Kirchen musikalische Mitteilungen
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Kirchen musikalische Mitteilungen
Kirchen musikalische Mitteilungen DIÖZES E Nr. 136 August 2014 RO E N BU R G STU G A RT Kirchenmusikalische Mitteilungen Dezember 2012 I N H A LT SV E R Z E I C H N I S St. Meinrad-Weg 6 – 72108 Rottenburg Telefon (074 72) 169 953 · Telefax (074 72) 169 955 www.amt-fuer-kirchenmusik.de Bürozeiten Frau Jutta Steck Mo-Fr: Mo: 8.00 – 12.00 Uhr 14.00 – 17.00 Uhr ◆ Leiter des Amtes für Kirchenmusik Diözesanmusikdirektor Walter Hirt e-Mail : [email protected] ◆ Stellvertretender Leiter des Amtes für Kirchenmusik · Fachstelle für das Glockenwesen: Prof. Dr. Hans Schnieders Telefon (074 72) 169 952 e-Mail : [email protected] Bürozeiten Kirchenmusik: Mo und Do Vormittag Glockenwesen: Di (und Mi) Vormittag ◆ Herr Eberhard Schulz, Orgelrevisor Telefon (074 72) 169 954 e-Mail : [email protected] Bürozeiten: Di, Mi 9.00 – 18.00 Uhr • Orgelwesen ◆ Frau Jutta Steck Telefon (074 72) 169 953 e-Mail : [email protected] • Kirchenmusikalische Vertragsangelegenheiten • Anmeldungen, Teilbereichsqualifikation • Organisation Kurse, KMM ◆ C-Ausbildung Leitung : Herr DMD Walter Hirt Anmeldungen, Prüfungen, Informationen: Herr Matthias Heid Telefon (0 74 72) 93 63-0 · Telefax 93 63 63 e-Mail : [email protected] ◆ DCV-Geschäftsstelle e-Mail : [email protected] Geschäftsführer : Matthias Heid Telefon (074 72) 169 958, Telefax 169 955 Bürozeiten Mo – Do: 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr Urkunden und Anträge Palestrinamedaille/ Zelterplakette anfordern bei Matthias Heid (074 72) 169 958 · [email protected] Editorial Liturgie aktuell: Papst Franziskus Impuls Sext Schwerpunktthema: Neues Gotteslob Lied des Monats Korrekturen im Neuen Gotteslob Aufbau Diskussion der Liedfassungen Psalmen im Neuen GL Gotteslob im Internet Begleitpublikationen Offenes Singen GL im Dekanatsrat Gotteslobschauspiel STATT MAUERN Mitteilungen Berichte Die Orgel Personalia Rezensionen 1 2 4 6 8 9 11 13 16 17 20 42 26 28 29 35 42 51 61 Die KMM steht Ihnen auch unter www.amt-fuer-kirchenmusik.de im pdf-Format zur Verfügung. Sollten Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, so bitten wir Sie, uns zu informieren. Sie helfen uns dadurch, Kosten zu sparen. Herzlichen Dank! Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: DMD Walter Hirt (Schriftleitung) Matthias Balzer, Dr. Christoph Berchtold, Herrn Dir. Martin Fahrner, Wilhelmstift, Prof. Dr. Ansgar Franz, KMD Thomas Gindele, Christine Geier, RK Franz Günthner, Marita Hasenmueller, Christian Hermes, Frau Lorek Richard Mailänder, Sr. Niestroy, Erwin Poppele, Franz Karl Prassl, Pfarrer Rennemann, Bernard Sanders, Doris Schröter (Bürgermeisterin), Jutta Steck (Schriftleitung), Andreas Weil Herausgeber : Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart ISSN : 1436-0276 Schriftleitung : Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Redaktion : Jutta Steck Beiträge : Auf CD oder per E-Mail (jeweils im WordFormat) an das Amt für Kirchenmusik Herstellung : Werner Böttler, GrafikSatzBildDruck 72141 Walddorfhäslach, (0 71 27) 92 70 10 Auflage: 5.000 Exemplare Titelbild: Walter Hirt, Rottenburg ✎ Redaktionsschluß Nr. 137: 31. Okt. 2014 Editorial 1 Liebe Leserinnen und Leser, von vielen Kirchenmusikern, aber auch Gottesdienstbesuchern erhalten wir die Rückmeldung, dass das neue Gotteslob gut angenommen wird. Offensichtlich wurde jener Querschnitt zwischen Vertrautem und Neuem getroffen, wie er für das Beten und Singen in der Liturgie und im Leben förderlich ist. Viele Menschen lassen sich darauf ein, neue Gesänge kennen zu lernen. Natürlich ist dieses Unterfangen von Rahmenbedingungen abhängig, wozu ein Orgelbuch als unverzichtbare Begleitpublikation gehört. So hoffen wir inständig, dass das Erscheinen des Stammteil-Orgelbuchs nun endlich Realität wird. Dank gebührt an dieser Stelle all jenen Organistinnen und Organisten in unserer Diözese, die sich mit Geduld über ein dreiviertel Jahr hinweg auf Provisorien eingelassen haben, um die Einführung neuer Lieder zu ermöglichen. Dass die Lieder in dem neuen Gotteslob gesungene Theologie sind und klingender Glaubensvollzug, ist dann zu erkennen, wenn ihr spiritueller Mehrwert einerseits und ihre „Verdichtung“ in Ton und Wort immer wieder vermittelt wird. Dazu soll das „Lied des Monats“ dienen. Dieses Projekt mit Nachhaltigkeit und Ausdauer im Blick zu behalten, hängt von einer guten Kommunikationskultur zwischen Zelebranten und Kirchenmusikern ab. Wenn die Arbeit mit dem neuen Gotteslob dazu verhelfen könnte, diese Kultur immer mehr zu verlebendigen, wäre dies eine der schönsten Früchte, die das neue Gebet- und Gesangbuch hervorgebracht hat. Viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen Walter Hirt Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 …frohlocket allzeit im Herrn! 2 Papst Franziskus am 3. Mai 2104 in seiner Rede an die Mitglieder der Azione Cattolica Italiana – einer katholischen Laienbewegung. Und schließlich freuen. Freuet und frohlocket allzeit im Herrn! Seien Sie Menschen die das Leben singen, die den Glauben singen. Dies ist wichtig: nicht nur das Glaubensbekenntnis rezitieren, nicht nur den Glauben rezitieren, den Glauben zu kennen, sondern den Glauben zu singen! Seht: Über den Glauben zu sprechen, den Glauben mit Freude zu leben, das ist es – „den Glauben singen.“ Und das sage nicht ich so! Das sagte vor 1600 Jahre auch der Heilige Augustinus: „den Glauben singen!“ Menschen sind in der Lage, ihre Talente und Grenzen zu erkennen, in ihren Tagen, auch in den dunkelsten, die Zeichen der Gegenwart des Herrn zu erkennen. Freut euch, denn der Herr hat euch berufen, für die Aufgaben der Kirche mitverantwortlich zu sein. Freut euch (Frohlockt), denn auf diesem Weg seid ihr nicht allein: der Herr begleitet euch, es sind ihre Bischöfe und Priester, die Sie unterstützen, es sind Ihre Pfarrgemeinden, Ihre Diözesangemeinschaften, mit denen sie gemeinsam den Weg gehen. Sie sind nicht allein! „den Glauben singen!“ Liturgie aktuell 3 Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 4 Impuls Sext Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen, …von Adam bis Jesus wir werden in höhere Aktivität gesetzt, schreibt Ernst Jünger über jene Stelle des 1. Konrintherbriefes. Höhere Aktivität. Ja, am Ende unserer Delegiertentagung können wir das für uns sagen. Wir werden und wurden in höhere Aktivität gesetzt. Wir haben ein gutes Stück Arbeit vor uns, vor allem jene Arbeit am Kerngeschehen des Glaubens, an der Liturgie. Dem Glauben an den Auferstandenen eine Gestalt und ein wirkmächtiges Geschehen zu verleihen, das war schon immer der Wunsch der Menschen. Gottesdienste aller Art und eigener Prägung gehörten und gehören zum Leben des Menschen dazu. Und wenn sie es nicht mehr in unseren Kirchen tun, dann in den neu geschaffenen Tempeln der Stadien und Zentren. Ritual einer Erlösung, die wir uns nicht selbst schenken können, sondern die von außen auf uns zu kam und auf uns zukommt – die Freude und die Sehnsucht nach einem, der unser Leben auf seine ganz eigene Weise befruchten und weiterführen kann, die ist auch heute zu spüren in den Menschen unserer Zeit. Wir sind nun aber nicht angetreten, um all das, was Menschen heute kultvoll gestalten, zu begleiten, sondern wir leben und singen für unseren Glauben an den auferstandenen Herrn. Wir leben und singen für den Ersten der Entschlafenen, der von dem Tod erweckt wurde. Damit singen und leben wir für den, der unser aller Leben Sinn, Ziel und Halt verleiht, weil er uns niemals, in keiner Situation untergehen lässt und uns so auf viel tiefer gehende Weise Heil schenkt, wie es uns keiner der modernen Tempelanlagen schenken kann. Das müssen wir wieder vermitteln lernen. Das muss wieder unser Herz erfüllen. Davon müssen wir voll der Freude sein. Paulus stellt heute unser kleines Leben in den großen Sinnzusammenhang der Menschheitsgeschichte. Da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Er spannt unseren Glauben in die große Geschichte des Volkes Israel von Adam bis Jesus. Stellt uns dort hinein in eine Beziehungsgeschichte zwischen Gott und Mensch. Alles beginnt in unserem Leben mit ADAM. Wir müssen Menschen werden. Wir müssen ganze Menschen werden. Menschen, die das Paradies in sich tragen, Menschen, die schuldig und klein werden. Menschen, die sich ihren Unterhalt durch ihr Tagewerk verdienen. Jeder von uns ist Adam – groß in seiner Abstammung von Gott selbst, klein in den vielen Äpfeln, die wir so jeden Tag pflücken und hineingenommen in den Auftrag, dem Paradies eine neue Gestalt zu geben. Da kann jeder Liturgie aktuell 5 einmal bei sich selbst überlegen, wie er gerade diesen Adamsdienst vollzieht. Wir sind aber auch ganz in Jesus hineingenommen. In diesen Christus, der uns gezeigt hat, dass mitten in unserer Adamsgeschichte eine Hoffnung lebt, ein Lebenskeim aufstrahlt, ein Weg ins Paradies angelegt ist. Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch… Beide Adam und Christus stehen in einer unmittelbaren Beziehung zu Gott. Beide sind es, die wir in unserem Leben, in unserem Fleisch spüren. Beide sind es, die unser Leben auf die ein oder andere Art prägen. Und unser Leben bleibt in der Spannung zwischen Adam und Christus, zum Leben und Erlösung, zwischen Sünde und Hoffnung. Doch dies muss uns nicht entmutigen, sondern ist die Kraftquelle zur höheren Aktivität… Ich wünsche Ihnen für ihre Arbeit an den Chören unserer Diözese, dass sie diese heilbringende und liebevolle Spannung vermitteln können. Sie ist die Spannung, die Leben zeitigt, die Menschen zum komponieren und singen anstiftet, die Erde und Himmel verbindet. Amen Michelangelo Buonarotti (1475-1564) Erschaffung des ADAM, Ausschnitt; Sixtinische Kapelle, Rom Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 6 Walter Hirt Lied des Monats * Liedporträt in: Johannes Kreidler, Ich will dich preisen Tag für Tage. Betrachtungen und Predigten zum neuen Gotteslob, Ostfildern 2013 (Schwabenverlag) # Tonaufnahme auf CD, die o.g. Publikation beiliegt ° Tonaufnahme auf der Begleit-CD zum Band- und Chorbuch, Strube XXXX Die restlichen Liedporträts werden sukzessive eingestellt unter www.amt-fuer-kirchenmusik.de Das Projekt „Lied des Monats“ begann im Jahr 2103 im Rahmen der Vorbereitungsphase und erstreckt sich über weitere drei Jahre (2014 – 2016). Es soll dazu beitragen, innerhalb unserer Diözese wichtige neue Lieder aus dem Gotteslob als gemeinsames Repertoire einzuführen. Damit sich die neuen Lieder nachhaltig einprägen, empfiehlt sich deren Wiederholung über einen Monat hinweg, von Gottesdienst zu Gottesdienst ggf. auch abwechselnd an unterschiedlichen liturgischen Positionen. Der Schwierigkeitsgrad einer Melodie und die Auffassungsgabe der Singenden entscheidet, ob und wie intensiv ein Lied vor dem Gottesdienst vorgestellt (und nachgesungen) werden soll oder ob eine Orgelintonation bzw. Vorsängerstrophe im Gottesdienst ausreicht. Ein neues Lied in Strophen aufzuteilen und im Rahmen einer Liedpredigt zu entfalten ist eine weitere Möglichkeit der Aneignung. Zur spirituellen und hymnologischen Entfaltung der Lieder werden Liedporträts bzw. Liedpredigten bereitgestellt. Hörproben auf CD bzw. im Internet dienen den Gottesdienstleitern sowie Vorsängern, Chorleitern und Organisten als Unterstützung der klanglichen Vermittlung. Um die Lieder des Monats möglichst vielen Menschen bekannt zu machen, sind diese – wo immer möglich an allen Orten kirchlichen Lebens zum Klingen zu bringen. Sollte ein Lied des Monats aus dem Eigenteil in einer Gemeinde bereits bekannt sein, kann die Stammteil-Liste 2015 des Deutschen Liturgischen Institutes berücksichtigt werden. Man- che Lieder dieser Liste wurden bereits schon für die Vorbereitungsphase 2013 verwendet. Die dosierte, aber langfristige Aneignung und kontinuierliche Pflege neuer Gesänge über mehrere Jahre hinweg sichert ein Repertoire nachhaltiger als die Häufung (zu) vieler neuer Gesänge in einer kurzen Einführungsphase. Lied des Monats 2014 (September bis Dezember) September: Größer als alle Bedrängnis GL 854 (Glaube/Hoffnung/Liebe) Oktober: Tief im Schoß meiner Mutter gewoben GL 419 November: Gott, der du warst und bist und bleibst * # GL 916 (Die himmlische Stadt) Dezember: Das Volk, das noch im Finstern wandelt * GL 757 (Advent) Dezember: Auf Christen, singt festliche Lieder GL 764 (Weihnachten) Lied des Monats 2015 – Eigenteil der Diözese RottenburgStuttgart Januar: Vertraut den neuen Wegen * # GL 860 (Sendung/Nachfolge)Februar: Wacht auf, ihr Christen, seid bereit *# GL 779 (Fastenzeit) März: Du beugst dich, lieber Gott GL 849 (Passionszeit) Das neue Gotteslob 7 April: Seht, der Stein ist weggerückt GL 800 (Osterzeit) März: Also sprach beim Abendmahle GL 281 (Passionszeit) Mai: Gott, du bist größer als unser Herz ° GL 817 (Hl. Geist) April: Zum Mahl des Lammes GL 642 (Osterzeit) Juni: Wir haben empfangen. Wir aßen dein Brot * # GL 874 (Eucharistie/Dank) Mai: Geist der Zuversicht GL 350 (Pfingsten/Firmung) Juli: Auf unserm Weg durch das Leben GL 862 (Sendung/Nachfolge) Juni: Du, Herr, hast sie für dich erwählt GL 547 (Heilige) August: Heilig, heilig, heilig Gott GL 743 (Sanctus) Juli: Mein Hirt ist Gott, der Herr GL 421 (Jahreskreis) September: Ich seh empor zu den Bergen GL 847 (Vertrauen/Trost) August: Gott loben in der Stille GL 399 (Anbetung) Oktober: Herr, die Schöpfung ist dein Lied * # GL 716 (Sonntag) November: Weder Tod noch Leben * # GL 881 (Tod und Vollendung) Dezember: Mit Ernst, o Menschenkinder GL 752 (Advent) Lied des Monats 2015 – Stammteil Vorschlag des Deutschen Liturgischen Instituts Trier Januar: Du sei bei uns GL 182 (Jahreskreis) Februar: Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet – GL 275 (Fastenzeit) September: Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen – GL 452 (Segen) Oktober: Befiehl du deine Wege GL 418 (Vertrauen) November: Aus der Tiefe rufe ich zu dir GL 283 (Jahreskreis) November: Wir ziehen vor die Tore der Stadt GL 225 (Advent) Dezember: Gottes Stern leuchte uns GL 259 (Weihnachten) Liedporträts zu diesen Liedern werden sukzessive eingestellt unter www.liturgie.de Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 8 Hinweise zu den Korrekturen zum neuen Gotteslob Korrek-Touren Druckfehler gibt es in jedem Buch, so auch, trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung, im neuen Gotteslob. Bei dem stattlichen Umfang des Werks halten sie sich – Gott sei Dank – aber in Grenzen. Da es beim Singen jedoch zu Irritationen kommen kann, wollen wir hier im Detail über Druckfehler im Eigenteil der (Erz)Diözesen Freiburg/Rottenburg-Stuttgart informieren: Lied Nr. 715 „Unser Leben sei ein Fest“ In der 4. Strophe muss es heißen: „Jesus Weinstock …“ und nicht „Jesu Weinstock …“ Bei der Akkordbezeichnung „H7“ in der 2. Zeile soll nur H-Dur stehen ohne die „7“. Die Akkordbezeichnung in der 3. Zeile bei „Händen“ muss C-Dur sein anstatt a-Moll. Lied Nr. 720 „Ehre sei Gott“ Der Kehrvers „Ehre sei Gott“ auf Seite 991 zu Beginn des Gloria ist richtig. Auf Seite 992 steht dieser Kehrvers noch in der ursprünglichen Fassung und muss durch den KV auf S. 991 ersetzt werden. Lied Nr. 761 „Menschenkind, im Stall geboren“ In den Strophen 3 und 4 fehlen Wiederholungszeichen. Der Text „wecke in und …“ sowie „werden die Geschöpfe …“ muss wiederholt werden. Lied Nr. 827 „Ich bin der Weinstock“ Im Kehrvers muss bei „bringen“ die Akkordbezifferung D/F# sein und nicht D/F. Die Buchstaben der Akkordbezifferungen „Fm#/A“ sind in der Reihenfolge falsch und müssen so lauten: „F#m/A“ Lied Nr. 839 „Geborgen in Dir“ In der 3. Strophe muss in der 3. Zeile „Gehalten >von< dir“ stehen anstatt „Gehalten >in< dir“ Lied Nr. 895 „Freudenr. Rosenkranz“ Die Strophen 4 und 5 müssen vertauscht werden. Dass Jesus zuerst zum Tempel gebracht wird und dann geboren wird, ist nicht möglich. Also deshalb zuerst 4 Str. „Der Licht ist vom Lichte …“ dann 5. Str. „Maria, zu Tempel hin …“. Lied Nr. 916 „Gott, der du warst“ Im Kehrvers muss es „Stadt“ anstatt „Statt“ heißen. Seite 1185: Der unter dem Kehrvers stehende Hinweis „Psalm 130 -> Nr. 59,2“ muss „Psalm 110“ heißen. Die angegebene GL-Nr. 59,2 ist richtig. Teilweise wurden manche Korrekturen in einem Nachdruck, der noch zur 1. Auflage zählt, eingearbeitet. Falls Sie alle Korrekturen machen müssen, besitzen Sie den Erstdruck der 1. Auflage. Falls Sie nur einige Korrekten machen müssen, besitzen Sie einen Nachdruck der 1. Auflage. In der 2. Auflage (das Impressum gibt über die Auflage Auskunft) sind diese oben genannten Korrekturen komplett berücksichtigt. Eine Korrektur, deren Hinweis erst kürzlich bekannt wurde, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlässlich mitgeteilt werden, ob diese noch in der 2. Aufl. berücksichtig werden konnte. Lied Nr. 806 „Christus ist vom Tod erstanden“ Dieser Kehrvers ist nur zu Beginn und am Ende des Canticum zu singen und nicht wie angegeben nach jedem Vers. Schwerpunktthema Gotteslob 9 Prof. Dr. Ansgar Franz, Mainz 257 ist jetzt 380 – Der Aufbau des Gesangsteils im neuen Gotteslob Seit es Gesangbücher gibt, stellt sich die Frage nach deren Aufbau, nach Anordnung und Abfolge der Lieder. Denkbare Möglichkeiten gibt es viele. Die verschiedenen Lösungen, die im Laufe der Gesangbuchgeschichte erprobt wurden, spiegeln die jeweiligen geschichtlichenKontexte und praktischen Funktionen der Bücher wider. Das von Martin Luther herausgegebene Wittenberger Gesangbuch von 1529, das nach seinem Drucker und Verleger „Klugsches Gesangbuch“ genannt wird, unterscheidet die eigenen Lieder des Reformators von älteren vorreformatorischen Stücken („Lieder, von den Alten gemacht“) und denen seiner Zeitgenossen („Geistliche Lieder /durch andere / zu dieser Zeit gemacht“). Mit dieser heute merkwürdig anmutenden Aufteilung nach Autoren wird sozusagen das Urheberrecht erfunden: Luther wollte seine eigenen nun namentlich gekennzeichneten Lieder schützen vor solchen, die auf Flugblättern fälschlicherweise unter seinem Namen kursierten. Die 1599 in Köln erschienenen „Alte Catholische Geistliche Kirchengeseng“ haben dagegen einen ganz anderen Aufbau, aus dem sich deutlich die Funktion der Lieder ablesen lässt: Das Buch beginnt mit der Rubrik „Catholischer Catechismus alle Sonntage bei der Christlichen lehr / nachmittags andechtig zu singen“ (hier finden sich singbare Fassungen des „Vater Unser“, des „Gegrüßet seist du, Maria“, des Credo, der Zehn Gebote, der Kirchengebote, ein ellenlanges Lehrlied über die sieben Sakramente), dann folgen die Lieder zum Kirchenjahr von Advent bis Fronleichnam, darauf Marien-, Engel-, Apostel und Märtyrerlieder und schließlich „allerley Catholische Gesäng und ruff bey den Creutzgengen /Kirch- und Wallfahrten“. Im katholischen Bereich hatten die Lieder weniger eine liturgische als eine katechetische und „volksfromme“ Funktion; der lateinischen Liturgie blieben sie eigentlich fremd. – Im Laufe der Zeit entwickelt sich immer deutlicher das Kirchenjahr als strukturierendes Prinzip; die meisten Gesangbücher beginnen mit dieser Abteilung und lassen dann mehr oder weniger sinnvoll weitere Rubriken sich anschließen, wobei es auch hier auffällige konfessionelle Unterschiede gibt: im evangelischen Bereich folgen auf die ‚Festlieder‘ häufig Psalmenlieder und Stücke zu den Themen des Katechismus (Gebote, Credo, Rechtfertigung), sodann allgemeinere Rubriken wie ‚Lob und Dank‘, ‚Vom christlichen Leben und Wandel‘, ‚Von Kreuz, Verfolgung und Anfechtung‘, Stücke, die am Morgen und Abend zu singen sind und schließlich Sterbe- und Ewigkeitslieder. In der katholischen Tradition folgen auf das Kirchenjahr meist die Lieder, die für die konfessionelle Identität typisch waren: ‚Von der Mutter Gottes‘, ‚Von den Engeln‘, ‚Von den Heiligen‘; ‚Für die Abgestorbenen‘. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 10 Danach sind oftmals ohne erkennbare Ordnung verschiedene Rubriken gereiht: ‚Bitt- und Lobgesänge‘, Liebesgesänge zu Jesu‘, ‚Bußgesänge‘, ‚Trostgesänge‘, ‚Morgen- und Abendgesänge‘, ‚Bei Prozessionen und Wallfahrten‘, ‚Für die Feldfrüchte‘, ‚In allgemeinen Nöthen‘ etc. – So unterschiedlich die Gesangbücher in ihren konfessionellen und zeitbedingten Gliederungsversuchen auch sein mögen, haben sie doch eine große Gemeinsamkeit: Sie alle gliedern ihre Stoffe nicht wie ein Lexikon oder ein Lehrbuch, sondern sind bestrebt, die Lieder für bestimmte Situationen auffindbar zu machen. Der Aufbau wird von den verschiedenen Lebensvollzügen der Gläubigen her bedacht: Das sind zum einem die gottesdienstlichen Vollzüge (Liturgie und Andachten, Prozessionen und Wallfahrten), dann auch die Vollzüge des Alltags (Morgen, Abend, Lebenswandel, Bedrängnisse, Trost etc.). Die Bücher wollen praktikabel sein, d.h. das Auffinden der Lieder ermöglichen, und gleichzeitig an der Lebenserfahrung der Gläubigen anknüpfen. Der Aufbau des Teils „Gesänge“ in neuen „Gotteslob“ verbindet ebenfalls die Praktikabilität, das leichte Auffinden von Liedern für bestimmte Anlässe, mit der Lebenserfahrung der Gläubigen. Denn er wird strukturiert durch die vier Zeitrhythmen und -räume, die menschliches Leben grundlegend bestimmen: Der Tag, die Woche, das Jahr, das Leben. Indem er dies tut, erschließt er diese Grunderfahrung für das die Wirklichkeit umfassende Handeln Gottes, insofern Tag („Es wurde Abend, und es wurde Morgen“; Gen 1,5) und Leben (von der Geburt bis zum Tod) die Schöpfungsordnung transparent werden lassen, Woche (mit dem Sonntag als dem Auferstehungstag) und Jahr (mit dem Weihnachtsund Osterfestkreis als Vergegenwärtigung der Geburt sowie des Todes und der Auferstehung Christi) an das Erlösungshandeln Gottes erinnern. Über die Prinzipien Praktikabilität und Lebenserfahrung hinaus werden hier deutlich theologische und spirituelle Akzente gesetzt. Die Abteilung Tag folgt dem natürlichen Ablauf vom Morgen über den Mittag (hier sind die Tischgebete integriert) bis zum Abend, eine klassische Dreiteilung, die man schon beim Propheten Daniel findet: „(Daniel) kniete dreimal am Tag nieder und richtete sein Gebet und seinen Lobpreis an seinen Gott, ganz so, wie er es gewohnt war“ (Dan 6,11). Die Abteilung Woche ist bestimmt von dem ersten Tag der Woche, dem Herrentag, an dem die Schrift verkündet und das Herrenmahl gefeiert wird: „Am ersten Tag der Woche … legte (Jesus) ihnen dar, ausgehend von Moses und allen Propheten, was in der gesamtenSchrift über ihn geschrieben steht. Als er mit ihnen bei Tisch war, (…) brach er das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn“ (Lk 24,1.27.30f). Die Abfolge der Gesänge folgt in unterschiedlichen Gattungen dem Aufbau der Messe. Die Abteilung Jahr umfasst die beiden großen Festkreise: die Weihnachtszeit mit dem Advent und die Osterzeit mit der 40-tägigen Bußzeit als Vorbereitungsphasen. Sie schreiten das eine große Mysterium ab, das mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes beginnt und sich in Tod und Auferstehung Christi vollendet: „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ – zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Phil 2,6-11). Mit dem 50. Tag, dem Pfingsttag, endet der Osterfestkreis. Die vierte Abteilung Leben umfasst die Dimensionen eines nachpfingstlichen ‚Lebens aus dem Heiligen Geist‘. Die erste Dimension ist das Leben in Gott, beginnend mit dem Mysterium der Dreieinigkeit (so dass sich ‚gesangbuchtechnisch‘ die Lieder zum Dreifaltigkeitssonntag an die Pfingstlieder anschließen) und speziell Jesus Christus, gefolgt von den Gebetsformen und Glaubenshaltungen Lob, Dank, An- Schwerpunktthema Gotteslob betung; Vertrauen und Trost; Bitte und Klage; Glaube, Hoffnung Liebe. Beschlossen wird der Abschnitt mit Lob und Dank für das Wort Gottes und die Bitte um seinen Segen. Die zweite Dimension ist das Leben in der Welt mit den Abteilungen Sendung und Nachfolge, Schöpfung; Gerechtigkeit und Friede. Die dritte Dimension umfasst die Gemeinschaft der Glaubenden, das Leben in der Kirche. Den Beginn markiert die Sammlung des Volkes Gottes und die Bitte um Einheit (Ökumene), gefolgt von den sakramentalen Feiern der Begleitung des christlichen Lebensweges: Taufe, Eucharistie (hier haben die traditionellen „Sakramentslieder“ ihren Ort), Eheleben, Tod und Vollendung. Die letztgenannte Rubrik richtet den Blick darauf, dass die Gemeinschaft der Glaubenden nicht nur die jetzt Lebenden umfasst, sondern auch all die, die vor uns gelebt haben; im gottesdienstlichen Gedenken haben hier die Gottesmutter Maria und die Heiligen eine besondere Stellung, zusammen mit den Dienerinnen und Dienern Gottes, den Engeln. Beschlossen wird dieser Abschnitt und damit der gesamte Teil „Gesänge“ des neuen Gotteslob mit dem Ausblick auf die himmlische Stadt, das Neue Jerusalem (Offb 21,2), dem Ziel des Lebensweges, in dem die Erlösten im Gotteslob geeint sind. Der Autor ist Professor für Liturgiewissenschaft und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Berater der Unterkommission für das neue Gotteslob der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz. (Quelle: Kirchenmusikalische Informationen, Bistum Fulda 2. Halbjahr 2013. Wir danken dem Autor und dem Bischöflichen Kirchenmusikinstitut Fulda sehr herzlich für die Abdruckerlaubnis.) 11 Richard Mailänder Die Diskussion der Liedfassungen im neuen Gotteslob Gleich zu Beginn unserer Arbeit stellten wir fest, dass bei der Fülle des Materials ein Ende der Arbeiten nahezu unabsehbar wird, wenn Auswahl der Gesänge und Diskussion über die Fassung der jeweiligen Gesänge gleichzeitig erfolgen. Somit wurde sehr früh beschlossen, die Fassungsdiskussion erst dann zu führen, wenn die Auswahl der Lieder festliegt. Diese sogenannte Fassungsdiskussion dürfte für manch einen unserer Leserinnen und Leser seltsam erscheinen: Warum soll man über ein bekanntes Lied noch diskutieren? Nun, diese Frage ist auch obsolet, soweit es sich um Lieder der Neuzeit handelt, insbesondere dann, wenn Fragen des Urheberrechts damit verbunden sind. Hier gibt es nur drei Möglichkeiten: 1. Das Lied wird so gewählt, wie es ausgesucht worden ist 2. Mit dem Autor wird über die Fassung gesprochen mit der Intention, etwas am Lied zu ändern. 3. Das Lied wird gar nicht genommen. Von der dritten Möglichkeit haben wir kaum Gebrauch machen müssen. Auch den zweiten Weg mussten wir nur selten beschreiten. Wie sieht es aber nun mit den Gesängen von vor 1900 aus? Allein der Vergleich mit dem Gotteslob 1975 und vorhergehenden Diözesangesangbüchern in den einzelnen Diözesen zeigt, dass von vielen Lie- Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 12 dern zahlreiche Varianten existieren. Schnell merkten wir, dass es nahezu kein Lied aus der Zeit vor 1900 gibt, das in seiner Originalfassung noch im Gotteslob enthalten ist. Gleichzeitig wurde uns klar, dass jeder Versuch einer Aktualisierung eines alten Liedes auch einen Eingriff und möglicherweise auch eine unstatthafte Veränderung des Liedes mit sich bringt, über die man in der nächsten Generation eventuell verärgert sein kann. So war eine Grundsatzentscheidung, keine bestehenden Texte selber zu verändern. Stattdessen wurden entweder komplett neue Texte gesucht oder aber auf vorhandene Texte zurückgegriffen. Dies stellte eine sehr aufwändige Arbeit dar, die von uns als Arbeitsgruppe nicht zu leisten war. Darum wurde das Gesangbucharchiv der Universität Mainz beauftragt, Gutachten zu den Gesängen mit Darstellung der Rezeptionsgeschichte, Quellenangaben sowie Fassungsvorschlägen zu erstellen. Auf dieser Grundlage diskutierten wir in der Arbeitsgemeinschaft nun über konkrete Liedfassungen. Dabei konnte es zum Beispiel auch geschehen, dass zu einem sehr schönen Lied wie „Maria aufgenommen ist“ mit einer hervorragenden Melodie im Gotteslob, die aber kaum rezipiert ist, ein Hinweis von Joseph Mohr aus dem Jahre 1891 aufgegriffen wurde, der vorschlägt, dass dieser Text nach der Melodie „Lasst uns erfreuen herzlich sehr“ zu singen. Wir haben uns diesem alten Vorschlag angeschlossen und den Bischöfen diese Melodieänderung empfohlen. Nun folgte ein komplexer Abstimmungsprozess mit verschienen Gremien (siehe Kasten). So kompliziert dieses Verfahren war, so offen waren dann doch die Prozesse und der Dialog, der geführt wurde. Und auch wenn es für jede Arbeitsgruppe Beschlüsse gab, mit denen nicht alle glücklich sind, so sind wir doch überzeugt, dass durch diesen lebendigen und umfassenden Prozess tragfähige Fassungen vorgelegt werden konnten. Fassungsdiskussion Folgenden Abstimmungsprozess hatten die Lieder dabei zu durchlaufen: • Hatte die Arbeitsgemeinschaft eine Liedfassung für das neue „Gotteslob“ beschlossen, erfolgte zunächst eine Abstimmung mit den Beratern der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ der Deutschen Bischofskonferenz, hier insbesondere Prof. Dr. Praßl, Prof. Dr. Bretschneider und Prof. Dr. Franz. Hier kam es durchaus zu lebhaften Diskussionen und auch zu manchen Revisionen von Fassungsbeschlüssen. • Der nächste Schritt war, alle beschlossenen Fassungen der „Arbeitsgemeinschaft ökumenisches Liedgut“ (AÖL) vorzulegen. Soweit es sich um Lieder handelte, die nur im katholischen Raum eine Rolle spielen, zum Beispiel Marienlieder, bestand das Vorlegen nur in einer Information der AÖL. Es gibt jedoch auch zahlreiche Lieder, die von evangelischen und katholischen Christen gemeinsam gesungen werden. So kam es bei einigen Liedern dazu, dass in der Diskussion mit der AÖL ein Lied noch einmal verändert wurde. • Die nächsten Schritte waren die Einbeziehung der jährlichen Sitzung der Diözesanbeauftragten für das Gemeinsame Gebet- und Gesangbuch und der Voten einer Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz für den christlich-jüdischen Dialog, und natürlich der Unterkommission selbst. • Schließlich kam die Modi-Phase, an der allen deutschsprachigen Bischöfe beteiligt waren, die auch noch einmal zu Veränderungen führte, dann die Approbation der Bischöfe und schließlich die Recognitio der Lieder durch die Gottesdienstkongregation in Rom. Richard Mailänder ist Erzdiözesankirchenusikdirektor des Erzbistums Köln. Abdruck eines zweiteiligen Artikels aus Gottesdienst Nr. 19 und 20/2013 13 Franz Karl Prassl Zum Lobe seiner Herrlichkeit. Psalmen im neuen Gotteslob 1 Text in Klammer als Ergänzung der Schriftleitung Den ersten Teil im zweiten Hauptkapitel des neuen Gotteslob „Psalmen, Gesänge und Litaneien“ bilden die Psalmen. Das zentrale „Musikkapitel“ des neuen Gebet- und Gesangbuches wird mit dem Meditations- und Gebetbuch des Volkes Israel eröffnet, das auch seit den Tagen der Apostel das „erste“ und vornehmste Gesangbuch der christlichen Kirchen war und ist. Jesus Christus ist mit Psalmenworten (Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist) auf den Lippen gestorben, der Psalter ist ein im Neuen Testament häufig zitiertes Buch. Seine Verwendung in den christlichen Liturgien zeigt, dass Christinnen und Christen mit jenen Worten beten und singen, die sie nicht selber ersonnen, sondern von Gott selbst durch die Heilige Schrift geschenkt bekommen haben. che hat das Psalmenbuch als Ausdruck des „ganzen Christus“ (Augustinus) verstanden, als eine Interpretation seines lebens und Wirkens und seiner Botschaft. Deshalb darf es nicht verwundern, dass mehr als die Hälfte der klassischen Messgesänge im Graduale romanum aus dem Buch der Psalmen stammt. Die alte Kirche war liturgischer Poesie gegenüber zunächst reserviert eingestellt, galt sie doch als Menschenwort und nicht als Gotteswort. Die evangelisch-reformierten Kirchen haben über Jahrhunderte nur Psalmlieder im Gottesdienst gesungen, auch heute steht der (metrische) Psalter immer als erstes Kapitel in einem reformierten Gesangbuch. Psalmen singen heißt, sich Worte zu eigen zu machen, mit denen zahllose Generationen vor uns schon ihren Glauben artikuliert haben, im Loben und Danken, Bitten und Klagen. Mit den Psalmen klinken wir Heutige uns ein in den Strom der Glaubenserfahrungen der Kirche in Zeiten und räumen, wir identifizieren uns damit oder lassen uns von diesen Worten herausfordern. Psalmworte in meinem Mund heißt auch: ich bin Teil eines größeren Ganzen, Teil der Kirche als Leib Christi. Meine lebens- und Glaubenserfahrung ist solidarisch eingebettet in die Erfahrungen vieler Beter vor mir und nach mir, die Themen meines Lebens, die sich in den Psalmen artikulieren, sind nicht nur meine Themen. Die alte Kir- Im Gotteslob findet sich eine repräsentative Auswahl aus den 150 Psalmen, die versucht, die wichtigsten Lebensund Glaubensthemen abzudecken, sowie essentielle Teile einer Vielzahl von Gottesdienstformen mit diesem Buch gestalten zu können, sodass die Gemeinde „bewusst und tätig“ in den Psalmengesang eingebunden ist. Repräsentative Auswahl Zu den 70 Psalmen bzw. Psalmteilen im Stammteil kommen weitere in den diözesanen Eigenteilen (8 im Eigenteil der Diözesen Freiburg und RottenburgStuttgart1). Dazu gesellt sich der Psalm 117 auch auf Latein. Vor der Nummer 30 steht auf den Seiten 127 und 128 eine Übersichtstabelle über die Psalmen des Stammteils mit Nummernan- Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 14 gaben und Verweisen. Die Psalmen sind nicht nur im Psalter, sondern auch im Kapitel Tagzeitenliturgie zu finden. Zu den Psalmen in ihrer klassischen Gestalt kommen noch 23 Psalmlieder im Stammteil (und weitere 7 im Eigenteil der Diözese Freiburg und Rottenburg-Stuttgart – Übersicht auf Seite 1347 im Gotteslob2) hinzu. Diese bestehen entweder aus mehr oder weniger engen Paraphrasen des Ursprungstextes in Liedform, sind aber auch Texte, die den Psalm ins Heute transformieren: als Stimme des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Boden und im Geist eines Psalms. 1 Text in Klammer als Ergänzung der Schriftleitung 2 Text in Klammer als Ergänzung der Schriftleitung 3 Modifizierung seitens der Schriftleitung im Hinblick auf die Ausgabe Freiburg/RottenburgStuttgart 4 Text in Klammer als Ergänzung der Schriftleitung 5 Text in Klammer als Ergänzung der Schriftleitung Gemäß der Tradition des westlichen Stundengebets sind auch alttestamtentliche Cantica ins Gotteslob aufgenommen worden wie z.B. das Lied des Mose und der Miriam (Ex 15) oder der Gesang der drei Jünglinge im Feuerofen (Dan 3). Dem stehen acht seit der Liturgiereform in die Vesper eingeführte neutestamentliche Cantica gegenüber (z.B. Philipperhymnus, Seligpreisungen usw.) Die drei Cantica Evangelica aus dem Lukasevangelium sind mehrfach vertreten: das Magnificat, der Lobgesang Mariens im Stammteil fünfmal3 bei Nr. 631,4; Nr. 634,4; Nr. 644,4; Nr. 631,8 (lateinisch); Nr. 395 (Lied) (und für den Eigenteil Freiburg/Rottenburg-Stuttgart dreimal bei Nr. 769,2; 807,2 und 898,14), das Benedictus, der Lobgesang des Zacharias, dreimal im Stammteil bei Nr. 617,2; Nr. 623, 7 und Nr. 384 (Lied) (und für den Eigenteil Freiburg/Rottenburg-Stuttgart einmal bei Nr. 9195). Psalmen im „proprium missae“ Psalmen sind häufig die Basis von Gesängen, welche den Inhalt eines Festes beschreiben und zusammenfassen („Proprium der Messe“), häufig ge- schieht dies mit dem Introitus, dem Eröffnungsgesang. Am 1. Adventssonntag spricht der gregorianische Introitus Ad te levavi animam meam vom Erheben der Seele zu Gott: ein Leitmotiv für das ganze Kirchenjahr an dessen Beginn. Als Psalm für Introitus und Communio der dritten Weihnachtsmesse ist der 98. Psalm vorgesehen, dessen weihnachtlicher Kehrvers entspricht sogar dem Text der Communio: Jubelt ihr Lande dem Herrn, alle Enden der Erde schauen Gottes Heil (Nr. 55,1). Der Psalm 72 (Nr. 47) ist in der gregorianischen Tradition ebenfalls der Psalm für Introitus und Communio am Fest Epiphanie. Im Zentrum der Messe des Kirchweihfestes steht der Psalm 84 (Nr. 653,4), für Marienmessen ist der Psalm 45 (Nr. 43) ausgewählt. Diese wenigen Beispiele zeigen, wie vielfältig der Gotteslob-Psalter auch außerhalb der Tagzeitenliturgie etwa für „alternative“ Messgestaltung herangezogen werden kann. Einheitsübersetzung oder revidierter Text? Die Psalmtexte folgen der Version der Einheitsübersetzung. Da zum Zeitpunkt der Drucklegung des Gotteslob die revidierte Bibelübersetzung noch nicht von den Bischöfen approbiert und in Rom rekognosziert worden war, war die Einheitsübersetzung als offizieller liturgischer Text zu nehmen. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass die Genehmigungsverfahren für den revidierten Bibeltext sich noch in die Länge ziehen werden. Und dann sind diese Texte erst einmal in den Lektionaren und Stundenbüchern umzusetzen. Wenn danach das Gotteslob zu revidieren ist, wird die erste Generation von Büchern schon so in die Jahre gekommen sein, dass sie Schwerpunktthema Gotteslob 15 ohnehin wegen natürlichen Verschleißes auszutauschen sind. Offb 19 wurden neu geschaffen und vollständig ausnotiert (z.B. Nr. 630,2). Klassische und erneuerte Psalmodie Franz Karl Praßl ist ordentlicher Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und hat eine Gastprofessur am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom inne. Erstveröffentlichung des Beitrages in „Singende Kirche. Zeitschrift für Katholische Kirchenmusik, Heft 4/2013, Jg. 60“. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors. Heiß diskutiert wurde immer wieder die Frage, nach welchen Modellen die Psalmtöne gesungen werden sollten, und ob man sich an alternative Modelle der Psalmodie wagt, welche rund um den deutschen Sprachraum überall gang und gäbe sind. Es obsiegte der Wunsch, schwerpunktmäßig bei den gregorianischen Modellen zu bleiben, essentielle Innovationen waren damit von der Tagesordnung genommen. Im Detail gab es freilich auch bei den „klassischen“ Tönen Änderungen. Der dritte Ton wurde auf den Tenor H umgestellt und damit an die monastischen Bücher angeglichen, welche seit langem schon diese ursprüngliche Version des authentischen „phragischen“ Tones kennen (siehe Nr. 75). Dies geschah freilich halbherzig. Beim Canticum des greisen Simeon in der Komplet (Nr. 665,3) hat man den dritten Ton mit Tenor C belassen – aus „pastoralen Gründen“, was wohl in Richtung Veränderungsscheu zu deuten ist. Einzelne Psalmtöne haben neue Schlusskadenzen bekommen, so genannte „m-Schlüsse“ (beispielsweise Nr. 36). Bei diesen Kadenzen stehen die unbetonten Silben auf dem gleichen Ton wie die Akzentsilbe, damit können mehr als zwei Silben leichter hinter dem Akzent „nachklappern“, was in diesem Falle weniger störend wirkt. In der Psalmodie hat auch einfache Mehrstimmigkeit als Alternative zu den Kirchentönen Einzug gehalten. Diese einfachsten Singweisen stellen eine Bereicherung für alle Gemeinden dar, die eine erneuerte Psalmodie herbeigesehnt haben (z.B. Nr. 618,3). Für einige Cantica wurden zu deren Hervorhebung und Unterscheidung von den Psalmen viergliedrige Melodiemodelle geschaffen, die zunächst für Vorsänger gedacht sind, aber durchaus auch von einer Gemeinde realisiert werden können (z.B. Nr. 625,3). Cantica wie der Philipperhymnus oder das Canticum nach „Vieles von dem, was anfangs gewünscht und konzipiert worden ist, spiegelt sich im neuen Gotteslob. Der Mainstream dessen, was als richtig… angedacht worden ist, wurde in die Praxis umgesetzt. Manche Aspekte sind durch kirchliche Realitäten offen geblieben, einiges ist auch in den vielen dynamischen Prozessen der Buchwerdung gescheitert. Alles in allem aber bedeutet dieses Buch einen großen Schritt nach vorne. Die Innovationen sind bedeutsam, auch im Lichte der Reaktion auf die Lebenswelt heutiger Menschen, und das Umgehen mit den diversen kirchlichen Situationen. Man wird sich über das eine oder andere Detail streiten können, das eine mehr lieben, als das andere, und vielleicht auch einiges vermissen. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Buch in einer großen gemeinsamen Anstrengung in vielen Bereichen zu einer gelungenen Sache geworden ist. Wer auf das neue Gotteslob vorurteilsfrei zugeht, wird staunen, ob der Vielfalt seiner Inhalte, und auch seiner äußeren Performance. Tief verwurzelt im katholischen Glauben ist das Buch ein modernes Kind des 21. Jahrhunderts.“ Franz Karl Praßl in seinem Beitrag „Was das neue Gebet und Gesangbuch bringt“ im Themenheft der Herder-Korrespondenz „Wie heute Gott feiern – Liturgie im 21. Jahrhundert“ 16 Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 Das „Gotteslob“ im Internet www.amt-fuer-kirchenmusik.de Liedpläne, auch für den Eigenteil der Diözese Rottenburg-Stutkgart, verschiedene Verzeichnisse und Synopsen, Lieder des Monats, Hinweise zu Begleitpublikationen u.v.a. http://www.drs.de/arbeitsfelder/liturgie/ antwortpsalmen/antwortpsalmen-lesejahr-a.html Video-Aufnahmen der sonntäglichen Antwortpsalmen. Kehrverse und Vertonung der Psalmverse folgen der Publikation „Antwortpsalmen und Rufe vor dem Evangelium – Lesejahr A“, ISBN 978-3-89710-550-8. Die Videos mit den Antwortpsalmen werden wöchentlich ergänzt. Sie stehen jeweils montags für den kommenden Sonntag zur Verfügung. http://gotteslob.eu.dedi266.your-server.de/wp/ Über die Homepage des Deutschen Liturgischen Institutes www.liturgie.de sind zahlreiche Informationen zum neuen Gotteslob aufbereitet, u.a. Liedporträts, Liedvorschläge u.a. http://www.gotteslob.de/fileadmin/Redaktion/ PDF/mueka0_52_16Jk.pdf Liedvorschläge aus dem Münchener Kantorale www.pueri-cantores.de/gotteslob.html Etwa 250 Lieder des Stammteils, eingespielt in Video-Aufnahmen von verschiedenen Chören des Verbandes, jeweils mit Orgelvorspiel und gesungener erster Strophe www.gotteslob.katholisch.de Lieder des Stammteils als Video zum Anhören (und Ansehen) www.mein-gotteslob.de Informationen zur Entstehung und zum Aufbau des Gesangbuches http://www.kathpedia.com/index.php? title=Gotteslob Allgemeine Informationen zum Gotteslob Schwerpunktthema Gotteslob 17 Begleitpublikationen zum neuen Gotteslob Liedbetrachtung/-predigt Johannes Kreidler, Ich will dich preisen Tag für Tag. Betrachtungen und Predigten zu 35 neuen Liedern des Stammteil und Eigenteils (Frbg./Rttbg.-Stgt.). Inkl. Audio-CD mit 20 Gesängen des Eigenteils. Ausführende: Hochschulchor der HfK Rottenburg und der Schola der Dekanatskirchenmusiker. ISBN 978-3-7966-1620-4. Schwabenverlag – 17,99 € Meinrad Walter, Sing, bet und geh auf Gottes Wegen. 40 neue und bekannte geistliche Lieder erschlossen. Mit Noten zu allen Liedern ISBN 978-3-451-31160-4. Verlag Herder - 16,99 € Orgelbuch / Klavierbuch Orgelbuch zum Stammteil. Aufgeteilt auf drei Bände mit insgesamt ca. 1100 Seiten. ISBN 3-460-42883-X. Verlag Katholisches Bibelwerk. 228,00 € Orgelbuch zum Eigenteil der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 246 Seiten. ISBN 978-3-7966-1625-9. Schwabenverlag. 68,00 €. Klavierbuch zum Stammteil – zwei Bände Verlag Katholisches Bibelwerk. Ca. 198 € – Erscheinungstermin 2015 Dazu CD „Singt, singt, singt dem Herrn“ – Gotteslob mit Klavier, Gitarre, Flöte, Saxophon. Eine Beispiel –CD für die Begleitung von Gotteslob-Gesän- gen, die 52 Gesänge aus dem Stammteil berücksichtigt. Deutsches Liturgisches Institut, DLI 7133 – 14,80 € Orgelintonationen zum Gotteslob (Stammteil) Einfache Intonationen für Orgel (oder andere Tasteninstrumente) zu allen Liedern im Stammteil Carus-Verlag 18.201/00 – 39,50 € Choralvorspiele für Orgel zum Gotteslob. Bd. 1: Advent und Weihnachten 30 Kompositionen für die Adventsund Weihnachtszeit vor allem als Musik zum Auszug und zur Kommunionausteilung geeignet. Carus-Verlag 18.202/00 – 34,50 € Choralvorspiele für Orgel zum Gotteslob. Bd. 2: Österliche Bußzeit und Ostern 43 Kompositionen zur Österlichen Bußzeit und zu Ostern. Gerade in diesem Themenbereich finden sich viele neu ins Gesangbuch aufgenommene Lieder. Für den aktuellen Band wurden daher 23 neue Werke in Auftrag gegeben – zu manchen Liedern liegt damit zum ersten Mal überhaupt eine Choralbearbeitung vor. Carus-Verlag 18.203/00 – 39,80 € Das Orgelbuch der Domorganisten Vorspiele und Begleitsätze zu ausgewählten Liedern des neuen Gotteslobs. In Kooperation mit dem Verband der Diözesen Deutschlands hg. Von Winfried bönig, Markus eichenlaub, Stefan Schmidt und Franz Josef Stoiber. 352 Seiten. Leineneinband. Drei Lesebändchen. Verlag: Bärenreiter (Kassel), BA 11217 Preis: 99,00 € Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 18 Orgelintonationen und Choralvorspiele zum Gotteslob (Eigenteil) Hrsg. Amt für Kirchenmusik – Strube Verlag – erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2015 Freiburger Kantorenbuch – Antwortpsalmen im Kirchenjahr Carus-Verlag 19.035/00 – Paketpreis (2 Bücher und CD) – 99,00 € Leichte Orgel-Begleitsätze zum neuen Gotteslob Leichte Begleitsätze für Orgel manualiter zu allen Liedern des neuen Gotteslob Carus-Verlag, in Vorbereitung, erscheint im Herbst 2014 SCHOTT-Kantorale Antwortpsalm, Ruf vor dem Evangelium, Hallelujavers. Lesejahre A/B/C Das Schott-Kantorale enthält vollständig ausgearbeitete Gesangsvorlagen zu Antwortpsalm und Halleluja nach dem neuen Gotteslob für alle Sonn- und Feiertage der Lesejahre A, B und C. Verlag Herder Format: 21,0 x 33,0 cm, 416 Seiten, Gebunden mit Leseband ISBN 978-3-451-30331-9 : €[D] 35,– Kantorenbuch Antwortpsalmen und Rufe vor dem Evangelium. Einrichtung auf der Grundlage der Psalmtöne. Lesejahr A. 240 S. Hrsg. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart. ISBN 978-3-89710-550-8. Bonifatius-Verlag. 26,90 € Münchener Kantorale Promultis Verlag München Bd. 1 Lesejahr A: ISBN 978-3-943135-39-8, 480 S., fest geb., € 38,50 (erscheint im 3. Quartal 2014) Bd. 2 Lesejahr B: ISBN 978-3-943135-40-4 (erscheint Nov. 2014) Bd. 3 Lesejahr C: ISBN 978-3-943135-41-1 (erscheint Nov. 2015) Bd. 4 Heilige/Besondere Anlässe: ISBN 978-3-943135-42-8 (erscheint vorauss. Nov. 2016) Bd. 5 Erg. Band (Antwortgesänge/Gesamtregister): ISBN 978-3-943135-44-2 (erscheint vorauss. Nov. 2017) Bei Bestellung aller 5 Bände bis zum 30. April 2014 wird ein Subskriptionsrabatt von 10 % auf alle (auch künftig erscheinende) Bände gewährt. Sonderband Schola: ISBN 978-3-943135-43-5 (erscheint vorauss. Nov. 2017) Chorbuch Band- und Chorbuch zum Gotteslob. Neues Geistliches Lied für Gottesdienst und Firmung. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.). Strube-Verlag München. VS 6756 – Part. 30,00 € VS 6756/01 Chorbuch – 8,00 € ab 20 Ex.: 7,00 €, VS 6756/02 – Klavierband – 12,00 € Alle weiteren Stimmen ebenfalls 12,00 € (Schlagzeug, Instrumentalstimmen in C, B, ES) CDs zum Band- und Chorbuch, auch für den Religionsunterricht geeignet. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.) Strube-Verlag München. VS 6756/CD – 15,00 € Chorbuch Gotteslob Set, Carus 2.160 - bestehend aus: – Chorleiterband (Carus 2.160/10) – Orgelbegleitband (Carus 2.160/20) – CD mit ausgewählten Sätzen (Carus 2.160/99) – Paketpreis 79,00 € statt 104,60 € Chorbuch zum Stammteil, SATB ab 20 Ex.: 13.80 €, ab 40 Ex.: 11, 80 €, ab 60 Ex.: 9,80 €– Carus-Verlag 02.161/00 Schwerpunktthema Gotteslob Chorbuch zum Stammteil, SAM ab 10 Ex.: 15,80 € ab 20 Ex.: 13.80 €, ab 40 Ex.: 11, 80 €, ab 60 Ex.: 9,80 € Carus-Verlag 02.162/00 Chorbuch zum Stammteil, SSA ab 10 Ex.: 15,80 € ab 20 Ex.: 13.80 €, ab 40 Ex.: 11, 80 €, ab 60 Ex.: 9,80 € Carus-Verlag 02.163/00 Chorbuch zum Stammteil, Kinderchor ab 10 Ex.: 9,80 € ab 20 Ex.: 9,00 € ab 40 Ex.: 8,40 €, ab 60 Ex.: 7,80 € Carus-Verlag 02.164/00 Motettenbuch zum Stammteil Carus-Verlag 2.160 Chorleiterband und CD – 29,90 € 2.170/05 Chorband ab 20 Ex.: 14,90 €, ab 40 Ex.: 12,50 €, ab 60 Ex.: 9,90 € 2.170/10 Chorleiterband 24,90 € 2.170/99 CD 19,90 € Chorbuch zum Eigenteil (erscheint 2015) Hrsg. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart Trierer Chorbuch zum Gotteslob Für das wechselseitige Singen von Chor und Gemeinde herausgegeben von Klaus Fischbach und Stephan Rommelspacher im Bärenreiter-Verlag Kassel Besetzung: Gemeinde, 4stg. Chor S-A-T-B, Orgel Band I: 55 Chorsätze (ca. 130 Seiten) zu den Rubriken Himmlische Stadt, Advent, Weihnachten, Österliche Bußzeit, Ostern, Pfingsten, Jesus Christus Band II: 55 Chorsätze (ca. 130 Seiten) zu allen weiteren Rubriken des neuen Gotteslobs (Lob und Dank, Trost und Ver trauen, Messgesänge etc.) Bd. I erscheint im März 2014, Bd. II im Sommer 2014 19 Bläserbuch Bläserbuch zum Stammteil, Bärenreiter Verlag (Kassel), BA 11218 Partituren in C und B: Hochformat 23 x 30 cm, Fadenheftung; 29,95 €. Stimmhefte (15 versch. Stimmungen): Querformat ca. 20,5 x 14,5 cm, voraussichtlich Ringheftung. Bruttoladenpreis pro Einzelstimme: 9,95 €. Bläserbuch zum Eigenteil (erscheint 2015) Enthält 52 Sätze und 12 frei Stücke Arbeitshilfen Kinder- und Familiengottesdienste – Werkbuch zum Gotteslob Deutsches Liturgisches Institut – 9,80 € Kinder singen ihren Glauben. Lieder aus dem neuen Gotteslob für Erstkommunion, Kinderchor und Familiengottesdienst. Hg. Vom Pueri-Cantores-Diözesanverband und dem Amt für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg. CD Einspielung mit Liedern aus dem Stammteil sowie dem Eigenteil der Diözesen RottenburgStuttgart u. Freiburg – 34 Lieder Carus-Verlag CV 12.074/99 – 14,90 € Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 20 Singenden Gemeinde Offenes Singen mit dem Gotteslob Elemente und Aspekte zu Vorbereitung und Durchführung erarbeitet von Matthias Balzer Reiner Schulte und der Arbeitsgruppe Musik Eine Arbeitshilfe des Deutschen Chorverband Pueri Cantores Offenes Singen mit dem neuen Gotteslob Elemente und Aspekte zu Vorbereitung und Durchführung Offenes Singen in ihren unterschiedlichsten Ausprägungsformen stellen eine der wichtigsten Möglichkeiten dar, die Lieder und Gesänge des neuen Gotteslobes bekannt zu machen und ins Repertoire einer singenden Gemeinde einzuführen. Sie sprechen über die Klientel der regelmäßigen Kir- chenbesucher hinaus auch Familienangehörige und Freunde/Freundinnen der Chorgruppen an und erweitern damit den Kreis der potentiellen TeilnehmerInnen. Gleichzeitig bietet uns die Einführung des neuen Gotteslob die Gelegenheit mit Offenem Singen gemeinsam unserem Glauben an Jesus Christus Ausdruck zu verleihen, miteinander von unserer Hoffnung auf Gott Zeugnis zu geben und uns gegenseitig zu Taten der Liebe zu bestärken. Schwerpunktthema Gotteslob Allerdings muss man heute im Blick haben, dass vermeintlich verbreitete Lieder nur noch einer immer kleiner werdenden Gruppe von in der Regel älteren Menschen oder solchen, die der Kirchenmusik nahestehen, wirklich bekannt sind. Somit betrifft die Auswahl fast 90 % Gesänge aller Gesänge aus dem Gotteslob und sollte sich nicht nur auf „ganz neues“ Liedgut beschränken. 21 • zunächst einmal gilt: „Alles ist richtig!“ Verbesserungen sollten möglichst motivierend und mit viel Lob vorgenommen werden; • die vielleicht wichtigste Grundregel ist: „Reden ist (wenn überhaupt) Silber, Singen ist Gold“; • niemand das Gefühl bekommt, er befände sich in einer Chorprobe. c) Gute und umsichtige Planung Die Arbeitshilfe ist in drei Teile gegliedert. Nach einer Reihe von Grundüberlegungen werden unterschiedliche „Spielarten“ Offenen Singens vorgestellt. Im abschließenden Teil gibt es Links zu entsprechenden Seiten der Homepage des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores, auf denen weitere Hilfen, wie etwa Listen aller mehrstimmigen Lieder und Gesänge und Hinweise auf empfehlenswerte Literatur für die unterschiedlichen Chorgruppen, enthalten sind. Diese erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. 1. Grundüberlegungen a) Erwartung an ein Offenes Singen Jeder Besucher eines Offenen Singens hat den Wunsch: • mit Spaß und Freude gemeinsam zu singen, • neue Lieder kennenzulernen und bekannte bzw. einfache Lieder zu „schmettern“, • einige kurze und animierende Infos zu den Liedern zu bekommen, • in einer gut funktionierenden Interaktion zwischen der Chor-, evtl. Instrumentalgruppe und den TeilnehmerInnen die musikalischen Möglichkeiten der Gestaltung etwa eines Strophenliedes zu erfahren, • sich im Gesang als Gemeinschaft zu erfahren, die keine Altersgruppe ausschließt. b) Voraussetzungen Es ist zu beachten, dass • die TeilnehmerInnen grundsätzlich keine Notenkenntnisse haben und diese auch nicht erforderlich sind; Für den Erfolg eines Offenen Singens bzw. das Erfolgserlebnis der TeilnehmerInnen ist eine gute Mischung von bekannteren bzw. einfacheren Liedern und solchen notwendig, die anspruchsvoller in musikalischer wie textlicher Hinsicht sind. Für die Konzeption des Ablaufs können folgende Fragen eine Hilfe sein: • Mit welchem Lied beginnt man? („mitreißendes Lied“) • Mit welchem Lied endet man? („Erfolgserlebnis“) • Wie viel Zeit hat man? • Wie schafft man es, dass möglichst schnell alle Beteiligte zusammen singen? • Wie wird gewährleistet, dass die Spannung (für die Arbeit an einem Lied/Gesang) aufrecht erhalten bleibt? • Welche Mischung von unterschiedlichen Lied- und Gesangsformen (z.B. Strophenlied, Refrainlied, Kanon, Taizégesang etc.) wählt man aus? • In welchem Zusammenhang stehen die Texte der Lieder (Kirchenjahr, einheitliche Thematik etc.)? • Aus welchen Stilrichtungen und Zeiten/Epochen stammen die ausgewählten Lieder und Gesänge? Außerdem sind einige „technische Details“ zu bedenken: • Sind genügend Liedblätter bzw. Gotteslobausgaben für alle Anwesenden vorhanden? • Kann man die Aufgaben (Moderieren, Begleiten, Chorgruppen/Musiker dirigieren) auf mehrere Akteure aufteilen? Der Modera- Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 22 tor sollte nicht alles selbst machen müssen. • Wie kann ein guter Kontakt zwischen dem Moderator/„Animateur“ und den TeilnehmerInnen hergestellt werden? (direkte und einfache Ansprache der TeilnehmerInnen, gute Qualität der Tonübertragung – Mikrophon) • Wie kann man die Mitsingenden in Gruppen einteilen (z.B. links – rechts, Männerstimmen – Frauenstimmen) um bei Strophenliedern abzuwechseln und mehrstimmiges Singen, wie etwa von Kanons zu ermöglichen. • Besteht die Möglichkeit, die Chorgruppe um die TeilnehmerInnen aufzustellen oder gar zu mischen, da auf diese Weise das Mitsingen auf besondere Art und Weise erleichtert wird? • Möglicherweise lassen sich verschiedene Raumsituationen schaffen, Chorgruppen auf der Empore, um die Bänke herum aufgestellt, im OFF usw. d) Vorgehensweise beim Einstudieren/Singen eines Liedes Es empfiehlt sich, folgende Schritte zu beachten und entsprechend der Aufnahmefähigkeit der Anwesenden einzusetzen: • Jeweils eine kurze Einführung in das Lied (in der Regel nicht mehr als ein Gedanke zur Thematik und ein Gedanke oder Tipp zur Musik – Anregungen hierzu auch aus den Liedportraits und musikalischen Anmerkungen auf http://www.pueri-cantores.de/ gotteslob.html) davor oder danach wahlweise: – Vorsingen der 1. Strophe (einstimmig) durch die Chorgruppe oder – Vorspiel der Melodie durch den oder die Instrumentalisten, • gemeinsames Nachsingen (in der Regel der 1. Strophe), • evtl. Üben von max. einer schwierigeren Stelle, • Singen aller Strophen im Wechsel oder mit Überchor bzw. Instrumenten. Beim Einstudieren mit jüngeren Kindern sollte man in kleineren Schritten vorgehen: • Einführung über Bilder und/oder Schüsselworte, • Klärung unverständlicher Worte, vor allem bei älteren Texten, • Vorsingen und direktes Nachsingen in kurzen melodisch und textlich sinnvollen Abschnitten, • zunächst nur eine Strophe üben, • eine einfache harmonische Begleitung ohne Überstimmen wählen. 2. Mögliche „Spielarten“ Offener Singen Die Art eines Offenen Singens ist abhängig von mehreren Faktoren: • dem Anlass des Offenen Singens, • dem Ort bzw. dem Raum, an oder in dem das Offene Singen stattfindet, • den beteiligten Ansingechören, • den instrumentalen Begleitmöglichkeiten, • der Zielgruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Offenen Singen. Drei mögliche Spielarten werden im Folgenden vorgestellt. Sie stellen nur einen Vorschlag dar und können auch variiert und den jeweiligen Anlässen und Möglichleiten vor Ort angepasst werden. a) Offenes Singen als „Matinee“ im Anschluss an einen Gottesdienst • Zielgruppe(n): Kirchenbesucher • Ort: Kirchenraum • Moderator, „Animateur“: Pfarrer, ChorleiterIn • Chorgruppen: Kinderchor, Jugendchor, Kirchenchor, weitere Chorgruppen der Gemeinde • Aufstellung des Chores: wenn möglich in Front zur Gemeinde • Instrument: Orgel oder E-Piano • Musik: – einstimmige Lieder aus dem GOTTESLOB – evtl. mehrstimmige Gesänge bzw. Kanons aus dem GOTTESLOB – evtl. 1 bis max. 3 weitere reine Chorstücke Schwerpunktthema Gotteslob • Dauer: 10 bis max. 30 Minuten • Bemerkungen: Die Chorgruppe gestaltet bereits den Gottesdienst mit. b) Offenes Singen als freies Angebot am Nachmittag oder im Rahmen von Veranstaltungen der Pfarrgemeinde (Familientag, Pfarrfest, Altennachmittag) • Zielgruppe(n): Mitglieder der Pfarrgemeinde, Familienangehörige der Mitglieder musikalischer Gruppen, Freunde • Ort: Pfarrzentrum, Open Air (im Sommer) • Moderator, „Animateur“: GemeindereferentIn, ChorleiterIn • Musikalische Gruppen: Kinderchor, Jugendchor, Kirchenchor, weitere Chorgruppen der Gemeinde, Musikvereine • Aufstellung des Chores / der musikalischen Gruppe: in Front zu den TeilnehmerInnen 23 • Instrument: – E-Piano, Klavier, Orgel – evtl. Soloinstrument (für Vorspiele und zur Führung der Melodie) – evtl. Bläser • Musik: – Lieder aus dem GOTTESLOB – mehrstimmige Gesänge und Kanons aus dem GOTTESLOB – reine Chor-, bzw. Instrumentalwerke als Gliederungselemente (z.B. Beginn, Pausen zum „Luftholen“ für die TeilnehmerInnen, Abschluss) • Dauer: 30 bis max. 45 Minuten • Bemerkungen: Ambiente schaffen (z.B. Kaffee und Kuchen, Getränke, weitere Programmpunkte etc.) An adäquate Mikrofonierung beim Gesang im Freien denken! • Weitere Ideen Kurz-Interview mit Chorsänger, Gemeindemitglied (Kind, Senior, Vater …) zum Thema Singen/Lieblingslied Preisausschreiben/Rätsel: Gefragt werden Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 24 kann z. B. nach einem Detail, das bei der Liedeinführung erwähnt wird. c) Offenes Singen im Rahmen eines geistlichen Konzertes • Zielgruppe(n): Mitglieder der Pfarrgemeinde, Familienangehörige der Mitglieder musikalischer Gruppen, Freunde der Kirchenmusik • Ort: Kirche • Moderator, „Animateur“: GemeindereferentIn, ChorleiterIn • Musikalische Gruppen: Kinderchor, Jugendchor, Kirchenchor, weitere Chorgruppen der Gemeinde, Musikvereine • Aufstellung des Chores / der musikalischen Gruppe: möglichst in Front zu den TeilnehmerInnen • Instrument: – Orgel – E-Piano – evtl. Soloinstrument (für Vorspiele und zur Führung der Melodie) – evtl. Bläser • Musik: – reine Chor-, bzw. Instrumentalwerke, die Struktur und Schwerpunkt des geistlichen Konzertes bilden – Lieder aus dem GOTTESLOB und – evtl. mehrstimmige Gesänge und Kanons aus dem GOTTESLOB als Elemente, die eine aktive Beteiligung aller Zuhörer an dem Konzert ermöglichen. • Dauer: 45 bis max. 75 Minuten Der Anteil des Offenen Singens sollte insgesamt nicht länger als 10 bis 20 Minuten betragen – verteilt auf das gesamte Konzert. • Bemerkungen: Programm (Auswahl von Chor-, bzw. Instrumentalwerken und Liedern) gut aufeinander abstimmen • Weitere Ideen Das ganze Konzert könnte ein Thema in den Mittelpunkt stellen: – eine Kirchenjahreszeit – ein theologischer Grundgedanke – eine Epoche – ein Kirchenlieddichter/Komponist – u.v.a mehr. 3. Weiterführende Hilfen und Hinweise auf den Seiten der Homepage des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores http://www.pueri-cantores.de/gotteslob/ materialien/weiterfuehrende-materialienlinks-zum-neuen- gotteslob.html Die Listen können dort als PDF-Datei oder Excel-Datei heruntergeladen werden. Sie werden ständig aktualisiert und ergänzt. Allgemeine Übersichten • Mehrstimmige Lieder im Stammteil des Gotteslob (alphabetisch geordnet) • Mehrstimmige Lieder im Stammteil des Gotteslob (nach Rubrik geordnet) • Neuere Lieder und Gesänge im Gotteslob Chorsätze zum Gotteslob • Chorbuch zum Gotteslob / Carus Verlag (ab 1. September 2013) Sätze für SA / SSA / SAB / SATB • Motetten zu Liedern aus dem Gotteslob Melodiespiele mit Gesangbuchliedern (Christa Kirschbaum, Strube 6249) Matthias Balzer Präsident des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores Die Arbeitshilfe wurde erstellt vom Deutschen Chorverband Pueri Cantores unter Mitwirkung der Arbeitsgruppe Musik und Herrn Reiner Schulte, Backnang. Schwerpunktthema Gotteslob Dr. Christoph Berchtold …das neue Gotteslob – es hat große Potenz Gotteslob im Dekanatsrat! Dass der Gemeindesaal der Morizgemeinde Rottenburg „fasnetlich“ dekoriert war, war nicht die einzige Ausnahme am Abend des 19. Februar 2014. Ungewöhnlich war eine Zusammenkunft des Dekanatsrates, also eines Gremiums des Sachaustausches und der Beratung pastoraler Fragen für diesmal zum fast einzigen Tagesordnungspunkt: Einführung in das neue Gotteslob. Der Geschäftsführende Ausschuss hatte schon im vergangenen Jahr, bevor das Buch vorlag, diesen Abend geplant. Dekanatskirchenmusiker Ulrich Wolf und Dekanatsreferent Christoph Berchtold hatten die grundlegende Idee: innerhalb einer Sitzungszeit soweit als möglich einzuführen in das neue Buch, und zwar theoretisch und praktisch. Der Dekanatsreferent erläuterte also kurz den Aufbau – im Vergleich zum alten Buch die neue Grundorientierung an Tag, Woche, Jahr und Leben; den ausführlichen Vorbau Gebet; die den Sakramenten, Sakramentalien und dem Stundengebet gewidmeten Teile. Recht schnell ging es dann ans Praktische: Ausgewählt waren dreizehn beispielhafte Gesänge verschiedenster Provenienz, Charakteristik und Stilrichtung. Die Grundorientierung lief grob am Thema „Abend“ entlang, so dass am Schluss der Dekan „nur noch“ den Segen sprechen musste. Jedermann und jedefrau hatte dann den Eindruck, einem wirklich geistlichen Ereignis beigewohnt, ja dieses mitgetragen zu haben. Der Dekanatsreferent, der an der Rottenburger Hochschule für Kirchen- 25 musik seit vielen Jahren das Fach Liturgik vertritt, gab zu jedem der ausgewählten Stücke eine knappe Einführung: zur Theologie, zur Eigenart und zum Vergleich. Der Kirchenmusiker hingegen war der Meister der musikalischen Erschließung: in Hinführung, Anspiel, Ansingen und Durchsingen meist mehrerer Strophen. Ausgewählt waren: „Herr, die Schöpfung ist dein Lied“ (GL 716) zum neubetonten Thema Sonntag; „Oh, lieber Jesu denk ich dein“ (GL 368) zum Thema Hymnus; „Sei mir gnädig, Herr“ (GL 664, 1+2) Psalm 4 als Beispiel für Psalmenvertonung; „Brot, dass die Hoffnung nährt“ (GL 378) Neues Geistliches Lied (NGL); „Gott sorgt für mich“ (GL 843), wieder aufgenommenes Lied aus dem Diözesangesangbuch 1949; „Der Mond ist aufgegangen“ (GL 93) Volkslied; „Vater unser“ (GL 661, 8) Thema Ostkirche, mehrstimmig; „Te Deum laudamus (GL 407), Kanon; „Magnifikat (GL 898) eine in der Diözese entstandene interessante Fassung eines deutschen Liturgiegesangs; „Tanzen, ja tanzen wollen wir“ (GL 462) Kinderlied; „Bleib bei uns, Herr“ (GL 94) mehrstimmig aus der angelsächsischen Tradition; „Wir, an Babels fremden Ufern“ (GL 438) neue skandinavische Lieddichtung; „Surrexit Dominus vere“ (GL 321) Kanon aus Taizé. Ein kontrastreicher Abend, der die Buntheit des neuen Buches so recht vor Augen stellte. Und Lust machte auf mehr. Und zur Nachahmung in dieser oder ähnlicher Form einlädt und anregt. Am Ende waren alle beschwingt und bewegt von dieser einmal ganz anderen Art, eine Sitzung des Dekanatsrates zu gestalten. Alle waren sich einig: Das neue Gotteslob – es hat große Potenz! Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 26 Kathrin Lang und Barbara Grupp Gotteslobschauspiel ten wir uns an den Strahlen, trügen die Füße uns leicht wie im Tanz, weg von den Nöten und Qualen“ GL 831 E: Da horcht Petrus auf. Erzähler: Wie alle wissen, begab es sich in jenen Tagen, dass sich Maria und Joseph auf eine Reise begaben. Da der Esel erkrankt war, besannen sie sich darauf, dass eine Reise mit dem Schiff ebenfalls nicht zu verachten sei. So wählten sie die „Meerstern“ als ihr Reisemittel, das Boot sollte sie sicher an ihr Ziel bringen. Maria steigt in das Boot ein; Joseph bleibt an Land zurück und singt: „Meerstern, ich dich grüße, o Maria hilf“ GL 524 Maria hilft Joseph ins Boot und reicht ihm das Ruder E: Alsdann beginnt die Reise. An Land beobachtet Petrus die Reisenden. Petrus singt: „Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord, (..), Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last; (…), Der Anker haft‘ auf Erden, da ist das Schiff am Land.“ GL 236 Jemand singt: „Simon Petrus dort am Ufer, ohne Fang nach langer Nacht, Fischer, den der fremde Rufer sich zum Menschenfischer macht“ GL 901 E: Petrus zieht Maria und Joseph an Land. Nach dieser langen Reise sehnen sich die beiden nach geselligen Abenden. Maria und Joseph singen: „Wäre Gesanges voll unser Mund, voll, wie das Meer und sein Rauschen, klänge der Jubel von Herzensgrund schön, dass die Engel selbst lauschen, (…), Stünde in unseren Augen auch Glanz, wärm- Petrus: Gesang und Tanz? Da möchte ich euch eine Lokalität anempfehlen. Im „Wilden Mann“ werdet ihr bei Speis und Trank einen geselligen Abend verbringen. Maria, Joseph, Petrus und Jemand gehen zum Wirtshaus. Die Wirtin begrüßt die Gäste und singt: „O Maria, sei gegrüßt, die du voller Gnade bist; sei gegrüßt du höchste Zier: Gott der Herr ist selbst mit dir“ GL 523 Der Wirt schließt an: „Gegrüßet seist du, Königin, o Maria, erhabene Frau und Herrscherin, o Maria“ GL 536 Beide singen: „Wir decken den Tisch. Wir richten da Mahl. Wir bringen das Brot und wir bringen den Wein.“ GL 733 Wirt und Wirtin decken den Tisch. Beide singen: „Der Tisch ist gedeckt, gerichtet das Mahl. Wir essen das Brot und wir trinken den Wein.“ GL 733 E: Mit zunehmender Zeit füllt sich das Gasthaus. Einige Gäste kommen. Die ankommenden Gäste singen: „Aus den Dörfern und den Städten, von ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche zögern, viele gern (…) Von der Straße, aus der Gosse, kamen Menschen ohne Zahl, und sie wurde selbst zu Boten, dass der Ruf wie Feuer lief: Eingeladen zum Fest des Glaubens, eingeladen zu Fest des Glaubens“ GL 852 Schwerpunktthema Gotteslob E: Die Gäste gehen nach und nach zum Tanz über. Alle singen und tanzen: „Tanzen, ja tanzen wollen wir uns springen, tanzen vor dem Herrn.“ GL 462 E: Maria genießt den Abend. Maria singt zum Wirt: „Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mich geheilt und mit Freude umgürtet. Dir singt mein Herz und will nicht verstummen. Dir will ich singen in Ewigkeit.“ GL 323 E: Die Stimmung ist fröhlich ausgelassen. Der Wein fließt und die Tanzbeine schwingen. Der Wirt holt seinen besten Birnenschnaps aus dem Keller. Alle singen: „Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes, komm und stärke uns, Geist der Heiligkeit, Quelle der Freiheit, Tröster Geist, Schöpfer Geist“ GL 350 E: Joseph kostet ausgiebig vom teuren Geist. Was für ein schönes Fest! Alle singen: „Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte, Jesu Werk in unseren Händen, Jesu Geist in unseren Werken. Unser Leben sei ein Fest, in dieser Stunde und jeden Tag“ GL 715 E: Joseph ist beeindruckt von Marias Tanzkünsten. Vom Birnengeist begeistert bringt er seine Liebe zum Ausdruck. Joseph singt Maria zu: „Maria, dich lieben ist all- zeit mein Sinn; dir wurde die Gnade der Fülle verliehn. Du Jungfrau, auf dich hat der Geist sich gesenkt; du Mutter hast uns den Erlöser geschenkt.“ GL 521 Joseph: Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn. Willst du mich zu deinem angetrauten Ehemanne nehmen? Maria und Joseph tanzen Walzer. 27 Alle singen: „Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, liebreich holdselige himmlische Frau, der ich mich ewiglich weihe herzinniglich, Leib dir und Seele zu eigen vertrau. Gut Blut und Leben will ich dir geben, alles was immer ich hab, was ich bin, geb ich mit Freuden , Maria, dir hin.“ GL 883 E: Der Wirt und die Wirtin ermüden. So voll war die Schenke schon lange nicht mehr. Sie fürchten, dass die Gäste ihr Lokal bis in die Morgenstunden nicht verlassen werden. Da treten noch Hirten zur Tür herein. Sie haben gehört, dass Maria ein Kind erwartet und überbringen die Frohbotschaft. Die Hirten singen: „Als ich bei meinen Schafen wacht, ein Engel mir die Botschaft bracht.“ Maria: „des bin ich froh“ Joseph: „bin ich froh“ Alle: „froh, froh, froh, froh, froh, froh! Benedicamus Domino!“ GL 246 E: Der Wirt beendet die Feier. Alle gehen nach Hause. Markt und Straßen stehen verlassen. Alle singen: „Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Par. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh!“ GL 249 E: Christ der Retter ist da. Halleluja! Ein Kind ist uns geboren! Jauchzet frohlocket! Jemand: „Wachet auf, ruft uns die Stimme der Wächter sehr hoch auf der Zinne, wach auf du Stadt Jerusalem (…) Wohlauf, der Bräutgam kommt, steht auf, die Lampen nehmt. Halleluja. Macht euch bereit zu der Hochzeit, ihr müsset ihm entgegengehn.“ GL 554 Alle singen: „Der Geist des Herrn erfüllt das All mit Sturm und Feuersgluten; er krönt mit Jubel Berg und Tal, er lässt die Wasser fluten. (..)Der Geist des Herrn treibt Gottes Sohn, die Erde zu erlösen; frohlockend: Halleluja.“ GL 347 „Amen, amen wir glauben“ GL 178 28 Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 STATT MAUER Adventsmusik-Kalenderbilder Verschachtelte Städte, harfenklare Ufer, tanzende Gestirne, Adventsfische, die leuchten – Tag für Tag erwächst das schillernde Panorama einer Welt, in der die Grenzen zwischen Licht und Schatten, Spiegel und Spiegelbild verschwimmen. Weitsinnig und leichthändig führen Esther und Steffen Walter Kinder und Erwachsene durch 24 Gedankenbilder, die Tobias Wittmann mit Orgelimprovisationen klangfarbig ausmalt. Vom 1. bis 24. Dezember 2014 täglich unter: www.statt-mauer.de Esther und Steffen Walter | Texte, Bilder, Konzeption Mario Pitz | Rezitation Ein Vokalensemble Tobias Wittmann | Musik, Gesamtleitung Ein Projekt der Kath. Kirchengemeinde St. Fidelis Stuttgart mit Unterstützung des Stadtdekanats Stuttgart und der Stiftung Kath. Kirche in Stuttgart. Mitteilungen Schwerpunktthema Gotteslob / Mitteilungen ■ Mitteilungen ◆ Amt für Kirchenmusik Terminvorschau 2015 Kompaktkurs I 02.01. – 06.01.2015 Forum Kirchenmusik 18.03.2015 Anmeldeschluss C-Prüfungen 02. 05. 2015 29 der Arbeitsvertragsordnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart (AVO-DRS) beschlossen. Wichtigster Teil dabei ist die neue Entgeltordnung, die als neue Anlage A der AVO-DRS eingefügt wurde. Beide Texte sind auf der Homepage der Bistums-KODA eingestellt. Die Regelungen zur Eingruppierung von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern sind in Teil III der Entgeltordnung auf den Seiten 60 bis 62 unter Abschnitt 2.1 beschrieben: http://koda.drs.de/fileadmin/ Baukasten/koda/Anlage_A_AVO_ Stand_2014_01_01_b_ Druckversion.pdf Die damit einhergehenden Sonderregeln für die Arbeitszeit von Kirchenmusikern sind in § 51 der AVO-DRS auf Seite 44 erläutert: 21. Kirchenmusikalische Werkwoche 25.05. – 30.05.2015 http://koda.drs.de/fileadmin/ Baukasten/koda/AVO_Stand_2014_ 01_01_b_Druckversion.pdf Kompaktkurs II 30.07. – 06.08.2015 Kopieren von Noten Berufseinführungsphase 21.09. – 24.09.2015 7. Kirchenmusikalisches Werkwochenede 23. – 25.10.2015 Fortbildungstagung der Dekanatskirchenmusiker 28.10.2015 Änderung der Arbeitsvertragsordnung Die Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechts (KODA) hat Anfang des Jahres die Änderung Aus aktuellem Anlass weist die Stabsabteilung Recht erneut auf Folgendes hin: Der Pauschalvertrag des VDD mit der VG Musikedition umfasst nur das Kopieren einzelner Lieder oder Liedtexte, die für den Gemeindegesang im Gottesdienst verwendet werden. Kopien aus Chor- und Orchesterwerken oder auch nur einzelner kurzer Stücke wie z.B. Lieder, Motetten oder Choräle sind nicht umfasst. Für diese gilt ein absolutes Kopierverbot, soweit es sich um urheberrechtlich geschützte Werke handelt. Auch „private Sicherungskopien“ sind dann unzulässig, genauso wie die Nutzung eines Beamers. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 30 Urheberrechtlich geschützt sind Werke dann, wenn entweder der bzw. die Autoren (denn Musik und Text stammen oft von verschiedenen Personen) noch leben oder (alle !) nicht schon seit mindestens 70 Jahren verstorben sind. Der Entstehungszeitpunkt des Werks hingegen ist nicht relevant und kann durchaus früher datieren. Für das Jahr 2013 heißt das, dass alle Werke von Autoren, die nach dem 31.12.1942 gestorben sind, noch geschützt sind. Daher unterliegen z.B. viele moderne Chorwerke noch dem Kopierverbot. Kopien dürfen in diesen Fällen nur mit Erlaubnis des Verlages erfolgen. Lediglich für die Kopie einer Wendestelle wird hiervon manchmal eine Ausnahme zugelassen. Auch das Abschreiben, ob per Hand oder am Computer, ist zulässig. Die Abschrift darf allerdings nicht weiterkopiert werden! Zulässig ist das Kopieren von Noten hingegen dann, wenn das Werk selbst gemeinfrei geworden (also aktuell: der letzte Urheber vor 1943 gestorben) ist und die Notenausgabe 50 oder mehr Jahre alt ist. Dazwischen gibt es eine große Grauzone, in der das Kopieren desselben Stücks aus bestimmten Ausgaben zulässig ist, aus anderen hingegen nicht, etwa wenn ein Werk selbst zwar gemeinfrei, aber im „neuen Gewand“ veröffentlicht worden ist, wie das bei Bearbeitungen, Sammlungen eines Herausgebers oder historisch-kritischen Werkausgaben der Fall ist. Dann ist das „neue Gewand“ - aber auch nur dieses – wieder geschützt nach den o.g. Regeln. Die Mozartmesse aus einer Ausgabe von 1962 darf also grds. kopiert werden, aber schon nicht mehr, wenn sie eine Bearbeitung von 1930 ist, deren Autor erst 1945 gestorben ist. Im Zweifel sollte daher stets das Kopieren unterbleiben. Denn wer widerrechtlich kopiert, macht sich nach §§ 106 ff. UrhG strafbar mit einem Strafrahmen von bis zu 3 Jahren Freiheitsstrafe oder einer entsprechenden Geldstrafe und kann außerdem gem. §§ 97 ff UrhG auf Unterlassen und Schadensersatz in Anspruch genommen werden. Das gilt für den Chorleiter persönlich wie u.U. auch für die zugehörige Kirchengemeinde. Wer möglichst sichergehen will, dass er aus zulässigen Quellen kopiert, findet im Internet legale Angebote zum Herunterladen und Vervielfältigen, wie z.B. die Seite des Mozarteums (http://dme.mozarteum.at) oder die Seite http://imslp.org/wiki/, auf der entweder urheberrechtsfreie Werke zu finden sind oder genau deklariert wird, welche Nutzung vom Autor gestattet ist. Aber auch hierfür gilt: Angaben überprüfen! Das Alter einer Ausgabe lässt sich zudem, wenn das Erscheinungsdatum nicht eindeutig aus ihr hervorgeht, über die Editions-Nummer oder die Stichplatten-Nummer ermitteln, die jeder Notenseite am unteren Rand aufgedruckt ist. Berufseinführungsphase der südwestdeutschen Diözesen Kompaktseminar vom 29. September bis 2. Oktober 2014 in Rottenburg-Ergenzingen Leitung: Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Montag, 29.9.2014 Ab 9.30 Beziehen der Zimmer 10.00 Begrüßung 10.15 Quo vadis musica sacra? Zukunftsperspektiven für Kirchenmusiker/-innen DMD Walter Hirt, Amt für Kirchenmusik Rottenburg 12.00 Sext 12.15 Mittagessen 14.30 Musikvermittlung. Ein neuer Akzent im Kirchenmusikerberuf DKM Reiner Schulte, Backnang 17.30 Vesper 18.00 Abendessen 19.30 Herausforderungen des Berufseinstiegs DKM N. Kobayashi, Laupheim Mitteilungen Dienstag, 30.9.2014 9.00 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit planen, gestalten und pflegen Presseabteilung Bischöfliches Ordinariat Rottenburg-Stuttgart 12.00 Sext 12.15 Mittagessen 14.30 Musikalische Programmkonzeption in Liturgie und Konzert Regionalkantor Tobias Wittmann, Stuttgart 17.30 Vesper 18.00 Abendessen 19.00 Exkursion Mittwoch, 1.10.2014 9.00 Von der Bewerbung zur Anstellung Prof. Dr. Hans Schnieders, Amt für Kirchenmusik Rottenburg 12.00 Sext 12.15 Mittagessen 14.00 Zeitmanagement und Selbstorganisation Andreas Rieck, Wendlingen 16.45 Prävention und Jugendschutz Sabine Hesse, Bischöfl. Ordinariat Rottenburg 17.30 Vesper 18.00 Abendessen 19.30 Eine Königin für morgen? Hinweise zur Programmgestaltung von Orgelkonzerten Prof. Ruben Sturm, Domorganist am Dom zu Rottenburg Donnerstag, 2.10.2014 9.00 Mediation – in Konflikten erfolgreich bleiben Dr. Claudia Hofrichter, Institut für pastorale Fort- und Weiterbildung Rottenburg 12.00 Sext 12.15 Mittagessen 14.30 Rechtsfragen im kirchenmusikalischen Alltag DMD Walter Hirt, Amt für Kirchenmusik Rottenburg 17.00 Reflexion und Ausblick BEPH 2015 31 17.30 18.00 Vesper Abendessen ◆ DCV-Mitteilungen Diözesanchorfreizeit 2015 in Kloster Reute Eine herzliche Einladung geht an alle Kirchenchorsängerinnen- und sänger, sowie Chorleiter/innen die Diözesanchorfreizeit im Kloster Reute/Bad Waldsee zu besuchen. Die Freizeit beginnt am So. 25. Okt. 2015 um 15.30 Uhr mit dem Kaffee und endet am Sa. 31. Okt. 2015 mit dem Mittagessen. Faltblätter mit näheren Informationen und Anmeldung können Sie ab Januar 2015 bei der Geschäftsstelle des Cäcilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Adresse s. Impressum) erhalten. Oder besuchen Sie uns im Internet (www.amt-fuer-kirchenmusik.de). Unter „Cäcilienverband/Diözesanchorfreizeit“ finden Sie weitere Informationen und den Flyer zur Anmeldung. Singwoche für Familien 2015 Vom Sa 30. Mai bis 3. Juni 2015 (Pfingstferien, Mittwoch vor Fronleichnam) findet die Singwoche für Familien statt. Die Singwoche wird in Zusammenarbeit mit dem Familienerholungswerk der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Familienerholungsheim Schramberg-Sulgen durchgeführt. Die Kinder und Jugendlichen erarbeitet ein Musical, das öffentlich aufgeführt wird. Die Erwachsenen gestalten einen Gottesdienst oder ein Konzert. Außerdem gibt’s Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Basteln, Ausflüge etc. Anmeldung über www.Familienerholungswerk.de Chortage für Junge Chöre 2015 Die sechsten Chortage für Junge Chöre finden vom Fr. 24. Juli bis So 26. Juli 2015 auf der Liebfrauenhöhe in Rottenburg-Ergenzingen statt. Im Mittelpunkt der Chortage stehen wieder Chorwerke in verschiedenen Besetzungen, mit denen der Abschlussgottesdienst gestaltet wird. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 32 Interessenten können gerne in der Geschäftsstelle des Cäcilienverbandes (Adresse s. Impressum) eine Einladung mit weiteren Informationen anfordern. Diese wird Ende des Jahres 2015 versandt. Oder besuchen Sie uns im Internet (www.amt-fuer-kirchenmusik.de). Unter „Cäcilienverband / Chortage“ finden Sie weitere Informationen und den Flyer zur Anmeldung. Aus dem Vorstand Wahl der Vertreter der Delegierten Baustetten wünschen wir alles Gute sowie Gottes Segen und freuen uns auf die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Vertreter Thomas Klittich und den wieder gewählten Vertretern im Vorstand. Weiter Amtsperiode von Präses und Vizepräses Pfr. Thomas Steiger und Pfr. Klaus Rennemann wurden bereits im letzten Jahr auf Vorschlag des Cäcilienverbandes von Bischof Dr. Gebhard Fürst auf eine weitere Amtszeit zum Präses bzw. Vizepräses des DCV ernannt. Der DCV dankt herzlich für die bislang geleistete Arbeit sowie für die Bereitschaft, diese verantwortungsvolle Aufgabe weiterhin zu übernehmen. Ursula Kluike Verliehene Auszeichnungen Im Jahr 2013 Bei der Delegiertenversammlung des Cäcilienverbandes wurden sechs Vorstandsmitglieder aus den Reihen der Vertreter aus den Dekanaten neu gewählt, bzw. bestätigt. Vertreter der Vorstände Thomas Klittich aus Mühlacker (neu gewählt) Franziska Hahn aus Rottenburg (wieder gewählt) Vertreter der Chorleiter Christine Geier aus Ammerbuch (wieder gewählt) Vincenz Krol aus Renningen (wieder gewählt) Vertreter der Präsides Pfr. Anton Gruber aus Weil der Stadt (wieder gewählt), Pfr. Meinrad Hermann aus Schramberg (wieder gewählt) Der Cäcilienverband bedankt sich herzlich für das Engagement, die Mitarbeit und die vielen konstruktiven Idden der Vertreter der Delegierten in der vergangenen Wahlperiode. Der scheidenden Vorstandsvertreterin Frau Tina Betz aus Ehrenriefe des Bischofs Für Sänger/-innen Für Kirchenmusiker/-innen 442 13 Ehrenurkunden des DCV Urkunden für Sänger/-innen Urkunden für Kirchenmusiker/-innen Ehrenbriefe für Sänger/-innen 1002 24 442 Gesamtsumme der ausgestellten Urkunden und Ehrenbriefe 1923 Ehrenzeichen in gold für 40 Jahre Ehrenzeichen in silber für 25 Jahre 271 358 Die Palestrina-Medaillen des Allgemeinen Cäcilienverbandes wurden im Jahre 2013 verliehen an die Kirchenchöre: Baindt St. Johannes Baptist, 4.5.2013 Meckenbeuren St. Maria, 27. 10. 2013 Oggelshausen St. Laurentius und Agatha, 30. 6. 2013 Dettingen Mariä Himmelfahrt, 10. Nov. 2013 Wendelsheim St. Katharina, 24. 11. 2013 Kirchhheim unter Teck St. Ulrich, 15. 12. 2013 Mitteilungen 33 Mittwoch, 19. Novem mber 2014 Studien- und Info orrmationstag für alle an der kirchenmusikalischen Aus u bildung Interessierten Ausbildung zum hauptamtlichen h li h Kirchenmusik h iker Bachelor-/Masterstudiengänge 10.00 Uhr Ausbild dung zum QHEHQEHUXĒLFKHQ.LUFKHQPXVLNHU In Verbindung b mit dem Amt fürr Kirchenmusik C-Ausbildung – intern 1 Jahr C-Ausbildung – extern 2 Jahre Begrüßung durch den Rekktor und den Diözesanmusikdirektor ,QIR7UHĐ%HUDWXQJHQXQG*HVSU¦FKH 0¸JOLFKNHLWGHUSHUV¸QOLFKHQ(LQ]HOEHUDWXQJ Informationen zu den Studiengängen u )UDJHQ]XU$XIQDKPHSU¾IXQJ Führung durch die Hochschule 0¸JOLFKNHLWGHV9RUVSLHOVEHLHLQHP3URIHHVVRU +RVSLWDWLRQLP8QWHUULFKW Anmeldung bis 17. November 2014 mö öglich 27. Oktober bis 31. Oktober 2014 +RVSLWDWLRQVDQJHERWHRGHU6FKQXSSHUVWXGLXP während der Herbstfeerien n. (bitte Anmelden) Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg St.-Meinrad-Weg 6 72108 Rottenburg am Neckar Tel. 07472/9363-0 Fax 07472/9363-63 [email protected] www.kirchenmusik-hochschule.org $QVSUHFKSDUWQHU 3URI'U,QJD%HKUHQGW Amt für Kirchenmusik St.-Meinrad-Weg 6 72108 Rottenburg am Neckar Tel. 07472/169-953 Fax 07472/169-9 955 www.amt-fuer-kirchenmusikk.de $QVSUHFKSDUWQHU Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 34 ◆ Weiter Institutionen Auf dem Weg zum Bachfest 2018 in Tübingen „BACH: DAS ORGELWERK“ in der Stiftskirche Tübingen Die „Neue Bachgesellschaft e.V.“ wird vom 28. September bis 7. Oktober 2018 das 93. Internationale Bachfest in Tübingen ausrichten. In Konzerten, Gottesdiensten, Meisterkursen und Symposien wird auf vielfältige Weise das mehrdeutige Thema des Bachfestes 2018 „Bach bearbeitet“ im Mittelpunkt stehen. Auf dem Weg zu diesem Internationalen Bachfest wird KMD Prof. Ingo Bredenbach, seit 2010 Kantor an der Stiftskirche Tübingen und verantwortlich für die wöchentliche Reihe der TÜBINGER MOTETTE, das Orgelwerk Johann Sebastian Bachs in einer besonderen Konzeption aufführen. Die TÜBINGER MOTETTE wurde als Reihe geistlicher Musik 1945 nach Leipziger Vorbild in der Stiftskirche Tübingen von Kirchenmusikdirektor Walter Kiefner, Kantor an der Stiftskirche, gegründet. Fortgesetzt und inhaltlich erweitert wurde sie durch die Nachfolger KMD Gerhard Steiff (1968 – 1986) und KMD Gerhard Kaufmann (1986 - 2009). Die inzwischen weit über das Tübinger Kulturleben etablierte Reihe ist heute ein eintrittsfreies Angebot einer ‚Einladenden Kirche’ mit geistlichen Musik in liturgischer Form, die als Bürgerkirche ein (Ver)Sammlungsort in Tübingen ist und von allen Schichten und Kulturkreisen generationenübergreifend angenommen wird. In der von Ingo Bredenbach geplanten Konzeption wird die MOTETTE mit den Aufführungen des Orgelwerk Bachs maßgeblich einbezogen werden und durch besondere ‚Formate’ wie z. B. Gesprächskonzerte, Orgelwallfahrt oder Interpretation-seminare ergänzt werden. Besonders von Interesse werden zudem die Konzerte unter dem Titel „Musik & Rede“ sein, die sich von ‚normalen’ Orgelkonzerten unterscheiden werden: Ein Redner/ eine Rednerin mit besonderem Bezug zur Universität Tübingen wird in persönlich geprägten Worten zum Thema Bach, Orgel und/ oder zu Musik allgemein ca. 12 – 15 Minuten sprechen. Zugesagt haben bisher Dr. Inge Jens, Dr. Heiner Geißler, Prof. Dr. Otfried Höffe, Prof. Dr. Wolfgang Huber (vormals Ratsvorsitzender der EKD), Dr. Claus Kleber (ZDF), Prof. KarlJosef Kuschel, Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard. Diese ‚besonderen’ Konzerte sind – bei freiem Eintritt - zugleich Benefizkonzerte als Beitrag zur Restaurierung der großen Orgel in der ‚Neuen Aula’ im Festsaal der Universität Tübingen. Das Pfeifenmaterial der dreimanualigen Orgel von 1931, die seit den 1970er Jahren nicht mehr bespielt werden kann, ist nahezu vollständig vorhanden und soll bis zum Internationalen Bachfests 2018, in dessen Rahmen sie erstmals wieder erklingen soll, spielbar gemacht werden. Auf dem Weg zum Internationalen Bachfest 2018 wird ab dem 21. März 2014 (J.S. Bachs Geburtstag) in der Tübinger Stiftskirche Bachs Orgelwerk erklingen. Den Rahmen dafür werden jeweils drei Veranstaltungen in inhaltlichem Zusammen-schluss bei ganz vielfältiger Couleur innerhalb einer Woche geben, zweimal pro Jahr, bei freiem Eintritt. Mit der Aufführung der „Kunst der Fuge“ an Bachs 268. Todestag am 28. Juli 2018 wird die Reihe enden und das Bachfest kann nach Tübingen kommen! Alle Termine bis 2018 und die Angabe der gespielten Werke sind auf der Homepage www.stiftskirche-tuebingen.de zu finden. Mitteilungen / Berichte 35 ■ Berichte ◆ Aus den Dekanaten Fortbildung berichten Tuttlingen/Böttingen. Über 30 Organisten besuchten am vergangenen Samstag, dem 24.5., eine Fortbildung für Organisten in der St. Martinus-Kirche in Böttingen. Regionalkantor und Diözesanbeauftragter für Liturgisches Orgelspiel Franz Günthner aus Leutkirch referierte über die musikalische Gestaltung der Einzugsprozession im Gottesdienst durch eine entsprechende Improvisation, die auf das Eingangslied hinführt. Diese Aufgabe zählt zu den besonderen Herausforderungen des Organisten. Mit einer kleinen Sammlung von verschiedenen Modellen verstand es der Referent die Teilnehmer anzuleiten, Anregungen zu geben und zu begeistern. Mit Einfühlungsvermögen und viel Humor führte er die aktiven Organisten didaktisch zu guten, beispielhaften Ergebnissen. Al- le Teilnehmer gingen nicht nur mit Motivation nach Hause, sondern auch mit einem schriftlichen Arbeitsblatt, das als Anleitung zu eigenen Versuchen dient. Das Seminar wurde von dem Kollegium der kirchenmusikalischen Region I der Diözese Rottenburg-Stuttgart initiiert, KMD Georg Fehrenbacher und Bernard Sanders (Dekanat TuttlingenSpaichingen), KMD Rudolf Schäfer und Peter Hirsch (Dekanat Rottweil) und KMD Rudolf Hendel (Dekanat Balingen). Die Unterstützung der Kirchengemeinde vor Ort durch die überaus freundliche Aufnahme in Kirche und Gemeindesaal mit Kaffeepause trug maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei. Applaus für den Dozenten und die Bitte um eine Fortsetzung zeugten von der Zufriedenheit der Teilnehmer. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 36 ◆ DCV Ute Lorek Kirche ist Gemeinschaft Am 9. und 10. Mai 2014 trafen sich die Delegierten des Cäecilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart (DCV) zu ihrem alle zwei Jahre stattfindenden Delegiertentreffen im Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe bei Ergenzingen. Die in diesem Verband zusammengeschlossenen kirchlichen Chöre der Diözese entsandten ihre Dekanatspräsides, Chorleiter und Chorvorstände zu dieser Tagung, bei der es neben Wahlen in den Vertretergremien auch um den Erfahrungsaustausch, die Förderung der Chorarbeit in den Gemeinden und die Fortbildung der Chorleiter geht. Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung stand die Einführung des neuen Gotteslobes und die damit verbundenen Erfahrungen und auch Schwierigkeiten. Zu Beginn der Tagung referierte Weihbischof Dr. Johannes Kreidler über die Einführung der Wortgottesfeier in unserer Diözese schon in den 1980-er Jahren. Zurückgehend auf einen Hirtenbrief von Bischof Dr. Georg Moser aus dem Jahre 1988 unterstrich er das bis heute anhaltende Bekenntnis der Diözese zum communioGedanken: die Gemeinde solle, wenn nicht anders möglich, sich am Sonntag auch ohne Priester versammeln, um die Gemeinschaft mit Jesus zu feiern. Daran anknüpfend wies der Weihbischof auf die neuen Aufgaben der Liturgie hin, die sich im Zusammenhang mit neuen Gottesdienstformen wie der Wortgottesfeier ergäben. Auch und gerade im Hinblick auf die Kirchenmusik stellten sich daher neue Gestaltungsfragen. Das anschließende Referat von Diözesankirchenmusikdirektor Walter Hirt machte deutlich, dass die Kirchenmusik sich diesen neuen Gestaltungsfragen mit Engagement stellen möchte. Hirt betonte die Notwendigkeit von verstärkten Fortbildungsmaßnahmen im Hinblick auf Liturgie und Theologie für Wortgottesfeier-Leiter und für Kirchenmusiker, die darüber hinaus neues Repertoire für die Wortgottesfeiern in den Chören implementieren könnten. Aus Sicht der Kirchenmusik wurde dies im Chorleiter-Workshop, den Regionalkantor Karl Echle (Freudenstadt) durchführte, in die Tat umgesetzt. Echle stellte Lieder aus dem neuen Gotteslob und die dazu erschiene Chorliteratur vor, die den Chorleitern als Anregung dienen soll (Literaturliste beim DCV). Der Rechenschaftsbericht von Diözesanpräses Pfr. Thomas Steiger und Geschäftsführer Matthias Heid bildeten den Rahmen der Tagung, die am Samstag mit der Sext und einem vielstimmigen und polyphonen Chorgesang von Hans Darmstadt zu GL 318 „Christ ist erstanden“ endete und so noch einmal das Gemeinschaft stiftende Element des Chorgesanges für alle erfahrbar machte. Sr. M. Faustina Niestroj „Chortage für junge Chöre“ 25.-27. Juli 2014 im Schönstatt-Zentrum auf der Liebfrauenhöhe, Rottenburg-Ergenzingen Zum fünften Mal trafen sich, diesmal rund 80, Chorsängerinnen und Chorsänger aus den verschiedenen Chorformationen der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu einem Chorwochenende, was einmal im Jahr einfach nicht mehr fehlen darf. Teilweise sind es sehr treue Teilnehmer, die jedes Mal dabei sind und die sich inzwischen schon gut kennen, es kommen aber auch jedes Mal Neue dazu. Vertrautes und Neues verflechtet sich im rhythmischen Taktwechsel an diesen Tagen. Vertrautes – das ist unter anderem der Ort, da es zum vierten Mal schon auf der Liebfrauenhöhe stattfindet und damit gewohnte Räume, Umgebung, Orte und Abläufe bietet. Neues – und davon lebt diese Veranstaltung – weil sie jedes Mal von anderen Chorleitern, mit anderen musikalischen Schwerpunkten und neuen Chorstücken bedacht ist. Die diesjährigen Chortage standen unter der musikalischen Leitung der beiden Dekanatskir- Berichte chenmusikers Roman Schmid (Geislingen) und Stephan Debeur (Weingarten). Sabine Rikker (Calw) hat auch in diesem Jahr die Stimmbildungseinheiten für die Chorsänger/innen gegeben. Pfarrer Stephan Schacher aus Göppingen war als geistlicher Begleiter und Inspirator auch zum wiederholten Mal dabei. Die organisatorische Komponente lag diesmal wieder bei Matthias Heid, dem Geschäftsführer des Cäcilienverbandes. Zur Einstiegsrunde trafen sich die Teilnehmer/ innen am Freitag um 17.30 Uhr im Rondell unter dem freien Himmel, der gerade auch eine regenfreie Phase bot. Matthias Heid begrüßte mit innerer Freude und Gespanntheit die erste Runde und übergab sogleich die Führung an die Musikmacher Roman Schmid und Stefan Debeur. Nach dem Abendessen gab es die erste Probeeinheit in der Aula. Geprobt wurde zunächst von jedem Stück etwa ein Drittel und so haben wir in einem rasenden Tempo alle Stücke schon mal kennen gelernt und in sie hineingeschnuppert, bevor der Abendgottesdienst in der Krypta vorbereitet wurde. In der Krypta der Krönungskirche begann um 21.30 Uhr unser Abendgebet, das wie eine Complet aufgebaut war. „Wie Weihrauch steige mein Gebet zu dir auf“ – sangen wir, während Pfarrer Schacher die Weihrauchkörnlein in die Schale verteilte und sich so langsam eine Weihrauchwolke daraus löste und in die Höhe stieg. In seinem kurzen Impuls verwies Pfr. Schacher auf den liturgischen Charakter des Tages, das Fest des Hl. Apostels Jakobus und griff aus der Tageslesung (2 Kor 4,7-15) den Satz auf: „Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir (2 Kor 4,13). Man könnte diese Aussage auch sicher in dem Sinn interpretieren: „Ich habe geglaubt, darum habe ich gesungen. Auch wir glauben, und darum singen wir“ – regte er an, was tatsächlich für uns als Chorsänger ein sprechender Impuls war. Am Samstag erwartete uns ein richtig voller Probetag. Die kurzen Pausen zwischen den Probe- 37 zeiten waren minutiös berechnet. Durch den ständigen Wechsel der beiden Chorleiter, die in ihrer Art sehr verschieden waren, durch die anspruchsvollen Gesänge, die viel Konzentration erforderten, waren wir alle „ganz bei der Sache“. Während uns der eine Musiker rhythmische Präzision anhand von body percussionÜbungen zu Sprechversen, wie „Pack-Zack!“; „Tumba-ta-cka, tumba-ta-cka Ja!!!“ beizubringen versuchte, forderte der andere Chorleiter von den Chorsängern eine so sanfte Tongebung ein, wie man sie sich bildlich mit dem Pflücken von Mohnblumen vorstellen kann, wo kein einziges Blättchen abfallen sollte. Durch ihren unermüdlichen und zugleich respektvollen, sowie angenehmen Probestil trugen beide zur positiven Atmosphäre bei den Proben bei. Stücke wie: „Du bist gut zu mir!“ (von Martin S. Müller) oder „Was wir so fest in Händen halten“ (von Klaus Heizmann, mit dem Text von Manfred Siebald), die uns mit ihren Inhalten innerlich berührten, halfen uns zudem, engagiert und mit Freude dabei zu bleiben. Am Sonntag trafen wir uns vor dem Beginn des Gottesdienstes, der um 9:00 Uhr begann, zum Ein- und Ansingen einiger Stücke. Ob das Halleluja diesmal klappen wird…? – diese Frage beschäftigte womöglich noch so manche Gemüter, aber es mussten nun solche und ähnliche Gedanken durch die Freude und spannungsvolle Erwartung überstrahlt werden. So erklang zur Eröffnung des Gottesdienstes ein ganz strahlendes „Jubilate Deo“ (von László Halmos). Nach den beiden Lesungen wurde das Halleluja angestimmt – ein einziges Klanggewirre, das zugleich Klarheit und Schönheit, Bestimmtheit und Überzeugung ausströmte. Pfarrer Schacher dankte in seiner Predigt unter anderem den zahlreichen Chorsängerinnen und -sängern für ihr Engagement an diesem Wochenende und das ganze Jahr über. „Chorgesang ist kein Schmuck, sondern Verkündigung der frohen Botschaft, an die wir glauben. Gott, die kostbare Perle – wie es im Evangelium hieß – immer wieder neu zu suchen und zu entdecken – lohnt sich und zahlt sich aus, denn wir werden selbst zu Beschenkten. Gott ist kein Feind des Glückes Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 38 und der Lebensfreude – ganz im Gegenteil. Er ist derjenige, der uns wirklich glücklich machen kann“ - sagte er in seiner Ansprache. Diese Wahrheit konnten wir tatsächlich während dieser Tage wieder neu erfahren und gehen als Beschenkte nach Hause. Am Schluss gab es noch herzliche Verabschiedung und Schlussworte in der Aula, wo sich alle nochmals versammelten, um einen gemeinsamen Schlusspunkt der gelungenen Veranstaltung zu setzen. Mit Freude auf die nächste Veranstaltung der „Chortage für junge Chöre“ ging jeder wieder nach Hause zurück. ◆ Pueri Cantores Mädchenkantorei St. Johannes Bad Saulgau war im vergangenen Jahr wieder international unterwegs. Spanischer Mädchenchor war zu Gast Im vorletzten Jahr führte eine Konzertreise der Mädchenkantorei Bad Saulgau nach Spanien. Dort waren die Chorsängerinnen u. a. Gäste beim Chor „Juvenil de Conservatori di Manresa“. Seither verbindet die beiden Chöre eine enge Freundschaft. Im vergangenen Sommer war nun der spanische Chor auf Gegenbesuch in Bad Saulgau. Die Gäste aus Katalonien erwartete ein abwechslungsreiches Programm, denn man wollte die großzügige Gastfreundschaft aufs Beste erwidern. Der erste Programmpunkt war ein Besuch in Ulm mit einer Stadtführung auf Spanisch. Am Nachmittag durften die spanischen Gäste ein kurzes Konzert im Ulmer Münster singen. Sehr interessant für die Spanier war der Besuch der Berufsfachschule Bad Saulgau, wo sie das duale Ausbildungssystem der Bundesrepublik kennen lernen konnten. Mit den Schülern des Spanisch-Kurses wurde dann gemeinsam gekocht und zwar schwäbische Käspätzle, sehr zur Gaumenfreude der Manreser! Auch die Stadt Bad Saulgau lud die spanischen Sängerinnen zu einem Empfang ein, wobei sie Kostproben ihrer spanischen Lieder gaben. Ein Ausflug nach Ravensburg stand auch auf dem Programm. In St. Johannes Bad Saulgau fand ein gemeinsames Konzert statt, das vom zahlreichen Publikum begeistert aufgenommen und beklatscht wurde. Beim anschließenden Chorfest im Gemeindehaus war die Stimmung entsprechend gut, und das Feiern und Singen wollte kein Ende nehmen. Eine Fahrt zur Insel Mainau wurde organisiert, wo die spanischen Gäste den Gottesdienst in der Schlosskirche gestalteten und anschließend vor begeistertem Publikum noch ein Konzert gaben. Zum Abschluss wurde noch das Schloss in Sigmaringen besichtigt und dann gab es einen tränenreichen Abschied mit dem festen Versprechen, die Chorfreundschaft weiter zu pflegen und sich in den nächsten Jahren wieder zu treffen. Gastchor aus Spanien Berichte 39 Brasilien-Reise des Konzertchores Im Spätsommer letzten Jahres ging die Mädchenkantorei Bad Saulgau auf große Reise. Grund war die Einladung zum Gegenbesuch nach Brasilien, denn der Mädchenchor Meninas Cantores de Colégio Santa Catarina aus Novo Hamburgo (Süd-Brasilien) warn 2011 zu Gast bei der Mädchenkantorei. Diese Reise wurde großzügig unterstützt vom Goethe-Institut und weiteren Sponsoren. Bereits am Flughafen von Porto Alegre wurden die Sängerinnen der Mädchenkantorei mit einem großen Willkommens-Transparent und dem traditionellen Mate-Tee herzlich empfangen von einer Abordnung des brasilianischen Chores. Nach einem gemeinsamen Essen gab es eine interessante Stadtführung durch Porto Alegre. Überaus herzlich war dann der Empfang und die Wiedersehensfreude im Colégio Santa Catarina in Novo Hamburgo, wo die Kantoreisängerinnen dann in die Gastfamilien verteilt wurden. Am 2. Tag stand eine Ausflugsfahrt nach Gramado und Canelo auf dem Programm. In der „Stein-Kathedrale“ in Canelo wurde dann spontan ein kleines Konzert in der wunderbaren Akustik dieser Kirche für die Touristen gesungen. Auch die Rota Romantica von Rio Grande do Sul und der Nationalpark Caracol mit seinen spektakulären Wasserfällen begeisterten die Mädchen. Abends fand in der evangelischen Kirche von Ivoti bereits das 1. Konzert statt, bei dem das Publikum mit lang anhaltendem Applaus seine Begeisterung für den Gesang der Mädchenkantorei zeigte. Anschließend luden der Kulturreferent und die stellvertretende Bürgermeisterin von Ivoti zu einem typisch brasilianischen Essen ein, wobei das brasilianische Nationalgetränk nicht fehlen durfte. Am nächsten Tag wurde die große Schule Santa Catarina besichtigt. In der Kirche des Colégios wurde noch ein kurzes Konzert für unsere Gastgeber gesungen .Nachmittags fuhr man nach Bom Principio, wo es wieder einen sehr herzlichen Empfang gab seitens der Meninas Canto- ras de Bom Principio und dem Bürgermeister der Stadt . Abends war dann das gemeinsame Konzert in der Stadthalle von Bom Principio und anschließend wieder ein gemeinsames Essen. Nicht nur die brasilianischen Spezialitäten fanden großen Anklang, sondern auch der Auftritt einer Gaucho-Tanzgruppe. Den Samstag verbrachten die Sängerinnen bei den Gastfamilien. Ein Empfang durch den Bürgermeister der Stadt Novo Hamburgo und der örtlichen Presse fanden am Nachmittag statt. Abends war im Kulturzentrum der Stadt das groß angekündigte Chorjubiläum der Meninas Cantoras Santa Catarina, wo die Mädchenkantorei als „special guest“ auftrat und begeistert gefeiert wurde. Auch beim anschließenden gemeinsamen Essen wurde gesungen und die Stimmung war überaus herzlich. Am Sonntag fuhr man nach Nova Petropolis, ebenfalls eine deutsche Gründung, wo die Mädchenkantorei in der Gemeinde „Tannenwald“ den Gottesdienst musikalisch gestaltete, sehr zur Freude der deutschstämmigen Gottes- Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 40 dienstbesucher. Anschließend durfte die Kantorei bei einem Sängertreffen auftreten, wo sie unter großem Beifall vor allem deutsche Volkslieder singen musste. Auch hier durften die Kantoreisängerinnen die überaus herzliche brasiliansiche Gastfreundschaft genießen. Auch das Freilichtmuseum über die deutsche Einwanderung war sehr interessant. Sogar in die RadioStation von Nova Petropolis wurden die Mädchen eingeladen, wo sie interviewt wurden und zwei Lieder singen durften, die dann live in Radio Brasil gesendet wurden. Abends war wieder ein sehr gelungenes gemeinsames Konzert in der Stadthalle von Novo Petropolis mit viel Applaus und Begeisterung. Beim anschließenden Essen trat eine Folklore-Tanzgruppe auf, die zum Mitmachen aufforderte, so dass die tolle Stimmung und die gegenseitige Herzlichkeit kein Ende nehmen wollten. Am Montag gab es einen tränenreichen Abschied von Santa Catarina, denn die Reise ging weiter nach Porto Alegre, wo man Quartier nahm in einer Jugendherberge. Abends sang die Kantorei in der Kathedrale von Porto Alegre beim Gottesdienst anlässlich des Festes der Hl. Monika. Der Erzbischof, der die Messe feierte, unterhielt sich nach dem Gottesdienst sehr gerne noch mit den Kantoreisängerinnen, da er ebenfalls deutscher Abstammung ist und noch gut deutsch spricht. Am nächsten Tag besichtigte man noch den großen Stadtpark von Porto Alegre und dann war Freizeit und Shopping angesagt. Abends kamen nochmals einige Sängerinnen der Meninas Cantoras mit ihren Eltern , um endgültig Abschied zu feiern. Einen Tag später ging dann das Flugzeug Richtung Rio de Janeiro, wo wunderbares Sommerwetter war, so dass nach dem Einchecken in der Jugendherberge der Strand lockte und die Mädchen ihren großen Spaß hatten. Tags darauf gab es Sightseeing pur! Bei herrlichem Wetter gings mit der Zahnradbahn hinauf zur Christus-Statue auf dem Corcovado mit ei- nem herrlichen Blick über Rio und die Insellandschaft. Interessant war auch die Stadtführung per Bus und die Fahrt hinauf zum Zuckerhut. Der deutsche Stadtführer erklärte sehr informativ und humorvoll, so dass man einen umfassenden Eindruck von dieser Stadt hatte. Gegen Abend gingen die Mädchen zu Fuß die Copa Cabana entlang zurück zur Jugendherberge. Den letzten Abend verbrachten sie bei einem sehr reichhaltigen brasilianischen Buffet in einem nahegelegenen Restaurant . Am nächsten Morgen gings nochmals zum Strand und letzte Souvenirs wurden eingekauft, bevor man das Flugzeug Richtung „old Germany“ bestieg. Mit vielen wunderschönen Erinnerungen kamen die Mädchen wieder in Bad Saulgau an und freuen sich nun auf ein Wiedersehen mit den „Meninas Cantoras“ aus Novo Hamburgo im kommenden Sommer , wenn sie zum Gegenbesuch nach Bad Saulgau kommen werden. Marita Hasenmueller Der Jugendchor St. Columban aus Friedrichshafen war vom 9. bis 13. Juli 2014 beim 39. Internationalen Pueri Cantores Festival in Paris. Dort trafen sich über 5200 Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt, um unter dem Leitspruch – „Pueri omnes in diebus venturis pacem dei cantabunt“ den Frieden zu verkünden. Allein schon 65 Chöre aus Deutschland mit 2800 Sängern nahmen am Chortreffen in Paris teil. Mit dabei war auch der Jugendchor St. Columban mit 45 Sängern und Sängerinnen mit Chorleiterin Marita Hasenmüller und 4 weiteren Begleitpersonen, darunter die Förderkreisvorsitzende Laura Polczer. Der Chor gab in Paris zwei Konzerte. Das erste Konzert wurde in der weltbekannten Kathedrale Notre-Dame gesungen – wo zehn großen deutschen Chöre ihr Können präsentieren durften. Das zweite Konzert war gemeinsam mit je einem Chor aus Frankreich, Deutschland Berichte und Spanien in der Kirche St-Jacques-du-HautPas, bei dem zunächst jeder Chor separat am Ende dann alle gemeinsam musizierten. Friedensgebet in Sacre coeur und der Gottedienst der deutschsprachigen Chöre in Saint Sulpice waren weitere Höhepunkte für alle. Grandiose Stimmung herschte beim spontanen Singen im Freien im Wechsel und gemeinsam mit einem Chor aus Andlusien. Wie leicht es doch war, mit Musik die Sprachbarrieren zu überwinden. Mit weltlichen Liedern überraschte der Chor bei einem spontanen Flashmob die Besucher auf dem Turm Montparnasse hoch über den Dächern von Paris bei Sonnenuntergang. Am Ende der Reise fand eine feierliche Abschlussmesse mit allen Chören in und auf dem Vorplatz von Notre Dame statt die Festlichkeit wurde durch die Anwesenheit von über 40 Priestern und dem Erzbischof verdeutlicht. Sonne und Regen waren in den vier Tagen abwechselnd und oft zu reichlich vorhanden, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. 41 Am Mittwoch den 16. Juli um 19.30 Uhr gab der Chor ein Heimkehrer-Konzert in der St. Columban-Kirche Friedrichshafen für alle Eltern und alle Musik-Interessierten. Ob er 2015 in Rom , 2016 in Rio de Janeiro oder spätestens 2018 in Barcelona wieder dabei ist, ist noch ungewiss – sicher aber ist, dass die nächste Pueri Reise uns kommendes Jahr nach Trier zum Treffen der deutschen Chöre führen wird. Darüber sind sich alle einig und freuen sich schon jetzt darauf. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 Die Orgel 42 ■ Die Orgel „Jugend musiziert“ auf der Orgel – Sonntag für Sonntag Erfreuliches und hoffnungsvolles Zeichen ist, dass die musikalische Gestaltung unserer Gottesdienste zu einem beachtlichen Teil – die Ausbildungszahlen belegen dies – in der Verantwortung von jungen Organistinnen und Organisten liegt. Deren sonntägliches Engagement ist nicht hoch genug einzuschätzen, um so mehr, weiß man um den langen Weg, der dem ersten Spiel vor versammelter Gemeinde vorausgeht. Gleichzeitig ist es für die jungen Spieler sehr beglückend und auch prägend für deren Persönlichkeit, zu erleben, dass durch ein gekonntes Orgelspiel Menschen unterstützt, geführt und begeistert werden können. Für diejenigen, die Interesse haben, ihr Können im Umgang mit der „Königin der Instrumente“ einmal innerhalb eines Wettbewerbs unter Beweis zu stellen, sei hingewiesen auf die alljährliche Veranstaltung „Jugend musiziert“. Der Wettbewerb hat das Anliegen junge Musiker zu fördern, sie zu motivieren, ihnen hinsichtlich des momentanen künstlerischen Stands Orientierung zu geben und Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Die Möglichkeit als Organistin oder Organist am Wettbewerb teilzunehmen, bietet sich im kommenden Jahr, da hier das Instrument Orgel als Wettbewerbskategorie mit aufgenommen wurde. Wie kann man mitmachen? Anmelden muss man sich beim zuständigen Regionalausschuss. Anmeldeschluss ist der 15. November 2014. Bis zu diesem Zeitpunkt stellt jeder Musiker und jede Musikerin ein Musikprogramm zusammen, das bestimmte Musikepochen oder Stilistiken enthält und, je nach Alter des Teilnehmers, eine Dauer zwischen 6 und 20 Minuten hat. Höchstalter im Fach Orgel: geboren 1988 oder später. Musikstudenten sind vom Wettbewerb ausgeschlossen. Im Januar finden in über 140 Orten Deutschlands die Regionalwettbewerbe statt. 1. Preisträger können an den Landeswettbewerben teilnehmen, die im März und April in den 16 Bundesländern stattfinden. Im Bundeswettbewerb treffen sich dann alle 1. Preisträger der 16 Landeswettbewerbe über Pfingsten. Auf allen drei Wettbewerbsebenen werden Urkunden und Preise vergeben. Darüber hinaus vergeben Stiftungen, Organisationen, Institutionen und Privatpersonen für besondere Begabungen und Leistungen Förderprämien, Sonderpreise und Stipendien. Nähere Informationen: http://www.jugend-musiziert.org Bei den musikalischen Vorbereitungen zum Wettbewerb sind die Dekanatskirchenmusiker und Regionalkantoren sicher gerne behilflich. http://www.amt-fuer-kirchenmusik.de Die Orgel Weinstadt-Endersbach, St. Andreas 43 I. Hauptwerk C-g3 1. Bourdon 2. Principal 3. Bourdon 4. Viola di Gamba 5. Octav 6. Holzflöte 7. Superoctav 8. Mixtur 4 f. 9. Trompete II. Schwellwerk C-g3 10. Rohrflöte 11. Salicional 12. Schwebung 13. Praestant 14. Flute octaviante 15. Flageolett 16. Sesquialtera 2f. 17. Harm. Aetheria 18. Trompette harm. 19. Basson-Hautbois Tremulant 16’ 8’ 8’ 8’ 4’ 4’ 2’ 1 1/3’ 8’ C-h Fichte, dann 25% Zinn 82% Zinn, Prospekt Fichte/Eiche 75% Zinn 75% Zinn Fichte/Ahorn, ab gis2 40% Zinn 75% Zinn 75% Zinn Becher 75% Zinn 8’ 8’ 8’ ab co 4’ 4’ 2’ 2 2/3’ + 1 3/5’ 3-4f. 22/3’ 8’ 8’ C-H Fichte, dann 25% Zinn 75% Zinn 75% Zinn, C-H mit Salicional 75% Zinn 75% Zinn, ab c’ überblasend 75% Zinn 25% Zinn 75% Zinn Becher 75% Zinn Becher 75% Zinn Pedal C-f1 20. Subbaß 16’ Fichte 21 . Octavbaß 8’ 75% Zinn 22. Gedecktbaß 8’ Fichte 23. Posaunenbaß 16’ Becher Fichte Koppeln mechanisch: II/I, I/P, IIP, Koppeln elektrisch: II/I , II 4’, II 16’, II/I 4’, II/I 16’, II/P 4’ Mechanische Spieltraktur Doppelte Registertraktur Setzeranlage Orgelsachverständiger: Johannes Mayr Thomas Jann Orgelbau GmbH Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 Weinstadt-Endersbach, St. Andreas 44 Aufstellung einer gebrauchten Walker/Weigel-Orgel. (ehemaliger Standort: Aula der ev. Hochschule für Musik in Heidelberg) Hauptwerk (Man. I) Prinzipal 8’ Voce humana 8’ Gedackt 8 Weidenpfeife 8 Oktave 4 Blockflöte 4’ Quinte 2 2/3 Superoktave 2 Sifflöte 1 Mixtur 4fach 1 1/3 Trompete 8 Positiv (Man. II) Holzgedeckt 8 Rohrflöte 4 Kleinprinzipal 2 Quarte 1 1/3 +1 Holzregal 8 Schwellwerk (Man III) Quintade 16 Prinzipal 8 Dulciana 8 Rohrgedeckt 8 Oktave 4 Flöte 4 Nasat 2 2/3 Waldflöte 2 Terz 1 3/5 Zimbel 3fach 1/2 Oboe 8 Pedal Prinzipal 16 Subbass 16 Oktavbass 8’ Gemshorn 8 Choralbaß 4 Oktave 2 Hintersatz 3fach 2 2/3 Posaune 16 Fagott 8 Koppeln: I-P, II-P, III-P, II-I, III-I, III-II, Sub I Elektrische Trakturen Überholung, Umbau und Bau eines neuen Gehäuses durch Orgelbaufirma Michael Kreisz. Orgelsachverständiger: Eberhard Schulz Die Orgel Laupheim 45 Neubau einer Truhenorgel. Disposition: Gedeckt 8 Salicional 8’ Rohrflöte 4 Nasard Baß 1 1/3’ Oktave 2 Terz Baß/Diskant ab co Baß/Diskant Diskant 2 2/3’ Baß/Diskant, 1 3/5’ Diskant Tonumfang C-g3, Schleifenteilung ho/c1 Orgelbau Eduard Wiedenmann, Oberessendorf Orgelsachverständiger: Johannes Mayr Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 Schwäbisch Hall, St. Maria 46 Umbau, Erweiterung und Remechanisierung einer Orgel von Walter Drechsler (24/III/P, England 1887) sowie Aufstellung in neuem Gehäuse (27/II/P). Disposition Great (C-a3) Large Open Diapason 8’ Small Open Diapason 8’ Rohrflute 8’ Viola 8’ Principal 4’ Harmonic Flute 4’ Fifteenth 2’ Mixture II 1 1/3’ Trumpet 8’ Clarinette 8’ Tremulant Swell (C-a3) Double Diapason Open Diapason Lieblich Gedackt Gamba Voix Celeste (aus Choir) ◆ (aus Choir) 16’ 8’ 8’ 8’ 8’ ◆ = (neu hinzugefügt, GB um 1900) Principal Flute Flautino Sesquialtera II Cornopean Oboe Tremulant Pedal (C-f1) Open Diapason Bourdon Octave Basse Flute Basse Octave Bassoon 4’ 4’ 2’ 2 2/3’ 8’ 8’ 16’ 16’ 8’ 8’ 4’ 16’ ◆ ◆ ◆ ◆ ◆ Normalkoppeln Mechanische Schleiflade / Elektrische Registertraktur Umsetzung und Restaurierung: Orgelbaumeister Oliver Schulte, Kürten. Orgelsachverständiger: Eberhard Schulz Die Orgel Unteressendorf, St. Martin 47 Instandsetzung und Rekonstruktionsarbeiten an der Blessing-Orgel (1864 / 1906 / 2013) Orgelbau Wiedenmann, Oberessendorf Orgelsachverständiger: Johannes Mayr Disposition 2013 I. Hauptwerk C–f3 Bourdon 16’ Principal 8‘ (rekonstruiert) Liebl. Gedeckt 8’ Gambe 8’ Oktave 4’ Rohrflöte 4’ Dolce 4’ Oktave 2’ Mixtur 2 2/3’ Trompete 8’ (rekonstruiert) II. Oberwerk C–f3 Geigenprinzipal 8’ Gedeckt 8’ Salicional 8’ Aeoline 8’ Voixcéleste 8’ Flöte 4’ Fugara 4’ Clarinette 8’ (rekonstruiert) Pedal C–d1 Subbaß 16’ Violonbaß 16’ Oktavbaß 8’ Posaune 16’ (rekonstruiert) Kegelladen; ursprünglich mit mechanischer Spiel- und Registertraktur, seit 1906 pneumatisch angesteuert. Magazinbalg neben der Orgel, funktionstüchtige Treteinrichtung; zusätzliches Elektrogebläse Freistehender Spieltisch mit Blick zum Altar (Link 1906) Spielhilfen: Superoctav Copplung I. Manual Copplung II/I, Copplung I/P, Copplung II/P Transponierapparat (1991 stillgelegt, 2013 reaktiviert) Feste Combinationen: piano, mezzoforte, Tutti Geschichte und Beschreibung der Orgel Die Pfarrkirche St. Martin in Unteressendorf war immer reich ausgestattet und besaß sicherlich schon recht früh eine Orgel. „1 Gute Orgel“ wird 1818 im Inventarium der Kirchengerätschaften neben Streich- und Blasinstrumenten aufgelistet. Auch 1836 und 1845 wird eine Orgel erwähnt. Organist und Kalkant (Balgtreter, Orgelzieher) wurden damals jährlich entlohnt. Die heutige Orgel in der Pfarrkirche St. Martin Unteressendorf wurde 1864 von Wilhelm Blessing (1832-1870) aus Esslingen erbaut. Sie hatte ursprünglich 21 Register auf 2 Manualen und Pedal. Blessing baute mit mechanischen Kegelladen zum Preis von 3600 Gulden. Musikdirektor Jacob Adam Seitz (1801-1878) aus Reutlingen be- Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 48 und Intonation; Konservierung der historischen Substanz; Restauration des Orgelgehäuses durch Restauratorin Heidi Haller aus Bad Saulgau. Durch Aktivierung der vorher stillgelegten Transponiervorrichtung und Rekonstruktion der Prospektpfeifen und Zungenregister kann ein historisch gewachsener Zustand erhalten werden. urteilt die Orgel in seinem Gutachten vom 2. Mai 1864 als vortrefflich klingend. Seitz spielte 1856 zusammen mit Johann Georg Frech, Friedrich Riegel und Kantor Dieffenbacher das erste öffentliche Konzert an der neuen Walcker-Orgel des Ulmer Münsters, damals die größte Orgel der Welt. 1906 wurde die Orgel in Unteressendorf im Stil der Zeit modernisiert. Die Mechanik wurde von der Firma Gebrüder Link aus Giengen an der Brenz pneumatisiert. Ein neuer Spieltisch mit Transponiervorrichtung sowie ein weiteres zartes Register Voix céleste 8‘ wurden für 3284 Mark installiert. Im Lauf der Zeit sind die drei Zungenregister (Trompete 8’, Clarinette 8’ und Posaune 16’) und die Prinzipalpfeifen verloren gegangen. Beispielsweise wurde 1972 anstelle der Clarinette 8’ für 600,- DM ein Krummhorn 8’ eingebaut. Die Prinzipalpfeifen mussten 1916/ 17 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Instandsetzung und Reinigung der Orgel erfolgten 1960 (Fa. Reiser, Biberach) und 1991 (Fa. Wiedenmann, Oberessendorf). Das denkmalgeschützte Instrument ist heute weitgehend original erhalten. Von 1864 (Blessing) stammen Gehäuse, Windladen und fast alle Pfeifen. Von 1906 (Link) stammen Spieltisch, pneumatische Traktur und das Register Voixcéleste 8’. Der sichtbar im Prospekt stehende Principal 8’ und die Zungenregister Trompete 8’, Clarinette 8’ und Posaune 16’ wurden 2013 rekonstruiert und erklingen heute zum ersten Mal im Gottesdienst. Die Renovierungsarbeiten 2013 umfassen u. a. außerdem: Reinigung; Beseitigung klanglicher und technischer Mängel; Instandsetzung von Spieltisch, Traktur, Windversorgung und Pfeifenwerk; Stimmung Orgelbauer Wilhelm Blessing Der Orgelbauer Wilhelm Blessing (12. 4. 1832 – 26.6.1870) stammt aus Esslingen und wurde vermutlich bei Johann Victor Gruol jun. in Bissingen ausgebildet, dessen Partner er um 1860 war. Mit einer eigenen Werkstatt machte er sich 1863 in Esslingen selbständig. Blessing hatte sich wie Carl Gottlob Weigle (1810-1882), dem Schüler und Neffen von Eberhard Friedrich Walcker (1794-1872) dem Neubau von mechanischen Kegelladen verschrieben, wurde aber auch oft als tüchtiger Meister und geschätzter Restaurateur für die Wiederherstellung alter Schleifladenorgeln hinWilhelm Blessing zugezogen. So war er u. a. mehrmals in Wiblingen und Zwiefalten tätig. 1866 erwägt man in Bad Schussenried einen Orgel-Neubau. Sowohl Blessing als auch Weigle sind im Gespräch, Weigle erhält schließlich den Auftrag. Nach Blessings Tod 1870 übernahm sein Mitarbeiter und Werkmeister Heinrich Conrad Branmann den Betrieb in Esslingen als Geschäftsführer. Aus der Werkstatt von Wilhelm Blessing sind nicht mehr alle Orgeln bekannt. Nur wenige (*) sind heute noch erhalten. 1864 Tigerfeld (bei Zwiefalten) (*) 1864 Unteressendorf (*) 1865 Inneringen (bei Gammertingen) (*) 1865 Lomersheim (bei Pforzheim) 1866 Dettingen / Erms (bei Bad Urach) (*) 1869 Böhmenkirch (bei Geislingen) 1869 Rengershausen (bei Bad Mergentheim) 1869 Dürmentingen 1870 Deizisau (bei Plochingen) Die Orgel Dürnau, St. Michael 49 Aufstellung einer gebrauchten FührerOrgel. Baujahr 1966 ehemaliger Standort: evangelische Segensgemeinde Dortmund) Disposition: Hauptwerk 2. Manual: C-g''' Prinzipal 8' Rohrflöte 8' Prinzipal 4' Waldflöte 2' Mixtur 4fach Tremulant Rückpositiv 1. Manual: C-g''' Gedackt 8' Blockflöte 4' Prinzipal 2' Quinte 1 1/3' Zimbel 3fach Trompetenregal 8' Tremulant Pedal C-f' Subbass Gemshorn Pommer 16' 8' 4' Koppel I / II Koppel II / Ped. Koppel I / Ped. Mechanische Spiel- und Registertraktur. Umsetzung und Restaurierung: Orgelbau Eduard Wiedenmann. Orgelsachverständiger: KMD Thomas Gindele Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 50 Aktenzeichen XY – Wer tut denn so was? Orgelpfeifen - dem einen sind sie Hörgenuss, dem anderen offensichtlich Gaumenfreude. Das „große Fressen“ des unbekannten Nagers nahm seinen Anfang im Pfeifenstock und führte über eine Stockbohrung direkt durch den Pfeifenfuß einer Metallpfeife! Um Mithilfe wird gebeten! Wer weiß, um welches Insekt es sich handelt, das sich durch alles frisst, was sich ihm in den Weg stellt? Das Amt für Kirchenmusik hat eine Belohnung in Form eines Sachgeschenks ausgelobt, für denjenigen, der Hinweise zur Identifizierung des Täters und für die Herbeischaffung entsprechender Beweismittel gibt. Orgelbaumaßnahmen Ausgestellte Genehmigungen im Jahr 2013 Orgelneubauten VS – Schwenningen, St. Franziskus Rottenburg – Weggental Lenter Jann Restaurierungen, Renovierungen Reinigungen, Erweiterungen, Umbauten Mochenwangen, Mariä Geburt Stuttgart-Büsnau, St. Maria Kernen-Stetten, Heilig Kreuz Harthausen, St. Michael (Schimmelbefall) Horb, Heilig Kreuz Mariazell, St. Markus Wehingen-Fronhofen, St. Ulrich Wellendingen, St. Ulrich (Schimmelbefall) Hohenstadt, Mariä Opferung Mainhardt, Zum heiligsten Herzen Jesu Leinzell, St. Georg Unterstadion, St. Maria und Selige Ulrika Dorndorf, Zur Heiligsten Dreifaltigkeit Ulm-Böfingen, Zum Guten Hirten Unterkochen, St. Maria (Schimmelbefall) Mühlheim, St. Maria Magdalena Schmiden, Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Beutelsbach, St. Anna Bietigheim-Bissingen, St. Laurentius Reichenbach, St. Petrus Geislingen, St. Johannes Calw-Heumaden, Heilig Kreuz (Schimmelbefall) Bad Friedrichshall-Jagstfeld, Auferstehung Christi Wiedenmann Mauch Jann Stehle Trefz Stehle Link Stehle Link Tzschöckel Scheiger Wiedenmann Heiß Wiedenmann Link Stehle Wiedenmann Mühleisen Tzschöckel Banzhaf Wiedenmann Wiedenmann Seifert Kauf einer Truhenorgel Großheppach, St. Stephanus Truhenorgelkauf Jann Aufstellung einer gebrauchten Orgel Wilhelmsdorf (Zußdorf), St. Antonius Iggingen, St. Martinus Oberdischingen, Dreifaltigkeitskirche Jagstheim, St. Peter und Paul Hohenstadt, St. Margaretha Dürnau (Bad Boll), St. Michael Wiedenmann Kreisz Wiedenmann Mühleisen Schmutz Wiedenmann ...persönliches Die Orgel/Personalia 51 ■ Personalia Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor Nachruf für Barbara Weber Liebe Frau Weber, liebe Angehörige, werte Trauergemeinde, in großer Trauer haben wir heute die von uns allen geschätzte Kollegin Barbara Weber zu Grabe getragen. Auch wenn wir um ihren jahrelangen Kampf mit der Krebserkrankung wussten, so wurden wir doch immer wieder von ihr selbst mit Hoffnung auf Genesung erfüllt. Umso mehr hat uns dann die unvermittelte Nachricht von ihrem Tod erschüttert. Wir sind voll Trauer über den Tod von Barbara. Mit Barbara Weber verlieren wir eine der engagiertesten Kirchenmusikerinnen in unserer Diözese. Seit 1. Januar 1988 – also seit über 25 Jahre stand sie im Dienst als hauptamtliche Kirchenmusikerin. Was sie an Kinder- und Jugend- chorarbeit hier in Deggingen aufgebaut hat, war beispielhaft. Im Jahr 2000 wechselte sie auf die Dekanatskirchenmusikerstelle nach Heidenheim. Viereinhalb Jahre später erfolgte die Berufung auf eine der ersten Regional-kantorenstellen der Diözese. Mit dieser Berufung war die Diözesanbeauftragung „Kinderchorleitung“ verbunden. Über 70 Kinderchorleiterinnen hat sie in all den Jahren ausgebildet und somit einen ganz wesentlichen Beitrag zur Gründung vieler Kinderchöre geleistet. Die Diözesankinderchortage wurden von ihr mitkonzipiert und mitgetragen. Sie war regelmäßig als Dozentin an den jährlich wiederkehrenden kirchenmusikalischen Werkwochen beteiligt und gestaltete diese maßgeblich mit. Sowohl für das Familiengesangbuch als auch für das neue Gotteslob hat sie Melodien und Orgel-Begleitsätze beschrieben. Auf dem Gebiet des Neuen Geistlichen Liedes war die Durchführung von Liedtankstellen und die Unterstützung bei Jugendchortagen beispielhaft. Zahlreiche Organisten und Chorleiter hat sie zu Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 52 kirchen-musikalischen Abschlüssen in der CAusbildung und Teilbereichsqualifikation geführt. 1997 wurde sie von Bischof Walter Kasper in die Kommission Kirchenmusik berufen. In dem wichtigsten kirchenmusikalischen Gremium unserer Diözese wurde ihre hohe fachliche Kompetenz und ihr Rat sehr geschätzt. Für das Amt für Kirchenmusik und für mich persönlich war sie eine große Stütze. Ihr kirchenmusikalischer Dienst in der ganzen Breite alle Arbeitsfelder war ihr Lebensinhalt. Es ging ihr immer um die Kirchenmusik selbst, nicht um Selbstverwirklichung. Sie hat die Stelle im 3. Kapitel des Kolosserbriefes verstanden, wo der Apostel Paulus uns zuruft: „Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen“. Ihre Person selbst war Teil der Botschaft, die sie über die Kirchenmusik verkündigte. Humor und Frohsinn waren Ausdruck ihrer großen Menschenfreundlichkeit. Auch wenn sie mit ihren Chören noch so hart arbeitete – wenn es um ein musikalisches Ziel ging, konnte sie kompromisslos sein – die Liebe zu den Menschen durchstrahlte immer ihr Wirken. Ihre Herzlichkeit war immer präsent, voller Sonne und Wärme, und immer mit ungeteiltem Interesse am ganzen Menschen, dem sie begegnete. „Alles Leben ist Begegnung“, sagte der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber. Barbaras Leben war Begegnung. Ein Satz war aus ihrem Munde nie zu hören: „Ich habe keine Zeit“. Sie zeigte uns, dass wirklich tätige Menschen Zeit haben. Die Zahl unserer Lebensjahre ist uns unbekannt. Aber unseren Tagen mehr Leben zu geben, das liegt in unserer Hand. Das hat Barbara uns vorgelebt. Vor fünf Jahren schrieb sie für die Zeitung Sonntagsgedanken zur Fastenzeit. Beendet hat sie ihre Ausführungen mit folgenden Worten: „Der Glaube hat nichts an Kraft eingebüßt für diejenigen, die sich ganz auf Gott einlassen, die aus der Kraft leben und diese Zuversicht und Ener- gie mit Freude und Fröhlichkeit nach außen strahlen, die in Gott und sich selber ruhen und mit der Gewissheit, von Gott gehalten zu sein, selbst den schlimmsten Situationen des Lebens standhalten können. Dies kann man sehen und erfahren, im Kleinen wie im Großen, man muss sich nur umschauen. Oder vielleicht können wir ja auch durch unser Leben selbst zum Zeugnis werden, wo immer wir uns auch befinden.“ Zwei Jahre später wurden ihre Worte am eigenen Leib auf die Probe gestellt. Es waren jene Wochen, in denen ihre Vorbereitungen auf das Konzert mit Mendelssohns Psalm 42 und dem Lobgesang zusammenfielen mit der Diagnose der tückischen Krankheit. Für uns alle, die damals bei diesem Konzert mitwirkten oder es als Hörer erlebten, war es ein Zeugnis unerschütterlicher Zuversicht. Die Art und Weise, wie sie im Wissen um ihre gesundheitliche Situation jenes Bangen und Hoffen, Zweifeln und Frohlocken von Psalm 42 und dem Lobgesang musiziert hat, war Zeugnis einer Lebenshaltung, die man nur mit einem Wort umspannen kann: Hin- Personalia gabe. Hingabe im umfassenden Sinne, die die ganze Person mit einschließt. Und diese Hingabe lebte sie bis zum Ende ihres irdischen Lebens. Drei Tage vor ihrem Tod hielt sie – unter großen Schmerzen – ihre letzte Chorprobe. Heute verabschiedet sich eine große Schar von haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusikern und Kirchenmusikerinnen von ihr, die Mitglieder der Kommission Kirchenmusik, des diözesanen Pueri-Cantores-Verbandes und des Cäcilienverbandes sowie die Mitarbeiterin und Mitarbeiter im Amt für Kirchenmusik. Wir tun dies mit schönen und vollen Erinnerungen. Deshalb Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor (?) Nachruf für Jürgen Maag Verehrte Angehörige von Jürgen Maag, werte Trauergemeinde, Mit großer Trauer haben wir die Nachricht vom Tod unseres geschätzten Kollegen Jürgen Maag vernommen. Über Jahre hinweg kämpfte er gegen die Krebserkrankung an. Wer ihn in den letzten Wochen noch besuchen konnte, erahnt, welche Dimensionen im Angesicht des Todes jene „Angst und 53 ist der Abschied heute so schwer. Aber unsere Dankbarkeit für all das, was Barbara war und lebte, wird die Erinnerung in eine stille Freude verwandeln. Und so wollen wir das vergangene Schöne, was wir von ihr geschenkt bekommen haben, nicht als Schmerz, sondern wie ein kostbares Geschenk in uns tragen. Das wünschen wir besonders Ihnen, liebe Frau Weber und allen Angehörigen und Verwandten, denen unsere aufrichtige Anteilnahme gilt. Das Leben von Barbara Weber war ein großer Lobgesang. In diesem Lobgesang bleiben wir stets mit ihr verbunden. Pein“ annehmen kann, von denen in den Liedern der Karwoche die Rede war. Dass er in der Osterwoche verstorben ist, möge uns in der Gewissheit bestärken, dass Jürgen Maag nun erlöst und in Gottes Hand ist. Jürgen Maag, 1958 im Sauerland geboren, studierte Schulmusik und Kath. Kirchenmusik in Freiburg (1987 A-Examen). Von 1987 - 1990 wirkte er als Kantor und Musikschulleiter in Ochtrup im Münsterland. Zwischen 1990 und 1995 war er als Bezirkskantor für die Erzdiözese Freiburg an der Jesuitenkirche in Heidelberg tätig und leitete dort die Cappella Palatina. Nach zweijährigem Aufenthalt in Los Angeles Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 54 (First Organist und Musicdirector at Mary Star of the Sea) wurde er 1997 nach Tübingen berufen. Zahlreiche Studierenden der Theologie und zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pastoral hat er eindrücklich vermittelt, welche Dimension die Kirchenmusik für die Liturgie und deren Feierkultur hat. Er hat ihnen geholfen, die Stimme als wesentliches Instrument der Verkündigung und als Teil der eigenen Person zum Klingen zu bringen. Als Mitglied des Arbeitskreises „Liturgiemusikalische Ausbildung der Oberrheinischen Kirchenprovinz“ hat er Ausbildungscurricula weiterentwickelt und an CD-Aufnahmen zur Kantillation der Meßgesänge mitgewirkt. Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor Dankbar nehmen wir heute Abschied von Jürgen Maag, wir, die haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusikern und Kirchenmusikerinnen der Diözese, die Mitglieder der Kommission Kirchenmusik und Mitarbeiter des Amtes für Kirchenmusik und der kirchenmusikalischen Verbände. Zum 31. März diesen Jahres ging Frau Ursula Kluike, Mitarbeiterin im Amt für Kirchenmusik, in den Ruhestand. Im Kreise der Dekanatskirchenmusiker und Regionalkantoren verabschiedete sie DMD Walter Hirt beim diesjährigen Forum Kirchenmusik, im Rahmen des Bischöflichen Ordinariates durfte sie von der Hauptabteilung Liturgie und Kirchenmusik sowie von der Hochschulleitung Abschied nehmen. Nachfolgend einige Auszüge aus den Dankschreiben der Diözesanleitung: Jürgen Maag steht nun in jenem ewigen Licht und in jenem ewigen Frieden, von dem der Gregorianische Choral als Urgrund der Kirchenmusik Zeugnis gibt. Es ist Zeugnis christlichen Auferstehungsglaubens. Ihnen, verehrte Angehörige und Freunde von Jürgen Maag gilt unsere aufrichte Anteilnahme und unser aller Wunsch, im gesungenen und musizierten Auferstehungszeugnis Trost und Zuversicht zu finden. Frau Ursula Kluike im Ruhestand ■ „Fast auf den Tag genau gehen Sie nach über 38 Jahren Tätigkeit im Bischöflichen Ordinariat, davon 33 Jahre im Amt für Kirchenmusik in den Personalia 55 Ruhestand. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen für Ihr engagiertes Wirken und Ihre vorbildliche Leistung zu danken. Sie haben die zahlreichen Herausforderung stets angenommen und tatkräftig umgesetzt. Sowohl die internen Abläufe als auch die vielen Großveranstaltungen – vom Forum Kirchenmusik über die Kirchenmusikalischen Werkwochen bis hin zu den diözesanen Kirchenmusiktagen – haben Sie effizient und ergebnisorientiert organisiert. In der Fülle unterschiedlichster Aufgabenfelder, die immer parallel bearbeitet werden mussten, behielten Sie stets den Überblick und setzten die anstehenden Anforderungen in richtiger Prioritätenfolge um. Ihrer Mitwirkung ist es zu verdanken, dass im Amt für Kirchenmusik in den letzten Jahren und Jahrzehnten Standards eingeführt werden konnten, die das Kirchenmusikwesen in den Gemeinden und in der Diözese befördert haben.“ Generalvikar Dr. Clemens Stroppel finanzielle Angelegenheiten verwalteten. Gerade bei der Durchführung von großen Veranstaltungen verstanden Sie es, auf den Erfahrungen der vorangegangenen Veranstaltung aufzubauen und die Organisationsstrukturen ständig weiterzuentwickeln und zu verfeinern. Nur so war es überhaupt möglich, solche Großveranstaltungen zu meistern.“ Weihbischof Dr. Johannes Kreidler Die Kirchenmusik in unserer Diözese hat Frau Kluike sehr viel zu verdanken. Dies geschehe an dieser Stelle nochmals nachdrücklich von Seiten des Kollegiums der Kirchenmusiker in der Diözese mit allen Kommissionen und Verbänden für all das Engagement, mit welchem sie das Amt für Kirchenmusiker auf ihre Art geprägt hat, allen voran die Mitarbeiter im Amt für Kirchenmusik für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Für den Ruhestand wünschen wir ihr viel Erfüllung, Gesundheit und Gottes Segen. ■ „Unter fünf Amtsleitern – Herrn Willy Ricke, Herrn Josef Fleschhut, Herrn Bernhard Schmid (kommissarisch), Herrn Stefan Klöckner und zuletzt Herrn Walter Hirt haben Sie das Amt für Kirchenmusik hinsichtlich der Verwaltungsabläufe und der internen Organisation entscheidend mitgeprägt. Zu Beginn Ihrer Tätigkeit haben Sie Sitzungen noch in Steno notiert und Urkunden mit Schablonen erstellt, zu späteren Zeiten kamen die Diktiergeräte, zuletzt dann die Computertechnik. Einst wurden Adressen noch auf Karteikarten erfasst, zuletzt waren Sie jene Mitarbeiterin, die das Adressverwaltungsprogramm villicio von allen BO-Mitarbeitern am intensivsten und auf vielfältige Weise nutzte. Was sich nie veränderte und was sich als Konstante in den fast vier Jahrzehnten Ihrer Tätigkeit erwies, war die Freundlichkeit, mit der Sie mit Menschen kommunizierten, die Schnelligkeit, mit der sie auch komplexe Abläufe erfassten, die Kreativität, mit der Sie neue Herausforderungen lösten und das Verantwortungsbewusstsein und die Zuverlässigkeit, mit der Sie Großveranstaltungen des Amtes für Kirchenmusik der letzten Jahren, die von Frau Ursula Kluike maßgeblich mitorganisiert wurden: 2001 Erster Diözesanjugendchortag in Schwäbisch Gmünd 2004 Zweiter Diözesanjugendchortag in Rottenburg 2007 Diözesankirchenmusiktag in Weingarten 2008 Dritter Diözesanjugendchortag in Untermarchtal 2009/210 Initiative Gottesdienst 2010 Erster Diözesankinderchortag in Reute 2010 Erster Diözesantag der Choralscholen 2011 Vierter Diözesanjugendchortag in Neuhausen 2012 Diözesankirchenmusiktag in Weingarten 2013 Zweiter Diözesantag der Choralscholen in Reute 2013 Zweiter Diözesankinderchortag in Reute 2013 Nacht der offenen Kirchen zur Einführung des GGB Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 56 Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor Frau Jutta Steck als neue Mitarbeiterin Seit 1. Mai diesen Jahres ist Frau Jutta Steck, geb. 1971 und in Rottenburg wohnhaft, als Nachfolgerin von Frau Kluike im Amt für Kirchenmusik tätig. Zu den bisherigen Arbeitsfeldern kommt das Sekretariat im Glockenwesen hinzu. Frau Steck bringt hinsichtlich der Abläufe im Bischöflichen Ordinariat zahlreiche Kenntnisse mit. Von Juni 2010 bis Januar 2013 war Sie als Sekretärin des Hauptabteilungsleiters der HA „Personal“ und von Februar 2013 bis April 2013 als Sekretärin der Hauptabteilung „Ausbildung Pastorale Mitarbeiter“ tätig. Frau Steck hat die erste „Feuerprobe“ in Form der Kirchenmusikalischen Werkwoche bereits bestens bestanden und arbeitet sich derzeit umfassend in die vielfältigen Anforderungen im Amt für Kirchenmusik ein. Wir wünschen Frau Jutta Steck viel Erfüllung und Kraft in ihrer neuen Tätigkeit und weiterhin jene Freude und Motivation, mit der sie ihre Arbeit im Amt für Kirchenmusik begonnen hat! Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor Martin Dücker zum Kirchenmusikdirektor ernannt Anlässlich der Einführung des neuen Gotteslob am Vorabend des 1. Advent 2013 konnte Weihbischof Dr. Johannes Kreidler im Rahmen eines festlich gestalteten Gottesdienst die Ernennungsurkunde zum Kirchenmusikdirektor an Domkapellmeister Martin Dücker mit nachstehendem Wortlaut überreichen: Ihr kirchenmusikalisches Wirken an der Domkirche St. Eberhard Stuttgart verdient in beson- derer Weise Anerkennung. Vor zwanzig Jahren wurden Sie als Dommusikdirektor an die Konkathedrale unserer Diözese berufen. Seither gestalten Sie die Kirchenmusik auf einem überragenden Niveau. 1994 erweiterten Sie das Spektrum der Dommusik durch Neugründung der Mädchenkantorei, der Schola Gregoriana und der Domkapelle St. Eberhard. Auf Ihre Initiative hin konnte im Jahr 2006 die neue Chororgel von Claudius Winterhalter eingeweiht werden. Zentraler Meilenstein für die Dommusik in Stuttgart und für die Kirchenmusik der Diözese war die Errichtung der Domsingschule im März 2007, verbunden mit Ihrer Ernennung zum Domkapellmeister. Ihre Aufbauarbeit setzte sich fort in einer segensreichen Personalkonzeption. So konnten sukzessive die Stellen des Domkantors, der Geschäftsführung der Mädchenkantorei und des Domorganisten besetzt werden. Als künstlerische Leiter der Reihe musica poetica bauten Sie das Konzertleben an St. Eberhard kontinuierlich aus. Mit dem Domchor und der Mädchenkantorei brachten Sie gewichtige oratorische Werke und Messvertonungen zur Aufführung. Gleichzeitig widmeten Sie sich mit Ihren Chören der Förderung zeitgenössischer Chormusik. So haben Sie zahlreiche Auftragskompositionen und Uraufführungen auf den Weg gebracht. Mitte und Herzstück Ihrer kirchenmusikalischen Arbeit ist und bleibt die Liturgie. Hier sind Sie geistlich zuhause, hier führen Sie den Verkündigungsauftrag der Kirchenmusik zusammen mit einer Feierkultur, die vorbildlich ist und weit über Stuttgart hinaus ausstrahlt. Mit Hingabe widmen Sie sich dem Gehalt und der Gestalt von Gottesdiensten. Davon geben zahlreiche Pontifikalgottesdienste, auch auf Ebene der Bi- Personalia schofskonferenz bis hin zu ökumenischen Brükkenschlägen in der Landeshauptstadt Zeugnis. Die Kirchenmusik in unserer Diözese unterstützen Sie nach Kräften mit Rat und Tat, beispielsweise bei der Vorbereitung und Durchführung von Diözesankirchenmusiktagen, als Dozent bei kirchenmusikalischen Werkwochen, als Mitglied der diözesanen Kommission für Kirchenmusik, als Vorstandsmitglied des Cäcilienverbandes und als Mitstreiter bei der Erstellung des neuen Gesangbuches Gotteslob, das heute in Ihrer und in allen Kirchengemeinden unserer Diözese eingeführt wird. In dankbarer Anerkennung Ihrer vielfältigen kirchenmusikalischen Verdienste ernenne ich Sie auf Antrag des Stadtdekanates und des Amtes für Kirchenmusik zum Kirchenmusikdirektor. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr reiches kirchenmusikalisches Schaffen. Meine herzlichen Segenswünsche begleiten Sie und Ihre Familie.“ Den Glück- und Segenswünschen schließt sich das Kollegium der Kirchenmusiker unserer Diözese und die Vertreter der genannten Institutionen an – voran das Amt für Kirchenmusik, verbunden mit einem nachdrücklichen „VergeltsGott“ für die nachhaltige und segensreiche Unterstützung. Andreas Großberger wird neuer Domkantor an der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart. Zum 1. Januar 2014 hat der 27jährige Kirchenmusiker die Nachfolge von Christian Schmid angetreten. Nach der Berufung von Domkantor Christian Schmid zum Domkapellmeister am KiliansDom in Würzburg ging eine ungewöhnlich hohe 57 Zahl qualifizierter Bewerbungen bei Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes und Domkapellmeister Martin Dücker ein. Sie leiteten die neunköpfige Findungskommission, der unter anderem Weihbischof Johannes Kreidler und der Diözesankirchenmusikdirektor Walter Hirt angehörten. Andreas Großberger wurde am 5. April 1986 in Tübingen geboren und hat nach erfolgreichem Abschluss des Studiengangs Kirchenmusik-B und dem Bachelor in Gesang seine musikalische Ausbildung mit dem Master-Studium in Chorleitung und in Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart fortgesetzt. Der 1986 in Tübingen geborene Chorleiter, Organist und Sänger hat bereits vielfältige Erfahrungen als Leiter von Chören, Stimmbildner und aktives Mitglied namhafter Ensembles. Seit September 2013 ist er Stipendiat der Chorakademie des Stuttgarter SWR Vokalensembles. Zu seinen Aufgaben zählen die Leitung der Domkapelle, dem Kammerchor der Dommusik, sowie die Leitung des Aufbauchors der Mädchenkantorei. Mit Andreas Großberger hat die Stuttgarter Dommusik einen jungen und in allen Disziplinen außerordentlich begabten, motivierten und begeisternden Musiker gefunden, der die Musik an der Konkathedrale der Diözese Rottenburg – Stuttgart und darüber hinaus die Kirchenmusik in Stuttgart bereichern wird. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 58 DCV-Mitteilungen Ernennungen Chordirektor Bischof Gebhard Fürst hat auf Antrag der Gemeinden und des Cäcilienverbandes folgende nebenberufliche Kirchenmusiker zum / zur „Chordirektor/in DCV“ ernannt. Herrn Ralph Häcker aus Aalen 15. Dezember 2013 Frau Rita Ermer aus Fellbach 2. Februar 2014 Frau Maria Hummel aus Baienfurt 4. April 2014 Herr Hans-Peter Haas aus Leinzell 6. April 2014 fender Dirigent und leitete mehrere qualifizierte Ensembles unterschiedlicher Sparten. So hat er 2010 mit seinem semi-professionellen Männerensemble „Camerata Musica Limburg“ einen 1. Preis beim 8. Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund gewonnen und 2011 mit diesem Ensemble beim Weltsymposium der Chormusik in Argentinien sowie beim ACDA Symposium in Dallas (USA) gastiert. Große oratorische Werke dirigierte er in seiner Funktion als Dirigent des Chores der Technischen Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Orchester der TU. Zusätzlich arbeitete er als Gastdirigent von Chören und als Leiter von Chor- und Orchesterkursen in ganz Europa. Darüber hinaus unterrichtete er vier Semester Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule in Freiburg, wo er auch den Hochschulchor geleitet hat. Jan Schumacher „Professor i.K.“ Auf Vorschlag des Senats der Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat Bischof Dr. Gebhard Fürst am 4. Juni 2014 dem Chorleitungsdozenten Jan Schumacher den Titel „Professor i.K.“ verliehen. Seit Beginn des Studienjahres 2011/2012 vertrat Jan Schumacher die Professur für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg und ist seit 1. April 2013 Dozent für Chorleitung. Jan Schumacher hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schulmusik (mit Beifach Germanistik) studiert, sowie an der Hochschule für Musik in Frankfurt bei Prof. Wolfgang Schäfer hernach die Künstlerische Ausbildung im Fach Chorleitung absolviert. Nach einer Vertretungsstelle als Musiklehrer an einer Gesamtschule arbeitete er als freischaf- Schon zuvor hat er während seines Studiums in Mainz als Assistent der Dirigierprofessoren umfangreiche Einblicke in die Unterrichtstätigkeit an Hochschulen erhalten. Hinzu kommen Kurse und Workshops für Dirigenten mit Dirigierstudenten an der Musikhochschule in Sofia, in Merida (Venezuela, Universidad de los Andes), Istanbul (Korofest, Bogazici University), Österreich und Island. Seine erste musikalische Ausbildung hat Jan Schumacher als junger Sänger bei den Limburger Domsingknaben und im Landesjugendchor Rheinland-Pfalz erhalten. Die besondere Stellung der Musica Sacra als Form des Glaubensbekenntnisses und der Verkündigung ist ihm dadurch in seiner Arbeit stets Freude und Verpflichtung. Die Hochschulleitung, Lehrende, Verwaltung sowie Studierende gratulieren Jan Schumacher von Herzen und freuen sich auf eine weitere gute und fruchtbare Zusammenarbeit. Personalia Dr. Inga Behrendt „Professorin i.K.“ Auf Vorschlag des Senats der Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat Bischof Dr. Gebhard Fürst am 9. Juli 2014 die Dozentin für Gregorianik und Dt. Liturgiegesang Dr. Inga Behrendt den Titel „Professorin i.K.“ verliehen. Seit Beginn des Studienjahres 2013/2014 ist Dr. Inga Behrendt an der Hochschule für Kirchenmusik für diesen Fachbereich in der Nachfolge von Prof. Bernhard Schmid tätig. Darüber hinaus übernimmt sie im Leitungsteam der Hochschule zusammen mit Prof. Ruben J. Sturm und Prof. Jan Schumacher Leitungsaufgaben in verschiedenen Bereichen. 59 wurden dieses Jahr u.a. auch Waltraud Marschall ausgezeichnet, für ihr Engagement rund um die Mädchenkantorei Bad Saulgau. Verleihung der goldenen Ehrennadel der Stadt Bad Saulgau an Waltraud Marschall – Es gilt das gesprochene Wort. – „Warum gibt es in Bad Saulgau einen Chor für Jungen und nicht auch einen für Mädchen?“ Diese Frage stellten sich vor über 25 Jahren einige Mütter sangesfreudiger Mädchen. Der Chorleiter der St.-JohannesChorknaben, Hugo Birkhofer, ergriff daraufhin mit weiteren Mitarbeitern die Initiative zum Aufbau eines Mädchenchores. 1987 meldeten sich spontan 30 Mädchen, die in einem Chor mitsingen wollten - die Mädchenkantorei Bad Saulgau war geboren. Es folgten erste Auftritte mit dem Chorleiter Christoph Dorn, und wie es der Zufall wollte, sang Waltraud Marschall bei Ernennung von Pfarrer Stefan Maier, als Dekanatspräses für das Dekanat AllgäuOberschwaben ab 10.12.2013 Neujahrsempfang der Stadt Bad Saulgau: Auftakt und Ausblick für 2014 Einen gelungenen Abend erlebten die Gäste am vergangenen Sonntag, 12. Januar 2014, beim Neujahrsempfang der Stadt im Bad Saulgauer Stadtforum. Bereits die Neujahrsrede, der Rückblick aufs vergangene und Ausblick aufs neue Jahr durch Bürgermeisterin Doris Schröter, war sowohl informativ als auch kurzweilig. Und das Hornensemble Cornissimo sowie der Männerchor Bad Saulgau setzten zusätzliche musikalische, der Boogie-Dance-Club tänzerische Akzente. Mit der goldenen Ehrennadel, die die Stadt traditionell am Neujahrsempfang an verdiente Bürgerinnen und Bürger verleiht, Überreichung der Goldenen Ehrennadel an Waltraud Marschall durch die Bürgermeisterin. einem der ersten Konzerte das Benedictus- Solo. War es Sympathie auf den ersten Blick? Auf jeden Fall haben Sie, liebe Frau Marschall, dann nach dem Wegzug des bisherigen Chorleiters im Sommer 1988 die Leitung der Mädchenkantorei St. Johannes Baptist Bad Saulgau übernommen. Dies ist nun also über 25 Jahre her. Seither ist regelmäßiges Singen in Gottesdiensten und zahlreiche geistliche Konzerte, daneben auch weltliche Chorwerke aus dem Musical- und Popbereich, Solistenkonzerte, die Aufführung von Opernwerken und Operetten wie z.B. „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Hum- Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 60 perdink, „Bastien und Bastienne“ von Wolfgang Amadeus Mozart und der „Bettelstudent“ von Carl Millöcker Ihr Leben. Zahlreiche Konzertreisen führten Sie mit Ihren Mädchen in den vergangenen Jahren nicht nur nach Norddeutschland und Berlin oder in das europäische Ausland nach Frankreich, England, Italien, Österreich, Niederlande, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Südfrankreich und Polen, sondern auch bis nach Kalifornien in die USA, nach Brasilien oder Kanada. Diese Reisen sowie die Teilnahme an internationalen Festivals und Choraustausche mit in- und ausländischen Jugendchören haben die Mädchenkantorei auch weit außerhalb des oberschwäbischen Raumes bekannt gemacht. Der Erfolg der Mädchenkantorei und deren hervorragender Ruf im In- und Ausland sind die langjährigen Früchte Ihrer engagierten und ehrenamtlichen Tätigkeit. Durch die Mädchenkantorei wird nicht nur der Name unserer Stadt in die Welt getragen; die Mädchenkantorei ist zu einem international bekannten Aushängeschild für unser Land geworden. Auch dafür wurden Sie im Juli 2012 mit dem höchsten Orden unseres Landes, dem Bundesverdienstkreuz, ausgezeichnet. Ihre tiefe Liebe zur Musik geben Sie an den Chor weiter. In den über 25 Jahren haben Sie zahlreiche junge Mädchen an den Gesang herangeführt und dabei auch immer wieder besondere gesangliche Talente entdeckt, die sich erst unter Ihren Fittichen entfalten konnten und heute ihren Weg als professionelle Sängerinnen im Inund Ausland erfolgreich gehen. Ihnen geht es bei Ihrem Tun immer um die Sache und weniger um sich selbst. Sie selbst sind ein bescheidener Mensch, sind lieber im Hintergrund und überlassen anderen den Vortritt. Gerade heute, wo die Selbstdarstellung oftmals mehr zählt als die Leistung, wirkt diese Ihre Haltung mehr als sympathisch. Als „Mutter der Mädchen“ ist Ihnen nichts zu viel und lassen Sie es mich verraten, dass Sie extra ein großes Auto angeschafft haben, um Ihre Mädchen zu chauffieren. Sie pflegen ein offenes Haus und fördern die Geselligkeit und Gemeinschaft des Chores durch Veranstaltungen wie Sommerfeste oder Fasnetsfeiern. Sie leben für diese Mädchenkantorei und haben sich durch Ihre Tätigkeit in hohem Maße um die Stadt Bad Saulgau verdient gemacht. Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, Sie als Dank und Anerkennung mit der goldenen Ehrennadel der Stadt auszuzeichnen. Ich freue mich wirklich sehr, Ihnen diese Ehrung heute überreichen zu dürfen. Bürgermeisterin Doris Schröter Bad Saulgau Afrikas neue geistliche Lieder: Bitte weniger? Simbabwes katholische Bischöfe haben die Pfarreien gebeten, jährlich nicht mehr als achtzehn neue Gottesdienstlieder für die Liturgie einzustudieren. Der Grund für die erwünschte Einschränkung neuen geistlichen Liedguts mit afrikanischem Kontext sei, dass es derart überhandnehme, dass ältere Kompositionen im Gottesdienst verdrängt würden. Das meldet die Internetzeitung der Jesuiten „In Touch with Church and Faith“. Durch zu viele neue geistliche Lieder entstünde Unruhe und Beliebigkeit in der der Liturgie. Bei Zählungen stellte sich heraus, dass jedes Jahr im Durchschnitt mehr als sechzig neue Lieder von den örtlichen Kirchenchören einstudiert werden. Die meisten seien eine Woche später jedoch schon wieder vergessen, heißt es über diese überbordende „Produktivität“. Personalia / Rezensionen ■ Neuzugänge und Rezensionen Rezensionen ◆ Zum Orgelbuch der Domorganisten Nun ist das seit langem angekündigte Orgelbuch der Domorganisten endlich erschienen. Die Erwartungen an eine solche Publikation sind entsprechend groß, nicht zuletzt deswegen, weil es sich um eine Premiere handelt: 47 amtierende und emeritierte Domorganisten gewähren Einblick in ihre Kunst des liturgischen Orgelspiels. Das Orgelbuch enthält „Vorspiele und Begleitsätze zu einer Auswahl an Gemeindeliedern, teilweise auch in mehreren Versionen zum selben Lied“ (Vorwort). Das Niveau ist anspruchsvoll, denn das Orgelbuch richtet sich nicht nur an nebenamtliche Organisten, sondern auch „an alle Organisten, die Interesse an der Kunst des liturgischen Orgelspiels haben.“ Das ist ein hehrer und appetitanmachender Ehrgeiz gegenüber vielen anderen Publikationen, bei denen das Bemühen um Praxisnähe die Ränder des Banalen streift. Aber bereits im darauffolgenden Satz des Vorwortes wird der Appetit gebremst, indem die Herausgeber ihr Opus der Zerfleischung dem Konsumenten in die Hand geben: Das Buch „soll Anregungen geben … nicht in sich geschlossene Kompositionen … variierbare Modelle…“ Mehr nicht? Wo bleibt der Anspruch gültiger, eigenständiger Kunstwerke? An erster Stelle ist vor allem der Reichtum der Gemeindebegleitungen zu nennen. Es ist alles vertreten, vom schlichten Satz (GL 353, 395), über obligate c.f. Bearbeitungen (GL 435 A,), Wander-c.f. (GL 149, 427); auch Sätze mit erweiterter Harmonik (GL 393, 358), c.f. im Tenor (GL 351), Sätze mit vollgriffigen Harmonien (GL 336), mit rhythmisch aufgelockerter Begleitung (GL 103, 485), Mixturenklänge (GL 318), c.f. im Alt mit Überstimme (GL 328) und so weiter. Bisweilen werden Domakustiken mit denen kleinerer Kirchen verwechselt, wenn der Spieler sich plötzlich mit 32tel Noten konfrontiert sieht (GL 245) - sei s drum. Es ist eine imponierende Vielfalt, die auf Grund ihrer Qualität mehr als nur das Prädikat „Anregungen“ verdient. Die Qualität findet ihre Fortsetzung in den Vorspielen, die von der einfachen Intona- 61 tion bis zu ausgedehnten Choralvorspielen reicht. Auch hier werden die Erwartungshaltungen gedämpft. Es ist ein imponierender Vielfalt an Stilen vertreten, vom schlichten Barock-Trio (GL 81, 337), über vierstimmige Altdurchführung (GL 149, hervorragend), Tenordurchführungen (GL 448), colorierter c.f. (GL 435). Aber es sind und bleiben halt Stilkopien, die zum Teil ihre Vorbilder verraten (GL 358), bisweilen gar die Grenzen simplen Plagiierens weit überschreiten. Zwei-rechts-zweilinks Toccaten mögen wirkungsvoll klingen, sind abgenutzt (GL 360, 380). Worte wie „König“, „danken“ etc. werden bildlich dem Hörer mit Chamaden in die Ohren geblasen, pastorale Momente werden auch pastoral mit Glöckchen versehen (GL 253), die Tiefe der Not wird entsprechend laut (GL 277) kommentiert, gregorianische Cantus firmi erhalten ostinate Kleidungsstücke, in die man alles stecken kann – Erwartungen werden erfüllt, Überraschungen sind selten. Lichtblicke gibt es dann, wenn Lieder dem Sog ihrer Entstehungszeit enthoben werden (GL 498). Wie gesagt: Es ist alles gut gemacht, aber im Gewande von Stilkopien ist man auf der sicheren Seite und kann man wenig falsch machen. Die Domorganisten zeigen in allen Stücken – erwartungsgemäß – eine große stilistische Bannbreite, aber wirklich Neues, Mutiges (ungerade Takte, fantasievolles Registrieren, Neugestaltung alter Formen usw.) ist wenig dabei, insofern geben die Vorspiele mehr einen Einblick in eine imponierende Handwerkskammer, reichen über den Status „Anregungen“ selten hinaus. Andreas Weil, Bilharzstr. 4/2, 89081 UlmLehr, [email protected] Andreas Weil ◆ Bücher Andrea Kumpe: Orgelunterricht für Jugentliche und junge Erwachsene Kassel 2014, Bosse, Buch ISBN 978-3-76492813-1 ,€ 39,95,– Mit Ihrer recht umfangreichen Dissertation hat Andrea Kumpe eine sehr interessante und fundierte Lektüre auf den Markt gebracht, in der sie wertvolle orgelpädagogische Grundlagenarbeit leistet. Die Autorin schreibt selbst: „ Im Focus dieser Arbeit Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 62 steht speziell die gegenwärtige Orgelunterrichtspraxis. Unter Einbezug aktueller, interdisziplinärer Erkenntnisse(...) wird ein integrativer instrumentalpädagogischer Lehransatz...entwickelt, der zugleich Grundlage einer neuen Orgelschule darstellen soll.“ In Ihrer wissenschaftlichen Arbeit analysiert Kumpe lernpsychologische und instrumentalpädagogische Erkenntnisse und erstellt dann einen Transfer in die orgelpädagogische Praxis. Interessanterweise wechselt sie in den verschiedenen Kapiteln die Perspektive des Lernenden mit der des Lehrenden und gibt modellhaft handlungsleitende Impulse für das Orgelüben wie auch für den Orgelunterricht. Die Erkenntniss, dass die Orgelpädagogik mit der Entwicklung eigenständiger Literatur über das Orgellehren und – lernen in den vergangenen Jahrzehnten in Rückstand geraten ist dürfte kaum überraschen. Der Mangel an neuen Orgelschulen ist durchaus offensichtlich und wird durch Online-Befragung der Autorin von Lehrenden in ganz Deutschland bestätigt. Hier wäre eine zeitgemäße Unterrichtskonzeption wünschenswert, in der beide Bereiche der Orgelspielpraxis - Literaturspiel und liturgisches Orgelspiel/ Improvisation – gleichermaßen Berücksichtigung finden. Auch wenn ihren verschiedenen Modellen etwas Theoretisches anhaftet, Kumpe bietet z.B. keine konkreten Unterrichtseinheiten: Die Arbeit soll wohl eher ein Bewusstsein und Verständnis für die zahlreichen den Orgelunterricht beeinflussenden Parameter schaffen. So gesehen liefert die Autorin zahlreiche Anregungen zur Professionalisierung der (eigenen) instrumentalen Unterrichtspraxis und erweist sich als inspirative Quelle. Die Lektüre von Kumpes Disertation möchte sicher nicht die Notwendigkeit der Teilnahme an pädagogischen Fortbildungen ersetzen, da hier durch die aktive Beteiligung praxisrelevantes Wissen wesentlich leichter zu generieren ist. Wer aber die eigene Unterrichtspraxis überdenken und das Methodenrepertoire erweitern möchte, wird im Buch von Andrea Kumpe ganz sicher fündig werden. Franz Günthner, Regionalkantor Allgäu – Bodensee-Oberschwaben ◆ CD Ralf Klotz Totentanz Memento mori (komp. 2012) Trilogie für vierstimmigen Chor, Solo-Sopran, Sprecher und Instrumente (1-5 Blockflöten, Tamburin, Gitarre und Orgel ad lib.) Edition Strube 6711 · Dauer 35 min. „Sagt ja, sagt nein – getanzt muss sein.“ lautet die unerbittliche Überschrift über den Tafeln des „Füsse- ner Totentanz“. Dieses im Jahr 1602 entstandene Werk des Malers Jakob Hiebeler diente Ralf Klotz als Grundlage der vorliegenden Totentanz-Komposition. Ralf Klotz kombiniert die Totentanz-Reimverse mit dem Text des 90. Psalms „Memento mori“, der wie ein dialogischer Kommentar die Bilderverse umrahmt. Zwölf Bilder enthält die beigefügte CD, die zur Musik auf eine Leinwand projiziert werden können. Entsprechende Einblendstellen sind im Notentext gekennzeichnet. Zwei Lieder bilden die ersten zwei Teile der Trilogie: zuerst eine Liedvariation in acht Strophen über „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“. Es folgt ein Quintkanon „Der grimmig Tod mit seinem Pfeil“ mit einem darüber liegenden Sopransolo der klagenden Seele. Sehr gut gelingt hier dem Komponisten die Synthese aus strenger Polyphonie mit moderner Klangsprache. Im dritten Teil sind archaische Bordunklänge, psalmodierende Passagen und gemäßigt moderne Vokaltechniken die Grundlage der Psalmvertonung. Eindrucksvoll werden dazwischen immer wieder die Totentanz-Reimverse vom Sprecher über gesummten Chor-Akkorden gesprochen, eingeleitet durch das bitter-burleske Ritornell „Sagt ja, sagt nein...“. Eine kleine einprägsame Fuge im strengen Stil, mit hoffnungsvoll beschwingtem Thema, entlässt den Hörer mit der versöhnlichen Botschaft trotz unseres Wissens über den Tod Gott zu rühmen und fröhlich zu sein in ihm. Eine sehr interessante Alternative zum Totentanz von Hugo Distler und zudem ein Werk, das durch die Kombination von Musik, Bild und Rezitation einen tiefen Eindruck beim Hörer hinterlassen wird. Darüber hinaus ist es praktikabel in der Ausführung, die Instrumentierung kann variabel ausgeführt werden, für geübte Chöre gut machbar! Petra Elze Die Orgeln im Dom St. Martin zu Rottenburg Sounds, Farbcharaktere und Dynamik aller Stilepochen sind auf der Sandtner-Orgel im Dom „gut darstellbar, ohne dass das Instrument dabei auf einen eigenständigen Charakter verzichten würde“. Auf der kleinen Chororgel werden vor allem die Gesänge der Domsingschul-Ensembles begleitet; aber via Fernwerk lässt sie sich der Hauptorgel zuschalten. „Die Orgelanlage des Doms verfügt somit über 75 klingende Register mit 5142 Pfeifen.“ So heißt es im informativen Booklet zur CD mit dem Titel „Die Orgeln im Rottenburger Dom“, die Domorganist Ruben J. Sturm vorgelegt hat. Rezensionen Dass die Orgeln im Dom tatsächlich für Werke aller Stilepochen (einschließlich schier aller regionaler Charaktere, sei hinzugefügt) geeignet sind, weist Sturm mit kluger Programmgestaltung nach. In Bachs Fantasie und Fuge g-moll (BWV 542) gestaltet er die damals revolutionären harmonischen Kühnheiten fasslich mit vielfältigen Plenums-Registrierungen. Die Vielseitigkeit der kleinen Chororgel demonstriert er mittels der „Ciaconna“ von Johann Bernhard Bach, jeden der auf einer achttaktigen Sequenz beruhenden Durchgänge mit anderen Farben ausstattend. Enorm straff und spannend ist die Interpretation von Widors sechster Orgelsymphonie. Mit ihr weist die CD über den Zweck, die Orgeln im Dom vorzustellen, weit hinaus. Sensationell im besten Sinne klingt etwa das g-moll Intermezzo, und die Steigerung der finalen Stretta legt Sturm derart durchdacht, lebhaft und mit hörbarer Freude an virtuoser Bravour an, dass seine Einspielung wohl als Referenzaufnahme zu gelten hat. Eins ihrer Mittel laut Booklet:„Die von Widor lediglich durch Manualwechsel angelegte Dynamik wurde weiter differenziert.“ Klänge des 20.Jahrhunderts repräsentiert Karg-Elerts „Ave Maria“, und dass Sturm mit neuester Musik bestens vertraut ist, beweist seine hinreißende Improvisation über das „Martinslied“. Thomas Ziegner Die CD ist (zum Preis von 15 Euro) erhältlich über das Dompfarramt St. Martin, Marktplatz 3, 72108 Rottenburg, Tel. 07472-937860, [email protected], http://stmartin-rottenburg.drs.de/ ◆ Noten für Chor Die Träume hüten - Chorbuch mit neuen geistlichen Liedern für Chöre und Bands. Eine Sammlung mit 169 Liedern und Chorsätzen. Choräle, folkloristische Weisen, Pop-Balladen und anderes. Herausgeber Patrick Dehm. Dehm-Verlag DV 29 Claudio Monteverdi (1567-1643) – Vespero della Beata Virgine (Marienvesper). Marienvesper ist eines. Dr. Uwe Wolf hat das Werk, als eines der spannendesten Werke an der Nahtstelle zwischen Renaissance und Barock, jetzt in einer Urtext-Ausgabe vorgelegt, die Antworten gibt auf viel diskutierte Fragen nach Besetzungsmöglichkeiten, nach Aufführungspraxis, Transpositionen und liturgischer Einheit. Carus 27.801 Motetten und Chöre von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) und Gottfried August Homilius (1714- 63 1785). Die Geburtstage beider Komponisten jähren sich 2014 zum 300sten Mal. Der Band lädt ein, die Musik beider Jubilare neu zu entdecken. Carus 2.015 Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) – Die Israeliten in der Wüste (Oratorium). Klavierauszug. Carus 33.238/03 Jean-Philippe Rameau (1683-1764) – Grand Motets für Soli, Chor und Orchester Quam dilecta tabernacula sowie Deus noster refugium. Herausgabe zum 250sten Todestag des Komponisten. Carus 21.006 und 21.007 Christoph Schönherr (*1952) – „Hiskia“. Oratorium nach Worten des Alten Testaments vertont in Blues und Rock. Klavierauszug Carus 28.104/03 Frank Martin (1890-1974) - Messe für zwei vierstimmige Chöre a cappella. Frank Martins Kompositionsstil ist durch Elemente des französischen Impressionismus, moderne Tonalität und eine eindringliche Musiksprache geprägt. Seine doppelchörige A-cappella-Messe entstand in den Jahren 1922 bis 1926, wurde jedoch erst 1963 in Hamburg uraufgeführt. Sie ist bei leistungsfähigen Chören seit ihrer Erstveröffentlichung im Jahr 1972 äußerst beliebt und gleichermaßen für die Aufführung in Konzert und Gottesdienst geeignet. Die Neuedition basiert auf der autographen Reinschrift des Komponisten, zudem auf ebenfalls vorliegenden, bislang unberücksichtigten Vorstudien. Vorwort und Kritischer Kommentar geben einen Einblick in die Entstehungsgeschichte. Durch das größere Format ist eine deutlich verbesserte Lesbarkeit gewährleistet. Bärenreiter Urtext. Hrsg. von Antje Wissemann. BA 7594. 11,50 €. Robert Jones (*1945) - Missa brevis in C für SABar und Orgel. Dr. J. Butz-Verlag 2600. Partitur 12,- €, Chorpartitur 1.80 € Johann Baptist Vanhal (1739-1813) - Missa solemnis S. Hieronymi für Soli, SATB, Streicher und Orgel (2 Flöten oder Oboen, 2 Trompeten und Pauken ad lib.) Dr. J. Butz-Verlag 2603. Partitur 20,- €, Chorpartitur 3,- € Christopher Tambling (*1964). Missa Festiva für SATB und Orgel Dr. J. Butz-Verlag 2605. Partitur 16,- €, Chorpartitur 2,10 € Johann Christoph Pez (1664-1716) - Missa B.V. de Alten-Oetting für Soli, SATB, 2 Violinen, Viola und Basso continuo. Dr. J. Butz-Verlag 2610. Partitur 18,€, Chorpartitur 3,- € Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 64 Christoph Vogl (1722-1767) – Missa VI für Soli, SATB und Orgel. Dr. J. Butz-Verlag 2624. Partitur 14,- €, Chorpartitur 2,60 € Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) – Saul. Oratorium HWV 53 (englisch/deutsch) Soli SATB, Coro SSATB, 2 FI, 2 Ob, 2 Fg, 2 Tr, 3 Trb, Timp, 2 VI, Va, Arpa, Carillons, Org, Bc. Felix Loy Aufführungsmaterial erhältlich. Saul in der von Händel selbst dirigierten Fassung. Die vorliegenden Neuedition gibt Aufschluss darüber, welche Arien, Chöre, Rezitative und Instrumentalstücke Händel letztlich, nach den zahlreichen Korrekturen im Autograph, für seine Aufführungen wählte und in welcher Abfolge sie musiziert wurden. Daraus ergeben sich neben vielen Neuerungen im Detail (z. B. autographe Anweisungen zum Gebrauch der Orgel) auch ungewohnte Reihenfolgen einzelner Stücke sowie Stellen mit deutlich geändertem Notentext. Carus 55.053/00. Partitur (Leinenumschlag) 139.00 € Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) – Christoforus, Legende op. 120 (deutsch/englisch). Soli SATB, Coro SATB, Picc, 2 FI, 2 Ob, 2 Clt, 2 Fg, 2 Cor, 2 Tr, 3 Trb, Tb, Timp, Gran cassa, arg, Arpa, 2 VI, Va, Vc, Cb / 70 min. Erste Neuausgabe. Aufführungsmaterial erhältlich. Carus 50.120/00 Partitur 98.00 € Sergei Rachmaninow (1873-1943) - ChrysostomosLiturgie op. 31 für Chor a cappella mit singbarem deutschem Text. Albrecht Gaub. Sergei Rachmaninow vertonte 1910 die „Göttliche Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos“, das orthodoxe Gegenstück zum katholischen Ordo missae. Für Chor a cappella komponiert, versucht die Partitur, den strengen Vorgaben der Kirche gerecht zu werden, doch gelang es Rachmaninow nichtsdestoweniger, ein Meisterwerk in seinem Personalstil zu schaffen. Die vorliegende Neuausgabe unterlegt den Noten den originalen kirchenslawischen Text sowohl in der Duden-Transkription als auch in einer singbaren deutschen Übersetzung und gibt Aussprachehilfen für den kirchenslawischen Text. Carus 23.013/00. Partitur 49.00 €. Aufführungsmaterial erhältlich. Peter Schindler (*1960) - Missa secunda (lateinisch) für Coro SSATB, 2 Tr, Cor, Trb, Tb, Timp, (alternative Bläserfassung: Ob, Eh, Fg, Bass-Trb), Org / 15 min. Die Besetzung ist variabel und modular aufgebaut. Ein einstimmiger Vortrag, nur mit einer Orgel begleitet, ist möglich. Carus 27.075/00. Partitur 37.80 €. Aufführungsmaterial erhältlich. Ko Matsushita (*1962’) – jeweils Einzelausgaben (Partitur ab 20 Ex.: 4,- €) Tenebrae factae sunt. Responsorium in der Nocturn am Karfreitag (Ialeinisch) Cora SSATBB. Carus 09.641/00. Drei Marianische Motetten: Ne timeas, Maria. Coro SSAA. Carus 09.642/00. Assumpta est Maria. Coro SSAA. Carus 09.643/00 Hodie beata Virgo Maria. Coro SATB. Carus 09.644/10 Hodie beata Virgo Maria. Coro SSAA. Carus 09.644/20 Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Missa in C „Spatzenmesse“, KV 220. Bearbeitet für Frauenchor S MezS A A von Heribert Breuer. Bärenreiter-Verlag, Partitur BA 5693 Christopher Tambling (*1964) – Messe in G für SA(T)B und Orgel oder Orgel und Orchester. Dr.J.Butz-Verlag BU 2611 A Christopher Tambling (*1964) – Festliches Halleluja für Chor SA, SABar oder SATBar, Gemeinde und Orgel. Dr.J.Butz-Verlag BU 2581 Michael Porr (*1967) – Requiem für SA-Solo, Chor SATB, Streicher und Harfe. Dr.J.Butz-Verlag BU 2647 Joseph Willibald Michl (1745-1816) - Offertorium in Nativitate Domini (Erstdruck) für Bass-Solo, Chor SATB, Streicher und Orgel Dr.J.Butz-Verlag BU 2589 Franz Xaver Brixi (1732-1771) - Christus natus est. Weihnachtsoffertorium für SATB, Streicher und Orgel (2 Hörner ad lib.) Dr.J.Butz-Verlag BU 2599 Christopher Tambling (*1964) – Ein Haus voll Glorie schauet für SATB, flexible Orchesterbesetzung und Orgel oder Orgel allein. Dr.J.Butz-Verlag BU 2609 Johann Michael Haydn (1737-1806) - Sub tuum praesidium Wir fliehen unter deinem Schutz (MH 654) für SATB, zwei Violinen und Generalbass (Trompeten und Pauken ad lib.) Dr.J.Butz-Verlag BU 2629 Hermann Angstenberger (1929) –- Jubilate Deo für SA(T)B und Orgel (zwei Trompeten und Posaunen ad lib.) Dr.J.Butz-Verlag BU 2645 Mustertext Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Missa in C „Krönungsmesse“, KV 317. Bearbeitet für Frauenchor SMA von Heribert Breuer. Bärenreiter-Verlag, Partitur BA 5691, Klavierauszug BA 5691-90 Rezensionen ◆ Noten für Singstimmen Valentin Molitor (1637-1713) - A solis ortus cardine. Weihnachtskonzert für 2 Soprane, Baß ad. Lib., 2 Violinen u. B.c.. Edition Walhall EW 548. 13,80 € Leonardo Simonetti (? -1631) Hrsg. - Ghirlanda Sacra Bd. III. 13 Motetten von Bondioli, Bruni, Gallerano, Martinengo, Milanuzij, Sabino, Scorzuto und Stella für Singstimme und B.c.. Edition Walhall EW 694. 24,80 € Michel Corette (1707-1795) - Messe pour le tems de Noel für 2 gleiche Singstimmen u. Orgel (Frauenchor ad. libitum). Edition Walhall EW 696. 17,50 € Blumenbund geistlicher Lieder des Barock (Hrsg. K.F.Wagner). 12 Lieder aus Bayern und Österreich für Singstimme, 1-2 Blockflöten (Violinen) ad libitum und B.c.. Edition Walhall EW 752. 28,50 € Tobias Volckmar (1678-1756) - Herr, nun lässest du. Geistliches Konzert für Sopran, Altblockflöte (Querflöte), 2 Violinen, Viola und Generalbass. Edition Walhall EW 923. 16,00 € Tobias Volckmar (1678-1756) - Das ist je gewisslich wahr. Geistliches Konzert für Sopran, Altblockflöte (Querflöte), 2 Violinen, Viola und Generalbass. Edition Walhall EW 928. 17,50 € Tobias Volckmar (1678-1756) – ich will den Herren loben allezeit. Geistliches Konzert für Sopran, Querflöte, 2 Violinen, Viola und Generalbass. Edition Walhall EW 930. 17,50 € ◆ Noten für Orgel Peter Ewers – Einfach spielen (Orgelimprovisationsschule) Paderborn: VPE, 2010 – 120 S. - € 39.- ISBN: 978-3928243-30-8 Mit seinem großangelegten Werk „Einfach spielen“ hat der Autor und Organist Peter Ewers Wege aufgezeigt, wo sich viele andere Improvisationsschulen in Andeutungen verlieren. Gerade im symphonischen Stil erhält der Leser viele Hilfestellungen großer Improvisatoren wie Pierre Cochereau oder Charles Tournemire. Konkrete Hinweise auf Originalregistrierungen lassen schnell symphonische Klangbilder entstehen. Anhand von fünf Parametern führt Ewers in die Kunst der Improvisation ein. Dabei wählt er nicht den klassischen Weg über Tonsatz Formen- oder Harmonielehre, sondern versucht den Blick auf ganzheitliche Betrachtungsweisen. Satztechnische Probleme ver- 65 nachlässigt der Autor zu Gunsten von fünf Parametern und einem Gewinn an eigener Spielfreude. Er bringt mit dem Focus auf Intervalle, Klangfarben, Dynamik, rhythmischen und harmonischen Prozessen oder melodischen Erfindungen Farbe in die allzu strukturierten und formelhaften Improvisationsliteratur. Dabei liegt dem Organisten Ewers allein die hohe Kunst des symphonischen Orgelspiels am Herzen. In den drei ausgewählten Formen Meditation, Toccata und Scherzo wird Ewers recht konkret und zitiert immer wieder aus Briefen und Aufzeichungen von Chochereau und Tournemire. Der Leser erhält hier ein Fülle von Anregungen und Übeideen an die Hand. Die Aufforderung „Einfach spielen“, die in dem Buch ständig bemüht wird, soll suggestiv und auffordernd wirken, wirkt aber dann doch eher oberlehrerhaft. Ob die verbalen Neukreation von Ewers wie „Plot“, „Kernel“ oder „Satelliten“ glücklich sind muss der Leser selber entscheiden. Hier wird an vielen Stellen nicht so ganz klar, was der Autor eigentlich will. Ohne Zweifel erhält der bereits erfahrene Organist viele neue Impulse für sein eigenes Imroprovisieren wie auch für seine Unterrichtstätigkeit in diesem Bereich an die Hand. Doch muss man davon ausgehen, dass der nebenamtliche Organist sich an dem Aufruf „Einfach spielen“ ohne Anleitung durch einen Lehrer festspielen wird und die vielen wertvollen Impulse nicht wird umsetzen können und möglicherweise frustriert zurückbleibt. Franz Günthner, Regionalkantor Pastorale. Pastoralmusik für Orgel Vol.1 47 Pastoralkompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts für Orgel aus Italien, der Schweiz, Frankreich und England. Carus 18.081,39,80 € Ave Maria – Marianische Orgelwerke der Romantik (Die besondere Gattung, Bd.l 0). 19 Orgelstücke unterschiedlicher Komponisten Dr. J. Butz-Verlag 2562. 24,- € Edvard Elgar (1857-1934) – Orgeltranskriptionen (Orgelmusik aus England und Amerika, Bd 33). 10 Bearbeitungen von Edward Tambling. Dr. J. Butz-Verlag 2566. 14,- € Andreas Willscher (*1955) – Orgelwerke (Bd.3). 15 Kompositionen für Orgel manualiter. Dr. J. Butz-Verlag 2573. 14,- € Andreas Willscher (*1955) – Orgelwerke Bd. 4, Acht Kompositionen. Dr.J.Butz-Verlag BU 2613 Georg Gershwin (1898-1937) – Rhapsody in Blue (Orgelmusik aus England und Amerika, Bd 34). Bearbeitung von Tobias Zuleger. Dr. J. Butz-Verlag 2582. 14,- € Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 66 Erwin Horn (*1940) - An deiner Krippe hier. 14 choralgebundene Orgelwerke für Advent und Weihnachten. Dr. J. Butz-Verlag 2590. 15,- € Margaretha Christina de Jong (*1961) - Drei Präludien und Fugen über Lob und Danklieder (op.54). Dr. J. Butz-Verlag 2593. 15,- € Georg Muffat (1653-1704) - Vier Partiten für Cembalo. Erstausgabe Edition Walhall EW 769. 17,50 € Catena Sammlung Intavolatura mit Werken von Frescobaldi, Tarditi u.a. für Orgel (oder Cembaol). Edition Walhall EW 919. 21,80 € Robert Jones (*1945) Orgelwerke Heft 5, Impressions, sechs Orgelstücke Dr.J.Butz-Verlag BU 2615 Der erste Band enthält Choralbearbeitungen von Buxtehude, Bach, Walther, Scheidt, Karl-Elert und anderen. Darüber hinaus stellt er drei Bearbeitungen freier Orgelwerke von Guilmant, Dubois und Bunk vor. Bärenreiter-Verlag BA 11214. Carsten Klomp - Toccata festiva für Bläser und Orgel. organ plus brass. Band III. Hrsg. von Carsten Klomp und Heiko Petersen. Die Komposition hat einen strahlendfestlichen Charakter und ist zum Ein- oder Auszug im Gottesdienst oder für konzertante Musikveranstaltungen geeignet. Bärenreiter-Verlag. BA 11203 Jacques-Nicolas Lemmens (1823-1881) – Fanfare (D-Dur) für Bläser (2 Trp, 2 Pos, Pk ad lib.) und Orgel. Dr. J. Butz-Verlag 2597. 14,- € Enjott Schneider (*1950), Baumbilder, Suite für Orgel Dr.J.Butz-Verlag BU 2618 Peter Van de Velde (*1972) – Paraphrase „Victimae paschali laudes“ für Violine und Orgel. Dr. J. Butz-Verlag 2551. 9,-€ Margaretha de Jong (*1961) - Suite caracteristique über “Ah! Vous dirai-je, Maman” Dr.J.Butz-Verlag BU 2623 Johannes Matthias Michel (*1962) – Rhapsodie für Trompete und Orgel. Dr. J. Butz-Verlag 2560. 12,-€ Margaretha de Jong (*1961) - Sieben Orgelstücke im romantischen Stil op. 59 Dr.J.Butz-Verlag BU 2623 Louis James Alfred Lefébure-Wely (1817-1869) Leichte Orgelwerke manualiter Dr.J.Butz-Verlag BU 2627 Festliche Orgelmusik. Bd.4. Herausgeber Wolfgang Bretschneider, Dr.J.Butz-Verlag BU 2630 Sergej Rachmaninoff (1873-1943) - Neun Transkriptionen. Bearbeitung H.E.Grimm. Dr.J.Butz-Verlag BU 2643 ◆ Noten für Orgel plus… Orgel mit tiefem Instrument. organ plus one. Originalwerke und Bearbeitungen für Gottesdienst und Konzert. Tiefe Instrumente I. Hrsg. von Carsten Klomp. Der Band enthält Werke, die für Orgel und tiefe Soloinstrumente wie beispielsweise Violoncello, BaritonSaxophon, Fagott und Bassetthorn geeignet sind. Den Partituren sind jeweils Solostimmen für C, B, Esund F-Stimmung beigefügt, die das Musizieren mit allen gängigen Instrumenten in Basslage ermöglichen. Für die Verwendung in Gottesdiensten sind den Choralvorspielen Gemeindebegleitsätze in den Tonarten des Evangelischen Gesangbuchs beigegeben. ◆ Bücher Corina Rösel-Tabken – Chorrekter Umgang. Wie Musik im Chor möglich wird. Dieses Buch gehört in die Hand eines jeden Chorleiters – ob im Haupt – oder Nebenberuf. Corinna RöselTabken – selbst Sängerin und langjährige erfahrene Chorleiterin – spricht in diesem Buch alle nichtkünstlerischen Themen des Chorleitens an und füllt damit eine langjährige Lücke. Denn die meisten Bücher zum Thema Chorleitung beschäftigen sich nur marginal mit pädagogischen und sozialen Fragen, die aber im Chorleben einen zentralen Platz einnehmen. Anhand von fünf W-Fragen beleuchtet Rösel-Tabken diese Grundlagen der Chorarbeit: 1. WER ist der Chorleiter, WER der Chor? Hier geht es um die eigene Person und die Beschaffenheit des Chores. 2. WAS sind die Aufgaben? Die Frage nach den Schwerpunkten und Zielen des Chores, die Werte, die Art Kritik zu üben etc.. 3. WOMIT werden die Aufgaben erreicht? Diese Frage nimmt einen großen Raum ein. Sie beinhaltet Fragen der Organisation, Werbung, Vorsingen, Politik der Neuaufnahmen, Dramaturgie eines Konzertes, Jahres- und Probenplanung, Gemeinschaftspflege, Mitbestimmung etc. Immer erklärt Rösel-Tabken die Dinge aus dem Blickwinkel der Chorsänger und will den selbstständigen und eigenverantwortlichen Chorsänger. 4. WIE führe ich? Hier geht es um die Art und Weise, wie der Leiter die gesteckten Ziele Rezensionen besser erreichen kann. Gerade die Kommunikation und Ihre Wirkung spielt da eine große Rolle. Die Autorin bringt ganz detaillierte Beispiele welche Reaktionen viele (bekannte) Aussagen im Chor auslösen und schlägt Alternativen vor. Auch wenn man nicht immer dem Beispiel der Autorin folgen muss stimmt auch in diesem Kapitel die Zielsetzung. 5. Das WARUM thematisiert die verschiedenen Motivationen in einen Chor zu gehen und gibt dem Chorleiter wichtige Tipps für die Zeit vor und nach einem Auftritt an die Hand. Rösel-Tabken hat mit diesem Büchlein das Rad sicher nicht neu erfunden. Doch Erfahrungen, die sich mancher Chorleiter durch jahrelange, oft kritische Situationen selbst erarbeiten muss kann er hier abgreifen und für seine chorleiterische Arbeit nutzbar machen. Viele Menschen suchen sich heute genau aus wie Sie Ihre (Frei-)zeit verbringen wollen. Dieses Buch leitet dazu an im Chor von Anfang an Musik zu machen und eine „qualitätvolle Zeit“ miteinander zu verbringen, in der Klang, Homogenität, Intonation und Stimmung sich verbessern. München: Strube, 2013 – 120 S. Franz Günthner, Regionalkantor Ernst Leuze - Orgeln unter Teck. Orgellandschaft in Kirchheim und Umgebung. Auf 360 Seiten werden ca. 50 Orgeln portraitiert. Der Leser erfährt zudem viel aus der Welt des Orgelbaus, wobei das Lesevergnügen nicht zu kurz kommt. Das Buch wendet sich gleichermaßen an Laien sowie Orgelspezialisten. Zahlreiche Farbfotos bereichern den Band. Schriftenreihe Stadtarchiv Kirchheim unter Teck, Bd. 36. Herausgeben von der Stadt Kirchheim unter Teck. Jenny Setchell, Die Königin und ihr Gefolge. Anekdoten aus der Welt der Organisten. 256 Seiten. Dr.J.Butz-Verlag BuB 13 ◆ CDs und Multimedia Mozart auf der Orgel - Ludger Lohmann an der Holzhey-Orgel im Münster Obermarchtal. Die CD dokumentiert eindrücklich die Klanglichkeit der Obermarchtaler Holzhey-Orgel nach Renovierungsabschluss. Dasselbe Programm wurde von Ludger Lohmann ebenso 2006 vor der Restaurierung für eine Benefiz-CD eingespielt. Anhand der nun beiden vorliegenden Aufnahmen kann nachvollzogen werden, wie groß die klanglichen Unterschiede sind. Das in den Jahren 1778-80 erbaute Orgel kann jetzt wieder 67 als eine typische Vertreterin des süddeutschen Orgelbaus der Mozart-Zeit wahrgenommen werden. Inhalt der CD: - Adagio und Fuge c-Moll KV 546 - Adagio h-Moll KV 540 - Leipziger Gigue G-Dur KV 574 - Allegro und Fuge g-Moll KV 312 und 401 - Choralbearbeitung „Ach Gott, vom Himmel sieh darein“ (aus der „Zauberflöte“ KV 620, Auftritt der Geharnischten) - Fuge aus dem Kyrie des Requiem KV 626 Drei Stücke für ein“ Orgelwerk in einer Uhr“: - Ein Andante für eine Walze in eine kleine Orgel F-Dur KV 616 - Ein Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr f-Moll KV 594 - Ein Orgel Stück für eine Uhr (Fantasie f-Moll) KV 608 Die Werke sind im Booklet ausführlich beschreiben. Ebenso sind die Registrierungen zu den einzelnen Stücken aufgeführt. Motette CD 13961 Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Weihnachtsoratorium (BW 248) Reihe „Historischer Aufnahmen aus dem Archiv des RIAS Berlin“. Karl Ristenpart, Dirigent. Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014 68 Ristenpart gewann die damals führenden Bach-Sänger als Solisten. Das verleiht den Rezitativen des Evangelisten, den Arien und Ensembles besondere Qualität. Mit dem RIAS- Kammerchor und -Kammerorchester entstand im Dezember 1950 eine Aufnahme, die einerseits die damals verbreitete Bach-Auffassung gültig zusammenfasst, andererseits aber besonders in den Teilen vier und fünf deutlich darüber hinaus in Richtung der historisch informierten Aufführungspraxis weist. audite 21.421 (3 CD-Box) Claude Debussy (1862-1918) – La cathédrale engloutie. Orgel-Transkriptionen zu „Préludes pour Piano“ sowie „Suite bergamasque“. Carsten Wiebuschs, Transkription und Orgel. Carsten Wiebuschs CD zündet ein Feuerwerk an Klangfarben, setzt den ganzen Reichtum an Zungenstimmen, verschiedenste Flöten, ganz neutrale Begleitregister bis hin zum Glockenspiel ein. Wiebusch hält an der Orgel mit vollem Ausdruck Debussys Harmonik fest. In seinen Interpretationen dieser Standardwerke der Klavierliteratur zeichnet er nach, wie abstrakt Debussy diese Musik gedacht hat. „Wenn ich Debussy spiele“, so Wiebusch, „ist es im Prinzip keine Bearbeitung, sondern ein Zurechtlegen auf der Orgel, und dann entfaltet diese Musik eine ganz ungewöhnliche harmonische und atmosphärische Kraft.“ „Das Hören genügt, das Vergnügen ist das Gesetz“, befand Debussy und schuf Werke, die fast schwerelos einen akademischen Konformismus überwinden und starre Strukturen auflösen. Keiner wie er hatte eine so große Gabe, Klangfarben zu mischen und ihnen sowohl ihre Freiheit als auch ihre Bestimmtheit zu belassen. Eine derart farbige Interpretation seiner Klavierwerke auf der Orgel passt zu Debussys Maxime, die das Vergnügen am Klang zum Gesetz erhebt. Bezirkskantor Thorsten Hülsemann spielt Werke von Muffat, Walther, Bach, Petrali und Reger an der Winterhalter-Orgel der Johanneskirche in Künzelsau. Organum Classics Compact Disc Ogm 131018 Grande Piece Symphonique – Helmut Deutsch spielt Werke von Saint-Saëns, Alkan, Liszt und Franck an der Dahlstein & Hœrpfer-Orgel (1881) in Saint-Sebastien de Nancy (F). Organum Classics Compact Disc Ogm 121032 Requiem für Posaune und Orgel von Hansjörg Fink und Elmar Lehnen. Eine ungewöhnliche Reise in die Welten von Improvisation und traditionellen Requiemschorälen: Gerade die Form des Requiems ist für musikalische Wagnisse ein idealer Nährboden, die Musikgeschichte zeigt es. Sie kennt alle Facetten im Umgang mit Trauer und Tod - den sanften Tod, den beklagten Tod, den unbeugsamen Tod, den verklärten Tod. Mit dieser Aufnahme ist sie um ein Mosaiksteinchen reicher: Jahrhunderte alte Tradition trifft auf pulsierende, jazzige Lebenslust, komponierte Musik auf improvisierte, es begegnen sich Liturgie und Welt, Spiritualität und Sinnlichkeit. Hansjörg Fink und Elmar Lehnen bewegen sich sicher auf den historischen Fundamenten und setzen darüber eigene, freiheitliche Figuren. Sie erweisen sich als profilierte Grenzgänger und beweisen, dass sich die Gegensätze verbinden lassen. Wenn sie in einigen Momenten dieser Aufnahme den Schleier der Tradition wegziehen und dahinter ein freies Experimentierfeld offenlegen, erscheint manch düsterer Todesmoment in mildem, teilweise so nicht gekanntem Licht. audite 92.660 (SACD) Louise Vierne (1870-1837) – Sämtliche Symphonien für Orgel (Vol. III) Symphonien Nr. 5 a-moll op. 47 und Nr. 6 h-moll op.59. Hans-Eberhard Roß an der Goll-Orgel St. Martin Memmingen. Audite 92.676 (SACD)