Die Umsetzung ist noch in weiter Ferne
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Die Umsetzung ist noch in weiter Ferne
Zug Freitag, 24. September 2010 / Nr. 222 Zentralschweiz IA L SOZ ENKEN ALTIG D HH NAC N DEL HA N BARBARA GYSEL Wieder in den Kantonsrat — Liste 6 NEUE LUZERNER ZEITUNG NEUE URNER ZEITUNG NEUE SCHWYZER ZEITUNG NEUE OBWALDNER ZEITUNG NEUE NIDWALDNER ZEITUNG 23 NEUE ZUGER ZEITUNG Die Umsetzung ist noch in weiter Ferne INNOVATIONSSCHULE Der Regierungsrat setzt den Rahmen für allfällige Schulversuche. Doch der Gegenwind ist heftig. CHARLY KEISER [email protected] Für die einen ein Fluch, für andere ein Segen: die Innovationsschule. Gestern hat nun die Zuger Regierung der langen Spekulation ein Ende gesetzt und mit der Genehmigung «der Eckwerte» einem Schulversuch im Kanton Zug fürs Erste grünes Licht gegeben. Nicht sonderlich überrascht von diesem Entscheid zeigt sich Patrick Cotti, Bildungsdirektor und Verfechter der Innovationsschule. Denn schliesslich sei diese in den Legislaturzielen der Regierung enthalten. Und gewisse Gemeinden hätten bereits mündlich ihr Interesse angemeldet. «Wir eröffnen nun den Gemeinden die Eckwerte und warten auf die nötige schriftliche Absichtserklärung, wie sie von der Regie- rung im gestern veröffentlichten Papier verlangt wird», sagt Cotti. Baar sagt weder Ja noch Nein Doch was sich so einfach anhört, könnte zum unüberwindlichen Hindernis für die Bildungsdirektion (DBK) werden: Denn einerseits gibt es Gemeinden, die sich schon aus dem Rennen genommen haben. Und andererseits sind Schulturbos von ihren Chefs bereits zurückgepfiffen worden: So sind in Steinhausen aufgrund einer Motion der SVP Schulversuche bis ins Jahr 2018 tabu. In anderen Gemeinden fühlen sich Behörden und Lehrer von der Idee einer Innovationsschule überfordert. In der Stadt Zug wiederum wurde der willige Rektor vom Bildungschef ausgebremst. Gemäss den Recherchen unserer Zeitung hat nur Baar die Türe zur Innovationsschule noch nicht ganz zugeschlagen: Die Gemeinde hat zwar signalisiert, das Ganze noch einmal genauer anschauen zu wollen. Dazu benötige sie aber noch weitere Informationen. «Abschliessend entscheiden die Stimmbürger an der Urne», verspricht Baars Gemeindepräsident Andreas Hotz. Niemand brauche Angst zu haben. «Wir hätten auch gar nicht die Finanzkompetenz, um so eine Schule «Abschliessend entscheiden die Stimmbürger.» A N D R E A S H OT Z , BAARER GEMEINDEPRÄSIDENT hinter dem Rücken des Volks einzuführen – falls wir uns überhaupt dafür entscheiden sollten.» Kosten als Hürde? Tatsächlich könnte das Geld für die Innovationsschule zur grössten Hürde werden: Denn der Versuch schlägt mit jährlichen Mehrkosten von rund 1 Million Franken für 300 Schüler zu Buche. Falls die Schule gar mit 400 bis 600 Kindern geführt würde, käme es entsprechend teurer. Diese zusätzlichen Ausgaben sind – gemäss den Vorstellungen der Regierung – zu einem Drittel von der Gemeinde und zu zwei Dritteln vom Kanton zu tragen. Das könnte zur Ablehnung in den Gemeinden und im Kantonsrat führen. SVP-Kantonsrat und -Parteipräsident Stephan Schleiss bestätigt: «Wir werden an allen Fronten gegen die Schulversuche kämpfen – in den Gemeinden, den Sektionen und letztlich auch im Kantonsrat bei der Budgetdebatte.» EXPRESS Zahlreiche Gegner Skeptischer Lehrerverein Ob denn der gestern bekannt gewordene Entscheid der Regierung gegen das Schulversuchs-Moratorium der SVP gerichtet sei, wollen wir von Patrick Cotti wissen: «Nein», sagt der Bildungsdirektor. Die Entwicklung der Schule sei schon lange in Planung, und der SVPVorstoss richte sich ja lediglich gegen Schulversuche ohne Noten. «Es ist aber offen, ob es in der Innovationsschule Doch nicht nur von der SVP und vielen anderen bürgerlichen Politikern weht der DBK Starkwind entgegen: Auch die Schulpräsidentenkonferenz hat Vorbehalte und pocht – wenn schon – auf eine kantonal geführte Innovationsschule. Schliesslich ist auch der Lehrerverein skeptisch. Dort will man lieber das bereits lancierte Projekt «Gute Schulen» seriös weiterführen. Steinhausen hat sich gegen die Idee ausgesprochen. Die Gemeinde Baar will das Projekt in Ruhe prüfen. Noten gibt oder nicht.» Stephan Schleiss ist empört: «Das wäre natürlich ein fauler Trick, nun in der Innovationsschule plötzlich Noten einzuführen.» Seien doch bislang in allen Unterlagen der DBK keine Noten bis zur 9. Klasse als eines der Hauptmerkmale der Innovationsschule angepriesen worden. Trotz Lampenfieber muss jetzt jeder Ton sitzen ZENTRALSCHWEIZ Junge Gesangstalente zeigen ihr Können beim Casting für die Talentshow – ganz anders als im Fernsehen. Drei leere Stühle stehen in der Mitte des Probestudios der VoiceSteps in Cham – Stühle, die für die Jury reserviert sind. Nervös werden Tonleitern auf und ab gesungen, und der Text der Lieder wird leise vor sich hingemurmelt. Es gilt sich noch einmal kurz vor dem grossen Auftritt einzusingen, denn nachher muss jeder Ton sitzen. Grosse Überwindung Vierundzwanzig Kandidatinnen und ein Kandidat haben sich für das diesjährige Casting der Zentralschweizer Talentshow qualifiziert. Von ihnen werden acht auserkoren, die dann im «Während des Singens verfliegt die Nervosität schnell wieder.» MANUELA EGGER Finale am 29. Oktober an der Zuger Messe ihr Gesangstalent vor grossem Publikum unter Beweis stellen können. Dem Sieger winkt eine Songaufnahme in einem professionellen Tonstudio. Kein Wunder also, dass die Aufregung gross ist, als die dreiköpfige Jury ihre Plätze einnimmt. Das Casting beginnt mit der Kategorie der unter 15-Jährigen – den so ANZEIGE Werner Hauser in den Gemeinderat und in den Kantonsrat Für ein starkes Gewerbe Liste jede f u a 2x Die Liberalen Stadt Zug Manuela Reinle aus Neuheim hat es ins Finale geschafft. Bild Stefan Kaiser genannten Rookies. Zu ihnen gehört auch Manuela Egger, die mit einem Song von Betty Everett die Jury überzeugen will. Für sie ist es bereits das zweite Casting, doch trotz ihrer Erfahrung sei sie immer noch aufgeregt. «Während des Singens verfliegt die Nervosität jedoch schnell wieder», sagt die 13-Jährige. Sie singe gerne vor Publikum, doch habe sie nicht damit gerechnet, dass schon am heutigen Abend so viele Zuschauer hier sein würden. Auffallende Qualitätssteigerung Tatsächlich ist das ganze Probestudio mit Zuhörern gefüllt, und Jurymitglied Caroline Chevin lobt den Mut der jungen Sängerinnen. «Es braucht einiges an Überwindung, vor so vielen Leuten zu singen», sagt sie, beeindruckt von den Darbietungen. Verblüffend sei auch, dass selbst schon Sängerinnen in der Kategorie der Rookies mit so viel Ausdruck und Dynamik arbeiten könnten. Sich mit anderen jungen Gesangstalenten zu vergleichen und mit der Nervosität lernen umzugehen – das ist vor allem das Ziel des Castings. «Die Feedbacks der Jury sind ehrlich und herzlich gemeint und nicht mit einer TV-Castingshow zu vergleichen», sagt Guido Simmen. Er ist schon seit Anfang der Zentralschweizer Talentshow im Organisationskomitee mit dabei. Auffallend sei, dass sich das Niveau der Kandidatinnen seither immer mehr gesteigert habe. «Die Sängerinnen kommen mehr aus sich heraus, und es gibt keine Hänger mehr. Vielleicht ist dies gerade den Castingshows am Fernsehen zu verdanken, da die Kandidatinnen so wissen, was sie an einem Casting erwartet, und viele von einer Gesangskarriere zu träumen beginnen.» Den Traum einer Gesangskarriere hat auch Manuela Reinle aus Neuheim. Sie singt regelmässig in einem Chor und komponiert in ihrer Freizeit sogar selber Songs. «Am Casting habe ich mich vor allem angemeldet, um einmal eine professionelle Kritik zu erhalten und den Zuhörern meine Gefühle beim Singen zu vermitteln», sagt sie. Nervös ist auch sie ein wenig, doch steht sie nicht alleine auf der Bühne. Stefan Amrhein, der einzige Mann am Casting, begleitet sie am Keyboard. Die beiden musizieren schon seit einem Jahr zusammen, und es macht ihnen einfach Spass. Auf die Frage, warum nicht mehr Männer an der Talentshow teilnehmen, antwortet Stefan Amrhein schmunzelnd: «Männer haben schlicht zu wenig Charme.» JASMIN GUT Herzog, Grosswangen; Nadja Limacher, Willisau; Deborah Merian, Cham; Manuela Reinle, Neuheim; Chiara Spaccarotella, Zug; Nadine Stadelmann, Cham; Marijana Vuckovic, Steinhausen. Als Rookie 2010 wurde gewählt: Patricia Moos, Neuheim. Sie wird den Anlass an der Zuger Messe eröffnen. ANZEIGE Dr. Martin Eisenring Mitglied GGR / Kandidat KR Klar bürgerlich, mit sozialem Gewissen [email protected] HINWEIS Dies sind die Finalistinnen, die sich am Freitag, 29. Oktober an der Zuger Messe präsentieren werden: Laura Aubert, Hünenberg See; Julia 2 x auf jeder Liste Die Kraft der Mitte, Liste CVP