Titelgeschichte

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 Blaulicht für
die Zukunft:
Siemens präsentiert eine
neue Generation von Befehlsund Meldegeräten.
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LED für
Knebelschalter
Befehls- und Meldegeräte Handhabung und Design gewinnen
im Werkzeugmaschinenbau an Bedeutung. Die Usability an der Maschine wird zum Verkaufsargument. Die Konstrukteure der Weiler Werkzeugmaschinen haben das erkannt. Sie setzen auf eine Siemens-Lösung.
Michael Ufer*
*Der Autor Michael Ufer arbeitet bei der
Siemens AG, Nürnberg, in der Divison Digital
Factory und betreut in der Einheit die Control
Products.
Bilder: Siemens
E
gal ob EMO oder Hannover
Messe – auf kaum einem
Messestand dürfen heute
Befehlsgeräte, Displays
oder Smartphones fehlen.
Die Kunden vertrauen auf die Funktionalität der Produkte. Jetzt müssen die Unternehmen bei der Bedienung unter Beweis stellen, dass sie
es wirklich können, heißt es dazu
oft in Branchenkreisen und bei
Usability-Experten. Die Anforderungen kennt Armin Daum, Leiter
der Elektrokonstruktion bei der
Weiler Werkzeugmaschinen GmbH
in Emskirchen. Die Ausstattung
und das Design der Maschine gewinnen an Bedeutung. „Gerade weil
Werkzeugmaschinen insbesondere
auch im Ausbildungsbereich
gerne eingesetzt werden, gehören anspruchsvolle Details
einfach mit dazu“, erklärt
Daum. Der Franke spricht von
seinen Präzisionsdrehmaschinen Praktikant VCplus und
Condor VCplus, die seit kurzem
über ein neues Bedientableau verfügen, auf dem eine Reihe von
Tastern, Knebelschaltern, Schlüsselschalter und auch mechanische
Komponenten übersichtlich angeordnet sind. Seit Sommer 2015
kommen bei den Maschinen die
Befehls- und Meldegeräte „Sirius
Act“ von Siemens zum Einsatz. „Wir
haben uns für diese Serie entschieden, weil sie technisch, optisch und
nicht zuletzt auch wirtschaftlich
eine interessante Alternative zur
bisherigen Lösung darstellt“, erklärt
Daum. Hochwertige Kunststoffe in
Verbindung mit massivem Edel-
 Auf die Be-
können wir aus vier Designreihen
individuell auswählen und haben
die Gewähr, dass die Produkte über
Jahre hinaus in gleicher Weise bei
dem Hersteller verfügbar sind“,
berichtet der Anwender. Gerade bei
Serienmaschinen sei stets gleiches
Aussehen und gewohnte Bedienung
ein nicht zu unterschätzendes Erfolgsargument.
stahl-Frontring bewirken eine hohe
Medienbeständigkeit, wie sie nicht
nur bei Werkzeugmaschinen, sondern auch in vielen anderen Bereichen gefordert wird. Durch die
Ausführung in Schutzart IP69K
bieten sie erhöhten Schutz bei der
Reinigung der Maschinen – selbst
mit Hochdruckstrahl bei hohen
Temperaturen – sowie gegen Staub,
Öle, Laugen und andere extreme
Umwelteinflüsse. Dazu kommt das
große Angebot von Siemens. „Nun
fehls- und Meldegeräte lassen
sich bis zu drei
Module in einer
Reihe und zwei
dahinter aufschnappen, so
dass bis zu fünf
Öffner, Schließer und LEDs
individuell
konfiguriert
werden können.
Modularer Aufbau kombiniert
mit vereinfachter Montage
Als ein typisches Beispiel für den
Entwicklungserfolg der neuen Baureihe nennt der Praktiker die beleuchteten Knebelschalter. Durch
Integration einer LED lässt sich der
Schaltzustand visuell erheblich
leichter und aus viel weiterer Entfernung erkennen. Dabei können
unterschiedliche Farbvarianten
gewählt werden. Doch auch an
vielen anderen Stellen werde seiner
Einschätzung nach deutlich, dass
sich die Entwicklung gelohnt hat.
So wurde für die Montage ein speziwww.elektrotechnik.de
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 Bei Weiler
Werkzeugmaschinen in
Emskirchen
werden seit 2015
ihre beiden
PräzisionsDrehmaschinenreihen Praktikant VCplus
und Condor
VCplus mit
Befehls- und
Meldegeräten
von Siemens
bestückt.
elles System entwickelt, das den
modularen Aufbau von Tastern und
Schaltern ermöglicht. Ergebnis:
Sämtliche Komponenten können
viel einfacher montiert werden. Beispielsweise genügen nutfreie Löcher, hier lassen sich die Taster so
einstecken und fixieren, dass sie
während der (Einhand-) Montage
nicht mehr herausfallen. Von hinten wird das Gegenstück aufgeschoben und mit dem Schraubenzieher
über eine einfache Fixierschraube
verbunden.
Flexibilität durch individuelle
Kombiniermöglichkeiten
Dabei sorgt eine Pfeil-auf-PfeilKennzeichnung, dass die Teile
richtig zueinander aufgesetzt werden. Am Ende ergibt sich ein hundertprozentiger Verdrehschutz,
selbst wenn einmal eine Bohrung
nicht ideal ausgeführt wäre. Das hat
den zusätzlichen Vorteil, dass Bohrungen nicht zwangsläufig gestanzt
sein müssen, sondern auch nachträglich gebohrt werden können.
Soll die Verbindung wieder gelöst
werden, genügt ein Druck auf eine
Entriegelungsnase und das Gegenstück kann einfach abgezogen werden. Die Anwendungsbreite für das
neue Programm resultiert unter
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anderem daraus, dass Blechstärken
im Bereich zwischen ein und sechs
Millimeter möglich sind. Optional
gibt es die Befehls- und Meldegeräte
mit Atex-Zertifizierung für den
Einsatz in explosionsgefährdeten
Bereichen. Die dabei notwendige
Erdung wird über eine Spitze erreicht, die sich während des Fixiervorgangs eine eventuelle Lackbeschichtung bis zum metallischen
Kontakt durchbohrt. Gerade wegen
dieser Erdungsthematik verzichten
manche Hersteller von Befehls- und
Meldegeräten in ihrem Programm
auf Varianten in Metallausführung
– bei Sirius Act gibt es sie.
DAS PLUS ZUM THEMA
SOCIAL & EVENT
Auf www.industrial-usability-day.de
können Sie sich über unser Event zur
Usabiliyt in der Industrie
informieren.
ONLINE
Auf www.siemens.de/sirius-act
erfahren Sie mehr über die
technischen Details.
Die Spezialisten bei Weiler sehen
in der neuen Reihe der Befehls- und
Meldegeräte nicht zuletzt auch
deshalb Vorteile, weil sich die Kontakte flexibel kombinieren lassen.
So können 3 Module nebeneinander
auf das Gegenstück und zwei hintereinander gesteckt werden.
Schließer und Öffner sind auf diese
Weise frei konfigurierbar und eine
Kontaktvervielfältigung ist damit
einfach zu realisieren. Armin Daum
ergänzt: „Durch die taktile Rückmeldung mit hörbarem Einrasten
der einzelnen Module wissen wir
stets, dass die Kontakte sicher aufgeschnappt sind.“
Anbindung über Profinet
möglich
Zur verbesserter Optik und Haptik kommen konstruktive Verbesserungen hinzu. Ein gutes Beispiel
dafür sind Potentiometer wie sie an
den Drehmaschinen für die Spindel
und den Vorschub zur Verfügung
stehen. Diese mussten früher aufwändig gelötet werden, heute dagegen können sie mit dem neuen
Programm Sirius Act ganz einfach
über eine Schraubverbindung angeschlossen werden.
Auch die Schlüsselschalter im
Tableau der beiden Drehmaschinen
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 Die modular
aufgebauten
Befehls- und
Meldegeräte
Sirius Act von
Siemens sind
individuell konfigurierbar.
Damit sind LEDStatusanzeigen
in den Knebelschaltern einfach zu realisieren.
sind nach Ansicht von Armin Daum
sehr robust und „solide“ wie er es
nennt. Gut ein Dutzend Taster,
Schalter und Potentiometer sind an
den beiden Präzisions-Drehmaschinen übersichtlich auf einem Aluminium-Tableau angeordnet, das
Weiler komplett konfektioniert von
Siemens bezieht und das über einen
Zentralstecker mit einem Handgriff
an die Maschinenelektrik angeschlossen wird. „Diese Lösung ist
für uns sehr komfortabel und wirtschaftlich zugleich“, fasst Daum
zusammen. Wer stattdessen seine
Schalttafeln lieber selbst konfektioniert, erhält von Siemens Unterstützung. So gibt es einen eigenen Online-Konfigurator, der Auswahl und
Bestellung spürbar erleichtert.
Denn innerhalb der vier Designreihen gibt es nicht nur die Wahl zwischen Kunststoff- und Metallausführungen, sondern auch die Art
der Signalübermittlung an die Maschinensteuerung ist überaus flexi-
 Armin Daum,
Leiter der Elektrokonstruktion
bei der Weiler
Werkzeugmaschinen GmbH,
ist mit der Wahl
der Befehls- und
Meldegeräte für
die PräzisionsDrehmaschinen
von Weiler sehr
zufrieden.
bel: So lassen sich die Befehls- und
Meldegeräte nicht nur über die
Standardverdrahtung anschließen,
sondern auch via AS-Interface,
„Durch die taktile Rückmeldung mit
hörbarem Einrasten der einzelnen Module
wissen wir stets, dass die Kontakte
sicher aufgeschnappt sind.“
Armin Daum, Leiter der Elektrokonstruktion bei Weiler Werkzeugmaschinen
IO-Link und sogar per Profinet. In
Verbindung mit dem durchgängigen Design, dem modularen Aufbau
und den vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten und dem OnlineKonfigurator ergibt sich eine Reihe
von Vorteilen gegenüber den bisher
eingesetzten Produkten. „Das ist
mit ein Grund, weshalb wir den
Wechsel zur neuen Komponentengeneration sofort in die Wege geleitet haben“, fasst Daum zusammen
und ergänzt: „Wir wollen damit
auch ein Signal setzen, dass wir als
Serienmaschinen-Hersteller stets
offen sind für innovative LangfristLösungen.“
Robert Weber,
Chefredakteur
robert.weber@
vogel.de
Funktion wird vorausgesetzt. Bei der
Usability können sich
Maschinenbauer
unterscheiden.
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