Kupferrohr-Kompendium Trinkwasser / Regenwasser

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Kupferrohr-Kompendium Trinkwasser / Regenwasser
Kupferrohr-Kompendium – Trinkwasser / Regenwasser
Kupferrohr-Kompendium
Trinkwasser / Regenwasser
Wieland-Werke AG, Ulm, Deutschland
Ø 6 bis 267 mm
Ø 6 bis 54 mm
Eco
Ø 12 bis 54 mm
Flex
Ø 12 bis 22 mm
Ø 15 bis 108 mm
Das Unternehmen
Kupfer
Die Wieland-Gruppe mit Sitz in Ulm
ist einer der weltweit führenden
­Hersteller von Halbfabrikaten und
Sondererzeugnissen aus Kupferwerkstoffen: Bänder, Bleche,
Rohre, Stangen, Drähte und Profile
sowie Gleitelemente, Rippenrohre
und ­Wärmeaustauscher.
Kupfer – aes cyprium, „von Zypern
stammendes Erz“, nannten die
Römer einst das rötlich glänzende
Metall. Doch Kupfer war schon
lange bekannt, bevor es von den
Römern seinen Namen erhielt. Als
ein in der Natur vorkommendes
Element ist es in jeder Hinsicht
wertvoll – ob als lebensnotwendiges Spuren­element im menschlichen Körper oder als Rohstoff in
der Erdkruste.
Die Anfänge des Unternehmens
­reichen bis in das vorletzte Jahr­
hundert zurück: Im Jahr 1820
übernahm der Firmengründer
­Philipp Jakob Wieland die Kunstund ­Glockengießerei seines Onkels
in Ulm und begann bereits 1828
mit der Herstellung von Blechen
und Drähten aus Messing.
Wieland beliefert Kunden in zahl­
reichen Märkten: Die mehr als 100
verschiedenen Kupferwerkstoffe
­werden vorrangig in der Elektronik
und Elektrotechnik eingesetzt.
­Weitere wichtige Abnehmerbranchen sind das Bauwesen, die
Automobilindustrie sowie die Kälteund Klima­technik.
Im Laufe der Geschichte hat der
Mensch die Vorteile des Kupfers
und seiner Legierungen immer
­wieder aufs Neue entdeckt: die
gute Umformbarkeit, die Festigkeit,
Beständigkeit, die gute Wärmeund Strom­leitfähigkeit. So hat sich
Kupfer zu einem der ­wichtigsten
Gebrauchsmetalle der Neuzeit
entwickelt.
Kupfer ist im Sinne einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung
ein einzig­artiger Werkstoff. Er lässt
sich zu 100 % recyceln. Schon
heute wird über die Hälfte des
fabrikneuen ­Kupfers durch Wiederverwendung von Rücklaufmaterial
gefertigt.
Wieland-Werke AG, Vöhringen, Deutschland
Wieland-Haustechnik
Kupfer für’s Leben
Partner für
optimale Lösungen
Wieland ist einer der großen
euro­päischen Hersteller von
Kupferrohr­en für die Haustechnik.
Die großen M
­ arken SANCO®,
®
WICU , cuprotherm® und COPATIN® stehen für höchste ­Qualität
und Zuverlässigkeit.
Kundennähe und Service werden
bei Wieland groß geschrieben.
Sowohl während der Planung als
auch bei der Installation – unsere
Mitarbeiter beraten sie in allen
anwendungs­technischen Fragen.
Ø 10 bis 18 mm
Sie sind vielfältig einsetzbar, und
zwar für warmes und kaltes Trinkwasser, für Öl, Gas, Flüssiggas,
Regenwasser, für Heizungen und
Solaranlagen. Unsere Handelspartner bevorraten alle erforderlichen
Abmessungen.
Produktbezogene Schulungen für
Handwerker, Händler und Planer
ergänzen unsere Leistungen.
Unsere Fachberater freuen sich auf
die Zusammenarbeit mit Ihnen.
Ø 14 bis 26 mm
2
Trinkwasser
Trinkwasserinstallation
Grundlagen der Trinkwasserinstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Qualitätsanforderungen an Trinkwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Grundsätze der Planung von Trinkwasserinstallationen . . . . . . . . . . . . . . . .
Schutz- und Deckschichtbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Langzeiterfahrungen in der Trinkwasserinstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Markenkupferrohre von Wieland für die Trinkwasserinstallation . . . 8
Anforderungen und Qualitätsmerkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Verbindungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Verarbeitungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Planung & Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einsatzbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserqualität . . . . . . . . . . .
Dimensionierungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Leitungsführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mischinstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Filter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wasserbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wärmedehnung und Kompensation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wärmedämmung von warmgehenden Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schutz vor Erwärmung und Tauwasserbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schallschutz bei Trinkwasserleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Inbetriebnahme & Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dichtheitsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Spülen der Trinkwasserleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übergabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Betreiberpflichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inspektion & Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Weitere Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Feuerlöschleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kühlwasseranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abwasseranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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40
40
40
Regenwassernutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
3
Grundlagen der Trinkwasserinstallation
Einführung
Trinkwasser ist lebenswichtig und für den täglichen Gebrauch unentbehrlich.
Es enthält viele für die Gesundheit wichtige Mineralien und Spurenelemente.
Eine fachgerechte Trinkwasserinstallation muss für den Kunden reines Trinkwasser unter anderem für die Zubereitung von Speisen, zum Trinken, zur
Körperpflege und Reinigung von Gegenständen, die mit Lebensmitteln oder
dem menschlichen Körper in Berührung kommen, in festgelegter Qualität an
der Zapfstelle bereitstellen.
Kupferwerkstoffe haben sich für diese anspruchsvolle Aufgabe seit Jahrzehnten bewährt. Kupfer ist ein natürlicher Werkstoff und in hohem Maße umweltfreundlich. Das Halbedelmetall ist beständig, lässt sich ausgezeichnet
verarbeiten und ist zu 100 % recyclingfähig.
Markenkupferrohre von Wieland aus Reinkupfer symbolisieren in der Trinkwasserinstallation wie auch in der gesamten Haustechnik kompromisslose
Qualität.
Bild 1. Kupferrohr-Kompendium
Die neben der richtigen Werkstoffwahl wichtigsten Grundsätze für
Planung und Betrieb von Trinkwassersystemen sind im vorliegenden
Wieland-Kupferrohr-Kompendium
übersichtlich dargestellt.
Diese Grundsätze stellen einen Auszug aus den wesentlichen aktuellen
Regelwerken dar, jedoch ohne sie
vollständig abbilden zu können.
Qualitätsanforderungen an Trinkwasser
Die Anforderungen an die Beschaffenheit von Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) festgelegt. Zweck der TrinkwV ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen, indem sehr hohe Anforderungen an die
Reinheit des Trinkwassers gestellt werden. Sowohl für kaltes als auch für
erwärmtes Trinkwasser gilt: „Wasser für den menschlichen Gebrauch muss
frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein sein.“
Geltungsbereich der TrinkwV
Die Bestimmungen der TrinkwV richten sich zunächst an Wasserversorgungsunternehmen. Gleichzeitig wird die Hausinstallation als Wasserversorgungsanlage definiert. Der Hauseigentümer ist dadurch Inhaber einer Wasserversorgungsanlage, wenn auch mit weniger weitgehenden Auflagen. Er ist
verantwortlich für die Trinkwasserinstallation auf seinem Grund und in
seinem Gebäude ab dem Übergabepunkt, in der Regel die Hauptabsperreinrichtung, bis zur Zapfstelle.
Hausbrunnenbesitzer werden wie kleine Wasserversorgungsunternehmen
behandelt. Betreiber von Hausbrunnen müssen durch regelmäßige Kontrolle
dafür Sorge tragen, dass das Brunnenwasser den Vorgaben der TrinkwV
entspricht und erforderlichenfalls eine Wasserbehandlung vornehmen.
4
Trinkwasser
Grundlagen der Trinkwasserinstallationen
Trinkwasserinstallationen, aus denen Wasser für die Öffentlichkeit bereitgestellt wird, wie z. B. Schulen, Gaststätten oder Krankenhäuser, werden nach
TrinkwV durch die Gesundheitsämter stichprobenweise überwacht.
In privaten Hausinstallationen ist hingegen der Betreiber für die Überwachung der Trinkwasserqualität zuständig. Zum sachgerechten Betrieb einer
Trinkwasserinstallation gehört z. B. die Vermeidung überlanger Stagnationszeiten, die Sicherstellung einer fachgerechten Wartung oder die Durchführung der in DIN 1988 beschriebenen Maßnahmen bei Abwesenheit (siehe
Seite 38).
Überwachung der
Trinkwasserqualität
Grundsätze der Planung von Trinkwasserinstallationen
Die TrinkwV erhebt in erster Linie Anforderungen an die Wassergewinnung,
-aufbereitung und -verteilung. Für die Planung und Installation von Trinkwassersystemen gilt der Grundsatz, dass die Anforderungen der TrinkwV als
erfüllt gelten, wenn die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden.
Die entscheidenden Regeln der Technik sind neben der TRWI-DIN 1988 die
einschlägigen DVGW-Arbeitsblätter, vor allem DVGW 551 bis 553.
Zu den wichtigsten Regelwerken zählen weiterhin die DIN 50930-6, die den
korrekten Einsatz von metallenen Werkstoffen beschreibt, und die
VDI-Richtlinie 6023 „Hygienebewusste Planung, Ausführung, Betrieb und
Instandhaltung von Trinkwasseranlagen“ sowie DIN EN 1717. EN 806 tritt
erst dann in Kraft, wenn alle Teile dieser Norm Gültikeit erlangt haben.
Einhaltung der Anforderungen
aus der TrinkwVO bis zum
Zapfhahn: durch Beachtung
der anerkannten Regeln der
Technik (§17 TrinkwVO)
Bild 2. Markenkupferrohre von Wieland aus Reinkupfer
Wie alle anderen Lebensmittel weist auch Trinkwasser nur eine zeitlich begrenzte Haltbarkeit auf. Ein wesentlicher Grundgedanke bei der Planung
muss daher sein, die Wassermenge in der Trinkwasseranlage so gering wie
möglich zu halten und einen häufigen Wasseraustausch zu unterstützen.
Leitungen sind z. B. so kurz wie möglich auszuführen. Die richtige Dimensionierung von Rohrdurchmessern führt zu häufigerem Wasserwechsel,
Zuleitungen zu Einzelzapfstellen sind so klein wie möglich auszuführen. Bei
geringer Wasserentnahme ist u. U. eine regelmäßige Zwangsentnahme vorzusehen.
Die geforderte Genusstauglichkeit von Trinkwasser erfordert
planerische Maßnahmen zur
Begünstigung eines häufigen
Wasseraustausches
5
Hygienebewusste Planung
In der VDI-Richtlinie 6023 sind die wesentlichen Grundsätze hygienebewusster
Planung beschrieben. Der Geltungsbereich erstreckt sich auf Trinkwasserinstallationen, in denen z.B. Trinkwasser für die Öffentlichkeit bereitgestellt wird,
und große Wohnanlagen.
Für die Aufrechterhaltung der Trinkwasserqualität ist das Hauptaugenmerk
auf die Vermeidung von Stagnation zu richten, z. B. um eine mögliche mikrobakterielle Beeinträchtigung zu vermeiden.
Die in diesem Zusammenhang genannte Forderung der VDI-Richtlinie 6023
zur Verwendung von Werkstoffen, von denen möglichst keine für Mikroorganismen verwertbaren Nährsubstrate abgegeben werden, wird mit Kupferrohren erfüllt.
Weiterhin können Installationen mit Markenkupferrohren bei geringen Druckverlusten mit vergleichsweise kleinen Abmessungen ausgeführt werden, mit
der Konsequenz geringer Wasservolumina. Dies wird durch eine fein gestaffelte Abmessungsreihe und durch strömungsgünstige Fittings ohne Querschnittsverengung ermöglicht.
Fachbetriebspflicht
Die AVBWasserV §12 Nr. 2 schreibt verbindlich vor, dass Arbeiten an der
Trinkwasseranlage (Hausinstallation) nur durch eingetragene Betriebe vorgenommen werden dürfen.
Gleichzeitig ist in dieser Verordnung festgelegt, dass nur Bauteile und Komponenten eingesetzt werden dürfen, die das Zeichen einer anerkannten
Prüfstelle (z. B. DVGW-Prüfzeichen) aufweisen.
Ein Fachbetrieb führt neben der ordnungsgemäßen Dokumentation und
Protokollierung die Einweisung des Betreibers durch und weist auf dessen
Pflichten hin.
Informationspflicht
Für eine fachgerechte Installation ist es unabdingbar, schon in der Planungsphase gesicherte Informationen über die vorhandene Trinkwasserbeschaffenheit einzuholen. Diese Verpflichtung wird in DIN 1988 deutlich hervorgehoben.
Auch in VOB/C – DIN 18381 und VDI-Richtlinie 6023 ist diese Vorgabe unabhängig vom Werkstoff verankert.
Die hierzu benötigten Wasseranalysedaten werden von Wasserversorgungsunternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt. Für eine einfache und schnelle
Anforderung dieser Daten kann das Musterschreiben im Anhang verwendet
werden.
Schutz- und Deckschichtbildung
Schutzschichtbildung aus
Kupferoxid
Wird eine Installation aus Kupferrohren in Betrieb genommen, bildet sich gewöhnlich aufgrund der natürlichen Reaktion des Kupfers mit dem im Wasser
gelösten Sauerstoff zunächst eine Schutzschicht aus Kupferoxid (Cu2O) auf
der Rohrinnenoberfläche.
Deckschichtbildung aus
stabilem Malachit
In Trinkwässern wird danach die Oberfläche der Schutzschicht mit den
Gasen und Salzen, die im Wasser enthalten sind, reagieren. Über der
Schutzschicht kann sich dann eine Deckschicht bilden, die vorwiegend aus
stabilen, basischen Kupfercarbonaten (Malachit) besteht. Die Farbe dieser
Deckschicht wird je nach Wasserzusammensetzung von türkisblau bis sattgrün variieren, meist stellt sich eine grünliche Färbung ein.
6
Trinkwasser
Grundlagen der Trinkwasserinstallationen
Kupfer
Schutzschicht (Cu2O)
Deckschicht (Malachit)
Bild 3. Prinzipieller Aufbau der Schutz- und Deckschichten
Aufgrund der Färbung werden diese erwünschten Deckschichten gelegentlich mit Grünspan verwechselt, der jedoch ein Reaktionsprodukt mit Essigsäure darstellt. Die Farbe der Deckschicht ist darüber hinaus vom Sauerstoffgehalt des Wassers abhängig, sie nimmt daher in Warmwasserleitungen
meist einen braunen Farbton an.
Bei Kupferrohrinstallationen ist die Deckschichtbildung somit ein natürlicher,
nützlicher und vor allem ein erwünschter Vorgang. Auch die Wasserzusammensetzung hat Einfluss auf Art und Beschaffenheit der Deckschichten.
DIN 50930-6 beschreibt die wasserseitigen Einsatzbereiche, die die Ausbildung stabiler Deckschichten begünstigen (siehe Seite 12).
Zur Unterstützung einer homogenen Schutz- und Deckschichtbildung werden
die Innenoberflächen von SANCO®- und -WICU®-Markenkupferrohren in geeigneter Weise vorbehandelt. Dieses Herstellungsverfahren ist mehrfach patentiert.
Langzeiterfahrungen in der Trinkwasserinstallation
Trinkwasserinstallationen mit Kupferrohren haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Kupferrohre und -fittings bilden ein zuverlässiges Werkstoffsystem
mit erprobter Verarbeitungs- und Verbindungstechnik.
Materialalterung oder Ermüdung sind bei Kupferrohren unbekannt. Kupferrohre weisen daher dauerhaft eine konstante Festigkeit und stabile mechanische Eigenschaften auf und halten den Betriebsbedingungen langfristig
stand. Kupferrohre zeichnen sich durch ihre Temperatur- und Druckfestigkeit, ihre UV-Beständigkeit und Diffusionsdichtheit aus. Ihre thermische
Längenänderung ist gering und dadurch leicht beherrschbar. Kupferrohre
sind einfach zu verarbeiten und in einer großen Abmessungsreihe ständig
verfügbar. Diese Erfahrungen machen Kupfer heute zum meist genutzten
Werkstoff in der Hausinstallation.
Bild 4. SANCO®-Installationsrohre
von Wieland
SANCO® ist heute Europas meistverlegtes Installationsrohr.
7
Markenkupferrohre von Wieland
für die Trinkwasserinstallation
Anforderungen und Qualitätsmerkmale
SANCO®- und -WICU®-Rohre von Wieland stellen seit Jahrzehnten die erste Wahl für
Trinkwasserinstallationen dar, für Kaltwasser-, Warmwasser- und Zirkulationsleitungen.
SANCO®- und -WICU®-Rohre von Wieland bestehen aus Reinkupfer und zeichnen
sich durch ihre besondere Innenoberfläche aus. Durch das patentierte Herstellungsverfahren übertreffen sie die Anforderungen der europäischen Normen und Regelwerke. Dadurch bieten sie gegenüber herkömmlichen Kupferrohren ein zusätzliches
Plus an Sicherheit.
In Trinkwasserinstallationen
dürfen nur DVGW-geprüfte
Bauteile verwendet werden
Zulässige Rohrabmessungen
lt. DVGW-Arbeitsblatt GW 392
Für Trinkwasserinstallationen gelten die technische Regeln der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs (DVGW). Alle Materialien und Bauteile für die
Trinkwasserinstallation müssen danach DVGW-geprüft und entsprechend gekennzeichnet sein. Kupferrohre müssen neben den grundlegenden Anforderungen der
DIN EN 1057 die Bestimmungen des DVGW-Arbeitsblattes GW 392 erfüllen.
Rohrleitungen für Trinkwasserinstallationen dürfen nur in bestimmten Abmessungen
und Wanddicken ausgeführt werden. Die zulässige Abmessungsreihe und Festigkeiten für Kupferrohre sind im DVGW-Arbeitsblatt GW 392 festgelegt und in der
nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Zulässige Abmessungen (mm)
Zulässige Festigkeitszustände
12 x 0,8
12 x 1,0
15 x 1,0
18 x 1,0
22 x 1,0
28 x 1,0
28 x 1,5
35 x 1,2
R220 weich
35 x 1,5
42 x 1,2
42 x 1,5
54 x 1,5
54 x 2,0
R250 halbhart
64 x 2,0
76,1 x 2,0
88,9 x 2,0
108 x 2,5
133 x 3,0
R290 ziehhart
159 x 3,0
219 x 3,0
267 x 3,0
Tabelle 1. Zulässige Kupferrohrabmessungen und Festigkeitszustände nach
DVGW-Arbeitsblatt GW 392 (Ausgabe 2009) für die Trinkwasserinstallation
Gütezeichen der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V.
8
Die Gütebedingungen der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V. erheben zusätzlich
zur Europäischen Norm DIN EN 1057 strenge Qualitätsanforderungen.
So z. B. hinsichtlich der Qualitätskontrolle, die sowohl in Eigenüberwachung als
auch fremdüberwacht durch neutrale Prüfinstitute durchzuführen ist. Die Einhaltung
dieser Anforderungen wird bei Markenkupferrohren von Wieland durch eine entsprechende Kennzeichnung auf dem Rohr dokumentiert.
Trinkwasser
Markenkupferrohr von Wieland für die Trinkwasserinstallationen
Aufgrund des technischen Vorsprungs von SANCO®- und -WICU®-Rohren
ergeben wiederholte Qualitätsprüfungen kontinuierlich dasselbe Ergebnis:
Das patentierte Herstellungsverfahren liefert Produkte, die die Anforderungen an Normen und Regelwerke deutlich übertreffen.
Mit den großen Marken der Hausinstallation bieten sich Planern, Installateuren und Bauherren für alle Anwendungsfälle in der Trinkwasserinstallation
passende Lösungen.
Merkmale
Technologischer Vorsprung
der Markenkupferrohre von
Wieland für die Trinkwasserinstallation
Kennzeichnung
SANCO®
Für universellen Einsatz
WICU®
Mit äußerem Schutzmantel
WICU®Flex
Schallgedämmt
mit flexiblem Dämmmantel
DIN EN 1057
WICU®Eco
Werkseitig 100 % oder 50 %
wärmegedämmt nach EnEV
Gütezeichen
COPATIN®
Das innenverzinnte Trinkwasserrohr
cuprotherm CTX®
Flexibles Kupferrohr
DVGW DV . . .
DVGW VP 652
Tabelle 2. Markenkupferrohre für die Trinkwasserinstallation
Bild 5. Markenkupferrohre von Wieland
Als einer der ersten führenden Hersteller schlossen die Wieland-Werke AG
bereits 1977 eine Gewährleistungsvereinbarung mit dem ZVSHK. Diese
wurde 2005 als „Haftungsübernahmevereinbarung“ an die modernisierte
Gesetzeslage angepasst und steht als separate Unterlage mit ausführlicher
Beschreibung zur Verfügung. Der SHK-Fachbetrieb ist über die gesamte
Gültigkeitsdauer seines Werkvertrages mit den Bauherren abgesichert,
einschließlich der Zeitspanne zwischen Beginn der Ausführungsarbeiten
und der Abnahme.
Die Gewährleistungsvereinbarung überbrückt die zeitliche Divergenz zwischen Kauf- und Werkvertrag und sichert den direkten Anspruch des
Installateurs gegenüber dem Hersteller.
Gewährleistungs-/
Haftungsübernahmevereinbarung
9
Verbindungstechnik
Für das Verbinden von Kupferrohren in Trinkwasserinstallationen gilt DVGW-Arbeitsblatt
GW 2
Die anerkannten Regeln der Technik für das „Verbinden von Kupferrohren
für die Gas- und Wasserinstallation innerhalb von Grundstücken und
Gebäuden“ sind im gleichnamigen DVGW-Arbeitsblatt GW 2 formuliert.
Diese Bestimmungen sind in allen Trinkwasserinstallationen einzuhalten.
Ebenso wie Rohrleitungen müssen in der Trinkwasserinstallation auch
Fittings und Zusatzstoffe durch den DVGW geprüft werden und entsprechend gekennzeichnet sein.
In der Trinkwasserinstallation können eine Vielzahl unterschiedlicher Verbindungstechniken angewendet werden. Beim Löten ist insbesondere darauf
zu achten, dass das Hartlöten nur für Abmessungen größer 28 x 1,5 mm
zugelassen ist.
Beim Löten gilt das Weichlötgebot bis einschließlich 28 x 1,5 mm
Verbindungstechnik
Hinweise
Pressen
• Auch Ringrohre, ohne Stützhülse
Weichlöten
• Muffen (sowie einstufige Reduzierungen) dürfen für Trinkwasserinstallationen auch ohne Kapillarlötfittings hergestellt werden
• Auch für innenverzinnte Kupferrohre
Hartlöten
Schweißen
• Nur für Abmessungen größer 28 mm
• Muffen (sowie einstufige Reduzierungen) und Abzweige
dürfen für Trinkwasserinstallationen auch ohne
Kapillarlötfittings hergestellt werden
•N
icht für flexible Kupferrohre mit festhaftender Ummantelung
• Nur für Abmessungen größer 28 mm, Wanddicke 1,5 mm
•N
icht für flexible Kupferrohre mit festhaftender Ummantelung
Steckver­
bindungen
Lösbare Verbindungen
• Klemmringverbindungen – metallisch dichtend:
bei weichen Rohren Stützhülsen verwenden
• Klemmverschraubungen – weichdichtend:
nicht überbauen
• Verschraubungen mit Lötanschluss
• Flanschverbindungen
• Rohrkupplungen: nur für Rohre im Zustand ziehhart
Tabelle 3. Zulässige Verbindungstechniken in der Trinkwasserinstallation
Medizinische
Versorgungseinheiten
10
Für medizinische Versorgungseinheiten beschreibt EN 793 die Ausführung
der Trinkwasserversorgung.
Verbindungen und Abzweigungen von metallenen Rohrleitungen zu Entnahmestellen unterliegen in medizinischen Versorgungseinheiten besonderen Anforderungen (Schweißen und Hartlöten unter Schutzgas).
Trinkwasser
Markenkupferrohr von Wieland für die Trinkwasserinstallationen
Verbindungstechnik
Gemäß DVGW-Arbeitsblatt GW 2 sind in der Trinkwasserinstallation Wärmebehandlun-gen >400 °C wie z. B. Weichglühen zum Aufmuffen oder Aushalsen im Abmessungsbereich bis einschließlich 28 mm nicht zulässig.
Aus diesem Grund darf in Trinkwasserinstallationen auch das Warmbiegen
in diesem Abmessungsbereich nicht angewendet werden.
Für das Verarbeiten von Markenkupferrohren von Wieland ergeben sich
hierdurch aber keine Einschränkungen. SANCO®-Installationsrohre von
Wieland dürfen bis einschließlich 28 x 1,5 mm kalt gebogen werden.
Ausführliche Hinweise über die zulässigen Biegeradien sowie die Biegeeigenschaften der ummantelten Rohre sind im Wieland-Kupferrohr-Kompendium „Montage und Verarbeitung“ enthalten.
Verarbeitungstechnik
Kaltbiegen
Hinweise
• Siehe Wieland-Kupferrohr-Kompendium „Montage und
Verarbeitung“
Warmbiegen
• Nur bei Abmessungen größer 28 x 1,5 mm
Weichglühen
• Nur bei Abmessungen größer 28 x 1,5 mm
Tabelle 4. Zulässige Verarbeitungstechniken in der Trinkwasserinstallation
Bild 6. -WICU®-Markenkupferrohr von Wieland ist einfach zu verarbeiten und
vielseitig einsetzbar
11
Planung & Ausführung
Einsatzbereiche
DIN 50930 Teil 6 regelt den korrekten Einsatz von metallenen Werkstoffen
in der Trinkwasserinstallation. Bauteile aus Kupferlegierungen (Messing und
Rotguss), die ein DVGW-Zeichen tragen, dürfen in allen Trinkwässern eingesetzt werden. Die Verwendung von Bauteilen aus gütegesichertem Messing
wird empfohlen.
Um sicherzustellen, dass sich stabile Deckschichten auf der Rohrinnenoberfläche ausbilden (siehe Seite 6, Schutz- und Deckschichtbildung), sind in
DIN 50930-6 für Kupferrohre und Fittings wasserseitige Einsatzbereiche
definiert. Die Kriterien sind der pH-Wert des Trinkwassers und der TOCGehalt (total organic carbon), der ein Maß für organisch gebundenen Kohlenstoff im Trinkwasser darstellt.
Kupferrohre können nach DIN 50930-6 in allen Trinkwässern verwendet
werden, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
• pH-Wert ≥ 7,4
oder
• pH-Wert im Bereich ≥ 7,0 bis 7,4 und TOC ≤ 1,5 mg/l.
Über die Einhaltung dieser Einsatzbereiche geben die Fachberater der
Wieland-Werke AG kompetent Auskunft. Bauteile aus Kupfer können auch
außerhalb der o. a. Einsatzbereiche eingesetzt werden, wenn hinreichende
Erfahrungen (z. B. Messwerte nach DIN 50931) vorliegen.
9,0
8,5
Trinkwasser (TrinkwV)
pH-Werte
9,5
Bild 7. Einsatzbereiche für
SANCO®, WICU® und COPATIN®
für Trinkwasser in Deutschland
Die Voraussetzungen für den uneingeschränkten Einsatz von WielandMarkenkupferrohren sind in den
7,5
TOC
meisten Wasserversorgungsgebie7,0
ten erfüllt.
6,5
Mit ausgebildeten, stabilen DeckTOC beachten (ʺ 1,5mg/l)
schichten können auch bei zeitüblicher Bereich für Trinkwässer
weiligen Schwankungen der Trinkwasserqualität außerhalb der
Einsatzbereiche die Anforderungen der TrinkwV eingehalten werden (Zeitreihen sind Einzelwerten vorzuziehen).
Die Verwendung des COPATIN®-Trinkwassersystems ist ohne Einschränkung in allen Trinkwässern möglich.
8,0
Umsetzung der DIN 50930-6
in der Planung
12
Für die Planung von Trinkwasserinstallationen gilt der Grundsatz, dass die
Anforderungen der TrinkwV als erfüllt gelten, wenn die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. Durch die Anforderung einer
schriftlichen Wasseranalyse des örtlichen Wasserversorgungsunternehmens
dokumentiert der Planer seine auch in DIN 1988 geforderte Informationspflicht.
Die Wieland-Werke AG bestätigen nach Zusendung einer Wasseranalyse in
der Regel innerhalb eines Tages schriftlich die Verwendbarkeit von Markenkupferrohren in der Trinkwasserinstallation. Diese kostenlose Beratungsleistung bedeutet zusätzliche Planungssicherheit.
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserqualität
Die entscheidenden Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserqualität sind
insbesondere in den DVGW-Arbeitsblättern W 551 und 553 „Technische
Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums“ und in der VDIRichtlinie 6023 „Hygienebewusste Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung von Trinkwasseranlagen“, DIN 1988-4 und EN 1717 beschrieben.
Als wichtige Prinzipien sollten für die Planung herangezogen werden:
•Einzelsicherung bevorzugt gegenüber Sammelsicherung
•ungenutzte Abschnitte (z.B. zu Entleerungen oder nicht mehr benötigten
Entnahmestellen) absperren, nicht mehr genutzte Steiggestränge abtrennen.
•korrekte Dimensionierung (Warm- und Kaltwasserleitungen nach
DIN 1988-3, Zirkulationsleitungen nach DVGW-Arbeitsblatt W 553)
•Temperaturhaltung (Zirkulationssysteme abgleichen, Einsatz von
statischen oder thermostatischen Regulierventilen prüfen)
•Dämmung von Rohrleitungen (Warmwasser gemäß EnEV, Kaltwasser
gemäß DIN 1988-2, siehe Abschnitt Wärmedämmung)
•Speicher- und Leitungsvolumina gering halten
•Totzonen vermeiden
•geeignete Leitungsführung, nicht durchströmte Bereiche vermeiden
Beispiele für verschiedene Möglichkeiten der Leitungsführung:
•Einzelanbindung über Verteiler:
Bemerkung: jede Zapfstelle separat angeschlossen
→ relativ hohe Leitungsinhalte,
Öffnen einer Zapfstelle führt nicht zum Wasseraustausch
in anderen Zuleitungen
→ relativ lange Stagnationszeiten
13
•Stockwerksverteilung mit kurzen Stichleitungen:
häufig genutzter Verbraucher an
des Ende der Stockwerksleitung
S
auf kurze Länge und kleine
Dimension achten
Bemerkung: Kurze Stichleitungslängen führen zu wesentlich verminderten
Stagnationsvolumina. Auf kleine Dimensionierung achten. Variante vorteilhaft, wenn am Ende der Stockwerksleitung
ein häufig benutzter Verbraucher angeschlossen ist.
•Ringleitung:
auf kurze Länge und kleine
Dimension achten
Bemerkung: Eine Ringleitung führt zur Wasserbewegung im gesamten Sy
stem, sobald Trinkwasser aus einer Zapfstelle entnommen wird.
Bei Entnahme strömt Wasser aus beiden Richtungen zu
→ kleine Rohrquerschnitte, geringe Stagnationszeiten trotz erhöhtem Wasserinhalt.
14
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Hinweis: Leitungen innerhalb der Zirkulation unterliegen den Dämmanforderungen nach EnEV (100 %), außerhalb der Zirkulation und ohne
Begleitheizung bis 22 x 1 mm keine Dämmanforderungen
Nach DVGW-Arbeitsblatt W 551 sind kleine Trinkwasseranlagen wie folgt
definiert:
•Speicher-Trinkwassererwärmer und zentrale Durchflusserwärmer in Einund Zweifamilienhäusern
•Anlagen mit Speichervolumen für Warmwasser ≤ 400 l und einem Inhalt
in jeder Warmwasserleitung (ab bzw. außerhalb Zirkulationsleitung) bis
max. 3 l
In kleinen Anlagen dürfen daher Stockwerks- und Einzelzuleitungen mit
höchstens 3 Liter Wasserinhalt ohne Zirkulation oder selbst regelnde
Begleitheizung ausgeführt werden (vergleiche Bild 8 zur Bemessung der
Leitungslänge). Die Einstellung der Reglertemperatur an Trinkwassererwärmer auf 60°C wird empfohlen, Betriebstemperaturen unter 50°C
sollten grundsätzlich vermieden werden.
In Kleinanlagen mit Rohrleitungsinhalten größer als 3 Liter zwischen Abgang
Trinkwassererwärmer und Entnahmestelle und in Großanlagen sind Zirkulationssysteme einzubauen, Zirkulationsleitungen sind bis unmittelbar vor
Durchgangsmischarmaturen zu führen.
Abmessung (mm)
Liter pro Meter
12 x 1
0,079
ca. 37 m
15 x 1
0,133
ca. 22,5 m
18 x 1
0,201
ca. 15 m
22 x 1
0,314
ca. 9,5 m
28 x 1,5
0,491
ca. 6 m
Kleinanlagen:
Die 3-Liter-Regel
3 Liter entsprechen
Tabelle 5. Max. Leitungslänge für Einzelzuleitungen gemäß 3-Liter-Regel
15
Vorschriften für
größere Anlagen
Für Trinkwasserinstallationen mit einem größeren Speichervolumen und
mehr als 3 l Leitungsinhalt ist nach DVGW-Arbeitsblatt W 551 eine Speichertemperatur von 60 °C vorgeschrieben. Vorwärmstufen müssen mindestens
einmal pro Tag auf ≥ 60 °C erwärmt werden.
Die zulässige Abkühlung im Zirkulationssystem vom Speicheraus- bis zum
Speichereintritt beträgt maximal 5 K, d.h. Austrittstemperatur > 60 °C.
Für das Erreichen dieser Forderung ist bei ausgedehnten Zirkulationssystemen ein hydraulischer Abgleich erforderlich. Hierzu können entweder manuell
einstellbare oder thermostatische Regulierventile eingesetzt werden (Bild 8).
Das DVGW-Arbeitsblatt W 553 beinhaltet verschiedene Verfahren zur
Berechnung der Wärmeverluste. Der Einsatz von Begleitheizungen ist bei
Kupferrohr jederzeit möglich.
Bei hygienisch einwandfreien Verhältnissen können Zirkulationssysteme mit
abgesenkten Temperaturen für maximal 8 Stunden in 24 Stunden, z. B.
durch Abschalten der Zirkulationspumpe, betrieben werden. Hygienisch einwandfreie Verhältnisse liegen vor, wenn die Anlage nach DVGW-Arbeitsblatt
W551 geplant, ausgeführt, betrieben und kontrolliert wird.
Bemessung
Fließweg
(3 Liter-Regel)
beginnend ab
Zirkulation
thermostatisch gesteuertes
Regulierventil
TWW
TWZ
manuelles Regulierventil, auch
in Kombination mit thermostatischem Regulierventil möglich
Bild 8. Prinzip des hydraulischen Abgleichs eines Zirkulationssystems
Bei Großanlagen sollten regelmäßige Überprüfungen des Trinkwassers
durchgeführt werden. (Gebäude, in denen Trinkwasser für die Öffentlichkeit
bereitgestellt wird, werden durch die zuständige Behörde überprüft.)
16
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Im DVGW-Arbeitsblatt W 551 sind zwei Methoden zur Desinfektion vorgegeben:
•Stoßchlorung (Einsatz von zugelassenen Desinfektionsmitteln)
•Thermische Desinfektion der gesamten Trinkwarmwasserinstallation, so
dass an der entferntesten Entnahmestelle über eine Zeitdauer von 3 min
mindestens 70 °C erreicht werden
Bei der thermischen Desinfektion muss berücksichtigt werden, dass am
Ausgang des Warmwasserbereiters hierbei zum Teil deutlich höhere Temperaturen als 70 °C auftreten, damit die geforderte Temperatur auch an der entferntesten Entnahmestelle erreicht wird.
Vor einer Desinfektion sind die geplanten Maßnahmen mit den Herstellern
der betroffenen Bauteile abzustimmen (Höchsttemperaturen für nicht metallische Bauteile bzw. Chlorverträglichkeit für nicht rostenden Stahl).
Desinfektion
Bild 9. Markenkupferrohre bieten
Flexibilität und Sicherheit
Kupfer ist der einzige Rohrleitungswerkstoff in der Trinkwasserinstallation, bei dem beide Desinfektionsverfahren im Rahmen der Vorgaben
uneingeschränkt eingesetzt werden
können. Beste Voraussetzungen
für eine hygienisch einwandfreie
Installation.
Dimensionierungshinweise
Die Dimensionierung von Trinkwassernetzen erfolgt nach DIN 1988. Eine
fachgerechte Dimensionierung begünstigt einen häufigen Wasserwechsel im
Leitungssystem. Überdimensionierungen sind nach DIN 1988 Teil 3 zu vermeiden.
Die strömungsgünstige Ausführung von Kupferfittings ermöglicht aufgrund
des geringen Druckverlustes den Einsatz von vergleichsweise kleinen Nennweiten (z. B. 12 x 1 anstelle von 16 x 2). Hierdurch werden Wasserinhalte in
Rohrleitungen und damit Stagnationszeiten minimiert, häufiger Wasseraustausch begünstigt und dadurch Hygieneanforderungen besser eingehalten.
Fließgeschwindigkeiten sollten zugunsten eines häufigen Wasseraustausches in den Leitungen nicht zu niedrig gewählt werden – der laminare Bereich kann für die Auslegung nicht empfohlen werden. Andererseits sind
Fließgeschwindigkeiten zur Gewährleistung eines ausreichenden Fließdruckes an den Zapfstellen nicht zu hoch zu wählen.
Durch die fein gestaffelte Abmessungsreihe und Fittings mit freiem Strömungsquerschnitt und infolgedessen geringen Druckverlusten ermöglichen
Kupfersysteme eine sauber abgestimmte Dimensionierung mit geringen Leitungsvolumina. Druckverlustdiagramme für Wieland-Markenkupferrohre befinden sich im Anhang (siehe Seite 51 ff.).
Fließgeschwindigkeiten
17
Fließgeschwindigkeit
Leitungsabschnitt
Anschlussleitungen
≤ 15 min
>15 min
2 m/s
2 m/s
5 m/s
2 m/s
2,5 m/s
2 m/s
Verbrauchsleitungen
•Teilstrecken mit druckverlustarmen Durchgangsarmatur en ( ζ< 2,5)
(z. B. Kolbenschieber nach DIN 3500, Kugelhahn,
Schrägsitzventile nach DIN 3520 ab DN 20)
•Teilstrecken mit Durchgangsarmaturen mit höherem
Verlustbeiwert
(z. B. Gradsitzventil nach DIN 3512)
Zirkulationsleitungen
0,5 m/s
Tabelle 6. Maximale Fließgeschwindigkeiten in der Trinkwasserinstallation
Hinweise zur Auslegung von
Zirkulationsleitungen
Für Zirkulationsleitungen wird empfohlen, Fließgeschwindigkeiten von 0,5 m/s
nicht zu überschreiten. Bei wärmegedämmten Leitungen sind überdies zur
Deckung der Wärmeverluste geringere Geschwindigkeiten ausreichend.
Die Umwälzung größerer Wassermengen ist aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll.
Sind in kleinen Installationen wie z. B. im Einfamilienhaus keine ausreichend
kleinen Zirkulationspumpen verfügbar, kann die Fließgeschwindigkeit durch
einen einstellbaren Bypass reduziert werden.
Zur Vermeidung von stagnierenden Leitungsabschnitten muss sichergestellt
sein, dass die Bypassleitung nach Installation auch genutzt, d.h. ständig
durchströmt, wird.
Bild 10. Reduzierung der Fließgeschwindigkeit in Zirkulationsleitungen mittels Bypass
Die Bypass-Einstellung erfolgt so,
dass sich zwischen Speicher und
Zapfstelle eine Temperaturdifferenz
von 5–7 K einstellt.
In Großanlagen gelten andere Temperaturdifferenzen (siehe Seite16).
Nicht durchströmte Bypass-Leitungen sind zu vermeiden (Stagnation).
18
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Leitungsführung
Leitungen sollen so angeordnet werden, dass die Art der Leitung erkennbar ist.
Bei kleinen Anlagen reichen in der Regel Hinweisschilder an den Armaturen
aus, bei großen Netzen mit zahlreichen Leitungen ist zusätzlich eine Farbkennzeichnung zu empfehlen.Trinkwasserleitungen werden nach DIN 2403
durch weiße Ringe oder Bänder auf grünem Grund (RAL 6018) gekennzeichnet.
Kennzeichnung
Leitungen, die einer Frostgefahr ausgesetzt sind oder die nur selten genutzt
werden, müssen mit Absperr- und Entleerungsvorrichtungen versehen sowie ggf. gekennzeichnet werden.
Absperr-, Entleerungs- und Sicherungsvorrichtungen müssen zugänglich
sein, Rohrkanäle müssen belüftbar und entwässerbar sein.
Außer in Einfamilienhäusern und gleichgestellten Anlagen müssen Steigleitungen einzeln absperrbar und entleerbar sein. Dies geschieht am besten
durch zentrale Verteilung. Stockwerksleitungen müssen je Geschoss bzw. je
abgeschlossener Wohnung für sich absperrbar sein.
Bei sicherungsbedürftigen, jedoch nicht einzeln gesicherten Entnahmearmaturen muss die Abzweigung der Stockwerksleitung von der Steigleitung mindestens 300 mm über dem höchstmöglichen Wasserspiegel angeordnet werden.
Generelle Hinweise
Es wird empfohlen, die Richtwerte für Befestigungsabstände einzuhalten,
die für Trinkwasserleitungen in DIN 1988 festgelegt sind (siehe WielandKupferrohr-Kompendium „Montage und Verarbeitung“).
Befestigung
Für freiverlegte Innenleitungen kommen z. B. SANCO®-Installationsrohre
zum Einsatz. In aggressiver Atmosphäre, z. B. der landwirtschaftlichen Tierhaltung, sind -WICU®Rohre zu verwenden. Innenleitungen dürfen nicht an
anderen Leitungen befestigt werden.
Freiverlegte Innenleitungen
Die zulässigen Abmessungen für Aussparungen und Schlitze sind in DIN 1053
festgelegt (vgl. Kupferrohr-Kompendium Montage/Verarbeitung). Im Verbund
gemauerte Aussparungen und nachträglich hergestellte Schlitze in Wänden
dürfen deren Standfestigkeit nicht beeinträchtigen. Schlitze werden durch Fräsen und nicht durch Stemmen hergestellt. Wenn nicht geschlitzt werden soll,
ist die Vorwandinstallation zu empfehlen.
Für in Wände und Decken eingelassene Leitungen wird in DIN 1988 eine
Umhüllung zur Trennung von Rohr und Baukörper gefordert. Die Rohre des
WICU®-Systems erfüllen diese Anforderungen.
Leitungen unter Putz
Bild 11. Umpolsterung
Bei der Unter-Putz-Verlegung müssen Abzweige und Bögen mit einer
Umwicklung versehen werden, deren Dicke sich nach der aufzunehmenden Wärmedehnung richtet.
WICU®Rohre können bis zu einer
Rohrlänge von ca. 3 m zwischen
zwei Bögen ohne zusätzliche Umpolsterung eingeputzt werden, da
die Polsterwirkung der Ummantelung die Dehnung kompensiert.
19
Vorwandinstallation
Markenkupferrohre von Wieland sind für die Vorwandinstallation einsetzbar.
Werkseitig ummantelte Ringrohre ermöglichen eine sichere und zeitsparende Montage.
Leitungen in der Fußbodenkonstruktion
Generell soll die Leitungsführung von Trinkwasserleitungen Luftpolster vermeiden. Daher ist die Verlegung von Trinkwasserleitungen auf dem Fußboden vorab mit dem Auftraggeber abzustimmen. Insbesondere die eingeschränkte Entleerungsmöglichkeit und die notwendigen Aufbauhöhen für
regelwerkskonforme Dämmung sind zu beachten.
Leitungen sollen nicht unter Kellerflur oder im Fußboden nicht unterkellerter
Räume verlegt werden. Lässt sich dies nicht umgehen, sind Rohre mit
äußerem Schutz zu verwenden.
Bei der Verlegung auf der Rohbetondecke sind zusätzlich zu Wärme- und
Schallschutzanforderungen auch die Anforderungen an den Trittschallschutz
zu beachten. Leitungen sind daher in einer ausreichend breiten Aussparung
innerhalb der Ausgleichs- bzw. Dämmschicht zu verlegen, damit seitlich und
nach oben ausreichend Abstand zwischen Rohr und Dämmmaterial besteht. Im Anschluss daran muss eine einheitliche Oberfläche zur Aufnahme
einer weiteren Dämmschicht oder des Estrichs geschaffen werden. Hierzu
genügt es, die Aussparung mit einem Streifen Wellpappe abzudecken.
Nach der fachgerechten Verlegung aller Dämmschichten muss eine Abdeckung, z. B. mit PE-Folie, erfolgen, bevor die Estrichausführung beginnt. Mit
werkseitig wärmegedämmten WICU®Eco-Rohren lassen sich Anforderungen an den Wärmeschutz bei sehr geringem Platzbedarf erfüllen.
Ungebundene Schüttungen aus Natur- oder Brechsand dürfen für den Ausgleich nicht verwendet werden. Die Leitungen müssen fixiert sein.
An eventuell vorhandenen Leitungsdurchführungen durch den Estrich ist auf
eine ausreichende Schallentkopplung zu achten.
Bei Gussasphaltestrichen wird die Verwendung von gussasphalttauglichen
Dämmmaterialien empfohlen.
Mehrschichtiger Dämmaufbau
Einschichtiger Dämmaufbau
Estrich
Abdeckung (PE-Folie)
Wellpappstreifen
Dämmschicht
Rohrleitung (ohne
Wärmedämmanforderung)
Rohbeton
werksseitig
wärmegedämmtes Kupferrohr
Bild 12. Ausführungsbeispiele für die Verlegung auf Rohbetondecken bei
mehrschichtigem Dämmaufbau (links) und einschichtigem Dämmaufbau
(rechts)
Freiverlegte Außenleitungen
20
Freiverlegte Außenleitungen benötigen in der Regel keinen besonderen
Schutz gegen äußere Einflüsse. Bei aggressiver Atmosphäre ist ein äußerer
Schutz erforderlich. In diesen Fällen kommt -WICU®Rohr zum Einsatz.
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Erdverlegte Trinkwasserleitungen müssen in frostsicherer Tiefe verlegt werden. Während man früher eine Tiefe von 0,8 m als ausreichend angesehen
hat, werden heute von den meisten Wasserversorgungsunternehmen 1,5 m
gefordert.
Erdverlegte Leitungen sind mit einem Schutz gegen äußere Einflüsse zu versehen. WICU®Rohr von Wieland erfüllt diese Anforderung in allen Böden.
Die Verlegung erfolgt nach DIN 19630. Danach müssen Leitungen auf ihrer
ganzen Länge aufliegen. Das Auflager und die Grabenfüllung müssen im
Abstand von 30 cm frei von Steinen sein. Die Verfüllung wird lagenweise mit
ausreichender Verdichtung vorgenommen. Es wird empfohlen, ein Trassenwarnband einzulegen.
Erdverlegte Trinkwasserleitungen werden gradlinig und rechtwinklig zur
Grundstücksgrenze verlegt. Zu Abwasserleitungen muss ein Abstand von
1 m eingehalten werden. Ist dies nicht möglich, muss die Trinkwasserleitung
oberhalb der Abwasserleitung angeordnet sein.
Als Sicherheitsabstand zu anderen Rohrleitungen und Kabeln sind 0,2 m
einzuhalten, andernfalls müssen besondere Schutzmaßnahmen getroffen
werden, z. B. Verlegung der Trinkwasserleitung im Schutzrohr.
Erdverlegte Leitungen
Mischinstallation
Die Kombination von Kupferrohren mit anderen Werkstoffen kann z. B. bei
Erweiterung eines bestehenden Leitungsnetzes der Fall sein. In Kombination
mit dem Halbedelmetall Kupfer müssen unedlere Materialien geschützt werden. Hierzu sind die im Folgenden genannten Hinweise zu beachten.
Werkstoff
Bemerkungen bei Kombination mit Kupfer
Verzinkter Stahl
Fließregel beachten, zusätzlich Isolierstück verwenden
Edelstahl
In beliebiger Reihenfolge kombinierbar, kein Isolierstück erforderlich
Andere Materialien
Hinsichtlich der Fließregel die Herstellerhinweise beachten
Tabelle 7. Hinweise bei Mischinstallation
In Trinkwasserleitungen müssen zwischen Kupfer und unedleren Metallen
wie verzinktem Stahl Isolierstücke eingesetzt werden.
Isolierstücke können aus Rotguss oder Messing bestehen. Beispielsweise
können hierzu Gewindeübergänge aus diesen Materialien verwendet werden.
Verbindungen von Kupfer mit Edelstahl erfordern keine Isolierstücke.
Fließrichtung
zulässig
Stahl
Kupfer
nicht zulässig
Bild 13. Fließregel
Bei Kombination von Kupfer (auch
innenverzinnt) mit unedleren Metallen ist in Trinkwasseranlagen darüber hinaus die Fließregel einzuhalten: „Kupferrohre sind – in
Fließrichtung gesehen – stets nach
verzinktem Stahl einzubauen“.
Die Fließregel kann durch Einbau
von Isolierstücken nicht umgangen
werden.
Isolierstücke
Fließregel Trinkwasser:
In Fließrichtung Kupfer nach
verzinktem Stahl
21
Einhaltung der Fließregel in
Warmwasseranlagen
In Warmwasseranlagen sind zur Einhaltung der Fließregel zusätzlich die Materialien von Speicher und Wärmetauscher sowie Zirkulationsleitungen in die
Betrachtung mit einzubeziehen.
Mögliche Fälle sind in den nachfolgenden Bildern dargestellt.
Bild 14. Warmwasseranlage ohne
Zirkulationsleitung
TWW-Leitungen (Kupfer)
Kaltwasser-Anschluss
(verzinktes Stahlrohr)
In Warmwasseranlagen ohne Zirkulationsleitung kann bei einem Speicher aus Stahl die Fließregel – wie
im Bild dargestellt – eingehalten
werden.
Die Zuleitung zum Speicher darf
ohne zusätzliche Schutzmaßnahme
für die Bauteile aus Stahl nicht aus
Kupfer bestehen.
Trinkwassererwärmer
(Stahl)
Bild 15. Warmwasseranlage mit
-Zirkulationsleitung
TWW-Leitungen (Kupfer)
Zirkulationsleitung (Kupfer)
Kaltwasser-Anschluss
(verzinktes Stahlrohr
oder Kupferrohr)
Opferanode
Trinkwassererwärmer
(Stahl mit
Schutzmaßnahme)
22
In Warmwasseranlagen mit Zirkulationsleitung kann die Fließregel nicht
eingehalten werden.
Bei der Verwendung von Stahlspeichern werden in diesem Fall Schutzmaßnahmen erforderlich, z. B. Innenemaillierungen in Verbindung mit
Opferanoden.
In Kombination mit Speichern aus
Kupfer, Kupfernickel oder Edelstahl
sind hingegen keine Schutzmaßnahmen notwendig.
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Filter
Bei Trinkwasserinstallationen muss unmittelbar nach der Wasserzählanlage
ein Filter nach DIN 19632 folgen, damit kein Eintrag von Feststoffen aus
dem Versorgungsnetz erfolgen kann. Nur ein Filter kann Installationsteile wie
z. B. Regulierventile oder wertvolle Entnahmearmaturen wirksam schützen.
Das notwendige Spülen der Leitungen vor der Erstinbetriebnahme muss
aus hygienischen und technischen Gründen mit gefiltertem Wasser (in Trinkwasserqualität) erfolgen. Aus diesem Grund sollten Filter immer vor der
erstmaligen Befüllung eingebaut werden.
Die Größe der durch den Filter zurückgehaltenen Partikel wird durch die untere und die obere Durchlassweite bestimmt. DIN 19632 schreibt vor, dass
die untere Durchlassweite nicht kleiner als 80 µm (80–120 µm) und die obere
nicht größer als 160 µm (100–160 µm) sein darf.
Die einzuhaltenden Wartungsintervalle für Filter sind in DIN 1988 Teil 8 festgelegt, Rückspülfilter ermöglichen hierbei eine unterbrechungsfreie Wartung.
Die Dimensionierung der Filter ist nach DIN 1988 Teil 3 vorzunehmen. Beachtet werden sollte, dass der Spitzendurchfluss nicht über dem Nenndurchfluss des Filters liegt. Weiterhin ist der Nenndruck des Filters zu berücksichtigen. Sofern erforderlich kann ein Druckminderer vor dem Filter
angeordnet werden.
Filter sollten immer vor der
Erstbefüllung eingebaut
werden
Bild 16. Hausanschluss mit möglicher Anordnung von Filter und Manometer
Wasserbehandlung
Bei einer Wasserbeschaffenheit nach TrinkwV und DIN 50930-6 ist in Trinkwasserinstallationen mit SANCO®- oder WICU®Rohren i. d. R. keine Wasserbehandlung erforderlich. Anlagen sind entsprechend diesen Regelwerken
sowie DIN 1988-7 so zu planen, dass eine lokale Wasserbehandlung nicht
erforderlich ist.
Wenn der pH-Wert des angelieferten Wassers nicht der TrinkwV entspricht
oder das Wasser nicht entsäuert ist, kann durch geeignete Wasserbehandlungen in diesem Punkt die geforderte Wasserbeschaffenheit gemäß
TrinkwV erreicht werden.
Jede Veränderung der Wasserbeschaffenheit muss sich an den Vorgaben
der TrinkwV orientieren. Bei einer Teilenthärtung muss z. B. auch der pHWert des enthärteten Wassers geprüft und ggf. angehoben werden.
Ein Anschluss von Kupferrohren an Wasserbehandlungsgeräte ist nur zulässig bei vorheriger schriftlicher Freigabe durch den Rohrhersteller.
23
Wärmedehnung und Kompensation
Installationsrohre aus dem homogenen Werkstoff Kupfer zeichnen sich durch
eine geringe Wärmedehnung aus. Das Wärmedehnungsverhalten eines Materials wird durch den Ausdehnungskoeffizienten α beschrieben. Dieser beträgt
für Kupfer 0,017 mm/m⋅K.
PP
Für Markenkupferrohre von Wieland
kann die Wärmedehnung eines
Rohrabschnittes aus dem nachfolgenden Diagramm abgelesen oder
wie folgt berechnet werden:
Δl = α ⋅ L ⋅ ΔT
PVC
PB
PEX
Bild 17. Ausdehnungsverhalten verschiedener Werkstoffe
%
1200
1100
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
Al
Die Wärmedehnung ist
unabhängig vom Rohrdurchmesser
Cu
30
l = ◊ L◊ T
a = Ausdehnungskoeffizient (0,017 mm/m ◊ K)
L = Länge des Rohrabschnitts (m)
T = Mediumtemperatur-Einbautemperatur* (K)
25
*Umgebungstemperatur während des Einbaus, i.d.R. 10°C
80
70
Längenänderung l (mm)
20
60
15
50
40
10
30
Temperaturdifferenz T (K)
5
0
0
5
10
Länge des Rohrabschnitts L (m)
15
20
Bild 18. Bestimmung der thermischen Längenänderung von Kupferrohren
24
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Die Wärmedehnung wird durch eine geschickte Leitungsführung und Anordnung von Gleitführungen und Festpunkten kontrolliert.
Festpunkte lassen keine Axialbewegung der Leitung zu und werden entweder durch spezielle Festpunktschellen bzw. -konstruktionen oder durch
Apparate dargestellt, wenn diese nicht elastisch gelagert sind.
In Stockwerksleitungen wird die Dehnung i. d. R. durch Abzweige und Bögen aufgenommen. Hierbei wird das Prinzip des freien Biegeschenkels genutzt (Bild 19).
Bei längeren Leitungsabschnitten wie z. B. Verteil- und Steigleitungen werden für den Dehnungsausgleich Dehnungsbogen oder Kompensatoren eingesetzt (Bild 20).
Kontrolle und Ausgleich der
Wärmedehnung
Bild 19. Biegeschenkel
Die mögliche Dehnungsaufnahme
beim Biegeschenkel ist abhängig
von Durchmesser und Schenkellänge (Tabelle 8).
A
Das Prinzip des Biegeschenkels wird bei Dehnungsaufnahme durch Abzweige
und Bögen genutzt. Hinweis: Beim freien Biegeschenkel ist auf ausreichenden Schellenabstand zu achten.
Bild 20. Dehnungsbogen
Die Größe von Dehnungsbögen ist
abhängig von Rohrdurchmesser und
Wärmedehnung (Tabelle 9).
R
2R
Dehnungsbögen können zugekauft, mit Fittings hergestellt oder handwerklich gebogen werden. Sie bieten den Vorteil, dass sie wartungsfrei sind und
daher nicht zugänglich bleiben müssen.
Kompensatoren müssen i. d. R. zugänglich bleiben und werden nur selten in
wartungsfreier Ausführung angeboten.
Kompensatorhersteller verfügen über genaue Vorschriften über die Art und
Anordnung der Leitungsbefestigungen sowie ggf. Festpunkten und Gleitführungen vor und hinter dem Kompensator.
Kompensatoren
Hinweise zur Verlegung unter Putz siehe Seite 19.
Verlegung unter Putz
25
Rohraußendurchmesser
Dimensionierung der
Schenkellänge
A
Thermisch bedingte Längenänderung ∆l (mm) von:
5
10
15
20
Kompensierbar durch Mindestschenkellänge A (mm)
  12
  475
  670
  820
  950
  15
  530
  750
  920
1060
  18
  580
  820
1000
1160
  22
  640
  910
1110
1280
  28
  725
1025
1250
1450
  35
  810
1145
1400
1620
  42
  890
1250
1540
1780
2010
  54
1010
1420
1740
  64
1095
1549
1897
2191
  76,1
1195
1689
2069
2389
  88,9
1291
1826
2236
2582
108
1423
2012
2465
2846
133
1579
2233
2735
3158
159
1727
2442
2991
3453
219
2026
2866
3510
4053
267
2237
3164
3875
4475
Tabelle 8. Schenkellänge A in Abhängigkeit von Rohrabmessung und
Ausdehnung
Rohraußendurchmesser
Dimensionierung von
Dehnungsbögen
R
2R
Thermisch bedingte Längenänderung ∆l (mm) von:
12
25
38
50
75
100
125
150
Bestimmungsmaß R (mm)
  12
195
  281
  347
  398
  488
  562
  627
  691
  15
218
  315
  387
  445
  548
  649
  709
  772
  18
240
  350
  430
  495
  600
  700
  785
  850
  22
263
  382
  468
  540
  660
  764
  850
  930
  28
299
  431
  522
  609
  746
  869
  960
1056
  35
333
  479
  593
  681
  832
  960
1072
1185
  42
366
  528
  647
  744
  912
1055
1178
1287
  54
414
  599
  736
  845
1037
1194
1333
1463
  64
450
  650
  801
  919
1126
1300
1453
1592
  76,1
491
  709
  874
1002
1228
1418
1585
1736
  88,9
531
  766
  944
1083
1327
1532
1713
1877
108
585
  844
1041
1194
1463
1689
1888
2068
133
649
  937
1155
1325
1623
1874
2095
2295
159
710
1025
1263
1449
1775
2049
2291
2510
219
833
1202
1482
1700
2083
2405
2689
2945
267
920
1328
1637
1878
2300
2655
2969
3252
Tabelle 9. Bestimmungsmaß R von Dehnungsbögen in Abhängigkeit von
Rohrabmessung und Ausdehnung
26
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Bei Stockwerksleitungen erfolgt die Aufnahme der Dehnung durch sinnvolle
Leitungsführung und Ausnutzung von Abzweigen und Bögen.
Ausgleich der Wärmedehnung bei Stockwerksleitungen
Bild 21. Ausgleich der Wärmedehnung bei Stockwerksleitungen
Bei Steigleitungen werden ca. alle 4 bis 5 Etagen Dehnungsbögen oder
Kompensatoren eingesetzt. In den dazwischen liegenden Etagen ist auf
ausreichende Dehnungsmöglichkeit der Etagenabzweige zu achten.
Ausgleich der Wärmedehnung bei Steigleitungen
Bild 22. Ausgleich der Wärmedehnung bei Steigleitungen
Festpunkt
Dehnungsbogen
Festpunkt
27
Wärmedämmung von warmgehenden Leitungen
Anforderungen an die Wärmedämmung von Leitungen für
erwärmtes Trinkwasser sind in
der EnEV festgelegt
Die Wärmedämmung von warmgehenden Leitungen ist wirtschaftlich sinnvoll und gesetzlich vorgeschrieben. Neben der Vermeidung von Energieverlusten dient die Wärmedämmung von Leitungen für erwärmtes Trinkwasser
auch der Temperaturhaltung sowohl aus hygienischer Sicht als auch zur Erhöhung des Nutzerkomforts.
Die Anforderungen zur Begrenzung der Wärmeabgabe von warmgehenden
Trinkwasserleitungen sind in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt. Die Anforderungen gelten für den erstmaligen Einbau und für den Austausch vorhandener Leitungen.
Die für die Trinkwasserinstallation relevanten Vorschriften (Zeilen 1 bis 5 der
EnEV) können in die Kategorien 100 % und 50 % eingeteilt werden.
Warmwasserleitungen in Wohnungen bis zum Innendurchmesser 22 mm,
die weder in den Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind, dürfen bis zu einer Länge von 4 m ohne
Wärmedämmung ausgeführt werden. Leitungen an Außenluft sind zu 200 %
zu dämmen.
EnEV
Zeile
100 %
50 %
Art der Leitungen
und Armaturen
Mindestdicke der
Dämmschicht*
1
Innendurchmesser bis 22 mm
20 mm (WLG 035)
2
Innendurchmesser über 22 bis 35 mm
30 mm (WLG 035)
3
Innendurchmesser über 35 bis 100 mm
gleich Innendurchmesser
4
Innendurchmesser über 100 mm
100 mm (WLG 035)
5
Leitungen und Armaturen nach den Zeilen
1–4 in Wand- und Deckendurchbrüchen,
im Kreuzungsbereich von Leitungen, an
Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen
Leitungsnetzverteilern
50 % der Anforderungen
der Zeilen 1– 4
*bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK
Tabelle 10. Wärmedämmung von Leitungen für erwärmtes Trinkwasser
nach EnEV
Die in der EnEV vorgeschriebenen Dämmschichtdicken beziehen sich auf
eine Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes von 0,035 W/m⋅K. Bei der Verwendung von Dämmstoffen einer anderen Wärmeleitfähigkeit müssen die
Dämmschichtdicken nach der VDI-Richtlinie 2055 umgerechnet werden.
Bild 23. Platzeinsparung durch
WICU®EcoRohre
handelsübliche
Dämmung
28
WICU®Eco
WICU®EcoRohre ermöglichen
aufgrund der hochwirksamen
Wärmedämmung eine wesentlich
platzsparendere Verlegung als
nachträglich mit handelsüblichen
Dämmstoffen gedämmte
Leitungen.
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Einfamilienhaus
ohne Zirkulation
Mehrfamilienhaus
mit Zirkulation
EnEVAnforderungen Leitungsart
100%
Lösung
Leitungen in unbeheizten Räumen und Kellerräumen WICU®Eco 100%
Leitungen in Bauteilen, die an/gegen unbeheizte
Räume oder Erdreich/Außenluft grenzen
Stichleitungen ab 4 m Länge
keine
Trinkwasserleitungen zwischen beheizten Räumen
verschiedener Nutzer (Empfehlung)
WICU®Eco 50%
Leitungen ohne Anforderungen nach EnEv
WICU®Rohr
WICU®Flex
Bild 24. Dämmung von Trinkwasserleitungen, warm im Einfamilienhaus und
im Mehrfamilienhaus
29
Schutz vor Erwärmung und Tauwasserbildung
Schutz vor Erwärmung
Zum Schutz vor Erwärmung müssen kaltgehende Trinkwasserleitungen
gemäß DIN 1988 in ausreichendem Abstand zu Wärmequellen wie z. B.
warmen Rohrleitungen, Schornsteinen oder Heizungsleitungen angeordnet
werden.
Die DIN 1988 Teil 2 macht gleichzeitig deutlich, dass im Falle von Stagnation
auch eine Dämmung keinen dauerhaften Schutz vor Erwärmung bieten
kann. So ergeben sich in Trinkwassernetzen, insbesondere in Stockwerksleitungen, je nach Nutzungsprofil stets Stagnationszeiten, so dass eine Erwärmung des Trinkwassers auf Umgebungstemperatur auch mit gedämmten
Rohrleitungen nicht zu vermeiden ist.
Vor diesem Hintergrund ist auch die grundlegende Verfügung in DIN 1988
zu verstehen, dass die Kaltwassertemperatur an den Entnahmestellen nach
dem Ablaufen von Stagnationswasser 25 °C nicht überschreiten darf.
Die wirksamste Maßnahme zum Schutz des Trinkwassers vor Erwärmung
ist daher eine Leitungsführung in ausreichendem Abstand zu Wärmequellen.
In DIN 1988-2 werden zusätzlich Richtwerte für die Dämmung von Kaltwasserleitungen gegeben (Wärmeleitfähigkeit λ = 0,040 W/m⋅K bei 10 °C).
Mehrfamilienhaus
mit Zirkulation
DIN 1988-2
Anforderungen Leitungsart
Lösung
13 mm
Kaltwasserleitungen in Wandaussparungen
WICU®Eco 50%
und Kanälen, jeweils neben warmgehenden Leitungen.
9 mm
Kaltwasserleitungen, frei verlegt in beheizten
Räumen.
WICU®Eco 50%
4 mm
Kaltwasserleitungen verlegt auf Rohbetondecken,
frei verlegt in unbeheizten Räumen, im Mauerschlitz
(Steigleitung) sowie in Kanälen ohne warmgehende
Leitungen.
WICU®Flex
Bild 25. DIN1988-2 Richtwerte für die Dämmung von Kaltwasserleitungen,
zum Schutz vor schneller Erwärmung
30
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Ein gesonderter Schutz vor Tauwasserbildung ist für kaltes Trinkwasser nicht
erforderlich, wenn das Rohr eine geeignete Umhüllung nach DIN 1988 Teil 2
aufweist. Produkte der WICU®-Familie sind entsprechend ausgerüstet.
Tauwasserbildung
Schallschutz bei Trinkwasserleitungen
Rohrleitungen, die im Baukörper (Wände, Decken) eingelassen werden, sind
nach DIN 1988 Teil 2 mit geeigneten Umhüllungen zu versehen, um eine weitgehende Trennung zwischen Rohr und Baukörper zu erzielen.
Analog wird in DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ gefordert, dass Rohrleitungen bei Verlegung in Wänden und auf Massivdecken zur Verbesserung
der Körperschalldämmung mit weichfederndem Dämmstoff zu ummanteln
sind.
Die Einhaltung des Schallschutzes bei der Verlegung von Trinkwasserleitungen basiert somit auf einfachen Prinzipien:
•Schallbrücken vermeiden, Verwendung von Befestigungen mit Dämmeinlagen bzw. schallentkoppelten Festpunkten
•Ummantelung der Leitungen mit elastischen Dämmstoffen bei der
Verlegung in Wänden und Decken
Eventuelle Geräusche in Trinkwasserinstallationen entstehen in Armaturen
(Wasserschall). Armaturen sind daher je nach Armaturengeräuschpegel in
die Armaturengruppe I (≤ 20 dB(A)) und II (20–30 dB(A)) gegliedert.
Die Anforderungen an Rohrleitungen bezüglich Schallschutz nach DIN 1988
und DIN 4109/A1 können mit allen Produkten der WICU®-Familie in Verbindung mit Armaturen der Armaturengruppe I erreicht werden.
In Verbindung mit Armaturen der Armaturengruppe II sind WICU®Flex-Rohre
einsetzbar.
Eine zusätzliche Verbesserung kann durch die Verwendung von Schellen mit
Dämmeinlage erreicht werden. Nur bei Festpunkten wird die Schelle direkt
am Rohr befestigt.
31
Inbetriebnahme & Betrieb
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme von Trinkwasserinstallationen wurde mit Neufassung der
DIN 1988-7 im Dezember 2004 neu geregelt. Hierbei kommt insbesondere
der Dichtheits- bzw. Druckprüfung eine besondere Bedeutung zu.
Leitgedanke der neu formulierten Vorgehensweise ist die Vermeidung von
überlangen Stagnationszeiten zwischen Befüllen der Anlage und Inbetriebnahme, um hygienische Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Weitere Hinweise finden sich ebenfalls im Merkblatt „Dichtheitsprüfungen
von Trinkwasserinstallation“ des ZVSHK bzw. in der BHKS-Regel.
Bevor Trinkwasser in die Gebäudeinstallation eingelassen wird, ist die
Hausanschlussleitung gründlich zu spülen und die Wasserversorgung muss
diesen Leitungsteil für die Inbetriebnahme freigeben. Insbesondere bei
Gebäuden mit erhöhten Anforderungen an hygienische Belange (Krankenhäuser, Altenheime und Ähnliches) kann es erforderlich sein, für die Freigabe
durch den Wasserversorger eine mikrobiologische Überprüfung zu fordern.
Bei der Befüllung über den Haus- oder Bauwasseranschluss muss sichergestellt sein, dass
•diese Anschlüsse gespült und für den Betrieb freigegeben wurden,
•bei Befüllung über den Bauwasseranschluss nur Schlauchleitungen verwendet werden, die ausschließlich für Trinkwasserbefüllungen eingesetzt
werden. Vor Verwendung sind diese Füllschläuche mit Trinkwasser zu
spülen.
Inbetriebnahme bei
zügigem Baufortschritt
Sind keine Stillstandszeiten zwischen Fertigstellung der Installation und Inbetriebnahme zu erwarten, erfolgt also die Inbetriebnahme der Installation
unmittelbar auf die erste Befüllung, die Druckprobe und das Spülen, dann
kann nach folgender Vorgehensweise verfahren werden (Protokoll siehe
Anhang):
1. Feinfilter einbauen
2. ggf. Hauswasseranschlussleitung spülen lassen bzw. die Freigabe des
Wasserversorgers einfordern
3. Erstbefüllung der Anlage mit filtriertem Trinkwasser und Entlüftung
4. Druckprobe nach DIN 1988 mit Wasser
5. Spülen der Leitungsanlage direkt nach der Druckprobe
6. Leitungssystem komplett befüllen und entlüften
7. unmittelbare Inbetriebnahme
Inbetriebnahme nach
längerem Zeitraum
Ergeben sich längere Stillstandzeiten zwischen erster Befüllung und Inbetriebnahme, dann müssen unter Berücksichtigung hygienischer Belange
gegebenenfalls andere Maßnahmen durchgeführt werden. Eine Druckprobe
mit Wasser ist gemäß DIN 1988-7 nur noch dann bei längerem Zeitabstand
zwischen Druckprobe und Inbetriebnahme zulässig, wenn die Leitungen
nach der Druckprobe und dem Spülen komplett befüllt, entlüftet und verschlossen werden und zusätzlich das in den Leitungen stagnierende Wasser
regelmäßig im Zeitraum bis zur Inbetriebnahme und insbesondere direkt vor
der Inbetriebnahme vollständig ausgetauscht wird.
Aus hygienischen Gründen vorteilhafter ist dann stattdessen eine Dichtheitsprüfung mit Druckluft oder Inertgas. Dies ist auch dann vorzuziehen, wenn
die zu erwartende Stillstandszeit bis zur Inbetriebnahme in eine Frostperiode
fällt.
32
Trinkwasser
Planung & Ausführung
Sofern zu irgend einem Zeitpunkt Leitungen entleert werden müssen,
so muss dies restlos erfolgen – ggf. sind Wasserreste mit Druckluft auszublasen (vgl. S. 20, Hinweise zu Leitungen im Fußbodenaufbau).
Nach durchgeführter trockener Prüfung sind nachträgliche Undichtheiten im
Betrieb bzw. bei Inbetriebnahme nicht zu erwarten. Aus werkvertraglichen
Gründen kann es erforderlich sein, die Druckprobe nach DIN 1988 durchzuführen. Mit dem Auftraggeber ist daher zu vereinbaren, ob zusätzlich zur
trockenen Dichtheitsprüfung die Druckprobe unmittelbar vor Inbetriebnahme
nach DIN 1988 durchgeführt werden soll.
Die Inbetriebnahme mit „trockener Dichtheitsprüfung“ erfolgt in nachfolgenden Schritten (Protokoll siehe Anhang):
1. trockene Druckprüfung (Druckluft / Inertgas)
2. Feinfilter einbauen
3. Erstbefüllung der Anlage unmittelbar vor Inbetriebnahme mit filtriertem
Trinkwasser und Entlüftung
4. ggf. Druckprobe mit Wasser nach DIN 1988 (s.o.)
5. Spülen der Leitungsanlage (direkt nach der Druckprobe)
6. Leitungssystem komplett befüllen und entlüften
7. unmittelbare Inbetriebnahme
Druckprüfung
Armaturen und Apparate, die nicht für den Prüfdruck ausgelegt sind,
werden erst nach der Druckprobe installiert und sofort z.B. durch Passstücke ersetzt. Zum Verschließen von Leitungsöffnungen sind grundsätzlich
metallene Stopfen zu verwenden.
Die Dichtheitsprüfung kann entsprechend DIN 1988, Teil 7 entweder mit
filtriertem Trinkwasser oder mit Druckluft / Inertgas durchgeführt werden.
Zur Druckprüfung nach DIN 1988 mit Wasser werden die fertig gestellten,
aber noch nicht verdeckten Leitungen mit filtriertem Wasser gefüllt, vollständig entlüftet und einem Prüfdruck in Höhe des 1,5fachen des zulässigen
Betriebsüberdrucks ausgesetzt. Der Norm-Betriebsdruck nach DIN 1988
beträgt 10 bar, der Mindestprüfdruck somit 15 bar. Für die Prüfung von
Rohrleitungen, die mit Hilfe von „undicht unverpressten“ Pressverbindern
ausgeführt wurden, gelten gegebenenfalls gesonderte Anforderungen an
den Prüfdruck (siehe Herstellerangaben).
Das Druckmessgerät wird möglichst an der tiefsten Stelle des Leitungssystems angeordnet und muss eine Ablesegenauigkeit von mindestens
0,1 bar aufweisen.
Bei größeren Temperaturdifferenzen als 10 K zwischen Umgebungs- und
Füllwassertemperatur muss eine Wartezeit von 30 min für den Temperaturausgleich eingehalten werden.
Während der Prüfzeit von 10 min darf kein erkennbarer Druckabfall eintreten
und keine Undichtheit erkennbar sein.
Druckprobe nach
DIN 1988-7 mit Wasser
33
Nach erfolgreicher Druckprüfung kann mit dem Nachisolieren der Verbindungsstellen und Verdecken der Leitungen begonnen werden.
Nach Abschluss der Druckprobe ist ein Druckprobenprotokoll zu erstellen
(siehe Anhang).
Umgebungstemperatur
Kaltwassertemperatur
Bild 26. Druckprüfung
Mit Markenkupferrohren entfällt die
zeitaufwendige Unterteilung in Vorund Hauptprüfung. Rohrleitungen
aus Kupfer dehnen sich unter Druck
nicht und ein konstant definierter
Prüfdruck kann schnell eingestellt
werden.
Ablesegenauigkeit 0,1bar
Trockene Druckprüfung
mit Druckluft oder
Inertgas
34
Für die „trockene“ Druckprüfung ist das ZVSHK-Merkblatt „Durchführung
einer Druckprüfung mit Druckluft oder inerten Gasen für Trinkwasserinstallationen nach DIN 1988“ zu berücksichtigen.
Die „trockene“ Druckprüfung kann für die gesamte Leitungsanlage oder abschnittsweise durchgeführt werden. Sie ist auch für vorgefertigte Leitungsabschnitte empfehlenswert, da die Prüfung in der Werkstatt erfolgen kann.
Die Prüfung erfolgt mit ölfreier Druckluft oder inertem Gas bei noch nicht
verdeckten Leitungen. Die Prüfung muss von einem Fachmann geleitet
werden, der für diese Prüfung verantwortlich zeichnet.
Alle Leitungsöffnungen müssen durch metallene Stopfen, metallene Steckscheiben direkt verschlossen werden.
Die „trockene“ Druckprüfung erfolgt in mehreren Stufen:
1.Vorbereitung der Installation und Sichtprobe
Apparate, Trinkwassererwärmer oder Druckbehälter sind von der Leitungsanlage zu trennen. Alle Leitungen sind mit metallischen Stopfen zu
verschließen und Rohrverbindungen auf fachgerechte Ausführung zu
kontrollieren.
2.Dichtheitsprüfung
Prüfung mit einem Druck von 110 mbar (Anzeigegenauigkeit des Manometers 1 mbar)
Prüfzeit bis 100 l Leitungsvolumen: mindestens 30 Minuten.
Prüfzeit für größere Leitungsvolumen: + 10 Minuten je 100 l Leitungs
volumen.
3.Festigkeitsprüfung
Bis zur Kupferrohrabmessung 54 x 2 mm: max. 3 bar Prüfdruck
Ab Kupferrohrabmessung 64 x 2 mm:
max. 1 bar Prüfdruck
Prüfzeit: 10 Minuten
Während der Druck bis zum erforderlichen Prüfdruck aufgebracht wird, ist
es zweckmäßig, die unter Druck stehenden Leitungsteile einer Sicht- und
Geräuschkontrolle zu unterziehen. Werden dabei Undichtheiten festgestellt
oder ist ein Druckabfall über den erlaubten Werten erkennbar, so sind die
Verbindungen mit blasenbildenden Prüfmitteln auf Dichtheit zu prüfen.
Durch sicherheitstechnische Einrichtungen, z. B. Druckminderer an Kompressoren, ist sicherzustellen, dass der vorgesehene Prüfdruck der Leitungsanlage nicht überschritten wird.
Trinkwasser
Inbetriebnahme & Betrieb
Spülen der Trinkwasserleitungen
Das fachgerechte Spülen ist nicht nur aus hygienischen Gründen zur Sicherung der Trinkwassergüte von größter Wichtigkeit, die durch das Spülen
bewirkte Reinigung dient auch dem Schutz von Armaturen und Apparaten.
Aufgrund neuerer Erkenntnisse hinsichtlich hygienischer Belange wird der
Zeitpunkt für das Spülen durch die Neufassung der DIN 1988-7 in Verbindung mit dem ZVSHK-Merkblatt „Spülen, Desinfizieren und Inbetriebnahme
von Trinkwasserinstallationen“ präzisiert:
Bei sofortiger Inbetriebnahme der Installation nach Fertigstellung kann eine
Druckprüfung nach DIN 1988 mit Wasser erfolgen. Dann erfolgt das Spülen
unmittelbar im Anschluss an die Druckprobe und daraufhin erfolgt wiederum
unmittelbar im Anschluss die Inbetriebnahme. Im Falle einer Dichtheitsprüfung mit Druckluft erfolgt das Spülen nicht unmittelbar im Anschluss an die
Dichtheitsprüfung, sondern erst unmittelbar vor Inbetriebnahme der Installation. Hierdurch werden überlange Stagnationszeiten vermieden.
Das Spülen der Leitungsanlagen kann entweder nach DIN 1988 oder nach
ZVSHK-Merkblatt (vereinfachtes Verfahren) durchgeführt werden. Entsprechend der Festlegungen nach VOB / DIN 18361 neuester Fassung sind
Spülungen mit Wasser Nebenleistungen, die ohne besondere Vergütung
auszuführen sind. Spülen nach DIN 1988 mit dem Spülverfahren Luft
Wasser-Gemisch ist seit Neufassung der VOB vom Dezember 2002 eine
besondere Leistung.
In jedem Fall sind die Leitungen mit filtriertem Trinkwasser zu spülen, größere
Leitungsnetze werden je 100 m abschnittsweise gespült.
Die fachgerechte Durchführung des Spülens beinhaltet auch das Anfertigen
eines Spülprotokolls. Ein Musterformular ist im Anhang beigefügt (Seite 55).
Spülprotokoll
Unabhängig vom Spülverfahren werden empfindliche Armaturen und Apparate wie z. B. Magnetventile, Druckspüler, Thermostatarmaturen oder Strahlregler erst nach dem Spülen eingebaut und während des Spülvorgangs
z. B. durch Passstücke ersetzt (Herstellerangaben beachten).
Alle Wartungsarmaturen wie Etagenabsperrungen oder Eckventile müssen
während des Spülens voll geöffnet sein, ebenso werden Druckminderer voll
geöffnet und erst nach dem Spülen einreguliert. Durchflussbegrenzer sollten erst nach dem Spülen einbaut werden.
Es wird empfohlen, Siebe, Schmutzfänger und Filter, die zum Spülen nicht
ausgebaut wurden, vor Inbetriebnahme zu reinigen.
Schutz empfindlicher
Armaturen und Apparate
Das Spülen nach DIN 1988 erfolgt mit einem Gemisch aus Luft und Wasser
in kurzen, intermittierenden Druckintervallen. Hierzu wird gleichzeitig mit dem
filtrierten Trinkwasser ölfreie Druckluft in die zu spülende Leitung eingeblasen.
Es empfiehlt sich die Verwendung von schnell schließenden Armaturen, z. B.
Kugelhähne, sowohl in der Druckluft- als auch in der Trinkwasserleitung.
Beide Armaturen werden jeweils gleichzeitig geöffnet und geschlossen. Die
Fließphase sollte etwa 5 s und die Stagnationsphase < 2 s betragen.
Spülen nach DIN 1988
35
Alternativ können Spülgeräte eingesetzt werden, die ein fertiges WasserLuft-Gemisch automatisch intermittierend über nur einen Anschluss bereitstellen.
Bild 27. Prinzip des Spülens mit Wasser-Luft-Gemisch nach DIN 1988
Die Fließgeschwindigkeit in der größten zu spülenden Leitung sollte mindestens 0,5 m/s betragen. Dazu muss eine Mindestanzahl von Entnahmearmaturen geöffnet werden (Tabelle 11).
Die Spüldauer richtet sich nach der Leitungslänge und soll 15 s pro laufendem Meter nicht unterschreiten.
Die Spülrichtung verläuft von unten nach oben und strangweise von dem
dem Wasserzähler nächstgelegenen bis zum entferntesten Leitungsstrang.
Innerhalb eines Geschosses bzw. einer Wohnung werden mindestens so
viele Entnahmestellen wie in Tabelle 11 angegeben – im Normalfall jedoch
alle Entnahmestellen – geöffnet, beginnend mit der vom Steigstrang entlegensten Entnahmestelle.
Jede Entnahmestelle muss mindestens 2 min voll geöffnet sein. Danach
werden die Entnahmestellen in umgekehrter Reihenfolge wieder geschlossen.
Größter Außendurchmesser (mm) im aktuellen Spülabschnitt
bis
28
35
42
54
64
76,1
88,9
108
Mindestvolumenstrom bei
voller Füllung der Verteilleitungen (l/min)
15
25
38
59
80*
100
151
236
Mindestanzahl zu öffnender
Entnahmestellen DN 15
1
2
3
4
5*
6
9
14
Tabelle 11. Mindestvolumenstrom und Mindestanzahl der zu öffnenden
Entnahmestellen für das Erreichen einer Fließgeschwindigkeit ≥ 0,5 m/s
(*Herstellerempfehlung)
36
Trinkwasser
Inbetriebnahme & Betrieb
Das vereinfachte Spülen nach ZVSHK empfiehlt sich für alle Gebäude mit
normalen hygienischen Ansprüchen wie z. B. Ein- und Mehrfamilienhäuser.
Ausgehend vom Steigstrangende wird stockwerksweise mit filtriertem Wasser gespült.
Beginnend mit der vom Steigstrang entlegensten Entnahmestelle werden je
Stockwerk nacheinander mindestens so viele Entnahmestellen voll geöffnet
wie in Tabelle 12 aufgeführt.
Nach einer Spüldauer von mindestens 5 min an der zuletzt geöffneten Entnahmestelle werden die Armaturen in umgekehrter Reihenfolge wieder
geschlossen.
Größter Außendurchmesser (mm) im aktuellen Spülabschnitt
Mindestanzahl zu öffnender
Entnahmestellen DN 15
bis
28
35
42
54
64
76,1
88,9
108
2
4
6
8
10*
12
18
28
Vereinfachtes Spülen
Tabelle 12. Richtwert für die Mindestanzahl der zu öffnenden Entnahmestellen in Abhängigkeit der größten Abmessung der Verteilleitung (*Herstellerempfehlung
37
Übergabe
Der Anlagenersteller ist für die Einweisung des Betreibers zuständig. Hierzu
gehört insbesondere auch der Hinweis auf die Betreiberpflichten.
Weiterhin bereitet der Anlagenersteller die Abnahme- und Übergabeprotokolle vor. Musterprotokolle sind im Anhang beigefügt (siehe Seite 56).
Wesentlicher Bestandteil der Übergabe ist die Zusammenstellung einer
ordnungsgemäßen Dokumentation. Hierzu gehören vor allem die Wartungs- und Bedienungsanleitungen der Hersteller von Sicherungs- und
Sicherheitsarmaturen und Apparaten.
Betreiberpflichten
Die Verantwortung des Betreibers für einen sachgerechten Betrieb zur
Sicherstellung einer einwandfreien Wasserbeschaffenheit wird in der TrinkwV
hervorgehoben.
Die entscheidenden Hinweise für Betreiber sind:
• Änderungen und Umbauten dürfen nur durch den Fachmann ausgeführt
werden
• Veranlassung einer regelmäßigen Wartung
• Regelmäßige Erneuerung des Wasserinhaltes selten genutzter
Anlagenteile, mindestens im monatlichen Turnus
• Beachtung und Einhaltung der Maßnahmen bei Abwesenheit
Maßnahmen bei Abwesenheit
Aufgrund der begrenzten Genusstauglichkeit des Lebensmittels Trinkwasser
sind in DIN 1988 Teil 4 und Teil 8 die in der nachfolgenden Tabelle zusammengefassten Maßnahmen bei längerer Abwesenheit bzw. Nichtbenutzung
beschrieben.
Für die Einhaltung dieser Maßnahmen ist der Betreiber verantwortlich.
Abwesenheit
Maßnahmen
vor der Abwesenheit
Maßnahmen
bei der Rückkehr
Wohnungen:
Schließen der Stockwerksabsperrarmatur
Einfamilienhäuser:
Schließen der Absperrarmatur hinter
dem Wasserzähler
Nach Öffnen der Absperrarmatur abgestandenes Wasser an
allen Entnahmestellen 5 min
abfließen lassen (voll geöffnet)
Wohnungen:
Schließen der Stockwerksabsperrarmatur
Einfamilienhäuser:
Schließen der Absperrarmatur hinter
dem Wasserzähler
Es wird empfohlen, eine
Spülung der Hausinstallation zu
veranlassen
> 6 Monate
Schließung der Hauptabsperrarmatur
(Hausanschluss) veranlassen.
Leitungen vollständig entleeren
Spülen der Hausinstallation
veranlassen
> 1 Jahr
Trennen der Anschlussleitung von der
Versorgungsleitung
> 3 Tage
> 4 Wochen
Wiederanschluss durch Wasserversorgungsunternehmen
oder Fachinstallateur
Tabelle 13. Maßnahmen bei Abwesenheit – Betreiberpflichten
38
Trinkwasser
Inbetriebnahme & Betrieb
Inspektion & Wartung
Zur Aufrechterhaltung einer einwandfreien Wasserbeschaffenheit ist eine
regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb notwendig. Da dem Betreiber
die Verantwortung für die Wasserversorgungsanlage im Betrieb obliegt, wird
diesem dringend empfohlen, einen Wartungsvertrag abzuschließen
(vgl. DIN 1988).
Die einzuhaltenden Wartungsintervalle sind im Teil 8 der DIN 1988 aufgeführt
und tragen einen wesentlichen Beitrag zum sicheren und störungsfreien
Betrieb einer Anlage bei (Mustertabelle siehe Anhang Seite 53).
Wartungsintervalle
39
Weitere Anwendungen
Feuerlöschleitungen
Die Anwendung von Feuerlöschleitungen wird in der Neufassung der DIN
1988-6 geregelt. Aus hygienischen Gründen wird empfohlen, Feuerlöschleitungen nass nur noch bei ausreichendem Wasserdurchsatz in den Feuerlöschleitungen und damit unter Vermeidung von Stagnation zu planen.
Oftmals ist dies nicht gegeben, sodass in diesen Fällen der Einsatz von
Feuerlöschleitungssystemen / Löschwasseranlagen nass – trocken der
Vorzug zu geben ist.
Steigeleitungen „trocken“
Mit Fassung der DIN 14462 – 2006 ist der Einsatz von SANCO®Installationsrohren auch für Feuerlöschleitungen, Steigeleitungen trocken
bzw. in der neuen Bezeichnung Löschwasseranlagen trocken ermöglicht.
Als zulässige Verbindungstechniken kommen das Pressen mit zugelassenen
Pressverbindern, Schweißen sowie weitere in DIN 14462 – Ausgabe 2006
genannte Verbin-dungstechniken zum Einsatz.
Weitere Hinweise auch im Kupferrohr-Kompendium „Brandschutz“.
Kühlwasseranlagen
Bei dem Anwendungsfall „offener Kühlkreislauf mit sauerstoffhaltigen
Wässern“ (z.B. Brunnenwässer) ist zu beachten, dass in diesen Systemen
aus technischen Gründen Installationsrohre nach DIN EN 1057 und DVGWArbeitsblatt GW 392 zu verwenden sind. Der Einsatz dieser Markenkupferrohre erfolgt durch Einzelfallklärung.
Für Rohrverbindungen sind in diesem Fall die üblicherweise in der Trinkwasser-Installation verwendeten Bauteile und Verbindungstechniken nach
DVGW-Arbeitsblatt GW 2 anzuwenden. Hinweise hierzu siehe S. 8 - S. 9
Abwasseranlagen
Abwasserleitungen sind ein wichtiger Bestandteil jeder haustechnischen
Installation. Sorgfältige Planung sowie fachgerechte Ausführung sind
Voraussetzungen für einen störungsfreien Betrieb.
Grundlagen und Richtlinien für die Planung und Installation von AbwasseranIagen finden sich in DIN EN 12056.
In DIN EN 1057 wird angegeben, dass Kupferrohre auch zur Abwasserentsorgung anwendbar sind.
Es ist aus diesem Hinweis in der Norm jedoch nicht abzuleiten, dass Kupferrohre generell für alle Abwässer als Leitungsrohr eingesetzt werden können.
Einem solchen Einsatz stehen Bedenken z. B. wegen der Anwesenheit
bestimmter fettlösender Wasch- und Reinigungsmittel bei der Ableitung
entgegen.
Ein Einsatz von Kupferrohren im begrenzten Anwendungsbereich von
„Fäkalienhebeanlagen“, wo auch Fäkalienzerkleinerer eingesetzt werden, ist
möglich.
40
Trinkwasser
Abwasserhebeanlagen kommen zum Einsatz, wenn Abwasserrohre nicht
mit Gefälle verlegt werden können oder Abwasser unterhalb der Rückstauebene anfällt. Die Abwasserleitungen hinter einer Hebeanlage müssen
drucksicher verlegt werden, daher kommt für diese Abwasserleitung häufig
Kupferrohr zum Einsatz.
Abwasserhebeanlagen werden in unmittelbarer Nähe des zu entwässernden
Objektes installiert. Wannenbäder sowie Waschmaschinen dürfen nicht mit
dem selben Gerät wie ein WC entwässert werden. In diesem Fall ist die
Installation separater Hebeanlagen erforderlich.
Je nach Abwasserart und -menge werden hauptsächlich Rohrdurchmesser
von 22 mm bis 35 mm eingesetzt. Es wird, von der Hebeanlage ausgehend,
nach Möglichkeit zuerst die Steigleitung und dann das horizontale Abwasserrohr verlegt.
Voraussetzung hierfür ist eindeutig die regelwerksgerechte Installation dieser
Anlagen. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass auf Dauer in den Rohren
keine Fäkalienreste verbleiben können. Auch sind entsprechende Hebeanlagen nur zum Abtransport von Fäkalien zu benutzen, nicht jedoch zum
Entsorgen von Haushaltsabwässern, die im hohen Maße auch fettlösende
Reinigungsmittel enthalten.
Abwasseranlagen –
drucksichere Verlegung
WICU®- und SANCO®-Rohre können also für den begrenzten Anwendungsbereich von „Fäkalienhebeanlagen“ eingesetzt werden. Es sollten in
jedem Fall die entsprechenden Angaben der Hersteller dieser Anlagen
berücksichtigt werden. Ein genereller Einsatz von -WICU®- und SANCO®Rohren in Hebeanlagen, in denen zusätzlich auch Haushaltsabwässer
abgeleitet werden, ist nicht zu empfehlen.
41
42
Regenwassernutzung
Markenkupferrohre von Wieland
für die Regenwasserinstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anforderungen und Qualitätsmerkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verbindungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verarbeitungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46
46
47
47
Planung, Ausführung und Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Planungsgrundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inbetriebnahme und Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
48
48
49
49
Regenwasser
Grundlagen der Regenwassernutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Regenwassernutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Funktionsweise einer Regenwassernutzungsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
43
Grundlagen der Regenwassernutzung
Regenwassernutzung
In Regenwassernutzungsanlagen wird Regenwasser aus natürlichem Niederschlag in einem Speicher gesammelt und über separate Betriebswasserleitungen, z. B. für Bewässerungszwecke oder die Toilettenspülung, eingesetzt.
Dachbleche und Regenfallrinnen aus Kupfer sind seit Jahrhunderten im Einsatz. Durch Patinabildung widerstehen diese Bauteile selbst saurem Regenwasser.
Betriebswasser aus Regenwassernutzungsanlagen für häusliche und gewerbliche Einsatzbereiche hat keine Trinkwasserqualität. Aus diesem Grund
müssen Auswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers infolge der Betriebswassernutzung unter allen Umständen ausgeschlossen werden. So ist u. a.
auf eine absolute Trennung von Betriebs- und Trinkwasserleitungen zu achten. Zusätzlich bestehen Kennzeichnungspflichten für Gebäude mit Regenwassernutzung, Rohrleitungen und Entnahmestellen.
Als anerkannte Regel der Technik für Planung, Ausführung, Betrieb und
Wartung gilt DIN 1989 „Regenwassernutzungsanlagen“.
Die folgenden Hinweise für den Einsatz von Wieland-Markenkupferrohren
beziehen sich auf Betriebswasserleitungen ab der Druckerhöhungsanlage.
Einsatz von Kupferrohren
in Regenwassernutzungsanlagen
Da DIN 50930-6 für die Regenwassernutzung keine Anwendung findet,
können Kupferrohre ohne jede Einschränkung eingesetzt werden.
In bundesweiten Untersuchungen wurden SANCO®-Installationsrohre nach
längerer Betriebszeit in Regenwassernutzungsanlagen analysiert. Die nachfolgenden Bilder zeigen Beispiele für einen einwandfreien Zustand nach
8 Jahren (oben) bzw. 17 Jahren (unten).
Bild 1. SANCO®-Installationsrohre nach langjährigem Betrieb in Regenwassernutzungsanlagen
Anzeigepflicht
44
Nach TrinkwV muss der Betreiber einer Regenwassernutzungsanlage diese
der zuständigen Behörde (i. d. R. das Gesundheitsamt) bei Inbetriebnahme
anzeigen. Dies gilt gemäß §13, Abs. 3 auch für bereits bestehende Anlagen.
In der Regel ist die Errichtung eines Regenwasserspeichers bis zu 50 m3 nicht
genehmigungspflichtig, die Regelungen sind bundesweit jedoch nicht einheitlich.
Grundlagen der Regenwassernutzung
Funktionsweise einer Regenwassernutzungsanlage
14
11
Regenwasser
Das Regenwasser wird über Fallrohre von den Auffangflächen abgeleitet und
einem Speicher zugeführt. Vor dem Eintritt in den Speicher werden grobe
Verunreinigungen durch einen Filter entfernt. Hierfür sollten möglichst selbstreinigende Bauformen gewählt werden.
Regenwasserspeicher können sowohl oberirdisch als auch unterirdisch aufgestellt werden. Die Einleitung des Regenwassers muss so erfolgen, dass
eine Aufwirbelung der am Boden des Speichers befindlichen Sedimente vermieden wird. Daher wird die Einleitung in der Regel über einen beruhigten
Zulauf vorgenommen, bei dem das Zulaufwasser bis zum Speicherboden
geführt und dort in eine Aufwärtsströmung mit niedriger Austrittsgeschwindigkeit umgelenkt wird.
Im Speicher findet eine weitere Reinigung des Regenwassers durch Sedimentation statt, wobei Sediment in der Regel nur geringfügig anfällt. Überschüssiges Regenwasser und Schwimmstoffe auf der Wasseroberfläche
werden über einen Überlauf in Versickerungsschächte oder in die Kanalisation abgegeben.
1
12
2
10
13
8
3
5
9
4
6
1
2
3
4
5
6
7
Regenfallrohr
Filter
Steuerleitungen
Schwimmende Entnahmeleitung
Rückschlagventil
Füllstandsgeber
beruhigter Zulauf
8
9
10
11
12
13
14
7
Überlauf
Pumpe
Steuergerät
Behälter für Wassernachspeisung
Motor-Ventil
Trinkwasser-Nachspeisung
Verbraucher
Bild 2. Funktionsprinzip einer Regenwassernutzungsanlage
Die Entnahme erfolgt in der Regel mittels Kreiselpumpen, die außerhalb
oder innerhalb des Regenwasserspeichers angeordnet werden können. Das
gespeicherte Regenwasser wird in turbulenzarmen Zonen z. B. durch einen
schwimmenden Filter angesaugt und an die Entnahmestellen weitergeleitet.
In regenarmen Zeiten sichert eine Nachspeisung die Versorgung der angeschlossenen Verbraucher.
45
Markenkupferrohre von Wieland
für die Regenwassernutzung
Anforderungen und Qualitätsmerkmale
Für den Einsatz als Betriebswasserleitungen in Regenwassernutzungsanlagen wird die Verwendung von Markenkupferrohren mit DVGW-Prüfzeichen
empfohlen. In der nachfolgenden Tabelle sind die zulässigen Abmessungen
nach DVGW-Arbeitsblatt GW 392 angegeben.
Zulässige Rohrabmessungen
lt. DVGW-Arbeitsblatt GW 392
Zulässige Abmessungen (mm)
Zulässige Festigkeitszustände
12 x 0,8
12 x 1,0
15 x 1,0
18 x 1,0
22 x 1,0
28 x 1,0
28 x 1,5
R220 weich
35 x 1,2
35 x 1,5
42 x 1,2
42 x 1,5
54 x 1,5
R250 halbhart
54 x 2,0
64 x 2,0
76,1 x 2,0
88,9 x 2,0
108 x 2,5
R290 ziehhart
133 x 3,0
159 x 3,0
219 x 3,0
267 x 3,0
Tabelle 1. Zulässige Kupferrohrabmessungen und Festigkeitszustände nach
DVGW-Arbeitsblatt GW 392
Gütezeichen der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V.
SANCO®- und WICU®-Rohre von Wieland für Betriebswasserleitungen
in Regenwassernutzungsanlagen erfüllen sowohl die Bestimmungen des
DVGW-Arbeitsblattes GW 392 als auch die Gütebedingungen der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird bei
Markenkupferrohren von Wieland durch die Kennzeichnung mit dem DVGWPrüfzeichen und dem Gütezeichen auf dem Rohr dokumentiert.
Es dürfen auch COPATIN®-Trinkwasserrohre verwendet werden.
Merkmale
Kennzeichnung
SANCO®
Für universellen Einsatz
WICU®
Mit äußerem Schutzmantel
COPATIN®
Das innenverzinnte Trinkwasserrohr
DIN EN 1057
DVGW DV . . .
Gütezeichen
cuprotherm CTX®
Flexibles Kupferrohr
DVGW VP 652
Tabelle 2. Markenkupferrohre für die Regenwasserinstallation
46
Markenkupferrohre von Wieland für die Regenwassernutzung
Verbindungstechnik
Verbindungstechnik
Hinweise
Pressen
• Auch Ringrohre, ohne Stützhülse
Weichlöten
• Muffen (sowie einstufige Reduzierungen) dürfen auch
ohne Kapillarlötfittings hergestellt werden
• Auch für innenverzinnte Kupferrohre
Hartlöten
Schweißen
• Nur für Abmessungen größer 28 mm
• Muffen (sowie einstufige Reduzierungen) und Abzweige
dürfen auch ohne Kapillarlötfittings hergestellt werden
• Nicht für flexible Kupferrohre mit festhaftender
Ummantelung
• Nur für Abmessungen größer 28 mm, Wanddicke 1,5 mm
• Nicht für flexible Kupferrohre mit festhaftender
Ummantelung
DVGW-Arbeitsblatt GW 2
Beim Löten gilt das Weichlötgebot bis einschließlich
28 x 1,5 mm
Steckver­
bindungen
Lösbare Verbindungen
• Klemmringverbindungen – metallisch dichtend:
bei weichen Rohren Stützhülsen verwenden
• Klemmverschraubungen – weichdichtend:
nicht überbauen
• Verschraubungen mit Lötanschluss
• Flanschverbindungen
• Rohrkupplungen: nur für Rohre im Zustand ziehhart
Tabelle 3. Zulässige Verbindungstechniken für Betriebswasserleitungen in
Regenwassernutzungsanlagen
Verarbeitungstechnik
Verarbeitungstechnik
Kaltbiegen
Hinweise
• Siehe Wieland-Kupferrohr-Kompendium „Montage und
Verarbeitung“
Wärmebehandlungen >400 °C
sind im Abmessungsbereich
bis einschließlich 28 x 1,5 mm
nicht zulässig
• SANCO®-Installationsrohre können bis einschließlich
28 x 1,5 mm kalt gebogen werden
Warmbiegen
• Nur bei Abmessungen größer 28 x 1,5 mm
Weichglühen
• Nur bei Abmessungen größer 28 x 1,5 mm
Tabelle 4. Zulässige Verarbeitungstechniken für Betriebswasserleitungen in
Regenwassernutzungsanlagen
47
Regenwasser
Die Bestimmungen des DVGW-Arbeitsblattes GW 2 für das Verbinden von
Kupferrohren müssen auch in Regenwassernutzungsanlagen eingehalten
werden. Fittings und Zusatzstoffe müssen das DVGW-Prüfzeichen tragen.
Planung, Ausführung und Betrieb
Planungsgrundlagen
Für Betriebswasserleitungen findet DIN 50930-6 keine Anwendung. Kupferrohre können daher uneingeschränkt eingesetzt werden.
Die Dimensionierung der Betriebswasserleitungen sollte DIN 1988 entsprechen.
Auswirkungen auf das
Trinkwassernetz müssen
ausgeschlossen werden
Bereits bei der Planung ist auf eine strikte Trennung von Trinkwasser- und
Betriebswasserleitungen zu achten. Jegliche Verbindungsmöglichkeiten zwischen Betriebswasser- und Trinkwasserleitungen müssen ausgeschlossen
sein.
Die Nachspeisung in den Regenwasserspeicher muss selbstständig erfolgen und so ausgelegt werden, dass die einwandfreie Funktion an allen an
die Regenwassernutzungsanlage angeschlossenen Entnahmestellen ununterbrochen sichergestellt ist.
Wenn für die Nachspeisung Trinkwasser verwendet wird, gilt DIN 1988 Teil
4. Danach muss die Nachspeisung über eine Sicherungseinrichtung erfolgen. In der Regel wird hierzu ein freier Auslauf gewählt.
TW-Anschluss
Bild 3. Freier Auslauf
di
H ≥ 2d i (min. 20mm)
H
H Sicherungsabstand
d i Rohrinnendurchmesser
Magnetventil
höchstmöglicher Wasserspiegel
Kennzeichnung
Für die Leitungsführung gelten prinzipiell dieselben Grundsätze wie für Trinkwasserinstallationen. Die Verlegung sollte DIN 1988 Teil 2 entsprechen.
Nach TrinkwV müssen Betriebswasserleitungen dauerhaft als solche gekennzeichnet werden, z. B. durch Schilder mit der Aufschrift „kein Trinkwasser“.
In der Nähe der Trinkwasserhauseinführung oder am Hauswasserzähler ist
ein Hinweisschild mit folgender Aufschrift zu installieren:
Achtung!
In diesem Gebäude ist eine Regenwassernutzungsanlage installiert.
Querverbindungen sind auszuschließen.
Bild 4. Hinweisschild für Gebäude mit Regenwassernutzung nach DIN 1989
48
Planung, Ausführung und Betrieb
Alle Entnahmestellen müssen dauerhaft und deutlich mit Hinweisschildern
gekennzeichnet werden (s. Bild 31). Frei zugängliche Entnahmestellen für
Betriebswasser aus Regenwassernutzungsanlagen sind zusätzlich durch
einen abnehmbaren oder abschließbaren Drehgriff zu sichern.
Bild 5. Hinweis „Kein Trinkwasser“
Betriebswasserleitungen, die in Gebäuden verlegt werden, müssen gegen
Schwitzwasser geschützt werden, wenn die klimatischen Verhältnisse, die
Temperaturen und die Luftfeuchte dies erforderlich machen.
Regenwasser
Bildliches Symbol als Warnhinweisschild für Entnahmestellen.
Alternativ können Hinweisschilder
mit der Aufschrift „Kein Trinkwasser“
angebracht
Wärmedämmung/
Ummantelung
Ausführung
Die Arbeiten zur Erstellung von Regenwassernutzungsanlagen dürfen nur
durch Fachbetriebe ausgeführt werden.
Arbeiten an der Trinkwasserinstallation, insbesondere am freien Auslauf,
dürfen laut AVBWasserV nur durch eingetragene Betriebe vorgenommen
werden.
Inbetriebnahme und Betrieb
Die Inbetriebnahme ist durch einen Fachkundigen auszuführen. Zur Inbetriebnahme ist ein Probelauf mit Wasser mit mehreren Schaltspielen erforderlich. Sämtliche Anlagenkomponenten wie auch die Dichtheit der Betriebswasserleitungen sind vor, während bzw. nach dem Probelauf zu
prüfen.
Es wird empfohlen, ein Inbetriebnahmeprotokoll und ein Einweisungsprotokoll anzufertigen. Im Zusammmenhang mit der Einweisung übergibt der
ausführende Fachbetrieb dem Betreiber die Herstellerunterlagen über Betrieb, Bedienung und Instandhaltung der Anlagenteile.
Regenwassernutzungsanlagen sollten regelmäßig vom Betreiber bzw. Fachkundigen inspiziert werden. Insbesondere sollten die Wasserzähler, die
Niveau- und Pumpensteuerung, die Füllstandsanzeige, die Laufruhe der
Pumpe und, soweit möglich, die Dichtheit geprüft werden. Für Rohrleitungen ist eine Sichtprüfung ausreichend.
Während Inspektionen auch vom Betreiber der Anlage selbst vorgenommen
werden dürfen, müssen Wartungen und Instandsetzungen von Fachkundigen durchgeführt werden.
Die Inspektions- und Wartungsintervalle sind in DIN 1989 aufgeführt. Zusätzlich sind die Angaben der Hersteller für Betrieb und Wartung zu beachten.
Inbetriebnahme
Übergabe
Wartung
49
50
Anhang
52
53
54
55
56
57
58
59
60
60
61
62
63
64
65
66
67
68
Anhang
Druckverlustdiagramm 10 °C | 12 bis 54 mm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckverlustdiagramm 10 °C | 64 bis 267 mm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckverlustdiagramm 10 °C | CTX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckverlustdiagramm 60 °C | 12 bis 54 mm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckverlustdiagramm 60 °C | 64 bis 267 mm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckverlustdiagramm 60 °C | CTX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Wärmeabgabe WICU®Rohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Wärmeabgabe WICU®Eco 100 % EnEV . . . . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Wärmeabgabe WICU®Eco 50 % EnEV . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Wärmeabgabe WICU®Flex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Musterbrief Wasseranalyse Wieland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Musterbrief Wasseranalyse Wasserversorgungsunternehmen . . . . . . . . . .
Inspektions- und Wartungsumfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckprobenprotokoll (Druckprobe mit Wasser) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Druckprobenprotokoll
(Dichtheitsprüfung mit Druckluft/Inertgas/Formiergas) . . . . . . . . . . . . .
Spülprotokoll (vereinfachtes Spülen mit Wasser) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Spülprotokoll (Wasser-Luft-Gemisch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inbetriebnahme- und Einweisungsprotokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
SANCO® WICU® COPATIN® – Markenkupferrohre von Wieland
Druckverlustdiagramm 10 °C | 12 bis 54 mm
0,1
0,5
Rohrreibungsdruckgefälle R (mbar/m)
5
10
1
50
200
100
10
9
8
7
6
5
4
3
2
5,0
1
0,9
0,8
0,7
42
0,2
x
5
1,
35
x
5
1,
5
1,
1
1
15
0,03
/s
x
/s
0,04
18
m
0,3
/s
m
0,2
m/s
0,05
/s
5
0,1
0,06
m/s
x
m
0,5
22
m
0,4
0,1
0,09
0,08
0,07
x
0,6
28
m/s
1,2
m/s
1,0
m/s
0,9
m/s
0,8
m/s
0,7
Volumenstrom V (l/s)
0,3
m/s
m/s
2,2 m/s
2,0
m/s
1,8
m/s
1,6
m/s
1,4
0,4
m/s
2
m/s
4,0
x
m/s
54
2,6
0,5
3,0
0,6
x
1
12
x
1
0,02
0,015
0,01
10
52
15 20
30
50
100
500
1000
Rohrreibungsdruckgefälle R (Pa/m)
5000
10000
20000
SANCO® WICU® COPATIN® – Markenkupferrohre von Wieland
Druckverlustdiagramm 10 °C | 64 bis 267 mm
0,1
0,15 0,2
0,3
Rohrreibungsdruckgefälle R (mbar/m)
1
0,5
5
10
20
300
250
,0
200
67
x3
2
150
,0
9
21
x3
100
90
80
,0
70
59
x3
x3
Anhang
/s
0m
,0
/s
x2
8
/s
,0
/s
1
6,
x2
7
/s
0m
1,2
0m
1,4
9
8,
/s
0m
1,8
2,0
1
/s
0m
1,0
Volumenstrom V (l/s)
/s
x2
,0
/s
m/s
64
x2
/s
m/s
4
0m
0
0,4
5
/s
0m
0,5
6
/s
0m
0,6
7
0
0,8
0,7
9
8
,5
08
0m
0,9
10
0m
1,6
20
0m
2,5
30
0m
3,0
/s
0m
1
40
/s
33
4,0
,0
50
0m
5,0
1
60
3
/s
0m
0,3
2
1,5
1
10
15
20
30
50
100
Rohrreibungsdruckgefälle R (Pa/m)
500
1000
2000
53
54
SANCO® WICU® COPATIN® – Markenkupferrohre von Wieland
Druckverlustdiagramm 60 °C | 12 bis 54 mm
0,1
0,5
1
Rohrreibungsdruckgefälle R (mbar/m)
5
10
10
9
8
7
6
54
x
50
200
2
5
42
4
100
3
x
5
1,
35
x
5
1,
2
28
x
5
1,
5,0
1,2
1
15
x
Anhang
x
1
12
x
1
m/s
m
0,6
/s
0,5
m/s
0,4
m/s
0,3
0,1
0,09
0,08
0,07
18
m/s
0,2
m/s
1,0
m/s
0,9
m/s
0,8
0,3
0,7
Volumenstrom V (l/s)
m/s
m/s
m/s
2,6
0,4
m/s
m/s
1,4
1,6
0,5
m/s
2,2
m/s
2,0
m/s
1,8
0,6
m/s
1
3,0
1
0,9
0,8
0,7
x
4,0
22
m/s
0,2
0,06
m/s
0,05
5
0,1
m/s
0,04
0,03
0,02
0,015
0,01
10
15 20
30
50
100
500
1000
Rohrreibungsdruckgefälle R (Pa/m)
5000
10000
20000
55
SANCO® WICU® COPATIN® – Markenkupferrohre von Wieland
Druckverlustdiagramm 60 °C | 64 bis 267 mm
0,1
0,15 0,2
0,3
Rohrreibungsdruckgefälle R (mbar/m)
1
0,5
5
10
20
300
250
,0
200
7
26
x3
150
,0
19
x3
2
100
90
80
,0
70
59
x3
5,0
1
60
x3
m/s
1
40
m/s
33
4,0
,0
50
3,0
x2
m/s
x2
m/s
8
,0
/s
1
6,
x2
7
/s
0m
1,2
0m
1,4
m/s
1,6
m/s
1,8
,0
9
8,
,0
/s
0m
1,0
Volumenstrom V (l/s)
,5
8
10
/s
64
x2
/s
/s
/s
m/s
0,4
5
0m
0
0,5
6
0m
0,6
7
0m
0,8
0,7
9
8
0m
0,9
10
2,0
20
m/s
2,5
30
/s
0m
4
3
2
1,5
1
10
56
15
20
30
50
100
Rohrreibungsdruckgefälle R (Pa/m)
500
1000
2000
57
Anhang
WICU® – Markenkupferrohre von Wieland
Wärmeabgabe von freiverlegtem WICU®-Rohr
180
170
J W = Wassertemperatur im Rohr (°C)
J L = Raumlufttemperatur ( C)
l = 0,150 W/(m K) (bei 40 C)
160
150
140
54
130
120
Wärmestrom Q R je Meter Rohrlänge (W/m)
42
110
35
100
90
28
80
22
70
18
60
15
50
12
40
Rohrdurchmesser (mm)
30
20
10
0
58
10
20
30
40
Temperaturdifferenz
50
J = J W – J L (K)
60
70
80
WICU® – Markenkupferrohre von Wieland
Wärmeabgabe von freiverlegtem WICU® 100%
20,0
Wärmestrom Q R je Meter Rohrlänge (W/m)
17,5
J W = Wassertemperatur im Rohr (°C)
J L = Raumlufttemperatur ( C)
l = 0,025 W/(m K) (bei 40 C)
15,0
54
42
12,5
35
10,0
28
7,5
Rohrdurchmesser (mm)
5,0
Anhang
2,5
0,0
10
20
30
40
Temperaturdifferenz
50
J = J W – J L (K)
60
70
80
20,0
Wärmestrom Q R je Meter Rohrlänge (W/m)
17,5
J W = Wassertemperatur im Rohr (°C)
J L = Raumlufttemperatur ( C)
l = 0,025 W/(m K) (bei 40 C)
15,0
22
12,5
18
10,0
15
7,5
12
5,0
Rohrdurchmesser (mm)
2,5
0,0
10
20
30
40
Temperaturdifferenz
50
J = J W – J L (K)
60
70
80
59
WICU® – Markenkupferrohre von Wieland
Wärmeabgabe von freiverlegtem WICU® 50%
20,0
Wärmestrom Q R je Meter Rohrlänge (W/m)
17,5
J W = Wassertemperatur im Rohr (°C)
J L = Raumlufttemperatur ( C)
l = 0,025 W/(m K) (bei 40 C)
15,0
18
12,5
15
10,0
12
7,5
Rohrdurchmesser (mm)
5,0
2,5
0,0
10
20
30
40
Temperaturdifferenz
50
J = J W – J L (K)
60
70
80
WICU® – Markenkupferrohre von Wieland
Wärmeabgabe von freiverlegtem WICU®Flex
40
Wärmestrom Q R je Meter Rohrlänge (W/m)
35
J W = Wassertemperatur im Rohr (°C)
J L = Raumlufttemperatur (°C)
l = 0,040 W/(m◊K) (bei 40°C)
30
22
25
18
20
15
15
12
10
Rohrdurchmesser (mm)
5
0
10
60
20
30
40
Temperaturdifferenz
50
J = J W – J L (K)
60
70
80
Telefax an:
Wieland Werke AG
Fax: 0731/ 944 2820
von (Firmenstempel):
Frau
Anhang
Herr
Ansprechpartner
Beurteilung von Wasseranalysedaten
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir machen von Ihrem Angebot Gebrauch und bitten Sie um kostenlose Beurteilung der in
der Anlage beigefügten Wasseranalysedaten auf die Einsetzbarkeit von Wieland-Markenkupferrohren in der Trinkwasserinstallation gemäß DIN 50930-6.
Mit freundlichen Grüßen
Ort, Datum, Name
61
An das Wasserversorgungsunternehmen
von:
Zusendung von Wasseranalysedaten
Adresse des Objektes:
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Beurteilung der Einsatzmöglichkeiten metallener Werkstoffe (Armaturen, Rohrverbinder,
Rohre) in der Trinkwasser-Installation benötigen wir von Ihnen Analysenwerte gemäß den
Vorgaben der DIN 50930-6, Abschnitt 4.
Liegt die Wasserbeschaffenheit innerhalb eines geringen Schwankungsbereiches, sind
Mittelwerte der Wasserparameter ausreichend.
Für eine Beurteilung einer zeitlich unterschiedlichen Wasserzusammensetzung wären
Zeitreihen aussagekräftiger als Maximal- und Minimalwerte der einzelnen Analysenwerte.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns kurzfristig entsprechende Wasseranalysedaten für
das oben genannte Objekt an unsere Adresse zusenden oder faxen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Ort, Datum, Name
62
Inspektions- und Wartungsumfang für Trinkwasseranlagen nach DIN 1988-8
Anlagenteil, Apparat
Inspektion
monatlich
Wartung
jährlich
Durchführung
1
ox
1
ox
monatlich
jährlich
Durchführung
1
x
1
Freier Auslauf
2
Rohrunterbrecher
3
Rohrtrenner, EA 2 u. EA 3
4
Rohrtrenner, EA 1
1
ox
5
Rückflussverhinderer
1
ox
6
Rohrbelüfter
5
ox
7
Sicherheitsventil
8
Druckminderer
1
ox
9
Druckerhöhungsanlage
1
x
10
Filter, rückspülbar
2
ox
2
11
Filter, nicht rückspülbar
2
ox
6*
12
Dosiergerät
6
ox
13
Enthärtungsanlage
2
ox
14
Trinkwassererwärmer
15
Wasserbehandlung, physikalisch
H
16
„Löschwasserversorgung und
Brandschutzeinrichtungen“
1
6
17
Rohrleitungen
18
Kaltwasserzähler
1
o
8
x
19
Warmwasserzähler
1
o
5
x
20
Weitere Apparate / Anlagenteile
H
H
x
6
ox
6
ox
1
x
H
x
x
x
6
ox
ox
1
x
1
x
x
ox
ox
1
H
x
x
H
Anhang
Nr.
Die Zahlenangaben in den Spalten „monatlich“ und „jährlich“ bedeuten Zeitinter-valle, z.B. 6 = alle 6 Monate.
Die Angabe „H“ bedeutet nach Herstellerangaben.
Durchführung: o = Betreiber
x = Installationsunternehmen, Wasserversorgungsunternehmen, Hersteller
* = bei Gemeinschaftsanlagen
63
Druckprobenprotokoll für Trinkwasserinstallationen
Dichtheitsprüfung mit Wasser
Bauvorhaben:
Datum:
Auftraggeber vertreten durch:
Auftragnehmer vertreten durch:
Das Füllwasser ist filtriert, die Leitungsanlage vollständig entlüftet.
Der zulässige Betriebsüberdruck beträgt Pzul =
bar
Wassertemperatur ϑw
=
°C
Umgebungstemperatur ϑu
=
°C
Δϑ =
=
K
-
ϑu
ϑw
1.
Pressverbindungen aufgebrachter Druck (bei Pressverbindungen unverpresst undicht max. 6 bar bzw.
nach Herstellerangabe):
2.
Prüfdruck Pprüf aufbringen
Pprüf =
2a
Pzul
x
1,5
Δϑ
≤
10 K
Prüfzeit
=
10 min
=
bar (min. 15 bar)
Während dieser Zeit ist kein Druckabfall eingetreten, Undichtheiten sind nicht erkennbar.
2b
Δϑ
>
10 K
30 min Wartezeit für Temperaturausgleich nach Aufbringen von Pprüf
Prüfzeit
=
10 Min.
Während dieser Zeit ist kein Druckabfall eingetreten, Undichtheiten sind nicht erkennbar.
3.
Ergebnis:
Die Rohrleitungen sind dicht.
Ort, Datum
Auftraggeber bzw. Vertreter
64
Auftragnehmer bzw. Vertreter
Druckprobenprotokoll für Trinkwasserinstallationen
Dichtheitsprüfung mit Druckluft / Inertgas / Formiergas
Bauvorhaben:
Datum:
Auftraggeber vertreten durch:
Auftragnehmer vertreten durch:
Anlagendruck:
bar
Umgebungstemperatur
°C
Prüfmedium
vom Prüfmedium
ölfreie Druckluft
Die Trinkwasseranlage wurde als
2.
Stickstoff
Kohlendioxid
Gesamtanlage
in
Teilabschnitten geprüft.
Alle Leitungen sind mit metallenen Stopfen, Kappen Steckscheiben oder Blindflanschen geschlossen.
Apparate, Druckbehälter oder Trinkwassererwärmer sind von den Leitungen getrennt.
Eine Sichtkontrolle aller Rohrverbindungen auf fachgerechte Ausführung wurde durchgeführt.
Anhang
1.
°C
Dichtheitsprüfung
Prüfdruck: 110 mbar
Prüfzeit: bis 100 Liter Leitungsvolumen mind. 30 Minuten
Je weitere 100 Liter ist die Prüfzeit + 10 Minuten
Leitungsvolumen
Liter
Prüfzeit
Minuten
Während der Dichtheitsprüfung wurde kein Druckabfall festgestellt.
3.
Belastungsprüfung mit erhöhtem Druck
Prüfdruck ≤ 54 mm max. 3 bar
Prüfzeit:
> 54 mm max. 1 bar
10 Minuten
Während der Belastungsprüfung wurde kein Druckabfall festgestellt.
4.
Ergebnis:
Die Rohrleitungen sind dicht.
Ort, Datum
Auftraggeber bzw. Vertreter
Auftragnehmer bzw. Vertreter
65
Spülprotokoll für die Trinkwasserinstallation
Spülverfahren: Spülung mit Wasser
Bauvorhaben:
Auftraggeber vertreten durch:
Auftragnehmer vertreten durch:
Datum der Druckprobe:
Das zur Spülung verwendete Trinkwasser ist filtriert, Ruhedruck Pw =
bar.
Wartungsarmaturen (Etagenabsperrungen, Vorabsperrungen) sind voll geöffnet.
Empfindliche Armaturen und Apparate sind ausgebaut und durch Passstücke ersetzt bzw. flexible Leitungen
überbrückt.
Luftsprudler, Perlatoren, Durchflussbegrenzer sind ausgebaut.
Richtwert für die Mindestzahl der zu öffnenden Entnahmestellen,
bezogen auf die größte Nennweite der Verteilungsleitung
Größte Nennweite der Verteilungsleitung
DN im aktuellen Spülabschnitt
Mindestanzahl der zu öffnenden
Entnahmestellen DN15
25
32
40
50
65
80
100
2
4
6
8
12
18
28
Innerhalb eines Geschosses werden die Entnahmestellen, mit der vom Steigstrang entferntesten Entnahmestelle
beginnend, voll geöffnet.
Nach der Spüldauer von 5 Minuten an der zuletzt geöffneten Spülstelle werden die Entnahmestellen
nacheinander geschlossen.
Eingebaute Schmutzfangsiebe und Schmutzfänger vor Armaturen wurden nach der Wasserspülung
gereinigt.
Die Spülung erfolgte beginnend von der Hauptabsperrarmatur in der Spülfolge abschnittweise zur
entferntesten Entnahmestelle.
Die Spülung der Trinkwasseranlage ist ordnungsgemäß erfolgt.
Ort, Datum
Auftraggeber bzw. Vertreter
66
Auftragnehmer bzw. Vertreter
Spülprotokoll für die Trinkwasserinstallation
Spülung mit Luft-Wasser-Gemisch
Bauvorhaben:
Auftraggeber vertreten durch:
Auftragnehmer vertreten durch:
Datum der Druckprüfung:
Kalt- und Warmwasserleitungen (incl. Zirkulation) sind getrennt
Empfindliche Armaturen und Apparate sind ausgebaut und durch Passstücke ersetzt bzw. überbrückt
Das zur Spülung verwendete Trinkwasser ist filtriert, Ruhedruck Pw =
Die Druckluft ist ölfrei, Druck PL =
Die größte Leitungslänge beträgt:
bar.
bar (≥ Pw )
bei TW
bei TWW
lfdm
lfdm
7
6
Abschnitt Nr.
5
4
3
2
Trinkwasser, warm
1
Gesamtanlage
Gesamtanlage
1
Abschnitt Nr.
2
3
4
5
Größte Abmessung
der Verteilleitung
Mindestanzahl offene
Entnahmestellen
Größte
Leitungslänge (m)
Mindestspüldauer
(min) bei 15 s/lfdm
Zusammenstellung aller Spülabschnitte (Bei Leitungsabschnitten über 100 m ist abschnittsweise zu spülen)
Größter Außendurchmesser (mm)
im aktuellen Spülabschnitt bis
28
35
42
54
64
76,1
88,9
108
Mindestvolumenstrom bei voller Füllung
der Verteilleitungen (l/min)
15
25
38
59
80*
100
151
236
1
2
3
4
5*
6
9
14
Mindestanzahl zu öffnender
Entnahmestellen DN15
Mindestvolumenstrom und Mindestanzahl der zu öffnenden Entnahmestellen für das Erreichen einer Fließgeschwindigkeit 0,5 m/s
(*Herstellerempfehlung)
Die Spülung der Trinkwasseranlage ist ordnungsgemäß erfolgt
Ort, Datum
Auftraggeber bzw. Vertreter
Auftragnehmer bzw. Vertreter
67
Anhang
Trinkwasser, kalt
Inbetriebnahme- und Einweisungsprotokoll
für die Trinkwasseranlage
Bauvorhaben:
Datum:
Auftraggeber vertreten durch:
Auftragnehmer vertreten durch:
In Anwesenheit der oben erwähnten Personen wurden diese in den Gebrauch der folgenden Anlagenteile
eingewiesen und diese in Betrieb genommen:
Nr. Anlagenteil, Apparat
Abgenommen1)
1
2
Hausanschluss
Hauptabsperrarmatur
3
4
5
6
Rückflussverhinderer
Rohrtrenner
Filter
Druckminderanlage
7
Verteilerleitungen
8
9
10
11
Steigleitungen/Absperrarmaturen
Stockwerksleitungen/Absperrarmaturen
Steigleitungs-Rohrbelüfter/Tropfwasserleitung
Sammelsicherungen/Tropfwasserleitung
12
13
14
15
Entnahmestellen mit Einzelsicherung
Warmwasserbereitung/Trinkwassererwärmer
Sicherheitsventile/Abblaseleitungen
Zirkulationsleitung/Zirkulationspumpe
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
Dosieranlage
Enthärtungsanlage
Druckerhöhungsanlage
Feuerlösch- und Brandschutzanlagen
Schwimmbadeinlauf
Entnahmearmaturen
Verbrauchseinrichtungen
Trinkwasserbehälter
1)
bei durchgeführter Einweisung und Inbetriebnahme ankreuzen
68
2)
Bemerkung
für nicht vorhandene Anlagenteile ankreuzen
n.v. 2)
Ergänzende Bemerkungen des Auftraggebers:
Die Einweisung für den Betrieb der Anlage und Apparate ist erfolgt, die erforderlichen Betriebsunterlagen und vorhandenen Bedienungs- und Wartungsunterlagen gemäß vorab genannter Aufstellung
sowie das nachfolgende Merkblatt wurden ausgehändigt. Es wurde darauf hingewiesen, dass trotz
sorgfältiger Planung und Ausführung der Installation nur dann Trinkwasser von einwandfreier Beschaffenheit an allen Entnahmestellen vorliegen kann, wenn regelmäßig ein vollständiger Wasseraustausch
in allen Bereichen der Installation gewährleistet ist.
Abwesenheit
Maßnahmen
vor der Abwesenheit
Maßnahmen
bei der Rückkehr
Wohnungen:
Schließen der Stockwerksabsperrarmatur
Einfamilienhäuser:
Schließen der Absperrarmatur hinter
dem Wasserzähler
Nach Öffnen der Absperrarmatur abgestandenes Wasser an
allen Entnahmestellen 5 min
abfließen lassen (voll geöffnet)
Wohnungen:
Schließen der Stockwerksabsperrarmatur
Einfamilienhäuser:
Schließen der Absperrarmatur hinter
dem Wasserzähler
Es wird empfohlen, eine
Spülung der Hausinstallation zu
veranlassen
> 6 Monate
Schließung der Hauptabsperrarmatur
(Hausanschluss) veranlassen.
Leitungen vollständig entleeren
Spülen der Hausinstallation
veranlassen
> 1 Jahr
Trennen der Anschlussleitung von der
Versorgungsleitung
> 3 Tage
> 4 Wochen
Betreiberpflichten:
Maßnahmen
bei länger
Abwesenheit
Wiederanschluss durch Wasserversorgungsunternehmen
oder Fachinstallateur
Ort, Datum
Auftraggeber bzw. Vertreter
Auftragnehmer bzw. Vertreter
69
Anhang
Ergänzende Bemerkungen des Auftragnehmers:
Notizen
70
71
Anhang
72
Service – Beratung – Information
Für Rückfragen in Sachen Kupfer stehen Ihnen unsere Experten der
technischen Beratung gerne zur Verfügung:
Telefon 0731 944-2750 und -2403
Fax 0731 944-2820
e-Mail [email protected]
Wasseranalysen-Bewertung
Fax 0731 944-2820
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Wieland-Werke AG
Geschäftsbereich Rohre
Technisches Marketing Haustechnikrohre
Graf-Arco-Str. 36
D-89079 Ulm
www.wieland-haustechnik.de
Impressum
Herausgegeben von der Wieland-Werke AG, Ulm
4. Auflage
© Oktober 2009 Wieland-Werke AG, Ulm
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