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der zu zog Vo n K A R O L I N S C H N E I D E R Fo t o s : N I E L S S T A R N I C K Es ist ein frostiger Tag, minus elf Grad, der Schnee liegt einen halben Meter hoch. Die meisten Menschen hier in Angerberg, Österreich, tragen dicke Jacken, Mützen und schwere Schuhe. Martin Eigentler steht im Pullover vor seiner Blockhütte. „Guten Morgen“, ruft er und wendet seinen Daunen-Schlafsack auf der Leine. „Willkommen bei w.as-infopool.de/lizenzierung/ipe_lizenzierung_1746131.html BILD am SONNTAG, 16. Dezember 2012 mir und meiner Familie.“ Sein Gesicht ist voller Sommersprossen, die roten Haare fallen ihm über die Schultern. Eigentler hat die Nacht draußen verbracht, bei minus 21 Grad: „Ich schlafe fast jede Nacht mit meinen Huskys im Schnee. Das schweißt uns zusammen.“ Die Hundemeute rennt auf uns zu, wir werden beschnuppert und abgeschleckt. Die Hunde des Österreichers bilden mit insgesamt 26 Tieren Europas größtes Husky-Rudel. „Ich bin der BILD am SONNTAG-2012-12-16-ips-3 480268411709de0213b15a412023d725 Reportage 15 Einzige, der die Hunde im Rudel hält. Die meisten legen Huskys an die Leine oder halten sie im Zwinger; bei mir leben die Tiere so frei wie möglich.“ Die Hunde sind Martins Familie. Für sie gab er vor 15 Jahren alles auf, was ihm einmal wichtig war. „Das Leben, das ich damals geführt habe, war für mich kein Leben“, sagt Martin Eigentler. Dabei ist er mit Anfang 20 schon Filialleiter von Europas größter Fachmarkt- kette für Heimtierbedarf, verheiratet, besitzt eine hübsche Eigentumswohnung. Ein Dasein, das viele andere Menschen vermutlich ziemlich zufrieden gemacht hätte. Martin Eigentler macht es todunglücklich: „Ich musste Hundefutter verkaufen, von dem ich wusste, dass es schädlich für die Tiere ist. Die Enge in meiner Wohnung ließ mich krank werden, mir fehlte die Luft zum Atmen. BITTE BLÄTTERN SIE UM