Tunesien 2012

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Tunesien 2012
IAESTE Praktikumsbericht Tunesien
Traineeship in Tunis und Sousse, Juni bis August 2012
Ich sitze gerade auf einem sonnigen Plätzchen am Fester meines Zimmers in La Goulette. Lasse meine Seele
baumeln und die letzten 8 Wochen, die ich hier verbracht habe, Revue passieren. Es war eine wunderbare Zeit.
Tunis ist die Hauptstadt Tunesiens und Provinzhauptstadt des gleichnamigen Gouvernorats. Sie ist die größte
Sidi Bou Said
Stadt Tunesiens und hat etwa 730.000 Einwohner.In der Agglomeration wohnen rund 1,7 Mio. Menschen. Tunis
liegt im Norden des Landes unweit des Mittelmeers. Zwischen der Stadt und dem Golf von Tunis liegt der See von
Tunis, eine flache Lagune. Die Innenstadt von Tunis mit der historischen Altstadt (Médina) und der während der
Kolonialzeit angelegten Neustadt liegt zwischen dem See von Tunis und dem See Sebkhet Sedjoumi. Um die
Innenstadt herum liegen die inneren Vororte: im Westen das Villen- und Regierungsviertel Le Bardomit dem
gleichnamigen Museum, im Norden das Viertel um die Belvédère-Hügel und die neueren Siedlungen El
Menzah und Ariana, im Süden die Industrieviertel Megrine und Ben Arous.
Während der Kolonialzeit bauten die Franzosen einen 10 km langen Schnellstraßen- und Stadtbahndamm quer
durch den See von Tunis, der als Fortsetzung der Avenue Habib Bourguiba die Innenstadt von Tunis mit der
Hafenstadt La Goulette (arab. Halk al-Wadi, wo wir gewohnt haben) verbindet. Nördlich von La Goulette reihen sich die
wohlhabenden Vororte Qartāj (Carthage, Karthago) mit dem internationalen Flughafen Tunis, Sidi Bou Said, La
Marsa und Gammarth an
die
Küste,
südöstlich
liegt
der
Badeort.
Als Revolution
in
Tunesien
2010/2011 oder Jasminrevolution werden die umwälzenden politischen Ereignisse bezeichnet, die sich seit dem 17.
Dezember 2010 in Tunesien zutragen. Sie begannen mit landesweiten Massenunruhen in der Bevölkerung, die sich seit
Ende Dezember 2010 über die Zentren des Landes ausbreiteten und sich in Wellen von Protestaktionen gegen das
Regime und die Lebensbedingungen in Tunesien, aber auch in Gewaltausbrüchen und Plünderungen ausdrückten.
Aufgrund solcher Fakten gehen einem natürlich viele verschiedene Dinge durch den Kopf: Sollte ich überhaupt
gehen, ist dort sicher für mich, wo werde ich wohnen, wie wird die Arbeit, sind andere Trainees dort, holtmich jemand
vom Flughafen ab… Diese Unsicherheiten konnten jedoch durch die gute Unterstützung des lokalen IAESTE Graz und
IAESTE TUNISIA, meinen Eltern, meiner Freundin Ana Steiner (die als Journalistin in Tunesien gearbeitet hat) und
den bereits Vorort eingetroffenen Trainees problemlos beseitig werden.
Der erste Eindruck bei der Ankunft in Tunis war überwältigend, ich habe echt Gefühl gehabt dass ich in einer
anderen Welt bin,dass ich in Afrika bin. Tunis selbst ist anfangs sicherlich etwas verwirrend. Ich vermisste einen
eigentlichen Stadtkern, den ich von europäischen Städten gewohnt war. Tunis dagegen verfügt über mehrere kleinere
Zentren. Eines davon ist das Centre Urbain Nord. Das ist der Stadtteil, der um grosse Firmen, in welche wir Trainees
gearbeitet haben, gelegen ist.
Obwohl ein Auto, bei den Ausmassen des extrem heissen Tunis sicherlich sehr hilfreich gewesen wäre, geht es zur
Not auch ohne. Das öffentliche Verkehrsnetz ist nicht am besten ausgebaut, abgesehen davon haben wir 1.5 oder
manchmal auch 2h gebraucht, um Arbeit zu erreichen. Das war ziemlich anstrengend, jeden Tag mit dem Zug und zwei
Strasenbähne zu fahren. Aber mit der Zeit , haben wir uns schon dran gewöhnt. Jedes Wochenende haben die IAESTE
Organisatoren für uns Ausfluge organisiert . So haben wir ganzen Tunesien kreuz und quer durchgereist. Wir haben
Bizarte, Sousse, Monastir, Kairouan, Gafsa, Douz, Matmata, El Mahres, Insel Djerba, Kelibia, Kourbus, Tabbarka
besucht. Das war die beste Zeit meines Lebens.
Zu kurz kommen sollte hier auf keinen Fall das Praktikum an sich, welches ich in dem Architekturbüro Bina
Consulting absolvierte. Nachdem ich mit allen Mitarbeitern der Firma vertraut gemacht wurde, erhielt ich von meinem
Chef sofort meine endgültige Aufgabenstellung und wurde einen Gruppe von jungen Architekten zugeteilt. Sie legten
außerdem darauf Wert, dass ich an den wöchentlichen Projektbesprechungen teilnahm, um mir neben meiner
Teilaufgabe auch einen umfassenden Gesamtüberblick über die Projekte dort zu verschaffen. Nach guter Einarbeitung
konnte ich selbstständig arbeiten. Zur Anwendung kamen neben einfachen skizzieren zur 3D-Modeling des neuen
Wohn-und Geschäftsgebäudes im Sousse. Mein Wissen konnte nicht nur durch die fachkundige Unterstützung meiner
äusserst hilfsbereiten Betreuer erweitern werden, sondern auch durch die Besuch der Baustelle und Besprechung mit
der Bauarbeiter. Am Ende meines Aufenthaltes musste ich mein eigenes Projekt der tunesischen Villa, das ich alleine
entworfen habe, präsentieren. Für mich war das sehr spannend und interessant zu erfahren , wie ist es während der
Arbeit, auf English zu komunizieren,
Brtan Maja
SAHARA-BIG SOUTH TRIP
,
Kourbus
Bizarte
El Mahres
Kairouan