Snacks - Korte Einrichtungen GmbH

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Snacks - Korte Einrichtungen GmbH
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in tolles Konzept – aber
nichts für uns! Dafür sind
wir zu klein, der Ort und das
Einzugsgebiet sind nicht groß genug, die
Investitionen sind zu hoch, das Risiko ist für
uns zu groß, das geht nur in einer großen Stadt,
dafür haben wir keine Leute, davon verstehen wir
zu wenig… Argumente, die nicht selten genannt
werden, wenn es um Snackkonzepte geht, und
die sicher auch so manchen Betrieb vor großen
und teuren Irrtümern und Fehlern bewahrt haben. Ebenso hat aber auch der eine oder andere
Betrieb durch zu große Vorsicht und wenig Mut
zum Risiko mögliche Chancen verschenkt. Die
Kunst liegt letztlich darin, die Chancen und Risiken abzuwägen und die richtige Entscheidung
zu treffen. Dafür sind eine gute Beratung und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem kompetenten Fachmann, aber auch eine rea­listische
Einschätzung der eigenen Fähigkeiten eine unumgängliche Voraussetzung.
Ein tolles Konzept – aber nichts für uns! Genau
das dachten Heinrich-Jürgen Dhein und seine
Frau Sabine bei verschiedenen Besichtigungen
nicht, als sie sich mit der konkreten Planung für
ein neues und überaus ehrgeiziges Projekt in
Simmern, einer Kleinstadt im Hunsrück mit ca.
7.500 Einwohnern, beschäftigten. Die Bäckerei
Dhein wurde ursprünglich vor annähernd 200
Das Snackangebot bei
Dheins geht weit über ein
attraktives Frühstück hinaus.
Jahren zunächst als Bäckerei Conrath im nur wenige Kilometer entfernten Argenthal, einem Ort
mit 1.600 Einwohnern, gegründet und bis in die
60er Jahre als Bäckerei mit Gastwirtschaft, später
als Bäckerei mit Café betrieben. Heinrich-Jürgen
Dhein und seine Frau Sabine führen das Familien­
unternehmen in fünfter Generation seit 1994,
im vergangenen Jahr feierte man das 150-jährige
­Betriebsjubiläum als Bäckerei Dhein.
Das Café in Argenthal war und ist ein beliebtes
Ausflugsziel. Seit fünf Jahren ist die Bäckerei auch
im 25 km entfernten Waldalgesheim, einem Ort
mit 4.000 Einwohnern, präsent. Das Café wurde
nach dem Motto „Das Bergwerk“ gestaltet, Motive an den Wänden erinnern an die Zeit des Bergbaus (Erz und Dolomit) in der Region.
Snackerfahrungen machten Dheins zunächst mit
den typischen belegten Brötchen und selbst zube-
Ein modernes und umfassendes Bäckereikonzept wie
man es in einer Kleinstadt nicht unbedingt erwartet.
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Snacks
In Simmern haben Heinz-Jürgen und Sabine Dhein
ein Bäckerei-Café eröffnet, das man in einem Ort mit 7.500 Einwohnern
nicht unbedingt erwartet. Neben den üblichen Backwaren überzeugt
das umfassende Angebot an Snacks, Pizza und Pasta.
reiteten und in der Mikrowelle erwärmten
Gerichten – bis Sabine Dhein vor acht
Jahren die Idee für ein Frühstücksbuffet
hatte. Seitdem gibt es am Sonntag in
Argenthal und Waldalgesheim ein wahrhaftiges Schlemmer-Frühstücksbufett
mit einem großen Angebot an Brötchensorten und Frühstücksgebäcken, Brot,
Müsli, Joghurt, Quark, frischem Obst,
Lachs, Schinkenröllchen, verschiedenen
Marmeladensorten, Nutella, Honig, ge-
Kinder unter 6 Jahren zahlen nichts. „Die
Idee stieß bei unseren Kunden auf eine
unglaubliche Resonanz und hat sich,
durch Werbung, besonders aber auch
durch Mund-zu-Mund Propaganda mittlerweile fest etabliert. Wir müssen mit
Vorbestellungen arbeiten und sind auf
Wochen hin ausgebucht. Es gibt sogar
Geschenkgutscheine für ein Frühstück
bei uns.“ Ab einer Teilnehmerzahl von
15 Personen bietet Sabine Dhein auch an
kochten Eier ebenso wie Rühreiern mit
Bacon, diversen Säfte, Wurst u. Käsespezialitäten, Gebäck, verschiedenen selbst
zubereiteten Salate, Sekt, Heißgetränken
und vielem mehr. Erwachsene zahlen 13
Euro, Kinder von 7 bis 12 Jahren 8 Euro,
jedem anderen Tag ein Bufett. Montags
und dienstags wird in der Filiale in Waldalgesheim, mittwochs im Stammhaus
in Argenthal ein kleines Frühstücksbufett
mit unbegrenztem Kaffeeausschank aufgebaut. In Simmern ist der Donnerstag
Die gesunde Frühstücks­
variante mit frischen
­Früchten darf nicht fehlen.
Markttag, dann gibt es auch
hier das kleine Frühstücksbuffet.
Es lagen also durchaus einige Erfahrungen mit einem Snackangebot vor,
als im April dieses Jahres das neue Bäckerei-Café in Simmern an der Gemündener
Straße 10 eröffnet wurde. Der Standort
– sicher keine 1a Lage – liegt nah der Bun-
desstraße B 50 und garantiert damit eine
gewisse Frequenz.
Was lange währt…
Die leer stehenden Geschäftsräume
hatten schon etwas länger die Aufmerk-
Das SchlemmerFrühstücksbuffet am
Sonntag hat sich
zu einem Renner
entwickelt. Plätze sind
knapp und selbst bei
Vorbestellungen gibt es
Wartezeiten.
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samkeit von Dheins, aber auch von ihrem
Ladenbaufachberater Harald Krebs von
Korte Einrichtungen erregt. Das vage Gefühl, man könne aus dem Standort mit
seinen immerhin 360 m2 Grundfläche
plus Außenbereich etwas machen, war
vorhanden. „Die Dimensionen haben
uns aber zunächst doch abgeschreckt,
denn die anderen Objekte sind doch
deutlich kleiner und mit den gleichen
Neben den klassischen belegten Brötchen gibt
es auch einige besondere Varianten wie das
italienische Focaccia mit Parmaschinken.
Auch auf hochwertiges Geschirr legt Sabine Dhein
großen Wert.
Konzepten hätten wir die
Größe nicht entsprechend abdecken
können“, erinnert sich Sabine Dhein. So
war das Interesse an den Räumen, die
der Vermieter leer stehen ließ, zu dieser
Zeit nicht sehr euphorisch. Doch Harald
Krebs ließ nicht locker und entwickelte
in Gesprächen gemeinsam mit Dheins
eine Konzeptidee für den Standort. Ende
des vergangenen Jahres kam dann neue
Dynamik in die Überlegungen und das
führte letztlich die schnelle Entscheidung
herbei. Am 2. April 2009 wurde nach vier
Monaten Umbauzeit schließlich das neue
Bäckerei-Café Dhein an der Gemündener
Straße in Simmern eröffnet.
Geplant wurde ein modernes BäckereiCafé, mit 140 Sitzplätzen innen und weiteren 20 außen, mit einer insgesamt 13,50
m langen Theke (4,50 m Trockentheke,
4,00 m Kühltheke für Feine Backwaren
und Torten, 4,50 m Snacktheke inkl. Ausgabeblock), 2 x 4 m Brotregal, einem Kaffeekonzept und vielfältigen, großzügigen
Sitzsituationen in gleich zwei Räumen.
Ca. 300.000 Euro investierten Dheins
in das Objekt, sicher eine große Summe, aber für beide war von Anfang an
klar, dass sie keine Billiglösung wollten:
„Hochwertige Backwaren sollen auch in
hochwertiger Umgebung präsentiert werden.” Mit der Resonanz auf das ­Konzept
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sind sie bis jetzt
mehr als zufrieden.
„Speziell in der Eröffnungsphase wurden
wir nahezu überrollt von
der Nachfrage, aber alle Mitarbeiter
waren nicht zuletzt auch durch die große
Herausforderung, die uns die Dimension
des Projekts stellte, hoch motiviert
und haben gut mitgezogen.
Auch Herr Krebs war die
ersten Tage mit dabei
und hat uns tatkräftig
unterstützt“, sagt Sabine Dhein. Insgesamt 20
Mitarbeitern gibt das Café
heute Arbeit.
Abwechslung
Beim Eintreten durch die Automatiktür
hat der Kunde zur linken Hand zunächst
den kompletten Backwarenbereich mit
Brotregal und Theken, geradeaus sieht er
die Snack-Theke mit den entsprechenden
Werbeschildern, rechts bieten sich ihm
Sitzbereiche in verschiedenen Sitzhöhen.
Bei einem großen Objekt in einem Ort
mit nur 7.500 Einwohnern und entsprechend hohem Anteil von Stammkunden
empfiehlt es sich bei entsprechender
­Größe des Objekts durchaus, für Jung
wie Alt viel Abwechslung im Sitzbereich
zu bieten. Selbst Kunden, die mehrfach
in der Woche kommen, haben so die
Möglichkeit sich auf Wunsch jedes Mal
woanders zu platzieren. Entsprechend
finden sich in der Einrichtung praktisch
alle gängigen Sitzkonzepte wieder. Zwölf
Plätze im Eingangsbereich für den eher
eiligen Gast mit mittelhoher Sitzhöhe von
70 cm und einer Tischhöhe von einem
Meter. ­Lounge-Sessel in Club-Atmosphäre ebenso wie die klassischen 2er oder
4er Tische mit Stühlen oder Bänken. Eine
große, mit rotem Kunstleder bezogene
Salat wird frisch vor den Au­
gen der Kunden zubereitet.
Bank bietet an fünf Tischen
nicht nur 10-12 Sitzplätze,
sondern erfüllt gleichzeitig eine
Funktion als Raumteiler.
Hohe Wertigkeit
Die hohe Wertigkeit spiegeln die verwendeten Materialien wider. Stühle, Bänke,
Tische aus heller Asteiche wie an den
Wänden und im Bodenbereich, dazu
hochwertiges dunkles und rotes sog.
Anticoleder, das Echtleder sehr nahe
kommt. Durch eine Tür geht es in einen
hellen Gesellschaftsraum mit ca. 50 Plätzen an klassischen Tischen mit Stühlen,
der bei Bedarf für Feiern oder auch Beerdigungskaffee etc. komplett vermietet
wird. Moderne Kommunikationstechnik
wie Beamer und Leinwand macht ihn
auch für Firmenpräsentationen, Außendiensttagungen oder ähnliches nutzbar.
Auch von hier gibt es einen Zugang zur
Toilettenanlage.
Die Backwarenpräsentation stellt die
Produkte und ihre Frische in den Mittelpunkt, gleichzeitig wurde auf Flexibilität
viel Wert gelegt. So lassen sich die Thekenbilder leicht über den Tag verändern,
In zwei Minuten ein frisches Nudelgericht mit
Sauce – kein Problem mit der richtigen Technik.
Die Induktionskochplatte lässt sich leicht
gegen eine Bratplatte austauschen.
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Der Teig wird in der Backstube auf Vorrat
produziert, die Pizza dann frisch vor den
Augen der Kunden ausgerollt, belegt und im
WP Matador Store gebacken – um die Stein­
platten sauber zu halten auf Backpapier.
am Sonntag etwa dient die auffällige Aktionsbrottheke als zusätzliche
Ausstellungsfläche für Kuchen. Die
Block-Aktionstheke ist 1,50 m lang
und besteht aus massiver Eiche. Der
untere Bereich kann zur Dekoration
oder auch für Nachschubware genutzt
werden. Durch das Massivholz und
die aufsatinierte Jahreszahl 1858 (dem
Gründungsjahr der Bäckerei Dhein) erhält dieser Thekenteil eine besondere
Betonung. An der Theke entlang wird
der Kunde in den hinteren Bereich gezogen, wo ihm eine Auswahl an gebackenen Snacks und vor Ort frisch belegten Brötchen appetitlich präsentiert
wird. 15 Sorten verlangen vom Kunden
Entscheidungsfreude. Eine große
Tafel informiert über die Kaffee- und
­Getränkespezialitäten. Die Siebträgermaschine ist Herz des Kaffeekonzepts
von Schärf, das über eine Schulung an
die Mitarbeiter vermittelt wurde.
Eine schöne und funktionelle Ladeneinrichtung, attraktive Sitzsituationen,
das Angebot von Kaffeespezialitäten
und belegten Brötchen – das klingt
nicht außergewöhnlich, ist Realität in
vielen Bäckereien. Doch das Snackkonzept der Bäckerei Dhein geht weiter,
erkennbar an den großen Werbe- und
Angebotstafeln für Pizza, Nudelgerichte und Salate.
Snacks
duktionsherd-Element austauschen. „Diese Dinge haben wir dem Ladenbauer
überlassen, Herr Krebs hat auf diesem Gebiet viel Erfahrung und uns bestens
beraten, im Konzept wie in der Technik.“ Das Wissen um die Herstellung von
Nudeln, Pizza und Salaten stammt aus den Testversuchen von Sabine Dhein
sowie den Erfahrungen und Ideen von Harald Krebs. Gemeinsam entwickelte
man eine Karte, die Gerichte wurden gekocht bzw. gebacken, festgelegt und
anschließend auch den Mitarbeitern vermittelt.
Snacks über den Tag
Der Snack-Tag bei Dhein beginnt mit einem breiten Frühstückangebot in verschiedensten Varianten, bis hin zu einem Preis von 13,90 Euro. Das Eidahler
Frühstück gibt es bereits für 1,80 Euro, ein deftiges Frühstück gibt es für 7,50
Euro, ebenso die italienische und die Wellness-Variante. Ein FeinschmeckerFrühstück kostet 11,00 Euro, das Familien-Frühstück 13,90 Euro, Getränke werden separat berechnet. Gut angekommen ist auch das Kinderfrühstück, z.B. ein
Hefezopf mit Marmelade für 1,90 Euro.
Auf einer Grillplatte werden verschiedene Eiergerichte vor den Augen der Kunden frisch hergestellt. Sonntags erstreckt sich das dann angebotene Buffet nach
MEINUNG
Überraschung
Das Konzept der Dheins ist überraschend. Es überrascht in einer Kleinstadt mit 7.500
Einwohnern die Größe des Ladens mit seinen weit über 100 Sitzplätzen, dann das breite
Angebot und schließlich seine Tiefe, speziell im Bereich der Snacks. Was Dheins gemeinsam
mit ihrem Ladenbauberater erarbeitet haben, funktioniert und kann sich in jeder Bezie­
hung sehen lassen. Belegtes, Nudeln, Pizza, Salat, Kaffeespezialitäten – ein zeitgemäßes
Verzehrsangebot vom Bäcker in bester Qualität.
Die Entscheidung das Konzept zu realisieren war sicherlich mutig, keinesfalls aber blau­
äugig, denn sie fiel nach reiflicher Abwägung und Überlegung. Die anschließende Um­
setzung erfolgte dann konsequent. Und die Kombination aus eigenen Erfahrungen im
kleineren Umfeld, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit einem Berater, Zielstrebigkeit
und Mut brachte das gewünschte Resultat. Nach kurzer Zeit schon waren die Vorgaben
übertroffen. Doch das Ganze funktioniert nur, wenn auch die Mitarbeiter motiviert mit­
ziehen und sich den Belastungen etwa beim Sonntagsbuffet mit Motivation und Freude
stellen. Auch hier haben die Inhaber ein gutes Händchen bewiesen. Schön, dass Betriebs­
größe für Erfolg nicht entscheidend ist.
Hermann Kleinemeier
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Pizza, Pasta und mehr
An einer eigenen 4,50 m langen, komplett und ohne Stützen verglasten
Theke – mit kräftigen Rot und dem Dhein-Logo auch farblich abgesetzt von
der hellen Backwarentheke – kann sich der Kunde sein Wunschgericht aus einer Vielzahl von Möglichkeiten aussuchen, hergestellt entweder über den durch
zwei lodernde Gasflammen hinter Glas attraktiv eingerahmten WP Matador
Store Etagenbackofen (Pizza, Überbackenes), eine Griddle Platte (Eigerichte)
oder über die Induktionskochfelder im Wok (Nudelgerichte). In diesem Umfeld
wurde viel Wert auf leichtes Arbeiten und Variabilität gelegt. So gibt es reichlich Kühlzüge zur Bevorratung. Die Griddleplatte, die speziell in den Morgenstunden z.B. für Rührei genutzt wird, lässt sich bei Bedarf leicht gegen ein InDBZ magazin 8/2009
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Am Material wurde
nicht gespart:­
Echtholz bei Stühlen
und Wänden.
einem Umbau des Sitzbereichs in der Mitte
des Cafés. Vorreservierungen für achtzig
Personen werden für das Frühstücksbuffet
in der Zeit zwischen 8:30 bis 12:30 Uhr am
Sonntag angenommen. In der Mittagszeit
rücken wie in der Woche natürlich auch
Pizza und Pasta stärker in das Angebot und
zum Nachmittag stehen nach Umdekora­
tion Kuchen und Torten im Mittelpunkt.
Zum Mittag wird das Grillelement dann
gegen eine Induktionsplatte getauscht. Mit
Hilfe der zwei Kochfelder und den Woks
entstehen die verschiedenen Nudelgerichte.
Diese setzen sich aus den Saucen wie Arrabiata, alla Panna, Pomodore für 2,80 Euro, Fantasia und Asia für 3,80 Euro und den
Nudeln Tagliatelle, Penne, Spaghetti und
Kaffeegenuss in Lounge-Atmosphäre – auch
das wird geboten.
Der Gesellschaftsraum mit ca. 40 Plätzen an
klassischen Tischen mit Stühlen.
Röllchen oder Thunfisch mit 1,00 Euro zu
Buche. Drei Dressings (Essig-Öl, Dhein
und French) runden den Salat ab. Die gewählten Bestandteile werden vor den Augen
des Kunden in einer Schüssel gemischt und
anschließend zur Mitnahme in eine Schale
gefüllt. Ein System, das sich wegen der Frische der Salate und den Wahlmöglichkeiten
für den Kunden gut bewährt hat.
Kein Koch – das war bei der Konzeptplanung eine wichtige Maxime und so sind
die Gerichte in kürzester Zeit erlernbar. Die
Saucen werden im Wok auf dem Induktions­
kochfeld zubereitet, danach kommen die
vorgegarten Nudeln dazu (Tortellini und
Beste Rohstoffe sind eine selbstverständliche Voraussetzung um wie bei den Backwaren bestmögliche Qualität zu erzielen.
Der Wareneinsatz in diesem Bereich wird
von Sabine Dhein regelmäßig überprüft.
Schließlich weiß man um die Gefahren, die
in einem zu hohen Rohstoffeinsatz speziell
im Snackangebot stecken. Auf Grund der
großen Nachfrage denkt man derzeit an die
Einführung eines Informationssystems für
wartende Kunden. Die erhalten dann einen
kleinen Summer, den sie mit zu ihrem Platz
nehmen und der ihnen akustisch mitteilt,
dass ihr bestelltes Gericht abholbereit an
der Theke steht.
Die Theke wandelt
sich über den Tag.
Am Sonntag stehen
die vielen Tortenspe­
zialitäten besonders
im Blickpunkt.
Facts
Farfalle für 2,75 Euro sowie Tortellini und
Ravioli für 3,25 Euro zusammen.
Auch seinen Salat kann sich der Kunde nach
einem Baukastensystem, basierend auf
einer kleinen oder großen Schale mit dazu
freiwählbaren Zutaten, selbst zusammenstellen. Die kleine Basisschale kostet 2,50
Euro, die große 3,50 Euro. Jede weitere Zutat
wie Gurken, Mais oder Paprika schlägt mit
0,50 Euro, Putenstreifen, Schinken-­Käse-
Bäckerei Dhein
Simmerner Str. 16
55496 Argenthal
0 67 61 / 59 03
www.baeckerei-dhein.de
Inhaber:
Gegründet:
Verkaufsstellen:
Mitarbeiter
Produktion:
13
Verkauf: 53 (inkl. Servicekräfte)
Logistik (Fahrer): 2 Verwaltung:
2
Sortiment (gesamt)
Brot:
70 Brötchen:
Feingebäck:
80
Torten: 120
Snacks:
60
ProduktHighlight
Eidahler
Das Eidahler (Dialekt, abgeleitet vom Ort Ar­
genthal) wurde 2008 zum 150-jährigen Jubi­
läum kreiert. Es besteht aus 60 % Roggenmehl,
10 % Roggenschrot fein und 30 % Weizenmehl.
Der Sauerteiganteil beträgt etwa das 1,5-fache
im Vergleich zu anderen Roggenmischbroten.
Die rustikale Brotform und kräftige Kruste ent­
sprechen den Bauernbroten, die heute noch
in den sog. Dorfbackes gebacken werden.Das
1.000 g schwere Brot kostet 3,00 Euro.
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Preisniveau (eig. Einschätzung):
Die außergewöhnliche Aktionstheke
wird vielseitig eingesetzt.
Ravioli werden zunächst kurz in der Mikrowelle erwärmt) und in ca. drei Minuten
sind die Nudelspezialitäten frisch auf dem
Teller. Für Auge und Geschmack noch ein
paar Kräuter dazu und schon kann der Kunde seinen Teller mit an den Platz nehmen.
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mittel
Preise (Euro)
Brötchen:
0,27 Mischbrot 1 kg:2,70
Spezialbrot 750 g:2,80 Obstplunder: 1,30
Berliner: 0,90 Tasse Kaffee: 1,80
Belegtes Brötchen mit Käse: 1,40
Nudelgericht: ab 5,55 Pizza:
ab 4,50
Salat: ab 2,50
Umsatz:
k.A.
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140 Sitzplätze stehen innen, weitere 20 im Außenbereich zur Verfügung. Für
Abwechslung ist gesorgt.
Pizza
Pizza aus der Bäckerei? Mit dem richtigem Konzept, guter Planung und geeignetem Ofen gelingen heute in nur einer Stunde bis zu 50 Pizzen. Der Teig wird
in der Backstube auf Vorrat produziert, die Pizza dann frisch vor den Augen der
Kunden ausgerollt, belegt und im WP Matador Store gebacken – um die Steinplatten sauber zu halten auf Backpapier. „Wenn das System und die Arbeitsweise einmal fixiert sind, ist es ohne große Schwierigkeiten möglich täglich gute
und vergleichbare Qualität anzubieten. Das gilt für Pizza ebenso wie für Brot
und Brötchen“, fasst Heinrich-Jürgen Dhein seine Erfahrungen zusammen.
Selbstverständlich wird im Laden auch viel gebacken. Brötchen wie der Frischling oder der Spitzweck, Brot, Körnerbrötchen, Butterkuchen, Croissants oder
ein typisch französisches Moul Bie Baguette werden auf der Steinplatte ge­
backen und erhalten so ihren besonderen Charakter. Der Matador Store sorgt
auch dank seiner Computersteuerung immer für gleich gute Backergebnisse.
Gefragt sind aber auch die überbackenen Krustis aus dem Merrychef.
Erfahrungen
„Um ein solches Konzept erfolgreich umzusetzen, ist Engagement von allen Betei­
ligten die Voraussetzung, Euphorie und Begeisterung helfen außerdem. Die Schulung
des Personals ist – egal, ob es um Pizza,
Nudeln oder Kaffee geht – eine unumgängliche Voraussetzung für dauerhaften Erfolg.
Und weil so ein Konzept auch nicht von
Ein großes Schild informiert über
jetzt auf gleich funktioniert, fallen natürlich
die Kaffee- und Getränkespezia­
litäten. Eine Siebträgermaschine auch Kosten für Werbung an“, fasst Sabine
ist Herz des Kaffeekonzepts.
Dhein die ersten Erfahrungen zusammen.
„Wir haben als relativ kleine Bäckerei ein zeitgemäßes Konzept umgesetzt, mit
allen Möglichkeiten, den Kunden die Frische zu bieten, die er heute erwartet.
Das ist ein Konzept für uns.“
Hermann Kleinemeier/[email protected]/0234-9019932
Das sagt
Heinrich-Jürgen Dhein:
„Ohne die gute Beratung durch Harald Krebs
hätten wir diesen Schritt kaum gewagt und
das wäre nach heutigem Stand definitiv ein
Fehler gewesen. Das Konzept funktioniert
selbst in einer Kleinstadt wie Simmern hervorragend, es ist, als ob die Leute hier nur auf
so etwas gewartet hätten. Simmern ist ein
Ort mit nur 7.500 Einwohnern, aber mit dem
richtigen Konzept ist es möglich, erfolgreich
zu sein in Orten, in denen man das gemeinhin nicht vermuten würde. Man braucht nicht
100.000 Einwohner, um ein vernünftiges Snack-Konzept auf die Beine zu
stellen. Wichtig ist aus meiner Sicht auch, dass hochwertige Backwaren
und Snacks auch in einer entsprechend hochwertigen Umgebung verkauft
werden. Die Ideen, die entwickelten Lösungen, die Materialien und die
Ausführung haben uns absolut überzeugt.“ DBZ magazin 8/2009
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