Ausgabe 04/2015

Transcription

Ausgabe 04/2015
Das Magazin für Brandschutz
20. Jahrgang, Winter 2015
Neue Rauchwarnmelder-Generation Genius Plus
smart und sicher
HEKATRON Remote – das Original
Fernzugriff auf höchstem Niveau mit der
Integral IP Zentrale
Ortsunabhängiger, vollumfänglicher und sicherer
Anlagenzugriff
Fehleranalyse in Echtzeit – auch mit mobilen Endgeräten
von unterwegs
Mehrstufiges Sicherheitskonzept: Mehrere Identifikationsschritte sowie eine gesicherte Datenübertragung
Weitere Infos:
emote
www.hekatron.de /r
Auf 3 Minuten 3
Liebe Leserinnen und Leser,
uns in Deutschland geht es wirklich gut. Ich finde, das
sollte man sich ruhig öfter vergegenwärtigen, gerade
am Ende eines Jahres, wo mancher sich die Frage stellt:
Wo soll das alles hinführen? Ich spreche damit auf
die Tatsache an, dass täglich Tausende an unsere Tür
klopfen und Einlass begehren. Menschen, die alles
hinter sich gelassen haben und in vielen Fällen nicht
davor zurückgeschreckt sind, ihr Leben aufs Spiel zu
setzen, um ein Land zu erreichen, in dem sie sich eine
bessere Zukunft versprechen. Leider hat bis jetzt noch
niemand in Europa einen Masterplan, um diese
gewaltige Aufgabe zu meistern. An den Satz „Wir
schaffen das“ zu glauben, wird wohl ebenso wenig
ausreichen, wie immer neue Zäune aufzubauen.
Andererseits: Deutschland befindet sich in einer
Wachstums­phase. Der Bund verzeichnet Steuer­
einnahmen in Rekordhöhe, die Arbeitslosigkeit ist
vergleichsweise gering und wer gerade eine Immobilie
finanziert, freut sich über das niedrige Zinsniveau. Im
Handwerk, dem viele von Ihnen angehören, sind die
Auftragsbücher so voll, dass mancher Unternehmer
sich fragt, wo er die Fachkräfte hernehmen soll, um die
Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. Über Themen wie
diese habe ich mit Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der
Commerzbank, gesprochen, den bestimmt die meisten
von Ihnen aus den Medien kennen (ab S. 28).
Dass unsere Partner für die Herausforderungen des
Markts gerüstet sind, die sich auch in Zeiten guter
Konjunktur nicht wenig anspruchsvoll gestalten,
unterstützen wir von Hekatron unter anderem durch
Produktinnovationen. Jüngstes Beispiel ist die smarte
Rauchwarnmeldergeneration Genius Plus (ab S. 14).
Dank der Anbindung der Melder an eine SmartphoneApp können Rauchwarnmelder-Profis die Wartung
und Diagnose professionalisieren und gleichzeitig
entscheidend vereinfachen. Das stärkt den Auftritt
beim Kunden. In diesem Sinne: Lassen Sie uns auch
weiterhin an unsere Stärken anknüpfen – beim Brand­
schutz ebenso wie allen weiteren Herausforderungen.
Ihr Peter Ohmberger
ProSicherheit 4 2015
4 Inhalt
6
18
3 Auf 3 Minuten
12 Fokus
6 Blickpunkt
18 Inside
10 Magazin
20 Applikation Brandmeldesysteme
Peter Ohmberger mit einem Leitgedanken
Warum wir uns ruhig öfter darauf besinnen sollten,
dass es uns gut geht.
Hekatron-Partnerpreis 2015
Bei einer Feierstunde im Europapark ehrte
das Unternehmen Partner in vier Kategorien.
Normierung – News
CO-Brandmelder richtig projektieren.
Bestens vertraut mit der Sicherheitsbranche.
Forsa-Studie zur Rauchwarnmelderpflicht.
Whitepaper Genius Funksysteme im Mischbetrieb.
Hekatron gewinnt GIT Award 2016.
Genius Plus – Der große Wurf
Die neue Rauchwarnmelder-Generation
von Hekatron ist smart und vereinfacht
die Wartung entscheidend.
Genius Pro App und Prüfgerät Genius
So funktioniert RauchwarnmelderWartung 2.0.
Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH,
Standort Eisingen
Mit Ansaugrauchmeldern, punktförmigen
Meldern mit integrierter Tonalarmierung sowie
einer Vielzahl von Ringleitungen schöpft diese
Brandmeldeanlage sozusagen aus dem Vollen.
ProSicherheit 4 2015
Inhalt 5
12
20
28
24 Applikation Rauchwarnmelder
Eltern-Kind-Initiative eki, Müllheim bei Freiburg
Funkvernetzte Rauchwarnmelder Genius Plus X sichern
Krippe und weitere Räume bei der eki in Müllheim.
34 Seminare
Das Hekatron-Schulungsprogramm 2016
Neue Angebote für die passgenaue
Qualifizierung der Partner.
28 Ohmberger trifft…
… Dr. Jörg Krämer,
Chefvolkswirt der Commerzbank AG.
Impressum:
ProSicherheit ist die Kundenzeitschrift der Hekatron Vertriebs GmbH.
Gedruckt auf chlorfrei ge­bleichtem Papier.
33 Normen-Abc
Normentwurf DIN VDE 0833-2
Die neue DIN VDE 0833-2 bringt interessante
Neuregelungen für den Einsatz von Brandmeldern,
Sonderbrandmeldern und Alarmierungslösungen.
ProSicherheit 4 2015
Herausgeber: Hekatron Vertriebs GmbH, Brühlmatten 9, 79295 Sulzburg,
Telefon 07634 500 0, Telefax 07634 6419,
www.hekatron.de, E-Mail: [email protected]
Redaktion und Verlag: mk publishing GmbH, Döllgaststraße 7–9,
86199 Augsburg, Telefon 0821 34457 0, Telefax 0821 34457 19,
www.mkpublishing.de, E-Mail: [email protected]
Bildnachweise: Brandschutztechnik Fritzschka UG, Hekatron, Thomas Kunz,
mk publishing/mk Archiv, Rolf und Bernd Morath GbR, Michael Paetow, picture
alliance/dpa/Patrick Pleul, Udo Schönewald
6 Blickpunkt
Partnerpreis 2015
Hekatron zeichnet
Die diesjährigen Preisträger und die
Laudatoren (von links): Christian Rudolph
und Dietmar Hog (beide Geschäftsleitung
Hekatron), Johann Strasser (NAT Neuberger
Anlagen-Technik, Kategorie „Prestige“),
Hendrik Heuser (FEA Reinehr, Kategorie
„Zukunft“), Stefanie Siemer (Elektro
Siemer, Ehrenpreis), Heinz Schulte (ECO
Schulte, Kategorie „Leistung“), Martin Biehl
(Tortec/Hörmann Gruppe, Kategorie
„Leistung“) sowie HekatronGeschäftsführer Peter Ohmberger.
ProSicherheit 4 2015
Blickpunkt 7
Brandschutzprofis aus
Es ist ein Ereignis, das bereits als
Tradition gelten kann: Alle zwei Jahre
vergibt Hekatron in vier Kategorien
einen Award für herausragende
Leistungen seiner Partner.
ProSicherheit 4 2015
Bei Hekatron sind Kunden nicht einfach Kunden,
sondern Partner. Das Verhältnis zu ihnen ist
geprägt von einer Kultur des offenen Dialogs, der
gemeinsamen Arbeit am Erfolg und der persönli­
chen Betreuung durch den bundesweit tätigen
Hekatron-Außendienst zusammen mit der
Geschäftsleitung. Für diese Partnerschaft bedankt
das Unternehmen sich unter anderem durch die
Vergabe seines Partnerpreises im Zweijahres­
rhythmus. Am 25. September 2015 erfolgte die
feierliche Überreichung der Awards im Rahmen
eines Festakts im Europapark in Rust.
»
8 Blickpunkt
»
Fantastische Projektdaten
Leistungsstarke Feststellanlagen-Partner
Mit dem Preis in der Kategorie „Prestige“ würdigt
Hekatron einen Kunden, der sich mit einem einzel­
nen, besonders umfangreichen und komplexen
­Projekt hervorgetan hat. Über die Auszeichnung in
diesem Jahr, überreicht durch den Hekatron-Ge­
schäftsleiter Brandmeldesysteme Dietmar Hog,
freute sich Johann Strasser, Leiter des Standorts
Dachau bei München der NAT Neuberger AnlagenTechnik AG. In den vergangenen drei Jahren stat­
tete die NAT die Standorte Ulm, Manching und
Unterschleißheim des Luft- und Raumfahrttechnik­
konzerns EADS/Airbus/Cassidian mit dem Brand­
meldesystem Hekatron Integral IP aus. Die Zahlen
zu diesem Projekt muten geradezu fantastisch an:
60 Brandmelderzentralen, 12.500 automatische
Brandmelder, 950 Handfeuermelder, 141 Sonder­
systeme und 6.300 Sirenen wurden von den Mit­
arbeitern des Errichterunternehmens vernetzt. Die
Anlagen sind auf je ein Leitsystem aufgeschaltet.
Für die Feuerwehren wurden 39 Anlaufstellen
­realisiert. Wohlgemerkt erfolgten sowohl die
Demontage vorhandener alter Technik
als auch die Montage der neuen
Anlagen im laufenden Betrieb.
Wie Christian Rudolph, Hekatron-Geschäftsleiter
Rauchschaltanlagen und Rauchwarnmelder, in seiner
Laudatio betonte, geht es bei der Verleihung des Part­
nerpreises in der Kategorie „Leistung“ nicht einfach
um hohe Geschäftsvolumina. Leistung äußert sich auch
in gelebten Werten wie Glaubwürdigkeit, Verlässlich­
keit und einem langjährigen Miteinander. 2015 waren
es sogar zwei Unternehmen, die in dieser Kategorie
geehrt wurden: zum einen die Hörmann Gruppe mit
Hauptsitz in Steinhagen/Westfalen und zum anderen
die ECO Schulte GmbH & Co. KG aus Menden/Sauer­
land. Aus den Händen von Christian Rudolph nahmen
die Geschäftsführer Martin Biehl (Tortec Brandschutz­
tor GmbH Österreich, ein Unternehmen der Hörmann
Gruppe) und Heinz Schulte (ECO Schulte) den Award
entgegen. Beide Unternehmen sind im Produktseg­
ment „Türen und Tore“ außerordentlich erfolgreich,
wobei sie in Sachen brandschutztechnischer Ausstat­
tung auf Feststellanlagen von Hekatron zurückgreifen.
Große Objekte, die im laufenden Jahr mit Feuerschutz­
toren von Hörmann ausgestattet wurden, sind bei­
spielsweise der Campus der Sparkassengruppe
Wien oder ein Verteilerzentrum von Ama­
zon in Tschechien. Ebenfalls international
tätig ist die ECO Schulte GmbH & Co. KG.
Dank innovativer Produkte und Leistun­
gen ist sie in so renommierten Objekten
wie dem Pekinger Olympiastadion oder
dem Europaparlament in Brüssel ver­
treten.
Martin Biehl,
Geschäftsführer Tortec
Brandschutztor
Johann Strasser,
Leiter des Standorts
Dachau der NAT
Heinz Schulte,
Geschäfts­führer ECO Schulte
Blickpunkt 9
Die „Streulichter“, eine aus
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
von Hekatron bestehende Big Band,
begeisterte die Gäste beim Festakt.
Anerkennung für das Werk
zweier Generationen
Preisgekrönter Newcomer
„Zukunft“ lautet der Name der Preiskategorie, die
speziell für die Auszeichnung junger Partner vorge­
sehen ist. Gemeint sind Unternehmen, die erst seit
wenigen Jahren mit Hekatron zusammenarbeiten,
die aber in dieser kurzen Zeit bereits hervorragende
Leistungen realisiert haben. Ein solcher Partner ist
die FEA Reinehr GmbH aus Swisttal bei Bonn, an
deren Geschäftsführer Hendrik Heuser der Award
durch Dietmar Hog überreicht wurde. Geprägt
durch ein sympathisches junges Team mit hoher
Fachkompetenz in der Brandmeldetechnik, ist FEA
Reinehr aber nicht nur ein Newcomer unter den
Hekatron-Partnern, sondern auch bereits ein altein­
gesessenes Unternehmen. Vor etwa drei Jahren nah­
men die Geschäftsführer Hendrik Heuser und Chris­
tian Woynecki das Errichten von Brandmeldeanla­
gen des Typs Hekatron Integral IP in ihr Portfolio
auf. Seitdem wurden zahlreiche Neu- und Moderni­
sierungsprojekte mit Systemen der neuesten Gene­
ration ausgestattet. Ausdrücklich
würdigte der Laudator Dietmar
Hog die Arbeit von FEA-Pro­
jektleiterin Kathrin Linke,
die im Zusammenwirken
mit Hekatron-Gebietsver­
kaufsleiter Achim Irnich
regelmäßig die Basis dafür
schafft, dass Errichter und
Hersteller die für den jeweili­
gen Betreiber optimale Lösung
realisieren können.
Hendrik Heuser,
Geschäftsführer
FEA Reinehr
Mit seinem Ehrenpreis würdigt Hekatron traditionell
das Lebenswerk von Persönlichkeiten aus dem
Bereich Sicherheitstechnik und Brandschutz. Die Ver­
leihung des Jahres 2015 wird den anwesenden Part­
nern und Mitarbeitern von Hekatron als ein Moment
des ehrenvollen Gedenkens in Erinnerung bleiben. In
persönlichen Worten erinnerte Hekatron-Geschäfts­
führer Peter Ohmberger an Heinrich Siemer, der 1976
in dritter Generation die Leitung der Elektro Siemer
GmbH mit Sitz im niedersächsischen Emstek über­
nommen hatte. Bereits in den frühen Achtzigerjahren
spezialisierte er sich auf die Sicherheitstechnik und
wurde Hekatron-Partner für das Errichten von Brand­
meldeanlagen. Peter Ohmberger berichtete von einer
Begegnung aus dem Jahr 2005, wobei der langjährige
Kunde über seine Leidenschaft, die Fliegerei, ins
Schwärmen kam. Zwei Jahre später fiel Heinrich
Siemer in Ausübung dieser Leidenschaft einem tragi­
schen Unglücksfall zum Opfer.
Jedoch war die Verleihung des Hekatron-Ehrenpreises
2015 mehr als eine posthume Auszeichnung. Als zwei­
ter Laudator würdigte Dietmar Hog ebenso die Leis­
tungen der Unternehmerin Stefanie Siemer als Nach­
folgerin ihres Vaters. In einer Situation, die zweifellos
von Trauer und Anspannung geprägt war, hatte sie als
junge Frau den Mut, die Führung des traditionsrei­
chen Familienbetriebs zu übernehmen. Als Meisterin
des Elektrohandwerks, Betriebs­
wirtin und demnächst
geprüfte VdS-Fachkraft hat
Stefanie Siemer die besten
Voraussetzungen, den vor
Jahrzehnten begonnenen
Weg der Elektro Siemer
GmbH als HekatronPartner erfolgreich fort­
zusetzen. Stefanie Siemer,
Geschäftsführerin
Elektro Siemer
10 Magazin
Normierung
Vorgestellt
CO-Brandmelder
richtig projektieren
Bestens vertraut mit
der Sicherheitsbranche
Bei Euralarm hat 2015 eine Task Group die Projektierung von Brandmeldern mit CO-Sensoren
diskutiert. Hekatron-Experte Heinrich Herbster
erläutert die aktuellen Ergebnisse.
Obwohl viele Hersteller von Brandmeldern
schon seit Längerem CO-Brandmelder nach
EN 54 Teil 26 anbieten, werden diese bis­
her nur sehr selten in Brandmeldeanlagen
eingesetzt. Zum einen konnte die Länge der
auf ca. fünf Jahre begrenzten Lebensdauer
der zur CO-Detektion verwendeten elektro­
chemischen Zellen erst nach und nach auf
bis zu zehn Jahre heraufgesetzt werden.
Zum anderen war bisher nur unzureichend
geklärt, wie sich die CO-Emission von Bränden in
Abhängigkeit von Brandmaterial und Wärmefrei­
setzungsrate verhält.
Jetzt hat eine Gruppe von Spezialisten unter dem
Dach des europäischen Herstellerverbands für
elektronische Sicherheit Euralarm über die Pro­
jektierung von Brandmeldern mit CO-Sensoren
diskutiert und dabei das in den einzelnen Her­
stellerunternehmen verfügbare Wissen zusam­
mengetragen. Eine wichtige Erkenntnis war, dass
von einem Brand emittiertes CO sich ähnlich wie
Rauch ausbreitet. Bei den meisten Schwelbrän­
den werden große CO-Mengen freigesetzt. Mit
zunehmender Wärmefreisetzungsrate des Bran­
des allerdings geht der CO-Anteil zurück, wäh­
rend der CO2-Anteil zunimmt. Es gibt aber auch
Schwelbrände, beispielsweise von PVC-Leitungen,
bei denen kein CO emittiert wird. Dementspre­
chend empfiehlt die Gruppe, CO-Brandmelder
nach EN 54 Teil 26 nur dort einzusetzen, wo
sichergestellt ist, dass im Brandfall eine zur
Detektion ausreichende CO-Emission erfolgt. Die
Projektierung kann dann wie ein Rauchmelder
erfolgen.
Brandmelder mit CO-Sensoren sollten überwie­
gend in Form von Mehrfachsensor-Brandmel­
dern nach EN 54 Teil 30 oder Teil 31 eingesetzt
werden, die über eine höhere Täuschungsalarm­
resistenz als Brandmelder mit nur einem Sensor
verfügen. Beim Einsatz eines MehrfachsensorMelders in der Kombination CO und Wärme
(EN 54 Teil 30) muss abgeschätzt werden, ob
genügend CO freigesetzt wird, um ihn wie einen
Rauchmelder zu projektieren. Ist mit einem
schnell ablaufenden Brand mit ausreichender
Sauerstoffzufuhr zu rechnen, so sollte er wegen
der anzunehmenden geringen CO-Emission wie
ein Wärmemelder projektiert werden. Mehrfach­
sensor-Brandmelder in der Kombination CO und
Rauch und optional Wärme (EN 54 Teil 31) hin­
gegen können in jedem Fall wie Rauchmelder
projektiert werden. Seit 1. Mai 2015 ist Hartmut Dages
neuer Leiter Produktmanagement
und Mitglied der Geschäftsleitung
bei Hekatron. Aus einer 20-jährigen
Berufserfahrung als Produktmana­
ger, Business Unit Manager und
Marketingleiter bei einem führen­
den Hersteller von Sensoren für die
Hartmut Dages
Fabrik-, Logistik- und Prozessauto­
mation heraus verfügt er über umfassende
Kenntnisse und Erfahrungen für seine neue
Tätigkeit. Er wird den Wandel vom Produktzum Dienstleistungsverkauf konsequent aus­
bauen und das Produktmanagement als zen­
trale Drehscheibe verankern. „Im Mittelpunkt
steht die Frage: Was braucht der Kunde?“,
betont Hartmut Dages. „Davon ausgehend stel­
len wir an seinen Bedürfnissen ausgerichtete,
produktbereichsübergreifende Lösungen
bereit.“
Seit 1. Juli 2015 als Außendienst­
mitarbeiter neu bei Hekatron ist
Ralf Schmidt. Aus seiner vorherigen
Tätigkeit in gleicher Position bei
einem mit technischem Brand­
schutz befassten Unternehmen der
Sicherheitsbranche ist er bestens
für sein neues Aufgabengebiet vor­
bereitet. Anschließend an ein aus­
Ralf Schmidt
giebiges Schulungsprogramm im
Sulzburger Werk arbeitet Peter Grieger, bevor
er sich in den wohlverdienten Ruhestand ver­
abschiedet, den neuen Außendienstmitarbeiter
aktuell zwei Monate lang in einer Tandemphase
intensiv vor Ort ein. Ab 1. Januar 2016 wird
Ralf Schmidt ihm dann als Gebietsverkaufslei­
ter Brandmeldesysteme für die Postleitzahlen­
bereiche 40xxx, 42xxx, 44xxx bis 47xxx und
58xxx nachfolgen. Veranstaltungen, auf denen Sie Hekatron
2016 antreffen
17. – 18. Februar
Feuertrutz,
Halle 10.1, Stand 625,
Nürnberg
13. – 18. März
light+building,
Halle 11.1, Stand B51,
Frankfurt am Main
04. – 06. März
Sonepar Partnertreff Region
Süd, Augsburg
ProSicherheit 4 2015
Magazin 11
Forsa-Studie zur Rauchwarnmelderpflicht
Weiter Nach­rüstungsbedarf
Bayern
Saarland
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
die Vorschrift zum Einbau von
Rauchwarnmeldern.
Für Hermann Schreck, Vizepräsi­
dent des Deutschen Feuerwehr­
verbands, lässt die Umfrage „ganz
klar den Schluss zu, dass mit der
Bekanntheit der Pflichten auch
die Handlungsbereitschaft
zunimmt“. Obwohl allerdings ein
hoher Prozentsatz der Bürger die
Pflicht zur Installation der Rauch­
warnmelder kenne, „scheint trotz­
dem nicht allen alles klar zu sein“,
so der Experte. Laut Umfrage
wussten beispielsweise nur 68
Prozent der Befragten aus BadenWürttemberg, dass die Rauch­
warnmelderpflicht auch für
Eigentümer selbstgenutzter
Wohnräume gilt. Am wenigsten
informiert zeigten sich hier die
Befragten aus Sachsen-Anhalt.
Dort wussten nur 44 Prozent
überhaupt von der gesetzlichen
Pflicht. Weitere Infos: www.heka­
tron.de/sonderseite/129.html
Sachsen-Anhalt
Das Meinungsforschungsinstitut
Forsa befragte im August 2015
jeweils 1.000 Personen über
19 Jahre in Baden-Württemberg,
Bayern, Niedersachsen, dem
Saarland, Sachsen-Anhalt und
Nordrhein-Westfalen. Der Befra­
gung zufolge ist in Baden-Würt­
temberg bereits durchschnittlich
jeder zweite Raum mit einem
Rauchwarnmelder ausgerüstet, in
Bayern dagegen nur jeder vierte.
In den weiteren Ländern
schwankt die Ausstattungsquote
zwischen 30 und 35 Prozent.
Regionale Unterschiede deckt die
Befragung auch bezüglich des
Wissens um die Rauchwarnmel­
derpflicht auf. Danach wussten in
Baden-Württemberg mit 82 bzw.
83 Prozent mit Abstand die meis­
ten Mieter bzw. Eigentümer über
die gesetzlichen Vorschriften
Bescheid. In Bayern kannten hin­
gegen nur 27 Prozent der Mieter
und 24 Prozent der Eigentümer
Baden-Württemberg
In den meisten Bundesländern sind Rauchwarnmelder
bereits gesetzliche Pflicht. Wie jetzt eine von Hekatron
beauftragte aktuelle Forsa-Befragung zeigt, gibt es allerdings sehr deutliche regionale Unterschiede bei der
Ausstattung von Bestandsimmobilien mit den kleinen
Lebensrettern.
Rauchwarnmelderquote in
verschiedenen Bundesländern
p Wohnräume ohne Rauchmelder
p Wohnräume mit Rauchmelder
Funksysteme im Mischbetrieb
GIT Award 2016
Neues Whitepaper
Fernzugriff überzeugte
Der neue Funk-Rauchwarnmelder
Genius Plus X und die dazugehörigen
Funkmodule Basis X und Pro X erset­
zen Melder und Funkmodule der bishe­
rigen Generation Genius Hx. Ein Misch­
betrieb ist problemlos möglich, wie das
ab sofort erhältliche Whitepaper zu die­
sem Thema zeigt: Die neuen Funkmo­
dule sind kompatibel mit dem Genius
Hx und die bisherigen Funkmodule
sind kompatibel mit dem neuen Genius
Plus X. So lassen sich die neuen Sys­
teme problemlos in bestehende Anlagen
integrieren. Die Leser der Fachzeitschrift
GIT Sicherheit + Manage­
ment haben HEKATRON
Remote zum Sieger des
GIT Award 2016 in der
Kategorie Brandschutz
gekürt. Diese Lösung für
den Fernzugriff auf
Brandmelderzentralen
ermöglicht den ortsunabhängi­
gen und vollumfänglichen Zugriff auf alle Funk­
tionen der Brandmelderzentrale Integral IP. Mit
seinem mehrstufigen Sicherheitskonzept steht
HEKATRON Remote für höchste Sicherheit. ProSicherheit 4 2015
12 Fokus
ProSicherheit 4 2015
Fokus 13
Die neue smarte Rauchwarnmelder-Generation Genius Plus
Schutz hat eine neue
Dimension
Der Verkaufsstart für die neuen Hekatron Rauchwarnmelder Genius
Plus und Genius Plus X am 13. November 2015 läutete eine neue –
eine smarte – Ära ein. Auf diese Melder kann der Nutzer nach Druck
auf die Testtaste per Smartphone zugreifen. Das eröffnet sowohl
Endanwendern als auch Fachbetrieben gänzlich neue Perspektiven.
Dem Endanwender verschafft die Überprüfung des Melders per
Genius Home App Sicherheit über dessen Zustand, während der Facherrichter mit der Genius Pro App Wartung und Diagnose sowohl von
Stand-Alone-Meldern als auch von funkvernetzten Rauchwarnmeldern professionalisieren und gleichzeitig entscheidend vereinfachen
kann. Auch das Anzeige- und Bedienkonzept am Melder selbst mit
mehrfarbiger LED und optimierter Testtaste ist neu und in seiner
Gesamtheit einzigartig.
ProSicherheit 4 2015
14 Fokus
Smart – nämlich intelligent – waren die Rauchwarn­
melder Genius von Hekatron mit ihrer permanenten
Selbstüberwachung, Verschmutzungsprognose, inte­
grierter Echtzeituhr und vielfältigen Möglichkeiten
zur Funkvernetzung genau genommen schon immer;
die neue Rauchwarnmelder-Generation Genius Plus
aber ist noch smarter – so sehr, dass sie sogar mit
Smartphones kommunizieren kann. Zu diesem Zweck
hat Hekatron smartsonic entwickelt, eine neue Über­
tragungstechnologie zur akustischen Datenübermitt­
lung an Smartphones. Für die Übertragung werden
alle relevanten Daten vom Batteriezustand bis zum
Verschmutzungsgrad im Melder zunächst in einen
akustischen Code umgewandelt, der über die Hupe an
das Mikrofon des Smartphones übertragen wird.
„Diese Signale sind auch für den Menschen hörbar,
aber wesentlich leiser als beispielsweise der Alarm­
ton“, erläutert Jan Häring, Leiter Produktmanage­
ment Rauchwarnmelder-Systeme bei Hekatron. Wenn
das Smartphone nahe genug an den Melder gehalten
wird, sind beim Genius Plus trotz geringer Lautstärke
höchste Übertragungsqualität und absolute Datensi­
cherheit auch dann gewährleistet, wenn in der Umge­
bung lautere Geräusche auftreten.
Damit der Nutzer die Daten mit seinem Smartphone
empfangen, speichern und interpretieren kann,
benötigt er eine App. Diese kann er kostenfrei für
iPhones im Apple App Store oder für mobile Endge­
räte mit Android-Betriebssystem bei Google play
downloaden. Für die Mieter oder Eigentümer von
mit Rauchwarnmeldern ausgestatteten Wohnungen
gibt es die Genius Home App, für Facherrichter und
andere Rauchwarnmelder-Profis die Genius Pro App.
Für alle Bewohner ein sicheres Gefühl
Die Genius Home App soll dem Endanwender vor
allem die Sicherheit vermitteln, dass seine Rauch­
warnmelder voll funktionsfähig sind und sein Leben
im Falle eines Brandes wirklich retten werden. Nach­
dem er drei Sekunden auf den Testknopf gedrückt hat
und daraufhin die Daten vom Melder zum Smart­
phone übertragen worden sind, kann er eine einfache
Diagnose durchführen und dabei beispielsweise
erfahren, dass der Rauchwarnmelder Genius Plus im
Schlafzimmer einwandfrei funktioniert. Wenn der
Sensor verschmutzt oder die Batterie erschöpft ist,
erhält er eine Austauschwarnung. Diese Informatio­
nen sind auf den ersten Blick verständlich und klar:
Wo der Nutzer früher oft erst überlegen musste, was
ein mit einer bestimmten Frequenz blinkendes rotes
Lämpchen – in bestimmten Fällen auch noch begleitet
von spezifischen Warntönen – zu bedeuten hat, genügt
heute ein Blick auf das Display seines Smartphones.
Zudem unterstützt ihn die App bei der Suche nach
einem Fachhändler für Qualitäts-Rauchwarnmelder in
seiner Umgebung und liefert ihm neben Produktinfor­
mationen auch die Antworten auf häufig gestellte Fra­
gen zum Thema Rauchwarnmelder.
Die Genius Pro App für den Profi kann darüber hinaus
noch einiges mehr. Mit ihrer Hilfe absolviert der Fach­
errichter seine jährlichen Wartungstermine zukünftig
wesentlich schneller, er kann digitale Wartungsproto­
kolle direkt auf dem Smartphone erstellen, archivieren
und per E-Mail, WhatsApp oder auf anderen Wegen
verschicken. Eine wertvolle Ergänzung zur App bietet
das an eine Pflückerstange montierbare Prüfgerät
Genius. Mit seiner Hilfe kann der Wartungsprofi auch in
hohen Räumen ohne Einsatz einer Leiter die an der
Decke montierten Rauchwarnmelder erreichen und tes­
ten (s. auch S. 18/19). Musste ein Errichter sich bisher
beim Wartungstermin schon einmal fragen lassen,
warum er mehrere Euro dafür verlangt, dass er einmal
auf einen Knopf drückt, so bietet ihm der Einsatz der
Genius Pro App bei der Wartung zukünftig die Möglich­
keit, professionell und mit hoher Technologiekompetenz
aufzutreten. Die Errichter, die bereits vor der Marktein­
führung bei einer durch die Metropolen Deutschlands
führenden Roadshow die neue Rauchwarnmelder-Ge­
neration auf Herz und Nieren prüfen konnten, zeigten
sich insbesondere auch von deren extremer Wartungs­
freundlichkeit begeistert. „Die Erstellung der Wartungs­
protokolle mit der App auf dem Smartphone bedeutet
eine erhebliche Zeitersparnis bei der Dokumentation“,
betont Frank Fritzschka von Brandschutztechnik
Fritzschka UG in Donaueschingen. „Die ID und alle
anderen wichtigen Daten werden automatisch vom Mel­
der zum Smartphone übertragen – so kann ich mit
wesentlich geringerem Zeitaufwand als bisher für
meine Kunden ein professionelles Protokoll erstellen.“
„Auch das Prüfgerät ist eine feine Sache“, ergänzt Rolf
Morath von der Rolf und Bernd Morath GbR in Bad
Krozingen. „Vielen unserer Kunden ist es aus Sorge um
ihre Einrichtung oder ihre schönen Teppiche gar nicht
recht, wenn wir für die Melderwartung eine Leiter mit­
bringen. Dank des Prüfgeräts entfallen diese Ängste
zukünftig – und außerdem sparen wir damit natürlich
bei unseren Wartungsterminen viel Zeit.“
Jan Häring, Leiter Produktmanagement Rauchwarnmelder-Systeme:
„Die neue akustische Übertragungstechnologie
smartsonic stellt dank intelligenter Frequenz­
modulations­verfahren selbst in Einsatzbereichen mit
lauten Umgebungsgeräuschen eine hohe
Übertragungsqualität sicher.“
ProSicherheit 4 2015
»
Fokus 15
Die Genius Home App
vermittelt dem Endanwender
die Sicherheit, dass seine
Rauchwarnmelder voll
funktionsfähig sind.
ProSicherheit 4 2015
16 Fokus
»
Zudem verfügt der Profi mit der Genius Pro App
über ebenso einfache wie umfangreiche Diagnose­
möglichkeiten. Wurde er früher zum Kunden
bestellt, weil einer der Rauchwarnmelder optisch
oder akustisch eine Störung anzeigte, so hatte er
keine Möglichkeit, über diese Signale hinaus weitere
Informationen auszulesen. „Wenn er die Signale
nicht bewerten konnte, musste er den einen oder
auch gleich mehrere vernetzte Melder an unseren
Support zur weiteren Untersuchung schicken“, führt
Jan Häring aus. „Jetzt hat er die Möglichkeit, das
Gerät über die App direkt vor Ort zu diagnostizieren.
Wenn er bei seiner Analyse nicht weiterkommt,
erzeugt er aus der App heraus einfach eine E-Mail
mit den aus dem Melder ausgelesenen Daten und
sendet sie an den Hekatron-Support. Telefonisch
kann er dann sofort mit dem Support-Mitarbeiter
besprechen, was die Ursache der Störung ist. Unser
Support kann ihm sogar innerhalb von Minuten ein
Fehlerprotokoll zuschicken.“
Die neue Rauchwarnmelder-Generation Genius Plus
unterscheidet sich von der vorigen Generation aber
nicht nur dadurch, dass sie mit Smartphones kom­
munizieren kann. Die Entwickler von Hekatron
haben ihr darüber hinaus ein neues Bedien- und
Anzeigekonzept in die Wiege gelegt. „Bereits unsere
Genius H- und Genius Hx-Rauchwarnmelder waren
bei Fachhandel, Facherrichtern und auch beim qua­
litätsbewussten Endkunden sehr beliebt“, führt Jan
Häring aus. „Aber nichts ist so gut, dass es sich
nicht noch verbessern ließe, so dass von dieser Seite
auch Anregungen für Weiterentwicklungen kamen,
die wir gerne aufgegriffen haben.“ Ein ganz einfa­
ches Beispiel: Einige Nutzer stellten fest, dass sie bei
der länglichen Testtaste auf Anhieb nicht auf die
Frank Fritzschka, Brandschutztechnik Fritzschka UG,
Donaueschingen:
„Die ID und alle anderen wichtigen
Daten werden automatisch vom
Melder zum Smartphone übertragen
– so kann ich mit wesentlich
geringerem Zeit­aufwand als bisher
für meine Kunden ein professionelles
Wartungs­protokoll erstellen.“
richtige Stelle drückten. Deshalb ist die Testtaste der
neuen Generation jetzt mit einer gut fühlbaren Griff­
mulde ausgestattet, die den Finger des Nutzers quasi
automatisch zum optimalen Druckpunkt führt.
Intuitiv verständliche Ampel-Logik
Auch das herkömmlicherweise verfolgte Konzept, mit
dem Blinken einer roten LED sowohl auf uneinge­
schränkte Betriebsbereitschaft als auch auf Störun­
gen hinzuweisen, entspricht, wie bereits erwähnt,
dem intuitiven Verständnis vieler Nutzer nicht. „Wir
haben deshalb von auf die Kommunikation zwischen
Mensch und Maschine spezialisierten Profis eine wis­
senschaftliche Studie zum Thema User-Interface-De­
sign erstellen lassen, um eine einfache, sofort ver­
ständliche Lösung zu finden“, erläutert der maßgeb­
lich an der Entwicklung beteiligte Produktmanager
David Baum. „Ergebnis ist die klare Ampel-Logik der
neuen Rauchwarnmelder-Generation, die es dem
Anwender durch den Einsatz mehrfarbiger LEDs
ermöglicht, intuitiv den Zustand seines Melders zu
erkennen.“ Wenn die LED alle 48 Sekunden grün
blinkt, ist alles in Ordnung – sozusagen „Freie Fahrt“.
Blinkt sie dagegen alle acht Sekunden orange und
piept der Melder zudem noch alle 48 Sekunden, so
bedeutet dies, dass der Melder das Ende seines
Lebenszyklus erreicht hat und ausgetauscht werden
muss. Und wenn die LED alle acht Sekunden rot
blinkt, alle 48 Sekunden begleitet von einem Pfeifton,
ist ein Fehler aufgetreten. Auch in diesem Fall muss
der Melder ausgetauscht werden und es kann zudem,
wenn ein Garantiefall vorliegt, sinnvoll sein, die
David Baum, Produktmanager
Rauchwarnmelder und Zubehör:
„Die klare Ampel-Logik der neuen
Rauchwarnmelder-Generation, die es dem
Anwender durch den Einsatz mehrfarbiger
LEDs ermöglicht, intuitiv den Zustand seines
Melders zu erkennen, ist das Ergebnis einer
wissen­schaftlichen Studie.“
Fokus 17
Mit der Genius Home App können Endanwender schnell und
einfach den Zustand ihres Rauchwarnmelders überprüfen
(links). Das Funkmodul Pro X macht den Genius Plus X zum
Funkrauchwarnmelder (rechts). Ein grünes Blinken signalisiert
der klaren Ampel-Logik folgend: „Alles okay.“
Bezugsquelle zu kontaktieren. Alle diese optischen
und akustischen Signale sendet der Melder aller­
dings nur bei Tage von 7.00 bis 21.00 Uhr Mittel­
europäischer Normalzeit (Winterzeit) aus. Während
der Nacht dagegen ist er stumm und blinkt auch
nicht – damit ist er absolut schlafzimmertauglich
und sorgt auch in kleineren Beherbergungsbetrie­
ben nicht für nächtliche Irritationen der Gäste. Das
gilt natürlich nicht für den Brandfall: Blinkt die LED
– ob tags oder nachts – jede Sekunde rot, so hat der
Rauchwarnmelder Rauch detektiert. Dies werden
die meisten Menschen allerdings kaum beachten,
weil gleichzeitig der Melder lautstark Alarm gibt und
damit auf die drohende Gefahr hinweist.
Eine Vielzahl bewährter Merkmale hat die neue
Rauchwarnmelder-Generation auch von der vorigen
übernommen. Dazu gehört die Verschmutzungskom­
pensation: Die Melder regeln ihr Grundsignal ihrem
Verschmutzungsgrad entsprechend nach, so dass sie
länger betrieben werden können als Melder ohne
eine entsprechende Kompensation. Dies funktioniert
natürlich nicht unbegrenzt: Ist der Melder so ver­
schmutzt, dass das Signal nicht weiter nachgeregelt
werden kann, so wird eine Störung signalisiert.
Zudem errechnet der Melder aus zurückliegenden
Verschmutzungen, wie lange er bei gleichbleibenden
Umgebungsbedingungen noch sicher betrieben wer­
den kann – Auskunft über das Ergebnis dieser Ver­
schmutzungsprognose gibt die App. Dank ihrer per­
manenten Selbstüberwachung müssen die Melder
nur einmal jährlich überprüft und gewartet werden.
Auch dies ist ein für die Errichterbetriebe und auch
für mit der Wartung von Rauchwarnmeldern
betraute Messdienstleister ein wichtiges Argument:
Genau genommen müssten sie beispielsweise bei Mel­
dern mit einer vom Hersteller vorgegebenen monatli­
chen Überprüfungsfrist einmal pro Monat jeden von
ihnen betreuten Melder überprüfen.
Funkvernetzung im Plug & Play-Verfahren
Beide Melder der neuen Generation – sowohl der
Genius Plus als auch der Genius Plus X – sind mit all
diesen neuen und auch mit den lang erprobten Funk­
tionen ausgestattet. Der Genius Plus X ist zudem mit­
hilfe der neuen Genius-Funkmodule Basis X und Pro
X optional funkvernetzbar. Wie bereits vom Genius Hx,
den er ersetzt, bekannt, lassen sich mit dem Funkmo­
dul Basis X bis zu 20 Rauchwarnmelder miteinander
vernetzen. „Neu bei diesem Funkmodul ist die einfa­
che Plug & Play-Installation: einfach Modul in den
Melder einsetzen, Inbetriebnahme starten – und fer­
tig“, betont David Baum. Das Funkmodul Pro X bietet
darüber hinaus die Möglichkeit, Sammelalarmlinien
zu bilden. Zusätzlich zu den beiden neuen Meldern
bietet Hekatron mit dem Genius H weiterhin dessen
bewährte Technik zum attraktiven Preis an, wobei der
Sulzburger Sicherheitsspezialist auch diesen Rauch­
warnmelder konsequent weiterentwickelt hat. Alle
drei Rauchwarnmelder sind mit einer fest eingebau­
ten Zehn-Jahres-Lithium-Batterie ausgestattet, so
dass während ihrer gesamten Lebensdauer kein Bat­
teriewechsel erforderlich ist. Gemäß seiner Garantie­
bedingungen gewährt Hekatron zehn Jahre Gerätega­
rantie auf die Rauchwarnmelder und gibt zudem eine
Echt-Alarm-Garantie. Rolf Morath, Rolf und Bernd Morath GbR, Bad Krozingen:
„Vielen unserer Kunden ist es aus Sorge um
ihre Einrichtung oder ihre schönen Teppiche
gar nicht recht, wenn wir für die Melder­
wartung eine Leiter mitbringen. Dank des
Prüfgeräts entfallen diese Ängste zukünftig –
und außerdem sparen wir damit natürlich bei
unseren Wartungsterminen viel Zeit.“
ProSicherheit 4 2015
18 Inside
Genius Pro App und Prüfgerät Genius
So funktioniert
RauchwarnmelderWartung 2.0!
Rauchwarnmelder-Wartung 2.0 ist smart
und funktioniert schnell, effizient und
ohne Leiter. Mit dem Prüfgerät Genius
wird der Testknopf des Rauchwarn­
melders bequem vom Boden aus
ausgelöst. Sofort beginnt die akustische
Datenübertragung vom Genius Plus oder
auch Genius Plus X zum mit der Genius
Pro App ausgestatteten Smartphone. Die
App erstellt ein umfassendes technisches
Wartungsprotokoll, das der Fach­errichter
um Ergebnisse der Sichtprüfung ergänzen
und als PDF per E-Mail versenden kann.
Facherrichter und Messdienstleister
haben während eines Tages oft eine
Vielzahl von Wartungsterminen für
Rauchwarnmelder in den unter­
schiedlichsten Objekten wahrzuneh­
men. Umso wichtiger ist es, dass
jeder dieser Wartungstermine effizi­
ent ist, dass auch in höheren Räu­
men keine größeren Anstrengungen
nötig sind, um den an der Decke
montierten Melder zu erreichen, und
dass schnell und zuverlässig alle
Daten gesichert werden. Genau dies
ermöglicht Hekatron seinen Kunden
jetzt mit der neuen Wartungskom­
plettlösung für Genius Plus- und
Genius Plus X-Rauchwarnmelder,
die das Prüfgerät Genius und die
sowohl für Android als auch für iOS
erhältliche Genius Pro App umfasst.
Bei einer Wartung 2.0 startet der
Facherrichter zunächst beim Kun­
den vor Ort auf seinem Smartphone
die Genius Pro App, trägt die
Adresse des Objekts und eine even­
tuell abweichende Rechnungsan­
schrift ein und überprüft dann nach­
einander alle Melder des Objekts.
Dazu wird das Smartphone einfach
an einen der zu überprüfenden
Rauchwarnmelder gehalten, dessen
Testknopf für mindestens drei
Sekunden gedrückt – und schon
beginnt die akustische Übertragung
aller bei einer Wartung abgefragten
technischen Daten von der Hupe des
Melders Richtung Mikrofon des
Smartphones. Anders als es der
Begriff Hupe vielleicht vermuten
lässt, werden dabei keine lauten
Alarmtöne ausgestoßen – der Genius
ist durchaus auch ein Meister der
ProSicherheit 4 2015
Inside 19
leisen Töne. Die der Geräte-Identifi­
kation dienenden Daten werden
dabei ebenso aufgenommen wie bei­
spielsweise Verschmutzungsgrad,
Verschmutzungsprognose, Betriebs­
dauer sowie Anzahl der Demontagen
und von diesem Melder ausgelösten
Alarme. Bei funkvernetzten Meldern
kommen noch Angaben zur Funk­
konfiguration dazu. Nach Aufnahme
dieser Daten fragt die App vom Nut­
zer den Standort des Melders inner­
halb der Wohnung sowie die Ergeb­
nisse der Sichtprüfung ab. Zusätzlich
lassen sich frei formulierte Anmer­
kungen einfügen. Nacheinander wer­
den so alle in der Wohnung instal­
lierten Rauchwarnmelder überprüft.
Falls auch Genius H-Melder darunter
sind, können deren auf herkömmli­
che Weise erhobene Daten über den
Touchscreen eingegeben werden.
Nach Abschluss der Wartung werden
die gesammelten Daten in einem
Archiv der App gespeichert und in
einem PDF zusammengestellt, das
sich per E-Mail an einen Rechner
versenden und dort als professionel­
les Wartungsprotokoll ausdrucken
lässt.
Eine wertvolle Ergänzung zur App
bietet das Prüfgerät. Es sieht ähnlich
wie ein Pflücker für Brandmelder aus
und wird wie dieser im Regelfall
auch an eine teleskopartig auszieh­
bare Pflückerstange montiert, um die
an der Decke montierten Rauch­
warnmelder einfach erreichen zu
können. Das Prüfgerät kann so an
den Melder angesetzt werden, dass
dessen Testtaste gedrückt und die
Datenübertragung eingeleitet wird.
Es hat eine spezielle Halterung, in
die das Smartphone eingeklemmt
wird und so während des Tests
unmittelbar neben dem Rauchwarn­
melder positioniert werden kann.
Zusätzlich lässt sich das Prüfgerät
wie ein Pflücker auch dazu verwen­
den, Genius-Rauchwarnmelder in
einem an der Zimmerdecke festge­
schraubten oder -geklebten Sockel zu
montieren oder sie bei Bedarf wieder
zu demontieren. Auch eine Klebe­
padmontage neuer Rauchwarnmel­
der ist mit dem Prüfgerät einfach
und ohne Leiter möglich. ProSicherheit 4 2015
20 Applikation
Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH, Standort Eisingen
Hohe Schule der Brandmelde­
technik im Hochregallager
Von seinem Zentrallager in Eisingen bei Pforzheim aus versendet der Elektronik-Distributor
Rutronik jährlich Milliarden von Bauteilen an seine Kunden. Als es zuletzt im Zuge von
Umbau- und Erweiterungsarbeiten darum ging, die Brandmeldetechnik im Objekt auf den
neuesten Stand zu bringen, schöpften die Projektbeteiligten sozusagen aus dem Vollen:
leistungsfähige Zentralen mit einer Vielzahl von Ringen, Ansaugrauchmelder, punktförmige
Melder mit integrierter Tonalarmierung und nicht zuletzt die Aufschaltung zweier Sprinkleranlagen. Dieses Integral-IP-System vereint in sich zahlreiche Features, die für modernsten
anlagentechnischen Brandschutz stehen.
ProSicherheit 4 2015
Applikation 21
ProSicherheit 4 2015
22 Applikation
Die Projektbeteiligten, von links: Timo Amrhein (Gebietsverkaufsleiter Hekatron),
Karl-Heinz König (Vorsitzender der Geschäftsführung EGT Gebäudetechnik),
Reinhard Grün (Leiter Facilities, Verwaltung, Einkauf Betriebsmittel und Dienst­
leistungen Rutronik) und Uwe Eizenhammer (Regional Sales Manager Rutronik).
In der kleinen Gemeinde Ispringen bei Pforzheim
hat einer von Europas größten Distributoren für
elektronische Bauelemente seinen Hauptsitz: Die
Firma Rutronik, im Jahr 1973 von Helmut Rudel als
Ein-Mann-Betrieb gegründet, beschäftigt heute über
1.400 Mitarbeiter weltweit. Sie ist in rund 30 Län­
dern vertreten. Tochtergesellschaften und Niederlas­
sungen bestehen außerhalb Europas unter anderem
in den USA, Mexiko und China. Als echter Breit­
band-Distributor liefert Rutronik seinen Kunden
Bauteile aus wirklich allen Bereichen der Elektronik.
Dazu gehören Halbleiter, elektromechanische
ebenso wie passive Bauelemente, Displays, Spei­
chermedien, Komponenten zur drahtlosen Signal­
übertragung sowie Bauteile für Beleuchtungstechnik
oder Photovoltaik. Die Kunden kommen aus Märk­
ten wie dem Automotive-Bereich, der Telekommuni­
kations- und Konsumgüterindustrie sowie der
Industrieelektronik. Auch Hekatron ist Kunde von
Rutronik, und das aus gutem Grund: Im HekatronWerk Sulzburg bei Freiburg werden unter anderem
die Leiterplatten für jährlich mehrere Millionen Ein­
zelgeräte aus dem anlagentechnischen Brandschutz
mit elektronischen Bauteilen bestückt. Da ist es gut,
sich auf die Kompetenz eines Lieferpartners zu ver­
lassen, der nach dem Second-Source-Prinzip für
jedes Produkt mehrere Bezugsquellen in petto hat
und stets in der Lage ist, auch in Spitzenzeiten alle
Kunden mit größter Zuverlässigkeit zu bedienen.
Elektrotechnik als Auftragspaket
Auf der anderen Seite ist die Rutronik Elektronische
Bauelemente GmbH auch Anwender von Technologie
ihres Kunden Hekatron: Im Februar 2015 ging am
Lagerstandort Eisingen, wenige Kilometer vom
Rutronik-Hauptsitz Ispringen entfernt, eine höchst
anspruchsvolle Brandmeldeanlage vom Typ Integral IP
in Betrieb. Errichtet wurde sie von der EGT Gebäude­
technik GmbH aus Triberg im Schwarzwald. KarlHeinz König, Vorsitzender der Geschäftsführung der
EGT Gebäudetechnik, gibt einen Einblick in den Leis­
tungsumfang: „Als Projektpartner des Generalüberneh­
mers Vollack aus Karlsruhe sowie des Pforzheimer
Ingenieurbüros P & H Hönes waren wir am RutronikStandort Eisingen für die Installation der gesamten
Elektrotechnik zuständig. Abgesehen vom anlagentech­
nischen Brandschutz gehörten dazu beispielsweise die
Niederspannungshauptverteilung, die Beleuchtungsan­
lage sowie die Daten- und Netzwerktechnik. Wir instal­
lierten ein Bus-System nach EIB/KNX-Standard, das
unter anderem die Funktion der Störmeldeweiterlei­
tung übernimmt.“ Diese elektrotechnischen Arbeiten
waren eingebettet in eine umfangreiche Standorterwei­
terung: Durch einen Neubau vergrößerte Rutronik die
Grundfläche des Objekts auf über 20.000 Quadratmeter.
Zusammen mit den bisherigen Kapazitäten bietet das
Lager nun Raum für 11.000 Palettenplätze sowie
210.000 Fachbodenplätze.
Ein Fall für die Sonderbrandmeldetechnik
Aus Sicht der Branddetektion besonders anspruchsvoll
ist das Hochregallager in Eisingen. Axel Scherzinger,
Projektmanager bei EGT Gebäudetechnik, erklärt:
„Raumhöhen von 14 Metern – das ist ein typischer Fall
für moderne Sonderbrandmeldetechnik. Durch den
Einsatz von 15 Ansaugrauchmeldern Hekatron ASD
535 mit einem ausgeklügelten Netz von Ansaugleitun­
gen ermöglichen wir unserem Kunden eine lückenlose
Überwachung dieses schwer zugänglichen Lagerbe­
reichs.“ Von dieser Sonderlösung abgesehen installier­
ProSicherheit 4 2015
Applikation 23
Während in Lagerbereichen
mit vergleichsweise niedriger
Raumhöhe punktförmige
Brandmelder zum Einsatz
kommen (links), wird der
Hochregalbereich durch
Ansaugrauchmelder
überwacht.
ten die EGT-Mitarbeiter auch rund 1.000 punktförmige
Mehrkriterienmelder vom Typ Integral CUBUS MTD
533X, die sozusagen die Hauptlast der Branddetektion
im gesamten Objekt tragen. Die Alarmierung erfolgt über
lautstarke akustische Signalgeber, die nach Art einer
Alarmbox-Lösung von externen Netzteilen gespeist wer­
den, anstatt ihren Leistungsbedarf aus der Ringleitung
und somit über eine der beiden Brandmelderzentralen
zu decken. Ausgesprochen zeitgemäß ist auch die Alar­
mierungslösung, die für den Bürobereich gewählt wurde.
Dort kommen die neuartigen Melder Integral CUBUS
MTD 533X-SCT zum Einsatz, die den Tonalarm gleich
mit „an Bord“ haben. Zusätzlich zu den Detektions- und
Alarmierungseinrichtungen sind zwei Sprinkleranlagen
auf das Brandmeldesystem aufgeschaltet.
Versorger mit Brandschutzkompetenz
Logistikstandort der
Rutronik Elektronische
Bauelemente GmbH,
Eisingen
Brandmeldeanlage für einen durch
Neubau erweiterten Standort mit
jetzt 20.000 Quadratmetern
Grundfläche, einschließlich
Hochregallager
2 Brandmelderzentralen
Integral IP MX
13 Ringleitungen
Die EGT Gebäudetechnik GmbH, die als Hekatron-Part­
ner durch den Gebietsverkaufsleiter Timo Amrhein
betreut wird, ist Teil einer Unternehmensgruppe unter
dem Dach der EGT AG. In ihrer Schwarzwälder Heimat
kennt die EGT praktisch jeder, nämlich als bundesweit
tätigen Versorger für Strom und Gas. Auch die EGT
Gebäudetechnik richtet sich mit ihrem Angebot sowohl
an Unternehmen als auch an Privatkunden. Zum Portfo­
lio gehören Daten- und Kommunikationstechnik ebenso
wie Photovoltaik und die Erstellung energieeffizienter
Gesamtkonzepte. Im Bereich des anlagentechnischen
Brandschutzes reicht das Angebot von Integral-IP-Sys­
temen, wie dem bei Rutronik in Eisingen, bis hin zur
Beratung bei der Beschaffung hochwertiger Rauch­
warnmelder, die bekanntlich in Baden-Württemberg
und anderen Bundesländern in keinem Haushalt (und
anderen Objekten mit vergleichbarer Nutzung) mehr
fehlen dürfen.
ProSicherheit 4 2015
1 externes Bedienfeld
1.000 Mehrkriterienmelder (Rauch/
Wärme) Integral CUBUS MTD 533X
50 Mehrkriterienmelder Integral
CUBUS MTD 533X-SCT mit
integrierter Tonalarmierung
50 Handfeuermelder MCP 535X
15 Ansaugrauchmelder ASD 535
100 akustische Signalgeber
Aufschaltung von
2 Sprinkleranlagen
www.rutronik.com/de
www.egt.de/elektro
24 Applikation
Funkvernetzte
FunkvernetzteRauchwarnmelder
RauchwarnmelderGenius Plus X
Genius Plus X
bei
beider
dereki
eki(Eltern-Kind-Initiative)
(Eltern-Kind-Initiative)ininMüllheim
Müllheim
Smarte
SmarteMelder
Melder
für
fürdie
dieKrippe
Krippe
Räume,
Räume,
inin
denen
denen
Personen
Personen
bestimmungsgemäß
bestimmungsgemäß
schlafen,
schlafen,
müssen
müssen
laut
laut
Landesbauordnung
Landesbauordnung
von
von
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
mit
mit
Rauchwarnmeldern
Rauchwarnmeldern
ausgestattet
ausgestattet
sein.
sein.
Weit
Weit
über
über
die
die
Anforderungen
Anforderungen
inin
anderen
anderen
Bundesländern
Bundesländern
hinaus
hinaus
betrifft
betrifft
dies
dies
neben
neben
Privatwohnungen
Privatwohnungen
beispielsweise
beispielsweise
auch
auch
Kindertagesstätten,
Kindertagesstätten,
Hotels
Hotels
und
und
Pflegeeinrichtungen.
Pflegeeinrichtungen.
Auch
Auch
inin
der
der
Kinderkrippe
Kinderkrippe
der
der
eki
eki
(Eltern-Kind-Initiative)
(Eltern-Kind-Initiative)
inin
Müllheim
Müllheim
bei
bei
Freiburg
Freiburg
gibt
gibt
eses
einen
einen
Schlafraum.
Schlafraum.
Dieser
Dieser
wird
wird
zwar
zwar
nur
nur
selten
selten
genutzt,
genutzt,
aber
aber
um
um
Kindern,
Kindern,
Erzieherinnen
Erzieherinnen
und
und
Besuchern
Besuchern
des
des
Hauses
Hauses
ein
ein
Höchstmaß
Höchstmaß
anan
Sicherheit
Sicherheit
zuzu
bieten,
bieten,
stattete
stattete
Schornsteinfegermeister
Schornsteinfegermeister
Günter
Günter
Rodewald
Rodewald
sämtliche
sämtliche
Räume
Räume
des
des
Gebäudes
Gebäudes
jetzt
jetzt
mit
mit
funkvernetzten
funkvernetzten
Rauchwarnmeldern
Rauchwarnmeldern
Genius
Genius
Plus
Plus
XX
aus
aus
– bundesweit
– bundesweit
eine
eine
der
der
ersten
ersten
Installationen
Installationen
dieser
dieser
smarten
smarten
Brandmeldetechnologie.
Brandmeldetechnologie.
ProSicherheit 4 2015
Applikation 25
ProSicherheit 4 2015
26 Applikation
„Eltern und Kind stärken – von Anfang an“ – das ist
das Motto der eki (Eltern-Kind-Initiative) in Müll­
heim bei Freiburg. 1980 aus einer Stillgruppe ent­
standen, hat sich die seit 1988 als gemeinnütziger
Verein anerkannte Initiative nach und nach zu einer
Elternbildungseinrichtung entwickelt, die heute mit
einem großen Angebot an Gruppen, Vorträgen und
Seminaren einen Beitrag zu einer gelungenen
Eltern-Kind-Beziehung leistet. Die meisten Veran­
staltungen von Geburtsvorbereitungskursen über
Rückbildungsgymnastik, Elternberatung, Kindernot­
fallkurse und pädagogische Vorträge bis hin zu
Spielgruppen finden bei der eki im „Haus zur
Amsel“, einem stilvollen dreistöckigen Altbau mit
über 20 Räumen, statt. Im ersten Stock dieses
Gebäudes betreibt die eki zudem die Krippe
„Kindertreff“ mit Bewegungsraum, Spielzimmer, Bas­
tel- und Essbereich sowie einem Ruheraum. Fünf
pädagogisch ausgebildete Mitarbeiterinnen betreuen
im Wechsel jeweils zu zweit mit Unterstützung einer
Praktikantin die zehn Krippenkinder im Alter von
ein bis drei Jahren. „Weil die Kinder von ihren
Eltern bereits mittags abgeholt werden, haben sie
bei uns keine regulären Ruhezeiten und schlafen
normalerweise auch nicht in der Krippe“, erläutert
die Leiterin der eki, Sandra Zeh. „Wie für
anerkannte Krippen vorgeschrieben, haben wir aber
trotzdem einen Ruheraum mit zehn Schlafplätzen
eingerichtet. Und ab und zu schlafen dort auch tat­
sächlich Kinder, wenn sie sehr müde sind.“
Schornsteinfeger bringen Sicherheit
Um das Leben sowohl der hier gelegentlich schlafen­
den als auch überhaupt aller Kinder und der Erzie­
herinnen und Besucher zu schützen, installierte der
Müllheimer Schornsteinfegermeister Günter Rode­
wald im November 2015 im gesamten Gebäude flä­
chendeckend Rauchwarnmelder. Günter Rodewald
hat die Installation und Wartung von Rauchwarn­
meldern gleich bei Inkrafttreten der Rauchwarnmel­
Bevor die Melder in der eki installiert
wurden, analysierte Henning Behrens
den Bedarf und überzeugte ekiLeiterin Sandra Zeh (Mitte) und Gisela
Reinhardt vom eki-Vorstand von den
Vorteilen der Funkvernetzung.
derpflicht für Neuund Umbauten im
Juli 2013 zu einem
seiner Geschäfts­
felder gemacht, bei
der Handwerks­
kammer einen ent­
sprechenden Kurs
absolviert und sich
bei Hekatron zur
„Q“-Fachkraft für
Rauchwarnmelder
weiterbilden las­
sen. „Als Schorn­
steinfeger, der
selbst sehr lange in der Feuerwehr aktiv war, ist mir
dieser vorbeugende Brandschutz sehr wichtig“,
betont er. „Und weil so ein Rauchwarnmelder nur
dann zuverlässig Leben retten kann, wenn er die
entsprechende Qualität hat, installiere ich aus­
schließlich Rauchwarnmelder von Hekatron – bisher
in den meisten Fällen den Genius H.“
Installation im Plug & Play-Verfahren
Bei der eki allerdings wurde er sozusagen als Pio­
nier tätig und installierte Rauchwarnmelder der
gerade erst auf den Markt gekommenen smarten
Generation Genius Plus, nachdem Hekatron-Gebiets­
verkaufsleiter Henning Behrens dort den Bedarf an
Meldern analysiert hatte. „Dabei hat Herr Behrens
uns davon überzeugt, dass die von Funk-Meldern
ausgehenden Strahlen minimal und gesundheitlich
völlig unbedenklich sind, dass funkvernetzte Melder
aber gerade in unserem mehrstöckigen Gebäude für
die Sicherheit sehr wichtig sind“, sagt Sandra Zeh.
Insgesamt 17 funkvernetzte Rauchwarnmelder
Genius Plus X mit Funkmodul Basis X montierte
Günter Rodewald in den zur Krippe gehörenden
Räumen ebenso wie im Erdgeschoss und im Keller.
Im Flur der kleinen Einliegerwohnung im Dachge­
schoss installierte er einen weiteren Genius Plus X
mit Funkmodul, im zu dieser Wohnung gehörenden
Schlafzimmer einen Stand-Alone-Melder Genius
Plus. Alle funkvernetzten Melder in der eki wurden
dabei auf eine Linie aufgeschaltet, so dass, wenn
einer der Melder Rauch detektiert, alle anderen
Melder angesteuert werden und lautstark alarmie­
ren. „Die neuen Melder lassen sich sehr einfach
miteinander vernetzen“, lobt Günter Rodewald.
„Nach Einsetzen des Funkmoduls kann man ohne
weitere Einstellungen den Melder in den Sockel ein­
drehen und die Inbetriebnahme starten.“ Bei einem
weiteren Installationstermin wird das Funknetz
noch um einen zentral im Flur neben dem Büro ins­
tallierten Funkhandtaster Genius erweitert werden,
von dem aus dann auch die automatische Weiterlei­
tung eines Alarms auf ein Wählgerät möglich ist.
Wartung mit Genius Pro App
Auch bei der Überprüfung der Rauchwarnmelder im
Anschluss an die Installation kam gleich neueste
ProSicherheit 4 2015
Applikation 27
Vor der Inbetriebnahme des Funknetzes
wird das Funkmodul in den Melder
eingesetzt (links). Mit dem Prüfgerät
führt Günter Rodewald das Smartphone
an den Rauchwarnmelder heran und löst
die Testtaste aus (rechts). Auf dem
Smartphone kann er dann den Zustand
des Melders überprüfen.
eki (Eltern-KindInitiative e. V.), Müllheim
bei Freiburg
Hekatron-Technologie zum Einsatz: Mit einem mit der
Genius Pro App ausgestatteten Smartphone las der
Schornsteinfegermeister die Daten der Melder aus
und erstellte daraus vollautomatisch das Inbetrieb­
nahmeprotokoll. Das an einer Stange montierte Prüf­
gerät Genius leistete beim Auslösen der Testtaste der
teilweise in größerer Höhe montierten Melder gute
Dienste. „Eine super Sache – so sieht die Zukunft bei
der Wartung von Rauchwarnmeldern aus“, urteilt
Günter Rodewald, der die smarte Lösung für künftige
Wartungseinsätze nutzen will – sicherlich auch dann,
wenn er in einem Jahr wieder wie bereits seit 44 Jah­
ren das Gebäude der eki für die regelmäßige Kon­
trolle der Feuerungsanlagen aufsuchen und dabei
auch die Rauchwarnmelder warten wird.
ProSicherheit 4 2015
Ausstattung mit
Rauchwarnmeldern mit dem
Schutzziel Personenschutz
18 Rauchwarnmelder Genius Plus X
mit Funkmodul Basis X
1 Rauchwarnmelder Genius Plus
1 Funkhandtaster Genius
(im Endausbau)
www.eki-muellheim.de
www.schornsteinfegermuellheim.com
28 Ohmberger trifft …
… Dr.… Dr.
Jörg Jörg
Krämer,
Krämer,
Chefvolkswirt
Chefvolkswirt
der Commerzbank
der Commerzbank
AG AG
„Deutschland
„Deutschland
hat
hat
seine
seine
Stärken
Stärken
– man
– man
darf
darf
siesie
aber
aber
nicht
nicht
erodieren
erodieren
lassen“
lassen“
UnterUnter
Deutschlands
Deutschlands
Ökonomen
Ökonomen
ist er einer
ist er einer
der bekanntesten
der bekanntesten
Köpfe.
Köpfe.
Und er
Und
gilteralsgilt
jemand,
als jemand,
der Klartext
der Klartext
redet:redet:
Dr. Jörg
Dr.Krämer,
Jörg Krämer,
Chefvolkswirt
Chefvolkswirt
der Commerzbank.
der Commerzbank.
In Zeiten
In Zeiten
niedriger
niedriger
Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit
und anhaltenden
und anhaltenden
Wachstums
Wachstums
tritt ertritt
dafür
er dafür
ein, nicht
ein, nicht
der Ansicht
der Ansicht
zu verfallen,
zu verfallen,
Deutschlands
Deutschlands
Wirtschaft
Wirtschaft
sei „unkaputtbar“.
sei „unkaputtbar“.
Gewachsene
Gewachsene
WerteWerte
wie die
wie
weltweite
die weltweite
Wahrnehmung
Wahrnehmung
der Bezeichnung
der Bezeichnung
„Made
„Made
in Germany“
in Germany“
gilt esgilt
zu es
bewahren
zu bewahren
und sich
undgleichzeitig
sich gleichzeitig
den den
Herausforderungen
Herausforderungen
des demografischen
des demografischen
Wandels
Wandels
zu stellen.
zu stellen.
ProSicherheit 4 2015
Ohmberger trifft … 29
ProSicherheit 4 2015
30 Ohmberger trifft …
Peter Ohmberger: Herr Dr. Krämer,
in dem Moment, wo wir dieses
Gespräch führen, Anfang Oktober
2015, liegen Zahlen auf dem
Tisch, die ein durchaus positives
Bild für die wirtschaftliche Ent­
wicklung Deutschlands zeichnen.
Je nach Quelle ist da von um die
1,6 Prozent Wachstum die Rede.
Solche Zahlen sind aber volatil,
wie man sagt. Sie werden von
Zeit zu Zeit revidiert und sie stel­
len immer nur eine Momentauf­
nahme dar. Eine nackte Zahl hat
nur wenig Aussagewert, sie
bedarf der Interpretation aus
einem größeren Kontext heraus.
Dafür gibt es Experten wie Sie.
Nun gelten Sie als jemand, der bei
seinen Interpretationen selten in
Euphorie verfällt und stattdessen
eher zur Vorsicht mahnt. Wie
steht Deutschland aus Ihrer Sicht
heute da?
Dr. Jörg Krämer: Es gibt die ver­
breitete – und falsche – Annahme,
die deutsche Wirtschaft sei sozu­
sagen unkaputtbar. Im Moment
nimmt der Staat Steuereinnah­
men in Rekordhöhe ein. Die
gegenwärtige Bundesregierung
meint, es sich leisten zu können,
die Arbeitsmarktreformen aus der
Zeit der rot-grünen Koalition
zurückzurollen – Stichworte Min­
destlohn und Leiharbeit –, denn
im Hier und Jetzt läuft ja alles
prima. Nach meiner Meinung
wird aber übersehen, dass die
Wettbewerbsfähigkeit der deut­
schen Wirtschaft unter ihrer glän­
zenden Oberfläche längst begon­
nen hat zu erodieren. Daran sind
mehrere Faktoren beteiligt, zum
Beispiel die Tatsache, dass die
Lohnstückkosten in Deutschland
seit 2011 stärker als im Durch­
schnitt der anderen Euro-Länder
steigen. Wir verlieren also an
Wettbewerbsfähigkeit, ganz ein­
fach weil wir immer teurer wer­
den. Ein anderes Problem ist,
dass das Wachstum in den
Schwellenländern seit einiger Zeit
nachgelassen hat. In diese so­­
genannten Emerging Markets,
von denen China der größte ist,
gehen aber 40 Prozent der deut­
schen Exporte. In dem Moment,
wo dort die Nachfrage abebbt,
verliert Deutschland an Rücken­
wind.
Peter Ohmberger: Was muss pas­
sieren, damit Deutschland den
Anschluss nicht verpasst?
Dr. Jörg Krämer: Dass wir momen­
tan – noch – sehr gut dastehen,
will ich gar nicht bestreiten. Aber
die meisten anderen Länder
bemühen sich gegenwärtig, sich
attraktiver zu machen, beispiels­
weise Verwaltungsabläufe zu straf­
fen, Korruption zu bekämpfen,
wichtige Dienstleistungen wie das
Internet auf breiter Front verfüg­
bar zu machen etc. Praktisch alle
Länder in der EU verbessern sich
da, wie Daten der Weltbank zeigen.
In Deutschland dagegen, wo diese
Dinge vermeintlich bestens laufen,
neigt man dazu, die Hände in den
Schoß zu legen. Das kann fatal
werden. Hier ist ganz klar die Poli­
tik gefordert, sich nicht vom
gegenwärtigen Status eines gut
laufenden Arbeitsmarkts, niedriger
Zinsen usw. blenden zu lassen.
Das prominenteste Beispiel ist für
mich die Verkehrsinfrastruktur.
Seit Jahren erzählt uns der
zuständige Bundesminister, dass
dort die Investitionsausgaben stei­
gen. Das stimmt ja auch. Die
Preise allerdings steigen noch stär­
ker. Auf diese Weise sind in den
letzten zehn Jahren die realen
Investitionen in Straßen und Brü­
cken um 20 Prozent zurückgegan­
gen. Mittlerweile beklagt sich
bereits ein Fünftel der deutschen
Unternehmen darüber, dass die
marode Verkehrsinfrastruktur ihre
Geschäftstätigkeit deutlich beein­
trächtigt.
Peter Ohmberger: Lassen Sie uns
da noch einmal genau hinschauen,
auf die Unternehmen in Deutsch­
land und das, was sie produzieren.
„Made in Germany“ – das steht
unbestritten für Qualität. Eine
Besonderheit des Unternehmens­
sektors in Deutschland ist es ja,
dass dieses Image nicht nur von
der Geschäftstätigkeit einiger hier
ansässiger Global Players geprägt
wird, sondern dass unzählige Mit­
telständler einen wertvollen Bei­
trag dazu leisten, wie deutsche
Produkte wahrgenommen werden.
Ich darf sagen, dass auch Heka­
tron mit seinen etwa 800 Mitarbei­
terinnen und Mitarbeitern zu die­
sen Unternehmen gehört. Auf der
anderen Seite erlebt Deutschlands
größter Autobauer gerade eine
sehr spezielle Situation für die
Qualitätswahrnehmung seiner
Produkte – eine handfeste Krise,
die von manchen Medien als
Super-GAU bezeichnet wurde.
Kann es passieren, dass das Quali­
tätssiegel „Made in Germany“ zu
bröckeln anfängt?
Dr. Jörg Krämer: Das glaube ich
eher nicht. Mit deutschen Produk­
ten haben Kunden im Ausland seit
Jahrzehnten sehr gute Erfahrungen
gemacht. Und um ehrlich zu sein,
ist die Sache mit den manipulierten
Abgastests, die Sie ansprechen, ja
auch nicht der erste Industrieskan­
dal, den wir erleben. Auch in der
Vergangenheit konnten die Käufer
sehr wohl die Fehler eines einzel­
nen Unternehmens als solche ein­
ordnen und haben nicht etwa die
gesamte deutsche Wirtschaft in Sip­
penhaft genommen. Nach meiner
Überzeugung hat „Made in Ger­
many“ Bestand. Wenn es etwas
gibt, worüber wir uns im Export
Sorgen machen müssen, dann ist
das nicht unser Image im Ausland,
sondern die eingangs erwähnte
Wachstumsabschwächung in Asien.
Peter Ohmberger: Nachdem wir
über globale Zusammenhänge
gesprochen haben, möchte ich den
Blick auf die deutsche Binnenkon­
junktur lenken. Eine Gruppe von
Unternehmern, die mir dort
besonders am Herzen liegt, sind
die Handwerker. Viele Kunden von
Hekatron gehören diesem Seg­
ment an. Beispielsweise errichten
sie Brandmeldeanlagen für Neu­
bauobjekte oder im Rahmen von
Modernisierungsmaßnahmen.
Aktuell sind die Auftragsbücher
voll bis ins Frühjahr 2016 hinein.
Unter Umständen können gar
keine neuen Aufträge mehr ange­
nommen werden, auch weil es für
Handwerksbetriebe immer
schwieriger wird, qualifizierte Mit­
arbeiter zu rekrutieren. Da ist also
nicht die Nachfrage das Problem,
sondern eher die Kapazität auf
Anbieterseite.
Dr. Jörg Krämer: Ganz ohne Zwei­
fel läuft die deutsche Binnenkon­
junktur nach wie vor gut. Die
Beschäftigung steigt, die Zeit ultra­
ProSicherheit 4 2015
Ohmberger trifft … 31
„Zweifellos läuft die deutsche Binnenkonjunktur nach wie vor gut.
Die Beschäftigung steigt, die Zeit ultraniedriger Lohnabschlüsse ist vorbei,
die Inflation ist gering und folglich steigt die reale Kaufkraft.“
Dr. Jörg Krämer
niedriger Lohnabschlüsse ist vor­
bei, die Inflation ist niedrig und
folglich steigt die reale Kaufkraft
der Menschen im Land. Hinzu
kommen die niedrigen Zinsen. Sie
verlocken dazu, Immobilien zu
kaufen. Ich meine, dass der Preis­
anstieg bei den Immobilien noch
mehrere Jahre weitergehen kann.
Das ist für das Bauhandwerk ein
günstiges Geschäftsumfeld. Dass
im Handwerk händeringend
Fachkräfte gesucht werden, wie
Sie es angesprochen haben, steht
auf einem anderen Blatt. Das hat
weniger mit der Konjunktur zu
tun als mit der Demografie – und
damit, dass immer mehr junge
Leute nach einem akademischen
Bildungsabschluss streben.
ProSicherheit 4 2015
Peter Ohmberger: Glücklicher­
weise ist ja unser Bildungssystem
heute sehr viel durchlässiger als
früher. Wer sich nach seinem
Schulabschluss dafür entscheidet,
eine betriebliche Ausbildung zu
absolvieren, anstatt gleich an die
Uni oder FH zu gehen, hält sich
immer noch alle Türen offen. Mit
dem sogenannten Dualen Stu­
dium lassen sich ja sogar zwei
unterschiedliche Bildungswege
gleichzeitig beschreiten. Ich habe
immer wieder die Erfahrung
gemacht, dass „Kooperation“ das
Schlüsselwort ist, wenn es darum
geht, dass Handwerk und Indus­
trie etwas für ihre Nachwuchssi­
cherung tun. Gemeinsam können
auch kleine und mittlere Betriebe
viel auf die Beine stellen. Mit die­
ser Überzeugung im Hinterkopf
haben wir als Herstellerunterneh­
men soeben ein Programm aufge­
setzt, bei dem unsere Schulungs­
referenten an der Qualifizierung
der Azubis von Kundenunterneh­
men mitwirken. Das ändert natür­
lich nichts daran, dass die Gebur­
tenjahrgänge in Deutschland zah­
lenmäßig eher schwach sind.
Kann uns da die Zuwanderung
helfen?
Dr. Jörg Krämer: In der Tat sind
Bevölkerungsrückgang und Alte­
rung eine spürbare Bremse für
die deutsche Wirtschaft. Ohne
Zuwanderung würde die Bevölke­
rung zwischen 16 und 64 Jahren –
»
32 Ohmberger trifft …
„Die Auftragsbücher im Handwerk sind voll. Aber es wird immer
schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Da ist nicht die
Nachfrage das Problem, sondern eher die Kapazität auf Anbieterseite.“
Peter Ohmberger
»
also die Menschen im Erwerbs­
alter – in den kommenden fünf
Jahren um jährlich mehr als
400.000 Personen schrumpfen.
Zwar werden am Ende des lau­
fenden Jahres wohl über eine Mil­
lion Menschen mehr nach
Deutschland eingewandert sein,
als das Land verlassen haben – in
2014 lag die Nettozuwanderung
bei 500.000 Personen. Allerdings
ist es fraglich, in welchem Maße
die Zuwanderung die ökonomi­
schen Folgen der demografischen
Entwicklung ausgleichen kann.
Deutschland bräuchte bis 2020 in
jedem Jahr aufs Neue eine Netto­
zuwanderung von mehr als einer
halben Million Menschen, um das
Erwerbspotenzial stabil zu halten.
Es ist fraglich, ob die Wähler auf
Dauer eine Zuwanderung in die­
ser Größenordnung akzeptieren
werden. Zudem darf bezweifelt
werden, ob die Zuwanderer sich
schnell und unkompliziert in den
unflexiblen deutschen Arbeits­
markt integrieren lassen. Wer hier
Fuß fassen will, muss eben nicht
nur tüchtig sein, sondern auch die
Sprache beherrschen und eine
nachweisbare Qualifikation besit­
zen. Da dürfte es auf Unterneh­
mensseite gerne mehr koopera­
tive Bildungsmaßnahmen in der
Art geben, wie Sie sie schildern. Dr. Jörg Krämer, geboren 1966 in Düsseldorf, ist seit 2006 Chefvolkswirt und Bereichsvorstand Research bei der
Commerzbank AG in Frankfurt am Main. Dabei ist er kein klassischer „Banker“, sondern bezeichnet sich selbst als
Quer­ein­steiger. Jörg Krämer studierte Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Bonn und Münster. Anschließend
war er wissen­schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel, dessen damaliger Präsident
Prof. Dr. Horst Siebert sein Doktorvater wurde. Ab der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre in der freien Wirtschaft
tätig, arbeitete Dr. Jörg Krämer für die Investment-Institute Merrill Lynch und Invesco in Frankfurt, anschließend
für die HypoVereinsbank in München.
Nicht nur in Fachpublikationen der Commerzbank, sondern auch in Publikumsmedien meldet der Ökonom sich
regelmäßig zu Wort und spricht mitunter Dinge aus, die auf Widerstand stoßen. So bezweifelte er in einem „Focus“Interview im Krisenjahr 2008 die rasche Wirksamkeit staatlicher Konjunkturpakete: „Es ist ein Trugschluss zu glauben,
man könne den Konsum von Millionen Menschen steuern.“
ProSicherheit 4 2015
Normen-Abc 33
Normentwurf DIN VDE 0833-2 „Festlegungen für Brandmeldeanlagen“
Neuregelungen bieten
der Technik mehr Spielraum
Der überarbeitete Teil 2 „Festlegungen für Brandmeldeanlagen“ der DIN VDE 0833
vom Juni 2009 ist im Oktober 2015 als Normentwurf erschienen. Jetzt läuft die
Einspruchsfrist und nach der darauf folgenden Einspruchsberatung wird die
DIN VDE 0833-2 neu erscheinen – mit einer Reihe von interessanten Neuregelungen
insbesondere für den Einsatz von Brandmeldern, Sonderbrandmeldern und
Alarmierungslösungen.
Der Normentwurf von Teil 2 der Anwendungsnorm
DIN VDE 0833 „Gefahrenmeldeanlagen für Brand,
Einbruch und Überfall“ regelt zusammen mit den
allgemeinen Festlegungen in Teil 1 dieser Norm
sowie der DIN 14675 das Planen, Errichten, Erwei­
tern, Ändern und Betreiben von Brandmeldeanlagen.
Eine wichtige Änderung des Normentwurfs gegen­
über der aktuell geltenden DIN VDE 0833 betrifft im
Bereich der Sonderbrandmeldetechnik die linienför­
migen Rauchmelder: Hier entfällt die Begrenzung
des Maximalabstands zwischen Sender und Empfän­
ger bzw. Reflektor auf 100 Meter. Damit entspricht
die Anwendungsnorm jetzt der Gerätenorm, in der
ebenfalls kein Maximalabstand definiert ist. Da der
Hekatron ILIA S/E beim VdS bereits bis zu einem
Abstand von 200 Metern und der ILIA S/R bis zu
einem Abstand von 150 Metern geprüft und zugelas­
sen ist, werden dem neuen Normentwurf gemäß
jetzt weniger Melder für die Überwachung einer vor­
gegebenen Halle benötigt. Linienförmige Wärmemel­
der betreffend, wurde eine Tabelle mit den Abstän­
den der Sensorleitungen ergänzt. Der Hekatron ADW
535 als integrierendes System mit einer Zulassung
nach EN 54-22 kann nach der neuen Norm bis zu
einer Raumhöhe von neun Metern eingesetzt wer­
den.
Zudem enthält die DIN VDE 0833-2 jetzt auch Hin­
weise für die Planung und Projektierung von Brand­
meldern mit CO-Sensoren, wobei sie auf die Herstel­
lerangaben verweist. Demnach ist der Einsatz von
nach EN 54-26, 30 und 31 geprüften CO-Meldern für
ProSicherheit 4 2015
Brandmeldeanlagen möglich. Den nach EN 54-26
und 30 geprüften und zugelassenen CMD 533X
betreffend heißt das, dass er entsprechend den Pla­
nungsvorgaben von Hekatron eingesetzt werden
kann. Auch Planung und Einsatz von Mehrfachsen­
sormeldern für Rauch und Wärme nach EN 54-29
sind jetzt enthalten. Solche Melder, wie zum Beispiel
der MTD 533X-SCT von Hekatron, können wie kon­
ventionelle Rauchmelder nach EN 54-7 eingesetzt
werden.
Da die Bedingungen für die Überbrückungszeit von
4, 30 oder 72 Stunden, während der eine Brandmel­
deanlage auch bei Netzausfall weiterhin funktionie­
ren muss, im aktuellen Teil 1 der DIN VDE 0833
nicht mehr enthalten sind, wurden sie in Teil 2 auf­
genommen.
Leitungsfunktionserhalt neu geregelt
Der Normentwurf sieht neu vor, dass bei Systemen
mit Ringleitungsalarmierung unter bestimmten Vor­
aussetzungen auf die Installation von Leitungsanla­
gen mit integriertem Funktionserhalt verzichtet wer­
den darf. Dazu müssen Hin- und Rückleitung in
Gebäuden brandschutztechnisch getrennt verlegt
sein und ein einfacher Fehler im Übertragungsweg
zu den Alarmierungseinrichtungen darf zu keiner
Reduktion des geforderten Alarmierungssignals (z. B.
des Schalldruckpegels) von insgesamt mehr als fünf
Sekunden führen. Diese Funktion muss durch eine
zugelassene Prüfstelle nachgewiesen werden. 34 Seminare
Hekatron-Schulungsprogramm 2016
Neue Angebote für
passgenaue Qualifizierung
Seminartypen und -inhalte beständig so weiterentwickeln, dass sie die Anforderungen
verschiedenster Kunden ganz präzise treffen – das ist eine Maxime, nach der das Team
des Hekatron-Kundenschulungszentrums unter der Leitung von Thomas Wittek sein
Programm für 2016 aufgestellt hat. Fachreferenten aus den Bereichen Brandmeldeanlagen, Sonderbrandmeldetechnik sowie Rauchwarnmelder und Rauchschaltanlagen
stellen die Neuerungen vor.
Zwei neue Schulungstypen tragen dazu bei, dass
das Seminarangebot im Bereich der Brandmeldean­
lagen noch präziser auf die Kundenanforderungen
zugeschnitten ist als bisher. „Da wäre erstens das
sogenannte Instandhaltungs-Seminar“, erklärt Jan
Scholz, Fachreferent und Teamleiter Brandmeldean­
lagen-Seminare. „Rückgrat unseres Angebots im
BMA-Bereich bleibt selbstverständlich das über drei
Schulungstage gehende vollständige Programm mit
Hardware- und Software-Grundlagen einschließlich
Programmierung, Inbetriebnahme und jeder Menge
Praxis. In den vergangenen ein bis zwei Jahren
haben wir verstärkt die Erfahrung gemacht, dass
Kunden auch Mitarbeiter ausschließlich zur BMAInstandhaltung ausbilden lassen möchten. Genau
diese Anforderung decken wir nun mit einer kom­
pakten Eintagesveranstaltung ab.“ Die zweite Pre­
miere in 2016 ist das Seminar zum Fernzugriff
HEKATRON Remote, ebenfalls angelegt als Eintages­
veranstaltung. Kein Facherrichter muss zum Netz­
werkexperten werden, um für sich und seine Kun­
den die Vorteile des Fernzugriffs zu erschließen. Er
sollte aber wissen, was sich hinter Begriffen wie
Subnet, Router, Gateway oder IP-Adresse verbirgt,
bevor er lernt, wie man den HEKATRON Remote
Dienst parametriert und mit den verschiedenen Ser­
vicemöglichkeiten arbeitet. Um all diese Punkte geht
es in dem neuen Schulungstyp.
Angedockt an den BMA-Bereich ist bei Hekatron das
spezielle Kompetenzfeld der Sonderbrandmelde­
technik. Fachreferent Christian Sumser gibt einen
Ausblick auf 2016: „Soeben haben wir unsere Schu­
lungen inhaltlich erweitert. Dies umfasst beispiels­
weise zwei Neuheiten in unserer Produktfamilie von
Ansaugrauchmeldern, die den Errichtern zusätzliche
Einsatzszenarien eröffnen.“ Als ausgesprochenes
Erfolgsmodell wird die sogenannte Sonderbrandwo­
che in 2016 fortgeführt. Christian Sumser: „Anstatt
sich entweder auf Ansaugrauchmelder oder linien­
förmige Rauchmelder oder linienförmige Wärme­
Jan Scholz, Fachreferent und Teamleiter BrandmeldeanlagenSeminare, empfiehlt das neue Instandhaltungs-Seminar als
kompakte Schulung für diejenigen Fachkräfte, die nicht bei
der Programmierung und Inbetriebnahme eingesetzt werden
sollen.
melder festlegen zu müssen, lernen die Teilnehmer
hier die gesamte Welt der Sonderbrandmeldetechnik
in Theorie und Praxis kennen. Das versetzt sie
anschließend in die Lage, ihre Kunden objektspe­
zifisch beraten zu können.“
Neue Inhalte bei Rauchwarnmeldern
und Feststellanlagen
Bei den Rauchwarnmeldern hat Hekatron aktuell
die Genius-Plus-Familie als Neuheit auf den Markt
gebracht. „Der Melder mit zugehöriger SmartphoneApp stärkt die Marktposition der Hekatron-Partner“,
wie Jürgen Walter, Fachreferent und Teamleiter für
ProSicherheit 4 2015
Seminare 35
Kontakt zur Seminarorganisation
Bei Rückfragen oder An­merk­ungen zum Schulungs­
programm von Hekatron wenden Sie sich bitte an
das Team des Kunden­schulungszentrums in Sulzburg.
Die Mitarbeiter beant­worten gerne Ihre Fragen und
freuen sich auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail.
Seminare Brandmeldeanlagen:
Telefon: 07634 500-7051,
E-Mail: [email protected]
Seminare Rauchwarnmelder sowie Feststellanlagen
für Feuerschutzabschlüsse:
Telefon: 07634 500-7052,
E-Mail: [email protected]
Das Schulungsprogramm aller Bereiche einschließlich
des bereichsübergreifenden Azubi-Programms
HEKATRON youMOVE, sämtliche Termine,
Seminarorte und eine Anmeldemöglichkeit finden
Sie im Internet:
www.seminare-hekatron.de
Für 2016 hat Jürgen Walter, Fachreferent und Teamleiter für Feststellanlagen- und Rauchwarnmelder-Seminare, gemeinsam mit
den Kollegen vom Kundenschulungszentrum unter anderem die
neuen Genius-Plus-Seminare konzipiert.
Feststellanlagen- und Rauchwarnmelder-Seminare,
betont. „Indem der mit der Wartung beauftragte
Dienstleister über die Profi-Variante der App auto­
matisch eine lückenlose Dokumentation generiert,
spart er sich Zeit und Schreibarbeit und hat die
Gewissheit, allen formalen Anforderungen hundert­
prozentig entsprochen zu haben. Gleichzeitig hält er
mit der Home-Variante der App ein wertvolles Ver­
kaufsargument im Kontakt mit den Anwendern in
Händen. Wie man diese Tools gekonnt einsetzt – in
unseren neu konzipierten Rauchwarnmeldersemina­
ren ist genau das ein zentraler Lerninhalt.“ Die
Seminare qualifizieren wie bisher zur sogenannten
Q-Fachkraft, dem anerkannt höchsten Level unter
den offiziellen Rauchwarnmelder-Fachkräften, ent­
sprechend den Vorgaben der vfdb. Sowohl bei die­
sem Zertifikat als auch bei der Zertifizierung zur
Fachkraft für Feststellanlagen gilt es unbedingt im
Auge zu behalten, dass diese alle fünf Jahre durch
eine Nachschulung erneuert werden muss. Neu im
Bereich der Feststellanlagenschulungen sind zudem
die Inhalte des sogenannten Ex-Seminars. Damit
bringen die Hekatron-Experten ihre Kunden auf den
neuesten Stand der Technik in Sachen Feststellan­
lagen in explosionsgefährdeten Bereichen ein­
schließlich der Autorisierung zur Wartung und
Instandhaltung von Gaswarnanlagen.
HEKATRON youMOVE startet durch
Abschließend gibt Schulungsleiter Thomas Wittek
einen kurzen Ausblick auf ein besonderes Highlight
des Jahres 2016, das demnächst auch in ProSicherheit noch ausführlich vorgestellt wird: „Im März
ProSicherheit 4 2015
Christian Sumser, Fachreferent für Sonderbrandmeldetechnik,
legt den Partnern auch für 2016 den Besuch der Sonderbrandwoche ans Herz. Der vollständige Überblick über alle Technologien ermöglicht die individuelle Auswahl und Planung der
jeweiligen Sonderlösung.
starten die Veranstaltungen eines Programms, das
den Titel ,HEKATRON youMOVE – Junge Brand­
schutzexperten‘ trägt. Es handelt sich um eine
modular aufgebaute, überbetriebliche Weiterbildung,
die zum IHK-Abschluss ,Junior-Fachkraft für anla­
gentechnischen Brandschutz‘ führt – eine außeror­
dentlich attraktive Option für die Azubis unserer
Partner sowie Nachwuchsmitarbeiter, die sich wei­
terbilden wollen. Ebenso sehr profitieren die Part­
nerunternehmen, denn sie steigern ihre Attraktivität
als Arbeitgeber, erhöhen die Bindung zum qualifi­
zierten Nachwuchs und sichern sich Kompetenz für
die Zukunft. Bei HEKATRON youMOVE gibt es nur
Gewinner!“ 

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