Jahresbericht der Stadt Varel 2015
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Jahresbericht der Stadt Varel 2015
Jahresbericht der Stadt Varel 2015 1 Jahresbericht 2015 der Stadtverwaltung Varel Vorwort des Bürgermeisters Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, wieder sind 12 Monate vergangen. 12 Monate konzentrierter Arbeit für unsere Bürgerinnen und Bürger! Vorab eine Bewertung der Arbeit insgesamt: 2015 war ein sehr erfolgreiches, aber auch arbeitsintensives Jahr! Da die einzelnen Fachbereiche ihre Leistungen nachfolgend selber in eigener Verantwortung präsentieren, möchte ich nur einzelne Höhepunkte herauspicken, die sehr gravierend für Varel waren. Da ist am 28.02.2015 die Eröffnung des Weltnaturerbeportals in Dangast zu berichten. Ein langer, schwieriger Vorlauf wurde mit einem Happy End belohnt. Die Kritiker sind verstummt, das Gebäude passt sich in die Umgebung ein und bereichert schon jetzt den Kurort. Eine sehr weitreichende Entscheidung wurde durch den Rat in der Mitte des Jahres beschlossen. Die Stadt hat sich mit einem großen Anteil an der Kommunalen Netzbeteiligungsgesellschaft mbH eingebracht. Ein zukunftsweisendes Investment, das den städtischen Haushalt stark entlastet. Die aber wohl glücklichste Entscheidung hat die Stadt Varel mit dem Erwerb von 15 ha Kasernengelände treffen können. Die damit mögliche Dynamik in der Erschließung dieses eigenen Stadtteils ist enorm. Das Gelände ist teilweise schon wieder veräußert und bietet riesige Chancen. Große und kleine Projekte konnten durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung zum Wohle aller umgesetzt werden. Jedes einzelne war und ist wichtig. Dafür gilt mein persönlicher und unser aller Dank den Mitarbeitenden gegenüber auszusprechen. Ich freue mich, einer so leistungs- und umsetzungsstarken Verwaltung vorstehen zu dürfen. Ich denke, dass wir unseren Konsolidierungskurs in 2016 weiter halten werden, da wir die „mageren Jahre“ noch aufholen müssen. Den Mitarbeitenden und deren Familien wünsche ich für 2016 Zufriedenheit, Glück und Gesundheit! Herzlichst, Ihr Gerd-Christian Wagner Bürgermeister 2 Inhalt 1 Fachbereich Zentrale Verwaltung 2 Fachbereich Finanzen 3 Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing 4 Rechnungsprüfungsamt 5 Fachbereich Ordnung und Soziales 5.1 Fachdienst Ordnung 5.2 Fachdienst Soziales 6 Fachbereich Planung und Bau 6.1 Abteilung Planung 6.2 Liegenschafts- und Gebäudeverwaltung 6.3 Abteilung Tiefbau 6.4 Bauaufsicht und Bauverwaltung 7 Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast 8 Gleichstellungsbeauftragte und Stadtjugendpflege 3 1 Fachbereich Zentrale Verwaltung Rat der Stadt Varel Der Rat der Stadt Varel absolvierte 2015 insgesamt 5 Sitzungen. Der Verwaltungsausschuss kam 2015 zu insgesamt 17 Sitzungen zusammen. Folgende Fachausschusssitzungen fanden statt: Ausschuss für Bauen, Liegenschaften, Straßen und Verkehr 10 Ausschuss für Feuerwehr-, Markt- und Ordnungsangelegenheiten 3 Ausschuss für Jugend, Familien und Soziales 4 Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport 1 Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umweltschutz 19 Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen 5 Betriebsausschuss für den Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast 4 Betriebsausschuss für den Eigenbetrieb Wasserwerk der Stadt Varel 2 Ratsherr Rudolf Böcker konnte am 24.06.2015 für seine 35-jährige Mitgliedschaft im Rat der Stadt Varel geehrt werden. Ortsrecht Der Rat der Stadt Varel verabschiedete in seiner Sitzung am 23.09.2015 erstmalig eine Satzung zur Bürgerbefragung gem. § 35 NKomVG in der Stadt Varel. Personal Die Stadt Varel beschäftigt in der Kernverwaltung der beiden Rathäuser und in den dazugehörenden Einrichtungen wie z. B. den Grundschulen, dem städtischen Kindergarten, der Stadtbibliothek, dem Stadtbetrieb Varel, den Schwimmbädern und Sportstätten, den Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr, der Obdachlosenunterkunft und der Jugendpflege derzeit 17 Beamtinnen und Beamte, ca. 210 tariflich Beschäftigte sowie 7 Auszubildende für den Beruf der bzw. des Verwaltungsfachangestellten. Die Stadt Varel bietet außerdem Platz für - 7 Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst, 2 Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr, 1 Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr. Zum von der Stadt Varel betreuten Personal gehören außerdem - 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast, 4 - 51 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alten- und Pflegeheim der Geschwister Anna und Diederich Bremer-Stiftung in Langendamm, 2 Mitarbeiter im Eigenbetrieb Wasserwerk der Stadt Varel. Ausbildung Zwei Auszubildende für den Beruf der Verwaltungsfachangestellten beendeten im Juni 2015 erfolgreich ihre Ausbildung und konnten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Zum 01.08.2015 stellte die Stadt Varel zwei Auszubildende und eine Umschülerin für den Beruf der/des Verwaltungsfachangestellten sowie eine Jahrespraktikantin im Rahmen der Fachoberschule Wirtschaft ein. Im Rahmen des Zukunftstages besuchten sieben Schülerinnen und Schüler das Rathaus der Stadt Varel und nahmen an einem abwechslungsreichen Programm teil. Im Jahr 2015 bot die Stadt Varel fünf Praktikanten die Möglichkeit, sich den Berufsalltag in der Verwaltung anzuschauen. Die Auszubildenden der Stadt Varel stellten im Rahmen des Aus- und Weiterbildungsmarktes Varel am 01.und 02.10.2015 in der Weberei die Ausbildungsberufe der Stadt Varel vor. Die Stadt Varel bildet derzeit in den Berufen Verwaltungsfachangestellte/r und Kauffrau/-mann für Tourismus und Freizeit aus. 2015 nahmen die Auszubildenden der Stadt Varel erstmalig an der Vareler Papier- und Kartonboot-Regatta teil. Gemeinsam mit anderen Auszubildenden- und Schülerteams starteten sie am 05.06.2015 am Vareler Hafen mit ihrem selbstgebauten Papier- und Kartonboot und konnten dabei einen Platz im guten Mittelfeld erzielen. Schulen Zum Beginn des Schuljahres 2015/2016 konnten in den Vareler Grundschulen nach den Sommerferien insgesamt 224 ABC-Schützen begrüßt werden. Im Ersten Schuljahr der sechs Grundschulen wurden insgesamt 11 Klassen mit 203 Kindern eingerichtet. Der Schulkindergarten in der Grundschule Hafenschule umfasst 2 Klassen mit insgesamt 21 Kindern. In den Schulleitungen der Grundschulen hat es im Laufe des Jahres 2015 zwei Wechsel gegeben. Zum 01.02.2015 trat Frau Miriam Engels-Isigwe ihre neue Aufgabe als Schulleiterin an der Grundschule am Schloßplatz an, nachdem der bisherige Schulleiter Herr Günther Karth in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Ebenfalls in den Ruhestand Frau Silke La Grange, bis zum 31.07.2015 Schulleiterin der Grundschule Osterstraße. Zum 01.08.2015 ist dieses Amt von Frau Nanette Poerschke übernommen worden. An der Georg-Ruseler-Schule (Grundschule Obenstrohe) wurde zum Schuljahr 2015/2016 ein außerschulisches Betreuungsangebot eingerichtet. Hier können nun Kinder nach Schulschluss mit einem Mittagessen versorgt und bis 15.00 Uhr betreut werden. An der Grundschule am Schloßplatz wurde für ausländische Kinder, welche über wenig oder gar keine deutschen Sprachkenntnisse verfügen, eine Sprachlernklasse eingerichtet. 5 Außerdem wurde Einigkeit darüber erzielt, aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen im Bereich der Stadt Varel ab dem 2. Halbjahr des Schuljahres 2015/2016 eine zweite Sprachlernklasse in der Grundschule Büppel einzurichten. Wie schon in den vergangenen Jahren konnten einige Schulen mit neuem Mobiliar und mit Smartboards ausgestattet werden. Die Stadt Varel bietet jungen Menschen nach Ende ihrer Schulzeit mittlerweile in fast allen städtischen Grundschulen Plätze für ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst an. Dieses Angebot hat sich etabliert; die Plätze werden gerne angenommen und sind regelmäßig belegt. Kultur Trotz der seit Jahren angespannten Haushaltslage gewährt die Stadt Varel nach wie vor Unterstützungen für verschiedenste kulturelle Angebote im Stadtgebiet. Dazu zählte im vergangenen Jahr die Unterstützung für den Heimatverein, der die Ausstellungen in der Windmühle und im Heimatmuseum betreut und dort viele Beiträge zur Vareler Heimatgeschichte für die Öffentlichkeit bereithält. Die Stadt Varel konnte zudem die Herausgabe des Buches „Bauten in Varel in den Jahren 1800-1910 – Die industrielle Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Bautätigkeit in Varel“ von Herrn Prof. Dr. Wilhelm Janßen fördern. Zur Kulturförderung des Jahres 2015 gehörten außerdem Unterstützungen für das Volkstheater, für die Durchführung verschiedener Konzerte sowie für die Angebote verschiedener Bildungseinrichtungen und zahlreicher Vereine, die alle einen bedeutenden Beitrag zum kulturellen und gesellschaftlichen Miteinander in Varel leisten. Stadtbibliothek Die Stadtbibliothek Varel hat sich zum 01.07.2015 dem Bibliotheksverbund "NBib24" angeschlossen. Sie bietet damit ihren Leserinnen und Lesern den Zugriff auf eine Vielzahl digitaler Medien, die über ein Webportal rund um die Uhr entliehen und heruntergeladen werden können. Der Medienbestand der Stadtbibliothek wurde wie in den Vorjahren ständig ergänzt. Das Angebot kann von allen Leserinnen und Lesern mit einer Jahreskarte ohne weitere Formalitäten kostenlos genutzt werden. Hallenbad In den letzten 5 Jahren stiegen die Besucherzahlen im Hallenbad der Stadt Varel stetig an. Das Hallenbad zählte zuletzt im Jahr 2014 36.073 Besucher. Im Jahr 2015 entwickelte sich die Besucherzahl in ähnlicher Größenordnung. Hinzu kamen 23.384 Schulkinder, die im Hallenbad unterrichtet wurden. Weiterhin konnten 16.511 Mitglieder von Vereinen ihren Vereinssport im Hallenbad der Stadt Varel ausüben. 6 Seit Anfang des Jahres 2015 gibt es viele neue Kursangebote wie z. B Aqua-Jogging, AquaFitness, Aqua-Zumba, Erwachsenschwimmkurse und eine Wassergewöhnung für Babys. Aktuell findet ein Integrationsschwimmkurs statt, der durch die DLRG durchgeführt wird. Neu eingeführt wurden Eventabende, jeweils alle zwei Wochen am Freitagabend. Während der Grundreinigungsarbeiten im Sommer 2015 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. U. a. wurden die elektrischen Anlagen erneuert. Weitere Sanierungsarbeiten sind in den kommenden Jahren geplant. Die Stadt Varel hat sich in diesem Bereich für ein Förderprogramm beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung beworben. Freibad Trotz der kurzen Saison im Freibad am Bäker konnten im Jahr 2015 20.192 Besucher gezählt werden. Die Nutzung des Freibades ist nach wie vor kostenfrei. Zur Deckung der Ausgaben konnten durch Spenden des „Fördervereins Freibad am Bäker e. V.“ sowie durch Spenden aus der Bevölkerung und durch Sponsorenverträge 16.543,28 € für das Freibad eingenommen werden. Mit den Spenden des Fördervereins und dank der Mithilfe der DLRG, Ortsgruppe Varel, die sich beide in beispielloser Art und Weise für das Freibad engagieren, konnten folgende Maßnahmen im Freibad realisiert werden: - Zaunanlage am Beckenrand, Erneuerung eines Durchschreitebeckens, Erneuerung eines Pumpensockels, Kauf einer Musikanlage, Einbau einer Edelstahltreppe im Nichtschwimmerbecken. Jeweils an den Wochenenden hat die DLRG, Ortsgruppe Varel, die Beckenaufsicht im Freibad am Bäker übernommen und damit die Stadt Varel erheblich unterstützt. Mit mehr als 600 Stunden war die DLRG im Rettungswachdienst tätig. Sport Die Sportvereine der Stadt Varel wurden wie in den vergangenen Jahren gefördert. Neben finanziellen Unterstützungen für die laufende Arbeit der Vereine konnten im Jahr 2015 u. a. folgende Maßnahmen durchgeführt werden: - Errichtung eines neuen Zaunes auf dem Sportplatz am Föhrenweg, Installation einer Beregnungsanlage auf dem Sportplatz Neuenwege, Erweiterung der Flutlichtanlage auf dem Sportplatz an der Grundschule Langendamm, Installation einer elektrischen Schließanlage in der Sporthalle Altjührden. Außerdem wurden Gespräche für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes wieder aufgenommen. Zudem wurden Konzepte für die Installation einer neuen Hochsprunganlage an der Sportanlage Windallee erarbeitet. 7 2 Fachbereich Finanzen Kämmerei Eine wesentliche Aufgabe der Kämmerei ist die Planung und der Vollzug des Haushaltsplanes. Für die Haushaltsjahre 2015/2016 hat die Stadt Varel erstmals von der Möglichkeit eines Doppelhaushalts Gebrauch gemacht. Ein Doppelhaushalt beinhaltet Festsetzungen gleich für zwei Haushaltsjahre und spart nicht nur personelle Ressourcen im Rahmen der Haushaltsaufstellung sondern gibt Politik und Verwaltung auch über einen längeren Zeitraum Planungssicherheit. Die Vorbereitungen für den Doppelhaushalt 2015/2016 haben bereits im Herbst 2014 begonnen. Nach interner Abstimmung wurde der erste Entwurf des Haushaltsplanes am 03.02.2015 im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen vorgestellt. In den anschließenden Haushaltsberatungen haben Verwaltung und Politik ihren Weg der Haushaltskonsolidierung fortgesetzt und den Fehlbetrag im Ergebnishaushalt von 384.400 EUR auf 134.500 EUR senken können. Am 02.03.2015 wurde der abschließende Haushaltsentwurf im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen beschlossen, der Rat der Stadt Varel hat in seiner Sitzung am 18.03.2015 dem Zahlenwerk zugestimmt. Mit Verfügung vom 29.05.2015 hat der Landkreis Friesland den Haushalt für die Haushaltsjahre 2015/2016 genehmigt. Aufgrund der mit dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Friesland im Dezember 2014 geschlossenen Zielvereinbarung zur nachhaltigen und dauerhaften Wiederherstellung der kommunalen Handlungs- und finanziellen Leistungsfähigkeit hat sich die Stadt Varel verpflichtet, ab dem Haushaltsjahr 2016 die Ergebnishaushalte auszugleichen und strukturelle Überschüsse zum Abbau der Altfehlbeträge zu erwirtschaften. Diese Verpflichtung konnte mit dem Doppelhaushalt 2015/2016 erfüllt werden. Weist der Ergebnishaushalt 2015 noch einen Fehlbetrag von 134.500 EUR aus, so wird ab dem Haushaltsjahr 2016 ein ausgeglichener Ergebnishaushalt erreicht und werden darüber hinaus Überschüsse zum Abbau der Altfehlbeträge erzielt: Erträge und Aufwendungen Haushaltsansatz 2014 Haushalts- Haushalts- Finanzansatz ansatz planung 2015 2016 2017 Finanzplanung 2018 Finanzplanung 2019 Ordentliche Erträge 46.510.500 34.590.000 35.219.200 36.052.000 36.601.000 37.046.800 Ordentliche Aufwendungen 38.080.300 34.874.800 35.755.400 35.402.100 36.344.200 36.791.200 Ordentliches Ergebnis Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Jahresergebnis 8.430.200 -284.800 -536.200 649.900 256.800 255.600 335.800 155.700 760.400 542.000 5.700 5.700 11.600 5.400 5.400 5.400 5.400 5.400 324.200 150.300 755.000 536.600 300 300 8.754.400 -134.500 218.800 1.186.500 257.100 255.900 8 Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf folgende Punkte zurückzuführen: Die im Haushaltssicherungskonzept zur Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen vom 13.11.2014 benannten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung wurden umgesetzt bzw. befinden sich in der Umsetzung. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Fortsetzung der Umstrukturierungsmaßnahmen im Bereich des Eigenbetriebes Kurverwaltung Nordseebad Dangast zur nachhaltigen und dauerhaften Senkung des Defizits sowie die Einrichtung der Stabsstelle Wirtschaftsbetriebe der Stadt Varel, mit der eine stärkere betriebswirtschaftliche Ausrichtung der dafür in Frage kommenden Aufgabenbereiche und Einrichtungen der Stadt Varel, insbesondere in den Bereichen Stadtbetrieb, Wohnungswirtschaft sowie städt. Bäder angestrebt wird. Insbesondere die Fortsetzung der Umstrukturierungsmaßnahmen im Bereich des Eigenbetriebes Kurverwaltung Nordseebad Dangast mit dem Verkauf der Nordseekuranlage Deichhörn und den dazugehörigen Freiflächen und dem Bau des Weltnaturerbeportals am DanGastQuellbad trägt maßgeblich zur Haushaltskonsolidierung bei. Lag der von der Stadt Varel abzudeckende Fehlbetrag des Eigenbetriebes in den Jahren 2001 bis 2010 bei durchschnittlich 1.370.000 EUR, kann der Fehlbetrag seit 2011 kontinuierlich gesenkt werden und wird im Jahr 2020 voraussichtlich rund 525.000 EUR betragen. Begleitet werden die Konsolidierungsmaßnahmen von einer sehr guten wirtschaftlichen Lage, die sich bei Bund, Land und Kommunen in steigenden Steuereinnahmen widerspiegelt. Insbesondere die Gewerbesteuereinnahmen tragen bei der Stadt Varel maßgeblich zur positiven Haushaltsentwicklung bei. Wesentlicher Inhalt des investiven Finanzhaushalts für das Haushaltsjahr 2015 war die Aufstockung der Beteiligung der Stadt Varel an der Kommunale Netzbeteiligung Nordwest GmbH & Co. KG um einen Betrag von rund 4.863.000 EUR, die vom Rat am 18.03.2015 beschlossen wurde. Mit einer jährlichen Dividende von 4,75 % trägt die Beteiligung trotz voller Fremdfinanzierung nicht nur zu einer Entlastung des Haushalts bei sondern ermöglicht auch eine, wenn auch begrenzte Mitbestimmung im immer wichtiger werdenden Feld des Netzausbaus. Bereits im frühen Verlauf des Jahres zeichnete sich ab, dass die Entwicklung der Erträge weitaus besser verlaufen würde, als im Haushalt prognostiziert wurde. Im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen am 19.10.2015 konnte ein sehr erfreulicher Zwischenbericht per 30.09. abgegeben werden, dessen Prognosen bis zum Jahresende Bestand haben sollten. Danach werden die Erträge aus der Gewerbesteuer bis zum Jahresende mit 13 Mio. EUR rund 3,5 Mio. EUR höher ausfallen, als noch zu Jahresbeginn prognostiziert. Aufgrund weiterer Veränderungen bei verschiedenen Erträgen und Aufwendungen wird sich das Gesamtergebnis um rund 3 Mio. EUR verbessern und mit einem positiven Saldo von voraussichtlich 2,8 Mio. EUR ein deutlich positives Vorzeichen tragen. Aufgrund erkennbarer bzw. bereits beschlossener Veränderungen sowohl im Ergebnis- als auch im Finanzhaushalt des Haushaltsjahres 2016 hat der Rat der Stadt Varel in seiner Sitzung am 16.12.2015 bereits einen Nachtrag für das kommende Jahr beschlossen. Darin zeigt sich das für Kommunen negative System des Finanzausgleichs. Bedingt durch die 9 höheren Gewerbesteuererträge verbessert sich die Steuerkraft der Stadt Varel, was in den kommenden Jahren zu einem erheblichen Rückgang der Schlüsselzuweisungen sowie einer höheren Gewerbesteuer- und Kreisumlage führt. Verbunden mit höheren Personalkosten insbesondere durch die notwendige Aufstockung des Personals für die Betreuung der der Stadt Varel zugewiesenen Flüchtlingen und im Kita-Bereich mussten die positiven Haushaltserwartungen für die kommenden Jahre im Nachtragshaushalt revidiert werden. Kennzahlen des Nachtragsergebnishaushalts 2016: Erträge und Aufwendungen Prognose 2015 Haushalt 2016 Finanzplanung 2017 Finanzplanung 2018 Finanzplanung 2019 Ordentliche Erträge 38.422.300 35.468.200 35.783.800 36.574.800 36.965.900 Ordentliche Aufwendungen 35.616.200 36.485.100 36.139.300 36.900.800 37.218.100 2.806.100 -1.016.900 -355.500 -326.000 -252.200 12.700 903.400 542.000 5.700 5.700 Außerordentliche Aufwendungen 5.400 5.400 5.400 5.400 5.400 Außerordentliches Ergebnis 7.300 898.000 536.600 300 300 2.813.400 -118.900 181.100 -325.700 -251.900 Ordentliches Ergebnis Außerordentliche Erträge Jahresergebnis Der Schuldenstand der Stadt Varel beläuft sich zum Ende des Jahres auf rund 17,1 Mio. EUR. Auch in den kommenden Jahren ist aufgrund erheblicher Investitionen mit einer weiteren Nettoneuverschuldung zu rechnen, so dass sich der Schuldenstand bis zum Ende des Finanzplanungszeitraums auf rund 19 Mio. EUR belaufen wird. Erstmals seit 2002 weist die Stadt Varel zum Jahresende wieder einen positiven Liquiditätsbestand aus. Dies ist zum einen auf die positive Haushaltsentwicklung zurückzuführen, zum anderen und insbesondere auf die im März des Jahres eingegangene Bedarfszuweisung des Landes Niedersachsen in Höhe von 8,75 Mio. EUR. Abgesehen von allgemeinen Liquiditätsschwankungen im Rahmen der Zahlungszu- und abflüsse sollte auch im kommenden Jahr ein positiver Bestand an Zahlungsmitteln ausgewiesen werden können. Insgesamt kann zum Haushaltsjahr 2015 ein überaus positives Fazit gezogen werden, gleichwohl wird es in den kommenden Jahren weiterer Anstrengungen bedürfen, um den Haushalt der Stadt Varel nachhaltig zu konsolidieren. 10 3 Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing 3.1 Bestandspflege/ Unternehmensservice Im Kalenderjahr 2015 wurden von der Wirtschaftsförderin rund 30 Unternehmerbesuche vor Ort durchgeführt, überwiegend auf Bitte der Unternehmer. Im Bereich der Existenzgründung wurden insgesamt 20 Personen bei der Suche nach passenden Immobilien, Fördermitteln, Kontakten etc. unterstützt und das im Herbst 2014 neu aufgelegte Förderprogramm (ProFIL) dargestellt, das gemeinsam mit dem Landkreis, aber ohne EU-Fördermittel, aufgelegt wurde. Unternehmerstammtisch: nach dreieinhalbjähriger Laufzeit, in der monatlich der Unternehmerstammtisch stattfand, wurde er aufgrund immer weiter sinkender Nachfrage (im letzten Jahr waren häufig nur 1-2 Unternehmer anwesend) nun beendet. Es gab einen letzten Aufruf an die Unternehmer mit der Einladung, zu besprechen ob und wie sie den Stammtisch weiterführen möchten – auch hier sind nur zwei Unternehmer erschienen. Es ist zu überdenken, in Zukunft eine andere Art des Austausches anzubieten. 3.2 Akquise/Flächenmanagement Die Anfragen nach Flächen – auch im Gewerbe- und LogistikPort – nahmen in 2015 deutlich zu, so dass zeitweise alle Flächen teilweise mehrfach optioniert waren. Gründe hierfür waren die Informationen, dass dort in 2015 im großen Maße Flächen verkauft wurden (als Reaktion Flächenbevorratung) ebenso wie die Tatsache, dass bis Herbst 2016 die Anbindung an das Fachmarktzentrum realisiert wird. - Anfang des Jahres wurde die großflächige Rodung des Geländes beauftragt, da der Baumbestand und der übrige Pflanzenwuchs überhandnahmen. - An Herrn Renken/Firma soft-carwash wurde in 2014 eine Fläche verkauft, inzwischen wurde dort eine Auto-Waschanlage gebaut, die Ende Mai eröffnete. - Im August wurde eine große Fläche des GLP (rund 56.000 qm) an ein Vareler Unternehmen verkauft. - Ein weiterer Verkauf von gut 6.000 qm fand im November 2015 statt, diese Fläche wurde ebenfalls an ein Vareler Unternehmen verkauft. - Im Zuge der oben genannten Verkäufe hat sich die Stadt Varel verpflichtet, bis Herbst 2016 die Weiterführung der Hans-Schütte-Straße und Überquerung der Leke zu realisieren, so dass im kommenden Jahr der GLP an das Fachmarktzentrum angeschlossen wird. - Auch für die noch vorhandenen Flächen gibt es bereits Kaufinteressenten. - Sollte es bei allen Interessenten zum Verkauf kommen, so ist eine perspektivische Flächenplanung nötig, da auch weiterhin Flächen vorgehalten werden müssen. Hierzu wurden bereits verwaltungsintern erste Gespräche geführt. 11 3.3 Weitere Themenfelder 3.3.1 Schwerpunktthema Innenstadt Ein besonderer Fokus wurde auch in 2015 auf die Innenstadt und deren Entwicklung gelegt. Hierzu wurden unterschiedliche Aktivitäten durchgeführt und angeschoben, die an dieser Stelle zusammengestellt sind: Veranstaltungsschild Die Planung eines Schildes, das auf Veranstaltungen in der Innenstadt hinweist und auf dem Parkplatz von Famila platziert wird, wurde durchgeführt, das Schild wurde im April 2015 fertig- und aufgestellt. Informationsveranstaltung Mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wurde im September eine weitere Veranstaltung zum Thema Innenstadt veranstaltet. Das Thema lautete "Zukunftsperspektiven von Innenstädten in Klein- und Mittelstädten", Herr Prof. Dr. Eckardt von der Uni Weimar referierte hierzu. Es ging dabei bewusst einmal nicht um Varel speziell, sondern darum, einen „Blick über den Tellerrand“ zu werfen um zu sehen, wie sich die Situation in anderen Kommunen darstellt. Im Gegensatz zu vorherigen, an Unternehmer gerichtete, Veranstaltungen wurde zu dieser Veranstaltung die Öffentlichkeit eingeladen, was eine gute Resonanz zur Folge hatte. Kaufhaus-varel.de Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wurde eine Plattform im Internet erstellt (Kaufhaus-varel.de), auf der sämtliche gastronomische Betriebe und Einzelhandelsbetriebe in Varel mit Öffnungszeiten, Kontaktdaten und Verortung auf einer Karte zu finden sind. Diese Plattform wurde mit einer Anzeigenkampagne beworben und hatte bis Oktober 2015 bereits 22.500 Besucher. Die Einzelhändler wurden dazu aufgefordert, mitzuarbeiten und noch mehr Inhalte zur Verfügung zu stellen. 12 Projekt „Saubere Toilette“ Ein weiteres Innenstadtprojekt ist das Projekt "Saubere Toilette". Angelehnt an das bekannte „Nette Toilette“ (das in mehr als 200 deutschen Städten implementiert ist, in Varel allerdings nicht durchgeführt wird, da die befragten Gastronomen sich dagegen aussprachen), hat die Wirtschaftsförderung einheitliche Aufkleber entwerfen und drucken lassen, die an Eingangstüren von gastronomischen Betrieben angebracht darauf aufmerksam machen sollen, dass hier die Toilette (ggfs. auch gegen Gebühr) von jedermann genutzt werden kann. Seit September 2015 hängen die ersten Aufkleber, weitere Gastronomiebetriebe sollen dafür begeistert werden. Gespräche Zum Thema Innenstadt gab es spezielle Gespräche, so zum einen die stadtpolitischen Gespräche, in denen Bürger aufgefordert wurden ihre Anregungen einzubringen. Darüber hinaus gab es ein Treffen mit den Gastronomen am Schlossplatz und eines mit den Gastronomen am Neumarktplatz, bei denen es jeweils um mögliche Attraktivierung der Plätze (durch Außengastronomie etc.) ging. Zum Thema Innenstadt wurden mit unterschiedlichen Beteiligten (Werbegemeinschaft, Politik, Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Unternehmer) Gespräche geführt zu verschiedenen Aspekten. Auch zum Thema Entwicklung des Postgebäudes gab es weitere Gespräche und Entwicklungen mit der beauftragten Projektentwicklerin. Hotspots-Wifi in der Innenstadt Nachdem ein kostenloser Internetzugang mittels Hotspot im Foyer des Rathauses realisiert wurde, wurde weiter recherchiert, inwieweit sich dies auf die Fußgängerzone ausdehnen ließe. Da sich hier zurzeit noch rechtliche Fragen und Betreiberfragen stellen, wird daran weiter gearbeitet. 3.3.2 Fairtrade-Town Im Projekt „Fairtrade-Town Varel“ ist Frau Knop als Vertreterin der Verwaltung Mitglied im Arbeitskreis, der von Frau Borchardt über die Agenda geleitet wird. Um den Titel zu erhalten, ist die Zusammenarbeit mit fünf Einzelhändlern und zwei Gastronomen nötig. Frau Knop war für die Einwerbung der Einzelhändler in das Projekt zuständig, dies wurde erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit fehlen allerdings die Gastronomiebetriebe, die von Frau Borchardt und Frau Boos akquiriert werden. 3.3.3 Radtourismus /Knotenpunktsystem Bereits im November 2014 wurden rund 300 Radwegeleitsystemschilder im Stadtgebiet angebracht und die dazugehörige Radkarte ging in den Verkauf. Um das Knotenpunktsystem 13 bekannt zu machen, hat die Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing folgende Aktivitäten durchgeführt: - Im Rahmen der Radmeile auf dem Vareler Frühlingsfest wurde ein Informationsstand aufgestellt, was im Vorfeld mit Pressearbeit begleitet wurde. Die Resonanz war sehr positiv, über 100 Radkarten wurden am Stand verkauft und viele interessierte Bürger kamen, um sich zu informieren. - Darüber hinaus wurde ein Gewinnspiel entlang vorgeschlagener Routen angeboten. Am darauffolgenden Sonntag gab es zwei geführte Touren auf dem Knotenpunktsystem. - Gemeinsam mit Bockhorn und Zetel wurde ein Stand auf der Radmesse in Bremen betrieben, um die hiesige Region als Radregion auch für das Bremer Publikum interessant darzustellen. - Hierzu wurden erste Flyer entwickelt mit sogenannten Schnuppertouren auf dem Knotenpunktsystem, die sich - durch unterschiedliche Längen - an unterschiedliche Zielgruppen richten. - Im Sommer wurden weitere Routenvorschläge zusammengestellt und drei neue Flyer gedruckt, so gibt es inzwischen fünf Routenvorschläge auf dem Knotenpunktsystem. - Nach einem Aufruf in der Presse hatten sich sechs Ehrenamtliche gemeldet, für sie wurden sechs Routen ausgearbeitet, jeder Radwegebetreuer fährt monatlich eine der Routen ab und meldet Unregelmäßigkeiten direkt an Frau Knop, die das Projekt koordiniert. Diese Regelung läuft gut, es gab viele Rückmeldungen und dementsprechend Anpassungen oder Anschaffung neuer Schilder durch Frau Knop. 3.3.4 Regionales Entwicklungskonzept „Südliches Friesland“/LEADER Im April wurde bekannt, dass die Region Südliches Friesland LEADER-Region wird. Neben einer in Vollzeit tätigen Kraft, die für die Umsetzung (Bearbeitung der Projektanträge, 14 Ansprechpartner für Antragsteller, Kontakt zum Ministerium, Planung und Durchführung Veranstaltungen etc.) eingestellt wird, arbeiten auch Herr Heise und Frau Knop weiter mit an dem Projekt. Frau Knop war im Thema „Wirtschaft“ involviert, dies war allerdings – im Gegensatz zu Demographie, Kultur und Tourismus – das von den Bürgern am schwächsten besuchte Themenfeld. Schwerpunkt hierbei sind Ausbildungsplätze. 3.3.5 Kinderland Varel Zwar wurden zum Thema Kinderland Varel zwei Projekte umgesetzt (Ferienbetreuung und Befragung zur Nachmittagsbetreuung), allerdings steht aus Sicht der Wirtschaftsförderung noch aus, die Unternehmen – insbesondere jene, die die Beauftragung der Väter gGmbH finanziert haben – mit einzubinden. Die Väter gGmbH hatte die Schaffung eines Familienbeirates vorgeschlagen, nach Gesprächen mit anderen Kommunen, die solche Beiräte haben, stellte sich aber heraus, dass diese überwiegend nicht mit Vertretern der Wirtschaft besetzt sind. Optimal und inzwischen auch für Anfang 2016 geplant wäre daher aus Sicht der Wirtschaftsförderung ein Treffen mit Vareler Unternehmern, denen mit der Einladung schon unterschiedliche Möglichkeiten der Unterstützung (zusammengestellt von der Väter gGmbH, die bei ihrer Vorstellung/Bewerbung damit geworben hat, dass sie über umfangreiche Kenntnisse der Vorgehensweisen in anderen deutschen Kommunen verfügt) an die Hand gegeben werden, um sie mit ihnen zu diskutieren. 3.4 Veranstaltungen Neubürgerempfang am 22.03.2015 im Waisenhaus gemeinsam mit NWZ Der Neubürgerempfang wurde zum vierten Mal organisiert, rund 500 Haushalte wurden eingeladen, ca. 120 Bürger nahmen teil. Zu Beginn gab es Informationen zu Varel und die Beantwortung von Fragen durch den Bürgermeister. Ein Buffet und Getränke, musikalische Untermalung und eine Tombola folgten. Viele Vereine hatten auf Anfrage Informationsmaterial geliefert, das ausgelegt wurde, zudem wurden Gratis-Gutscheine für eine Stadtführung durch Varel verteilt. Die musikalische Darbietung erfolgte durch die Kammermusik-AG des LMG unter Leitung von Ivo Berkenbusch. Arbeitskreis Familienfreundliche Unternehmen – Unternehmertalk Das Bündnis für Familie des Landkreises Friesland, unter dem auch der AK Familienfreundliche Unternehmen läuft, feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Hierzu wurden Veranstaltungen geplant, an der Organisation von zweien war die Wirtschaftsförderung aktiv beteiligt. Im Juni fand eine Jubiläumsveranstaltung mit geladenen Gästen statt, die auf gute Resonanz stieß. Zurzeit wird an der Umsetzung eines Unternehmertreffens im AZV Varel gearbeitet. Unternehmerinnenmesse Die vierte Unternehmerinnenmesse fand am 01.11.2015 im Hotel Upstalsboom statt. Es handelte sich um ein Kooperationsprojekt der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Friesland und der Stadt Varel, der Wirtschaftsförderung der Stadt Varel und der Inhaberin des Lebenssinnezentrums Obenstrohe. Rund 30 Plätze wurden an Unternehmerinnen 15 vergeben die ihre Gewerke vorstellten, darüber hinaus gab es ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Sporteinlagen und Modeschauen. Es wurden rund 300 Besucher auf der Messe gezählt. Da die Nachfrage aber sowohl auf Seiten der Ausstellerinnen als auch der Besucherinnen deutlich nachgelassen hat, wird von einer weiteren Messe in zwei Jahren abgesehen. Alternativ wird über ein anderes Konzept in diesem Bereich nachgedacht. Oktoberfest Gemeinsam mit dem Team des Stadtmarketings und Mitarbeitern aus der Verwaltung wurde ein Unternehmer begleitet, der Interesse daran hatte, in Varel ein Oktoberfest stattfinden zu lassen. Nachdem mögliche Plätze hierfür gefunden und die Rahmenbedingungen geprüft wurden, fand das Fest am 24./25.10. statt und erfreute sich sehr guter Resonanz. 3.5 Standortmarketing Im Bereich des allgemeinen Standortmarketings – in das auch das Stadtmarketing integriert ist – fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, darüber hinaus wurden neue Printprodukte veröffentlicht und neue touristische Angebote geschaffen. Printprodukte Wie oben bereits dargestellt, wurden fünf spezielle Flyer für Routenvorschläge auf dem Knotenpunktsystem entworfen und gedruckt. Veranstaltungen Die bereits etablierten und gut angenommenen Veranstaltungen der Stadtmarketing GmbH (Vareler Konzerte, Vareler Mittwoch live, Kultur am Haltepunkt, Kürbisfest, Spargelmeile und Adventsmarkt) wurden weitergeführt. Ortseingangsschilder am Bahnhof Um Gäste und Besucher herzlich willkommen zu heißen, wurde zusätzlich zu den bereits vorhandenen Ortseingangsschildern an drei Zugängen zur Stadt Varel (Oldenburger Straße und B437 an beiden Stadträndern) ein weiteres am Bahnhof aufgestellt, um auch Zugreisende in Varel willkommen zu heißen. 16 4 Rechnungsprüfungsamt Im Jahr 2015 wurden folgende Aufgaben wahrgenommen: Die laufende Prüfung der Kassenvorgänge und Belege zur Vorbereitung der Prüfung des Jahresabschlusses. Die dauernde Überwachung der Kassen der Stadt und ihrer Eigenbetriebe sowie die Vornahme der unvermuteten Kassenprüfungen. Die Prüfung von Vergaben vor Auftragserteilung. Die Durchführung der eingeschränkten Visakontrolle. Die Prüfung der Ausführung und Abrechnung städtischer Bauten sowie die der Stiftungen. Die Prüfung von Verwendungsnachweisen für die von der Stadt empfangenen Zuschüsse und Beihilfen. Weiterhin ist durchgeführt worden die Prüfung der Jahresabschlüsse 2014 der Eigenbetriebe Kurverwaltung Nordseebad Dangast und Wasserwerk. Prüfung der Jahresabschlüsse 2013 und 2014 des Alten-und Pflegeheimes Langendamm der Geschwister Anna und Diedrich-Bremer-Stiftung. Prüfung des Jahresabschlusses 2014 der Stadtmarketing Varel GmbH. Prüfung des Jahresabschlusses 2014 des Trägervereins Gaudium Frisia e.V. Überdies wurden in größerem Umfang Positionen der Eröffnungsbilanz der Stadt Varel geprüft. 17 5 Fachbereich Ordnung und Soziales 5.1 Fachdienst Ordnung Organisation und Durchführung von Märkten Nachstehend aufgeführte Märkte wurden 2015 organisiert und durchgeführt: Frühlingsfest 17.04. bis 20.04.2015 Kramermarkt 18.09. bis 21.09.2015 Pferdemarkt 03.10.2015 Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht Im Jahre 2015 erfolgte die weitere Aufhebung von Radwegebenutzungspflichten, deren Anordnung in der Vergangenheit auf Grund geänderter Rechtslage als nunmehr rechtswidrig festzustellen war. Umsetzung des Gesetzes zur Fortentwicklung des Melderechts Für die Umsetzung der umfangreichen Änderungen des Melderechts zum 01.11.2015 war unter anderem die Einführung einer neuen Anwendersoftware notwendig, für die eine Schulung aller Sachbearbeiter erforderlich war. Überarbeitung der Feuerwehrgebührensatzung einschließlich Kostenkalkulation Auf Grund der Neufassung des Nds. Brandschutzgesetzes im Jahre 2012 war eine Überarbeitung der Feuerwehrgebührensatzung und erstmalig eine Kostenkalkulation notwendig. Neufassung einer Verordnung über den Mindestabstand von Spielhallen in der Stadt Varel Im Frühjahr 2015 wurde die Verordnung über den Mindestabstand von Spielhallen in der Stadt Varel beschlossen. Mit dieser Verordnung wurde der Mindestabstand von Spielhallen in der Stadt Varel auf 300 Meter festgesetzt. Digitale Anbindung der Parkscheinautomaten Anfang 2015 wurden die Parkscheinautomaten auf Cale-Web-Office umgestellt. Damit erfolgte die digitale Anbindung der Parkscheinautomaten. Organisation und Durchführung von Veranstaltungen des Präventionsrates Am 16. und 17.10.2015 wurde auf dem Gelände des Famila-Centers der Sicherheitstag durchgeführt. An dieser Veranstaltung haben u.a. die Polizei, die Feuerwehr und der Weiße Ring teilgenommen. 18 5.2 Fachdienst Soziales Organisation und Durchführung des Tages der älteren Generation Die Veranstaltungen zum Tag der älteren Generation fanden am 23.04. und 24.04.2015 im Tivoli statt. Insgesamt wurden 456 Karten für die beiden Tage vergeben. Die Programmgestaltung umfasste Musik von dem Musik-Duo „Marion und Sabine“ sowie Sketche und Geschichten vom „De Bur ut Twistern“. Ausgabe und Abrechnung des Berechtigungsausweises Die Stadt Varel hat 2015 wie auch in den Vorjahren einen Berechtigungsausweis an Personen mit geringem Einkommen ausgegeben. Ausbau und Organisation des Altenbesuchsdienstes Im Jahre 2009 wurde der Altenbesuchsdienst in Varel eingerichtet. Zielsetzung des Altenbesuchsdienstes ist u. a., den Erhalt der Selbstständigkeit älterer und allein-stehender Menschen zu unterstützen, damit diesen ein selbstbestimmtes Leben möglich bleibt. Der Besuchsdienst wird durch ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger geleistet. Zurzeit werden 33 ältere und überwiegend alleinstehende Menschen von 31 ehrenamtlich Tätigen betreut. Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen Im Jahr 2015 sind der Stadt Varel insgesamt 280 Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen worden. Die Beschaffung von Wohnraum, die entsprechende Ausstattung sowie die Unterbringung dieses Personenkreises stellte für die Mitarbeiter eine Herausforderung dar, die mit Bravour gemeistert wurde. Ausbau und Organisation der ehrenamtlichen Gruppe „Integrationshelfer für ausländische Flüchtlinge“ In Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda, Frau Borchardt, wurde in diesem Jahr eine vierte und fünfte Qualifikationsmaßnahme angeboten, an der insgesamt ca. 25 weitere Personen teilgenommen haben, sodass sich die Anzahl der Integrationshelfer jetzt auf über 50 beläuft. Diese sind in fünf Arbeitsgruppen aufgeteilt. Die Integrationshelfer werden von hier begleitet, koordiniert und eingesetzt, um Menschen mit Migrationshintergrund bei ihren Integrationsbemühungen zu unterstützen. Es handelt sich überwiegend um neuzugewiesene Asylbewerber, die Hilfe bei Behördengängen, Arztbesuchen, Einkäufen und vieles mehr benötigen. In der Weberei wurde im Februar 2015 das „Internationale Café“ eröffnet. Hier treffen sich unverbindlich und regelmäßig an jedem Dienstag ca. 20 - 40 Asylbewerber, Integrationslotsen und interessiert Bürger, um sich auszutauschen oder auch mit Hilfe von Dolmetschern kleinere Probleme des Alltags zu lösen. An der Weihnachtsfeier im I-Café haben im Dezember 2015 etwa 150 – 180 Asylbewerber teilgenommen. 19 Zudem finden mittwochs und freitags regelmäßig Sprachkurse in der Weberei statt, an denen insgesamt ca. 60 Asylbewerber teilnehmen. Organisation und Durchführung des Ferienpasses Im Rahmen der Jugendpflege wurde auch im Jahre 2015 ein Ferienpass organisiert und durchgeführt. Ausbau der Kindertagesstätte „St. Martin“ in Dangastermoor Zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz wurden zum 01.11.2014 im Kindergarten Sankt Martin in Obenstrohe 15 neue Krippenplätze eingerichtet. Die Einrichtung erfolgte als Übergangslösung in einem angemieteten Haus. Im Jahre 2015 wurde ein an der Kindertagesstätte angrenzendes Grundstück durch die Stadt Varel erworben, um dort die notwendigen Räume für die Erweiterung der Kindertagesstätte „St. Martin“ zu schaffen und zur Nutzung zu überlassen. Auf Grund weiterer Nachfrage im Krippenbereich wurden die Planungen um eine zweite Krippengruppe erweitert und nunmehr abgeschlossen. Die Baumaßnahme wird Anfang 2016 beginnen. Einrichtung einer integrativen Kindergartengruppe in der städtischen Kindertagesstätte Peterstraße In der städtischen Kindertagesstätte Peterstraße wurde zum 01.08.2015 eine integrative Kindergartengruppe eingerichtet. Flächenmäßige Erweiterung der städtischen Kindertagesstätte Peterstraße Im Jahre 2015 konnte ein an der städtischen Kindertagesstätte angrenzendes Grundstück erworben werden, so dass dadurch der Außenbereich der Kindertagesstätte um ca. 450 qm erweitert werden konnte. Ferienbetreuung Die Stadt Varel hat erstmalig in den Sommerferien 2014 eine Ferienbetreuung für 20 Kinder angeboten. Auf Grund Nachfrage der Eltern und in Zusammenarbeit mit dem Projekt Kinderland Varel wurde die Ferienbetreuung 2015 bedarfsgerecht angeboten und auf die Herbstferien erweitert. Es konnten alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Außerschulisches Angebot einer Nachmittagsbetreuung für Schüler der Grundschule Obenstrohe Auf Nachfrage durch Eltern und in Zusammenarbeit mit dem Projekt Kinderland Varel wurde in Obenstrohe zum 01.09.2015 eine Nachmittagsbetreuung für Schulkinder eingerichtet. Die Betreuung wird von montags bis freitags jeweils von 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr angeboten. Während der Betreuungszeit erhalten die Kinder ein Mittagessen. Die reinen Betreuungskosten sowie die Kosten des Mittagessens tragen die Eltern, die sog. Overheadkosten trägt die Stadt Varel. 20 6 Fachbereich Planung und Bau 6.1 Planungsabteilung Im abgelaufenen Jahr 2015 führte der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umweltschutz 20 Sitzungen durch. Bebauungspläne und sonstige Satzungsverfahren Abgeschlossene Planverfahren: Bebauungsplan Nr. 146, 1. Änderung (Bürgermeister-Heidenreich-Straße) Bebauungsplan Nr. 193, 1. Änderung (Photovoltaik - Alter Bahnhof Rahling) Verlängerung der Veränderungssperre für einen Teilbereich des Bebauungsplanes Nr. 200 (Bereich Zum Jadebusen/Bahnübergang) 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 201 (zwischen Moorhausener Weg und Hafenstraße) Bebauungsplan Nr. 203 Heidebergstraße/Hullenweg Bebauungsplan 206 Gewerbegebiet Altjührden Bebauungsplan 207 Gewerbegebiet Jeringhave Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 212 A für den nördlichen Bereich der Kuranlage Dangast 23. Änderung des Flächennutzungsplanes (Teil A) Bebauungsplan Nr. 214 Erweiterung Friesenhörn-Klinik Bebauungsplan Nr. 218 Camping-Platz Edo-Wiemken-Straße Noch in Bearbeitung sind folgende Planverfahren: Erlass einer Satzung zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart im Gebiet Windallee, Lohstr., Friedrich-August-Str., Bentinckstr., Oldenburger Str. gemäß § 172 Abs. 1 Nr. 1 BauGB Bebauungsplan 133, 2. Änderung Bebauungsplan 164, 2. Änderung Erschließung Gewerbe- und LogistikPort Bebauungsplan 199, 1. Änderung (Erweiterung Windpark Ammersche Länder) BP 200 Dangastermoor 1. Änderung Bebauungsplan 202 Schützenwiese AldiMarkt Bebauungsplan 211 Raiffeisenwaren-Markt Bebauungsplan 216 Hafenwiese Dangast Bebauungsplan 217 Kindergarten Dangastermoor Bebauungsplan 219 Windpark Rosenberg/Neuenwege Bebauungsplan 220 Wohngebiet Frieslandkaserne 21 Bebauungsplan 221 Erschließung Frieslandkaserne Bebauungsplan 222 Altenwohnungen Frieslandkaserne 23. Änderung des Flächennutzungsplanes (Teil B) Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 212 A wurden die Voraussetzungen für die Entwicklung des ehemaligen Geländes der Kuranlage Deichhörn geschaffen. Noch im Winter 2015 können die Bauarbeiten aufgenommen werden. Es ist mit einer zügigen Vermarktung und Bebauung des Geländes zu rechnen. Mit dem Bebauungsplan Nr. 203 wurde der Weg zur Entwicklung eines Wohngebietes in Obenstrohe geebnet. Die Entwicklung und Vermarktung des Geländes soll voraussichtlich 2016 starten. Auch hier ist mit einem zügigen Beginn der Bautätigkeiten zu rechnen. Sonderthemen Zu diversen Planungen anderer Behörden, an denen die Stadt Varel formell beteiligt wurde, sind Stellungnahmen vorbereitet und den Ratsgremien zur Beschlussfassung vorgelegt worden, z.B.: Stellungnahme zum Landschaftsrahmenplan des Landkreises Friesland Resolution zur zukünftigen Nutzung des ehemaligen Truppenübungsplatzes Friedrichsfeld Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren der A 20 von Westerstede bis Drochtersen Ausbau Bahnstrecke Oldenburg – Wilhelmshaven (Planfeststellungsabschnitt 4) Stadtsanierung Ein Schwerpunkt der Tätigkeit lag in 2015 wieder auf der Innenstadtsanierung und der Sanierung der ehemaligen Frieslandkaserne. Nach der Neugestaltung des Schlossplatzes konnten die während der Bauphase gefundenen Überreste des alten Vareler Stadtschlosses und des zugehörigen Marstalles durch die Darstellung von Mauerresten erlebbar gemacht werden. Dies ist besonders einer sehr aktiven Gruppe Vareler Bürger zu verdanken, die hierfür Spendengelder akquirieren konnten. Weiterhin wurden durch die Stadtsanierung eine Reihe privater Sanierungsmaßnahmen von der Antragstellung bis zur Ausführung betreut. Das Ergebnis der Sanierungsanstrengungen der letzten Jahre ist inzwischen im Stadtbild deutlich sichtbar. Auf dem Gelände der ehemaligen Frieslandkaserne konnte mit dem Kreisdienstleistungszentrum ein erster Impuls der Sanierung realisiert werden. Zwischenzeitlich wurden die restlichen Teile der Frieslandkaserne an die Stadt Varel sowie private Investoren veräußert, die dort Projekte vorbereiten. Ferner werden aktuell diverse 22 Erschließungsmaßnahmen geplant, die voraussichtlich in 2016 zur Ausführung kommen. Insofern kann mit einer sichtbaren Entwicklung auf dem Gelände der ehemaligen Frieslandkaserne gerechnet werden. Stadtentwicklung Ein Schwerpunkt der Ortsentwicklung in Dangast liegt nach dem Verkauf des Deichhörngeländes an private Investoren weiterhin auf der Sicherstellung einer ortsverträglichen Bebauung dieses Geländes. Nach Ausarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes für einen Teilbereich des Geländes, wurde der erste Bebauungsplan 2015 für den nördlichen Teil des Geländes vom Rat verabschiedet. Parallel hierzu wurde für den östlichen Teil der ehemaligen Kuranlage Deichhörn, ein Konzept für eine Klinikerweiterung erarbeitet und ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt. Mit der Aufstellung von weiteren Bebauungsplänen im südlichen Bereich ist in den nächsten Jahren zu rechnen. Die Diskussionen um die Bewahrung städtebaulich besonders sensibler Bereiche in der Vareler Kernstadt wurden in 2015 mit der Durchführung vorbereitender Untersuchungen für die Aufstellung einer Erhaltungssatzung im Sinne von § 172 Abs. 1 Nr. 1 BauGB weiter fortgeführt. Die Ergebnisse wurden den Eigentümern der Grundstücke im Gebiet Windallee, Lohstr., Friedrich-August-Str., Bentinckstr., Oldenburger Str. vorgestellt und ein erster Satzungsentwurf wurde erarbeitet. Im kommenden Jahr könnte eine solche Erhaltungssatzung dann erstmalig in Varel in Kraft treten. Die Dorferneuerung Dangast plante die Neugestaltung des Bereiches um den Schnupperstrand in Dangast, um sich im Jahr 2016 um diesbezügliche Fördergelder bewerben zu können. Umweltschutz Die Organisation und Leitung der Frühjahrsputzaktion, die am 18./19. April 2015 durchgeführt wurde, wurde vom Fachdienst Planung wahrgenommen. An dieser Aufräumaktion in Feld und Wald beteiligten sich neben Privatpersonen auch zahlreiche Vereine und Schulen. Insgesamt waren rund 950 freiwillige Helfer im Einsatz. 23 6.2 Liegenschaften- und Gebäudeverwaltung Im Jahr 2015 wurden für die Ausgaben in der Bauunterhaltung der Grundschulen, der öffentlichen Gebäude, der allgemeinen Liegenschaften wie z.B. Mietwohnungen und der nichtselbständigen Stiftungen ca. 919.000,- € und für investive Maßnahmen ca. 1.350.000,€ bereitgestellt. Das in 2014 erworbene Gartengrundstück für den städtischen Kindergarten wurde angelegt und die Planungen für die Erweiterung des städtischen Kindergartens sind sehr weit vorangeschritten. Ein Anbau an den Kindergarten des Diakonischen Werkes in Dangastermoor wurde von der Stadt Varel übernommen, geplant und wird ab Frühjahr 2016 ausgeführt. Ein großer Teil der finanziellen Mittel wurde für Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen und Erhaltungsmaßnahmen in den städtischen Gebäuden aufgewendet, um den Nutzern die nötige Sicherheit und die Funktionalität der Gebäude zu gewährleisten. Grundstücksverkäufe und Grundstückskäufe im Gewerbe- und Logistik Port und in der ehemaligen Friesland Kaserne konnten erfreulicher Weise getätigt werden. 6.3 Abteilung Tiefbau Aus Anlass der Kanalerneuerung durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen-Wasserverband in der Memeler Straße wurden stadtseitig die Gehweganlagen für rund 60.000 Euro erneuert. Darüber hinaus wurde in der Fortführung der Memeler Straße die Fahrbahn aufgenommen und neu verlegt. Kosten sind hierfür in Höhe von 6.000 Euro angefallen. Vor den Bauarbeiten: 24 Während der Bauarbeiten: Nach Fertigstellung: Auch in der Pillauer Straße und in der Neißestraße wurde die Fahrbahn aufgenommen und neu verlegt. Die Kosten beliefen sich auf ca. 22.000 Euro. Im Rahmen der Innenstadtsanierung wurde der Gehweg vor dem Amtsgericht mit neuen Materialien gepflastert. In diesem Zusammenhang wurde sowohl hier als auch in der Drostenstraße die Straßenbeleuchtung in Anlehnung an die Fußgängerzone und dem Schloßplatz modernisiert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 100.000 Euro und konnten zu 2/3 aus Stadtsanierungsmitteln finanziert werden. Der Bereich Stadtbetrieb konnte mit neuen Gerätschaften wie Dienstwagen, Transporter, Schlepper, diverse Kleingeräte, Schneeschild und Frontkehrmaschine im Gesamtwert von rd. 180.000 Euro ausgestattet werden. Die Unterhaltung und der Betrieb des Straßenbeleuchtungsnetzes schlugen mit rd. 220.000 Euro zu Buche. Für die Instandhaltung und Erneuerung von Spielgeräten auf über 40 öffentlichen Spielplätzen konnten auch in diesem Jahr rd. 25.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. 25 Im Bereich der Straßenunterhaltung wurden Haushaltsmittel in Höhe von rd. 360.000 Euro eingesetzt, davon entfallen auf die Asphaltstraßen ca. 140.000 Euro Aufgrund des milden Winters betrugen die Kosten für den Winterdienst lediglich rd. 9.000 Euro. 6.4 Bauaufsicht und Bauverwaltung Im Jahre 2015 (01.01.2015-09.11.2015) wurden insgesamt 646 baurechtliche Vorhaben (Bauvoranfragen, Bauanträge/Bau-Mitteilungen u.a.m.) von der Bauaufsichtsbehörde der Stadt Varel bearbeitet. Es handelte sich dabei um folgende Verfahrensarten: Voranfrage Neubau Umbau (Anbau) Nutzungsänderung 3 Abbruch Nachtrag zur Baugenehmigung Verlängerung einer Genehmigung Anzeige genehmigungsfreier Bauvorhaben Befreiung/Abweichung von Bauvorschriften Denkmalschutz Stellungnahmen zu Konzessionen Vorkaufsrechtverzicht Bescheinigung Wohnungseigentum Brandschau Sanierungsrechtliche Genehmigung Nachbar-Widerspruch Bauaufsichtsanordnung Bußgeldverfahren Eintragung Baulasten Beschwerden Sonstiges 15 77 30 24 8 1 41 5 10 287 7 2 56 1 18 9 47 2 6 Gegenstand der vorstehenden Verwaltungsverfahren waren u.a. Einfamilienhäuser Gewerbliche Vorhaben Mehrfamilienhäuser Landwirtschaftliche Vorhaben Wohn- und Geschäftshäuser Bürogebäude Sonstige Nichtwohngebäude Garagen/Carports Einzelantrag Anbauten in 66 Fällen in 18 Fällen in 17 Fällen in 6 Fällen in 2 Fällen in 0 Fällen in 6 Fällen in 19 Fällen in 10 Fällen 26 7 Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast Besonderes Highlight des Geschäftsjahres 2015 war die Inbetriebnahme des neuen Weltnaturerbeportals in Dangast sowie der Umzug der Kurverwaltung aus der „Alten Kuranlage“ in das neue Gebäude direkt am Strand. In nur neunmonatiger Bautätigkeit wurden das neue Portal und auch die neue Promenade gebaut. Exakt zum festgelegten Termin am 28.02.2015 konnten sowohl das Portal als auch die Promenade in den Betrieb übergeben werden. Die Einweihung und Eröffnung des Portals wurde vom niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies vorgenommen. Neben der termingerechten Fertigstellung wurde auch der geplante Kostenrahmen von 5,310 Mio. Euro exakt eingehalten. Bericht zur laufenden Saison 2015 Aufgrund der frühen Ferien Nordrhein-Westfalen und dem späten Beginn der Niedersachsen Ferien verteilte sich die Sommersaison auf einen breiten Korridor und hatte keine ganz so starken Spitzen. Die betriebswirtschaftlichen Zahlen per 31.10.2015 zeigen eine sehr erfreuliche Tendenz. Es wurden höhere Erträge bei deutlich niedrigeren Bewirtschaftungskosten erzielt. Dies wirkt sich deutlich positiv auf den Jahresabschluss aus, sodass erwartet wird, mindestens die Zahlen aus dem Wirtschaftsplan 2015 zu erreichen. Die Rückmeldungen von den Vermietungsbetrieben per 31.10.2015 lassen auf eine gute Vermietungssaison schließen. Nachdem in der alten Kuranlage im Februar der Betrieb eingestellt wurde, ist ein deutlicher Rückgang bei den Bewirtschaftungskosten zu erkennen. Da gleichzeitig das Energiekonzept für das Gebäude Weltnaturerbeportal erfolgreich umgesetzt wurde und bisher kein Anstieg 27 der Wärmeenergiekosten des Quellbades zu verzeichnen ist (die Beheizung des Portals erfolgt fast komplett aus der Differenzwärme des DanGastQuellbades), schlagen diese Kosteneinsparung voll in eine verbesserte Kostenbilanz durch. Campingplatz Der Campingplatz hat wie in den vergangenen drei Jahren an Übernachtungen und Umsätzen zugelegt. Insgesamt zeigen die Zahlen per 31.10.2015 einen Mehrumsatz gegenüber dem Jahr 2014 von ca. 30.000 €. DanGastQuellbad Auch im DanGastQuellbad zeigen die Zahlen per 31.10.2015 einen kleinen Mehrumsatz gegenüber dem Jahr 2014. Damit liegt das Quellbad wieder fast auf dem Niveau der Vorjahre. Ein wesentlicher Grund für das positive Ergebnis ist die wieder ganzjährige Öffnung, nachdem im Jahr 2014 die Monate Januar und Februar komplett geschlossen waren. In diesem Jahr wurden erstmals die Renovierungszeiten des Quellbades geändert, um das Angebot stärker an die Buchungszeiten der Beherbergungsbetriebe anzupassen. Statt ab Anfang November sechs Wochen bis Weihnachten jetzt zwei Blöcke, einmal drei Wochen im Dezember und dann weitere drei Wochen nach den Winterferien im Januar. Strandkorbvermietung Ebenfalls eine positive Entwicklung erzielt die Strandkorbvermietung. Durch die neue Kassensituation im Portal, ist die Strandkorbvermietung besser erreichbar. Trotz des durchwachsenen Wetters wurde per 31.10.2015 ein Mehrumsatz von ca. 10.000 € erzielt. Die Strandkörbe waren mehrfach ausverkauft. Für das Wirtschaftsjahr 2016 sind Neuanschaffungen notwendig. Dafür wurden 30.000 € im Investitionsplan eingestellt. Weltnaturerbeportal Nachdem am 01.03.2015 ein noch nicht komplett fertiggestelltes Portal in Betrieb genommen wurde, sind nun alle Bereiche in Funktion. Die Resonanz der Gäste des Nordseebades auf das neue Weltnaturerbeportal, die Promenade und die Angebote im neuen Portal ist überwältigend positiv. In der Tourist-Information kommt es gelegentlich zu Belastungsspitzen, welche bislang von dem vorhandenen Personal hervorragend bewältigt wurden. Der Winter 2015/16 soll genutzt werden, die Erfahrungen einer kompletten Saison auszuwerten können, um dann den Personaleinsatzplan den Anforderungen anzupassen. Insgesamt sind noch nicht alle Umstrukturierungsprozesse vollständig abgeschlossen, aber in dieser Saison wurde bereits bewiesen, dass das Konzept funktioniert. Die Seminarräume wurden bereits sehr gut frequentiert, wie in allen Bereichen müssen auch hier die Erfahrungen auswertet werden und evtl. das eine oder andere, wie z.B. Sicht- und Sonnenschutz, in Teilbereichen ergänzt werden (ohne den immer wieder gelobten Ausblick zu verstellen). In der Watt´n Sauna wurden die Planzahlen noch nicht komplett erreicht (Stand 31.10.2015). Aufgrund von Anregungen unserer Gäste wurden im Frühjahr noch einige 28 Anpassungsarbeiten vorgenommen (Verbesserung Sichtschutz, weitere Taschenschränke, leichte Anpassung der Öffnungszeiten). Im Sommer konnten an Schlechtwettertagen gute Auslastungszahlen verzeichnet werden. Bei gutem Wetter leider nicht. Der September und der Oktober lagen sehr gut in den Planzahlen. Es werden den Gästen verschiedene Highlights wie Mitternachtssauna, Pauschalangebote mit Vermietern, Kombinationen mit LebensSinne etc. angeboten. Für Silvester ist eine Mitternachtssauna in Zusammenarbeit mit dem Restaurant Heewen geplant. Insgesamt ergeben die bisherigen Frequenzen Anlass zu Optimismus. Erst nach Ablauf eines kompletten Jahres kann beurteilt werden, ob das gewählte Saunaprogramm erfolgreich ist und welche Anpassungen gegebenenfalls noch notwendig sind. Wellnessbereich Der von Frau Buchweitz geführte Wellnessbereich hat sich etabliert. Nicht alle Veranstaltungen trafen auf die gewünschte Frequenz, aber das Nordseebad bietet insgesamt eine enorme Bandbreite an Angeboten für die privaten Zahler. Auch für diesen Bereich gilt, dass sich der Lauf erst aufbauen und orientieren muss. Teilweise sind die Urlaubsgäste überrascht, wenn sich auf Nachfrage ein breites Angebot öffnet. Die vielfältigen Informationen, die auf Plakaten, Broschüren und auch im Internet präsentiert werden, werden augenscheinlich doch nicht so intensiv ausgewertet, wie angenommen. Zusammenfassung Das Projekt zur Entwicklung des Nordseebades hat mit der Einweihung der neuen Einrichtungen einen ersten Meilenstein erreicht. Das Defizit des Eigenbetriebes ist nachhaltig unter - 900 TSD Euro gedrückt worden. Die weiteren Schritte zur kompletten Umsetzung des Projektes sind auf einem guten Weg, die notwendigen Bebauungspläne sind beschlossen und gültig, für die Baumaßnahmen nördlich der Kuranlagen wurde am 01.12.2015 die Baugenehmigung erteilt. Erst mit Abschluss aller im Entwicklungsprojekt aufgeführten Teilprojekte kann das Ziel der Defizitreduzierung auf ein Niveau von ca. -500 TSD Euro erreicht werden. Weitere Maßnahmen auf dem Strandcampingplatz und auch im technischen Bereich des DanGastQuellbades sind notwendig, um dieses Ergebnis nachhaltig zu konsolidieren. 29 8 Gleichstellungsbeauftragte Ich arbeite seit 1998 in Varel als hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte (19,5 Std.) innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung und kann in meiner Tätigkeit viel bewegen und anregen. In den Nachbargemeinden erlebe ich durch die Bestellung einer ehrenamtlichen oder nebenberuflichen Gleichstellungsbeauftragten eine Schwächung des Wirkens der Gleichstellungsarbeit insgesamt. Die Landesregierung will Anfang 2016 eine Novellierung des NKomVG durchführen, in dem die Bestellung einer hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten wieder auf eine Einwohnergrenze auf 20.000 angehoben werden soll. Nur durch Professionalität, kompetente Beratung von Entscheidungsprozessen und intensive Öffentlichkeitsarbeit kann es gelingen, dass das Gleichheitsversprechen des Grundgesetzes umgesetzt wird. Die Schwerpunkte meiner Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte in Varel sind wie in den Vorjahren in folgende Bereiche aufgeteilt: Beratungen Arbeitskreise und Netzwerke Veranstaltungen Zusammenarbeit mit der Verwaltung 8.1 Beratung Ein zentraler Schwerpunkt ist die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern in Varel. Die Beratung fand im letzten Jahr zu den regelmäßigen Sprechstunden (mittwochs von 9-12 Uhr) oder nach Vereinbarung statt. Die Themen waren (nach Häufigkeit genannt): Wiedereinstieg in den Beruf Häusliche Gewalt Vereinbarkeit Familie und Beruf, hier insbesondere Probleme bei der Kinderbetreuung in den Rand- und Ferienzeiten Soziale Unterstützung bei Trennung und Scheidung Unterstützung bei Behördengängen, Problemen mit dem Job-Center Friesland. Der Anteil von Migrantinnen, die in meine Beratung gekommen sind, hat in 2015 weiter zugenommen. Im kommenden Jahr kann sich durch den „Zuzug“ der Flüchtlinge auch hier weiterer Beratungsbedarf ergeben. 30 8.2 Arbeitskreise und Netzwerke Runder Tisch gegen Häusliche Gewalt in Varel ( 2-3 x jährlich) Lokales Bündnis für Familien in Friesland (Vertretung der Stadt Varel), hier Mitarbeit im AK Familienfreundliche Betriebe und AK Smiley im Ferienpass Lokale Agenda Varel, hier: Mehrgenerationen-Wohnprojekt, Rosenhaus am Seilerweg in Varel Arbeitskreis Frauenkino Varel (8x jährlich) Unterstützung des Arbeitskreises „Flohmarkt alles für die Frau“ (6x jährlich) Mitarbeit im Präventionsrat der Stadt Varel Kinderland Varel Zum Gelingen meiner Tätigkeit trägt weiterhin meine gute Vernetzung mit diversen örtlichen, regionalen und überregionalen Einrichtungen und Organisationen bei (vergl. Jahresbericht 2013-2014). 8.3 Veranstaltungen Häusliche Gewalt Der Arbeitskreis „Häusliche Gewalt in Varel“, den ich vor ca. 10 Jahren initiiert habe, trifft sich mehrmals jährlich (s.o.). Zu diesem AK gehören die Polizei Varel, Beratungsstellen, die SOKON-Pusteblume in Varel, das AWO-Frauenhaus WHV sowie das Jugendamt des Landkreises Friesland und Schulsozialarbeiter aus Vareler Schulen. In 2015 wurde die Notfallkarte für Frauen und Kinder mit Adressen lokaler und regionaler Hilfsangebote bei Gewalt, auch wieder in deutscher, arabischer und russischer Sprache zum 4. Mal aufgelegt. Sie in allen öffentlichen Einrichtungen, bei Ärzten und in Vareler Apotheken aus. Seit 1990 wurde von der UNO der 25. November als offizieller Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ ins Leben gerufen. Der Arbeitskreis „Runder Tisch gegen Häusliche Gewalt“ in Varel organisiert jährlich an diesem Tag Veranstaltungen, um auf dieses Thema hinzuweisen. In diesem Jahr fand eine Vortragsveranstaltung für Multiplikatoren zu den „Ursachen von Gewaltverhalten bei Männern und die Dynamik in den Beziehungen zu ihren weiblichen Opfern“ statt. Die Referenten waren Hermann Schülke und Wilke Kappelhoff, beide Sozialarbeiter und Traumaberater des Vereins „Meracon“ aus Oldenburg, der mehrere Kriseninterventionsstellen zum Thema Gewalt im Weser-Ems-Bezirk anbietet. Der Vortrag hat verdeutlicht, wie Gewaltverhalten bei Männern entsteht und wie deren Bewältigungsstrategien funktionieren. Gleichzeitig wurde dargestellt, warum Frauen, die häufig in ihrer Biografie Opfer von Gewalt waren oft wieder Beziehungen zu gewalttätigen Männern eingehen. Die Veranstaltung fand im Ratssaal mit interessierten Zuhörern und Zuhörerinnen aus sozialen Organisationen, Ärzte und Ärztinnen aus Varel, dem Jugendamt und der Polizei statt. 31 Internationaler Frauentag Im Rahmen des Internationalen Frauentages im März 2015 fanden in Varel eine Filmvorführung über ein Mädchen in Saudi-Arabien (Das Mädchen Wadjda) und eine Theatervorführung in der Weberei statt. Darüber hinaus habe ich eine Fahrt mit 50 Personen zum Nordwolle-Industrie-Museum in Delmenhorst organisiert. Wir haben dort mit speziellen Führungen Frauenarbeitsplätze in der Wollverarbeitungsindustrie kennengelernt. In diesem Jahr wurde noch eine Sonderausstellung zum Thema Bekleidungsindustrie in Deutschland und in Übersee angeboten. Diese Fahrt stand in Zusammenhang mit dem bundesweiten „Equal-pay-day“, der bundesweit jährlich am 23. März begangen wird und der auf die unterschiedliche Bezahlung für Frauen und Männer in Deutschland aufmerksam machen soll. Frauenleben-Wendezeiten/Gesundheitsprävention „Wunden der Nachkriegsgeneration – Die langen Schatten des Krieges Ein herausragendes Projekt war in 2015 Teil VI des Arbeitskreises „Gesundheitsreihe Frauenleben-Wendezeiten“ mit dem Titel „Wunden der Nachkriegsgeneration – Die langen Schatten des Krieges“. In diesem Arbeitskreis, der seit 1998 unter meiner Federführung besteht, arbeiten die Koordinierungsstelle „Älter werden“ des Landkreises Friesland, Buchautorinnen, Familienberaterinnen und Sozialarbeiterinnen aus verschiedenen Einrichtungen in Varel und Zetel mit. Am 8. Mai 2015 jährte sich das Ende des 2. Weltkrieges zum 70. Mal. Dieses hat der Arbeitskreis zum Anlass genommen, eine Veranstaltungsreihe zu organisieren, in der es um die vielfältigen Auswirkungen des Krieges auf nachfolgende Generationen ging. Insbesondere den Kriegskindern und Kriegsenkeln sollte hier eine Plattform des Austausches gegeben werden. Im Gesundheitswesen, in den Pflege- und Alteneinrichtungen wie im ganz alltäglichen Leben begegnen wir immer wieder Frauen und Männern, die sowohl physisch als auch psychisch an den Folgen des zweiten Weltkrieges zu leiden haben. Die Mitarbeiterinnen in diesen Einrichtungen und die Töchter und Schwiegertöchter in der häuslichen Pflege werden immer wieder mit ungewöhnlichen Reaktionen der älteren Menschen, die auf eine Kriegstraumatisierung zurückgehen können, konfrontiert. Die zwischen 1928 und 1945 geborenen Kinder sind in schwierigen Zeiten zur Welt gekommen und haben Bombennächte, Hunger, Vertreibung und evtl. Vergewaltigungen der Mütter miterlebt. Die Kinder der Kriegskinder blieben von den realen Schrecken des Krieges verschont. Aber die nicht verarbeitete Traumatisierung prägt auch das Lebensgefühl dieser Generation. Unsere Aktionswochen haben mit der Ausstellung „Kriegskinder-Begegnungen heute“ des Anne-Frank-Zentrums in Berlin, einem Erzählcafe, mehreren Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion, einem Diskussionsabend sowie einem Filmbeitrag vielfältige 32 Möglichkeiten geboten, sich mit den unterschiedlichen Aspekten dieses Themas auseinanderzusetzen. Die Aktionswochen fanden vom 10. April bis zum 6. Mai 2015 im Dienstleistungszentrum Varel und im Schulmuseum Bohlenbergerfeld statt. Alle Veranstaltungen waren außerordentlich gut besucht (jeweils 80-100 TeilnehmerInnen). Der 70. Jahrestag nach Kriegsende wurde zeitgleich in allen Medien (Zeitungen, Internet, TV) auf vielfältige Weise diskutiert und dokumentiert und hat viele Bürgerinnen und Bürger aus allen Generationen bewegt, die vielfältigen, direkt vor Ort angebotenen Veranstaltungen nacheinander zu besuchen. Der Arbeitskreis FrauenlebenWendezeiten war erfreut über das bisher erfolgreichste Projekt seit 1998. Dieses Projekt wurde durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung im Rahmen des Aktionsprogrammes „Älter, bunter, weiblicher: WIR GESTALTEN ZUKUNFT“ gefördert. Unternehmerinnenmesse „Frieslands Frauenwelten“ Am 1. November 2015 fand die 4. Unternehmerinnenmesse, die Messe „Frauenwelten“ im Hotel Upstalsboom in Varel-Obenstrohe statt. Über 30 Ausstellerinnen, Vorträge und Vorführungen hielten ein umfassendes Angebot vor; ca. 300 Besucher und Besucherinnen nutzten die Möglichkeit, sich zu informieren. Die Messe entstand – wie in den Vorjahren – wieder in Zusammenarbeit mit Unternehmerinnen, dem Landkreis Friesland, der Wirtschaftsförderung der Stadt Varel und dem Lebenssinne-Zentrum in Varel-Obenstrohe. Sie findet alle zwei Jahre statt. Regelmäßige Veranstaltungen Integrationskurse für Migrantinnen: Ein regelmäßiges Angebot ist die Fortführung des Integrationskurses für Migrantinnen. Dieser Kurs (mit Kinderbetreuung) wird mit Unterstützung durch eine Kursleiterin jeden Montagmorgen mit Ausnahme der Schulferien in der Weberei angeboten. Dieses Kursangebot besteht seit über 10 Jahren. In den letzten Monaten war der Zulauf zu diesem Kurs besonders groß, da inzwischen viele weibliche Flüchtlinge diese besondere Form eines geschlechterspezifischen Sprachkurses annehmen. 33 Der Vareler Frauenstammtisch hat auch weiterhin Bestand und wird von mir unterstützt und begleitet. Einmal monatlich fanden Treffen in der Gaststätte „Ammerländer Stuben“ statt. Frauen unterschiedlichen Alters nutzen diesen Treffpunkt, um Kontakte zu knüpfen, um zu bestimmten Themen Vorträge zu hören und um gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen. Ab Januar 2016 wird der monatliche Frauenstammtisch im „Tivoli“ Varel weitergeführt. Beteiligung innerhalb der Verwaltung In der Verwaltung habe ich - wie in den Vorjahren - mit allen Fachbereichen und Außenstellen, der Wirtschaftsförderung und dem Personalrat zusammen gearbeitet. Ich nehme regelmäßig an den Sitzungen des Rates, des Verwaltungsausschusses des Sozial- und Jugendausschusses teil. Mit dem Fachbereich Ordnung und Soziales habe ich auch in 2015 in der Steuerungsgruppe des Projektes Kinderland Varel mitgearbeitet. Seit 2014 wird in den Sommerferien (4 Wochen) und in 2015 ausgeweitet auch in den Herbstferien (2 Wochen) eine Betreuung für Grundschulkinder in den Schulferien angeboten. Das Problem Kinderbetreuung in den Ferien wird seit Jahren von Eltern und Familien, auch in der Beratung, an mich herangetragen. In 2016 wird zusätzlich auch in den Osterferien (2 Wochen) die Betreuung angeboten. Bei diesem Angebot sowie bei vielen Aktionen im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es oft Überschneidungen meiner Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte und meiner Tätigkeit als Stadtjugendpflegerin. 34