Aktuelle Regionalentwicklung im Landkreis Birkenfeld

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Aktuelle Regionalentwicklung im Landkreis Birkenfeld
Aktuelle Regionalentwicklung
im Landkreis Birkenfeld
Modellprozess MITMACHEN !
Modellvorhaben LandZukunft & Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Mit neuen Wegen der Regionalentwicklung
schaffen wir Freiräume für kreative Köpfe.
Selbstbewusste Menschen setzen den
ländlichen Raum in Wert.
Regionalmanagement als Chance
für die ganze Region.
in Kooperation mit
Impressum
Titel:
Aktuelle Regionalentwicklung im Landkreis Birkenfeld.
Modellprozess MITMACHEN! – Modellvorhaben LandZukunft & Nationalpark Hunsrück-Hochwald.
Mit neuen Wegen der Regionalentwicklung schaffen wir Freiräume für kreative Köpfe.
Selbstbewusste Menschen setzen den ländlichen Raum in Wert.
Regionalmanagement als Chance für die ganze Region.
Ausgabe April 2014
Herausgeber:
Landkreis Birkenfeld · Schneewiesenstraße 25 · 55765 Birkenfeld
www.landkreis-birkenfeld.de · E-Mail: [email protected] · T
elefon: 0 67 82-15-0
in Kooperation mit dem
Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e. V. · Schlossallee 11 · 55765 Birkenfeld
Projektleitung:
Landkreis Birkenfeld · René Maudet · Wirtschaftsförderung
Verfasser:
Dipl.-Soziologe René Maudet · Landkreis Birkenfeld
E-Mail: [email protected] · Telefon: 0 67 82-15-731
Bildbeiträge:
Landkreis Birkenfeld, Birkenfeld 2014 und einzeln genannte Projektträger und Unternehmer
Sebastian Caspary: Fotos auf den Seiten: 6, 13 oben, 20 und 21, 39 oben
René Maudet: Fotos auf den Seiten: 10 und 35
Dreher · Naheland-Touristik GmbH: Foto auf der Seite 11
Sohne · Piel-Media · Naheland-Touristik GmbH: Foto auf der Seite 13 unten
Historisches Kupferbergwerk Fischbach: Foto auf der Seite 36
Reiner Drumm: Fotos auf den Seiten 38 und 39 unten
Quellenangabe der mit * gekennzeichneten Zitate:
Krotscheck, C. u.a. (2007): Politik der Inwertsetzung, 12 Entscheidungen zur Überwindung der Zuvielisation,
Auersbach 2007, Büro für Verfahrenstechnik und Regionalentwicklung, Dr. Christian Krotscheck (BVR Verlag)
Textsatz, Bild- und Grafikbearbeitung, Gestaltung:
Hausmacher Art Werbeagentur · Hauptstraße 41a · 55608 Bergen/Kirn
Telefon: 0 67 52-91 46 88 · www.hausmacherart.de
Druck:
PRINZ-DRUCK Print Media GmbH & Co KG
Felsenmühlstraße 15 · 55743 Idar-Oberstein
Telefon: 0 67 84-9 97 00 · www.druckerei-prinz.de
2
Inhaltsverzeichnis
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Vorwort Landrat Dr. Matthias Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Vorwort Günter Heß – Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Der Modellprozess „MITMACHEN!“ lebt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mobilität & baulich technische Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Soziale Infrastruktur & Bildung und Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Städte und Dörfer & regionale Identität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Film im Theater der Initiative „StattKino“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Barrierefreies, barrierearmes Wohnen –
Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld (KSG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Familienpatenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Neue Nachbarschaftshilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
EASI – Erlebnis, Aktion, Spaß und Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Internetcafé „Birkenfelder Käuze“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Modellvorhaben LandZukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Elektromobilitäts-Zentrum (Emob-Z) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Energie Rhaunen – Rural region meets biogas science (RumeSc) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
(Bio)Energiedorf-Coaching (BEDC) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum –
Das Elektro-Bürgerauto der Verbandsgemeinde Birkenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Barrierefreies Kupferbergwerk Fischbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Kooperationsdreieck Schule – Wirtschaft – Hochschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Internet-Plattform „vitaminBIR“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
„Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ Nohen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Produktmanager „Edelsteine & Erdgeschichte“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Grenzgänger – Gemeinsames Mitteilungsblatt der Landkreise BIR & WND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Die Unternehmer der Steuerungsgruppe LandZukunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Ausbildungsverbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Marketingaktion der Edelsteinregion Idar-Oberstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Die Nationalparkregion – ein weiterer Baustein! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Resümee und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3
Vorwort
Dr. Matthias Schneider
Landrat
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
erste Ergebnisse des Modellprozesses MITMACHEN! legten eines unverkennbar sehr rasch offen: Der Bevölkerungsrückgang
in unserem Landkreis war nicht mehr zu übersehen und er liegt
deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Unsere Idee, gezielt den unternehmerisch denkenden Menschen
und daran gekoppelte Projekte in den Mittelpunkt dieses Modellvorhabens zu stellen, war offenbar im Bundesministerium auf
große Resonanz gestoßen.
Die demografische Prognose für unseren Landkreis stellt hohe
Anforderungen an die Entwicklungen im wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereich. Verwaiste Kindergärten und Schulen
sowie leer stehende Geschäfte und Wohnhäuser sprechen hierfür eine deutliche Sprache.
Unsere Idee war auch die Grundlage, um uns für die Einrichtung des Nationalparks in unserem Landkreis zu bewerben. Neben den naturschutzfachlichen Aspekten dieses Vorhabens der
Landesregierung sahen wir sehr schnell in konsequenter Logik
die Chance, durch die damit erforderlichen strukturpolitischen
Veränderungen ebenfalls das größte Potenzial unserer Bürger in
der Region zu aktivieren: Ideenreichtum und unternehmerisches
Denken! Der Modellprozess MITMACHEN! und das Modellvorhaben LandZukunft geben uns das empirische Rüstzeug an
die Hand, um in der Nationalparkregion weitere Weichen für
die Zukunft erfolgreich zu stellen. Ich sehe uns hier auf gutem
Wege!
Darüber hinaus war den Ergebnissen aber auch zu entnehmen,
dass die Sensibilität für den demografischen Wandel bei den
Menschen noch nicht ausreichend entwickelt war: Weder für das
Phänomen an sich noch für die damit verbundenen Konsequenzen. Das Phänomen an sich ist für unsere Region nicht neu.
Dank des Modellprozesses MITMACHEN! und des Modellvorhabens LandZukunft ist es uns in den vergangenen drei Jahren
gelungen, das Bewusstsein in der Bevölkerung für das Phänomen
des demografischen Wandels, seine Ursachen und die mit ihm
verbundenen Folgen zu wecken. Das war insgesamt keine einfache Aufgabe, und all denen, die sich hier eingebracht haben,
möchte ich an dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank aussprechen.
Ihr
Dr. Matthias Schneider
Eine Region hat im Sog des demografischen Wandels erst dann
verloren, wenn sich Ideenreichtum, Innovationsgeist und Organisationsgeschick nicht mehr wecken und miteinander vernetzen lassen und eine gemeinsame Vision verloren geht. Über
die Basisarbeit des vom Land unterstützten Modellprozesses
MITMACHEN! hinaus konnten wir durch das vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgelobte Modellvorhaben LandZukunft
einzelne Initialpunkte setzen, um gezielt neue Entwicklungen anzustoßen. So greifen beide Großprojekte logisch ineinander. Ein
Glücksfall!
4
Vorwort
Günter Heß
Regionalrat Wirtschaft
Landkreis Birkenfeld
Sehr geehrte Damen und Herren,
der demografische Wandel verändert auch unseren Landkreis.
Wir werden „weniger, älter und bunter“. Die damit einhergehenden Umbrüche und Herausforderungen in ihrer Vielfalt und
Komplexität erfordern eine langfristige Planung und Beschäftigung vieler unterschiedlicher Akteure in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft und brauchen eine strategische Steuerung.
Der Regionalrat Wirtschaft (RRW) für den Landkreis Birkenfeld
ist ein von Mitgliedern getragener überparteilicher Verein.
Ziele sind die Stärkung der regionalen Entwicklung des Landkreises im Allgemeinen sowie die Entwicklung der regionalen Wirtschaft im Speziellen.
Wir kooperieren intensiv mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen, kommunalen Wirtschaftsförderern, Kammern und weiteren Akteuren.
Wir arbeiten ständig an einem Netzwerk für alle aus der regionalen Wirtschaft, das allen Unternehmen von Nutzen sein
kann. Dies hat bereits zu nicht zu erwarteten Synergieeffekten
geführt.
Die Arbeit des RRW ist darauf gerichtet, den Landkreis als Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln, die Schaffung, aber auch die
Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Region zu unterstützen, etwa
durch die Ansiedlung neuer innovativer Betriebe.
Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung
Birkenfeld wurde eine Argumentationshilfe für unsere Unternehmen unter dem Motto „Enter 1. Class“ erarbeitet.
Das „Regionalzeichen Wirtschaft“ wurde als Qualitätssiegel
kreiert und wird kurzfristig an die verschiedensten Betriebe vergeben.
Mit Erfahrung, Pioniergeist, Verstand und Schaffenskraft will der
RRW gemeinsam mit allen Akteuren in der Ideenschmiede der
Region für die „Welt“ von morgen arbeiten.
Mit dem Nationalpark in Rheinland-Pfalz, von dem der größte
Anteil im Landkreis Birkenfeld liegen wird, eröffnen sich durch
die zu erwartenden Fördermöglichkeiten weitere Perspektiven,
beispielsweise Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur.
Es ist spannend, an einer guten Zukunft zu arbeiten. Es ist die
Vielfalt, die unsere ländliche Region so interessant macht.
Daher ist es wichtig, die Kräfte in unserem Landkreis, unserer
Region, zu bündeln und die ökonomischen, sozialen und ökologischen Ansätze miteinander zu verbinden.
Wir wollen nicht nur ein Stück Regionalgeschichte schreiben,
sondern Projekte weiterentwickeln, Ideen und Visionen fördern,
und auch weitere Impulse aussenden.
Ihr
Dabei hören unsere Initiativen und Aktivitäten nicht an politischen Landes- oder Kreisgrenzen auf.
Günter Heß
5
„Eine Region,
die nicht weiß,
was sie will,
muss nehmen,
was sie
bekommt.“*
Traunbach, Abentheuer
Der Modellprozess „MITMACHEN!“ lebt!
Der Modellprozess MITMACHEN! brachte durch die Teilnahme
von mehr als 270 Bürgerinnen und Bürgern an 23 Workshops
insgesamt 134 Ideen und Projekte hervor.
Durch das Engagement von vielen Privatpersonen, Unternehmen und der Verwaltung konnten über die Hälfte der gesammelten Verbesserungsmöglichkeiten bis zum ersten Quartal
2014 umgesetzt werden beziehungsweise befinden sich in der
Umsetzung. In Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft,
Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz wurden 2011 eine Strukturanalyse erstellt und eine Bürgerbefragung vorgenommen. Diese exzellenten Informationsgrundlagen
ermöglichten, die Förderphase des Bundesmodellvorhabens
LandZukunft zu erreichen.
Durch LandZukunft konnten in zwölf innovativen Projekten
wertvolle Investitionen in Höhe von knapp 2,5 Millionen Euro
realisiert werden.
beitragen. Dabei wurde deutlich, dass die Akteure der Region
nur unzureichend vernetzt sind und dieser Umstand einen deutlichen Engpass im Hinblick auf deren Wettbewerbsfähigkeit darstellt.
Beim Modellvorhaben LandZukunft wurde der Arbeitskreis
„Wirtschaft“ schließlich in die konkrete Entwicklung von Projekten einbezogen, um den bekannten Defiziten entgegenzuwirken
und die wertvollen Ideen der Wirtschaftsakteure zu nutzen.
Schließlich fand am 7. Mai 2013 die Gründungsversammlung des
Regionalrats Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e. V. in Birkenfeld
mit rund 40 Interessierten statt.
Der Verein verfolgt langfristig die Ziele, die Zusammenarbeit
zwischen Wirtschaft, Vereinen und Verbänden, Wissenschaft,
Politik und Verwaltung zu intensivieren, ein Netzwerk aufzubauen und somit die Entwicklung der Region zu stärken.
Begleitend zur Strukturanalyse für den Landkreis Birkenfeld
wurde damals innerhalb von MITMACHEN! ein Arbeitskreis
„Wirtschaft“ einberufen, der in regelmäßigen Abständen zusammentrat. Dieser Arbeitskreis konnte so aus Expertensicht
zur Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Birkenfeld beratend
Weitere im Modellprozess MITMACHEN! entstandene Projekte
sind Familienpatenschaften (siehe Seite 15) und Neue Nachbarschaftshilfen im Landkreis Birkenfeld (siehe Seite 16).
Somit konnten durch MITMACHEN! sehr wichtige Impulse für
die Fortführung der Regionalentwicklung im Landkreis Birkenfeld gesetzt und auch institutionalisiert werden.
Das Projekt Familienpatenschaften
Länderübergreifender Unternehmertreff BIR und WND
7
Mobilität & baulich technische Infrastruktur
Das Internetcafé „Birkenfelder Käuze“
Das „Kunsthandwerk TöpferCafé Allerhand“ in Nohen
am 27. 8. 2013 das Internetcafé „Birkenfelder Käuze“ eröffnet
(siehe Seite 18) und in Idar-Oberstein im dritten Quartal 2013
das Themenkino „Film im Theater der Initiative Stattkino“ ins
Leben gerufen wurde (siehe Seite 12).
Außerdem konnte durch Förderung des „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ in Nohen ein wichtiger Beitrag zur generationsübergreifenden Infrastruktur geleistet werden (siehe Seite
29).
Das Themenkino „Film im Theater der Initiative Stattkino“
In den Handlungsfeldern „Mobilität“ und „baulich technische
Infrastruktur“ konnten sowohl kleinere als auch größere Projekte realisiert werden, so zum Beispiel die Abschaffung der
Extrakosten bei der Nutzung eines Kindersitzes in einem Anrufsammeltaxi; der Betrieb eines Elektro-Bürgerautos in der
Verbandsgemeinde Birkenfeld (siehe Seite 25); die Flexibilisierung des ÖPNV.
Noch nicht verwirklicht werden konnten bisher das Mitfahrsystem CARLOS, ein Kultur- und Discobus oder der Ausbau
der Werbung für den ÖPNV an Bushaltestellen.
Als besonders positiv ist jedoch zu werten, dass 2013 in Brücken eine Seniorenwohngemeinschaft eingerichtet, in Birkenfeld
8
Viele Netzwerke für „Handwerker Selbsthilfe“ sind mittlerweile
im Internet etabliert. Eine ganze Reihe von Förderprogrammen
für den Erwerb und die Modernisierung von Altbauten werden
von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angeboten. Bei
öffentlichen Veranstaltungen des Landkreises wird auf die Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel verstärkt geachtet.
Als weitere in der Planung befindliche Vorhaben sind zu nennen:
Der Anrufdienst (ANDI) und Rufdienst (RUDI) sollen ausgebaut und besser vermarktet und eine Servicequalitätsinitiative
der Gastronomie angeboten werden.
Durch das positive Votum der Region für einen Nationalpark
ist die Chance gewachsen, dass in den kommenden Jahren vieles bisher Unausgeführte realisiert werden kann. Dazu gehören
das Bewerben des ÖPNV bei Touristen und Senioren sowie bei
Schülerinnen und Schülern über soziale Netzwerke, die Sicherstellung der ÖPNV-Verbindungen zu touristischen Zielen oder
die Förderung der Fahrradnutzung und E-Bikes.
1
Soziale Infrastruktur & Bildung und Erziehung
ENTER THE
.
DE
CLASS
Der Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e.V. (RRW)
konnte unter anderem eine Argumentationshilfe zum Anwerben
von Fach- und Führungskräften auf den Weg bringen.
Der EASI-Aktionstag: Eine gemeinsame Initiative vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, den Verbandsgemeinden Baumholder
und Birkenfeld in Zusammenarbeit mit dem Landkreis.
In den Handlungsfeldern „soziale Infrastruktur“ und „Bildung
und Erziehung“ konnten viele soziale Projekte realisiert werden. Wie im Abschnitt zuvor aufgeführt, haben die Projekte Internetcafé „Birkenfelder Käuze“ und „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ in Nohen dazu beigetragen, dass Treffpunkte
mit Niveau für Jung und Alt eingerichtet werden konnten.
RRW sind zum Beispiel die Einführung des Regionalzeichens
Wirtschaft „Made-in-BIR“. Ein gemeinsamer Unternehmertreff
mit dem Landkreis St. Wendel konnte am 14. 3. 2014 initiiert
werden. Besonders wichtig ist dem RRW, dass die regionalen
Akteure aus den unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen an
der Entwicklung der Region beteiligt werden (siehe Seite 37).
„Birkenfelder Käuze“ bieten zudem Senioren Unterstützung
beim Einkaufen online sowie offline an. Durch diese Broschüre
werden aktuelle Initiativen in der Region weiter bekannt gemacht, wobei weiterer Handlungsbedarf in Form von weiteren
Werbemaßnahmen immer noch besteht.
Seit dem ersten Quartal 2014 können Schülerinnen und Schüler
der Verbandsgemeinden Baumholder und Birkenfeld eine weitere Unterstützung bei der Berufswahl durch eine neue Ausbildungsmesse bekommen. Das Projekt wurde von der Realschule
plus Birkenfeld in Kooperation mit dem Projekt „Kooperationsdreieck Schule – Wirtschaft – Hochschule“ realisiert. Der besondere Fokus liegt bei dem Projekt auf dem regionalen Ausbau
der Kooperationen zwischen den Schulen, den Unternehmen
und den Hochschulen (siehe Seite 27).
Am 27. September 2013 fand in Birkenfeld der EASI-Aktionstag statt, eine gemeinsame Initiative vom Landeskriminalamt
Rheinland-Pfalz, den Verbandsgemeinden Baumholder und
Birkenfeld in Zusammenarbeit mit dem Landkreis. An diesem
Tag präsentierten sich 25 Vereine insgesamt 400 Schülerinnen
und Schülern der fünften und sechsten Klassenstufen (siehe
Seite 17).
Der im Mai gegründete Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e. V. (RRW) konnte unter anderem eine Argumentationshilfe (unter dem Titel „ENTER THE 1. CLASS“ in neun
Sprachen abgefasst) zum Anwerben von Fach- und Führungskräften auf den Weg bringen. Weitere geplante Aktivitäten des
Ganzjährige Möglichkeiten für Praktika können ab dem dritten Quartal auf der Internet-Plattform „vitaminBIR“ abgerufen
werden. Die neue Plattform wurde von der Ausgangsbasis, der
Darstellung der regionalen Firmen, um die Möglichkeit erweitert, regionale Ferienjobs und Kleinaufträge für Schüler und Studenten, duale Studiengänge, reguläre Arbeitsplätze und weitere
Angebote der Hochschule abzurufen (siehe Seite 28). Die bestehenden Ausbildungsbörsen werden durch die Plattform und
die jeweiligen Beauftragten der Schulen vermarktet.
9
Städte und Dörfer & regionale Identität
Insgesamt konnten in den beiden Handlungsfeldern „Städte und
Dörfer“ und „regionale Identität“ auch viele Projekte realisiert
werden. Dennoch besteht in diesen Bereichen noch verstärkt
Handlungsbedarf.
Die Einrichtung einer gemeinsamen kreisweiten Gebäudebörse
wird aufgrund der Marktmacht von Immobilienscout 24 und
weiteren Anbietern nicht angestrebt. Dennoch gibt es in den
Verbandsgemeinden Baumholder und Herrstein Gebäudebörsen, und auch das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz betreibt eine Gebäudebörse, die sich
über das Bundesland erstreckt.
Durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird ebenfalls
große Aufmerksamkeit für die Region erzeugt.
Informationen zur Dorferneuerung werden regelmäßig in den
Amtsblättern bekannt gegeben. Die Fördermöglichkeiten im
Umgang mit Leerständen wurden schon Anfang 2012 für den
Workshop Leerstandsmanagement und Nahversorgung zusammengestellt und unter anderem auf der Baumesse in Idar-Oberstein einem breiten Publikum präsentiert. Informationen hierzu
können jederzeit bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises
Birkenfeld angefragt werden.
Eröffnung des „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ in Nohen
10
In Nohen konnte ein altes Bauernhaus saniert und umgebaut
werden. Das „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ in Nohen
ist jetzt dort eingezogen, und man darf hoffen, dass mit der Einrichtung des Nationalparks weitere Gasthäuser in der Region
(wieder) eröffnet werden.
In der Wirtschaftsförderung des Landkreises Birkenfeld wurde im Jahr 2013 eine Fördermittelexpertin ausgebildet, die als
zentrale Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Zur Entwicklung eines WIR-Gefühls trägt insbesondere das Mitteilungsblatt
„Grenzgänger“ bei (siehe Seite 31).
Durch die Argumentationshilfe „ENTER 1. CLASS“ wurde ein
Produkt zur Vermarktung des Landkreises und zur Akquirierung
von Fach- und Führungskräften geschaffen. Die Internetplattform „vitaminBIR“ stellt ein neues Kommunikationsmedium dar,
das eine bedeutende Netzwerkfunktion im Landkreis übernehmen wird.
Durch die Entwicklung des Nationalparks wird der Fokus automatisch auf den Ausbau des Marketings für den Tourismus
gelegt werden.
Sonstiges
Hier reicht die Bandbreite vom Aufbau regionaler kommunaler
Energie bis hin zur Einrichtung einer Unternehmensbörse am Umwelt-Campus Birkenfeld.
Die Transparenz von politischen Entscheidungen wurde über das
Bereitstellen der Protokolle der Kreistagssitzungen auf der Internetseite des Landkreises erhöht. Bis zum ersten Quartal 2014
konnte die Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (WISEG) des Landkreises Birkenfeld mit 13 Fotovoltaikanlagen eine Leistung von bis zu 710 Kilowatt-Peak (kWp)
installieren, und die Wärmeversorgung des Schulzentrums „Auf
der Bein“ in Idar-Oberstein wird auch komplett aus regenerativen
Energien generiert. In den Prozess der Entscheidungsfindung für
einen Nationalpark in unserer Region wurden in bisher noch nicht
dagewesener Weise die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen.
Die ehemalige Diskothek Granada in Idar-Oberstein wurde grundlegend renoviert, von neuen Betreibern wiedereröffnet und erfreut
sich nun mit einem neuen Konzept und unter dem neuen Namen
„Palacio Granada“ großer Beliebtheit. Die Produktmanagerin für
das Thema „Edelsteine und Erdgeschichte“ sensibilisiert die Unternehmen in der Region Idar-Oberstein für das Thema Edelsteine
(siehe Seite 30).
Informationen zu dem Thema Kriminalprävention wurden in einer Ortsbürgermeisterdienstbesprechung am 17. Oktober 2012
gegeben. Der Ausbau von Breitbandinternet ist in Bearbeitung
und wird äußerst erfolgreich umgesetzt.
Das kreisweite Projekt Familienpatenschaften wurde im Mai
2013 begonnen und seither sind eine ganze Reihe von Familienpatenschaften ins Leben gerufen worden (siehe Seite 15).
In der Verbandsgemeinde Birkenfeld wurde im Jahr 2013 mit
der Erstellung eines flächendeckenden Leerstandskatasters begonnen. Die innerörtliche Flurbereinigung ist regulär in Bearbeitung. Der Ausbau von Nahwärmenetzen befindet sich für die
Schneewiesenstraße in Birkenfeld und die Vollmersbachstraße in
Idar-Oberstein in der Planung. Seit 2013 wird durch die Studie
„Jugend im Blick“ vom Deutschen Jugendinstitut (München) in
Kooperation mit dem Landkreis Birkenfeld unter anderem eine
Befragung der Jugendlichen vor Ort umgesetzt.
Die Wanderausstellung „Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz“
konnte Ende 2012 in mehreren Orten besichtigt werden. Für
die Weiterentwicklung der Region konnte im Mai 2013 der Verein Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e. V. gegründet
werden.
Workshop Edelsteinschleifen, Michael Dreher
11
Initiative „StattKino“: Film im Theater
Ab Frühjahr 2013 lernten auch in Idar-Oberstein die Bilder wieder laufen. Dies ist der Initiative „StattKino“
zu verdanken, einer Kooperation von ehrenamtlichen Kinobegeisterten und dem Kulturamt der Stadt.
Im Rahmen der Kombination von cineastischem und kulinarischem Erlebnis wird darauf geachtet, dass eine enge thematische Verknüpfung besteht. Zu den Filmen werden landestypische
Spezialitäten zubereitet, stets passend zum jeweiligen Film.
Das Angebot wird quer durch die Altersgruppen sehr gut angenommen, für die Erwachsenenfilme hat sich bereits eine kleine
Fangemeinde gebildet. Meist ist die Kombination aus Film und
Essen schon lange vor der Veranstaltung ausgebucht. Immer
mehr Menschen sehen sich aber auch „nur“ den Film an. Das
Stadttheater bietet hier genügend Raum um auch, wie schon
geschehen, bis zu 400 Zuschauern großzügig Platz zu bieten.
Schon der Name „StattKino“ bringt zum Ausdruck, was gewollt
ist: Ein Kino ist finanziell und personell nicht umsetzbar. Die Initiative wollte statt des Kinos einem Publikum mit Lust an guten
Filmen einen anderen Raum geben.
Ein geeigneter Ort wurde mit dem Stadttheater gefunden. Hier
präsentiert sich seit April 2013 großes Kino im großen Wohnzimmer. Das optisch-akustische Vergnügen wird durch köstliche
Leckereien vorweg abgerundet und komplettiert – besser und
gesünder als jedes Popcorn!
Seit dem Herbstprogramm gibt es neben einem monatlichen
Film für Erwachsene auch Filme für Kinder und Jugendliche. Auf
dem Programm einer jeden Spielzeit steht auch ein „besonderer“
Film. Das gesamte Programm tritt dabei aber nicht in Konkurrenz
zu den bestehenden Kinos der Region, da keine aktuellen Filme
gezeigt werden. Neben bekannten Filmen für Kinder und Jugendliche, die sich zum Teil auch an der Jahreszeit orientieren (beispielsweise „Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ im Dezember
2013) werden vor allem Filme gezeigt, die sich mit speziellen Problemlagen und Lebenssituationen einzelner Altersgruppen oder
dem gemeinsamen Miteinander vielfältiger Menschen befassen.
Dabei kommt auch der Humor keineswegs zu kurz! Es werden
sowohl weltbekannte Produktionen als auch beachtenswerte
Werke nur wenig bekannter Regisseure gezeigt.
12
Das Konzept trägt sich durch das große ehrenamtliche Engagement selbst, so können die Eintrittspreise auf äußerst niedrigem
Niveau gehalten werden. Der Eintritt zu den Erwachsenenfilmen
kostet 4 Euro (inklusive Essen – mit Voranmeldung – 10 Euro).
Den monatlichen Familienfilm kann man sich sogar für nur 2
Euro pro Person anschauen, sodass einer Vielzahl von Familien
der Kinobesuch im Stadttheater ermöglicht wird.
Für die Zukunft wünschen sich die Kinomacher die bleibende
Unterstützung der Stadt Idar-Oberstein mit unkomplizierter
Nutzung des Stadttheaters an den vorgesehenen Kinotagen.
Informationen zum Programm finden Sie auf der Website der
Stadt Idar-Oberstein unter: www.idar-oberstein.de
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Pantoffel- und Couchkino war gestern, heute geht man zum
StattKino ins Stadttheater!“
Träger des Projektes und Ansprechpartner:
Initiative StattKino & Kulturamt Idar-Oberstein,
Telefon: 0 67 81- 6 48 84,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: April 2013
„Man muss
die Region
wahrnehmen und
wertschätzen,
um sie zu
entwickeln.“*
Rapsfeld und Löwenzahnwiese,
Dienstweiler
Edelsteinobjekt, Andrea Sohne
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Barrierefreies, barrierearmes Wohnen –
Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld (KSG)
Die Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld (KSG) ist ein kommunales Wohnungsunternehmen und betätigt sich als
Vermieterin von Wohnungen im Landkreis Birkenfeld. Trotz des Bevölkerungsrückgangs behauptet sich die KSG
und stellt sich auf geänderte Bedürfnisse und Anforderungen der Mieter ein. So baute sie bereits erfolgreich
Erdgeschosswohnungen barrierearm beziehungsweise barrierefrei um.
Die Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld (KSG) wurde 1950
gegründet. Ziel war es, von kommunaler Seite attraktiven
Wohnraum für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Die
KSG ist seit dieser Zeit kontinuierlich gewachsen und verfügt
mittlerweile über Immobilien in insgesamt 12 Gemeinden, die
meisten davon in Baumholder und Birkenfeld. Mit insgesamt
147 Häusern, 636 Wohnungen, einem Gewerbeobjekt und 125
Garagen ist die KSG gut aufgestellt. Die Durchschnittsmiete betrug im Berichtsjahr 2012 4,06 Euro/m2, wobei die Mietpreise
aufgrund der energetischen Sanierungen stetig angestiegen
sind.
Die Nachfrage nach Wohnraum ist vor dem Hintergrund des
demografischen Wandels kontinuierlich zurückgegangen, wobei
sich die KSG auf dem schrumpfenden Markt bisher gut behaupten konnte. Die gute Ausstattung der Häuser und Wohnungen
sowie der relativ niedrige Mietpreis sind die Gründe dafür.
Die Ansprüche einer älter werdenden Bevölkerung beziehungsweise von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung
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bringen es mit sich, dass barrierearme und barrierefreie Wohnungen verstärkt nachgefragt werden. Darauf hat sich die KSG
eingestellt: Mit dem barrierearmen Umbau der Erdgeschosswohnung Am Bußbach 2 in Birkenfeld konnte ein erster Erfolg
erzielt werden. Weitere Umbaumaßnahmen zur Reduzierung
von Barrieren sollen folgen.
Ziel ist es, alle Erdgeschosswohnungen der KSG alters- und
behindertengerecht umzubauen.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„KSG – zukunftssicheres Wohnen und Leben“
Träger des Projektes und Ansprechpartner:
Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH,
Telefon: 0 67 82-1 07 00,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Mai 2011
Familienpatenschaften
Bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel in Form von zunehmender Individualisierung und der steigenden
Mobilität der Menschen, haben die Herausforderungen für Familien in Bezug auf die Kinderbetreuung zugenommen.
Familiengenerationen wohnen oftmals nicht mehr in unmittelbarer Nähe zueinander und können sich somit wenig
gegenseitig unterstützen. Das vom DRK-Kreisverband Birkenfeld e.V., dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises
Obere Nahe und dem Landkreis Birkenfeld ins Leben gerufene Projekt „Familienpatenschaften“ soll einen Kontakt
zwischen liebevollen und erfahrenen Menschen und Familien herstellen, sodass beide Seiten die vielen Vorteile
eines Lebens in einem größeren Familienverbund genießen können.
Verschiedene Lebensumstände und -abläufe können Familien
vor große Herausforderungen bei der Kinderbetreuung stellen.
Die genaue Planung und Organisation des Tagesablaufs ist unter
diesen Umständen dringend erforderlich, sodass bereits kleine
Abweichungen hiervon zu Schwierigkeiten und Stress führen
können. Im Gegensatz dazu gibt es Menschen, die noch Zeit und
Motivation haben, um sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen
und ihre wertvolle Lebenserfahrung mit anderen zu teilen.
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee von „Familienpatenschaften“, in denen engagierte Mitbürger eine Patenschaft für
Kinder übernehmen. Das Pilotprojekt, das in Teilen des Kreisgebiets und der Stadt Idar-Oberstein erfolgreich verfolgt wird, soll
die generationenübergreifende Zusammenarbeit fördern. Viele
Menschen haben in ihrem Leben Erfahrung im Umgang mit Kindern sammeln können und wünschen sich eine sinnvolle Aufgabe sowie das Gefühl, zum Beispiel auch nach dem Berufsleben
noch weiter gebraucht zu werden. Durch tatkräftige Unterstützung der Partnerfamilien können neue Erfahrungen gemacht und
liebevolle Beziehungen aufgebaut werden. So profitieren beide
Seiten von der neu gewonnenen Beziehung.
Der DRK-Kreisverband Birkenfeld e.V. organisiert mehrere Informationsveranstaltungen, in deren Rahmen die Familienpaten
auf den Umgang mit Kindern wie auch auf den Anschluss an
eine bislang fremde Familie vorbereitet und ausgebildet werden. Während eines anschließenden Treffens lernen sich Eltern und mögliche Familienpaten näher kennen und sehen so,
ob „die Chemie stimmt“. Anschließend wird entschieden, ob
eine Patenschaft gewünscht ist. Erst danach werden der Pate
und die Kinder einander vorgestellt und einer gegenseitigen Hilfe mit Familienanschluss steht nichts mehr im Weg. Auch in der
Folgezeit werden begleitende Informationsveranstaltungen zum
gegenseitigen Austausch angeboten.
Folgende Ansprechpartner stehen jederzeit bei Fragen und Problemen zur Verfügung: Thea Maurer beim Diakonischen Werk,
Isabelle Stützel beim DRK-Kreisverband und René Maudet bei
der Kreisverwaltung Birkenfeld. Das Projekt kann schon heute
Erfolge vorweisen. Es wurden bislang schon eine ganze Reihe
von Paten ausgebildet und Familienpatenschaften geschlossen.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Kinderlachen erfreut das Herz und entlastet die Familie“
Träger des Projektes und Ansprechpartner:
Thea Maurer, Telefon: 0 67 81-5 07 00
Diakonisches Werk des Kirchenkreises Obere Nahe,
E-Mail: [email protected]
Isabelle Stützel, Telefon: 0 67 81-50 92 30
DRK Kreisverband Birkenfeld e. V.,
E-Mail: [email protected]
René Maudet, Landkreis Birkenfeld
Telefon: 0 67 82-1 57 31,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: April 2013
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Neue Nachbarschaftshilfen
Die Zahl der Einwohner des Landkreises Birkenfeld nimmt stetig ab und gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt an.
Die Gründe hierfür liegen in der niedrigen Geburtenrate, der Abwanderung erwerbsfähiger Personen in andere Regionen
sowie der hohen Sterblichkeitsquote. Diese Entwicklung ist auf absehbare Zeit nicht umkehrbar. Die Zunahme der Zahl
älterer Menschen hat einen wachsenden Betreuungs- und Hilfebedarf zur Folge, doch es wird schwieriger, diesem Bedarf
zu entsprechen; denn familiäre und außerfamiliäre, personelle sowie finanzielle Ressourcen werden abnehmen.
Um negativen Folgen entgegenzuwirken und diese abzumildern, wurde die Projektidee „Neue Nachbarschaftshilfen“
entwickelt: Durch bürgerschaftliches Engagement sollen sich mehr ältere Menschen als bisher für andere Ältere
beziehungsweise Hochbetagte einsetzen, um dem Verlust von Selbstständigkeit und Lebensqualität zu begegnen.
In Zusammenarbeit mit dem Landkreis, den Gemeinden und weiteren regionalen und lokalen Akteuren sollen solche
Nachbarschaftshilfen schrittweise aufgebaut werden.
Bevölkerungsprognosen für das Jahr 2030 zeigen, dass der Landkreis Birkenfeld deutlich an Einwohnern verlieren wird. Darüber
hinaus wird der Anteil an älteren und hochbetagten Menschen
weiter ansteigen. Aus dieser Situation ergibt sich ein höherer Betreuungsbedarf, dem mithilfe der Initiative „Neue Nachbarschaftshilfen im Landkreis Birkenfeld“ entsprochen werden soll. Mit dem
Projekt wird das Ziel verfolgt, mit ehrenamtlichem Engagement
systematisch Nachbarschaftshilfen im Landkreis Birkenfeld über
das bereits bestehende Angebot hinaus zu organisieren und zu
unterstützen.
Umgesetzt wird der Aufbau von Initiativen zur Nachbarschaftshilfe durch einen Zusammenschluss verschiedener Akteure. Das
Projekt wird durch den Landkreis Birkenfeld, das Land RheinlandPfalz, die Share Value Stiftung und die Stiftung Deutsches Hilfswerk finanziell sowie durch die ehrenamtliche Arbeit der Stiftung
ProAlter unterstützt, wobei letztere Projektträgerin ist. ProAlter
initiiert und betreut deutschlandweit Nachbarschaftshilfeprojekte
und konnte bereits Erfahrungen in den Landkreisen Kassel (Hessen) und Stendal (Sachsen-Anhalt) sammeln. Nun sollen diese
Erkenntnisse in den neuen Prozess zum Aufbau von Nachbarschaftshilfen im Landkreis Birkenfeld eingebracht werden.
Unter dem Motto „Das hilfreiche Alter hilfreicher machen“ wird
das Potenzial älterer Menschen, sich für andere Ältere einzusetzen
und diese zu unterstützen, gefördert. Mögliche Betreuungsleistungen eines solchen Engagements betreffen einfache Dinge des täglichen Lebens, Besuche und Gespräche, Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen, Fahrdienste, Einkaufshilfe oder kleine
häusliche Dienstleistungen. Dabei soll das Projekt Angebote der
professionellen Pflege oder Betreuung auf keinen Fall ersetzen,
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sondern diese vielmehr ergänzen und das ehrenamtliche Engagement aufbauend auf der bewährten Tradition der Nachbarschaftshilfe im ländlichen Raum fördern und zu einem verbindlichen Angebot machen.
Zur Realisierung der Nachbarschaftshilfen können Vereine gegründet und sollen bestehende Vereine gewonnen werden. Als
ständiger Ansprechpartner steht Michael Hippeli zur Verfügung.
Er informiert über den Aufbau von Initiativen bis zu einer möglichen Vereinsgründung, unterstützt die Entwicklung der nötigen
Netzwerke und nimmt Ideen zur Weiterentwicklung gerne entgegen. Im Rahmen der Umsetzung des Projektes sollen Erkenntnisse und Erfahrungen aus den bisherigen bürgerschaftlichen
Engagements in Rheinland-Pfalz sowie weiterer regionaler und
lokaler Initiativen und Projekte aus dem Bereich der sozialen Infrastruktur einbezogen werden.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Das hilfreiche Alter hilfreicher machen!“
Träger des Projektes und Ansprechpartner:
Stiftung „ProAlter – für Selbstbestimmung und Lebensqualität”
An der Pauluskirche 3, 50677 Köln
Ansprechpartner:
Klaus Großjohann,
E-Mail: [email protected]
Michael Hippeli, Telefon: 0 67 84-76 55,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: April 2013
EASI – Erlebnis, Aktion, Spaß und Information
Mit EASI bietet das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA) Kommunen, Institutionen und Organisationen des Landes
ein interessantes Veranstaltungspaket zur Vorbeugung von Gewalt, Sucht und Fremdenfeindlichkeit. Das LKA organisiert
mit Unterstützung der Kreisverwaltung Birkenfeld einen „Markt der Möglichkeiten“ für Schülerinnen und Schüler der
Orientierungsstufe sowie verschiedene Informationsveranstaltungen für Erziehungsverantwortliche und Multiplikatoren,
in deren Rahmen sich alle örtlichen Vereine, Institutionen und Organisationen mit ihren Angeboten beteiligen.
der und Jugendlichen so die unterschiedlichen Aktivitäten der
Vereine, die Sportarten und die sozialen Betätigungsmöglichkeiten ihres Umfelds kennen lernen.
Das LKA und die Kreisverwaltung Birkenfeld übernehmen
nach schriftlicher Anfrage von Kommunen, Schulen, Vereinen
oder anderen Institutionen Organisation und Planung von
Veranstaltungen. Sie stimmen mit den Interessenten mögliche Termine ab und unterstützen die Bildung eines Organisationsteams mit den Akteuren vor Ort. Im weiteren Verlauf
werden Schulen, Vereine, weitere Institutionen und Organisationen mit in die Gestaltung einbezogen.
Der Landkreis Birkenfeld hilft bei der Organisation und der
Öffentlichkeitsarbeit. Ein erster allgemeiner Informationsabend für Vereine und Jugendarbeit fand am 28. August 2013
statt, ein gemeinsamer Aktionstag von Schulen und Vereinen
am 27. September 2013. An diesem Aktionstag nahmen gut
400 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen
der Verbandsgemeinden Baumholder und Birkenfeld teil. Neben Hilfsorganisationen und Sportverbänden stellten sich an
gut zwei Dutzend Stationen vor allem Vereine aus dem Raum
Birkenfeld vor, um die Schüler/Innen für die Teilnahme an ihren Vereinsaktivitäten zu begeistern. Der „Markt der Möglichkeiten“ soll zukünftig jährlich stattfinden – immer im Wechsel
zwischen den Verbandsgemeinden Birkenfeld und Baumholder auf der einen Seite sowie den Verbandsgemeinden Rhaunen und Herrstein gemeinsam mit der Stadt Idar-Oberstein
auf der anderen Seite.
Eckdaten zum Projekt:
Neben Lehrerfortbildungen ermöglicht das LKA in Zusammenarbeit mit dem Landkreis unterschiedliche Veranstaltungsformate. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen
informieren Experten über Erscheinungsformen und Ursachen von Gewalt und Sucht und zeigen Vorbeugungsmöglichkeiten auf. Diese Veranstaltung zielt vor allem auf Eltern,
Lehrer und weitere Erziehungsverantwortliche.
Der „Markt der Möglichkeiten“ verfolgt hingegen eine breite
Beteiligung von unterschiedlichen Vereinen, Institutionen und
Organisationen, die ihre Angebote Schülern der Orientierungsstufe präsentieren. An einem Schultag können die Kin-
Statement:
„Spaß in der Freizeit verschönert jede Kriminalstatistik“
Träger des Projektes und Ansprechpartner:
Frank Hasenclever & Uwe Höflich,
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz,
Telefon: 0 61 31- 65-21 32 o. -21 07,
E-Mail: [email protected]
René Maudet, Landkreis Birkenfeld,
Telefon: 0 67 82-1 57 31,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: August 2013
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Internetcafé „Birkenfelder Käuze“
Kaum ein Bereich im privaten oder beruflichen Leben bleibt noch ohne Berührungspunkte mit dem größten Informationsmedium unserer Zeit, dem Internet. Die Vermittlung entsprechender Nutzungskenntnisse ist eine gesellschaftliche Aufgabe von hoher Bedeutung, der sich eine Gruppe Ehrenamtlicher angenommen hat. Mit Unterstützung der Stadt Birkenfeld,
die das Projekt durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten unterstützt, konnte das Internetcafé „Birkenfelder Käuze“
eröffnet werden. Dort kann im Rahmen von Schnupperkursen der Umgang mit dem Internet erlernt werden. Darüber
hinaus soll das Café auch Treffpunkt und Ort des Austauschs und gegenseitiger Hilfestellung sein.
Im Jugendzentrum der Stadt Birkenfeld wurde ein Internetcafé mit dem Namen „Birkenfelder Käuze“ eingerichtet.
Mit diesem Angebot sollen neben Senioren auch Menschen
angesprochen werden, die in körperlicher oder sozialer
Hinsicht benachteiligt sind. Das Internet bietet diesen Zielgruppen neue Informations-, Kommunikations-, Berufs- und
Lebensperspektiven.
das gesellschaftliche Engagement in den Vordergrund stellt.
Langfristiges Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen vor
Ort zu steigern, indem sie Kontakte knüpfen und Unterstützung erhalten. Dabei besteht die Möglichkeit, Veranstaltungsinformationen oder Anfragen, zum Beispiel für die Begleitung
bei Einkaufsfahrten und Behördengängen, in öffentliche Terminkalender einzutragen.
In den zweimal wöchentlich stattfindenden zweistündigen
Treffen werden die Interessierten zunächst auf leicht verständliche und unterhaltsame Art mit den Grundlagen der
PC-Nutzung vertraut gemacht, bevor sie die vielfältigen
Möglichkeiten des Internets kennenlernen.
Eine speziell eingerichtete Internet-Plattform, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppen ausgerichtet ist, dient als Lehr- und
Einstiegsportal und ist als eine Art „Online-Ratgeber“ mit
wichtigen Informationen für die Café-Besucher zu verstehen.
Die Schulungen werden von engagierten Akteuren des Projekts übernommen.
Das Projekt ist auf eine lange Laufzeit ausgelegt und wird momentan vom Landkreis Birkenfeld als Pilotprojekt unterstützt.
Zukünftig sollen auch Sponsoren dafür gewonnen werden.
Darüber hinaus erfüllt das Internetcafé vor allem eine Funktion als Treffpunkt, um in gemütlicher Runde Kontakte zu
knüpfen und gemeinsamen Aktivitäten nachzugehen, etwa
bei Foto- und Filmvorführungen. Es soll ein Ort der Begegnung sein, der vor allem die gegenseitige Hilfestellung und
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Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Das Internet eröffnet jedem Einzelnen neue Wege zur Teilhabe
am sozialen, beruflichen und kulturellen Leben!“
Träger des Projektes:
Internetcafé „Birkenfelder Käuze“
Auf Ellenborn 38, 55765 Birkenfeld
Ansprechpartner:
Volker Ipsen, Telefon: 0 67 82-96 33,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: 27. August 2013
Modellvorhaben LandZukunft
Vernetzungstreffen der Modellregionen des Bundesmodellvorhabens LandZukunft
Durch das Modellvorhaben LandZukunft, das in Kooperation
mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) durchgeführt wird, werden im Landkreis Birkenfeld innovative Wege der Regionalentwicklung gestärkt und bestehende
Ansätze weiterentwickelt.
Nach einer halbjährigen Start- und Qualifizierungsphase konnten die Landkreise Dithmarschen, Holzminden, Uckermark und
Birkenfeld, mit jeweils fünf Startprojekten, die restlichen 13 Mitbewerber zurücklassen und somit im April 2012 in die Förderphase gelangen. In den strukturschwachen Regionen sollen modellhaft neue Ansätze der Regionalentwicklung verfolgt werden,
die regionale Wertschöpfung, Sicherung von Arbeitsplätzen und
Stärkung der Lebensqualität vor Ort zum Ziel haben. Dies soll
durch die Einbindung neuer Akteure, hier besonders regionaler
Unternehmen und unternehmerischer Menschen, geschehen.
Außerdem nimmt die Steuerung über Ziele eine besondere
Rolle im Modellvorhaben ein.
von knapp 2,5 Millionen Euro auslösen. Bei allen Projekten stehen dabei Menschen mit Unternehmergeist und Innovationsbereitschaft im Fokus.
Bei der Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH wurde für das Modellvorhaben eigens eine Entwicklungsagentur eingesetzt; sie ist für die strategische Steuerung, die
Abwicklung, die Evaluation und das Controlling verantwortlich.
Diesen Aufgaben nimmt sich aktuell ein Team, bestehend aus Sebastian Caspary (Finanzabteilung), Kendra Stockmar-Reidenbach
(Wirtschaftsförderung) und René Maudet (WISEG), unter der
Leitung von Abteilungsleiter Karl-Heinz Müller und Stabsstellenleiter der Wirtschaftsförderung Michael Dietz, erfolgreich an.
Seit dem Beginn der Umsetzungsphase konnten zwölf Projekte
auf den Weg gebracht werden, die dem thematischen Schwerpunkt „Förderung des Potenzials der unternehmerischen Menschen“ zugeordnet werden können und Investitionen in Höhe
Durch die lange Tradition von Top-Down-Vorgaben der Regionalentwicklung seitens der Landesregierung und den unterschiedlichen regionalpolitischen Ausrichtungen innerhalb der
Region ist die zukunftsweisende Entwicklung der Region eine
Herausforderung, die verstärkt an Bedeutung gewinnen wird.
Die gewonnenen Erkenntnisse innerhalb der Region sollen auch
nach Ablauf des Modellvorhabens LandZukunft für die einheitliche, zielgerichtete und nachhaltige Entwicklung in der Region
Sorge tragen.
Übergabe des Zuwendungsbescheids durch die damalige
Bundesministerin Ilse Aigner
Start- und Qualifizierungsphase des Modellvorhabens
LandZukunft – Arbeitsgruppe Wirtschaft
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„Es gibt
keine echten
Grenzen,
es gibt nur
Vorstellungsgrenzen.“*
Frühnebel, Niederhambach
Elektromobilitäts-Zentrum (Emob-Z)
Mit dem „Elektromobilitäts-Zentrum“ des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier
am Standort Umwelt-Campus Birkenfeld soll regionale Kompetenz bei der Elektromobilität aufgebaut werden. Dabei
wird ein nachhaltiger Ansatz verfolgt, der Beratung und Schulung sowie Forschung und Entwicklung gleichermaßen
einbezieht. Die regionale Wirtschaft, Kommunen und die Bürger sollen in einer frühen Entwicklungsphase für dieses
Thema sensibilisiert und für nachfolgende Umsetzungsprozesse gewonnen werden. Der Schwerpunkt Elektromobilität
stellt ein regionales Alleinstellungsmerkmal dar und bietet dadurch Entwicklungschancen für die Region.
Die Aufgaben des „Elektromobilitäts-Zentrum“, kurz Emob-Z,
am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier gliedern
sich in die drei Aufgabenbereiche: „E-Schulung & PR“, „E-Forschung & Entwicklung“ und „E-Consulting & Conversion“.
regionaler Mobilitätskonzepte. Zudem sollen Werkstätten und
potenzielle Kunden miteinander vernetzt werden, um den Markt
für technische Dienstleistungen sowie Produkte rund um das
Elektroauto zu ebnen.
Der erste Bereich „E-Schulung & PR“ verfolgt das Ziel, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in der Bevölkerung zu verbessern und ein Qualifizierungsangebot für Kfz-Betriebe zu schaffen.
Daher werden Projektarbeiten an Schulen und Bürgerinformationsveranstaltungen zum Thema „Elektromobilität“ angeboten.
Mit dem modularen Schulungsprogramm rund um das Thema Elektromobilität soll das Kfz-Gewerbe auf die Anforderung
elektrischer Antriebe vorbereitet werden. Dabei wird eine enge
Zusammenarbeit mit der Elisabeth-Stiftung Birkenfeld und dem
Projekt Ausbildungsverbund angestrebt.
Mit einer eigens entwickelten Homepage und einer Informationsbroschüre soll die Zielgruppe von rund 20.000 freien Werkstätten und 14.000 Kommunen in Deutschland erreicht und
über das Angebot des Emob-Z informiert werden.
Die projektflankierende Begleitforschung bei „E-Forschung &
Entwicklung“ gewährleistet die kontinuierliche Anpassung des
Schulungsangebotes an den neuesten Stand der Technik. Zukünftige Innovationsschritte sowie allgemeine technische und ökonomische Verbesserungen der Komponenten werden dadurch
sofort an Betriebe weitergegeben.
Der dritte Bereich „E-Consulting & Conversion“ umfasst die Beratung von Kommunen und Unternehmen sowie die Erstellung
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Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Informieren, Schulen, Begeistern.
IfaS – Wir gestalten Mobilität der Zukunft.“
Träger des Projektes:
Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, IfaS
Campusallee 9926, 55768 Hoppstädten-Weiersbach
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Heck, Telefon: 0 67 82-17 12 21,
E-Mail: [email protected]
Sascha Schitterle, Telefon: 0 67 82-17 11 40,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Juli 2013
Energie Rhaunen –
Rural region meets biogas science (RumeSc)
Die Verbandsgemeinde Rhaunen im Landkreis Birkenfeld will ihre Standortattraktivität durch ein nachhaltiges
Energiekonzept fördern. Dies wird insbesondere durch die Einbeziehung der Wissenschaft im Bereich Biogas
ermöglicht. In Kooperation mit der Universität Hohenheim und der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie
sollen in der Verbandsgemeinde Rhaunen Forschungsprojekte zum Thema Biogas umgesetzt werden. Zunächst
ist geplant mit wissenschaftlicher Unterstützung eine neuartige technische Anlage zur Herstellung von Biogas
einzurichten; in der Folge können dann weitere Forschungsfragen behandelt werden.
Die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie beschäftigt
sich hauptsächlich mit praxisnaher Forschung. Aktueller Forschungsgegenstand ist die lastabhängige Biogasproduktion durch
fermentative Wasserstoffkonversion. Bisher gibt es keine Untersuchung im ländlichen Raum, die das Verfahren in der Praxis
testet und bewertet. Für die Verfahrensentwicklung wäre eine
solche Studie jedoch von großem Interesse. Konkret will die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie eine neuartige Anlage
zur Herstellung von Biogas installieren, die in der Lage sein soll,
über die Nutzung von überschüssigem Windkraftstrom Methan
als Brennstoff für eine Nutzung durch private Haushalte und Gewerbebetriebe bereitzustellen. Eine Gastankstelle ist ebenfalls
denkbar. Das Projekt trägt daher auch zur Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum bei.
Da sich die Verbandsgemeinde Rhaunen in Kooperation mit der
Universität Hohenheim mit einem nachhaltigen Energiekonzept
positionieren möchte und diese Bemühungen über die Ansiedlung von Gewerbe zur regenerativen Energieerzeugung (Bau eines Windparks und einer Biogasanlage) hinausgehen soll, ist eine
Verknüpfung hin zur Forschung, Entwicklung und Wissenschaft
vorgesehen. Die Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie der Universität Hohenheim sind die
ersten Schritte zur Bioenergie-Modellregion.
Forschungstätigkeiten in der Region können Wirtschaft und
Wissenschaft enger miteinander verbinden und dadurch Synergieeffekte ermöglichen. Ingenieurbüros und Handwerksbetriebe
profitieren hiervon im Besonderen; das Wissen um bestimmte
Prozesse kann bei ihnen mittelfristig zu Wettbewerbsvorteilen
führen. Des Weiteren wird eine langfristige Zusammenarbeit bei
der Durchführung von Bachelor- und Masterarbeiten angestrebt.
Zur Umsetzung dieser Maßnahme ist zunächst die Betreuung
und Strukturierung des Entwicklungsprozesses durch einen
externen Wissenschaftler geplant. Dieser nimmt zunächst die
Situation der Energienutzung in der Verbandsgemeinde Rhaunen
auf und bewertet diese, um einen Arbeitsplan sowie Skizzen für
mögliche Projekte zu erstellen.
Die Sensibilisierung der Bevölkerung und Gewinnung von
Partnern aus der Wirtschaft für dieses Projekt sowie dann deren Aktivierung und Vernetzung ist ebenfalls ein wesentlicher
Bestandteil seiner Aufgaben. Darüber hinaus begleitet dieser
externe Wissenschaftler die ersten Modellprojekte (wie bspw.
die Biogasanlage) bei der Umsetzung. Die Bevölkerung und die
Wirtschaft der Region sollen von der Ansiedlung einer regenerativen Energieproduktion profitieren. Eine bezahlbare und
unabhängige Energieversorgung ist ein entscheidender Standortvorteil im Hinblick auf die Ansiedlung von Unternehmen und
die Gewinnung von Neubürgern.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Rhaunen drückt auf´s Gas!“
Träger des Projektes:
Universität Hohenheim,
Garbenstraße 9, 70599 Stuttgart
Ansprechpartner:
Dr. Andreas Lemmer, Telefon: 07 11- 45 92 26 84,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Oktober 2013
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(Bio)Energiedorf-Coaching (BEDC)
Das Projekt (Bio)Energiedorf-Coaching zielt auf die stärkere Etablierung der Energieversorgung aus regenerativen
Quellen (zum Beispiel Biomasse) in Gemeinden des Landkreises Birkenfeld. Dabei sollen die regionalen Potenziale erneuerbarer Energien möglichst vollständig ausgenutzt, ein hoher Anteil bürgerlicher Teilhabe und bürgerlichen Unternehmertums erreicht sowie die Verknüpfung einer nachhaltigen Landnutzung mit dem Thema der Bioenergieerzeugung realisiert
werden. Zehn Ortsgemeinden des Landkreises sollen daher jeweils zu einem (Bio)Energiedorf entwickelt werden, indem
sie intensive Coaching-Unterstützung in den Bereichen Grundlagen der Erneuerbaren Energien, praktische Projektentwicklung sowie Projektumsetzung erhalten. Am Ende des Prozesses sollen mindestens drei Gemeinderatsbeschlüsse
zur Umsetzung des Bioenergiedorfs vorliegen, um Investitionen von bis zu zwölf Millionen Euro in erneuerbare
Energieanlagen, in die Erschließung neuer Geschäftsfelder und in die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Region
auszulösen.
Der Landkreis Birkenfeld verfügt mit seiner ländlichen Struktur
über reichhaltige Potenziale an Biomasse. Die Ergebnisse des bereits erstellten Klimaschutzkonzepts hinsichtlich der Kapazitäten
an erneuerbaren Energieträgern zeigen neben der Windkraft
und Fotovoltaik die möglichen Wirkungsfähigkeiten der Biomasse deutlich auf (Forstwirtschaft und Landwirtschaft). Im Sinne
einer zukunftsfähigen und preisstabilen Energieversorgung und
des Klimaschutzes soll mithilfe von lokalen Akteuren dieses Potenzial genutzt werden.
Zu Beginn des Entwicklungsprozesses steht eine Informationsveranstaltung für die 96 Ortsgemeinden des Landkreises, die
daraufhin ein Projektteam aus kommunalen Vertretern, interessierten Bürgern und weiteren Akteuren bilden, um sich für das
(Bio)Energiedorf-Coaching bewerben zu können. Nach Auswahl
von zehn Ortsgemeinden beginnt die intensive Coaching-Phase
mit einem eintägigen Grundlagenworkshop, in dessen Rahmen
die zentralen Informationen zu (Bio-)Energiedörfern sowie die
relevanten Zusammenhänge von deren Planung, Entwicklung
und Umsetzung vermittelt werden.
Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) unterstützt gemeinsam die Akteure aus den Ortsgemeinden bei
der Datenerhebung, ergänzt diese Daten mit den Ergebnissen
der vorliegenden Klimaschutzkonzepte und nutzt diese Gesamterkenntnisse zur Entwicklung weiterer Projekte. Auf Basis dieser
Projektansätze erfolgt eine erste Konzeptionierung mit anschließender Investitionskosten- und Wirtschaftlichkeitsschätzung.
In den zehn Modellgemeinden werden dann im Rahmen von
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Zukunftswerkstätten die gewonnenen Projektansätze mit den
Akteuren diskutiert und weitere Handlungsempfehlungen gemeinsam abgeleitet. Dadurch kann eine umfassende Information
der Gemeinderäte vorbereitet werden, um so die Chancen auf
positive Beschlüsse zu erhöhen.
Die Ergebnisse der einzelnen Kommunen werden abschließend
zusammengefasst und in einer Abschlussveranstaltung einem
breiten Publikum (Politik und Verwaltung, Bürger, Land- und
Forstwirtschaft, Industrie, Gewerbe und Handwerk, Banken)
vorgestellt. Flankierend dazu wird ein Flyer zum (Bio)Energiedorf-Coaching erstellt, der über die Projektphase hinaus Interessierten einen ersten Zugang zum Thema ermöglicht und somit
zur weiteren Verbreitung dieses modellhaften Ansatzes beiträgt.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Die Entwicklung des ländlichen Raumes ist eine Frage
des lokalen/regionalen Engagements!“
Träger des Projektes:
Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, IfaS
Campusallee 9926, 55768 Hoppstädten-Weiersbach
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Heck, Telefon: 0 67 82-17 12 21,
E-Mail: [email protected]
Dr. Alexander Reis, Telefon: 0 67 82-17 26 66,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: September 2013
Klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum –
Das Elektro-Bürgerauto der Verbandsgemeinde Birkenfeld
Die Verkehrsinfrastruktur in der Verbandsgemeinde Birkenfeld ist derzeit sehr stark auf den motorisierten
Individualverkehr (MIV) ausgerichtet; die Versorgung mit Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) zeigt hingegen
deutliche Schwächen. Durch die prognostizierte weitere Ausdünnung des Liniennetzes werden zukünftig sehr junge
und ältere Bevölkerungsgruppen verstärkt benachteiligt. In der Verbandsgemeinde Birkenfeld steht seit Ende 2012
kein Taxiunternehmen mehr zur Verfügung, und der öffentliche Personennahverkehr stellt auf vielen Strecken und
zu vielen Tageszeiten keine Alternative zum privaten Personenkraftfahrzeug dar. Die einzelnen Ortsgemeinden sind
deshalb nur unzureichend an die Kreisstadt Birkenfeld als Mittelzentrum der Region angebunden. Ein möglicher
Lösungsansatz beruht auf Ideen der „Neuen Nachbarschaftshilfe“: Es soll ein Elektroauto angeschafft werden, das
mittels ehrenamtlichen Engagements von Bürgern der Verbandsgemeinde Birkenfeld die Möglichkeit bietet, individuelle
Fahrdienste vor Ort anzubieten.
Der geplante Einsatzzweck ist sehr gut mit einem Elektrofahrzeug zu bewerkstelligen: Der geplante Radius des Bürgerautos ist
beschränkt, und Elektromotoren sind gegenüber Kurzstreckenverkehr unempfindlich. In Verbindung mit der geplanten solaren
Ladestation können so die Betriebskosten niedrig gehalten und
CO2-Emissionen vermieden werden.
Im Rahmen des Vorhabens muss parallel zur Anschaffung des
Elektrofahrzeugs zunächst eine passende Organisationsform entwickelt werden. Danach wird der Fahrdienst unter Einbeziehung
ehrenamtlicher Kräfte organisiert und die Unterhaltung des Elektro-Personenkraftwagens geregelt. Zusätzlich zum eigentlichen
Fahrbetrieb werden eine Reihe von Informationsveranstaltungen
zum Thema Bürgerauto und Elektromobilität durchgeführt und
das Projekt fortlaufend überprüft.
Projektträger ist die Verbandsgemeinde Birkenfeld. Das Fahrzeug
verbleibt in ihrem Eigentum. Der Fahrbetrieb wird in Anlehnung
an bestehende Bürgerautosysteme organisiert und ehrenamtlich
betrieben. Die laufenden Kosten sollen durch Spenden gegenfinanziert werden. Die Verbandsgemeinde Birkenfeld übernimmt
die Gründung und die Organisation dieser Initiative. Es sollen
20 bis 25 Ehrenamtliche gewonnen werden, die auf Anruf Bürger abholen und Fahrdienste in der Verbandsgemeinde und im
unmittelbaren Umkreis übernehmen. Es ist geplant, den Fahrdienst zu den in Birkenfeld üblichen Ladenöffnungszeiten zu
etablieren; nach Möglichkeit sollen aber auch Fahrten am Wo-
chenende realisiert werden. Die Fahrten orientieren sich am Bedarf der Bürger (Fahrten auf Vorbestellung, Haustürservice etc.).
Darüber hinaus sollen auch Touristen zu den nicht durch den
ÖPNV erschlossenen Zielen gebracht werden.
Die Verbandsgemeinde Birkenfeld organisiert Informationsveranstaltungen und kontrolliert den Erfolg des Projekts im Rahmen ihrer Energie- und Klimaschutzkampagne „Klimaschutz
formt Zukunft!“. Um eine Konkurrenzsituation zum ÖPNV
auszuschließen, ist der Betrieb des Fahrzeugs auf Strecken und
Uhrzeiten beschränkt, für die es kein ÖPNV-Angebot gibt. Ausgenommen hiervon sind Fahrten für Menschen, die den ÖPNV
aufgrund einer Gehbehinderung oder Vergleichbarem nicht nutzen können. Die enge Abstimmung mit den Trägern des ÖPNV
ist unabdingbar.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Mobilität ist im ländlichen Raum ein Schlüsselthema!“
Träger des Projektes:
Verbandsgemeinde Birkenfeld,
Schneewiesenstraße 21, 55765 Birkenfeld
Ansprechpartner:
Dr. V
iktor Klein, Telefon: 0 67 82-99 01 92,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Oktober 2013
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Barrierefreies Kupferbergwerk Fischbach
Die Teilhabe an der Gesellschaft und der uneingeschränkte Zugang aller Personengruppen am öffentlichen Leben
gewinnen insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels weiter an Bedeutung. So hat sich das
historische Kupferbergwerk in Fischbach an der Nahe ein neues Konzept gegeben, das gerade diesen Aspekt aufgreift
und mit besonderen Angeboten ein Erleben der einzigartigen Edelsteinregion auch für Menschen mit körperlicher
Beeinträchtigung ermöglicht. Gefördert im Rahmen des Modellvorhabens LandZukunft sowie durch LEADER, ist das
Kupferbergwerk umgestaltet und touristisch neu inszeniert worden.
Mit seinen etwa 25.000 Besuchern pro Jahr gilt das historische
Kupferbergwerk in Fischbach an der Deutschen Edelsteinstraße als Tourismusmagnet, insbesondere für den Geotourismus
in Rheinland-Pfalz. Hier haben die Besucher die Möglichkeit,
sich über den historischen Bergbau umfassend zu informieren und die besondere Kombination von Geologie und Edelsteinen, die die Edelsteinregion einzigartig macht, zu erleben.
Nicolai Bollenbach, Betriebsleiter des historischen Kupferbergwerks, hat mit vielen neuen Ideen, beispielsweise Horrorführungen, Catwalk unter Tage und Kinderveranstaltungen, neue
Akzente gesetzt. Jetzt sollen weitere Projekte folgen, die auf
Barrierefreiheit und Teilhabe ausgerichtet sind.
Durch die ebenerdige Lage des Erbstollens und des benachbarten Pochwerks bietet das Kupferbergwerk bereits beste
Voraussetzungen, um eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen. Nun ist auch das Empfangsgebäude barrierefrei umgestaltet worden, sodass in Fischbach ein einmaliges und besonderes Angebot in Kombination von Barrierefreiheit und
Bergbau entstand.
Mit den umfangreichen Umbaumaßnahmen wird allen Personengruppen ein Besuch des Kupferbergwerks ermöglicht. Außerdem bestehen Angebote, die ein intensives Erleben des
Bergbaus allen Personengruppen erlauben. So ist für blinde
und sehbehinderte Gäste ein Blindenleitsystem im Bereich
der Schmelzanlage des Pochwerks und des Erbstollens eingerichtet worden. Zusätzlich wurden sensorische Reizwände
angefertigt. Die Besucher können Kupfererz, Eisenerz, Pyrit,
altes Holz, Schwefel und das Muttergestein Andesit berühren.
Für die hörbehinderten Gäste wurden audioverstärkte Lautsprecher installiert, mit deren Hilfe die Klangsphären eines
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„belebten“ Bergwerks im Mittelalter erlebbar sind. Zusätzlich
wurde der Führungstext in einfacher und verständlicher Sprache ausgeführt und durch einfache Schautafeln mithilfe von
Piktogrammen ergänzt.
Im Bereich des Erbstollens gab es in der Zeit um 1700 ein im
Durchmesser 9,22 Meter großes Wasserrad, das über sieben
Pumpenzüge das Wasser in den darunterliegenden Stollen abpumpte. Das Rad soll per Beamer an die ursprüngliche Station
projiziert werden. Sehbehinderte Gäste sollen die Größe des
Rades anhand eines Seiles nachempfinden können.
Mit dieser Maßnahme können neue Zielgruppen gewonnen
und kann die Wertschöpfung in der Region erhöht werden.
Darüber hinaus leistet sie einen wichtigen Beitrag für den
rheinland-pfälzischen Tourismus, der in Zukunft das Thema
Barrierefreiheit verstärkt aufgreifen und geeignete Angebote für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung anbieten
möchte.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Ich freue mich, als Betriebsleiter mit der Ortsgemeinde und vielen
Helfern und Unterstützern, Wege geebnet zu haben.“
Träger des Projektes:
Ortsgemeinde Fischbach
Ansprechpartner:
Nicolai Bollenbach, Telefon: 0 67 84-23 04,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Januar 2013
Kooperationsdreieck Schule – Wirtschaft – Hochschule
Um Abwanderungstendenzen junger Menschen im Landkreis Birkenfeld entgegenzuwirken, wird auf eine enge
Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Schulen, Hochschulen sowie regionalen Wirtschaftsunternehmen gesetzt.
Oftmals gibt es auf beiden Seiten Informationsdefizite: So wissen Schülerinnen und Schüler sowie Studierende wenig
über die vielfältigen Angebote in den nah gelegenen Unternehmen, und umgekehrt wissen die Unternehmen wenig
über die Möglichkeiten der frühzeitigen Einbindung junger Menschen in ihre Betriebe. Die Hochschule Trier mit dem
Standort Umwelt-Campus Birkenfeld will mithilfe einer zentralen Ansprechpartnerin/Koordinatorin diese Vernetzung
verbessern und vorantreiben.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des
zunehmenden Fachkräftemangels ist es wichtig, junge Menschen im Landkreis Birkenfeld zu halten und diese nicht nach
der Ausbildung beziehungsweise nach dem Studium an andere
Regionen zu verlieren. Wichtige Faktoren für die Standortentscheidung sind die Attraktivität des Arbeitsplatzes und die damit
verbundenen Perspektiven. Diesbezüglich ist die Ausgangslage
im Landkreis Birkenfeld positiv; die Unternehmensstruktur sowie die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sind vielfältig.
Oftmals ist jedoch festzustellen, dass die beruflichen Möglichkeiten in der Region zu wenig bekannt sind. Schüler und
Studenten sind unzureichend über die Chancen in den Unternehmen und über Angebote wie Praktika, Hiwi-Jobs, Studienarbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten informiert.
Umgekehrt beschäftigen sich die Unternehmen nicht ausreichend mit der Frage, wie junge Menschen auf die Betriebe aufmerksam gemacht werden können und mit welcher Strategie
eine frühzeitige Bindung an die Firmen möglich ist.
Die zentrale Ansprechpartnerin und Koordinatorin des Kooperationsdreiecks Schule–Wirtschaft–Hochschule setzt genau an
diesem Handlungsbedarf an. Durch sie sollen die Schulen der
Region, der Umwelt-Campus Birkenfeld sowie gegebenenfalls
weitere Hochschulen in und außerhalb der Region besser mit
den ansässigen Unternehmen des Landkreises vernetzt werden. Die zentrale Ansprechpartnerin/Koordinatorin, Christina
Biehl, nahm im Mai 2013 ihre Tätigkeit an der Hochschule Trier
auf und erarbeitet konkrete Kooperationsmaßnahmen und
-modelle für die Region.
Es liegen derzeit bereits erste Kooperationsideen vor: Ausbildungsmessen, Unternehmer-Stunden, Schulstunden mit Eltern,
die über ihren Beruf informieren, Berufsfindungstage, Information der Auszubildenden über deren Berufe an Schulen,
Bewerberseminare sowie gemeinsame Bildungsprojekte von
Schulen und Hochschulen.
Darüber hinaus soll es eine Internetplattform mit Informationen zu Angeboten und Nachfragen in der Region geben,
regelmäßige Treffen sollen organisiert, externe Referenten ergänzend eingeladen und langfristige Kooperationsmodelle auf
den Ebenen Praktika sowie duale und berufsbegleitende Studiengänge erarbeitet werden – dabei wird insbesondere auf
die Erfahrungen und Vorschläge der bereits eingebundenen
Akteure eingegangen.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Made in BIR, bleib in BIR!“
Träger des Projektes:
Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld
Postfach 1380, 55761 Birkenfeld
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Helling, Telefon: 0 67 82-17 12 24,
E-Mail: [email protected]
Christina Biehl, M.A., Telefon: 0 67 82-17 18 50,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Februar 2013
27
Internet-Plattform „vitaminBIR“
Durch die neue Internet-Plattform „vitaminBIR“ soll im Rahmen des Modellvorhabens LandZukunft eine zentrale
Informations- und Wissenssammlung insbesondere zu den beruflichen Möglichkeiten in der Region aufgebaut und eine
entsprechende Vernetzung der regionalen Akteure erzielt werden. Der Umwelt-Campus Birkenfeld übernimmt hierbei
die Trägerschaft, um die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in der Region gemeinsam mit dem Projekt
„Kooperationsdreieck Schule – Wirtschaft – Hochschule“ zu fördern und mit informationstechnischem Know-how
zu unterstützen.
Eine gebündelte, qualitativ hochwertige, ansprechende und stets
aktuelle Informationsbereitstellung und -vermittlung ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Vernetzung der vielfältigen Akteurs- und
Zielgruppen in der Region. Besonders das Projektfeld „Kooperationsdreieck Schule – Wirtschaft – Hochschule“ benötigt eine
gemeinsame Internet-Plattform, die für alle engagierten Schulen,
Hochschulen und Unternehmen frei zugänglich ist und eine schnelle und transparente Verteilung von Informationen ermöglicht. So
kann die Umsetzung konkreter Maßnahmen gefördert werden.
An dieser Stelle setzt das Projekt an: Aufbauend auf der bestehenden statischen „Made in BIR“-Website, auf der regionale Unternehmen vorgestellt werden, entsteht eine interaktive Plattform zur
Unterstützung der Kooperationen. Im Rahmen eines interaktiven
„Marktplatzes“ sollen Möglichkeiten, Angebote und Nachfragen
im Kooperationsdreieck zusammengeführt werden.
Hier können zum Beispiel Schüler und Studierende Profile mit ihren Interessen hinterlegen, die dann zur vereinfachten Vermittlung
von thematisch passenden Praktika, von Abschlussarbeiten oder
von Ferien-/Nebenjobs führen können. Darüber hinaus werden
aber auch Informationen zu freien Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie zu Kleinaufträgen am Umwelt-Campus Birkenfeld und in
Unternehmen eingestellt. Die direkte Kontaktaufnahme zwischen
den Partnern wird somit erleichtert. Außerdem wird ein zentraler
Veranstaltungskalender, vor allem für den Bereich der Ausbildung,
etwa für Firmenkontaktmessen, Weiterbildungsangebote sowie
Veranstaltungen von regionalen Schulen, Hochschulen und Unternehmen, hilfreich sein.
Da es sich bei den Hauptzielgruppen um Jugendliche und junge
Erwachsene handelt, wird parallel dazu eine App entwickelt, die
den Zugriff von Smartphones und Tablets auf das Portal ermöglicht.
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Der Umwelt-Campus Birkenfeld wurde nicht zuletzt wegen
des dort angesiedelten informationstechnischen Know-hows
als Projektträger gewählt. Unter Leitung von Prof. Dr. Stefan
Naumann entwickelt ein Team von Projektmitarbeitern, Studierenden und wissenschaftlichen Hilfskräften die interaktive
Internet-Plattform. Durch die Einbindung von Experten aus der
Region sollen ein nützlicher Funktionsumfang und die Bedienerfreundlichkeit der Plattform erreicht werden.
Es ist vorgesehen, dass das Projekt auch nach Ende des Förderzeitraumes – zum Beispiel durch Studierende im Rahmen
von Studienprojekten – betreut und im Funktions- und Informationsumfang ausgebaut wird. Dadurch können in Zukunft
weitere Aufgaben bewältigt werden.
Um die Plattform auch nach Beendigung des Projektes aktuell zu halten, ist außerdem die Entwicklung eines intelligenten
Pflegekonzeptes geplant, das auch mit geringem Pflegeaufwand
eine stets aktuelle Website garantiert.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Deine Karriere im Grünen! BIR bietet mehr als Du denkst!“
Träger des Projektes:
Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld
Postfach 1380, 55761 Birkenfeld
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stefan Naumann, Telefon: 0 67 82-17 12 17,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Februar 2013
„Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ Nohen
Das „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ soll in Nohen direkt am ausgezeichneten Premiumwanderweg
der Traumschleife Nohener-Nahe-Schleife entstehen. In einem fast 200 Jahre alten Bauernhaus wird ein neues und
interaktives Betriebskonzept umgesetzt, das neben dem klassischen Café-/Bistro- Angebot ein Keramikatelier mit
Kursangeboten, einen Verkaufsstand mit selbst hergestellten Produkten und Übernachtungsmöglichkeiten mit
Frühstück bietet. Alles in allem ein außergewöhnliches Angebot in stilvollem Ambiente, das für verschiedene
Zielgruppen etwas zu bieten hat und eine weitere touristische Attraktion für die Region darstellt.
In Nohen wird das „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ entstehen. Anne Hennes möchte ein besonderes Angebot schaffen,
das Café, Pension, Kunsthandwerk und Erlebnis künstlerisch miteinander verbindet. Neben dem Genuss von selbst gebackenen
Kuchen sowie verschiedenen Kaffee- und Teesorten wird für Touristen und Besucher vor allem die Möglichkeit des „Mitmachens“
eine Besonderheit sein. So erhalten Interessierte die Möglichkeit,
in dem integrierten Keramikatelier der Töpferin bei ihrer Arbeit
über die Schulter zu schauen oder selbst aktiv zu werden.
Haben die Gäste ihre eigenen Kunstwerke gestaltet, werden diese anschließend weiter- und endverarbeitet, und nach etwa drei
Wochen können diese abgeholt werden. Für Interessierte, die
sich mit der Töpferkunst besser vertraut machen wollen, gibt
es ein regelmäßiges Angebot an Töpferkursen und -workshops.
Zudem steht ein „Handarbeitsstammtisch“ bereit, an welchem
Handarbeitsbegeisterte ihrer Leidenschaft nachgehen, aber auch
Neulinge eine erste Einführung in die Kunst des Strickens oder
Häkelns erhalten können. Darüber hinaus werden selbst hergestellte Keramikartikel, handgesiedete Seifen, eine Produktpalette
an selbst hergestellten Filzartikeln, leckere Marmeladen und Liköre verkauft.
Das „Kunsthandwerk TöpferCafé AllerHand“ liegt am Premiumwanderweg der Traumschleife Nohener-Nahe-Schleife, die mit
außergewöhnlichen 85 Erlebnispunkten prämiert wurde. Daher
werden auch viele Wanderer unter den Gästen sein; entsprechend abgestimmte Angebote wie Kaffee und Tee zum Mitnehmen oder Lunchpakete werden bereit stehen. Darüber hinaus
gibt es drei Gästezimmer, für die Übernachtungen mit Frühstück
gebucht werden können.
Um diese vielseitige Angebotspalette realisieren zu können, muss
das alte Bauernhaus aus dem Jahr 1815 aufwendig saniert und
umgebaut werden. Neben dem Ausbau eines seit Jahren ungenutzten Abstellraums zur Küche werden die drei Gästezimmer,
ein gemeinschaftlich genutztes Bad und Gästeparkplätze eingerichtet. Ferner gibt es weitere bauliche Anpassungen im Innenbereich vor allem bezüglich Mobiliar und Inventar (zum Beispiel
Kaffee- und Kuchentheke, Kaffeemaschine). Darüber hinaus wird
die Terrasse neu gestaltet und der Innenbereich mit einem Glasbodenausschnitt versehen, um das Töpferatelier und die dort
ausgeführten Töpferarbeiten von oben beobachten zu können.
Das Projekt ergänzt das touristische Angebot und stärkt die regionale Wertschöpfung. Gleichzeitig wird ein generationsübergreifender Kommunikationstreffpunkt geschaffen, der den Austausch
von Jung und Alt fördert.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Jung und Alt – generationsübergreifend – sollen sich die Leute
im Töpfercafé AllerHand wohlfühlen, die Seele baumeln lassen
und gerne auch aktiv, z.B. bei den Töpferkursen oder Workshops,
mitwirken.“
Träger des Projektes und Ansprechpartner:
Frau Anne Hennes, Telefon: 0 67 89-2 20 00 66,
Hauptstraße 26, 55767 Nohen,
E-Mail: [email protected], www.cafe-allerhand.de
Öffnungszeiten: Freitag bis Montag von 10 bis 18 Uhr
Projektbeginn: Juli 2013, Eröffnung: März 2014
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Produktmanager „Edelsteine & Erdgeschichte“
Basierend auf der Tourismusstrategie des Landes Rheinland-Pfalz hat die Region Naheland ihre individuelle touristische
Strategie erarbeitet. Im Rahmen eines Workshops wurde das Thema „Edelsteine und Erdgeschichte“ gemeinsam mit
touristischen Leistungsträgern der Region vertiefend bearbeitet. Dabei standen vor allem die Produktentwicklung, die
Vermarktung, die Zielgruppen sowie die Zusammenarbeit der Akteure in der Region im Vordergrund. Im Juli 2013
wurde von der Naheland-Touristik GmbH eine Produktmanagerin eingestellt, die die Aufgabe hat, bei der Umsetzung
der bereits entwickelten Projekte und Maßnahmen zu helfen und weitere Aktivitäten anzustoßen. Sie wurde als Bindeglied
zwischen der Naheland-Touristik GmbH, den lokalen Tourist-Informationen in Idar-Oberstein und der Deutschen
Edelsteinstraße sowie den touristischen Leistungsträgern vor Ort positioniert.
Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses wurde die Tourismusstrategie des Landes Rheinland-Pfalz auf die Naheland-Region
übertragen. Mithilfe von drei Workshops zu den Schwerpunktthemen „Wanderwegekonzeption“, „Kulturveranstaltungsreihe“
und „Edelsteine und Erdgeschichte“ beteiligten sich die touristischen Leistungsträger und erarbeiteten gemeinsam Ziele,
Projekte und Maßnahmen. In dem Workshop „Edelsteine und
Erdgeschichte“ wurden darüber hinaus wichtige Handlungsfelder
bei Produktentwicklung, Vermarktung, der damit verbundenen
Zielgruppenanalyse sowie der Zusammenarbeit der Akteure in
der Region herausgearbeitet.
Um die Projekte und Maßnahmen professionell und auch möglichst bald umsetzen zu können, wurde im Juli 2013 eine Produktmanagerin eingestellt. Sigrid Brandstetter ist für dieses Feld
die zentrale Ansprechpartnerin und Koordinatorin.
Schwerpunkte ihrer Arbeit im Bereich Produktentwicklung liegen
in der Bewertung und Schärfung der Angebotsprofile einzelner
Anbieter. Die Konzipierung einer Schmuckmarke Idar-Oberstein
ist ebenfalls ein der Produktmanagerin anvertrautes Projekt. Zur
Vermarktung der Produkte soll zunächst eine Zielgruppenanalyse der wichtigsten Einrichtungen erstellt werden, um unter
Bezugnahme auf die Ergebnisse im Bereich Produktentwicklung
eine entsprechende Systematik der Werbemaßnahmen zu entwickeln und diese auf die identifizierten Zielgruppen klar aus-
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zurichten. Die Möglichkeiten der strategischen Vermarktung unter Berücksichtigung der neuen Medien (insbesondere sozialer
Netzwerke) sind ebenfalls zu prüfen.
Im Handlungsfeld „Zusammenarbeit“ geht es darum die relevanten Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen und auch
darum in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür zu entwickeln,
was die Region auf diesem touristischen Feld alles zu bieten hat.
Die Stärkung der regionalen Identität mithilfe geeigneter Projekte und Maßnahmen ist dabei ebenfalls ein zentrales Anliegen.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Zunächst sind kleine Schritte zu tun, um eine zukunftsfähige
Basis zu schaffen.“
Träger des Projektes:
Naheland-Touristik GmbH
Bahnhofstraße 37, 55606 Kirn
Ansprechpartner:
Ute Meinhard, Telefon: 0 67 52-13 76 16,
E-Mail: [email protected]
Sigrid Brandstetter, Telefon: 0 67 52-13 76 18,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: April 2013
Grenzgänger – Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Landkreise BIR & WND
Regionalentwicklung darf vor Landesgrenzen nicht haltmachen. Die demografische Entwicklung verschärft zunehmend
die Gegensätze zwischen den Bedürfnissen der Ballungsräume und der ländlichen Randgebiete. Dies erfordert vor allem
eine Rückbesinnung und Konkretisierung auf die eigenen Ressourcen und Stärken. Transparenz in den vier Bereichen
Wirtschaftsförderung, Bildung, Tourismus und Verwaltung ist im Rahmen stetiger Öffentlichkeitsarbeit ein grundlegender
Faktor für eine erfolgreiche Vernetzung in der Region.
Neben der Herausgabe des Mitteilungsblattes für den Landkreis
Birkenfeld durch die Verlag + Druck Linus Wittich KG soll daher eine neue eigenständige Publikation in Kooperation mit dem
Landkreis St. Wendel etabliert und damit die Vernetzung der
beiden Landkreise insbesondere im Bereich Wirtschaft gestärkt
werden. Daher lautete der Vorschlag des Verlags, neben der Herausgabe des allgemeinen Mitteilungsblattes als neues Medium
der Wirtschaftsförderung ein gemeinsames Mitteilungsblatt der
Landkreise Birkenfeld und St. Wendel auf den Weg zu bringen,
um die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich noch weiter zu
intensivieren. Nach positiver Resonanz auf diese Idee von Seiten
der beiden Landkreise und dem zwischenzeitlichen Abschluss
der gemeinsamen Projektplanung erschien Anfang September
2013 die erste Ausgabe des neuen Nachrichtenblattes.
Das Redaktionsteam setzt sich aus jeweils einem Pressestellenvertreter der Landkreise Birkenfeld und St. Wendel, sowie einem
freien Redakteur und einem Mitarbeiter des Verlages Linus Wittich KG zusammen.
Die inhaltliche Ausrichtung des Mitteilungsblattes ist auf Themen
der Regionalentwicklung fokussiert, vor allem mit Relevanz für
die regionale Wirtschaft. Darüber hinaus können aber auch die
Themen Verwaltung, Bildung sowie Tourismus eingebracht wer-
den. Zusätzlich werden die Veranstaltungskalender der beiden
Landkreise in dieser Form zusammengefasst. Da nun mehr Haushalte durch das Mitteilungsblatt erreicht werden, kann davon
ausgegangen werden, dass auch die gewerblichen Anzeigenseiten neue Impulse erfahren werden.
Das im DIN A3-Format veröffentlichte Blatt erscheint in einer
Auflage von 82.500 und wird mit den Amts- und Mitteilungsblättern in den Landkreisen verteilt. Vorgesehen sind vier Ausgaben pro Jahr, jeweils eine Ausgabe pro Quartal.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Grenzgänger rückt Landkreise trotz Schranken näher zusammen!“
Träger des Projektes:
Verlag + Druck LINUS WITTICH KG
Europaallee 2, 54343 Föhren
Ansprechpartner:
Martina Drolshagen, Telefon: 0 65 02-91 47-2 20,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Juni 2013
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Die Unternehmer der Steuerungsgruppe LandZukunft
Ich engagiere mich für unsere Region, weil…
„...die Verantwortung für
die Zukunft unserer
Kinder und damit für
die Region in unseren
Händen liegt.Wir müssen
heute Zukunft gestalten.“
„…mir die Entwicklung des
Landkreises am Herzen liegt. Ich
finde, dass sich auch Unternehmer
am Weiterkommen unserer Region
engagieren sollen.“
Ralph Effgen,
Inhaber der Günter Effgen GmbH
„…mir als ehemaliger
Mitarbeiter der Volksbank Hunsrück-Nahe eG
das Wohl der Menschen
in der Region sehr am
Herzen liegt.“
Manfred Schmidt,
Prokurist der Volksbank HunsrückNahe eG – im Ruhestand
„…wir als regionaler Betrieb
mit den Menschen unserer
Heimat stark verwurzelt sind.“
Hans-Walter Frühauf,
Inhaber der Schwollener
Sprudel GmbH und Co. KG
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Paul Stein,
Inhaber Autohaus Stein
„…die wirtschaftliche
Entwicklung die Basis bildet
für das Wohlergehen der
Menschen in der Region.“
Brigitte Flaß-Wolf,
Vorstand Finanzen
der Wayand AG
„…sie es wert ist. Unsere
LandWIRTSCHAFT erschafft
Nahrung, Energie und Arbeit,
schützt und pflegt die Umwelt.“
Frank Metzen,
Geschäftsführer
des Maschinenrings
Hunsrück-Nahe
Ausbildungsverbund
Aufgrund der demografischen Entwicklung stehen die Unternehmen auch im Landkreis Birkenfeld vor
der Zukunftsaufgabe, durch die Ausbildung von Nachwuchskräften die Deckung ihres Fachkräftebedarfs und
damit ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Die Elisabeth-Stiftung des DRK hat sich dieser Herausforderung
angenommen und möchte dabei die Betriebe der Region unterstützen.
Die für die Ausbildung notwendigen Grundfertigkeiten können,
vor allem in hochspezialisierten Unternehmen, oft nicht oder
nicht im geforderten Umfang vermittelt werden. Auch sind die
mit der Ausbildung betrauten Fachkräfte häufig so stark in den
Produktionsprozess eingebunden, dass für die Ausbildung nicht
die notwendige Zeit aufgebracht werden kann oder der Produktionsprozess durch die Ausbildung verzögert würde. Dies
führt dazu, dass die Ausbildung als Belastung empfunden wird
und deshalb unterbleibt.
Viele Unternehmen haben diese Problemstellung erkannt, sind
aber aufgrund der individuellen Gegebenheiten nicht in der Lage,
die vollständige Ausbildung von Nachwuchskräften zu gewährleisten. Zahlreiche Unternehmen aus der Region haben gegenüber dem Projektträger schon einen Bedarf an Unterstützung
kundgetan.
In Kooperation mit der Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, werden Ausbildungsinhalte bei verschiedenen dualen
Studiengängen in den Ausbildungsverbund integriert. Dadurch
kann das Projekt auch zur Sicherung des Führungskräftebedarfs
beitragen. Die Vernetzungen bewirken auch, dass Teilnehmer
frühzeitig mit Unternehmen der Region in Kontakt treten und
so eine Bindung qualifizierter junger Menschen an den Landkreis
Birkenfeld erreicht wird.
Ziel des Ausbildungsverbundes ist es, den Auszubildenden regionaler Unternehmen in zunächst vier Berufen (Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Konstruktionsmechaniker und Mechatroniker) den Erwerb der Kernqualifikationen während der
ersten 18 Ausbildungsmonate zu ermöglichen. Angestrebt ist,
die schon vorhandene Ausbildungskompetenz des Berufsförderungswerks der Elisabeth-Stiftung zu nutzen, die dort vorhandenen Strukturen zu erweitern und Synergieeffekte durch regionale Kooperationen mit Unternehmen und der Hochschule Trier,
Umwelt-Campus Birkenfeld, zu erzielen.
Zur Sicherung des Ausbildungserfolges während der Projektlaufzeit ist der Einsatz eines Sozialpädagogen vorgesehen, um Auszubildende bei Bedarf didaktisch-methodisch und pädagogisch zu
unterstützen. Dies zielt nicht nur auf eine Reduzierung der Zahl
der Ausbildungsabbrüche ab. Angesichts der demografischen
Entwicklung soll die Hilfestellung junge Menschen, die dazu allein
nicht imstande wären, auch motivieren und in die Lage versetzen, eine anspruchsvolle Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Demografie und anspruchsvolle Technik,
nicht nur eine Herausforderung für die Betriebe!“
Träger des Projektes:
Elisabeth-Stiftung des DRK zu Birkenfeld/Nahe,
Walter-Bleicker-Platz, 55765 Birkenfeld
Ansprechpartner:
Dr. Wolfgang Schneider, Telefon: 0 67 82-18 11 02,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Mai 2013
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Marketingaktion der Edelsteinregion Idar-Oberstein
Die Mineralwasserprodukte, die über Sirona Drink vermarktet werden, haben einen besonderen Bezug zum Landkreis
Birkenfeld und im Speziellen zur Edelsteinregion Idar-Oberstein. Drei dieser Mineralwässer werden über Edelsteine
gefiltert und abgefüllt. Die bereits erprobte Vorstellung von Mineralwasserprodukten gemeinsam mit Informationen zu
touristischen Leistungsträgern im Themenbereich Edelsteine hat zu großer Resonanz geführt. Diese Erfahrung bildete die
Grundlage für das nun angestrebte große Kooperationsprojekt mit der Edelsteinregion Idar-Oberstein zur gemeinsamen
Vermarktung.
Sirona Drink möchte im Rahmen des Projektes das Unternehmensprospekt um weitere Seiten zu Sehenswürdigkeiten der
Region erweitern. Darüber hinaus ist geplant, Give-aways mit
ansprechendem Design und Bezug zur Region entwickeln zu
lassen. Es handelt sich dabei zum einen um kleine Folientütchen
mit einem Edelstein und einem Informationskärtchen zu diesem
Edelstein sowie zu einer Sehenswürdigkeit der Region. Zum anderen sollen kleine Kästen mit Edelsteinwasserflaschen und Edelsteinschlüsselanhängern hergestellt werden.
Bei der Herstellung der Produkte wird gezielt auf Ressourcen
und Wissen aus der Region gesetzt, indem Unternehmen aus
dem Landkreis Birkenfeld eingebunden werden. Dadurch werden Netzwerke gestärkt und erweitert und das Know-how von
Unternehmen und Bürgern des Landkreises besser bekannt gemacht. Neben den Unternehmen, die mit der Anfertigung der
Produkte beauftragt, und den Kunden, die mit dem Marketingartikeln erreicht werden, soll gemeinsam mit der NahelandTouristik GmbH dieses Netzwerk gepflegt und weiter ausgebaut
werden.
qualifizierte Menschen gewonnen und an die Region gebunden
werden. Gleichzeitig wird das Gefühl der Verbundenheit mit der
Region durch die weiterentwickelten Netzwerke gestärkt.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Landkreis Birkenfeld – Mehr als nur Steine und Wasser“
Träger des Projektes:
Sirona Drink Vertriebs GmbH,
Am Sauerbrunnen 21, 55767 Schwollen
Ansprechpartner:
Andreas Reichardt, Telefon: 0 67 87-97 87 17,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Oktober 2013
Zusätzlich zur direkten Ansprache von Einzelhändlern und Gastronomen wird im Rahmen von verschiedenen Fachmessen auch
mit den neuen Materialien für die Region geworben. Die Marketingartikel bilden dabei auch die Grundlage, um neue Kontakte
zwischen Unternehmen und Kunden zu knüpfen und so neue
Geschäftskontakte zu ermöglichen.
Die positive Darstellung der Region und des in ihr vorhandenen
Know-hows kann überregionale Aufmerksamkeit schaffen. Durch
die Unterstützung der regionalen Unternehmen können junge,
die St. Nikolaus Quelle ist mit der
Edelsteinregion tief verwurzelt.
Historische Weiherschleife
Die letzterhaltene von Wasserkraft
angetriebene Achatschleifmühle
am Idarbach.
www.edelsteinminen-idar-oberstein.de
Deutsches Edelsteinmuseum
Weltweit einzigartige Präsentation aller
Arten von rohen und bearbeiteten Edelsteinen, umfangreiche Glyptothek.
Nur in limitierter Menge
erhältlich!
Vollmond
Weitere Informationen unter wwww.st-nikolaus-quelle.de
Hier einige Sehenswürdigkeiten
entlang der deutschen Edelsteinstraße
mit dem Zentrum Idar-Oberstein.
über 500 Jahre
Wasserkristalle fotografiert in Anlehnung an
das von M. Emoto entwickelte Verfahren.
Edelsteinregion
Wasserkristall
„über Amethyst gefiltert”
www.edelsteinmuseum.de
Edelsteinminen im Steinkaulenberg
Einzige Edelsteinmine Europas,
die zur Besichtigung freigegeben ist.
Wasserkristall
„über Rosenquarz gefiltert”
www.edelsteinminen-idar-oberstein.de
Das Wasser der St. Nikolaus Quelle wird
besonders schonend abgefüllt.
Marion Surrey, Leitung Qualitätssicherung
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Deutsche
Edelsteinstraße
Natürliches Mineralwasser
bei Vollmond abgefüllt.
Die Natur prägt die Herkunft
der St. Nikolaus-Quelle.
Eine Besonderheit erfährt
das Wasser durch die
Abfüllung bei Vollmond.
Lebendigkeit und Natürlichkeit
in außergewöhnlicher Form.
„frisch &
lebendig”
„So wie wir
über unsere
Region denken,
so ist sie.“*
Landwirtschaftlicher Weg,
35
Dienstweiler
Die Nationalparkregion – ein weiterer Baustein!
Seit dem Herbst 2011 beschäftigt die Absicht der Landesregierung, im Laufe dieser Legislaturperiode in Rheinland-Pfalz einen
Nationalpark einzurichten, Kommunalpolitiker und Bevölkerung
im Landkreis Birkenfeld. Sehr schnell wurde deutlich, dass dieses Projekt neben dem naturschutzfachlichen Aspekt auch die
Chance bietet, über die Ebenen der Modellprozesse MITMACHEN! und LandZukunft hinaus logisch an es anzuknüpfen und
den Bürgern damit die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Heimat in
die Zukunft gerichtet mitzugestalten. Die Nationalparkregion um
die eigentliche Fläche des Nationalparks herum stellt hierfür die
Plattform dar.
Somit können das Engagement der Bürger in den beiden Modellprozessen und die dabei erzielten Ergebnisse nunmehr konkret
in dem strukturpolitischen Entwicklungsprozess Nationalpark
und Nationalparkregion ihren Niederschlag finden.
„Während unseres Besuchs auf der Internationalen Tourismus
Börse in Berlin im Februar 2013 waren wir gezielt auf die Vertreter der verschiedenen Nationalparks zugegangen, um weitere
Informationen über strukturpolitische Entwicklungen im Umfeld der deutschen Nationalparks zu erhalten“, erklärt Landrat
Dr. Matthias Schneider. Besonderes Interesse weckte das in
den bayerischen Nationalparks angewandte „Regionale Entwicklungskonzept“.
Nachdem die Landesregierung von Rheinland-Pfalz klar zum
Ausdruck gebracht habe, den Nationalpark nutzen zu wollen,
um der strukturpolitisch schwachen Region im Hunsrück zu hel-
fen, „sehen wir in der Aufnahme und Adaption der bayerischen
Verfahrensweise eine Möglichkeit, die in Rheinland-Pfalz vorhandenen Ressourcen in diesem Sinne effizient einzusetzen“, bekundet Landrat Dr. Schneider. In einem derartigen „Regionalen
Entwicklungskonzept“ lassen sich auch die Ergebnisse aus den
Großprojekten MITMACHEN! und LandZukunft aufgreifen und
im Sinne einer Nachhaltigkeitsstrategie – aufbauend auf den drei
Säulen Ökonomie, Soziales / Kultur und Ökologie – weiterentwickeln.
Darüber hinaus bietet ein solches Entwicklungskonzept die Möglichkeit, die für die Nationalparkregion als notwendig erkannten
einzelnen Entwicklungsziele und Maßnahmen aufeinander abzustimmen und die zukünftig für die Nationalparkregion bereitgestellten Fördermittel somit möglichst zielgerichtet und mit hoher
Multiplikatorenwirkung einzusetzen.
Dabei wird es nicht ohne eine Verstärkung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit gehen. „Hier haben wir bewusst im
Rahmen des Modellvorhabens LandZukunft bereits die ersten
Schritte vor allem gegenüber dem Landkreis St. Wendel getan“,
sagt Dr. Schneider. Im Zentrum eines solchen „Regionalen Entwicklungskonzeptes“ steht auch die Möglichkeit, Traditionsreichtum und Innovationsreichtum miteinander zu vereinen und die
Stärkung der regionalen Identität sowohl nach innen und außen
voran zu treiben.
Insgesamt eröffnet ein regionales Entwicklungskonzept für die
Nationalparkregion vielfältige Wege nach vorne.
Historisches Kupferbergwerk Fischbach
36
Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld
Zur Stärkung der regionalen Entwicklung im Landkreis Birkenfeld wurde Anfang Mai 2013 der „Regionalrat Wirtschaft“
gegründet. Es handelt sich dabei um einen Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsam mit regionalen Akteuren aus
unterschiedlichen Wirtschafts- und Tätigkeitsbereichen an der Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Landkreis
Birkenfeld zu arbeiten. Der Verein soll den geeigneten Rahmen für Innovation und Vernetzung schaffen.
Zu Beginn des Modellprozesses MITMACHEN! wurde die
Notwendigkeit – als Grundlage für spätere Handlungsempfehlungen – für den Landkreis Birkenfeld eine Strukturanalyse
durchzuführen, deutlich. Zur Begleitung dieser Analyse wurde
ein Arbeitskreis „Wirtschaft“ einberufen, der in regelmäßigen
Abständen zusammentrat und erste Ideen zur Entwicklung des
Wirtschaftsstandortes einspielte. Dabei wurde deutlich, dass
die Akteure der Region nur unzureichend vernetzt sind und
dieser Umstand ein deutliches Manko im Hinblick auf deren
Wettbewerbsfähigkeit darstellt. So entstand ein erster Ansatz
zur Gründung eines „Regionalrates Wirtschaft“, der die Vernetzung und den Austausch unter den Akteuren fördern soll. Im
Rahmen von LandZukunft wurde diese Idee aufgegriffen und
mit unterschiedlichen Akteuren aus der Region weiter vertieft
und ausgearbeitet.
Diese Bemühungen endeten in der Gründung des Vereins „Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e.V.“. Am 7. Mai 2013
fand die Gründungsversammlung in Birkenfeld mit rund 40 Interessierten statt.
Der Verein verfolgt die konkreten Ziele, die Zusammenarbeit
zwischen Wirtschaft, Vereinen und Verbänden, Wissenschaft, Politik und Verwaltung zu intensivieren, ein Netzwerk aufzubauen
und somit die Regionalentwicklung im Allgemeinen und die der
regionalen Wirtschaft im Speziellen zu stärken. Darüber hinaus
möchte sich der Verein als Ideenschmiede und Impulsgeber positionieren, themenbezogene Veranstaltungen organisieren und
konkrete Maßnahmen und Projekte anstoßen und unterstützen.
Jede voll geschäftsfähige natürliche oder juristische Person, die
bereit ist, die Ziele des Vereins zu fördern und zu unterstützen,
kann Mitglied werden. Der Verein arbeitet überparteilich und ist
für alle interessierten Akteure der Region offen. An den Veranstaltungen des Vereins können auch Nicht-Mitglieder teilnehmen;
sie erhalten dabei die Möglichkeit, gute und innovative Ideen und
Anregungen sowohl einzubringen als auch mitzunehmen.
Eckdaten zum Projekt:
Statement:
„Stark für die Wirtschaft. Stark für den Landkreis Birkenfeld!“
Träger des Projektes:
Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e. V. ;
Schlossallee 11, 55765 Birkenfeld
Ansprechpartner:
Karl-Heinz Müller, Telefon: 0 67 82-1 57 00,
E-Mail: [email protected]
Projektbeginn: Gegründet im Mai 2013
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Resümee und Ausblick
Der Grundstein für die zukunftsorientierte Regionalentwicklung
im Landkreis Birkenfeld und der gesamten Region wurde im Modellprozess MITMACHEN! gelegt.
Dank einer starken Bürgerbeteiligung brachte dieser Landesmodellprozess 134 Ideen und Projekte hervor, von denen über die
Hälfte abgearbeitet werden konnten.
Zudem schuf MITMACHEN! die Basis für das breit gefächerte
Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer im Landkreis Birkenfeld. Die engagierte Mitarbeit dieser Persönlichkeiten
trug maßgeblich dazu bei, die Förderphase des Bundesmodellvorhabens LandZukunft zu erreichen.
Sehr wichtig sind zudem die während des Bundesmodellvorhabens gewonnenen Erkenntnisse in der Region, die auch nach
Ablauf von LandZukunft, eine einheitliche, zielgerichtete und
nachhaltige Entwicklung in der Region gewährleisten sollen.
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Als ein weiterer wichtiger Baustein wurde im Mai 2013 der Verein Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld e. V. gegründet.
Die sich hier ergebenden Synergien sind sehr wertvoll für die
Entwicklung der Region.
Mit der Entscheidung für die Einrichtung des Nationalparks
Hunsrück-Hochwald bieten sich der Region vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.
„Eine Region, die weiß was sie will, ist nicht alleine auf das angewiesen, was man ihr gönnt“ * ist eine der Haupterkenntnisse
der letzten Jahre. Isoliertes und abgeschottetes Tun oder gar
Kirchturmdenken müssen der Vergangenheit angehören. Große
Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam meistern, deshalb
beteiligen Sie sich!
Ihr Ansprechpartner bei der Kreisverwaltung Birkenfeld:
René Maudet, Telefon: 0 67 82-1 57 31,
[email protected]
Wanderweg Baumholder
mit Blick auf den Truppenübungsplatz
„Für die
Schaffung eines
innovativen,
lebenswerten
Wirtschaftsraumes
brauchen wir eine
Maximierung der
Wertschöpfung
in der Regional*
wirtschaft.“
Burg Birkenfeld,
Birkenfeld
Marktplatz
Fußgängerzone Oberstein,
39
Idar-Oberstein
www.landkreis-birkenfeld.de
in Kooperation mit
!
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