devot stute
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Alexis Verron Magische Lust 2 Impressum „Magische Lust“ von Alexis Verron herausgegeben von: Club der Sinne®, Pankgrafenstr. 7, 13187 Berlin, Mai 2015 zitiert: Verron, Alexis: Magische Lust, 1. Auflage © 2014 Club der Sinne® Inh. Katrin Graßmann Pankgrafenstr. 7 13187 Berlin www.Club-der-Sinne.de [email protected] Stand: 01. Mai 2015 Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 13187 Berlin Coverfoto: © AlexAnnaButs /Shutterstock.com Covergestaltung: Club der Sinne® ISBN 978-3-95604-431-1 3 Das vorliegende eBook ist urheberrechtlich geschützt. Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter www.Club-der-Sinne.de oder www.Dirty-Talk-Stories.com Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig. Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex! 4 Inhaltsverzeichnis 1 .................................................................................................. 7 2 ................................................................................................ 19 3 ................................................................................................ 33 4 ................................................................................................ 46 5 ................................................................................................ 59 6 ................................................................................................ 66 7 ................................................................................................ 87 8 ................................................................................................ 98 9 .............................................................................................. 105 10 ............................................................................................ 116 11 ............................................................................................ 125 12 ............................................................................................ 131 13 ............................................................................................ 150 14 ............................................................................................ 158 15 ............................................................................................ 177 16 ............................................................................................ 184 17 ............................................................................................ 201 18 ............................................................................................ 213 19 ............................................................................................ 221 20 ............................................................................................ 230 21 ............................................................................................ 243 5 22 ............................................................................................ 251 23 ............................................................................................ 265 24 ............................................................................................ 276 25 ............................................................................................ 287 26 ............................................................................................ 301 27 ............................................................................................ 314 28 ............................................................................................ 326 29 ............................................................................................ 339 6 1 Warum kribbelte die Haut an ihrer Vulva so penetrant? Weil sie von Djamila träumte? Es war ein schöner, wenngleich auch ein verbotener Traum. Sehnsüchtig seufzend griff sich Nicole in den Schoß. Sie stutzte, ächzte im nächsten Moment erschrocken – was war passiert? Sie hielt den Atem an, ihre Finger tasteten jetzt hektisch über ihr Geschlecht – das Ergebnis bestätigte sich. Aber das konnte doch nicht sein … Wo sind meine Haare?! Wohin war der dichte Pelz aus dunkelbraunem Kraushaar verschwunden? Erst gestern noch hatte sie die Zierde ihres Deltas an den Rändern akkurat gestutzt. Und jetzt? Nicole verstand das nicht … Verstört streichelte sie immer wieder über die Scham, fühlte einen öligen Film auf der jetzt nackten Haut. Nachdem sie die Hand vors Gesicht geführt hatte, stieg ihr ein betörender Duft in die Nase. Lavendel? Wurde sie nach einer Intimrasur mit dieser wohlriechenden Lotion eingecremt? Würde die zarte Haut sonst noch stärker jucken? Aber was war eigentlich passiert? Wo bin ich eigentlich? 7 Um sie war stockdunkle Nacht, Nicole zwang sich, die Augen zu öffnen – schon oft hatte sie so unangenehmen Träumen entrinnen können. Ihre Augenlider waren schwer, sie musste kämpfen, um sie zu öffnen ... warum bin ich wie gelähmt? Endlich gelang es ihr zu blinzeln. Nicole sah eine dunkelviolette, gummiartige Masse über sich wabern, meinte, darin einen fahlen Mond zu erkennen. Sie setzte sich auf, rieb sich die Augen. Der Mond wurde zu einer runden Wandlampe, die einen fensterlosen Raum spärlich beleuchtete. Der Raum mit den flechtenüberzogenen Steinwänden erinnerte an ein mittelalterliches Burgverlies. Die Raumgröße änderte sich ständig, die Wände wechselten von dunklem Violett zu einem undefinierbaren beigen Ocker. Es war eine skurrile Situation. Die Decke senkte sich, die Wände näherten sich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Nicole nicht unter Klaustrophobie gelitten, doch jetzt bekam sie Atemnot – sie hatte schon manch schlimmen Albtraum erlebt, aber solche Halluzinationen waren ihr bislang völlig fremd! Sie hörte ein eigentümliches Lachen, hörte sich dann selbst, wie sie aufgeregt nach Luft schnappte. Nach einer Weile beruhigte sie sich, die Beklemmung schwand. Die Wände verwandelten sich allmählich in ein schmutziges Grau, die Geometrien stabilisierten sich … Was für ein 8 absurdes Theater, Nicole wollte den Traum trotzdem so schnell wie möglich verlassen. Wach auf, Nicole – wach auf!, beschwor sie sich. Sie kniff die Augen zusammen, riss sie wieder auf. Demoralisiert sah sie wieder auf die gleiche Wand, entdeckte an der Wand hinter ihrem Rücken eine Stahltür. Sie erhob sich von der Holzpritsche, auf der sie gelegen hatte und ging zu der rostigen Tür. Nicole drückte den Griff herunter. Überraschenderweise ließ sich die Tür öffnen – ohne jedes Knarzen und Quietschen – und überraschenderweise bekam Nicole kalte Füße … War das in einem Traum möglich? Sie sah an sich hinab, sah sich barfuß auf Steinplatten stehen, bemerkte dabei, dass sie völlig unbekleidet war. Wieder griff sie sich zwischen die Beine, abermals bestätigte es sich, dass sie rasiert war … Wollte denn ihr Freund Guillaume Vuchone, den sie vor wenigen Wochen verlassen hatte, nicht immer, dass sie untenherum wie ein kleines Mädchen aussieht? Ja, aber Nicole war längst kein Mädchen mehr, sie war eine Frau, die in vier Monaten dreißig wurde. Sie hatte Guillaume im letzten Winter kennengelernt. Er war selbstständiger Designer, sah blendend aus und war anfangs sehr charmant. Später offenbarte er andere Seiten. Zunächst dachte sie, dass das in kreativen Kreisen 9 zum guten Ton gehören würde, aber dann wurde es schlimmer. Ihr Ex war schlichtweg pervers, denn mehr als einmal forderte er, dass sie sich rasieren solle, um sich besser blutrote Lebensmittelfarbe in die Scheide schmieren zu können – er wollte eine Entjungferung nachstellen. Nicole weigerte sich jedes Mal vehement, jedes Mal gab es heftigen Streit. Guillaume wurde immer zügelloser. Manche S/M-Peitschenrituale waren sogar ganz reizvoll, doch als er sie im Bett brutal würgte, beschloss Nicole, sich von ihm zu trennen. Guillaume war untröstlich gewesen, entschuldigte sich tausendmal. Er hätte im Sexrausch die Kontrolle verloren, es würde nie wieder vorkommen. Es kam wieder vor, schon zwei Tage später. Nicole brach den Kontakt ab, doch er stellte ihr ständig nach, verfolgte sie regelrecht. Guillaume zeigte sich plötzlich wieder zuvorkommend und höflich, schenkte ihr Blumen und Parfüm, ging mit ihr zum Schuhkauf. Sie versöhnten sich, Guillaume bemühte sich aufrichtig ... dachte sie zumindest. Dann kam der zehnte September. Guillaume war bereits seit über einer Woche verschollen. Das passierte ab und an, er nannte es künstlerischen Freiraum. Sie war noch so blöd gewesen und hatte ihn gesucht, fand ihn schließlich im Hinterzimmer einer Spelunke. Dort roch es widerlich nach Tabak, Alkohol, Schweiß und Urin. Was 10 jedoch noch wesentlich schlimmer war als der bestialische Gestank, war der Anblick, der sich Nicole bot. Die grässliche Szene würde sie nie vergessen, sie hatte sich für immer in ihrem Gehirn eingebrannt: Eine beinahe am ganzen Körper tätowierte, blutjunge Prolette hüpfte auf einem Graubärtigen herum, der so schaurig ächzte, als würde er jeden Moment das Zeitliche segnen. Das TattooGirl spielte bei ihrem Ritt an den schlaffen Schwänzen von zwei Besoffenen, die Nicole blöd angrinsten. Von einem Pimmel tropften Samenschlieren, der andere pisste dem Mädchen in den Mund. Die versaute Schlampe versuchte, alles zu schlucken – war sie überhaupt schon volljährig? Die Frage war jedoch mehr als überflüssig, denn die entscheidende Frage war schließlich, was Guillaume in dieser illustren Gesellschaft machte. Er kniete vor einer unendlich fetten Farbigen und rammelte sie in den Mund. Seine Gespielin sah aus, als ob sie in ihrem Drogenrausch gar nicht mitbekommen würde, was überhaupt passiert. Aber damit nicht genug: Hinter ihrem Freund zuckte ein verwahrloster Typ. Seine fettigen, schulterlangen Haare klebten an einem knochigen Schädel – er wäre in jeder Geisterbahn die Attraktion gewesen! Der grässliche Vogel hatte auch noch die Chuzpe, durch seine Zahnlücken zu krähen, Nicole solle reinkommen und eine Runde mitvögeln – er würde auch Frauen in den Arsch ficken. Es 11 war abscheulich, Nicole wurde beinahe schlecht. Sie stand unter Schock, war absolut sprachlos. Auch weil ihr Freund nur stumpf vor sich hin glotzte. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Nicole in der Tür stand. Als er abartig grunzend der Dunkelhäutigen erst in den Mund schoss und ihr dann über die monströsen Brüste spritzte, machte sie auf dem Absatz kehrt und hetzte so kopflos auf die Straße, dass sie fast in einen Stadtbus gerannt wäre. Im Nachhinein war Nicole heilfroh gewesen, dass sie Guillaume bei diesem Künstlertreff erwischt hatte, denn das groteske Schauspiel war ein heilsamer Schock. Zwei Stunden später hatte Nicole alles, was ihr wichtig war, in zwei Reisetaschen gepackt und ein Taxi zum Bahnhof genommen. Sie tauchte einige Tage in Paris unter, ließ sich dort gründlich untersuchen. Zum Glück war sie von dem perversen Schwein nicht angesteckt worden. Sie hatte zwar schon länger keinen Verkehr mehr mit Guillaume gehabt, aber nachdem sie ihn bei der üblen Orgie erwischt hatte, musste sie befürchten, dass er in der Wahl seiner Partnerinnen (und Partner!) zuvor auch nicht wählerisch gewesen war. Aus Furcht, dass sie der skrupellose Sexteufel aufstöbern könnte, war Nicole in Paris in drei verschiedenen Quartieren abgestiegen, war dann nach einem zweiwöchigen Aufenthalt in Limoges noch weiter in den Süden gefahren. Schließlich war sie in einem 12 beschaulichen Städtchen am Oberlauf der Garonne gelandet, weil sie hier durch einen glücklichen Zufall ab November einen Job in einem Reisebüro antreten durfte. Hier wollte sie neu durchstarten, von Männern hatte sie die Nase erstmal gestrichen voll. Um nicht von ihrer belastenden Vergangenheit eingeholt zu werden, hatte sie in Roubaix alle Zelte rigoros abgebrochen. Nicole wollte unbedingt verhindern, dass sie von ihrem Ex in der neuen Wahlheimat aufgespürt wird. Aber das hatte ja offensichtlich nicht geklappt ... Welche Fehler habe ich nur gemacht? Nicole hatte doch seit Paris keine Kreditkarten mehr benutzt, hatte sogar einer amerikanischen Touristin einen Brief an ihre ehemalige Chefin mitgegeben, den das USGirl nach Roubaix schicken sollte, nachdem sie den Atlantik überquert hatte. Die falsche Spur war perfekt – oder hatte Lucy Hamilton, wie die junge Frau aus Philadelphia hieß, ihr Versprechen doch nicht gehalten, als sie wieder in ihrer Heimat war? Hatte sie Nicole und ihre Karte schlichtweg vergessen? Und ich selbst?, fragte sich Nicole, habe ich etwas anderes übersehen? Würde ich einen weiteren Fehler machen, wenn ich jetzt durch diese Tür ginge? 13 Nicole biss die Zähne aufeinander. Sie hatte keine andere Wahl, wenn sie hier in diesem Verlies nicht verrotten wollte! Schon im nächsten Moment hatte sie ihr neu geschöpfter Mut jedoch wieder verlassen. Sie zauderte, weil sie Guillaume Vuchone nicht direkt in die Arme laufen wollte. Was hatte das Scheusal eigentlich vor, wenn er ihrer habhaft werden sollte? Wollte er sie an irgendwelche stinkenden Galgenvögel verhökern, weil er Geld brauchte? Standen die sabbernden Geier auf rasierte Frauen? War sie deshalb unten rasiert worden, weil Guillaume dann mehr Geld für sie verlangen konnte? Nicoles Zähne schlugen leise aufeinander. Sie presste die Kiefer aufeinander, zog die Tür einen Spalt auf. Stickige Luft schlug ihr entgegen. Sie war warm und feucht. Ängstlich streckte sie den Kopf nach vorn – der enge, mit Spinnweben verhangene Gang endete nach wenigen Metern in schwarzem Nichts. Wimmelte es dort womöglich vor Ratten? Und lauerten dort die Geier? Würden sie jeden Moment über sie herfallen? Ja, macht die kleine Schlampe fertig. Nur zu, Männer – sie will es hart – und von allen Seiten!, hörte sie schon ihren Ex höhnen, als sie in ihrer Fantasie sah, wie sie von mehreren finsteren Gestalten brutal gepackt und mit steifen Schwänzen bedrängt wurde. 14 Nicoles Knie wurden weich, an den Innenseiten ihrer Schenkel wurde es warm. Wasser rann an den Beinen hinab. Das Horrorszenario war ihr derart in die Glieder gefahren, dass sie es nicht halten konnte. Kurz darauf stand sie in einer kleinen Pfütze. Aus der Pfütze wurde eine größere Lache, ein strenger Geruch erfüllte den Raum – das konnte wirklich nur ein böser Traum sein! Tränen stiegen ihr in die Augen, heulend drückte Nicole die Tür wieder zu und taumelte zur Pritsche zurück. Sie sank nieder, ein Taubheitsgefühl lähmte sie, zugleich fing es in ihrem Kopf zu rauschen an. Immer mehr Fragen bedrängten sie. War es gar kein Traum? Der Uringeruch, die kalten Füße – verdammt, so bizarr das Ambiente auch sein mochte, so erschreckend real waren ihre Empfindungen. Nicole knirschte mit den Zähnen, ihr war bewusst geworden, dass die Szenerie echt sein musste. Sie schluckte mehrmals, raufte sich die Haare: Wie hatte sie Guillaume Vuchone in dieses Loch geschleppt? Sie inspizierte ihre Hände, Arme und Beine. Von ihren langen, perfekt manikürten Fingernägeln war kein einziger abgebrochen, sie konnte weder Schürfwunden noch blaue Flecken erkennen – aber sie konnte doch unmöglich freiwillig in diesem Kerker gelandet sein … 15 Nicole schüttelte den Kopf. Die Theorie mit ihrem Ex bröckelte in sich zusammen. Guillaume hätte doch unmöglich ihre Spur über Paris und Limoges bis hierher verfolgen können, sie hatte schließlich bei ihrer Flucht aus Roubaix akribisch alle Spuren verwischt, um den schrecklichen Kerl endgültig loszuwerden … Aber wenn nicht ihr Ex hinter diesem Martyrium steckte, wer dann? Wer hatte sie hierher gebracht? Wer hatte sie ausgezogen? Und verdammt: Wer hatte sich erdreistet und hatte ungefragt ihre Scham rasiert? Ein bitterer Geschmack schnürte ihre Kehle zu, ihr wurde leicht schwindlig … War die Rasur noch das Harmloseste, das ihr widerfahren war? Nicoles Hände fingen zu zittern an. Sie glitten wieder zwischen die Schenkel, ihre Finger tasteten behutsam die Labien ab. Nachdem sie nichts Außergewöhnliches an ihren Schamlippen feststellen konnte, legte sie sich auf den Rücken und spreizte die Beine. Vorsichtig führte sie einen Finger ein, fühlte keine Flüssigkeiten, die dort nicht hingehörten – zumindest nicht ohne ihren ausdrücklichen Wunsch. Nicole zog den Finger aus der Scheide und roch daran. Nicole konnte nur ihre eigenen Gerüche wahrnehmen – offensichtlich war kein Mann in ihr gekommen. Jedenfalls keiner ohne Gummi. Aber konnte sie eine Vergewaltigung generell ausschließen? Guillaume 16 war doch verrückt nach Rollenspielen, wo es hart zur Sache ging … Inzwischen wünschte sie sich beinahe, dass sie die Gefangene ihres Ex war. Guillaume kannte sie, ihn könnte sie unter Umständen gnädig stimmen, könnte ihn täuschen, um erneut zu fliehen. Aber war das überhaupt seine Handschrift? War er inzwischen noch skrupelloser? Würde er sie wirklich betäuben und dann schänden? Sie war jetzt von der belgischen Grenze fast tausend Kilometer entfernt … War sie nicht einmal hier vor ihm sicher? Aber dann müsste sie ja nach Spanien weiterziehen, um endgültig ihre Ruhe vor ihm zu finden. Nein, was für ein Dilemma! Nicoles Freundin hatte sie von Anfang an vor Guillaume Vuchone unberechenbarer gewarnt. Psychopath, Er meinte wäre sie. War ein er inzwischen komplett abgestürzt, oder hatte ihm der Drang nach Vergeltung Halt geben? Sie hatte ihn kennengelernt. Viel zu gut. Dass sie ihn verlassen hatte, würde Vuchone nicht kampflos akzeptieren. Aber würde er aus Rache zum Verbrecher werden? Nicole stöhnte verzweifelt. Die unzähligen Fragen, auf die sie keine Antworten fand, machten sie konfus. Ihre Hände fingen zu zittern an. Konnte sie überhaupt mit Gewissheit sagen, ob ihr ein Leid zugefügt worden war? Schließlich wusste sie nicht, wie lange sie schon in dem 17 gottverlassenen Verlies schmachten musste … Verdammt, wo sind eigentlich meine Kleider? Auf dem Stuhl neben der Pritsche hing nur ein weißes Hemd – war sie denn nicht in dem luftig gelben Sommerkleid auf das Stadtfest gegangen? Ja, es war zwar bereits Mitte Oktober, aber immer noch angenehm warm. Kein Vergleich zu dem schmuddeligen Wetter, das es zu dieser Zeit schon oft im Norden gab. Sie nickte bedächtig, schemenhaft zurück … 18 die Erinnerung kehrte 2 Nicole wollte sich mit ihrer Nachbarin Djamila auf dem hiesigen Weinfest treffen, wollte dort nach ihrer Odyssee quer durch Frankreich den Start in ein neues Leben feiern. Djamila war eine junge Libanesin. Sie lebte auch alleine, hatte Nicole beim Einzug in ein kleines Appartement geholfen, als sie vor zwei Wochen in das südfranzösische Städtchen gekommen war. Djamila war erfrischend unkompliziert und unterhaltsam. Sie ging in die Abschlussklasse der hiesigen Wirtschaftsschule, mochte somit etwa gut zehn Jahre jünger als Nicole sein. Sie waren am Weinstand eines gewissen Tartre verabredet. Der Winzer stand beim Stadtfest immer zwischen dem Ende der Rue Lavoisier und dem Flussufer, hatte Djamila erklärt, die gleich nach ihrem Nachmittagsunterricht hinkommen wollte. Es war wirklich leicht zu finden gewesen, doch Djamila kam nicht. Sie antwortete auch nicht auf zwei SMS. Nicole wartete dennoch über zwei Stunden auf die Libanesin, plauderte bei einem Glas Sauvignon Blanc mit einem Ehepaar aus ClermontFerrand, das auf ihrer Urlaubsreise in die Pyrenäen einen Zwischenstopp eingelegt hatte. Das Gedränge wurde dichter, immer mehr Leute strömten zur Garonne, um die 19 besten Plätze für das nach der Dämmerung angekündigte Feuerwerk zu ergattern. Djamila war allerdings nicht dabei. Nicole grübelte. Wer war noch am Stand von Monsieur Tartre? Eine Gruppe ausgelassener Jugendlicher, drei ältere Damen. Und war da am anderen Ende des langen Tresens nicht noch diese vollbusige Frau? Die etwa Vierzigjährige war Nicole aufgefallen, weil sie respekteinflößend wirkte. Das lag wohl auch daran, weil sie auffallend dunkel geschminkt war und ihr bläulich schwarz schimmerndes Kurzhaar streng nach hinten gestriegelt hatte. Sie rauchte pausenlos Zigarillos und flirtete mit einem untersetzten Kahlköpfigen, der wie ein Zuhälter aussah. Der grobschlächtige Kerl verschwand, Madame Noir wurde wenig später von einem gelackten Schönling mit grau melierten Schläfen umgarnt. Nicole erinnerte sich noch an ein aufdringliches Rasierwasser. Stammte es von dem Begleiter der mondänen Raucherin? Sie wusste es nicht mehr, wusste nur noch, dass sie sich noch ein Glas Wein bestellte und dass sich das Ehepaar verabschiedete. Und dann? Sie zuckte verzweifelt mit den Schultern. Warum war ihr Gedächtnis ab diesem Zeitpunkt gelöscht? Nicole liefen Tränen über die Wangen, sie setzte sich wieder auf die Pritsche und rieb sich über die Arme. Ihr war kalt geworden. Sie griff zu dem Hemd, das dem 20 Schnitt nach ein Herrenhemd sein musste. Sie roch daran. Es duftete frisch gewaschen. Nicole zog es über, es reichte ihr drei Handbreit über die Knie. Unter dem Stuhl entdeckte sie ihre gelben Pumps. Obwohl es ihr wegen der besudelten Füße unangenehm war, schlüpfte sie hinein und ging erneut zur Tür. Nachdem sie hinausgespäht hatte, rieb sie sich verwundert das Kinn. Der zuvor stockfinstere Gang war jetzt beleuchtet. Nur ganz schwach, aber immerhin. Es roch nach Teer, nach Ruß. Nicole hatte fürchterliche Angst. Warum war plötzlich Licht im Gang? Wollte man sie holen? Eins war klar: Hier konnte sie nicht bleiben. Sie musste weg, musste einen Ausgang finden. Falls das nicht gelingen sollte, musste sie sich zumindest irgendwo verstecken. Solange bis sich eine Möglichkeit zur Flucht bot … War das jetzt vielleicht sogar die Chance, um unbemerkt aus den Katakomben zu entkommen? Nicole gab sich einen Ruck und stakste auf ihren hohen Absätzen in den Gang. Nach einer Biegung passierte sie eine kokelnde Fackel, der Gang teilte sich. Was jetzt – nach links, oder sollte sie besser nach rechts abbiegen? Wieder hörte Nicole ein seltsames Lachen. Es schien von einer Frau, schien von links zu kommen – gab es noch eine Gefangene? Aber hatten die einen Grund zu lachen? 21 Nicole folgte den mysteriösen Klängen. Der Gang wurde nach der Abzweigung nach links schmaler und niedriger, er war ebenfalls mit Fackeln beleuchtet. Zum Glück gab es aber weder Ratten noch Fledermäuse. Es ging etliche Stufen hinab, die Luft wurde stickig und feuchter, je tiefer sie hinabstieg. Nicole kam an einer grob gezimmerten Tür vorbei, versuchte sie zu öffnen. Sie war versperrt. Als sie das Ohr ans Holz legte, hörte sie ein leises Gluckern. Gab es hier eine Quelle, einen Brunnen? Egal, sie musste weiter. Nach etwa zwanzig Metern stieg sie eine enge Wendeltreppe empor, gelangte wieder zu einer Tür. Sie war ebenfalls aus schweren Bohlen, war zudem mit massiven Eisenbeschlägen versehen. Ihre schweißnassen Finger drückten die altertümliche Klinke. Zu ihrer Überraschung ließ sich diese Tür öffnen. Sogar ohne jedes Geräusch. Nicole nahm all ihren Mut zusammen und ging durch die Tür. Sie stand jetzt in einem geräumigen, fensterlosen Gewölbe. Kerzen verbreiteten ein schummriges Dämmerlicht. Diese steckten auf Wandhaltern aus Schmiedeeisen, die an den mächtigen Säulen angebracht waren, die das Kreuzrippengewölbe abstützten, das wie Säulen und Wände aus roten Lehmziegeln gemauert war. Zum Inventar gehörten einige rustikale Möbel, die allem Anschein nach wohl schon 22 Kreuzrittern gedient haben mochten. Am anderen Ende der Halle entdeckte sie eine halb geöffnete Tür. Ihr Fluchtweg?! Nicole schöpfte Hoffnung, huschte eilig von Säule zu Säule, sah sich immer wieder um und lauschte … Es war kein Lachen mehr zu hören – war sie allein? Als sie unmittelbar vor der rettenden Tür war, setzte Nicoles Herzschlag für einen Moment aus, ihr verschlug es den Atem – unmittelbar vor ihrer Nase war die Tür lautlos ins Schloss gefallen … wie von Geisterhand! Ein leises, metallisches Klicken folgte, offensichtlich wurde die Tür von außen abgesperrt. Nicole war wie gelähmt, wollte um Hilfe rufen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit konnte sie sich aus der Schockstarre befreien und hetzte zum anderen Hallenende zurück – doch inzwischen war auch diese Tür verschlossen! Nicole war entsetzt. Sie rüttelte in Panik daran, doch es war zwecklos, die Tür gab keinen Millimeter nach. Fatal, sie saß wieder in der Falle. Nicole stöhnte ohnmächtig, ballte dann die Fäuste und spähte um die eine oder andere Säule, jederzeit gewappnet, einem Angreifer ohne jede Vorwarnung ins Gesicht zu boxen, oder noch besser: ihm brutal in die Eier zu treten! 23 Es war jedoch niemand zu sehen. Nicole sank demoralisiert auf eine Holzbank und haderte: Warum konnte das kein Traum sein, aus dem man wieder aufwachen konnte? Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe. Es war so surreal, so grotesk – so ausweglos! Schluchzend schlug sie die Hände vors Gesicht, wischte sich die Tränen ab. Durch einen diffusen Schleier stierte Nicole apathisch ins Leere und zuckte plötzlich zusammen – sie hatte ein Schlurfen gehört. Es näherte sich! Tatsächlich: Hinter einer Säule tauchte eine vermummte Gestalt auf, die sie sich drei Meter vor ihr aufbaute. Sie trug eine bauschige und bis zum Boden reichende Kutte aus schwarzem Stoff, auf der über dem Saum ein tiefrotes Wellenband appliziert war. „Willkommen im Château Fontaine de Jouvence“, tönte eine dunkle Stimme unter der Kapuze hervor, die so tief ins Gesicht gezogen war, dass nur ein kantiges Kinn zu sehen war. Nicole schluckte, die markante Stimme mit dem gutturalen Timbre ließ ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Kurioserweise war es ein angenehmer Schauer – weil sie jetzt wusste, dass es nicht Guillaume Vuchone war? Nicole straffte alle Muskeln und duckte sich in eine Lauerstellung. Bei ihrem Ex hätte sie sich auch gewehrt. 24 Diesem Widersacher wollte sie es auch nicht leicht machen. Nicole wollte sich keinesfalls ergeben – sie war kein Opferlamm! „Willkommen beim Seminar für junge Hengste“, fügte die sonore Stimme jetzt an. „Bin ich auf einem Gestüt?“, fragte Nicole in einer Tonlage, deren Festigkeit sie selbst überraschte. „Exakt“, sagte die Gestalt kühl. „Und nach der entsprechenden Dressur wirst du unsere neue Stute sein.“ Nicole ballte jetzt noch entschlossener die Fäuste. „Wie bitte?“ „Du hast schon richtig gehört. Ich biete auf meinem Schloss Seminare für Knaben an, die lernen sollen, wie man mit gewissen Frauen umgeht. Sie sollen auch lernen, wie man deren Reizen widersteht, sollen aber auch lernen, wie man sie erfolgreich besteigt. Und jetzt steh auf, heb dein Hemd hoch: Ich will sehen, ob meine Zofe deine Fotze ordentlich vorbereitet hat.“ Nicole war perplex. Warum wich plötzlich alle Spannung aus ihr? Jeder Wille zum Widerstand? Sie erhob sich wie in Trance und zog den Saum des Hemdes nach oben. Verstört schüttelte sie den Kopf: Warum gehorchte sie der fremden Person? Warum präsentierte sie die nackte Scham mit einer Selbstverständlichkeit, als ob sie vor ihrer Frauenärztin stehen würde? 25 Nicole wusste keine Antwort darauf, auch deshalb, weil sie die nächsten Fragen noch viel mehr beschäftigten: Warum zum Teufel erregte sie das heisere Keuchen, das bei ihrem geheimnisvollen Gegenüber soeben eingesetzt hatte? Weil fremde, lüsterne Blicke so heiß auf ihrer nackten Möse brannten? Weil sie offensichtlich in dem archaischen Gewölbekeller unter irgendeinem Schloss für ganz spezielle Dienste auserkoren worden war? Hatte sie das überhaupt richtig verstanden? Sollte sie wirklich jungen, unerfahrenen Burschen als Sexsklavin dienen? „Du hast ein wirklich schönes Fötzchen“, gurrte die Gestalt nach anerkennendem Zungenschnalzen. „Die Kadetten dieses Jahrgangs haben unverschämtes Glück, das sie sich bei dir die Hörner abstoßen dürfen.“ Nicole stöhnte, ihre Beine fingen zu zittern an. Die Hitze, die ihr in den Unterleib geschossen war, wurde unerträglich. Nicole spürte, wie unvorstellbare Geilheit sie aufwühlte. Schon wenige Sekunden später war sie so nass, dass es aus ihrer Ritze sickerte. Die Hände glitten zu ihrem Geschlecht, ein Finger drückte sich in die glitschige Spalte, fing sanft zu zucken an. Ihre Klitoris schwoll an. Nicole stimulierte ihre sensibelste Zone mit immer unruhiger werdenden Fingern. Noch mehr Mösenschleim floss aus ihr. Es war schön ... schön verrückt – war sie eigentlich schon jemals so tierisch geil gewesen? Nicole konnte sich 26 nicht erinnern, konnte nicht mehr denken. Sie konnte sich nur noch die Perle wetzen, hörte sich dabei immer heftiger schnauben, hörte sich immer lustvoller wimmern. Nicole schwitzte immer stärker ... Hilfe, was machte sie eigentlich? Sie war entführt worden, jemand hatte ihr Schamhaar abrasiert, dann wurde ihr angedroht, dass sie als willige Stute zur Verfügung stehen sollte. Für irgendwelche, wildfremden Kerle, die hier angeblich lernen sollten, wie man mit einer Frau intim wird. Im Süden gab es offensichtlich ebenso perverse Typen wie an der Grenze zu Belgien. Und wenn schon, sie durfte sich das jedenfalls nicht gefallen lassen, niemals! Aber warum stürzte sie sich nicht mit dem Mut der Verzweiflung auf die ominöse Gestalt, um sie zu überwältigen, um zu fliehen? Wäre das in ihrer Notlage nicht die richtige Reaktion gewesen? Ohne Frage, aber warum tat sie das nicht? Warum masturbierte sie so hemmungslos, als ob sie einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen müsste? Noch dazu vor fremden Augen? Wer sah eigentlich noch zu? Lauerten noch andere Schergen hinter den Säulen? Oder in den Nischen im hinteren Teil der Halle, die von der schwachen Beleuchtung nicht erreicht wurden? Lauerten dort junge, vor Geilheit berstende Männer, deren Fäuste wie besessen 27 vor dem Schritt wedelten? Wichsten die Voyeure ihre Schwänze so toll, dass sie jeden Moment wild abspritzen würden? Ja, aber warum durfte sie das nicht sehen? Es wäre doch ein sensationeller Anblick, wie fette Samenschübe aus rot glühenden Eicheln geschleudert würden, wie endlose Kaskaden in hohem Bogen durch die Halle flögen, wie sie auf den Boden prasselten. Noch toller wäre allerdings, wenn die Jungs sie vollspritzen würden. Nicole wollte nicht nur sehen, wie Unmengen an Sperma sprudelte, sie wollte spüren, wie ihr klebrig heiße Wichse auf die dampfende Haut klatscht! Nicole näherte sich der Ekstase, sie konnte kaum mehr sehen – zu viele Strähnen der schulterlangen, brünetten Haare klebten bereits im schweißnassen Gesicht. Nicole verstand die Welt nicht mehr … Warum war sie denn nicht vor Angst gelähmt? Warum tat sie das? Hatte sie sich von der Stimme verhexen lassen? War die wohlklingende Tonlage nicht nur faszinierend, sondern magisch? Nicole fing zu heulen an. Ihr wurde klar, dass sie komplett den Verstand verloren haben musste ... Oder jagten ihre Finger etwa deshalb wie verrückt über ihren Schlitz, weil man ihr eine heimtückische Sexdroge verabreicht hatte? Hatte ihr Ex in der Spelunke ebenfalls die Kontrolle verloren, weil er unter Drogen gesetzt 28 wurde? War er schuldlos in die Orgie mit diesen grässlichen Leuten geschlittert? Sie wusste nicht, was mit Guillaume geschehen war, doch sie wusste, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Denn wie sollte Nicole es sich sonst erklären, dass sie plötzlich wie von Sinnen kreischte: „Wo sind meine Hengste?“ Niemand zeigte sich, die vermummte Gestalt stand immer noch reglos vor ihr. Lediglich der Atem ging jetzt noch schneller als zu Beginn ihrer zügellosen Darbietung. „Traut sich denn keiner? Will mir keiner seinen Schweif zeigen?“, rief Nicole heiser. „Keine Angst, ihr Süßen. Ich will doch nur ein wenig mit euren Schwänzen spielen, will sehen, wie weit ihr spritzen könnt.“ Nicole sah sich um … Was war los? Sie konnte doch spüren, dass mehr als zwei Personen in der Halle waren. Warum zeigten sie sich nicht? Gefiel sie ihnen nicht? Fahrig knöpfte Nicole mit der freien Hand das weite Herrenhemd auf, griff sich an den Busen. Als sich ihre Finger in die straffen Rundungen quetschten und sie anschließend die harten Nippel zwirbelte, stöhnte sie laut und langanhaltend auf. „Wo bleibt ihr, Jungs?“, lechzte sie vor Lust fiebernd. „Will keiner an meinen Titten lecken? Wer das gut macht, 29 dem blase ich einen, dass ihr die Engel singen hört! … Na, ist das kein Angebot?“ Wieder rührte sich nichts in der Halle. War sie mit dem Fremden wirklich allein? Warum holte der nicht seine Latte unter der Kutte hervor? Wieso wurde sie nicht von ihm bestiegen? War sein Ding etwa noch gar nicht angeschwollen? Wölbte sich an seiner Kutte deshalb nichts? Aber warum? Nicole machte ein langes Gesicht: Verschmähte er sie, weil sie sich so ordinär gebärdete? War er impotent? Oder war er etwa gar nicht von dieser Welt? Dreh jetzt nicht komplett durch, ermahnte sie sich, schließlich gab es noch eine plausible Erklärung: Der Typ stand nicht auf Frauen, sondern auf Männer – deshalb stand nichts bei ihm. Zu Nicoles Neugierde gesellte sich brennender Ehrgeiz: Sie wollte umgehend herausfinden, warum er nicht auf ihre sündige Show reagierte. Ja, sie würde vor ihm devot auf die Knie sinken, würde ihm die gierigen Lippen über die Eichel stülpen und ihm so emsig die Nille lutschen, bis sein Ding hart und steil wie ein Eichenprügel absteht! Nicole leckte sich über die Lippen – zugegeben, kein sehr origineller Plan, aber ein vielversprechender. Ihre flinke Zunge hatte bislang aus jedem Schlaffi einen 30