Sozialabbau: Klappe zu, Affe tot – vom Zerfall der Gesellschaft
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Sozialabbau: Klappe zu, Affe tot – vom Zerfall der Gesellschaft
Sozialabbau: Klappe zu, Affe tot – vom Zerfall der Gesellschaft Wo man hinschaut, überall herrscht eine gewisse Endzeitstimmung, die erschreckende Auswüchse verdeutlicht. „Nach uns die Sintflut“ längst in den Köpfen vieler Zeitgenossen verinnerlicht, weil es halt wesentlich einfacher und somit bequemer, Problemen und Konflikten aus dem Weg zu gehen, sie gar zu ignorieren, anstatt die ursächlichen Gründe zu erfassen, um Lösungen herbeizuführen? Sich immer weiter ausbreitender Sozialabbau, hierzulande, Europa- und weltweit sollte eigentlich alarmierend genug all jene auf den Plan rufen, die noch ein Restfunken Verstand, denn nach dem Motto: „Klappe zu, Affe tot“, kann und wird unsere Zukunft weder gelöst noch nachhaltig sich ein friedliches Zusammenleben gestalten lassen. Ganz im Gegenteil, vom Zerfall der Gesellschaft bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen sind wir nicht mehr weit entfernt. Unternehmen entlastet – Arbeitnehmer dennoch auf der Strecke Was haben sämtliche Regierungsparteien, nämlich alle im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien, außer DIE LINKE, nicht alles in den letzten 15 Jahren dem Bürger eingeredet, aufgeschwatzt und lautstark verkündet, um ihn davon zu überzeugen, wie wichtig entlastete Unternehmen doch seien, würden jene sich erst recht ins Zeug legen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Schlagwortkeule des Slogans „Sozial ist, was Arbeit schafft“ wurde vollmundig von den damaligen Oppositionsparteien geschwungen, als die Agenda 2010 frisch entstanden für erste, ziemlich sichtbare Sozialeinschnitte sorgte. Die blinden Tagträumer, die einer Rot-Grünen-Regierung so gar nicht dermaßen menschenverachtende Maßnahmen zugetraut hatten, wurden genau in diesen Zeiten eines Besseren belehrt. Der eiskalte Siegeszug der Hartz-IV-Gesetzgebung stellte alles und jeden in den Schatten, was vorher noch einen Restfunken eines ausgewogen sozialen Miteinanders inne hatte. Ausgerechnet im Herzen Europas verdeutlichte das vorher so bekanntlich soziale Deutschland, daß mit einer Politik des sozialen Kahlschlags die Bevölkerung exakt in die Bahnen gelenkt wurde, die einer Hochfinanzelite den Weg ebnen sollte, wieder an den Weltmärkten in der ersten Reihe mitspielen zu dürfen. Wer tatsächlich dem Irrtum verfallen war, daß die Entlastung der Unternehmen auch den Arbeitnehmern zugute kam, stand nunmehr vor vollendeten Tatsachen. Niedriglohn, eine real wesentlich höhere, aber statistisch clever manipulierte Arbeitslosigkeit, eine rasant zunehmende Verarmung verdeutlichen, was es bedeutet, wenn man den Globalplayern, den Konzernen und einer gleichgültigen, volksfernen Politik den Raum der Gestaltung überläßt! Überall Resignation – Parteipolitik nicht hilfreich Mitte des letzten Jahrzehnts profitierten ganz besonders noch linke politische Strömungen, die auf der Welle der berechtigten Entrüstung aufgrund des Wegbrechens sozialer Themen innerhalb der SPD und der Grünen ritten, um auf diese Weise Wahlstimmen einzuheimsen. Bei der Bundestagswahl 2005 flackerte die PDS noch ganz kurz mit ihren 8,7 Prozent der Wählerstimmen als viertgrößte Partei im Bundestag auf. Dennoch stellte die Große Koalition nichts anderes dar, als ein Komplettausfall sozialer Kompetenz, eine allgegenwärtige Resignation derjenigen, die nach sieben Jahren Regierungsdesaster von Rot-Grün einen Restfunken Hoffnung hegten, es würde sich im Lande ein sichtbarer Widerstand bilden, der spätestens mit entsprechendem Wahlverhalten ein deutliches Signal setzen sollte. Als das neoliberale Bündnis-Gespann nach dem Ende der letzten Großen Koalition wieder die Zügel in die Hände nahm, hielt eine Fortsetzung der empfindlichen Sozialeinschnitte an, durften sich ungebremst weiter ausbreiten, der Deutsche nimmt es schon, wenn auch zähneknirschend, in Kauf, hat ja prima bisher geklappt, oder? Wege aus den Krisen nicht wirklich in Sichtweite Vielleicht muß das Leid noch wesentlich heftiger all jene heimsuchen, die trotz vieler Indizien immer noch dieser unglücklichen Parteipolitik vertrauen. Hatten wir ja schon zugenüge in der Menschheitsgeschichte. Und wenn es nicht der Deutsche selbst hinkriegt, dann doch die europäischen Nachbarn, wie z.B. in Frankreich oder wesentlich deutlicher in Spanien zu sehen, denken wir an die Partido X. Zwar funktioniert das Zusammenleben, ohne daß Horden über die Lande ziehen, die sich das nehmen, was ihnen vorenthalten, wenn auch schon in bestimmten Großstadtteilen gewisse Gebiete als Problemviertel das tägliche Dasein erheblich einschränkend gefährdet. Aber das taxiert die Bundespolitik nicht wirklich, Hauptsache die selbstgebastelten Statistiken vermitteln ein Bild eines ausgewogenen Haushaltes, das Gesicht gen scheinheilig aufopferungsvolle Weltpolitik gerichtet, in dem man sich zusammen mit anderen Gleichgesinnten auf der Sonnenseite politisch korrekter Entscheidungen und Weichenstellungen wähnt. Schließlich geht es uns ja noch gut, wenn man den Blick hämisch grinsend gen die Ärmsten der Armen richtet, um die eigenen Errungenschaften zu rechtfertigen. Billig, polemisch und vollkommen realitätsfremd bis hin zu heuchlerisch ist eine solche Argumentation, aber das interessiert niemand wirklich, weil die Maske der Demokratie so denkbar einfach die wesentlichen Probleme verschleiert, alles sich den Mächten der Eliten unterordnet. Ihr Lotar Martin Kamm