Wer Schmetterlinge lachen hört

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Wer Schmetterlinge lachen hört
Geschichten leben – Jules Barrois
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Wer Schmetterlinge lachen hört …
Geschichten leben, erleben und erzählen
Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. Der sieht und erkennt auch die
kleinen, feinen Dinge, die wir sonst nicht sehen und erkennen. Dieser Mensch lebt positiv und
weiß die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Das ist jemand, der auch dann noch lächeln kann,
wenn die Welt zusammen bricht und der sich seiner Tränen nicht schämt. Jemand der ein Herz
aus Gold hat und die Fähigkeit besitzt, anderen Menschen ein gutes Gefühl zu vermitteln.
Jemand der Wärme und Schutz gibt, ohne sich dabei zu verlieren und der ungehindert durch
den Tag träumen kann und dennoch die Realität sieht ... das ist ein Mensch der Schmetterlinge
lachen hört und auch weiß, wie die Wolken riechen.
Und ein solcher Mensch sieht, hört, schmeckt, riecht, erfährt sein Leben mit allen seinen
Sinnen. Und all die Geschichten, die jedes Leben bis zum Überlaufen füllen, drängen sich ihm
auf. Egal, wo wir sind, egal, mit wem wir sprechen – überall begegnen uns Geschichten. Meine,
deine, Ihre, unsere. Manche ganz kurz, andere eher ausgedehnt. Selbsterlebtes. Miterlebtes.
Gehörtes und Gesehenes. Gefundenes und Erfundenes. Empfundenes und Gedachtes. Einige
hanebüchen, viele atemberaubend. Sie schillern in allen Farben und Formen und die meisten
davon brennen nur darauf, endlich erzählt zu werden, aufgeschrieben zu werden. Eines haben
sie alle gemeinsam: Sie sind einzigartig. Jede Geschichte hat ihr eigenes Leben. Und wie jedes
Leben seinen unschätzbaren Wert hat, so hat auch jede Geschichte ihren Wert. Ihr Verlust wäre
ein Jammer. Sobald sie aufgeschrieben sind, werden sie für andere sichtbar und nacherlebbar.
Betrachte, erfahre, erlebe dein Leben mit allen Sinnen. Tauche ein in die Rhythmen der inneren
und äußeren Natur. Horche nach innen. Nimm die Empfindungen, Bilder und Gefühle, die aus
deinem Inneren kommen einfach nur wahr – ohne sie zu bewerten. Begegne dem wahren
wirklichen Leben, den Bedrohungen, den geheimen Sehnsüchten, dem Rätselhaftem im
vermeintlich Unscheinbaren. Nähere dich an den geheimen, unerschließbaren Wesenskern der
Menschen, an und in jenen rätselhaft-dunklen Bereich, wo Selbstbetrug, Lebenslügen und
gefährliche Illusionen in den tiefen Schichten menschlichen Erlebens warten. Einfach unter die
Oberfläche dringen. Aber Vorsicht: Wer unter die Oberfläche geht, ob Schreiber oder Leser,
tut das auf eigene Gefahr.
Nur wenn du siehst, kannst du verstehen. Und nur was du verstehst, intuitiv verstehst, darüber
kannst du gut schreiben. Also lasse dich auf neue Wahrnehmungsprozesse ein und entwickle
eine achtsame Sinnestätigkeit. Nur Wahrnehmen schafft Realität. Denn dein Schreiben
orientiert sich nicht daran, wie die Welt ist, sondern daran, wie du sie wahrnimmst. Und vor
allem, löse dich ganz von einengenden Vorstellungen, von Klischees und Denkmustern.
Schreiben heißt nicht Kopieren von Stilen, nicht Abklatsch von Vorstellungen, von Begriffen,
von Ideen; es ist nicht Nachahmen, sondern bedeutet: Neue geheimnisvolle Wege finden und
gehen. Freiheit statt Gefälligkeit. Risiko statt Konformität. Intuition statt Analyse. Wechsle oft
und immer wieder die Perspektive
Du wirst erstaunt sein, welches Detail du bemerkst oder welche Idee dich nicht loslässt, wenn
du die Welt um dich herum betrachtest und dir die außergewöhnliche Vielfalt alltäglicher Dinge
auffallen, die Themen für deine Geschichte ergeben.
Fühlen, Denken und Sprache sind deine Werkzeuge. Hier führt der beste Weg über die Intuition,
ein unmittelbares arationales Verstehen, Erkennen oder Einsehen, das unmittelbar und ohne
rationale Schlussfolgerung, einfach durch Anschauung zustande kommt.
Laster und Tugenden, dieses tanzende Paar, das sich umeinander dreht, sich abstößt, sich eng
umschlingt und ohne einander nicht sein kann, das sind deine Materialien. All die glücklichen,
lustigen, tragischen oder traurigen Situationen. Konflikte mit Nahestehenden. Üble Gefühle,
© Dipl.rer.pol. Jules Barrois – Danziger Str. 14 – 66663 Merzig - Telefon 06861-9086260 http://www.barrois.de – [email protected]
Geschichten leben – Jules Barrois
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unerfüllte Wünsche, eigene Schwächen, verworrene psychische Zustände, Krankheiten,
finstere Aspekte der eigenen Vergangenheit: Vater, Mutter, das Geschlechterverhältnis. Allerlei
Süchte und Unfähigkeiten. All die vielen Male, wo dich der Teufel reitet.
Führe einen Dialog mit deinem Inneren. Lass dich führen zu deinen Ängsten, Zweifeln,
Ungewissheiten und sprich dich mit ihnen aus. Und steige aus den Schubladen aus, in denen du
steckst und in die du gesteckt wirst. Jegliches Beurteilen, jedes Sortieren in "angesagt" oder
"unmöglich!" verstellt die Sicht, verzerrt und verfälscht die Wahrnehmung. Lasse einfach die
äußeren und vor allem deine inneren Bilder sprechen
Jeder kann gute Geschichten schreiben. Und jeder lebt in seinen Geschichten weiter. So wird
Geschichte aus unseren Geschichten. Nur Mut. Das Leben steckt nun einmal voller
Geschichten. Alles, was du brauchst, liegt in dir.
© Dipl.rer.pol. Jules Barrois – Danziger Str. 14 – 66663 Merzig - Telefon 06861-9086260 http://www.barrois.de – [email protected]