vdw-magazin-2-2016 - Verband der Wohnungs
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vdw-magazin-2-2016 - Verband der Wohnungs
magazin „Trainieren mit Profis“: Denke und entspanne! 16. / 17. Juni in Hannover „Wohnraum schaffen“ Architektenwettbewerb gestartet Investitionsbremse Kritik am Mietrechtspaket Spenden helfen vdw unterstützt DESWOS-Projekt Ist das die Zukunft? Wohnen für die Forschung 2 2016 Partnerschaft, die Mehrwert schafft Bieten Sie Ihren Bewohnern den Zugang zu vielfältigen Multimedia-Angeboten. Mit dem leistungsstarken Hybridnetz von Vodafone Kabel Deutschland, der idealen Kombination aus Glasfaser- und Koaxialkabel. Eine Entscheidung für die Zukunft. • Digitales Fernsehen – auch in HD-Qualität • Zeitversetzt fernsehen – mit dem Digitalen HD-Video-Recorder1 • Filme und Fernsehen auf Abruf – mit Select Video2 • Internet mit Kabel-Power – mit bis zu 200 Mbit/s im Download bereits in einigen Ausbaugebieten und bis zu 100 Mbit/s im Download in vielen weiteren Ausbaugebieten verfügbar3 • Telefonanschluss – einfach und günstig über das Kabel3 • Kabel Internet Telemetrie – Bandbreite für Ihre Immobilie4 Weitere Informationen zu den Produkten und ihrer Verfügbarkeit erhalten Sie unter www.kabeldeutschland.de/ wohnungsunternehmen 1 Kopiergeschützte Sendungen (z. B. bestimmte Programme / Select Video) können aufgrund der Zusatzanforderungen einiger Programmveranstalter nicht angehalten, gespult oder aufgenommen werden. 2 Select Video (Video-on-Demand) ist in immer mehr Städten und Regionen der Kabel-Ausbaugebiete von Vodafone verfügbar. Prüfung auf www.selectvideo.de. Voraussetzungen sind ein 862-MHz-Hausnetz, ein mit einem Digitalen HD-Video-Recorder oder einem Digitalen HD-Receiver von Vodafone Kabel Deutschland ausgestatteter, kostenpflichtiger Kabelanschluss sowie ein Internetanschluss. Empfohlene Bandbreite mindestens 6 Mbit/s. 3 Vodafone Kabel Deutschland Internet- und Telefonprodukte sind in immer mehr Ausbaugebieten von Vodafone Kabel Deutschland mit modernisiertem Hausnetz (862 MHz) verfügbar. Die Maximalgeschwindigkeit von 200 Mbit/s ist im Ausbaugebiet in immer mehr Städten und Regionen (wie z. B. Augsburg, Bremen, Chemnitz, Leipzig, Mainz, München, Regensburg, Saarbrücken und Würzburg) mit modernisiertem Hausnetz verfügbar. Weitere Städte und Regionen folgen. Bitte prüfen Sie, ob Sie die Produkte von Vodafone Kabel Deutschland in Ihrem Wohnobjekt nutzen können. Call-by-Call und Preselection nicht verfügbar. 4 Vodafone Kabel Deutschland Telemetrie ist in immer mehr Ausbaugebieten von Vodafone Kabel Deutschland verfügbar. Stand: März 2016 Inhalt magazin 2.I6 TITELFOTO: Bei der hannoverschen Wohnungsgenossenschaft Heimkehr gehört der Bauhof zur Unternehmenstradition. Die Tischlerwerkstatt, in der auch Jürgen Schmidt tätig ist, liefert erstklassige Arbeit. Doch in der Wohnungswirtschaft ist der „hauseigene“ Regiebetrieb zumindest umstritten. Lohnt es sich denn nun, einen eigenen Regiebetrieb, Bauhof, Betriebshof oder Serviceteam zu unterhalten oder lohnt es sich nicht? Kann die Antwort berechnet werden oder ist es ein Bauchgefühl? Diesen Fragen geht das vdw magazin auf den Seiten 9 bis 22 nach. 08 09 27 50 VDW Thema – Analyse – Vision 02 03 04 06 07 08 Vorwort Architektenwettbewerb Tag der Wohnungswirtschaft DESWOS Fachausschuss Sicheres Wohnen 49 52 53 56 Modernisierung Forschungsprojekt Namen & Nachrichten Zur Person / Termine 09Schwerpunkt: Regiebetriebe 23 Mietrechtspaket 24 Medien 26 Fachtagung 27 Universal Design 30 Digitalisierung 32 Wohnungsmarkt 34 Young-Leader-Network 35Führungskräfte 36 Stiftungen und Vereine 42 GEOPort 3.0 » Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen. « J os eph Beuy s ( 1 9 2 1 – 1 9 8 6 ) , d e u tsch e r K ü n stl e r, K u n stth e o re ti k e r u n d P ä da goge 1 Vorwort Heiner Pott, Heiner Pott, Verbandsdirektor Verbandsdirektor Sollten bei der Lektüre dieses magazins Nebenwirkungen auftreten, fragen Sie Politik, Verwaltungen, Marktforscher, Unternehmensberater, den vdw und seine Mitgliedsunternehmen. Natürlich ist diese „Packungsbeilage“ nicht übertrieben ernst gemeint. Doch angesichts der Themen- und Aufgaben fülle, der sich die Wohnungswirtschaft derzeit gegenüber sieht und von der die zahlreichen Beiträge in diesem Heft in Auszügen berichten, kann dem Beobachter mitunter schwindelig werden, es vergeht Hören und Sehen, der Orientierungssinn leidet und Bauchschmerzen stellen sich ein. Picken wir uns zunächst ein aktuelles Beispiel heraus: das sogenannte Mietrechtspaket II. Der Referentenentwurf trägt unmittelbar dazu bei, dass Rahmenbedingungen für effizienten, kostengünstigen Wohnungsbau immer unverständlicher, die Absichten der Bundespolitik immer undurchsichtiger werden. Auf der einen Seite versucht das Bundesbauministerium, den Neubau, die energetische Sanierung und den generationengerechten Umbau des Wohnungsbestandes zu intensivieren. Andererseits schränken die Mietrechtspläne aus dem Bundesjustizministerium diese Bemühungen wieder ein. Wohnungsunternehmer aus unserem Verbandsgebiet haben ihre Sorgen den örtlichen Bundestagsabgeordneten mitgeteilt. Aus zwei Antworten möchte ich zitieren. Edelgard Bulmahn, Vizepräsidentin den Deutschen Bundestages, schreibt: „Wohnungen sind nicht irgendeine Ware, sondern sie sind das Zuhause von Menschen…Deshalb ist der SPD-Bundestagsfraktion stark daran gelegen, mit dem neuen Gesetz einen gerechten Ausgleich zwischen den Interessen von Mietern und Vermietern zu schaffen.“ Hendrik Hoppenstedt meint hingegen: „Die CDU/ CSU-Bundestagsfraktion teilt Ihre Kritik an den Plänen des Ministers.“ Zur Verdeutlichung: Bulmahn und Hoppenstedt sind Vertreter einer und derselben großen Koalition. Die Wohnungswirtschaft wird 2 auch in den nächsten Wochen ihre kritische Position zu den Mietrechtsplänen immer wieder deutlich machen. Ein zweites Beispiel, das direkt daran anknüpft, liefert der Immobilienexperte Professor Tobias Just, Referent bei unserem diesjährigen Zwischenahner Gespräch. Er kommt in seinem Beitrag in diesem Heft zu einem vagen (Zwischen-) Fazit: „Für die nächsten Jahre dürfte sich das Mietwachstum weiter beruhigen – vorausgesetzt die Zahl der Flüchtenden nimmt nicht erneut sprunghaft zu.“ Der Konjunktiv ist mittlerweile zu einem verlässlichen Begleiter der Wohnungswirtschaft geworden. Und die Branche bereitet sich buchstäblich auf alle Eventualitäten vor: Neubau, Abriss, Klimaschutz, demografischer Wandel, bezahlbares Wohnen, Flüchtlingsunterbringung, Integration, Forschung, Digitalisierung, Personalplanung – und alles geschieht gleichzeitig. Unterstützung kommt vom Land Niedersachsen, das die Erarbeitung tragfähiger Quartierskonzepte finanziell fördert. Dennoch: Eine rasantere Entwicklung haben Unternehmen und Unternehmer, aber auch die wohnungswirtschaftlichen Verbände seit Jahrzehnten nicht mehr mitgemacht. Sie müssen achtgeben, sich in der Aufgabenfülle nicht zu verzetteln. Hieraus ergibt sich die Anforderung an den vdw, seinen Mitgliedern – nicht zuletzt den kleineren Unternehmen – bei der Prioritätensetzung zu helfen und den Erfahrungsaustausch untereinander zu moderieren. Dabei kann der Verband auf stabile Netzwerke und ein sehr vertrauensvolles kollegiales Miteinander zwischen den Mitgliedsunternehmen bauen. Wie leistungsstark und zukunftsgewandt die vdw-Mitglieder sind, belegt der Architektenwettbewerb „Wohnraum schaffen“, der kürzlich gestartet worden ist. Aus dem Stand haben sieben Unter nehmen entschieden, sich für diesen Wettbewerb zu engagieren. Das belegt eindrucksvoll, dass wir handlungsbereit und aktiv sind und uns keineswegs vor der Verantwortung drücken. Im politischen Raum ist dies sehr positiv aufgenommen worden als Signal, dass es der Wohnungswirtschaft sehr wichtig ist, am Wohnungsmarkt die sozialen Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren. h Architektenwettbewerb Offener Architektenwettbewerb „Wohnraum schaffen“ ausgelobt Pott: „Wir suchen neue Ideen für bezahlbares Bauen“ Hannover/Bremen. Land Niedersachsen, Architektenkammern und Wohnungswirtschaft haben erstmals gemeinsam einen Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht. Den Auslöser hatte Verbandsdirektor Heiner Pott beim vdw-Neujahrsempfang gegeben, als er dazu aufrief, neue Ideen für bezahlbares Bauen zu entwickeln und schnellstens umzusetzen. Binnen weniger Wochen wurde der Wettbewerb nun konzipiert, die Bekanntmachung war am 1. April. Schon im Sommer sollen die Ergebnisse präsentiert werden, unter anderem beim vdw-Verbandstag in Papenburg. Die Ausgangslage für den Wettbewerb ist einleuchtend: In Deutschland müssen in großem Umfang neue und vor allem bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Vor allem in den Ballungsgebieten besteht ein erheblicher Nachholbedarf. Zahlreiche Haushalte mit geringem Einkommen haben zunehmend Schwierigkeiten, sich am dortigen Wohnungsmarkt adäquat zu versorgen. Der Zuzug von Flüchtlingen hat die Lage zusätzlich verschärft. Die Bemühungen, kurzfristig Wohnraum zu schaffen, meist mit Container- oder Systembauten, haben nur teilweise zu befriedigenden Ergebnissen geführt. Mit dem Wettbewerb sollen Konzepte entwickelt werden, wie das örtliche Baugewerbe schneller als im konventionellen Bauen und dennoch in angemessener Qualität und Nachhaltigkeit Wohnungen zu bezahlbaren Kosten bauen kann. Dabei sollte das Augenmerk bei den nach wie vor dringlichen Baumaßnahmen auf die Nachhaltigkeit der Lösungen gelegt werden. Im Wettbewerb sollen die besten realisierbaren Lösungsansätze prämiert, diese von den an der Auslobung beteiligten Wohnungsunternehmen mit den Preisträgern beispielhaft errichtet und zur Vervielfältigung und Nutzung durch Dritte in ganz Niedersachsen und Bremen und darüber hinaus bereitgestellt werden. Das Interesse bei den vdw-Mitgliedern, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen, war groß. Unternehmen aus Göttingen, Hameln, Laatzen, Melle, Braunschweig, Hildesheim und Bremen sind dabei. Neben ihnen fördern auch die Architektenkammern Niedersachsen und Bremen sowie das Niedersächsische Sozialministerium den Wettbewerb. Die Wohnungsunternehmen sind jeweils auch mit einem Sitz im Preisgericht vertreten. Für Verbandsdirektor Pott steht fest: „Wir werden ganz neue Impulse bekommen, wie wir auch langfristig die Situation am Wohnungsmarkt entschärfen können. Dabei muss es neben wirtschaftlichen Aspekten aber immer auch um Gestaltungsqualität und solide, seriöse Bauweisen gehen.“ Wolfgang Schneider, Präsident der niedersächsischen Architektenschaft, ergänzte dazu im „Baurundblick“: „Wir benötigen grundsätzlich einen neuen sozialen Wohnungsbau für verschiedene Gruppen. Ein neuer Geschosswohnungsbau muss innerhalb der Städte realisiert werden, nicht auf der grünen Wiese. Integration, Durchmischung, kurze Wege sind hier die Stichworte.“ h 3 Tag der Wohnungswirtschaft vdw-Fachtagung mit den Johanniter bei der Leitmesse Altenpflege in Hannover Wer ist der „Systemintegrator“ im Quartier? Gute Resonanz beim „Tag der Wohnungswirtschaft“ auf der Leitmesse Altenpflege Hannover. Die großen Potenziale eines funktionierenden Pflege- und Betreuungskonzeptes liegen auf der Quartiers ebene. Noch fehlt es an klaren organisatorischen und finanziellen Bekenntnissen und Strukturen. Doch beim „Tag der Wohnungswirtschaft“ auf der Altenpflege-Messe – organisiert von den Johannitern, dem Vincentz Network und dem vdw – haben zahlreiche Akteure betont, dass es zu einer Kooperation im Quartier keine Alternative gibt. „Wohnen und Pflege neu definiert“, so lautete das Leitthema der Veranstaltung auf dem hannoverschen Messegelände, zu der sich rund 150 Teilnehmer angemeldet hatten. Unter den Gästen auch vdw-Verbandsdirektor Heiner Pott und der Geschäftsführer der Nibelungen-Wohnbau-GmbH in Braunschweig, Rüdiger Warnke. Die Nibelungen erprobt in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität und verschiedenen Forschungsstellen seit Jahren Einsatzmöglichkeiten technischer Assistenzsysteme im Wohnungsbestand. Während das Thema Ambient Assisted Living (AAL) bei den vorhergegangenen Fachtagungen von vdw und Johannitern stets im Mittelpunkt gestanden hatte, fügte es sich diesmal in einen etwas breiteren Kontext ein. Alles orientierte sich an der Devise „ambulant vor stationär“, was natürlich auch im Sinne der Wohnungswirtschaft und ihrer Mieter ist. „Alles, sogar die politische Arbeit, ist darauf ausgerichtet, dass die Menschen in ihrer vertrauten Umgebung alt werden können“, sagte Moderatorin Kerstin Schneider zur Einführung, wenngleich es sowohl bei der altersgerechten Umgestaltung des Wohnungsbestandes als auch bei der finanziellen Ausgestaltung der Pflege Nachholbedarf gebe. Thorsten Müller von den Johannitern sagte, der Gesetzgeber habe mit dem Pflegestärkungsgesetz die Rolle der Kommunen bei der Planung und Steuerung von Pflege neu definiert. Dies könne dem altersgerechten Umbau von Wohnquartieren zugutekommen. 4 Dr. Andrea Töllner vom Forum Gemeinschaftliches Wohnen präsentierte eine Reihe erfolgreicher Wohnmodelle, die in ein Modellprojekt der Bundesregierung eingebunden sind. Ziel sei es unter anderem, die Chancen gemeinschaftlicher Wohnformen in einer alternden Gesellschaft herauszustellen. GdW-Referent Dr. Claus Wedemeier verwies auf die Erkenntnisse einer Studie der Wohnungswirtschaft mit den Experten von SIBIS und InWIS über die Bedeutung von AAL-Technologien in der wohnungswirtschaftlichen Praxis (GdW-Arbeitshilfe 148). Dr. Andrea Töllner (von links), Thomas Mähnert und Kerstin Schneider Tag der Wohnungswirtschaft Ein wichtiges Fazit: Ohne begleitende Service verpufft jeglicher technischer Einsatz. Die Erwartung der Mieter an die Technik fasste Wedemeier in drei Worten zusammen: verlässlich, robust und selbsterklärend. So sei etwa der „Alles-Aus-Knopf“ an der Wohnungstür eine willkommene Hilfe. Der GdW-Experte empfahl den Wohnungsunternehmen, bei Neubau und Bestandssanierung eine entsprechende Gebäudeverkabelung zumindest vorzusehen. Dr. Matthias Faensen vom advita Pflegedienst ergänzte: „Wir haben zwar oft schon die technische Lösung, aber nicht das passende Problem dafür.“ Thomas Bade von IF Universal Design sprach sich für eine „Skalierung des AALAngebotes“ aus, um „die Sinnhaftigkeit zu überprüfen“. (Mehr dazu in den Beiträgen auf den Seiten 27 – 31). Dagmar Vogt-Janssen vom Kommunalen Seniorenservice Hannover, der im Übrigen mit dem vdw im Spätsommer eine weitere Tagung zum Thema „Pflege und Quartier“ anbieten wird, zitierte den Mediziner Klaus Dörner, der 2007 den Grundsatz „Leben und Sterben, wo ich hingehöre“ formuliert hatte. Um dies zu ermöglichen, müssten bei einem lokalen Pflegestrukturplan auch die Facetten Bauen, Soziales und Stadtentwicklung „mitgedacht werden“. In einer sehr munteren Podiumsdiskussion betonte Johanniter-Landesvorstand Thomas Mähnert, dass die Wohnung zur Schnittstelle für die ambulante Pflege werde. Gemeinsam mit Vogt-Janssen und Wedemeier plädierte er für lokale Demografiekonzepte, um etwa Angebot und Bedarf an barrierearmen Wohnungen oder wohnbegleitenden Dienstleistungen feststellen zu können. Bei der Frage, wie eine bessere Koordinierung im Quartier erreicht werden könnte, schlug Wedemeier vor, „Aufgaben zu fördern und nicht einzelne Akteure“. Mähnert sprach sich für einen „Systemintegrator“ aus. Steuerrechtlerin Anja Möwisch zeigte anschließend auf, warum und an welchen Stellen es weiterhin mit der Finanzierung von AAL und anderen Angeboten im Bereich der Pflege hapert. Nach ihrer Auffassung sind schlicht und einfach längst nicht alle bereits bestehenden Möglichkeiten auf allen Seiten ausgeschöpft. Verbandsdirektor Pott betonte in seinem Schlusswort die Bedeutung des Dialogs zwischen Kommunen, Kranken- und Pflegekassen, der freien Wohlfahrt, der Wohnungswirtschaft und vielen anderen, um den Menschen ein Leben in ihrer gewohnten Umgebung gewährleisten zu können. Pott nahm die Kommunen in die Pflicht, bei der Entwicklung tragfähiger Quartierskonzepte eine Vorreiterrolle zu übernehmen. h Verbandsdirektor Heiner Pott Niedersachsen packt an Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der beiden christlichen Kirchen, der Unternehmerverbände Niedersachsen und der Niedersächsischen Landesregierung. Die Bündnispartner wollen die Integration all derer voranbringen, die vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung nach Niedersachsen geflohen sind und hierzulande eine Perspektive für ihre Zukunft suchen. Wir sind ein offenes gesellschaftliches Bündnis – eine Plattform, die nicht statisch ist, sondern täglich „hinzugewinnt“. Auch der vdw Niedersachsen Bremen zählt zu den Unterstützern des Netzwerkes. In diesem Jahr werden insgesamt drei Integrationskonferenzen zu verschiedenen Themenschwerpunkten organisiert. Die erste Veranstaltung im März trug den Titel „Werkstatt Sprache“. Zwei weitere Konferenzen werden folgen: Am 6. Juni geht es um den „Arbeitsmarkt“, am Montag, den 29. August, um „Wohnen und Leben“. Diese Tagung – einen Tag vor dem vdw-Verbandstag – wird der Verband ganz sicher auch inhaltlich begleiten. h 5 DESWOS vdw unterstützt DESWOS-Projekt in Nicaragua Hannover. Die DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V. will die Lebensbedingungen von 100 notleidenden Familien in Nicaragua deutlich verbessern! „Eine vorbildliche Initiative, die jede Förderung verdient“, meint vdw-Verbandsdirektor Heiner Pott. Entsprechend hat der Verbandsrat einstimmig beschlossen, dass der vdw und seine Mitglieds unternehmen zunächst bis Ende 2017 das DESWOS-Projekt „Gemeinsam beraten und bauen in San Gregorio“ gezielt unterstützen und Spenden dafür sammeln. Nicaragua ist neben Haiti das ärmste Land Zentralamerikas. 61,3 Prozent der Landbevölkerung gilt als arm, 12,9 Prozent als sehr arm. Die meisten Familien im Ort San Gregorio de Las Cañas im Bezirk Carazo leben in erbärmlichen Hütten, häufig mit Geschwistern und der älteren Generation auf engstem Raum. Mit einem Sockel aus vulkanischem Stein und aufgebaut mit Wellblech, Brettern, Ästen und Plastikplanen bieten die Behausungen keinen Schutz vor den in der Region stets möglichen Erdbeben. Bei Regen zieht Feuchtigkeit in die Mauern. Selten gibt es brauchbare Toiletten. Die Arbeitslosigkeit in der Region ist mit ca. 69 Prozent sehr hoch, in den Dörfern noch höher. Die Menschen bringen sich und ihre Kinder mit Bedarfswirtschaft, ein wenig Viehzucht, Gartenanbau und Kleinhandel gerade so durch. Doch das Einkommen ist zu gering, um die Hütten sanieren oder neu bauen zu können. Die DESWOS will die Wohn- und Lebensbedingungen von 100 Familien sicher und menschenwürdig gestalten. Das kann nur gemeinsam mit den Bewohnern gelingen. Fachleute beraten mit den Familien darüber, was am dringendsten benötigt wird und mit einem qualifizierten Bautrupp und der Eigenleistung der Familie umgesetzt werden kann. So können mit wenigen Mitteln größtmögliche Veränderungen erreicht werden, z.B. die Sanierung oder der Bau von erdbebenresistenten Räumen, Bad und Toilette und sicheren Kochherden. Die Weiterbildung zur richtigen Nutzung und Instandhaltung des verbesserten Wohnumfeldes gehört ebenfalls zum Projekt. Mit nur 1 660 Euro kann einer ganzen Familie geholfen werden, sich selbst zu helfen! Verbandsdirektor Pott sagt: „Wir können mit der DESWOS und den Menschen in Nicaragua mit wenigen Mitteln vieles bewirken! Wir können jetzt mithelfen und für die Ortsgemeinschaften von San Gregorio de Las Cañas und dem Vorort Buena Vista del Norte die Basis für eine sichere, menschenwürdige Zukunft aufbauen.“ 6 Benötigt werden Spenden u.a. für: Neue Dachkonstruktion und -abdeckung je 270,- Euro* Estrichböden, Aufbau neuer Wände, Fenster und Türen je 175,- Euro* • Kleine Häuser oder Anbauten an bestehende Häuser je 532,- Euro* • Waschhäuschen mit Toilette, bzw. Toilette im Haus je 368,- Euro* • Kochherde je 32,- Euro* • • * Dies ist der benötigte Spendenanteil. Er umfasst 25 Prozent der Finanzierung. Restliche 75 Prozent werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kofinanziert. Für jeden Euro Spende kommen also drei Euro Förderung hinzu. h Spendenstichwort: vdw – Wir sind dabei! DESWOS e. V. IBAN DE87 3705 0198 0006 6022 21 Sparkasse KölnBonn SWIFT-BIC COLSDE33 Alle Spenden für dieses Projekt können steuerlich geltend gemacht werden, die DESWOS sendet umgehend eine Spendenbescheinigung zu. Herzlichen Dank! Fachausschuss Premiere für Fachausschüsse Der neue Fachausschuss IT beim ersten Treffen in Laatzen. Vertreter von kleineren Wohnungsunternehmen hatten ihre erste Ausschusssitzung in Hannover. Hannover. Zwei neue Fachausschüsse im vdw Niedersachsen Bremen haben ihre Arbeit aufgenommen. Beide Gremien haben bei ihren ersten Sitzungen Ausschussvorsitzende gewählt. Der Fachausschuss IT wird von Thorsten May (Volksheimstätte Göttingen) geführt, sein Stellvertreter ist Michael Nahrstedt (Wunstorfer Bauverein). Im Fachausschuss für kleine Wohnungsunternehmen hat Birgit Rosenbauer (Einbecker Wohnungsbaugesellschaft) den Vorsitz übernommen. Die Einrichtung der beiden Fachausschüsse war vom Verbandsrat beschlossen und in den Arbeitsgemeinschaften vorbereitet worden. Die Vertreter kleiner Wohnungsunternehmen werden ihre Treffen in erster Linie zum Erfahrungsaustausch nutzen. Gleichwohl sollen künftig auch aktuelle mietrechtliche oder bautechnische Themen auf die Tagesordnung kommen. Birgit Rosenbauer freut sich bereits „auf die Möglichkeit, ergänzend zu den bestehenden Netzwerken, sich nun auch im neuen Fachausschuss mit Wohnungsunternehmen mit kleinen Wohnungsbeständen rechtsformübergreifend austauschen und vernetzen zu können“. Neben Verbandsdirektor Heiner Pott waren seitens des vdw Justiziar Heinrich Kleine Arndt, Prüfungsdienstleiter Heiko Günther und Steuerberaterin Cornelia Sommerfeld bei der ersten Sitzung dabei. Günther stellte „Planungsinstrumente für Wohnungsunternehmen“ vor, Sommerfeld referierte gemeinsam mit Werner Grimmelt (Bauverein Sarstedt) über „Minijobber und Dokumentation“. Der Fachausschuss IT beschäftigte sich mit der Umstellung der ERP-Systeme; einen Praxisbericht dazu lieferte Rudolf Immel (Bauverein Neustadt). Claus Vollmer (GBN Nienburg) präsentierte Einsatzmöglichkeiten mobiler Endgeräte bei der Verkehrssicherungspflicht. h Die Fachausschüsse treffen sich wieder am 20. Juni (IT) bzw. am 18. August (kleine Wohnungsunternehmen). 7 Sicheres Wohnen Justizministerin übergibt Qualitätssiegel „Sicheres Wohnen“ an den Bauverein Wunstorf Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (von rechts) erfreut mit dem Qualitätssiegel den gesamten Vorstand des Wunstorfer Bauvereins: Michael Nahrstedt, Erika Thake und Kathrin Zarbock. Wunstorf/Hannover. Der Wunstorfer Bauverein hat als erstes Unternehmen das Qualitätssiegel „Sicheres Wohnen“ für ein gesamtes Quartier erhalten. Die genossenschaftliche Siedlung umfasst 298 Wohneinheiten entlang von sieben Straßen. Die Häuser wurden von 1952 bis 1961 für Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten errichtet und in den vergangenen Jahren abschnittsweise modernisiert. Ausschlaggebend für die Vergabe des Qualitätssiegels waren neben den gut einsehbaren und gepflegten Außenanlagen, die Sicherheitsausstattung der Objekte sowie eine neu geschaffene Begegnungsstätte für die Anwohner. Die Verleihung des Siegels an die Vorstände des Wunstorfer Bauvereins Erika Thake und Michael Nahrstedt sowie die Projektverantwortliche Kathrin Zarbock übernahm die Niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz persönlich. Bei der kleinen Feierstunde waren unter anderem auch der Wunstorfer Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt sowie zahlreiche Vertreter der Sicherheitspartnerschaft im Städtebau anwesend. Unterdessen haben sich erneut zwei vdw-Mitgliedsunter nehmen erfolgreich zertifizieren lassen. Die Kreiswohnbau Hildesheim wird das Qualitätssiegel für das Argentum-Projekt in Bad Salzdetfurth erhalten, die hannoversche Wohnungs genossenschaft Kleefeld-Buchholz wird für den Neubau „SüdSüdWest“ ausgezeichnet. h Der Weg zu einer neuen „Sicherheitsarchitektur“ Hannover. Unter den Überschriften „Auf gute Nachbarschaft“ und „Willkommen in der geschlossenen Gesellschaft“ wurde in der Wochenendbeilage der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 19. März aus zweierlei Blickwinkeln auf das Thema Quartier bzw. Quartiersmanagement geblickt. So hat die Wohnpsycho login Barbara Perfahl gesagt, Sicherheit sei ein zentrales Bedürfnis auch und gerade beim Wohnen. Und Bundesbauministerin Barbara Hendricks lag mit ihrem Statement ebenfalls völlig richtig, dass der Staat in „funktionsfähige Nachbarschaften“ investieren müsse. Allerdings ist aus Sicht der Wohnungswirtschaft in dieser Hinsicht in Politik, Ämtern und Planungsbüros bislang vieles Stückwerk. Mitunter fehlt es schlicht an der Erkenntnis, dass Wohnungsbau und soziale Infrastruktur oder – anders ausgedrückt – Unterbringung und Integration jeweils zwei Seiten der gleichen Medaille sind. Dabei könnte man gemeinsam bei der Gestaltung unserer Städte eine neue „Sicherheitsarchitektur“ umsetzen, die allerdings nichts mit Gated Communities zu tun hat, sondern lediglich die baulichen Voraussetzungen für eine offene Gesellschaft liefert. Hervorragende Ansätze, wie so etwas funktionieren kann, zeichnet die „Sicherheitspartnerschaft im Städtebau in Niedersachsen“ regelmäßig mit dem Qualitätssiegel „Sicheres Wohnen“ aus. In dem Netzwerk haben sich vor mehr als zehn Jahren Politik, Verwaltung, Architekten, Planer und Wohnungswirtschaft zu- 8 sammengetan, um Grundlagen für beschützende Wohnquartiere zu erarbeiten. So hat die „Sicherheitspartnerschaft“ eine bundesweit beachtete Orientierungshilfe für Investoren und Bewohner formuliert. Sie zeigt auf, dass es mitunter nur kleiner Korrekturen bedarf, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen in den Häusern, Straßen oder Stadtteilen nachhaltig zu stärken. Die sozial orientierten kommunalen Wohnungsgesellschaften und die zahlreichen Wohnungsgenossenschaften sind in diesem Prozess Vorreiter und Lernende zugleich. Viele ihrer Wohnprojekte wurden mit dem Siegel ausgezeichnet. Bei Neubauvorhaben ist die Planung von Sicherheit im und rund ums Haus längst Standard. Andernorts wird unter Sicherheitsaspekten nachgebessert – sei es bei der Wegeführung, der Beleuchtung oder der Gestaltung von Hauseingangsbereichen. Das Beratungsteam des Landeskriminalamtes spielt dabei eine zentrale, sehr hilfreiche Rolle. Dabei zielen viele Maßnahmen überhaupt nicht auf die tech nische Sicherung der Wohnung ab. Sie tragen eher im Hendricksschen Sinne zu „funktionsfähigen Nachbarschaften“ bei. Das Wohnen+-Modell der GBH, die Bewohnertreffs des Spar- und Bauvereins in Hannover-Vahrenwald oder der KSG Hannover in Langenhagen-Wiesenau oder der „Service à la carte“ der WGHHerrenhausen sind gelungene Beispiele dafür, dass – wie es die Bundesbauministerin formuliert hat – „Quartiere der zentrale Ort der Integration sind“. h // VON CARSTEN ENS SCHWERPUNKT Für und wider: Regiebetriebe in der Wohnungswirtschaft Nur ein Bauchgefühl? Ob Regiebetrieb, Bauhof, Betriebshof oder Serviceteam – die entscheidende Frage bleibt: Lohnt es sich für ein Wohnungsunternehmen, eigene Handwerker und Dienstleistungskräfte zu beschäftigen, oder lohnt es sich nicht? Erst kürzlich bei einem Arbeitstreffen des vdwFachausschusses „Planung und Technik“ am Rande der Hamburger Energietage wurde deutlich, dass diese Frage weiterhin kontrovers diskutiert wird. Es gibt offenbar kein Richtig und kein Falsch. Wir haben daher bei einigen Unternehmen nachgefragt, was aus ihrer Sicht für oder gegen einen eigenen Regiebetrieb spricht? 9 Regiebetriebe Handwerkerleistungen – Erleben wir eine Renaissance der Regiebetriebe? VON BRIGITTE WIBLISHAUSER Bereichsleiterin Organisationsberatung bei der iwb Entwicklungsgesellschaft, Braunschweig Brigitte Wiblishauser, Dipl.-Ing. (FH) Architektin, arbeitet seit 2008 bei der iwb Entwicklungsgesellschaft mbH. Seit 2012 leitet sie den Bereich Organisationsberatung. Themenschwerpunkte sind u.a. Prozessopti mierung der Instandhaltungsabläufe, Einführung von Einheitspreis abkommen, Instandhaltungs-Benchmarking und Einkaufs-Optimierung. Instandhaltung und Modernisierung von Wohnungen sind wichtige Faktoren für die Außenwirkung von Vermietern. Gerade wenn es nicht gut klappt, sinkt die Mieterzufrie denheit und das Image eines Wohnungsunternehmens ist schnell beschädigt. Außerdem liegt es im Interesse eines jeden langfristig denkenden Bestandshalters, die Bau substanz als Vermögenswert zu erhalten und das Produkt „Wohnen“ zu verbessern. Deshalb muss die Versorgung mit qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Hand werkerleistungen dauerhaft gewährleistet sein. Handwerkerleistungen einkaufen Für die nachhaltige Sicherung von Handwerkerleistungen gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Firmenbindung durch Rahmenverträge Das Werkzeug „Ausschreibung“ hat seinen berechtigten Platz im Bereich der singulären Bauaufgaben. Bei regelmäßig wiederkehrenden Leistungen liegt die Lösung in Rahmenverträgen mit Firmen, deren Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit in einer Lieferantenbewertung nachgewiesen ist. Diese Handwerker können Partner werden und – wenn sie sich bewähren – auch langfristig bleiben. Für ungeplante Baumaßnahmen, wie die laufende Instand haltung und Wohnungsmodernisierung, haben sich seit über 20 Jahren Einheitspreisabkommen bewährt. Die gleiche Systematik kann auch bei einfacheren Groß-Modernisierungen angewandt werden. Das Aufbringen eines Wärmedämmverbund-Systems kann ebenso in einem Rahmenvertrag abgebildet werden wie das Decken von Dächern und die Bündelung – z.B. in einem Jahr anfallender Arbeiten – zu größeren Losen. Das erhöht die Attraktivität und damit die Preissensibilität für die ausführenden Firmen. Gewerbliche Mitarbeiter im Wohnungsunternehmen (Regiebetrieb) Fast jedes Wohnungsunternehmen hatte oder hat angestellte Handwerker, die z.B. einen Teil der Kleininstandhaltung über 10 nehmen. Hier kennen wir häufig diese Problemfelder: Das Leistungsspektrum des Regiebetriebs ist nur selten klar umrissen. Handwerker erbringen auch Verwaltungsleistungen, Hausmeistertätigkeiten usw. Die Personalqualifikation entspricht oft nicht den zugeordneten Fachaufgaben und es existiert keine stringente Leitung. Die Arbeitszeit und Kosten werden nicht erfasst und zugeordnet. So bleibt die Produktivität und wirtschaftliche Situation in hohem Maß intransparent. Regie betriebe werden selten wie ein eigenständiger Handwerksbetrieb geführt, da die Organisationsformen und Arbeitshilfen aus dem Wohnungsunternehmen übertragen werden. Und der wichtigste Faktor: Die Personalkosten liegen bis zu 20 Prozent über dem eines Handwerksbetriebs, weil die Handwerker nach wohnungswirtschaftlichem Tarif bezahlt werden. Aus diesen gut nachvollziehbaren Gründen sind Regiebetriebe vor 10 – 15 Jahren häufig verkleinert oder komplett eingestellt worden. Der Einkauf von Bauleistungen beim regionalen Handwerk war deutlich attraktiver. Durch die Rahmenverträge wird ein hohe Kostentransparenz erzielt, wird keine eigene Infrastruktur benötigt und ist kein Auslastungsrisiko zu tragen. Weshalb jetzt über einen eigenen Regiebetrieb nachdenken? Der Einkauf von Handwerkerleistungen für die laufende Instandhaltung und Modernisierung wird in vielen Regionen Deutschlands zunehmend schwieriger. Immer häufiger ist bei Ausschreibungen ein spärlicher Rücklauf zu beklagen. Und die Angebote, die eingehen, enthalten oft unangemessen hohe Preise. Das Problem dahinter: Die Baukonjunktur läuft auf Hoch touren. Deshalb sehen viele Handwerksmeister aktuell bessere Ertragschancen im Privatkundengeschäft und in Großmaß nahmen. Das zeugt von einem sehr kurzfristigen, im Handwerk jedoch weit verbreiteten Denken. Sind die Auftragsbücher voll, werden Kunden wie die Wohnungswirtschaft schnell vernachlässigt. Erst wenn die Nachfrage am Markt zyklisch nachlässt, wissen die Handwerker die Aufträge von Wohnungsunternehmen wieder zu schätzen. Regiebetriebe Ein anderer Aspekt sind die Nachwuchsprobleme im Handwerk. Jedes Jahr bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt, so dass nicht mehr ausreichend Gesellen zur Verfügung stehen. Auch die Anforderungen an die Qualifikation mit einem besonders in den Technikgewerken komplexer gewordenen Fach wissen werden oft nicht erfüllt. So wirken sich die hohe Auslastung und Qualifikationsprobleme unmittelbar auf die Qualität aus. Dabei spielt nicht nur die Bauleistung, sondern auch die Termintreue und der Service eine große Rolle. Nach Einschätzung der iwb ist bei den beschriebenen Trends, auch aufgrund der verabschiedeten Wohnungsbauprogramme, noch kein Ende in Sicht. Neben den zu Beginn genannten Gesichtspunkten gibt es weitere Kriterien, die für den Aufbau eigener HandwerkerRessourcen sprechen: ++ Qualitativ hochwertige Aufgaben, wie z.B. die HeizanlagenOptimierung, werden am Markt kaum geboten und können durch eigene Spezialisten ausgeführt werden. ++ Das große Kostenpotenzial im Materialeinkauf kann genutzt werden. ++ Durch eine hohe Identifikation mit dem Bestand wird nachhaltiger und umfassender gearbeitet. ++ „Unsere Handwerker“ verbessern durch Präsenz im Bestand die Kundenbindung und sorgen für eine positive Außenwirkung. ++ Und die nicht anfallende Umsatzsteuer erzeugt 19 Prozent Kostenvorteil. Regiebetrieb als Profitcenter Aber es geht auch anders: Ein Regiebetrieb im Wohnungsunternehmen muss unabhängig von der Organisationsform als ProfitCenter geführt werden. Die Produktivität ist über eine detaillierte Leistungsdokumentation zu kontrollieren. Sachgemäße Kostenerfassungen ermöglichen belastbare Kalkulationen von internen Stundenverrechnungssätzen. Klare Vorgaben und ein transparentes Controlling helfen, Handwerkerleistungen wirtschaftlich sinnvoll als effizienten Kundenservice zu erbringen. NICHT VERPASSEN Aareon Kongress 2016 01.06. – 03.06.2016 www.aareon-kongress.de Ein Regiebetrieb kann gut funktionieren, wenn ihm die geeig neten Aufgaben in ausreichendem Umfang zugewiesen werden. So ist es sinnvoll, nur die Gewerke mit hohen Umsätzen in den Fokus zu nehmen. Und um den Regiebetrieb gut auszulasten, wird es immer noch externe Firmen geben, die den Überlauf bearbeiten (siehe Abb. 1). g Digital. Mobil. Innovativ. Mein Immobilienmanagement www.aareon.de Ein Unternehmen der Aareal Bank Gruppe WE MANAGE IT FOR YOU 11 Regiebetriebe Gewerk 1 500 1 000 500 en er nl ag la s Au ße na G ng re r Ro hr re i ni gu r au ec ke / M Pu tz er n de ch d Da se r Bo en Sc hl os Fli es g sc hl er Ti izu n He M al er tro El ek Sa ni tä r 0 Beträge in T € Sanitär 1 200 Elektro 1 150 Maler 890 Heizung 790 Tischler 700 Fliesen 420 Schlosser 320 Boden 295 Dachdecker 230 Putzer / Maurer 185 Rohrreinigung 83 Glaser 50 Außenanlagen 50 Abb. 1: Auswahl lohnender Gewerke für Regiebetriebe Regiebetriebe sind attraktive Arbeitgeber Wir gehören zu den führenden Wohnungsunternehmen in Hannover in der Rechtsform der Genossenschaft. Als innovatives und zukunftsorientiertes Unternehmen haben wir neben einem hohen sozialen Anspruch auch eine nachhaltige, ökologische und wirtschaftliche Orientierung. Neben der Weiterentwicklung unseres Immobilienportfolios verfolgen wir eine qualitative Wachstumsstrategie mit hohem Tempo, die es innerbetrieblich zu implementieren und abzusichern gilt. Um dieses Ziel zu erreichen suchen wir zum 1. Januar 2017 eine erfahrene und unternehmerisch denkende Persönlichkeit mit ausgewiesenem Sachverstand als Prokurist m/w mit Hands-on-Mentalität. In direkter Anbindung an den Vorstandsvorsitzenden treiben Sie teamorientiert unsere Weiterentwicklung ziel- und ergebnisorientiert voran. Um diese verantwortliche Position erfolgreich auszuüben verfügen Sie über ein abgeschlossenes Studium als Dipl.-Wirtsch.-Ing., Dipl.-Ing., Bau Ing. oder Dipl.-Ök. mit starkem technischen Bezug. Ein ganzheitliches Verständnis für technische und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge sowie umfassende Projektmanagementkompetenzen werden vorausgesetzt. In persönlicher Sicht zeichnen Sie sich insbesondere durch ein authentisches Auftreten und Kommunikationsstärke aus. Daneben verfügen Sie über ein hohes Maß an Sozialkompetenz und identifizieren sich mit unseren gelebten Werten in der WGHHerrenhausen. Wenn Sie diese mit großem Handlungsspielraum ausgestattete und langfristig ausgelegte Stelle anspricht freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Ihre aussagekräftigen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Gehaltsvorstellungen) senden Sie bitte an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Michael Jedamski. Die vertrauliche Behandlung Ihrer Bewerbung ist selbstverständlich. WGH-Herrenhausen eG, z.Hd. des Vorstandsvorsitzenden Königsworther Platz 2, 30167 Hannover www.wgh-herrenhausen.de 12 Ein Wohnungsunternehmen oder deren Tochtergesellschaft kann sichere Arbeitsplätze mit geregelten Arbeitszeiten bieten. Im Gegensatz zu vielen Handwerksbetrieben werden Regiebetriebsmitarbeiter wohnortnah eingesetzt und müssen nicht „auf Montage“. Eine transparente und faire Vergütungsstruktur ist in der Wohnungswirtschaft eine Selbstverständlichkeit, im Handwerk jedoch wird nicht selten unentgeltliche Mehrarbeit u.ä. erwartet. Hohe Chancen auf gut qualifiziertes Personal ergeben sich darüber hinaus, wenn die marktüblichen Löhne leicht überboten sowie Weiterbildungs- und Entwicklungsperspektiven eröffnet werden. Make or buy? Die Frage, ob sich der Aufbau eines Regiebetriebs für ein Wohnungsunternehmen lohnt, hängt von vielen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Individuell sind die Vor- und Nachteile abzuwägen sowie vor einer Entscheidung ein fundierter Business-Case zu erstellen. Zieht ein Wohnungsunternehmen einen eigenen Handwerksbetrieb in Betracht oder möchte es den vorhandenen optimieren, ist es unerlässlich, Ziele zu definieren sowie die Strukturen und Prozesse bewusst zu planen und nachzuhalten. Nur dann kann die Wertschöpfungskette verlängert sowie hohe Qualität und guter Service geboten werden. h Die iwb Entwicklungsgesellschaft mbH aus Braunschweig besteht seit 1992 und hat über 30 Mitarbeiter. Mit der Beratung von Wohnungsunternehmen deutschlandweit tragen wir dazu bei, Wohnen als Grundbedürfnis des Menschen besser zu machen. Sie profitieren von unserer Erfahrung mit über 350 Kunden in unterschiedlichen Pro jekten: Bestands- und Portfoliomanagement, Bestands bewirtschaftung und Prozessoptimierung, Organisation der Instandhaltung, integrierte IT-Lösungen. Regiebetriebe NEULAND WOLFSBURG „Die Vorteile liegen klar auf der Hand“ Wie funktioniert ein großer Bauhof bei einer kommunalen Gesellschaft? Zu dieser Frage standen bei der NEULAND Wohnungsgesellschaft in Wolfsburg Geschäftsführer HansDieter Brand und Stefan Hörner, Leiter des Bauhofes, Rede und Antwort. magazin: Herr Hörner, beschreiben Sie bitte die Struktur des Bauhofes der NEULAND? Wie viele Mitarbeiter haben Sie, welche Aufgaben stehen an? Stefan Hörner: „Unseren Bauhof gibt es inzwischen seit über 50 Jahren. Dabei hat sich der Leistungsumfang über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelt. Wir beschäftigen in den Gewerken Sanitär, Heizung, Elektro, Tischler, Maler, Maurer, Fliesenleger und Schlosser rund 50 Handwerksgesellen. Fünf Meister beziehungsweise Gruppenleiter führen ihre Teams im operativen Tagesgeschäft. Hierbei geht es in erster Linie um die Kleininstandhaltung. Darüber hinaus sind wir in die Sanierung unserer Leerwohnungen im Rahmen von Wohnungswechseln eingebunden, kümmern uns um die Wartung technischer Anlagen und sind immer wieder bei Spezialaufträgen gefragt, wenn es keine Lösung „von der Stange“ gibt. Eine weitere wichtige Säule des Bauhofs bildet unser Gartenbaubetrieb. Ein Meister, zwei Gruppenleiter und 20 Mitarbeiter sorgen dafür, dass 660 000 Quadratmeter Grünfläche – so viel wie 60 Fußballfelder – gut in Schuss bleiben. In der Vegetationsperiode von März bis November werden sie dabei von zwölf Saisonkräften g AUCH MIT FUNKFERNINSPEKTION Registriernummer RE021 Weil Sicherheit mehr als nur Technik braucht. Rauchwarnmelder mit dem Rundum-Service von Minol. Weitere Informationen unter rauchwarnmelder-minol.de/verwalter minol.de RWM_Verwalter_128_182_quer_05_11_2014.indd 1 05.11.2014 10:08:03 13 Regiebetriebe unterstützt. Außerdem übernehmen wir die Kontrolle und Pflege unserer rund 5 200 Bäume. Hierfür haben wir eine Mitarbeiterin zur Baumkontrolleurin ausgebildet. Unser zertifizierter Spielplatzkontrolleur kümmert sich um den guten Zustand von über 100 Spielplätzen. Neben Instandhaltungsarbeiten gehören auch die gesetzlich vorgeschriebenen Spielplatzkontrollen zu seinen Aufgaben. Da wir unsere gesellschaftliche Aufgabe als größtes Wolfs burger Wohnungsunternehmen und kommunale Tochter sehr ernst nehmen, bieten wir jungen Menschen durch eine Aus bildung in den Gewerken Sanitär, Heizung, Elektro, Tischler, Maler und im Gartenbau eine wichtige Grundlage für ihre berufliche Zukunft. Aktuell beschäftigen wir 15 Auszubildende.“ magazin: Damit stemmen Sie bereits einen großen Teil zu erledigender Aufgaben aus eigener Kraft. Was sagt die Handwerkerkammer dazu? Hörner: „Wir betreiben unsere Gewerke wie „echte“ Handwerksbetriebe und sind als Ausbildungsbetrieb, wie auch unsere Mitbewerber am Markt, in Handwerkskammern und Innungen organisiert. Zusätzlich sind zwei unserer Meister Mitglied im Prüfungsausschuss. Wir sind somit voll integriert – das sehen und schätzen auch unsere Verbände und Organisationen vor Ort. Obwohl wir breit aufgestellt sind, sind unsere Wolfsburger Handwerksunternehmen sehr wichtige Partner für uns und führen für uns einen Großteil der anfallenden Arbeiten an Gebäuden und in Wohnungen durch. Die Firmen profitieren von uns als verlässlichen Partner und das spiegelt sich in jahrelangen und guten Geschäftsbeziehungen wider.“ magazin: Herr Brand, Sie leiten seit Anfang 2015 die Geschäfte der NEULAND. Sind Sie damals als Befürworter von Regiebetrieben nach Wolfsburg gekommen? Hans-Dieter Brand: „Ein eigener Regiebetrieb in dieser Größenordnung ist in der Wohnungswirtschaft schon eine Besonderheit und ich stehe zu 100 Prozent dahinter. Die Vorteile liegen für mich klar auf der Hand: unsere Mitarbeiter kennen ihre Bestände ganz genau und wissen, dank jahrelanger Erfahrung, wie die bauliche Substanz und Ausstattung beschaffen ist. Darüber hinaus wissen sie ganz genau, wie die Mieterstruktur vor Ort aussieht und agieren dementsprechend. Unsere Handwerker sorgen aber nicht nur für den guten Zustand unserer Bestände – ihre Arbeit und ihr Auftreten bei den Kunden ist ein sehr wertvoller Imagefaktor für uns. So sagten uns beispielsweise 98 Prozent unserer Mieter, bei denen ein NEULAND-Handwerker eine Reparatur durchgeführt hat, wir arbeiten sorgfältig und kompetent. 97 Prozent bestätigten, dass unsere Handwerker sehr freundlich und zuverlässig sind.“ magazin: Was muss Ihr Bauhof leisten, um strategisch, handwerklich und natürlich auch finanziell einen positiven Beitrag für das Gesamtunternehmen zu leisten? Brand: „In unserer strategischen Ausrichtung ist der Bauhof ein ganz wichtiger Baustein. Denn unsere Handwerker sorgen maßgeblich für den Werterhalt unserer Bestände. Dadurch haben sie natürlich einen entscheidenden Anteil am langfristen Erfolg unseres Unternehmens. Unsere Handwerker identifizieren sich stark mit unseren Beständen und arbeiten auf einem sehr hohen Niveau. Das drückt sich auch in Kennzahlen aus: 94 Prozent unserer Kunden sind mit den durchgeführten Reparaturen sehr zufrieden und sogar 97 Prozent sagten uns in 2015, dass unsere Mitarbeiter fachlich gut qualifiziert sind und sich gut auskennen. 14 Hans-Dieter Brand, Geschäftsführer der NEULAND Das sind Werte, die auch zu einer hohen Kundenbindung und damit schlussendlich zu unserer hohen Kundenzufriedenheit beitragen. Vor dem Hintergrund einerpositiven Gesamtbilanz vergleichen wir uns natürlich immer mit der freien Wirtschaft, optimieren unsere Prozesse bei sich wandelnden Anforderungen und betrachten die Arbeit unseres Bauhofs ganzheitlich.“ magazin: Ein Gegenargument ist oft die Bezahlung. Wohnungswirtschaftlicher Tarif – ja oder nein? Das ist wohl die Frage. Wie haben Sie das gelöst? Brand: „Die Mitarbeiter unseres Bauhofes werden nach unserem eigenen Haustarifvertrag bezahlt. Wir wissen, dass wir damit in einigen Gewerken über den Gehältern der freien Wirtschaft liegen. Allerdings kommt uns natürlich der Umsatzsteuervorteil durch den Einsatz eigener Mitarbeiter zugute. Zudem führt die Integration des Bauhofes in das Unternehmen dazu, dass sich die Mitarbeiter insgesamt stark mit der NEULAND identifizieren und wir eine motivierte Mannschaft an Bord haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch die in Angriff ge nommene Weiterentwicklung unseres Bauhofes effektive, transparente und zielorientierte Arbeitsweisen etablieren können, von denen wir langfristig profitieren – die vielen bereits genannten Erfolge sprechen ja für sich“. Regiebetriebe magazin: Gibt es neben „harten“ Fakten vielleicht auch „weiche“ Faktoren, die für den Bauhof sprechen? Hörner: „Es gibt viele weiche Faktoren, die für unseren Bauhof sprechen. Besonders gut läuft die Abstimmung der Handwerker aus den verschiedenen Gewerken untereinander. Die Kollegen kennen sich seit vielen Jahren. Da reicht oft ein Anruf und die Lösung ist in Sicht. Die Prozesse laufen gut und wir haben geringe Reibungsverluste. Oft erledigen unsere Handwerker Arbeiten aus anderen Gewerken gleich mit oder koordinieren die Reparaturen bereits im Vorfeld so, dass vieles aus einer Hand oder in einem Termin erledigt werden kann. Hier wird schnell sichtbar, wie unerlässlich die gute Abstimmung der verschiedenen Gewerke untereinander ist. Gleiches gilt auch für die Kommunikation unseres Kundendienstes mit den Handwerkern. Aber in erster Linie ist es natürlich unsere hohe Kundenzufriedenheit, von der Herr Brand bereits gesprochen hat, die sowohl für sich,als auch für den Bauhof spricht.“ magazin: Ist der Bauhof auch außerhalb der NEULAND ggf. bei anderen Projekten der Stadt Wolfsburg tätig? Hörner: „Grundsätzlich sind die Mitarbeiter für unsere eigenen Bestände und nicht als Handwerksdienstleister für Außenstehende tätig. Allerdings unterstützen wir mehrere soziale Projekte, engagieren uns sozusagen „ehrenamtlich“. Ein Beispiel ist das Kunstprojekt „Kunststation“ der Städtischen Galerie im Wolfsburger Hauptbahnhof. Hier arbeiten wir zweimal im Jahr mit wechselnden Künstlern für temporäre Kunstprojekte zusammen. Außerdem unterstützen wir jährlich das regionale Engagementprojekt „Brücken bauen“. Hier realisieren unsere Auszu bildenden in sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise der Lebenshilfe oder dem Frauenhaus, unterschiedliche Projekte wie die Erneuerung von Zäunen oder das Anlegen von Gemüsegärten. Also kleine Hilfen mit großer Wirkung.“ magazin: Inwiefern können Sie die Kritik an wohnungs wirtschaftlichen Regiebetrieben nachvollziehen? Brand: „Wenn die Strukturen und Prozesse richtig aufgebaut sind und die einzelnen Gewerke zwar wie eigene Betriebe innerhalb eines Unternehmens geführt werden, aber optimal ineinandergreifen, überwiegen die Vorteile eindeutig.“ magazin: Sind Sie zufrieden, so wie es zurzeit mit Ihrem Bauhof läuft, oder welche Stellschrauben müssten Sie noch drehen? Brand: „Aktuell erarbeiten wir aufgrund von Erkenntnissen unserer Kundenbefragungen konkrete Optimierungsmöglichkeiten. Unser Ziel sind intelligente Lösungen für kundenrelevante Prozesse, beispielsweise die Effizienzsteigerung unserer qualifizierten Reparaturannahme – etwa durch noch schnellere Terminvereinbarungen. Ein weiterer Entwicklungsbaustein für mehr Transparenz in den Abläufen ist der Ausbau unserer ProfitCenter-Strukturen. Dafür analysieren wir fortlaufend unsere Abläufe, entwickeln uns stetig weiter und gehen mit der Zeit. Das erfordert natürlich ein großes Maß an Disziplin, Durchhaltevermögen und auch Motivation bei den Mitarbeitern. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir für die Anforderungen der Zukunft bestens aufgestellt sind. Alle ziehen mit und das spürt letztendlich auch der Kunde.“ magazin: Vielen Dank für das Gespräch. h file information technology Sechs Server, Küche, Bad. Digitale Archivierungslösungen für die Wohnungswirtschaft. Mit dem neuen, digitalen Dokumentenmanagement von REISSWOLF lagern Ihre Daten sicher auf einer externen Datenbank in Deutschland und sind gleichzeitig durch einen Online-Zugang jederzeit und überall für Sie erreichbar. · · · · · · revisionssicher branchenspezialisiert 6-fach redundant gesichert deutsche Server mobil erreichbar Kostenkontrolle Testen Sie jetzt! Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit unserem Kundenberater und erfahren Sie, wie Sie Ihre Daten mit REISSWOLF nicht nur f.i.t., sondern auch sicher machen. Ihr Ansprechpartner: Frank Filand +49 40 211018-33 +49 175 7 358 362 [email protected] Termin gewünscht? Einfach QR-Code scannen! www.reisswolf.fit 15 Regiebetriebe KREISWOHNBAU HILDESHEIM „Do what you can do best!“ Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau Hildesheim, im Gespräch mit dem vdw magazin magazin: Bei der Kreiswohnbau Hildesheim gibt es schon seit vielen Jahren keinen Regiebetrieb mehr. Nach der Fusion mit der KWG Alfeld wurde auch der dortige Bauhof geschlossen. Erzählen Sie uns die Beweggründe? Matthias Kaufmann: Zunächst zur Aufgabenstellung: Die Kreiswohnbau Hildesheim ist ein kommunales Unternehmen, welches auf einer Fläche von etwa 40 mal 40 Kilometer ca. 5 000 Wohnungen, Garagen, gewerbliche und Kommunale Immobilien an vielen Standorten bewirtschaftet. In früheren Zeiten hatte die Kreiswohnbau sowohl in Hildesheim als auch in der Vorgängergesellschaft in Alfeld einzelne Handwerker für Gartenpflege, Maler, Fliesenleger, Installateure und Elektriker. Wesentliche Leistungen wurden aber immer von externen Partnern erbracht. Irgendwann stand man vor der Frage: Ausbauen oder einstellen? Und wir haben uns für das Einstellen entschieden. Hintergrund war primär, dass der Betrieb zu klein war, um ihn wirtschaftlich zu führen. Unser Unternehmen wollte den Fokus eher auf das Thema der Bestandsbewirtschaftung und -entwicklung sowie die Vermietung legen. magazin: Auf den Punkt gebracht: Was sind für Sie die we sentlichen Aspekte, die gegen einen eigenen Regiebetrieb im Wohnungsunternehmen sprechen? Kaufmann: Der Anspruch für eine Dienstleistung unseres Unternehmens ist immer, dass wir sie erstens gut und zweitens auch wirtschaftlich erbringen möchten. Die Erbringung von Handwerksleistungen ist nach unserem Verständnis keine Kernkompetenz unseres Wohnungsunternehmens, diese Kompetenz sehen wir eher beim örtlichen Handwerk, mit dem wir schon lange und erfolgreich, aber auch vertrauensvoll auf Grundlage fester langfristiger Einheitspreisverträge zusammenarbeiten. Wir halten es hier mit dem Leitspruch: Do what you can do best, 16 outsource the rest! Gegen einen Regiebetrieb spricht, dass er eine bestimmte Größe braucht, um die Leistungen nicht nur zu erbringen, sondern auch zu überwachen und darauf zu achten, dass sie unter marktgerechten Bedingungen erbracht werden. Denn am Ende müssen sie ja von unseren Kunden bezahlt werden, d.h. ein zu hoher Aufwand bremst das Unternehmen z.B. bei seinen Investitionen. magazin: Erläutern Sie (ein oder zwei Punkte aus der vorherigen Aufzählung) bitte etwas näher? Kaufmann: Ein wichtiger Punkt ist meines Erachtens die Wirtschaftlichkeit. Bei Erbringung der Leistung durch ein drittes Unternehmen steht die Leistung im Vordergrund. Für uns als Wohnungsunternehmen und Kunde besteht eine hohe Kostensicherheit, egal wie lange der beauftragte Handwerker braucht. Selbst wenn es mal schief geht, gibt es eine Gewährleistung. Und wenn es wiederholt nicht klappt, kann man einfach auf einen anderen Handwerker ausweichen. magazin: Inwiefern können Sie die Argumente Ihrer Kollegen nachvollziehen, die weiterhin auf den eigenen Bauhof setzen? Kaufmann: Das ist sicherlich eine Frage der Unternehmens größe und auch der Gesellschaftsform. Ich kann mir zum Beispiel bei einem großen Unternehmen sehr gut vorstellen, dass für bestimmte Notfälle in der Grundlast eigene Handwerker bereitgehalten werden. Ein anderer Aspekt ist die Gesellschaftsform, bei einer Genossenschaft als Selbsthilfeeinrichtung ihrer Mitglieder kann ein Regiebetrieb durchaus auch ein Instrument zur Kundenbindung sein. magazin: Vielen Dank für das Gespräch. h Regiebetriebe HEIMKEHR HANNOVER Bei der hannoverschen Wohnungsgenossenschaft Heimkehr ist der Bauhof schon traditionell fest im Unter nehmensgefüge verankert. Zeitweiligen Überlegungen, den Betrieb aus der Genossenschaft auszugliedern, hat die Vertreterversammlung vor einigen Jahren eine klare Absage erteilt. Längst besteht an der Wirtschaftlichkeit des Regiebetriebs kein Zweifel mehr; eine externe Unter suchung kam kürzlich ebenfalls zu diesem Ergebnis. „Der Bauhof ist bei der Heimkehr nicht mehr wegzudenken“, betont Vorstandsmitglied Sven Scriba. Zumal zu den finanziellen Erwägungen zwei weitere positive Faktoren hinzukommen, auf die der Technische Leiter der Genossenschaft, Karsten Nitschke, hinweist: „Der Bauhof stärkt das Image der Heimkehr, und die Mitarbeiter leisten hochwertige Arbeit.“ Beispiele dafür gibt es genug, denn die BauhofAngestellten sind mit ihren Heimkehr-Fahrzeugen und ihrer Heimkehr-Arbeitskleidung tagein, tagaus im Wohnungsbestand der Genossenschaft unterwegs und nicht selten erster Ansprechpartner der Mieter für die kleineren und größeren Probleme rund ums Wohnen. Der Heimkehr-Bauhof ist zentral auf einem Gelände in HannoverWülfel untergebracht. Dort finden sich die Tischlerwerkstatt, Lager- und Büroräume, Garagen und Abstellflächen. Aktuell beschäftigt die Genossenschaft einen Tischlermeister, drei Gesellen und seit vorigem Sommer erstmals einen Auszubildenden. „Unsere Tischler bieten Leistungen, die wir am Markt nicht mehr bekommen können“, erläutert Nitschke. So kümmert sich das Team um zahlreiche Holzeingangstüren und denkmalgeschützte Fenster im historischen Wohnungsbestand; außerdem werden sie auch bei umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen, etwa bei der Gestaltung von Treppenhäusern, eingesetzt. Neben den Tischlern beschäftigt die Heimkehr – ebenfalls im wohnungswirtschaftlichen Tarif – sieben Gärtner. Auch in diesem Bereich soll ab Sommer erstmals ein Ausbildungsplatz angeboten werden. Die Vorteile fasst Scriba zusammen: „Sehr sorgfältige Arbeit, schnell einsetzbar und unerlässlich, um die Verkehrssicherungspflicht in unseren Außenanlagen zu gewährleisten.“ Die dritte „Säule“ des Bauhofes bilden acht Hausmeister und eine zentrale Reparaturannahme. Sie regeln, dass Kleinreparaturen binnen kürzester Zeit erledigt werden, unterstützen hin und wieder die Gärtnerkolonne und sind in Modernisierungsvorhaben eingebunden. Zusammengefasst: Gutes Image und gute Qualität ohne wirtschaftliches Risiko – das ist die Bauhof-Rechnung, die bei der Heimkehr bestens aufgeht. h 17 Regiebetriebe VOLKSWAGEN IMMOBILIEN Für Volkswagen Immobilien in Wolfsburg (VWI) ist der eigene Betriebshof ein wichtiger Faktor in puncto Wirtschaftlich keit, Kundenservice und flexible Auftragsausführung. Zum VWI-Facility-Service gehören die Gärtnerei, die Haustechnik, das Wartungs- und das Störfallmanagement. Die Entscheidung, Betriebshof oder externe Dienstleister, wurde bei Volkswagen Immobilien in der Vergangenheit intensiv diskutiert und analysiert. Nach umfangreicher, wirtschaftlicher Betrachtung sieht man in Wolfsburg die Vorzüge des eigenen Betriebs: Um die Kosten im Blick zu behalten, werden dabei die eigenen Leistungen bei größeren Projekten mit Ausschreibungsergebnissen verglichen, bei kleineren Projekten wird der Stundensatz herangezogen. Die Verzahnung von Winterdienst, Außenanlagenpflege und Baumaßnahmen führt zu einer hundertprozentigen Auslastung. Vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen sorgen außerdem für eine nachhaltige Bestandsverbesserung. Für Ulrich Sörgel, Leiter Wohnimmobilien, liegen die Vorteile auf der Hand: „Hohe Flexibilität, geringe Reaktionszeiten, Feuerwehreinsätze z.B. bei kurzfristigen Engpässen bei Bauprojekten 18 oder wenn ein Gewerk flexibel eingesetzt werden muss, Unabhängigkeit von Marktentwicklungen, Loyalität zum Unternehmen und zu den Kunden.“ Außerdem könne VWI mit Hilfe des Bauhofs Gefährdungen z.B. nach Sturmschäden sofort abstellen und die Verkehrssicherung gewährleisten. Und schließlich würden die Fachleute die Wohnungen und Wohnanlagen sehr gut kennen. „Dieses Know-how führt zu einer verlässlich hohen Qualität.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der imagefördernde Beitrag, den der Regiebetrieb leistet. Kundenanliegen können direkt besprochen, Folgeaufträge sofort erledigt werden. Fazit: Der Bauhof an der Siemensstraße ist eine zügiges, verlässliches Dienstleistungsangebot von VWI und zu gleich ein strategisches Instrument bei der Pflege und Entwicklung des Wohnungsbestandes. h Regiebetriebe WUNSTORFER BAUVEREIN Die Genossenschaft betreut einen Bestand von 1 500 eigenen Wohnungen und 1 500 Einheiten in der WEGVerwaltung. Sie hat ihren Bauhof in einer GmbH organisiert, die eine hundert prozentige Tochter des Bauvereins ist. Der Regiebetrieb bietet Grünflächenpflege, Gehwegreinigung, Winter dienst, Treppenhausreinigung sowie kleinere Reparaturund Wartungsarbeiten an. Auch ein Teil der Verkehrs sicherungsmaßnahmen wird für die Genossenschaft erbracht. Auftraggeber sind neben der Genossenschaft Privatpersonen und die WEG-Verwaltungen. Der Bauhof erzielt positive Jahresergebnisse, die jedoch witterungs abhängig – beeinflusst durch die Anzahl der Winterdienst einsätze – schwanken. Aus Sicht der Genossenschaft sprechen besonders zwei Erfolgsfaktoren für einen funktionierenden Bauhof: geeignetes Personal (motiviert, gut ausgebildet, teamfähig) und entsprechende Ausrüstung (Fuhrpark, Material, Werkzeuge). Unter diesen Bedingungen können auch die unternehmerischen Ziele erreicht werden: gepflegte Hauseingangsund Außenbereiche, qualitativ hochwertige Arbeit, Team als „Werbeträger“ vor Ort, direkter personeller und zeitlicher Zugriff auf die Mitarbeiter. Das Fazit des Wunstorfer Bauvereins fällt positiv aus: Der Bauhof arbeitet kostendeckend und zu vergleichbaren Kosten wie andere Anbieter vor Ort. Für die Mieter stellt der Bauhof einen Mehrwert dar, der Förderzweck der Genossenschaft wird somit erfüllt. Weitere Pluspunkte: hohe Flexibilität und Servicequalität, Mieternähe, schnelle Meldung von Auffälligkeiten und Schäden vor Ort. h Effiziente Systeme für mehr Wirtschaftlichkeit. Von der optimalen Produktauswahl über die Planung von effizienten Systemlösungen bis hin zur Inbetriebnahme stehen wir als Unternehmen der Wohnungswirtschaft als kompetenter Partner zur Seite. › Warmwasserbereitung Neue technische Lösungen zur Erfüllung der TrinkwV › Wärmeübergabestationen Intelligente Verbindung aus zentral und dezentral › Lüftung Hochwertiger Komfort plus Sicherheit der Bausubstanz › Wärmepumpen Höhere Kaltmieten durch geringere Heizkosten Ihr Ansprechpartner Herr Udo Steinberg steht Ihnen unter [email protected] gerne zur Verfügung. Mit Project Energy e bieten wir ganzheitliche Lösungen für die Haus- und Gebäudetechnik der Zukunft: Energieerzeugung, Energiespeicherung, Energieeffizienz und Energiemanagement. 000000_182x128_1401_STE_WoWi_Kompetenz_4c.indd 1 28.01.2014 14:09:45 19 Regiebetriebe „Der Mehrwert durch unseren Regiebetrieb ist erheblich!“ Interview mit Michael Kohnagel, Vorstandsmitglied Flensburger Arbeiter-Bauverein eG Der Flensburger ArbeiterBauverein eG (FAB) hat seit Ende der 1960er Jahre einen Regiebetrieb. Begonnen wurde mit we nigen Malern und einem Hausmeister. Vor 15 Jahren kamen die Bereiche Heizung und Sanitär sowie Elektrik hinzu. Diese Bereiche kann die Genossenschaft daher mit zwölf Malern, einem Elektriker und einem Heizungsbauer zum Teil in Eigenregie abde cken. Das magazin hat mit Michael Kohnagel, Vorstands mitglied Flensburger Arbeiter-Bauverein eG, über Gründe und Erfahrungen gesprochen. magazin: Herr Kohnagel, aus welchem Grund hat sich der FAB für den Regiebetrieb entschieden? Michael Kohnagel: Das waren meine Vorgänger, die auf diese Idee gekommen sind. Über die Motivation kann ich nur spekulieren. Es waren sicher ähnliche Beweggründe, wie wir sie auch heute haben. Allerdings hat sich das Einsatzgebiet in den letzten 15 Jahren erheblich verändert. Waren die Maler in der Vergangenheit eher im Außenbereich tätig, haben wir heute sehr viel in den Wohnungen und auch in den Treppenhäusern zutun. Auch entfallen heute die Anstricharbeiten an den Holzfenstern, da sie schon lange gegen Kunststofffenster ausgetauscht wurden. Es waren sowohl wirtschaftliche als auch pragmatische Gründe, im eigenen Wohnungsbestand mit eigenen Hand werkern tätig zu sein. magazin: Wie ist der Regiebetrieb aufgebaut und welches Ziel hat er? Kohnagel: Unsere Maler haben einen Malermeister als Betriebsleiter, der in Absprache mit unserer Technik Jahrespläne vorlegt und abstimmt. Des Weiteren bilden wir auch eigene Maler und Lackierer aus. Unser Heizungs- und Lüftungsbauer sowie unser Elektriker und Energieberater werden direkt über unsere Technik gesteuert. Heute bieten wir eine serviceorientierte Dienstleistung für unsere Mitglieder. Die Flexibilität ist unsere Stärke. Ein weiteres Ziel ist, dass Auftragsspitzen von uns erledigt werden. Damit erhöht sich sowohl unsere Kundenzufriedenheit und es wirkt sich auch wirtschaftlich positiv aus. magazin: Welche Voraussetzungen mussten Sie erfüllen? Kohnagel: Wir sind Mitglied der Handwerkskammer und haben uns in die Handwerkerrollen eintragen lassen. Grundsätzlich wird in die Handwerksrolle nur derjenige eingetragen, der in dem zu betreibenden Handwerk die Meisterprüfung bestanden hat („Großer Befähigungsnachweis“). Es gibt aber auch Ausnahmen über die sogenannte Altgesellenregelung. Die Anforderungen sind in diesem Fall eine entsprechende Berufserfahrung und frühere leitende Funktionen. 20 magazin: Welchen Mehrwert haben Sie und Ihre Mitglieder/Mieter durch den Regiebetrieb? Kohnagel: Der Mehrwert ist erheblich. Zum einen ist es die große Flexibilität, was sowohl Umfang als auch Einsatztätig keiten betrifft. Zum anderen haben wir bei den Kleinreparaturen monetäre Vorteile bzw. Minderausgaben gegenüber Fremd firmen festgestellt. Bei durchzuführenden Wohnungsmodernisierungen unserer Maler sehen wir, dass wir gegenüber einem Drittanbieter keine Kostenvorteile haben. Wir arbeiten jedoch gründlicher und abgestimmter. Darüber hinaus erledigen die Regiehandwerker auch Aufgaben, für die wir ggf. weitere Dienstleister benötigen würden – z.B. Reinigungsarbeiten oder weitere Schadensmeldungen. Für die Weitervermietung ist das für uns zusätzlich ein Zeitgewinn. Dabei sind flache Hierarchien und eine hohe Identifikation der Regiehandwerker mit dem Unternehmen natürlich von Vorteil. magazin: Was ist bei der Entscheidungsfindung für oder gegen einen Regiebetrieb wichtig? Kohnagel: Wichtig ist, sich über die eigene Unternehmensstruktur im Klaren zu sein. Wir benötigen für die Steuerung des Regiebetriebes kein zusätzliches Personal in der Technik, sondern sind z.Zt. noch in der Lage, den Regiebetrieb über das bereits vorhandene Personal einzusetzen. Das wird bei einer Ausweitung mit weiteren Gewerken nicht mehr möglich sein. Die eigene Strategie muss im Voraus geklärt werden. Soll mit dem Regiebetrieb Geld verdient werden oder ist der Hauptantrieb Mitgliederförderung und Service. magazin: Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Werden Sie den Regiebetrieb ausweiten? Kohnagel: Wir sehen bereits seit Jahren eine hohe Auslastung bei den Handwerksbetrieben. Fehlender Nachwuchs ist bereits heute bei vielen Betrieben ein Thema. Daher beschäftigen wir uns bereits gedanklich mit einer Erweiterung durch zusätzliche Gewerke, die dann – wie erwähnt – auch Auswirkungen auf unsere Personalstruktur haben wird. h Regiebetriebe BEAMTEN-WOHNUNGSVEREIN HILDESHEIM „Das Serviceteam ist seit Jahren fester Bestandteil unseres Dienstleistungsange botes“, sagt Wolfgang Dressler, Vorstand des BWV Hildesheim. Er lässt keinen Zweifel daran, dass dieses Angebot in den nächsten Jahren eher ausgebaut statt zu rückgefahren wird. Zu wichtig sind die 20 Handwerker für das Image der Genossenschaft. Außerdem liefern sie hohe Qualität zu vertretbaren Preisen. „Mit den Handwerksbe trieben in Hildesheim gibt es überhaupt keine Probleme“, betont Dressler, „wir stehen im Wettbewerb, rechnen uns nichts schön.“ Das Leistungsspektrum des Bauhofs ist beträchtlich: Heizungs-, Sanitär-, Elektro-, Tischler- und Malerarbeiten werden kompetent und freundlich erledigt. Die Maler zum Beispiel werden nicht nur im „Innendienst“, also in Treppenhäusern und Wohnungen eingesetzt, sondern auch beim Streichen von Hausfassaden. Und die Tischler können über eine „Hotline“ alarmiert werden, wenn die Tür ins Schloss gefallen ist und sich der BWV-Mieter ausgeschlossen hat. Neben dem Einsatz bei Modernisierung und Instandhaltung können die Handwerker von den Mitgliedern der Genossenschaft auch individuell beauftragt werden, etwa bei der Ver schönerung der eigenen Wohnung. Gleichwohl, das hebt auch Vorstand Dressler hervor, muss sich der Bauhof wirtschaftlich behaupten. Diese Rechnung geht bisher auf. Die „harten Zahlen“ stimmen also, und als unverzichtbares Sahnehäubchen kommt hinzu, dass die BauhofMitarbeiter nicht nur handwerklich tadellos arbeiten, sondern auch mit einem besonderen Blick durch die Bestände gehen und darüber hinaus als wichtige Bezugspersonen bei den Mitgliedern höchstes Vertrauen genießen. h Einfach anders. Einfach besser. 21 Regiebetriebe VOLKSHEIMSTÄTTE GÖTTINGEN Seit mehr als 50 Jahren arbeitet der Regiebetrieb der Volksheimstätte Göttingen erfolgreich für die Mieter. Das derzeit sechsköpfige Team aus Hausmeistern, Tischlern, Elektrikern und Installateuren ist täglich im Bestand unterwegs. „Flexibi lität, Schnelligkeit und Qualitätssicherung sind die starken Argumente, die wir im Gespräch mit Mietern und Kollegen im mer wieder hören und die für den Bauhof sprechen“, heißt es bei der Genossenschaft. Außerdem wird selbstverständlich – und das sehr erfolgreich – mit über Rahmenverträge gebundenen Fremdfirmen zusammengearbeitet. „Daher können wir die Vorteile gut beurteilen, die das Führen eines eigenen Regiebetriebes mit sich bringen“, sagen die VolksheimstätteVorstände Heike Klankwarth und Thorsten May. In der Regel können die Mitarbeiter des Regiebetriebes innerhalb von 24 Stunden beim Mieter sein. Fremdfirmen ist dies selten so flott möglich; gerade in Zeiten voller Auftragsbücher im Handwerk und einer Baukonjunktur, die auf Hochtouren läuft. Ein weiteres wichtiges Argument: Mieter finden es gut, wenn sich „der Vermieter persönlich darum kümmert“. Die Handwerker im Arbeitsoutfit mit buntem Volksheimstätte-Logo sind im Wohnungsbestand bekannt, werden häufig mit Namen angesprochen und hören so manche Geschichte aus der Nachbarschaft. „Gerade diese Kundennähe ist in Euro nicht zu beziffern. Und wenn die Terminlage eng wird für den Mieter, dann wird dem Regiehandwerker auch schon mal der Wohnungsschlüssel ausgehändigt, im sicheren Vertrauen, dass alles in Ordnung ist“, berichtet Klankwarth. 22 May fasst zusammen: „Qualität, Kundennähe und Effektivität sind starke Argumente für unseren Regiebetrieb,. Besonders die Sicht auf die Abläufe der internen Prozesse zwischen den Abteilungen zeigt, wie gut die Zusammenarbeit vom Regiebetrieb beispielsweise mit der Vermietungsabteilung funktioniert. Ohne Regiehandwerker könnten wir die Serviceorientierung zu unseren Mietern nicht in diesem Maße garantieren. Daher überwiegt für uns in der Kostendiskussion eindeutig die mehr als 87-prozentige Qualitätszufriedenheit. Unsere Regiehandwerker sind ein wichtiges Bindeglied im Kontakt zum Kunden.“ h Mietrechtspaket „Mietrechtspaket ist Investitionsbremse“ Die Rahmenbedingungen für effizienten, kostengünstigen Wohnungsbau werden immer unverständlicher, die Absichten der Bundespolitik immer undurchsichtiger. Auf der einen Seite versucht das Bundesbauministerium den Neubau, die energetische Sanierung und den generationengerechten Umbau des Wohnungsbestandes zu intensivieren. Andererseits schränken aktuell die Mietrechtspläne aus dem Bundesjustizministerium diese Bemühungen wieder ein. vdw-Verbandsdirektor Heiner Pott kritisiert: „Das zweite Mietrechtspaket ist eine Investitionsbremse. So wird es nicht gelingen, mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen in Deutschland zu schaffen.“ Weitere Informationen auf www.keine-schrottwohnungen.de h CONNECT FREEDOM kOMFORT UND SICHERHEIT FÜR GENERATIONEN Connect Freedom vereinfacht das Leben und bietet auch im Bereich der Wohnungswirtschaft optimale Möglichkeiten, den Anforderungen des demographischen Wandels in der Mieterschaft gerecht zu werden. Das umfangreiche Sanitärprogramm beinhaltet innovative, komfortable und sichere Komplettlösungen für ein zukunftsorientiertes Generationenbad. www.idealstandard.de/connect-freedom 23 Medien Syda Productions, Fotolia VON BETTINA HARMS Analyse & Konzepte Mediennutzung: So vielfältig und so einfach wie möglich Gemeinsame Fernseherlebnisse à la „Wetten dass...?“ gehören mehr und mehr der Vergangenheit an. Denn YouTube, Mediatheken und Online-Videotheken machen dem klassischen Fernsehen Konkurrenz. Gilt das auch für Mieterhaushalte? Und was bedeutet das für die Wohnungswirtschaft? Analyse & Konzepte hat im Auftrag von Vodafone Kabel Deutschland eine repräsentative Umfrage durchgeführt, die die Mediennutzung von Mietern in Deutschland untersucht. Das Ergebnis: Der Fernseher bleibt zwar das meistgenutzte Empfangsgerät, allerdings spielt das zeitversetzte Fernsehen schon jetzt eine sehr wichtige Rolle – und damit auch die Qualität der Internetverbindung. Gleichzeitig wünschen sich die Mieter eine einfache Handhabung der Technik. 24 Selbst ist der Zuschauer Die Umfrage für Vodafone Kabel Deutschland zeigt deutlich: Das zeitversetzte Fernsehen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. So nutzt mehr als die Hälfte aller befragten Haus halte bereits zeitversetztes Fernsehen und schaut Filme, Serien und TV-Sendungen unabhängig vom laufenden Programm. Dabei haben die Mediatheken der Fernsehsender etwa die gleiche Bedeutung wie Online-Videotheken und Videoportale (zum Beispiel YouTube) zusammen (siehe Abb. 1): 54 Prozent der Befragten nutzen Mediatheken, weitere fünf Prozent haben Interesse an einer zukünftigen Nutzung. Die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender werden hier etwas häufiger wahrgenommen als die der privaten. Für die Media theken sprechen in den Augen der Mieter die selbstbestimmte Auswahl des Programms und die Möglichkeit, verpasste Sendungen nachträglich anzuschauen. 62 Prozent der Mieter sind bereits Kunde von Online-Videotheken wie Netflix und Watchever oder sie nutzen Videoportale wie YouTube. Hieran schätzen sie ebenfalls die Unabhängigkeit. Unterschiede gibt es aber im Hinblick auf die Inhalte: Während Mediatheken insbesondere den Informationsbedarf der Zuschauer decken, dienen Online-Videotheken und -portale in erster Linie der Unterhaltung. Medien 22 Prozent der Mieter würden auch Geld dafür bezahlen, jederzeit das sehen zu können, was sie möchten. 17 Prozent denken sogar, dass sie künftig auf das klassische Fernsehen ganz verzichten können. Auch für eine schnelle und stabile Übertragung würden 15 Prozent der Haushalte mehr bezahlen. Die Anzahl der Fernsehprogramme ist jedem zweiten Befragten wichtig oder sehr wichtig. In Bezug auf die Inhalte ist klar: Mieter möchten möglichst wenige Werbepausen. Für 78 Prozent ist dies sehr wichtig oder zumindest „eher wichtig“. Außerdem wünschen sie sich eine gute und aktuelle Programmvorschau. Abb. 1: Mediatheken haben eine ähnliche Bedeutung wie Online-Videotheken und Videoportale zusammen. Medienverhalten verschiedener Zielgruppen www.analyse-konzepte.de Einfache Anwendung und beste Qualität Bei der Technik, mit der die Mieter das zeitversetzte Fernsehen empfangen, hat der digitale Recorder (noch) die Nase vorn. Er wird gefolgt von Videoportalen, DVD/BlueRay und VHS, Mediatheken und Online-Videotheken. 90 Prozent aller Mieter finden eine gute Bild- und Tonqualität wichtig oder sogar sehr wichtig. Hierauf können die Vermieter Einfluss nehmen, indem sie eine gute Übertragungskette vom Sender über den Kabelnetzbetreiber bis zum Haus und zur einzelnen Wohnung sicherstellen. Um große Datenmengen zu transportieren, ist die Kombination von hochleistungsfähiger Glasfaser mit effizienten, flexibel anpassbaren Koaxialleitungen im Breitband-Kabelnetz besonders leistungsstark und zuverlässig. 71 Prozent der Mieter möchten außerdem möglichst wenig technische Geräte im Einsatz haben. Auch sonst legen sie Wert auf unkomplizierte Lösungen: Die Mehrheit wünscht sich eine intuitive Bedienbarkeit der Geräte und Anwendungen, vorzugsweise nur ein Portal für alle Inhalte und eine einfache Anmeldung. Diesem Wunsch kommen Triple-Play-Lösungen entgegen, also Fernsehen, Internet und Telefon aus einer Hand. Welchen Medienbedarf haben welche Mieter? Unterschiedliche Zielgruppen äußern unterschiedliche Bedürfnisse. So ist die Zahlungsbereitschaft für TV-Angebote bei Familien mit häuslichem Wohnkonzept am stärksten ausgeprägt. Ihnen ist auch die Bild- und Tonqualität überdurchschnittlich wichtig. Familien mit anspruchsvollem Wohnkonzept sind ebenfalls bereit, Geld für Inhalte zu bezahlen. Sie legen aber mehr Wert auf die intuitive Bedienbarkeit der Angebote. Außerdem möchten sie mehrere Empfangsgeräte gleichzeitig nutzen können. Dasselbe trifft für anspruchsvolle Singles und Paare ab 65 Jahren zu. Für ältere Singles und Paare mit bescheidenem Wohnkonzept ist hingegen auch künftig das klassische Fernsehen noch sehr wichtig. Sie möchten dafür kein Geld zahlen, haben aber auch kaum Ansprüche an die technischen Geräte und die Empfangsqualität. Das TV-Gerät hat noch nicht ausgedient Egal ob klassisch oder „on demand“: Das liebste Empfangsgerät ist den deutschen Mietern immer noch der Fernseher. Entspre- chend ist in 99 Prozent aller Mietwohnungen ein TV-Gerät vorhanden. 43 Prozent haben sogar zwei oder mehr Fernseher. Nahezu alle Mieterhaushalte möchten auch in Zukunft Filme und Programme mit dem Fernseher empfangen und schauen. 21 Prozent verwenden zumindest gelegentlich einen PC, gefolgt von Laptop und Tablet. Smartphones und Apps spielen hingegen kaum eine Rolle. Internetzugang in jedem Raum Einen Internetzugang haben bereits 89 Prozent der befragten Mieter. Die Mehrzahl dieser Haushalte nutzt WLAN. Mit der Netzqualität und den Anschlüssen in der Wohnung sind 78 Prozent zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Fünf Prozent der Befragten finden das Internet allerdings zu langsam. Sieben Prozent hätten gern mehr Anschlüsse in der Wohnung. Die meisten Befragten, die nur teilweise zufrieden oder sogar unzufrieden mit der Ausstattung ihrer Wohnung in Bezug auf das Fernsehen sind, nennen folgende Gründe: zu wenige Anschlussdosen, Störungen, die Auswahl an Sendern und Programmen sowie eine unzureichende Bildqualität oder schlechter Empfang. Fazit Mieter stellen heute hohe Ansprüche an technische Infrastruktur, weil sie frei sein möchten in der Auswahl ihrer Medieninhalte. Insbesondere wenn das Multimedianetz neu installiert wird, sollten sie also ein Mitspracherecht in Bezug auf Anzahl und Platzierung der Anschlussdosen haben, damit eine flexible Raumlösung ermöglicht wird. Denn die einzelnen Zimmer haben heute und auch in Zukunft mehrere Funktionen. So kann der Computer oder der Fernseher auch im Schlafzimmer oder in der Küche seinen festen Platz haben. Des Weiteren ist es wichtig, dass die bereitgestellten Sender und Programme stets störungsfrei in guter Qualität empfangen werden können. Dies ist bei der Auswahl des Telekommunikationsdienstleisters und -produktes zu berücksichtigen. Für eine einfache Bedienbarkeit bieten Triple-Play-Produkte eine gute Grundlage, die Fernsehen, Internet und Telefon vereinen. h www.analyse-konzepte.de 25 Fachtagung 100 Teilnehmer bei zweiter Fachtagung „Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft“ Von Medien, Portalen und Prozessen Hamburg. Zum Abschluss der gemeinsamen und in jeder Hinsicht vielfältigen Fachtagung von VNW und vdw Niedersachsen Bremen hat es Matthias Herter noch einmal deutlich gemacht: Die vollständigen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Wohnungswirtschaft sind bislang nicht ansatzweise abzusehen. Der Weg zu einer Wohnungswirtschaft 4.0 sei noch lang und gesäumt von Möglichkeiten, aber auch Risiken. So war der Vortrag des Geschäftsführers von meravis eine perfekte Zusammenfassung des Tages und zugleich ein Ausblick auf die nächsten Jahre – und die nächste vdw/ VNW-Fachtagung „Digitalisierung“ am 1. März 2017 erneut im Scandic-Hotel in Hamburg. Begonnen hatte die Veranstaltung, zu der sich mehr als 100 Teilnehmer angemeldet hatten, mit zwei Vorträgen über Medientechnik und Mediennutzung. Thomas Fuchs von der Medienanstalt Hamburg/ Schleswig-Holstein gab einen Überblick über Trends beim Fernsehen. Einer geradezu explodierenden technischen Vielfalt stehe weiterhin eine weitgehend konservative Nutzung der bestehenden Möglichkeiten gegenüber. Gleichwohl würden vor allem Smart-TVs in den nächsten Jahren erheblich an Bedeutung zunehmen. „Fernsehen als familiäres Lagerfeuer – das war einmal“ Bettina Harms (Analyse & Konzepte) und Carsten Jeschka (Vodafone Kabel Deutschland) zeigten auf, wie sich der Zuspruch zu einzelnen Medien in den vergangenen Jahren doch signifikant verändert hat. „Fernsehen als familiäres Lagerfeuer – das war einmal“, sagte Harms. Mediatheken und zeitversetztes Fernsehen werden immer beliebter. Damit ändern sich auch die Ansprüche an die technische Ausstattung von Wohnungen und die Signalübermittlung. „Die Mieter wollen hohe Bild- und Tonqualität und einfaches Handling, und das müssen die Vermieter gewährleisten“, meinte Jeschka. 26 Wie ein Mieterportal aufgebaut, gepflegt und angewendet wird, berichtete Michael Spieth vom Bauverein Langenfeld. Die Genossenschaft im Rheinland wickelt seit einigen Jahren Teile ihrer Verwaltung und Mieterkommunikation online ab. Die Akzeptanz bei den Mitgliedern für diesen Service sei sehr hoch, sagte Spieth, der von seiner Kollegin Susanne Lindau und dem Vorstandsvorsitzenden des Bauvereins, Hubertus Dedeck, unterstützt wurde. Nebenkostenübersicht und -abrechnung, Wohnungsabnahmen und Reparaturabwicklung sind drei Aufgabenbereiche, die vom Mieterportal abgedeckt werden. Über den „digitalen Mieterwechsel“ berichteten Gregor Bunde und Daniel Schafer von der Wankendorfer Baugenossenschaft in Kiel. Die entsprechende Neujustierung von Unternehmensprozessen hat vor fünf Jahren begonnen. An einigen Stellschrauben muss noch gedreht werden. Karsten Dankers von immo-it-services ergänzte, dass bei derartigen Themen die Fragen der IT mit dem Prozessmanagement verschmelzen und nicht gesondert betrachtet werden können. h Universal Design „Die Zukunft des Wohnens ist alterslos“ Universal Design als Leitfaden für die Wohnungswirtschaft VON THOMAS BADE Geschäftsführer der iF UNIVERSAL DESIGN GmbH, München und Hannover Thomas Bade entwickelte als Dipl. Sozialpädagoge und Dipl. Sozialarbeiter ambulante Assistenzmodelle für Menschen. Seit zehn Jahren beschäftigt er sich als Geschäftsführer der iF UNIVERSAL DESIGN GmbH insbesondere mit Fragen des Universal Design in den Bereichen Design, Architektur, Dienstleistung und Social Design. Mit der Titelzeile „Die Zukunft des Wohnens ist alterslos“ wird einer der engagiertesten Denker für das Universal Design in Deutschland, der Berliner Architekt Eckhard Feddersen zitiert. Universal Design versteht sich auch bei ihm mehr als gestalterische Haltung in den Bereichen der Architektur, der Produktgestaltung und des Service Designs und hat sich zugegebenermaßen nur zögerlich in der Welt der Gestalter und Nutzer verankert. Der Erkenntnis, dass sozialwirtschaftliche Herausforde rungen nicht nur die Wohnungswirtschaft in der Zukunft fordern werden, schließt sich nahtlos die Komplexität der Aufgabenstellung an. Wohnungswirtschaft, Wirtschaftlichkeit, Werterhaltung, Wohnen 4.0, Smart living, Verant wortung, barrierefrei und nun noch Universal Design? Definition und Abgrenzung Geprägt wurde der Begriff des Universal Design von dem amerikanischen Architekten Ron L. Mace († 1998). Mace verstand Universal Design mehr als soziale Haltung, um möglichst viele Menschen in der Gestaltung von Produkten und Gebäuden einzubeziehen. Universal Design sollte unsichtbar sein, also nicht durch stigmatisierende Gestaltungen und Begrifflichkeiten – wie behindertenfreundlich oder ähnliche – ausgrenzen. Mace wehrte sich immer vehement gegen die Vermischung von barrierefrei und Universal Design. Mittlerweile hat sich der Begriff des Universal Design weltweit fest verankert, ist in die Charta der Vereinten Nationen über die Rechte behinderter Menschen eingeflossen und gilt als Fundament der aktuellen Inklusionsentwicklung. Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass fast rhythmisch vermeintlich neue Schlagworte und Strategien durch die Häuserschluchten der Designer und Architekten ge trieben werden (Design for all, generationenfreundlich, demografiefest ...). Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass sich Universal Design weltweit am stärksten etabliert hat. Über den eigenen Schatten springen „Einfach ist am schwersten“, soll einmal Steve Jobs im Rahmen der Entwicklung eines neuen Apple Produktes gesagt haben. In der Tat liegt die wirkliche Herausforderung für die Wohnungswirtschaft wohl in der Fähigkeit, hochkomplexe Prozesse so aufzubereiten, dass sie in ihrer Einfachheit und Kundennähe die Mehrheit der Mieter erreichen. Hierbei stellen sich u.a. folgende Fragen: Welche Technologien werden sich langfristig in die Gebäudeautomation einbinden? Wie wirkt sich das Älterwerden der Mieter auf die Attraktivität der Standorte aus? Wie bindet man Mieter in den Quartieren? Wie erzeugt man eine Atmosphäre der Wertschätzung für Menschen und Gebäude? Wie werden unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in den Nachbarschaften integriert? Die Vertreter des Universal Design verstehen sich hier nicht als Problemlöser, sondern zunehmend als Moderatoren tranz diziplinärer Expertengruppen, die lernen müssen, sich und Dritte prozessorientiert zu verzahnen. Universal Design ist nicht nur eine Guideline zur Entwicklung von Produkten und Architekturen, sondern vielmehr ein dauerhafter Entwicklungsprozess. Von zentraler Bedeutung ist hierbei die glaubhafte Integration der Nutzer / Mieter in diese Wandlungsprozesse. g Analyse durch Architekten 27 Universal Design Ein Beispiel aus der Praxis Ende 2014 skizzierte Eckhard Feddersen die Aufgabe, aus Sicht des Universal Designs den Wohnungsbestand in den Blick zu nehmen. Zunächst widmeten sich die Initiatoren (Architektur büro Feddersen, Lehrstuhl für Industrial Design an der TU München und iF UNIVERSAL DESIGN aus Hannover und München) dem Badezimmer. Laut damaliger Analyse wurde schnell deutlich, dass in den nächsten 15 bis 20 Jahren die Nachfrage auf mindestens zwei Millionen demografiefeste Wohneinheiten steigen wird. Durchschnittlich beträgt der Aufwand bei Bestandssanierungen rund 15 000 Euro pro Wohneinheit und bezogen auf das Bad rund 8 000 Euro (inkl. Demontage, Montage, Sanitärobjekte, Bodenbelag und Heizung). Wie kann eine solche Aufgabe bewältigt werden? Mit der Gestaltung neuer Sanitärprodukte? Verwendung anderer Materialien? Anderer Innenarchitektur? Nach intensiver Recherche im Markt wurde entschieden: Es geht nicht ohne die bereits im Markt befindlichen Qualitätsprodukte und vor allem nicht ohne die Expertise der Hersteller. Es geht auch nicht ohne die Erfahrung des Handwerks, der Dienstleister (z.B. Pflegedienste) und potenzieller Nutzergruppen unterschiedlichsten Alters und Geschlechts. Am Ende waren es wohlklingende Namen von Qualitätsherstellern der Branche wie Villeroy & Boch (Sanitärobjekte, Boden- und Wandfliesen), KERMI (Duscheinsätze mit niedrigem Aufbau, Trennwände, Heizungen), Hansa Armaturen, Pressalit Care (Stützhaltegriffe), JUNG (Schaltertechnik) und Küffner (Raumspartüren), die ein Konsortium bildeten. Seine Aufgabe: insgesamt vier Sanitär-Musterboxen so auszustatten, dass ein Höchstmaß an Komfort und Nutzerflexibilität bis hin zur Barrierefreiheit entstehen sollte. Insgesamt wurden die Sanitärräume nach entsprechenden Kritikphasen viermal komplett durch die Forschungsgruppe umgebaut, um sie dann den Nutzern, Handwerkern und Dienstleistern vorzustellen. Allein von der Nutzergruppe wurden 54 Kritikpunkte aufgelistet: Waschtisch zu niedrig, Toilette schlecht zu reinigen, Duschtür schlägt ans Waschbecken… . Erstaunlich pragmatisch die Analyse der Pflegekräfte: Sie hätten gelernt, auch in der Körperpflege mit schwierigen Raumverhältnissen umzugehen. Wichtig seien „natürliche“ Unterstützer wie die Waschmaschine als Haltehilfe oder die Heizung als Aufstehhilfe. Und ganz wichtig: Eine 100-prozentige Barriere freiheit sei nur in den seltensten Fällen unabdingbar. Vielmehr solle man beim Umbau daran denken, mögliche Verstärkungen Kritikphase durch Nutzer 28 für Haltegriffe vorzusehen, um sie dann bei einem wirklichen Bedarf zu montieren. Warum diese Detailbeschreibung des Prozesses? Das fast zweijährige Projekt endete mit einem Musterkubus, der mit rund 8 500 Euro (ab einer Stückzahl von 50 Sanitärräumen) zu realisieren wäre. Dieser wäre hochwertig ausgestattet und könnte sich den Bedürfnissen seiner Nutzer/Mieter anpassen – bis hin zu der Möglichkeit einer ambulanten pflegerischen Versorgung (ausgenommen Schwerst- und Intensivpflege). Es bleiben allerdings Fragen offen, die noch nicht gelöst wurden, z.B. eine handlungsorientierte Beleuchtung oder die Integration von technischen Assistenzsystemen. Wohnen 4.0 Aus der bekannten Diskussion, ob Technologie die Lebens- und Wohnqualität älterer Menschen verbessern, sicherer und volkswirtschaftlicher günstiger werden lassen kann, entwickelt sich zunehmend die Frage, inwieweit die Komplexität der technischen Optionen seinen Nutzern tatsächlich dienen wird (kann). Zeitweilig entstand der Eindruck, dass alle Menschen über 70 Jahre mindestens fünfmal täglich stürzen und nur eine flächendeckende Sensorik Schlimmeres vermeiden kann. Im Ambient Assisted Living (AAL) wird hierzu geforscht, entwickelt und über die Sensorik hinaus eine Vielzahl von Produkten in den Markt gebracht, die quasi die Tür zum Wohnen 4.0 öffnen soll. Um Missverständnisse zu vermeiden: Universal Design öffnet sich technischen Innovationen, um sie in die Produkt- und Lebenswelten seiner Anwender zu transferieren. Universal Design versteht sich aber auch zunehmend als Mahner, um Sorge dafür zu tragen, dass tatsächlich notwendige und sinnvolle technologische Produkte entwickelt werden, die in ihrer Einfachheit, Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit wirklich dem Menschen dienen sowie die Lebensqualität stabilisieren oder verbessern. Bei einer Vielzahl von Produktszenarien erscheint dieses Ziel noch nicht erreicht, andere Hersteller sind auf dem Weg dorthin. Die Dynamik der technischen Innovationen ist hierbei im Segment Smart Home kaum noch zu überblicken und vor allem in ihrer Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit nur schwer einzuschätzen. Quartiersanalyse Universal Design Stellenanzeige_Abtlgsltg_Wohnungsbewirtschaftung_2016_v2.QXP_Anzeige 04. In unseren aktuellen Projekten im Rahmen von Quartiers entwicklungen oder kommunalen Szenarien entdecken wir fast wöchentlich kreative Lösungen, die • das Sicherheitsgefühl der Menschen in ihrem Wohnumfeld verbessern • Aufenthaltsqualität im halböffentlichen Raum der Quartiere wesentlich erhöhen • die Kommunikation der Bewohner unterstützen • die Quartiere untereinander vernetzen • das Selbsthilfepotenzial der Bewohner heben. Allerdings stellen wir auch fest, dass diese lokalen Impulse anscheinend nirgendwo vernetzt werden, um sie auf Übertragbarkeit, Akzeptanz, Wirkung und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Das ist eine echte Aufgabe für die Wohnungswirtschaft, die sich mit den methodischen Werkzeugen des Universal Design be arbeiten und wirkungsvoll implementieren lassen. h Die Städtische Wohnungsbau GmbH Göttingen versorgt seit mehr als 50 Jahren den Göttinger Wohnungsmarkt mit bezahlbaren Wohnungen. Als kommunales Wohnungsunternehmen ist sie ein enger Partner der Kommune bei der Wohnraumversorgung sowie der Stadt- und Quartiersentwicklung. Neben der Bewirtschaftung, Modernisierung und Sanierung ihres Bestandes von rund 4.600 Wohnungen und 21 gewerblichen Einheiten liegt ihre Aufgabe in der Schaffung von neuem zeitgemäßem und bedarfsgerechtem Wohnraum und der Unterstützung der Stadt Göttingen bei Infrastrukturprojekten. Im Zuge einer Umstrukturierung und Weiterentwicklung des Unternehmens suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Abteilungsleitung Wohnungsbewirtschaftung (m/w) Ihre Hauptaufgaben: - Führung einer Abteilung mit aktuell sechs Mitarbeitern/-innen im Innen- und Außendienst - Kontinuierliche Gestaltung der Abteilungsabläufe einer modernen serviceorientierten und effizienten Bestandsbewirtschaftung - Sachbearbeitung Vermietung - Erstellung und Überwachung von Kennzahlen zur Planung, Information und Steuerung - Netzwerkpflege und Zusammenarbeit mit städtischen und sozialen Einrichtungen Härtetest auf der Bau 2015 Foto: Julian Weininger / DETAIL Ihr Profil: - Abgeschlossene immobilienwirtschaftliche Ausbildung möglichst mit vertiefender Weiterbildung oder eine vergleichbare Qualifikation - Berufserfahrung in der Wohnungswirtschaft, evtl. auch in ähnlichen Branchen - Führungsfähigkeit und Kommunikationsstärke - Teamfähigkeit und Belastbarkeit - Gute EDV-Kenntnisse, insbesondere in MS Office sowie fachbezogenen EDV-Systemen möglichst in Wodis Sigma Wir bieten: - Ein eigenverantwortliches, anspruchsvolles und abwechslungsreiches Aufgabenspektrum in einem erfolgreichen kommunalen Wohnungsunternehmen - Ein motiviertes und innovatives Arbeitsumfeld - Eine angenehme und wertschätzende Arbeitsatmosphäre Interessiert? Dann freuen wir uns über Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 22.05.2016 inkl. Gehaltsvorstellung an: Eckhard Feddersen Städtische Wohnungsbau GmbH Göttingen Inga Wolter · Reinhäuser Landstraße 66 · 37083 Göttingen www.swb-goettingen.de Oder auch gern per E-Mail an: [email protected] Fotos: iF UNIVERSAL DESIGN / Daniel George 29 Digitalisierung Alte Menschen akzeptieren moderne Technik VON DR. CLAUS WEDEMEIER Referent für Demografie und Digitalisierung, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet mit ungeheurem Tempo voran – vom Arbeitsplatz über die Mobilität bis hin ins Wohn- und Schlafzimmer. Häufig unbemerkt in der öffentlichen politischen Diskussion ist auch die Wohnungswirtschaft längst in der digitalen Welt angekommen. Im Vermietungsprozess sind bereits seit vielen Jahren digitale Medien im Einsatz. Auch ein digi taler Prozess – von der Mängelanzeige bis zur Hand werkerbeauftragung – ist längst Standard. Dennoch hat die Wohnungswirtschaft gegenüber vielen anderen Branchen einen immensen Nachholbedarf. So sind zum Beispiel die Gebäudezustandserfassung und die Mieterkommunikation in der Regel nicht oder nur teilweise in einem digitalen Prozess erfasst. Unter dem Stichwort Wohnungswirtschaft 4.0 suchen vermehrt Wohnungsunternehmen nach Ansätzen für ein Gesamtkonzept, das unter anderem die Aufgabenfelder Energie und Energieerzeugung, digitale Datenerfassung und MieterPortallösungen sowie digitale Erfassungs- und Abrechnungs prozesse von Energieverbräuchen beinhaltet. Entgegen einer teilweisen digitalen Zurückhaltung in der Branche setzen bereits seit Anfang des neuen Jahrtausends Wohnungsunternehmen unterschiedlicher Größen und Rechtsformen technische Assistenzsysteme ein. Diese halten mit Bezeichnungen wie Ambient Assisted Living (AAL) und Smart Home zunehmend in Mietwohnungen Einzug. Sie helfen älteren und beeinträchtigten Menschen, länger sicher, komfortabel und eigenständig in ihrer angestammten Umgebung und Wohnung leben zu können. Aber nicht nur Mieter(innen), sondern auch Wohnungsunternehmen und die Gesellschaft profitieren. Zudem wird der Gesundheitsstandort Wohnung gestärkt. Zu diesen Ergebnissen kommt die mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung geförderte Studie „Technische Assistenzsysteme für ältere Menschen – eine Zukunftsstrategie für die Bau- und Wohnungswirtschaft. Wohnen für ein langes Leben/AAL“, die gemeinsam von GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und 30 Immobilienunternehmen, SIBIS Institut für Sozialforschung und Projektberatung GmbH (Berlin), sowie InWIS GmbH (Bochum), erstellt wurde. Die Studie zeigt aber auch, dass noch wesentliche Hemmnisse für die Verbreitung von technischen Assistenzsystemen bestehen: Häufig fehlt bei potenziellen Anwendern ein Bewusstsein über den Nutzen der Systeme. Zudem sind die Finanzierungsbedingungen aktuell noch schwierig. Eine zusätzliche Zahlungsbereitschaft der Mieter ist nicht erkennbar und funktionierende Geschäftsmodelle sind noch Mangelware. Die betriebswirtschaftlichen Analysen im Rahmen der Studie führten zu einem klaren Ergebnis: Das klassische wohnungswirtschaftliche Modell einer Finanzierung über die Mieten ist im Regelfall bei der Realisierung technischer Assistenzsysteme nicht anwendbar. Auch das von der Politik bislang zur Verfügung gestellte Instrumentarium reicht derzeit nicht, um den Nutzen von technischen Assistenzsystemen konsequent zu heben. Es bedarf vielmehr der Entwicklung und Erprobung neuer interdisziplinärer Modelle, in die beispielsweise die Kommunen, Kranken- oder Pflegekassen und System- und Dienstleistungsanbieter mit einbezogen werden sollten. Konkret empfiehlt die Studie eine Erweiterung des Leistungskataloges der Pflegekassen um intelligente, IT-gestützte Monitoringsysteme. Nicht explizit untersucht wurde bisher, inwiefern technische Assistenzsysteme auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen helfen können, ein möglichst selbstbestimmtes Leben in einer Mietwohnung zu führen. Die Erkenntnisse aus der Studie lassen aber einen positiven Einfluss vermuten und zeigen aufgrund von rund 90 durchgeführten Befragungen, unter welchen Kriterien technische Assistenzsysteme für Nutzer sinnvoll sind. Generell muss die technische Unterstützung bezahlbar und einfach bedienbar sein, den Nutzen für die Mieter(innen) / Bewohner(innen) und dabei vor allem einen Komforteffekt in den Vordergrund stellen, in kommunale und unternehmerische Gesamtkonzepte eingebettet werden und den Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit entsprechen. Digitalisierung Wesentlicher Erfolgsfaktor für technikbasierte Projekte sind zudem stets verfügbare kompetente Ansprechpartner. Selbstverständlich müssen zudem Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet sein. Die Autoren stellen ferner technische Empfehlungen vor. Danach soll eine strukturierte Verkabelung in Neubauten künftig Standard sein und in Bestandsbauten bei umfassenden Sanierungen nachgerüstet werden. Generell sind kabelgebundene Systeme als Basisinfrastruktur Funksystemen vorzuziehen. Zudem würden für Wohnbauten technische Ausstattungsstandards empfohlen, die optional erweitert werden können. überlassen. Damit die Digitalisierung im zentralen Lebensbereich des Wohnumfelds gelingen kann, bedarf es eines „Europas der digitalen Werte“. Das setzt voraus, dass alle Schlüsselbranchen – die Wohnungswirtschaft, die Elektroindustrie, die Rundfunk- und Breitbandindustrie sowie die Forschungs-Vorreiter im Bereich digitaler Techniken – gemeinsam eine digitale Wohnstrategie für Europa vorantreiben. h STANDARDAUSSTATTUNG OPTIONALE ERWEITERUNGEN Licht/Strom – Alles Ein/Aus-Funktion Herd Ein/Aus Bedienung über ein Panel an der Tür – optional: über Smartphone / Tablet Kommunikationspaket „Schwarzes Brett“ Schaltbare Steckdosen Video-Eingangstüren / ggf. in Verbindung mit elektronischem oder biometrischem Schlüssel Notruf Rollläden- oder Funk-Lichtsteuerung Sturzsensor/Notruf Gesundheitspaket Tabelle: Technische Standardausstattung und optionale Erweiterungen Quelle: GdW, SIBIS, InWIS Allerdings bleibt nach der Studie das Ziel eines „Plug and Play“ weiterhin Wunschtraum: Es wurde keine Bedienschnittstelle gefunden, die gleichermaßen für alte, technikabstinente User und jüngere, technikaffine Nutzer(innen) tauglich und attraktiv ist. Unterschiedlich komplexe Bedienprozeduren sollten auf unterschiedlichen Endgeräten zur Verfügung gestellt werden. Zudem sind niedrigschwellige Erstschulungen und eine dauerhafte technische Unterstützung und Beratung hilfreich. Weiterhin werden mehr Anlaufstellen benötigt, die über die AAL-Systeme und deren Nutzen für die Wohnungswirtschaft einerseits und die Nutzer(innen) andererseits aufklären. Wohnungsunternehmen und Technikhersteller sollten daher die Einrichtung von Musterwohnungen weiter forcieren. Zur Durchsetzung dieser Forderungen soll auch eine am 03.11.2015 veröffentlichte „Gemeinsame Erklärung Bündnis für ein technikgestütztes und selbstbestimmtes Wohnen“ von GdW und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) e.V. beitragen. Generell muss die Wohnungsbranche die Digitalisierung noch stärker als bisher als Chance begreifen und die Politik für eine erfolgreiche Umsetzung aber auch die passenden rechtlichen Voraussetzungen schaffen. Ein hohes digitales Innovationspotenzial besteht im Zusammenhang mit den technischen Assistenzsystemen in den häufig hervorgehobenen Bereichen Energieeffizienz und „Wohnung als Gesundheitsstandort“. Um in den zahlreichen Innovationsfeldern der Digitalisierung zu praktikablen und möglichst kostengünstigen Lösungen zu gelangen, ist intensive Forschung notwendig. Deshalb, so eine weitere GdW-Forderung, müssen diese Themen noch viel stärker auf die politische Agenda gehoben und in öffentliche Förderprogramme aufgenommen werden. Dabei gilt es auch, den internationalen Kontext zu beachten, um globalen Anbietern lukrative Geschäftsfelder nicht allein zu Ich hab mich von meinem Ableser getrennt. Mehr Komfort. Mehr Privatsphäre. Verbrauchsdaten für Energie und Wasser erfasst man heute mittels Fernauslesung – mit dem Funksystem von ista. www.ista.de/funk ista Deutschland GmbH Kieler Strasse 11 30880 Laatzen Tel.: +49 (0) 5102 7008-0 [email protected] www.ista.de 31 Wohnungsmarkt Die deutschen Wohnungsmärkte: in vielen Städten wird es enger – zum Glück VON PROF. DR. TOBIAS JUST Prof. Dr. Tobias Just leitet die IREBS Immobilienakademie. Zuvor war der Immobilienexperte führend für das Branchen- und Immobilienmarktresearch der Deutschen Bank tätig. Tobias Just hat den Lehrstuhl für Immobilienwirtschaft am IREBS Institut für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg inne und ist Präsident der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung. Professor Just ist in diesem Jahr Referent beim Zwischenahner Gespräch des vdw Niedersachsen Bremen. Deutsche Wohnungen stehen seit einigen Jahren wie der in der Gunst der Investoren, und dies gilt sowohl für private als auch institutionelle Anleger. Bereits vor rund zehn Jahren hatte sich eine allmähliche Veränderung auf einigen Wohnungsmärkten, vor allem in den Ballungsräu men, gezeigt. Zuvor waren Mieten und Wohnungspreise über zehn Jahre auch als Folge einer Wiedervereinigungs euphorie, die vielerorts für zu umfangreiche Neubaupro jekte sorgte, nicht einmal im Rahmen der allgemeinen Teuerung gestiegen. Die Vermutung, Deutschland sei fertig gebaut worden, machte damals die Runde, zumal die Zahl der Einwohner in den Jahren zwischen 2003 und 2010 in Deutschland abnahm. Dass die deutschen Wohnungsmärkte ab 2005 und beschleunigt ab 2008 attraktiver für Investoren wurden, lag vordergründig natürlich daran, dass die Mieten wieder stärker zulegten: Selbst in den sieben großen, den sogenannten A-Städten lagen die Durchschnittsmieten für Neubauwohnungen 2007 noch unter halb des Niveaus von 1992. Seit 2008 nahmen die Mieten dann spürbar zu, um rund 4,5 Prozent in den A-Städten; für die kleineren Städte lagen die Zuwächse im Mittel nur gering fügig darunter. In einigen besonders attraktiven Städten sind die Wohnungsmieten seit 2008 um mehr als 50 Prozent gestiegen, wobei die üblich verdächtigen Städte wie Hamburg, München oder Düsseldorf nicht die höchsten Wachstumsraten aufweisen, sondern Städte mit damals vergleichsweise niedrigen Mieten wie Berlin, Dresden oder Leipzig sowie einige Universitätsstädte (Trier, Bamberg oder Bayreuth). In Norddeutschland liegen Hannover, Hamburg und – für viele wohl überraschend – Rostock vorne. Letztlich waren es vier Gründe, die für eine Belebung auf den Wohnungsmärkten gesorgt haben: Erstens wurde in den Jahren bis 2009 immer weniger in den Wohnungsneubau investiert. Nicht mehr als 159 000 Wohneinheiten wurden in neu errichteten Wohngebäuden 2009 fertiggestellt, das ist ein Drittel des 32 Wertes von 1999 und nur ein Viertel des höchsten Wertes nach der Wiedervereinigung. Diese geringe Bauintensität wäre sogar dann zu wenig gewesen, wenn die Einwohnerzahl in Deutschland auch nach 2010 weiter gesunken wäre. Die Redewendung, Deutschland sei fertig gebaut, war nämlich auch damals falsch, vor allem weil die Zahl der Haushalte im Zuge der Individuali sierung und Alterung der Gesellschaft auch in den Jahren rückläufiger Einwohnerzahlen weiter angewachsen war. Tatsächlich aber nahm die Zahl der Einwohner in Deutschland nach 2010 dank erhöhter Zuwanderung aus Süd- und Osteuropa stark zu. Dies hatte im Wesentlichen mit der schlechten konjunkturellen Entwicklung in vielen Herkunftsländern zu tun. Die geplatzten Wohnimmobilienblasen sowie die im Zuge davon notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen in den Banken, bei Unternehmen und zuletzt auch in den Staatshaushalten führten zu rapide steigenden Arbeitslosenzahlen in Spanien, Irland, Portugal und Griechenland. Quasi zeitgleich erlangten die größten osteuropäischen Länder vollkommene Freizügigkeit für Arbeitskräfte innerhalb der Europäischen Union. Diese Zuwanderung erfolgte üblicherweise in die Metropolregionen Deutschlands, in jene Regionen, die von dem Aufschwung in Deutschland am stärksten profitierten. Der dritte Grund für die steigenden Mieten war und ist bis zum heutigen Tag die günstige gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die für Millionen Menschen in Deutschland geringere Arbeitsmarktrisiken und höhere Einkommen seit 2006 bedeutete. Diese Wanderungsbewegungen wurden sogar noch durch einen strukturellen Effekt verstärkt: Wenn die Arbeitsmarktlage günstig ist, wenn gerade junge und gut qualifizierte Menschen gesucht werden, dann können diese sich die Jobs aussuchen. Neben dem Gehalt spielt dann die Attraktivität einer Region für junge Menschen eine große Rolle. Es zogen also nicht nur mehr Ausländer in die wirtschaftsstarken Ballungsräume, sondern eben auch mehr junge Deutsche. Als vierter Grund lässt sich schließlich ein weiterer Struktur effekt nennen: der Gesetzgeber hat u.a. mit dem nachvollziehbaren Ziel, den Immobilienbestand in Deutschland energie Wohnungsmarkt effizienter aufzustellen, zahlreiche Gesetze verabschiedet, die Bauen in Deutschland verteuern. Wenn sich aber die Baukosten erhöhen, schlägt dies immer auch auf die Mieten durch, denn Preise bilden sich aus dem Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage. Immerhin, die Fertigstellungszahlen in Deutschland nehmen wieder zu – seit 2009 immerhin um über 60 Prozent. Einige Marktbeobachter vermuten, dass in Deutschland bis 2020 jedes Jahr bis zu 500 000 Wohnungen zusätzlich erstellt werden müssen, um den Bedarf zu decken. Angesichts der Tatsache, dass sich das Mietwachstum seit 2011 sehr im Einklang mit der Belebung am Bau spürbar beruhigt hat (von 7,1 Prozent auf zuletzt nur noch 3,1 Prozent in den A-Städten), wobei die Einführung der Mietpreisbremse offensichtlich nur für den geringsten Teil dieser Verlangsamung maßgeblich sein kann, spricht viel dafür, dass wir zwar weiterhin deutlich mehr Wohnungsneubau benötigen, dass jedoch die 500 000 zusätzlichen Wohnungen pro Jahr viel zu hoch zielen dürften. Dies wäre allenfalls dann plausibel, wenn sich die ausnehmend hohen Flüchtendenzahlen des Jahres 2015 verstetigen sollten. Die politischen Entwicklungen in der EU – sowie die Erfahrung mit vielen anderen Flüchtlingsbewegungen – lassen ein solches Szenario derzeit nicht erwarten. Steigen die Mieten, sollten auch die Wohnungspreise steigen. Tatsächlich legten auch die Wohnungspreise in den Städten seit 2009 zu. In den Großstädten stiegen die Wohnungspreise sogar um über zwei-Prozent-Punkte pro Jahr schneller als die Mieten, das heißt, die Vervielfältiger nahmen stetig zu, und anders als bei den Mieten, hat sich hier die Veränderungsrate 2015 wieder deutlich erhöht. Woran liegt nun dieses Abkoppeln der Preise von den Mieten? Und droht hier bereits eine spekulative Übertreibung? Neben den fundamentalen Gründen, die für steigende Mieten seit 2009 sprechen, dürften zwei weitere Faktoren für die hohen Preissteigerungsraten sorgen. Zum einen ermöglichen es die niedrigen Finanzierungszinsen privaten Haushalten, die höheren Preise ohne zusätzliche finanzielle Last zu tragen. Zwar sind die Wohnungspreise deutlich schneller gestiegen als die verfügbaren Einkommen, berücksichtigt man jedoch auch noch die gesunkenen Zinsen, lässt sich Wohneigentum heute leichter aus den Einkommen finanzieren als vor fünf oder zehn Jahren. Zum anderen gehen die sinkenden Finanzierungszinsen mit niedrigen Anlagenzinsen für alternative Investments einher. Eine deutsche Staatsanleihe mit längerer Laufzeit bringt aktuell überhaupt keinen Ertrag mehr. Überträgt man solch einen Nullzins-Kupon für eine Staatsanleihe in die Sprache der Immobilienwelt, zahlt man für eine vermeintlich sichere Staatsanleihe derzeit also das Unendlichfache. Anleger, die sich aus ihren Kapitalanlagen heute einen Zahlungsstrom erhoffen und nicht nur den (nominalen) Kapitalerhalt über die Jahre suchen, werden regelrecht zum Immobilieninvestment gedrängt. An dieser Stelle die gefähr liche Spekulation von dem risikobewussten und gerechtfertigten Investment zu trennen, ist nicht einfach. Für die nächsten Jahre dürfte sich das Mietwachstum weiter beruhigen – vorausgesetzt die Zahl der Flüchtenden nimmt nicht erneut sprunghaft zu. Dafür wird weniger die gesetzgeberische Bremse sorgen als vielmehr die Macht des Marktes und hier vor allem das zusätzliche Wohnungsangebot. Sinkende Mieten sind freilich derzeit noch nicht zu befürchten, denn eine neue Baueuphorie wie nach der Wiedervereinigung ist trotz der starken Belebung nicht in Sicht. Und weil es derzeit keine überzeugenden Gründe gibt, mit stark steigenden Zinsen zu rechnen, dürften auch die Preise weiterhin schneller steigen als die Mieten. Dies müssen Anleger genau beobachten. Hier senden bereits heute Teilmärkte eindeutige Überhitzungssignale aus. Wenn die Vervielfältiger in den Städten steigen, bedeutet dies nämlich nichts anderes als dass die Menschen ihre Investition erst viel später als gewohnt aus ihren laufenden Einnahmen verdienen können. Entweder die Menschen sind genügsam geworden oder sie spekulieren darauf, dass die Wertsteigerung des Objekts diesen Rückgang bei den laufenden Einnahmen kompensiert. Die Anlageklasse Immobilien ist jedenfalls nicht dem Grunde nach risikoärmer geworden. Immobilien behalten ihre spezifischen Risiken wie das Lagerisiko, das Baurisiko und vor allem das Klumpenrisiko, dass eine Immobilie für die meisten Menschen ihre größte finanzielle Einzelentscheidung ist. Vorsicht bei der Immobilienanlage ist also angesichts der erreichten Preisniveaus heute wichtiger als vor zehn Jahren. Dies gilt nicht nur für die peripheren Standorte, wo die Menschen fortziehen, sondern auch für die attraktiven Ballungsräume wie Hamburg oder Hannover. Es ist zwar richtig, dass sich in Deutschland eine wachsende regionale Asymmetrie zu Lasten ländlicher und strukturschwacher Räume und zugunsten pulsierender Ballungszentren zeigt und dass diese Asymmetrie in den nächsten Jahren eher verstärkt als geschwächt wird, doch dies rechtfertigt nicht beliebig hohe Preise und auch nicht vollständige Investitionszurückhaltung in der Peripherie. Denn selbst in einer Stadt wie Hamburg oder Bremen wurden die Wohnungspreise von 1994 erst im Jahr 2005 übertroffen, in Lübeck sogar erst 2013, in Schwerin erst 2015. Die attraktiven Städte von heute erlebten vor nicht allzu langer Zeit eine zehnjährige Durststrecke. Vorsicht ist sinnvoll, Tatenlosigkeit nicht, denn die Zahl der Haushalte in Deutschland wird weiter zunehmen, insbesondere die Kernstädte sind sehr gefragt bei jungen Menschen und die niedrigen Zinsen werden auch weiterhin Menschen zur Suche nach Alternativen zwingen. Davon wird der Wohnungsbau profitieren. Und weil intelligente und kompakte Städte immer einen großer Beitrag zum Umweltschutz darstellen, können wir mit kompakteren Städten sogar einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. h 33 Young-Leader-Network Young-Leader-Network eröffnet neue Perspektiven Hamburg/Hannover. Im Januar ist das Young-Leader-Network mit 19 motivierten Führungsnachwuchskräften aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Berlin in eine neue Runde gestartet. Ziel dieses Netzwerkes ist es, Potenzialträgern Perspektiven zu eröffnen und sie auf den nächsten Karriereschritt vorzubereiten. Das Konzept ist in der Wohnungswirtschaft einzigartig: lernen von Gleichgesinnten, über den Tellerrand hinausblicken, durch Best-Practice-Beispiele innerhalb und außerhalb der Branche neue Lösungsmöglichkeiten entdecken. Den teilnehmenden Unternehmen bietet das Young-LeaderNetwork ein attraktives Instrument der Personalentwicklung. Darüber hinaus profitieren sie von den Impulsen, die die Teilnehmer wieder mit ins eigene Unternehmen einbringen. Die Teilnehmer selbst erfahren durch die Mitarbeit im Netzwerk wichtige Wertschätzung und Unterstützung, um sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten. 34 Haben Sie in Ihrem Unternehmen auch potenzielle Teilnehmer für dieses Netzwerk? Wünschen Sie weitere Informationen? Ihre Ansprechpartner sind Dr. Iris Beuerle ([email protected]) und Andreas Daferner ([email protected]) h Führungskräfte Verbände bieten Führungskräfteseminar an Hamburg/Hannover. Der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist eine aktuelle Herausforderung für Wohnungsunternehmen. Doch woher kommen die Führungskräfte von morgen? Führungskompetenz muss gelernt, trainiert und gelebt werden. Der vdw und vnw haben deshalb gemeinsam mit dem in der Wohnungswirtschaft erfahrenen Institut „Die Trainer“ einen Lehrgang entwickelt, der sich bewusst an den Herausforderungen an Führungskräfte in der Wohnungswirtschaft orientiert. Das Seminar ist in sechs Module aufgeteilt. Für den aktuell laufenden Lehrgang haben sich acht Teilnehmer angemeldet, und sie sind ausgesprochen zufrieden. Dirk Grünberg vom Selbsthilfebauverein Flensburg sagt: „Ich habe mich als junge Führungskraft weiterentwickelt.“ Und Alexander Schubert von der Hanseatischen Baugenossenschaft Hamburg ergänzt: „Das Seminar ist absolut praxisnah. Für den Einsatz im Alltag habe ich ein gutes Handwerkzeug zur Verfügung gestellt bekommen, was mir in meiner Führungstätigkeit sehr hilft.“ Der nächste Lehrgang beginnt Ende September 2016. h Weitere Informationen erhalten Sie bei Andreas Daferner ([email protected]) und Karsten Dürkop ([email protected]) Ihr Energiepartner. Ganz persönlich. Die besten Lösungen, die persönlichste Beratung: Vertrauen Sie auf einen Energiepartner, der die Wünsche und Anforderungen der Wohnungswirtschaft kennt. Der Erfahrung und Kompetenz ideal miteinander kombiniert. Und Sie sicher mit Gas und Strom – in Hannover auch mit Fernwärme – versorgt. Vertrauen Sie auf enercity. 35 Stiftungen und Fördervereine in der Wohnungswirtschaft Beeindruckendes Engagement Im November 2015 hat das magazin den Schwerpunkt „Stiftungen und Fördervereine in der norddeutschen Wohnungswirtschaft“ gestartet. Insgesamt stellen wir rund 25 Stiftungen und Fördervereine vor. Auch in der kommenden Ausgabe wird sich das magazin mit diesem Schwerpunkt befassen. Der Schwerpunkt verdeutlicht, wie groß das Engagement, wie vielfältig die Angebote und vor allem, wie wichtig das Thema in der Wohnungswirtschaft ist. Die Förderung der Gemeinschaft und der Integration sowie die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Behinderungen stehen im Mittelpunkt vieler Initiativen. Sie setzten dies auf kreative und ganz unterschiedliche Art und Weise um. Das Spektrum der Projekte ist so breit, dass sich im magazin nur ein kleiner Eindruck vermitteln lässt, welche Relevanz, soziale Kraft und Breitenwirkung hinter diesem Engagement steckt. Das 1902-Laufteam 2015 vor dem Start 36 Stiftungen und Vereine Stiftung Miteinander leben und wohnen Im Sommer 2007 haben sich die Mitglieder des Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG in ihrer Mitgliederversammlung für die Neugründung einer Stiftung ausgesprochen. Aus dem Leitsatz der Genossenschaft „Miteinander leben und wohnen“ ist der Name der Stiftung entstanden. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Wohnquartiere zu festigen und Menschen zusammenzuführen. So fördert sie unter anderem die Alten-, Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe, aber auch den Sport, Erziehung und Erwachsenenbildung sowie den Völkerverständigungsgedanken und verschiedene kulturelle Zwecke durch Geld- oder Sachspenden. Die Stiftung betreibt den Nachbarschaftstreff „SieNa“ im Sievekingdamm 57. Sozialpädagogin Sabine Brunotte füllt „SieNa“ mit Leben und ist außerhalb der unterschiedlichen Angebote stets Ansprechpartnerin für die großen und kleinen Sorgen und Belange der Menschen im Quartier. Man trifft sich zum Klönen und Basteln, wird informiert über Vorsorge und Sicherheit und hält sich mit diversen Sportangeboten fit. Beliebt sind zudem die vielfältigen Ausflugsangebote, die (fast immer) etwas Lehrreiches vermitteln. Besonders interessant sind die Ausstellungen an der Galeriewand. Seit 2009 gab es 22 Ausstellungen unterschiedlicher Art: Fotos, Collagen, Öl- und Acrylbilder, Aquarelle. Große Beachtung fanden die Arbeiten des in Teheran geborenen Volksmalers Hadi Rostami Verdi, der schon viele Auszeichnungen für seine Arbeiten erhalten hat. Auch unser Mitglied Wilhelm Luis ist zu den Profis zu zählen. Er hat sich auf Landschaften, Seestücke und Stillleben spezialisiert. Ende Mai 2016 wird der unter Leitung von Anne Saalfeld stattfindende Malkurs eine erste Ausstellung präsentieren. Kreativ mit Pinsel und Stift Kunstwerke schaffen Die Malgruppe stellt ihre Werke im Nachbarschaftstreff SieNa aus. Und was ist sonst so los? Die Stiftung Miteinander leben und wohnen unterstützt den „Hammer Lauf“ des Sportvereins HT16 r.V. mit der Zeitmessung der Kinder und Jugendlichen. Schon seit dem Jahr 2010. Dieses sportliche Ereignis findet alljährlich mit immer größerer Mitgliederbeteiligung statt. Wir laden ein zum 5-Kilometer-Volkslauf durch die grünen Oasen in Hamm-Nord. Die Startgebühr wird übernommen und jeder Läufer erhält ein schickes Laufshirt. Und nicht zuletzt gibt’s nach dem Lauf eine kleine Stärkung. Durch die Arbeit der Stiftung sind enge nachbarschaftliche Kontakte und Freundschaften entstanden. Gerade die ältere Generation findet im „SieNa“ einen Treffpunkt, der einer Vereinsamung entgegenwirkt. Beliebt sind unter anderem das gemeinschaftliche Kochen und Ausprobieren „fremder Küche“ sowie das weihnachtliche Backen. Gemeinsam mit der stimmgewaltigen Begleitung der „Hammer Lerchen“ werden manch‘ leckere Erzeugnisse in ausgesprochen fröhlicher Runde verzehrt. h Kontakt Stiftung Miteinander leben und wohnen Angerstraße 3 22087 Hamburg Tel. 040 251927 - 0 E-Mail: [email protected] Die Kochkurse der Stiftung sind sehr beliebt. 37 Stiftungen und Vereine Die Lawaetz-Stiftung Innovativ für das Gemeinwohl Die Lawaetz-Stiftung ist eine Hamburger Organisation, die sozialund wirtschaftlich benachteiligten Personengruppen Zugänge zum Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnungsmarkt ermöglicht. Die Lawaetz-Stiftung trägt durch ihre Aktivitäten zu einer nachhaltigen Stadt- und Quartiersentwicklung in Hamburg bei. In den Arbeitsbereichen „Projektentwicklung und Baumanagement“ sowie „Quartierentwicklung“, mit ihren rund 25 Mitarbeitern, werden Baugemeinschaften, soziale Träger, Wohnungsunternehmen und die öffentliche Hand bei der Planung und Durchführung von Bau- und Stadtentwicklungsprojekten beraten. Die Arbeit der Stiftung wird aus Aufträgen der öffentlichen Hand und Honoraren von Baugemeinschaften, sozialen Trägern und Baugenossenschaft finanziert. Projektentwicklung und Baumanagement Die Schwerpunkte unserer Arbeit liegen in der treuhänderischen Abwicklung, insbesondere der wirtschaftlichen Baubetreuung und der individuell mit den zukünftigen Nutzern/innen abgestimmten Projektentwicklung. Zu einem besonderen Themenfeld hat sich die Beratung sozialer Träger für die Weiterentwicklung ihres eigenen Immobilienbestands entwickelt. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Förderung von Wohnraumversorgung für junge Familien. Bei vielen Projekten versuchen wir Menschen mit Wohnraum zu versorgen, die auf eine soziale Betreuung angewiesen sind. Besonders gut lassen sich diese Ziele mit Baugemeinschaftsprojekten in Kombination mit Bestandsgenossenschaften verwirklichen. Wir stellen im Folgenden zwei Projekte beispielhaft vor. Es handelt sich um ein Inklusionsprojekt im neuen Wohnquartier in der Finkenau sowie ein Wohnhaus für körperlich chronisch kranke Menschen im Baakenhafen. Gruppenfoto der Mieter „Vier für Finkenau“ Foto: Thomas Eigner 38 „Vier für Finkenau“ Visualisierung: Huke-Schubert Berge Architekten Vier für Finkenau (4fF) – Das Inklusionsprojekt in der Finkenau Das Baugemeinschaftsprojekt „Vier für Finkenau“ wird Teil des neuen Wohnquartiers in der Finkenau zwischen der Oberalten allee im Norden und dem Eilbekkanal im Süden. Die Baugemeinschaft besteht aus Einzelpersonen, Paaren und Familien, aus Menschen mit und ohne Handicap. Dank des Vereins „Traumhaus Wohnprojekt e.V.“ werden Menschen, welche an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind und aufgrund ihrer (Geh-)Behinderungen eine barrierefreie oder rollstuhlgerechte Wohnung benötigen, in das Projekt integriert. Es handelt sich demnach um ein Inklusionsprojekt. Zusammen mit der Baugenossenschaft Hamburger Wohnen e.G. hat die Baugemeinschaft Mitte Dezember 2013 die Anhandgabe für das ca. 4 360 Quadratmeter große Grundstück erhalten. In einem Architektenauswahlverfahren wurde von der Baugemeinschaft und von Hamburger Wohnen e.G. das Architekturbüro Huke-Schubert Berge Architekten ausgewählt. Geplant werden vier eigenständige, mehrgeschossige Baukörper. Insgesamt entsteht dadurch eine Wohnfläche von rund 4 300 Quadratmetern. Mehr als zweidrittel dieser Wohnfläche entfallen auf öffentlich geförderten genossenschaftlichen Wohnraum. Es handelt sich dabei um rund 40 Wohneinheiten, aufgeteilt auf drei Häuser. In einem Haus entstehen 16 Wohneinheiten als Wohnungseigentümergemeinschaft. Bei diesen Wohnungen handelt es sich überwiegend um Familienwohnungen, bei den Mietwohnungen überwiegend um kleinere Haushalte. Im genossenschaftlichen Bereich werden acht rollstuhlgerechte Wohnungen insbesondere für die Gruppe der MS-Kranken realisiert. Ebenfalls im Mietbereich wird ein Gemeinschaftsraum für die gesamte Baugemeinschaft gebaut. Der Bezug des Objektes ist für 2017 geplant. Stiftungen und Vereine Hamburg Leuchtfeuer, Baakenhafen: Wohn- und Betreuungshaus für chronisch kranke Menschen Die Hamburg Leuchtfeuer Festland gGmbH baut ein Wohn- und Betreuungshaus für junge, unheilbar chronisch kranke Menschen ab 18 Jahren. In der Bietergemeinschaft mit den Baugenossenschaften Hamburger Wohnen eG und der SchiffszimmererGenossenschaft eG hat Hamburg Leuchtfeuer Ende 2014 für sein Projekt den Zuschlag in der HafenCity am Baakenhafen bekommen. Die Genossenschaften errichten auf dem Grundstück rund 110 Wohnungen, sowohl frei finanziert als auch gefördert. Geplant sind 25 barrierefreie Wohnungen, in der die Bewohner während aller Phasen ihrer Erkrankung wohnen bleiben können. Bei Bedarf können sie hier Unterstützung erhalten und sind in eine Hausgemeinschaft eingebettet, die ihnen Eigenständigkeit und gesellschaftliche Hamburg Leuchtfeuer Visualisierung: Huke-Schubert Berge Architekten Teilhabe ermöglicht. Gemeinschaftsflächen im Haus sollen Raum für soziale Begegnungen schaffen. Im Erdgeschoss wird eine psychosoziale Beratungsstelle einziehen. Das Projekt finanziert sich aus öffentlichen Mitteln sowie Spenden. Die Lawaetz-Stiftung hat Hamburg Leuchtfeuer bereits in der Bewerbungsphase betreut und übernimmt im Rahmen der Planungs- und Bauphase die wirtschaftliche Baubetreuung. Die Fertigstellung wird im Jahr 2019 sein. h Energiekosten senken – Immobilienwert steigern! Das Mietobjekt der Zukunft bietet höchsten Wohnkomfort bei möglichst geringem Energieeinsatz. Buderus als einer der führenden Hersteller von Heizsystemtechnik erfüllt schon heute diesen Anspruch: mit klassischen und regenerativen Lösungen, die neue Efzienzmaßstäbe setzen, die Energieund Betriebskosten reduzieren und so Ihr Mietobjekt noch attraktiver und wettbewerbsfähiger machen. Informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten: unter www.buderus.de Wärme ist unser Element Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland, TTDB/SKA, 35573 Wetzlar · www.buderus.de Herr Ralph Siegel · Tel. 06441 418-1316 · [email protected] 361-002414 • Kunde: BUDERUS • Anz WoWi • Farben: 4c (Euroskala) • Format: B 182 mm x H 128 mm (+3 mm Beschnitt) 29.01.14 09:41 48961_002414_Anzeige_WoWi_182x128.indd 1 39 Stiftungen und Vereine Evangelische Stiftung Alsterdorf hauses Alsterdorf bietet Beratung für Ärzte und auch besondere medizinische Versorgung für Menschen mit Assistenzbedarf an. Im Werner Otto Institut, einem Zentrum für Frühförderung und Frühdiagnostik vom Kleinkindalter an, werden jedes Jahr über 5 800 kleine Patienten behandelt. Gemeinsam lernen, einander verstehen Die Anfänge der Evangelischen Stiftung Alsterdorf gehen zurück auf das Jahr 1850. Am 16. April gründet der junge Pastor Heinrich Matthias Sengelmann in seinem Pfarrhof, in der kleinen Elbgemeinde Moorfleet, eine „Christliche Arbeitsschule“. Zehn Jahre später kauft Sengelmann den Alten Brauhof in Alsterdorf und gründet die Alsterdorfer Anstalten. Aus diesen Anfängen ist die heutige Evan gelische Stiftung Alsterdorf hervorgegangen. Mit rund 6 000 Mitarbeitern ist die Stiftung das größte diakonische Sozialunternehmen in Norddeutschland. Das Bildungsangebot der Stiftung reicht von der Kita über Schulen bis zu Studiengängen und Erwachsenenbildung. Die Kindertagesstätten der Stiftung in den Hamburger Stadtteilen Lurup, Alsterdorf und Mümmelmannsberg werden von Kindern mit und ohne Assistenzbedarf besucht. So wachsen die Kinder mit dem Selbstverständnis auf, Teil einer vielfältigen Gesellschaft zu sein. Das Spektrum der Bugenhagen-Schulen bietet Grundund Stadtteilschulen mit gymnasialer Oberstufe und eine Schule für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Hier lernen Schülerinnen und Schüler mit und ohne Assistenzbedarf gemeinsam und voneinander. Der Grundsatz der Schulen lautet: Gemeinsam lernen, einander verstehen. Die Ausbildungsmöglichkeiten der Stiftung mit der Fachschule Heilerziehung, der Gesundheits- und Krankenpflegeschule und der Berufsfachschule für Logopädie runden das Bildungsangebot ab. Der Mensch im Mittelpunkt Projekt Q8 In der heutigen Evangelischen Stiftung Alsterdorf steht der Mensch mit seinen ihm eigenen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Menschen mit und ohne Assistenzbedarf, egal welchen Alters, sollen selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Inklusion ist der Leitgedanke, der das Handeln der Stiftung und ihrer Mitarbeitenden bestimmt. Mittlerweile erstreckt sich das Wirken der Stiftung weit über Alsterdorf und auch über Hamburg hinaus. Knapp 6 000 Beschäftigte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, an mehr als 190 Standorten, sind heute für die Stiftung im Einsatz. War der Gründer Heinrich Matthias Sengelmann mit seinem Betreuungsangebot für Menschen mit Assistenzbedarf schon seiner Zeit voraus, verlangt es heute mehr, um innovativ zu sein und den menschlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Der Assistenzbereich ist unterteilt in mehrere Tochtergesellschaften. Hier wird mit den Klienten individuell je nach Unterstützungsbedarf geplant. Das Ziel ist, dass jeder Mensch in seinem Sozialraum ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben führen kann. Dazu gehört auch die gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben im Stadtteil. Das Projekt Q8 greift diesen Gedanken auf. „Q“ steht für das Quartier und die „8“ für die acht Lebensbereiche, die durch das Projekt miteinander vernetzt werden. Ziel ist die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben. Dafür werden Daten über die Sozialstruktur erhoben und Netzwerke zwischen lokalen Unternehmen und Bürgern geschaffen. h www.alsterdorf.de Blick über das Stadtteilzentrum: Den Alsterdorfer Markt Foto: Hans-Georg Krings Wohnen, Arbeit, Bildung – Beschäftigung, Freizeit, Pflege Die Evangelische Stiftung Alsterdorf bietet heute mit ihren umfangreichen Arbeitsfeldern, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, ein vielfältiges Angebot an sozialen Dienstleistungen. Die Assistenzangebote umfassen die Bereiche Wohnen, Arbeit, Bildung und Beschäftigung, Freizeit und Pflege sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Hinzu kommen im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf und im Heinrich-Sengelmann Krankenhaus über 600 Krankenhausbetten zum Beispiel in den Bereichen Epilepsie, Orthopädie und Psychiatrie. Das Medizinische Versorgungzentrum des Evangelischen Kranken- 40 Verschiedene Geschäfte und Restaurants laden zum Verweilen ein. Foto: Axel Nordmeier Stiftungen und Vereine WIR für UNS e. V. Der im Jahr 2002 gegründete Verein WIR für UNS e. V. ist eine wichtige Einrichtung zur Förderung des sozialen Engagements der Lübecker Bauverein eG. Ursprünglicher alleiniger Zweck des Vereins war es, vorrangig Bauvereins mitglieder, die unverschuldet in Not geraten sind, finanzi ell zu unterstützen oder durch Sachspenden zu helfen. Im April 2014 wurde der Vereinszweck erweitert, um zeitgemäß quartiersbezogene und präventive Förderungen zu ermöglichen. Der Verein verfolgt nun auch die Förderung der Alten- und Jugendhilfe sowie die Förderung des bürgerlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger Zwecke im Rahmen der nachbarschaftlichen Wohnquartiersarbeit des Lübecker Bauvereins. Damit kann auch das Engagement der ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Nachbarschaftstreffs des Lübecker Bauvereins gestärkt werden. Der Satzungszweck ermöglicht heute eine Förderung von Veranstaltungen, die hauptsächlich ehrenamtlich durchgeführt werden. Damit konnten in den Jahren 2014 / 2015 zwei große Nachbarschaftsfeste so vielfältig gestaltet werden. Es gab Angebote für alle Bewohner – vom Kleinkind bis zum Senior. Bei der Ausrichtung dieser Feste arbeitet das Team Nachbarschaft der Genossenschaft eng mit lokalen Institutionen vor Ort (Kindertagesstätten, Feuerwehren, Jugendzentren) zusammen, um den Quartiersgedanken zu unterstützen und nach haltige Vernetzung zu ermöglichen. Eine fachliche Qualifizierung der Ehrenamtlichen fand mit Unterstützung des Vereins 2015 bei einer Exkursion zum Spar- und Bauverein Hannover statt, auf der gelungene Beispiele ehrenamtlicher Arbeit vorgestellt wurden. Aber auch die Anschaffung von Yogamatten und Sportgeräten ermöglicht es einkommensschwächeren Besuchern, an z.B. Yoga- und Gymnastikkursen der Nachbarschaftstreffs teilzu nehmen. Förderung von Nachbarschaftsfesten: Einbindung von lokalen Vereinen und Institutionen Kinder- und Jugendförderung Die Unterstützung in Not geratener Mitglieder bleibt ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. So wurde in 2015 beispielsweise in zwei persönlichen Notsituationen geholfen. Die Umgestaltung der Wohnung einer chronisch erkrankten Mieterin sowie die Soforthilfe bei einem Wasserschaden erleichterten den Betroffenen den Umgang mit dem persönlichen Schicksal und ermöglichten ein Verbleiben im gewohnten Umfeld. Das Team Nachbarschaft der Genossenschaft bemüht sich um einen persönlichen Kontakt zu den geförderten Personen, den Ehrenamtlichen und den sozialen Institutionen vor Ort – letztendlich sind sie die Fachleute für ihr Wohnquartier und ihre Nachbarn. Zu den Mitgliedern des Vereins zählen Mitarbeiter, Vertreter und Vorstand der Genossenschaft, aber auch wohnende Mitglieder und ehemalige Vertreter und Vorstände gehören dem Verein an. h Kontakt: WIR für UNS e. V. Otto-Passarge-Straße 2 23564 Lübeck Tel. 0451 61057 - 260 E-Mail: [email protected] 41 GEOPort 3.0 HELMUT KNÜPP DANIEL SCHAFER Helmut Knüpp, Vorstandsvorsitzender der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG, präsentiert gemeinsam mit Daniel Schafer, Projektleiter, das GEOPort 3.0 – Portfolioinformationen auf Grundlage eines geografischen Informationssystems. GEOPort 3.0 Erste Schritte Bereits 2010 entschied sich die wankendorfer für das Projekt „Wohnungswirtschaftliches Geoinformationssystem“. Ziel war es, ein System zur Visualisierung und Analyse von georeferenzierten Immobilienbestandsdaten zu entwickeln. Zu dieser Zeit stand die Überprüfung der Prozesse des Facility-Managements im Hinblick auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Fokus. Besonders wichtig dabei war die Bewertung der flächenbezogenen Servicedienstleistungen wie Hauswart-, Winterdienst- und Gartenservice, welche durch die Genossenschaft selbst erbracht werden. Um für den Bereich Facility-Management Aussagen über den Bewirtschaftungsaufwand einer Liegenschaft im Verhältnis zu den vorhandenen Flächen treffen zu können, wurden Daten benötigt, welche nicht bloß die Grundstücksgrenzen anzeigen – wie etwa auf Flurkarten der Katasterämter ersichtlich – sondern darüber hinaus auch die Eigenschaften der unterschiedlichen Einzelflächen berücksichtigen. Da solche detaillierten Informationen nicht über vorhandene Bezugsquellen beschafft werden konnten, erkannte die wankendorfer, dass sie selbst die Flächen aller Liegenschaften aufnehmen, typisieren und vermessen lassen musste. So begann eine kleine Projektgruppe, sich mit Geoinformationssystemen zu befassen. Hierbei wurde dann der konkrete Bedarf deutlich, raumbezogene Luftbilder, welche die Grundstücksverläufe in Bezug zu den tatsächlichen Gegebenheiten, also den Objekten, auf den Grundstücken setzten – Gebäude, Wegeflächen und Grünflächen – zu verwenden. chen, inhaltlichen und zeitlichen Gesichtspunkten entschied die wankendorfer, von diesen alt bekannten Wegen Abstand zu nehmen. Recherchen nach Bezugsquellen für geeignete GeoDaten führten schließlich zum Landesamt für Vermessung und Geoinformation des Landes Schleswig-Holstein, welches georeferenzierte Daten aus dem elektronischen Liegenschafts kataster sowie orthografische Luftbilder seit einigen Jahren kostengünstig auch Dritten zur Verfügung stellt. Zusätzlich liefert das Landesamt Informationen über die amtlichen Flurstücksgrenzen; das sogenannte Automatisierte Liegenschaftskataster Informationssystem (ALKIS). Der Vorteil: Die amtlichen Geodaten des Landesamtes sind von überaus hoher Genauigkeit, was für die wohnungswirtschaftliche Verwendung wichtig ist. Positiv stellte sich im Weiteren dar, dass die Daten zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen erworben werden und durch das Landesamt unkompliziert, da dateibasiert, bereitgestellt werden können. Um die Geodaten in eine nutzbare EDV zu überführen, wurde eine Kooperation mit der Kieler Christian Albrechts Universität (CAU) eingegangen. Hierbei wurde das Ziel verfolgt, den dort vorhandenen Erfahrungsschatz im Fachgebiet Geoinformatik von Anfang an in die Herstellung eines wohnungswirtschaftlichen Geoinformationssystems einzubinden und die benötigten digitalen Flächen von studentischen Kräften digitalisieren zu lassen. Durch die Beratung und aktive Mitgestaltung der Kieler Universität konnten so wichtige Grundlagen für die Entwicklung des späteren GEOPort 3.0 geschaffen werden. Entwicklung der Idee Zunächst stellte sich die Frage, woher die benötigten Daten bezogen werden können. Gängig war, eine individuelle Vermessung durch ein Vermessungsbüro zu beauftragen oder eine Kartierung aller Liegenschaften mittels einer Überfliegung von einem Dienstleister durchführen zulassen. Unter wirtschaftli- 42 Georeferenzierte Daten sind Katasterkarten und Luftbilder, welche Gebäude, Flächen und sonstige Objekte zeigen. Diese Daten sind eindeutigen Koordinaten zugeordnet, welche exakt deren geografische Zuordnung angeben. GEOPort 3.0 Von der Idee zum GEOPort 3.0 Um die Basisentwicklung aus der Kooperation mit der CAU Kiel weiter zu gestalten, wurde ein regionaler Partner gesucht, der über Erfahrung im Bereich Geografische Informationssysteme verfügt. Die wankendorfer konnte das Unternehmen ESN EnergieSystemeNord GmbH gewinnen. ESN hat im Bereich der Energieversorgungsbranche jahrzehntelange Erfahrung mit georeferenzierten Daten sowie der Herstellung von EDV-Lösungen. Dieses spezielle Wissen sollte nun auf die Wohnungswirtschaft übertragen werden. ESN konnte ad-hoc zwar keine adaptierbare Softwarelösung anbieten, lieferte stattdessen aber entscheidendes IT-technisches Know-how für die Entwicklung des Systems; nicht nur im Bereich Geodaten, sondern auch im Bereich Systemmodellierung und Usability. So wurde beispielsweise auf Empfehlung der ESN entschieden, das flächenvisualisierende System nicht lokal bereitzustellen, sondern als Weblösung zu gestalten. Nach drei System-Releases ist heute ein fertiges System bei der wankendorfer im Einsatz. Es ist das Ergebnis einer fruchtbaren Kooperation eines Wohnungsunternehmens mit einem branchenfremden Partner. g Was ursprünglich mit der Idee der Nutzung von visuali sierten Geodaten für die Wohnungswirtschaft begann, ist heute durch die Integration von individuell entwickelten Portfoliomanagementfunktionen ein strategisches Tool, welches eine detaillierte Analyse und Bewertung von Immobilienbeständen ermöglicht. Für die Wohnungswirt schaft als eine naturgemäß stark geografisch orientierte Branche, ist eine Verknüpfung von georeferenzierten Bildern mit Immobilien- und Bewirtschaftungsdaten sehr hilfreich; es ermöglicht eine neue Form der Transparenz und hebt die Unternehmensplanung von Wohnungs unternehmen auf ein neues Level. Es steht heute ein System bereit, welches transparent und aktuell Flächenbilder mit Immobiliendaten verknüpft und so eine leistungsstarke Arbeitshilfe für Mitarbeiter und Management bietet – das Informationssystem GEOPort 3.0. WIR SCHAFFEN GRÜNE WELTEN Flensburg Kiel Heide Neumünster Lübeck Cuxhaven Hamburg Bremerhaven Meppen Rotenburg (Wümme) Bremen Berlin Hannover Osnabrück Lehrte Potsdam Hildesheim WO AUCH IMMER SIE UNS BENÖTIGEN Cottbus Duisburg Essen Dortmund Garten- und Landschaftsbau Grünflächenpflege Winterdienst und Wegereinigung Baumpflege und Fällarbeiten Baum- und Spielplatzkontrolle Grewe Holding GmbH Halle Kassel Vorm Lintel 5 27356 Rotenburg Leipzig Zaun-, Spielplatzund Holzbau Baufeldräumung und Rodung Kanal-, Tief- und Wegebau Regie- und Instandsetzungsarbeiten Planungs- und Ingenieurdienstleistungen Nordhausen T (0 42 61) 97 08-0 F (0 42 61) 97 08-10 www.grewe-gruppe.de [email protected] 43 GEOPort 3.0 GEOPort 3.0: Was es kann und wie es aussieht GEOPort 3.0 ist ein modernes Informationssystem, welches dem Nutzer als Webanwendung zur Verfügung steht. Dies bedeutet, das System kann online über eine Log-In geschützte Webseite geräteunabhängig aufgerufen werden. Das Herzstück der Anwendung ist eine interaktive Kartenanwendung. Der eigene sowie fremd verwaltete Immobilienbestand der wankendorfer wird hier bildlich auf unterschiedlichen Karten dargestellt. In der Kartenansicht werden Luftbilder von Liegenschaften angezeigt, deren Flächen je Kategorie unterschiedlich farblich markiert werden können. Auf einen Blick kann so zwischen Gebäuden, Außenflächen, Wegen etc. unterschieden werden. Neben der farblichen Markierung werden die Flächengrößen einzelner oder gruppierter Liegenschaften angezeigt oder für Berechnungen genutzt. So kann mit wenig Aufwand beispielsweise die Quadratmeteranzahl der Rasenfläche einer oder mehrerer frei wählbarer Liegenschaften ermittelt werden. Über eine KartenZoom-Funktion kann dabei der Bildausschnitt und damit der Umfang der angezeigten Immobilien frei gewählt werden oder über eine Suchfunktion verschiedene Stammdaten wie Objektnamen,adressen und Kontierungsdaten abgefragt werden, die zu einer Ausgabe des entsprechenden Objektes führen. 44 Das Kartenmodul des GEOPort 3.0 basiert auf der sogenannten Layertechnologie. Hierbei werden unterschiedliche DatenEbenen (Layer) übereinander gelegt, um aus der Verschneidung der Informationen Erkenntnisse ableiten zu können. Dem Kartenmodul liegen einerseits die Luftbilder und amtlichen Geo daten des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation und andererseits die durch die wankendorfer digitalisierten Flächen zu Grunde. Als weitere Layer verwendet die wankendorfer unterschiedliche eigene, wohnungswirtschaftliche Daten (Eigentümerdaten, Zuständigkeiten, Mieteninformationen uvm.). Um die Bedienung der Kartenanwendung für den Anwender simpel zu gestalten, wurden für unterschiedliche wiederkehrende Fragestellungen entsprechende Themenkarten nebst der zugehörigen Layer vorkonfektioniert und innerhalb der Anwendung hinterlegt. Hierdurch ist es möglich, mit wenigen Hand griffen Analysen von komplexen Sachverhalten über die Kartenanwendung des GEOPort 3.0 zu realisieren. GEOPort 3.0 Aufbau der Visualisierungsplattform für das Facility-Management 3. Layer: Objektdaten der wankendorfer (z.B. Gebäudegrundrisse, Grünflächen etc.) 2. Layer: Daten des Katasteramtes (z.B. Flurstücke, Straßen etc.) 1. Layer: Luftbildaufnahme des jeweiligen Gebiets Layertechnologie: Aufbau der Visualisierungsplattform für das Facility-Management Foto: Frank Molter g Renovierung in Rekordzeit – und die Mieter bleiben drin Mit vorgefertigten Sanitärwänden von TECE in wenigen Tagen zum neuen Bad. Die Mieter bleiben dabei in ihren Wohnungen. TECEsystem Sanitärwände und -schächte sind brand- und schallschutzgeprüft. Durch unsere Unterstützung in der Planungsphase bleiben Kosten und Abläufe transparent. TECE GmbH | Telefon: 02572 / 928-0 | [email protected] | www.tece.de Anz_TECEsystem_VDW_182x128_Quer.indd 1 26.08.13 16:03 GEOPort 3.0 Darüber hinaus stehen über die Kartenfunktion des GEOPort 3.0 weitere integrierte Dienste bereit. Hier sind insbesondere die sogenannten Mini-Dashboards hervorzuheben. Es handelt sich um kleine Diagramme, welche verschiedene, objektbezogene Werte darstellen können und die auf die Karte projizierte Abfragen mit weiteren Detailinformationen begleiten. Für beliebig auszuwählende Immobilienbestände können beispielsweise Durchschnitts- und Vergleichsmieten, Leerstands- und Fluktuationsquoten angezeigt und ausgewertet werden. Die Minidashboards stellen in diesen Fällen beispielsweise die Informationen über die Einzelwerte dar. Datenhaltung und Datenaktualisierung Die im GEOPort 3.0 angezeigten Immobilien-Sachdaten, welche die Themenkarten mit Informationen versorgen, werden aus der zentralen Unternehmensdatenbank (SQL Basis) der wankendorfer abgerufen. Dabei greift das System GEOPort 3.0 auf Informationen unterschiedlicher Unternehmensbereiche zu, welche in dieser zentralen Unternehmensdatenbank gespeichert sind. Anders stellt es sich in Bezug auf die Datenhaltung der Geometriedaten dar. Nach dem Motto: Besondere Daten bedürfen besonderer Pflege, entschied sich die wankendorfer das notwendige Spezialwissen für das Handling von Geometriedaten nicht im Wohnungsunternehmen aufzubauen. So wurde ein externer Dienstleister mit der Ausführung von Digitalisierungs- und Aktualisierungsprozessen beauftragt. Bei positiven und negativen Bestandsveränderungen werden die wichtigsten Stammdaten des Objektes elektronisch aus der Unternehmensdatenbank an den Dienstleister übermittelt. Dieser kontaktiert das Landesamt für Vermessung und Geoinformation und befüllt das System mit den dort bezogenen georeferenzierten Objektbildern, den elektronischen Katasterdaten und nimmt darüber hinaus auch die Flächendigitalisierung vor. Integrierte Objektberichte Eine weitere zentrale Funktion des GEOPort 3.0 Kartenmoduls ist das Generieren von vorkonfektionierten Objektberichten. Diese Berichte können per Mouse-Klick auf eine auf den Karten dargestellte Immobilie ad-hoc aufgerufen und im PDF-Format exportiert werden; somit können wesentliche Informationen des GEOPort 3.0 auch außerhalb des Systems verwendet und weitergegeben werden. Heute stehen für jede Immobilie drei Objektberichte zum Download bereit. Ein Bericht stellt die Liegenschaften betreffende objektbezogene Stammdaten wie z.B. die Anzahl und Nutzungsart der Immobilien, Durchschnittsmieten und Zuständigkeiten im Unternehmen zusammen. Ein weiterer Bericht befasst sich mit einer kaufmännischen Sicht auf die jeweilige Immobilie. Hier werden Informationen zu vorhandenen Vermögenswerten, dem Bewirtschaftungsergebnis, dem Instandhaltungsaufwand sowie zur Objektfinanzierung jeder Liegenschaft zusammengefasst. Der dritte verfügbare Bericht gibt dem User eine Übersicht über die bautechnischen Belange der jeweiligen Immobilie. Es sind unter anderem Informationen zu technischen Bauteilen eines Objektes, deren Lebenserwartung sowie die Baualters klasse, energetische Aspekte und Modernisierungsfragen enthalten. Die Objektberichte sind gut strukturiert und zeigen neben den daten-basierten Auswertungen Objektfotos, Flurkarten, Energieausweise und weitere Illustrationen. Objektberichte sind also eine komfortable Möglichkeit, sich ad-hoc alle nötigen Informationen zu einer beliebigen Liegenschaft aus GEOPort 3.0 heraus abzurufen. Weitere Module sind die „Berichte“ und der „Besitzatlas“. Die wirtschaftlichen Aspekte Die Verwendung des GEOPort 3.0 ist aus Sicht der wankendorfer auch unter wirtschaftlichen Gesichts punkten interessant. So stellt sich die Kostenseite im Vergleich zu branchenüblichen IT-Kosten anderer Systeme – etwa gängiger Portfolio-Management-Tools – als vergleichsweise kostengünstig dar. Konkret bedeutet dies, dass der wankendorfer beispiels weise für einen separaten Betriebsteil mit rund 300 Liegenschaften – dies entspricht rund 3 700 WE – die nachstehenden Kosten entstanden sind: Einmalige Projektkosten Lizenzkosten GEOPort Konfiguration Datenschnittstellen Katasterdaten & Luftbilder Flächendigitalisierung Summe 46 Laufende Kosten (jährlich) 30 000 EUR netto 10 000 EUR netto 5 000 EUR netto 15 000 EUR netto 60 000 EUR netto Wartungskosten laufende Digitalisierung Bestandsveränderung Hosting Gebühren Summe 7 500 EUR netto 3 000 EUR netto 2 500 EUR netto 13 000 EUR netto GEOPort 3.0 Die wirtschaftlichen sowie technisch-organisatorischen günstigen Rahmenbedingungen machen GEOPort 3.0 zu einer IT-Lösung, welche heute für viele Wohnungsunternehmen interessant sein dürfte. Im Ergebnis ergeben sich so ungefähre Projektkosten in Höhe von 16 Euro pro Wohneinheit sowie laufende jährliche Wartungskosten in Höhe von 3,50 Euro pro Wohneinheit. Der Projektzeitraum für das vorstehende Teilprojekt betrug ca. vier Monate. Neben der Aufbereitung der Datenbestände, der Konfiguration des Systems, ist hierin auch die Flächendigitalisierung durch den Service-Dienstleister ESN enthalten. Insgesamt sind so wirtschaftlich günstige Rahmenbedingungen sowie ein übersichtlicher Projektzeitraum für die Einführung des GEOPort 3.0 darstellbar. Fazit Die wankendorfer hat seit Einführung des Systems durchgängig sehr gute Erfahrungen dem neuen Werkzeug GEOPort 3.0 gemacht. Es können zwei wesentliche Punkte hervorgehoben werden. Einerseits können durch GEOPort 3.0 heute komplexe flächenbezogene Sachverhalte analysiert und dargestellt werden. Die Informationen sind in einer solch großen Dichte und Aktualität verfügbar, dass GEOPort 3.0 Funktionen eines klassischen Portfoliomanagementwerkzeugs in sich vereint. Andererseits hat sich in einigen Belangen die Sicht auf bestimmte Fragestellungen verändert. So lassen sich durch den Flächenbezug der Analysen zusätzliche Potenziale erkennen, welche über klassische Herangehensweisen wie Bericht und Diagramme nicht ersichtlich sind, da sie erst durch die Berücksichtigung der Lage von Liegenschaften klar werden. Dies begeistert Management und Mitarbeiter gleichermaßen. Das System profitiert von seiner guten Ergonomie, der Einfachheit der Benutzeroberfläche, der hohen Datenaktualität und den vorkonfektionierten Objektberichten. Selbst Mitarbeiter, die das System nur sporadisch nutzen, finden sich gut zurecht und gelangen schnell zu gewünschten Informationen. Aufgrund der überaus positiven Erfahrungen im Hause der wankendorfer besteht der Gedanke, dass GEOPort 3.0 für viele andere Unternehmen der Wohnungswirtschaft nützlich sein kann. h rauchmelder.com Lösungen für die Wohnungswirtschaft Als Top-Dienstleister bieten wir die gesetzlich vorgeschriebene Legionellenprüfung und den kompletten Rauchwarnmelder-Service für Ihre Mieter an. ern! bot anford Jetzt Angeuchmelder.com www.ra LegionellenDienstleistung RauchmelderDienstleistung 47 Die Zukunft gehört Smart Home MyVALLOX - die intelligente Steuerung sorgt für jede Menge Flexibilität und höchsten Wohnraumkomfort! Komfort und Behaglichkeit gewinnen mit MyVALLOX Control eine gänzlich neue Dimension im Bereich der intelligenten Haustechnik. Die Steuerung des hausinternen Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung über PC, Tablet oder Smartphone sorgt für maximale Vielseitigkeit in der Bedienbarkeit, Sicherheit und damit für ein ausgewogenes und gesundes Wohnraumklima. ValloMulti 300 MV ValloMulti 200 MV ValloPlus 850 MV ValloPlus 270 MV ValloPlus 350 MV ValloPlus 510 MV heinemann-gmbh.d.de Modernisierung NBank-Bürgschaft löst Modernisierungsstau bei Wohneigentümergemeinschaften Annähernd 100 000 Euro Zinsersparnis möglich In den Wohneinheiten der Niedersächsischen Wohneigentümergemeinschaften (WEG) herrscht seit langen Jahren ein erheblicher Renovierungsstau. Dies fußt zum einen darauf, dass vielerorts die jeweilige Instandhaltungsrücklage nicht ausreicht, umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchzuführen. Andererseits hatten die WEG häufig keine Chance, von Banken für die Reno vierungsarbeiten notwendige Darlehen zu erhalten. Das Ausfallrisiko eines solchen Darlehens wird oftmals als zu hoch bewertet. Nunmehr können WEG von der „Landesbürgschaft WEG“ profitieren, die für altersgerechte und energetische Modernisierungen genutzt werden kann. Die Ausfallbürgschaft wird von der Investitions- und Förderbank des Landes (NBank) in Höhe bis zu 80 Prozent des Darlehensbetrages von maximal 25 000 Euro je Wohneinheit für etwaige Kreditrisiken übernommen. „Die Übernahme des Ausfallrisikos versetzt die Hausbank der WEG in die Lage, das Darlehen zu einem marktüblichen Zinssatz zu vergeben. Seit langem notwendige Modernisierungen können endlich durchgeführt werden“, sagt Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der NBank. Die Beispielsberechnung (siehe Anhang) belegt, dass unter Einbeziehung der WEG-Bürgschaft der NBank die Belastungen für die WEG tragbar sind. Im Bestand der 677 000 WEG-Wohneinheiten in Niedersachsen finden sich häufig typische Mehrfamilienhäuser der Baujahre 1969 bis 1978, die gegenwärtig den größten Sanierungsbedarf aufweisen. Einen Kredit für die energetische Sanierung oder den altersgerechten Umbau dieser Gebäude aufzunehmen, fiel der WEG in der Vergangenheit schwer. Die Hausbanken verlangten höhere Zinssätze, um etwaige Risiken und zusätzliche Aufwände bei der Finanzierung auffangen zu können. Die „Landesbürgschaft WEG“ nimmt das Risiko nunmehr im Wesentlichen ab. Sie sorgt damit für einen Zinssatz, der die Aufnahme von Fremdkapital zur Finanzierung notwendiger Modernisierungsinvestitionen attraktiv macht. Durch die Bürgschaft werden Erstrangkonditionen erzielt. Damit ergibt sich über 20 Jahre leicht eine Ersparnis von annähernd 100 000 Euro für die WEG. Der Investitionsbedarf für die WEG liegt nach einer Auswertung der NBank in der Regel bei unter 20 000 Euro je Wohneinheit. Damit ist eine Finanzierung mithilfe der WEG-Bürgschaft ausreichend abgesichert, um notwendige Modernisierungsmaßnahmen zu begleiten. Einer dinglichen Absicherung im Grundbuch bedarf es nicht. Ein weiterer Vorteil liegt in der Chance, die einzelnen Investitionsmaßnahmen direkt aufeinander abzustimmen. In eine energiesparende Heizung wird dann zum Beispiel mit einer parallel ablaufenden Fassadendämmung investiert. Der Effekt ist bei dieser Art von Sanierung natürlich größer und unmittelbarer, als wenn die Investitionen nur nacheinander erfolgen könnten. Beantragt wird die „Landesbürgschaft WEG“ direkt bei der NBank vom Verwalter der WEG gemeinsam mit der finanzierenden Hausbank. Das zu verbürgende Darlehen muss mindestens 5 000 Euro betragen. Der Antrag ist spätestens vor Abschluss der Modernisierung zu stellen. „Wohneigentümergemeinschaften sollten die Möglichkeiten der „Landesbürgschaft WEG“ umgehend nutzen, empfiehlt Kiesewetter, denn: „Der Energieverbrauch sinkt und Qualität und Wert der Wohnung steigen.“h Zur möglichen Förderung konkreter Projekte berät André Sander, Team Mietwohnungsbau, E-Mail: [email protected], Telefon: 0511 30031- 672. 49 vdw Der Treff Am KÖ in Uelzen wächst und reflektiert den Bedarf der Bürger im Quartier Integration beginnt mit Engagement Wie auf dem 5. Tag der Wohnungswirtschaft während der Altenpflege in Hannover deutlich zu vernehmen war, müssen erfolgreiche Quartierskonzepte weiterhin ganzheitlich gelebt und verfolgt werden. Ein gutes Beispiel, wie sich Anlaufstellen im Quartier entwickeln, mit den Herausforderungen der Zeit auch wachsen und sich verändern, zeigt der Treff Am KÖ der gwk in Uelzen. Eingerichtet von der Gesellschaft des Kreises Uelzen (gwk) in ihrem Quartier am Emsberg, betrieben von den Johannitern, spiegelt sich hier das aktuelle Geschehen in der Wohngegend wider. Hauptsächlich bemüht um die Förderung älterer Menschen, ist der Treff aber viel mehr: ein Forum der hier lebenden Menschen, ein Ort des Kennenlernens und Austauschs. „Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist hier bei uns am Emsberg recht groß“, berichtet Cornelia Häcker, Quartiersmanagerin der Johanniter. „Verstärkt auch durch die benachbarte Unterbringung von Flüchtlingen, ergaben sich private Initiativen, die den Begriff der Begegnungs stätte mit Leben erfüllen.“ So veranstalteten drei pensionierte Lehrerinnen ein „Café international“ als gelebte Willkommenskultur. 50 Gelebtes Engagement Ein weiteres herausragendes Beispiel für gelebtes Engagement in der Integrationsarbeit bietet die kurdisch stämmige Yüksel Tuac: Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern hat bereits ehrenamtlich den „Treff der Kulturen“ zunächst für Frauen mit ausländischen Wurzeln und Migrantinnen ins Leben gerufen. Anfang des Jahres wurde das Angebot auf alle Altersgruppen und beide Geschlechter erweitert. Hierzu werden längst auch die benachbart untergebrachten Flüchtlinge eingeladen. So gibt es Veranstaltungen, die sich zu wahren (Familien-)Festen entwickeln. Alteingesessene Uelzener feiern hier mit ihren neuen Nachbarn zusammen. Auch das zusätzlich initiierte „Willkommenskochen“ verbindet Menschen. Bereits schon länger hier lebende Flüchtlingsfamilien kochen Gerichte ihrer Heimat für die Neuankömmlinge und bieten mitwirkenden Einheimischen damit vdw gleichzeitig Einblicke in ihre Kultur. Der Kindertreff in den Räumlichkeiten am Königsberg – eine Kooperation von gwk und Christlichem Jugenddorfwerk Deutschlands e. V. (CJD) – leistet einen nicht unwesentlichen Anteil an der Integrationsarbeit. Die Betreuung der Sieben- bis 14-Jährigen mit überwiegendem Migrationshintergrund fungiert als „Türöffner“ zu den Bewohnern des Quartiers. Sinnbild für Integrationsarbeit In den Räumen des Treffs Am KÖ finden zudem Schulungen zum Gesundheitsmediator im Rahmen des MiMi-Projekts des Ethno-Medizinischen Zentrums e.V. (Mit Migranten für Migranten – Interkulturelle Gesundheit für Deutschland) statt. Bei dieser vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung geförderten Maßnahme werden engagierte Migranten/-innen als kulturelle Gesundheitsmediatoren/-innen gewonnen und ausgebildet, um ihre Landsleute in der jeweiligen Muttersprache über das deutsche Gesundheitssystem und weitere Themen der Gesundheitsförderung sowie -prävention zu informieren. Als Standortkoordinatorin des Landkreises Uelzen hat Yüksel Tuac erneut die Verantwortung übernommen. Sie organisiert und plant die entsprechenden Schulungen im Treff Am KÖ. Die aktive 40-Jährige ist mit ihrem Engagement ein Sinnbild für Integration am Königsberg geworden. Tuac nutzt die Einrichtung als gesellschaftliche Drehscheibe und lebt damit gute Nachbarschaft. Die gwk Uelzen fördert und unterstützt dieses beispielhafte Engagement tatkräftig und die Quartiersmanagerin Cornelia Häcker schafft die entsprechenden Freiräume zu deren Entfaltung. Der Treff Am KÖ macht damit seinem Namen alle Ehre. Ressourcen wurden zur Verfügung gestellt, das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure gelingt und die Investition hat sich gelohnt – nur ein Beispiel für die Justierung des Fokus’ auf den örtlichen Weitwinkel. h Von der Grafschaft bis nach Lüneburg: Zahlreiche Kommunen planen neue Wohnungsgesellschaften Hannover. An einigen Orten werden aktuell Diskussionen geführt, die man vor zwei Jahren noch für vollkommen illusorisch gehalten hätte: Es geht um die Gründung neuer, kommunaler Wohnungsgesellschaften. Vorreiter, wenn man es so ausdrücken möchte, könnte der Landkreis Harburg sein, dessen vorbereitende Maßnahmen zur Gründung eines kreiseigenen Unternehmens offenbar schon weit gediehen sind. Mehrfach waren Verbandsdirektor Heiner Pott und Mitarbeiter des vdw zu Beratungen in Winsen und Seevetal. Auch in Verden und in Aurich gibt es Gesprächsrunden, in denen das Für und Wider einer eigenen kommunalen Wohnungsgesellschaft erörtert wird. In der Grafschaft Bentheim, in Lingen und in Syke ist der vdw-Verbandsdirektor ebenfalls schon mit Vertretern aus Verwaltung und Politik zusammengekommen, um die Situation am Wohnungsmarkt zu diskutieren. In Bersenbrück traf Pott Samtgemeindebürgermeister Dr. Hans Baier. Dort wird voraussichtlich eine neue Wohnungsgesellschaft neben die bereits bestehende Baugenossenschaft Landkreis Osnabrück treten. In Lüneburg wollen Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt gemeinsam eine Kreissiedlungs gesellschaft auf den Weg bringen. Nahrstedt kündigte an, sich in dieser Frage mit dem vdw und der NBank zu beraten. Karl Heinz Range, Geschäftsführer der KSG Hannover, war bereits in Lüneburg zu Gast und hat über mögliche Ziele und Rahmen bedingungen einer kreiseigenen Wohnungsgesellschaft referiert. Derzeit werden in Lüneburg potenzielle Gesellschafter gesucht; Sparkasse, Volksbank und die städtische Lüwobau sind Wunschpartner des Landkreises. Spannend, nicht zuletzt mit Blick auf die Kommunalwahl im September, dürfte sich auch die Debatte in Osnabrück entwickeln. Die Entscheidung, 2002 die damalige städtische Wohnungsgesellschaft OWG zu privatisieren (Verkauf zunächst an die Nileg, später dann im Paket an die Gagfah), soll unter Umständen korrigiert werden. Die politischen Lager sind in dieser Frage derzeit aber noch gespalten. Losgelöst von konkreten Überlegungen, ein Wohnungsunternehmen zu gründen, wird in vielen Städten über die Situation am Wohnungsmarkt diskutiert. Zwei von vielen Beispielen: In Hannover sitzen Wohnungswirtschaft und Stadtverwaltung seit längerem zusammen, um eine „Wohnungsmarktoffensive“ zu vereinbaren. Und in Leer wird nach Lösungen Ausschau gehalten, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum spürbar zu vergrößern. h 51 vdw Nibelungen-Wohnbau unterstützt Forschungsprojekt Sieht so das Wohnen der Zukunft aus? Braunschweig. Eine Erdgeschosswohnung im Braunschweiger Stadtteil Heidberg ist Dreh- und Angelpunkt einer zukunftsweisenden Kooperation zwischen Wohnungswirtschaft, Forschung und Gesundheitstechnologie. Dort sollen neue Wege aufgezeigt werden, wie technikunterstütztes Wohnen in Zukunft aussehen kann. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben Rüdiger Warnke, Vorsitzender der Geschäfts führung der Nibelungen-Wohnbau, und Professor Dr. Reinhold Haux, Geschäftsführender Direktor des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover (PLRI), unterzeichnet. Auch das Fernsehen war schon da, um hinter die Kulissen des Forschungsprojektes zu blicken. Die Hardware – also die „vier Wände“ – hat die Nibelungen ihrem Kooperationspartner kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Software – also die technische Ausstattung – haben die Mitarbeiter von Professor Haux installiert. Neben der Installation moderner Gebäudeleittechnik gehe es in erster Linie um die Auswertung und die Nutzung von Daten, „die einen Quantensprung für die künftige Wohnqualität bedeuten“, sagt Warnke. So werde aus einer Wohnung etwas völlig Neues. „Ähnlich wie sich das Mobiltelefon zum Smartphone gewandelt hat.“ 52 Rüdiger Warnke (links), Professor Reinhold Haux Haux bezeichnet die Wohnung als „diagnostischen und therapeutischen Raum. Viele Krankheitsbilder sind messbar, denn der Alltag von uns allen ist von Routinen geprägt, die in dieser Wohnung von Sensoren erfasst, analysiert und pro tokolliert werden.“ Sensoren sammeln Daten etwa über Bewegungsmuster, Raumtemperatur oder Luftfeuchtigkeit und werten sie aus. Sie registrieren, wenn Fenster offen stehen oder der Fernseher benutzt wird. „Eine Abweichung vom üblichen Muster kann nach Erkenntnissen der Medizinischen Informatik – und dies ist Gegenstand unserer Forschung – auf Krankheiten hinweisen, etwa auf Depressionen, eine Demenz oder auf asthmatische Beschwerden. Aus der Datenanalyse lassen sich neue Dienstleistungskonzepte entwickeln, an die wir heute noch gar nicht denken“, betont der Instituts direktor. Die Forschungswohnung soll nun dabei helfen, Antworten auf bestimmte Verhaltensmuster zu finden. Doch vieles ist noch Zukunftsmusik. Projektleiterin Corinna Mielke gibt zu bedenken: „Wir stehen am Anfang dessen, was einmal möglich sein wird.“ Auch Rüdiger Warnke dämpft allzu großen Optimismus auf eine kurzfristige technische Aufrüstung des Wohnungsbestandes: „Noch ist die Technik, die in dieser Wohnung installiert ist, für eine Mietwohnung zu teuer.“ Angesichts des rasant voranschreitenden technischen Fortschritts sei die Einrichtung von smarten Wohnungen allerdings nur eine Frage der Zeit. Die Nibelungen wird sich mit der Forschungswohnung für den Zukunftspreis der Wohnungswirtschaft bewerben. Die Preisverleihung ist am 2. Juni beim Aareon-Kongress in Garmisch. h Wohnbau Salzgitter richtet Smarthome-Gästewohnung ein Wer sich ein wenig näher mit den Möglichkeiten technischer Assistenzsysteme beschäftigen und dabei auch Schwellenängste überwinden möchte, kann dies in einer „Smarthome-Gästewohnung“ der Salzgitter Wohnbau tun. Die rollstuhlfreundliche Wohnung in Salzgitter-Bad ist mit zahlreichen Anwendungen ausgestattet, die das Leben einfacher und sicherer machen sollen. Betreut wird das Projekt durch die Johanniter. vdw Namen & Nachrichten Beliebt I: Im Auftrag von Volkswagen Immobilien (VWI) hat InWIS Forschung und Beratung 530 Wolfsburger in einer repräsentativen Umfrage zu ihrer Einschätzung der Wohn- und Lebensqualität in Wolfsburg befragt. VWI-Geschäftsführer Roland Stöckigt zog angesichts der Ergebnisse ein positives Fazit: „Der Wohnstandort Wolfsburg wird insgesamt als gut bewertet. Besonders zufrieden ist man mit dem vorhandenen Grünflächenangebot im Wohnumfeld sowie mit der Größe und der Ausstattung der angebotenen Wohnungen.“ Beliebtester Stadtteil ist weiterhin Fallersleben. Als ideale Wohnungsgröße wünscht sich knapp jeder zweite Befragte eine Wohnfläche zwischen 61 und 80 Quadratmetern, verteilt auf drei Zimmer. Für gewisse Ausstattungsmerkmale sind die Wolfsburger bereit, auch eine höhere Miete zu zahlen. Bei der Frage, ob ein Stellplatz für das Auto bereits zum Wohnungsstandard gehört (39 %) oder darüber hinaus geht (44 %), gehen die Meinungen noch auseinander. Rund jeder zweite Befragte gibt jedoch für eine Terrasse (51%), einen eigenen Garten (48 %) oder ein Bad mit Fußbodenheizung (50 %) eine höhere Zahlungsbereitschaft an. Ulrich Sörgel, Leiter Wohnimmobilien bei VWI hebt hervor: „Unsere durchschnittliche Bestandsmiete beträgt aktuell 6,06 Euro – 2010 betrug sie durchschnittlich 5,52 Euro und hat sich damit in fünf Jahren nur sehr moderat erhöht.“. h Beliebt II: 3 300 Mieter der NEULAND in Wolfsburg haben sich im vorigen Jahr an einer repräsentativen Kundenbefragung beteiligt. Die Ergebnisse sind für das Unternehmen ausgesprochen positiv, denn 87 Prozent der Befragten sagen, die NEULAND-Mitarbeiter seien sehr freundlich. 84 Prozent fühlen sich bei ihrem Vermieter gut aufgehoben. 83 Prozent schätzen die Zuverlässigkeit der NEULAND, und 82 Prozent die kompetente Beratung und Betreuung. Es gab aber auch kritische Stimmen: 45 Prozent der befragten Mieter wünschen sich eine energetische Optimierung ihres Wohnhauses. NEULANDGeschäftsführer Hans-Dieter Brand nimmt diese Hinweise sehr ernst: „Um unsere Bestände weiter zukunftsfähig zu halten, werden wir in den nächsten Jahren noch einmal deutlich mehr Geld in die Hand nehmen als in den Vorjahren.“ 2015 hatte die NEULAND rund 22 Millionen Euro in ihren Bestand, in diesem Jahr werden es 28 Millionen Euro sein. h Aufwändig: Die Stäwog in Bremerhaven feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Pünktlich zu diesem Jubiläum wird sie eine ihrer ältesten Wohnanlagen nach historischen Vorgaben wiederherstellen. An den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden aus dem Jahr 1928 (errichtet unter der Regie der Stadt Bremerhaven) werden einige nachträgliche Einbauten korrigiert: Es werden wieder Sprossenfenster eingesetzt, und für die Sanierung der Fassade hat die Stäwog 17 000 Klinker in der Ziegelbrennerei anfertigen lassen, die schon vor fast 90 Jahren die Steine für die Fassade produziert hatte. Im Haus wurde modernste Energietechnik verbaut – die knapp 100 Wohnungen werden von einem eigenen BHKW mit Strom und Wärme versorgt. h Innovativ: Die STÄWOG in Bremerhaven will erstmals in einem dreistöckigen Gebäude den barrierefreien Zugang zu allen Wohnungen gewährleisten – ohne Aufzug! Das Projekt mit dem Titel „Spiralenhaus“ sieht die Erschließung von 16 Wohnungen über langgestreckte Rampen vor. Die Maßnahme geht mit einer umfangreichen Sanierung des Gebäudes einher. Gefördert werden die Arbeiten durch das Programm „Soziale Stadt“. Auch darüber hinaus wird die STÄWOG in den nächsten Jahren kräftig investieren. Insgesamt sollen 40 Millionen Euro in den Bestand fließen. 70 Millionen Euro stehen für den Neubau von rund 400 Wohnungen zur Verfügung. Die Neubaumaßnahmen sollen vor allem auf STÄWOG-eigenen Flächen realisiert werden. Geschäftsführer Sieghard Lückehe strebt die Umsetzung serieller Bauweisen an, um möglichst geringe Herstellungskosten zu erzielen. h Aufwertung: Die Baugenossenschaft Wiederaufbau und die NibelungenWohnbau in Braunschweig hoffen darauf, dass die Sanierung des Donauviertels in der Weststadt in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen wird. Stadt und Wohnungswirtschaft haben rund 27 Millionen Euro beim Land Niedersachsen beantragt. Den Partnern geht es um eine verbesserte soziale Infrastruktur, die Aufwertung von Freiflächen sowie die Anpassung des Wohnungs bestandes. h Nominiert: Der Verein Stadtteilentwicklung Weststadt in Braunschweig ist für den Bundeswettbewerb „Soziale Stadt“ nominiert worden. Geschäftsführer Gregor Kaluza zeigte sich erfreut: „Wir sind immerhin schon unter den Top drei.“ Beworben hatten sich 250 Projekte und Initiativen. Die Preise werden im Juni in Berlin verliehen. h Gefördert: Mit 100 000 Euro fördert das Land Niedersachsen das Seniorenwohnprojekt „Gemeinsam statt einsam“ der Wohnungsbau Grönegau. In Riemsloh hat das Unternehmen bereits vier Wohnungen errichtet, die kürzlich bezogen wurden. Weitere neun Wohnungen folgen, fünf davon werden nach der Zusage aus dem Sozialministerium gefördert. h 53 vdw Neubau I: Die Ammerländer Wohnungsbau-Gesellschaft errichtet unter dem Titel „Betreutes Wohnen – selbstbestimmtes Leben mit Service“ in Petersfehn zehn barrierearme Wohnungen. Um die Bewohner werden sich die DRK-Kreisverbände Ammerland und Oldenburg-Stadt kümmern. Der Neubau wird rund 1,4 Millionen Euro kosten. h Neubau II: Die Baugenossenschaft für den Landkreis Osnabrück baut in Quakenbrück vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 28 Mietwohnungen. Häuser, die bisher auf dem Grundstück gestanden haben, wurden bereits ab gerissen. Der erste Neubau wird von der Diakonischen Stiftung Bethanien gemietet, die dort unter anderem eine Tagespflege einrichtet. Außerdem wird die Genossenschaft in der Nähe vom Bahnhof Bersenbrück 22 Wohnungen errichten. Geplant ist, die neuen Wohnungen für 5,40 Euro pro Quadratmeter anbieten zu können; die Nebenkosten sollen unter zwei Euro pro Quadratmeter liegen. h Neubau III: Richtfest beim Bauverein Leer. Die Genossenschaft baut sechs Miet reihenhäuser mit einer Wohnfläche von jeweils 110 Quadratmetern. Fertigstellungstermin ist der kommende September. „Wir investieren 1,4 Millionen Euro in das Projekt“, sagte der Technische Vorstand des Bauvereins, Thomas Exner. h Neubau IV: Die LüWoBau reagiert auf die steigende Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Lüneburg und hat mit dem Bau von 36 Ein- bis Drei-ZimmerWohnungen begonnen. Gesamtkosten: ca. fünf Millionen Euro; finanziert teilweise mit Hilfe von NBank und KfW. Die Wohnungen sollen Ende 2017 an die Bewohner übergeben werden. h Fertig: Die Nibelungen-Wohnbau in Braunschweig kann nicht nur Wohnungen oder Schulen bauen, sondern auch Feuerwehrhäuser. Der Neubau im Stadtteil Querum war bereits das dritte Projekt dieser Art. h Neubau V: Der Bauverein Rüstringen treibt den Bau von 19 Wohnungen in zwei Stadtvillen auf dem Gelände einer ehemaligen Schule voran. Baukosten: rund 5,3 Millionen Euro. Im Dezember sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Das Interesse der Wilhelmshavener an dem genossenschaftlichen Angebot ist immens; es gab mehr als 170 Bewerber. h Neubau VI: Die GEWOBA Emden bringt erstmals seit 20 Jahren wieder ein Neu bauprojekt auf die Schiene. Entstehen werden fünf Gebäude mit insgesamt 36 überwiegend kleineren und barrierefreien Wohnungen. Das Projekt ist mit Landesmitteln gefördert. Die Gesamtbausumme wird mit 5,7 Millionen Euro angegeben. h Projekt: Die GBH Hannover wird im nächsten Jahr einen Neubau der Aurelis Real Estate in der hannoverschen Südstadt übernehmen. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde kürzlich unterzeichnet. Das Projekt wird 142 Wohnungen, Büroflächen und eine Tiefgarage mit 140 Stellplätzen umfassen. 40 Wohnungen werden mit Fördermitteln des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover finanziert. h Eröffnet: Die GSG Oldenburg hat im Stadtteil Bürgerfelde in Zusammenarbeit mit den Johannitern ein neues Mehrgenerationenhaus eröffnet. Die Wohnungsbaugesellschaft stellt für die Begegnungsstätte kostenfrei eine Wohnung zur Verfügung. Gefördert wird die Einrichtung durch das Bundesministerium für Familie, durch das Land Niedersachsen und die Stadt Oldenburg. h 54 Kunst: „Punkt, Punkt, Komma, Strich“ heißt eine Ausstellung von Kinderbildern, die noch bis September in den Geschäftsräumen der Gifhorner WohnungsbauGenossenschaft zu sehen ist. Präsentiert werden 24 Zeichnungen von Töchtern und Söhnen von GWG-Mitarbeitern. Die Genossenschaft ist seit 2007 mit dem Audit „berufundfamilie“ zertifiziert und hat bereits mehrfach betriebsinterne Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie getroffen. h Pfiffig: Die Wohnungsgenossenschaft Bremerhaven setzt ihre erfolgreiche Werbekampagne „…wohnt bei der WoGe“ fort. Auf Plakaten und mit City Cards macht die Genossenschaft seit zwei Jahren intensiver auf sich aufmerksam. Diese Strategie habe sich als sehr erfolgreich herausgestellt und der WoGe einen großen Imageschub verpasst, sagte Vorstand Uwe Schwamm. h Service: Die KSG Hannover hat in Empelde einen neuen Kundenservice-Pavillon eröffnet, der Anlaufpunkt für bis zu 1500 KSG-Mieter sein wird. Der Pavillon bietet auf 110 Quadratmetern ausreichend Platz für Empfangsbereich, Büros, Wartezone, Sanitärräume und eine kleine Teeküche. Die barrierefreie Architektur entspricht aktuellen Standards. Der Neubau wurde vollständig aus Holz-Modulen gefertigt, die Fenster sind dreifach verglast und die Stromversorgung erfolgt aus erneuerbaren Energiequellen. h Konzept: Die Stadt Hameln hat die Gründung einer Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau beschlossen. Geschäftsführer könnte Christian Mattern werden, der bereits die Hamelner WohnungsbauGesellschaft leitet. Das neue Unternehmen soll mit acht Millionen Euro ausgestattet werden. h vdw Plan I: Die Einbecker Wohnungsbau-Gesellschaft wird nach mehr als zehnjähriger „Baupause“ in zentraler Innenstadtlage rund 2,5 Millionen Euro investieren und zwei sogenannte Geschwisterhäuser bauen. Das Projekt „Petersilienwasser“ umfasst 12 oder 13 Wohnungen mit insgesamt mehr als 1 000 Quadratmetern Wohnfläche. Baubeginn soll im zweiten Quartal 2016 sein, nachdem auf den Baugrundstücken zunächst archäologische Grabungen stattfinden. Die Fertigstellung der City-Wohnhäuser ist für Mitte 2017 geplant. Alle Wohnungen haben Balkon oder Terrasse; in beiden Gebäuden wird es jeweils einen Fahrstuhl geben; die Wohnanlage soll so weitestgehend barrierefrei erschlossen werden. Laut Geschäftsführerin Birgit Rosenbauer reagiert das Unternehmen mit dem Projekt auf eine verstärkte Nachfrage nach innerstädtischem Wohnen. h Plan II: Die Nibelungen-Wohnbau wird auf dem Grundstück der ehemaligen IGS Weststadt insgesamt 219 Wohnungen bauen, darunter eine Wohnpflegegemeinschaft mit acht Einzelwohnungen und Gemeinschaftsflächen. Die ersten Mieter sollen bereits 2017 in das Neubauquartier einziehen; die letzten Wohnungen werden voraussichtlich 2020 fertig. h Mustergültig: Die NEULAND in Wolfsburg hat in der „Neuen Burg“ eine barrierearme Musterwohnung mit vielen Informationen für Mietinteressenten eingerichtet. Das Neubauprojekt im Stadtteil Detmerode mit insgesamt 92 Wohnungen ist auf der Zielgeraden angekommen. Der Mietpreis wird inklusive Betriebs- und Heizkosten pro Quadratmeter zwischen 10,25 und 10,95 Euro liegen. Bei der Ausstattung können die künftigen Bewohner aus verschiedenen Komponenten auswählen. Weitere Einblicke in das Neubauprojekt und in einige der Wohnungen gibt ein Animationsfilm im Internet unter www.neuland-erobern.de. h Gute Lösung: In den nächsten Monaten wird die KSG Hannover in Empelde ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohneinheiten fertigstellen. Das Objekt ist die erste von insgesamt acht neuen Flüchtlingsunterbringungen in der Region Hannover. Die Bauten sind Teil eines langfristig angelegten Integrationskonzepts und werden den Kommunen für die Dauer von 20 Jahren als Sozialwohnungen zur Verfügung stehen. KSG Geschäftsführer Karl-Heinz Range betont: „An der sozialen Frage – konkret am Thema Wohnraum – entscheidet sich, ob Integration gelingt.“ h Plan III: VW Immobilien (VWI) baut am Glockenberg 24 Mietwohnungen. Die sechs Erdgeschosswohnungen werden mit Smart-Home-Technologie ausge stattet. Das Interesse an den Wohnungen ist groß – mehr als 400 Bewerbungen liegen dem Unternehmen vor. h Plan IV: In Oldenburg-Kreyenbrück wird ein Gesundheitsquartier mit Platz für medizinische Dienstleistungen und Forschung entstehen. Außerdem ist ein neues Stadtteilzentrum geplant, das die GSG realisieren wird. Vorgesehen sind eine Tagespflegestation mit elf Plätzen, eine Wohngemeinschaft für Demenzpatienten mit zwölf Plätzen, 14 seniorengerechte Wohnungen, ein Wohnheim für Auszubildende mit 29 Appartements sowie weitere 14 Wohnungen. Betrieben werden sollen die sozialen Einrichtungen von den Johannitern. Rund zehn Millionen Euro will die GSG in das Bauvorhaben investieren. Baustart könnte im Frühjahr 2017 sein. h Kunstvoll: Arbeiten des Projektes „Kunst im Quartier“ sind noch bis Ende April in der Verwaltung der GSG Oldenburg ausgestellt. Das Projekt war vom Atelier Farbsinn der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. (GWO) durchgeführt worden und richtete sich an Menschen aus allen Generationen mit und ohne Beeinträchtigung. h Deutliche Worte: Beim 4. GSG-Wohn forum, das diesmal außerhalb Oldenburgs in Wildeshausen stattfand, hat Geschäftsführer Stefan Könner die Rahmenbedingungen für bezahlbaren Wohnungsneubau kritisiert: „In den vergangenen 15 Jahren sind die Baukosten um 41 Prozent gestiegen, insbesondere wegen der energetischen Auflagen.“ Dennoch werde die GSG bei der Bauqualität keine Abstriche machen: „Geförderter Wohnungsbau sieht nicht so aus wie geförderter Wohnungsbau. Der Unterschied liegt lediglich in der geringeren Miete.“ So wird die GSG auch künftig Neubauwohnungen für einen Mietpreis von 5,50 Euro pro Quadratmeter anbieten, auch im Landkreis. Dabei hilft eine entsprechende Landes förderung, die es für ländliche Bereiche seit diesem Jahr gibt. Aktuell plant die GSG in Wildeshausen den Bau von 57 Wohnungen. h Großprojekt: Die Lehrter Wohnungsbaugesellschaft stemmt in den nächsten Jahren eines der größten Projekte ihrer Unternehmensgeschichte. Rund 50 Millionen Euro sollen in die Entwicklung einer neuen Siedlung mit rund 120 Wohnungen investiert werden. Ein städtebaulicher Wettbewerb wird ausgeschrieben. Ungeachtet der noch ausstehenden Wettbewerbsergebnisse errichtet das Wohnungsunternehmen auf dem Areal derzeit eine Unterkunft für 70 Flüchtlinge. h 55 vdw Zur Person Peter Cordes, acht Jahre lang Geschäftsführer der Gemeinnützigen Nordenhamer Siedlungsgesellschaft, ist mit einem Festakt aus seinem Amt verabschiedet worden. Vor rund 100 geladenen Gästen lobte vdw-Verbandsdirektor Heiner Pott Cordes als „sozial engagierten und innovativen Wohnungsunter nehmer“. Vor seiner Zeit in Nordenham war Peter Cordes in Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven aktiv. Seine Nach folge hat Frank Wahlen angetreten. h HERAUSGEBER TERMINE 2016 18./19. Mai Wechsel im Vorstand der Rintelner Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft. Das langjährige Vorstandsmitglied Manfred Langemeier ist mit Vollendung des 70. Lebensjahres ausgeschieden. Die Nachfolge hat Horst Söffker angetreten, der den weiteren Vorstand mit Rolf Wallenstein und Erich Requardt komplettiert. h Hildesheim: Stadtgespräche 2016 16./17. Juni Hannover: Trainieren mit Profis: Für Assistenz und Sekretariat 30./31. August Papenburg: vdw-Verbandstag 24./25. Oktober Gut Thansen: Fachtagung Rechnungswesen 31. Oktober Hannover: Wohnungspolitischer Kongress 24./25. November München: 5. gemeinsames „Forum Personal“ TERMINE 2017 10. Januar Hannover: auftakt 17 und Neujahrsempfang 1. März Hamburg: Fachtagung Digitalisierung vdw – Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen e.V. REDAKTION Carsten Ens verantwortlich im Sinne des Presserechts Tel.: 0511 1265 -127 E-Mail: [email protected] Jörg Berens Bauen und Technik Tel.: 0511 1265 -145 E-Mail: [email protected] Karsten Dürkop Multimedia, Bildung, FAI Tel.: 0511 1265 -126 E-Mail: [email protected] Heinrich Kleine Arndt Wohnungswirtschaft, Recht Tel.: 0511 1265 -124 E-Mail: [email protected] Jörg Cammann Steuern Tel.: 0511 1265 -143 E-Mail: [email protected] ANZEIGEN Ilka Birnbaum Tel.: 0511 1265 -123 E-Mail: [email protected] Bildnachweis: Titelfoto: Heimkehr Hannover eG; S. 49: fotolia; S. 50: thomasschwerdt, fotolia 56 GESTALTUNG designagenten Visuelle Kommunikation designagenten.com DRUCK gutenberg beuys feindruckerei Hans-Böckler-Str. 52 30851 Hannover www.bonda.de Wir lieben Balkone. uf ferenzen a Unsere Re da.de www.bon Mit individuellen Lösungen immer einen Schritt voraus Wir stehen für eine langjährige und erfolgreiche Tradition im Balkonbau mit über 40.000 produzierten Balkonen. 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Zahlreiche Nachrichten aus den vdw-Mitgliedsunternehmen sowie Berichte über die diesjährigen Stadtgespräche in Hildesheim und den laufenden Architektenwettbewerb „Wohnraum schaffen“ werden sich ebenfalls in dem Heft wiederfinden. vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen e.V. Postfach 61 20 30061 Hannover Tel.: 0511 12 65 - 01 Fax: 0511 12 65 - 111 E-Mail: [email protected] Internet:www.vdw-wohnen.de www.vdw-magazin.de VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Hamburg – Mecklenburg-Vorpommern – Schleswig-Holstein Tangstedter Landstraße 83 22415 Hamburg Tel.: 040 520 11-0 Fax: 040 520 11-201 E-Mail: [email protected] Internet:www.vnw.de