Hauptsache Gesund - Universitätsklinikum Leipzig
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Hauptsache Gesund - Universitätsklinikum Leipzig
GESUNDHEIT UND MEHR... 21/09 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG Epilepsie: Krampfanfälle im Gehirn… 7 Patienteninformation: Veranstaltungen im Oktober… 8 Dreharbeiten: „Hauptsache Gesund“ an der Uniklinik Seiten 4/5 Titelbild: Stefan Straube S ICHE L N RSÖ E P R IHR PLA M E X IS-E T A GR 2 MELDUNGEN Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... INHALT Klinikum intern Neues aus der Uniklinik. . . . 3 EHRUNG Medizin-Nobelpreis geht an drei US-Forscher Report Hauptsache Gesund dreht in der Uniklinik . . . 4/5 Klinikum 2009 Symposium für den Orthopäden Matzen . . . . . . . 6 Klinikum 2009 Epilepsie – feuernde Zellen im Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . 7 Klinikum 2009 Unterschätzte Gefahr . . . . . 8 Klinikum 2009 Schlafstörungen: Wenn die Nacht zur Qual wird . . . . . . . 9 Klinikum 2009 21 000 Euro für krebskranke Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Universitäts-Leben Streifzug durch die Antike. 11 Ratgeber Patientenverfügung . . . . . . 12 Kultur Schätzings Angriff auf den Mond . . . . . . . . . . . 13 Prävention Entspannen ohne zu Erschöpfen. . . . . . . . . . . 14 Wellness & Beauty Fit durch die kalte Jahreszeit . . . . . . 15 Kinderseite Krähen: Alles in Familie . . 16 Jugend Der Konsolen-König. . . . . . 17 Ihr Geld, ihr Recht Die Rache der Zahlendreher . . . . . . . . 18 Soziales Notstand in Kinderheimen 19 Sport Rogge bleibt, Golf und Rugby kommen . . . 20/21 Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe. . . . 22 VA-Hinweise | TV-Tipps 23 Steckbrief | Impressum . . . . . . . . . . . 24 Elizabeth Blackburn er Medizin-Nobelpreis wird in diesem Jahr für die Erforschung der Zellalterung an die US-Australierin Elizabeth Blackburn und die USWissenschaftler Carol W. Greider und Jack W. Szostak vergeben. Die Forscher werden für ihre Entdeckung eines Enzyms ausgezeichnet, das den Chromosomen „ewige Jugend“ ermöglicht, wie das Nobelpreis-Komitee am 5. Oktober 2009 in Stockholm bekannt gab. Bedeutsam ist dies vor allem für die Krebsforschung. D Die drei Forscher haben laut Nobelpreis-Komitee das Verständnis über die molekularen Abläufe in den Zellen revolutioniert, Krankheitsmechanismen beleuchtet und die Entwicklung neuer Therapien ermöglicht. Ausgezeichnet werden die Wissenschaftler für die Entdeckung und Erforschung des ZellkernEnzyms Telomerase. Sie suchten nach Antworten auf das alte biologi- Jack W. Szostak sche Rätsel, wie die Chromosomen bei einer Zellteilung unbeschadet kopiert werden und fanden die Lösung an den Enden der DNAStränge, die in den Chromosomen verpackt sind – den sogenannten Telomeren. Die Telomerase ist an der Bildung der Telomere maßgeblich beteiligt, die gleichsam wie Schutzkappen an den DNA-Strängen sitzen. Wenn die Telomere im Zuge der Zellteilung unvollständig kopiert werden, ist das ein wesentlicher Faktor für die Alterung der Zelle. pie. Diese Möglichkeit der Entwicklung von Therapien hob das Nobelpreis-Komitee in der Begründung für die Auszeichnung besonders hervor. Auch bei einigen erblich bedingten Krankheiten Carol W. Greider Fotos: rtr lomeren, der dafür zuständig ist, dass die Chromosomen die Zellteilung unbeschadet überstehen. Später konnten Blackburn und Greider das Enzym Telomerase identifizieren. Vor zwei Jahren erhielten die drei bereits den Lasker-Preis, einen der renommiertesten Wissenschaftspreise der USA. Wäsche wusch, sagte die Molekularbiologin dem Sender SR. Im schwedischen Rundfunk zeigten sich die Preisträger überglücklich über ihre Auszeichnung. „Die Anerkennung für eine Grundlagenforschung aus reiner NeuKrebszellen zei- Alfred Nobel, der Stifter des nach ihm be- gierde ist wungen eine auffal- nannten Preises, ziert die Medaille. Foto: dpa d e r s c h ö n “ , lend hohe Telosagte die 1961 merase-Aktivität und scheint das Enzym eine geborene Greider, können sich quasi end- Rolle zu spielen. jüngste in der Runde, los teilen. Die Suche die an der John Hopnach Telomerase-Blo- Die beiden Wissen- kins University School ckern entwickelte sich schaftler Blackburn und of Medicine in Baltimore zu einem der bedeu- Szostak entdeckten 1982 arbeitet. Sie habe die tendsten Forschungsge- zunächst einen speziel- Nachricht erhalten, als biete in der Krebsthera- len Abschnitt in den Te- sie am Morgen gerade Die 1948 in Australien geborene Blackburn sagte, sie sei von dem Anruf aus Schweden geweckt worden und „ich denke immer noch ich träume“. Sie gestand allerdings, sie habe schon bei ihrer Entdeckung geahnt, dass sie etwas Großem auf der Spur sei, sagte Blackburn, die an der University of California in San Francisco arbeitet. Der 1952 in London geborene Szostak, der unter anderem am Massachusetts General Hospital in Boston forscht, will nun ein großes Fest ausrichten. Im vergangenen Jahr wurde der deutsche Krebsforscher Harald zur Hausen mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. Mit der Vergabe des Medizinpreises beginnt jedes Jahr der Nobelpreis-Reigen. Verliehen werden die Preise, von denen jeder mit umgerechnet 980 000 Euro dotiert ist, am 10. Dezember. afp KLINIKUM INTERN 3 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... AKTION 1760 Liter Blut fehlen noch! s ist wieder soweit: Das studentische Projekt 600xBlut (www.600xblut.de) geht in eine weitere Runde! E Der nächste Doppel-Spendetermin findet am Freitag, dem 23. Oktober 2009, von 15 bis 19 Uhr und am Samstag, dem 24. Oktober 2009, von 10 bis 18 Uhr im Neuen Seminargebäude der Universität Leipzig, in der Universitätsstraße 1 in Leipzig in den Räumen 120 bis 124 statt – und damit in den gleichen Räumlichkeiten wie bei der ersten Aktion. Pünktlich zum Semesterbeginn sind mit diesem Termin ganz besonders die Studenten im Erstsemester angesprochen. Doch natürlich ist ein jeder Blutspendewillige aus Leipzig und Umgebung zwischen 18 und 68 Jahren (Neuspender bis 59 Jahre), der mindestens 50 kg wiegt und sich gesundheitlich fit fühlt, herzlich zur Aktion willkommen! Um das ehrgeizige Projektziel von insgesamt 600 gesammelten Blutkonserven bis zum Ende des Jahres noch zu erreichen, fehlen nach aktuellem Stand genau 170 Liter Spenderblut – das entspricht einer Zahl von immerhin 340 lebensrettenden Blutspenden. Dies stellt für die Organisatoren durchaus eine gewisse Herausforderung dar, denn 340 Menschen für einen konkreten Aktionstermin zur Blutspende zu motivieren ist ohne Frage ein bedeutendes Vorhaben. Doch wiederum auch nicht unmöglich: Der hohe Spenderandrang zum Projektauftakt im Juni dieses Jahres hat gezeigt, dass die Leipzigerinnen und Leipziger eine solch wichtige Sache mit viel Engagement unterstützen. Warum also nicht auf eine ebenso erfolgreiche nächste Blutspendeaktion vertrauen, das Ziel dabei stets fest vor Augen habend? Die Blutbank-Maskottchen vor der Notfallaufnahme des Leipziger Universitätsklinikums. Täglich werden hier rund 300 lebensrettende Blutprodukte benötigt. Foto: ukl Das Spendeteam vor Ort wird selbstverständlich wieder die Blutbank des Leipziger Universitätsklinikums sein. Wer sich bei diesem Termin erstmalig „anzapfen“ lässt, wird automatisch in deren Spenderdatei aufgenommen. Viele Spender, die bereits im Juni bei 600xBlut dabei waren, zählen mittlerweile zum aktiven Spenderstamm des Leipziger Traditionsblutspendedienstes – und sind herzlich eingeladen, das Projekt zum jetzigen Spendetermin erneut mit ihrer Blutspende zu unterstützen. Dabei gut zu wissen: Die bei der Uni-Blutbank gespendeten Blutkonserven werden nach der sorgfältigen Weiterverarbeitung und den notwendigen Laborkontrollen durch das Institut für Transfusionsmedizin am Leipziger Universitätsklinikum auch direkt für die hier behandelten Patienten verwendet. Man spendet also Blut in Leipzig, für Leipzig. Einkaufsgutschein (wahlweise von Galeria Kaufhof, LehmannsBuchhandlung oder Media Markt) als Dank für seine gute Tat. Die Bereitschaft zur Blutspende eines jeden einzelnen Spenders wird übrigens wieder mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedacht: So erhält jeder, der am 23. und 24. Oktober einen halben Liter seines Lebenssaftes für einen guten Zweck gibt, einen Zehn-Euro- Alle engagierten Blutspender im Rahmen von 600xBlut werden selbstverständlich auch nach Projektabschluss bei der Blutbank des Leipziger Universitätsklinikums herzlich willkommen sein. Nach Ablauf des notwendigen Spendeabstandes von mindestens acht Wochen ist eine nächste Vollblutspende in einer der festen Spendeeinrichtungen der UniBlutbank jederzeit wieder möglich. Mitzubringen sind dabei Eigenschaften der Moleküle suchten. Mit der Massenspektrometrie werden die Moleküle selbst gemessen. fen Blut können wir auf 14 angeborene behandelbare Erkrankungen testen“, betonte die Wissenschaftlerin. „Das Verfahren ist sehr schnell und wir können in einer einzigen Analyse viele Substanzen gleichzeitig aus kleinsten Probenmengen untersuchen“, sagte Dr. Uta Ceglarek. Zum Einsatz kommt die Massenspektrometrie zum Beispiel beim Neugeborenensreening, einer Vorsorgeuntersuchung, die am Universitätsklinikum Leipzig bei jährlich etwa 34 000 Neugeborenen aus Sachsen und Thüringen vorgenommen wird. „Mit nur einem Trop- Künftig, glaubt Dr. Uta Ceglarek, werden neue Einblicke in die Entstehung von Erkrankungen möglich sein, um eine bessere Vorhersage von individuellen Krankheitsrisiken zu ermöglichen und neue Therapieansätze zu finden. Bereits in den letzten Jahren hat das Institut für Labormedizin am Universitätsklinikum Leipzig massenspektrometische Methoden für Medikamente, Eiweiße und Hormone entwickelt. Susanne Weidner dann lediglich der Personalausweis sowie der Blutspenderpass. Hinweise zum Blutspenden bei der Uni-Blutbank sowie zu den Öffnungszeiten der jeweiligen Abnahmestellen gibt es unter www.blutbank-leipzig.de oder gern auch telefonisch unter 0341 97 25 393. 600xBlut hat bisher 260 Menschen in und um Leipzig dazu bewegen können, Blut zu spenden und damit eine große humanitäre Aufgabe tatkräftig zu unterstützen. Und wer weiß: Vielleicht sind ja auch Sie am 23. und 24. Oktober mit dabei? Anja Grießer KONGRESS Ein Zuckerwürfel im See oderne Labordiagnostik ermöglicht die detaillierte Erkennung von Krankheitssymptomen. Die Empfindlichkeit der Messungen hat sich in den letzten Jahren revolutioniert. Damit werden Früherkennung und Vorbeugung von Krankheiten vorangebracht. Das ist nur eines von vielen Themen der sechsten Jahrestagung der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) im Congress Center Leipzig, die mit 1200 Teilnehmern aus Deutschland und Europa Angang des Monats Oktober erfolgreich zu Ende ging. M „Inzwischen gibt es Geräte, die so empfindlich sind, dass wir sogar in der Lage wären, einen Zuckerwürfel im Cospudener See im Süden Leipzigs nachzuweisen“, sagte Dr. Uta Ceglarek vom Institut für Labormedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik vom Universitätsklinikum Leipzig zum Abschluss der Tagung. Mit Methoden der Massenspektrometrie, einem physikalischen Analyseverfahren, werden Moleküle auf elektronischem Weg genau gewogen. Bislang kamen zeitaufwendige, teure und oftmals wenig spezifische Tests zum Einsatz, die lediglich nach bestimmten Labormedizin beruht auf Genauigkeit. Foto: S. Straube 4 REPORT Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... Rund um die Uhr arbeiten die Mitarbeiter des Labors und analysieren für die Uniklinik und viele Leipziger Arztpraxen Patientenproben. Regina Hunger ist eine von ihnen. Moderator Friedemann Schmidt und Institutsdirektor Professor Joachim Thiery vertieft im Gespräch. Die Sendung „Hauptsache Gesund“ wird am Donnerstag, 22. Oktober, um 21 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt. Fotos: Stefan Straube „Hauptsache Gesund“ auf Spurensuche … heiten machen, wenn es für den Patienten nötig sein sollte“, erklärt die medizinischtechnische Assistentin, die seit 1993 im Universitätsklinikum arbeitet. Konzentriert geht sie an die Arbeit, auch wenn sie die Dreharbeiten schon spannend findet. „Doch es geht hier um Menschen, deshalb muss man sich sehr konzentrieren, damit keine Proben verwechselt werden und Patienten falsche Diagnosen gestellt bekommen“, bekräftigt sie. as Institut für Labormedizin des Universitätsklinikums erstrahlt in ungewöhnlichem Licht. Kaltes Blau beherrscht den hinteren Teil des Labors, das eigentlich sonst durch nüchternes weißes Licht erhellt wird. „Professor Thiery überlegt schon, ob er sein Labor mit einem neuen Licht ausstatten soll, denn das Blau gefällt ihm so gut“, scherzt MDR-Autorin Jana Ohlsen. Ihre Kollegen vom Fernsehen sind für diese Veränderungen verantwortlich, denn für den Dreh der Sendung „Hauptsache Gesund“ war die hintere Ecke des Zentrallabors einfach zu dunkel. D Wegen der Dreharbeiten ist es in dem hochmodernen Labormedizin-Institut des Uniklinikums noch voller als üblich. In den schmalen Gängen zwischen den großen Analysegeräten des Labors stehen Scheinwerfer, zwei Männer mit schweren Kameras zwängen sich dazwischen, andere halten im Scheinwerferlicht Kabel, besprechen die nächste Szene oder kontrollieren die Aufnahmen auf einem Monitor, der auf dem Boden steht. Fast ein Dutzend Männer und Frauen des MDR drehen die erste Szene für die Sendung „Hauptsache Gesund“. Rote, schwarze und grüne Kabel Ines Minde ist eine der medizinisch-technischen Assistenten, die die Analysen im Labor überprüfen. schlängeln sich über den Boden des großen Raumes. Inmitten des Trubels stehen MDR-Moderator Friedemann Schmidt und Professor Joachim Thiery, Direktor des Instituts und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Während Professor Thiery dem Moderator das Probensortiergerät erklärt, arbeiten im Hintergrund seine Mitarbeiter konzentriert an der Laboruntersuchung von Patientenproben, wie an jedem anderen Tag auch. Regina Hunger steht am Tisch unmittelbar dahinter und wartet darauf, dass sie die Blutproben der Patienten der Uniklinik aus dem Probensortiergerät ins Archiv bringen kann, wo sie in einem großen Kühlraum noch eine Woche nach der Analyse aufgehoben werden. „So können wir weitere Spezialtests auf bestimmte Krank- Rund um die Uhr ist das Labor besetzt, die Mitarbeiter analysieren sämtliche Flüssigkeiten des Körpers. Dazu gehören nicht nur Blut und Urin, sondern auch Hirnwasser oder Flüssigkeiten aus Entzündungen. „So können wir nicht nur Hinweise auf Krankheiten erkennen, bevor sie ausbrechen, sondern auch Krankheiten mit hoher Treffsicherheit diagnostizieren und die Erfolge von Therapien überwachen“, erklärt Professor Joachim Thiery während einer Drehpause. Fünf Millionen Proben werden so jedes Jahr analysiert. „Mit Hilfe der Labormedizin bekommen wir Hinweise für Stoffwechselerkrankungen, Entzündungen, Herz- und Nierenkrankheiten, auch Krebs bevor diese sichtbar werden. Vor allem die Untersuchungen von Blutzucker und Cholesterin, aber auch von bestimmten Eiweißen und den Blutzellen sind dabei entscheidend.“ Die Mitarbeiter des Instituts beschränken sich nicht nur auf die Suche nach Krankheiten und die Kontrolle der Wirkung der Therapien. Auch die medizinische Forschung ist ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Das Institut für Labormedizin und das Institut für Medizinische Informatik bereiten mit der Universität im Moment die große LIFE-Studie der Landesexzellenzinitiative vor, die untersuchen wird, welchen Einfluss Lebensstil und Umweltbedingungen auf Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise den Herzinfarkt haben. „Hohe Cholesterinwerte müssen nicht zwangsläufig zum Herzinfarkt führen“, so Professor Joachim Thiery. „Uns interessieren die Faktoren, die uns trotz Risikofaktoren auch gesund halten.“ Während Professor Thiery spricht, bereiten die Mitarbeiter des Fernsehteams einen Szenenwechsel vor. Scheinwerfer werden so umgebaut, dass zwei Röhrchen mit Blutproben perfekt ausgeleuchtet sind. Joachim Thiery wird dem Moderator Friedemann Schmidt daran gleich die auch mit dem Auge sichtbaren ... 5 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... Dreharbeiten für die neue Ausgabe des MDR-Gesundheitsmagazins „Hauptsache Gesund“: Professor Joachim Thiery hält ein Röhrchen mit einer Blutprobe in die Höhe und erklärt daran, wie die Mitarbeiter des Labors die Proben untersuchen. Um herauszufinden, ob das Ergebnis von den Analysegeräten stimmt, vergleicht Petra Albrecht die neuen Werte der Blutprobe mit alten Daten. Fotos: Stefan Straube im Mikrokosmos des gesunden und des kranken Menschen Unterschiede zwischen einer Probe mit und ohne Krankheitsbefund erklären. Beide stimmen sich kurz noch ab, über welche Details in der nächsten Szene gesprochen werden soll. Friedemann Schmidt ist heute als Vertretung für Franziska Rubin gekommen, die kurzfristig krank geworden ist. Jedoch ist auch Friedemann Schmidt auf dem Bildschirm kein Unbekannter, denn er selbst hat bereits mehr als 40 Mal die Sendung „Hauptsache Gesund“ moderiert. Inzwischen ist das Kamerateam in den hinteren Teil des Labors umgezogen, hat die Scheinwerfer erneut aufgebaut und die kleinen Monitore verschoben. Während erneut die einzelnen Aufnahmen besprochen werden, sitzen im Hintergrund Ines Minde und Petra Albrecht. Ines Minde überwacht die biochemische Reaktion der komplizierten Lichtdurchlässigkeitsänderung und Farbumschläge einiger Proben. „Dadurch können Krebs oder Nierenkrankheiten erkannt werden“, erklärt sie. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Werte anschließend im Vergleich zu bekannten Proben zu kontrollieren, „denn falls sich die Werte sehr von vorherigen Untersuchungen unterscheiden, müssen wir herausfinden, ob die Probe fehlerhaft ist, weil zum Beispiel das Blut überaltert oder falsch abgenommen ist“, berichtet Petra Albrecht, während sie sich über Blätter voller Zahlenreihen beugt. Inzwischen ist auch die letzte Szene zur Zufriedenheit der Autorin Jana Ohlsen im Kasten und ihre Mitarbeiter packen Scheinwerfer, Kameras und Kabel zusammen. Nebenbei besprechen Professor Thiery, Moderator Schmidt und Jana Ohlsen die weitere Planung. Denn anders als ursprünglich gedacht, soll der Dreh nicht im Büro des Institutsdirektors, sondern auf der nahe gelegenen Baustelle der Biobank für das LIFE-Projekt stattfinden. „Um das herauszufinden, sind neue Tests nötig. Wir entscheiden dann, welche davon noch durchgeführt werden müssen.“ Es gibt fast tausend Methoden der Analyse, aus denen die medizinisch-technischen Assistenten die passende auswählen müssen. Sie tragen Sorge für die technisch richtige Durchführung der Untersuchung, die Einordnung der Befunde in ein klinisches Bild für den Patienten ist dann Aufgabe der Laborärzte und Klinischen Chemiker. „Wir prüfen die Befunde auf Plausibilität und ordnen die Werte den entsprechenden Krankheiten zu, deshalb ist es für uns auch so wichtig, dass wir einen engen Kontakt mit den Kollegen auf der Station und in den Ambulanzen haben“, erklärt Professor Joachim Thiery. Weil ein Laborarzt wissen muss, welche Informationen ein Internist für eine vollständige Diagnose benötigt, ist die Innere Medizin auch Teil der Facharztausbildung zum Laborarzt. „Die Labormedizin gehört zur MDR-Moderator Friedemann Schmidt und Autorin Jana Ohlsen besprechen den Drehplan. medizinischen Kernkompetenz. Sie bildet eine wichtige Schnittstelle von der Übertragung innovativer Forschungsergebnissen in die Medizin, von gezielter Diagnostik, Prävention bis hin zur individualisierten Medizin für den einzelnen Menschen“, erläutert der Professor. „Der Laborarzt muss über exzellente Kommunikationsfähigkeiten verfügen und heute auch etwas von Krankhausökonomie verstehen. Das Labor ist ein Motor auch für die Verbesserung der klinischen Medizin im Krankenhaus, da es hier wie ein Spiegel der Patientenversorgung wirkt.“ Die fertige Analyse wird schließlich elektronisch an die Stationsärzte weitergeleitet. Bei Notfällen werden die Daten zusätzlich per Telefon an die Ärzte gegeben und auch direkt auf einen Bildschirm am Patientenbett übertragen. Binnen fünf Minuten sind Moderator, Professor und die Mitarbeiter des MDR mit ihrer Technik verschwunden und nichts erinnert mehr an den Trubel der vergangenen Stunden. Doch die Sendung ist mit den Dreharbeiten noch lange nicht fertig. Die Aufnahmen müssen geschnitten werden, kleine Filmchen gedreht und Schriften eingefügt werden. Das Resultat wird dann am 22. Oktober um 21 Uhr im TV-Programm des Mitteldeutschen Rundfunks gesendet. Die Mitarbeiter des Labors dagegen bleiben vor Ort. Sie tragen Paletten mit gefüllten Röhrchen zur Analyse oder ins Archiv, überwachen Untersuchungen und kontrollieren die gewonnenen Daten für ihre Patienten, rund um die Uhr. Ulrike Schnabel 6 KLINIKUM 2009 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... SYMPOSIUM Matzen: Von Leipzig aus deutsche Orthopädie geprägt hrung von allerhöchster universitärer Stelle: „In den 600 Jahren seit Bestehen der Leipziger Universität wurde sie von vielen großen Persönlichkeiten geprägt. Dazu gehört ohne Zweifel auch Peter Friedrich Matzen“, betonte Prof. Dr. Franz Häuser. Auf einem Symposium zum 100. Geburtstag des früheren Direktors der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums verband der Rektor der Universität Leipzig bei seiner Laudatio die Daten 20 Jahre Mauerfall und 100 Jahre Peter Friedrich Matzen: „Er zweifelte und widersetzte sich, wurde mit einem Lehrverbot bestraft – aber er blieb seinen Patienten treu und arbeitete weiter in der Klinik.“ E Als geradlinigen Kollegen und Hochschullehrer aus Passion bezeichnete Prof. Dr. Benno Parthier, Altpräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, den Leipziger Orthopäden. Er zitierte Prof. Matzen, der es „als eines der größten Hindernisse der Wissenschaft“ ansah, dass „jenes als richtig und wahr angesehen wird, das alle als richtig und wahr bezeichnen“. Peter Friedrich Matzen, der von 1955 bis 1975 die Orthopädische Klinik in Leipzig leitete, wurde von Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein, Altpräsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, als herausragende Medizinerpersönlichkeit gewürdigt, der die Orthopädie in Deutschland nachhaltig prägte. Er schrieb Standardwerke des Fachbereiches, untersuchte vor allem die Probleme der Abnutzung des Skelettsystems, speziell Peter Friedrich Matzen wirkte lange Das Symposium zu Ehren von Peter Friedrich Matzen fand im Hörsaal der alten Orthopädie in der SemJahre an der Uniklinik Leipzig. melweisstraße statt, in der der frühere Klinikdirektor seine Vorlesungen hielt. Fotos: ukl der Skoliose, und widmete sich Fragen des Gelenkersatzes. Als Operateur entwickelte er neue Methoden für Transplantationen und zur Endoprothetik, zudem baute er eine Knochen- und Gewebebank auf. Vor allem die Rede von Dr. Winfried Laschner, eines Schülers von Prof. Matzen, berührte die Gäste des Symposiums, unter denen auch die Kinder des Jubilars waren. „Wer 20 Jahre nach seinem Tod noch lebt, weil über ihn gesprochen wird, der hat Spuren hinterlassen“, so der Stuttgarter Orthopäde. Er beschrieb die Zusammenarbeit mit Prof. Matzen, der immer viel von seinen Mitarbeitern verlangte – genauso wie von sich selbst. Der heutige Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Georg von Salis-Soglio, informierte im wissenschaftlichen Teil des Symposiums über die Entwicklung der universitären Orthopädie seit 1994. Dabei sagte er, dass er ein außerordentlich hohes medizinisches und wissenschaftliches Niveau vorgefunden habe. „Nur die Bausubstanz war sehr bedenklich“, erinnerte sich Prof. von Salis. Die heute umstrit- tenen Investitionen in die alte Orthopädie in der Semmelweisstraße bezeichnete er als völlig gerechtfertigt, da hygienische Anforderungen beispielsweise an den OP-Bereich erfüllt werden mussten. Die Entscheidung zum Umzug in die Liebigstraße sei zukunftsweisend gewesen, da nur ein Klinikum mit kurzen Wegen und exzellenter Vernetzung konkurrenzfähig bleibe. „Indes die Art und Weise sowie der zeitliche Rahmen des Umzuges – das war sehr anstrengend und mühselig für uns.“ Als aktuelle Herausforderungen sieht Prof. von Salis die Zusam- menführung von Orthopädie und Unfallchirurgie sowie die Gefährdung des ärztlichen Ethos durch einen ausufernden Ökonomismus. Bei der Vereinigung der medizinischen Teilbereiche sieht er in Leipzig hervorragende Voraussetzungen. „Der letzte, nicht ganz einfache Schritt wird die Zusammenführung der interdisziplinären Bereiche und Ambulanzen sein“, sagte Prof. von Salis. Zur ökonomischen Thematik hob er hervor, dass selbstverständlich finanzielle Aspekte beachtet werden müssen. „Aber sie dürfen nie an erster Stelle stehen. Denn im Zentrum steht für uns Ärzte der kranke Mensch.“ Uwe Niemann EXPERTENTREFFEN Verkehrspsychologen lehnen Zwangsuntersuchung ab und 160 Wissenschaftler und Praktiker aus Deutschland, Russland, Indonesien, Äthiopien und Sri Lanka diskutierten bei der Sommeruniversität „Mensch im Verkehr“ in Leipzig über Mobilitätsverhalten und Verkehrsmittelwahl. Dabei ging es in 13 Symposien, fünf Workshops und zwei Podiumsdiskussionen auch um das Thema „Fahren im Alter“, das durch die demografische Entwicklung in Deutschland zunehmend an Brisanz gewinnt. Auch Vertreter des Universitätsklinikums Leipzig gehörten zu den Referenten, die medizinisch-psychologische Aspekte erläuterten. R Wie Prof. Dr. Konrad Reschke vom Institut für Psychologie II der Universität Leipzig erklärte, ist Verkehrspsychologie mehr als der „Idiotentest“. „Wir Verkehrspsychologen beschäftigen uns natürlich mit der Begutachtung und Rehabilitation von Kraftfahrern. Insofern ist die Mobilitätskompetenz, also die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen, ein Kernthema für uns. Aber unsere Aufgaben sind breiter: Beispielsweise beraten wir bei der Gestaltung von Straßen, um optische Täuschungen, mit denen Fehlverhalten oder gar Unfälle provoziert werden, zu vermeiden. Zudem untersuchen wir, was Autokäufer antreibt: Sind es neben PS und Design auch Farbe und Geruch? Und in welchem Maße wirken diese auf den Kaufwillen?“ Zum Thema „Fahren im Alter“ sagte Prof. Dr. Wolfgang Schubert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie deutlich: „Ich bin gegen eine Verkehrspsychologie ist mehr als nur der „Idiotentest“. Foto: Archiv Zwangsuntersuchung für Senioren. Denn wenn wir mal die Statistik zur Hand nehmen: Alle Autofahrer über 80 Jahre sind an genauso vielen Unfällen beteiligt wie die kleine Gruppe der 18- bis 20-Jährigen. Also: Wollen wir auch die 18- bis 20-Jährigen zur Zwangsuntersuchung schicken?“ Prof. Schubert bevorzugt freiwillige Untersuchungen für Senioren, vielleicht in Verbindung mit einem Belohnungssystem. „Denn der Verlust des Führerscheins ist gerade für Senioren wie eine Amputation, wie der Verlust von Würde.“ Deshalb könne eine medizinische und psycho-physiologische Untersuchung (bei der Fähigkeiten der Reaktion und der Informationsaufnahme und -ver- arbeitung geprüft werden) nur anlassbezogen erfolgen. „Erst wenn tatsächlich Eignungszweifel bestehen, dann sollte eingegriffen werden.“ Bei der Sommeruniversität in Leipzig wurde erstmals über einheitliche Standards für die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) diskutiert. Denn in Deutschland gibt es verschiedene Kurssysteme, mit denen betroffene Kraftfahrer wieder zur Fahrerlaubnis kommen können. Bei verkehrspsychologischer Diagnostik und Therapie sollte, so Prof. Schubert, genau geprüft werden, „was der Betroffene nachweisen muss – jenseits dessen, was er aufs Papier schreibt“. U.N. KLINIKUM 2009 7 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... EPILEPSIE Feuernde Zellen im Gehirn Ein Patient bei der Aufzeichnung eines Ob alt oder jung, prinzipiell kann man in jedem Alter an Epilepsie Bei einer Absence Epilepsie kann es kurzzeitig zu StöEEG. erkranken. rungen des Bewusstseins kommen. as viele nicht wissen – die früher als „Fallsucht“ bezeichnete Epilepsie gehört neben Schlaganfall und Demenzkrankheiten zu den häufigsten Erkrankungen des Zentralen Nervensystems. Jeder 100. bis 200. Deutsche ist davon betroffen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausprägungsformen wird Epilepsie aber in vielen Fällen nicht als solche erkannt und bleibt unbehandelt. Anlässlich des Tages der Epilepsie am 5. Oktober gibt der Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Professor Joseph Claßen, im Interview mit „Gesundheit und mehr“-Autorin Bettina Hennebach Auskunft zu Wesen und Verlauf der Krankheit und zu den verschiedenen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten am Universitätsklinikum. W Frage: Woran erkennt man einen epileptischen Anfall? Professor Joseph Claßen: Ein epileptischer Anfall ist eine episodisch auftretende, kurze Störung im Gehirn, die durch ein unkontrolliertes Feuern der Nervenzellen zustande kommt. Dies äußert sich sehr häufig in Form von Stürzen der Betroffenen und Bewusstseinsverlusten. Von Epilepsie spricht man, wenn wiederholte epileptische Anfälle ohne besonderen Auslöser aufgetreten sind. Die Betroffenen können eine Art Initialschrei von sich geben, wenn der Anfall beginnt, da die Luft durch die angespannten Stimmbänder gepresst wird. Dann stürzen sie zu Boden und verkrampfen sich, nach einer Weile geht diese Verkrampfung in ein rhythmisches Zucken über. In dieser Zeit findet keine Atembewegung statt, weswegen sich die Haut blau verfärbt. Diese Anfälle dauern in der Regel nur wenige Minuten und hören dann von selber wieder auf. Worin unterscheiden sich die verschiedenen Anfallsarten bei Epilepsie? Es gibt die eben erwähnten großen Anfälle, sogenannte Grand Mal-Anfälle, bei denen die Patienten zu Boden stürzen, sie können sich dabei auf die Zunge beißen oder bekommen Schaum vor dem Mund. Diese Art von Anfall haben viele schon in Film oder Fernsehen gesehen. Aber es gibt auch kleinere Anfälle, die von den Patienten selbst oder der Umgebung oft jahrelang nicht als Anfälle erkannt werden. Das sind Anfälle, die sich vornehmlich durch rhythmisches Zucken in einzelnen Gliedmaßen oder im Gesicht äußern und besonders schwierige Formen, die sich nur durch Gefühlsstörungen oder psychische Erlebnisweisen zeigen. Zum Beispiel gibt es bei älteren Menschen das Problem, dass sie plötzlich unfähig sind, einen Kontakt mit ihrem Gegenüber herzustellen oder zu halten, manchmal treten sogar Erinnerungslücken auf – das können dann auch Zeichen für epileptische Anfälle sein. In den meisten Fällen kann man die Patienten so behandeln, dass sie wieder anfallsfrei werden. Daher ist es wichtig, dass die Anzeichen für eine epileptische Erkrankung möglichst früh erkannt und abgeklärt werden. Kann man in jedem Lebensalter an Epilepsie erkranken? Prinzipiell ja. Aber Neuerkrankungen treten nicht in jedem Lebensalter gleich häufig auf: Ein Großteil der Epilepsien beginnt im Kindesalter und hat dort einen Häufigkeitsgipfel. Dann gibt es mehrere Jahrzehnte, bei denen die Häufigkeit der Neuerkrankungen deutlich abnimmt, ab dem 60. Lebensjahr steigt sie aber wieder steil an. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Im Alter entstehen Epilepsien häufig durch Hirnschäden wie sie beispielsweise nach einem Schlaganfall auftreten. Die dabei abgelaufenen Durchblutungsstörungen hinterlassen Narben im Gehirn, die eine Epilepsie begünstigen können. Auch bei degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer entstehen Epilepsien – etwa 15 Prozent aller Alzheimer-Patienten bekommen in der Spätphase der Er- Epilepsie-Anfall – was ist zu tun? Ganz wichtig: Auf keinen Fall versuchen, die Person, die den Anfall erleidet, ruhig zu stellen oder gar gewaltsam festzuhalten! Stattdessen alle Gegenstände aus dem Weg räumen, an denen der Krampfende sich verletzen kann, dann den Notarzt rufen. Auch wenn beobachtet wird, dass der Betroffene sich während des Anfalls auf die Zunge beißt, sollte man ihm keinen Beißkeil oder ähnliches in den Mund schieben, da das zu zusätzlichen Verletzungen führen kann. In den meisten Fällen ist der Anfall vorüber, noch bevor der Krankenwagen eintrifft. Hat der Betroffene sich währenddessen erbrochen, sollte man ihn so lagern, dass er frei atmen kann und nicht an dem Erbrochenen erstickt. krankung eine Epilepsie. Das häufige Auftreten von Epilepsien im Kindesalter ist einerseits auf genetische Ursachen zurückzuführen, also auf Fehler im Bauplan des menschlichen Erbgutes. Andererseits führen häufig Verletzungen des noch jungen Gehirns, die beispielsweise durch ein Geburtstrauma oder eine Hirnhautentzündung verursacht wurden, zur Entstehung von Epilepsien bei Kindern. Ungefähr 70 Prozent der Epilepsie-Kranken können mit der richtigen Medikamentendosis ein weitgehend anfallsfreies und normales Leben führen. Haben die Medikamente auch Nebenwirkungen? Ja – Medikamente, die gegen Epilepsie eingenommen werden, machen nicht selten müde – besonders am Anfang einer Behandlung. Die meisten Epilepsie-Patienten gehen einer geregelten Arbeit nach und können sich dann durch diese Nebenwirkung in ihrer Leistung beeinträchtigt fühlen. Es kann etwas dauern, für den jeweiligen Patienten das richtige Antiepileptikum mit möglichst wenigen Nebenwirkungen zu fin- Kontakt Die Epilepsie-Sprechstunde findet jeden Freitag, von 8.30 – 12 Uhr, in der Klinik und Poliklinik für Neurologie (Zentrum für konservative Medizin), Liebigstraße 20, statt. Termine nur nach vorheriger Anmeldung (Telefon: 0341 9724302) und mit Überweisung eines niedergelassenen Neurologen. In der Sprechstunde, die Oberärztin Dr. Petra Baum leitet, werden auch Anfragen bezüglich der Epilepsie-Überwachungseinheit bearbeitet. den, da man heute glücklicherweise ein breites Spektrum an diesen Medikamenten zur Verfügung hat. Um die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Medikamente genauer zu erforschen, nehmen wir an verschiedenen klinischen Studien teil. In Zukunft möchten wir diesen Bereich der Neurologie an unserer Klinik noch weiter entwickeln. Eine andere Studie beschäftigt sich aktuell mit der Behandlung von Menschen, die 60 Jahre alt oder älter sind und an Epilepsie leiden. Was uns an den Epilepsien, die im Alter auftreten, interessiert, ist die Frage, wie diese mit dem Denkvermögen der Patienten zusammenhängen. Also ob die Epilepsie beispielsweise ein Indikator für eine beginnende Demenzerkrankung ist. Sie haben hier in der Klinik auch eine Epilepsie-Überwachungseinheit. Was geschieht dort? Dort untersuchen wir Patienten, bei denen nicht sicher ist, ob sie Epilepsie oder eine andersartige Störung des Gehirns haben. Sie bekommen Elektroden auf den Kopf geklebt und werden 24 Stunden lang per Videoaufzeichnung überwacht. Wenn ein Anfall auftritt, können wir die elektrischen Aktivitäten im Gehirn messen und den Verlauf des Anfalls genau analysieren. Außerdem lokalisieren wir bei Patienten, bei denen wir uns sicher sind, dass sie an Epilepsie leiden, den Ort im Gehirn, an dem die Epilepsie entsteht. Diesen Patienten, die nicht mit Medikamenten anfallsfrei zu bekommen sind, kann dann geholfen werden, indem ein Neurochirurg den betroffenen Bereich entfernt. Mithilfe einer solchen Operation ist in vielen Fällen sogar eine Heilung der Epilepsie möglich. 8 KLINIKUM 2009 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... VORTRAG Museum im Krankenhaus INFO-VERANSTALTUNG I Unterschätzte Gefahr: Schaufensterkrankheit s ist wieder soweit: Im Rahmen der beliebten Reihe „Museum im Krankenhaus“ ist am 27. Oktober 2009 der Direktor des Leipziger Naturkundemuseums, Dr. Rudolf Schlatter, am Universitätsklinikum zu Gast. „Versteinertes Leben“ – so lautet der Titel seines interessanten Vortrags, zu dem alle Patienten und Gäste herzlich eingeladen sind. Der Vortrag beginnt um 14.15 Uhr im Sitzungsraum der Chirurgie II (gegenüber von Turm A) in der Liebigstraße 20. E Die Reihe „Museum im Krankenhaus“ am Universitätsklinikum Leipzig hat eine lange Tradition. Bereits seit dem 2. August 1996 kommen regelmäßig Vertreter des Naturkundemuseums, des Ägyptischen Museums, des Museums für Kunsthandwerk, des Museums für Völkerkunde, des Musikinstrumentenmuseums und des Stadtgeschichtlichen Museums in das Universitätsklinikum und bringen Exponate und Vorträge zu einem bestimmten Thema mit. Am 26. Februar 2008 fand die hundertste Veranstaltung der Reihe „Museum im Krankenhaus“ statt. ukl Beeinträchtigt die Blutdurchströmung: Ein Plaque im Gefäßverlauf unter dem Kieferwinkel (rot markiert im roten Kreis). nlässlich des fünften Deutschen Gefäßtages, der sowohl Betroffene als auch Ärzte für Gefäßerkrankungen sensibilisieren soll, lädt das Gefäßzentrum am Universitätsklinikum Leipzig am Sonnabend, dem 31. Oktober 2009, zu einem Aktions- und Informationstag ein. A Versteinerungen stehen im Fokus des Vortrags. Foto: NML Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht in diesem Jahr die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – auch be- kannt unter dem Begriff „Schaufensterkrankheit“. Rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland, meist 50 oder älter, leiden an der oft unterschätzten Erkrankung, die durch Durchblutungsstörungen der Beine und der Arme gekennzeichnet ist. Verursacht werden diese durch Verengungen oder Verschlüsse von Blutgefäßen (Arterien). Bleiben diese unbehandelt, drohen den Patienten schwerwiegende Komplikationen, wie zum Beispiel Verschluß der rechten Oberschenkelschlagader mit einem verschlossenen Stent. Beinamputationen. Die Veranstaltung informiert über Möglichkeiten in der Diagnostik, Therapie und Umfeldbehandlung dieses ausgewählten Krankheitsbildes. Im Anschluss an das Vortragsprogramm, das speziell für medizinische Laien stattfindet, können ausgewählte Gefäßuntersuchungen (Farbduplex-Sonografie, Venenfunktionsdiagnostik und Doppler-Druckmessung) vor Ort durchgeführt werden. Außerdem wird die Angiografieeinheit demonstriert. Die Veranstaltung findet am 31. Oktober von 10 bis 14 Uhr im Hörsaal des Operativen Zentrums, Liebigstraße 20, statt. Im Anschluss an das Vortragsprogramm steht für die Gäste ein kleiner Imbiss bereit. Der Eintritt ist zu dieser Patienteninformation frei, alle Interessierten sind herzlich willkommen. ukl INFO-VERANSTALTUNG II Wissenswertes über Brustkrebs ie sind selbst an Brustkrebs erkrankt, kennen in Ihrer Familie oder in Ihrem Freundeskreis jemanden, der von der Erkrankung betroffen ist, oder sind einfach interessiert, etwas über die Erkrankung zu erfahren – dann sind Sie herzlich eingeladen zum Patiententag des Brustzentrums am Universitätsklinikum Leipzig. S Unverzichtbar für die Auswertung einer Mammografie: Der genaue Blick des Experten am Brustzentrum des Universitätsklinikums. Foto: Volkmar Heinz Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Fragen, die möglicherweise erst nach der Behandlung in den Mittelpunkt des Interesses rücken. So ist etwa hinlänglich bekannt, dass Brustkrebs erblich ist – aber wie kann man erfahren, ob es die eigene Familie be- trifft? Auch wird die Möglichkeit, dass sich nach der Entfernung der Lymphknoten ein Ödem im Schulter-Arm-Bereich entwickeln kann, zwar vor der Operation erwähnt – aber was kann die Betroffene tatsächlich dagegen tun? Was ist beim Wiederaufbau der Brust zu beachten, welche Methoden stehen zur Verfügung? Gibt es wirklich eine Brustkrebsdiät oder können betroffene Patientinnen über die Umstellung ihrer Ernährung selbst dazu beitragen, dass der Krebs möglichst nie wiederkommt – und wenn ja, wie? Und was möchte der Psychoonkologe von Brustkrebspatientinnen – ihr Problem ist doch in der Brust! Auch gibt es soziale Leistungen für Patientinnen und Patienten, die an Krebs erkrankt sind – man muss nur wissen, welche das sind und wie man sie erhalten kann. Antworten auf diese und mehr Fragen bekommen Sie am Donnerstag, 29. Oktober 2009, von 19 bis 21 Uhr. Zwischen den Vorträgen gibt es einen kleinen Imbiss, darüber hinaus stehen die Referenten gern Rede und Antwort für persönliche Fragen. Der Eintritt ist kostenfrei, alle Interessierten sind herzlich willkommen. Veranstaltungsort ist der Hörsaal des Operativen Zentrums in der Liebigstraße 20. ukl KLINIKUM 2009 9 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... SCHLAFSTÖRUNGEN Wenn die Nacht zur Qual wird chung im Schlaflabor, arbeitet eng und gut mit den behandelnden Ärzten und mit den Schlaflaboren zusammen, organisiert Vorträge von Experten, beispielsweise zum derzeitigen Leistungsrecht der gesetzlichen Krankenversicherung und klärt über die Handhabung und Pflege von Schlafmasken und Geräten auf. Darüber hinaus macht der Verein in den Medien und durch Broschüren in Praxen, Schlaflabors, Krankenkassen, im Medizin-Technik-Handel und den sogenannten Kiss-BeratungsStellen in Sachsen auf sich aufmerksam. chlafstörungen können den Alltag zur Hölle machen – Betroffene können sich tagsüber nur schwer konzentrieren und leiden zudem häufig unter Kopfschmerzen. Oft stellen Ärzte eine Schlafapnoe fest. Der „Verein zur Selbsthilfe Schlafapnoe/Schlafstörungen“ will Menschen beim Umgang mit ihrer Erkrankung helfen. S Dürk Stephan hat bis zu seiner Pensionierung als Sicherungstechniker am Leipziger Hauptbahnhof gearbeitet. Vor etwa 15 Jahren litt er darunter, nachts nicht einschlafen und vor allem nicht tief genug durchschlafen zu können. „Ich habe laut und unregelmäßig geschnarcht, hatte nachts oft regelrecht Atemnot und rang nach Luft. Das war ein Gefühl, als halte mir jemand den Mund zu. Morgens und tagsüber war ich ständig unausgeschlafen, hatte Kopfschmerzen, konnte mich nicht konzentrieren, bin plötzlich eingenickt und hatte immer wieder das Bedürfnis, mich hinzulegen“, erzählt der heute 62-Jährige. Mitte der Neunzigerjahre lässt er sein Schlafverhalten in einem Leipziger Schlaflabor untersuchen: Die Ärzte diagnostizieren bei ihm eine Schlafapnoe. Bei dieser Erkrankung führen Atemstillstände zu einer verringerten Sauerstoffversorgung und – als Alarmreaktion Ein geruhsamer Schlaf ist nicht immer selbstverständlich. Schlafstörungen und der daraus resultierende Schlafmangel können Betroffenen das Leben stark erschweren. Foto: André Kempner des Körpers – zu erhöhten Körperfunktionen wie beispielsweise einen beschleunigtem Puls oder starkem Schwitzen (siehe Interview unten). Bleibt die Schlafapnoe unbehandelt, können schwere chronische Erkrankungen die Folge sein. Dürk Stephan schläft seitdem mit einer speziell eingestellten Atemhilfe. „Anfangs habe ich gedacht: Mit so einer Maske auf dem Gesicht einschlafen, das schaffst du nie! Man muss sich erst mal an das Druckgefühl gewöhnen. Heute klappt das wunderbar. Ich komme mit der Maske gut zurecht, bin viel ausgeruhter und brauche weniger Schlaf.“ Um anderen Schlaflosen zu helfen, ist Dürk Stephan stellvertretender Vereinsvorsitzender des seit 1998 bestehenden und sachsenweit mit 14 Gruppen organisierten „Vereins zur Selbsthilfe Schlafapnoe/ Schlafstörungen“ und seit 2001 Leiter der Leipziger Regionalgruppe. Die rund 100 Mitglieder der Leipziger Gruppe – deutlich mehr Männer als Frauen – treffen sich vier bis fünf Mal pro Jahr. „Der Verein dient vor allem dem Erfahrungsaustausch und der Unterstützung der Betroffenen. Wir wollen ihnen helfen, den Umgang mit der Erkrankung und der Therapie zu lernen und zu akzeptieren, und Alltagsprobleme zu bewältigen“, so Stephan. Dafür berate man individuell vor einer anstehenden Untersu- Anfangs sei Stephan skeptisch gewesen und stellte den Nutzen einer solchen Selbsthilfegruppe für sich infrage. „Heute akzeptiere ich meine gesundheitliche Einschränkung und kann so eine Gruppe nur jedem empfehlen. Auch den Angehörigen. Drei Viertel der von Schlaflosigkeit Betroffenen sind Männer und die trauen sich ja bekanntermaßen oft nicht so, etwas zu fragen. Da ist es gut, wenn dann die Ehefrauen zu den Gruppenabenden mitkommen.“ Sibylle Kölmel Kontakt www.schlafapnoe-sachsen.de sowie per E-Mail: [email protected] INTERVIEW „Der Blick zur Uhr macht alles noch schlimmer“ ie promovierte Medizinerin Andrea Bosse-Henck, Leiterin des Schlaflabors der Universität Leipzig und Mitgründerin der Leipziger Selbsthilfegruppe im Interview zu Schlafstörungen und Behandlungsmöglichkeiten. D Frage: Wie viele Menschen leiden bundesweit an Schlafstörungen? Andrea Bosse-Henck: In Deutschland gibt es etwa acht Millionen Menschen, die über einen „nicht erholsamen Schlaf“ berichten. Ein übermäßiges Schlafbedürfnis wird von rund 18 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen angegeben. Über Schlaflosigkeit klagen circa 15 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen. Von welchen Beschwerden berichten die Betroffenen? Patienten mit Schlaflosigkeit – In- somnie – haben Schwierigkeiten beim Einschlafen. Sie werden oft mehrfach in der Nacht oder morgens viel zu früh wach und können dann entweder schwer oder gar nicht wieder einschlafen. Bei allen Insomniepatienten kann eine innere Unruhe festgestellt werden. Oft sind sie angespannt, können schlecht abschalten und grübeln, wenn sie wach liegen. Darüber ärgern sie sich, verspüren Herzklopfen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder andere körperliche Anspannungs-Symptome. Der Blick zur Uhr verstärkt die Schlafstörung. Am nächsten Morgen sind diese Menschen abgespannt, fühlen sich wie gerädert und können sich schlecht konzentrieren. Patienten mit übermäßigem Schlafbedürfnis – Hypersomnie – haben morgens das Gefühl überhaupt nicht ausgeschlafen zu sein, kommen schwer aus dem Bett und sind manchmal schon nach dem Frühstück wieder so müde, dass sie sich wieder Hausarzt wenden. Schnarchen kann beim HNO-Arzt abgeklärt werden, bei Tagesschläfrigkeit muss sowohl nach den allgemeinen Schlafgewohnheiten (zu wenig Schlaf, zu unregelmäßige Schlafzeiten) auch nach Medikamenten, die müde machen können, gefragt werden. Bei Verdacht auf SchlafApnoe ist es ratsam, eine ambulante Untersuchung mit einem „Schnarchrekorder“ durchzuführen. Solche Geräte haben die niedergelassenen Lungenfachärzte. Liegt ein schwergradiges Schlaf-Apnoe-Syndrom Dr. Andrea Bosse-Henck Foto: privat vor, werden die hinlegen könnten. In Ruhesituationen schlafen diese Menschen sehr schnell ein. Mitunter kommt es zu dem gefährlichen Sekundenschlaf am Steuer. In der Nacht schlafen diese Patienten eher flach und unruhig, wachen häufig viele Male ganz kurz auf und schwitzen oft. Sie schnarchen und haben Atempausen oder Probleme, die Beine beim Einschlafen ruhig zu halten. Wie kann geholfen werden? Beide Störungen können behandelt werden. Betroffene sollten sich vertrauensvoll an ihren Patienten in ein Schlaflabor eingewiesen. Dort wird eine n-CPAP-Therapie eingeleitet. Manchmal kann bereits der Zahnarzt mit einer speziell angefertigten Schiene helfen. Unruhige Beine (restless legs) lassen sich vom Hausarzt oder vom Neurologen mit speziellen Medikamenten behandeln. Bei Schlaflosigkeit muss man die Ursachen erforschen – insbesondere sollten Angsterkrankungen und das Vorliegen einer Depression ausgeschlossen werden. Eine Überweisung zum Psychiater kann hier sehr nützlich sein. Ebenso muss geklärt werden, ob der Schlaflose schon seit Jahren Schlaftabletten einnimmt und eventuell davon abhängig ist. Und: Soziale und emotionale Unterstützung sind psychologisch ganz wichtig für eine gelungene Anpassung an Krankheit und Therapie – deshalb fand ich damals auch die Gründung der Selbsthilfegruppe so wichtig. sk 10 KLINIKUM 2009 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE Auszeichnung vom Deutschen Fußball-Bund Die Sporttherapeuten Jens Brunke, Kathrin Kummer und Sandro Kubitza (v.l.n.r.) freuen sich mit den Kindern über die Spende des DFB. nfang Oktober ist der Förderverein der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie für sein Engagement im Bereich der sportpädagogischen und -therapeutischen Arbeit ausgezeichnet worden. Im Rahmen eines Sportfestes für die Kinder und Jugendlichen übergab WM-Botschafterin Britta Carlson dem Vereinsvorsitzenden Tobias Piontek eine Urkunde des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), eine Box mit Geschenken für die jungen Patienten und 2500 Euro für das Sport- A therapie-Programm der Klinik. Mit der Kampagne „Kinderträume 2011“ fördert der DFB bundesweit soziale Einrichtungen, die sich um das Wohl von Kindern und Jugendlichen kümmern. Die Sporttherapeutin Kathrin Kummer freut sich über das Spendengeld: „Wir haben noch nicht festgelegt, wofür wir das Geld ausgeben aber die Gestaltung eines Fitnessraums, in dem die Jugendlichen sich mal richtig auspowern können, schwebt uns Klinikdirektor Prof. Kai von Klitzing lieferte sich am Tischkicker gemeinsam mit Britta Carlson ein spannendes Match gegen die jungen Patienten. Fotos: ukl Sporttherapeuten schon länger vor. Vielleicht machen wir aber auch mit den Patienten einen Ausflug in den Leipziger Kletterwald – beim letzten Mal haben wir drei Tage in einem Tipi übernachtet, da hatten die Jugendlichen richtig viel Spaß und haben keinen Gedanken mehr an ihre Krankheit verschwendet.“ Auch Klinikdirektor Professor Kai von Klitzing kann den Nutzen der sportlichen Aktivitäten innerhalb der klinischen Behandlung nur bestätigen: „Meist ist die psychische Erkrankung mit einer Störung im Bewegungsapparat verwoben. Der Erfolg beim Klettern oder im Fußball gibt den Kindern wieder Selbstvertrauen, sie entdecken ihr Körpergefühl neu und entwickeln in der Gruppe soziale Kompetenzen. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf den Therapieverlauf aus.“ Da er zu seinen Lieblingssportarten neben Ski fahren und Schwimmen auch Fußball zählt, kickte der Klinikdirektor zur Begeisterung der jun- gen Patienten gemeinsam mit der ehemaligen deutschen FußballNationalspielerin den Tischfußball ins gegnerische Tor. Ein 1:0 für die Herausforderer in einem spannenden Match mit den Kids und Britta Carlson verriet, dass damit ihr Tagesziel schon erreicht war: „Ich trainiere gerne mit Kindern, sie sind Multiplikatoren und viel lockerer als Erwachsene. Die Augen von kranken Kindern zum Leuchten zu bringen, das macht mir besonders viel Freude.“ Bettina Hennebach CHARITY Peter-Escher-Lauf bringt 21 000 Euro für krebskranke Kinder och jung, aber schon mit der richtigen Einstellung: „Ich möchte den krebskranken Kindern helfen und finde gut, dass unsere Schule das möglich macht“, erklärt Marie Urlaub (12) vom Gymnasium Schkeuditz. N Vereint im Kampf gegen Krebs: Domeniko, Philipp, Peter Escher, Prof. Holger Christiansen, Anne Flack, Edmond Lange und Klaus Köste. Foto: A. Kempner Gemeinsam mit anderen Helfern und Organisatoren des fünften Peter-EscherSchülerlaufes zugunsten krebskranker Kinder besuchte sie am 8. September die Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Leipzig, um sich vor Ort über das Schicksal junger Patienten wie Philipp (9) und Domeniko (7) zu informieren, die dort schon seit Monaten betreut werden. Im Gepäck hatten die Besucher eine ganz besonders große Überraschung: Mit den Worten „Die Schüler wissen, warum sie dort ihre Runden drehen“ überreichte Sportlehrerin Anne Flack dem Leiter der Abteilung für Kinder-Hämatologie, -Onkologie und -Hämostaseologie des Universitätsklinikum Leipzig, Professor Holger Christiansen, symbolisch einen großen Scheck über 21 000 Euro. Diese stolze Summe war beim 5. PeterEscher-Schülerlauf am 5. Juni in Markranstädt zusammengekommen. Unter dem Motto „Laufen-Helfen-Leben“ hatten sich insgesamt 1300 Einzel- und Staffelläufer verschiedener Schulen und Kitas der Umgebung an dem Benefiz-Laufevent beteiligt. „Das Geld setzen wir zur Forschung in der Kinderonkologie und in der Stammzelltransplantation ein“, freute sich Christiansen. „Bei 70 bis 80 Prozent stagniert momentan die Heilungsquote“, verdeutlichte er den Forschungsbedarf. Wichtig sei auch, Betroffenen das Gefühl zu geben, dass sie in die Gesellschaft eingebunden bleiben, verdeutlichte Christiansen. Kendra Reinhard/ukl UNIVERSITÄTS-LEBEN 11 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... AUSSTELLUNG Aurea Aetas: Streifzug durch die Antike was macht die Ausstellung ganz besonders. „An anderen Unis können die Studenten zwar die Stilistik von Stücken bestimmen, jedoch oft nicht erkennen, ob sie es dabei mit Originalen zu tun haben oder nicht. An unserem Institut aber lernen Studenten, wie man Original und Fälschung voneinander unterscheidet“, erklärt Prof. Dipl.Ing. Dr. Michael Pfanner, Honorarprofessor am Institut für Klassische Archäologie. o klingt wissenschaftlicher Stolz: „Die Kollegen kommen zu uns und staunen über den Umfang der Epochen und Gattungen antiker Kunst, die in unserer Ausstellung vertreten sind“, so Dr. Hans-Peter Müller, Kustos des Antikenmuseums Leipzigs. Sein Kollege, der Direktor des Antikenmuseums Prof. Dr. Hans-Ulrich Cain, ergänzt: „Wir legen hier sehr viel Wert aufs Detail. Wir hoffen, dass die Besucher das erkennen und sich in die Ausstellung verlieben.“ Das Leipziger Antikenmuseum lädt bis zum 24. Januar 2010 ein zu einem Rundgang in längst vergessene Zeiten. Die Ausstellung „Aurea Aetas“ dokumentiert die Blütezeit des Antikenmuseums der Universität Leipzig im späten 19. und 20. Jahrhundert. S Die Ausstellung ist in sechs Bereiche gegliedert, die in wichtige Fragen und Methoden der Klassischen Archäologie einführen. Besucher können so nachvollziehen, wie Wissenschaftler auf diesem Gebiet arbeiten. Zu sehen sind neben antiken Originalen auch farbige Kopien von Wandgemälden und Gipsabgüsse von Skulpturen in Echtgröße. Ein Beispiel dafür ist ein attischer Frauenkopf aus Marmor, dessen Analyse ein überraschendes Ergebnis brachte. Er gelangte 1908 als Schenkung in die Leipziger Ist in der neuen Schau zu bewundern: Casa del poeta tragico – das Modell eines pompejanischen Herrscherhauses mit Wandgemälden. Foto: Antikenmuseum der Universität Leipzig Sammlung, wo er bis in die 60er Jahre wenig Beachtung fand. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Kopf offensichtlich von einem der größten Grabreliefs stammt, die entlang der Gräberstraßen von Athen aufgestellt waren. Er gilt als ausgezeichnetes Beispiel für die souveräne Arbeitsweise spätklassischer Bildhauer. Marmorproben, Werkzeuge und ein Musterstein mit Bearbeitungsspuren geben Einblick in ihre Arbeitswelt. In der Ausstellung veranschaulicht eine Skizze des Reliefs im Maßstab 1:1, dass der Kopf mit knapp drei Metern Höhe zum bisher größten bekannten Grabtempel gehörte. Ein weiterer Bereich, dem sich die Ausstellung widmet, sind die Grundlagen der Chronologie griechischer Keramik. Bemalungen auf Vasen werden mit dem Stil von Denkmälern und Skulpturen abgeglichen. Daraus leiten Wissenschaftler dann das Entstehungsdatum von Keramik und Figuren ab. Ein weiterer Blickfang ist die „Casa del poeta tragico“, ein aufwendig hergestelltes Architekturmodell einer Villa aus der verschütteten Römerstadt Pompeji. Darauf sind die Aussteller besonders stolz. Prof. Dr. Cain dazu: „Der Clou daran ist, dass wir eines der Wandbilder aus der Villa auch in seiner realen Größe ausstellen.“ Und noch et- Der Fundus des Leipziger Antikenmuseums umfasst 10 000 Gegenstände aus den Kulturen der Griechen, Römer und ihrer Nachbarn. Sie dokumentieren den Aufbruch der Klassischen Archäologie zu einer modernen kulturhistorischen Wissenschaft. Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation, die zum Preis von 10,90 Euro an der Museumskasse erhältlich ist. Julia Thiem Info Antikenmuseum der Universität Leipzig (Alte Nikolaischule), Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig. Führungen durch die Schau an folgenden Sonntagen: 18. Oktober 2009, 14 Uhr; 15. November 2009, 14 Uhr; 29. November 2009, 16 Uhr und 17. Januar 2010, 14 Uhr. LEHRE Uni begrüßt ihre internationalen Studenten ie Universität Leipzig empfängt jedes Jahr mehrere hundert Erasmus-Studenten, hauptsächlich aus Frankreich und Spanien. In der Immatrikulationswoche stand die Uni den Neuankömmlingen mit Rat und Tat zur Seite. D Zum Empfang der neuen internationalen Studenten hat das Akademische Auslandsamt (AAA) eine Willkommenswoche organisiert und wurde dabei von zwölf studentischen Tutoren aus China, Israel, dem Libanon und anderen Ländern tatkräftig unterstützt. Dieses Jahr haben 836 Studierende und Doktoranden von überall her Leipzig als ihr neues Zuhause gewählt. Während einer Stadtführung erhielten sie einen Einblick in die Vielfalt Leipzigs. „Besonders gut kamen die Führung durch das MDR-Studio und über das BMW-Gelände an“, resümiert Martina Otto, Mitarbeiterin des AAA. Gemeinsam sind die Hürden leichter zu nehmen: Eine muslimische Studentin im Akademischen Auslandsamt. Weitere Anlaufstellen für die Neulinge waren die Ausländerbehörde, Krankenkassen und Banken, die während der Immatrikulationswoche Tür an Tür mit dem AAA saßen. So wurden den Neuzugängen zu- sätzliche Wege erspart – schließlich stehen in den ersten Tagen nach der Immatrikulation viele Formalitäten wie die Zahlung des Semesterbeitrages und die Anmeldung beim Bürgeramt auf dem Plan. Martina Das Team des Akademischen Auslandsamtes begrüßt die neuen Studenten. Fotos: AAA Otto: „Vor allem beim Einschreiben in die Lehrveranstaltungen und dem Zusammenstellen des Stundenplans unterstützen wir die Erstsemester.“ Einen ersten Kontakt zu den Leipziger Kommilitonen bieten die Internationale Doktorandeninitiative und die Studierenden der Willkommens-Initiative für in Leipzig mitstudierende Ausländer (WILMA) an. Besonders die WILMA-Partys sind legendär. Julia Thiem 12 RATGEBER Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... PATIENTENVERFÜGUNG „Will ich zehn Jahre im Koma liegen?“ wird ein Betreuer von einem Gericht eingesetzt. Das kann schnell erheblich teurer werden. er eine Patientenverfügung verfassen will, findet im Internet Vordrucke. Doch Vertreter der Notarkammer Sachsen raten zur Vorsicht. „Es ist schwer zu durchschauen, was seinen Preis wert ist“, sagt Joachim Püls, Präsident der Notarkammer Sachsen. W Wonach sollte ich denjenigen aussuchen, den ich in einer Vorsorgevollmacht als Bevollmächtigten bestimme? Das ist ein großes Thema angesichts der Demografie. Ich habe oft Bürger in der Praxis, die niemanden als Vertrauensperson benennen mögen, weil sie keine Kinder haben, die Eltern gestorben sind und der Nachbar auch nicht infrage kommt. Dann frage ich, ob es im weiteren Familienkreis jemanden gibt, dem die Umsetzung des Willens zugetraut wird. Sie können sich aber auch an einen Betreuungsverein wenden. Sonst setzt der Staat einen Betreuer ein. Frage: Das Gesetz zur Patientenverfügung war sehr umstritten. Wie gut ist es in der Praxis? Joachim Püls: Die Umsetzung ist gelungen. Der Gesetzgeber hat mit dem Gesetz ein klares Signal gegeben, dass der Arzt den Patientenwillen akzeptieren muss. Vorher gab es dazu nur eine Rechtsprechung. Diese besagte zwar auch, dass der Wille zu respektieren ist, aber das Gesetz gibt klare Linien vor. Richter konnten ohne gesetzliche Regelung bestimmte Sachverhalte anders beurteilen. Jetzt herrscht mehr Rechtssicherheit. Was sollte man bedenken, wenn man sich zu einer Patientenverfügung entschließt? Durch den deutschen Gesetzgeber anerkannt, von Medizinern in der Behandlung respektiert: die Patientenverfügung. Foto: dpa Man sollte für sich den schlimmsten Fall überlegen. Was möchte ich also ausschließen? Will ich, wie eine Italienerin, die 1992 einen Unfall hatte, zehn Jahre lang im Koma liegen? Möchte ich an einer Lungenentzündung auch sterben können, wenn ich bettlägerig bin? Aber ich warne davor zu glauben, dass mit einer Patientenverfügung alle Fälle abgedeckt werden könnten. selten kostenlos. Zu mir kommen nicht wenige Bürger, die bei einem Verlag übers Internet für 50 Euro Unterlagen bestellt haben. Bei Notaren hätten sie für Beratung und Beglaubigung der Patientenverfügung rund 30 Euro gezahlt. Außerdem macht es einen Unterschied, ob ich eine Patientenverfügung allein ausfülle oder mit jemandem besprechen kann. Der Notar ist ein guter Ansprechpartner, der zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Empfehlen Sie ein Gespräch mit einem Arzt, bevor ich eine Patientenverfügung verfasse? Wie viel Zeit sollte ich mir für eine Patientenverfügung nehmen? Wichtiger ist es, dass Sie sich zunächst Gedanken darüber machen, was Sie wollen. Der Rat eines Arztes ist hilfreich, wenn es um spezielle medizinische Fragen geht. Grundsätzliche Fragen können Notare anstoßen, auch wenn wir keine medizinische Beratung ersetzen wollen und können. Aber wir haben Praxiserfahrung. Das ist unterschiedlich. Sie können davon ausgehen, dass beim Notar zwei Termine notwendig sind. Zuerst wird darüber gesprochen, was in der Patientenverfügung stehen soll. Beim zweiten Termin werden im Falle der notariel- Im Internet stehen viele Vordrucke für eine Patientenverfügung. Warum sollte ich stattdessen zum Notar gehen? Ich kann eine Patientenverfügung ja auch allein verfassen. Ich würde mich nicht darauf verlassen, was im Internet angeboten wird. Es ist schwer zu durchschauen, was gut und richtig und seinen Preis wert ist – und die Vordrucke sind Joachim Püls, Chef der Notarkammer Sachsen. len Beglaubigung einzelne Fragen erörtert, im Falle der Beurkundung wird der Text komplett verlesen. Wie viel kostet die Beratung durch den Notar insgesamt? Die reine Beurkundung einer Patientenverfügung kostet etwa 30 Euro, die Beratung ist inklusive. Allerdings geht es in der Regel nicht nur um die medizinische Frage, sondern auch um das Hab und Gut. Wer kümmert sich um meine Rechtsgeschäfte, wenn ich im Koma liege? Deshalb raten wir dringend, zusätzlich zur Patientenverfügung eine Vorsorgevollmacht zu erteilen. Die Gebühren dafür richten sich nach einer gesetzlich festgelegten Tabelle, der Kostenordnung, und dem Wert des Vermögens. Wer zum Beispiel über ein Vermögen von 50 000 Euro verfügt, zahlt für die Vollmacht circa 80 Euro. Was ist die Alternative? Sie könnten einfach nur eine Patientenverfügung verfassen. Aber laut Gesetz muss es jemanden geben, der Ihren Willen umsetzt. Im Zweifelsfall +++ Stichwort Patientenverfügung +++ Patientenverfügung: Damit legt ein Volljähriger fest, wie er medizinisch behandelt werden möchte, wenn er sich nicht mehr selbst dazu äußern kann. Die Verfügung muss schriftlich erfolgen. Sie kann jederzeit widerrufen werden. Vorsorgevollmacht: Es gibt keine gesetzliche Vertretung für Ehegatten oder andere Verwandte. Daher wird bei Handlungsunfähigkeit durch Unfall, Krankheit oder Alter das Gericht grundsätzlich einen Betreuer für jemanden bestellen. Wer dies nicht wünscht, kann in einer Vorsorgevollmacht festlegen, welche Person in einem solchen Fall für ihn handeln soll. Dieser Bevollmächtigte ist berechtigt, im Namen und auf Rechnung des Vollmachtgebers zu handeln. tarkammer ein Zentrales Vorsorgeregister, in dem bereits knapp eine Million Vorsorgeurkunden registriert sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Unterlagen im Betreuungsfall gefunden werden. Die Registrierung durch einen Notar kostet einmalig zwischen 8,50 und 13,50 Euro. Telefon: 01805 355050 Registrierung: Im Auftrag der Bundesrepublik führt die Bundesno- Internet: www.vorsorgeregister.de Was ist, wenn ich jemanden benannt habe, aber ich streite mich mit ihm und breche den Kontakt ab? Kann ich die Vollmacht ändern? Die Vollmacht kann jederzeit geändert und widerrufen werden. Man sollte auch die Patientenverfügung anpassen, wenn sich etwas ändert. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ich eine weitere Behandlung ausschließen möchte. Ich empfehle deshalb, dass man die Patientenverfügung alle drei bis fünf Jahre auf ihren Inhalt hin kontrolliert. Wie erfährt der Arzt von der Patientenverfügung? Bewährt hat es sich, dass man ein kleines Kärtchen bei sich trägt, auf dem wichtige Angaben stehen. Unter anderem der Hinweis, dass man eine Patientenverfügung verfasst hat und an wen man sich wenden kann. Besser ist aber die Registrierung der Vorsorgevollmacht nebst Patientenverfügung im Zentralen Vorsorgeregister bei der Bundesnotarkammer. Das Gericht schaut bei einem Antrag auf Betreuerbestellung zuerst nach, ob Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung vorliegen. Diese Datenbank ist von allen Notaren in Deutschland aufgebaut worden, eine Registrierung ist freiwillig, sie kostet einmalig bei einem Bevollmächtigten circa 13 Euro. Dort steht zwar nicht der Inhalt der Vorsorgeurkunde. Aber das Gericht findet den Hinweis, dass eine Verfügung vorliegt und wie die bevollmächtigte Person zu erreichen ist. Interview: Markus Werning KULTUR 13 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... LITERATUR AM RANDE Schätzings Angriff auf den Mond rank Schätzing mag keine halben Sachen. Seine Bücher sind dick und aufwendig recherchiert und seine Plots ausufernd. Das gilt erst recht für seinen neuen Roman „Limit“. Er ist ein mehr als 1300 Seiten starkes Beispiel für die Schätzingsche Meisterschaft, bei Dutzenden von Figuren und einer Handlung, die an etlichen verschiedenen Orten auf fast allen Kontinenten und im Weltraum spielt, den Überblick zu behalten. „Limit“ ist eine unorthodoxe Mischung aus Science Fiction, Spionageroman und Actionthriller. Der Plot ist mindestens so an den Haaren herbeigezogen wie in Schätzings Bestseller „Der Schwarm“. Aber seine Geschichte erzählt der 52-jährige Autor auch diesmal so spannend, dass man das Buch am liebsten nicht aus der Hand legen würde. Kinderschändern, gleich danach stolpert er schon in ein Massaker, das chinesische Auftragskiller auf Airbikes genannten fliegenden Motorrädern unter einer Gruppe von Dissidenten anrichten. Deren Anführerin Yoyo überlebt und jagt mit Owen fortan die Mörder ihrer Freunde. Tote gibt es dabei am Fließband. Schätzing legt auch in dieser Hinsicht Wert auf Detailtreue – egal, ob den Opfern das Genick gebrochen wird oder sie das Zeitliche segnen, weil ihnen jemand einen Bleistift ins Auge rammt. F Und noch mehr als das: Je weiter man liest, umso mehr taucht man ein in Schätzings Welt. Nach einiger Zeit erscheint es einem nicht mehr abwegig, dass im Jahr 2025 ein stinkreicher, supererfolgreicher Unternehmer namens Julian Orley ein paar mindestens genauso stinkreiche, supererfolgreiche Freunde und Bekannte zu einer Reise auf den Mond einlädt. Hoch auf den Erdtrabanten geht es mit einer Art HighTech-Fahrstuhl, oben wartet ein Schicki-Micki-Hotel namens „Gaia“ auf die Gäste. Autor Frank Schätzing posiert auf der Frankfurter Buchmesse hinter seinem neuen Buch „Limit“. Foto: dpa Je nach Temperament vergnügt sich die illustre Schar mit gutem Essen, schlechten Scherzen, Sex in der Schwerelosigkeit oder Weltraumausflügen. Die Stimmung wäre sicher schlechter, wenn sie wüssten, was Schritt für Schritt enthüllt wird: Das Projekt steht unter keinem guten Stern. Carl Hanna, einer der Mitreisenden, entpuppt sich als Fiesling mit erheblicher krimineller Energie und der Lizenz zum Töten. Und gleichzeitig verdichten sich die Hinweise darauf, dass ein Anschlag geplant ist, bei dem mindestens das „Gaia“ mit einer Atombombe zerstört werden soll. Klingt irre? Stimmt, aber Frank Schätzing verdankt seinen enormen Erfolg gerade der Fähigkeit, die unglaublichsten Geschichten so detailgetreu zu erzählen, dass seine Romane etwas Fotorealistisches bekommen. Das Unwahrscheinliche seiner Plots wiegt er durch diese Exaktheit im Erzählen auf. Bei „Der Schwarm“ hat diese Methode so gut funktioniert, dass Schätzing inzwischen zu den erfolgreichsten deutschen Autoren überhaupt gehört: 3,8 Millionen Mal wurde der Roman über bedrohliche intelligente Lebensformen aus der Tiefsee verkauft, weltweit in 27 Sprachen übersetzt. „Limit“ hat das Potenzial, das noch zu toppen. Das liegt auch daran, dass Schätzing den Ehrgeiz hat, nicht nur eine ScienceFiction-Geschichte zu erzählen, die auf dem Mond spielt und manchmal wirkt, als sei der Drehbuchschreiber von Raumschiff Enterprise für eine Folge lang auf Speed gewesen. Schätzings Stärke als Autor besteht gerade darin, parallel einen weiteren Handlungsstrang zu entwickeln, der noch spannender ist und noch mehr Tempo entwickelt. Er spielt mal in Shanghai, mal in Berlin, Schwarzafrika, Dallas oder London. Eben noch ist Cyber-Detective Owen Jericho auf der Jagd nach pädophilen Schon das wären zwei mindestens spannend zu nennende Geschichten, die der Autor außerdem kunstvoll verknüpft. Aber das Buch wäre trotz allem nur halb so gut, wenn Schätzing nicht ähnlich wie beim „Schwarm“ eine Matrix hätte, in die all das eingepasst wird. Beim „Schwarm“ ist es die Verschmutzung der Meere und der skrupellose Umgang des Menschen mit anderen Lebewesen. Bei „Limit“ ist es die Verknappung der natürlichen Ressourcen, die Jagd um die Vorherrschaft auf dem Mond und die Entdeckung neuer Energieträger wie Helium-3, das dort oben abgebaut wird. Die Bereitschaft zum Morden hängt mit all dem zusammen. „Limit“ ist deshalb mehr als ein Thriller: ein intelligenter, lesenswerter Roman mit einer filmreifen Story. Andreas Heimann Asterix und Obelix feiern 50. um 50. Geburtstag der beiden Comic-Helden Asterix und Obelix wird am 22. Oktober zeitgleich in 15 Ländern ein Jubiläumsband erscheinen. „Asterix und Obelix feiern Geburtstag“, wird etwas anders sein als bisherige Folgen, teilte der Egmont Ehapa Verlag auf der Frankfurter Buchmesse mit. Der 34. Band wird aus neun Kurzgeschichten bestehen, in denen natürlich auch wieder viele bekannte Freunde der beiden Gallier auftreten. Der Inhalt des Jubiläumsbandes, der in einer Auflage von 1,5 Millionen auf den deutschen Markt gebracht wird, sei aber noch streng geheim. 110 Millionen deutschsprachige Asterix-Bände wurden bisher verkauft. Am 29. Oktober 1959 war der erste Asterix-Band des Comictexters René Goscinny und des Zeichners Alberto Uderzo im französischen Comic-Magazin „Pilote“ erschienen. Seit dem Tod Goscinnys im Jahre 1977 stammen Bilder und Text von Uderzo. dpa Z Vorschlag zu Einheitsdenkmal ach den Feiern zum 20. Jahrestag der friedlichen Revolution am 9. Oktober in Leipzig hat die Diskussion um das künftige Freiheits- und Einheitsdenkmal neuen Schub bekommen. Statt eines festen Denkmals sollte überlegt werden, den Innenstadtring als Gesamtdenkmal zu begreifen, sagte die CDU-Stadträtin Sabine Heymann und bestätigte damit in der Leipziger Volkszeitung gemachte Angaben. dpa N SCHULFREI Debatte um muslimischen Feiertag hält an er Vorschlag der Türkischen Gemeinde in Deutschland, allen Schulkindern an einem muslimischen Feiertag freizugeben, sorgt weiter für Diskussionen. Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele stellte sich hinter den Vorstoß. Ablehnend äußerte sich indes der CSU-Politiker Hartmut Koschyk. Der langjährige Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jürgen Schmude, sagte, die Zeit dafür sei noch nicht reif. D „Ein gesetzlicher Feiertag wäre ein gutes Zeichen, dass wir den Islam als Weltreligion ernst nehmen“, sagte Ströbele im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse. An einem arbeitsfreien Tag könnten Muslime ihre Nachbarn zum gemeinsamen Feiern einladen. Ströbele hatte bereits 2004 einen entsprechenden Vorschlag gemacht und angeregt, im Gegenzug einen der christlichen Feiertage zu streichen. Der Vorstoß stieß auf Widerspruch sowohl in der damaligen rotgrünen Bundesregierung als auch bei den Kirchen. Der CSU-Politiker Koschyk sagte der Zeitung: „Schulfrei an muslimischen Feiertagen steht für uns überhaupt nicht zur Diskussion. Zur besseren Integration leistet dies jedenfalls keinen Beitrag.“ Nach Ansicht der früheren Bundesbildungsministers Schmude (SPD) darf das Thema Integration nicht auf die Feiertagsfrage verengt werden. Bisher habe man Feiertage in Deutschland reduziert, sagte Schmude im Deutschlandradio Kultur. „Nun zu kommen und zu sagen, jetzt werden wir, weil bestimmte Minderheiten das wollen, sie ergänzen – das ist ein waghalsiges Unternehmen.“ Eine ganze Reihe von religiösen Minderheiten werde möglicherweise mit der gleichen Forderung nach einem arbeitsfreien Feiertag kommen. Diese Angelegenheit müsse daher „sehr gründlich diskutiert werden“. Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hatte für einen schulfreien muslimischen Feiertag für alle Schüler plädiert, um ein „Zeichen der Toleranz“ zu setzen. Infrage kämen etwa das Opferfest oder das Zuckerfest am Ende des Ramadan. Widerspruch kam bereits zuvor auch vom EKDRatsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber. Es gebe einen „Vorrang für christliche Feiertage in der Kultur unse- Vorschlag: An einem der muslimischen Feiertage sollten res Landes“, sagte er. alle Schüler – nicht nur Muslime – frei haben. Foto: dpa 14 PRÄVENTION Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... AM RANDE Implantate brauchen Pflege ocker gewordene Zähne sollten nicht einfach nur durch Implantate ersetzt werden. Zugleich muss die Parodontitis bekämpft werden, die für den Zahnverlust verantwortlich ist, warnt die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DGP) in Bonn. Ansonsten sind die Implantate genauso durch Entzündungen und Knochenabbau gefährdet wie die natürlichen Zähne. Die DGP rechnet damit, dass im Jahr 2008 in Deutschland rund eine Million Zahnimplantate eingesetzt werden. Nur eine kleine Minderheit der Betroffenen nimmt bislang an einer intensiven ParodontoseNachsorge teil. Diese müsste jedoch lebenslang wahrgenommen werden, damit es nicht zu Entzündungen mit Knochenabbau bei Implantaten kommt. dpa L Alt-Antibiotika in die Apotheke ach einer Behandlung übrig gebliebene Antibiotika werden am besten zurück in die Apotheke gebracht, wo sie fachgerecht entsorgt werden können. Das rät das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg. Antibiotika sollten auch nicht über die Toilette oder den Hausmüll entsorgt werden, weil sie auf diese Weise über kurz oder lang ins Grundwasser geraten. Keinesfalls gehören die Bakterien bekämpfenden Medikamente in die Hausapotheke, um sie womöglich später noch einmal zu verwenden: Antibiotika dürfen nur nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden. Patienten müssten die Hinweise des Arztes genau befolgen. Dazu gehöre es zum Beispiel, die Dosierung nicht zu ändern oder das Medikament abzusetzen. dpa N ERHOLUNG Entspannen ohne zu erschöpfen er Gang in die Sauna, eine ausgiebige Massage, eine Yoga-Stunde – es gibt viele Wege, um zu entspannen. Oftmals geht damit jedoch ein Zustand der Erschöpfung einher. Viele sehen das schon als Normalität an, frei nach dem Motto: „erschöpft, aber glücklich“. Einer Studie des Marktforschungsinstituts rheingold in Köln zufolge geht es den Befragten bei Wellness nicht um das Nichtstun. Sie sind der Ansicht, dass das Gefühl des absoluten Glücks und der Entspannung vielmehr aktiv erarbeitet werden muss. Bei Frauen sei diese Einstellung sogar noch ausgeprägter als bei Männern: Auf der Suche nach Entspannung nehmen sie auch kleine Schmerzen etwa bei der Kosmetikerin in Kauf. gen sind – körperlich oder mental“, sagt Anke Rebetje vom Berufsverband der Yogalehrenden in Göttingen. „Das, was eine gelungene YogaStunde ausmacht, ist ein Vitalitätsgefühl bei gleichzeitiger Entspannung.“ D Bei vielen Entspannungsmethoden ist Experten zufolge eine gewisse Erschöpfung normal – vor allem, wenn sie mit körperlichen Anstrengungen verbunden sind. „Wenn Sie in die Sauna gehen, muss Ihr Körper dort Höchstleistungen vollbringen, dann sind Sie natürlich erschöpft, empfinden dies aber als entspannend“, erklärt Schnell-Entspannungscoach Klaus Kampmann. Bei solchen körperlichen Aktivitäten werde die Entspannung erreicht, indem man zunächst bewusst anspannt und dann loslässt. Elisabeth Westhoff vergleicht dies mit einem Urzeitmenschen: Dieser musste alle Kräfte für ei- Schwitzen statt Husten: Bei einem Saunabesuch pro Woche lässt sich bereits nach zwei Monaten eine Verbesserung des Immunsystems feststellen. Foto: dpa nen Kampf oder eine Flucht mobilisieren und reagierte anschließend völlig erschöpft. Der Körper befinde sich in ständigem Wechsel zwischen Anspannen und Lösen der Spannung, erläutert die Spezialistin vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen in Berlin. Aber muss das Entspannen immer mit Erschöpfung enden? Kampmann verneint. „Ich kenne über hundert verschiedene Entspannungsmethoden, die ganz ohne körperliche Anstrengungen funktionieren, rein auf kognitiver Basis.“ Bei der sogenannten Sedona-Methode zum Beispiel stellt Kampmann den Gestressten lediglich drei bis vier Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden müssen. Bei ehrlichen Antworten soll sich danach ein Gefühl der Entspannung einstellen. Doch auch körperlich anstrengende Entspannungsmethoden müssen nicht immer mit einem Erschöpfungszustand einhergehen. Die Erschöpfung deutet den Forschern von rheingold zufolge eher daraufhin, dass das Entspannen nicht funktioniert hat und immer noch unangenehme Gedanken durch den Kopf schwirren. Nach einer Entspannungsübung kann Erschöpftheit aber auch bedeuten, dass der Körper noch nicht geschult genug ist im Erlernen der Entspannungsreaktion. „Beim Entspannen schaltet man ab und gerät in einen Zustand leichter Trance. Der Organismus muss aber nach dem Ent- spannen auch wieder bewusst auf Touren gebracht werden“, erklärt Psychologin Westhoff. Gelingt das nicht oder noch nicht, fühle sich der Betreffende erschöpft. Ein kurzer Mittagsschlaf etwa wirkt dann nicht erholsam, sondern so, als sei man zu früh in der Nacht geweckt worden. Ein entscheidender Unterschied zwischen natürlichem Schlaf und der gelernten Entspannungsreaktion sei die Fähigkeit, sich in kurzer Zeit zu erholen, sagt Westhoff. Vielleicht ist jemand bei der Entspannungsübung aber auch einfach zu weit gegangen. „Wenn sich die Teilnehmenden zum Beispiel nach einer YogaStunde erschöpft fühlen, dann deshalb, weil sie über ihre Grenzen gegan- Grund für die Überanstrengung kann ein falsches Leistungsdenken sein. Das ist Rebetje zufolge vor allem für YogaAnfänger typisch. Im Yoga gehe es nicht darum, besser oder schlechter, sondern man selbst zu sein. Wenn der Übende in einer Yoga-Position einen fließenden Atemstrom genießen kann, wisse er, dass er stabil und mühelos darin verweilen kann. Allgemein gilt: Je größer der Kontrast zu den vorherigen Aktivitäten ist, desto wahrscheinlicher wird eine ganzheitliche Erholung. „Im Stress ziehen sich die Muskeln zusammen, bestimmte Organe werden abgeschaltet“, sagt Kampmann. In der Entspannungsphase schalte der Körper in seinen normalen Rhythmus zurück. „Innerlich haben Sie dabei ein Gefühl der Weite.“ Welche Entspannungsmethode die richtige ist, muss jedoch jeder für sich selber herausfinden. Bereits Tätigkeiten wie Lesen oder Joggen können Elisabeth Westhoff zufolge entspannend wirken. Es gehe schließlich darum, innere Ruhe zu finden und sich von aktivierenden Gedanken und Bildern zu befreien. Jan Kluczniok DENTALMEDIZIN Schwangerschaft: Vorher zum Zahnarzt rauen mit Kinderwunsch sollten Zahnprobleme behandeln lassen, bevor sie schwanger werden. Denn insbesondere Zahnfleisch-Erkrankungen können im schlimmsten Falle zu einer Fehlgeburt führen. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte in München hin. F Der Grund seien sogenannte Entzündungsmediatoren, die vermutlich vorzeitige Wehen auslösen. Zahnstein wird am besten beizeiten entfernt: Denn Zahnfleisch-Erkrankungen breiten sich dem Verband zufolge immer aufgrund von vorhandenem Belag oder anderer Reizfaktoren aus. Zahnbeschwerden können während der Schwangerschaft zu verschiedenen Problemen führen: Bei einer Schwangerschaftsgingivitis handelt es sich um starke entzündliche Reaktionen im Mund. Sie werden durch die Einflüsse der Schwangerschaftshormone Östrogen und Progesteron gefördert. Behandelt werden kann die Gingivitis durch eine bessere Mundhygiene, eine sorgfältigen Zahnreinigung sowie Mundspülungen mit einem antiseptischen Mittel. Mit dem Ende der Schwangerschaft verschwindet die Erkrankung meist sofort, erläutern die Experten. dpa Vor der Schwangerschaft sollten Frauen ihre Zähne und das Zahnfleisch kontrollieren lassen. Foto: dpa FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 15 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... IMMUNSYSTEM AM RANDE Fit durch die kalte Jahreszeit uf Dächern und Wiesen glitzert der Raureif und beim Ausatmen schweben kleine Dunstwölkchen gen Himmel. Das Gesicht prickelt vor Kälte, aber die Muskeln sind in Hochform und pumpen mit jedem Schritt Wärme in alle Körperregionen. A Sport im Freien ist für viele Leute auch im Winter eine Wohltat. Weder trübes Wetter noch eisige Temperaturen halten sie vom Joggen, Radfahren oder Langlaufen ab. Eine Erkältung müssen sie trotzdem nicht befürchten. „Mit moderatem Ausdauertraining stärkt man sogar das Immunsystem, das gerade in der kalten Jahreszeit besonders viel zu tun hat. Außerdem geht man davon aus, dass Bewegung im Tageslicht einen positiven Einfluss auf die Stimmung hat und dem gefürchteten Wintertief vorbeugt“, sagt Professor Andreas Nieß vom Universitätsklinikum Tübingen. Sport bei Kälte sei wesentlich ungefährlicher als oft befürchtet. „Durch die Bewegung generieren die Muskeln selbst Wärme, und wenn man nicht gerade Extremsportarten im Gebirge oder im kalten Wasser macht, kann sich der Körper selbst bei langen Ausdauerbelastungen ausreichend aufheizen“, sagt der Sportmediziner. Allerdings müssten Wintersportler einige Regeln beachten, um vom Joggen im Schnee nicht doch eine triefende Nase und Halsschmerzen mitzubringen. Längere Verschnaufpausen sollte man sich bei Eiseskälte beispielsweise verkneifen. „Sobald nach außen transportiert und den Körper warm hält. Kritisch wird es allerdings, wenn sich zu der Kälte auch noch ein eisi- wärmt. Unter Belastung atmet man aber schneller und meistens auch durch den Mund ein und aus, wodurch die kältere Luft in die unteren Regionen der Lunge gelangt und Sport im Freien ist für viele Leute auch im Winter eine Wohltat. Weder trübes Wetter noch eisige Temperaturen halten sie vom Joggen oder Radfahren ab. Foto: ddp man aufhört, die Muskeln zu bewegen, kühlen sie sehr schnell aus. Am besten verlangsamt man das Tempo, wenn überhaupt, nur wenige Minuten und bleibt dabei durch Gehen oder Gymnastik in Bewegung“, sagt Nieß. Außerdem sollte man bei der Planung der Strecke die eigene Fitness realistisch einschätzen und dadurch vermeiden, dass man vor Erschöpfung bewegungsunfähig wird. „Gerade Anfänger sollten hier aufpassen und sich nicht zu viel zumuten.“ Wichtig sei zudem eine angemessene Kleidung, die den Schweiß ger Wind gesellt. „Durch kalte Böen sinkt die auf den Körper einwirkende Temperatur wesentlich – das bezeichnet man als den ,wind chill‘-Effekt“, erläutert Nieß. Vor allem Geschwindigkeitssportlern wie Radfahrern oder Inlineskatern kann dieser Umstand zum Verhängnis werden. Sie sollten sich daher besonders gut auf die verschärften Witterungsbedingungen einstellen. Manche Leute verspüren beim Einatmen eiskalter Luft Schmerzen in den Bronchien. „Normalerweise wird die Luft in den oberen Atemwegen ange- dort zu einer Auskühlung und Austrocknung der Bronchialschleimhaut führt“, erklärt Nieß das Phänomen. Dies sei vor allem für Menschen mit einer Neigung zu asthmatischen Beschwerden problematisch. Wer beim Sport regelmäßig solche Schmerzen verspürt, sollte sich von einem Lungenarzt untersuchen lassen. Außerdem könne es helfen, sich vor dem Sport langsam und ausgiebig aufzuwärmen. „Während des Aufwärmprozesses können sich die Bronchien schrittweise an die kalte Luft gewöhnen“, sagt der Mediziner. Zu- dem sollten anfällige Sportler sich beim Laufen möglichst auf die Nasenatmung konzentrieren, weil dadurch die Luft effektiver angewärmt werde. Dies sei allerdings nur bei niedrigen Belastungsintensitäten möglich. Ein weiteres mögliches Problem ist die Flüssigkeitsaufnahme. „Wenn es kalt ist, verspürt man oft weniger Durst und trinkt zu wenig. Bei Kälte ist die Luftfeuchtigkeit allerdings oft besonders niedrig, und mit jedem Ausatmen verliert der Körper wichtige Flüssigkeit“, gibt Nieß zu bedenken. Wintersportler sollten daher ihre Trinkgewohnheiten unbedingt im Auge behalten. „Gerade wenn man mehrstündige Langlauftouren unternimmt, sollte man unbedingt ein Getränk dabeihaben“, sagt Nieß. Außerdem sei es ratsam, bei längeren Belastungen kohlenhydratreiche Snacks zu sich zu nehmen, um einer frühzeitigen Ermüdung vorzubeugen. Wer am Ende der Runde erhitzt und verschwitzt sein Ziel erreicht, sollte sich so schnell wie möglich nach drinnen begeben. „Dauern die Dehnübungen im Freien mehr als fünf bis zehn Minuten an, friert man schnell und riskiert eine Erkältung“, sagt Nieß. Stretching im Wohnzimmer ist daher die bessere Alternative. Außerdem sollte man am besten sofort die nassen Klamotten ausziehen und sich mit einer Dusche aufwärmen. ddp HERZ-KREISLAUF-SYSTEM Abnehmen hilft Frauen rauen können offenbar Herzkrankheiten vermeiden, indem sie sich gesund ernähren und nicht zunehmen. Das Auftreten der klassischen Risikofaktoren für Herzerkrankungen hänge entscheidend vom Gewicht ab, erläutert Professor Eberhard Windler vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er verweist auf die dort erstellte CORA-Studie (Coronary Risk Factors for Atherosclerosis Women) mit 200 Herzpatientinnen, die mit 255 gleichaltrigen, gesunden Frauen verglichen wurden. F Frauen: Kein Herzinfarkt dank konstanten Gewichts. Foto: dpa Zu den Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, ein niedriger HDL-Cholesterin-Wert, Diabetes und Insulinresistenz. Diese entwickeln sich parallel zu einem zunehmenden Taillenumfang. Patientinnen, die zwischen 60 und 70 Jahren am Herzen erkranken, nahmen bereits zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr erheblich zu, so Windler. Einfluss habe allerdings auch die Art der Ernährung: Nur 100 Gramm Fleisch und Wurst pro Tag hoben dem Wissenschaftler zufolge das Risiko für eine Erkrankung um etwa 300 Prozent an. Obst, Gemüse und Salat wirkten dagegen schützend und senkten die Gefahr um 30 Prozent. Unklar sei allerdings, ob es zum Schutz tatsächlich ausreicht, einfach 100 Gramm Wurst weniger oder mehr Salat zu essen. Eine Rolle könnten zum Beispiel auch die Beilagen spielen – die fette Soße oder die Pommes frites, die der vegetarisch ausgerichtete Esser ohnehin vermeidet. dpa Frische Luft gut für Schleimhäute m Herbst erliegen viele Menschen früher oder später dem Ansturm von Viren und Bakterien. Eine wichtige Schutzfunktion vor Infekten nimmt neben einem starken Immunsystem die Nasenschleimhaut ein: „Wenn sie intakt ist, haben es Erreger deutlich schwerer, in den Körper einzudringen“, sagt Professor Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden. Pflegen kann man seine Nasenschleimhaut mit viel Bewegung an frischer Luft. Auch Nasenduschen, Spülungen und Inhalationen tragen laut Klimek dazu bei, die Nase feucht zu halten. Bei trockener Heizungsluft kann die Nasenschleimhaut dagegen rasch austrocknen. Sie wird spröde und es bilden sich Mikrorisse, durch die Erreger leichter eindringen können. Zudem ist die angegriffene Nasenschleimhaut nicht mehr in der Lage, feine Staubpartikel abzufangen. „Diese gelangen so ungefiltert in die Lunge und können Atemwegserkrankungen auslösen“, erläutert Klimek. ddp I Verminderte Pillenwirkung ntibiotika können die Wirkung der Anti-Baby-Pille abschwächen. „Bei einer Antibiotika-Therapie sollte daher bis zur nächsten Regelblutung sicherheitshalber zusätzlich mit Kondomen verhütet werden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern“, rät Christian Albring vom Berufsverband der Frauenärzte. Das gelte bei der Einnahme von Penizillinen, Tetrazyklinen sowie Cephalosporinen und Chloramphenicol. Neben der herabgesetzten Zuverlässigkeit der Pille könne es außerdem zu Zwischen- oder Abbruchblutungen kommen. Das sei ein Hinweis darauf, dass die beiden Medikamente wechselseitig wirken. ddp A Mittagsschläfchen bringt neue Kraft er die Möglichkeit hat, sollte sich nach dem Mittagessen für ein Nickerchen in einen abgedunkelten Raum zurückziehen. Das bringt mehr als eine Ruhepause im Sitzen, berichten Wissenschaftler des Wiener Instituts für Schlaf-Wach-Forschung. Wie Konzentrations- und Aufmerksamkeitstests ergaben, war die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer nach einer Schlafdauer von 20 Minuten am höchsten. Ihr allgemeines Wohlbefinden stuften sie nach einem Nickerchen von zehn Minuten als optimal ein. dpa W 16 KINDER Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... FRAGEN – STAUNEN – WISSEN Saatkrähen machen alles in Familie etzt fallen sie wieder in Scharen bei uns ein: Krähen. Wobei, die Krähe als solche gibt es gar nicht. Die weltweit etwa 100 Krähenarten gehören nämlich zu den Rabenvögeln. Auch Eichelhäher, Elster, Dohle und Kolkraben sind Rabenvögel. Sie kommen auch in Deutschland vor, sagt Professor Klaus Schildberger. J der Nähe von großen Städten. „Saatkrähen sind Zivilisationsfolger“, sagt der Professor. Sie lieben die Nähe der Menschen. Sie wissen, dass sie da immer genug Futter finden. Und das ist wichtig, schließlich brauchen viele Saatkrähen mehr zu essen als zum Beispiel eine einzelne Nebelkrähe. übrigens auch auf anderen Bäumen. Obwohl Heirat das falsche Wort ist, denn zu jeder neuen Brutzeit finden sich im Frühsommer neue Pärchen. Saatkrähen schlafen aber nicht nur gemeinsam auf ihrem Familienbaum. Sie tun eigentlich alles gemeinsam: Früh, wenn es hell wird, treffen sie sich mit Und eine Saatkrähe anderen Familienallein wäre wahr- verbänden an ihren todun- S a m m e l p l ä t z e n . Ebenfalls bei uns le- scheinlich ben Nebel- und Ra- glücklich. Sie ist es Dann fliegt die ganze Horde zu ihbenkrähe. Diese ren Futterplätbeiden sind sogenannte Ein- „Vom Opa bis zum kleinen zen. Das könzelbrüter, tau- Enkel ist alles mit dabei.“ nen Felder am Stadtrand sein. chen also nicht Sehr beliebt in großen Gruppen auf, erklärt der gewöhnt, im Fami- sind aber auch MüllZoologe von der lienverband zu le- kippen. Denn die Leipziger Universi- ben. Die Großfami- Saatkrähen sind Altät. Die riesigen lien kann man am lesfresser, und sie Schwärme, das besten auf ihren leben gut von den sind Saatkrähen. Schlafbäumen be- Abfällen der MenSie kommen aus obachten – in Leip- schen. Russland zu uns. zig zum Beispiel im gut Dort ist es im Win- Rosental. Da sitzen Besonders ter sehr kalt, oft dann 30 oder gar scheint ihnen der in Mittelliegt viel Schnee. 50 weitläufig ver- Müll zu Und weil die Saat- wandte Vögel auf deutschland krähen deshalb einem Baum. Vom schmecken. Kleiner nicht genug zu fres- Opa bis zum klei- Scherz: Die Vögel sen finden, schla- nen Enkel ist alles kommen nun schon gen sie von Novem- mit dabei – denn ewig im Winter zu ber bis März bei Saatkrähen werden uns. Hier ist ihre uns ihr Winterquar- bis zu zehn Jahre zweite Heimat. Helga Röstel tier auf. Aber nur in alt. Geheiratet wird KINDERLACHEN Jetzt überall auf den herbstlichen Wiesen und Äckern: die Saatkrähe. Stichwort: Saatkrähen aatkrähen gehören zur Familie der Rabenvögel und damit zu den Singvögeln – auch wenn sich ihre rauen, krächzenden Stimmen überhaupt nicht so anhören. Sie werden etwa 46 Zentimeter groß und 360 bis 670 Gramm schwer. Ihre Federn sind schwarz und schillern blau. S Ihr wichtigstes Merkmal ist ihr Schnabel, an dem man sie gut von anderen Krähen – vor allem den sehr ähnlichen Rabenkrähen – unterscheiden kann. BUCHTIPP Witze Der kleine Medicus Beim Essen ermahnt die Mutter: „Moni, du sollst nicht immer die Ellenbogen auf den Tisch stützen!“ – „Vati tut das auch!“ – „Der ist alt genug; der darf das!“ – Moni: „Ich übe ja auch noch.“ ● Vater sitzt am Schreibtisch, als Hans ins Zimmer stürzt: ,,Du, Vater!“ – „Stör mich nicht und sprich nur, wenn du gefragt wirst“, ruft der Vater. – „Gut, Vati“, meint Hans, „frag mich doch, ob Mutti die Treppe runtergefallen ist!“ ● „Peter, weshalb weint deine Schwester?“, will Oma wissen. – „Ach, ich glaube, die spinnt!“ gibt Peter Auskunft. „Und dabei habe ich sogar geholfen, ihre Tafel Schokolade aufzuessen.“ ● „Irma“, fragt die Lehrerin in der Geschichtsstunde, „wer hat früher regiert, Otto I. oder Heinrich I.?“ – „Die haben alle beide früher regiert, Fräulein Müller“, strahlt Irma. allo, liebe Kinder, hier ist wieder euer Nils. Heute habe ich ein H sehr interessantes Buch für euch. Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt: Was eigentlich ist Husten? Und wie wirkt ein Antibiotikum? Hilft Schlaftee wirklich beim Schlafen? Wenn ihr so neugierig seid, dann kann ich euch das Buch „Der kleine Medicus“ von Dietrich Grönemeyer empfehlen. Er ist nicht nur der Bruder des Sängers Herbert Grönemeyer, er ist auch ein Professor und bekannter Arzt. Er hat ein Buch geschrieben, das sich um den Jungen Nanolino dreht. Er ist zwölf Jahre alt und will mit dem Arztwerden nicht länger warten – da hat man eine Menge Fragen. Gut, dass es da nicht nur Großmutters Kräuterapotheke gibt, sondern auch Dr. X und seine freakige Assistentin, die Foto: dpa Er ist ziemlich groß und gerade, und die Schnabelwurzel ist weißlich und trägt keine Federn. Die Beine der Saatkrähen sind befiedert – deshalb wirken sie oft viel pummeliger und größer, als sie in Wirklichkeit sind. Männliche und weibliche Saatkrähen sehen gleich aus. Junge Saatkrähen hingegen sind nicht so kräftig gefärbt, sondern eher rauchschwarz, und ihre Schnabelwurzel ist noch dunkel. KINDERRÄTSEL Finde die fünf Unterschiede Nanolino eine abenteuerliche Reise durch den menschlichen Körper ermöglichen. Dabei fliegt er durch gigantische Schluchten und Katakomben, kämpft mit schaurigen Ungeheuern und gefährlichen Killerkommandos und begegnet winzigen Kleinstrobotern. Für alle, die mehr über Medizin und Gesundheit wissen – und dabei eine spannende Geschichte lesen wollen. Viel Spaß wünscht euch euer Nils! FRESH – DIE JUNGE SEITE 17 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... GUINNESS-BUCH Der Herr der Konsolen ist ein Leipziger hat er auf einen Schlag hundert Konsolen dazugekauft. Weitere sollen folgen. Meyer hat seine Wünsche in einer Text-Datei auf seinem Computer zusammengefasst. Viele Konsolen gibt es für weniger als hundert Euro im Internet, doch einige Exemplare auf seiner Wunschliste sind um einiges teurer. wischen den neuesten Konsolen auf dem Markt und der 27 Jahre alten Spielkonsole Vectrex liegen technologisch gesehen Lichtjahre. Auf dem Schreibtisch von René Meyer sind es lediglich wenige Zentimeter. Die Vectrex mit eingebautem hochformatigen Bildschirm ist das Lieblingsstück aus der mittlerweile 600 Konsolen umfassenden Sammlung des 39-jährigen Leipzigers. Seit zwei Jahren steht er damit im Guinness-Buch der Rekorde. Schon zu DDR-Zeiten entwickelte sich Meyers Interesse für Konsolen und Computer. Mit 17 Jahren programmierte er sein erstes Spiel. Doch mit dem Sammeln begann er erst nach der Wende. Z Seinen Arbeitsplatz hat der Journalist für Computer und digitale Medien im Keller seines Hauses eingerichtet, in das er vor einem Jahr mit seiner Familie eingezogen ist. Hier schreibt er seine Artikel, hier betreut er seine Homepage und hier steht auch die Konsolensammlung. Derzeit zeugen noch ein paar gefüllte Kisten von seiner letzten Ausstellung, auf der Kölner Gamescom im August dieses Jahres. Für solche Ausstellungen stellt der zweifache Familienvater seinen gewohnten Tagesablauf auf 600 Konsolen hat der 39-jährige Leipziger René Meyer bisher gesammelt. Seit zwei Jahren steht er damit im Guinness-Buch der Rekorde. Foto: ddp den Kopf. Denn normalerweise arbeitet er nachts, geht morgens gegen sieben Uhr ins Bett und steht nachmittags wieder auf. Geld bekommt er für das Ausstellen nicht. Vielmehr treibt ihn das Feedback der Anderen an. „Es ist toll, einfach so dazusitzen und dann zuzusehen, wie die Leute sich daran erfreuen. Das ist eine richtige Befriedigung“, schwärmt Meyer. Das schönste Kompliment bekam Meyer einmal von dem Spiele-Entwickler Bob Bates zu hören. „Einfach unglaublich“ soll er gesagt haben und Meyer fügt hinzu: „Das ist der, von dem man sonst selbst Autogramme sammelt.“ Der Eintrag ins Guinness-Buch hat Meyer beflügelt, fleißig wei- ter zu sammeln. Eine Kostbarkeit seiner Sammlung ist die Magnavox Odyssey, die erste Konsole überhaupt aus dem Jahr 1972. Eine besonderes Stück sei auch die „Pong“ – die einzige Konsole, die in der DDR auf den Markt kam, sagt Meyer. Deshalb sei das Sammeln zur damaligen Zeit nahezu unmöglich gewesen. Anfang des Jahres MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS Illuminati Fallout 3 Unendlicher Spaß as Phänomen Kings Of Leon geht mit Only By The Night in die nächste Runde. In zehn Ländern katapultierte sich das vierte Album des Quartetts aus Nashville in die Top 10 der Charts, räumte Awards wie Grammys ab und bekam acht Mal Platin. Nicht, dass die Brüder Nathan, Caled und Jared wie ihr Cousin Matthew den Alternative Rock neu erfinden, aber die vier Männer mit dem selben Nachnamen Followill setzen alle bekannten Erfolgsrezepte konsequent um. In England sind die Kings mit ihrem aktuellen Album die neuen Rock-Helden in England. ährend ein neuer Papst gewählt werden soll, steht der Vatikan vor seiner schwersten Prüfung. Vier Kandidaten für die Papstnachfolge wurden vom mysteriösen Geheimbund der Illuminaten entführt und sollen stündlich hingerichtet werden. Und irgendwo in der Vatikanstadt tickt eine Antimateriebombe, die das Zentrum der katholischen Kirche in wenigen Stunden vernichten wird. Wenig Zeit und viel Druck für den Symbologen Robert Langdon und die Physikerin Vittoria Vetra, die auf der Jagd durch Rom vier Morde und eine Katastrophe verhindern müssen. DVD/BlueRay m postapokalyptischen Washington durchstreift der Spieler wüste Landschaften und muss sich gegen allerhand böse Wesen wehren. Dank atemberaubender Grafik, bombastischem Sound und ungekanntem Spielwitz erwartet RollenspielFans mit Fallout 3 ein echtes Highlight. In den bereits enthaltenen Add-Ons erlebt der Spieler aufregende und abwechslungsreiche Abenteuer in den Überbleibseln von Pittsburgh, im Sumpf, im Eis von Anchorage und schließlich auf dem Mutterschiff von Außerirdischen. Den gefeierten Rollenspielkracher gibt es jetzt für die Konsolen XBox 360 und PS3. or einem Jahr nahm sich David Foster Wallace, einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Literatur, das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags. 1996 erschien Infinite Jest in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Blumenbach hat jahrelang an der Übersetzung des dicken Buches gearbeitet, und seine kongeniale Übertragung ins Deutsche gibt deutschsprachigen Lesern nun endlich die Möglichkeit, das Buch kennenzulernen. W Den Wert seiner gesamten Sammlung kann er nicht beziffern. „Wenn jemand kommen und mir für die Sammlung 500 000 Euro bieten würde, dann sag ich ja“, sagt Meyer. Sollte dieses verlockende Angebot ausbleiben, habe er schon einen Erben im Auge – seinen Sohn. Stefan Schröter AM RANDE Kings of Leon D Doch Meyer, der vor einem Jahr zum zweiten Mal Vater geworden ist, hat auch ein Leben außerhalb seines Kellers. Er engagiert sich beispielsweise in einem Science-Fiction-Club, wo er erst kürzlich in den Vorstand gewählt wurde, und unternimmt viel mit seiner Familie. Sein siebenjähriger Sohn spielt gern Computer- und Konsolenspiele – natürlich nur mit Papas Einverständnis. Schließlich könne er seinem Sohn nicht das verbieten, womit der Vater sein Geld verdient. „Vier Tage in der Woche sind aber bildschirmfrei“, stellt der Spiele-Profi klar. I V Drei junge Forscher verreisen it ihren guten Leistungen bei Auswahltests in Bremen haben sechs Schüler einen Platz im deutschen Nationalteam für die internationale Jugendolympiade in Naturwissenschaften ergattert. Bilgin Osmanodja, Anne Sauermann und Maximilian Wende (alle aus Sachsen), Joris Dolderer (Brandenburg), Max Langhof (Sachsen-Anhalt) sowie Philipp Risius (Hessen) werden Anfang Dezember bei der 6. International Junior Science Olympiade (IJSO) in Aserbaidschan um die Wette experimentieren und rechnen, teilte die Wettbewerbsleitung, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik an der Universität Kiel, mit. Ob die Bildung von Feinstaub, das Gleichgewicht beim Fahrradfahren oder Fragen zur Imkerei – fast eine Woche lang mussten 45 Schüler im Alter zwischen 13 und 15 Jahren an der Jacobs-Universität Bremen zahlreiche Aufgaben lösen. Sie waren in zwei früheren Runden unter bundesweit 1000 Schülern ausgesucht worden. dpa M 18 IHR GELD, IHR RECHT Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... BANKGESCHÄFTE Die Rache der Zahlendreher er den Überweisungsträger in der Bank aufmerksam ansieht, kennt sie schon – die sogenannte EU-Standardüberweisung, die in vielen Banken seit mehr als einem Jahr verwendet wird. Nach dem einheitlichen Standard für EuroÜberweisungen kommt vom 31. Oktober an auch die europaweit einheitliche Lastschrift – alles vor dem Hintergrund einer neuen Richtlinie, die einen einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum vorsieht, genannt „SEPA“. Das ist auch der Grund dafür, dass die Banken derzeit neue Geschäftsbedingungen (AGBs) an ihre Kunden verschicken. Hier die wichtigsten Ratschläge zu den neuen Regeln. W Was bedeutet SEPA? Die Buchstaben stehen für „Single Euro Payments Area“. „Es ist eine weitere Stufe nach der Einführung des Euro-Bargeldes 2002 und der Einführung der Euro-Standardüberweisung Anfang 2008“, erläutert Axel Schindler, Experte für Zahlungsverkehr beim Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in Berlin. Mit dem neuen EU-Recht werde eine Grundlage für einheitliches Zahlen für die teilnehmenden Länder geschaffen – neben den EU- jenen, die regelmäßig Zahlungen im EU-Ausland entrichten müssen. „Die Möglichkeit einer Lastschrift auf europäischer Ebene gibt es bislang nicht“, sagt Schindler. Genau hinsehen: Die internationalen Standards für Überweisungen kommen jetzt auch für Lastschriften. Foto: dpa Staaten sind das Island, Liechtenstein und Norwegen. Warum ist die neue Richtlinie im Zahlungsverkehr wichtig? Eine wichtige Neuerung bringt die Umsetzung der Richtlinie all AKTUELLE URTEILE Falschparker haften für Schäden Künftig ist das möglich. Wer regelmäßig eine Stromrechnung für das Ferienhaus in Spanien bezahlt, muss das bislang bar, per Scheck oder per Überweisung erledigen. Die komfortablere Lastschrift ist möglich, wenn § alschparker müssen selbst für Schäden an ihrem Auto haften. Das Amtsgericht München stellte in einem kürzlich veröffentlichten Urteil klar: Ein Autofahrer ist selbst schuld, wenn sein Wagen ordnungswidrig auf dem Bürgersteig abgestellt ist, den Verkehr behindert und dann von einem Kind mit dessen Fahrrad beschädigt wird. Die Risiken eines falsch geparkten Wagens hätten in erster Linie die Parkenden und nicht die Passanten zu tragen. Im betreffenden Fall muss der Falschparker somit den Schaden von rund 1100 Euro selbst tragen. Das Urteil ist rechtskräftig. Az.: 331 C 5627/09 F beide Parteien gemeinsam eine Lastschriftvereinbarung treffen. Ein weiterer Vorteil: Die Zahlungen sollen ebenso schnell wie im Inland ausgeführt werden, erläutert der Bundesver- Neun Jahre Streitdauer unangemessen in Streit vor den Sozialgerichten darf sich nicht über neun Jahre hinziehen. Mit einem vor kurzem bekannt gegebenen Beschluss E gab das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe der Beschwerde einer Ärztin statt, die seit April 2000 um ihre Honorare streitet. Die Untätigkeit des Sozialgerichts verletze sie in ihrem Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz, erklärten die Richter. Bislang hatte das Bundesverfassungsgericht häufig die Verfahrensdauer in Strafverfahren gerügt, weil die Länge der Untersuchungshaft nicht mehr mit der Unschuldsvermutung vereinbar war. Doch auch wenn es nicht um die Freiheitsrechte von Angeklagten geht, dürfen sich Gerichte nicht beliebig Zeit lassen. Bereits Anfang September hatten die Verfassungshüter die 14-jährige Dauer eines Zivilstreits zwischen zwei Steuerberatern als unerträglich lang kritisiert. Nun ging es erstmals um ein Verfahren vor den Sozialgerichten: Die Ärztin hatte im April 2000 eine bereits anhängige Honorar-Klage um die Honorarbescheide für zwei weitere Quartale erweitert. Ein Urteil zu diesen beiden Quartalen gibt es bis heute nicht. Nach dem Karlsruher Beschluss dürfen auch die Sozialgerichte ein Verfahren nicht über Jahre schleifen lassen. Sie müssten in solchen Fällen alle verfügbaren Mittel ergreifen, um es zu beschleunigen. Az: 1 BvR 1304/09 band deutscher Banken in Berlin – innerhalb eines Bankarbeitstages, allerdings erst bis zum Ablauf der Übergangsfrist 2012. Wer noch per Beleg überweist, muss maximal zwei Tage warten, bis das Geld bei der anderen Bank sein muss, sagt Roland Flommer, SEPA-Experte des Deutschen Sparkassenund Giroverbands in Berlin. Gibt es Nachteile? Bankkunden müssen sich künftig darauf einstellen, dass Vertipper und Verschreiber bei einer Überweisung zu Fehlbuchungen führen können. Bislang prüften Banken, ob für die Transaktion beim Empfänger Kontonummer und -inhaber zusammenpassen. „Dieser Schritt kann künftig wegfallen“, sagt Schindler. Deshalb gelte es, bald noch genauer hinzusehen. „Denn wenn es diese Kontonummer bei dem Kreditinstitut gibt, wird der Betrag gutgeschrieben.“ Nach wie vor haben Kunden aber einen Anspruch darauf, Geld von falschen Empfängern zurück zu erhalten. Die Widerspruchsfrist für Lastschriften ist kürzer – eine Rückbuchung ist nach dem Belastungstag künftig nur noch bis zu acht Wochen lang möglich. Bei der alten Lastschrift, die es parallel für eine Übergangszeit geben wird, ist mehr Zeit, erklärt die Verbraucherzentrale Sach- sen in Leipzig. Hier gelten bis zu sechs Wochen nach Rechnungsabschluss, der zum Ende des Quartals erfolgt. Die Banken haben bereits signalisiert, Kunden bei Problemen unterstützen zu wollen und kulant zu handeln. Wie erkennen Kunden IBAN und BIC? Im Idealfall haben sich Bankkunden schon mit den internationalen Kontonummern und Bankleitzahlen vertraut gemacht. Die Kontonummer kann bis zu 34 Stellen haben, die Bankleitzahl 8 oder 11. Bei internationalen Zahlungsvorgängen sollen künftig diese Kennungen verwendet werden. Die IBAN für deutsche Konten erkennen Verbraucher an den ersten beiden Stellen, erläutert der BVR: Sie lauten „DE“. Beim BIC steht das DE dagegen an fünfter und sechster Stelle. Warum versenden die Banken neue AGBs? Sie müssen den Kunden die Änderungen zur Kenntnis bringen. Wer nicht innerhalb von sechs Wochen schriftlich widerspricht, nimmt die neuen AGBs an. Thorsten Wiese LOHNZAHLUNG Zu viel Geld – Korrektur rechtens ekommt ein Mitarbeiter aus Versehen zu viel Gehalt, darf der Arbeitgeber das korrigieren, sobald es bekannt wird. Das gelte auch dann, wenn der Fehler schon einige Monate zurückliegt und dem Arbeitnehmer nicht nur einmal, sondern regelmäßig zu viel überwiesen wurde, sagte der Fachanwalt für Arbeitsrecht Paul-Werner Beckmann. Der Sachverhalt sei als „ungerechtfertigte Bereicherung“ zu werten, die mit der nächsten Gehaltsabrechnung korrigiert werden kann. B „Solche Fehler kommen immer wieder vor“, sagte der Rechtsanwalt aus Herford, der auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein ist. Das Gleiche gelte im Übrigen, wenn der Arbeitgeber aus Versehen zu wenig gezahlt hat. Die Frage, ob der Arbeitgeber das zu viel überwiesene Geld in jedem Fall zurückverlangen kann, ist schwieriger zu beantworten. Haben sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber vorher über eine Gehaltserhöhung unterhalten und dabei unterschiedliche Vorstellungen über die Summe gehabt, darf der Arbeitnehmer davon ausgehen, seine Forderung sei erfüllt worden, wenn er anschließend die von ihm geforderte höhere Summe auf seinem Konto findet. „Überweist die Buchhaltung also versehentlich 250 statt 150 Euro, kann der Mitarbeiter das als Einverständniserklärung sehen“, sagte Beckmann. Kann der Arbeitnehmer guten Gewissens davon ausgehen, dass der Arbeitgeber ihm den höheren Betrag überweisen wollte, sei das als „Vertrauenstatbestand“ zu werten. Ob der Arbeitgeber im Streitfall damit durchkomme, das Geld zurückzufordern, sei unsicher. Ähnlich ist es, wenn der Arbeitnehmer glaubhaft machen kann, beispielsweise ein deutlich überhöhtes Weihnachtsgeld komplett ausgegeben zu haben, etwa für eine Urlaubsreise. Wenn er glaubhaft machen kann, dass das so ist und er sich die Reise gerade deshalb gegönnt hat, weil er guten Gewissens davon ausgegangen war, zu Recht so viel Geld bekommen zu haben, kann der Arbeitgeber die Summe nicht einfach zurückverlangen. Ist die Sachlage dagegen eindeutig so, dass es sich klar erkennbar um einen Irrtum handelte, sei es juristisch in Ordnung, das Geld zurückzufordern. „Der Arbeitgeber kann die gesamte Summe aber nicht einfach vom nächsten Gehalt abziehen“, sagte Beckmann. „In dem Fall sind Pfändungsfreibeträge zu beachten, damit der Mitarbeiter in dem betreffenden Monat nicht auf einen Großteil seines Gehaltes verzichten muss.“ Vernünftig sei in jedem Fall, mit dem Mitarbeiter zu sprechen und einzuräumen, das ein Fehler passiert ist. Beide Parteien könnten sich dann auch auf Ratenzahlung einigen – falls der Arbeitgeber sich nicht kulant zeigt und auf die Rückzahlung verzichtet. Andreas Heimann SOZIALES 19 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... NOTSTAND AM RANDE Deutschlands Kinderheime sind voll essica, Kevin, Robin, Lea-Sophie: Alle diese Kinder starben qualvoll durch Hunger, Vernachlässigung oder Gewalt. Keiner hatte sie vor ihren Eltern geschützt. Jugendämter standen mit jedem neuen Skandal-Fall stärker unter dem Druck der Öffentlichkeit. Immer häufiger nahmen sie dann in den vergangenen Jahren Kinder und Jugendliche schon früh aus Problemfamilien. Jetzt zeigen sich die Folgen: Deutschlands Heime sind rappelvoll. J „Seit 2006 hat die Zahl der Heimunterbringungen erheblich zugenommen“, sagt Diakonie-Experte Karl Späth. Er ist Fachreferent für Hilfe zur Erziehung beim Bundesverband in Berlin. „Alle unsere Einrichtungen sind fast bis auf den letzten Platz gefüllt.“ Das habe zwei Gründe. Zum einen seien Behörden merklich sensibler geworden, wenn das Wohl von Kindern gefährdet sei. In den Jahren vor der Wirtschaftskrise hätten die Kommunen aber auch gute Steuereinnahmen verbucht und so die kostspieligen stationären Plätze bezahlen können. Mehr als 32 000-mal nahmen die Ämter in Deutschland im vergangenen Jahr Kinder und Jugendliche in Obhut – oft nur für wenige Stunden, häufig aber auch für lange Jahre. Das ist eine deutliche Steigerung von 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar von 26 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden beziffert. Betroffen sind alle Altersgruppen. Doch vor allem jüngere Kinder haben sagt Harald Weichert. Dennoch sei dies oft zunächst die erste Anlaufstation. Weichert ist seit 23 Jahren Erziehungsleiter im Vinzenzwerk, einem im Grünen gelegenen Kinder- und Jugendheim am Rande von Münster. Die 119 Plätze seien fast immer vollständig vergeben, das oder zu den Eltern zurückkehren. Zur Schließung kam es nicht. „Alle 15 Plätze sind belegt“, sagt Weichert. Jugendhilfe-Träger bauen ihr Angebot an Heimen und Wohngruppen wieder aus. So sind etwa in Westfalen in den vergangenen beiden Jahren Rund 32 000-mal nahmen 2008 die Ämter in Deutschland Kinder und Jugendliche in Obhut – eine Steigerung von 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Foto: dpa die Ämter häufiger zumindest zeitweise aus den Familien genommen. Der Anteil der unter Dreijährigen lag 2008 bei zehn Prozent und damit doppelt so hoch wie im Jahr 2000. Mittlerweile ist jedes vierte entzogene Kind acht Jahre alt oder jünger. „Keiner findet, dass Kinder ins Heim gehören“, Durchschnittsalter der Schützlinge spürbar gesunken. Früher seien mehr als 80 Prozent zehn Jahre und älter gewesen, nun sind es nur noch 70 Prozent. Noch vor ein paar Jahren gab es die Überlegung, eine von zwei „Diagnosegruppen“ zu schließen. Dort werden Kinder im Vor- und Grundschulalter betreut, bis sie in Pflegefamilien kommen rund 770 neue Plätze entstanden. „Der Zuwachs ist ungewöhnlich“, sagt Matthias Lehmkuhl, Referatsleiter im Landesjugendamt Westfalen. Aus Gesprächen mit den Spitzenverbänden der Einrichtungsträger und dem Austausch mit anderen Ämtern weiß auch er, dass die Heime nicht nur in seinem Landesteil voller geworden sind. Zu Überbelegungen komme es deshalb aber nicht. Diese seien ungesetzlich und würden nur in Einzelfällen kurzfristig genehmigt. Noch in den 90er Jahren waren Heime geschlossen worden. „Mit dem Kinder- und Jugendhilfegesetz von 1990 wurden verschiedene ambulante Maßnahmen eingeführt, um Familien in der Selbsthilfe zu stärken“, erklärt die Expertin für Gewaltprävention Cordula Lasner-Tietze vom Deutschen Kinderschutzbund in Berlin. Sozialpädagogen betreuten fortan intensiv Familien, in denen es kriselte. Von ihnen gebe es aber einfach nicht genug, um die Familienprobleme zu lösen. „Denn trotz zunehmender Hilfen ist der Personaleinsatz gleich geblieben.“ Von einem Scheitern der Familienhilfe könne aber nicht die Rede sein. Für Kinder, die aus ihrem Zuhause genommen werden müssen, seien Pflegefamilien der richtige Ersatz, um familienähnliche Bedingungen zu bieten, findet LasnerTietze. Die Heime seien auf die steigende Zahl junger Kinder nicht ausreichend vorbereitet. Zugleich steckten jedoch die Jugendämter in dem Dilemma, in sehr kurzer Zeit professionelle Pflegepersonen finden zu müssen. „Das ist schwierig.“ Martin Holzhause REGIERUNGSBILDUNG Bürgergeld oder Hartz IV m Streit um eine Radikalreform der sozialen Sicherungssysteme sind sich Union und FDP nicht näher gekommen. Das Thema bleibe in der Diskussion, sagte der Verhandlungsführer der FDP, Dirk Niebel, nach der dritten Sitzung der Koalitions- Experten für Arbeitsmarktpolitik in Berlin. „Im Moment ist die Situation so, dass die Union Hartz IV fortsetzen möchte. Wir wollen Hartz IV ablösen durch ein bedarfsorientiertes Bürgergeld“, betonte Niebel. I Dieses soll alle anderen steuerfinanzierten Leistungen, darunter auch das Arbeitslosen- geld II, ersetzen. Die FDP erhofft sich davon MilliardenEinsparungen im Etat des Bundesarbeitsministeriums. Die Union steht der FDP-Forderung ablehnend gegenüber. „Wir werden keine Ergebnisse veröffentlichen, solange nicht alles beschlossen ist“, sagte Niebel. Vor Beginn des Treffens hatte Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Arbeitsminister Reiner Haseloff (CDU) den Bürgergeld-Vorschlag kritisiert: Es sei damit eine „ziemlich große Unschärfe verbunden“. Entschieden werden solle „zum Schluss im Paket“. Die CDU-Spitze sprach sich strikt gegen Änderungen bei der betrieblichen Mitbestimmung aus. Gerade in der Wirtschaftskrise habe es zwischen Arbeitnehmern und Unternehmensführungen einen Konsens gegeben, sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla nach einer CDU-Präsidiumssitzung. Dieser Konsens sollte nicht aufgekündigt werden. Pofalla wird als neuer Bundesarbeitsminister gehandelt. Zuvor hatte eine große deutsche Boulevard-Zeitung gemeldet, die Arbeitsgruppe Wirtschaft habe sich in den Koalitionsgesprächen darauf geeinigt, dass ein Betriebsrat erst in Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern gebildet werden darf. Derzeit ist es möglich, in Betrieben ab fünf Mitarbeitern eine Arbeitnehmervertretung zu wählen. Haseloff wies Berichte zurück, die Koalitionäre in spe dächten über eine Anhebung der Minijob-Verdienstgrenze von 400 auf 1000 Euro monatlich nach. An dieser Stelle gebe es – wie bei anderen Gesetzen zum Tarif- und Arbeitsrecht auch – „keinen Handlungsbedarf“. Diese Regelungen entfalteten bereits gute Wirkung, sodass „nicht nachgesteuert“ werden müsse. dpa Sozialarbeit bei Jungen beliebt as Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) wird in Sachsen immer beliebter. Seit 2004 hat sich die Zahl der besetzten Stellen im Freistaat von gut 1500 auf zuletzt knapp 2250 erhöht, teilte der zuständige Kommunale Sozialverband Sachsen mit. Etwa die Hälfte der Stellen wird vom Freistaat finanziert, der Rest von freien Trägern. D Reine Mädchensache ist das Soziale Jahr dabei längst nicht mehr. 524 junge Männer waren zum Jahreswechsel 2008/09 im Freiwilligen Sozialen Jahr in Sachsen registriert. Sie machen damit etwa ein Viertel aller sächsischen FSJ-ler aus. 2004 hatte der Anteil bei knapp 18 Prozent gelegen. Die meisten jungen Leute seien in Sachsen in der Altenpflege und -hilfe, eingesetzt, sagte Katja Winkler, die beim Kommunalen Sozialverband für die Organisation des Freiwilligen Sozialen Jahres zuständig ist. Danach folge die Kinder- und Jugendhilfe. Einen großen Zuwachs erlebe derzeit die sogenannte Gesundheitspflege. Dort nehme die Zahl der Stellen seit etwa zwei Jahren deutlich zu, sagte Winkler. Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann von jungen Menschen bis zu einem Alter von 27 Jahren geleistet werden und gilt bei Männern auch als Ersatz für den Wehr- oder Zivildienst. Zu den Trägern des Freiwilligen Sozialen Jahres in Sachsen gehören unter anderem die Kirchen und die Sozialverbände, aber auch viele Kreisund Stadtverwaltungen und kleinere Vereine. Zu den klassischen Einsatzbereichen im Sozialen haben sich in den vergangenen Jahren weitere Angebote gesellt. So ist ein FSJ-Politik genauso möglich wie ein FSJ-Kultur, -Sport oder -Denkmalpflege. Die Plätze dort sind allerdings stark begrenzt und heiß begehrt. Der Freistaat Sachsen stellt pro Jahr rund zwei Millionen Euro für die Freiwilligendienste zur Verfügung. Im Jahrgang 2009/10 entstünden daraus 1107 Plätze, sagte der Sprecher des Sozialministeriums, Ralph Schreiber. Die übrigen Plätze würden von den freien Trägern selbst finanziert. Zudem stelle das Land seit 2008 jährlich rund eine halbe Million Euro zusätzlich zur Verfügung, mit der ein FSJ für besonders benachteiligte junge Leute finanziert werde. dpa 20 SPORT Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... OLYMPIA Rogge bleibt, Golf und Rugby kommen Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wurde in Kopenhagen in seinem Amt bestätigt – und bekam quasi als Geschenk zur Wiederwahl gleich noch die Aufnahme der Sportarten Golf und Rugby in das Programm der Olympischen Spiele 2018 in Rio de Janeiro. Fotos: AFP acques Rogge ist nach dem neuntägigen Olympia-Marathon von Kopenhagen auf dem Gipfel seiner Macht. Seine überwältigende Wiederwahl als IOC-Präsident mit 88:1 Stimmen war die erste Bestätigung seiner Stärke, fünf Stunden später brachte der 67 Jahre alte Belgier auch noch „seine“ Sportarten durch: Golf und Rugby feiern bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro ihr olympisches Comeback. Rugby (in seiner schnellen Form mit sieben Spielern) wurde mit 81:8 Stimmen gewählt, Golf (63:27) erhielt von den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ebenfalls eine deutliche Mehrheit. J „Die olympische Bewegung ist stärker und vereinter denn je. Ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben, aber jetzt gilt der Blick der Zukunft. Es gibt viel zu tun“, sagte der Ober-Olympier vor der 121. IOC-Vollversammlung. Nach acht Jahren im Amt wird er als wohl letzter Amateur an der Spitze der wichtigsten Sportorganisation der Welt bis 2013 die Geschicke des IOC leiten. Seine potenziellen Nachfolger Thomas Bach (Tauberbischofsheim) und Richard Carrion (Puerto Rico) gehörten zu den ersten Gratulanten. Auch der 80-jährige Walther Tröger schloss sich den Glückwünschen an. Der Doyen der deutschen Sportpolitik wurde nach 21 Jahren im IOC zum Ehrenmitglied ernannt, darf damit weiter an allen Spielen und Sessionen teilnehmen, hat aber kein Stimmrecht mehr. Trotzdem kann er der Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018 allein durch seine Präsenz helfen. Die bayerische Landeshauptstadt will trotz des öffentlichen Darlehens von einer Million Euro die 30 Millionen Euro für die Bewerbung weiter durch Privatmittel finanzieren. Anders als Tröger ließ Rogge nach der Mandatsverlängerung die ganz großen Gefühle nicht heraus. „Das ist ein schöner Moment, aber morgen arbeiten wir weiter, schnell und hart“, kommentierte er, „jetzt werde ich erstmal fünf bis zehn Kilometer laufen, eher fünf.“ Die Mammut-Meetings in der dänischen Hauptstadt haben viel Kraft gekostet. Um- so größer war seine Erleichterung, dass nach zwei Niederlagen endlich die überfällige Reform des olympischen Programms geglückt ist. Durch die Re-Integration von Golf und Rugby mit sieben statt 15 Akteuren pro Team wird das Angebot bei den Rio-Spielen 2016 wieder auf 28 Sportarten aufgestockt. Tiger Woods warb in einer Video-Botschaft persönlich für die Rückkehr von Golf 112 Jahre nach dem letzten Olympia-Auftritt. Rugby war zuletzt 1924 olympisch. „Dank Ihrer Führungsqualitäten ist die olympische Bewegung stärker denn je. Sie sind ein großartiger Präsident“, lobte IOC-Ehrenpräsident Juan Antonio Samaranch. Am 16. Juli 2001 hatte Rogge als achter IOC-Boss die Regentschaft von Samaranch übernommen. Der ehemalige Chirurg und Orthopäde war mit edlen Plänen angetreten. Ein Reformer wollte er sein, die Korruption bekämpfen, den Gigantismus eindämmen, den Dopingsumpf trockenlegen, die Frauenquote erhöhen und das olympische Programm modernisieren. Eine moralische Erneuerung war nach dem größten Bestechungsskandal der IOC-Geschichte 1999 dringend nötig. Mit Eloquenz, Transparenz und Integrität verschaffte der charismatische Rogge der Weltregierung des Sports neues Ansehen. Als ehemaliger OlympiaSegler und Rugby-Nationalspieler kennt er das Seelenleben der Athleten, als ehemaliger Mediziner steht er für Glaubwürdigkeit im Anti-DopingKampf. Rogge weiß, dass Olympia nur durch ein konsequentes Vorgehen gegen Pharmabetrug überleben kann. „Als ich das Amt übernommen habe, wollte ich vor allem die olympischen Werte wieder in den Vordergrund stellen. Deshalb habe ich den Anti-DopingKampf zur obersten Priorität gemacht“, sagte er. Vier Olympische Spiele (Salt Lake City 2002, Athen 2004, Turin 2006, Peking 2008) hat er seitdem als Präsident erlebt und dabei einen Wandel vom Idealisten zum Pragmatiker durchgemacht. Nicht nur bei der Programmgestaltung steckte er bittere Niederlagen ein. Vor den Peking- Spielen, die er von Samaranch „geerbt“ hatte, musste Rogge sogar öffentlich eine Krise eingestehen. Politiker, Spitzenfunktionäre und die Weltpresse warfen ihm Führungsschwäche vor, weil er die Teilenteignung der Spiele gestattet und den chinesischen Olympia-Machern verbal „Streicheleinheiten“ verabreicht hatte. Auch für die Vergabe der Retortenspiele 2014 an Sotschi an Wladimir Putin und dessen OligarchenFreunde wurde Rogge verantwortlich gemacht, doch schon davor hatte der Vielgescholtene eine Kurskorrektur vorgenommen. Rogge setzte auf das Geld. Konsequent ging er den kommerziellen Weg von Samaranch weiter. Mit steigenden Umsatzzahlen hielt er seine Kritiker still und stellte die olympische Familie zufrieden. Als Dankeschön für die Rekordeinnahmen bekam der smarte Taktiker sogar sein umstrittenstes Projekt durch: Die olympischen Jugendspiele sollen jetzt sein Vermächtnis werden. „Ich befinde mich in einer angenehmen Situation – und das IOC auch“, sagte er stolz. Sven Busch 21 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... GEBURTSTAG Vom Retter zum Selbstretter – Jörg Berger wird 65 uch im Rentenalter hat Jörg Berger die Lust an den unmöglichen Missionen noch längst nicht verloren. „Ich würde nicht mehr zu Saisonbeginn eine Mannschaft im Abstiegskampf übernehmen. Aber wenn noch mal jemand Hilfe braucht, vielleicht einen Berater – das wäre etwas Anderes“, sagt der Fußball-Lehrer, der am 13. Oktober seinen 65. Geburtstag feiern konnte. A Lesereise mit seiner Autobiografie, Experte fürs Fernsehen, zuletzt „Ein-Spieltags-Trainer“ bei Arminia Bielefeld – ein Ruhestand im Wortsinn ist für Berger unvorstellbar. „Das geht gar nicht. Mein Leben ist erfüllt. Ich war immer ein Kämpfer, das hat mir wahnsinnig geholfen, was meine Krankheit angeht“, erzählt er. Seit der Diagnose im November 2002 engagiert sich der Wahl-Düsseldorfer, dem es „wieder richtig gut“ geht, im Kampf gegen den Krebs. „Ich habe mir gesagt: Früher hast du Mannschaften gerettet, jetzt musst du dich selber retten.“ Nur wenige Trainer in Deutschland haben es wie der gebürtige Pommeraner geschafft, einen bestimmten Typus ihrer Profession Sport zur Politik. Knapp 40 Jahre lang hat Berger Fußball-Clubs trainiert, neun davon bis 1979 in der DDR. Aufbrausend spricht er von „den Menschen, die sagen: Das war ja früher alles nicht so schlimm. Das ist für mich erschreckend.“ Der Fußball privilegierte Berger und trieb ihn doch zur Flucht. Nach seiner Scheidung hatte er als Jugend-Auswahltrainer sein Team unter anderem nicht mehr ins westliche Ausland begleiten dürfen. Die Stasi setzte ihm nach. 1986 überlebte er als Coach von Hannover 96 einen Giftanschlag. derart zu bestimmen. Wer beim Internetsuchdienst Google nach den Stichwörtern „Feuerwehrmann“ und „Trainer“ sucht, findet zahlreiche Bilder von Berger. „Der Ruf des Retters hat mich zunächst gestört, aber es ist besser ein Image zu haben als keins“, sagt er. Nachdem Berger unter anderem mit Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Köln und FC Schalke 04 den Klassenverbleib gesichert hatte, machte er 1999 mit der erneuten Rettung der Frankfurter in letzter Minute sein Meisterstück im Tabellenkeller. „Berger hätte auch die Titanic gerettet“, urteilte Eintracht-Stürmer Jan-Aage Fjörtoft damals. Die bislang letzte Mission scheiterte allerdings: Auch Berger konnte Bielefeld in der vergangenen Saison nicht vor dem Absturz in die 2. Liga bewahren. „Das war aber gar nicht so schlecht, zur Arminia zu gehen, weil das meine Statistik noch aufgebessert hat“, erzählt er schmunzelnd. „Ich bin im Moment der Trainer, der die meisten verschiedenen Vereine in der Bundesliga trainiert hat.“ Doch wer sich heute mit dem früheren Jugendnationalspieler unterhält, wechselt schnell vom Selbst im Rentenalter hat Jörg Berger die Lust an den unmöglichen Missionen noch längst nicht verloren. Foto: dpa FUSSBALL NATIONALMANNSCHAFT Pingeliger Prinz in Kölner Verlag hat seiner Enttäuschung über den liebsten Sohn der Domstadt Luft gemacht. Weil Lukas Podolski vor rund sechs Wochen auf seiner Internetseite dazu aufrief, von einem Kauf des Buchs „Poldi und Köln. Eine Stadt und ihr Stürmer“ abzusehen, meldete sich nun der Verleger zu Wort. E Damals hatte Berger, der sich in seiner Lebensgeschichte „Meine zwei Halbzeiten“ selbst einen Egoisten nennt, seinen Sohn in Leipzig zurückgelassen. „Wir waren uns fremd, als wir uns 1989 das erste Mal wieder gesehen haben“, erzählt der dreifache Vater. Inzwischen haben die beiden ein „Super-Verhältnis“, den Geburtstag nutzt Berger mit seiner Familie für einen Urlaub auf Formentera. Es folgt eine Kreuzfahrtreise durch Südamerika und die Karibik. Natürlich auch wieder mit dem Fußball im Gepäck. Zwischen Brasilien und Französisch Guyana wird Berger aus seinem Buch vorlesen. Florian Lütticke mit mir abgesprochen wurde und ich meine Zustimmung dafür gegeben habe. Auf den Inhalt des Buches hatte ich keinerlei Einfluss... Darum bitte ich euch, diese Leute, die wohl nur Profit mit meinem Namen machen wollen, nicht zu unterstützen und das Buch auch nicht zu kaufen“, hieß es auf der Internetseite des Nationalstürmers. „Das Buch ist von langjährigen Der Verlag arguFC-Sympathimentiert, dass er santen und grosich eine Mitarßen Bewundebeit an dem rern Podolskis Buch von Podolsgeschrieben und Der Kölner Fußballer Lukas ki gewünscht ist geradezu eine Podolski. Foto: N. Rembarz hatte, ein KonHeiligsprechung takt aber nicht von Lukas Podolski. Die Auto- zustande gekommen sei. Der ren reihen ihn ausdrücklich in Verlag bietet nun an, den Geeine Reihe mit Schäfer, Flohe winn aus dem Verkauf der und Littbarski ein“, so Hejo Buch-Auflage – Preis pro Stück Emons zu dem Werk über den 14,95 Euro – „einer gemeinnütPublikumsliebling vom 1. FC zigen Institution, wie in der Köln. sportlichen Nachwuchsförderung, zu spenden. Wir würden „Hier wollen wieder einige Leu- uns freuen, wenn wir zuminte Geld mit meinem Namen dest hier mit Lukas Podolski zumachen, ohne dass es vorher sammenarbeiten können.“ sid Solidarischer Jogi danken machen: Was möchte ich? Wie soll es weitergehen? Dann werde ich mich für einen konzeptionellen Austausch mit den Trainern zusammensetzen und sicher zeitnah mit DFBPräsident Theo Zwanziger reden. Er hat ja ein Gespräch angekündigt“, sagte Löw. Zwanziger hatte bereits verkünZu den Löw-Koldet, mit Löw legen gehören verlängern zu unter anderen wollen. „Ich Assistent Hansi kann mir keinen Flick, TorwarBesseren vortrainer Andreas stellen“, hatte Köpke, Teammader DFB-Chef nager Oliver nach der geBierhoff sowie F i t n e s s t r a i n e r Fußball-Bundestrainer Joa- schafften WMund Psychologe chim „Jogi“ Löw. Foto: ddp Qualifikation gesagt. Hans-Dieter Hermann. Die Entscheidung über ein Engagement über die WM Löw verneinte, dass er für den 2010 in Südafrika hinaus er- Fall eines Misserfolges in der wartet der 49-Jährige offenbar Qualifikation an einen Rücktritt noch vor den beiden letzten gedacht hätte. Er räumte jeLänderspielen in diesem Jahr, doch ein: „Aber man weiß ja: am 14. und 18. November ge- Hätten wir die Qualifikation nicht geschafft, wäre eine weigen Chile und Ägypten. tere Zusammenarbeit nicht ein„In den nächsten Wochen wer- fach gewesen“, sagte der Bundpa de ich mir in Ruhe ein paar Ge- destrainer. oachim Löw macht eine Vertragsverlängerung von einer weiteren Zusammenarbeit mit seinem kompletten Trainer- und Betreuerstab abhängig. „Das ist eine Grundvoraussetzung, mit dem Stab bin ich ja sehr zufrieden“, sagte der Fußball-Bundestrainer. J AM RANDE Felipe Massa testet wieder errari-Pilot Felipe Massa hat dreieinhalb Monate nach seinem schweren Crash erstmals wieder Testfahrten in einem Formel-1-Auto absolviert und fühlt sich bereit für ein Comeback. „Es lief gut. Ich habe mich gut gefühlt, und es kam mir so vor, als wäre der Unfall nie passiert“, sagte der 28-Jährige Mitte Oktober nach seinen Übungsrunden auf der Scuderia-Strecke in Fiorano. Der Brasilianer, der den Regeln entsprechend nur in einem Ferrari-Modell von 2007 testen durfte, sprach sogar schon wieder von einer Rückkehr noch in dieser Saison. „Ich hatte keine Probleme mit meiner Sehkraft und wäre bereit, nicht nur ein, sondern auch zwei Rennen hintereinander zu fahren“, so Massa. Ferrari hatte jedoch schon bekräftigt, dass der Vizeweltmeister in diesem Jahr nicht mehr zum Renneinsatz kommen werde. Massa hatte bei seinem Aufprall in eine Reifenbarriere in der Qualifikation zum Ungarn-Grand-Prix am 25. Juli unter anderem schwere Kopfverletzungen erlitten. Auch das linke Auge war in Mitleidenschaft gezogen worden, nachdem ihn eine etwa 800 Gramm schwere Metallfeder am Helm getroffen hatte. dpa F 22 RÄTSELSEITE Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... KREUZWORTRÄTSEL Verlosung: Drei Büchergutscheine Die Lösung des Rätsels im Heft 19/09 lautete: Entkeimung. Über je einen Büchergut- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese schein dürfen sich UMonika Pitzing (Waldheim), Kerstin Kielhorr (Ringleben) und Wolf- bis zum 26. Oktober 2009 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail gang Lattke (Borsdorf) freuen. Herzlichen Glückwunsch! an: [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23 Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG Freitag, 16.10.09 Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr (anschl. Publikumsgespräch): Der Prozess; 20 Uhr: PSZ Spezial: Aufstand der Laien. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 15.30 Uhr: Eine bundesweite Lachparade – Deutschland peinlich Vaterland. Marktplatz Liebertwolkwitz, Liebertwolkwitz; 15 Uhr: Liebertwolkwitz – Ein Dorf im Jahre 1813. Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12; 19.30 Uhr: Die Zauberflöte. Rathaus Markkleeberg, Tel. 35330, Markkleeberg, Rathausplatz 1; Großer Lindensaal 20 Uhr: Heute weder Hamlet, Theater über Ruhm und Scheitern, Verzweiflung und Hoffnung mit Dietmar Voigt. Soziokulturelles Zentrum KuHstall e. V., Tel. 034297 14010, Großpösna, Hauptstr. 19; 20 Uhr: Hubbe, mei Begahsus, hubbe!, mit Gunter Böhnke & Steps. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Gisela Oechelhaeuser – Die Zeit verlangt's: 37 Jahre Kabarett Best of. theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Die Heilige Johanna der Einbauküche. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Zentrum für Psych. Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. 16.10.09 BIS 29.10.09 Donnerstag, 22.10.09 Sonnabend, 24.10.09 Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Münchener Freiheit – Eigene Wege-Tour 2009. Kongresshalle Leipzig, Tel. 140660, Pfaffendorfer Str. 31; Spiegelpalast 20 Uhr: Caveman, mit Karsten Kaie. Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12; 19.30 Uhr: Der Barbier von Sevilla. theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Heilige Johanna der Einbauküche. Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20 Uhr: Give me fire – Mando Diao. Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Laith Al-Deen – Session 2009. Kap West, Weißenfelser Str. 25; 20.30 Uhr: Faust – was für eine Tragödie, mit Christian Haase und Uwe Schütz. Musikalische Komödie, Tel. 126119, Dreilindenstr. 30; 19 Uhr: Der Zigeunerbaron. Sonntag, 25.10.09 Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 17 Uhr: 10 Jahre Calmus, Jubiläumskonzert. Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Heather Nova – The Jasmine FlowerTour 2009. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Stadtgeschichtliches Museum im Alten Rathaus, Tel. 965130, Markt 1; 19 Uhr: Konzert mit Neues Bachisches Collegium Musicum, zum 30-jährigen Bestehen. Sonnabend, 17.10.09 Alte Börse, Naschmarkt 1; 16 Uhr: Konzert mit dem Frauenchor Leipzig-Süd. Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20 Uhr: ReCartney „The Beatles Tribute Band“. Marktplatz Liebertwolkwitz, Liebertwolkwitz; 10 Uhr: Liebertwolkwitz – Ein Dorf im Jahre 1813. Musikalische Komödie, Tel. 126119, Dreilindenstr. 30; 19 Uhr: Die Csárdásfürstin. theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Bist du bereit, die Zahnpastatube zuzuschrauben, bis dass der Tod euch scheidet? Montag, 26.10.09 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Jessye Norman – American Masters. Dienstag, 27.10.09 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Bernd-Lutz Lange: Heute hier und morgen gestern. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Immer wieder Sonntags, präsentiert von Stefan Mross, mit Stefanie Hertel, Eberhard Hertel, Vincent & Fernando, Die Dorfrocker, Live-Orchester Wolkenlos plus und Überraschungsgast. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Sonntag, 18.10.09 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Fips Asmussen live. Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr. 23; 15 Uhr: Oper im Schlösschen, mit Lena Belkina (Sopran) und Olena Tokar (Mezzosopran). Marktplatz Liebertwolkwitz, Liebertwolkwitz; 10 Uhr: Liebertwolkwitz – Ein Dorf im Jahre 1813. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 11 Uhr: Jugendkabarett der Leipziger Pfeffermühle – Wir kriegen die Krise. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016, Lindenauer Markt 21; Saal 16 Uhr: Bremer Stadtmusik – live!, für Kinder ab 4 Jahren. Montag, 19.10.09 Frosch-Café & Theater, Tel. 2251363, Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Katrin Troendle & Bert Callenbach – Freikörperkultur. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Kabarett Funzel – Lachen bis der Arzt kommt, Best of. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Captain Cook und seine singenden Saxophone – „Du bist nicht allein“. Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016, Lindenauer Markt 21; Saal 10 Uhr: Bremer Stadtmusik – live!, für Kinder ab 4 Jahren. Dienstag, 20.10.09 Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr: Alle reden vom Wetter – Die Klimarevue. Mittwoch, 28.10.09 Die Unterhaltungsshow „Immer wieder sonntags“ geht auf Tour. Stefan Mross verbreitet gemeinsam mit Stefanie Hertel, Eberhard Hertel, Vincent & Fernando, dem Live-Orchester Wolkenlos und anderen Gästen fröhliche Stimmung und gute Laune. Los geht’s am 27. Oktober im Leipziger Gewandhaus, um 20 Uhr. Foto: VA Mittwoch, 21.10.09 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Gisela Oechelhaeuser – Die Zeit verlangt's: 37 Jahre Kabarett Best of. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Vicky Leandros – Möge der Himmel-Tour 2009. Heimatverein Holzhausen / Berggut, Tel. 9901716, Zuckelhausener Ring 17; 19 Uhr: Märchen von starken Frauen – Vergnügliche Zwiesprache in Augenhöhe, Märchenabend mit Wilmi und Wolfgang Gerber. Kongresshalle Leipzig, Tel. 140660, Pfaffendorfer Str. 31; Spiegelpalast 20 Uhr: Caveman, mit Karsten Kaie. theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Die Heilige Johanna der Einbauküche. Freitag, 23.10.09 Der Anker, Tel. 9128327, Renftstr. 1; 20 Uhr: Konzert mit Jennifer Rostock. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Weltmusik im Gewandhaus, mit Katia und Marielle Labèque (Klaviere) und Mayte Martin (Gesang). Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 21 Uhr: Dire Strats – Live on stage. Kap West, Weißenfelser Str. 25; 20.30 Uhr: Faust – was für eine Tragödie, mit Christian Haase und Uwe Schütz. Kongresshalle Leipzig, Tel. 140660, Pfaffendorfer Str. 31; Spiegelpalast 20 Uhr: Caveman, mit Karsten Kaie. Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12; 19.30 Uhr: Giselle Grassi – Museum für Völkerkunde, Tel. 9731900, Johannisplatz 5-11; Großer Vortragssaal 19 Uhr: Die Regenbogengesellschaft – Frauen, Männer und Kinder im heutigen Südafrika. Heimatverein Holzhausen / Berggut, Tel. 9901716, Zuckelhausener Ring 17; 19 Uhr: Cyclomanie über das Fahrrad und die Literatur, Lesung mit Elmar Schenkel. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: 30 Prozent Rabattzzz. Donnerstag, 29.10.09 Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20 Uhr: Status Quo. Frosch-Café & Theater, Tel. 2251363, Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Tea for Two, mit Ming Cheng und Jenny Lübke (Klavier). Kunsthalle der Sparkasse, Tel. 9869898, Otto-Schill-Str. 4a; 19.30 Uhr: Hubbe, mei Begahsus, hubbe!, mit Gunter Böhnke & Steps. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Krötenwanderung, mit Franziska Schneider, Burkhard Damrau und Dieter Richter. TV-TIPPS Do., 22.10.2009, 21 Uhr Hauptsache Gesund (MDR) Nur wenn der Arzt die richtige Diagnose stellt, kann er auch die entsprechende Behandlung einleiten. Also heißt es in den meisten Fällen: „Da müssen wir erst einmal einen Labortest machen!“ Fast immer wird Blut abgenommen. Aber auch Gewebeproben, Fruchtwasser, Speichel, Urin, Lymphe oder Haare geben den Medizinern wichtige Hinweise über den Gesundheitszustand. Am Leipziger Universitätsklinikum befindet sich eines der modernsten Institute der Laboratoriumsmedizin in Deutschland, das erst in diesem Jahr wieder das Gütesiegel „summa cum laude“ bekommen hat. „Hauptsache Gesund“ will im Jubiläumsjahr der Leipziger Universität hinter die Kulissen des Instituts schauen. Im Mittelpunkt der Sendung stehen die großen Volkskrankheiten Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs. Welche Werte sollte der Laie kennen? Was bedeuten sie und wodurch kann man sie beeinflussen? Zudem berichtet das MDR-Gesundheitsmagazin über die erfolgreiche Spitzenforschung des Instituts. So entdeckten Wissenschaftler kürzlich einen neuen Biomarker für den Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ein Marker, der die Diagnostik für die äußerst bösartige Erkrankung in Zukunft wesentlich erleichtern kann. (Siehe Reportage auf Seiten 4 und 5 dieser Ausgabe). Do., 29.10.2009, 21 Uhr Hauptsache Gesund (MDR) Knieschmerzen sind eine regelrechte Volkskrankheit. Man schätzt, dass in Deutschland fünf bis zehn Millionen Menschen Probleme mit ihren Knien haben. Die Art des Schmerzes und seine Ursachen können dabei sehr unterschiedlich sein. Die Empfindungen können von Ziehen, über Drücken oder Stechen bis hin zum dumpfen Dauerschmerz oder krampfartigen Schmerz reichen. In vielen Fällen beginnen die Knieprobleme beim Laufen oder Treppensteigen. Manchmal treten die Beschwerden aber auch erst nach größerer oder länger andauernder Belastung auf. Einige Erkrankungen zeichnen sich sogar durch Schmerzen in Ruhestellung aus. Das Gesundheitsmagazin „Hauptsache Gesund“ geht den Ursachen auf den Grund. 24 STECKBRIEF Ausgabe 21 / 16. Oktober 2009 Gesundheit und mehr... WAS IST WO? IMPRESSUM GESUNDHEIT UND MEHR... Das Patientenmagazin des Universitätsklinikums Leipzig Herausgeber: Universitätsklinikum Leipzig AöR Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig Telefon: 0341 97 109 Telefax: 0341 97 15 909 E-Mail: [email protected] Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.), , Kathrin Winkler, Frank Schmiedel. Universitätsklinikum, Leipzig AöR 5. Jahrgang In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG. Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG WICHTIGE SERVICENUMMERN Universitätsklinikum Leipzig AöR Liebigstraße 18 04103 Leipzig Telefon (0341) 97 – 109 Internet www.uniklinik-leipzig.de E-Mail [email protected] Zentrale Notaufnahme Operatives Zentrum Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße) 04103 Leipzig Telefon (0341) 97 17800 Öffnungszeit 24 Stunden täglich Öffnungszeit Schwangerenambulanz Klinikbesichtigung Infoabend für werdende Eltern 24 Stunden täglich (0341) 97 23494 (0341) 97 23611 (0341) 97 23611 Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich. Mehr Informationen www.geburtsmedizin-leipzig.de Notaufnahme für Kinder und Jugendliche im Zentrum für Kindermedizin Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Telefon (0341) 97 26242 Öffnungszeit 24 Stunden täglich Blutbank (Blutspende) Delitzscher Straße 135, 04129 Leipzig Philipp-Rosenthal-Straße 27c, 04103 Leipzig Miltitzer Allee 36 (Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Hainbuchenstraße 13 (Freitags 14 bis 18 Uhr) Info-Telefon (0341) 97 25410 www.blutbank-leipzig.de Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Zentraler Empfang Liebigstraße 20 Telefon (0341) 97 17900 Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin (0341) 97 12222 Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie (0341) 97 17004 Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum (0341) 97 26242 Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967 Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (0341) 97 24202 Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304 Diabeteszentrum (0341) 97 12222 Transplantationszentrum (0341) 97 17271 Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460 Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666 Kliniksozialdienst (0341) 97 26206 Seelsorge (0341) 97 15965 -15967 und -26126 Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und Ambulanzen finden Sie im Internet unter www.uniklinik-leipzig.de.