Hvar - Laif
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Hvar - Laif
kroatien -spe zial • hvar 18 8 19 2012 Die Entdeckung Der Langsamkeit Charteryacht in einer Bucht bei Milna. Eine Oase der Ruhe im Vergleich zum Trubel im keine drei Seemeilen entfernten Hauptort der Insel f o to s : m . a m m e Für gewöhnlich stehen beim Adriatörn mindestens ein halbes Dutzend Inseln und Festlandziele auf dem Kursplan, wenn nicht mehr. Doch es geht auch anders, wie ein Wochentörn um Hvar zeigt. Eine Reportage über eine entspannte, aber nie langweilige Art der Reviererkundung 20 8 Frische Brise vor Hvar. Vor allem, wenn es durch enge Inselpassagen geht, muss man mit einer Düse rechnen. Schlimm wird es aber nur bei Bora kroatien -spe zial • hvar 2012 Insel-Kalender 2012 23./24. Juni Kreuzprozession La v e n d e l - f e s t i v a l St . - R o c h u s - F e s t Gleichzeitiger Beginn in Jelsa, Vrboska und Hvar. Seit 500 Jahren unverän derter Ablauf. Zählt zum immateriellen Weltkultur erbe der Unesco. Ätherisches Öl und diverse andere Produkte aus Laven del haben auf der Insel eine lange Tradition. In Velo Grabje unweit der Haupt stadt Hvar gibt es Konzerte sowie Ausstellungen, Work shops und Produkte rund um die violette, intensiv duftende Pflanze. Folklore, Musik und Theater in Starigrad zu Ehren des Pestpatrons. T h e at e r ta g e Zahlreiche Vorstellungen im alten Theater sowie in vielen anderen Spielstätten der Inselhauptstadt. 1 5 . M a i – 1 5 . Okt o b e r S o mm e r - F e s t i v a l s Ein volles Kulturprogramm mit internationalen Künst lern, Musikern und FolkloreEnsembles, allesamt in der Stadt Hvar. 10. Mai Heiliger Prosperus Prozessionen, Kulturver anstaltungen, dalmatinischer Küchenwettbewerb – in der Inselhauptstadt wird jedes Jahr der Beginn der neuen Saison gefeiert. D Starigrad, Ort der Dichter und Denker. Eine der ältesten Ansiedlungen des Landes. Im Hafen findet sich selbst im Hochsommer ein freier Platz f o to s : m . a m m e S „Hvar ist wie eine Gericht“, wagt Buj einen Vergleich, „der Wassersporttourismus ist die Hauptspeise, alles andere gibt es dazu.“ Und das sei ziemlich viel. „Wir haben alles außer Sextourismus: Game Fishing, Freeclimbing, Wanderwege, Tauchschulen, Mountainbike-Touren, Partys, Geschichte, FKK, Konzerte, Prozessionen.“ Doch ist Hvar deshalb gleich das Epizentrum des kroatischen Tourismus, des internationalen Jetsets, des Wassersports? Wir wollen die Insel kennenlernen, nicht nur den Ort. Unsere Yacht kommt aus der Marina Kastela bei Split, dunkelblau, fünf Jahre alt, und trägt den Namen „Anita“. Ein Charterboot wie viele in der Region, lediglich die Route ist eine andere. Keine Rundreise inklusive Brac, Solta, Korcula und Vis, nein, auf dem Törnplan steht nur Hvar. Eine Woche für eine Insel, wird das nicht langweilig? Gibt es da überhaupt genügend Ziele? Kommt das Segeln nicht zu kurz? Warum sollte man das tun? – Ein Grund könnte sein, den Urlaub zu entschleunigen. Kein gehetztes Abhaken vermeintlicher Revierhöhepunkte, dafür mehr ruhiges Einmal Hölle und zurück. vor dem Haupt ort liegt der gleichnamige Archipel. Höllisch ist dort aber nur der Discolärm 16. August 5. April 3.–7. Mai ie kommen im Sommer, jedes Jahr, mit Yachten groß wie Fähren. Prunkvoll glitzern Glas und Edelstahl in der gleißenden Sonne, ferngesteuert surren blank polierte Gangways aus Heckgaragen. Flinke Stewards in weißen Polohemden legen Fußmatten auf die Marmorplatten der alten Hafenpier. Erst dann treten die prominenten Bordgäste durch die getönten Terrassentüren der klimatisierten Salons: Prinz Harry, Roman Abramowitsch, der König von Jordanien, Brad Pitt, Bill Gates, Steven Spielberg, George Clooney, die Klitschkos, Hugh Grant, Ralf Schumacher. Noch viele weitere berühmte Besucher der Stadt könne er aufzählen, wird uns Georges Buj später erzählen. Buj ist Angestellter des Tourismusbüros von Hvar. Hvar gilt als das Saint-Tropez Kroatiens, doch das hören die Einwohner nicht gerne. „Hvar ist Hvar“, sagt Buj, „es ist schließlich kein ehemaliges Fischerdorf. Vielmehr war hier schon immer der Adel zu Hause und die Kultur, auf Hvar wurde Politik gemacht und Geschichte geschrieben. Außerdem hat die Stadt eine lange Seefahrtstradition.“ 21 25. August F a r o s M a r at h o n Internationaler Langstrecken-Schwimmwett bewerb in Starigrad. 25./26. August 1. Juli – 31. August Weinfest S o mm e r s p i e l e Konzerte, Folklore und Fest in Jelsa. In Starigrad mehrmals in der Woche zwischen 20 und 21.30 Uhr Konzerte und Theateraufführungen – und zwar stets unter freiem Himmel, auf verschiedenen Plätzen, Höfen und Straßen der Stadt. 2 . Okt o b e r H e i l i g e r St e fa n u s Messe, Kulturveranstaltun gen, Prozessionen – auf Hvar’s Straßen wird das Ende der Saison gefeiert. Dahintreiben. Um Plätze und Stimmungen zu entdecken, die im Verborgenen liegen, zumindest abseits der üblichen Durchreiseziele. Und wer genau hinschaut, Seekarte und Revierführer zur Hand, wird feststellen, dass der Plan einer Inselumrundung von Hvar vieles ist, nur nicht abwegig. Die ersten Ziele sind gut 20 Seemeilen von den nahe gelegenen Charterstützpunkten der Küste entfernt, die Insel selbst ist knapp 40 Seemeilen lang. Mit Einbuchtungen und Kreuzschläge kommen auch auf diesem Törn schnell 150 Seemeilen zusammen. Rund Mallorca sind es kaum mehr. Fünf Hafenorte, eine Marina in einer Naturbucht, einige Anlegestellen sowie je nach Revierhandbuch über 70 Buchten! Das sind mehr Törnziele als auf Ibiza, Elba oder Menorca. Warum, so die Gegenfrage, sollte Hvar also nicht Törnziel sein? T ag eins der Reise, die Anfahrt vom Festland führt zwischen den Inseln Solta und Brac hindurch. Die kargen, felsigen Küsten sind mit grüner Macchia bewachsen, die Passage ist keine halbe Meile breit. Dahinter muss „Anita“, eine Oceanis 393, an die Kreuz. Der Wind pfeift im Hvarski-Kanal parallel zur Küste aus Ostsüdost, die Sonne brennt, das Ziel: Starigrad im Norden. Die letzten Seemeilen führen gut geschützt in einen tiefen, fjordartigen Einschnitt, Starogradski Zaljev. Im Nordteil, dicht nebeneinander, liegen weitere fünf Einschnitte, zusammen Luka Tiha genannt. Keine Straße führt hierher, die Buchten sind einsam und unbebaut, das Wasser tief und dunkelblau. Plätze wie diese – mal mit schattigen Pinienbäumen, mal mit Felsplateaus zum Sonnenbaden – gibt es viele rund um Hvar. Ideale Badestopps, die abends zu Privatbuchten werden. Inklusive sternenklarem Nachthimmel, zirpenden Grillen und dem Duft von Rosmarin in der Luft. Wie fast überall im Inselrevier wird frei geankert. Es gibt keine Muringbojen, keine Naturschutzgebiete, kein Abkassieren am Ankerplatz. Vor allem aber: Starigrad hat auch in der Hochsaison um sechs Uhr abends noch freie Liegeplätze. Liegt das an der für Durchgangsreisende ungünstigen Lage? Am Ort selbst, dem mit 2000 Einwohnern zweitgrößten auf Hvar, kann es nicht liegen. Der ist wunderschön und einer der ältesten Europas: gegründet von Griechen der Insel Paros 384 v. Chr. Wir kroatien -spe zial • hvar Ankerplatz im Grünen in einer Bucht namens Srhov Dolac weit im Osten der Inselsüdseite. Hierher verirren sich nur selten Besucher Hvar begeistert nicht zuletzt aufgrund seiner Gegensätze. Mal Touristenhochburg, mal Rückzugsort für Künstler. Mal Jetset-Marina, mal Fischerdorf. Mit dem Segelboot lässt sich all das auf wunderbarste Weise erkunden. Hochsaison in der ACI-Marina von Palmizana auf Sveti Klement, jenem Eiland, das gleich gegenüber der Inselhauptstadt Hvar liegt 8 2012 schlendern durch das Labyrinth aus Gassen, bestaunen die Natursteinfassaden der Renaissancehäuser, die museumsschöne Piazza Skor, das Tvradalj-Wehrschloss des Dichters Hektorovic. In einem Hinterhof treffen wir auf einen Einheimischen, der aus Wurzelholz Schiffsmodelle baut. Der Ort gilt auch als Künstlertreff. Tag zwei. „Ab jetzt machen wir’s immer so wie gestern“, schlägt Crewmitglied Jan, Lehrer aus Freising, vor. „Tagsüber segeln und baden, dann fahren wir in einen Ort.“ Kein Problem, südlich des Westzipfels von Hvar, ganz dicht unter der Küste, liegt eine Inselkette: die Höllen-Eilande, sie erstrecken sich über rund fünf Seemeilen. Eine ideale Badestelle in Sichtweite der Stadt Hvar. Es gibt auf den Felsen weder einen Ort noch Autos oder permanente Bewohner. Das heißt aber nicht, dass hier nichts los sei. Auf der Nordseite liegt in der Bucht Palmizana eine voll ausgestattete ACI-Marina, Ausweichhafen für den chronisch überfüllten Stadthafen auf der Hauptinsel gleich gegenüber. Im Osten des kleinen Archipels, quasi umgeben vom Nichts, befindet sich das „Carpe Diem“, eine der angesagtesten Discos des Landes. Unter freiem Himmel dröhnt House und R&B durch die Nacht bis herüber zum Ankerplatz. Tagsüber verwandelt sich das Ganze in eine Loungebar mit Pool. Im Süden und in der Mitte des Inselgartens gibt es mehrer Ankerbuchten, teils einsam, teils mit Restaurant am Ufer. Friedlich gleitet „Anita“ am Abend durch die engen Passagen des Steinlabyrinths. „Der Hafen von Hvar ist jetzt bestimmt schon voll“, vermutet der Skipper. Die Wahl fällt daher auf die Vela Garska westlich der Stadt, eine „unbewohnte Bucht mit Ankerplätzen auf 6 bis 12 Metern“, wie der Revierführer verspricht. Doch plötzlich taucht Marko Pavieio in seinem Motorboot vor unserem Bug auf und grinst. Der junge Kroate – blonde Locken, Koteletten, Unterlippenbart – reicht uns eine seiner zehn nagelneuen Muringleinen. Im hinteren Teil der Bucht sehen wir eine kleine Steinpier und ein renoviertes Haus, oben auf dem Hügel ein Schild: ‚Konoba Marena Welcome’. „Ich habe mein Restaurant gerade erst eröffnet“, sagt er. Wir sind die einzigen Gäste an den rustikalen Holztischen. Es gibt gegrilltes Gemüse und Sardellen mit Kapern zur Vorspeise, wahlweise Lamm oder Dorade zur Hauptspeise. „Sehr gutes Essen“, findet Mitsegler Martin aus 23 Blick über die Dächer von Hvar hinab auf den Hafen. Fischerkähne liegen neben Megayachten, draußen ankern Yachten und ein Kreuzfahrer Köln, „ein toller Laden, idyllisch gelegen, sehr sympathisch.“ S f o to s : m . a m m e 22 tadtbesuch Hvar. „Je reicher die Familien waren, desto verzierter ist die Fassade“, erzählt Jasna Bozdar beim Rundgang durch die Stadt. „Die meisten Häuser sind aus lokalem Kalkstein gebaut, manches auch mit Marmor aus Brac“, weiß die Stadtführerin in perfektem Deutsch zu berichten. Griechen, Römer, Nertertjaner, Venezianer, Österreicher – die Insel ist über die Jahrhunderte in vielen Händen gewesen. Unter der venezianischen Herrschaft zwischen dem Ende des 13. und dem 18. Jahrhundert erlebte Hvar seine Blütezeit, wurde Hauptstadt, wichtige Hafenstadt, Transitzentrum. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen zwischen Volk und Adel, erst 1610 kam es zu einem dauerhaften Friedensabkommen, „dabei wurde auch der Bau eines der ersten, öffentlichen Volkstheater in Europa beschlossen“, berichtet Bozdar. Wir bestaunen von der hoch über der Stadt gelegenen Festung Spanjol aus den Blick über die Altstadt, den Hafen und die Hölleninseln. Dann treffen wir Georges Buj vom Fremdenverkehrsamt, schlendern zusammen durch die vollen Gassen und über den mit weißen Marmorplatten gepflasterten Hauptplatz des Ortes, Trg Sv. Stjepana, den größten Dalmatiens. „Für die Weiterentwicklung des Tourismus mussten die Stadtväter erst das Wasserproblem lösen“, erzählt Buj. „Seit den 60er Jahren fließt das Trinkwasser durch eine Leitung vom Festland.“ So kann die Insel heute jährlich etwa 450.000 Besucher versorgen, „43 Prozent davon kommen im August.“ Auf der Hafenpromenade, im Schatten mächtiger Palmen, blicken wir auf die vollbesetzte Pier: historische Motorsegler im Päckchen, protzige Motoryachten, Masten dicht an dicht, eine Katamaranfähre, dazu Fischer- und Ausflugsboote. „Wir wollen ein öffentlicher Hafen bleiben mit einem Mix aus großen und kleinen Booten, bei uns wird keiner bevorzugt“, sagt Hafenmager Ante Buzolic vom Nauticki Centar Hvar. „Das Beste an unserem Hafen ist das klare Wasser und der gut haltende Ankergrund“, erklärt der sportliche 31-Jährige. Einen Tipp hat er noch: „In der Hochsaison bekommt man am besten gegen zwölf Uhr mittags einen Liegeplatz. Ist alles voll, gibt es gegenüber 21 Muringbojen und den Ankerplatz vor dem Hafen.“ Der ist kostenpflichtig: 100 Kuna (etwa 13 Euro) für zwölf Meter. Ein Platz im Hafen kostet 500 Kuna, ganzjährig. Als Ankerlieger darf man seinen Müll entsorgen – „eines unserer größten Probleme“, so Buzolic – und an der Pier Wasser bunkern. Tag vier und fünf der Reise gehören der schmalen, langgezogenen Osthälfte der Insel. Die Buchten sind offener und nicht mehr so tief in das wuchtige, bis über 600 Meter hohe Felsmassiv der Insel eingeschnitten. Wir stoppen in Srhov Dolac, einer Bucht mit türkisblauem Wasser, kleiner Steinmole, einem Dutzend Häuser und noch mehr Fischerbooten. Es ist ruhig und grün, auf der Terrasse eines nur halb fertigen Hauses sitzt eine Fischerfamilie beim Mittagessen. Wir baden, sonnen und genießen eine Ankerbucht ganz für uns alleine. Ähnlich auch die Stimmung in der Pokrivenik, nur ein paar Inselkenner verirren kroatien -spe zial • hvar 24 8 2012 8 kroatien -spe zial • hvar 2012 25 Etappenziele für die Inselrunde 1 St i n i v a Schöne Badebucht mit Kies strand, 15 Häusern, einem Ferienapartment, einer Kono ba (landestypisches Lokal) und einer Kirche. Praktisch: Man kann an einer Steinpier festmachen und von dort direkt ins Wasser springen. 2 3 L u ka T i h a Geschützt im Golf von Stari grad gelegen. Fünf Einbuch tungen mit Ankerplätzen in einsamer, unbebauter Umge bung drei Seemeilen vom Ort entfernt. Vorsicht: Seeigel an den felsigen Ufern! 4 Sta r i g r a d Liegeplätze (Muringleinen, Strom und Wasser) entlang der schönen, mit Grünstreifen und jungen Palmen verzierten Hafenpier. Kleine Altstadt mit mehreren Restaurants, Markt und Supermarkt. Der Ort, zugleich Künstlertreff der Insel, hat sich eine entspannte und einheimi sche Atmosphäre bewahrt. 1 Stinivar 5 V r b o s ka Festmachen an der Stadtpier oder in der kleinen (und teureren) ACI-Marina mit modernem Clubhaus. Hübsch gelegen am Ende eines langen Meeresarms sind beide. Die alte Stadt mit vielen Barockund Renaissancehäusern ist ein ruhiger Ferienort mit langer Fischereitradition. 2 Luka Tiha 2 sm 3 6 Neu und noch in keinem Re vierführer enthalten: Marko Pavieió hat in dieser Bucht die Konoba „Marena“ eröffnet. Zehn Murings inklusive Land leinenverbindung sind vor handen. Der junge Kroate of feriert landestypische Küche zu fairen Preisen. 7 Vela Garska 9 Vrboska Hvar Milna Sveti Klement 8 Abseits der Inselhauptstadt finden Crews selbst in der Hochsasion problem los einen wenig besuchten Platz – mal in einer Bucht, mal auf einer Insel und mal in einem alten Fischerdorf. Wir zeigen Ihnen die schönsten Plätze Stari Grad 4 V e l a Ga r s ka Marinkovac 10 Jelsa Das quadratische Hafen becken bietet nur im Nordteil Platz für Besucheryachten. Es gibt einige Badestrände in der Umgebung, viele Touristen unterkünfte und reichlich Gastronomiebetriebe. Buntes Treiben rund um den Hafen und in den Gassen. N 6 Charteryacht bei für‘s Re vier typisch lauem Wind, im Hinter grund der Leuchtturm an der Ost spitze von Hvar nahe der Ortschaft Sucuraj 5 Hvar Zarace Jelsa 12 Pokrivenik Zavala Hvar, knapp 68 Kilometer lang und im westlichen Teil rund zehn Kilometer breit. Die Mehrzahl der guten und sicheren Häfen und Buchten liegt an der vor Bora geschützten Südküste 14 13 11 Sucuraj Srhov Dolac Lovisce Scedro T a r s c e / S v. K l e m e n t 8 Marin kovac Beliebter Ankerplatz inmitten kleiner Inseln. Achtung: Strö mungen und reichlich Boots verkehr! An Land gibt es zwei Restaurants, auf der anderen Seite der kleinen Insel befindet sich die Freiluftdisco „Carpe Diem“. 9 H var Sonnenschirme, Caféhausstühle und riesige Palmen schmücken die mit alten Marmor platten geflieste Hafenpier. Die Liegeplätze davor sind fast immer proppevoll. Im August verstopfen zudem Megayachten das Hafen becken, der Ort ist beim Jetset beliebt. Trotz dem: Der große Hauptplatz, die engen Gassen, der Blick von der Festung – Hvar ist eine der Perlen der Adria und ein Besuch hier ist Pflicht. 10 Za r a c e 11 L o v i s c e / S c e d r o 12 P o k r i v e n i k 13 S r h o v D o l a c 14 S u c u r aj Der kleine Ankerplatz wird von einer weit ins Meer ragenden Felsformation wie von einem Wellenbrecher geschützt. Die Umgebung der kargen Hänge zieren Wein felder, es gibt einen Kiesstrand, drei Restaurants und viel Ruhe in schöner Umgebung. Ideales Ausweichziel auf dem Nachbareiland, wenn bei Süd wind die offenen Buchten der Südküste von Hvar unbrauch bar werden. Die Bucht ist oft gut gefüllt, an den Ufern von zwei der drei Einbuchtungen stehen urige Restaurants, an sonsten viel Natur. Eingerahmt von hohen Fels wänden gibt es am Eingang der Bucht ein kleines Hotel. Im hinteren Teil, wo auch ein schöner Kiesstrand ist, zudem ein kleines Restaurant. Freies Ankern über türkis leuchten dem Wasser. Noch ein Badestopp: Ankern in der Fischerbucht vor einem kleinen Kiesstrand. Vorsicht, die Pier ist für Kielboote we gen großer Felsvorsprünge nicht geeignet. An der kleinen Holzsteganlage neben dem Fähranleger wird längsseits festgemacht. Zwar sorgt die Autofähre gelegent lich für etwas Unruhe. Sonst aber ist der kleine Ort urge mütlich. Ein kurzer Spazier gang führt zum Leuchtturm am Ostzipfel von Hvar. f o to s : m . a m m e ; k a rt e : ya ch t 7 Nur eine von vielen Anker plätzen auf den Hölleninseln vor Hvar. Schön sind die Stein plateaus zum Sonnenbaden und der kurze Fußmarsch zur idyllisch im Inselinneren ge legenen und von Weinfeldern und Olivenbäumen umge benen Konoba „Dionis“. kroatien -spe zial • hvar 26 8 2012 sich an den schönen Kiesstrand im Scheitel der Bucht. In der steil aufsteigenden Felswand des Westufers kann man durch eine riesige Höhle kraxeln und im Restaurant nebenan mit Blick über die Bucht zu Mittag essen. „Kaum zu glauben, dass Hochsaison ist“, findet Jan in Anbetracht der Stille. S michael amme törn-infos das revier Hvar ist eine der vier großen Inseln Süddalmatiens und liegt südöstlich von Split. Auf dem Weg dorthin bieten sich Stopps auf Solta (Stomors ka) und Brac (Milna) an. Charter Rund um Split und Trogir gibt es zahlreiche Charter stützpunkte. Unsere Oceanis 393 kam von dem erst 2011 gegründeten Flottenbetrei ber Navigare Adria, der ab Kastela bei Split 23 Yachten verchartert und eine von sechs Bestsail-Basen in Kro atien ist. Preis: 1500 bis 2700 Euro/Woche, je nach Saison. Das Komfortpaket (Endrei nigung, Bettwäsche, Außen border, Schnorchelset, Gas) kostet 130 Euro, die Touris tensteuer 1 Euro/Tag und Person. Buchbar über Barone Yachting, www.ba rone.de, Tel. 0761/380630, sowie alle Bestsail-Agen turen, www.bestsail.de. W i n d & W e tt e r 2718 Sonnenstunden im Jahr! Achtung, die Bora kann vom Biokovo-Gebirge gegenüber mitunter heftig an der Nordküste der Insel aufschlagen. Und in der Meerenge zwischen Brac und Hvar kommt es zu Dü °C 10 Mai 10 Juni 5 Juli 5 Aug. 5 Sept. 5 Tagestemp. 15 20 Wassertemp. 25 30 Regentage seneffekten. Im Sommer häufig nur leichte Thermik. H ä f e n & A n k e r p l ät z e Es gibt fünf Stadthäfen, zwei ACI-Marinas, eine Handvoll Anlegestellen und rund 70 Buchten. Einige davon mit Muringleinen vor Restau rants, sonst freies Ankern (bis auf Hvar kostenlos). Für ein 12-Meter-Schiff kostet die Nacht in den ACI-Marinas und in Hvar ca. 68 Euro, in den Stadthäfen ca. 32 Euro. B ü c h e r & S e e ka r t e n „Küstenhandbuch Kroatien und Slowenien“, B. Müller/J. Strassburger, 29,90 Euro, Delius Klasing; „Kroatien – 888 Häfen und Buchten“, K.-H. Beständig, 29,90, Ei genverlag; Delius-KlasingSportbootkartensatz 8, 49,90 Euro, 59,90 Euro (digital). I n f o s : www . t z h v a r . h r , www . h v a r i n f o . c o m f o to s : m . a m m e ichere Liegeplätze gibt es auch auf dem langen Weg um die Ostspitze. Beliebt sind die Buchten und Restaurants auf Scedro, auf der zwei Seemeilen vor der Küste Hvars gelegenen kleinen Nachbarinsel. Oder der Hafen von Sucuray direkt an der Ostspitze neben dem Leuchtturm. Hier kommen die Autofähren vom nahen Festland an, der Ort ist aber mehr als die in Reiseführern beschriebene Durchgangsstation. Rot gedeckte Natursteinhäuser, Restaurants, ein Supermarkt, ein kleiner Platz, schattige Palmen, viele bunte Fischerboote und eine kleine Holzsteganlage mit Wasser und Strom für Besucheryachten machen den Ort „sehr gemütlich“, wie Martin findet. Vrboska oder Jelsa? „Keine Frage“, hatte Georges Buj uns mit auf den Weg gegeben, „Vrboska nennen wir auch ‚Klein Venedig’, da ziehe ich später hin, wenn ich meine Ruhe haben will.“ Wir tuckern durch einen engen Einschnitt an einer ACI-Marina vorbei bis in den Stadthafen, bekommen eine Muringleine zugewiesen, spazieren über kleine Brücken vom Nord- zum Südufer und zurück und bestaunen die massive Festungskirche Sv. Lovro, ein Renaissancebau zum Schutz gegen die Türken. Die hatten den Ort 1571 bei einem Angriff zerstört. Für den letzten Tag mieten wir Motorroller und knattern über kurvige Gebirgsstraßen. Vorbei an verschlafenen Ortschaften, Weinfeldern, Orangenbäumen und Zypressen. An einem Verkaufsstand am Straßenrand kaufen wir Rosmarinöl, Lavendelseife und eine Flasche Faros, den inseleigenen Rotwein der Südhänge. Die Luft duftet abwechselnd nach Thymian und Salbei, weiter geht die Fahrt vorbei an Olivenplantagen, Schafsherden und Feigenbäumen. Zwischendurch öffnet sich immer wieder mal der Blick über die grüne Insel hinweg auf das tiefblaue Meer. Wir entdecken noch mehr einsame Buchten und halten später auch im Touristenort Jelsa – allesamt Ziele für den nächsten Hvar-Törn.