Medical Solutions will Platz 1 im Diagnostik - Medizin-EDV

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Medical Solutions will Platz 1 im Diagnostik - Medizin-EDV
05/ 2007
ENTWICKLUNGEN
Medical Solutions
will Platz 1
im DiagnostikWachstumsmarkt
Siemens vor Übernahme von Dade Behring
Der Bereich Medical Solutions des
Technologiekonzerns Siemens und Dade
Behring Inc., ein US-amerikanisches Unternehmen in der klinischen Labordiagnostik, haben Ende Juli 2007 eine
Übernahmevereinbarung unterzeichnet. Siemens-Ziel ist es, Weltmarktführer in der gesamten Labordiagnostik
zu werden. Das Closing wird für das
zweite Quartal des Geschäftsjahres 2008
erwartet. Zur Transaktion muss allerdings die Kartellbehörde zustimmen.
„Der demographische Wandel und eine steigende Nachfrage nach qualitativ
hochwertiger Gesundheitsversorgung treiben das Wachstum in diesem Sektor stän-
Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands der Siemens
AG, sieht schwarze
Zahlen: „Die Akquisition wird ab dem
Geschäftsjahr 2010
zur Verbesserung
des Ergebnisses pro
Aktie beitragen.“
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Erich R. Reinhardt,
Mitglied im Vorstand
der Siemens AG und
Vorsitzender des
Bereichsvorstands
von Medical Solutions: „Die Akquisition wird sich bereits
ab 2009 positiv auf
die EBIT-Marge des
Bereichs Medical Solutions auswirken.“
dig voran“, erklärte Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.
„Zusammen mit den Akquisitionen von
Diagnostic Products Corporation und
Bayer Diagnostics im letzten Jahr sichert
uns die Übernahme von Dade Behring Inc.
eine führende Position im attraktiven Gesundheitsmarkt. Die Akquisition wird ab
dem Geschäftsjahr 2010 zur Verbesserung
des Ergebnisses pro Aktie beitragen.“
Siemens beabsichtigt, alle verfügbaren
Dade Behring-Aktien zu erwerben. Deshalb
macht der Konzern den Dade Behring-Aktionären ein Angebot von 77 US-Dollar pro
Aktie in bar. Die geplante Akquisition hat
damit ein Transaktionsvolumen von ca. 7
Milliarden US-Dollar (ca. 5 Milliarden Euro).
Das Closing wird für das zweite Quartal des
Geschäftsjahrs 2008 erwartet. Ein besonderer Mega-Deal: Siemens will nämlich das
Vierfache des Umsatzes von Dade Behring
im Jahr 2006 und das 19,3-Fache des Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) ausgeben. Dieses
erstaunliche Volumen lässt auf die hohen
Erwartungen schließen, die Siemens-Vorstandsvorsitzender Löscher in den Markt
der Medizintechnik setzt. Bei Mergers im
Segment „Pharmafirmen“ wird allgemein
bei nur bis zum Dreifachen des Umsatzes
und bis zum 15-fachen des Ebitda gezahlt.
Schließlich muss der Kaufpreis irgendwo
eingebracht werden, vor allem müssen Gewinne erwirtschaftet werden können.
Mittelfristig großer Wert
für die Aktionäre
Das Profil von Dade Behring mit Sitz
in Deerfield, Illinois/USA, liest sich so: in
35 Ländern tätig und betreut mehr als
Jim Reid-Anderson, Präsident und CEO
von Dade Behring, kommt zu Wort:
„Ich bin sicher, dass dies die richtige
Entscheidung für Dade Behring ist.“
25.000 Kunden weltweit. Das Unternehmen bietet Produkte und Lösungen für ein
Spektrum der Labordiagnostik mit den
Schwerpunkten Klinische Chemie, Immundiagnostik (einschließlich Tests für
Infektionskrankheiten), Hämostase und
Mikrobiologie. Mit seinen rund 6.400 Mitarbeitern erzielte Dade Behring im Geschäftsjahr 2006 (31. Dezember) einen Umsatz von ca. 1,7 Milliarden US-Dollar und
erwirtschaftete ein EBIT von 201 Millionen
US-Dollar, einschließlich Restrukturierungsaufwendungen von 21 Millionen USDollar. Dade Behring ist eine frühere Tochter des Pharma- und Chemieriesen
Hoechst. Bei der Zerschlagung von Hoechst
1999 wurde die Tochter abgespalten. Firmensitz in Deutschland ist weiterhin Marburg. Optimistisch gibt sich ebenfalls Erich
R. Reinhardt, Mitglied im Vorstand der
Siemens AG und Vorsitzender des Bereichsvorstands von Medical Solutions:
„Mit der Übernahme von Dade Behring
schaffen wir mittelfristig großen Wert für
unsere Aktionäre. Die Akquisition verstärkt unsere Position im hoch profitablen und stark wachsenden Gesundheitsmarkt. Sie wird sich bereits ab 2009 positiv auf die EBIT-Marge des Bereichs Medical Solutions auswirken.“ Siemens Medical Solutions ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der
Bereich bietet Komplettlösungen sowie
für ein umfangreiches Angebot von
Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum von
bildgebenden Systemen für Diagnose und
Therapie über die Molekularmedizin und
die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen.
Sicher die richtige Entscheidung
Durch die Verstärkung auf dem Gebiet der Labordiagnostik will Siemens
seine Strategie unterstreichen, ein integriertes diagnostisches Unternehmen
aufzubauen, das bildgebende Diagnos-
tik und Labordiagnostik sowie klinische Informationstechnologie in der gesamten Wertschöpfung unter einem
Dach verbindet. „Das Produktportfolio
von Dade Behring ergänzt unser aktuelles Leistungsspektrum auf ideale Weise“, kommentiert Bereichsvorstands von
Medical Solutions Reinhardt. „Diese Akquisition bietet uns die einmalige Chan-
ce, Weltmarktführer in der gesamten
Labordiagnostik zu werden.“ Auch Jim
Reid-Anderson, Präsident und CEO von
Dade Behring, kommt zu Wort. „Ich bin
sicher, dass dies die richtige Entscheidung für Dade Behring ist.“
www.siemens.com
www.dadebehring.com
Medizinische Bildgebung als Qualitätssicherung
Virtuelle Reise durch den Körper
Auf der Fachtagung „Innovationen in der Medizinischen
Bildgebung“ des Forums
MedTech Pharma im Juli
2007 in Erlangen konnten 150
Experten aus Medizintechnik
und Klinik eine Reihe
Präsentationen über technische
Fortschritte der medizinischen
Bildgebung verfolgen.
Innovative Ansätze sind gerade bei der
kontinuierlichen Weiterentwicklung klassischer Röntgensysteme, den „Arbeitspferden“ für die klinische Diagnose und Qualitätssicherung, von großer Bedeutung. Dr.
Jörg Ströbel von Ziehm Imaging GmbH
präsentierte die neueste Generation mobiler C-Bögen, die hochaufgelöste 3D-Darstellung, einfaches Handling und intuitive Benutzerschnittstellen mit der Flexibilität eines mobilen Gerätes verbinden und
so die Basis für Qualitätssicherung bereits
im OP bilden. Genau diese Anforderungen hatte zuvor Professor Dierk Vorwerk
vom Klinikum Ingolstadt aus Sicht des klinischen Anwenders formuliert. Beeindruckende Fortschritte in der Magnetresonanz-Tomographie haben dieses Verfahren,
das ganz ohne ionisierende Strahlung auskommt, mittlerweile auch für eine breite
Anwendung in der kardialen Diagnostik
nutzbar gemacht. Okan Ekinci von
Siemens AG Medical Solutions demonstrierte anhand zahlreicher klinischer Bilddaten die diagnostische Aussagekraft der
MR-Bilder und diskutierte die gegenwär-
tigen Grenzbereiche hinsichtlich räumlicher und zeitlicher Auflösung sowie die
zu erwartende Leistungsfähigkeit der
nächsten Gerätegenerationen. Auch im
Bereich der Ultraschall-Bildgebung waren
die Teilnehmer von den neuen Möglichkeiten der 3D- und 4D-Darstellung beeindruckt. Bernhard Mumm von TomTec Imaging GmbH zeigte, wie durch die Kombination innovativer Bilderzeugungs-Technologien mit komplexen RekonstruktionsAlgorithmen Funktionsanalysen oder sogar
virtuelle Reisen durch Herzkranzgefäße ganz
ohne Kathetereingriff möglich sind. Als das
Nobelkomitee für Physik im Jahre 1901
Wilhelm Conrad Röntgen für seine Entde-
Dr. Jörg Ströbel von
Ziehm
Imaging
GmbH: neueste Generation mobiler CBögen, die die Basis
für Qualitätssicherung bereits im OP
bilden.
Okan Ekinci von
Siemens AG Medical
Solutions diskutierte Grenzbereiche bei
räumlicher und zeitlicher Auflösung sowie die zu erwartende Leistungsfähigkeit der nächsten
Gerätegenerationen.
ckung der nach ihm benannten Strahlen
auszeichnete, wurde der erste entscheidende Meilenstein für Medizinische Bildgebung honoriert, dem viele weitere folgten.
Diesen Überblick über mehr als 100 Jahre
Bildgebung gab Professor Werner Bautz,
Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik
Erlangen. Damit schloss sich der Bogen
zwischen Vergangenheit und Zukunft der
Medizinischen Bildgebung. Die Fachtagung
bot einen Überblick über Medizinische Bildgebung als Qualitätssicherung. Neben
marktbestimmenden Herstellerfirmen wie
Siemens und GE präsentierten auch mittelständische Unternehmen.
www.medtech-pharma.de
Bernhard Mumm
von TomTec Imaging
GmbH: virtuelle Reisen durch Herzkranzgefäße ohne
Kathetereingriff.
Professor Werner
Bautz, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Erlangen
gab einen Überblick
über mehr als 100
Jahre Bildgebung
und schlug den Bogen zwischen Vergangenheit und Zukunft der Medizinischen Bildgebung.
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