Curling Grund – Kurs

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Curling Grund – Kurs
Curling Grund – Kurs
Ivan Nacht
INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis
Curling - ein Sport für Jedermann
Curling - Schach auf dem Eis / Spirit of Curling
Geschichte
Das Team
Das Spiel
Die Spielreihenfolge
Die Steinabgabe
Der Stein
Der Besen / das Wischen
Pebble Ice
Das Spielfeld / Rink
Allgemeine Regeln
Guard / Shot
Zählweise / Score
Front House Weight / Back House Weight
Free Guard Zone Regel / Freeze
Dolly Shot / Shooter / Draw / Over Tee
Come Around / Takeout
Raise - Takeout / Clearing ( Peel )
Draw Raise / Promote / Hit and Stay
Hit and Roll / Wick
Hackweight Takeout / Randbeisser
Through a Port / Double-Roll-In / Split / Chap & Lie
Spielphasen und Taktiken
Ausrüstung und Zubehör
Regelwerk
Begriffe
Abkürzungen / Hinweise - Unfälle
Impressum
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CURLING - EIN SPORT FÜR JEDERMANN
Curling, der Freizeitspass
Jedermann ob Frau oder Mann, ob jung oder alt, ob Familie oder Single, Curling ist ein idealer Sport für alle.
Hier zählen nicht nur Taktik, Technik und Kondition, nein auch Spielfreude, Teamgeist und Kameradschaft stehen ganz oben.
Curling ist Hobby und Freizeitsport in einem, wir aber auch national und International auf höchstem Niveau gespielt.
Entweder wird unter freiem Himmel meist vor traumhafter Kulisse oder in einer der zahlreichen Hallen gespielt.
Wer sich gerne mit andern Freizeitsportlern messen möchte, dem stehen zahlreiche, gut organisierte nationale
und internationale Turniere und auch Schweizer Meisterschaften offen.
Möchten Sie Curling selbst erleben? Benutzen Sie die Gelegenheit und schauen Sie einfach vorbei an den Tagen
der offenen Türe, belegen Sie einen Einführungskurs oder klopfen Sie bei einem der Clubs an.
Curling, als Leistungssport
Nicht nur das Olympia-Goldteam 1998 von Patrick Hürlimann, sondern weitere Schweizer Curlerinnen und Curler
gehören zur Weltspitze. Das beweisen unzählige Welt- und Europameistertitel der Eliteteams unserer Frauen,
Männer und der Junioren und Juniorinnen.
Keyfaktoren für eine erfolgreiche Mannschaft sind Strategie, Taktik, Spieltechnik, Kondition und mentale
Konzentrationsfähigkeit. die Top-Teams nehmen ein ganzjähriges Training mit physischen und psychischen Strapazen
auf sich, um für Höchstleistungen in nationalen und internationalen Wettkämpfen optimal vorbereitet zu sein.
CURLING – SCHACH AUF DEM EIS
Ist Curling ein echter Sport oder eher ein Spiel ? Die Diskussion darüber ist beinahe so alt wie die Sportart selbst,
und das sind immerhin 500 Jahre. Und sie wird wahrscheinlich noch einige Jahre überdauern.
So oder so: Um im Curling zu bestehen, braucht es technisches Geschick, taktisches Können und mentale Stärke.
Curling war sicher während Jahrhunderten mehr Spiel und Zeitvertreib. Richtig sportlich wurde es erst ums Jahr 1940 herum,
mit der Erfindung der Abgabetechnik "Sliding Delivery".
Ein weiterer Markstein der Entwicklung Richtung Sport war das Jahr 1959. Nebst dem, dass damals erstmals offizielle
internationale Meisterschaften ausgetragen wurde, war der Kanadier Richardson der erste, der mit seinem Team "Take outs"
(Herausspielen der gegnerischen Steine) spielte; er gewann damit zwischen 1959 und 1963 viermal die Weltmeisterschaft.
Die Schotten übernahmen diese Taktik und wurden 1967 der erste Weltmeister, der nicht aus Kanada oder der USA stammte.
Die Schweizer Männer wurden einmal Olympiasieger, dreimal Weltmeister und siebenmal Europameister.
Die Frauen wurden zweimal Weltmeister und viermal Europameister. Weitere Erfolge der Schweizer Teams sind im Internet
unter http://de.wikipedia.org/wiki/Curling/Erfolge_der_Schweiz zu finden.
SPIRIT OF CURLING
Curling ist nicht nur Sport allein, sondern Curling ist ein Sport, zu dem eine bestimmte geistige Haltung gehört.
Gleichwertig neben den sportlichen Voraussetzungen, wie Können und Geschicklichkeit, sind Fairness und
ein freundschaftliches Auftreten. Curling ist ein Spiel mit Tradition. Einen meisterhaft gespielten Stein zu verfolgen,
bedeutet eine Augenweide; noch schöner ist jedoch die Beachtung und Wahrung der jahrhundertealten Überlieferungen,
in welchen der wahre Geist des Curlings zu finden ist. Curling wird gespielt, um zu gewinnen, aber nie um einen Gegner
zu erniedrigen. Ein echter Curler zieht eine Niederlage einem unfairen Sieg vor!
Ein guter Curler versucht nie, seinen Gegner zu stören oder ihn auf eine andere Art davon abzuhalten, sein Bestes zu geben.
Kein Curler bricht vorsätzlich eine Spielregel oder eine der vielen geschriebenen oder ungeschriebenen Überlieferungen.
Falls er es unabsichtlich tut und sich dessen bewusst wird, ist er der Erste, der den Fehler zugibt.
Während Curling darin besteht, sich im Spiel gegenseitig mit Geschicklichkeit und Können zu messen, verlangt der im Spiel
innewohnende Geist von jedem einzelnen sportliche Fairness sowie freundschaftliches und ehrenhaftes Benehmen.
Dieser "Spirit of Curling" soll sowohl für die Auslegung und Anwendung der Spielregeln, als auch für das Verhalten
auf und ausserhalb des Eises massgebend sein.
GESCHICHTE
Oft wird angenommen, das Wort Curling stammt vom altenglischen Verb to curl = drehen und beschreibt die Bewegung
der Steine, während sie über das Eis gleiten. Eine andere Theorie besagt, dass das Wort vom Verb to curr (engl. schnurren)
aus dem Scots abstammt; damit ist der kratzende Ton gemeint, der beim Gleiten des Steines entsteht.
Von einem Stein, der die gerade Linie verlässt, sagt man, dass er „curlt“.
Der älteste erhaltene Curlingstein der Welt stammt aus dem Jahr 1511. Dieser trug die Inschrift St. Js B Stirling,
weshalb der Stein auch Stirlingstein genannt wird. Das Spiel entstand wahrscheinlich im späten Mittelalter.
Die erste schriftliche Erwähnung eines Spiels mit Steinen auf dem Eis erfolgte im Februar 1541 auf einem Dokument,
das im Kloster von Paisley in der Grafschaft Renfrewshire geschrieben wurde. Eine Art von Curling wurde
im 16. Jahrhundert auch in den Niederlanden gespielt, wie ein Gemälde Pieter Brueghels des Älteren von 1565 belegt.
Henry Adamson verwendete das Wort curling erstmals 1620 in einem Gedicht.
Die Gründung des ersten Curlingclubs erfolgte 1716 in Kilsyth. Die Steine waren damals allerdings nicht genormt,
sodass es einen regelrechten Wettbewerb unter den Clans um den größten Curlingstein gab.
Die Steine waren meist unbehandelte, flache Steine, die man in Flüssen fand.
Der Werfer hatte nur wenig Kontrolle über den Stein und verließ sich mehr auf Glück statt auf sein Können; Taktik war
im Gegensatz zu heute nur Nebensache.
Im Jahr 1795 wurde in Edinburgh die Duddingston Curling Society gegründet. 1838 entstand der
Grand Caledonian Curling Club (heute Royal Caledonian Curling Club genannt).
Dieser stellte Regeln auf „zur Regulierung des alten schottischen Spiels Curling
durch die allgemeine Gesetzgebung.“
Die größte Verbreitung besitzt Curling heute aber nicht mehr in Schottland, sondern in Kanada. Der Royal Montreal Curling Club,
der älteste noch bestehende Sportverein Nordamerikas, wurde 1807 gegründet. Der erste Curlingclub in den USA folgte 1832
und Ende des 19. Jahrhunderts erreichte der Curlingsport Schweden und die Schweiz. Heute wird Curling auch im übrigen
Europa gespielt und erfreut sich auch in Japan, Australien und Neuseeland größer werdender Beliebtheit.
1959 fand die erste Weltmeisterschaft (Scotch Cup) der Männer in Falkirk und Edinburgh statt.
Die Gründung des Weltverbandes International Curling Federation (ICF) erfolgte 1966 in Vancouver. 1991 wurde
die ICF in World Curling Federation (WCF) umbenannt.
Erst 1979 wurde die Weltmeisterschaft auch für Frauen geöffnet, während die Europameisterschaften seit
der Erstausrichtung 1975 für beide Geschlechter offen stehen. Zwischen 1989 und 2004 wurden die Wettbewerbe
der Männer und Frauen gleichzeitig ausgetragen, seit 2005 jedoch aus kommerziellen und terminlichen Gründen
wieder getrennt. Jeweils eine der beiden jährlich ausgetragenen Weltmeisterschaften findet in Kanada statt.
Curling ist seit den Winterspielen 1998 in Nagano olympisch. Sieger wurden damals die Schweizer mit
Patrick Hürlimann (Skip), Patrik Loertscher, Daniel Müller, Diego Perren und Stefan Keiser.
DAS TEAM
4 Spieler bilden eine Mannschaft, Lead, Second, Third und Skip.
Jeder Spieler spielt abwechslungsweise je 2 Steine.
So stehen sich im Spiel jeweils die gleichen Nummern gegenüber.
Jedes Team verfügt also über 8 zu spielende Steine.
Lead
Die Nummer 1 oder auch Lead genannt eröffnet das End (=Spiel) und ist für den taktischen Aufbau entscheidend.
Der Lead sollte das Draw-Spiel (den Stein vors oder ins Haus) gut beherrschen,
stark im Wischen sein und die Länge der Steine sicher beurteilen können,
Second
Die Nummer 2 oder Second sollte das Draw- wie auch
das Take-out (Stein herausnehmen) im Griff haben und
ebenfalls stark im Wischen und in der Steinbeurteilung sein.
Third
Die Nummer 3 oder auch Third genannt ist als Vize-Skip
troubleshooter und Problemlöser.
Der Third braucht Taktikverständnis sowie grosses
Urteilsvermögen für die Wischarbeit und muss alle Arten
der Steinabgabe beherrschen, um das Team aus
schwierigen Lagen zu befreien.
Skip
Als Skip meistert die Nr. 4 alle Situationen, ist strategisch,
taktisch und spielerisch jederzeit fähig, selbst unter grösstem
Druck alles unter Kontrolle zu behalten.
Der Skip muss das Eis beurteilen können (Eis-lesen) und
spielt die beiden letzten Steine im End.
DAS SPIEL
Ein Match dauert im Normalfall rund 2 Stunden. Meistens werden 8 oder 10 Ends ausgetragen.
Die bei unentschiedenem Spielstand und entsprechenden Modus mit weiteren Zusatz Ends ergänzt werden.
Das Ziel im Curling besteht darin, möglichst viele eigene Steine so nah wie möglich beim Zentrum zu platzieren,
bzw. zu verhindern, das dies dem Gegenteam gelingt.
Gezählt werden alle Steine eines Teams die näher am Zentrum sind, als die des Gegenteams.
Dass ein Stein gezählt werden kann, muss dieser im Haus sein oder das Haus berühren.
Der Schiedsrichter, Umpire, wird von den Skips nur dann aufgefordert, wenn Regeln verschieden ausgelegt werden
oder um mittels Messgerät die Lage der Steine zu bestimmen.
Hier ist das Resultat 3 Punkte für Gelb.
Die drei gelben Steine in der Mitte liegen alle besser, als die roten Steine.
Der vierte gelbe Stein zählt nicht zum Resultat, da min. ein roter Stein
besser liegt, als dieser 4te.
Liegen zwei Steine ( 1 roter und ein gelber ) fast gleich weit weg vom Zentrum,
und von blossem Auge ist nicht zu erkennen, welcher der beiden besser liegt,
dann kann als Hilfmittel eine Messvorrichtung beigezogen werden.
Mittels dieser Vorrichtung kann auf den Millimeter genau gemessen werden,
welcher Stein besser liegt.
Bester Stein des Gegners
Shot liegender Stein
2t-bester Stein
3t-bester Stein
Zählt nicht zum Score
Im Zweifelsfalle entscheidet man sich immer
für den Gegner.
DIE SPIELREIHENFOLGE
Vor dem Spiel wird ausgelost, welches Team beginnen darf. In der Regel macht man dies mittels werfen einer Münze.
Diejenige Mannschaft, die verloren hat, muss beginnen*, darf aber die Farbe der Steine auswählen.
* somit hat die gegnerische Mannschaft den letzten Stein.
Es beginnt die Nr. 1 ( Lead ) mit dem Stein Nr. 1, Nr. 2 ( Second ) und 3 ( Third ) wischen , Nr. 4 ( Skip ) steht im End und
zeigt an, wohin der Stein gespielt werden soll ( siehe auch Spielphasen und Taktik ).
Danach Spielt die Nr. 1 der gegnerischen Mannschaft mit der anderen Farbe den Stein Nr. 1.
Hier wischen Nr. 2 und 3 dieser Mannschaft. Sein Skip steht nun im End und zeigt an, wohin dieser Stein gespielt werden
soll. Danach spielt wieder die andere Nr. 1 seinen 2ten Stein ( Stein Nr. 2 ). Wieder wischen 2 und 3. Der Skip bleibt im End
und zeigt an, wohin der Stein gespielt werden muss.
Dann kommt die Nr. 2 der gegnerischen Mannschaft mit dem Stein Nr. 2. usw.
Haben die Spieler 1, 2 und 3 ihre Steine gespielt, wird die Nr. 3 zum Skip und der Spieler Nr. 4 ( der eigentliche Skip )
spielt seinen Stein ( Stein Nr. 7 ).
Auch die gegnerische Mannschaft macht dies so.
Danach spielt der Skip des beginnenden Ends seinen letzten Stein ( Stein Nr. 8 ).
Somit hat der gegnerische Skip den letzten Stein und spielt diesen.
Während des Spiels halten sich die Spieler immer seitlich im Rink auf
( zwischen den HOG-Lines ).
*Bei Turnieren mit elektronischer Steinerfassung dürfen sie sich
1 Punkt
nicht hinter die Courtesy Line aufhalten. Dies darum, weil der
für rot
Schiedsrichter freie Sicht auf die Hog-Line haben muss.
Diejenige Mannschaft, die das End gewonnen hat,
muss das nächste End beginnen
( siehe auch Zählweise / Score ).
Steine sind nur gültig,
Wird ein „Nuller-End“ geschrieben,
wenn sie in dieser
beginnt wieder die gleiche Mannschaft wie zuvor.
Zone liegen.
*neu ! Siehe Seite 13
Alle anderen Steine
müssen entfernt werden.
DIE STEINABGABE
1.
Grundstellung
Rechtshändler Sitzen mit dem Gesäss auf den rechten Fersen
Oberkörper gerade. Blick nach vorne zum Skip.
Der Griff ist mit der Öffnung immer zum Spieler gerichtet.
Der Stein liegt rechts neben dem linken Fuss.
Der linke Fuss ist mit dem Slider ganz auf dem Boden.
Der Besen wird im vorderen Drittel festgehalten und mit dem
Stielende unter dem linken Arm und Schulter eingeklemmt.
2.
Vor
Der linke Fuss, der Stein und der Besen gehen ca. eine
halbe Fusslänge leicht nach vorne.
Der Oberkörper beugt sich leicht nach vorne, jedoch der Blick
bleibt auf den Skip gerichtet.
3.
Hoch
Gesäss leicht anheben.
Rück
Den Stein leicht zurück ziehen. Mit dem linken Bein und
dem Besen ebenfalls zurück kommen.
4.
Vor / Abgabe
Mit dem rechten Bein Abstossen ( durchstrecken ).
Dabei mit dem Besen die Balance halten und mit dem linken
Bein ‚sliden‘. Der Oberkörper geht tief über das linke Knie.
Der Stein wird vor dem linken Fuss mit gestrecktem
Arm geführt.
Stein mit dem richtigen Handle* und immer in
Richtung des Besens des Skips abgeben / loslassen.
* siehe nächste Seite
Animation
DER STEIN
Handle / Griff
Band / striking edge
Zielpunkt / Ziellinie
Spiellinie
Gespielt wird mit einem kreisförmigen Granit-Stein mit folgenden
reglementierten Maßen: maximal 19.96 kg schwer und 91.44 cm im Umfang,
mindestens 11,43 cm hoch. Der Curlingstein wird meist aus "Blue Hone" Granit
hergestellt, welcher nur im Nordosten der Insel Ailsa Craig gefunden wird.
Diese 338m hohe schottische Insel befindet sich ca. 15 Meilen westlich
von Girvan in der Mitte des Kanals "Firth of Clyide".
Im Spiel berühren sich die Steine mit dem Band, "striking edge" genannt.
Der Stein liegt nicht vollständig auf dem Eis, sondern gleitet auf einem
geschliffenen Kreis, der vergleichbar ist mit der Unterseite eines Tellers
und "running edge" heißt.
Curl-Richtung
Dieser Skip zeigt an, dass er den Stein von links nach rechts
will - also im Uhrzeigersinn abgeben ( In-turn ).
Immer auf den Besen zielen !
Rechter Arm oben heisst auch : Diese Seite = gesperrte Zone !
Bei der Steinabgabe schaut das offne Ende des Griffs immer zu sich.
Das geschlossene Ende zum Skip - in Spielrichtung.
Um dem Stein einen Drall mitzugeben, wird dieser schon vor
der Steinabgabe richtig positioniert. Für den In-turn auf 10 vor 12 Uhr,
für den Out-turn auf 10 nach 12 Uhr ( siehe rechte Grafik ).
Steinabgabe mit Handle
In-turn
im Uhrzeigersinn
Out-turn
gegen den Uhrzeigersinn
DER BESEN / DAS WISCHEN
Der Curlingbesen hat im Laufe der Jahre eine recht starke Veränderung erfahren.
In der Anfangszeit des Curling-Sports diente er tatsächlich lediglich dazu,
das Eis von Schnee oder sonstigen Hindernissen auf der Spielfläche zu befreien;
Der am meisten verwendete Besen ist der Schottische Besen. Es hat die Form einer Bürste,
die über das Eis gerieben wird. In den letzten Jahren wurde die Haarbesen mit einem Kissen ausgetauscht.
Der original Kanadische Besen ist kaum mehr anzutreffen, diese Besenart wurde ebenfalls mit einem Kissen ersetzt.
Mit dem Wischen wird durch die Reibung das Eis erwärmt, das verlängert den Stein und den Curl.
Ist ein Stein zu kurz gespielt, kann der Stein mit dem Wischen «gestreckt» werden
oder curlt der Stein zuviel kann mit dem Wischen der Stein gerader gehalten werden.
Mittlerweile sind fast alle Topspieler zu modernen Besen aus Kunststoff übergangen,
weil sie in der Anwendung praktischer sind und auch so gut wie keinerlei Rückstände auf dem Eis hinterlassen,
die den gleitenden Stein in seiner Bahn unbeabsichtigt beeinflussen können.
Die Wischer ‚gehen‘ immer leicht vor dem Stein her und wischen erst auf Kommando des Skips.
Den Besen nicht vor dem Stein führen, solange nicht gewischt werden muss, da sonst dem Skip die Sicht verdeckt wird.
Nie mit dem Besen einen Stein berühren, der Gerade gespielt wird. Ansonsten wäre dieser ungültig und müsste aus
dem Spiel genommen werden. Ein absichtlich berührter Stein kann vom Gegen-Skip da hin gelegt werden ( auch allenfalls
getroffnen Steine ! ), wie er es zu seinem Vorteil gesehen hätte.
Das Wischen mit dem Besen dient:
- dem Säubern des Eises
- dem Halten der Richtung
- der Verlängerung des Steinlaufs
Anwendungsbeispiel siehe nächste Seite
VERHALTENSREGELN FÜR DIE SPIELER
- Wenn ein Gegner Spielt, wird zwischen den Hog-/Courtesy-Lines auf der Rinklinie gewartet ( ruhig stehen, nicht zurückgehen ).
- Nicht mit dem Besen herumfuchteln und quer über den Rink laufen.
- Beim letzten Stein des Gegners hat sich das Team zwischen den Hoglines aufzuhalten. Hinter dem Haus steht nur der
amtierende Skip / Vizeskip.
- Für Besprechungen mit dem Skip während eines Ends sich nach dem Wischeinsatz kurz mit ihm treffen und sofort danach
wieder zwischen die Hoglines zurück kehren.
- Die Wischer/Wischerinnen stehen in der Nähe des Hacks bereit und schauen auf den Skip, um die Aufgabestellung
mitzubekommen, damit sie den Stein entsprechend abholen und den Spieler / die Spielerin moralisch unterstützen können.
- Die Wischerinnen / Wischer „übernehmen“ sofort nach der Steinabgabe den Stein und reinigen das Eis.
- Während der Stein begleitet wird, hat man mindestens einen Wischer / eine Wischerin den Blickkontakt zum Skip
( meistens der Spieler, der nicht am Stein wischt ).
- Mit dem Besen nicht direkt auf der Spiellinie auf- oder absetzen.
So verhindert man Dreck vor den Stein so legen.
- Die Wischbewegung ist immer Quer zur Spiellinie. Wischen
in Steinrichtung ist nicht mehr erlaubt.
- Mit dem ganzen Oberkörper Druck auf den Besen geben.
- Schnelle - kurze Bewegungen über die ganze Steinbreite.
- Vorher immer abmachen, welcher der beiden Wischer /
Wischerinnen direkt am Stein wischt.
- Wischzeichen : „Jetzt“ „Wischen“ „Go“ etc.
„Ab“ „Stopp“ etc. für aufhören.
- Nach der Teeline darf nur noch ein Teammitglied wischen. Immer solange wischen, bis der Skip „ab-meldet“.
- Um Zeit zu gewinnen, legen die Spieler Nr. 1 oder Nr. 2 dem Skip den nächsten Stein bereit ( vors Hack ).
- Steinmessung : Nur die beiden amtierenden Skips oder Vizeskips halten sich zum Messen im Haus auf.
Alle anderen Spieler / Spielerinnen stehen ausserhalb des Aktionsbereichs ruhig bereit und schauen zu.
Der Stein, der näher liegt, von Hand Richtung Dolly schieben, um so anzuzeigen, wer gewonnen hat.
- Nach Beendigung eines Ends: Warten, bis sich die amtierenden Skips / Vizeskips auf die zu schreibenden
Steine geeinigt haben.
PEBBLE ICE
Curling wird auf zwei unterschiedlichen Eis-Arten gespielt:
- Im Freien auf einer unbearbeiteten Natureisfläche aus mehreren Eisschichten.
- In der Halle auf Kunsteis, dessen Oberfläche durch Spritzen gleichmässig verteilte,
gefrorene Wassertröpfchen aufweist.
Dieses sogenannte Pebble Ice hat den Vorteil, dass die Steine besser greifen
und regelmässig Curlen.
Gerade im Curlingsport ist diese Erkenntnis entscheidend für die Qualität der Spielfläche. Damit der Curlingstein perfekt curlt,
müssen verschiedenste Gesichtspunkte berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden.
Besondere Beachtung gilt der Sauberkeit der Eisoberfläche sowie den bauphysikalischen Gegebenheiten.
Aus diesem Grund wurden verschiedene Wärme- und Kältezonen gebildet.
Mit dem Einbau von Schleusen wurde der Wärmefluss von den beheizten Räumen in die gleichmässig gekühlte Spielhalle
verhindert. Mit der Wahl von faserfreien Bodenbelägen wurde die Verschmutzung der Eisoberfläche
auf ein absolutes Minimum reduziert.
DAS SPIELFELD / RINK
2.44 m
1.22 m
0.3 m
3.66 m
„Garagen“-Position der Steine
2
4
6
8
Hack
1
3
5
7
Die gegnerischen Steine werden spiegelverkehrt
auf der anderen Seite des Hacks aufgestellt.
ALLGEMEINE REGELN
Spielrichtung
Der Stein muss vor der Hogline losgelassen werden.
Der Stein muss die entfernte Hogline überqueren, ansonsten ist er ungültig.
- Das Los ( z.B. Münzwurf, „toss“ ) entscheidet, welches Team das erste End beginnt. Dieses Team kann die Farbe der Steine
wählen. Nachher beginnt immer das Team, welches das gespielte End gewonnen hat.
Die Münze sollte nicht auf‘s Eis geworfen werden, da diese aus der warmen Gesässtasche kommt und demzufolge
ein Loch ins Eis schmelzen kann.
- Der Stein muss beim Abgeben die Hand verlassen, bevor der Stein die nähere Hogline erreicht hat ( siehe Grafik )
- Der Stein, der die entfernte Hogline nicht vollständig überquert hat, ist ungültig und wird aus dem Spiel genommen, ausser
er hat einen gültigen Stein berührt ( siehe Grafik )
- Nur Skips dürfen sich im Haus aufhalten. Die Spieler dürfen sich nicht hinter dem Haus stehen.
Sie sollen sich seitlich zwischen den Hog Lines oder Courtesy Lines aufhalten ( siehe Grafik )
- Gewischt werden darf ein gleitender, eigener Stein unmittelbar nach der Steinabgabe
( auch vor der Hog Lines ) und bis zur hinteren Tee-Line. Ab da darf nur noch ein Wischer
den Stein wischen.
- Wird beim Wischen ein eigener Stein berührt, so muss der Stein aus dem Spiel genommen werden;
x
x
ausser der Gegenskip will den Stein so platzieren, wo er seiner Meinung nach - ohne Berührung zum Stillstand gekommen wäre.
GUARD / CORNER GUARD
Einen Stein so spielen, damit er einen dahinter liegenden Stein „schützt“.
Guard
Für den Gegner sollte es schwierig werden, diesen zu entfernen.
Eine Corner Guard ist das gleiche, jedoch schützt dieser Stein die seitlich im Haus liegenden Steine.
SHOT
third
second
first
fourth
Shot liegt der Stein, der am nächsten zum Button ( Dolly / Zentrum ) liegt.
Für das Resultat zählen alle Steine der gleichen Farbe, welche am nächsten zum Zentrum liegen.
Liegt ein gegnerischer Stein aber als Second näher, zählt das End nur mit einem Stein.
Zählmodus / Score siehe nächste Seite.
Shot
ZÄHLWEISE (SCORE)
Meistens wird die Anzeige der Punkte und Ends wie im oberen Bild dargestellt angezeigt.
Es gibt aber auch noch eine andere Art der Anzeige ( siehe unten ).
Gewonnene End-Nummer.
total Punkte
Gewonnene End-Nummer.
ZÄHLWEISE (SCORE)
Mit folgendem Beispiel wird gezeigt, wie am Schluss das Resultat geschrieben wird :
Wir sehen hier folgende Endabrechnung :
Team SW hat im 1. , im 4. und im 6. End je 2 Steine geschrieben. Das gibt im total 6 Steine.
Team CH hat im 2. End einen Stein, im 3. zwei, im 5. und 8. End sogar drei Steine schreiben können.
Das gibt zusammen 9 Steine.
Das heisst nun, dass Team CH mit 9 zu 6 gewonnen hat.
Geschrieben wird folgendes :
entweder nach P / S / E ( Punkt / Stein / End ) oder P / E / S.
Man schreibt also für den Sieger CH : 2 Punkte für den Sieg
9 Steine
4 Ends
Für den Verlierer SW schreibt man :
0 Punkte
6 Steine
3 Ends
So könnte eine Rangliste aussehen :
Diverse Teams haben gleich viele
Spiele gewonnen, jedoch sind die
Steine oder Ends-Punkte unterschiedlich.
Das Team GB hat sogar mehr Steine und
Ends, als das Team IR, jedoch keinen Sieg.
FRONT HOUSE WEIGHT
X
Ist ein Stein, der im Haus zwischen den äusseren Ende der 12 foot Line
und dem Button, aber vor der Tee Line liegen bleibt.
BACK HOUSE WEIGHT
X
Ist ein Stein, der im Haus zwischen den äusseren Ende der 12 foot Line
und dem Button, aber hinter der Tee Line liegen bleibt.
FREE GUARD ZONE REGEL
Dieser erste Stein befindet sich in der Free Guard-Zone und darf vom Gegner nicht weggespielt werden.
Passiert das, muss der Stein zurückgelegt werden und der gespielte Stein wird aus dem Spiel genommen.
Die Free-Guard-Zone Regel hat bis und mit 4tem gespielten Stein Gültigkeit.
FREEZE
Einen Stein so genau spielen, dass er den liegenden Stein kaum berührt / nicht bewegt.
Zwei eng aneinander liegende Steine wird auch ‚Ham & Eggs‘ oder ‚Brille‘ genannt.
DOLLY-SHOT / SHOOTER
X
Dies ist ein Stein, der genau in der Mitte liegen bleiben sollte.
Als Shooter bezeichnet man den gerade eben gespielten Stein.
DRAW / OVER TEE
X²
X
Dies ist ein langsam gespielter Stein, der im Haus liegen bleiben sollte.
X² Bleibt der Stein erst hinter der Tee Line liegen, dann nennt man das ‚Over Tee‘.
COME AROUND
Knapp an einem liegenden Stein vorbei spielen, so dass er dahinter liegen bleibt.
TAKEOUT
Einen liegenden Stein aus dem Spielfeld spielen.
RAISE - TAKEOUT
Einen liegenden Stein anspielen, so dass dieser einen dahinter liegenden Stein aus
dem Haus stösst. Der 1. angestossene Stein bleibt im Haus liegen ( kleines Bild ).
CLEARING (PEEL)
Einen Stein so spielen, dass der getroffene und der gespielte Stein das Spielfeld verlassen.
DRAW RAISE / PROMOTE
X
Einen liegenden Stein anspielen, so dass der angestossene Stein danach besser liegt.
HIT AND STAY
Einen Stein so spielen, dass der getroffene Stein das Spielfeld verlässt und
der gespielte Stein an seiner Stelle liegen bleibt.
HIT AND ROLL
X
Einen liegenden Stein anspielen, so dass der angestossene Stein aus dem Spielfeld
befördert wird und der eigene Stein danach besser liegt.
WICK
X
X
Einen Stein so spielen, dass der getroffene Stein leicht touchiert und so abgelenkt wird, dass der
gespielte Stein an einer guten Stelle liegen bleibt ( entweder Punkt oder geschützt hinter einer Guard ).
HACKWEIGHT TAKEOUT
X
Dieser Stein hätte eigentlich die Länge, dass er beim Hack hinter dem Haus stoppen würde.
Er spielt aber einen liegenden Stein aus dem Haus, so dass dieser dahinter liegen bleibt
BITER / RANDBEISSER
X
Dies ist ein nicht ganz geglückter ‚Hackweight Takeout‘, da der angespielte Stein noch am 12 foot Ring „beisst“.
THROUGH A PORT
X
Einen Stein zwischen zwei eng liegende Steine hindurchspielen, ohne dass diese berührt werden.
Missglückt ein Stein, der dann wiederum etwas bewegt, was nicht berechnet war, und man liegt dann Shot oder gewinnt gar
das End, dann nennt man diesen Stein einen „Fuchs“. Für solche Steine entschuldigt man sich beim Gegner, wie beim Tennis,
wenn man einen Netzroller macht.
DOUBLE-ROLL-IN / SPLIT / CHAP & LIE
X
X
Einen Stein so spielen, dass der getroffene Stein leicht touchiert und so abgelenkt wird,
dass beide im Haus liegen bleiben.
SPIELPHASEN & TAKTIKEN
Es gibt drei Phasen eines Spiels :
- Erkennungsphase ( grün )
- Kampfphase ( blau )
- Schlussphase ( rot )
Die ersten drei Ends werden als ausgesprochene Experimentier-Ends genutzt.
Sie dienen dazu, das Eis, die Länge der Steine, aber auch den Gegner kennen zu lernen / einzuschätzen.
Charakteristik : kein Risiko eingehen
Die vier folgenden Ends dienen dann dazu, den Gegner unter Druck zu setzen, einen Punktevorsprung heraus zu spielen
und so zu taktieren, dass man den letzten Stein bekommt, wenn man nicht mit mehr als 2 Steinen ein End gewinnen kann.
Charakteristik : Der Gegner darf keinen grösseren Vorsprung erzielen. Einen Vorsprung ausbauen oder herbeiführen.
In der Schlussphase muss so taktiert werden, dass man den Punktevorsprung halten oder gar ausbauen kann.
Auch sollte versucht werden, dass man im letzten End den letzten Stein bekommt.
Charakteristik : Bei Vorsprung defensiv spielen. Bei Rückstand riskieren und aufholen.
‚Garbage-Curling‘ um alles oder nichts.
Den letzten Stein im letzten End erzwingen.
Ein Spiel (match) dauert bei großen Turnieren in der Regel zehn Ends. Bei kleineren Wettbewerben sind auch acht Ends
üblich. Steht das Spiel am Ende unentschieden, werden solange Zusatzends gespielt, bis eine Entscheidung herbeigeführt
werden konnte. Sieht ein Team keine Möglichkeit mehr, das Spiel zu gewinnen, so kann es dieses aufgeben, falls mindestens
sechs Ends absolviert worden sind. Um zehn Ends zu spielen, erhält jede Mannschaft 75 Minuten Zeit (73 Minuten für das
eigentliche Spielen und zweimal eine Minute für Time-outs). Für ein Zusatzend stehen jedem Team 10 min zur Verfügung.
Überschreitet eine Mannschaft diese Zeit, verliert sie automatisch - selbst wenn sie in Führung liegt.
SPIELPHASEN & TAKTIKEN
Die 5 Punkte der taktischen Lagebeurteilung
1. Welches End wird gespielt ?
2. Wie ist der Spielstand ?
3. Welche Mannschaft spielt den letzten Stein ?
4. Welcher Stein im End wird gespielt ?
5. Wie ist die momentane technische Lage im Haus.
Wann spiele ich defensiv ?
Wann spiele ich offensiv ?
am Anfang des Spiels
ohne den letzten Stein
mit mehr als 2 Steinen im Vorsprung
im Zusatzend : mit dem letzten Stein
Defensiv :
mit dem letzten Stein
mit mehr als 2 Steinen im Rückstand
im Zusatzend : ohne den letzten Stein
Defensiv :
ohne Guarden
wenige Steine im Spiel
viele Take-outs
Risiko-arm
mit Guarden
viele Steine im Spiel
wenige Take-outs
Risiko-reich
Spiel ohne den letzten Stein
Spiel mit den letzten Stein
- eher defensiv
- in die Mitte spielen
- Gegner darf nur 1 Stein schreiben
- eher offensiv
- nach aussen spielen
- 2 oder mehr Steine schreiben
AUSRÜSTUNG / ZUBEHÖR
Zum curlen benötigt es folgende Ausrüstung :
- gutes Schuhwerk
- Slider
- oder Curling-Schuhe mit Anti-Slider
- Besen
- warme Bekleidung* ( Zwiebelschalen-Prinzip )
- dehnfähige Hosen ( keine Jeans ! )
optional :
- Handschuhe
- Sliding-Hilfe
- Stoppuhr
- Knieschoner
Die Steine und Scoretafeln sind in allen
Curlinghallen vorhanden.
Meistens bekommt man da auch
leihweise einen Besen und sogar Slider.
* Keine Baumwoll- und synthetische Oberbekleidung mischen.
Der Schweiss soll abgeführt werden können. Dies würde durch die
Baumwolle verhindert werden und man würde zu frieren beginnen.
REGELWERK
Ein Spiel umfasst acht, bzw. zehn Ends. Vorbehalten sind Beschlüsse eines Skipmeetings bei Open-air Verbandsspielen
und vorzeitigen Spielabbrüchen. Lautet das Ergebnis nach dem achten, bzw. dem zehnten End unentschieden
(gleich viele Steine), so werden in den SWISSCURLING LEAGUES und in den Nachwuchsmeisterschaften Zusatzends (ZE)
bis zur Entscheidung gespielt.
Auf den Resultatlisten (Spielplänen) werden die effektiven Schlussresultate, nach Zusatzend(s) mit dem Vermerk ZE
nach dem Resultat, aufgeführt.
Der Gewinner des letzten zählbaren Ends beginnt das erste Zusatzend.
An den Breitensportmeisterschaften (inkl. deren Ausscheidungen, exkl. Open-air Meisterschaft) gilt folgende Regelung:
In den Round-Robin Spielen wird maximal ein Zusatzend gespielt. Gibt es auch nach dem Zusatzend keinen Sieger,
so gewinnt dasjenige Team die Begegnung, welches im Zusatzend nicht den letzten Stein hatte.
Bei Entscheidungsspielen um Qualifikationsplätze und Halbfinals/Finals werden max. zwei ZE gespielt,
danach entscheidet ein Steinspiel. Auf den Resultatlisten (Spielplänen) werden die effektiven Schlussresultate
nach Zusatzend mit dem Vermerk ZE nach dem Resultat aufgeführt.
Es gilt folgende Wertung:
2 Punkte für ein gewonnenes Spiel
0 Punkt für ein verlorenes Spiel
Die vorstehenden Bestimmungen gelten sinngemäss auch, falls aufgrund des Beschlusses eines Skipmeetings
bei Open-air oder eines vorzeitigen Spielabbruchs weniger als acht, bzw. zehn Ends gespielt werden.
Weitere Informationen sind wie folgt zu finden : http://www.curling.ch/sca/reglemente/de.aspx
Es ist verboten, beim Wischen den Stein zu berühren ( burned Stone ). Solche Steine sind ungültig und werden aus
dem Wettkampf herausgenommen. Wird ein Stein absichtlich berührt, entscheidet der gegnerische Skip, wie die
Steine im Haus aufgebaut werden ( was währe wenn gewesen, wenn er getroffen hätte - zu seinem Vorteil ).
Die Einhaltung der Regeln überwachen in erster Linie die beiden Mannschaften
untereinander d.h. die Skips einer jeden Mannschaft regeln, ob ein Stein im Spiel verbleibt oder nicht.
Erst wenn keine Einigung zwischen den beiden Skips erzielt werden kann, schreitet ein Schiedsrichter ein und trifft
die Entscheidung.
Es ist nicht gestattet, den Gegner zu behindern. Nicht spielende Spieler halten sich am Rand zwischen den beiden
Hog Lines auf ( neu zwischen den Courtesy Lines ).
Es ist auch nicht gestattet, im Spielfeld zu essen oder zu trinken. Hinter dem Hack wird dies toleriert.
BEGRIFFE
Blank End
Auch Nullerend genannt. Spielresultat, wo kein Stein im Haus liegt. Wird im modernen Curling oft herbeigeführt,
um im nächsten End den Vorteil des letzten Steins beizubehalten.
Dolly-Shot Ziel, mit der Steinabgabe die Haus-Mitte zu erreichen.
Draw
Langsam gespielter Stein, der im Haus zu liegen kommt.
End
Spielabschnitt, aber auch das gegenüberliegende Haus. Pro End werden 16 Steine ( 2 x 8 ) gespielt.
Ein Spiel geht über 8 Ends. An Weltmeisterschaften oder Olympiaden gar über 10.
Freeze
Stein an andere(n) spielen, ohne dass dieser bewegt wird.
Guard
Stein vor einem gut liegenden Stein ( schützt diesen, „Wächter“ )
Hack
Abstossvorrichtung für die Steinabgabe
Ham & Eggs Zwei nebeneinander liegende Steine ( oft auch Brille genannt )
Holine
Steine, die diese Linie nicht in vollem Umfang passiert haben, sind ungültig.
Haus
Kreisbild des Hauss. Durchmesser 3.66m. Ziel ist, die Steine darin zu platzieren um Punkte zu machen.
In-Handle
Auch In-turn genannt. Handbewegung bei der Steinabgabe nach innen. Drehung im Uhrzeigersinn.
Der Stein curlt dann von links nach rechts.
Lead
Spieler Nr. 1 eines Teams. Dieser Spielt die Steine Nummer 1 und 2.
Out-Handle Auch Out-turn genannt. Handbewegung bei der Steinabgabe nach aussen. Drehung gegen den Uhrzeigersinn.
Der Stein curlt dann von rechts nach links.
Over tee
Stein soll über die Tee-Line ( Mittellinie des Hauss ) gespielt werden.
Pebbled Ice Kiesel Eis. Durch feines besprühen des mit Wasser wird die gekörnte Eisoberfläche erreicht.
Peels
Unentschieden; Umgangssprachlich auch ‚Pilz‘ genannt.
Promote
Einen stehenden Stein anspielen, so dass dieser weiter geschoben wird und dadurch besser liegt.
Rink
Auch Sheet genannt. Eine Curlingbahn auf dem Spielfeld.
Round Robin Gruppenspiele ‚jeder gegen jeden‘. Häufig 1.Phase eines Turniers.
Second
Ist Spieler Nummer 2. Er spielt den Stein Nr. 3 und 4 ( auch Mate genannt ).
Shot
Bestliegender Stein im Haus.
Skip
Spieler Nr. 4; Teamkapitän in Aktion. Er spielt den 7ten und 8ten Stein.
Sliding delivery Gleitende Steinabgabe ( mit Slidingschuh oder zu befestigender Slidingsohle.
Sweeping
Wischen der Eisoberfläche, damit der Stein weiter gleiten und eine gestrecktere Bogenlinie absolviert.
Take-out
Schnell gespielter Stein, der einen anderen Stein entfernen soll.
Third
Ist der dritte Spieler im Team ( Vice-Skip ). Er spielt Stein Nr. 5 und 6.
Weight
So bezeichnet man die Stärke, mit der der Stein gespielt wird, um eine gewisse Strecke zu überwinden.
Wick
Den eigenen Stein so auf einen anderen Stein aufprallen lassen, dass er im gewünschten Winkel weiter gleitet.
ABKÜRZUNGEN / WEBLINKS
1th
2nd
3th
4th
RCCC
WCF
ECF
SCA
Lead; erster Spieler im Team ( spielt den Stein Nr. 1 + 2 )
Second; zweiter Spieler im Team ( spielt den Stein Nr. 3 + 4 )
Thierd; Vice-Skip des Teams ( spielt den Stein Nr. 5 + 6 )
Skip; Kapitain des Teams ( spielt den Stein Nr. 7 + 8 )
Royal Caledonian Curling Club ( früher Grand National Curling Club )
World Curling Federation ( früher International Curling Federation )
http://www.worldcurling.org/
European Curling Federation
http://www.ecf-web.org/
Swiss Curling Association ( früher SCV Schweizerischer Curling Verband )
http://www.curling.ch
seit 1838
seit 1966
seit 1975
seit 1942
HINWEISE
folgende Hinweise schützen vor Unfällen :
Aufs Eis geht man immer zuerst mit dem ‚normalen‘ Schuh und nie mit dem Slider.
Auf dem Eis bewegt man sich nie Rückwärts !
Steine werden auf dem Eis nie angehoben/getragen.
Man räumt die Steine nie im Rücken eines Spielers zurück in die ‚Garage‘.
Werden Steine auf dem Eis zurückgelegt oder verschoben, dann benützt man dafür den Besen.
Damit der Gegner nicht beeinflusst wird, halten sich die anderen Spieler immer seitlich vom Spielfeld auf.
( zwischen den Hug-Lines oder Courtesy-Lines ).
allgemeine Hinweise :
Vor dem Spiel holt man immer zusammen die Steine und man räumt sie auch immer zusammen wieder auf.
Man wünscht dem gegnerischen Team vor dem Spiel ‚schönes Spiel‘ und sich ‚gut Stein‘, wobei man sich dabei die Hand gibt.
Nach dem Spiel gratuliert man dem Siegerteam mit ‚Gratuliere‘ und gibt sich ( seinem Team ) ebenfalls die Hand.
Die Siegermannschaft lädt die Verlierer immer zu einem Apero ein.
Meistens organisiert der Sieger-Skip die Abrechnung und teilt diese unter der Mannschaft auf.
IMPRESSUM
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GUET STEI
in8 / 10.01.2009

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