Arbeitsmaterialien Sekundarstufe

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Arbeitsmaterialien für Lehrkräfte
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Kreative Ideen und Konzepte inkl. fertig ausgearbeiteter Materialien und
Kopiervorlagen für einen lehrplangemäßen und innovativen Unterricht
Thema: Ethik Sekundarstufe I, Ausgabe: 18
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Titel: Kleider machen Leute (38 S.)
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Arbeitsmaterialien Sekundarstufe
Teil 3
Lebensstil und Lebensorientierung 3.1
Kleider machen Leute 3.1.5
3.1.5 Kleider machen Leute
Lernziele:
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Die Schüler sollen
 sich über die Bedeutung von Kleidung für sich selbst und für andere bewusst werden,
 sich mit Problemen auseinandersetzen, die durch Markenkleidung entstehen können,
 Lösungsvorschläge für dieses Problem finden, so dass Gruppenzwang und sozialer Neid abgebaut und mehr Chancengleichheit gewährleistet wird,
 anhand von Beispielen kritisch Bekleidungsnormen bei verschiedenen Anlässen reflektieren,
 sich über Produktionsbedingungen in der Bekleidungsindustrie informieren und den Zusammenhang zwischen inhumanen Arbeitsbedingungen und Umsatzsteigerung nachvollziehen,
 über Firmen recherchieren, in denen soziale und umweltfreundliche Standards bei der Produktion beachtet werden.
Einführung: Mode
Inhalte und Materialien (M)
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Didaktisch-methodischer Ablauf
Jeder Schüler erhält zu Beginn drei Notizzettel, auf die
stichwortartig Assoziationen zum Begriff „Mode“ notiert
werden: „Denke ich an Mode, so denke ich an ...“
Im Anschluss tauschen sich die Schüler zu zweit über ihre
Ergebnisse aus und entscheiden sich für maximal zwei Notizen, von denen sie meinen, dass dies Themen wären, die
auch die anderen interessieren könnten.
Diese werden an der Tafel mit Magneten befestigt und im
Stehhalbkreis von allen gesichtet, geordnet und besprochen.
Das Materialblatt M1 bietet eine Übersicht (Vorlage für
eine Folie) über die Themenschwerpunkte, für die es Material- und Aufgabenblätter gibt. Je nach Interessen, Leistungsniveau und zeitlichem Rahmen werden gemeinsam
Vereinbarungen über mögliche Themenschwerpunkte für
die nächsten Stunden getroffen.
Vorrangig geht es um Themenschwerpunkte, die eine ethische Auseinandersetzung mit Mode ermöglichen:
a) Über Geschmack lässt sich streiten
b) Markenkleidung
c) Schuluniform
d) Mode – Spiegel der Gesellschaft
e) Vom Kälteschutz zum Symbol
f) Einkaufen ohne schlechtes Gewissen
Denkbar wären außerdem weitere Themen, wie z.B.:
• Altkleidersammlung
• Konsumterror
• Berufe rund um das Thema Mode (z.B. Designer)
→ Übersicht (Folienvorlage) 3.1.5/M1*
Themenschwerpunkt: Über Geschmack
lässt sich streiten
Ausgehend von den drei Zeichnungen überlegen die Schüler zunächst in Gruppen, welche Kleidung zurzeit „in“ und
welche „out“ ist.
Nach dem Vergleichen der Ergebnisse sollen sie sich mit
ihrem persönlichen Kleidungsstil und möglichen Einflüssen auseinandersetzen. Auf der einen Seite sollen sie
bestärkt werden, einen eigenen Stil zu entwickeln; auf der
anderen Seite sollen sie anhand von Beispielen nachvollziehen, dass ein bestimmter Kleidungsstil zu Konflikten
führen kann, da sich andere dadurch provoziert fühlen
können.
Hinweise zu den Arbeitsaufträgen:
2. Das Thema „in“ und „out“ gehört zu den wichtigsten
Themen von Mode- und Jugendmagazinen. Auch gehören eine Auswahl an Läden, Musik, Peergroups ... zu
den Einflussfaktoren von „in“- und „out“-Einstellungen.
7. Eigen- und Fremdwahrnehmung kann sehr unterschiedlich sein. Es ist immer gut, den eigenen Horizont durch
die Erfahrungen anderer zu bereichern. Jedoch, was für
den einen wunderschön ist, kann der andere furchtbar
hässlich finden.
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3.1 Lebensstil und Lebensorientierung
3.1.5 Kleider machen Leute
Teil 3
8. Modetipps in Jugendzeitschriften sind auf jugendliche Zielgruppen und deren Interessen abgestimmt: Es
werden aktuelle Modetrends, Schminktipps, Frisurenberatung, Typberatung, Problemfelder, Jugendkultur,
Musik und Stars der Jugendlichen vorgestellt.
Zeitschriften: „Bravo“ und etliche „Young-Miss-Versionen“ der Modezeitschriften für Erwachsene sind hier
geeignet. Sie alle sollen der Inspiration zum Thema
Mode dienen.
10. Die Stärkung des Ich-Gefühls als auch des Wir-Gefühls gehört zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben. Die Frage, wo die Grenzen der freien Entfaltung
bei der Kleidungswahl liegen, bietet reichlich Diskussionsstoff, vor allem wenn es um Kleidung im Schulleben geht, wie z.B. bauchfreie T-Shirts im Unterricht ...
→ Abbildungen 3.1.5/M2a*
→ Arbeitsblätter 3.1.5/M2b bis g*
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Abschließend geht es um folgende Fragen:
• Wie viel Freiheit und Individualität ist erlaubt, gewünscht, zeugt von Kreativität und Trendsettertum?
• An welchen Orten und in welchen Situationen stößt man
an Grenzen – und warum?
• Sind diese Beschränkungen für euch nachvollziehbar?
Warum (nicht)?
Themenschwerpunkt: Markenkleidung
Als Einstieg könnten die Abbildungen von M3a auf Folie
kopiert und über den Overheadprojektor präsentiert werden.
Ein Gespräch über den Schülern bekannte Marken und damit verbundene Vorlieben und Abneigungen schließt sich
an. Dadurch wird schon der Übergang zu Pro- und KontraArgumenten in Bezug auf Markenkleidung geschaffen.
In Partnerarbeit lesen die Schüler dann die verschiedenen
Aussagen von M3b und markieren darin enthaltene Pround Kontra-Argumente, die dann in einer Tabelle an der
Tafel gesammelt werden.
In einem Sitzkreis (oder Halbsitzkreis zur Tafel hin geöffnet) kann dann eine Diskussionsrunde in Gang gesetzt
werden. Die verschiedenen Thesen könnten hierbei unterstützend wirken (als Streifen gereicht), um die Schüler zu
eigenen Stellungnahmen zu motivieren.
Alternativ oder ergänzend bietet sich anschließend der
Textauszug aus Naomi Kleins „No Logo“ an.
Lösungen (zu den Arbeitsaufträgen):
2. a) Tommy Hilfiger; b) Carhartt; c) Adidas; d) Marc O’
Polo; e) Puma; f) Nike; g) Lacoste; h) Diesel Jeans; i)
Miss Sixty; j) Levis Jeans
3. Pro Marken: bessere Qualität, besserer Schnitt und bessere Passform, mit Logo sieht es schöner aus, Zusammengehörigkeitgefühl unter Gleichgesinnten (die das
Gleiche tragen) ...
Kontra Marken: teuer, alle haben das Gleiche an, Gruppenzwang und Ausgrenzung von Schülern ohne Marken,
Beschaffungskriminalität kann entstehen ...
→ Arbeitsblätter 3.1.5/M3a bis d*
→ Text 3.1.5/M3e**
Themenschwerpunkt: Schuluniform
In einer Blitzlichtrunde äußern sich die Schüler zunächst
spontan zu dem Begriff „Schuluniform“, der ihnen sicher
aus dem Englischunterricht (englisches Schulsystem) bekannt ist. Kenntnisse, Vermutungen und Fragen werden
ausgetauscht und nach einer anschließenden Freiarbeitsphase, in der die Schüler in Gruppen Informationen recherchieren, geklärt.
Lösungen (zu den Arbeitsaufträgen von M4a):
1. In Deutschland wird an vielen Schulen darüber nachgedacht, einheitliche Schulkleidung einzuführen. Das
Grundgesetz verbietet die Schuluniform per Zwang
einzuführen; es gibt jedoch die Möglichkeit, die Schüler
abstimmen und selbst entscheiden zu lassen.
Versuche werden in Hamburg, Berlin, Wiesbaden und
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Teil 3
Lebensstil und Lebensorientierung 3.1
Kleider machen Leute 3.1.5
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Für die Pro-Kontra-Sammlung zum Thema „Schulunivielen anderen Städten durchgeführt. Probeweise tragen
form“ bietet es sich zudem an, die Schüler vorab eigene
hier die Schüler einheitliche Schulkleidung (keine „UniErfahrungen in Form eines Experimentes machen zu lassen
form“).
(M4a, Aufgabe 2).
3. Pro Schuluniform: Zusammengehörigkeitsgefühl stärDie verschiedenen Argumente werden an der Tafel gesamken, Disziplin fördern, Respekt fördern, zu freizügige
melt und als Grundlage für eine Diskussionsrunde genutzt,
Kleidung aus der Schule fernhalten, Markenwahn und
in der die Schüler Stellung beziehen sollen: „Sollte SchulMobbing unter Schülern eindämmen, günstigere Preise
bekleidung eingeführt werden? Warum (nicht)?“
als Markenkleidung, auch für ärmere Familien gleiche
Im Anschluss bietet sich das Lesen des Textes über eine
Chancen bei der Schulkleidung.
Modellschule an, in der Schulbekleidung erfolgreich umgeKontra Schuluniform: Gleichmacherei, Schuluniform
setzt wurde.
und zusätzlich normale Kleidung sind noch teurer für
Anhand der Fragen werden nähere Details beleuchtet und
die Eltern, Sozialneid wird nur in den privaten Raum
diskutiert. Ein handlungs- und produktionsorientierter
verlagert (teure Handys und Schmuck dienen dann als
Ansatz zum Thema Schuluniform kann durch das eigene
Statussymbol).
Entwerfen von Schulbekleidung erfolgen.
5. a) Sozialklima an der Schule wird verbessert (Erziehung
zum „Wir“), gepiercte Bäuche bleiben verdeckt, Mobbing wird eingedämmt.
b) Lehrerin Brose organisiert den Einkauf der 25 verschiedenen Teile der Kollektion in ihrer Freizeit. Sie
achtet darauf, dass die Sachen nicht zu teuer sind, um
alle daran teilhaben zu lassen.
→ Arbeitsblatt 3.1.5/M4a*
→ Text 3.1.5/M4b bis d*
→ Arbeitsblätter 3.1.5/M4e bis g*
Themenschwerpunkt: Mode – Spiegel der
Gesellschaft
Die Abbildungen werden vergrößert an die Tafel oder an
eine Stellwand geheftet (stummer Impuls), wobei die jeweiligen Epochen zunächst verdeckt gehalten werden.
Die Adjektivsammlung zur Beschreibung der verschiedenen Modestile wird dann (ebenfalls vergrößert) an die
Schüler verteilt und von ihnen zugeordnet (Magnete oder
Nadeln).
Auch mitgebrachte Fotos der Schüler könnten ergänzend
hinzugeordnet und beschrieben werden.
Anhand dieser Sammlung soll der Vergleich zur heutigen
Mode gezogen und durch das Recherchieren (z.B. in Gruppen) über die verschiedenen Zeiten bewusst gemacht werden, dass gesellschaftliche Faktoren Mode beeinflussen.
Die abschließenden Situationen laden zu einer eigenen
Stellungnahme ein (z.B. als schriftliche Hausaufgabe).
Lösungen (zu den Arbeitsaufträgen):
1. a) Barock und Rokoko im 18. Jh.: übertrieben, kitschig,
extrem wertvoll, ausladend, tief ausgeschnitten, geschnürt.
b) Belle Époque im ersten Jahrzehnt des 20. Jh.: verspielt, eingeschürt, streng, wertvoll.
c) Sechziger-Jahre-Mode des 20. Jh.: adrett, korrekt,
elegant.
d) Siebziger-Jahre-Mode des 20. Jh., „Hippies“: befreiend, locker, entspannt, lässig, experimentell.
3. Moden und Kleidungsstile verändern sich rasend schnell
und man findet Kleidung und Frisuren aus früheren Zeiten oft lustig oder sogar absurd.
4. a) Barock und Rokoko: extreme Unterschiede zwischen
Arm und Reich; Adlige lebten in extremem Überfluss;
arme Menschen verhungerten; die Französische Revolution 1789 löste diese Epoche auf.
b) Belle Époque: „Schöne Zeit“, weil dies eine lange
Friedenszeit mit großem wirtschaftlichen Wachstum
war; Industrie entwickelte sich und damit gab es auch
reiche Industrielle. Die Kleidung spiegelte diese Entwicklung wider. Im Gegensatz dazu gab es auch arme
Menschen, die in den Fabriken hart arbeiten mussten
und keine teuren Kleider trugen.
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Hauptschule, Realschule, Gymnasium: Konzepte, Arbeitsblätter, Kopiervorlagen, Unterrichtsentwürfe
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3.1 Lebensstil und Lebensorientierung
3.1.5 Kleider machen Leute
Teil 3
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c) Sechziger-Jahre-Mode: Wirtschaftlicher Aufschwung
nach dem Zweiten Weltkrieg; die Menschen wollten
zeigen, dass es ihnen wieder gut ging, auch durch ihre
elegante und korrekte Kleidung.
d) Siebziger-Jahre-Mode, „Hippies“: Die Hippiemode
war eine Jugendbewegung, ausgelöst durch die Enge
und die Zwänge der Elterngeneration und durch AntiKriegsgedanken mit dem Slogan: Peace! Die Befreiung
von allen Zwängen und die alternative Lebensweise der
Hippies drückte sich auch in der Kleidung aus.
5. Ein Aspekt der Mode ist die Identifikation durch Mode
und das Zeigen von Individualität, aber Mode kann auch
Statussymbol sein. Es ist ein Spiel auf der Suche nach
immer Neuem und Spannendem.
→ Abbildungen 3.1.5/M5a*
→ Arbeitsblatt 3.1.5/M5b*
→ Texte 3.1.5/M5c**
→ Arbeitsblatt 3.1.5/M5d*
Themenschwerpunkt: Vom Kälteschutz zum
Symbol
Die beiden Abbildungen können, auf Folie kopiert, als
Impuls dienen: „Die Bedeutung von Kleidung für die Menschen hat sich gewandelt.“
Die Schüler äußern ihre Gedanken dazu und die Geschichte
der Kleidung vom Kälteschutz zum (Status)Symbol wird
anschließend gelesen.
Fächerübergreifend bietet sich ein „Ausflug“ in das Mittelalter an, in dem durch Kleidung Standeszugehörigkeit
demonstriert wurde.
Die Aufgaben 3 und 4 von M6b und c können als Quiz erledigt werden, wobei die Schüler in Gruppen gegeneinander
antreten.
Eine Vielfalt an weiterführenden Aufgaben (Hineinschlüpfen in andere Rollen durch Verkleidung; passende Kleidung
zu bestimmten Anlässen; Verhalten in Situationen, in denen
passende Kleidung eine wichtige Rolle spielen kann ...)
bietet verschiedene Ansätze, sich mit der Funktion von
Kleidung als Zeichen von Respekt, Traditionsverbundenheit, Berufszugehörigkeit ... auseinanderzusetzen.
Lösungen (zu den Arbeitsaufträgen):
1. Der Neandertaler kleidete sich zum Schutz vor Wind
und Wetter in das, was ihm zur Verfügung stand: Fell
und Häute der erlegten Tiere.
Die Kellnerin trägt ihre Berufskleidung auch als Symbol. Die Gäste erkennen auf den ersten Blick, dass sie
die Bedienung im Lokal ist.
2. a) Es gab im Mittelalter eine genaue Kleiderordnung,
an die sich jeder halten musste und die den Stand eines
Menschen kennzeichnete. Vor allem Adlige hoben sich
sehr von armen Menschen ab.
b) Zur heutigen Zeit sind die Unterschiede zwischen
Arm und Reich in der westlichen Welt nicht mehr zwingend an der Kleidung zu erkennen. Es gibt keine Kleiderordnung, jeder kann das tragen, was er möchte.
3. a) Ein Sakko ist eine Anzugsjacke; b) eine Stola ist
ein Umhang; c) Pumps sind Damenschuhe mit Absatz;
d) eine Paillette ist ein kleines glänzendes Plättchen,
welches als Schmuck auf Kleidung genäht wird; e) ein
Schlips ist eine Herrenkrawatte; f) eine Tunika ist eine
Bluse ohne Knöpfe, dafür mit einem Schlitz am Hals;
g) ein Muff ist ein Handwärmer in Form einer Röhre; h)
ein Twinset ist eine Kombination aus Jacke und Pullover in gleicher Farbe und aus gleichem Material; i) eine
Nietenhose ist eine Jeans; j) eine Paspel ist eine eingenähte Zierkordel; k) Stilettos sind Damenschuhe mit
spitzem hohem Absatz.
4. a) Mokassins, Indianer; b) Kilt, Schottland; c) Holzkloggs, Holland; d) Dirndl, Bayern; e) Kimono, Japan;
f) Turban, Indien; g) Jeanshose, USA.
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Teil 3
Lebensstil und Lebensorientierung 3.1
Kleider machen Leute 3.1.5
→ Text 3.1.5/M6a*
→ Arbeitsblätter 3.1.5/M6b bis f*
Themenschwerpunkt: Einkaufen ohne
schlechtes Gewissen
Lösungen:
2. a) Hungerlöhne, Akkordarbeit, üble Produktionsbedingungen, Kinderarbeit.
b) Umweltverschmutzung durch Chemikalien, Lebensbedingungen der Arbeiter sind oft miserabel ...
c) Um die Produktionskosten zu senken und den Profit
zu steigern.
e) Man kann sich die Etiketten der Kleider genau anschauen und nichts aus Dritte-Welt-Ländern kaufen
(bzw. nur von Firmen kaufen, die den „CODE OF CONDUCT“ beachten). Man wählt nur Firmen, die unter
humanen Bedingungen produzieren.
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Wenn vorhanden, könnten zur Einstimmung in diesen
Themenschwerpunkt zwei Kleidungsstücke von der
Lehrkraft mitgebracht werden: ein Kleidungsstück, welches in einem Entwicklungsland hergestellt wurde und
eines von einer Bekleidungsfirma, in der ökologische und
soziale Standards beim Einkauf, bei der Produktion und
bei der Vermarktung beachtet werden (z.B. Hess Natur).
• Welches Kleidungsstück würdet ihr eher kaufen? Warum?
• Inwiefern können durch die Herstellung der z.B. in
Taiwan hergestellten Jacke Menschenrechte verletzt
worden sein?
Anhand dieser Fragen sind die Schüler aufgefordert,
einen kritischen Blick in Bezug auf die Bekleidungsindustrie zu entwickeln. Ihre Kenntnisse und Vermutungen
werden gesammelt und durch Informationen aus dem
Text über Sweatshops vertieft. Dadurch ergeben sich Fragen wie:
• Woher weiß ich denn, woher meine Kleidung kommt
und wie sie hergestellt wurde?
• Welche Firmen stellen Kleidungsartikel, die den „Code
of Conduct“ beachten, her?
• Ist diese Kleidung teurer?
Diese Fragen sollen durch Gruppenrecherchen (Aufgaben
zur Wahl) beantwortet werden.
In einer abschließenden Diskussionsrunde sollen die
Schüler anhand von Aussagen die Möglichkeit bewusster
einzukaufen – und damit verbundene Vor- und Nachteile
– kritisch reflektieren.
Informationen für die Lehrkraft (siehe auch Internetseiten
im Tippkasten):
• American Apparel: einer der größten T-Shirt-Produzenten in den USA (4.000 Mitarbeiter; Sitz: Los Angeles).
Die Produkte tragen die Etikettierung „Sweatshopfree“.
• Edun: Gegründet vom irischen Sänger Bobo Vox („U2“).
Ziel: Produktion einer Kollektion nach ökologischen und
ethischen Vorgaben (z.B. 100 % pestizidfreie Baumwolle).
• Kuyichi: Von zwei Holländern gegründete Jeans-Marke
mit dem Ziel, nach ökologischen Prinzipien zu produzieren.
• Misericordia: Die peruanischen Näher werden fair bezahlt und verfügen über Krankenversicherung und Rentenanspruch – was in diesem Land nicht selbstverständlich ist.
→ Arbeitsblätter 3.1.5/M7a und b**
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3.1.5 Kleider machen Leute
Teil 3
Tipp:
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Bücher:
• Janke, Klaus/Niehues, Stefan: Echt abgedreht. Die Jugend der 90er Jahre, Beck, München 1995
• Jones,Terry/Mair, Avril (Hrsg.): Fashion Now, Taschen, Köln 2005
• Loschek, Ingrid: Reclams Mode- und Kostümlexikon, Reclam, Stuttgart 2005
• Poschard, Ulf (Hrsg.): Anpassen, Roger & Bernhard Verlags KG, Hamburg 1998 (bei Zweitausendeins)
• Rowland-Warne: Kleidung und Mode. Von der Toga bis zur Mode der Punks, Gerstenberg, Hildesheim 1994
VO
Internetseiten:
http://de.hess-natur.com
www.americanapparel.net
www.rogannyc.com
www.kuyichi.com
www.misionmisericordia.com
R
Film:
• Frühstück bei Tiffany: Regie: Blake Edwards, Darsteller: Audrey Hepburn, George Peppard, USA 1960
• Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten: Dokumentarfilm, Regie: Wim Wenders, Yohji Yamamoto – ein
kreatives Genie zwischen den Metropolen Paris und Tokio. Wim Wenders interviewt den japanischen Modeschöpfer, Deutschland/Frankreich 1988/89
• Prêt-à-Porter: Komödie, Regie: Robert Altman, Schauspieler: Kim Basinger, Julia Roberts, Sophia Loren,
Marcello Mastroianni, USA 1994
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