Pressebericht Main Echo - Mömlinger Carneval Verein

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Pressebericht Main Echo - Mömlinger Carneval Verein
OBERNBURG
MITTWOCH, 25. FEBRUAR 2009
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IRONIMUS
Liebe Leser
45 Jahre Wohnen in Köln haben
aus den Zugereisten noch immer
keine Carnevals-Jecken gemacht.
Vater und Sohn flüchteten vor
dem rheinischen Humor an den
Untermain, um statt Alaaf die stille Provinz bei Ausflügen und langen Spaziergängen zu genießen.
Die Gastgeberin musste generalstabsmäßig planen und sicher stellen, dass die beiden nicht etwa unvermutet in einen Rathaussturm
oder ein sonstiges Ramba-Zamba
geraten.
Aber gestern beim »Dapp in den
Odenwald« musste es sein: Den
Kölnern wurde das Erlebnis Faschingszug in Mömlingen verordnet. Schließlich haben wir an Narretei auch einiges vorzuweisen!
Die Gäste haben ihre Lektion gelernt. Mit etwas Übung ging ihnen
das fremdländische Helau ganz
leicht über die Lippen, freut sich...
Kaum ein Durchkommen vor dem Mömlinger Rathaus: Bei angenehmen Temperaturen säumen tausende Narren die Straßen beim Kreiskarnevalszug.
Märchentross im Mümlingtal
Nachrichten
Einbruch in leer
stehendes Haus
Gaudiwurm: Weit über 10 000 Narren feiern beim Kreiskarnevalszug in Mömlingen
MÖMLINGEN. »55 Jahre Mimlinger Car-
MÖMLINGEN. Mehrere Unbekannte
sind am Wochenende in ein leer
stehendes Haus in der Hauptstraße eingebrochen. Der Altbau ist
entkernt und soll neu ausgebaut
werden. Wie die Polizei mitteilt,
stiegen die Einbrecher mit einer
Stehleiter durch ein gewaltsam geöffnetes Fenster in das Haus ein
und durchsuchten es. Die Aluminiumleiter ließen sie zurück. Sie
hat beidseits je sieben Sprossen,
eine ist mit einem schwarz-silbernen Schild »Iller/Leiter« und DIN
4566 versehen. Vermutlich wurde
die Leiter vor dem Einbruch in der
Nähe gestohlen. red
b
Hinweise an die Polizei Obernburg,
Tel. 0 60 22 / 62 90.
Abgewrackt: Von der Wirtschaftskrise lassen
sich die Fastnachter die Stimmung trotzdem
nicht vermiesen.
Sanierung der Schule
und Jugendförderung
am Montag, 2. März, einen Architekten mit dem Plan für die Sanierung der Mömlinger Grundschule
beauftragen. Die Sitzung beginnt
um 19 Uhr im Rathaus. Auch über
die Förderrichtlinie für die Jugend
soll beraten und beschlossen werden. Die Arbeiterwohlfahrt stellt
ihr Pflegekonzept vor. Weiteres
Thema ist der Retentionsausgleich
für das Sozialzentrum Sudetenstraße. red
Neubau Mozartschule
Zweite Krippengruppe
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neval – Märchenzug durchs Mümlingtal« war das Motto des Kreiskarnevalszuges in Mömlingen. Zum Abschluss
der Fastnachtskampagne sorgte der
Umzug gestern noch einmal für einen
fulminanten Höhepunkt. Günther
Frieß, Vorsitzender des Kreisnarrenrings, schätzte die Zahl der Besucher
auf weit über 10 000.
52 Zugnummern, 58 Fußgruppen
und 30 Motivwagen zogen drei Stunden
lang am närrischen Publikum vorbei.
Schon lange bevor sich der Zug in Bewegung setzte, herrschte entlang der
Strecke ausgelassene Stimmung. Aus
Lautsprechern gab es nonstop Faschingshits. Die Zugsprecher Guido
Ball, Ludwig Ritter, Karlheinz Bein,
Edwin Lieb und Michael Rollmann
heizten dem Narrenvolk ein – »Mimling
helau« hatte den gesamten Ort im
Bann.
Die Couch auf die Gass’
MÖMLINGEN. Der Gemeinderat will
ELSENFELD. Den Neubau der Mozartschule will der Elsenfelder
Marktgemeinderat am Montag, 2.
März, förmlich beschließen. Die
Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im
großen Sitzungssaal des Rathauses. Beim Kindergarten Wunderland geht es um die Einrichtung
einer zweiten Krippengruppe. Für
den Gemeindewald liegen der Jahresbetriebsplan und der Fällungsantrag vor. Geändert werden soll
die Haus- und Badeordnung im
Elsavamar. Die Straße am Kesselhaus und der Platz Condé Intercom werden gwidmet. Das Gremium äußert sich zur Fortschreibung
des Regionalplans, außerdem werden die Anträge aus der Bürgerversammlung behandelt. red
Fotos: Ralf Hettler
Kaum zu bremsen: Beim närrischen Publikum
ist die Stimmung bestens.
Zahlreiche Liköre, Schnäpschen oder
heißer Apfelwein von den Anwohnern
taten der Stimmung auch keinen Abbruch. Sogar so manche Couch wurde
aus dem Wohnzimmer auf die Gass’
geräumt, damit man wie bei ARD und
ZDF bequem in der ersten Reihe saß.
Kurz nach 14 Uhr gab Zugmarschall
Frieß den Startschuss – der Gaudiwurm
setzte sich in Bewegung. Über die
Bachstraße, Hauptstraße, Obernburger
Straße, Sudetenstraße und Königsberger Straße schlängelten die unzähligen
Akteure von elf Karnevalclubs, 34
sonstigen Vereinen und zahlreichen
Privatgruppen. Zehn Musikkapellen
und Spielmannszüge hielten die Massen bei verhältnismäßig angenehmen
Temperaturen in Bewegung.
Nicht nur die Karnevalisten, auch
viele weitere Vereine und Gruppen aus
der Region gaben sich ein Stelldichein.
Als »Schneewittchen und die vielen
sieben Zwerge« führte die Rasselbande
der Kindertagesstätte Sonnenschein
nach dem Spielmannszug aus Mümling-Grumbach die Narrenschar an.
Die Mömlinger Hallenbadsanierung ist
erst mal auf Eis gelegt – das beklagten
die Akteure von der DLRG, bevor sich
die Gruppe des Kindergartens Regenbogen als Märchenfiguren aus 1001
Nacht präsentierten.
Banker zu Grabe getragen
Neben den Monarchen aus der Gastgebergemeinde, Prinzessin Petra I.,
Weichfrau vom Bachgau (Petra Hartmann) und Prinz Heribert I., der Bachgauprinz (Heribert Dietrich), ließen
sich auch die Hoheiten aus Aschaffenburg, Niedernberg, Roßbach, Eschau,
und Heimbuchenthal huldigen. Und
auch die Kinderprinzenpaare aus Roßbach, Niedernberg und Mömlingen
durften nicht fehlen.
Wie konnte es anders sein: Die Wirtschaftskrise warf tiefe Schatten über
das Mümlingtal. Die Kegler trugen als
Trauergesellschaft die einst so glorreichen Banker zu Grabe. »Die Finanzkrise« hieß auch der Motivwagen des Gesangvereins. Auf der Speisekarte des
Schäferhundevereins wurden wahlweise Arbeitslosigkeit, Verschuldung
und Firmenpleiten angeboten. »Was
lange währt wird hoffentlich gut«: Das
Team von der Mittagsbetreuung der
Hans-Memling-Schule machte Druck
beim Bürgermeister auf eine baldige
Schulsanierung.
Als Trolle aus dem Bachgauland beteiligte sich die Carnevals-Initiative
Großostheim, während die »Mächte der
Finsternis« aus Großwallstadt angereist waren. Das grüne Wunder gab es
von der Gruppe der Gärtnerei Löwer,
die Faschingsfreunde SeckmauernKlingenberg wiederum forderten »Keine Macht den Drogen«.
Die Dance-Bunnys vom SV Dorndiel
ließen so manchen Papa die Süßigkeiten vergessen, nicht weniger appetitanregend waren die zahlreichen flotten Gardemädchen im bunten Tross.
Als Lego-Männchen grüßte der Seckmauerer Blechkasten-Club die Mömlinger. So richtig tierisch ging es gegen
Ende des Zuges zu, als »Tabaluga, der
kleine Drache« (Kinderchor Obernau)
und der Kleintierzuchtverein Mömlingen mit seiner »Wellness-Oase am Urbansrain« auf den Plan traten.
Blau und weitgereist: Die Schlümpfe kommen
aus der Mömlinger Partnergemeinde La Rochette in Frankreich.
Gallische Schlümpfe
Der RCC Röllfeld und der Niedernberger NCV stellten die stärksten Narrenkontingente. Am weitesten angereist
waren die »französischen Schlümpfe«:
Sie kamen eigens aus der 800 Kilometer entfernten Partnergemeinde La Rochette ins Mümlingtal.
Ralf Hettler
e
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Sombrero und Jagdhorn: Im Karneval ist
selbst diese Kombination erlaubt.
»Die vielen Bonbons und Süßigkeiten sind klasse!«
Bea Kroker (20)
aus Rück-Schippach: Auf den Faschingsumzügen
gefällt’s mir immer
gut. Heute mache
ich einen Schoppen
und feiere bis zum
Abwinken. Auf dem
Kreiskarnevalszug
in Mömlingen ist
natürlich immer der
Teufel los. Das lassen wir uns mit der ganzen Clique nicht nehmen, hierher zu kommen.
Theresa Adami
(8) aus Goldbach:
Das ist unser erster Faschingszug,
auf den wir in diesem Jahr gehen. Eigentlich bin ich
kein so richtiger
Fastnachter, aber
die vielen Bonbons
und Süßigkeiten
sind klasse – ich
hab schon einen ganzen Rucksack voll.
Danach gehen wir zu Oma und Opa zum
Kräppelessen.
Hubertus Weis
(43) aus Eichelsbach:
Wir sind mit rund
60 Leuten aus
Eichelsbach heute
nach Mömlingen
gefahren. Zu Fasching ist die Stimmung immer super
und vor allem für
die Kinder ist der
Karnevalszug natürlich eine ganz tolle Sache. Ich bewundere insbesondere die schönen Kostüme. Jetzt warten wir aber noch
auf den Wagen aus Eichelsbach.
Annika Kunkel
(22) aus Leidersbach:
Ich bin ein richtiger
Faschingsmensch.
Bei mir gibt es in
der Fastnachtszeit
keine Wochenende,
wo ich nicht auf
Musik gehe. Auf
den Umzügen trifft
man viele Bekannte.
Am Sonntag war ich in Heimbuchenthal
und heute genieße ich den Mömlinger Umzug. Ich freu mich schon wieder aufs
nächste Jahr. rah
Närrische Hoheiten beim Stelldichein im Rathaus
Im mittelalterlichen Gewand hat Bürgermeister Siegfried
Scholtka gestern Vormittag die
Narrenschar im Mömlinger Rathaus
zum Höhepunkt der diesjährigen
Kampagne empfangen. Zum Stelldichein des Kreisnarrenrings Obernburg kamen Abordnungen und
Prinzenpaare der Karnevalsvereine
aus dem Altlandkreis Obernburg und
Aschaffenburg. Auch aus der franzö-
MÖMLINGEN.
sischen Partnergemeinde La Rochette
war eine Abordnung nach Mömlingen
gereist, um sich auf den Faschingsdienstag einzustimmen. »Ich grüße
alle Narren hier, denn bis Aschermittwoch ist das Rathaus unser Revier« empfing der Vorsitzende Jürgen
Höreth die Tollitäten. Nach den
Grußworten des Vorsitzenden des
Kreisnarrenrings, Günther Frieß, und
des Mömlinger Prinzen Heribert I.
freute sich der stellvertretende Landrat Jürgen Reinhard, »dass ich gleich
zwei Portionen bekomme«. In Doppelfunktion sei er zum Empfang gereist: Er vertrete nicht nur den Landrat, sondern sei auch der »Honischer
Boischemoster«. Reinhard dankte
insbesondere den Karnevalsvereinen
für ihr Engagement im Kreis, welches hier jeder zu schätzen wisse.
rah/Foto: Ralf Hettler

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