Markenadaptionsentscheidungen bei der Internationalisierung von
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Markenadaptionsentscheidungen bei der Internationalisierung von
Projektbericht Nr. 12 Westfälische Wilhelms-Universität Münster Dieter Ahlert (Hrsg.): Markenadaptionsentscheidungen bei der Internationalisierung von Dienstleistungen am Beispiel der europäischen Mobilfunkbranche Dieter Ahlert Johannes Berentzen Roman Klinke ISSN 1863-6438 Gefördert vom IMADI.net Institut für Handelsmanagement und Netzwerkmarketing Univ.-Prof. Dr. Dieter Ahlert Universität Münster Fachbereich 4: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Am Stadtgraben 13 -15, D – 48143 Münster Tel.: ++49 (0) 251/ 83-22808 Fax: ++49 (0) 251/ 83-22032 Dieter Ahlert (Hrsg.): Markenadaptionsentscheidungen bei der Internationalisierung von Dienstleistungen am Beispiel der europäischen Mobilfunkbranche IMADI.net-Projektbericht Nr. 12 Dieter Ahlert Johannes Berentzen Roman Klinke Gefördert vom IMADI.net IMADI.net (Internationale Markenführung in Dienstleistungsnetzwerken) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsvorhabens "Exportfähigkeit und Internationalisierung von Dienstleistungen" gefördert (Förderkennzeichen 01HQ0523) und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betreut. Die Mitglieder des Projektteams danken für die großzügige Unterstützung ihrer Forschungs- und Transferarbeiten. Münster 2006 Alle Rechte vorbehalten. ISSN 1863-6438 Einordnung in das Forschungsprojekt IMADI.net Der vorliegende Projektbericht entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Internationale Markenführung in Dienstleistungsnetzwerken (IMADI.net)“. Mit dem Projekt IMADI.net werden zwei grundsätzliche Zielsetzungen verfolgt: Zum einen sollen Maßnahmen ermittelt werden, mit denen deutsche Dienstleistungsunternehmen die Wahrnehmbarkeit und Präferenz für ihre Dienstleistungen im Ausland erhöhen können. Diese Zielsetzung stellt auf ein optimal angepasstes Markenmanagement ab. Zweitens geht es um die Verbesserung der Verfügbarkeit deutscher Dienstleistungen im Ausland. In diesem Kontext sollen Organisationskonzepte wie Netzwerke und Franchising analysiert und so die Frage nach einer potenziell optimalen Koordinationsform der Internationalisierung beantwortet werden. Im Sinne einer integrierenden Herangehensweise gliedert sich das Projekt IMADI.net in drei Handlungsfelder: • Handlungsfeld 1: Markenführung in internationalen Dienstleistungsnetzwerken • Handlungsfeld 2: Internationalisierung von KMUs • Handlungsfeld 3: Internationalisierung im Textilhandel In einer zweiten Dimension lassen sich die Handlungsfelder in Bezug auf die Einflussfaktoren des Markenerfolgs gliedern: Welche Faktoren müssen berücksichtigt bzw. beeinflusst werden, um eine Unternehmens-, Produkt- oder Dienstleistungsmarke erfolgreich im Ausland zu managen? Dabei müssen Unternehmen sowohl externe, schwer beeinflussbare Faktoren als auch interne Faktoren beachten. Externe Einflussfaktoren liegen einerseits im Bereich der Konsumenten, wie bspw. die soziodemografischen, psychografischen oder kulturellen Merkmale potenzieller Kunden. Weiterhin sind als externe Größen das Wettbewerbsumfeld sowie die politischen, sozialen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen von Relevanz. Interne Faktoren können hingegen von der Unternehmung beeinflusst werden. Organisationsbezogene Faktoren umfassen bspw. die Wahl der Koordinationsform der Auslandsaktivität, Führungs- und Controllingfragen oder die internationale Personal- politik. Marketing-Mix bezogene Faktoren umfassen schließlich Produkt- Preis-, Distributions- und Kommunikations-politische Entscheidungen der Unternehmung. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die Projektberichte in Bezug auf den Publikationstyp als Grundlagenberichte, Vertiefungsberichte oder Cases eingeordnet. Im Rahmen der Grundlagenberichte werden allgemeine Fragestellungen behandelt, während in den Vertiefungsberichten auf Spezialaspekte der Internationalisierung fokussiert wird. Im Rahmen der Cases werden Projektergebnisse und Erfahrungen zur Internationalisierung in Form von Fallstudien praxisnah dargestellt. Hier fließen insbesondere die Erfahrungen der als Projektpartner beteiligten Unternehmen ein. Die Zielsetzung des vorliegenden Projektberichts „Markenadaptionsentscheidungen bei der Internationalisierung von Dienstleistungen am Beispiel der europäischen Mobilfunkbranche“ besteht in der Untersuchung folgender Fragestellungen: • Wird durch die markenstrategische Ausrichtung von Mobilfunk-Netzbetreiber deren Unternehmenserfolg beeinflusst. Lassen sich derartige Zusammenhänge auch für strategische Gruppen zeigen? • Welche Internationalisierungspfade sind in der europäischen Mobilfunkbranche aktuell zu beobachten und wie lassen sich diese theoretisch systematisieren? • Eignen sich Skalen- und Verbundvorteile als zukünftige Erfolgstreiber für Mobilfunk-Netzbetreiber und stellen somit sinnvolle Motive zur Internationalisierung dar? • Für IMADI.net ist darüber hinaus die folgende Frage von besonderer Bedeutung: Inwiefern lassen sich Zusammenhänge zwischen Internationalisierungsgrad, internationalen Unternehmensstrukturen und dem Unternehmenserfolg nachweisen? Zunächst sollen die konstitutiven Merkmale der Mobilfunkbranche dargestellt werden. Dazu wird für die Reduktion der vorherrschenden Branchenkomplexität ein geeignetes Modell und eine Systematisierung der Strukturen im Mobilfunkmarkt entwickelt. Durch die Verknüpfung einer umfassenden Desk Research und qualitativer Forschung in Form von Expertengesprächen wird dann den oben aufgeführten Forschungsfragen nachgegangen. Der vorliegende Vertiefungsbericht fokussiert damit auf das Handlungsfeld 1, in dessen Rahmen Komponenten der internationalen Markenführung analysiert werden. Hinsichtlich der zu untersuchenden Einflussfaktoren auf den Internationalisierungserfolg finden überwiegend Umwelt- und Organisationsbezogene Ansätze Berücksichtigung. Die Einordnung in das Gesamtschema wird durch den dunkel eingefärbten Würfel in unten stehender Abbildung veranschaulicht. Handlungsfeld Textilwirtschaft (3) KMU (2) Publikationstyp Markenführung (1) Case Vertiefungsbericht Grundlagenbericht Einflussfaktor I Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS I ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS III ABBILDUNGSVERZEICHNIS V TABELLENVERZEICHNIS VI 1 EINLEITUNG 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN UND KONSTITUTIVE MERKMALE DER MOBILFUNKBRANCHE 2.1 Konstitutive Merkmale des europäischen Mobilfunkmarktes 1 5 5 2.1.1 Historische Entwicklung der europäischen Mobilfunkmärkte 5 2.1.2 Zum Begriff und den Marktakteuren der Telekommunikation 6 2.1.3 Strukturmerkmale von Mobilfunkmärkten 2.2 Internationalisierungsstrategien 10 14 2.2.1 Begriff der Internationalisierung und deren Haupttreiber 14 2.2.2 Definition internationaler Unternehmen 16 2.2.3 Strategiebegriff im betriebswirtschaftlichen Kontext 17 2.2.4 Motive internationaler Unternehmenstätigkeit 19 2.2.5 Markteintritts- und Organisationsformen der internationalen 2.3 3 Geschäftstätigkeit 20 Markenpolitik im Internationalen Kontext 23 2.3.1 Zum Begriff der Dienstleistungsmarke 23 2.3.2 Basisoptionen internationaler Markenpolitik 25 2.3.3 Markenadaption 27 INTERNATIONALISIERUNGSSTRATEGIEN EUROPÄISCHER MOBILFUNKNETZBETREIBER 29 II 3.1 Konzeption der Untersuchung 29 3.1.1 Einordnung der Fragestellung in die Literatur 29 3.1.2 Formulierung eines Untersuchungsrahmens 31 3.1.3 Eingrenzung der Untersuchungsobjekte und Selektion geeigneter Datenquellen 3.1.4 Definition geeigneter Kennzahlen 3.2 Analyse quantitativer Marktinformationen 31 33 35 3.2.1 Entwicklung der Brancheninternationalisierung 35 3.2.2 Stand der Internationalisierung im Sample 39 3.2.3 Entwicklung internationaler Unternehmensstrukturen 2002-2005 41 3.2.4 Internationale Markenadaptionsstrategie der betrachteten Mobilfunknetzbetreiber 43 3.2.5 Korrelationsanalyse ausgewählter Erfolgskennzahlen und Internationalisierungsmaße 3.3 Fallstudienbetrachtung unterschiedlicher Internationalisierungsund Markenadaptionsstrategien 4 47 50 3.3.1 Vodafone 50 3.3.2 KPN Mobile 54 IMPLIKATIONEN FÜR DIE ERFOLGSAUSSICHTEN DIFFERENTER INTERNATIONALISIERUNGSSTRATEGIEN 62 4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 62 4.2 Implikationen für die europäische Mobilfunkbranche 63 4.3 Kritische Würdigung 65 LITERATURVERZEICHNIS 69 ANHANG 81 III Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung Anh. Anhang ant. anteilige ARPU average revenue per user Aufl. Auflage bzw. beziehungsweise CAGR compound annual growth rate CEO chief operating officer E-mail elektronische mail EBITDA earnings before interest, tax, depreciation and amortization et al. et alii etc. et cetera EU Europäische Union f. folgende ff. fortfolgende FTE full time equivalent GSM global system for mobile communications Hrsg. Herausgeber u. i. F. und im Folgenden IT Informationstechnologie IuK Informations- und Kommunikationstechnologie Kap. Kapitel Kor. Korrelationskoeffizient Mio. Millionen MNB Netzbetreiber Mrd. Milliarden MVNO mobile virtual network operator o.V. ohne Verfasserangabe Q(1) (erstes) Quartal S. Seite SEC Securities and Exchange Commission IV Sig. Signifikanzniveau SIM Subscriber Identity Module SMS Short Message Service sog. So genannt SP Service Provider SPSS Statistical Package for the Social Science Tab. Tabelle TK Telekommunikation u. i. F. und im Folgenden UMTS universal mobile telecommunication system USA United States of America vgl. vergleiche z. B. zum Beispiel V Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Akquisitionskosten und ARPU auf Basis von 24 Monaten Vertragslaufzeit - Postpaid Kunden T-Mobile .........................................9 Abb. 2: Akquisitionskosten und ARPU auf Monatsbasis – Prepaid Kunden T-Mobile ...............................................................................................10 Abb. 3: Diffusionsverlauf von Mobilfunkdiensten am Beispiel Deutschland und England inkl. Datenbasis ...............................................................13 Abb. 4: Systematisierung von Internationalisierungsstrategien.........................18 Abb. 5: Stufenmodell der Internationalisierung .................................................21 Abb. 6: Generische Internationalisierungsstrategien von MNB.........................22 Abb. 7: Markenstrategische Optionen im Kontext internationaler Expansion....28 Abb. 8: Jährliche Wachstumsrate des Auslandsanteils ....................................36 Abb. 9: Mobilfunkpenetration und Wachstum Teilnehmeranschlüsse...............38 Abb. 10: Kommunizierte Unternehmensstrategien Vodafone und Telenor .........43 Abb. 11: Vodafone Kundenanteile in Weltregionen ............................................51 Abb. 12: Vodafone: Entwicklung von Umsatz, Gewinn und internationale Marktbearbeitung..................................................................................54 Abb. 13: Online-Markenkommunikation KPN Mobile ..........................................56 Abb. 14: Effektiver Preis pro Minute: KPN Mobile Gruppe..................................57 Abb. 15: ARPU der untersuchten MNB in Relation zum Mittelwert des ................. Samples ...............................................................................................58 Abb. 16: Absolute Erlöse und prozentuale Differenz der Erlöse auf Kundenbasis.........................................................................................58 Abb. 17: Auszug aus der Bekanntgabe der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2005 .....................................................................................................59 Abb. 18: Umsatzmarktanteil KPN Mobile in Deutschland und Belgien ...............60 Abb. 19: KPN Mobile: Entwicklung von Umsatz, Gewinn/Verlust und int. Marktbearbeitung..................................................................................61 Abb. 20: Beispiele für Anreize netzinterner Mobilfunknutzung............................64 VI Tabellenverzeichnis Tab. 1: Mobilfunkpenetrationsraten in den Weltregionen ................................... 2 Tab. 2: Übersicht über zentrale Kennzahlen und Internationalisierungsmaße der untersuchten MNB ......................................................................... 39 Tab. 3: Entwicklung internationaler Kunden- und Umsatzanteile ..................... 40 Tab. 4: Anzahl internationaler Beteiligungen und durchschnittliche Kapitalanteile 2002/2005 ..................................................................... 42 Tab. 5: Marken und Ländermärkte................................................................... 45 Tab. 6: Markenstrategie und Unternehmenskennzahlen.................................. 46 Tab. 7: Ergebnisse der Korrelationsanalyse (Kendall-Tau-b)........................... 49 1 1 Einleitung Innerhalb von zwanzig Jahren hat mobile Kommunikation für den persönlichen Gebrauch einen festen Platz im täglichen Leben eines großen Teils der Bevölkerung entwickelter Länder eingenommen.1 So erreichte die weltweite Zahl der Nutzer von Mobilfunknetzen im ersten Quartal 2006 mit rund 2,2 Mrd. Menschen bereits einen Anteil von 33,7 % der Weltbevölkerung (vgl. o.V., 2005a, S. 101, 2005c, S. 111). Der Anteil der europäischen Kunden an dieser Zahl beträgt 30,24%. Nach 817 Millionen verkauften Endgeräten im Jahr 2005 wird diese Zahl in 2006 wohl erstmals die Milliardengrenze überschreiten (vgl. Mawston, 2006). Auch angesichts der makroökonomischen Kennzahlen der Industrie für mobile Telekommunikation (TK) wird deren gewachsene Bedeutung im Rahmen der europäischen Volkswirtschaften deutlich. So generierten die ihr angehörigen Unternehmen im Jahr 2004 1,1 % des gesamten Bruttoinlandsprodukts und stellten rund 1,1 Mio. Arbeitsplätze innerhalb der 15 EU Mitgliedsstaaten (vgl. Lewin, 2004, S. 5).2 Die Mobilfunkbranche kann, als Teil der TK-Wirtschaft, angesichts ihrer europäischen und auch weltweiten Entwicklung als einer der Wachstumstreiber moderner Volkswirtschaften angesehen werden (vgl. Knetsch, 1999, S. 21). Als Katalysatoren dieser an Dynamik gewinnenden Entwicklung lassen sich im Wesentlichen drei Treiber kennzeichnen: Deregulierung, Privatisierung und Internationalisierung. Die Deregulierung nationaler TK-Märkte ermöglichte neuen Anbietern den Markteintritt. Internationalisierungstendenzen erhöhten zusätzlich den entstandenen Wettbewerbsdruck auf die vormaligen Monopolisten (vgl. Gerpott, 1998, S. 58 ff.; Whalley und Williams, 1998, S. 2). Einhergehend mit der an Geschwindigkeit gewinnenden Diffusion mobiler Kommunikationsdienste hat sich der Wettbewerb innerhalb nationaler Märkte dramatisch 1 Die Einführung mobiler Kommunikationsdienste für private Konsumenten liegt bereits deutlich länger zurück: Gäste der ersten Klasse der deutschen Reichsbahn konnten auf der Strecke Hamburg-Berlin bereits im Jahre 1918 Gespräche in das öffentliche Fernsprechnetz führen (vgl. Schiller, 2000, S. 30). In den Vereinigten Staaten wurde ein vergleichbarer Service für Fahrzeuge im Jahre 1946 eingeführt. Erst mit der Einführung tragbarer Endgeräte in den 80er Jahren wurde jedoch ein Massenmarkt erschlossen. 2 Betrachtet wurden die 15 Mitgliedsstaaten der EU vor deren Erweiterung im Mai 2004. 2 verschärft. So sind bereits heute in einigen westeuropäischen Ländern Penetrationsraten von mehr als 100% erreicht (vgl. o.V., 2006o; o.V., 2006e).3 Die Suche nach ungesättigten und wachstumsstarken Märkten veranlasst die Marktteilnehmer zu einer zunehmend internationalen Ausrichtung ihrer Aktivitäten. Mobilfunkpenetration Markt Gesamt Afrika Mittel- und Südamerika Asien und Pazifik Osteuropa Westeuropa Mittlerer Osten USA und Kanada Q1 2001 13.09 % 2.54 % 15.32 % 7.44 % 8.26 % 66.18 % 10.99 % 37.61 % Q2 2001 14.02 % 2.84 % 15.85 % 8.33 % 9.42 % 69.22 % 11.72 % 38.64 % Q3 2001 14.82 % 3.13 % 16.51 % 8.99 % 10.60 % 71.50 % 12.48 % 40.35 % Q4 2001 15.65 % 3.46 % 17.20 % 9.57 % 12.24 % 74.16 % 13.22 % 42.15 % Q1 2002 16.34 % 3.78 % 17.62 % 10.25 % 13.94 % 74.94 % 13.96 % 43.15 % Q2 2002 16.94 % 4.10 % 17.22 % 10.91 % 15.42 % 75.74 % 14.96 % 44.13 % Q3 2002 17.71 % 4.42 % 18.05 % 11.60 % 17.13 % 76.96 % 15.87 % 45.04 % Q4 2002 18.62 % 4.81 % 19.11 % 12.32 % 19.20 % 79.29 % 16.82 % 46.02 % Markt Gesamt Afrika Mittel- und Südamerika Asien und Pazifik Osteuropa Westeuropa Mittlerer Osten USA und Kanada Q1 2003 19.40 % 5.19 % 19.70 % 13.06 % 20.75 % 80.39 % 17.81 % 47.23 % Q2 2003 20.22 % 5.60 % 20.60 % 13.73 % 22.63 % 81.90 % 18.87 % 48.46 % Q3 2003 21.22 % 6.07 % 21.66 % 14.53 % 25.12 % 83.73 % 19.61 % 50.58 % Q4 2003 22.39 % 6.73 % 23.50 % 15.35 % 28.20 % 86.01 % 20.24 % 52.76 % Q1 2004 23.43 % 7.36 % 24.99 % 16.19 % 30.85 % 87.32 % 21.17 % 54.20 % Q2 2004 24.55 % 8.00 % 26.88 % 17.04 % 34.30 % 88.55 % 22.17 % 55.63 % Q3 2004 25.91 % 8.92 % 28.75 % 17.88 % 38.63 % 90.50 % 23.61 % 58.83 % Q4 2004 27.63 % 10.12 % 31.79 % 18.77 % 44.92 % 93.60 % 25.13 % 62.09 % Markt Gesamt Afrika Mittel- und Südamerika Asien und Pazifik Osteuropa Westeuropa Mittlerer Osten USA und Kanada Q1 2005 28.94 % 11.22 % 33.96 % 19.56 % 49.51 % 95.23 % 26.80 % 63.96 % Q2 2005 30.54 % 12.48 % 37.17 % 20.60 % 54.38 % 96.68 % 28.93 % 65.90 % Q3 2005 32.20 % 14.32 % 39.51 % 21.53 % 60.32 % 98.87 % 31.22 % 68.03 % Q4 2005 34.28 % 15.82 % 43.32 % 22.74 % 67.74 % 102.41 % 33.60 % 70.20 % Q1 2006 36.12 % 17.11 % 46.01 % 24.27 % 71.95 % 104.31 % 35.96 % 72.46 % Tab. 1: Mobilfunkpenetrationsraten in den Weltregionen Quelle: Eigene Darstellung, Wireless Intelligence, GSM Association Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Auswirkungen dieser dynamischen Entwicklung innerhalb der europäischen Mobilfunkbranche aufzuzeigen und zu untersuchen, ob best-practice Ansätze der internationalen Expansion zu identifizieren sind. Dabei orientiert sich die Untersuchung an folgenden Fragestellungen: • Welche Internationalisierungspfade sind in der europäischen Mobilfunkbranche zu beobachten, und wie lassen sich diese theoretisch systematisieren? 3 Die Penetrationsrate wird hier definiert als prozentualer Anteil der Einwohner eines geografischen Raumes, welche Mobilfunkdienstleitungen in Anspruch nehmen (vgl. Gerpott, 1998, S. 9). 3 • Beeinflusst die markenstrategische Ausrichtung von MNB deren Unternehmenserfolg oder lassen sich derartige Zusammenhänge für strategische Gruppen zeigen? • Lassen sich Zusammenhänge zwischen Internationalisierungsgrad, internationalen Unternehmensstrukturen und dem Unternehmenserfolg nachweisen? • Sind Skalen- und Verbundvorteile als wesentliche zukünftige Erfolgstreiber zu kennzeichnen und somit sinnvolle Motive der Internationalisierung von MNB? Mit dem Ziel größtmöglicher Validität der Ergebnisse wird dazu ein mehrstufiger Analyseaufbau gewählt: Zunächst gilt es, die vorgefundene Branchenkomplexität durch eine geeignete Modellbildung zu reduzieren und die vorgefunden Strukturen zu systematisieren. In Kapitel 2 werden daher zunächst die konstitutiven Merkmale der Mobilfunkbranche dargestellt. Ausgehend von verschiedenen Quellen der Literatur werden anschließend theoretische Grundlagen internationaler Unternehmensstrategien und dem Management internationaler Markenarchitekturen erörtert. Auch wird eine erste Einordnung der Branchenspezifika in diesen theoretischen Rahmen unternommen. Im zweiten Schritt wird in Kapitel 3 zunächst der konzeptionelle Rahmen der empirischen Untersuchung formuliert. Dabei stehen die Auswahl der untersuchten Unternehmen, sowie die Definition geeigneter Kennzahlen und zuverlässiger Quellen der Datenerhebung im Mittelpunkt. Aufbauend auf diesen Rahmen werden die historische Entwicklung und der Status Quo der Internationalisierung untersucht. Hierbei wird insbesondere auf die internationalen Unternehmensstrukturen und deren Veränderung im Zeitablauf eingegangen, sowie die damit einhergehenden Markenadaptionsentscheidungen im Kontext internationaler Markenstrategien werden analysiert.4 Mittels einer Korrelationsanalyse soll der Versuch unternommen werden, Zusammenhänge zwischen Unternehmensstruktur, Kennzahlen der Internationalisierung und dem Unternehmenserfolg zu identifizieren. Abgerundet wird diese 4 Dieser Ansatz folgt der Überlegung, dass die Wahl des Markenadaptionspfads in der betrachteten Branche stark strategisch determiniert ist und operative Aspekte der Markenadaption eine eher nachgelagerte Rolle einnehmen. Für an den operativen Entscheidungstatbeständen der Markenadaption orientierte Beiträge vgl. Bieling, 2005 sowie Bieling und Wiechers, 2004. 4 quantitativ orientierte Darstellung durch zwei Fallstudien. In diesen werden die erhobenen Daten mit qualitativen Beobachtungen zusammengeführt. Zusätzlich fließen hier die Ergebnisse der mit Mitarbeitern der untersuchten Unternehmen geführten Gespräche ein. Kapitel 4 umfasst neben einer zusammenfassenden Darstellung der Ergebnisse und Implikationen eine kritische Auseinandersetzung mit der angewandten Methodik und den gewonnenen Ergebnissen. Kapitel 5 fasst schließlich den Erkenntnisgewinn dieser Arbeit in knapper Form zusammen und bietet einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. 5 2 Theoretische Grundlagen und konstitutive Merkmale der Mobilfunkbranche 2.1 Konstitutive Merkmale des europäischen Mobilfunkmarktes 2.1.1 Historische Entwicklung der europäischen Mobilfunkmärkte In den Folgejahren des zweiten Weltkriegs entstanden in Europa eine Vielzahl von Projekten mit dem Ziel, mobile Kommunikation zu ermöglichen (vgl. Schiller, 2000, S. 30 ff.). Erste Systeme, welche eine wirklich komfortable Kommunikation aus Fahrzeugen ermöglichten, entstanden in den 70er Jahren. Die europäischen Länder einigten sich, im Hinblick auf die Idee einer europäischen Union, 1982 auf einen einheitlichen Mobilfunkstandard. Dieser sollte erstmals ein Roaming, also die Kommunikation über nationale Netzgrenzen hinweg, ermöglichen. Mit der Entwicklung dieses sog. GSM-Standards (global system for mobile communications) wurde die Grundlage eines zunächst pan-europäischen, später weltweiten Standards gelegt, der seinen Nutzern die Inanspruchnahme von Mobilfunkdienstleistungen in derzeit 210 Ländern ermöglicht (vgl. o.V., 2006c)5. Ende der 80er Jahre existierte in jedem Land der EU mindestens ein Anbieter (vgl. Welfens und Graack, 1996, S. 168). Bedingt durch die Notwendigkeit, große geografische Räume mit nur geringen Populationsdichten mit TK-Diensten zu versorgen, nahmen die skandinavischen Länder in der Entwicklung und der Verbreitung mobiler Kommunikation eine Vorreiterrolle ein.6 Trotz der technischen Harmonisierung waren die europäischen TKMärkte bis in die frühen 90er Jahre mehrheitlich von national agierenden Monopolisten geprägt (vgl. Clegg und Kamall, 1998, S. 47 ff.). Die Liberalisierung der regulatorischen Rahmenbedingungen, sowie die Privatisierung der staatlichen Anbieter, führte jedoch in der Folge zu einem intensiven Wettbewerb auf nationaler und internationaler Ebene (vgl. Rieck et al., 2005, S. 2; zur Deregulierung auf europäischer Ebene: Gerpott, 1998, S. 63).7 5 Nahezu 90% aller weltweiten Mobilfunkteilnehmer nutzen Netzwerke nach dem GSM-Standard (vgl. de Lussanet, 2005). 6 WELFENS und GRAACK betonen die offensichtlich positive Interdependenz zwischen der frühen Netzexpansion in Skandinavien und der Mitte der 90er Jahre bestehenden Technologieführerschaft der TKNetzinfrastruktur- und Hardwarehersteller Nokia und Ericsson (vgl. Welfens und Graack, 1996, S. 167). 7 Weiterführend zur Entwicklung der Deregulierung und Wettbewerbssituation auf europäischen TK-Märkten vgl. Kurtsiefer, 1997, S. 32 ff; Lassere, 1996; Freese, 1996; Walker, 1996; Costa und Solimene, 1996; Heller, 1996; Welfens und Graack, 1996, S. 95 ff. 6 2.1.2 Zum Begriff und den Marktakteuren der Telekommunikation Telekommunikation kennzeichnet einen vom physischen Standort der Kommunikationspartner unabhängigen Transport von Informationen unter Nutzung nachrichtentechnischer Verbindungsverfahren (vgl. Koch, 1999, S. 78). Die Gesamtheit der Unternehmen, die Produkte und Leistungen zur Ermöglichung von TK bereitstellen, bilden die TK-Wirtschaft (vgl. Gerpott, 2005, S. 1207). Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind diejenigen Unternehmen innerhalb dieser Gruppe, die mobile Kommunikation als Dienstleistung mittels einer eigenen Netzinfrastruktur anbieten.8 Diese gehören dem Markt für mobile TK an.9 Um deren Geschäftsmodell zu verstehen, ist zunächst eine kurze Darstellung aller Marktakteure auf Anbieterseite, sowie eine knappe Systematisierung der Nachfrageseite sinnvoll. Mobilfunk-Netzbetreiber (MNB) planen, errichten und betreiben die zur Erbringung von mobilen TK-Leistungen notwendige Infrastruktur und bieten diese den Endnutzern an (vgl. hierzu u. i. F. Rassau, 2005, S. 34). Durch ihre Entscheidungen in Bezug auf den Einsatz technischer Standards und Leistungsangebote haben sie einen besonderen Einfluss auf die Marktgegebenheiten. Zu den wichtigsten Partnern der MNB haben sich Service Provider (SP) entwickelt. Diese bieten ihren Kunden mobile TK-Leistungen auf eigene Rechnung an, verfügen jedoch nicht über ein eigenständiges Mobilfunknetz oder auch nur wesentliche Netzkomponenten (vgl. Gerpott, 1998, S. 13). Vielmehr erwerben sie Netzkapazitäten von am Markt konkurrierenden MNB und tragen so zur Auslastung der vorgehaltenen Netzkapazitäten der Betreiber bei. Durch den unverändert oder leicht veränderten Weiterverkauf der Tarife der Netzbetreiber entsteht eine Umsatzmarge zwischen 20% und 25% (vgl. Rassau, 2005, S. 35). So ist es SP im Gegensatz zu MNB mög- 8 Dienstleistungen werden hier als immaterielle Wirtschaftsgüter verstanden, die auf der Basis einer spezifischen Leistungsfähigkeit, unter Integration eines externen Faktors und für den fremden Bedarf hergestellt werden (vgl. Meffert und Bruhn, 2002, S. 5 f.). Für eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Begriff der Dienstleistung und dessen Abgrenzung von Sachleistungen und anderen immateriellen Gütern vgl. Maleri, 2004, S. 40 ff; Meffert, 2000, S. 1159 ff. 9 Die Begriffe „Markt für mobile TK“ und „Mobilfunkbranche“ werden im Folgenden synonym verwendet. Hersteller von Netzinfrastruktur und Endgeräten finden Eingang in die folgende Darstellung der Marktakteure, sind aber nicht Bestandteil der weiteren Betrachtung. 7 lich, ihren Kunden Dienste in den unterschiedlichen Mobilfunknetzen anbieten zu können. Rechnungsstellung, Kundenservice, sowie Teile der technischen Leistungserbringung werden durch den SP übernommen. Eine relativ junge und von der Literatur bisher noch kaum aufgegriffene Erscheinung stellen die sog. „mobile virtual network operator“ (MVNO) dar. MVNO sind Unternehmen, die Services und Dienstleistungen mobiler TK unter einer eigenen Marke anbieten und hierzu auf die Technologie und die Netzinfrastruktur eines MNB zurückgreifen (vgl. o.V., 2006a, S. 4; Komguep, 2006, S. 4). Von SP lassen sich die MVNO durch ihr Geschäftsmodell und den Grad der Beteiligung an der technischen Leistungserstellung abgrenzen. Sie bieten dem Endkunden, den sog. „Billig“Anbietern im Luftverkehr ähnlich, einen deutlichen Preisvorteil gegenüber den Angeboten etablierter Anbieter. Im Gegenzug werden die Leistungen weitestgehend standardisiert und auf die Bereitstellung des Netzzugangs beschränkt. Die MVNO vertreiben zumeist nur die für den Netzzugang notwendigen SIM-Karten.10 Auf den Verkauf von Endgeräten wird vollständig verzichtet oder diese Funktion an Partnerunternehmen vergeben, um den Aufbau einer eigenen Logistik- und ServiceInfrastruktur zu vermeiden. MVNO operieren teilweise mit Kernteams von lediglich 10-30 Mitarbeitern (vgl. o.V., 2005d o. S.). Diese operative Effizienz ist der konsequenten Nutzung des Internet als kosteneffektiven Vertriebsweg und modernster Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) in der Kommunikation mit Endkunden zuzuschreiben. So soll deren idealtypischer Kunde nicht nur seinen Nutzungsvertrag über das Internet abschließen, sondern dort auch eventuelle Individualisierungen der nachgefragten Dienstleistungen vornehmen. Auch die Rechnungsstellung und die Kommunikation mit dem Anbieter erfolgt in der Regel elektronisch (vgl. o.V., 2005b, S. 2). Hersteller von Endgeräten produzieren die für die Nutzung mobiler TK notwendigen technischen Einrichtungen für den Endnutzer. Der Vertrieb dieser erfolgt zumeist primär über MNB und SP sowie deren Vertriebspartner, nur selten über eigene Vertriebskanäle der Hersteller (vgl. hierzu u. i. F. Lammerskötter, 2002, S. 43). Dies 10 Das Subscriber Identity Module enthält die zur Authentifikation des Kunden notwendigen Daten. Ein Mobilfunkendgerät ist in GSM-Netzen nur in Kombination mit einem SIM verwendbar. 8 kann vor allem durch die Subventionierung der Endgeräte durch die Anbieter bei Abschluss laufzeitgebundener Verträge begründet werden. Hersteller von Netzinfrastruktur realisieren in Zusammenarbeit mit MNB den technischen Aufbau und die Weiterentwicklung von Mobilfunknetzen. Teilweise erstreckt sich die Zusammenarbeit über die reine Lieferung und Inbetriebnahme hinausgehend auch auf den laufenden Betrieb und die Wartung. Die Nutzer mobiler Kommunikationsdienstleistungen lassen sich nach dem Anlass der Nutzung in Geschäfts- und Privatkunden, sowie nach ihrer Zahlungsweise segmentieren. Besonders der letztgenannte Aspekt ist aufgrund der unterschiedlichen Erlöscharakteristik von besonderer Relevanz und soll kurz erläutert werden. Die Gruppe der Vertragskunden steht in einem laufzeitgebundenen rechtlichen Verhältnis mit dem Anbieter und wird gegen Monatsrechnung (postpaid) bedient. Kunden der zweiten Gruppe nutzen die Dienste auf Basis eines Guthabenkontos (prepaid). In den folgenden Abbildungen sind die Relationen von Gewinnungskosten und den durchschnittlichen Umsätzen pro Kunde für beide Kundensegmente des Anbieters TMobile dargestellt. 9 Kosten der Akquisition und ARPU - Postpaid T-Mobile / Stand: Q4 2006 ARPU / 24 Monate 800 € 732 € Kundeakquisitionskosten in € 720 € 696 € 700 € 684 € 600 € 549 € 528 € 500 € 456 € 456 € 456 € 384 € 400 € 300 € 269 € 225 € 200 € 155 € 184 € 156 € 142 € 151 € 100 € 74 € 60 € 62 € Abb. 1: und ARPU 11 auf Basis von 24 Monaten i ow ak e Sl M az ed on ie n R ep ul ik an d Ts ch ec hi sc he Ö Akquisitionskosten D eu ts ch l ng ar n U st er re U SA ic h n Kr oa tie U K N ie de r la nd e 0€ Vertragslaufzeit - Postpaid Kunden T-Mobile Quelle: Eigene Darstellung, T-Mobile , GSM Association, Wireless Intelligence Da Vertragskunden als Gegenleistung für die Bindung an einen Anbieter subventionierte Endgeräte erhalten, entstehen hohe Kundengewinnungskosten. Dafür entrichten diese zumeist eine feste monatliche Nutzungsgebühr und zeichnen sich durch gut prognostizierbare Erlöse über die Laufzeit des Vertrages aus. Sogenannte Prepaid-Kunden werden analog unter Aufwendung nur relativ geringer Akquisitionskosten gewonnen. Dieser Umstand trägt der unsicheren Verweildauer im Netz des Anbieters aufgrund der mangelnden vertraglichen Bindung Rechnung. Die Zusammensetzung der Kundenbasis eines Anbieters aus Vertrags- und PrepaidKunden ist somit eine Determinante des finanzwirtschaftlichen Erfolgs und der langfristigen Erlöspotenziale eines Anbieters. 11 ARPU bezeichnet den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde eines Anbieters (vgl. auch Anh. A.15) 10 Kosten der Akquisition und ARPU - Prepaid T-Mobile / Stand: Q4 2006 60 € 56 € ARPU / Monat Kundeakquisitionskosten in € 55 € 50 € 44 € 39 € 40 € 30 € 26 € 24 € 21 € 19 € 18 € 20 € 14 € 11 € 11 € 11 € 10 € 10 € 9€ 8€ 8€ 8€ 5€ 3€ ei Sl az ow ak n ed on ie nd M is c Ts ch ec h D he eu ts R ch ep la ul ik n ar U ng ic h st er re Ö N ie de rla nd e n Kr oa tie K U U SA 0€ Abb. 2: Akquisitionskosten und ARPU auf Monatsbasis – Prepaid Kunden T-Mobile Quelle: Eigene Darstellung, T-Mobile , GSM Association, Wireless Intelligence 2.1.3 Strukturmerkmale von Mobilfunkmärkten Der Markt für mobile TK zeichnet sich durch eine Reihe von Besonderheiten aus, die für das Verständnis der weiteren Betrachtung von großer Wichtigkeit sind. So sind zunächst zwei spezifische Strukturmerkmale zu kennzeichnen. Die Kostenstruktur der MNB ist durch hohe initiale Investitionen und einen großen Anteil fixer Kosten, bedingt durch die Errichtung und Unterhaltung der technischen Infrastruktur, geprägt (vgl. Wirtz, Olderog und Heithecker, 2003, S. 76). Die variablen Kosten des Betriebs sind bis zum Erreichen der Kapazitätsobergrenze demgegenüber vernachlässigbar (vgl. Bach und Erber, 2000). Durch die staatliche Regulierung im Bereich der Mobilfunklizenzen ist die Aufnahme der Leistungserbringung in einem nationalen Markt zusätzlich an den Erwerb einer Lizenz gebunden. Diese berechtigt eine begrenzte Anzahl von MNB zu einer zeitlich begrenzten Nutzung für die Bereitstellung mobiler TK-Diensten (vgl. Whalley und Curwen, 2004, S. 3 f.). Die Vergabepraxis für solche Lizenzen in der EU hat in der Vergangenheit zu Kosten für diese geführt, die hohe Markteintrittsbarrieren darstellen und deren Refinanzierung durch spätere Erlöse nicht zwangsläufig gesichert ist (vgl. o.V., 2002, S. vi). Ange- 11 sichts dieser Hürden verfügt nur eine begrenzte Anzahl von Unternehmen über die notwendige technische Kompetenz und Finanzkraft zum eigenständigen Betrieb von Mobilfunknetzwerken. Bei Mobilfunkmärkten handelt es sich daher zumeist um enge Angebotsoligopole. 12 Ein zweites wesentliches Marktstrukturmerkmal sind Netzeffekte. Diese sind den positiven externen Effekten (vgl. Schumann, Meyer und Ströbele, 1999, S. 38) zuzuordnen und beschreiben den derivativen Nutzenzuwachs des einzelnen Teilnehmers, der durch die Vergrößerung einer Nutzerbasis entsteht (vgl. Gerpott, 2005, S. 1209; Rassau, 2005, S. 31; Katz und Shapiro, 1985, S. 424). Übertragen auf Mobilfunknetze ist festzustellen, dass zwar bereits ein (hypothetischer) alleiniger Teilnehmer einen Nutzen erzielt (Telefonie zu stationären Telefonanschlüssen), dieser jedoch mit einer zunehmenden Teilnehmerzahl kontinuierlich anwachsen würde. So steigt mit der Nutzerzahl auch die Zahl der ebenfalls mobilen Kommunikationspartner mit denen mittels Textnachrichten (SMS) oder zu vergünstigten netzinternen Gebühren kommuniziert werden kann (vgl. Krys, 2003, S. 16). Produkte mit Netzeffekten zeichnen sich durch einen zunächst langsamen und instabilen, ab einem bestimmten Schwellenwert jedoch exponentiell verlaufenden Diffusionsverlauf aus (vgl. Wirtz, Olderog und Heithecker, 2003, S. 75; Lim, Choi und Park, 2003, S. 537 ff.; Schoder, 2000, S. 186 f.). Diese Theorie liefert einen Erklärungsbeitrag zur historischen Marktentwicklung von Mobilfunkmärkten. Abbildung 1 zeigt die für Netzeffektmärkte idealtypischen S-förmigen Diffusionsverläufe am Beispiel der deutschen und englischen Mobilfunkmärkte. 12 Ein Oligopol bezeichnet eine Marktform, in der vielen Nachfragern nur wenige Anbieter gegenüberstehen (Angebotsoligopol) bzw. umgekehrt (Nachfrageoligopol). Monopole sind dagegen durch das Vorhandensein von nur einem Anbieter bzw. Nachfrager gekennzeichnet (vgl. ausführlich hierzu: Schumann, Meyer und Ströbele, 1999, S. 276 ff., 330 ff.). Zur Frage der optimalen Marktform für TK-Märkte vgl. Oberender und Christl, 1999, S. 160 f. 12 Diffusionsverlauf von Mobilfunkdiensten am Beispiel Deutschland und England (Teilnehmeranschlüsse je 100 Einwohner) Stand: 4.Quartal 2005 120 100 80 60 40 Deutschland England 20 0 1991 Abb. 3: 1992 1993 1994 Diffusionsverlauf 1995 1996 von 1998 1999 2000 Mobilfunkdiensten und England inkl. Datenbasis Quelle: 1997 2001 am 2002 2003 Beispiel 2004 2005 Deutschland 13 Eigene Darstellung, Eurostat, GSM Association, Wireless Intelligence Neben diesen fundamentalen Strukturmerkmalen kann eine hohe Markt- und Innovationsdynamik konstatiert werden (vgl. Rams, 2001, S. 69). Neuartige Produkte und Services werden dabei oftmals nicht durch MNB selbst, sondern durch spezialisierte Anbieter entwickelt. Bedingt durch die hohen Entwicklungskosten und kurzen Produktlebenszyklen ist eine exklusive Vermarktung neuartiger Lösungen über lediglich einen MNB selten zu beobachten. Konkurrierende MNB haben somit kaum Möglichkeiten, ihre Wettbewerber von Leistungs- sowie Produktinnovationen auszuschließen. Daraus resultiert eine hohe Homogenität der angebotenen Leistungen (vgl. Krys, 2003, S. 12) und somit das Problem Leistungsdifferenzierung innerhalb des Wettbewerbsumfeldes. 13 der wirksamen 14 Approximierte Darstellung. Als Beispiel sei hier der Blackberry-Service des kanadischen Drittanbieters RIM genannt. Dieser erlaubt den mobilen Empfang und Versand von e-mail ohne Zeitverzögerung und hat sich zu einem „quasi-Standard“ entwickelt. Bereits wenige Monate nach der europäischen Ersteinführung durch den Netzbetreiber Telfort in den Niederlanden (2001), führten andere europäische Wettbewerber den Dienst ebenfalls ein und machten diesen innerhalb kürzester Zeit zu einem Standardprodukt (vgl. o.V., 2004, S. 1 ff.). 14 13 Abb. 4: Mobilfunkpenetration EU Quelle: Eigene Darstellung, Eurostat, GSM Association, Wireless Intelligence 14 Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich der Markt für mobile TK auf Ebene der Netzbetreiber durch hohe Markteintrittsbarrieren auszeichnet. Diese sind durch hohe Investitionen und Fixkosten, Netzeffekten und regulatorischen Rahmenbedingungen begründet. Weiterhin kann ein relativ hoher Grad der Leistungshomogenität unter den Wettbewerbern bei gleichzeitig hoher Innovationsgeschwindigkeit beobachtet werden. 2.2 Internationalisierungsstrategien 2.2.1 Begriff der Internationalisierung und deren Haupttreiber In der betriebswirtschaftlichen Literatur werden recht unterschiedliche Aspekte des Internationalisierungsbegriffs erörtert, den KUTSCHKER und SCHMID (vgl. 2005, S. 3-14) als grundlegendes Phänomen mit Implikationen für die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Sphäre kennzeichnen. So lassen sich im Wesentlichen funktionsbereichsspezifische, zumeist am Absatzmarkt und Marketing orientierte, und funktionsübergreifende Sichtweisen unterscheiden (vgl. Perlitz, 2004, S. 8 ff.). Im Zusammenhang dieser Untersuchung soll Internationalisierung als strategische Handlungsoption im Entscheidungsfeld eines Unternehmens definiert werden, welche alle Funktionsbereiche desselben berührt (vgl. Perliz, 2004, S. 8; Weber, 1997, S. 30). Dies umfasst jede Aufnahme wirtschaftlicher, grenzüberschreitender Austauschbeziehungen, welche nicht lediglich einmalig oder kurzfristig angelegt sind (vgl. Dülfer, 2001, S. 103; Kutschker, 1999, S. 7; Kornmeier und Müller, 1997, S. 77).15 Als wesentliche Internationalisierungstreiber lassen sich sowohl Entwicklungen auf nationaler Ebene, also den Heimatmärkten der Akteure, als auch globale Veränderungen identifizieren. PORTER (vgl. 1989, S. 39) führt die zunehmend internationale Ausrichtung von Unternehmungen darauf zurück, dass „die globale Konfiguration bzw. Koordination per Saldo einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt“. Dieser wird 15 Auch erscheint es sinnvoll, das populäre Schlagwort Globalisierung vom Internationalisierungsbegriff abzugrenzen, da sich beide Konstrukte sowohl auf Märkte, als auch auf den weltweiten Wettbewerb beziehen lassen. Einige Autoren verwenden die Begriffe mehr oder weniger synonym, während andere Globalisierung als besondere Qualität der Internationalisierung sehen (vgl. Kutschker und Schmid, 2005, S. 153 ff; Müller und Kornmeier, 2002, S. 16). Hier soll Globalisierung, den Ausführungen von Koch folgend, als dynamischer Prozess interpretiert werden, durch dessen Fortschreiten ein Bedeutungsverlust nationaler Grenzen für wirtschaftliches Handeln manifestiert (vgl. Koch, 2000, S. 5). Triebfeder dieser Entwicklung ist die Veränderung politischer, technologischer sowie ökonomischer Rahmenbedingungen. 15 durch die Ausnutzung von Erfahrungs- und Degressionseffekten erreicht, welche angesichts gestiegener Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, sowie sich verkürzender Produktlebenszyklen unabdingbare Voraussetzungen für den Markterfolg geworden sind (vgl. Meffert, 1999, S. 413). Die Zunahme internationaler Verflechtung des Kapitalverkehrs und der Bedeutungsgewinn shareholder-orientierter Unternehmensführung haben dazu geführt, dass Kapital zunehmend weltweit und auf Basis renditeorientierter Strategien allokiert wird (vgl. Krystek und Zur, 2002, S. 3; Gerke, 1992, S. 198 f.). Kapitalmarktabhängige Unternehmen sind somit in besonderem Maße gezwungen, internationale Potenziale der Renditemaximierung konsequent umzusetzen, um ihre Attraktivität im internationalen Vergleich zu wahren. Tun sie dies nicht, setzen sie sich zunehmend der Gefahr externer Einflussnahme durch Fremdkapitalgeber aus.16 Auch zwingen steigender Wettbewerb und Sättigungserscheinungen auf angestammten Märkten, Unternehmen zur Erschließung internationaler Wachstumspotenziale (vgl. Bolz, 1992, S. 1; Meffert, 1988, S. 267). Besonders die Öffnung und Entwicklung der Märkte Ost-Asiens, Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion, sowie die Schaffung des europäischen Binnenmarktes haben neue Möglichkeiten des internationalen Handels für europäische Unternehmen eröffnet (vgl. Perlitz, 2004, S. 1 ff.; Swoboda und Zentes, 2000, S. 39 ff.). Bereits 1993 sahen MEFFERT und MEURER (vgl. 1993, S. 221 f.) einen lang andauernden Trend zu einer Angleichung des Verhaltens und der Konsumgewohnheiten innerhalb Europas. Dieser werde nicht zuletzt durch die Zunahme europaweit vereinheitlichter Kampagnen und der Ausdehnung der Absatzmärkte einzelner Unternehmen unterstützt. Fortschritte der IuK sowie der TK-Technik innerhalb der letzten Jahrzehnte ermöglichen grenzüberschreitenden Unternehmungen eine effiziente Bewältigung der 16 In diesem Zusammenhang sei auf den gestiegenen Einfluss von Finanzinvestoren auf operative Entscheidungen innerhalb ihrer Beteiligungen hingewiesen. Oftmals werden drastische Internationalisierungsentscheidungen auch gegen den Willen des Managements durchgesetzt. So soll eine Steigerung der Unternehmensrendite und in 16 gesteigerten Koordinationserfordernisse (vgl. Krystek und Zur, 2002, S. 3; Meissner, 1994, S. 673 ff.). Ihr Einsatz ermöglicht eine dramatische Senkung von Informations-, Koordinations- und Transaktionskosten (vgl. Petersen, 2002, S. 207 ff.; Burtler et al., 1997, S. 4 ff.) und somit eine größere organisationale Flexibilität (vgl. Hagström, 1990, S. 164 ff.). IuK-Systeme können als wichtige „enabler“-Technologie der Internationalisierung gekennzeichnet werden.17 2.2.2 Definition internationaler Unternehmen Nach der erfolgten Begriffsbestimmung der Internationalisierung und Darstellung ihrer wichtigsten Treiber soll nun eine Abgrenzung nationaler von internationalen Unternehmen formuliert werden.18 In der Literatur werden verschiedene Ansichten vertreten, welche qualitativen und quantitativen Ansprüche an internationale Aktivitäten zu stellen sind, um ein Unternehmen als international zu klassifizieren. MACHARZINA und OESTERLE (vgl. 1997, S. 11 f.) konstatieren, angesichts der Vielzahl der Definitionsversuche, eine „babylonische Sprachverwirrung“. So hat die Diskussion bisher zu keiner einheitlichen Abgrenzung geführt (vgl. stellvertretend für viele Kutschker und Schmid, 2005, S. 236 ff.; Müller und Kornmeier, 2002, S. 82 ff.; Dülfer, 2001, S. 6 ff.). BORRMANN (vgl. hierzu u. i. F. 1970, S. 20 ff.) begründete die Debatte mit seiner Definition eines nationalen Unternehmenstypus. Als „national“ zu kennzeichnen ist ein Unternehmen demnach, wenn es die Kernfunktionen Beschaffung, Leistungserstellung und Absatz sowie damit verbundene Anlageinvestitionen innerhalb einer Volkswirtschaft konzentriert und die Unternehmenspolitik an dieser ausrichtet. Ähnlich eng sind auch die von ihm postulierten Ansprüche an „internationale“ Unternehmen. Diese zeichnen sich demnach durch eine dauerhafte Integration in verschiedene Volkswirtschaften aus, welche so fortgeschritten ist, dass eine Orientie- Folge dessen eine Wertsteigerung der Beteiligung erreicht werden (vgl. z.B.: o.V., 2006h; Döhle, 2006, S. 38 ff; o.V., 2006l, S. 25; Walker, 2005, S. 1 f; Kußmaul, 2005, S. 2533 ff.). 17 WELFENS und GRAACK bezeichnen die TK in diesem Sinn als „internationales Nervensystem der Wirtschaft“ (vgl. Welfens und Graack, 1996, S. 20). 18 Auf eine weitergehende Typologisierung wie sie von einigen Autoren vorgenommen wird soll an dieser Stelle aus Gründen der Zweckdienlichkeit verzichtet werden (vgl. Backhaus, Büschken und Voeth, 2003, S. 57 ff; Müller und Kornmeier, 2002, S. 82 ff.). Vielmehr erfolgt eine weitergehende Differenzierung im Rahmen der Betrachtung der strategischen Konfiguration des internationalen Markenmanagements. 17 rung der Unternehmenspolitik am Bezugsrahmen lediglich eines einzigen Landes nicht mehr sinnvoll möglich ist. PAUSENBERGER (vgl. 1992, S. 200) kennzeichnet Unternehmen dann als international, wenn diese durch grenzüberschreitende Investitions- und Produktionstätigkeit dauerhaft in einen Auslandsmarkt integriert sind. PERLITZ (vgl. 2004, S. 9) sieht eine Unternehmung als international an, wenn Auslandsaktivitäten eine wesentliche Bedeutung für das Erreichen der Unternehmensziele erlangt haben. Auch KRYSTEK und ZUR (vgl. 2002, S. 5) wählen eine ähnliche Definition und setzen Internationalisierung eines Unternehmens mit „nachhaltiger und für das Unternehmern insgesamt bedeutsamer Auslandstätigkeit“ gleich. MÜLLER und KORNMEIER (vgl. 2002, S. 86 f.) kritisieren die dargestellten Versuche einer Begriffsbildung und verwerfen diese unter Hinweis auf die mangelnde Intersubjektivität der gewählten Formulierungen als ungeeignet. Sie schlagen eine dem Wortsinn folgende Auslegung des Begriffs vor: International sind demnach jene Unternehmen, welche ihr wirtschaftliches Engagement nicht national begrenzen, sondern zwischenstaatlich ausrichten. Ähnlich sieht auch DÜLFER (vgl. 2001, S. 8) jedwede grenzüberschreitende Interaktionsbeziehung als hinreichende Voraussetzung für das Attribut der Internationalität. Im Kontext der vorliegenden Untersuchung erfolgt eine Auswahl der zu betrachtenden Unternehmen im Sinne der Definitionen von PERLITZ (vgl. 2004, S. 9) sowie KRYSTEK und ZUR (vgl. 2002, S. 5). Der Kritik an der mangelnden Trennschärfe dieser soll, durch eine kontextadäquate Ergänzung um qualitative Mindestanforderungen an die als international einzustufenden Marktteilnehmer der Mobilfunkbranche, begegnet werden. 2.2.3 Strategiebegriff im betriebswirtschaftlichen Kontext In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird der Strategiebegriff häufig auf die Abhandlungen von CLAUSEWITZ (1780-1831) aus dem Jahre 1830 zurückgeführt (vgl. 1999, S. 157 ff.). Der aus dem militärischen Kontext stammende Begriff wurde erstmals in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts an der Harvard Business School, im Rahmen betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge verwendet und inhaltlich um die Zielbildung als Bestandteil jeder Strategie erweitert. 18 Strategien entstehen als Output der strategischen Planung und umfassen konkrete Handlungsziele, Aktivitäten sowie die Allokation von Ressourcen zur Erreichung fundamentaler Unternehmensziele (vgl. Schreyögg, 1984, S. 5; Chandler, 1970, S. 13). Auch manifestieren sie sich in Form konkreter Entscheidungs- und Handlungsmuster, die eine Reaktion auf Veränderungen der Unternehmensumwelt darstellen (vgl. Kutschker und Schmid, 2005, S. 798). Im Kontext der Internationalisierung werden in der Literatur unterschiedliche Dimensionen des Strategiebegriffs, sowie der internationalen Unternehmenstätigkeit herausgearbeitet. Zumeist handelt es sich dabei um partialanalytische Betrachtungen (vgl. weiterführend hierzu Müller und Kornmeier, 2002, S. 119 ff.; Dülfer, 2001, S. 134 f.; Engelhard und Dähn, 1997, S. 25; Macharzina und Oesterle, 1997, S. 11 ff.). In der vorliegenden Untersuchung soll das Spannungsfeld zwischen Standardisierung und Differenzierung der internationalen Marktbearbeitung herausgearbeitet werden. Eine Einordnung der strategischen Handlungsmuster lehnt sich aus diesem Grund an MEFFERT an (vgl. 1990, S. 98 ff.). Dieser kennzeichnet Internationalisierungsstrategien als „längerfristige, bedingte Verhaltenspläne zur Erreichung unternehmerischer Zielsetzungen auf Auslandsmärkten“ (vgl. Meffert, 1986, S. 2). Er unterscheidet vier strategische Grundausrichtungen, die sich aus der Höhe von Integrations- und Differenzierungsvorteilen ergeben. Abb. 5: Systematisierung von Internationalisierungsstrategien Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an MEFFERT (vgl. 1990, S. 98 ff.) 19 Diese werden im Rahmen einer späteren Betrachtung der internationalen Markenpolitik detailliert dargestellt. 2.2.4 Motive internationaler Unternehmenstätigkeit Internationalisierungsmotive lassen sich grundlegend als absatz-, produktions-, und ressourcenorientiert systematisieren (vgl. hierzu u. i. F. Macharzina, 2005, S. 928 f.; Berndt, Altobelli und Sander, 2003, S. 8 ff.). Bereits 1776 verwies Adam SMITH auf die durch grenzüberschreitenden Handel zu erzielenden Vorteile und legte so den Grundstein seiner Theorie der absoluten Kostenvorteile (vgl. 1937, S. 15 ff.). Besonders, in durch Fixkosten dominierten Märkten wie denen der TK, kann die Ausnutzung von economies of scale von der absoluten Größe des bedienten Absatzmarktes bzw. der Kundenbasis abhängen. Unternehmen mit einem relativ kleinen Heimatmarkt könnten somit zur internationalen Expansion gezwungen sein um ausreichend große Absatzmärkte zu erschließen. Die internationale Präsenz auf mehreren Märkten bietet zudem die Möglichkeit, Kosten für die Entwicklung von Produkten und komplexen Dienstleistungen in kürzeren Zeitspannen zu amortisieren (vgl. Perlmutter, 1969, S. 423 f.). Auch kann das unternehmerische Risiko diversifiziert und so die Abhängigkeit von einem einzelnen Markt und dessen externen Einflussfaktoren reduziert werden. Auf der Nachfrageseite sind Unternehmen mit multinationalen Kunden und deren Wunsch nach einer einheitlichen Lösung ihrer länderübergreifenden Bedürfnisse konfrontiert (vgl. Paterna, 1996, S. 90). Besonders wenn es um komplexer Dienstleistungen geht, sind Lieferanten gefragt, die ihren Kunden Service „aus einer Hand“ anbieten können. Dies gilt insbesondere für zusammenwachsende Wirtschaftsräume wie den europäischen Binnenmarkt. Bestehen komparative Kostenvorteile des Auslands gegenüber dem Inland und können diese durch eine Verlagerung der Wertschöpfung ausgenutzt werden, liegen produktionsorientierte Internationalisierungsmotive vor (vgl. Berndt, Altobelli und Sander, 2003, S. 9). 20 Klassische ressourcenorientierte Motive sind die Sicherung des Zugangs zu strategischen Rohstoffen. Überträgt man diese produktionsorientierte Sichtweise auf durch technologische Innovation getriebene Dienstleistungsbranchen, so kann der Zugang zu Humanressourcen unter diesem Motiv subsumiert werden. Weiterhin lassen sich offensive und defensive Motive unterscheiden (vgl. Berndt, Altobelli und Sander, 2003, S. 9). Demnach nutzen Unternehmen entweder vorhandene Chancen der Internationalisierung proaktiv aus, oder reagieren lediglich auf externe Internationalisierungsimpulse. Diese können z.B. sinkende Umsätze, hoher Wettbewerbsdruck in angestammten Märkten, aber auch die Aktionen von Wettbewerbern sein. Bedingt durch die auf die Anzahl der national vergebenen Mobilfunklizenzen limitierte Anzahl von Markteintrittsmöglichkeiten, bieten sich Vorteile für „first mover“ (vgl. Lieberman und Montgomery, 1990, S. 4).19 Während sich für diese neue ökonomische und strategische Möglichkeiten eröffnen, sind Wettbewerber unter Umständen langfristig von einer Marktbearbeitung ausgeschlossen. Dies ist insbesondere bei Bieterverfahren der Fall, welche zuletzt in mehreren Staaten der EU zur Vergabe von 3G-Mobilfunklizenzen eingesetzt wurden (vgl. o.V., 2002 Annex: Comparative tables).20 Eine weitergehende Unterscheidung in ökonomische und nicht-ökonomische Motive, wie sie BERNDT, ALTOBELLI und SANDER (vgl. 2003, S. 8) vorschlagen, erscheint zumindest im Rahmen dieser Arbeit als nicht sinnvoll. 2.2.5 Markteintritts- und Organisationsformen der internationalen Geschäftstätigkeit Zum Zwecke einer Analyse der unterschiedlichen Markteintrittsformen soll hier auf das Modell von MEISSNER und GERBER (vgl. hierzu u. i. F. 1980, S. 224 ff.), als Vertreter der deskriptiven Stufenmodelle der Internationalisierung, zurückgegriffen werden. Internationalisierungsaktivitäten vollziehen sich demnach als ein mehrere Stufen durchlaufender Prozess. An dessen Anfang stehen reine Leistungsexporte 19 Zusätzlich ist eine mittlere bis hohe positive Korrelation von Marktpräsenz in Jahren und Höhe des Marktanteils europäischer Netzbetreiber zu beobachten. Vgl. hierzu Krys, 2003, S. 21. 20 3G (third generation) bezeichnet die dritte Generation mobiler TK-Netze welche unter dem UMTS-Standard (universal mobile telecommunication system) mittels verbesserter Datenübertragungsraten neue Dienste ermöglichen. Zu diesen gehören die Wiedergabe von audiovisuellen Inhalten in Echtzeit (TV-Inhalte, Videotelefonie etc.) sowie besonders breitbandige Datenkommunikation. 21 wobei Kapital- und Managementleistung vollständig im Stammland konzentriert sind. Dem chronologischen Ablauf folgend vollzieht sich die Internationalisierung zunächst über die Vergabe von Lizenzen, gefolgt von Franchising, Joint Ventures, Auslandsniederlassungen, (Produktions-)Betrieben und schließlich Tochtergesellschaften im Gastland. Abb. 6: Stufenmodell der Internationalisierung Quelle: MEISSNER und GERBER (vgl. Meissner und Gerber, 1980, S. 224) Aufgrund der pauschalen und vereinfachenden Darstellung des Internationalisierungsprozesses erscheint das Modell in Bezug auf Dienstleistungsunternehmen jedoch nur bedingt geeignet (vgl. ähnlich hierzu Swoboda, 2002, S. 109). Für eine Systematisierung der Internationalisierungstendenzen des vorliegenden Untersuchungsobjekts ist insbesondere der unterstellte evolutionäre Entwicklungsprozess nicht sinnvoll. Beispielsweise hat, aufgrund der dargestellten Strukturmerkmale von Mobilfunkmärkten21, eine Phase des Leistungsexports zu keiner Zeit existiert (vgl. Clegg und Kamall, 1998, S. 63).22 Auf der Basis dieser Erkenntnisse wird eine 21 Hier insbesondere die Kostenstruktur (Fixkostendominanz), bedingt durch die Notwendigkeit einer eigenen Netzinfrastruktur (vgl. Kap. 2.1.3). 22 Roaming kann in diesem Zusammenhang nicht als ein solcher Leistungsexport verstanden werden, da lediglich das Inkasso, nicht die Erbringung der Leistung durch den inländischen MNB übernommen wird. Roaming (abgeleitet aus dem englischen: „to roam“: wandern, umherstreifen) bezeichnet die Nutzung des Teilnehmeranschlusses außerhalb der Netzabdeckung eines MNB (vgl. o.V., 2006m). 22 Modifikation des Grundmodells vorgenommen, um später in dessen Rahmen die Internationalisierungstendenzen von MNB einordnen zu können (vgl. Abb. 6). Bilaterale Roaming-Kooperationen werden zum Zweck der wechselseitigen Nutzung von Mobilfunknetzen zwischen rechtlich selbstständigen MNB geschlossen. Die aus einer solchen Kooperation entstehenden Nutzungsentgelte werden untereinander verrechnet und mit einem Aufschlag an den jeweiligen Endnutzer weiterbelastet. Sowohl die Kontrolle über die erbrachten Leistungen und deren Qualität, als auch der Ressourceneinsatz der Partner fallen hier gering aus. Abb. 7: Generische Internationalisierungsstrategien von MNB Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an MEISSNER und GERBER (vgl. Meissner und Gerber, 1980, S. 224) Strategische Allianzen sind Partnerschaften zwischen zwei oder mehreren Unternehmen, welche die Kooperation in vereinbarten Bereichen umfassen (vgl. hierzu u. i. F. Kutschker und Schmid, 2005, S. 248). In Abgrenzung zu Joint-Ventures wird in der Regel auf eine Kapitalbeteiligung unter den Partnern verzichtet. Ziel ist die Stärkung der individuellen und gemeinsamen Wettbewerbsposition durch gemeinschaftliches, koordiniertes Handeln, unter freiwilliger Einschränkung der wirtschaftlichen Dispositionsmöglichkeiten der Mitglieder (vgl. Gerpott, 2005, S. 1212; Meffert und Bolz, 1998, S. 131). Als strategische Option der Internationalisierung kann so eine gemeinschaftliche Abdeckung internationaler Märkte erreicht werden, 23 die einem einzelnen Unternehmen nicht möglich wäre.23 Strategische Allianzen können weiterhin auch als Instrument der Konkurrenz-Eindämmung genutzt werden, indem Wettbewerbern die Möglichkeit der Kooperation mit den Mitgliedern eigener Allianzen genommen wird (vgl. Yip, 1996, S. 35). Minderheitsbeteiligungen lassen sich von Mehrheitsbeteiligungen oder Tochtergesellschaften durch den gehaltenen Kapital- oder Stimmrechtsanteil von maximal 49,9% abgrenzen (vgl. hierzu u. i. F. Kutschker und Schmid, 2005, S. 876). Minderheitsbeteiligungen schaffen einen sofortigen Marktzugang und bieten die Möglichkeit einer späteren Ausweitung der Kontrolle über die Beteiligung. Auch hier können die Kooperationsmöglichkeiten von Wettbewerbern durch strategische Beteiligungen eingeschränkt werden. Sie stellen in Märkten, welche rechtlichen oder politischen Restriktionen unterliegen, unter Umständen die alleinige Option eines Markteintritts dar. Nachteilig kann sich dagegen ein mangelnder Einfluss auf Unternehmensentscheidungen auswirken. Insbesondere wenn ein Markenname zur Markierung einer Leistung dient, die durch eine Gesellschaft erbracht wird auf deren Leistungsqualität kein unmittelbarer Einfluss besteht, ist die Gefahr negativer Imageeffekte gegeben. Akquisitionen oder die Neugründung von Tochtergesellschaften stellen die Internationalisierungsform mit dem größten Ressourceneinsatz und einer größtmöglichen Kontrolle über die Aktivitäten im Zielland dar (vgl. Meffert und Bolz, 1998, S. 129). Da im speziellen Fall der TK-swirtschaft in der Regel der Erwerb einer Lizenz, sowie die Errichtung einer komplexen und investitionsintensiven Infrastruktur notwendig ist, entstehen Tochtergesellschaften hier in der Regel durch Akquisitionen bestehender Unternehmen oder die Aufstockung von Minderheitsbeteiligungen. 2.3 Markenpolitik im Internationalen Kontext 2.3.1 Zum Begriff der Dienstleistungsmarke Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Globalisierung der Märkte und zunehmend homogeneren Produkten und Dienstleistungen gewinnen Marken als Erfolgsfaktoren 23 Als Beispiele sind die strategischen Allianzen in der Luftfahrtindustrie zu nennen. Diese dienen unter anderem der gemeinsamen Nutzung knapper Start- und Landezeiten auf Flughäfen (welche faktische Markteintrittsbarrieren darstellen können) und der gemeinsamen Erbringung von Transportleistungen, sowie der damit verbundenen 24 zunehmend an Bedeutung (vgl. Ahlert und Evanschitzky, 2003, S. 101). Bevor mit der Definition des Markenbegriffs begonnen werden kann, ist es erneut sinnvoll zunächst den thematischen Rahmen der vorliegenden Untersuchung zu reflektieren. Betrachtet wird die Rolle der Markenadaption im Rahmen einer ländermarktübergreifenden Marktbearbeitungsstrategie innerhalb einer Dienstleistungsbranche. Auf Basis einer allgemeinen Begriffsbestimmung werden im Folgenden die besonderen Aspekte von Dienstleistungsmarken entwickelt. Zentrales Abgrenzungsmerkmal der Dienstleistungsmarken im Rahmen eines gütertypologischen Ansatzes ist die Immaterialität und die damit verbundene Problematik der Markierung, sowie die notwendige Kundenbeteiligung am Leistungserstellungsprozess (vgl. ausführlich hierzu Engelhardt, Kleinaltenkamp und Reckenfelderbäumer, 1993, S. 395 ff.). Angesichts dieser Charakteristika ist eine Definition sinnvoll, die sich an der Konsumentenperzeption orientiert. So kennzeichnet MEFFERT (vgl. 2000, S. 847) den Begriff der Marke als „ein in der Psyche des Konsumenten verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von Produkten und Dienstleistungen“. AHLERT (vgl. 2003, S. 37) geht mit seiner Definition weiter und sieht Marken als „kollektive Deutungsmuster, die Menschen als Orientierungshilfen zur Bewältigung von Entscheidungskonflikten nutzen“. Weiterhin sei die Lösung bedrängender psychischer Konflikte Voraussetzung für das Entstehen von Marke in den Gehirnen der Menschen. Die Informationsökonomie leistet einen wichtigen Erkenntnisbeitrag zur Entstehung dieser Konfliktsituationen, indem sie Such-, Erfahrungs- und Vertrauensgüter unterscheidet.24 Dienstleistungen weisen einen höheren Anteil an Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften auf als Sachgüter (vgl. Schleusener, 2002, S. 267) und sind so für den Kunden, hinsichtlich ihrer Qualität, schwerer zu beurteilen (vgl. Zentes, Swoboda und Schramm-Klein, 2006, S. 529). Somit stellt die Nutzung Ausweitung des Leistungsangebots der einzelnen Partner (vgl. Kutschker und Schmid, 2005, S. 870; Meffert und Bolz, 1998, S. 132). 24 Die Informationsökonomie untersucht die Auswirkungen unvollkommener oder asymmetrisch verteilter Informationen, und der daraus resultierenden Unsicherheit über Qualität und Eigenschaften von Produkten und Dienstleistungen auf das Verhalten von Marktteilnehmern. Suchgüter zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Eigenschaften vor dem Kauf ohne großen Aufwand zu überprüfen sind. Erfahrungsgüter lassen sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften erst ex post beurteilen. Die dritte Gruppe bilden die Vertrauensgüter. Bei diesen 25 dieser, besonders wenn sie mit einem Investitionsrisiko, z.B. in Form einer langfristigen vertraglichen Bindung, einhergeht, ein durch das Individuum wahrgenommenes Risiko der Fehlallokation knapper Mittel dar. Insbesondere wenn es sich um ein im Hinblick auf den Grundnutzen standardisiertes Leistungsangebot handelt, bieten sich dem Kunden zudem eine Vielzahl alternativer Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung (vgl. Backhaus, Büschken und Voeth, 2003, S. 205). Marken erfüllen in dieser Konfliktsituation wesentliche Funktionen für den Konsumenten. Sie dienen aus informationsökonomischer Sicht als wichtiges Signal, welches Orientierung bietet, Unsicherheit über Leistungseigenschaften abbaut und Vertrauen schafft (vgl. Homburg und Krohmer, 2003, S. 517; Schleusener, 2002, S. 267; Meffert, 2000, S. 848; Erdem und Swait, 1998, S. 135 f.; Kaas, 1990, S. 541). Voraussetzung hierfür ist, dass der Rezipient bereits mit der Marke vertraut ist und somit auf „gelerntes“ Markenwissen zurückgreifen kann. Als Alternative zu einem durch die Gleichartigkeit der am Markt angebotenen Dienstleistungen bedingten, rein preisgetriebenen Wettbewerb, kann durch eine emotionale Aufladung der Marke ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil geschaffen werden (vgl. Meffert, 2000, S. 113). Aufgrund der Intangibilität von Dienstleistungen dient sie als Ersatzindikator der Qualitätseinschätzung und kann darüber hinaus auch Image- und Prestigefunktionen für den Konsumenten erfüllen (vgl. Meffert, 2000, S. 847 f.). 2.3.2 Basisoptionen internationaler Markenpolitik Jede strategische Planung internationaler Marktbearbeitung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen vollständiger Standardisierung bzw. Differenzierung (vgl. Bruhn und Hadwich, 2005, S. 105; Kotabe, 2004, S. 3; Backhaus, Büschken und Voeth, 2003, S. 199; Meffert und Bruhn, 2003, S. 717; Berndt, Altobelli und Sander, 2003, S. 203). Hierbei spielt innerhalb der internationalen Produktpolitik das Markenmanagement eine zentrale Rolle. Jede Markenadaption, also die Anpassung einer Marke an einen Absatzkontext, wird grundlegend durch diese übergeordnete Marktbearbeitungsstrategie determiniert. bleibt die Unsicherheit auch über den Kauf bzw. Konsum hinaus bestehen (vgl. ausführlich hierzu Kaas, 1991, S. 358 ff; Nelson, 1970, S. 311 ff.). 26 In der Literatur werden im Wesentlichen drei generische, internationale Markenstrategien unterschieden (vgl. zu diesen i. F. Meffert, 2002, S. 159; Meffert, Schneider und Ebbert, 2002, S. 159; Nieschlag, Dichtl und Hörschgen, 2002, S. 238). Multinationale Markenstrategien zeichnen sich durch eine differenzierte Bearbeitung der einzelnen Ländermärkte aus (vgl. Zentes, Swoboda und Schramm-Klein, 2006, S. 456). Marken werden hierbei jeweils optimal an Verbrauchergewohnheiten, Distributions- und Kommunikationsgegebenheiten angepasst. Im Kontext einer Akquisition kann diese Strategie besonders dann als sinnvoll erachtet werden, wenn die übernommene Marke in ihrem Markt besonders etabliert ist. Nachteile dieser Strategie liegen in verringerten Synergiepotenzialen im Marketing. Eine länderübergreifend standardisierte Marke wird als globale Markenstrategie gekennzeichnet. Hier werden Markenkonzepte international einheitlich ohne Rücksicht auf nationale Unterschiede implementiert (vgl. Bruhn und Hadwich, 2005, S. 111 f.). Skalenvorteile in der Markenkommunikation gehören zu den wichtigsten Argumenten für eine solche Standardisierung (vgl. Aaker und Joachimsthaler, 2000, S. 306 f.). Besonders im Dienstleistungsbereich ist der Aufbau international einheitlicher Qualitätsimages eines der Ziele der globalen Markenstrategie.25 Insgesamt ist ein Trend zu einer solchen Standardisierung unter international agierenden Unternehmen zu erkennen (vgl. Zentes, Swoboda und Schramm-Klein, 2006, S. 444 und die dort zitierten Autoren). Produkte und Dienstleistungen, die durch eine hohe internationale Homogenität der Konsumentenpräferenzen gekennzeichnet sind, eignen sich in besonderem Maße für eine Standardisierung des Markenauftritts (vgl. Bieling und Wiechers, 2004, S. 11). Gemischte Markenstrategien berücksichtigen im Rahmen einer möglichst standardisierten Markenpolitik lokale Differenzierungserfordernisse, soweit deren Nutzenvorteile die Kostenvorteile einer vollständigen Standardisierung übersteigen (vgl. Zentes, Swoboda und Schramm-Klein, 2006, S. 465; Meffert, 2002, S. 160).26 25 Vgl. Steenkamp, Batra und Alden, 2003, S. 53 ff. Die Autoren stellen auf Basis einer Konsumentenbefragung in den USA und Korea (N=617) einen Zusammenhang zwischen wahrgenommener Internationalität von Marken und wahrgenommener Qualität und Prestige her (ähnlich auch Leclerc, Schmitt und Dube, 1994; zum Einfluss des Herkunftslands auf die Produktbeurteilung vgl. Tse und Gorn, 1993. 26 Zentes, Swoboda und Schramm-Klein (vgl. 2006, S. 465) verwenden den Begriff der „glokalen Orientierung“ synonym. 27 WALTERMANN (vgl. 1989, S. 74 ff.) unterscheidet die gemischten Markenstrategien weiterhin in modulare und konzeptionell gebündelte. Lassen sich unterschiedliche Länder zu relativ homogenen Gruppen zusammenfassen, werden diese mit einer einheitlichen Konzeption bearbeitet. Modulare Konzepte ergänzen den länderübergreifenden Kernnutzen einer Marke dagegen um länderspezifische Zusatznutzenelemente. Kritisch ist hier der optimale Grad der Anpassung im Hinblick auf die Bewahrung einer unverwechselbaren Markenidentität in Zeiten mobiler Konsumenten und internationaler Medien. 2.3.3 Markenadaption Im Zuge internationaler Expansion gilt es, die nationale Markenkommunikation in den Bezugsrahmen bestehender Markenstrategien zu integrieren. Anlass hierzu kann die Expansion mittels eigener, neu geschaffener oder akquirierter Marken sein (vgl. Bieling, 2005, S. 41). In Abhängigkeit von der markenstrategischen Ausrichtung auf Gesamtunternehmensebene (vgl. Kap. 2.3.2) entstehen unterschiedliche strategische Handlungsoptionen. Diese sollen im Folgenden vereinfacht dargestellt und systematisiert werden.27 Grundsätzlich kann zwischen der Einführung einer bestehenden Marke oder der Fortführung einer akquirierten Marke in einen neu erschlossenen Markt unterschieden werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Markenkombination mit der Käufermarke im Sinne eines Co-Brandings bzw. eines Doppelnamens. Schließlich ist ebenso die Schaffung einer neuen Marke eine mögliche Handlungsoption. Abbildung 3 zeigt exemplarisch die Optionen der Markenadaption im Zuge einer Akquisition. 27 Zu unterschiedlichen Systematisierungsansätzen operativer Entscheidungstatbeständen vgl. Kapferer, 1992, S. 225 ff., Backhaus und Bieling, 2005, S. 893 ff., Voeth und Wagemann, 2004, S. 1082 ff. 28 Akquirierte Marke Fortführung Elimination Einsatz Markenkombination / Co-Branding Markenwechsel kein Einsatz Markenfortführung Markenneuschaffung Käufermarke Abb. 8: Markenstrategische Optionen im Kontext internationaler Expansion Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BROCKDORFF (vgl. 2003, S. 57) Markenkombinationen vereinen Käufermarke und akquirierte Marke zu einem Doppelnamen. Zu unterscheiden sind horizontale und vertikale Kombinationen (vgl. Brockdorff und Kernstock, 2001, S. 57). Markenkombinationen finden entweder auf Ebene der Unternehmensmarke oder der Einzel- und Produktmarke statt. Co-Branding ist die für Dritte wahrnehmbare Markierung einer Leistung durch mindestens zwei eigenständige Marken (vgl. Baumgarth, 2004, S. 7) und zielt auf die Ansprache neuer Kundengruppen, einen Imagetransfer und die Nutzung von Synergieeffekten ab (vgl. Meffert, 2004, S. 2). Auch das Co-Branding lässt sich in horizontale und vertikale Formen systematisieren. In seiner horizontalen Ausprägung kooperieren zwei oder mehr Hersteller einer Stufe, in der vertikalen dagegen Hersteller unterschiedlicher Stufen (vgl. Freter und Baumgarth, 2005, S. 463). Bei einem Markenwechsel kommt es zu einem Tausch der akquirierten, am Markt eingeführten Marke, gegen die Käufermarke. LIEDTKE systematisiert diesen danach, ob ein schlagartiger Austausch oder einer schrittweise Überführung der akquirierten Marke in die Käufermarke erfolgt (vgl. ergänzend Bieling, 2005, S. 58 ff.; Liedtke, 1994, S. 805). Neben den dargestellten Optionen eines Markenwechsels stellen die unveränderte Markenfortführung der akquirierten Marke oder deren Elimination und Markenneuschaffung weitere Möglichkeiten dar. 29 3 Internationalisierungsstrategien europäischer Mobilfunknetzbetreiber 3.1 Konzeption der Untersuchung 3.1.1 Einordnung der Fragestellung in die Literatur Bevor mit einer explorativen Analyse der vorgefundenen Marktstruktur und Internationalisierungserscheinungen begonnen werden kann, stellt sich die Frage nach einem sinnvollen und ergebnisorientierten Vorgehen. Zunächst wird daher überprüft, ob die aufgeworfenen Fragestellungen in der Literatur bereits behandelt wurden. Angesichts der eingangs geschilderten Entwicklung der Mobilfunkbranche verwundert es nicht, dass eine Vielzahl von Beiträgen zum Thema existiert.28 Deren Thematik spiegelt die zur Zeit ihrer Erstellung jeweils beherrschenden Fragestellungen innerhalb der TK-Industrie wider. So beleuchten einige Abhandlungen eher volkswirtschaftliche Aspekte von TK-Märkten und Fragestellungen der Regulierung (vgl. Bach und Erber, 2000; Kurtsiefer, 1997; Heller, 1996; Costa und Solimene, 1996; Klodt et al., 1995). Wiederum andere Veröffentlichungen befassen sich mit den Treibern früher Brancheninternationalisierung und bieten eine Bestandsaufnahme unterschiedlicher Marktaspekte innerhalb der TK-Industrie (vgl. Wymbs, 2002; Whalley, 2001; Clegg und Kamall, 1998; Paterna, 1996; Welfens und Graack, 1996). Wettbewerbsstrategien von MNB werden dagegen nur vereinzelt behandelt. So geht KRYS (vgl. 2003) der Fragestellung nach, welche Quellen von Wettbewerbsvorteilen in unterschiedlichen Phasen einer nationalen Markterschließung bestehen. RASSAU (vgl. 2005) analysiert die Handlungsoptionen von MNB im Kontext technologischen Wandels. WHALLEY und CURWEN (vgl. 2005a) untersucht die geografische Marktpräsenz von 40 MNB und diskutiert ausgesuchte Internationalisierungsstrategien eben dieser. Neben diesen branchenspezifischen Veröffentlichungen, wird der Frage nach den allgemeinen Erfolgsauswirkungen unterschiedlicher Internationalisierungsintensitäten 28 Insbesondere ältere Veröffentlichungen beziehen sich hierbei zumeist auf Vollanbieter der TK, da Mobilfunknetze in der Vergangenheit zumeist durch diese betrieben wurden (z.B.: Deutsche Telekom und Telecom Italia). Als Vollanbieter werden hier Unternehmen bezeichnet die neben mobiler TK auch Festnetze für Sprach- und Datenübertragung betreiben. 30 in einer Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen nachgegangen. Das Thema ist so zu einer der am häufigsten untersuchten Zusammenhänge des internationalen Managements geworden (vgl. Werner, 2002 S. 277 f.). Trotz der großen Zahl allgemeiner und spezieller Arbeiten, RUIGROK und WAGNER (vgl. 2006, S. 50 f.) zählen 89 relevante Veröffentlichungen seit 1974, sind die Ergebnisse insgesamt als recht unterschiedlich, teils widersprüchlich zu werten (vgl. Doukas und Lang, 2003, S. 154; Contractor, Kundu und Hsu, 2003, S. 6; Kotabe, Srinivasan und Aulakh, 2002, S. 80; Palich, Carini und Seaman, 2000, S. 43 ff.). Besonders relevant für die vorliegenden Fragestellungen sind einige branchenspezifische Beiträge. GERPOTT und JAKOPIN (vgl. 2005a) analysieren den Zusammenhang zwischen Internationalisierung und Unternehmenserfolg innerhalb der europäischen Mobilfunkbranche. Sie untersuchen in einer Betrachtung den Grad der Standardisierung des internationalen Marketings und den Unternehmenserfolg 15 europäischer MNB. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die ländermarktübergreifende Standardisierung der Produkt- und Preispolitik zu positiven Erfolgswirkungen führen kann (vgl. Gerpott und Jakopin, 2005a, S. 223 ff.). Eine ähnliche Untersuchung befasst sich mit unterschiedlichen Internationalisierungsmaßen und deren Korrelation mit Erfolgskennzahlen in einer ähnlichen Stichprobe, kommt aber zu uneinheitlichen Ergebnissen (vgl. Gerpott und Jakopin, 2004). RIECK et. al. (vgl. 2005) untersuchen 51 Unternehmen der TK-Industrie und kommen zu dem Schluss, dass internationale Expansion zu positiven Erfolgswirkungen führt. Die Autoren stellen für die untersuchten Unternehmen jedoch fest, dass der Grenznutzen mit steigendem Internationalisierungsgrad abnimmt.29 Zusammenfassend lassen sich die bisher gewonnen Ergebnisse zu Erfolgsaussichten unterschiedlicher Internationalisierungsstrategien von MNB als uneinheitlich und teilweise widersprüchlich kennzeichnen. Auch befasst sich die Mehrzahl der Beiträge lediglich mit rein quantitativen Zusammenhängen oder erschöpft sich in ausschließlich deskriptiven Darstellungen. Keiner der genannten Veröffentlichungen ist somit geeignet, die Fragestellungen dieser Untersuchung zufriedenstellend zu beantwor- 29 Grenznutzen bezeichnet hier die durch den Internationalisierungsgrad induzierte Veränderung der untersuchten Erfolgskennzahlen. 31 ten. Die empirischen Forschungsansätze von GERPOTT und JAKOPIN (vgl. 2005a) sollen jedoch im Folgenden als Ausgangspunkt einer quantitativen Betrachtung des europäischen Mobilfunkmarktes dienen. 3.1.2 Formulierung eines Untersuchungsrahmens Mit dem Ziel die eingangs formulierten Fragestellungen zu untersuchen wird nachfolgend ein Untersuchungsrahmen formuliert. Hierzu werden zunächst die Objekte der Betrachtung und geeignete Quellen der Datenerhebung definiert. In einem zweiten Schritt werden Kennzahlen gebildet, um die einzelnen MNB vergleichbar zu machen. Eine rein empirische Herangehensweise ist aufgrund der kleinen Stichprobengröße, als problematisch einzuschätzen. Aufgrund der nur eingeschränkten Generalisierbarkeit der Beobachtungen gilt dies jedoch ebenso für eine rein auf Fallstudien basierende Untersuchung. So soll im Folgenden der Versuch unternommen werden, den dargestellten theoretischen Rahmen der Internationalisierungsstrategien mittels einer Synthese empirischer und qualitativer Marktanalyse zu füllen. 3.1.3 Eingrenzung der Untersuchungsobjekte und Selektion geeigneter Datenquellen Die große Zahl der weltweit agierenden MNB30 macht hierbei zunächst eine Einschränkung der zu betrachtenden Unternehmen notwendig. Es werden die folgenden Mindestanforderungen gestellt: • Mindestens ein bearbeiteter Absatzmarkt liegt innerhalb Europas.31 • Mehrheitsbeteiligungen an mindestens zwei ausländischen MNB. • Auslandsumsatz und -kundenanteil lagen Ende 2005 bei mindestens 20%. • Öffentlich zugängliche Unternehmensdaten lassen eine Auswertung auf Ländermarkt- und Geschäftsbereichsebene zu. 30 So werden derzeit alleine im verbreiteten GSM-Standard weltweit 852 Mobilfunknetze betrieben (vgl. o. V., 2006c). 31 West- und Osteuropa gemäß der Länderzuordnung in Anh. A.1. 32 Zehn MNB erfüllen diese Kriterien und werden in die Untersuchung einbezogen.32 Zunächst gilt es, geeignete Quellen der Datenerhebung zu identifizieren und die gewonnenen quantitativen Daten zu aussagekräftigen und vergleichbaren Kennzahlen zu verdichten. Ein zentrales Problem der Betrachtung liegt in den vorherrschenden Unternehmensstrukturen innerhalb der internationalen TK-Branche. So sind nationale MNB häufig Teil größerer Unternehmensstrukturen, was die Gewinnung disaggregierter Geschäftsbereichsdaten bzw. Daten aus Tochtergesellschaften erforderlich macht. Indirekte Beteiligungsverhältnisse unterhalb der börsennotierten (und damit entsprechenden Veröffentlichungspflichten unterliegenden) Muttergesellschaften erschweren eine vollständige Erfassung dieser Strukturen. Bedingt durch den Mangel einheitlicher Reporting-Standards in Bezug auf branchenspezifische Kennzahlen, sowie die unterschiedliche Detailtiefe der Jahresberichte der betrachteten Unternehmen, stellt sich daher die Frage nach geeigneten Informationsquellen. Da alle in die Untersuchung einbezogenen MNB einer aktienrechtlichen Veröffentlichungspflicht nach US-amerikanischem Normen unterliegen, stellen die „Form 20-F“ Jahresberichte eine zweckmäßige Datengrundlage dar.33 Im Rahmen der laufenden Geschäftsberichterstattung legt die Wertpapieraufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) den Unternehmen besonders umfangreiche Informationspflichten auf (vgl. Bergitsch, 2004, S. 109 ff.). Die Auswertung der Jahresberichte wird ergänzt durch weitere Quellen. Hierzu zählen Pressemitteilungen der Unternehmen, externe Marktanalysen, Interviews, Präsentationen anlässlich von Analystenkonferenzen und sog. „Conference Calls“.34 Um die Markenadaptionsstrategie der untersuchten Anbieter zu erheben, wurden zunächst öffentlich zugängliche Dokumente zur Unternehmensstrategie ausgewertet. Mit dem Ziel, die Fallstudien inhaltlich weiter zu fundieren, sowie die Ergebnisse eigener Recherche zu verifizieren, wurden zusätzlich Gespräche mit Mitarbeitern der 32 Der Anbieter o2 wurde Ende 2005 durch Telefonica Moviles übernommen und wird im Folgenden nur in Vergangenheitsbetrachtungen als eigenständiger MNB berücksichtigt. 33 „Form 20-F“-Reports sind jährliche Pflichtberichte ausländischer Aktiengesellschaften mit einem Listing an der NYSE, NASDAQ oder im „over the counter“ Handel (vgl. o.V., 2006d; Bergitsch, 2004, S. 109). 34 Telefonische oder multimediale Analystenpräsentationen. 33 Unternehmen geführt. Zur Beurteilung der operativen Ausgestaltung der Markenadaption in einzelnen Ländermärkten wurden die Internet-Präsenzen der lokalen MNB ausgewertet. 3.1.4 Definition geeigneter Kennzahlen Im zweiten Schritt sollen aus den gewonnen Daten geeignete Kennzahlen entwickelt werden, anhand derer Wettbewerbsposition und Unternehmenserfolg im Sinne eines Benchmarking vergleichbar gemacht und beurteilt werden können. Besonders im speziellen Fall einer Stichtagsbetrachtung gilt es, investitionsbedingte Einflüsse, welche bei MNB in erster Linie durch Abschreibungen auf Infrastrukturinvestitionen und Lizenzkosten bedingt sind, zu eliminieren. Als geeignete Erfolgskennzahl erscheint das EBITDA, da es das operative Ergebnis eines Unternehmens vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ausdrückt (vgl. Coenenberg, 2005, S. 967 f.; Küting und Weber, 2004, S. 303 ff.; OssolaHaring, 2003, S. 159). Als Kennzahl internationaler Unternehmensvergleiche eignet es sich durch die weitestgehende Bereinigung des operativen Ergebnisses um Finanzierungsstruktureffekte, nationale Zinsniveaus, Besteuerungsgrundlagen, sowie unterschiedlicher Abschreibungsgrundsätze (vgl. Krys, 2003, S. 18). Im Folgenden findet insbesondere die Rentabilitätsgröße „EBITDA-Marge“ Anwendung. Diese normiert das EBITDA auf den Umsatz und ermöglicht so einen internationalen Vergleich der Rentabilität unterschiedlich großer Unternehmen (vgl. ebenda 2003, S. 19; Sullivan, 1994, S. 328 f.). Auch als „operative Marge“ bezeichnet, stellt die so dargestellte Umsatzrentabilität einen den Unternehmenswert beeinflussenden Faktor dar (vgl. Küting und Weber, 2004, S. 304). Diese Rentabilitätsbetrachtung wird durch die branchenspezifische Kennzahl ARPU (average revenue per user) ergänzt. Der ARPU drückt den durchschnittlichen Kundenumsatz innerhalb einer Periode aus. In der Praxis wird zwischen einem Pre- und Postpaid-Wert unterschieden, da Vertragskunden in der Regel signifikant höhere Umsätze generieren als Nutzer auf Guthabensbasis. Im Folgenden soll der ARPU als Indikator des aktuellen und zukünftigen Ertragspotenzials der Kundenbasis dienen. 34 Kundenzahlen und Umsätze aus Beteiligungen werden für jeden MNB entsprechend der jeweiligen Beteiligungsverhältnisse anteilig berechnet. Auch werden im Folgenden ausschließlich diese bereinigten, anteiligen Kundenzahlen verwendet, da sie ein unverfälschteres Bild der Größenverhältnisse unter den Anbietern liefern.35 Auch werden nur Umsätze und Kunden einbezogen, die im unmittelbaren Zusammenhang mit Mobilfunkleistungen stehen, um eine Vergleichbarkeit zwischen Vollanbietern der TK, welche Mobilfunk innerhalb eines Produktportfolios anbieten, und reinen Mobilfunkanbietern herzustellen. Wo Wettbewerbsverhältnisse innerhalb eines Marktes veranschaulicht werden sollen, wird auf den Umsatzmarktanteil zurückgegriffen. Als Ergänzung zu einem reinen Vergleich von Gesamtkundenzahlen lässt dieser Rückschlüsse auf das Ertragspotenzial der Kundenbasis zu. Längerfristige Wachstumstrends werden mittels der CAGR (compound annual growth rate) veranschaulicht. Diese stellt das durchschnittliche jährliche Wachstum einer zu betrachtenden Größe unter der Annahme einer exponentiell geglätteten Wachstumsrate dar: mit W(t)= Wert in Periode (t), n = Anzahl Perioden Da alle in diese Betrachtung einbezogenen Unternehmen als „internationale Unternehmungen“ im Sinne der entwickelten Definition (vgl. Kap. 2.2.2) zu kennzeichnen sind, stellt sich im Kontext der vorliegenden Betrachtung die Frage nach einem geeigneten Konzept, welches eine zumindest zufrieden stellende Operationalisierung des Internationalisierungsgrades erlaubt.36 Mangels eines validen, mehrdimensionalen Indikators wird in der Literatur auf die kombinierte Nutzung unterschiedlicher Kenngrößen verwiesen (vgl. Gomes und Ramaswamy, 1999, S. 180; Sullivan, 1994, S. 328 f.). Diesem Ansatz folgend werden in dieser Arbeit der Auslandsanteil an Ge- 35 Die Beteiligung von Vodafone am indischen MNB „Airtel“ zeigt die Notwendigkeit dieser Maßnahme beispielhaft. Airtel verfügt über eine Kundenbasis von 16,33 Mio. Da die Beteiligung Vodafones lediglich 10% beträgt, werden nur 1,63 Mio. Kunden zugerechnet. Ohne so geartete Korrekturen ergäbe sich, bedingt durch die große Anzahl an Minderheitsbeteiligungen, eine um insgesamt ca. 50% höhere Gesamtkundenzahl für Vodafone. 36 In der Literatur findet sich eine breite Diskussion der unterschiedlichen Ansätze zur Operationalisierung des Internationalisierungsgrades. Eine detaillierte Darstellung dieser sprengt den Rahmen dieser Arbeit und ist schlussendlich auch wenig zielführend (vertiefend hierzu: Swoboda, 2002, S. 18 und die dort zitierten Autoren). 35 samtkundenbasis und -umsatz, sowie die Anzahl der internationalen Beteiligungen und deren anteilsmäßige Höhe betrachtet. 3.2 Analyse quantitativer Marktinformationen 3.2.1 Entwicklung der Brancheninternationalisierung In den Jahren 1995/96 waren die Anteile der nicht im Inland erzielten Erlöse der untersuchten MNB noch so unbedeutend, dass diese von den Unternehmen in ihren Geschäftsberichten mehrheitlich nicht separat ausgewiesen wurden. Internationale Umsätze wurden zuvor in erster Linie durch Roaming-Vereinbarungen und mit Anbietern außerhalb der Heimatmärkte generiert. Minderheitsbeteiligungen an ausländischen Unternehmen, zumeist in der der Phase der Gründung oder des Netzaufbaus und zumeist unter der Beteiligung nationaler Partner, gehörten in dieser Zeit zu den dominanten Strategien einer beginnenden internationalen Ausrichtung, welche von den engen regulatorischen Rahmenbedingungen geprägt war (vgl. Sarkar, Cavusgil und Aulakh, 1999, S. 371 ff.). Ähnlich waren auch Investitionen an europäischen MNB aus den USA zumeist als Minderheitenbeteiligungen ausgelegt.37 Zwischen 1999 und 2000 entwickelten sich die im Ausland erzielten Erlöse und Kundenzahlen dann expansiv (vgl. Tab. 3). In dieser Periode fanden besonders große internationale Akquisitionen statt. Die strategische Zielrichtung der internationalen Akquisitionstätigkeit wurde zunehmend durch den Wunsch nach Mehrheitsbeteiligungen oder kompletter Kontrolle der Zielunternehmen geprägt.38 Abbildung 4 stellt die durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten der 10 hier untersuchten MNB dar. In den Jahren 1999 und 2000 wuchsen die Kundenanteile außerhalb des Heimatmarktes in überdurchschnittlichen Raten von 60% und 29%. Im 37 Vgl. Wymbs, 2002, S. 101. Dieser stellte in einer Studie zu den Markteintrittsstrategien US-amerikanischer Telekommunikationsunternehmen in den Jahren 1992 bis 1997 fest, das diese in 95% ihrer Beteiligungen nicht über eine zur Kontrollausübung ausreichende Mehrheit verfügten. Obwohl nicht auf die Anbieter mobiler TK beschränkt, hat diese Studie aufgrund der engen Verflechtungen zu diesen indikativen Aussagegehalt für das hier betrachtete Marktsegment. 36 gesamten Zeitraum von 1999 bis 2005 betrug die CAGR demgegenüber nur 11,27%. Die Erlöswirkungen dieser Expansion der internationalen Kundenbasis wurden besonders im Jahr 2000 deutlich. So wuchs der im Ausland erzielte Anteil am Gesamtumsatz unter den betrachteten Unternehmen in diesem Jahr um durchschnittlich 57%, verglichen mit einer CAGR von nur 14,3% im gesamten Betrachtungszeitraum. Jährliche Wachstumsrate: Auslandsumsatz und -kunden Stand: 4.Quartal 2005 60% Wachstumsrate Auslandskunden Wachstumsrate Auslandsumsatz 40% 20% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Abb. 9: Jährliche Wachstumsrate des Auslandsanteils39 Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, GSM Associaton, Wireless Intelligence, eigene Berechnungen Auffällig ist der zu beobachtende „time-lag“ zwischen Kunden- und Umsatzwachstum. Das Auseinanderfallen von Kundenwachstum und Umsatzwirkung erscheint zunächst paradox, erklärt sich aber durch den Zeitpunkt der Kundengewinnung und durch die Betrachtung der Wachstumsstrategien der Anbieter. So wurden Neukunden in der Vergangenheit oftmals durch besonders günstige Prepaid-Pakete40 38 So übernahm Vodafone 1999 Airtouch für 58 Mrd. €, in 2000 Mannesmann für 205 Mrd. €. Ebenfalls 1999 übernahm T-Mobile (Deutsche Telekom) One-to-One für 13 Mrd. € (vgl. Gerpott und Jakopin, 2004, S. 7). 39 Berechnet wurde das arithmetische Mittel der jährlichen Wachstumsraten der untersuchten MNB. Um die Vergleichbarkeit der Daten zu wahren wurden Berechnungen von Wachstumsraten erst ab 1999/2000 vorgenommen. Für den Zeitraum 1997-1998 ist die Datenbasis durch fehlende Werte gekennzeichnet, die sich nicht aus Primär- oder Sekundärquellen ermitteln ließen. Auf eine Imputation auf Basis von Trendberechnungen wurde aus Überlegungen der Reliabilität verzichtet. 40 Prepaid-Pakete enthalten in der Regel ein netzgebundenes Mobiltelefon und einen Teilnehmeranschluss auf Guthaben-Basis. 37 gewonnen. Da die enthaltenen Mobiltelefone unter deren tatsächlichem Einstandspreis abgegeben wurden, stellte der Erwerb eines solchen Paketes einen besonderen Kaufanreiz für Endkunden dar. Obwohl diese Strategie nicht zwangsläufig zu ökonomischem Erfolg in Form adäquater Deckungsbeiträge führen musste, wurde sie von allen Marktteilnehmern angewandt, um Kunden frühzeitig an das eigene Netz zu binden (vgl. Krys, 2003, S. 7 ff.). Einmal gewonnene Kunden scheuten einen Wechsel ihres Anbieters, da dieser zwangsläufig mit dem Verlust der gewohnten Rufnummer verbunden war.41 In der Folge waren die Anbieter bemüht, Guthabenkunden zum Abschluss von laufzeitgebundenen Verträgen zu bewegen und deren Nutzungsverhalten zu stimulieren (vgl. Krys, 2003, S. 17). Diese Anstrengungen führten zu steigenden Umsatzbeiträgen dieser Kundengruppen. Eine weitere Erklärung liegt im Zeitpunkt der Kundengewinnung. Dieser fällt bei einem Großteil der Neukunden in das traditionell besonders umkämpfte Jahresendgeschäft gegen Ende des vierten Quartals. Betrachtet man jedoch Jahreszeiträume, so werden die von diesen generierten Umsätzen erst in der folgenden Periode voll bilanziell erfasst.42 In den Jahren 2001 bis 2005 setzte sich der Trend einer beständigen Bedeutungszunahme der im Ausland erzielten Umsätze, jedoch bei deutlich geringeren Wachstumsraten, weiter fort. Vergleicht man die CAGR der beiden Zeiträume, so lassen sich zwei Internationalisierungsphasen kennzeichnen: Die Kundenbasis wuchs 1999 bis 2000 mit einer CAGR von 28,95% gegenüber nur noch 7,30% zwischen 2001 und 2005. Ein ähnlicher Verlauf, ist bei den Umsatzanteilen zu beobachten. Dort stehen 56,95% (1999-2000) einer CAGR von nur 5,81% (20012005) gegenüber. Das zunächst rasante Marktwachstum innerhalb Europas hat sich in den vergangenen Jahren somit stark verlangsamt. Ursächlich für die abnehmende Wachstumsdynamik sind die erreichten Penetrationsraten.43 41 Zur Bedeutung der Rufnummer als Wechselbarriere vgl. Rams, 2001, S. 267. Die Möglichkeit der sog. „Rufnummernportabilität“ wurde in Europa erst 2002 durch die „Universal Services Directive“ der EU eröffnet. 42 Wird ein Kunde am 1. Dezember 2004 gewonnen, geht er am bereits Ende des Jahres 2004 in die Kundenbasis ein. Der von ihm generierte Umsatz allerdings zu über 80% erst in den Gesamtumsatz der Folgeperiode (unter der Annahme relativ konstanter Monatsumsätze). 43 Definition Marktpenetration: Anzahl Mobilfunkteilnehmeranschlüsse / Gesamtbevölkerung. 38 Im weltweiten Vergleich wird deutlich, dass die Märkte Westeuropas angesichts der bereits erreichten Marktdurchdringung und der nur noch geringen Zuwachsraten ihre Sättigungsgrenzen annähernd erreicht haben (vgl. Abb. 9). Das aktuell zu beobachtenden Wachstum in allen anderen Weltregionen ist demgegenüber ein Indiz für deren Attraktivität für wachstumsorientierte Anbieter. Angesichts noch geringer Marktdurchdringung, ist von einem längerfristig anhaltenden Trend auszugehen. Marktpenetration und Wachstumsraten Stand: 4.Quartal 2005 120% Marktpenetration Wachstumsrate Anschlüsse (zum Vorjahresquartal) 111% 100% 92% 80% 77% 60% 59% 55% 50% 40% 38% 42% 36% 28% 20% 23% 21% 12% 10% 0% Westeuropa Osteuropa USA und Kanada Mittel- und Südamerika Mittlerer Osten Asien und Pazifik Afrika 44 Abb. 10: Mobilfunkpenetration und Wachstum Teilnehmeranschlüsse Quelle: Eigene Darstellung, Wireless Intelligence, GSM Associaton, International Telecom Union, Unternehmensangaben, eigene Berechnungen Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass die betrachteten Unternehmen bis zum Jahr 2000 einen massiven Anstieg sowohl des Auslandsanteils am Umsatz, als auch der Kundenbasis zu verzeichnen hatten. In den Jahren 2001-2005 stiegen diese nur noch mit geringen jährlichen Zuwachsraten an. Ausgehend von nur geringen Zuwachsraten im Jahr 2003 steigen die Wachstumsraten der internationalen Kunden- und Umsatzanteile wieder leicht an. Die Heimatmärkte der Anbieter können als saturiert gekennzeichnet werden (vgl. Anh. A.14 und Abb. 9). Werte >100% entstehen durch die Nutzung mehrerer Anschlüsse durch einzelne Kunden (vgl. o.V., 2006f, S. 60). 39 3.2.2 Stand der Internationalisierung im Sample Auf Basis der formulierten Mindestanforderungen (vgl. Kap. 3.1.3) wurden 9 MNB näher untersucht.45 Innerhalb von West- und Osteuropa haben diese mit rund 400 Mio. Kunden am Ende des Jahres 2005 einen gemeinsamen Marktanteil von 59,43%. Weltweit kommen sie mit 580 Mio. Kunden auf einen Anteil von 26,60% aller Mobilfunkkunden. Untersuchte MNB KPN Mobile Orange Telecom Italia Mobile Telefonica Moviles Telekom Austria Telenor Mobile Telia Sonera T-Mobile Vodafone Kunden Netzstart (analog) FTE* Ländermärkte Kunden 2005 (Mio.) Int.-Anteil (2005) 1985 1985 1985 1982 1984 1981 1981 1985 1985 5.891 31.259 20.767 22.600 6.038 15.770 10.451 51.410 53.026 3 19 4 11 6 14 16 11 27 21,47 57,00 47,65 105,00 7,37 44,22 37,13 81,17 183,86 61,23% 73,40% 41,38% 66,78% 62,15% 93,82% 80,96% 65,94% 91,02% Umsatz CAGR int.- Umsatz Anteil 2005 (1999-2005) (Mrd. €) 1,90% 8,66% 16,10% 30,86% 45,99% 16,46% 15,96% 5,40% 2,72% Int.-Anteil (2005) CAGR int.Anteil (1999-2000) 55,90% 58,47% 22,37% 38,81% 71,70% 70,73% 82,06% 36,61% 3,89% 8,25% 3,32% 52,50% 20,77% 3,57% 5,77 23,54 12,96 16,51 2,49 8,58 4,70 29,40 40,89 * FTE = full time equivalents Tab. 2: Übersicht über zentrale Kennzahlen und Internationalisierungsmaße der untersuchten MNB Quelle: Unternehmensangaben, eigene Berechnungen, Wireless Intelligence Diese Gruppe von Anbietern ist in Bezug auf Jahresumsatz und Kundenbasis (Geschäftsjahr 2005) relativ inhomogen. So ist Vodafone mit 40,9 Mrd. € Umsatz und 166,08 Mio. Kunden der größte, Telecom Austria dagegen mit nur 2,5 Mrd. € Umsatz und lediglich 7,4 Mio. Kunden der kleinste Anbieter (vgl. Tab. 2).46 In 2005 erlösten die Anbieter zwischen 22,37% und 82,06% ihres Gesamtumsatzes im Geschäftsbereich Mobilfunk außerhalb ihrer Heimatmärkte.47 Demgegenüber betrug der Anteil 1997 noch lediglich 0% bis 42,20%. Auch die Auslandskunden erreichen 2005, mit Werten zwischen 41,38% und 93,82%, hohe Anteile an der Kundenbasis (Durchschnitt: 67,04%). 44 Wachstum Mobilfunkteilnehmeranschlüsse im Zeitraum Ende Q4 2004 bis Ende Q4 2005. o2 wird hier bereits als Tochtergesellschaft von Telefonica Moviles behandelt. 46 Hier und nachfolgend sind Kunden als anteilige Kunden berechnet (vgl. Kap. 3.1.4). 47 Als Heimatmarkt ist der erste bearbeitete Markt definiert (vgl. Anh. A.11). 45 40 Entwicklung internationaler Umsatz- und Kundenanteile Kundenanteile (in % der Kundenbasis) 1997 1998 KPN Mobile -* -* o2 -* -* Orange 35,80 38,00 Telecom Italia Mobile 7,70 10,50 Telefonica Moviles -* -* Telekom Austria 0,00 0,00 Telenor Mobile 9,00 17,50 Telia Sonera 12,40 21,20 T-Mobile -* -* Vodafone 41,30 46,60 1999 54,70 24,10 44,60 16,90 13,30 6,42 37,60 33,30 48,10 77,50 2000 59,80 31,90 53,10 20,80 28,90 15,93 60,90 47,30 54,50 86,60 2001 61,90 36,50 56,20 31,30 40,00 28,31 67,90 50,90 50,50 87,00 2002 62,60 37,80 56,70 35,30 47,41 35,57 71,66 57,30 54,40 88,90 2003 64,63 35,73 58,60 24,15 50,37 33,23 76,97 69,85 60,27 89,44 2004 64,74 39,80 60,66 34,10 60,68 33,86 83,65 76,20 64,47 90,10 2005 61,23 40,11 73,40 41,38 66,78 62,15 93,82 80,96 65,94 91,02 Mittelwert Standardabweichung Wachstum p.a. 35,65 21,60 60% 45,97 21,64 29% 51,05 18,14 11% 54,76 17,03 7% 56,32 20,61 3% 60,83 19,79 8% 67,68 18,15 11% Umsatzanteile (in % des Gesamtumsatz) 1997 1998 1999 KPN Mobile -* -* 8,60 o2 -* -* 1,40 Orange 42,20 43,00 46,50 Telecom Italia Mobile 0,90 0,70 13,90 Telefonica Moviles -* -* 31,90 Telekom Austria -* -* -* Telenor Mobile 6,50 6,90 5,70 Telia Sonera 8,20 20,90 30,90 T-Mobile -* -* 22,80 Vodafone 30,20 38,70 66,50 2000 69,20 15,40 52,80 15,80 34,77 -* 7,20 -* 37,40 77,10 2001 56,60 35,60 54,40 18,50 31,80 -* 19,90 -* 51,70 83,50 2002 58,30 37,90 55,20 11,94 25,90 -* 53,60 -* 60,40 87,40 2003 56,76 38,88 61,20 13,13 20,23 -* 54,85 30,52 65,15 83,60 2004 55,87 39,70 58,22 15,35 26,27 -* 66,48 -* 67,00 83,00 2005 55,90 41,18 58,47 22,37 38,81 -* 71,70 -* 70,73 82,06 Mittelwert*** Standardabweichung Wachstum p.a. 38,71 25,86 57% 44,00 21,83 14% 48,83 23,24 11% 49,23 23,66 1% 51,49 22,69 5% 55,15 19,96 7% 17,70 - 11,27% 28,95% 7,30% CAGR 1999-2005** CAGR 1999-2000 CAGR 2001-2005 CAGR 1999-2005 CAGR 1999-2000 CAGR 2001-2005 22,30 26% CAGR (1999-2005) 1,90% 8,86% 8,66% 16,10% 30,86% 45,99% 16,46% 15,96% 5,40% 2,72% 17,60 - 22,04 25% 14,35% 56,95% 5,81% 24,66 22,54 12% CAGR (1999-2005) 36,61% 75,69% 3,89% 8,25% 3,32% 52,50% 20,77% 3,57% *** Daten liegen nicht ausreichend disaggregiert vor. ** compound anual growth rate. *** ohne TeliaSonera Mobil und Telekom Austria. Grau unterlegte Werte sind aus unvollständiger Datenbasis errechnet und sind nicht mit Folgeperioden vergleichbar. Tab. 3: Entwicklung internationaler Kunden- und Umsatzanteile48 Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Berechnungen Die betrachtete Stichprobe umfasst somit ein breites Spektrum international agierender MNB in Bezug auf Unternehmensgröße und Grad der Internationalisierung. Tabelle 2 zeigt den Verlauf des Internationalisierungsprozesses zwischen 1997 und 2005. 48 Internationaler Anteil an Kunden und Umsätzen. Um die Vergleichbarkeit der Daten zu wahren wurden Berechnungen von Wachstumsraten erst ab 1999/2000 vorgenommen. Der Zeitraum 1997-1998 ist in beiden Kategorien durch fehlende Werte gekennzeichnet, die sich nicht aus Primär- oder Sekundärquellen ermitteln ließen. Auf eine Imputation auf Basis von Trendberechnungen wurde aus Überlegungen der Reliabilität verzichtet. Telekom Austria und Telia Sonera sind in der Berechnung des durchschnittlichen Umsatzanteils, mangels hinreichend disaggregierter Daten, nicht enthalten. 41 Hinsichtlich der historischen Internationalisierung des operativen Geschäfts lassen sich zwei Gruppen identifizieren. Vodafone, Orange, Telefonica Moviles und Telia Sonera erzielen bereits 1999 mehr als 30% des Gesamtumsatzes im Ausland, während KPN Mobile, o2, Telecom Italia Mobile und Telenor Mobile einen Auslandsanteil von unter 10% aufweisen. T-Mobile bewegt sich mit 22,80% zwischen beiden Gruppen und hat im Jahr 2000, zusammen mit KPN Mobile überdurchschnittliche Zuwachsraten zu verzeichnen. Somit können „first mover“ und „follower“ der Internationalisierung identifiziert werden. Bezogen auf den Grad der erreichten Internationalisierung im Jahr 2005 ist eine ähnliche Einteilung möglich. So erzielen Vodafone, T-Mobile und Telenor zwischen 70,73% und 82,06% ihrer Umsätze außerhalb ihrer Heimatmärkte. Eine weitere Gruppe bilden Orange und KPN Mobile mit Anteilen zwischen 55,90% und 58,47%. Die geringsten internationalen Anteile am Gesamtumsatz haben o2, Telecom Italia Mobile und Telefonica Moviles mit relativ geringen Anteilen zwischen 22,37% bis 41,18% (vgl. Tab. 3). Für Telia Sonera und Telekom Austria konnten auf Basis der verfügbaren Daten keine internationalen Umsatzanteile berechnet werden. Auch lassen die vorliegenden Zahlen zum internationalen Kundenanteil keinen Rückschluss auf die dort generierten Umsätze zu.49 3.2.3 Entwicklung internationaler Unternehmensstrukturen 2002-2005 Unter dem Gesichtspunkt der Besitzverhältnisse in Bezug auf ausländische Gesellschaften lassen sich zwei Gruppen abgrenzen. T-Mobile, KPN Mobile und Telecom Austria betreiben alle Auslandsengagements in Form von Mehrheitsbeteiligungen oder als vollständig kontrollierte Tochtergesellschaften. Alle anderen Anbieter sind in einzelnen Ländermärkten auch Minderheitsgesellschafter lokaler MNB. Im Vergleich der Jahre 2002 und 2005 werden im Wesentlichen zwei Trends deutlich. Alle untersuchten Anbieter haben ihre Beteiligungsportfolios offensichtlich bereinigt. So ist keiner der Anbieter 2005 in mehr Beteiligungen engagiert als noch in 49 So generiert beispielsweise Telefonica Moviles mit 33,22% seiner Gesamtkundenbasis 61,19% aller Umsätze (vgl. Tab. 3). Dies verdeutlicht die großen Unterschiede der regionalen ARPU-Niveaus (vgl. hierzu auch Anh. A.12). 42 2005. Vielmehr hat die Gesamtzahl bei einigen Anbietern drastisch abgenommen. Beispielsweise ist Telekom Italia Mobile 2005 nur noch mit 3 MNB am internationalen Markt vertreten während es 2002 noch insgesamt 19 waren. Auch Telia Sonera hat diese Zahl im gleichen Zeitraum von 24 auf 15 reduziert. Einzig KPN Mobile hat die Gesamtzahl seiner Kapitalbeteiligungen nicht verringert und eine Aufstockung des 15% Anteils im deutschen Markt (Eplus) vorgenommen. 2005 Beteiligungsstrukturen >50% Kap. Anteil KPN Mobile Orange Telecom Italia Mobile Telefonica Moviles Telekom Austria Telenor Mobile Telia Sonera T-Mobile Vodafone 4 14 2 9 5 11 11 10 17 ø-Kap. Anteil 100,00% 84,58% 100,00% 99,81% 100,00% 86,26% 82,92% 82,20% 95,26% 2002 ≤50% Kap. Anteil 4 1 1 2 4 9 ø-Kap. Anteil Summe Bet. 28,54% 40,57% 32,18% 23,68% 34,68% 32,74% 4 18 3 10 5 13 15 10 26 >50% Kap. Anteil ø-Kap. Anteil ≤50% Kap. Anteil ø-Kap. Anteil Summe Bet. 3 16 10 11 99,30% 77,40% 67,20% 85,10% 1 7 9 2 15,00% 28,70% 26,80% 38,50% 4 23 19 13 5 6 5 16 73,70% 91,70% 95,90% 88,00% 9 18 11 12 34,80% 24,70% 33,80% 29,60% 14 24 16 28 Tab. 4: Anzahl internationaler Beteiligungen und durchschnittliche Kapitalanteile 2002/2005 Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Berechnungen Ein zweiter Trend ist die offensichtliche Bedeutungszunahme der Kontrolle über die gehaltenen Beteiligungen. Die angesprochene Bereinigung hat so zu einer Verschiebung der zu beobachtenden Strukturen geführt. Mehrheitsbeteiligungen haben relativ zu Minderheitsbeteiligungen, deren absolute Zahl bei allen MNB deutlich zurückgegangen, deutlich an Bedeutung gewonnen. Ein weiteres Indiz für den Wunsch nach weitgehender Kontrolle innerhalb der Auslandsmärkte, sind auch die kommunizierten strategischen Positionen einiger MNB wie hier exemplarisch Vodafone und Telenor. Vodafone will seek to optimise its portfolio of assets, either disposing of assets where it believes it cannot earn a superior return or investing in businesses where it believes it can create substantial additional value for shareholders. Vodafone envisages a lower level of merger and acquisition activity in the future. Where value adding opportunities arise to acquire mobile assets, strict criteria will be applied. Firstly, targeted businesses should consolidate Vodafone’s presence in a local or regional market. Second, a clear path to control will need to be identified. In addition, any acquisition must deliver an Investment Rate of Return exceeding the local, risk adjusted, cost of capital by at least 200 basis points and the return on invested capital should exceed the local, risk adjusted, cost of capital within 3 to 5 years. 43 Abb. 11: Kommunizierte Unternehmensstrategien Vodafone und Telenor Quelle: Vodafone: 2006 Results Strategy Update, Mobile Strategy (vgl. o.V., 2006n; Korsaet, 2006) Diese augenscheinliche Konsolidierung internationaler Aktivitäten deckt sich in mehrfacher Hinsicht auch mit den zuvor angestellten, theoretischen Überlegungen. Minderheitsanteile an ausländischen MNB stellten zunächst die oftmals einzige Möglichkeit internationaler Expansion dar (vgl. Kap. 2.2.5 und 3.2.3). Auch unterstützen die Beobachtungen die These, dass sich die Internationalisierung der europäischen Mobilfunkbranche durch das in Kap. 2.2.5 vorgestellte Stufenmodell nach MEISSNER und GERBER (vgl. 1980, S. 224) zutreffend beschreiben lässt. 3.2.4 Internationale Markenadaptionsstrategie der betrachteten Mobilfunknetzbetreiber Als mögliche Ausprägungen einer unternehmensweiten Markenstrategie wurden global, multinational und gemischt ausgerichtete Strategien differenziert (vgl. Kap.2.3.2). Im Folgenden wird eine Einordnung der tatsächlichen Markenstrategien der betrachteten MNB in diesen theoretischen Rahmen vorgenommen. Um auf die Markenstrategie schließen zu können, müssen solche Gesellschaften, an denen Mehrheitsbeteiligungen bestehen, von Minderheitsbeteiligungen unterschieden wer- 44 den.50 Dieser Zweiteilung liegt die Annahme zugrunde, dass die Muttergesellschaft ihre markenstrategische Ausrichtung auf Unternehmensebene nur in durch Kapitalmehrheit kontrollierten MNB durchsetzen kann. Für die Einordnung in die unterschiedlichen strategischen Typen werden aus diesem Grund nur diese betrachtet.51 Vodafone, T-Mobile und Telecom Italia Mobile operieren in den durch Mehrheitsbeteiligungen oder Tochtergesellschaften bearbeiteten Märkten mit einer globalen Markenstrategie. Die Markierung sowie die wesentlichen Gestaltungselemente der Marktkommunikation werden global einheitlich oder mit lediglich minimalen grafischen Unterschieden verwendet. Im Fall von Telecom Italia, welche den Markennamen „TIM“ lediglich in den Märkten Brasilien und Italien verwendet, kann jedoch nur eingeschränkt von einer „globalen Marke“ im Wortsinn gesprochen werden. Im direkten Vergleich handelt es sich um einen eher regionalen Akteur welcher 77,63% seines Umsatzes im Heimatmarkt Italien erzielt. T-Mobile erlöst demgegenüber nur 29,27% in Deutschland, Vodafone in England sogar nur 17,94% des Gesamtumsatzes. Als wesentliche Potenziale der globalen Markenstrategie werden die Erreichung einer hohen internationalen Werbeeffizienz, sowie die Positionierung als internationaler, hochqualitativer Anbieter zu sehen.52 Als einziger Anbieter räumt Vodafone im Rahmen einer Co-Branding Strategie sog. „partner-networks“ das Recht ein, die Vodafone Marke unter bestimmten Voraussetzungen und gegen Zahlung einer Lizenzgebühr zu nutzen. 50 Mehrheitsbeteiligungen sind hier definiert als Beteiligungen mit einem durch die Muttergesellschaft (direkt oder indirekt) gehaltenem Anteil größer 50%. 51 Eine vollständige Übersicht der bearbeiteten Ländermärkte sowie der dort eingeführten Marken findet sich in Anh.A.13. 52 Sowohl T-Mobile als auch Vodafone engagieren sich als Sponsoren im Umfeld internationaler Wettbewerbe. So ist die T-Mobile Muttergesellschaft Telekom Hauptsponsor des Radsport-Teams „Team Telekom“ und Vodafone der des Formel-Eins Rennstalls Ferrari. Beide Sportarten sind durch Veranstaltungen mit einer weltweiten medialen Präsenz gekennzeichnet. 45 Unternehmen Telia Sonera Telenor Mobile KPN Mobile Vodafone T-Mobile Telecom Italia Mobile Orange Telefonica Moviles Telecom Austria Bearbeitete Ländermärkte 16 14 3 27 11 4 19 11 6 Marken in Marken in Geführte MehrheitsMinderheitsMarken Gesamt beteiligungen beteiligungen 15 9 6 1 1 1 4 2 4 4 2 0 8 0 1 4 2 0 17 11 6 9 1 2 7 4 4 Markenstrategie MULTINATIONAL MULTINATIONAL MULTINATIONAL GLOBAL GLOBAL GLOBAL GEMISCHT GEMISCHT GEMISCHT 53 Tab. 5: Marken und Ländermärkte Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche So erreicht Vodafone auch über die eigenen Mehrheitsbeteiligungen hinaus eine hohe internationale Verbreitung der Marke und einen Zugang zu einer Vielzahl von Märkten. Telia Sonera, Telenor und KPN Mobile verfügen jeweils über große Markenportfolios und unterscheiden sich in ihrer internationalen Markenpräsenz deutlich von der erstgenannten Gruppe. Im Sinne einer multinationalen Markenstrategie werden die Einzelmärkte jeweils mittels eigener Marken bearbeitet. Zumeist handelt es sich hierbei um akquirierte und in der Folge weitergeführte Markennamen. KPN Mobile verfolgt in allen bearbeiteten Märkten zudem eine Mehrmarkenstrategie und unternimmt den Versuch, die Marktbearbeitung auch auf Ebene der nationalen Märkte zu differenzieren. Eine gemischte Markenstrategie wird von den Betreibern Orange und Telekom Austria verfolgt. Einzelne Gruppen von Ländern werden von diesen mit einer einheitlichen Markierung bearbeitet. Telefonica Moviles lässt sich, aufgrund der im Januar 2006 vollzogenen Akquisition des internationalen MNB o2, nicht eindeutig klassifizieren. Die Weiterführung der in den Märkten Deutschland, England und Irland operierenden Marke o2 erscheint zunächst jedoch als wahrscheinlich. Unter dieser Prämisse, ist die Markenstrategie der Telefonica Moviles ebenfalls als gemischt zu kennzeichnen. 53 Die Summe aus „Marken in Mehrheits-“ und „Marken in Minderheitsbeteiligungen“ kann die Summe „Marken“ übersteigen, wenn einzelne Markennamen in Beteiligungen beider Kategorien geführt werden. Telefonica Moviles enthält o2. 46 Um der Frage nachzugehen, ob Markenstrategie und Unternehmenserfolg einen deutlichen Zusammenhang erkennen lassen, werden im Folgenden die identifizierten markenstrategischen Gruppen verglichen. Zunächst fällt auf, dass mit T-Mobile und Vodafone, die beiden umsatzstärksten und auf europäischer Ebene dominierenden MNB globale Markenstrategien verfolgen. Zudem erreichen Vodafone und Telecom Italia Mobile mit 41 % und 42,83 % die höchsten EBITDA-Margen. T-Mobile weicht in dieser Kategorie mit nur 32,65 % besonders deutlich von diesen ab. Unter den MNB, die eine multinationale Markenstrategie verfolgen liegen die EBITDA-Margen bei lediglich 25,59 % bis 34,58 %. Bei diesen Unternehmen handelt es sich zudem durchgehend um kleinere Anbieter, welche lediglich Jahresumsätze zwischen 4,7 und 8,6 Mrd. € erzielen. Relativ homogen hinsichtlich der Marge ist die Gruppe Orange, Telefonica Moviles und Telekom Austria mit Werten zwischen 35,22 % und 38,93 % und einer als gemischt zu kennzeichnenden Markenstrategie. Unternehmen Markenstrategie EBITDA Marge Telia Sonera Telenor Mobile KPN Mobile Vodafone T-Mobile Telecom Italia Mobile Orange Telefonica Moviles Telekom Austria MULTINATIONAL MULTINATIONAL MULTINATIONAL GLOBAL GLOBAL GLOBAL GEMISCHT GEMISCHT GEMISCHT 25,59% 34,58% 31,79% 41,03% 32,65% 42,83% 35,99% 35,22% 38,93% ARPU Umsatz (Mrd. €) Umsatz pro FTE (Mio €) 4,70 8,58 5,77 40,89 29,40 12,96 23,54 16,51 2,49 0,45 0,54 0,98 0,77 0,57 0,62 0,75 0,73 0,41 341 164 288 347 343 259 303 319 255 54 Tab. 6: Markenstrategie und Unternehmenskennzahlen Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche Hinsichtlich der Umsätze pro FTE, sind keine Zusammenhänge zur strategischen Ausrichtung zu erkennen. Die Mittelwerte der Kategorien liegen zwischen 0,63 und 54 ARPU bezeichnet den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde eines Anbieters. In der Berechnung des ARPU wird seitens der Anbieter unter Umständen eine andere Definition der Kundenzahl zugrunde gelegt als in der Bestimmung der Gesamtkundenbasis. Aus diesem Grund ergibt sich aus der Formel: „ARPU x Kundenbasis“ nicht zwingend der Gesamtumsatz der Periode. Zumeist werden inaktive Kunden zwar in der Kundenbasis geführt, nicht jedoch in die ARPU Berechnung einbezogen. Dies kann zum Beispiel durch die Veränderung des Zeitraums geschehen, in dem eine Kunde die letzte zahlungswirksame Transaktion vorgenommen hat. Besonders bei Kunden auf Guthabenbasis ist diese Abgrenzung notwendig, da hier keine Grundgebühren entstehen. Zudem sehen einige Unternehmen davon ab, durch fremde Kunden (Roaming) verursachte Umsätze aus der Berechnung zu tilgen. 47 0,66 Mio. € pro Vollzeit-äquivalentem Mitarbeiter.55 Mit einem Mittelwert von 316,33 € erzielen Vodafone, Telecom Italia Mobile und T-Mobile den höchsten durchschnittlichen ARPU im Vergleich der Gruppen. 3.2.5 Korrelationsanalyse ausgewählter Erfolgskennzahlen und Internationalisierungsmaße In der Vergangenheit durchgeführte Untersuchungen zu Korellationen zwischen Internationalisierung und Unternehmenserfolg von MNB haben zu recht unterschiedlichen Ergebnissen geführt (vgl. Kap 3.1 oder hier Lit anführen). Angesichts der kleinen Stichprobe sowie der begrenzten Datenbasis stellt sich die Frage nach einer geeigneten statistischen Methode für eine aussagekräftige Analyse. Im vorliegenden Fall wird hierzu auf eine Korrelationsanalyse mittels SPSS zurückgegriffen. Als Rangkorrelationskoeffizient findet Kendall-Tau-b Verwendung.56 Dieses ist ein hinsichtlich der zugrunde liegenden Verteilungen robustes und gegenüber „ausreißenden“ Werten relativ intensives Maß für Zusammenhänge (vgl. Cliff, 1991, S. 35 ff.). Es eignet sich für Datensätze in denen monotone, jedoch nicht notwendigerweise lineare Trends vermutet werden (vgl. Cliff und Charlin, 1991, S. 693). Eine graphische Analyse der hier verfügbaren Kennzahlen begründet die Vermutung, dass diese Eigenschaften auf die auszuwertende Datenbasis zutreffen könnten. Im Rahmen der Analyse werden Korrelationen zwischen neun Internationalisierungs-, vier Unternehmensstruktur- und drei Erfolgsindikatoren untersucht. Insgesamt ergeben sich signifikante Korrelationen erwartungsgemäß für die Größe der Kundenbasis und die Anzahl der FTE57 (Sig.: 0,002, Kor.: 0,833), sowie für Zusammenhänge zwi- 55 „Full time equivalents“ bezeichnen eine rechnerische Mitarbeiterzahl auf der Basis von Vollzeitstellen. Verschiedene Anstellungsformen (Halbtagsbeschäftigte, Aushilfen etc.) werden hierzu nach einem Berechnungsschlüssel in FTE-Stellen umgerechnet. 56 Kendell-Tau-b stellt ein nichtparametrisches Maß des Zusammenhangs ordinaler und ranggeordneter Variablen dar. Die Berechnung erfolgt hier nicht etwa aufgrund der Rohwerte, sondern basierend auf den Rängen, welche die Objekte einer Stichprobe in Bezug auf jeweils zwei betrachtete Variablen annehmen. Der Rangkorrelationskoeffizient beschreibt die Stärke und Richtung eines Zusammenhangs und kann Werte zwischen „1“ und „-1“ annehmen (weiterführend: Janssen und Laatz, 2003, S. 243 f; Cliff und Charlin, 1991). 57 Full time equivalents bezeichnen eine rechnerische Mitarbeiterzahl auf der Basis von Vollzeitstellen. Verschiedene Anstellungsformen (Halbtagsbeschäftigte, Aushilfen etc.) werden hierzu nach einem Berechnungsschlüssel in FTE-Stellen umgerechnet. 48 schen internationalen Beteiligungen und den Anteilen internationaler Umsätze und Kunden. Die EBITDA-Marge korreliert mit keiner der hier analysierten Kennzahlen.58 Eindeutige Hinweise auf mögliche Zusammenhänge ergeben sich dagegen für die Variablen ARPU, Gesamtkundenzahl und dem Wachstum des Auslandskundenanteils. Eine signifikant positive Korrelation (Sig.: 0,37, Kor.: 0,556) ergibt sich für die Gesamtkundenzahl der MNB und dem ARPU. So sind drei der vier Anbieter mit den höchsten ARPU-Werten, gemessen an ihrer Kundenbasis, auch gleichzeitig die größten Unternehmen im untersuchten Sample. Ein solcher Zusammenhang kann aufgrund der besseren Möglichkeiten der Nutzungsstimulation durch innovative Dienste bestehen, über die größere Anbieter (mit einer relativ größeren Kundenbasis) gegenüber ihren Wettbewerbern verfügen.59 Tabelle 7 gibt eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse wieder. 58 Im Gegensatz hierzu stellte KRYS (vgl. 2003, S. 23) auf Basis von Daten des Jahres 2001, eine Korrelation zwischen der Zeitspanne der Marktpräsenz und der EBITDA-Marge fest. 59 Diese sog. „mobilen Portale“ bieten dem Nutzer entgeltlich Inhalte zum Download auf dem Mobiltelefon an. Beispiele hierfür sind das internationale „Vodafon-Live“-Portal, „T-Zones“ von T-Mobile. Im Gegensatz dazu sind in der Vergangenheit etliche Versuche kleinerer MNB gescheitert, ähnliche Angebote am Markt zu etablieren. So zum Beispiel KPN-Mobile mit dem „i-Mode“ Dienst. Im Rückgriff auf die in Kap. 2.1.3 dargestellte Diffusionstheorie kommt auch hier das Phänomen der „kritischen Masse“ zum tragen, da die Inhalte solcher Portale zu einem großen Teil durch Drittanbieter bereitgestellt werden. Für diese ist ein langfristiges Engagement innerhalb eines Angebots nur bei einer entsprechende Nutzungsfrequenz attraktiv. Umgekehrt geht die Attraktivität der mobilen Portale für den Endkunden von den angebotenen Inhalten aus. 49 CAGR int. Kunden-Anteil* Kunden-basis Umsatz FTE Länder Anz. Mehrheitsbeteiligungen ø - Beteiligung Anz. Minderheitsbeteiligungen ø - Beteiligung Anz. Marken Int. Kundenanteil CAGR int. Umsatz-Anteil** Jahre seit Netzstart EBITDA-Marge 0,197 0,463 9,000 0,222 0,404 9,000 0,278 0,297 9,000 0,278 0,297 9,000 0,028 0,917 9,000 -0,028 0,917 9,000 0,377 0,167 9,000 0,150 0,590 9,000 0,319 0,242 9,000 -0,254 0,345 9,000 -0,111 0,677 9,000 -0,586 0,068 7,000 -0,367 0,202 9,000 ARPU -0,535 0,046 9,000 0,556 0,037 9,000 0,500 0,061 9,000 0,500 0,061 9,000 0,310 0,249 9,000 0,366 0,173 9,000 -0,435 0,110 9,000 0,269 0,333 9,000 0,203 0,456 9,000 0,028 0,917 9,000 0,222 0,404 9,000 -0,488 0,129 7,000 -0,233 0,417 9,000 Umsatz pro FTE -0,648 0,016 9,000 0,444 0,095 9,000 0,500 0,061 9,000 0,389 0,144 9,000 0,028 0,917 9,000 0,085 0,753 9,000 0,145 0,595 9,000 0,150 0,590 9,000 0,029 0,915 9,000 0,028 0,917 9,000 0,000 1,000 9,000 -0,488 0,129 7,000 -0,500 0,082 9,000 Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N Korrelationskoeffizient Sig. (2-seitig) N * CAGR des Kundenanteils außerhalb des Heimatmarktes (1999-2005) ** CAGR des Umsatzanteils außerhalb des Heimatmarktes (1999-2005) Fett und Kursiv : Die Korrelation ist auf dem 0,05 Niveau signifikant (zweiseitig). Tab. 7: Ergebnisse der Korrelationsanalyse (Kendall-Tau-b) Quelle: Eigene Darstellung, eigene Berechnungen Auffällig ist weiterhin, dass die CAGR des internationalen Kundenanteils signifikant negativ mit dem ARPU korreliert (Sig.: 0,048, Kor.: -0,535).60 Auch dies scheint plausibel, da nationale Kunden-Marktanteile in der Vergangenheit oftmals durch die Gewinnung unprofitabler Kunden „erkauft“ wurden. KRYS (vgl. 2003, S. 7) spricht in diesem Zusammenhang von einem „Prepaid-Boom“. Ebenso können die weltweit differierenden Durchschnittsumsätze pro Kunde hier eine Rolle spielen, wenn in Länder mit geringerem ARPU als in Europa expandiert wurde.61 60 CAGR berechnet für den Zeitraum 1999-2005. 50 Auch die Kennzahl „Umsatz pro FTE“ und das Wachstum des int. Kundenanteils korellieren negativ (Sig.: 0,016, Kor.: -0,648). Dieser Zusammenhang könnte eine zunächst negative Auswirkung einer schnellen Internationalisierung widerspiegeln. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Größe der Kundenbasis eines Anbieters insgesamt einen positiven Einfluss auf den erzielten ARPU hat. Demgegenüber üben hohe Wachstumsraten des internationalen Kundenanteils einen negativen Einfluss auf diesen aus. Wie auch in bisherigen Untersuchungen konnten in der vorliegenden Stichprobe keine linearen Zusammenhänge zwischen Internationalisierungsmaßen und Unternehmenserfolg, in der Ausprägung der EBITDA-Marge, nachgewiesen werden. Vor dem Hintergrund der geringen Stichprobengröße und des Aussagegehalts des Kendell-Tau-b Korrelationskoeffizienten können auch die gewonnenen Ergebnisse lediglich Tendenzaussagen begründen. Diese Hypothesen könnten im Rahmen weiterer Untersuchungen, besonders unter Betrachtung größerer Stichproben, überprüft werden. 3.3 Fallstudienbetrachtung unterschiedlicher Internationalisie- rungs- und Markenadaptionsstrategien 3.3.1 Vodafone Vodafone ist in 27 Ländermärkten durch Beteiligungen an MNB vertreten und erreicht somit eine anteilige Kundenbasis von 183,86 Mio. Kunden. Im Geschäftsjahr 2005 wurde ein Gesamtumsatz von 40,9 Mrd. € erzielt. Der MNB generiert 82,06% des Umsatzes und bedient 91,02% seiner Kunden in Märkten außerhalb des Heimatmarktes England. Die europäischen Kernmärkte Deutschland, England, Italien und Spanien leisten mit 68,10% einen besonders wesentlichen Umsatzbeitrag. 61 Europa hat das zweithöchste ARPU-Niveau nach den USA und Kanada (vgl. Anh. A.12). 51 Kunden in Weltregionen Vodafone Stand: 4. Quartal 2005 Ost-Europa 4% Mittlerer Osten 8% Afrika 5% West-Europa 58% Asien 12% Nordamerika 13% Abb. 12: Vodafone Kundenanteile in Weltregionen Quelle: Eigene Darstellung, eigene Recherchen, Wireless Intelligence, GSM Association, Unternehmensangaben Vodafone weist im Hinblick auf diese Kennzahlen den höchsten Internationalisierungsgrad innerhalb der untersuchten Gruppe auf. Mit einem geschätzten Weltmarktanteil von 8,5 % ist Vodafone auch weltweit einer der führenden Anbieter mobiler TK. Langfristiges Ziel der verfolgten globalen Markenstrategie ist die Schaffung eines ländermarktübergreifenden, konsistenten Markenerlebnisses.62 Im Jahr 2006 wurde hierzu die corporate identity des Unternehmens weltweit einheitlich neu definiert (vgl. o.V., 2006g) und eine internationale Werbekampagne gestartet. Unter dem claim „make the most of now“ wurden in erster Linie emotionale Inhalte transportiert.63 Auffällig ist der völlige Verzicht auf einen konkreten Bezug zu Produkten und Leistungen des Unternehmens. Angesichts eines zunehmend preisgetriebenen Wettbewerbs und den begrenzten Möglichkeiten der Produkt- und Leistungsdifferenzierung im Mobilfunk kann dies als Versuch gewertet werden, eine emotional aufgeladene Marke in den Mittelpunkt der Marktbearbeitung zu stellen. Auch lässt die 62 Arun Sarin (CEO Vodafone) formulierte den Leitsatz: „To serve our customers seamlessly we will operate a global brand.“ (Sarin, 2005). 63 Die Kampagne wurde 2006 mit dem Spot „The mayfly“ (Die Eintagsfliege) eingeführt. Dieser hat keinerlei Bezug zur beworbenen Dienstleistung. 52 universelle Botschaft eine internationale Vereinheitlichung der marktgerichteten Kommunikation, mit nur geringfügigem Adaptionsaufwand zu.64 Ein weiterer Ansatz der geografischen Ausdehnung der Marke Vodafone ist die Lizenzierung des Markennamens sowie einzelner Vodafone Produkte an sog. „partner networks“ (vgl. Harper, 2003, S. 17). Zusammenfassend ist die Marken- und Kommunikationsstrategie somit durch eine ausgeprägte globale Standardisierung gekennzeichnet. Mit dem Ziel, internationale Skalen- und Verbundvorteile zu realisieren (vgl. Harper, 2003), wurde das „One Vodafone“-Programm initiiert. Von den in diesem definierten Harmonisierungsprojekten für die nationalen Tochtergesellschaften verspricht sich Vodafone eine Kostenreduktion von 1,9 Mrd. € sowie einen positiven Umsatzeffekt von 1,6 Mrd. € ab dem Geschäftsjahr 2008 (vgl. Halford, 2005, S. 14). Insbesondere in den Bereichen Beschaffung und den sog. „shared services“ sollen Effizienzpotenziale aufgedeckt werden (vgl. Sarin, 2005). Bedingt durch den hohen Standardisierungsgrad der technischen Netzinfrastruktur wirken sich Skalenvorteile insbesondere in der Beschaffung unmittelbar positiv aus.65 So werden ländermarktübergreifend einheitliche Endgeräte beschafft und vermarktet. Angesichts der großen absoluten Kundenbasis und dem durch kurze Produktlebenszyklen bedingten, stetigen Ersatzbedarf an Mobiltelefonen kann angenommen werden, dass Vodafone über nicht unwesentliche Nachfragemacht gegenüber Endgeräteherstellern verfügt. Als „shared services“ werden gemeinsam genutzte oder zukünftig nutzbare Ressourcen innerhalb der Unternehmensgruppe bezeichnet. Hier sollen insbesondere in den Bereichen Netzinfrastruktur und IT-Synergien erschlossen werden. Durch eine globale Standardisierung der in den Basisstationen66 genutzten Technik sollen Kosteneinsparungen im Netzbetrieb und in der Wartung erreicht werden (vgl. hierzu u. i. F. Halford, 2005, S. 7 ff.). Die von den nationalen Gesellschaften un- 64 Abgesehen von der Synchronisation der gesprochenen Texte wurden identische TV-Spots weltweit ausgestrahlt. Auch die graphischen Elemente der Unternehmenswebseiten waren länderübergreifend einheitlich oder lediglich geringfügig adaptiert. 65 Mit Ausnahme von VerizonWireless in den USA werden alle Vodafone Netze im GSM-Standard betrieben und können so mit einheitlichen Endgeräten genutzt werden. 66 Basisstationen sind Sende- und Empfangseinrichtungen innerhalb eines Mobilfunknetzes. Eine Basisstation deckt, abhängig von ihrer Konfiguration, einen Radius von mehreren hundert Metern (Ballungszentren) bis zu mehreren Kilometern (ländliche Gebiete mit geringer Nutzungsdichte) ab. Jede Basisstation kann eine Anzahl gleichzeitiger Verbindungen vermitteln. 53 terhaltenen IT-Infrastrukturen sollen sukzessive harmonisiert und in internationalen Zentren zusammengefasst werden. Im Zuge der Elimination parallel betriebener, redundanter Systeme, soll eine zentrale Plattform für die Auslieferung der an Bedeutung gewinnenden, mobilen Informations- und Unterhaltungsdiensten geschaffen werden. Als Konsequenz soll eine verbesserte Markteinführungsgeschwindigkeit neuer Produkte und Leistungen erzielt werden, da bisher notwendige Implementierungen in unterschiedliche nationale Systemarchitekturen entfallen. Diese als „Develop once, deploy many times“ gekennzeichnete Strategie (vgl. Sarin, 2005, S. 4) deutet auf Bestrebung einer weiter fortschreitenden Standardisierung des Leistungsangebotes hin.67 Verbundvorteile sollen dazu beitragen, Trends und Innovationen in besonders fortschrittlichen, nationalen Märkten zu erkennen und operative „best practices“ aus nationalen Gesellschaften auf die Vodafone-Gruppe zu übertragen (vgl. Harper, 2003). So gilt beispielsweise der japanische Markt als besonders innovativ und richtungsweisend.68 Der Rückzug aus hinter den Erwartungen zurückbleibenden Märkten und der Versuch, die Kontrolle über bisherige Minderheitsbeteiligungen zu erlangen, kann als eine strategische Neuausrichtung der Internationalisierungsbemühungen von Vodafone bewertet werden. So soll die künftige internationale Orientierung zunehmend auf die Ausschöpfung lokaler und regionaler economies of scale gerichtet sein: „It has become increasingly clear that the greatest operational benefits come from strong local and regional scale“, so Arun Sarin (vgl. o.V., 2006b) Weitere Expansion soll nur noch unter strikten Profitabilitätsgesichtspunkten erfolgen. Vodafone verfolgt somit im Wesentlichen das Ziel, die durch Akquisitionen entstandene Komplexität innerhalb des Unternehmensverbunds zu reduzieren, um so potenzielle Skalenvorteile auszunutzen. Die Standardisierung von Geschäftsprozes- 67 Bedingt durch die unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen in den nationalen Märkten erstreckt sich diese Standardisierung bisher nicht auf die nationale Preisgestaltung. 68 Im März 2006 veräußerte Vodafone seine Tochtergesellschaft in Japan an den einheimischen Internet-Konzern Softbank. Um dennoch weiterhin von der Innovationsstärke des dortigen Marktumfeldes zu profitieren, wurde der Verkauf mit einer Kooperationsvereinbarung in der Entwicklung von Mobilfunkdiensten verbunden. 54 sen, Produkten und technischen Rahmenbedingungen spielt hierbei eine zentrale Rolle. Abb. 13: Vodafone: Entwicklung von Umsatz, Gewinn und internationale Marktbearbeitung Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben Betrachtet man die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis der Geschäftstätigkeit wird deutlich, dass sowohl Umsatz als auch Kundenbasis seit 1999 ein extremes Wachstum erfahren haben (vgl. Abb. 12). Mit einem Verlust von 19,28 Mrd. € im Geschäftsjahr 2006 (gegenüber 19,98 Mrd. € in 2005) operiert Vodafone trotz dieses Wachstums aktuell höchst unprofitabel. 3.3.2 KPN Mobile KPN Mobile ist Teil des ehemals staatlichen, niederländischen Vollanbieters KPN. Mit 21,5 Mio. Kunden und 5,8 Mrd. € Umsatz im Geschäftsjahr 2005, ist KPN Mobile als relativ kleiner MNB zu kennzeichnen. Der außerhalb des Heimatmarktes der Niederlande erzielte Umsatzanteil liegt bei 55,90%, der Anteil der Kunden bei 61,23%. 55 KPN Mobile bearbeitet die drei Ländermärkte Belgien, Deutschland und Niederlande und hat damit in Bezug auf die internationale Marktpräsenz die geringste geografische Ausdehnung unter den betrachteten MNB. Durch die Größe des deutschen und niederländischen Marktes erzielt KPN Mobile jedoch einen höheren Umsatz als Telekom Austria und Telia Sonera. Aufgrund der im Vergleich zu Wettbewerbern geringen Unternehmensgröße und Kundenbasis lassen sich in der Beschaffung und dem internationalen Netzbetrieb nur relativ geringere Skalenpotenziale ausnutzen. Die Marktbearbeitung erfolgt mittels einer multinationalen Markenstrategie. Neben einer Differenzierung auf internationaler Ebene werden im Rahmen dieser Strategie auch innerhalb der nationalen Märkte unterschiedliche Marken positioniert. KPN Mobile etablierte als erster Anbieter in Belgien (2002) und Deutschland (2005) eigenständige MVNO unter der Markierung „SIMYO“ und „BASE“. Beide Marken wurden in den Märkten identisch positioniert. BASE wurde dabei mit einer ländermarktübergreifenden, SIMYO jedoch mit einer unterschiedlichen Markierung versehen. 56 Abb. 14: Online-Markenkommunikation KPN Mobile Quelle: www.base.be (vgl. o.V., 2006i), www.base.de (vgl. o.V., 2006i), www.simyo.be (vgl. o.V., 2006i), www.simyo.de (vgl. o.V., 2006i) Als Innovation in Bezug auf die Preisgestaltung kann die Einführung einer pauschalen Nutzungsgebühr für Gespräche beurteilt werden. So wurden Gespräche innerhalb der nationalen Netze der KPN Mobile Gruppe durch eine „flat-fee“ abgegolten. Als erster Anbieter in diesen Märkten wurde somit auf, zumindest teilweise nutzungsunabhängige Entgelte gesetzt. Auch war es den länger am Markt vertretenen Anbietern Belgacom (Belgien), T-Mobile und Vodafone (Deutschland) nicht möglich, diese Strategie unmittelbar und ohne erheblichen Kostenaufwand zu imitieren. Im Gegensatz zu Eplus in Deutschland und BASE in Belgien wurden deren Netze näher an ihren Auslastungsgrenzen betrieben. Deren Kapazitäten hätten nach Ansicht von Branchenexperten nicht ausgereicht um eine durch preisinduzierte Mehrnutzung aufzunehmen. Neben dem Produkt der „flat-fee“ wurde SIMYO in beiden Ländermärkten eingeführt. Dieses ausschließlich über das Internet vertriebene Angebot wurde ebenfalls preisaggressiv positioniert. Einhergehend mit diesen produkt- 57 und preispolitischen Maßnahmen sanken die innerhalb der Gruppe erzielten effektiven Minutenpreise ab 2004 mit steigenden Raten (vgl. Abb. 14). Effektiver Preis pro Minute KPN Mobile Gruppe Stand: 4.Quartal 2005 Eplus (Deutschland) KPN (Niederlande) BASE (Belgien) 0,40 € 0,35 € 0,30 € 0,25 € 0,20 € 0,15 € 2001 2002 2003 2004 Abb. 15: Effektiver Preis pro Minute: KPN Mobile Gruppe Quelle: Eigene Darstellung, Wireless Intelligence, GSM Association 2005 Die Wettbewerber in Belgien und Deutschland operierten in 2004 und 2005 hingegen mit annähernd unveränderten Minutenpreisen. So liegt der in der KPN Mobile Gruppe erzielte ARPU mit 287,64 € pro Monat auch lediglich im unteren Mittelfeld der betrachteten Anbieter (vgl. Abb. 15). 58 ARPU - absolut und relativ zum Mittelwert Stand: 4. Quartal 2005 500 € 400 € 347,40 € 342,72 € 340,56 € 318,60 € 300 € 303,12 € 287,64 € 258,56 € ø: 290,80 € 254,56 € 164,04 € 200 € 100 € 0€ 30% 19% 18% 17% 10% 4% 0% -1% -11% -12% -30% -44% -60% Vodafone T-Mobile Telia Sonera Telefonica Moviles Orange KPN Mobile Telecom Italia Mobile Telekom Austria Telenor Mobile Abb. 16: ARPU der untersuchten MNB in Relation zum Mittelwert des Samples Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, Wireless Intelligence, GSM Association, eigene Berechnungen Auch im direkten Vergleich der Wettbewerber erzielen Vodafone, T-Mobile und o2 in Deutschland, sowie Belgacom und Mobistar in Belgien deutlich höhere Kundenumsätze (vgl. Abb. 16). Da für den deutschen Markt keine disaggregierten Daten verfügbar sind, lässt sich der Einfluss der MVNO SIMYO und BASE auf den ARPU der Stammmarke Eplus nicht quantifizieren. Es ist anzunehmen, dass der isolierte Kundenumsatz für Eplus auf einem höheren Niveau liegt. Abb. 17: Absolute Erlöse und prozentuale Differenz der Erlöse auf Kundenbasis Quelle: Eigene Darstellung, Wireless Intelligence, GSM Association 59 Auch die in Deutschland bisher übliche Subventionierung von Endgeräten wird nur noch für die Stammmarke weitergeführt. So sollen zukünftig nicht günstig angebotene Mobiltelefone den hauptsächlichen Kaufanreiz darstellen, sondern Kunden durch besonders zugeschnittene Angebote gewonnen und langfristig gebunden werden. Dabei wurde nach Einschätzung befragter Branchenexperten bewusst auch damit gerechnet, dass Kunden subventionierte Endgeräte von Wettbewerbern erwerben, ohne dass eine tatsächlich Nutzungsabsicht des zugrunde liegenden Dienstleistungsvertrags besteht. Somit lässt sich die Abkehr von einer „push“-orientierten, durch hohe Hardwarebezuschussung gekennzeichneten, hin zu einem „Kunden-pull“-zentrierten Strategie erkennen. Diese Intention unterstreicht KPN auch im Geschäftsbericht des Jahres 2005 (vgl. Abb. 17). KPN is maximizing its value-oriented approach by developing tailor-made offers for distinct consumer segments and marketing these under different and exclusive labels - either KPN’s own brands or those of strong partners. The propositions are designed to achieve a leading market share in each of these sub-segments, while enabling KPN to command a premium over less tailored and more generic offers from competitors. The underlying driver is the wish to move from a traditional product 'push' to a brand-led consumer 'pull' strategy. Abb. 18: Auszug aus der Bekanntgabe der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2005 Quelle: Unternehmensmitteilung (vgl. o.V., 2006j) Die begrenzte Anzahl der Ländermärkte lässt den Versuch zu, den Erfolg der eingeschlagenen Strategie anhand operativer Kennzahlen zu bewerten. Bezüglich einer Veränderung der Wettbewerbsposition, sind im belgischen Markt deutlich positive Tendenzen seit Einführung der MVNO Marken zu erkennen. Hier konnte der Umsatzmarktanteil69 von 8,87% (2002) auf 13,8% (2005) gesteigert werden. In Deutschland sank dieser im gleichen Zeitraum jedoch leicht (vgl. Abb. 15). 69 Der Umsatzmarktanteil ist definiert als Periodenumsatz des Betrachtungsobjekts als Anteil des Gesamtumsatzes der Periode innerhalb eines nationalen Marktes. 60 Umsatzmarktanteile KPN Stand: 3. / 4. Quartal 2005 Belgien Deutschland 80% 60% Eplus (KPN) Belgacom o2 Base (KPN) T-Mobile 50% Vodafone Mobistar 60% 40% 40% 30% 20% 20% 10% 0% 2001 2002 2003 2004 2005 0% 2001 2002 2003 2004 2005 Abb. 19: Umsatzmarktanteil KPN Mobile in Deutschland und Belgien Quelle: Eigene Darstellung, Wireless Intelligence, GSM Association, Unternehmensangaben Dieser Rückgang ist jedoch nicht durch eine absolute Umsatzverminderung, sondern vielmehr durch das Wachstum des Mitbewerbers o2 induziert. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass die Einführung eines preisaggressiven Angebotes (zu dem auch Bestandskunden wechseln können) kurzfristig zu Umsatzrückgängen führen kann. Eine Beurteilung des langfristigen Erfolgs der gewählten internationalen Strategie ist für Deutschland somit noch nicht möglich. KPN Mobile erzielt mit einem Umsatz pro FTE von 0,98 Mio. € den besten Wert in der untersuchten Gruppe und schlägt damit deutlich größere Anbieter wie beispielsweise Vodafone (0,77 Mio. €). Abbildung 8 zeigt die historische Entwicklung der Internationalisierung und der Umsatz und Ergebnisentwicklung der KPN Mobile. 61 Abb. 20: KPN Mobile: Entwicklung von Umsatz, Gewinn/Verlust und int. Marktbearbeitung70 Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben 70 Disaggregierte Geschäftsbereichsdaten für die Muttergesellschaft KPN liegen erst ab 1999 vor. Aus diesem Grund sind Umsatz und Gewinn/Verlust erst ab diesem Zeitpunkt dargestellt. 62 4 Implikationen für die Erfolgsaussichten differenter In- ternationalisierungsstrategien 4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Nach einem besonders dynamischen Anstieg der internationalen Anteile an Umsatz und Kundenbasis in den Jahren 1996-2000, hat sich das Tempo der Internationalisierung der untersuchten MNB in den Folgejahren verlangsamt. Angestammte Märkte in Europa haben ihre Sättigungsgrenzen in Bezug auf weiteres Kundenwachstum weitestgehend erreicht und sind in eine Phase intensiveren Wettbewerbs eingetreten. Die internationalen Beteiligungsstrukturen der betrachteten Unternehmen durchliefen in den vergangenen Jahren eine Phase der Konsolidierung. Anhand eines Vergleichs zwischen den Jahren 2002 und 2005 konnte gezeigt werden, dass Minderheitsanteile an nationalen MNB gegenüber Mehrheitsbeteiligungen deutlich an Bedeutung verloren haben. Diese Beobachtungen entsprechen dem in Kap. 2.2.5 vorgestellten, evolutionären Internationalisierungsmodell der Mobilfunkbranche. Der Fragestellung folgend, ob die Standardisierung der internationalen Markenstrategie einen positiven Einfluss auf Erfolgskennzahlen hat, wurden die EBITDAMargen, ARPU und der Umsatz pro FTE betrachtet. Hinsichtlich der Adaptionsstrategien der internationalen Markenpolitik ließen sich zunächst unterschiedliche Ansätze zeigen. Diese bewegen sich insgesamt im Spannungsfeld zwischen Standardisierung und Differenzierung der internationalen Markenarchitekturen und konnten in den in Kap. 2.3.2 vorgestellten, theoretischen Rahmen eingeordnet werden. Die untersuchten Anbieter bilden drei Gruppen mit globalen, gemischten und multinationalen Markenstrategien. Erstere erscheint in mehrfacher Hinsicht als erwähnenswert: Mit 41,03% (Vodafone) und 42,83% (Telecom Italia Mobile) erzielen zwei der drei Anbieter mit einer globalen Markenstrategie auch die höchsten EBITDA-Margen der untersuchten MNB. Auch weisen zwei der Anbieter in dieser Gruppe den höchsten ARPU auf. Bei Vodafone und T-Mobile handelt es sich gleichzeitig um die, gemessen am Umsatz, größten Unternehmen in der Stichprobe. Kausalzusammenhänge zwischen Strukturmerkmalen, Internationalisierungsmaßen und Erfolgskennzahlen der MNB konnten, wie auch in vorhergehenden Untersuchungen, nicht ermittelt werden (vgl. Kap. 3.1.1). Insbesondere besteht im 63 untersuchten Sample kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Unternehmensgröße, den Auslandsanteilen am Umsatz, sowie der Kundenbasis und der erzielten EBITDA-Marge. Mittlere, negative Korrelationen konnten demgegenüber zwischen der CAGR der internationalen Kundenanteile und dem ARPU, positive zwischen der Gesamtkundenbasis und dem ARPU festgestellt werden. Die Fallstudien haben gezeigt, dass die internationale Ausrichtung und die formulierten Ziele der internationalen Marktbearbeitung unter den Anbietern stark differieren. Am Beispiel des Anbieters Vodafone konnte zudem verdeutlicht werden, dass die internationale Expansion deutlich negative Auswirkungen auf die finanzwirtschaftliche Gesamtsituation eines MNB haben kann, welche nicht lediglich kurzfristiger Natur sind. 4.2 Implikationen für die europäische Mobilfunkbranche Die gewonnenen Erkenntnisse beinhalten eine Reihe von Implikationen für die Erfolgsaussichten unterschiedlicher Internationalisierungs- und Markenstrategien. Angesichts der dargestellten regulatorischen Rahmenbedingungen und den marktimmanenten Netzeffekten, können „first mover“-Strategien der Internationalisierung als vorteilhaft gekennzeichnet werden.71 Durch den frühzeitigen Aufbau einer großen Kundenbasis kann ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil geschaffen werden. Beispielsweise kann für vergünstigte Telefonie zwischen zwei Kunden eines MNB ein zusätzlicher monetärer Nutzen für den einzelnen Teilnehmer geschaffen werden. 71 Vgl. zu den beobachteten Netzeffekten und den regulatorischen Bedingungen Kap. 2.1.3., zur Vorteilhaftigkeit von „first mover“ Strategien vgl. Lieberman und Montgomery, 1990. 64 Abb. 21: Beispiele für Anreize netzinterner Mobilfunknutzung Quelle: www.movistar.es (vgl. o.V., 2006i), www.vodafone.co.uk (vgl. o.V., 2006i), www.t-mobile.cz (vgl. o.V., 2006i) Dieser wird jedoch nur dann wahrgenommen, wenn möglichst viele Kommunikationspartner auch tatsächlich „netzintern“ erreichbar sind, also zum Kundenkreis des Anbieters gehören. Können solche Angebote erfolgreich eingeführt werden, stellen sie Markteintrittsbarrieren dar, da diese nicht kurzfristig imitiert werden können. Im Hinblick auf das markenpolitische Spannungsfeld zwischen Standardisierung und Differenzierung des internationalen Markenauftritts kann aus den Ergebnissen keine pauschale Aussage hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit einer der dargestellten Strategien abgeleitet werden. Fraglich ist, ob der hohe Stellenwert, den die Anbieter T-Mobile und Vodafone der globalen Positionierung ihrer Marken beimessen gerechtfertigt ist und langfristig zu wirtschaftlichem Erfolg führt. Sowohl für die privat, als auch den Großteil der geschäftlich motivierten Mobilfunknutzung kann angenommen 65 werden, dass diese sich in erster Linie auf das Heimatland des Teilnehmers beschränkt. So kann zumindest hinterfragt werden, ob die von den Anbietern angestrebte Markenpositionierung als globaler Kommunikationsanbieter einen positiven Einfluss auf die Anbieterauswahl dieser Kundengruppen hat. Der langfristige Erfolg der global orientierten Strategien wird davon abhängen, ob die postulierten internationalen Synergien die Komplexitätskosten internationaler Unternehmensstrukturen langfristig überkompensieren werden. Die absolut geringere Unternehmensgröße der kleinen und mittleren Anbieter und die geringe Anzahl der bearbeiteten Ländermärkte bieten im direkten Vergleich zu den größten MNB geringere Potenziale zum Aufbau globaler Marken. Anstatt sich dem Wettbewerb auf globaler Ebene und aus einer unterlegenen Marktposition heraus zu stellen, können diese den Versuch unternehmen, gezielt Nischensegmente in nationalen Märkten zu erobern und zu verteidigen.72 Wie am Beispiel von KPN Mobile in Belgien gezeigt werden konnte, kann die Bearbeitung kleinerer Marktsegmente mit speziell adaptierten Marken eine erfolgreiche Strategie darstellen. Angesichts der hohen Innovationsdynamik innerhalb der TK-Märkte und der Mobilfunkbranche im Besonderen, werden international realisierte Skalen- und Verbundeffekte zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. So lassen sich die Entwicklungskosten für Produkte und Dienstleistungen durch die Einführung auf mehreren Märkten schneller amortisieren und das wirtschaftliche Risiko verringern. Durch die Präsenz in einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte besteht zudem die Möglichkeit, „best-practices“ und technologische Innovationen aus nationalen Gesellschaften unternehmensweit zu implementieren. 4.3 Kritische Würdigung Die vorliegende Untersuchung liefert eine Anzahl von Erkenntnissen über die Internationalisierungstendenzen der europäischen Mobilfunkbranche. Mittels mathematischer und statistischer Verfahren werden die recherchierten Daten zu Kennzahlen verdichtet. Trotz der prinzipiellen Eignung der angewandten Methodik bestehen Schwächen im Vorgehen und in der Interpretation der gewonnenen Ergebnisse. 72 Vgl. zu einem ähnlichen strategischen Ansatz o.V., 2006k. 66 Da nur auf eine äußerst begrenzte Datenbasis zurückgegriffen werden kann, werden Kennzahlen zum Grad der Internationalisierung und dem Unternehmenserfolg aus Unternehmensveröffentlichungen gewonnen. Eine so geartete, rein quantitative Erfassung von Ist-Zuständen in Bezug auf das internationale Engagement und die Rentabilität von Unternehmen kann nicht allen Dimensionen des Internationalisierungsphänomens gerecht werden. Insbesondere Aspekte der kulturellen Distanz zu unterschiedlichen Auslandsmärkten konnten in der Beurteilung nicht berücksichtigt werden.73 In der angewandten Methodik wird zwar diese Kritik an der Erfassung singulärer Leistungs- und Strukturmerkmale zur Kenntnis genommen, jedoch dessen ungeachtet ein pragmatischer Forschungsansatz gewählt.74 Auch stellen die mittels einer Korrelationsanalyse gewonnenen Erkenntnisse zu Wirkungszusammenhängen lediglich notwendige, keinesfalls hinreichende Bedingungen für tatsächliche Kausalitäten dar. Zudem ist die Generalisierbarkeit der Ergebnisse aufgrund der geringen Stichprobengröße und den nur mittleren Korrelationen fraglich. Weitere Betrachtungen sollten sich demnach auf größere Stichproben und Längsschnittbetrachtungen stützen. Innerhalb der untersuchten Branche herrscht außerdem ein hohes Maß an Intransparenz bezüglich operativer Kennzahlen. Da deren Berechnung im Detail mangels interner Unternehmensdaten nur schwer nachvollziehbar ist, können auch aus ihnen abgeleitete Aussagen keinen Anspruch auf Validität erheben. In der vorliegenden Arbeit stützt sich die Erfolgsbeurteilung so hauptsächlich auf die EBITDA-Marge und den ARPU als Indikator der Ertragspotenziale. BAETGE, KIRSCH und THIELE (vgl. 2004, S. 139) kritisieren die mangelnde Nachvollziehbarkeit der Berechnung veröffentlichter EBITDA-Zahlen. COENENBERG (vgl. 2005, S. 954 ff.) zeigt zudem allgemeine Limitationen der Unternehmensbeurteilung anhand bilanzieller Größen auf. Durch die Untersuchung einzelner Unternehmen im Rahmen einer Fallstudienbetrachtung ergibt sich der Einwand der mangelnden Repräsentativität und Vergleichbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse (vgl. hierzu u. i. F. Yin, 2003, S. 10). So wird diese Untersuchungsform von Vertretern quantitativ orientierter Methoden als 73 Zum Konstrukt der kulturellen Distanz vgl. Hofstede, 1992. Vgl. zu einem ähnlichen Vorgehen: Whalley und Curwen, 2005a; Whalley und Curwen, 2005b; Gerpott und Jakopin, 2005b; Whalley und Williams, 1998. Exemplarisch für die dargestellte Kritik: Swoboda, 2002, S. 17 ff; Glaum, 1996, S. 12 ff; Borrmann, 1970, S. 24 f. 74 67 unkontrollierbar und zu falschen Aussagen verleitend charakterisiert.75 Dieser Kritik wird durch das Vorgehen in dieser Arbeit jedoch Rechnung getragen. So dienen die präsentierten Fallstudien lediglich der Konkretisierung der aus quantitativen Beo- bachtungen gewonnenen Erkenntnisse. Aufgrund der Vielzahl der verwendeten Quellen kann eine hohe Reliabilität hinsichtlich der identifizierten Strategien der internationalen Marktbearbeitung unterstellt werden.76 Bezüglich der Internationalisierungspfade der untersuchten MNB konnte festgestellt werden, dass diese durch das eingangs entwickelte Stufenmodell der Internationalisierung zutreffend erklärt werden. So konnte eine Verschiebung der Beteiligungsstrukturen von internationalen Minderheits- zu Mehrheitsengagements in der untersuchten Stichprobe empirisch belegt werden. Die eindeutige Vorteilhaftigkeit einer global standardisierten Markenpolitik konnte anhand der untersuchten Auswahl europäischer MNB nicht festgestellt werden. Die Untersuchung reiht sich diesbezüglich in die hinsichtlich ihrer Ergebnisse uneinheitlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema ein. Dennoch konnte beobachtet werden, dass die Gruppe der Anbieter, die eine globale Markenpolitik verfolgen, hohe ARPU und EBITDA-Margen hervorbringt. In der Betrachtung unterschiedlicher Unternehmensstrukturmerkmale und differenter Internationalisierungsgrade konnten keine eindeutigen Erfolgsdeterminanten identifiziert werden. Kausalzusammenhänge zwischen den untersuchten quantitativen Internationalisierungskennzahlen und der Rentabilität einzelner Unternehmen bestehen nicht. Skalenvorteile üben ebenfalls keinen signifikanten Einfluss auf die Rentabilität der untersuchten Unternehmen aus. Auch kleineren Anbietern gelingt es, hohe EBITDAMargen zu erzielen. Verbundvorteile wurden insbesondere in Verbindung mit technologischen Impulsen aus nationalen Märkten betont, lassen sich aber nur schwer quantifizieren. Anhand der Fallstudie des Anbieters Vodafone wurden jedoch mögliche Quellen zukünftiger Synergien für globale MNB aufgezeigt. Gelingt es, diese im Zuge der Konsolidierung der internationalen Unternehmensstrukturen auszuschöp- 75 Eine Kritik, die jedoch ebenso in Bezug auf die Methoden des Experiments, der Befragung und der historischen Quellenauswertung geäußert wird (vgl. Yin, 2003, S. 10 f.). 76 Voraussetzung für die Reliabilität einer Untersuchung ist die Nachvollziehbarkeit des Vorgehens. Dies gilt insbesondere für auf Fallstudien basierende Analysen (vgl. Yin, 2003, S. 37 f.). Diesem Umstand wird durch eine umfassende Dokumentation der Quellen, sowie der verfügbaren Datenbasis Rechnung getragen. 68 fen, könnte sich eine Strategie der globalen Standardisierung als vorteilhaft erweisen. Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass sich allgemeine „best practice“Strategien der internationalen Marktbearbeitung für die europäische Mobilfunkbranche nicht identifizieren lassen. Vielmehr wurde deutlich, dass erfolgreiche Internationalisierungsstrategien die individuelle Ausgangsposition der Unternehmen berücksichtigen muß. So verfügen nicht alle MNB über die zum Aufbau einer globalen Marke notwendige Marktpräsenz. Somit bieten sich sowohl für global als auch regional agierende MNB Chancen. Kritische Erfolgsfaktoren werden für „global Player“ zukünftig die erfolgreiche Reduktion der Komplexität und die Ausnutzung internationaler Synergiepotenziale sein. Für kleine und mittlere Anbieter bieten sich demgegenüber eher Chancen in differenzierten Marktbearbeitungskonzepten und der Eroberung von Nischenmärkten, die mittels einer international einheitlichen Marktbearbeitung nur schwer zu erreichen sind. 69 Literaturverzeichnis Aaker, D. A., Joachimsthaler, E. (2000): Brand leadership, New York. Ahlert, D. (2003): Münsteraner Schriften zur Distributions- und Handelsforschung: Integriertes Markenmanagement und Kunden getriebenes Category Management in Netzwerken der Konsumgüterdistribution, 4. Aufl., Münster. Ahlert, D., Evanschitzky, H. (2003): Dienstleistungsnetzwerke, Berlin. Bach, S., Erber, G. (2000): DIW Berlin: Die UMTS-Lizenzvergabe in Deutschland Auktionsverfahren unbefriedigend http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs/00-302.html (Zugriff: 26.05.2006). Backhaus, K., Büschken, J., Voeth, M. (2003): Internationales Marketing, 5. Aufl., Stuttgart. Backhaus, K., Bieling, M. (2005): Markenmigration. 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Reunion Nicht spezifiziert / Andere Vodafone 15.324.000 100,00 16.325.000 15.969.000 4.437.876 2.047.000 23.677.503 43,90 99,80 100,00 76,90 7.010.391 4.429.000 2.047.000 18.208.000 66,00 73,30 92,30 Vodafone Vodafone 177.000 3.979.980 100,00 99,90 177.000 3.976.000 90,10 54,40 Vodafone Vodafone 9.051.020 4.119.000 19,60 100,00 1.774.000 4.119.000 54,60 79,70 Swisscom Mobile 40.891.120.000 EBITDA EBITDA Marge 16.778.456.000 0,41 504.500.000 SFR Vodafone Vodafone Vodafone 8.271.356.800 46,45 7.370.588.000 30,41 8.687.000.000 38,03 - 8.687.000.000 8.098.188.000 4.300.000 25,00 1.075.000 2.343.211.800 Vodafone Vodafone 12.923.000 2.142.142 100,00 99,90 12.923.000 2.140.000 4.745.407.200 48,70 Vodafone 2.038.000 100,00 2.038.000 71,40 Vodafone 6.132.000 100,00 106.503.891 6.132.000 63,60 Vodafone 748.749 99,90 748.000 96,70 Vodafone 6.124 50,10 Safaricom Vodacom 3.488.571 20.122.857 35,00 35,00 3.068 3.068 1.221.000 7.043.000 98,20 89,10 Vodafone Vodafone Vodafone Vodafone bharti / Airtel 15.114.637 3.126.000 2.024.000 193.878 16.330.000 97,70 100,00 100,00 49,00 10,00 8.264.000 14.767.000 3.126.000 2.024.000 95.000 1.633.000 10,80 73,20 77,80 94,10 79,70 6.880.000 89,90 10.762.659.200 21.645.000 verizonwireless 51.317.568 SRR 44,40 22.785.000 5,60 58.227 226.000 17.780.000 Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung 17.780.000 7.860.990.400 26,00 17,00 95,26 9,00 32,74 *enthält La Mayotte Stand: Kundenzahlen Ende 2005 Umsaätze: Q1 2005 Werte wurden umgerechnet zu € Quelle: Umsatz 53.026 West Europa Belgien England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Mitarbeiter 1,4552 je GBP 0,6418 je SFR Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 84 Anhang 3: T-Mobile Unternehmen: T-Mobile Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Prepaid Anteilige Kunden %) (in Mitarbeiter Gesamt Umsatz 51.410 29.400.000.000 EBITDA 9.600.000.000 EBITDA Marge 0,33 West Europa Belgien Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion T-Mobile 29.500.000 100 29.500.000 51 7.705 8.621.000.000 T-Mobile 17.200.000 100 17.200.000 81 5.434 4.153.000.000 T-Mobile 2.300.000 100 2.300.000 53 1.455 1.064.000.000 T-Mobile 2.100.000 100 2.100.000 52 1.585 885.000.000 T-Mobile 2.000.000 51 1.020.000 66 5.857 759.000.000 2.455 938.000.000 24.943 11.887.000.000 T-Mobile 4.600.000 61 2.795.420 75 T-Mobile 4.200.000 59 2.486.820 71 57.402.240 T-Mobile T-Mobile 1.900.000 51 969.000 80 1.100.000 100 1.100.000 2.069.000 84 21.700.000 100 21.700.000 Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Quelle: 174.000.000 10,00 10,00 82,20 0,00 0 Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 85 Anhang 4: Orange Unternehmen: Orange Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Prepaid Anteilige Kunden %) (in Mitarbeiter Gesamt West Europa Belgien Mobistar 2.913.000 50,2 1.462.326 Umsatz 31.259 23.535.000.000 1.619 1.347.382.000 EBITDA EBITDA-Marge 8.471.000.000 0,36 253.511.000 0,29 Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Orange 14.858.000 100 14.858.000 Orange 22.430.000 100 22.430.000 Orange 1.914.000 100 1.914.000 One 1.664.000 17 290.368 320.000 20 64.640 Orange Orange 1.249.000 2.519.000 100 100 2.519.000 Amena 10.301.000 78 8.003.877 Orange 6.823 97 51.542.211 6.605 659.000 55 361.132 Optimus Voxtel 53 1.477 635.000.000 900 627.000.000 870.280.800 367.737 Orange Mobinil Orange Orange Orange Orange (brand transfer ohne equity stake) 4.771.000 36 296.000 970.000 307.000 1.120.000 51 100 40 85 1.736.644 1.736.644 150.960 965.150 123.107 952.000 2.191.217 Orange Orange 1.014.000 165.000 100 100 1.014.000 165.000 Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung 18,00 14,00 84,58 4,00 29 Werte wurden in Euro umgerechnet: Quelle: 1 SFR 0,6418 € Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 86 Anhang 5: Telefonica Moviles Unternehmen: Telefonica Moviles Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Prepaid Anteilige Kunden %) (in Mitarbeiter Gesamt Umsatz 22.600 16.514.000.000 3.919 2.474.000.000 5.278.010.400 EBITDA 5.817.000.000 EBITDA Marge 0,35 West Europa Belgien Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande o2* 9.769.000 100,00 9.769.000 49 o2* 16.981.000 100,00 16.981.000 9.141 o2* 1.602.000 100,00 1.602.000 1.854 19.889.900 100,00 19.889.900 Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Movistar Telefónica O2 CZ 46 8.834.200.000 48.241.900 0 Meditel 4.023.300 32,18 1.294.698 96 1.294.698 Vivo Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar Movistar 29.804.600 50,00 14.902.300 81 8.335.000 5.275.800 1.884.600 537.800 1.040.700 6.033.000 6.368.100 371.600 849.400 3.455.000 418.900 6.160.300 100,00 100,00 100,00 99,02 100,00 100,00 100,00 100,00 99,98 98,03 100,00 100,00 8.335.000 5.275.800 1.884.600 532.530 1.040.700 6.033.000 6.368.100 371.600 849.230 3.386.937 418.900 6.160.300 60 83 81 81 83 77 95 84 92 81 85 84 1.889.300.000 Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung 18,00 17,00 99,81 1,00 32,18 * o2 seit Januar 2006 ** "Fixed wireless" Anschlüsse wurden den Post-paid Kunden zugerechnet *** **** incl. 1 Mio. Kunden aus Tesco Joint-Venture Mitarbeiter UK enthalten 277 FTE Isle of Man Werte wurden umgerechnet zu €: Quelle: 1,4552 je GBP Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 87 Anhang 6: Telecom Italia Mobile Unternehmen: Telecom Italia Mobile Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Anteilige Kunden Prepaid Gesamt (in %) Mitarbeiter Umsatz EBITDA EBITDA Marge 20.767 12.963.000 5.552.000 11.720 10.076.000 5.086.000 0,43 West Europa Belgien Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande TIM 28.576.000 100 6.100.000 41 28.576.000 Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien AVEA 2.474.770 - 1.200 - - 31.050.770 TIM 16.600.000 100 16.600.000 9.043 2.900.000 466.000 Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Quelle: 3,00 2,00 100,00 1,00 41 Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 88 Anhang 7: KPN Mobile Unternehmen: KPN Mobile Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Prepaid Anteilige Kunden %) (in Mitarbeiter Gesamt West Europa Belgien Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Base Simyo Eplus Base Simyo Ay Yildiz KPN Telfort Umsatz 5.891 5.773.000.000 EBITDA EBITDA Marge 1.835.000.000 0,32 2.000.614 100 2.000.614 79 534** 519.000.000 24 10.748.000 100 10.748.000 48 2.875 2.775.000.000 21 6.420.000 2.300.000 100 100 6.420.000 2.300.000 2326* 2.016.000.000 oben enthalten 8.930.000 Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine 21.468.614 Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung 4,00 4,00 100,00 0,00 * FTE´s im Jahresschnitt / 2527 am Jahresende ** FTE´s im Jahresschnitt / 481 am Jahresende Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 30 89 Anhang 8: Telenor Mobile Unternehmen: Telenor Mobile Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Prepaid Anteilige Kunden %) (in Mitarbeiter Gesamt Umsatz 15.770 EBITDA EBITDA Marge 8.581.411.500 2.967.582.000 0,35 West Europa Belgien Dänemark Deutschland Sonofon 1.284.000 100 1.284.000 33 629.845.500 146.412.000 0,23 Telenor Mobil One 2.731.000 1.664.000 100 17 2.731.000 290.368 45 53 1.378.464.000 556.639.500 0,40 Telenor Mobile Vodafone* 95.000 1.573.000 100 100 95.000 1.573.000 51 34 Pannon 2.929.000 100 2.929.000 65 753.349.500 272.032.500 904.617.000 504.225.000 613.536.000 0,00 266.679.000 194.095.500 258.462.000 42.703.500 England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien 678.831.800 94.713.300 0,14 8.902.368 BeeLine (VimpelCo Kyivstar GSM ProMonte 43.097.000 13.925.000 30 57 12.890.313 7.867.625 93 310.000 100 310.000 85 - 93 93 83 - - 0,56 21.067.938 DiGi GrameenPhone DTAC Telenor Pakistan 4.795.000 5.542.000 8.677.000 1.868.000 61 62 69 100 2.929.745 3.436.040 6.013.161 1.868.000 0,43 #DIV/0! 14.246.946 Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung * Die Übernahme von 100% der Anteile erfolgte zum 06.01.2006 Werte wurden in € umgerechnet: 1 NOK = 1 SEK= Quelle: 0,17 13,00 11,00 86,26 2,00 24 0,1245 € 0,1063 € Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 90 Anhang 9: Telia Sonera Unternehmen: Telia Sonera Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Prepaid Anteilige Kunden %) (in Mitarbeiter Gesamt Umsatz 10.451 4.697.503.300 EBITDA 1.202.040.400 EBITDA Marge 0,26 West Europa Belgien Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien Telia 1.154.000 100 1.154.000 27 Sonera, Tele Finlan 2.507.000 100 2.507.000 4 NetCom, Chess 1.651.000 100 1.651.000 35 Telia, Halebop 4.387.000 100 4.387.000 55 Turkcell 27.900.000 37 10.406.700 80 MegaFon life:) Turkcell 22.836.000 1.300.000 44 20 37 10.002.168 263.900 0 36 677.000 735.000 1.889.000 3.320.000 1.741.000 715.000 370.000 50,3 60 100 67 51 83 100 340.531 443.205 1.889.000 2.224.400 893.133 594.880 370.000 40 34 59 73 95 91 84 187.194.300 20.105.700 EMT, Diil LMT Omnitel, Ezys Kcell Azercell Geocell Moldcell 17.021.217 Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung 15,00 11,00 82,92 4,00 35 Werte wurden in € umgerechnet: Quelle: 1 SEK = 0,1063 Euro Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 91 Anhang 10: Unternehmen: Telekom Austria Telekom Austria Markenname Kunden Gesamt Beteiligung (in %) Anteilige Kunden Prepaid (in %) Mitarbeiter Gesamt Umsatz 6.038 EBITDA EBITDA Marge 2.489.200.000 969.000.000 263 155 0,39 West Europa Belgien Dänemark Deutschland England Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Lichtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern Osteuropa Rumänien Bulgarien Russland Ukraine Albanien Kroatien Moldavien Montenegro Estland Lettland Lithauen Kasachstan Aserbaidschan Georgien Moldavien Sonstige Mittlerer Osten Israel Ägypten Afrika Kenya Südafrika Botswana Kamerun Madagaskar Elfenbeinküste Marokko Ghana Asien/Pazifik Japan Australien Neuseeland Fiji Indien Malaysia Bangladesh Thailand Pakistan China (ohne HK) Hong Kong Indonesien Vietnam Sri Lanka Zentral- und Südamerika Brasilien mobilkom 4.200 100 4.200 0 mobilkom 3.392.200 100 3.392.200 43 368.100 100 368.100 51 Mtel 3.600.000 100 3.600.000 Vip 1.600.000 100 simobil 3.764.500 67 84 1.000 3.600.000 Argentinien Chile Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Mexico Nicaragua Panama Peru Uruguay Venezuela Nordamerika USA Sonstige Domenikanische Rep. Reunion Nicht spezifiziert / Andere Anzahl Beteiligungen Mehrheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung Minderheitsbeteiligungen Durchschnittl. Beteiligung 5,00 5,00 100,00 0,00 Simobil Stand: Juni 2005 Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 92 Anhang 11: Heimatmärkte Unternehmen Heimatmarkt Vodafone T-Mobile UK Deutschland Orange Frankreich TIM Telefonica Moviles Italien Spanien mmO2 KPN Mobile UK Niederlande Telenor Mobile TeliaSonera Mobil Norwegen Schweden, Finnland (durch Fusion entstanden) Telecom Austria Österreich Quelle: Unternehmensangaben Anhang 12: ARPU in Weltregionen ARPU in Weltregionen Stand: 4. Quartal 2005 USA und Kanade 43,58 € Westeuropa 30,15 € Asien und Pazifik 18,23 € Afrika 14,85 € Mittlerer Osten 12,87 € Mittel- und Südamerika 12,11 € Osteuropa 11,25 € 0€ Quelle: 10 € 20 € 30 € Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche, Wireless Intelligence 40 € 50 € 93 Anhang 13: Internationale Marken der betrachteten MNB 94 Quelle: Eigene Darstellung, Unternehmensangaben, eigene Recherche Anhang 14: Heimatmärkte der MNB Unternehmen Heimatmarkt Vodafone T-Mobile UK Deutschland Orange Frankreich TIM Italien Telefonica Moviles Spanien mmO2 KPN Mobile UK Niederlande Telenor Mobile TeliaSonera Mobil Norwegen Schweden, Finnland (durch Fusion entstanden) Telecom Austria Österreich Quelle: Unternehmensangaben 95 Anhang 15: Zur Berechnung des ARPU ARPU bezeichnet den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde eines Anbieters. In der Berechnung des ARPU wird seitens der Anbieter unter Umständen eine andere Definition der Kundenzahl zugrunde gelegt als in der Bestimmung der Gesamtkundenbasis. Aus diesem Grund ergibt sich aus der Formel: „ARPU x Kundenbasis“ nicht zwingend der Gesamtumsatz der Periode. Zumeist werden inaktive Kunden zwar in der Kundenbasis geführt, nicht jedoch in die ARPU Berechnung einbezogen. Dies kann zum Beispiel durch die Veränderung des Zeitraums geschehen, in dem eine Kunde die letzte zahlungswirksame Transaktion vorgenommen hat. Besonders bei Kunden auf Guthabenbasis ist diese Abgrenzung notwendig, da hier keine Grundgebühren entstehen. Zudem sehen einige Unternehmen davon ab, durch fremde Kunden (Roaming) verursachte Umsätze aus der Berechnung zu tilgen. Institut für Handelsmanagement und Netzwerkmarketing Univ.-Prof. Dr. Dieter Ahlert Universität Münster Fachbereich 4: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Am Stadtgraben 13 -15, D – 48143 Münster Tel.: ++49 (0) 251/ 83-22808 Fax: ++49 (0) 251/ 83-22032 IMADI.net (Internationale Markenführung in Dienstleistungsnetzwerken) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsvorhabens "Exportfähigkeit und Internationalisierung von Dienstleistungen" gefördert (Förderkennzeichen 01HQ0523) und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betreut. Die Mitglieder des Projektteams danken für die großzügige Unterstützung ihrer Forschungs- und Transferarbeiten. Herausgeber: Prof. Dr. Dieter Ahlert, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Distribution & Handel, Am Stadtgraben 13-15, 48143 Münster Münster 2007, alle Rechte vorbehalten