Geschäftsbericht 2007

Transcription

Geschäftsbericht 2007
Geschäftsbericht
A.T.U in Zahlen
in Millionen Euro
Umsatz
Rohertrag
Rohertragsmarge in Prozent vom Umsatz
EBITDA1
EBITDA-Marge in Prozent vom Umsatz1
EBIT1 EBIT-Marge in Prozent vom Umsatz1
Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT)
Konzernergebnis
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Eigenkapital
in % der Bilanzsumme
Netto-Finanzverbindlichkeiten2
Bilanzsumme
Anlagevermögen
Investitionen in Sachanlagen
Anzahl der Filialen zum Stichtag
Mitarbeiter zum Stichtag
Personalaufwand in Prozent vom Umsatz
2005
1.316,9
883,6
67,1
181,7
13,8
82,5
6,3
24,8
8,0
2006
1.384,1
900,5
65,1
160,3
11,6
61,2
4,4
7,8
-0,1
2007
1.375,4
903,7
65,7
105,7
7,7
-116,7
-8,5
-178,7
-181,7
179,7
40,3
117,7
471,1
30,7
752,7
1.532,9
1.145,0
38,2
517,4
35,0
713,6
1.477,5
1.064,9
34,0
329,9
25,3
646,3
1.306,3
871,8
33,5
535
12.512
473,7
36,0
584
13.174
482,7
34,9
626
14.781
509,7
37,1
1
Adjustiert um einmalige Transaktionskosten und nicht operative Aufwendungen
2
Ohne nachrangige Gesellschafterdarlehen
Umsatz
in Millionen Euro
1.316,9
1.384,1
+ 5,1 %
+ 6,6 %
1.375,4
- 0,6 %
EBITDA
in Millionen Euro
181,7
+ 9,1 %
160,3
-11,8 %
105,7
-34,1 %
2005
2006
2007
EBIT
2005
2006
2007
Gesamtanzahl der Filialen
in Millionen Euro
626
584
82,5
+ 9,2 %
535
- 0,1 %
+ 7,2 %
+ 8,3 %
61,2
- 25,8 %
-116,7
- 290,7 %
2005
2006
Sonstiges 18 %
Car-Hi-Fi 6 %
Ersatz- und
Verschleißteile
28 %
Ölwechsel 3 %
HU/AU 4 %
Inspektion 8 %
Batterien 4 %
Alufelgen 4 %
Öl und Filter 7 %
Autozubehör 10 %
2006
2007
Umsatz aus Werkstattdienstleistungen
Umsatz aus dem Teilegeschäft
Stahlfelgen 1 %
2005
2007
Reifen
22 %
Reifenmontage
17 %
Sonstiges 9 %
Einbau von Ersatzund Verschleißteilen
59 %
Der deutsche Automobil-Aftersalesmarkt
Das Geschäftsmodell von
A.T.U Auto-Teile-Unger
Der Verkauf von Autoteilen und -zubehör sowie Werkstattdienstleistungen jeweils an Endverbraucher bilden zusammen den so genannten
Automobil-Aftersalesmarkt für Pkws. Dieser
umfasst sämtliche Waren und Dienstleistungen
im Auto­mobilbereich, die nach dem Verkauf
eines Neufahrzeugs angeboten werden.
A.T.U ist der in Deutschland führende Betreiber
von Kfz-Meisterwerkstätten mit angeschlossenen Autofahrer-Fachmärkten. Mit über 630
Niederlassungen in Deutschland, Österreich,
Tschechien, Italien, den Niederlanden und der
Schweiz bietet A.T.U Service für fast alle Auto­
marken. Unterstützt wird das Filialnetz durch
die optimierte Logistik mit zwei Distributionszentren in Weiden und Werl sowie durch ein
in der Branche einmaliges Umweltservice- und
Recyclingsystem.
Der deutsche Automobil-Aftersales­­markt hatte
2006 ein geschätztes Gesamtvolumen von 28,5
Milliarden Euro. Vom Gesamtvolumen entfallen rund 65 Prozent auf Material sowie rund 35
Prozent auf Lohnerlöse.1
Für den Kunden bietet diese Synthese von
Logistik und Filialnetz eine bequeme Komplettlösung unabhängig von der Marke seines Autos,
die sich durch die hohe Warenverfügbarkeit,
Sofortservice ohne Wartezeiten, kunden­
freundliche Öffnungszeiten und ein hohes,
zentral gesteuertes Qualitätsniveau mit
Originalteil-Qualität zu vorteilhaften Preisen
auszeichnet – eben „Alles außer teuer“.
Meisterwerkstätten
mit integriertem
Autofahrer-Fachmarkt
Moderne
Distributionszentren
+
=
Inhalt
Vorwort Seite
2
Die Geschäftsführung
Seite
4
Das Unternehmensprofil
Seite
6
Anleihe und Investor Relations
Seite
8
Konzernlagebericht
Seite 17
Konzernabschluss
Seite 55
Bestätigungsvermerk
Seite 80
Glossar
Seite 82
Organigramm
Seite 86
2
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Vorwort
Dr. Michael Kern
Vorsitzender der Geschäftsführung
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Marktentwicklungen und die Probleme der beiden
letzten Jahre sind analysiert, das Zahlenwerk auf Einblicke und Aussagen durchgearbeitet. Das Ergebnis des
Geschäftsjahres 2007: Der Umsatz der A.T.U Gruppe ist
geringfügig um 0,6 Prozent auf 1,375 Milliarden Euro
gesunken. Der operative Ertrag (EBITDA) ging sogar
stark zurück – von 160,3 Millionen auf 105,7 Millionen
Euro. Es gibt keinen Zweifel, A.T.U ist haar­scharf an
einer ernsthaften Krise vorbeigeschrammt.
Dazu haben zwei warme, nahezu schneefreie Winter
beigetragen, in denen das Geschäft mit den Winterreifen und dem damit verbundenen Saisongeschäft weit
hinter den Erwartungen zurückblieb – wie überhaupt
das Reifengeschäft spürbar nachgelassen hat.
Aber: Reifen steuern 20 Prozent zum A.T.U-Umsatz bei,
während der Reifenanteil am gesamten Aftersalesmarkt
in Deutschland nur 8,5 Prozent beträgt.
Fazit: Der A.T.U-Umsatz ist bis dato überproportional
abhängig von nicht steuerbaren Klima-Ereignissen.
Ein deutlicher Strukturwandel des deutschen Automobil-Aftersalesmarkts kommt hinzu. Richteten in der
Vergangenheit die Vertragshändler der Automobilhersteller ihr Augenmerk stark auf den Neuwagenverkauf
und nur am Rande auf den Werkstattbetrieb, so rücken
heute immer mehr die profitablen Wartungs- und
Reparaturleistungen in den Vordergrund. Der Preiskampf der Automarken hat den Neuwagenverkauf
renditemäßig stark beeinträchtigt, entsprechend
versuchen die Hersteller, die Kunden auch im ServiceBereich an die Vertragswerkstätten zu binden. Halter
von älteren Fahrzeugen aber sind wiederum die Hauptzielgruppe der freien Werkstätten; sie bekommen die
wachsende Konkurrenz der markengebundenen
Wettbewerber zu spüren.
Doch auch die Autofahrer verändern unter dem Druck
der auf breiter Front steigenden Lebenshaltungskosten
ihr Verhalten. Waren im Jahr 2000 noch durchschnittlich 1,25 Wartungen pro Jahr von den Herstellern
vorgegeben und derzeit immerhin noch 1,1, so steht
diesem Wartungs-Soll das deutlich niedrigere Wartungs-Ist der Kunden gegenüber, bei gleichzeitig sinkenden Wartungspreisen. Sie gaben pro Fahrzeug von
2006 auf 2007 durchschnittlich um 6 Euro auf 241 Euro
nach.
Der Kampf um den Kunden wird freilich nicht nur über
den Preis ausgetragen. Genauso wichtig sind die emotionalen Bindungen, die der Konsument gegenüber
„seiner Werkstatt“ empfindet. Kundenzufriedenheit zu
erzeugen, ist deshalb heute die erfolgsentscheidende
Marketingmaßnahme eines Unternehmens. Zufriedenheit aber ist in den letzten Jahren bei vielen A.T.U-Kunden
verlorengegangen. Das Image der großen Marke A.T.U
darf nicht verwässern, ihr Kern „schnell, freundlich und
günstig“ muss erhalten und wieder gestärkt werden.
Dies stand bei A.T.U in den letzten Jahren zu wenig im
Fokus.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Diesen Problemen haben wir einen Namen gegeben
und damit gleichzeitig den Lösungsweg aufgezeichnet:
Umsatz und Ertragsstärke zurückzubringen mit einer
marktadäquaten Vorwärtsstrategie. Und dabei die
Marke A.T.U wieder mit ihrer starken Bedeutung
aufzuladen.
Banken und die A.T.U-Gesellschafter geben Rückendeckung für unser Geschäftsmodell. Es ist nach wie vor
einzigartig, auch wenn es ungleich schwieriger weiterzuentwickeln ist als in der Vergangenheit, wo wir
nahezu konkurrenzlos waren.
So werden wir u.a.
Dr. Michael Kern
■das Leistungsportfolio auf eine breitere Basis stellen
und so die Wichtigkeit von wetterabhängigen Warengruppen wie Reifen relativieren. Dazu bauen wir die
neuen Geschäftsfelder wie Flottenbetreuung, Auto­
glasservice und Autogas ebenso weiter aus wie die
Bereiche SmartRepair und e-commerce. Smart
Repair steht für Reparatur von kleineren Lackschäden und Dellen – ein nicht zu unterschätzender
Geschäftszweig – und der A.T.U-Fachmarkt Online
gehört zu den umfangreichsten Kfz-Online-Shops
im deutschsprachigen Raum;
■uns exakt auf die Kundenwünsche einstellen und die
Kernwerte der Marke A.T.U wieder gewissenhaft
leben mit dem Ziel, auch bei Servicequalität und
Kundenzufriedenheit an der Spitze des Wettbewerbs
zu stehen;
■die Expansion in Deutschland und in das benach-
barte Ausland so aussteuern, dass weder das Wachstum in den bestehenden Filialen beeinträchtig wird,
noch unwirtschaftlich hohe Vorlaufkosten entstehen.
Striktes Kostenmanagement und innovative Marketing- und Expansionspolitik schließen sich nicht aus.
Die Voraussetzungen dafür sind gut. Die Wirtschaft im
europäischen Raum präsentiert sich überraschend
robust, das Alter der Autos steigt und damit die Zahl
der potenziellen Kunden. Das niedrigere Preisniveau
zieht immer mehr Autofahrer in die freien Werkstätten,
unter denen A.T.U nach wie vor Marktführer ist. Die
A.T.U Auto-Teile-Unger
Vorsitzender der Geschäftsführung
3
4
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Die Geschäftsführung
Die Geschäftsführung (von links): Manfred Ries, Dr. Michael Kern und Dirk A. Müller
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Dr. Michael Kern (52)
Vorsitzender der Geschäftsführung
Mitglied der Geschäftsführung seit 2008
Verantwortlich für: Recht, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligungsmanagement, Vertrieb und Marketing
seit 04/2008 Vorsitzender der Geschäfts­führung der A.T.U Gruppe
2000 - 2002 CEO, Europcar International S.A., Paris, Volkswagen Konzern
2006 - 2008 Mitglied des Markenvorstands VW Pkw, Vertrieb und Marketing, Generalbevoll-
mächtigter Volkswagen AG
1992 - 1994 Generalbevollmächtigter Schwerpunkt Organisationsentwicklung, Personal und Controlling, Kaufhof Holding AG
2004 - 2006 Mitglied des Markenvorstands Volkswa
gen Nutzfahrzeuge, Vertrieb und Marke
ting
1988 - 1992 Personaldirektor und Pressesprecher,
Joh. A. Benckiser GmbH
2003 - 2004 Vorstandsvorsitzender, Kamps AG
1981 - 1988 Management Positionen, Mars Inc.,
Mc Lean, USA
Dirk A. Müller (42)
Geschäftsführer Finanzen
Mitglied der Geschäftsführung seit 2003
Verantwortlich für: Buchhaltung/Rechnungslegung, Rechnungsprüfung/Zahlungsverkehr,
Controlling, Investor Relations, Steuern, DV-Organisation, Warenwirtschaft/Logistik
seit 2003
Geschäftsführer Finanzen bei A.T.U
1999 - 2003 Ernst & Young im Bereich Transaction Services (seit 2002 Partner)
1995 - 1999 Leiter Bilanzen und Steuern bei der Jackstädt GmbH, Wuppertal
1989 - 1995 Ernst & Young, Düsseldorf und
Boston/USA
Manfred Ries (44)
Geschäftsführer Personal
Mitglied der Geschäftsführung seit 2004
Verantwortlich für: Personalentwicklung, Personal­abrechnung, Revision/Kassenprüfung, Category Management,
Arbeitssicherheit, zentrale Organisation
seit 2004
Geschäftsführer Personal bei A.T.U
2002 - 2004 Leiter Personal bei A.T.U
2001 - 2002 Leiter Personal beim Hebel Konzern
1989 - 2001 Im Personalwesen der VAW
Flussspat-Chemie
5
Vorwort
6
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Das Unternehmensprofil
Der Erfolg von A.T.U beruht auf der effizienten
Umsetzung eines einzigartigen Geschäftsmodells:
Die Verbindung eines flächendeckenden Filialnetzes
aus Meisterwerkstätten mit integrierten Autofahrerfachmärkten und einem hochmodernen Logistik­system bietet dem Endverbraucher einen einmaligen
Komplettservice rund ums Auto mit höchstem
Qualitäts­­niveau zu attraktiven Preisen.
In über 630 Niederlassungen in Deutschland,
Österreich, Tschechien, Italien, den Niederlanden und
der Schweiz bietet A.T.U Service für fast alle Automarken an. Dabei verfügt A.T.U über Wartungssoftware,
die den Herstellervorgaben entspricht, sowie über
aktuellste Motor­test- und Motormanagementsysteme,
Klima­wartungsanlagen, Reifenwuchtsysteme und
modernste Werkzeuge. Unterstützt wird das Filialnetz
durch die optimierte Logistik mit zwei zentralen
automatisierten Distributionszentren in Weiden und
Werl. Diese ermöglichen es, rund 60.000 Artikel
ständig auf Lager zu halten sowie in großen Mengen
zentral zu günstigen Konditionen direkt von OEM-Herstellern einzukaufen. Die erzielten Preisvorteile werden
an die Kunden weitergegeben.
Eine eigene Lkw-Flotte stellt sicher, dass ein Warensortiment von rund 15.000 Artikeln, mit denen der
überwiegende Teil des Umsatzes erzielt wird, ständig
in den Filialen vorrätig ist.
Moderne
Distributionszentren
■
Zwei hochmoderne, vollautomatische Hochregallager
und Distributionszentren in Weiden und Werl
■
■
Mit ca. 60.000 Artikeln auf Lager
■
Garant für die weitere
Filialexpansion
Wöchentliche Belieferung der Filialen
Meisterwerkstätten mit
integriertem Autofahrer-Fachmarkt
+
■
Unabhängige Meisterwerkstatt und Autofahrer-Fachmärkte für fast alle Marken
■
Lange Öffnungszeiten auch
an Samstagen
■
■
Hochqualifiziertes Fachpersonal
■
Deutlicher Preisvorteil
gegenüber Vertragswerkstätten
Ersatzteile in Originalteil-
Qualität
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Für den Kunden bietet diese Synthese von Logistik und
Filialnetz eine bequeme Komplettlösung unabhängig
von der Marke seines Autos, die sich durch die hohe
Warenverfügbarkeit, Sofortservice ohne Wartezeiten,
kundenfreundliche Öffnungszeiten und ein hohes,
zentral gesteuertes Qualitätsniveau mit Original­teilQualität zu vorteilhaften Preisen auszeichnet – eben
„Alles außer teuer“.
Abgerundet wird das Geschäftsmodell durch das in
Zusammenarbeit mit dem TÜV entwickelte, in der
Branche einmalige und vom Umweltpakt Bayern ausgezeichnete Umweltservice- und Recyclingsystem, das
einen echten Warenkreislauf rund ums Auto schließt.
A.T.U Auto-Teile-Unger
=
■
■
■
In über 630 Filialen
Exzellenter Kundenservice
Hohe Qualität zu günstigen Preisen
Viel Leistung fürs Geld
7
8
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Anleihe und Investor Relations
Im Herbst 2004 platzierte A.T.U im Zuge
der Übernahme durch die Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts (KKR)
und Dougthy Hanson eine Unternehmensanleihe im Volumen von 150
Millionen Euro erfolgreich am Anleihemarkt. Der Erlös diente der teilweisen
Rückzahlung eines Mezzanine-Darlehens, welches im Rahmen der LBOTransaktion (Leveraged buyout) aufgenommen worden war.
bank Offered Rate) ausgestattet. Mit der
gewählten innovativen Anleihestruktur
gewährt er hohe Flexibilität: so verfügt
die Anleihe über zeitlich gestaffelte
Rückkaufsrechte seitens des Emittenten.
Nach dem ersten Jahr kann die Anleihe
komplett oder in Teilen mit einer Prämie
auf den Nominalwert gekündigt werden.
Diese betrug bis zum 30. September 2006
drei Prozent und reduziert sich bis zum
30. September 2008 um jährlich ein
Prozent. Ab dem 1. Oktober 2008 kann
die Anleihe zum Nominalwert gekündigt
werden.
Hohe Flexibilität der Anleihestruktur
Großes Interesse am Anleihemarkt
Der Bond ist als Floater (Floating Rate
Notes) mit einer Laufzeit von 10 Jahren
und einer variablen Verzinsung von 7,25
Prozent über Euribor (European Inter-
Die Emission der Unternehmensanleihe
stieß bei institutionellen Investoren auf
großes Interesse. Zur Ausgabe war die
Platzierung vierfach überzeichnet
A.T.U mit Unternehmensanleihe am
Markt
Verteilung der Anleihe-Investoren nach Ländern
zum Zeitpunkt der Platzierung der Unternehmensanleihe über € 150 Mio.
Schweiz
3%
Italien
2%
andere
4%
Deutschland
7%
Frankreich
9%
USA
12 %
Großbritannien
63 %
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Ratingherabstufungen durch
schwächere EBITDA-Entwicklung
Im Vorfeld der Platzierung wurde der
Bond von den beiden führenden Ratingagenturen Moody’s Investors Service
und Standard & Poor’s mit B3 bzw. Bein­gestuft.
Durch die schwache Geschäftsentwicklung der letzten beiden Jahre und dem
damit verbundenen Rückgang des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA), senkten
beide Ratingagenturen in mehreren
Schritten ihre Einstufung ab. Das aktuelle Rating der Anleihe beträgt bei
Moody’s Caa3 (stabiler Ausblick) und bei
Standard & Poors CCC (negativer Ausblick).
Seit der Übernahme des Unternehmens
durch KKR im August 2004 konnte dennoch die Nettoverschuldung aus dem
freien Cashflow durch planmäßige und
freiwillige Sondertilgungen bis zum
31.12.2007 um 290,8 Millionen Euro auf
646 Millionen Euro reduziert werden.
Finanzielle Restrukturierung und
Eigenkapitalerhöhung
Durch die schwächere Ertragsentwicklung kam es zum 31.12.2007 zur Verletzung einer der Kreditkennzahlen (Covenant). Dies sind Finanzkennzahlen,
deren Einhaltung als Nebenbedingung in
den Kreditverträgen vereinbart ist. Bereits während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde mit den Banken eine
Anpassung der Covenants vereinbart.
Demnach durfte die konsolidierte
Glossar
Organigramm
Nettoverschuldung maximal das 5,6-fache
des EBITDA betragen.
Aufgrund des Rückgangs beim EBITDA
verschlechterte sich die Relation von
Nettoverschuldung und EBITDA weiter,
was zur Folge hatte, dass diese Kennzahl
zum 31. Dezember 2007 nicht erfüllt
werden konnte. Dies wurde den kreditgebenden Banken am 13. Februar 2008
fristgerecht angezeigt. Gleichzeitig wurde
von A.T.U und den Gesellschaftern in
Zusammenarbeit mit den Investmentbanken Goldman Sachs und Houlihan
Lokey Howard & Zukin sowie namhaften
Beratungsgesellschaften ein Konzept zur
Restrukturierung der Passivseite der
Bilanz erarbeitet und am 22. Februar
2008 den kreditgebenden Banken vorgestellt. Im Kern sieht dieses vor, durch
eine Eigenkapitalzuführung der Gesellschafter von 140 Millionen Euro Teile
der Verbindlichkeiten zu tilgen und
Liquidität zur Verfügung zu stellen.
Gleichzeitig wurde ein neuer Businessplan erarbeitet, der umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung von Umsatz
und Ertrag enthält und auf dessen Basis
neue Covenants ermittelt wurden.
Am 31.März 2008 hat das Bankenkonsortium mit der erforderlichen 2/3-Mehrheit („Majority Consent“) der neuen
Finanzierungsstruktur und der Anpassung der Covenants zugestimmt, so dass
im Verlauf des April 2008 mit einer
Zufuhr von neuem Kapital i.H.v. 140
Millionen Euro durch die Gesellschafter
der A.T.U Gruppe zu rechnen ist. Hiervon sollen rund 50% verwendet werden,
um eine außerplanmäßige Tilgung des
Senior Loans A vorzunehmen; die andere
Hälfte verbleibt dem Unternehmen als
9
10
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Anleihe und Investor Relations
zusätzliche Liquidität.
Durch diese außerplanmäßige Tilgung
verringern sich die den Anleihegläubigern im Rang vorausstehenden Verbindlichkeiten weiter um knapp 70
Millionen Euro auf 427 Millionen Euro.
Marktzinsentwicklung
Die Entwicklung an den Rentenmärkten
war 2007 zweigeteilt: Im ersten Halbjahr
waren die Wirtschaftsdaten in Europa
zum Teil bedingt durch den milden
Winter und einen niedrigeren Ölpreis gut.
Die EZB hob die Leitzinsen wie erwartet
an. Auch die Daten aus den USA deuteten
trotz erster Meldungen über Ausfälle am
US-Markt für nachrangige Hypothekendarlehen auf einen stabilen Konjunkturverlauf hin. Die Arbeitslosenquote stieg
trotz der Schwäche des privaten Wohnungsbaus nicht an.
Die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen stiegen 2007 zunächst bis Jahresmitte von 3,9 Prozent auf 4,7 Prozent. Die
Rendite-Spreads, d.h. die Zinsunterschiede,
Leitzinsen der Notenbanken
in Prozent
6,00
6,00
5,50
5,50
5,00
5,00
4,50
4,50
4,00
4,00
3,50
3,50
3,00
3,00
2,50
2,50
2,00
2,00
1,50
1,50
2005
2006
2007
2008
Drei-Monats-Euribor
US-Drei-Monats-Geldmarktzins (Treasury Bill)
europäischer Leitzins
US-Leitzins
Source: Thomson Datastream
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
zwischen Bundesanleihen und Hochzinsanleihen entwickelten sich stabil und
engten sich bis zur Jahresmitte sogar noch
ein.
Im zweiten Halbjahr kam es zu einem
Umschwung am Markt: Bis dahin dominierten die Konjunkturoptimisten den
US-Zinsmarkt. Anschließend dämpften
nicht nur schwächere US-Konjunkturdaten sondern vor allem steigende Ausfälle
am US-Subprime-Hypothekenmarkt, die
die ersten zwei Hedge Fonds in Zahlungsschwierigkeiten brachten. Die
Spreads der Untenehmensanleihen
stiegen erstmalig wieder an. US-Subprime-Hypotheken sind Immobilien besich­
erte Kredite von Schuldnern, deren Einkommen, Vermögen und Kredithistorie
nicht dem US-Standard entsprechen.
Grundsätzlich sind diese riskant, aber
nicht automatisch Ausfall gefährdet. Das
Problem am US-Subprime-Markt lag im
riesigen Volumen dieses Segments, das
mit einem Neugeschäft von 55 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 auf rund
650 Milliarden Dollar im Jahr 2006 angewachsen ist und rund die Hälfte des
Hypotheken-Neugeschäfts ausmachte.
Der Anteil an den gesamten austehenden
Hypotheken war in dieser Zeit bis auf 15
Prozent angewachsen.
Ein weiteres Problem lag im unbekannten Hebel, mit dem diese Kredite in
struk­turierten Finanzanlagen verpackt
wurden. Ein Teilausfall in den zugrundeliegenden Darlehen konnte zu überproportionalen Verlusten bei gehebelten
Anlageinstrumenten mit einer deutlichen Risikokonzentration bei bestimmten Investoren, z.B. Hedge Fonds, führen.
1
Glossar
Organigramm
Im Zuge der Immobilienkrise kam es am
Rentenmarkt nicht nur zu einer gestiegenen Risikoaversion sondern auch zu
einer Liquiditätsverknappung. Die
Renditen für Staatsanleihen fielen auf
beiden Seiten des Atlantiks.
Nachdem Hochzinsanleihen im ersten
Halbjahr von Spread-Tiefstand zu
Spread-Tiefstand geeilt sind, waren sie
von der Korrektur der Risikoaversion
besonders stark betroffen. Der Spread
stieg von 2,71 Prozent zum Jahresanfang
auf 5,2 Prozent im Jahreshoch.
Um das Bankensystem zu stützen und
ausreichend Liquidität zur Verfügung zu
stellen, pumpten die Notenbanken
Milliarden in den Markt. Gleichzeitig
senkte die amerikanische Notenbank
FED die Leitzinsen in mehreren teils
dramatischen Schritten von 5,25 Prozent
auf aktuell 2,25 Prozent.
Gegen Ende des Jahres herrschte Krisenstimmung und Rezessionsangst. Die
Zinsen sanken weiter. Zum Jahresanfang
2008 setzte sich allmählich die Meinung
am Kapitalmarkt durch, dass sich eine
Rezession in den USA nicht vermeiden
läßt. Die Renditeaufschläge von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen stiegen abermals deutlich an und
erreichten im März mit 8,0 Prozent
abermals ein neues Hoch.
Rendite-Spread zwischen 10-jähriger Bundesanleihe und der durchschnittlichen Rendite der im
Merrill Lynch High Yield Index enthaltenen Anleihen
11
12
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Anleihe und Investor Relations
Kursentwicklung A.T.U-Anleihe seit Emission
in Prozent
110
110
90
90
70
70
50
50
30
30
2004
2005
2006
2007
2008
Floater Auto-Teile-Unger 2004 F/R 01/10/14 QPRICE
Source: Thomson Datastream
A.T.U-Anleihe unter Druck
Auch die A.T.U-Hochzinsanleihe geriet
unter Druck. Während sie sich bis Anfang August im Rahmen der Marktentwicklung bewegte, fiel sie im weiteren
Monatsverlauf von 100,8 Prozent auf
90,2 Prozent. Hintergrund waren die
Bankengespräche über die Erleichterung
der Kreditbedingungen im Hinblick auf
einen weiteren warmen Winter. Nach
Zustimmung durch die Banken erholte
sich der Anleihekurs zunächst wieder auf
98,5 Prozent.
Ende 2007 / Anfang 2008 fiel der Anleihekurs jedoch erneut. Im Tief erreichte
er Kurse von 40 Prozent. Dieser massive
Kursverfall wurde durch den Bruch einer
der Covenants ausgelöst. Seit Zustimmung der Banken zur Restukturierung
der Finanzierung am 31.03.2008 erholt
sich die Anleihe. Die Kurse liegen derzeit
(28.04.2008) bei rund 65 Prozent.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
13
Entwicklung der Renditen der Staats- und Hochzinsanleihen
12
12
10
10
8
8
6
6
4
4
2
2
2006
2007
2008
Rendite europäischer Hochzinsanleihen
(Merrill Lynch Euro High Yield Index) in Prozent
Rendite deutscher Staatsanleihen mit einer Laufzeit
von zehn Jahren in Prozent
Source: Thomson Datastream
Renditedifferenz Staats- und Hochzinsanleihen
10
10
5
5
0
0
2006
2007
Renditedifferenz Staats- und Hochzinsanleihen in Prozent
Source: Thomson Datastream
2008
14
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Anleihe und Investor Relations
Kapitalmarktkommunikation mit
Bondinvestoren
Im Vorfeld der Platzierung der Anleihe
konnten institutionelle Anleger auf
Roadshows in London, Edinburgh,
München, Frankfurt, Amsterdam und
Paris vom Geschäftsmodell und den
guten Perspektiven des Unternehmens
überzeugt werden. Aber auch nach der
Emission der Anleihe wurde weiter
großer Wert auf die Investorenkommunikation gelegt.
Vor allem in diesen wirtschaftlich
schwierigen Zeiten wurden die Investoren zeitnah über den Stand der
Verhandlungen mit den Banken, die
weitere Ausrichtung des Unternehmens
sowie über aktuelle Branchenentwicklungen per Mail oder in Telefonkonferenzen informiert.
Schwerpunkt der Kommunikationsarbeit
war dabei, die zeitnahe und offene
Kommunikation mit Investoren, Analysten und Ratingagenturen. Ziel war es,
durch eine transparente Informationspolitik das Vertrauen zu stärken und eine
realistische Beurteilung der Branche, der
Geschäftsentwicklung der A.T.U Gruppe
und der zukünftig verfolgten Strategie
durch den Kapitalmarkt zu ermöglichen.
Neben jährlichen Geschäftsberichten
veröffentlicht das Unternehmen vierteljährlich Quartalsberichte sowie regel­
mäßige Finanzpressemitteilungen. In
Telefonkonferenzen werden die Ergebnisse des abgelaufenen Quartals erläutert
und darüber hinaus ein Ausblick auf die
zukünftige Entwicklung gegeben. Die
Teilnehmer haben im Anschluß daran
die Möglichkeit, Fragen zu stellen und
mit dem Management zu diskutieren.
Die Telefonkonferenzen stehen inklusive
der live im Internet übertragenen Folienpräsentation auch nach Ende der Konferenz zum Abruf bereit. Zudem sind alle
bisher veröffentlichten Finanzberichte
auf der Unternehmenswebsite verfügbar.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Emittent
Währung
Emissionsvolumen
Ausgabedatum
Fälligkeitsdatum
Verzinsung
Zinstermine
Rang und Sicherheiten
Stückelung
Börsennotierung
ISIN
WKN
Bloomberg Ticker
Glossar
Organigramm
A.T.U Auto-Teile-Unger Investment GmbH & Co. KG
Euro
150 Mio. Euro
1. Oktober 2004
1. Oktober 2014
Variabel, Drei-Monats-EURIBOR plus 7,25 % p.a.
Vierteljährlich jeweils am 1. Januar, 1. April, 1. Juli,
1. Oktober, erstmals am 1. Januar 2005
Vorrangige Kreditverpflichtung der Emittentin
(Senior obligation). Die Schuldverschreibungen werden
von allen wesentlichen Tochtergesellschaften garantiert.
Drittrangige Verpfändung aller Anteile an unmittelbaren Tochtergesellschaften der Emittentin; drittrangige
Verpfändung des Gesellschafterdarlehens (Proceeds
Loan) zwischen der Emittentin und ihrer unmittelbaren
Tochtergesellschaft A.T.U Auto-Teile-Unger Handels
GmbH & Co. KG
Vielfaches von 1.000 Euro, Mindestbetrag 50.000 Euro
Irische Börse (Irish Stock Exchange) Special Debt Section
Handel findet auch im Freiverkehr der Börsen
Frankfurt und Stuttgart statt
XS0202043898
A0DLQW
Bond: ATUGRP <Corp>
Equity: 103112Z <Equity>
15
Konzernlagebericht
Inhalt Lagebericht
A. Geschäftstätigkeit des Konzerns
Seite
18
B. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Branchenentwicklung
Seite
19
C. Darstellung des Geschäftsverlaufs
Seite
30
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
30
34
37
38
38
39
40
42
43
45
D. Risikobericht
Seite
46
E. Ausblick
Seite
48
F. Sonstige Angaben
Seite
53
Erläuterung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Vermögenslage
Finanzlage Investitionen und Beschaffungssituation Distribution und Logistik
Transport
Standorte
Personal
Umweltschutz
Organisation
18
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
A. Geschäftstätigkeit
des Konzerns
A.T.U ist der in Deutschland führende
Betreiber von herstellerunabhängigen
Kfz-Meisterwerkstätten mit integrierten
Autofahrer-Fachmärkten. Damit ist A.T.U
als Anbieter sowohl im Bereich Verkauf
von Autoteilen und -zubehör als auch im
Bereich Werkstattdienstleistungen tätig.
Der Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten
liegt auf dem Verkauf von Autoteilen und
Zubehör sowie dem sofortigen Einbau in
den eigenen Werkstätten.
Im Bereich Werkstatt bietet A.T.U für
alle gängigen Pkw-Typen und Kleintransporter sämtliche üblichen Wartungsaufgaben und Reparaturen inklusive Inspektionen und HU/AU-Untersuchungen. Diese werden, sofern vom
Kunden gewünscht, möglichst sofort und
ohne Terminabsprache und Wartezeit
vorgenommen. Aber auch die Terminvereinbarung im Vorfeld eines Service­
auftrags ist jederzeit möglich.
Im Bereich Warenverkäufe vertreibt
A.T.U für alle gängigen Fabrikate und
Fahrzeugtypen ein Sortiment von zirka
60.000 jederzeit verfügbaren und weiteren 77.000 kurzfristig von Lieferanten
abrufbaren Artikeln. Das Produktsortiment besteht insbesondere aus Ersatzund Verschleißteilen, Reifen, Felgen,
Batterien, Ölen, Sitzbezügen und sonstigem Fahrzeugzubehör sowie ausgewählten Freizeitartikeln.
Die Zusammensetzung des Warensortiments zeigt, dass A.T.U den weitaus
größten Teil des Umsatzes mit Ersatz- und
Verschleißteilen sowie Reifen und Felgen
tätigt. Der Grund hierfür ist das Konzept
einer integrierten Kfz-Meisterwerkstatt,
die den Einbau solcher Produkte ermö­
glicht. Die Werkstattmitarbeiter führen
nicht nur den sofortigen fachmännischen
Einbau der verkauften Teile durch, sondern können auch den Vertrieb durch
fachkundige Beratung und gezielte Verkaufsgespräche fördern.
Die Hauptzielgruppe von A.T.U sind
Halter von Pkw und Kleintransportern mit
einem Fahrzeugalter von mehr als drei
Jahren. Diese Zielgruppe hat einen höheren Bedarf an Ersatz- und Verschleißteilen und eine geringere Bindung an Vertragswerkstätten. Aber auch bei Fahrzeugen mit einem Alter von bis zu drei Jahren
konnte A.T.U in den letzten Jahren eine
zunehmende Kundenfrequenz verzeichnen. Mit der Konzentration auf Ersatzund Verschleißteile ist A.T.U zudem zu
einem gewissen Grad unabhängig vom
konjunkturellen Umfeld, da Fahrzeughalter diese Produkte bei gleichbleibender
Fahrleistung für den Betrieb ihrer Fahrzeuge benötigen.
Ein ausbaufähiger Bereich des Produktsortiments ist Autoglas. Seit Anfang 2004
ist es in allen A.T.U Filialen möglich,
Autoscheiben reparieren und wechseln zu
lassen, wobei A.T.U auch die Abrechnung
mit der entsprechenden Teilkaskoversicherung für den Kunden übernimmt.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Weitere neue Geschäftsfelder sind das
Flottengeschäft, der Bereich e-commerce
mit einem der umfangreichsten OnlineShops im Kfz-Bereich im deutschsprach­
igen Raum sowie seit Anfang 2006 Smart
Repair, d.h. die Reparatur von kleineren
lokalen Lackschäden und Dellen, und die
Umrüstung von Fahrzeugen auf Autogas
(LPG).
Weiteres Potential sieht A.T.U im Angebot
von sportlichem Autozubehör. Durch den
Vertrieb von Leichtmetallfelgen aller nam­haften Felgenhersteller und der Eigenmar­
ken „titan“ und „Aluett“ ist A.T.U hier gut
positioniert.
Der Vertrieb erfolgte (Stand 31. Dezember 2007) über 585 A.T.U-Filialen in
Deutschland, 24 in Österreich, 6 in
Tschechien, 6 in den Niederlanden, 3 in
Italien sowie 2 in der Schweiz. Im Januar
2007 eröffnete in Bozen die erste Filiale
in Italien. Darüber hinaus wurde 2007
die erste Filiale in der Schweiz eröffnet.
Unterstützt werden die Geschäftsaktivitäten der Gruppe durch den Betrieb
zweier Zentrallager in Weiden und Werl
sowie der dazugehörigen Logistik. Zudem hat die Gruppe an den beiden
Lagerstandorten eigene Recyclinganlagen und -kapazitäten für den gesamten
Entsorgungsbedarf des Unternehmens
(z.B. Altreifen, Öle, Verpackungsmaterialien). A.T.U bietet darüber hinaus auch
zunehmend externen Kunden derartige
Leistungen an.
Glossar
Organigramm
B. Gesamtwirtschaftliche
Entwicklung und
Branchenentwicklung
Weltwirtschaft weiter auf
Wachstumskurs
Das weltwirtschaftliche Wachstum ist
2007 trotz der Krise auf den US-Immobilienmärkten robust geblieben. Mit 2,5
Prozent wuchs die Wirtschaft der Industrieländer fast so stark wie 2006, als das
weltweite Bruttoinlandsprodukt um 2,9
Prozent zulegte.
Auch die Wirtschaft in Deutschland ist
2007 gegenüber dem Vorjahr kräftig
gewachsen: um real 2,5 Prozent. Im
Vergleich zu 2006, wo das BIP um 2,9
Prozent anstieg, hat die Dynamik nur
leicht nachgelassen.
Die Nachfrage nach deutschen Produkten
und Dienstleistungen aus dem Ausland
war 2007 ungebrochen. Der Zuwachs
beim Export von 8,3 Prozent überstieg
das Wachstum beim Import von 5,3 Prozent deutlich. Der daraus resultierende
Exportüberschuss trug mehr als die Hälfte
zum Wirtschaftswachstum bei. Bestimmend für den inländischen Wachstumsbeitrag von einem Prozentpunkt waren in
erster Linie die Ausrüstungsinvestitionen.
Die Unternehmen investierten 8,4 Prozent
mehr als im Vorjahr in Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge.
Die gute konjunkturelle Entwicklung
führte zu einem kräftigen Anstieg bei den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Die Arbeitslosenquote sank 2007 im
Jahresdurchschnitt auf 8,3 Prozent. Im
Vorjahr lag diese noch bei 9,8 Prozent.
19
20
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Einzelhandel von Mehrwertsteuererhöhung belastet
Mehrwertsteuererhöhung, Abgaben und
Energiepreise beanspruchen einen immer größeren Teil des privaten Budgets.
Dies belastete den deutschen Einzelhandel deutlich und führte 2007 zu einer
enttäuschenden Entwicklung. Der klassische Einzelhandel1 verzeichnete ein
Umsatzminus von nominal 0,8 Prozent,
real zwei Prozent. Vor allem Branchen,
die von Vorzieheffekten im Zuge der
Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar
2007 profitierten, mussten nun teils
deutliche Abschläge hinnehmen. Ein
reales Plus gab es lediglich in zwei Monaten, 10 schlossen mit einem Minus ab.
Der deutsche AutomobilAftersalesmarkt
Der deutsche Automobil-Aftersalesmarkt
umfasst den Verkauf von Autoteilen und
Zubehör sowie Werkstattdienstleistungen
an Endverbraucher. Dabei handelt es sich
um alle Waren und Dienstleistungen, die
nach dem Verkauf eines Neufahrzeugs
angeboten werden. Mit einem Volumen
von rund 28,5 Milliarden Euro2 ist der
deutsche Automobil-Aftersalesmarkt der
größte in Europa. Wesentliche Einflussfaktoren sind neben dem Fahrzeugbestand und dem Durchschnittsalter,
technische Weiterentwicklungen der
Fahrzeughersteller, die Lebensdauer der
Verschleißaggregate sowie die durchschnittliche Kilometerfahrleistung.
Während der Fahrzeugbestand in den
Vorjahren um rund ein Prozent zulegte,
verlief das Jahr 2007 mit einem Bestandswachstum von nur 0,4 Prozent auf 41,2
Millionen Pkw3 deutlich schwächer.
Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer
um drei Prozentpunkte zum 1. Januar
2007, die massiv gestiegenen Energiekosten - insbesondere die Kraftstoffpreise
- sowie die Verunsicherung der Autofahrer durch die Klimaschutzdiskussion
brachen die Neuzulassungen 2007 gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Prozent auf 3,15
Millionen Fahrzeuge ein. Dieser deutliche
Rückgang ist dabei ausschließlich auf die
privaten Zulassungen zurückzuführen.
Um der erhöhten Mehrwertsteuer zu
entgehen, zogen viele Autofahrer Käufe
noch ins Jahr 2006 vor. Durch die Kaufzurückhaltung privater Autokäufer ging
deren Anteil an den gesamten Neuzulassungen von 47,4 Prozent (2006) auf 38,1
Prozent (2007) zurück.
Die Zahl gewerblicher Neuzulassungen
stieg 2007 dem gegenüber an. Auch wenn
der gewerbliche Bereich bei Neuzulassungen eine steigende Bedeutung einnimmt, werden 90 Prozent der Pkw in
Deutschland überwiegend privat genutzt.
Die Autos werden seit Jahren immer älter.
Der ZDK4 erwartet, dass das durchschnittliche Fahrzeugalter nochmals
gestiegen ist; von 8,1 Jahren (01.01.2007)
auf 8,5 Jahre (01.01.2008). Neben dem
Fahrzeugalter steigt auch das Alter, in
dem Fahrzeuge durchschnittlich abgemeldet und verschrottet bzw. ins Ausland
verkauft werden. Dieses erhöhte sich von
12 Jahren in 2006 auf 12,3 Jahre im
vergangenen Jahr5.
klassischer Einzelhandel ohne Kfz, Handel, Apotheken, Tankstellen und Brennstoffe – Quelle: Statistisches Bundesamt
BBE Unternehmensberatung Köln (2006)
3
ab 2008 ohne vorübergehende Stilllegungen
4
Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes e.V.
5
ZDK
1
2
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
21
Bestand und Durchschnittsalter Pkw in Deutschland
Änderung der KBA-Statistik ab 2008 - ohne vorübergehende Stilllegungen
46,6
46,1
45,0
44,4
45,4
44,7
43,8
8,5
42,8
8,0
7,8
42,3
41,4
6,8
7,6
41,7
6,8
8,1
7,4
6,8
6,9
7,1
7,2
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
41,0 41,2
2007
2008
Durchschnittsalter in Jahren
Bestand in Millionen Fahrzeuge
ab 2008 ausschließlich Bestand in Millionen Fahrzeuge ohne vorübergehende Stilllegungen
Quelle: Kraftfahrtbundesamt, Durchschnittsalter in Jahren für 2008 geschätzt durch ZDK
Anmerkung: Ab 2008 werden vom
Kraftfahrtbundesamt (KBA) Fahrzeugbestände exclusiv vorübergehender Still­
legungen ausgewiesen. Eine rückwirkende
Bereinigung erfolgt nur für das Jahr 2007.
Da ältere Fahrzeuge deutlich höhere
Wartungs- und Reparaturkosten verursachen, nimmt das Volumen des Aftersalesmarktes seit Jahren leicht stärker zu als
der Bestand an Pkw.
Der Automobil-Aftersalesmarkt gliedert
sich im Wesentlichen in vier Segmente:
den Markt für Ersatz- und Verschleißteile,
für Zubehör, für Reifen, für Autochemie
und die jeweils damit verbundenen Lohn-
anteile. In der Grafik ist die Verteilung für
2006 dargestellt. Aktuellere Daten liegen
derzeit noch nicht vor. Es ist aber davon
auszugehen, dass sich die Anteile nur
unwesentlich verschoben haben.
22
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Volumen nach Hauptproduktgruppen
in Prozent
Ersatz- und Verschleißteile
39 %
Reifen
9%
Autochemie
8%
AutomobilAftersalesmarkt
in Deutschland 2006
28,5 Mrd. Euro
Zubehör
9%
Lohn
35 %
Quelle: BBE, A.T.U
Branchenstruktur: Servicenetz der
Automobilhersteller und Freie Werkstätten
Der deutsche Automobil-Aftersalesmarkt
wird im Wesentlichen von zwei Anbietergruppen geprägt. Auf der einen Seite
bieten die Servicebetriebe der Fahrzeughersteller – die sogenannten Markenoder auch Vertragswerkstätten – ihre
Dienstleistungen dem Autofahrer an.
Auf der anderen Seite bedienen die freien Werkstätten markenübergreifend
schwerpunktmäßig das ältere Fahrzeugsegment ab ca. 3 Jahren. Das seit Jahren
zu beobachtende Werkstätten-Sterben
hat sich auch 2007 fortgesetzt. Gab es
2004 noch 41.700 Kfz-Betriebe in
Deutschland, so waren es 2007 mit
39.750 erstmals seit der deutschen
Wiedervereinigung weniger als 40.000.
Darunter waren 19.700 Marken-Betriebe
und 20.050 freie Werkstätten. Getrieben
von Konsolidierung und dem Trend zu
größeren Kfz-Betrieben mit mehreren
Niederlassungen befindet sich der Werkstättenmarkt in Deutschland seit Jahren
im Umbruch. Überdies begünstigt die
Gruppenfreistellungsverordnung 2002
(GVO) dessen Liberalisierung.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Zugang zu Reparaturinformationen hat
an Bedeutung gewonnen
Die immer komplizierter werdende
Fahrzeugtechnik mit einem zunehmenden Anteil an Elektronik stellt die
unterschiedlichen Gruppen von Werkstätten vor große Herausforderungen.
Während die Markenwerkstätten vom
Fahrzeughersteller mit Reparaturinformationen, Schulungsangeboten, technischem Support und im Marketing
unterstützt werden, sieht sich eine größer
werdende Zahl freier Werkstätten nur
unzureichend in der Lage, modernste
Sensorik und Elektronik in vielen Baugruppen in neueren Fahrzeugen zu warten und fachgerecht instand zu setzen.
Die erforderlichen Prüfgeräte, z.B. Motortester, und Spezialwerkzeuge stellen
zudem einen nicht unerheblichen finanziellen Aufwand für Werkstätten dar.
Rund 9.000 herstellerunabhängige
Werkstätten haben sich daher einem
Full-Service-System angeschlossen.
Diese werden meist zur Absatzsicherung
von Teilegroßhändlern oder Kooperationen betrieben. Dort erhalten Werkstätten neben Kfz-Teilen Reparaturinformationen und technische Unterstützung
sowie einen systemeinheitlichen Marketingauftritt. Aber nicht nur freie Werkstätten schließen sich Systemen an. Auch
immer mehr Markenwerkstätten treten
im Zuge einer Mehrmarkenstrategie
solchen Systemen bei und erhalten so
Reparaturinformationen auch außerhalb
ihrer Herstellermarke. Die meisten Systeme werden jedoch vom Verbraucher
nur unzureichend als Marke wahrgenommen. Zudem sind sie föderalistisch
geprägt, d.h. jedes Mitgliedsunternehmen
Glossar
Organigramm
bleibt als eigenständiges Unternehmen
unabhängig.
Wartungsintervalle werden länger
Neben dem Kaufpreis, der Marke und
Ausstattungsmerkmalen sind die laufenden Kosten wesentliche Kriterien für
den Verbraucher beim Kauf eines
Fahrzeugs. Die Hersteller sind daher
bestrebt, die Wartungs- und Reparaturintervalle zu verlängern.
Während im Jahr 2000 noch durchschnittlich 1,25 Wartungen pro Jahr vom
Hersteller vorgegeben waren, sank dieses
Wartungs-Soll bis 2006 auf 1,10. 2007
blieb dieser Wert unverändert. Im Gegensatz dazu gibt das Wartungs-Ist an,
in welcher Höhe Autofahrer tatsächlich
Wartungsarbeiten an ihrem Fahrzeug
durchführen ließen. Wie 2006 lag dieses
2007 bei unter einer Wartung im Jahr.
Der Rückgang der vorgeschriebenen und
durchgeführten Wartungsarbeiten ist
neben einer geringeren durchschnittlichen Kilometerfahrleistung auch
vermehrt im Fahrzeug eingebauten Systemen zuzurechnen, die einen fälligen
Wartungsdienst anzeigen. Da die meisten
Hersteller jedoch mindestens einen Wartungsdienst pro Jahr vorschreiben, ist
kurzfristig mit keinem weiteren Rückgang zu rechnen.
23
24
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Wartungs-/Reparaturhäufigkeit und -aufwand je Fahrzeug nach Alter
Ältere Fahrzeuge mit deutlich höherem Wartungs- und Reparaturaufwand
Reparaturhäufigkeit pro Jahr
Wartungshäufigkeit pro Jahr
Reparaturaufwand pro Jahr
Wartungsaufwand pro Jahr
0,21
0,57
unter 2 Jahre
10€
113 €
41€
0,30
2 bis unter 4 Jahre
0,98
239 €
144€
0,69
4 bis unter 6 Jahre
315 €
1,22
0,87
6 bis unter 8 Jahre
231€
268 €
1,02
1,18
8 Jahre und älter
295 €
253 €
1,99
0,72
alle Fahrzeuge
163 €
241 €
0,97
Quelle: DAT Report 2008
Ort der Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten
nach Fahrzeugalter (ohne Unfallinstandsetzung)
6%
7%
7%
9%
3%
91 %
10 %
21 %
31 %
22 %
42 %
83 %
14 %
28 %
72 %
60 %
58 %
36 %
unter 2 Jahre
2 bis unter
4 Jahre
Vertragswerkstätten
4 bis unter
6 Jahre
Freie Werkstätten
6 bis unter
8 Jahre
8 Jahre und
älter
Sonstige
gesamt
Quelle: DAT Report 2008
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Aufwendungen für Wartung und
Reparatur 2007 leicht rückläufig
Die Aufwendungen für Wartung und Reparatur sind 2007 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. So sanken
2007 die durchschnittlichen jährlichen
Kosten für Wartung pro Fahrzeug gegenüber 2006 von 247 Euro auf 241 Euro.
Die Anzahl der jährlichen Wartungsarbeiten je Fahrzeug stieg hingegen leicht
von 0,96 auf 0,97 an.
Die durchschnittlichen jährlichen Verschleißreparaturaufwendungen sanken
von 175 Euro in 2006 auf 163 Euro im
vergangenen Jahr. Dabei ging die Häufigkeit der Verschleißreparaturen von 0,75
pro Jahr auf 0,72 zurück. Der Rückgang
der Aufwendungen für Wartung und
Verschleiß dürfte neben einer zunehmend verbesserten Qualität der in neueren Fahrzeugen verbauten Teile vor
allem auf die stark gestiegenen Kraftstoffpreise sowie auf bremsende Ausgabeeffekte im Zusammenhang mit der
Mehrwertsteuererhöhung zurückzuführen sein. Autofahrer konnten bei gleichbleibender Kilometerfahrleistung den
gestiegenen Kosten für Kraftstoff nicht
ausweichen. Durch Anpassung der Fahr­weise, z.B. benzinsparender Fahrstil oder
die Vermeidung von unnötigen Fahrten
versuchten diese, dem Kostenanstieg
entgegenzuwirken. Aber auch bei Wartung und Reparatur wurde gespart: In
einer Studie gab jeder zweite an, dass die
mit dem Fahrzeug verbundenen Kostensteigerungen Auswirkungen auf die
Durchführung von Reparaturen und
Wartungen hatten. Kleinere Defekte wurden nicht sofort repariert oder selbst
bzw. mit Hilfe von Bekannten vorgenom-
Glossar
Organigramm
men. Zum Teil wurden notwendige
Instandsetzungen so lange hinausgeschoben, bis diese zur Erhaltung der Mobilität dringend durchgeführt werden
mussten. 28 Prozent der Autofahrer
trieben die Sparsamkeit 2007 so weit,
dass sie ganz auf Fahrzeugwartung
verzichteten.
Ältere Fahrzeuge für Servicemarkt
attraktiv
Bei der Aufteilung der Wartungs- und
Reparaturkosten nach Fahrzeugalter
wird deutlich, dass vor allem ältere
Fahrzeuge eine attraktive Zielgruppe
darstellen. Das durchschnittliche Alter
der Pkw’s nimmt seit Jahren zu. Über 70
Prozent der Fahrzeuge sind älter als 3
Jahre, rund die Hälfte über 7 Jahre. Die
Fahrzeuge werden langlebiger, so dass
das Durchschnittsalter auch weiterhin
ansteigen dürfte.
Während die durchschnittlichen Wartungs- und Reparaturaufwendungen bei
Fahrzeugen mit einem Alter von bis zu
zwei Jahren 123 Euro im Jahr betragen,
liegen diese bei zwischen 4 und 6 Jahre
alten Pkw’s bei 459 Euro. Ab einem Alter
von 8 Jahren steigen die Kosten gar auf
548 Euro. Das Alter des Fahrzeugs
schlägt sich bei den reinen Reparaturaufwendungen besonders deutlich nieder:
Bis zu einem Alter von 2 Jahren fallen
durchschnittlich nur 10 Euro jährlich an,
zwischen 2 und 4 Jahren 41 Euro, ab 8
Jahren 295 Euro.
25
26
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Bei neueren Fahrzeugen dominieren
nach wie vor die Markenwerkstätten. Mit
zunehmendem Fahrzeugalter wechseln
viele Autofahrer jedoch aufgrund des
allgemein niedrigeren Preisniveaus zu
freien Werkstätten, zu denen auch A.T.U
zählt. Diesen Abwanderungen versuchen
die Vertragswerkstätten vor allem in
jüngster Vergangenheit durch Garantieverlängerungen und Mobilitätspakete
entgegenzuwirken.
Technische Weiterentwicklungen
nehmen zu
Beim Ort der Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten konnten die
Markenwerkstätten 2007 gegenüber 2006
von 56 Prozent auf 58 Prozent Marktanteil
zulegen. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Zahl der freien Werkstätten 2007 um 350 zurückging, die Zahl
der Markenwerkstätten nur um 100. Der
Marktanteil der freien Werkstätten betrug
2007 28 Prozent im Gegensatz zu 30 Pro­­zent im Jahr 2006.
Der technische Fortschritt ist eine wichtige
Einflussgröße auf den Wartungs- und
Reparaturmarkt.
Während die verlängerte Lebensdauer von
Teilen die Verschleißhäufigkeit von Fahrzeugen senkt, führt die höhere technische
Komplexität dazu, dass Reparaturarbeiten
teurer werden und häufig nur noch von
technisch gut ausgestatteten Servicebetrieben erbracht werden können. Dies erfordert erhebliche Investitionen in Werkstattausrüstung und Testgeräte, die von einer
zunehmenden Zahl kleinerer Vertragswerkstätten, aber vor allem freien Werkstätten, nicht mehr geleistet werden
können. Auch Fahrzeughalter, die bisher
Arbeiten selbst oder mit Hilfe von Bekannten ausführten, können heute schon
und in Zukunft vermutlich verstärkt
Wartungsarbeiten nicht mehr selbst
durchführen.
A.T.U profitiert mit seiner hochmodernen Werkstattausrüstung von diesem
Trend und kann sich so erfolgreich
im Wettbewerb positionieren. Mit einem
Anteil von rund 5 Prozent am Gesamtmarkt ist A.T.U Marktführer unter den
herstellerunabhängigen Kfz-Werkstätten.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Zweiter milder Winter in Folge führt zu
Einbußen bei Winterreifen
Mit 45,5 Millionen an Endverbraucher
verkaufter Reifen verzeichnete der Gesamtmarkt 2007 ein Minus beim Mengenabsatz im Vergleich zum Vorjahr von 11,5
Prozent.
Der Winter im vierten Quartal 2007 war
wie im Vorjahr außergewöhnlich mild. Im
Vergleich zum langjährigen Mittel fiel in
den Monaten November und Dezember
kaum Schnee, die Temperaturen waren
nur selten unterhalb der Null-Grad-Grenze. Der Absatz von Winterreifen sank in
Deutschland überproportional um 17,3
Prozent auf 21,1 Millionen Reifen. Zum
einen hatte die Änderung der Straßenverkehrsordnung im Jahr 2006, die Winterreifen faktisch vorschreibt, mehr Verbraucher
als in der Vergangenheit zur Anschaffung
neuer Winterreifen veranlasst, zum anderen waren die im außergewöhnlich harten
Winter 2005 gekauften Reifen überwiegend noch in gutem Zustand, weshalb
Ersatzbedarf erst in den kommenden
Jahren zu erwarten ist.
Bei Sommerreifen betrug der Rückgang in
der Branche 5,8 Prozent auf 24,4 Millionen
Stück.
Glossar
Organigramm
Neben einer weiterhin rückläufigen jährlichen durchschnittlichen Fahrleistung in
Deutschland führten Sparbemühungen
aufgrund gestiegener Mobilitätskosten zu
Nachfragerückgängen sowohl bei Sommer- als auch bei Winterreifen. Des Weiteren werden Reifen aus Kostengründen oft
länger gefahren und vorgegebene MindestProfiltiefen nicht selten unterschritten.
Positiv entwickelte sich das Segment
Hochleistungs- und Notlaufreifen, die
inzwischen 24 Prozent des Reifenersatzgeschäfts ausmachen. Der Stückverkauf
wuchs hier um 3,8 Prozent. Auch zukünftig soll dieser Bereich zulegen, im laufenden Jahr um geschätzte 12 Prozent.
Für 2008 werden im Reifenersatzgeschäft
moderate Zuwächse von 1,5 Prozent auf
46,2 Millionen Stück erwartet. Auch wenn
die Nachfrage dämpfenden Effekte des
starken Winterreifengeschäfts 2005 auf
den Ersatzbedarf 2008 nachwirken, wird
für den Gesamtmarkt ein Mengenplus bei
Winterreifen von 2,4 Prozent erwartet.
27
28
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Zusammenfassung
2007 war für den deutschen Aftersalesmarkt ein sehr schwieriges Jahr. Der zweite warme Winter in Folge dämpfte die
Entwicklung vor allem bei Saisonartikeln
wie Winterreifen und Felgen oder Batterien. Zudem führten die nochmals stark
gestiegenen Kosten für Kraftstoff dazu,
dass Autofahrer u.a. bei Wartungen und
Reparaturen sparten. Trotz des gestiegenen
Fahrzeugbestands ist die Gesamtzahl der
von Fahrzeughaltern veranlassten Arbeiten
noch einmal leicht zurückgegangen, und
zwar um 1,3 Prozent.
Dennoch ist der Automobil-Aftersalesmarkt, mit seinem langjährigen stabilen
Wachstum bei Teilen und Service, zur
bedeutendsten Ertragssäule im KfzBereich geworden. Die zunehmend älter
werdenden Fahrzeuge werden überwiegend in freien Werkstätten gewartet und
repariert. Da die Lebensdauer eines Autos
sich weiter verlängert hat - auf zuletzt über
12 Jahre -, lohnt sich für Halter älterer
Pkw’s, in deren Werterhalt zu investieren.
Der Bedarf an Ersatzteilen und Service ist
bei diesen Fahrzeugen am höchsten.
Auch wenn die Wartungs- und Reparaturhäufigkeit neuerer Fahrzeuge rückläufig
ist, so werden doch die einzelnen Teile
und Komponenten aufgrund der höheren
Komplexität teurer.
Das traditionelle Geschäft der Automobilhersteller steht unter hohem Margendruck und ist von Überkapazitäten geprägt. Aber auch im Servicemarkt hat
sich der Wettbewerb zwischen den Anbietergruppen wie Markenwerkstätten
und freien Werkstätten verschärft. Vom
Trend zu größeren Einheiten mit hoher
Servicekompetenz und Vertriebsleistung
profitiert A.T.U mit seinen über 600
Standorten und der hohen Markenbekanntheit von über 90 Prozent bei deutschen Autofahrern. Zudem kann A.T.U
durch die hohen Abnahmemengen direkt
vom Teilehersteller an den Endkunden
verkaufen und somit die Zwischenhandelsstufe Großhandel nahezu vollständig
übergehen, was zu einer über dem Branchendurchschnitt liegenden Marge führt.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
29
Entwicklung Wartungsarbeiten und -aufwand je Fahrzeug
nach Fahrzeugalter (ohne Unfallinstandsetzung)
260
1,6
240
1,5
1,4
220
1,3
200
1,2
180
1,1
160
1,0
140
0,9
120
0,8
100
0,7
87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
Wartungsaufwand pro Pkw (Euro) (linke Skala)
Wartungsarbeiten pro Pkw (Stück)
(rechte Skala)
Quelle: DAT Report 2008
1,3
1,3
1,1
1,1
30
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
C. Darstellung des
Geschäftsverlaufs
Erläuterung der Umsatz- und
Ergebnisentwicklung
Der Umsatz der A.T.U Gruppe verringerte sich im Geschäftsjahr 2007 von
1.384,1 Millionen Euro auf 1.375,4 Millionen Euro. Dies entspricht einer Verringerung gegenüber dem Vorjahr von 8,7
Millionen Euro oder 0,6 Prozent.
Die Ertragslage für das Geschäftsjahr
2007 stellt sich im Vorjahresvergleich wie
folgt dar:
Umsatzerlöse
Erhöhung (Vorjahr: Verminderung) des Bestands
an unfertigen Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Gesamtleistung
Materialaufwand
Rohertrag
in % vom Umsatz
Personalaufwand
in % vom Umsatz
Abschreibungen
davon auf immaterielle Vermögensgegenstände ohne Geschäfts- oder Firmenwert
davon auf Geschäfts- oder Firmenwert und Markenrechte
davon auf Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zinsergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Konzernjahresfehlbetrag
Veränderung
2007
2006
absolut
(€ Mio.)
(€ Mio.)
(€ Mio.)
1.375,4
1.384,1
-8,7
0,4
-3,8
4,2
in %
0,6
>100
21,2
1.397,0
-493,3
903,7
65,7
-509,7
37,1
-222,3
-1,6
12,3
1.392,6
-492,1
900,5
65,1
-482,7
34,9
-99,2
-0,5
8,9
4,4
-1,2
3,2
0,6
-27,0
2,2
-123,1
-1,1
72,4
0,3
0,2
0,4
>100
>100
-198,0
-78,0
-120,0
>100
-22,7
-297,4
-53,0
-178,7
-3,0
-181,7
-20,7
-257,5
-53,4
7,7
-7,8
-0,1
-2,0
-39,9
0,4
-186,4
4,8
-181,6
9,7
15,5
0,7
>100
61,5
>100
5,6
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
31
Aus der nachfolgenden Tabelle ist ersichtlich, wie sich die Umsatzerlöse von
A.T.U auf die verschiedenen Tätigkeitsbereiche verteilen:
Aufteilung der Umsatzerlöse
Warenverkäufe
Werkstattumsätze
Warenverkäufe und Werkstatt
Sonstige
Gesamtsumme
2007
2006
(€ Mio.)
(%)
(€ Mio.)
(%)
1.063,3
77,3
1.042,1
75,3
285,3
20,7
289,6
20,9
1.348,6
98,0
1.331,7
96,2
26,8
2,0
52,4
3,8
1.375,4
100,0
1.384,1
100,0
Verkauf von Autoteilen und -zubehör
sowie Werkstattdienstleistungen
Die Umsatzerlöse wurden im Geschäftsjahr 2007 zu 77,3 Prozent aus dem
Verkauf von Autoteilen und -zubehör
(Warenverkauf), zu 20,7 Prozent aus dem
Angebot von Werkstattdienstleistungen
sowie zu 2,0 Prozent aus sonstigen
Umsätzen erwirtschaftet. Die in den
Filialen generierten Umsätze aus Warenverkäufen und Werkstattdienstleistungen
konnten trotz der in 2007 42 neu eröffneten Filialen nur um 1,3 Prozent
gesteigert werden. Ursächlich für diese
Entwicklung waren neben Umsatzein­
bußen im Bereich der Winterartikel
aufgrund des sehr milden Winters, eine
gesunkene Kundenzufriedenheit beim
Preis-Leistungsverhältnis, erhöhte
Wettbewerbsintensität durch aggressive
Preispolitik sowie Veränderungen im
Kundenverhalten aufgrund gestiegener
Energie- und Lebenshaltungskosten.
Darüber hinaus führte das Filialwachstum in Deutschland zunehmend zu
Kannibalisierungseffekten, wodurch das
Umsatzwachstum bestehender Filialen
beeinträchtigt wurde.
Der Warenverkauf litt insbesondere bei
saisonal abhängigen Winterartikeln wie
z.B. Winterreifen und Stahlfelgen im
Vergleich zum Vorjahr unter einem
Rückgang der Nachfrage. Aber auch
Zubehörteile und Leichtmetallfelgen
hatten im abgelaufenen Geschäftsjahr
rückläufige Umsatzerlöse zu verzeichnen.
Demgegenüber entwickelten sich die
Absatzzahlen im neuen Geschäftsbereich
Autoglas positiv. Ebenso konnten die
Warengruppen Verschleißteile und Car
Hifi steigende Umsatzerlöse erzielen.
Veränderung
absolut
(€ Mio.)
21,2
-4,3
16,9
-25,6
-8,7
in %
2,0
1,5
1,3
48,9
0,6
32
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Die Werkstattumsätze verringerten sich
gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Millionen Euro von 289,6 Millionen Euro auf
285,3 Millionen Euro. Sie umfassen vor
allem Entgelte für den Einbau von Ersatzteilen sowie die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen. Vor allem die
Umsatzerlöse aus Reifenmontage blieben
hinter den Erwartungen zurück. Auch
die Serviceleistungen wie Inspektionen,
Ölwechsel und Bremsenreparaturen
konnten das Vorjahresniveau nicht erreichen. Steigende Umsatzerlöse konnte
der neue Smart Repair Service, bei dem
kleinere Lackschäden und Dellen kostengünstig repariert werden, erzielen.
Der Rohertrag stieg um 3,2 Millionen
Euro oder 0,4 Prozent von 900,5 Millionen Euro auf 903,7 Millionen Euro.
Die Rohertragsmarge, das heißt das
Verhältnis von Rohertrag zum Umsatz,
ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um
0,6 Prozentpunkte auf 65,7 Prozent gestiegen, im Wesentlichen aufgrund des
Anstiegs der sonstigen betrieblichen Erträge. Bezogen auf die reinen Warenverkäufe sank die Marge durch gestiegene
Rohstoffkosten bei einzelnen Warengruppen, die nicht vollständig an die
Verbraucher weitergegeben wurden,
gegenüber dem Vorjahr leicht von 58,9
Prozent auf 57,7 Prozent.
Zu den sonstigen Geschäftsaktivitäten
von A.T.U gehören die Bereiche Recycling, die Produktion und der Vertrieb
von Sitzbezügen sowie die Entwicklung
neuer Filialstandorte im Sale-and-LeaseBack. Die Umsätze der sonstigen Geschäftsaktivitäten betrugen im Geschäftsjahr 2007 26,8 Millionen Euro im Vergleich zu 52,4 Millionen Euro in 2006;
hierin verrechnet sind auch Erlösschmälerungen aus Sonderaktionen. Der
Rückgang ist im Vergleich zum Vorjahr
auf geringere Umsätze im Sale-andLease-Back durch geringere Bauträgertätigkeit zurückzuführen.
Durch Ausweitung des Filialnetzes um
42 Filialen und der Geschäftsbereiche
Autoglas und Smart Repair im Speziellen
sowie durch Anpassung der Gehälter
erhöhten sich die Personalaufwendungen um 27,0 Millionen Euro auf
509,7 Millionen Euro. Die Personalaufwandsquote, d.h. das Verhältnis von
Personalaufwand zum Umsatz, stieg von
34,9 Prozent auf 37,1 Prozent an. Zum
Ausgleich saisonbedingter Spitzenzeiten
kamen ebenso wie im Vorjahr vorübergehend Leiharbeiter zum Einsatz, deren
Kosten unter den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen ausgewiesen werden.
Die A.T.U Gruppe beschäftigte im Geschäftsjahr 2007 durchschnittlich 14.076
Mitarbeiter (Vorjahr: 12.780). Davon
standen 642 Mitarbeiter in einem Ausbildungsverhältnis (Vorjahr: 495).
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Die Abschreibungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 123,1 Millionen
Euro auf 222,3 Millionen Euro erhöht.
Sie betreffen im Wesentlichen außerplanmäßige Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von
120 Millionen Euro und planmäßige
Abschreibungen auf den Geschäfts- oder
Firmenwert sowie auf Markenrechte in
Höhe von 78,0 Millionen Euro. Die
operativen Ergebnisse der letzten beiden
Geschäftsjahre machten eine Anpassung
der Ertragsaussichten für die kommenden
Geschäftsjahre notwendig. Die daraus
resultierende Neubewertung der im Rahmen des Beteiligungserwerbs durch
Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) in
2004 aufgedeckten stillen Reserven führte
zu einem außerplanmäßigen Abwertungsbedarf des Geschäfts- oder Firmenwertes
von 120 Millionen Euro.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr
von 257,5 Millionen Euro um 39,9
Millionen Euro auf 297,4 Millionen Euro
gestiegen. Ursächlich dafür waren im
Wesentlichen gestiegene Werbekosten
(+15,5 Millionen Euro), Miet- und
Raumkosten (+10,4 Millionen Euro),
Kosten für Leiharbeiter (+2,7 Millionen)
und für Kfz-Kosten (+2,4 Millionen
Euro). Die Miet- und Raumkosten stiegen hauptsächlich aufgrund des Ausbaus des Filialnetzes von 126,4 Millionen Euro auf 136,8 Millionen Euro. Der
Werbeaufwand erhöhte sich aufgrund
Glossar
Organigramm
von Sonderwerbeaktionen und expansionsbedingt von 38,5 Millionen Euro auf
54,0 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis vor Zinsen,
Abschreibungen und Steuern (EBITDA) ging gegenüber 2006 von 160,1
Millionen Euro auf 96,6 Millionen Euro
zurück. Darin enthalten sind jedoch
einmalige Aufwendungen in Höhe von
9,1 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge
verringerte sich 2007 gegenüber dem
Vorjahr von 11,6 Prozent auf 7,0 Prozent.
Der Rückgang ist im Wesentlichen auf
die rückläufigen Umsatzerlöse im
Winterreifengeschäft zurückzuführen.
33
34
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Vermögenslage
Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich
im Geschäftsjahr von 1.477,5 Millionen
Euro auf 1.306,3 Millionen Euro verringert:
Aktiva Veränderung
31.12.2007 31.12.2006
absolut
in % der in % der (€ Mio.) Bilanzsumme
(€ Mio.) Bilanzsumme
(€ Mio.) Anlagevermögen
871,8
66,7
1.064,9
72,1
-193,1
Immaterielle 796,0
60,9
989,7
67,0
-193,7
Vermögensgegenstände
Sachanlagen
70,0
5,4
70,8
4,8
-0,8
Finanzanlagen
5,8
0,4
4,4
0,3
1,4
Umlaufvermögen
430,5
33,0
410,4
27,8
20,1
Vorräte
264,1
20,2
282,3
19,1
-18,2
Forderungen und sonstige 46,7
3,6
67,3
4,6
-20,6
Vermögensgegenstände
Liquide Mittel
119,7
9,2
60,8
4,1
58,9
Rechnungsabgrenzung
3,9
0,3
2,1
0,1
1,8
Latente Steuern
0,1
0,0
0,1
0,0
0,0
Summe Aktiva
1.306,3
100,0
1.477,5
100,0
-171,2
Während sich das Anlagevermögen
2007 vor allem infolge planmäßiger und
außerplanmäßiger Firmenwertabschreibungen verringerte, erhöhte sich das
Umlaufvermögen insgesamt um 20,1
Millionen Euro vor allem durch einen
Anstieg der Liquiden Mittel um 58,9
Millionen Euro. Demgegenüber verringerten sich die Vorräte um 18,2 Millionen Euro und die Forderungen um 20,6
Millionen Euro.
in %
18,1
19,6
1,1
31,8
4,9
6,4
30,6
96,9
85,7
0,0
11,6
Die Nettoinvestitionen in das Sachanlagevermögen sind im Vergleich zum
Vorjahr aufgrund höherer Abschreibungen um 19,3 Prozent gesunken.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Passiva
V
eränderung
31.12.2007 31.12.2006 absolut
in % der in % der (€ Mio.) Bilanzsumme
(€ Mio.) Bilanzsumme
(€ Mio.) Eigenkapital
329,9
25,3
517,5
35,0
-187,6
Gezeichnetes Kapital
1,0
0,1
1,0
0,1
0,0
Kapitalrücklage
596,7
45,7
602,5
40,8
-5,8
Erwirtschaftetes -267,8
-20,5
-86,0
-5,8
-181,8
Konzerneigenkapital
Sonderposten für 0,2
0,0
0,7
0,0
-0,5
Investitionszuschüsse
Rückstellungen
62,6
4,8
65,6
4,4
-3,0
Verbindlichkeiten
911,3
69,8
891,5
60,3
19,8
Anleihe
150,0
11,5
150,0
10,2
0,0
aus Lieferungen und 101,4
7,8
83,6
5,7
17,8
Leistungen
gegenüber Kreditinstituten
615,7
47,1
624,2
42,2
-8,5
gegenüber Gesellschaftern
0,1
0,0
0,1
0,0
0,0
übrige Verbindlichkeiten
44,1
3,4
33,6
2,3
10,5
Rechnungsabgrenzung
2,3
0,2
2,2
0,1
0,1
Summe Passiva
1.306,3
100,0
1.477,5
100,0
-171,2
Die wesentlichen Veränderungen der
Passiva resultieren aus der Verringerung
des Eigenkapitals um 187,6 Millionen
Euro. Der Konzernbilanzverlust (Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital i.S.d. DRS
7) hat sich durch den Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von 181,8 Millionen Euro
auf 267,8 Millionen Euro erhöht. Das
Eigenkapital weist zum Bilanzstichtag
einen Wert in Höhe von 329,9 Millionen
Euro aus. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 25,3 Prozent.
Die Rückstellungen nahmen von 65,6
Millionen Euro auf 62,6 Millionen Euro
ab. Ursächlich dafür ist ein Rückgang
der Steuerrückstellungen um 2,9 Millionen Euro auf 16,7 Millionen Euro. Die
Sonstigen Rückstellungen belaufen sich
mit 45,6 Millionen Euro in etwa auf
Vorjahresniveau.
35
in %
36,3
0,0
1,0
>100,0
71,4
4,6
2,2
0,0
21,3
1,4
0,0
31,3
4,5
11,6
36
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
2004 hat der Konzern eine Unternehmensanleihe in Höhe von 150,0 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 2014
begeben. Die Anleihe wird zum 3-Monats-Euribor zuzüglich 7,25% verzinst.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen erhöhten sich von 83,6
Millionen Euro um 21,3 Prozent auf
101,4 Millionen Euro. Dies liegt vor allem darin begründet, dass A.T.U aufgrund von Lieferantenwechsel günstigere
Zahlungsziele für Winterware verhandeln konnte.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich zum Vorjahr
insgesamt um 8,5 Millionen Euro verringert. Sie betreffen in Höhe von 567,4
Millionen Euro Bankdarlehen, die im
Rahmen des LBO (Leveraged Buyout)
aufgenommen wurden. Die Darlehen
wurden in 2007 planmäßig um 49,8
Millionen Euro getilgt. Für 2008 sieht der
Tilgungsplan eine planmäßige Rückführung in Höhe von 56,9 Millionen Euro
vor. Demgegenüber erhöhten sich die
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vorjahresvergleich um die Aufnahme kurzfristiger Revolvingkredite in
Höhe von 30 Millionen Euro sowie
aufgrund zum Jahresende abgegrenzter
Zinsen auf Bankdarlehen um 13,9 Millionen Euro.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden mit Laufzeiten von
mehr als fünf Jahren vereinbart und
stehen dem Konzern damit grundsätzlich
langfristig zur Verfügung; gleiches gilt
für die Unternehmensanleihe.
Die übrigen Verbindlichkeiten stiegen
von 33,6 Millionen Euro auf 44,1
Millionen Euro an. Dies resultiert hauptsächlich aus der Zunahme der Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen
Sicherheit sowie aus der Abgrenzung der
Anleihezinsen.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Finanzlage
Ausgehend von einem Konzernjahresfehlbetrag von 181,7 Millionen Euro
erzielte die A.T.U-Gruppe im Geschäftsjahr 2007 einen Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit in Höhe von 117,7
Millionen Euro. Insbesondere die
Zunahme der Zinsabgrenzungen und der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie die Abnahme der
Vor­­­­­räte und Forderungen wirkten sich
er­höhend auf den Cashflow aus.
Bei einem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 26,2 Millionen
Glossar
Organigramm
37
Euro und aus Finanzierungstätigkeit
aufgrund der Tilgungen von Finanzkrediten in Höhe 56,7 Millionen Euro hat
sich der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag um 29,0 Millionen Euro auf 89,7
Millionen Euro erhöht (siehe Konzernkapitalflussrechnung).
Die Nettoverschuldung sank im Wesentlichen durch die Erhöhung der
Liquiden Mittel. Sie betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 646,3
Millionen Euro. Das entspricht dem
6,7-fachen des EBITDA.
Entwicklung der Nettoverschuldung
Millionen Euro
Liquide Mittel
Verzinsliche Verbindlichkeiten
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Pensionsverpflichtungen
Nettoverschuldung
31.12.2007
119,7
766,0
150,0
615,7
0,3
646,3
31.12.2006
60,8
774,4
150,0
624,2
0,2
713,6
38
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Investitionen und Beschaffungssituation
Die Bruttoinvestitionen ohne Finanzanlagen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 37,7 Millionen Euro auf 39,7
Millionen Euro. Dies beruht vor allem
auf der Investition in die sechste Produktionslinie der Reifengranulieranlage im
Bereich Umweltservice und Recycling.
Bei den Zulieferern haben sich gegenüber dem Vorjahr mit Ausnahme bei den
Reifen keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Anstelle des Reifenherstellers Fulda wird A.T.U nunmehr von
Bridgestone/Firestone beliefert. Die
Beschaffungsmärkte befinden sich überwiegend im Inland bzw. europäischen
Ausland. Durch die Festlegung der
Wechselkurse innerhalb der Euro-Länder
ist das Währungsrisiko in diesen Märkten vollständig entfallen.
Die Preissituation beim Wareneinkauf hat
sich aufgrund gestiegener Rohstoffpreise,
vor allem für Metalle, Mineralöl und
Gummi, für bestimmte Warengruppen
(z.B. Aluminiumfelgen) verschlechtert.
Das Lager- und Logistikkonzept der
A.T.U Gruppe zielt darauf ab, alle häufig
nachgefragten Artikel in den einzelnen
Filialen durchgängig vorrätig zu halten
und eine effiziente und zeitnahe Versorgung der Filialen zu gewährleisten, damit
Artikel unabhängig von möglichen
Lieferschwierigkeiten der Hersteller oder
Importeure verfügbar sind.
Distributionszentren in Weiden
und Werl
A.T.U betreibt Distributionszentren in
Weiden in der Oberpfalz und Werl in der
Nähe von Dortmund. Das Distributionszentrum Weiden besteht aus dem 1985
errichteten Lager und dem 1996 in Betrieb genommenen Logistikzentrum.
Von diesem Standort aus wurden im Jahr
2007 321 Filialen beliefert gegenüber 311
Filialen im Vorjahr.
Das Lager in Werl wurde im Jahr 2002 in
Betrieb genommen und versorgte bis
zum Ende des Jahres 2007 von insgesamt
626 Filialen bereits 305 Filialen mit Waren. Im Vorjahr lag die Zahl der Filialen,
die vom Standort Werl beliefert wurden,
bei 273.
Distribution und Logistik
Die Logistik der Unternehmensgruppe
erfolgt zentral über zwei Hochregallager
an den Standorten Weiden und Werl,
von denen aus die Verkaufsfilialen mit
einem eigenen Lkw-Fuhrpark beliefert
werden.
Das Distributionszentrum in Werl führt
im Wesentlichen das gleiche Sortiment
wie das Distributionszentrum in Weiden.
Dadurch ist es möglich, zwei Lieferregionen zu bilden und Lieferzeiten und
Kosten zu minimieren. Im Distributionszentrum in Werl wird das gleiche Lagerlogistiksystem wie in Weiden eingesetzt.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Transport
Die A.T.U Gruppe verfügte zum 31.
Dezember 2007 über eine Fahrzeugflotte
von 60 Lkw, 64 Anhängern und 378
Kofferaufsätzen für Lkw. In der Regel
wird jede Filiale einmal pro Woche von
den Distributionszentren per Lkw
beliefert. Der Transport mit eigenen
Fahrzeugen ist gegenüber dem Transport
durch Spediteure für A.T.U vorteilhafter,
da die Lkw auf dem Rückweg Reststoffe und Abfälle der Filialen zur Entsorgung sowie Retouren nach Weiden
bzw. Werl transportieren. Zudem liegt die
verlässliche und pünktliche Lieferung im
eigenen Verantwortungsbereich.
Glossar
Organigramm
Die Kapazitäten der vorhandenen
Distribution und Logistik decken das
geplante Unternehmenswachstum durch
die weitere Filialexpansion mittelfristig
ab. Darüber hinaus erlaubt die moderne EDV-Technik und die günstige regionale Lage der Distributionszentren
kürzere Bestell- und Anlieferungszeiten.
Dadurch ergeben sich weitere Möglichkeiten, das Vorratsvermögen und die
damit verbundene Kapitalbindung zu
minimieren.
39
40
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Standorte
Bestehende Standorte
A.T.U verfügte zum 31. Dezember 2007
über ein Netz von 626 Filialen, die in der
nachfolgenden Übersichtskarte dargestellt sind:
2007: +3
Gesamt: 6
2007: +27
Gesamt: 585
2007: +3
Gesamt: 6
2007: +4
Gesamt: 24
2007: +2
Gesamt: 2
2007: +3
Gesamt: 3
Die Filialen verfügten durchschnittlich
über 7,9 Montageboxen. Aufgrund eines
konzentrierten Auswahlverfahrens erbringen nahezu alle bestehenden Standorte einen positiven Deckungsbeitrag.
Bislang hat A.T.U noch keine Filiale
geschlossen, weil sie die erwarteten
Umsatzerlöse und Deckungsbeiträge
nicht erreicht hat; einzelne, insbesondere
ältere Standorte wurden lediglich
innerhalb derselben Gemeinde auf
attraktivere Grundstücke verlegt.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Entwicklung neuer Standorte
Die Auswahl und Entwicklung neuer
Standorte folgt einem standardisierten
Schema, in das die Erfahrungen der
bisherigen Expansion einfließen. Jeder
neue Standort muss danach im Bezug auf
die Anzahl der zugelassenen Pkw, Kaufkraft, Verkehrs- und Strukturan-bindung, Marktsituation sowie Grundstücksfläche den hohen Anforderungen
von A.T.U entsprechen. Um die Suche
nach geeigneten Standorten systematisch
voranzutreiben, nutzt A.T.U mit der
stama Grundstücks-Verwaltungs GmbH
(„stama“) eine eigene Grundstücksentwicklungs- und Erschließungsgesellschaft. Diese wählt für die A.T.U Gruppe
geeignete Standorte für neue Filialen
anhand von den ermittelten Umsatzpotentialen des Filialeinzugsgebiets aus.
Nach der Standortauswahl koordiniert
die stama als Generalunternehmer die
gesamte Bauphase bis zur Eröffnung der
Filiale und betreut die Standorte. Auf
diese Weise konnten in der Vergangenheit jährlich 30 bis 40 neue Filialen
eröffnet werden. So entstanden im
Berichtszeitraum 42 neue Filialen – 15
davon im Ausland. 2006 wurden 49
Filialen eröffnet, 11 davon im Ausland.
Neben 27 Filialeröffnungen in Deutschland, 3 in Tschechien, 4 in Österreich, 3
in den Niederlanden ging A.T.U 2007
den Schritt nach Italien und die Schweiz.
In Italien wurden 2007 3 Filialen eröffnet, in der Schweiz 2. Zum 31.12.2007
betrieb A.T.U 626 Filialen in 6 europäischen Ländern.
Glossar
Organigramm
Finanzierung und Anmietung der
Standorte
Die Finanzierung neuer Filialen erfolgte
seit Mitte 2001 in der Regel über Leasingverträge nach dem sogenannten TelusModell. Hier dient eine Rahmenvereinbarung zwischen der stama, verschiedenen
anderen Gesellschaften der A.T.U Gruppe,
der Telus Beteiligungs GmbH und der LHI
Leasing GmbH als Grundlage für einzelne
langfristige Leasingvereinbarungen über zu
erwerbende Grundstücke.
Im Geschäftsjahr 2006 wurde zudem eine Rahmenvereinbarung mit einem
Immobilieninvestor abgeschlossen, der
die Expansion bis Ende 2008 in Deutschland finanziert.
41
42
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Personal
Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte
A.T.U im In- und Ausland 14.781 Mitarbeiter, darunter 787 Auszubildende.
Gegenüber dem Vorjahr mit 13.174
Mitarbeitern, darunter 562 Auszubildenden, stellt dies einen Anstieg von 12,2
Prozent dar.
Ein Großteil der Mitarbeiter ist in den
einzelnen Filialen tätig. A.T.U beschäftigte
zum 31.12.2007 1.835 Kfz-Meister und
Servicetechniker. Nahezu 90 Prozent der
übrigen Mitarbeiter verfügen über eine
Ausbildung in den Berufsbildern KfzMechaniker, Kfz-Mechatroniker oder
Industrie- und Einzelhandelskaufmann.
A.T.U wendet auf Filialebene ein Vergütungssystem an, das den einzelnen Mitarbeiter am Erfolg seiner Filiale beteiligt.
A.T.U legt großen Wert auf die Eckpfeiler
des Geschäftsmodells: qualitativ hochwertige Werkstattdienstleistungen und eine
fachmännische Verkaufsberatung der
Kunden in den einzelnen Filialen. Die
Wartung und Reparatur hochentwickelter
Fahrzeuge stellt hohe Anforderungen an
die Mitarbeiter von Kfz-Werkstätten.
Ebenso sind für den Verkauf von Autoteilen und -zubehör fundierte Kenntnisse
über die Produkte und ihre jeweilige
Anwendung erforderlich. Insoweit erfordern sowohl die Verkaufsaktivitäten als
auch die Werkstattdienstleistungen eine
hohe fachliche Qualifikation der Mitarbeiter, die über ein weites Spektrum an
Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen
gewährleistet wird.
Mit einem breiten Qualifizierungsprogramm fördert A.T.U die Zukunftschancen
der Mitarbeiter innerhalb des Unterneh-
mens. So wurden im abgelaufenen Jahr
innerbetriebliche Schulungen mit insgesamt rund 18.400 Teilnehmern durchgeführt. Neue Mitarbeiter werden vor ihrer
Tätigkeit in bestehenden Filialen drei bis
sechs Monate im Rahmen eines „Training
on the Job“ für ihren Aufgabenbereich
spezifisch geschult.
2007 investierte A.T.U noch einmal in
sein Weiterbildungsprogramm: Im Januar
2007 startete die A.T.U-Academy – ein
professionelles Schulungssystem, das alle
deutschen und ausländischen Mitarbeiter
trainiert. Die Weiterbildung der technischen Mitarbeiter erfolgt nach einem dreistufigen System: In Stufe 1 erhalten die
A.T.U-Mitarbeiter eine Grundlagenschulung. In Stufe 2 folgen technisch komplexere Themen wie Zahnriemen- oder
Messtechnikdiagnose. In Stufe 3 dann
Seminare in Abgasdiagnose, Benzin- und
Dieselmotorenmanagement. Danach
legen die Teilnehmer die Prüfung zum
zertifizierten A.T.U-Techniker ab. Dieses
Stufenprinzip findet auch für die Verkaufsmitarbeiter der Filialen statt. In der
Stufe 1 werden die Grundlagen des
Verkaufens und die Standardprozesse des
Unternehmens trainiert. In der Stufe 2
erhalten die Mitarbeiter fundierte Kenntnisse über spezielle Geschäftsfelder (u.a.
SmartRepair, Autogas) und der spezifischen Berufe (z.B. Serviceberater). Die
Stufe 3 rundet die Weiterbildung der
Verkäufer mit innerbetrieblichen Seminaren zum Thema Verkaufen im Programm,
Cross Selling und Spezialthemen ab. So
wird sichergestellt, dass ein hohes Maß an
Servicequalität und Fachkompetenz in
den Filialen vorhanden ist.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Des Weiteren hat die A.T.U Gruppe
einen betriebseigenen TV-Kanal installiert, der über Satellit in jeder Filiale zu
empfangen ist und unter anderem Informationen zur Fortbildung der Mitarbeiter sendet. Die Mitarbeiter erfahren
dort Aktuelles über das Unternehmen,
neue Produkte, Sortimentserweiterungen
sowie Montage- und Servicetipps.
Umweltschutz
Die A.T.U Gruppe ist in der Lage,
sämtliche umweltsensiblen Alt- und
Austauschteile wieder aufzubereiten oder
fachgerecht und umweltfreundlich zu
entsorgen. Dies übernimmt die A.T.U
Auto-Teile-Unger Umweltservice GmbH
& Co. KG. Gegenstand der Gesellschaft
ist die Verwertung von Abfällen, der
Handel mit Stoffen zur Rückführung in
den Wirtschaftskreislauf und alle damit
zusammenhängenden Dienstleistungen.
Durch die Gesellschaft wird der gesamte
Entsorgungsbedarf der A.T.U-Gruppe
abgedeckt. Die Leistungen werden aber
auch zunehmend externen Kunden
angeboten.
Mit den beiden Recyclingzentren in
Weiden und Werl werden sämtliche
umweltsensiblen Alt- und Austauschteile
wieder aufbereitet bzw. gesammelt,
sortiert, zum Teil zerkleinert und zur
Entsorgung umgeschlagen.
Anfang des Geschäftsjahres 2007 erfolgte
die Inbetriebnahme von zwei neuen
Produktionslinien der Granulieranlage.
Im Februar 2008 wurde eine weitere
Produktionslinie in Betrieb genommen.
Glossar
Organigramm
Insgesamt sorgen mittlerweile sechs
Produktionslinien für die Verwertung
von Altreifen zur Erzeugung von Gummigranulat.
Im Jahre 2007 wurden in 5 Anlagen
insgesamt rund 8,7 Millionen Altreifen
- davon 2,1 Millionen aus den A.T.UFilialen – sortiert und verkauft oder zu
Granulat verarbeitet. Zur Weiterverarbeitung von Altreifen hat A.T.U ein spezielles Sammel- und Sortierverfahren
entwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht
es, große Mengen von Reifen in vergleichsweise gutem Zustand auszusortieren und z.B. an Hersteller runderneuerter Reifen zu verkaufen. Reifen, die
nicht mehr verwendet werden können,
werden granuliert und an die weiterverarbeitende Gummi-Industrie veräußert.
Neben Gummigranulat und Textilstoffen konnten 2007 rund 12.500 Tonnen
Reifendraht gewonnen und an die Stahlindustrie verkauft werden.
Des Weiteren wurden 3,5 Millionen Liter
Altöl, 11.700 Tonnen Altbatterien, 6.500
Tonnen Kartonagen und 8.500 Tonnen
Altmetalle gesammelt, sortiert und
verarbeitet bzw. zur Weiterverarbeitung
an Dritte abgegeben und verkauft.
Ölfilter werden zerkleinert und in ihre
Komponenten, d.h. Filtermaterial, Metall
und Altöl, zerlegt, die sodann getrennt
entsorgt werden. Für die sachgerechte
Entsorgung von Altölen und Batterien
arbeitet A.T.U mit anderen Unternehmen zusammen.
43
44
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Den größten Anteil an den Umweltaktivitäten der A.T.U Gruppe hat die Reifenentsorgung. Anfang 2008 wurde eine
weitere Produktionslinie der Granulieranlage in Betrieb genommen. Insgesamt
sorgen mittlerweile sechs Produktionslinien für die Verwertung von Altreifen
zur Erzeugung von Gummigranulat.
Damit betreibt A.T.U die größte Reifenrecyclinganlage Europas.
Die Inputkapazität der Granulieranlage
stieg 2007 auf 80.000 Tonnen. Das
entspricht ca. 10 Millionen Reifen. Die
Granulatproduktion vermeidet die teure
Entsorgung der sonst nicht mehr verwertbaren Altreifen durch Verbrennung
in Zementwerken. Zudem bietet die rein
mechanische Granulatproduktion
gegenüber dem Cryogenverfahren
(Einsatz von Kältemitteln wie flüssigem
Stickstoff) Kosten- und Absatzvorteile.
Das auf diesem Weg gewonnene Gummigranulat erfreut sich einer hohen
Nachfrage als Basisstoff zur Schall- und
Schwingungsdämpfung sowie im Sportstättenbau. Mit der Erweiterung der
Anlage ist die Gesellschaft künftig in der
Lage, eine Verwertungskapazität von bis
zu 110.000 Tonnen bzw. 14 Millionen
Altreifen zu verarbeiten. Um den stark
erhöhten Inputbedarf der Anlagen zu
gewährleisten, wurden weitere Lagerplätze für Altreifen angemietet. Derzeit
befinden sich fast 2 Millionen Altreifen
auf Lager. 85 Prozent des gesamten
Altreifenbedarfs wird planmäßig durch
Lieferanten aus Deutschland, Holland,
Frankreich und Italien gedeckt. Für 2008
wird mit einer Erhöhung der Verkaufsmenge Granulat um 8.800 Tonnen auf
39.900 Tonnen gerechnet. Sowohl auf
Lieferanten- als auch auf Abnehmerseite
wurden langfristige Lieferverträge mit
starken strategischen Partnern geschlossen.
Die Recyclingzentren sind zentraler Bestandteil eines integrierten Umweltkonzepts der gesamten A.T.U Gruppe, nach
dem die Entsorgungspflichten überwiegend selbst und nicht über Dritte wahrgenommen werden. Hierzu gehört auch,
dass sich sämtliche A.T.U-Filialen freiwillig einer Umweltprüfung unterziehen
und vom TÜV Süd als anerkannt umweltschonende Kfz-Betriebe überwacht
werden. Außerdem wurde A.T.U durch
die Bayerische Staatsregierung auf Grund
der freiwilligen Umweltschutzleistungen
die Berechtigung erteilt, das Logo des
Umweltpakts Bayern zu führen. Zusammen mit dem TÜV Süd hat A.T.U für
alle Filialen ein Recycling- und Entsorgungskonzept entwickelt, in dessen
Rahmen die entsprechenden Lager-,
Transport- und Entsorgungsvorschriften
dokumentiert und überwacht werden.
A.T.U wird beim TÜV Süd als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb geführt.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Organisation
A.T.U hat ein schlank gestaltetes Zentralverwaltungsmanagement sowie ein
dreistufiges Vertriebsmanagement in der
Fläche.
Die Geschäftsleitung der A.T.U Gruppe
besteht aus dem zentralen Bereich des
Vorsitzenden der Gesamtgeschäftsführung (Dr. Michael Kern, ab 01.04.2008;
Karsten Engel bis 31.12.2007), Finanzen
(Dirk Müller) und Personal (Manfred
Ries).
Glossar
Organigramm
Wichtige strategische Entscheidungen
werden grundsätzlich von der Gesamtgeschäftsführung mit Unterstützung der
jeweiligen Bereichsleiter als weitere
Mitglieder der Geschäftsleitung getroffen. Zentrale strategische Projekte werden meist in Arbeitsgruppen umgesetzt,
die je nach den Bedürfnissen der konkreten Projekte zusammengesetzt werden.
45
46
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
D. Risikobericht
Die A.T.U Gruppe ist im täglichen Geschäftsablauf einer Vielzahl von Risiken
ausgesetzt. Der Erfolg des Unternehmens
wird maßgeblich durch die Nutzung von
Chancen bestimmt, denen zu bewältigende Risiken gegenüber stehen. Das
frühzeitige Erkennen und die Beherrschung von Risiken sind somit wichtige
Faktoren für den Erfolg des Konzerns.
Begriffsbestimmung
Der Begriff des Risikos ist bei A.T.U wie
folgt definiert: Risiken sind alle Ereignisse und möglichen Entwicklungen
innerhalb und außerhalb des Konzerns,
die sich negativ auf die Erreichung der
Unternehmensziele auswirken können.
Früherkennung von Risiken durch
Risikomanagementsystem
Das Risikomanagementsystem, welches
alle wesentlichen Unternehmen der
A.T.U Gruppe umfasst, bildet die Basis
zur Information der Gesamtgeschäftsführung über die aktuelle Risikosituation
im Konzern.
Die Vorgaben für alle Unternehmen der
A.T.U Gruppe zu einer einheitlichen Vorgehens- und Darstellungsweise bei der
Risikoidentifizierung, der Risikoanalyse,
der Risikobewertung und der Risikoberichterstattung schaffen ein hohes Maß an
Vergleichbarkeit und Transparenz.
Risikoidentifizierung und -erhebung
In den Risikomanagementprozess sind
alle Mitarbeiter der A.T.U Gruppe eingebunden. Wesentliche Aufgaben und
Verantwortlichkeiten wurden an ausgewählte Führungskräfte übertragen. Diese
sind für die Risikoerkennung in genau
definierten Funktions- und Unternehmensbereichen von A.T.U und der einbezogenen Gesellschaften verantwortlich.
Die Koordination des Risikomanagementsystems erfolgt zentral und liegt in
der Verantwortung der Gesamtgeschäftsführung.
Die Risiken werden nach einer einheitlichen Systematik erhoben und dokumentiert. Die Bewertung findet nach
potentieller Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit statt. Dabei werden
die Risiken vor und nach bereits vorhandenen Gegenmaßnahmen bewertet.
Des Weiteren werden die Risiken nach
ihrer Brisanz in drei Bewertungskategorien sowie nach verschiedenen Risikoarten unterteilt, was eine zielgerichtete
Risikoberichterstattung ermöglicht. Für
die Risikobetrachtung wurde ein Kernzeitraum von drei Jahren gewählt.
Die Gesamtgeschäftsführung wird in
regelmäßigen Abständen über Risiken
informiert, die festgelegte Toleranz­
größen überschreiten. Zusätzlich werden
die identifizierten und bewerteten Risiken in einem Gesamtbericht in Risikoportfolios dargestellt. Dadurch werden
die genaue Analyse der Risikosituation
des Konzerns und die Ableitung von
Maßnahmen zur Risikosteuerung
ermöglicht.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Einzelrisiken
Gesamtwirtschaftliche Risiken
Das Wirtschaftswachstum könnte sich
in Verbindung mit einer weiter anhaltenden Konsumzurückhaltung der
privaten Verbraucher abschwächen.
Grundsätzlich ist A.T.U von einer
Wachstumsabschwächung der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung sowie vom
geringen Zuwachs bei den Konsumausgaben betroffen. A.T.U ist bestrebt, sich
wie in den letzten Jahren auch weiterhin diesem Trend durch Verbesserungen
im Produkt- und Leistungsportfolio
sowie durch die - im Zusammenhang mit
der anhaltenden Filialexpansion stehende
- Marktanteilserhöhung zu entziehen.
Zudem ist A.T.U mit seinem Konzept
eines preiswerten Qualitätsservice gerade
für wirtschaftlich schwache Zeiten gut
gerüstet.
Branchenrisiken
Der Eintritt neuer Marktteilnehmer und
verbesserte Einkaufsbedingungen von
Wettbewerbern könnten zu einem erhöhten Preisdruck sowie zu einer Reduzierung der Handelsmargen führen und
sich negativ auf die Ertragslage von A.T.U
auswirken.
Die großen Abnahmemengen von A.T.U
bei Ersatz- und Verschleißteilen, Reifen,
Autochemie und Zubehör, die wesentlich für die Gewährung der günstigen
Einkaufskonditionen sind, können
nur durch das hohe Absatzvolumen der
A.T.U-Filialen bei Endverbrauchern
erzielt werden. Derzeit verfügt kein
Glossar
Organigramm
Wettbewerber über einen vergleichbaren
flächendeckenden Zugang zum Kunden
bei gleichzeitiger Herstellerunabhängigkeit der angebotenen Reparaturdienstleistungen. Durch ständige Marktbeobachtungen, Marktstudien im In- und
Ausland, permanente Preisanpassungen
und Verkaufsaktionen gelingt es A.T.U
seit Jahren, günstige Preise bei hohem
Qualitätsstandard anzubieten.
Die Möglichkeit, markenunabhängig
Werkstattdienstleistungen anzubieten,
könnte beeinträchtigt werden, sollten
Wartung und Reparaturen von bestimmten Fahrzeugmodellen zukünftig
zu komplex oder aufwendig werden.
Aufgrund der Größe verfügt A.T.U über
eine große Anzahl an Spezialisten für die
unterschiedlichsten Problemfelder im
Reparaturbereich. Des Weiteren wird
eine Datenbank zur Katalogisierung und
Auswertung bestehender und potentieller Problemfelder im Reparaturbereich
geführt. Die fortwährende Weiterbildung
unserer Mitarbeiter ist eine wesentliche
Säule, um den hohen Qualitätsstandard
bei A.T.U aufrecht zu erhalten. So fanden
im letzten Jahr für über 18.000 Teilnehmer Schulungsmaßnahmen statt.
47
48
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Zudem verfügt A.T.U über neueste
Diagnosegeräte und Motortestsysteme
in der Werkstatt, um auch neuere Fahrzeuge, in denen ein höherer Grad an
Elektronisierung vorhanden ist, fachmännisch warten zu können.
unter F. Sonstige Angaben, Finanzielle
Restrukturierung verwiesen. Weitere
bestandsgefährdende Risiken bestanden
zum Bilanzstichtag nicht.
Diese vielfältigen Maßnahmen reduzieren das Risiko, Wartung und Reparaturen wegen zu hoher Komplexität nicht
mehr ausführen zu können.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen:
Konjunkturelle Perspektiven für
Deutschland eingetrübt
Der Konjunkturhimmel hat sich zum
Jahresanfang 2008 weiter verdunkelt.
Die Bankenkrise und Rezessionsängste
in den USA werfen ihre Schatten nach
Europa. Für das laufende Jahr sind die
Aussichten für die deutsche Wirtschaft
deshalb weniger günstig als 2007, als
das Wachstum 2,5 betragen hatte. Bereits
im vierten Quartal 2007 halbierte sich
das Wirtschaftswachstum von 0,8 Pro­­zent auf 0,4 Prozent. Für 2008 wird mit
einem Anstieg des Bruttoinlandspro­
dukts von nur noch 1,6 Prozent gerechnet.
Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken
Preisänderungsrisiken bestehen in Form
von Zinsrisiken aufgrund von Marktzinsschwankungen hinsichtlich der variabel verzinslichen Bankdarlehen und der
variabel verzinslichen Unternehmensanleihe. Sonstigen Marktpreisrisiken sieht
sich die A.T.U Gruppe hauptsächlich
durch steigende Rohstoffpreise von Metallen, Mineralöl und Gummi, die den
Wareneinkauf beeinflussen, ausgesetzt.
Ausfallrisiken von Forderungen werden
vor allem durch Bonitätsprüfungen mit
Hilfe von Schufa-, Bank- und Bürgelauskünften sowie durch Adress- und Ausweisprüfungen minimiert.
Liquiditätsrisiken begegnet die A.T.U
Gruppe durch tägliche Überwachung der
Ein- und Auszahlungen und durch eine
kontinuierliche Kapitalbedarfsplanung.
Gesamtrisiko
Aufgrund der Ende 2007 bestehenden
wirtschaftlichen Situation war Anfang
2008 eine finanzielle Restrukturierung
erforderlich. Es wird auf die Ausführungen
E. Ausblick
Die weltweite konjunkturelle Abschwächung, die von den USA angeführt wird,
dämpft zusammen mit dem starken
Euro die Exportdynamik in Deutschland.
Für den privaten Konsum wird von einer
besseren Entwicklung als im Vorjahr
ausgegangen, als dieser von der Mehrwertsteuererhöhung beeinflusst war und
um 0,4 Prozent schrumpfte. Die nach
wie vor positiven Bedingungen auf dem
Arbeitsmarkt sowie der höhere Anstieg
der Löhne und Gehälter werden hierbei
unterstützend wirken. Angesichts einer
geschätzten Teuerungsrate von 2,5
Prozent, die vor allem durch Steigerungen bei Energie- und Nahrungsmittelpreise getrieben ist, wird beim privaten
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Konsum mit einem realen Zuwachs von
rund einem Prozent gerechnet.
Einzelhandel erwartet leichtes Plus
Der Konsum in Deutschland hängt im
Unterschied zu den USA oder Großbritannien nicht unmittelbar von der Entwicklung an den Börsen ab. Auch wird
hier weniger auf Kredit konsumiert als in
den Vereinigten Staaten. Deshalb werden
die Auswirkungen der Subprime-Krise
auf den Konsum in Deutschland vorerst
geringer sein. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt sorgt für eine Aufhellung der
Stimmung, was stimulierend auf den
Konsum wirken könnte. Der Einzelhandel wird davon 2008 in bescheidenem
Maß profitieren. Im deutschen Einzelhandel wird daher mit einem nominalen
Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von
zwei Prozent gerechnet. Real wird davon
kaum mehr als ein halbes Prozent übrig
bleiben.
Entwicklung des Automobil-Aftersalesmarkts
Mit einem Volumen von 28,5 Milliarden
Euro in 2006 ist der deutsche AutomobilAftersalesmarkt der größte in Europa. Bis
2010 soll er auf 30,4 Milliarden Euro
wachsen. Die Anbieterstruktur ist noch
stark fragmentiert und weist vor allem
durch die zunehmende Marktliberalisierung im Zuge der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) Verschiebungen in
den einzelnen Segmenten auf.
Glossar
Organigramm
Folgende Entwicklungen werden nach
unserer Auffassung den Markt zukünftig
beeinflussen:
■
ie Anzahl der Fahrzeuge in
D
Deutschland wird voraussichtlich
auch in den kommenden Jahren
weiterhin leicht ansteigen. Nach
einem schwachen Jahr 2007 mit nur
3,15 Millionen Neuzulassungen (-9,2
Prozent ggüb. 2006), wurden die
Prognosen für 2008 nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr wird mit
rund 3,15 Millionen Neuzulassungen
ein ähnliches Niveau wie 2007 erwartet, rund 3 Millionen davon
dürften dem Ersatz von Altfahrzeugen zuzurechnen sein. Damit tragen
die Neuzulassungen kaum noch zum
Bestandswachstum bei. Während der
deutsche Fahrzeugbestand von 1997
bis 2006 um jährlich rund ein Prozent
wuchs, lag das Plus 2007 bei nur 0,4
Prozent.
■
eim Bestands- und Löschungsalter
B
der Fahrzeuge wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Das Durchschnittsalter ist zum 01.01.2008
gegenüber dem 01.01.2007 von 8,1
Jahren auf geschätzte 8,5 Jahre angestiegen. Das Löschungsalter kletterte
im Mittel von 12 (2006) auf 12,3 Jahre
(2007). Mit dem Alter der Fahrzeuge
steigen auch die Aufwendungen für
Wartung und Reparaturen.
■
a bei steigendem Durchschnittsalter
D
der Fahrzeuge die Bindung an die
Vertragswerkstätten nachlässt, findet
mit zunehmendem Fahrzeugalter eine
49
50
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Abwanderung zu freien Werkstätten
statt. Dieser versuchen die Automobilhersteller durch verlängerte Garantien und erhöhten Rabatten speziell
für ältere Fahrzeuge entgegenzuwirken.
■
■
ie zunehmende technische KompleD
xität einzelner Module führt dazu,
dass die Anzahl der Eigenreparaturen
abnimmt und die technischen und
personellen Anforderungen an
Werkstattdienstleistungen steigen.
Zudem ist zu beobachten, dass neue
Technologien auch neue Marktsegmente entstehen lassen, wie die
Wartung von Klimaanlagen sowie der
vermehrte Einbau von Navigationssystemen oder die Umrüstung auf
Autogas. Die zunehmende Elektronisierung in den Kraftfahrzeugen hat
weiterhin zur Folge, dass die einzelnen Komponenten teurer werden und
vielfach nur komplett austauschbar
sind.
ie bedingt durch kompliziertere
D
Technik am Fahrzeug gestiegenen
fachlichen und technischen Anforderungen an Servicebetriebe erfordern
Investitionen in spezielle Werkstattausrüstung und Weiterbildungs­
maßnahmen für Mitarbeiter. Diese
können vor allem von kleineren
Anbietern von Werkstattdienstleistungen nicht mehr geleistet werden,
was zu einem weiter anhaltenden
Konzentrationsprozess im Markt
führen wird.
■
arkenwerkstätten, freie Werkstätten
M
und Reifenfachhändler dehnen ihre
Angebote bei Produkten und Serviceleistungen aus. Die Grenzen zwischen
den Anbietergruppen verwischen
zunehmend. Die Dienstleistungs- und
Serviceangebote überschneiden sich,
wenn auch mit unterschiedlichen
Schwerpunkten.
■
er Onlinemarkt hat sich in den
D
letzten Jahren zu einem wichtigen
Distributionskanal entwickelt. Bei
Reifen werden inzwischen rund 4
Prozent, bei Ersatz- und Verschleißteilen rund 10 Prozent online verkauft. Nach den Anfangsjahren
dynamischen Wachstums dürfte sich
dieses zukünftig verlangsamen.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Entwicklung der A.T.U Gruppe
2007 war für die A.T.U Gruppe ein
schwieriges Jahr.
■
ie Verbraucher gaben durch steiD
gende Energie- und Lebensmittelpreise im Vergleich zum Vorjahr
weniger Geld für Fahrzeugwartung
und -reparaturen aus.
■
urch Überkapazitäten im ReparaD
turmarkt ist ein steigender Wettbewerbsdruck, angeführt durch die
Fahrzeughersteller, festzustellen.
■
.T.U erzielt rund 20 Prozent des
A
Umsatzes im Bereich Reifen, während
der Reifenanteil am gesamten Aftersalesmarkt nur rund 8,5 Prozent
ausmacht. Das Winterreifengeschäft
verzeichnete im vergangenen Jahr
branchenweit einen Rückgang von
über 17 Prozent. A.T.U hat am
deutschen Reifenmarkt einen Anteil
von rund 10 Prozent, so dass die
Umsatz- und Ertragslage hier von
nicht unerheblich betroffen war.
■
ie Kundenzufriedenheit im Bereich
D
Preis/Leistung und beim Service ist
nicht zufriedenstellend und führte zu
ungenügender Loyalität.
■
ie Verdichtung des Filialnetzes in
D
Deutschland führte zur steigenden
Kannibalisierung der Filialen.
■
urch die verstärkte Expansion der
D
letzten Jahre kam es im Verhältnis zur
Umsatzentwicklung zu überproportionalen Kostensteigerungen beim
Glossar
Organigramm
Personal und bei den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen.
■
ie Marke A.T.U wurde zunehmend
D
verwässert. Die Kernwerte „schnell,
freundlich und günstig“ wurden vom
Verbraucher nicht mehr vordergründig wahrgenommen.
Hinzu kommt, dass A.T.U in den letzten
beiden Jahren die Filialexpansion vor
allem im Ausland beschleunigt hat. So
wurden in den Niederlanden, Italien und
der Schweiz erste Filialen eröffnet und
das Filialnetz in Tschechien und Österreich ausgebaut. In diesem Zusammenhang entstanden im Vergleich zu den
Vorjahren erhöhte Kosten der Markteinführung. Diese waren jedoch notwendig,
um das Geschäftsmodell außerhalb
Deutschland zu etablieren und zukünftiges Wachstum zu sichern.
Auch bei den noch neuen Geschäftsfeldern entstanden Vorlaufkosten, so
etwa beim weiteren Ausbau des Autoglasgeschäfts, bei der flächendeckenden Einführung von SmartRepair und
bei der Einführung des neuen Angebots
der Umrüstung von Fahrzeugen auf
Autogas.
Um Umsatz und Ertrag in den nächsten
Jahren wieder zu steigern, wird die
Fokussierung von A.T.U neu ausgerichtet. Die angepasste Strategie beinhaltet
folgende Eckpunkte:
■
urch die Ausweitung des LeistungsD
portfolios durch neue Geschäftsfelder
wie Flotten, Autoglas, SmartRepair, 51
52
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
utogas und e-commerce wird der
A
Umsatz auf eine zunehmend breitere
Basis gestellt und der Einfluss von
wetterabhängigen Warengruppen wie
Reifen sukzessive vermindert.
■
k lare Fokussierung auf die Kundenwünsche und die Kernwerte von
A.T.U: Freundlichkeit, Schnelligkeit
und guter Service zu einem attraktiven Preis
■
striktes Kostenmanagement
■
erbesserung der Servicequalität und
V
Kundenzufriedenheit
■
ie Expansion in Deutschland und
D
ins benachbarte europäische Ausland
wird reduziert und der Fokus auf die
Steigerung des Wachstums in den
bestehenden Filialen gelegt.
Das von A.T.U adressierte Zielsegment –
Fahrzeuge mit einem Alter ab drei Jahren
– bietet attraktive Wachstumschancen.
Gerade ältere Fahrzeuge verursachen im
Vergleich zu neueren deutlich höhere
Wartungs- und Reparaturkosten. Auch
bei neueren Fahrzeugen konnte A.T.U in
den letzten Jahren durch den gezielten
Ausbau des Flottengeschäfts weitere
Potenziale erschließen. Ziel ist es, weitere
Kundengruppen für A.T.U zu gewinnen
und diese langfristig zu binden.
A.T.U als führender Anbieter unter den
herstellerunabhängigen Kfz-Betrieben
hat eine starke Stellung in einem stabilen
Markt. Die Kombination von Kfz-Meisterwerkstatt und Autofahrerfachmarkt
bietet dem Kunden eine attraktive
Komplettlösung rund ums Auto. Mit
dem nahezu flächendeckenden Filialnetz
erreicht A.T.U einen Großteil der
Autofahrer in Deutschland und durch
die europäische Expansion auch eine
wachsende Zahl im Ausland.
Die Entwicklung beim operativen Ertrag
(EBITDA) hat eine Restrukturierung der
Finanzierungsseite erforderlich gemacht.
Mit der Zuführung von 140 Millionen
Euro neuem Eigenkapital durch die
Gesellschafter (siehe auch F. Sonstige
Angaben, Finanzielle Restrukturierung)
wird die Finanzbasis erheblich gestärkt
und Spielraum zur Umsetzung der beschriebenen strategischen Optionen
geschaffen. Diese Zuführung von Eigenkapital und die Zustimmung der Banken
zur Restrukturierung der Finanzierung
ist ein Beweis für das Vertrauen in die
Zukunftsfähigkeit des A.T.U-Geschäftsmodells.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
F. Sonstige Angaben
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag von
besonderer Bedeutung:
■ Finanzielle Restrukturierung
Die Kreditverträge enthalten Bedingung­en,
nach denen bestimmte Verhältniskennzahlen, sogenannte Covenants, einzuhalten
sind. Bereits während des abgelaufenen
Geschäftsjahres wurde mit den Banken
eine Anpassung der Covenants vereinbart.
Demnach durfte die konsolidierte Nettoverschuldung maximal das 5,6-fache des
EBITDA betragen.
Aufgrund des Rückgangs beim EBITDA
verschlechterte sich die Relation von Nettoverschuldung und EBITDA weiter, was zur
Folge hatte, dass diese Nebenbedingung
zum 31. Dezember 2007 nicht erfüllt werden konnte. Dies wurde den kreditgebenden Banken am 13. Februar 2008 fristgerecht angezeigt. Gleichzeitig wurde von
A.T.U und den Gesellschaftern in Zusammenarbeit mit den Investmentbanken
Goldman Sachs und Houlihan Lokey
Howard & Zukin sowie namhaften Beratungsgesellschaften ein Konzept zur Restrukturierung der Passivseite der Bilanz
erarbeitet und am 22. Februar 2008 den
kreditgebenden Banken vorgestellt. Im
Kern sieht dieses vor, durch eine Eigenkapitalzuführung der Gesellschafter von 140
Millionen Euro Teile der Verbindlichkeiten
zu tilgen und Liquidität zur Verfügung zu
stellen. Gleichzeitig wurde ein neuer Businessplan erarbeitet, der umfangreiche
Maßnahmen zur Verbesserung von Umsatz und Ertrag enthält und auf dessen
Glossar
Organigramm
53
Basis neue Covenants ermittelt wurden.
Am 31. März 2008 hat das Bankenkonsortium mit der erforderlichen 2/3-Mehrheit
(„Majority Consent“) der neuen Finanzierungsstruktur und der Anpassung der
Covenants zugestimmt, so dass im Verlauf
des April 2008 mit einer Zufuhr von
neuem Kapital i.H.v. 140 Millionen Euro
durch die Gesellschafter der A.T.U Gruppe
zu rechnen ist. Hiervon sollen rund 50%
verwendet werden, um eine außerplanmäßige Tilgung des Senior Loans A vorzunehmen; die andere Hälfte verbleibt dem
Unternehmen als zusätzliche Liquidität.
■ Wechsel in der Geschäftsführung
Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung, Herr Karsten Engel, hat die A.T.U
Gruppe zum 31. Dezember 2007 verlassen.
Dr. Michael Kern ist mit Wirkung zum
1. April 2008 zum neuen Vorsitzenden der
Geschäftsführung bestellt worden.
Dr. Kern war zuvor in unterschiedlichsten
Unternehmen in leitender Stellung tätig,
zuletzt als Mit- glied des Markenvorstandes
der Volkswagen Gruppe. Er ist ein ausgewiesener Experte und Praktiker auf dem
Automobilsektor und besitzt zudem weit
gefächerte Erfahrungen sowohl in der
Konsumgüter- als auch in der Dienstleistungsbranche.
Weiden i.d.OPf., den 31. März 2008
Die Geschäftsführung
Dirk Müller
Manfred Ries
Konzernabschluss 2007
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzerneigenkapitalspiegel
Seite
Seite
Seite
Seite
56
59
60
62
A. Allgemeine Hinweise
Seite
64
B. Konsolidierungskreis
Seite
65
C. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Seite
66
D. Erläuterungen zur Konzernbilanz
Seite
69
1. Anlagevermögen
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3. Aktive latente Steuern
4. Eigenkapital
5. Sonderposten für Investitionszuschüsse
6. Passive latente Steuern
7. Sonstige Rückstellungen
8. Verbindlichkeiten
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
69
69
69
69
70
70
70
71
E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Seite
74
Seite
Seite
Seite
74
74
74
Seite
74
F. Konzern-Kapitalflussrechnung
Seite
75
G. Sonstige Angaben
Seite
75
1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
2. Geschäftsführung
3. Mitarbeiter
Seite
Seite
Seite
75
76
76
Anlage zum Konzernanhang
Seite 78
Konzernanhang
1. Umsatzerlöse
2. Sonstige betriebliche Erträge
3. Personalaufwand
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
56
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernbilanz zm 31. Dezember 2007
Aktiva
T€
31.12.2007
T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
7.346
2. Markenrechte
77.823
3. Geschäfts- oder Firmenwert
709.689
4. Geleistete Anzahlungen
1.177
796.035
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden
Grundstücken
8.845
2. Technische Anlagen und Maschinen
8.526
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
51.091
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.500
69.962
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen
10
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
25
3. Sonstige Ausleihungen
5.785
5.820
871.817
Vorjahr
T€
2.546
84.511
901.000
1.660
989.717
13.589
6.571
46.693
3.894
70.747
10
0
4.376
4.386
1.064.850
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
T€
57
31.12.2007
T€
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
5.404
2. Unfertige Leistungen
2.607
3. Waren
254.111
4. Geleistete Anzahlungen
1.952
264.074
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
30.776
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
272
3. Sonstige Vermögensgegenstände
15.676
46.724
Vorjahr
T€
4.134
2.167
270.632
5.390
282.323
32.467
74
34.759
67.300
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
119.735
430.533
60.772
410.395
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Latente Steuern
3.860
2.082
112
176
1.306.322
1.477.503
58
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernbilanz
Passiva
T€
A. Eigenkapital
I. Komplementär - ohne Einlage - 0
31.12.2007
T€
Vorjahr
T€
0
0
II. Kommanditisten
1. Pflichteinlage/Festkapital
1.000
2. Weitere Einlage/Kapitalrücklage
596.678
3. Jahresfehlbetrag der A.T.U Auto-Teile-Unger Investment
GmbH & Co. KG
-159.755
437.923
III. Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung
-137
IV. Ausgleichspostsen für konsoldierungsbedingtes
Minderergebnis des Konzerns
-107.895
V. Anteile anderer Gesellschafter
7
329.898
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse
245
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen
256
2. Steuerrückstellungen
16.684
3. Sonstige Rückstellungen
45.614
62.554
D. Verbindlichkeiten
1. Anleihen
150.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
615.686
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
777
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
101.413
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
64
6. Sonstige Verbindlichkeiten
43.366
911.306
E. Rechnungsabgrenzungsposten
1.000
602.513
0
603.513
-154
-85.948
7
517.418
744
154
19.562
45.898
65.614
150.000
624.181
913
83.640
59
32.705
891.498
2.319
2.229
1.306.322
1.477.503
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
59
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
2007
T€
T€
Vorjahr
T€
1. Umsatzerlöse
1.375.371
2. Erhöhung(Vorjahr: Verminderung) des Bestands an
unfertigen Leistungen
440
3. Sonstige betriebliche Erträge
21.188
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
-440.115
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-53.162
-493.277
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
-418.386
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
-91.276
-509.662
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens
gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
-222.345
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-297.416
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
8.457
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-61.458
-53.001
1.384.085
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-178.702
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-2.238
12. Sonstige Steuern
-762
13. Konzernjahresfehlbetrag
-181.702
14. Ausgleichsposten für konsolidierungsbedingtes Minderergebnis des Vorjahres
-85.948
15. Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn
0
16. Gutschrift auf Darlehenskonto des Kommanditisten
0
17. Jahresfehlbetrag der A.T.U. Auto-Teile-Unger
Investment GmbH & Co. KG
159.755
18. Ausgleichsposten für konsolidierungsbedingtes Minderergebnis
des Konzerns
-107.895
7.811
-7.454
-423
-66
-3.793
12.275
-419.401
-72.655
-492.056
-394.524
-88.172
-482.696
-99.158
-257.491
1.670
-55.025
-53.355
-70.686
-6
-15.190
0
-85.948
60
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzern-Kapitalflussrechnung
2007
T€
Vorjahr
T€
Konzernjahresergebnis vor Ergebniszuweisungen
-181.702
Abschreibungen auf Anlagevermögen
222.345
Abnahme des Sonderpostens
-499
Abnahme (Vorjahr: Zunahme) der langfristigen Rückstellungen
-208
Veränderung aktiver und passiver latenter Steuern (Saldo)
-466
Veränderung abgegrenzter Zinsswapaufwendungen
0
Zahlungsunwirksame Zinsaufwendungen
22.818
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (Vorjahr: Erträge)
17
BP-Anpassungen 0
Abnahme der kurz- und mittelfristigen Rückstellungen
-2.322
Gewinne (Vorjahr: Verluste) aus dem Abgang von Anlagevermögen (Saldo)
-3.139
Abnahme (Vorjahr: Zunahme) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
37.047
Zunahme (Vorjahr: Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
23.823
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
117.714
-66
99.158
-58
1.203
-37
-656
4.372
-94
-223
-2.283
80
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Anlagen
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Anlagen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
14.355
-33.471
569
-6.192
0
-1.434
-26.173
-29.771
-31.300
40.325
1.018
-33.960
0
-3.718
45
-2.238
-38.853
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
Auszahlung an Kommanditisten
Einzahlung aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
61
2007 T€
Vorjahr
T€
0
-5.835
0
-56.731
-62.566
28.975
60.698
89.673
61.624
-15.190
47
-67.873
-21.392
-19.920
80.618
60.698
31.12.2007
T€
119.735
-62
-30.000
89.673
Vorjahr
T€
60.772
-57
-17
60.698
Zusammenfassung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel
Cash-Pooling mit verbundenen Unternehmen
Jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
62
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzerneigenkapitalspiegel
Mutterunternehmen
Kaptialanteile
Kapital-
des Kom-
rücklage
mandisten
T€
T€
Stand 1. Januar 2006
Eigenkapitaldifferenz aus
Währungsumrechnung
Einlage vom
29. Dezember 2006
Konzernjahresfehlbetrag
Gutschrift auf Darlehens-
konto des Kommanditisten
Stand 31. Dezember 2006
Eigenkapitaldifferenz aus
Währungsumrechnung
Entnahme aus der Kapitalrücklage
Konzernjahresfehlbetrag
Jahresfehlbetrag der A.T.U
Auto-Teile-Unger Investment
GmbH & Co. KG
Stand 31. Dezember 2007
Ausgleichs- Jahresfehlbetrag Ausgleichsposten
posten aus
der A.T.U für konsolidie­der Fremd- Auto-Teile-Unger rungsbedingtes
währungs-
Investment Minderergebumrechnung GmbH & Co. KG nis des Konzerns
T€
T€
T€
1.000
540.889
-60
0
-70.686
0
0
-94
0
0
0
0
61.624
0
0
0
0
0
0
-72
0
1.000
0
602.513
0
-154
0
0
-15.190
-85.948
0
0
0
0
-5.835
0
17
0
0
0
0
0
0
0
-181.702
0
1.000
0
596.678
0
-137
-159.755
-159.755
159.755
-107.895
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
63
Eigenkapital Anteile
anderer Gesellschafter
T€
T€
Stand 1. Januar 2006
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Einlage vom
29. Dezember 2006
Konzernjahresfehlbetrag Gutschrift auf Darlehens-
konto des Kommanditisten
Stand 31. Dezember 2006
Eigenkapitaldifferenz aus
Währungsumrechnung
Entnahme aus der Kapitalrücklage
Konzernjahresfehlbetrag Jahresfehlbetrag der A.T.U
Auto-Teile-Unger Investment
GmbH & Co. KG
Stand 31. Dezember 2007
Konzern
Eigenkapital
T€
471.143
1
471.144
-94
0
-94
61.624
-72
0
6
61.624
-66
-15.190
517.411
0
7
-15.190
517.418
17
-5.835
-181.702
0
0
0
17
-5.835
-181.702
0
329.891
0
7
0
329.898
64
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
A. Allgemeine Hinweise
Die A.T.U Auto-Teile-Unger Investment GmbH & Co. KG (kurz: „A.T.U Investment
KG“) erstellt als Mutterunternehmen für die unter B. aufgeführten verbundenen Unternehmen einen Teilkonzernabschluss und Teilkonzernlagebericht zum 31. Dezember 2007 mit befreiender Wirkung. Die A.T.U Investment KG und ihre verbundenen
Unternehmen werden in den Konzernabschluss des obersten Konzernmutterunternehmens, A.T.U Auto-Teile-Unger Holding GmbH, Weiden i.d.OPf., einbezogen. Der
Konzernabschluss der A.T.U Investment KG stellt somit einen freiwilligen Teil-Konzernabschluss dar, der im Folgenden als Konzernabschluss bezeichnet wird.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung stellten wir nach dem Gesamtkostenverfahren auf.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
65
B. Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss umfasst die A.T.U Investment KG sowie 19 inländische und 8
ausländische Tochterunternehmen, an denen die A.T.U Investment KG unmittelbar
oder mittelbar die Mehrheit der Anteile hält.
Inland
A.T.U Auto-Teile-Unger Investment GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Handels GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
AFM Autofahrerfachmarkt Beteiligungs GmbH, Weiden i.d.OPf.
AFM Autofahrerfachmarkt Geschäftsführungs GmbH, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH, Weiden i.d.OPf.
stama Grundstücks-Verwaltungs-Gesellschaft mbH, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Umweltservice GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Umweltservice GmbH, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Logistik GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
Werbeteam Weiden GmbH Agentur für Marketing, Werbung und
Verkaufsförderung, Weiden i.d.OPf.
AS GmbH - Vermittlungsdienst für Versicherungen und Leasing,
Weiden i.d.OPf.
AEM AUTOGLAS mobil GmbH, Rosenheim
A.T.U Auto-Teile-Unger Erste Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH,
Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Zweite Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH,
Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Erste Grundstücksholding GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Zweite Grundstücksholding GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
Bavaria Technik GmbH, Weiden i.d.OPf.
A.T.U Auto-Teile-Unger Fuhrpark-Management GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf.
KB KfZ-Teile Internet Vertriebs GmbH, München
1
Beteiligung
%
1001
1001
100
100
1001
100
1001
1001
100
1001
1001
1001
1001
100
94,92
1001
1001
100
1001
100
Die Gesellschaft ist aufgrund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der A.T.U Auto-Teile-Unger Holding GmbH gemäß § 264 Abs. 3
bzw. § 264b HGB von der Offenlegung des Jahresabschlusses befreit.
66
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
Beteiligung
%
Ausland
A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH & Co. KG, Salzburg/Österreich
100
A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH, Salzburg/Österreich
100
ARG Auto-Reifen Handels GmbH, Perchtoldsdorf/Österreich
100
A.T.U Auto-Techniek-Unger B.V., Arnheim/Niederlande
100
A.T.U Auto-Technik-Unger s.r.o., Prag/Tschechien
100
A.T.U Auto-Tecnica-Unger s.r.l., Bozen/Italien
100
A.T.U Auto-Technik-Unger GmbH, Zürich/Schweiz
100
STAMA SOCIETA’ DI AMMINISTRAZIONE IMMOBILIARE S.R.L, Bozen /Italien
100
Der Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2007 hat sich gegenüber dem Vorjahr
um folgende Gesellschaften erweitert:
■
■
■
B KfZ-Teile Internet Vertriebs GmbH, München
K
A.T.U Auto-Technik-Unger GmbH, Zürich/Schweiz
STAMA SOCIETA’ DI AMMINISTRAZIONE IMMOBILIARE S.R.L, Bozen /
Italien
C. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der A.T.U Investment KG einbezogenen
Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen
erstellt.
Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenstände bewerteten wir höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Die immateriellen Vermögensgegenstände einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwertes aus der Erstkonsolidierung von Anteilen sowie Sach- und Finanzanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung von
Abschreibungen bewertet. Planmäßige Abschreibungen nahmen wir teils linear, teils
degressiv vor. Geringwertige Anlagegüter schrieben wir im Zugangsjahr voll ab. Die
unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesene Software wird linear
über eine Nutzungsdauer von in der Regel drei Jahren abgeschrieben. Die planmäßige
Abschreibung der Markenrechte und des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt linear
über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren. Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr 2007
eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.
Die Vorräte bestehen im Wesentlichen aus Handelswaren und wurden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bilanziert.
In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d.h. es wurden von den voraussichtlichen
Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen.
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher
Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten
ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Die in Fremdwährung
bezogenen Warenlieferungen sind auf Grundlage der Tageskurse im Zeitpunkt der
Besitzübernahme umgerechnet worden.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert.
Allen risikobehafteten Posten ist durch Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge
berücksichtigt.
Latente Steuern werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen in §§ 274, 306
HGB gebildet; DRS 10 wird – insbesondere hinsichtlich der Aktivierung latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge – nicht angewendet.
Die Rückstellungen für Pensionen werden in steuerlich zulässiger Höhe ausgewiesen.
Den nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Teilwerten gemäß
§ 6a EStG liegt unter Verwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck
ein Rechnungszinsfuß von 6 % zugrunde.
Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Dabei sind alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.
Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.
67
68
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
Währungsumrechnung
Die in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften haben ihre Jahresabschlüsse in Euro aufgestellt.
Einzige Ausnahme stellt der Jahresabschluss der A.T.U Tschechien dar. Alle Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung der A.T.U Tschechien mit
Ausnahme des Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Ergebnisvortrag),
das zu historischen Kursen umgerechnet wurde, wurden mit einem festen Umrechnungskurs (1 EUR = 28,5 CZK) am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die aus
der Veränderung des Devisenkurses zum Vorjahr entstehenden Differenzen aus der
Umrechnung des Eigenkapitals wurden erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz
aus Währungsumrechnung eingestellt.
Konsolidierungsgrundsätze
Die den befreienden Konzernabschluss aufstellende A.T.U Investment KG hat die
Anteile an verbundenen Unternehmen erstmals in ihren Konzernabschluss einzubeziehen, sobald ihr die Mehrheit der Stimmrechte an den jeweiligen Gesellschaften
zusteht. Die Kapitalkonsolidierung wurde – abweichend von DRS 4 – jeweils nach
der Buchwertmethode vorgenommen. Die erstmalige Aufstellung eines Konzernabschlusses der A.T.U Investment KG erfolgte zum 29. Juni 2004 (= Erstkonsolidierung); für die in den Konzernabschluss 2007 erstmals einbezogenen Gesellschaften
erfolgte die Erstkonsolidierung jeweils auf den 1. Januar 2007.
Aus der Konsolidierung der Handels KG ergab sich kein Unterschiedsbetrag, da der
Beteiligungsbuchwert an der Handels KG dem Eigenkapital der Gesellschaft entspricht. Aus der Konsolidierung der AFM Geschäftsführungs GmbH und der AFM
Beteiligungs GmbH resultierte jeweils ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 5, der
mangels stiller Reserven in den Vermögensgegenständen als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und über 15 Jahre planmäßig linear abgeschrieben wird. Aus
der Kapitalkonsolidierung der alten A.T.U Gruppe zum 20. August 2004 resultiert
ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 1.169.549. In Höhe von T€ 100.312 wurde
dieser Betrag den Immateriellen Vermögensgegenständen in Form von Markenrechten zugeordnet; der Restbetrag in Höhe von T€ 1.069.237 wurde als Geschäftsoder Firmenwert ausgewiesen. Die planmäßige Abschreibung der Markenrechte und
des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt jeweils linear über 15 Jahre.
Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie
Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen ergaben aktivische latente Steuern in
Höhe von T€ 112; sie wurden als separater Bilanzposten ausgewiesen.
D. Erläuterungen zur Konzernbilanz
1. Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens unter Angabe der
Abschreibungen des Geschäftsjahres wird im Konzernanlagengitter (Anlage zum
Konzernanhang) dargestellt.
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände, mit Ausnahme von
Forderungen aus Arbeitnehmerdarlehen, Aktivwerten aus Deckungsversicherungen
sowie Mietkautionen in Höhe von insgesamt T€ 2.132 (Vorjahr: T€ 1.596), haben
eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
3. Aktive latente Steuern
Zur Anpassung der Steuerbelastung aus den Einzelabschlüssen an das Konzernergebnis wurde aufgrund von Zwischengewinneliminierungen im Vorratsvermögen ein
aktiver Steuerabgrenzungsposten in Höhe von T€ 112 angesetzt.
4. Eigenkapital
Die bedungene Einlage des Kommanditisten A.T.U Auto-Teile-Unger Beteiligungs
GmbH (= Pflichteinlage) beträgt € 1.000.000,00 und entspricht der im Handelsregister eingetragenen Einlage. Die bedungene Einlage des Kommanditisten A.T.U AutoTeile-Unger Investment Beteiligungs GmbH beträgt € 1,00, das Festkapital € 0,00.
Die A.T.U Auto-Teile-Unger Beteiligungs GmbH hat außerdem weitere Einlagen
in Höhe von T€ 596.678 geleistet, die als Kapitalrücklage ausgewiesen werden. Der
Ausweis des Eigenkapitals entspricht insoweit den bei der A.T.U Investment KG ausgewiesenen Bilanzposten.
Die Vorjahresergebnisse aus den Jahresabschlüssen des Mutterunternehmens wurden
dem Darlehenskonto des Kommanditisten A.T.U Beteiligungs GmbH gutgeschrieben. Die Konzernjahresergebnisse wichen insbesondere aufgrund von Jahresfehlbeträgen ausländischer Tochterunternehmen sowie erfolgswirksamer Konsolidierungs-
69
70
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
maßnahmen davon ab. Aus dieser Abweichung resultiert im Teilkonzernabschluss
der A.T.U Investment KG ein konsolidierungsbedingtes Minderergebnis, das in
einem gesonderten Ausgleichsposten innerhalb des Konzerneigenkapitals ausgewiesen wird.
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals vom 31. Dezember 2005 bis zum 31. Dezember 2007 ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel dargestellt. Bei der Erstellung des
Konzern-Eigenkapitalspiegels haben wir uns an die Empfehlungen in dem Deutschen Rechnungslegungs Standard Nr. 7 (DRS 7) „Konzerneigenkapital und Konzerngesamtergebnis“ gehalten.
5. Sonderposten für Investitionszuschüsse
Der Sonderposten für Investitionszuschüsse enthält zum 31. Dezember 2007 einen
Investitionszuschuss des Vermieters der Filiale Salzburg in Höhe von TEUR 245.
Der Sonderposten wird entsprechend der Mietdauer gleichmäßig über 25 Jahre
aufgelöst.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der planmäßigen Auflösung des Sonderpostens in Höhe von T€ 5. Darüber hinaus wurde im Dezember
2007 der in Vorjahren bestehende Sonderposten infolge des Abgangs des der Bildung des Postens zugrunde liegenden Vermögensgegenstands in Höhe von T€ 744
aufgelöst.
6. Passive latente Steuern
Im Zusammenhang mit der zum 1. Januar 2003 in der alten A.T.U Gruppe vorgenommenen erfolgsneutralen Auflösung des allein auf die Übernahme steuerlicher
Wertansätze beruhenden Sonderpostens mit Rücklageanteil wurden passive latente
Steuern in Höhe von T€ 1.706 ebenfalls erfolgsneutral angesetzt. Zum 31. Dezember
2007 belaufen sich die fortgeführten latenten Steuern auf T€ 353. Darüber hinaus
wurden passive latente Steuern auf erfolgswirksame Konsolidierungsbuchungen gebildet. Zum 31. Dezember 2007 bestehen insgesamt passive latente Steuern in Höhe
von T€ 657.
7. Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Personalkosten wie Urlaubsverpflichtungen (T€ 10.465), Überstunden (T€ 5.162), noch nicht gezahlte Beiträge zur Berufsgenossenschaft (T€ 4.763), Ausgleichsabgaben (T€ 1.458) und
Abfindungen (T€ 1.052) gebildet. Darüber hinaus werden Rückstellungen für Verpflichtungen aus noch nicht eingelösten Bonuspunkten der A.T.U-Card (T€ 2.028),
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
71
ausstehende Eingangsrechnungen (T€ 2.910) sowie für TÜV-Kosten (T€ 2.003)
bilanziert.
8. Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten sind im nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen
dargestellt.
Verbindlichkeitenspiegel in T€
Art der Verbindlichkeit
1. A
nleihen
Vorjahr:
2. V
erbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Vorjahr:
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Vorjahr:
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Vorjahr:
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
Vorjahr:
6. Sonstige Verbindlichkeiten
Vorjahr:
– davon aus Steuern
Vorjahr:
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Vorjahr:
Summe
Vorjahr:
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
0
0
150.000
0
0
150.000
105.221
333.271
177.194
56.788
219.448
347.945
777
0
0
913
0
0
96.375
5.038
0
81.502
2.138
0
64
0
0
59
0
0
43.366
0
0
32.705
0
0
20.707
0
0
20.177
0
0
6.226
0
0
468
0
0
245.803
338.309
327.194
171.967
221.586
497.945
Die A.T.U Auto-Teile-Unger Investment GmbH & Co. KG hat am 1. Oktober 2004
Floating Rate Senior Notes in Höhe von € 150 Mio. begeben. Die Anleihe hat eine
Laufzeit bis 2014 und wird zum EURIBOR zzgl. 7,25 % verzinst. Zur Sicherung
ihrer gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen aus der Herausgabe der Anleihe
hat die A.T.U Investment KG ihre Beteiligung an der Handels KG verpfändet. Ferner
bürgen sämtliche deutschen Konzerngesellschaften für die von der A.T.U Investment KG herausgegebene Anleihe.
Gesamt
150.000
150.000
615.686
624.181
777
913
101.413
83.640
64
59
43.366
32.705
20.707
20.177
6.226
468
911.306
891.498
72
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen Darlehen, welche die
Mizuho Corporate Bank, Ltd., London, die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG,
London, und die Morgan Stanley Bank International Limited, London, der Handels
KG im Rahmen des Erwerbs der Anteile an der AFM GmbH gewährt haben.
Die von den genannten drei Banken der A.T.U Gruppe zur Verfügung gestellte Finanzierung betrifft Bankdarlehen über insgesamt € 730 Mio. gestaffelt in drei Tranchen (Senior Debt A, B und C) sowie eine Capex Facility über ursprünglich insgesamt € 165 Mio. (31. Dezember 2007: € 40 Mio.) und eine Revolving Credit Facility
über insgesamt € 60 Mio. Die Rückzahlung der Bankdarlehen erfolgt gestaffelt
bis zum 20. August 2011 für Tranche A, in 2012 für Tranche B und in 2013 für Tranche C. Der Zinssatz für die drei Tranchen setzt sich jeweils aus dem 6- bzw. 3-Monats-EURIBOR und einer Marge zusammen, wobei die Marge anhand des Verhältnisses zwischen der Nettoverschuldung und dem Konzernjahresergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bestimmt wird. Die Marge beträgt derzeit
für die Tranche A 2,25 %, für die Tranche B 2,625 %, für die Tranche C 3,125 % und
für die Revolving Credit Facility 2,25 %.
Die Verbindlichkeiten gegenüber der Mizuho Corporate Bank, Ltd., London, der
Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG, London, und der Morgan Stanley Bank
International Limited, London, wurden wie folgt besichert:
■A.T.U Auto-Teile-Unger Handels GmbH & Co. KG: Die Gesellschaft hat sämtliche
von ihr gehaltenen Beteiligungen und Kommanditanteile verpfändet, alle gegenwärtigen und künftigen Marken, das bewegliche Anlagevermögen und das
Vorratsvermögen übereignet sowie alle ihre gegenwärtigen und künftigen Forderungen und Ansprüche abgetreten.
■A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH & Co. KG: Die Gesellschaft hat zur Sicherung
der gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten aus der
Finanzierung sämtliche gegenwärtigen und künftigen Forderungen an die Kreditgeber abgetreten.
■stama Grundstücks-Verwaltungs-Gesellschaft mbH: Die Gesellschaft hat zur Sicherung der gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten
aus der Finanzierung sämtliche gegenwärtigen und künftigen Forderungen an die
Kreditgeber abgetreten.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Darüber hinaus bürgen sämtliche deutschen Konzerngesellschaften für die Erfüllung der gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten aus
den Darlehensverträgen.
Die A.T.U Auto-Teile-Unger Handels GmbH & Co. KG und die A.T.U Auto-TeileUnger GmbH & Co. KG haben die gesamtschuldnerische Haftung für eine Betriebsmittelkreditlinie in Höhe von T€ 500 übernommen.
Darüber hinaus haben die A.T.U Auto-Teile-Unger Handels GmbH & Co. KG, die
A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH & Co. KG und die A.T.U Auto-Teile-Unger Umweltservice GmbH & Co. KG gegenüber der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG,
München, die gesamtschuldnerische Haftung für eine bis zum 30. April 2008 befristete Verbundrahmenkreditlinie in Höhe von T€ 4.000 erklärt.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen in Höhe von T€ 32
gegenüber der Komplementärin A.T.U Auto-Teile-Unger Investment Verwaltungs
GmbH sowie gegenüber der Kommanditistin A.T.U Auto-Teile-Unger Investment
Beteiligungs GmbH in Höhe von T€ 32.
73
74
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
Nach Tätigkeitsbereichen
Warenverkäufe
in Filialen
Großkunden
Werkstattumsätze
Waren- und Werkstattumsätze
Bauleistungen
Übrige
Nach Regionen
Inland
EU-Ausland Übriges Ausland
T€
2007
%
T€
Vorjahr
%
1.021.565
41.678
1.063.243
285.295
1.348.538
19.934
6.899
1.375.371
74,3
3,0
77,3
20,7
98,0
1,5
0,5
100,0
996.209
45.850
1.042.059
289.643
1.331.702
47.622
4.761
1.384.085
72,0
3,3
75,3
20,9
96,2
3,5
0,3
100,0
1.300.686
69.315
5.370
1.375.371
94,6
5,0
0,4
100,0
1.324.099
55.511
4.475
1.384.085
95,7
4,0
0,3
100,0
2. Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse sind in Höhe
von T€ 749 enthalten. Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im
Wesentlichen erhaltene Werbekostenzuschüsse (T€ 3.857), Gewinne aus Anlagenverkäufen (T€ 3.547), Erstattungen von Strom- und Mineralölsteuer (T€ 2.410), Versicherungsentschädigungen (T€ 2.327) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (T€ 1.916).
3. Personalaufwand
Die sozialen Abgaben enthalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von
T€ 3.640 (Vorjahr: T€ 3.473).
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagever­
mögens und Sachanlagen
Die Abschreibungen enthalten außerplanmäßige Abschreibungen des Geschäftsoder Firmenwerts auf den niedrigeren beizulegenden Wert in Höhe von TEUR
120.000.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
75
F. Konzern-Kapitalflussrechnung
Der zum 31. Dezember 2007 ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel abzüglich der täglich fälligen Bankverbindlichkeiten
(Kontokorrentverbindlichkeiten) sowie der Cash-Pooling Verbindlichkeiten gegenüber den nicht einbezogenen Obergesellschaften. Die Konzernkapitalflussrechnung
wurde nach der indirekten Methode aufgestellt. Ausgehend vom Konzern-Jahresergebnis wurden die wesentlichen nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen sowie
Änderungen im Netto-Umlaufvermögen gegenüber dem Erstkonsolidierungszeitpunkt berücksichtigt, um den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu ermitteln.
Weiter wurden die Cashflows aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit dargestellt.
Der Gesamtbetrag der im Geschäftsjahr 2007 geleisteten Ertragsteuerzahlungen
beträgt T€ 11.804 (Vorjahr: T€ 14.373). An Zinszahlungen wurden im Geschäftsjahr
2007 T€ 38.640 (Vorjahr: T€ 49.933) geleistet.
G. Sonstige Angaben
1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Miet- und Leasingverpflichtungen
in den nächsten 5 Jahren
Laufzeit mehr als 5 Jahre
Bestellobligo
Mio. €
567,3
772,3
25,0
1.364,6
Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2008 und 2024. Sie bestehen im Wesentlichen für Verpflichtungen betreffend die Distributions- und Recyclingzentren in
Werl (Mio. € 87,1) und Weiden (Mio. € 33,2) sowie die Finanzierung der Filialstandorte (Mio. € 1.170,5).
76
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Konzernanhang 2007
2. Geschäftsführung
Die Geschäftsführung setzte sich im Geschäftsjahr 2007 wie folgt zusammen:
Herr Karsten Engel, Vorsitzender (bis 31. Dezember 2007)
Herr Dirk Müller
Herr Manfred Ries
Sämtliche Geschäftsführer sind einzelvertretungsberechtigt und gemäß Handelsregister von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung beliefen sich im Geschäftsjahr 2007 auf
T€ 1.396.
3. Mitarbeiter
Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres 2007 beschäftigten Mitarbeiter:
Gewerbliche Arbeitnehmer
Angestellte
Auszubildende
2007
5.715
7.719
13.434
642
14.076
Weiden i.d.OPf., 31. März 2008
Die Geschäftsführung
Manfred Ries
Dirk Müller
Vorjahr
5.050
7.235
12.285
495
12.780
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
77
78
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Anlage zum Konzernanhang 2007
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Entwicklung des
Konzernanlagevermögens
01.01.2007
T€
Zugänge
T€
Abgänge
T€
8.306
100.312
1.069.452
1.660
1.179.730
5.013
0
2
1.177
6.192
491
0
0
260
751
1.705
0
0
-1.400
305
14.533
100.312
1.069.454
1.177
1.185.476
21.157
4.955
13.128
1.103
14.087
30.612
1.115
196
3.182
34.713
159.424
24.519
9.941
685
174.687
3.894
215.087
2.882
33.471
1
23.266
-5.275
-305
1.500
224.987
10
0
0
0
10
0
4.376
4.386
25
1.409
1.434
0
0
0
0
0
0
25
5.785
5.820
1.399.203
41.097
24.017
0
1.416.283
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
2. Markenrechte
3. Geschäfts- oder Firmenwert
4. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten
einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und
Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
III.Finanzanlagen
1. Beteiligungen
2. Wertpapiere des
Anlagevermögens
3. Sonstige Ausleihungen
Umglied. 31.12.2007
T€
T€
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Kumulierte Abschreibungen
01.01.2007
T€
Zugänge
T€
Organigramm
79
Buchwerte
Abgänge 31.12.2007
T€
T€
31.12.2007
T€
Vorjahr
T€
5.760
15.801
168.452
0
190.013
1.609
6.688
191.313
0
119.610
182
0
0
0
182 7.187
22.489
359.765
0
389.441
7.346
77.823
709.689
1.177
796.035
2.546
84.511
901.000
1.660
989.717
7.568
1.038
3.364
5.242
8.845
13.589
24.041
2.342
196 26.187
8.526
6.571
112.731
19.355
8.490 123.596
51.091
46.693
0
144.340
0
22.735
0
12.050
0
155.025
1.500
69.962
3.894
70.747
0
0
0
0
10
10
0
0
5
0
0
0
0
0
0
0
0
0
25
5.785
5.820
0
4.376
4.386
334.353
222.345
12.232
544.466
871.817
1.064.850
80
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der A.T.U AutoTeile-Unger Investment GmbH & Co.
KG, Weiden i.d.OPf., aufgestellten
Teilkonzernabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,
Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Teilkonzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft.
Die Aufstellung von Teilkonzernabschluss und Teilkonzernlagebericht nach
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der
gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage
der von uns durchgeführten Prüfung
eine Beurteilung über den Teilkonzernabschluss und über den Teilkonzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Teilkonzernabschlussprüfung entsprechend § 317 HGB unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch
den Teilkonzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung und durch den Teilkonzernlagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld des Teilkonzerns sowie
die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
in Teilkonzernabschluss und Teilkonzernlagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der
Jahresabschlüsse der in den Teilkonzernabschluss einbezogenen Unternehmen,
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungsund Konsolidierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Teilkonzernabschlusses und des Teilkonzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Nach unserer Beurteilung aufgrund der
bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Teilkonzernabschluss
der A.T.U Auto-Teile-Unger Investment
GmbH & Co. KG, Weiden i.d.OPf., den
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Teilkonzerns. Der Teilkonzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Teilkonzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
des Teilkonzerns und stellt die Chancen
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 16. April 2008
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Löffler
ppa. Häussermann
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Glossar
Organigramm
81
82
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Konzernlagebericht
Glossar finanztechnischer Begriffe
Anlagevermögen
Vermögensgegenstände, die dazu bestimmt sind, dauerhaft dem
Geschäftsbetrieb zu dienen.
Bruttoinvestitionen
Alle Investitionen werden „brutto“, ohne Wertberichtigungen und
vor Berücksichtigung von Erlösen aus Anlagenabgängen, erfasst.
Cashflow
Zahlungswirksamer Saldo aus Mittelzufluss und –abfluss.
EBIT
Abkürzung für „Earning before Interest and Taxes“ – Ergebnis vor
Zinsen und Steuern.
EBITDA
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
EBITDA-Marge
EBITDA im Verhältnis zum Umsatz. Je höher diese Kennzahl ist,
desto höher die Ertragskraft.
Gesamtkostenverfahren
Es wird das Betriebsergebnis durch Gegenüberstellung aller
Leistungen und Kosten einer Abrechnungsperiode ermittelt.
Während beim Gesamtkostenverfahren primär eine Unterteilung
nach Aufwandsarten wie Material, Personal und Abschreibungen
vorgenommen wird, gliedert sich das Umsatzkostenverfahren nach
Funktionsbereichen der Herstellung, der Verwaltung und des
Vertriebs. Der ausgewiesene Umfang der gesamten Aufwendungen
unterscheidet sich insofern, als beim Umsatzkostenverfahren als
Herstellungskosten nur die Umfänge erfasst werden, die zur Erzielung
der Umsatzerlöse angefallen sind, während beim Gesamtkostenverfahren
alle in der Periode entstandenen Aufwendungen ausgewiesen werden.
Goodwill
Der Geschäfts- oder Firmenwert ist ein immaterielles Wirtschaftsgut,
das beim Erwerb einer Gesellschaft den Wert der bestehenden
Organisation, des Images, des Kundenstamms usw. darstellt. Er bildet
den Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs
über den Anteil am Reinvermögen (Vermögen abzgl. Verbindlichkeiten).
Latente Steuern
Aktiv- und/oder Passivposten der Bilanz zum Ausgleich des Unterschieds zwischen Steuer- und Handelsbilanz.
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
Leveraged Buyout (LBO)
Zu wesentlichen Teilen fremdfinanzierter Kauf von Unternehmen oder
Unternehmensteilen. In der Regel erfolgt die Kapitalbeschaffung durch
Aufnahme von Bankkrediten bzw. durch die Emission von Anleihen.
Die Finanzierung der Zins- und Tilgungszahlungen erfolgt aus dem
zukünftigen Cashflow des übernommenen Unternehmens oder auch
häufig durch den Verkauf von Unternehmensanteilen.
Nettoverschuldung
Zinsstragende Verbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel und
kurzfristiger Wertpapiere.
Rechnungsabgrenzung
Posten auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz zur periodengerechten
Erfolgsermittlung. Unter die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
fallen solche Vorgänge, bei denen die Zahlung im alten geleistet
wurde, der Aufwand aber dem neuen Jahr zugeordnet werden muss.
Umgekehrt fallen unter die passiven Rechnungsabgrenzungsposten
solche Vorgänge, bei denen die Zahlung im alten eingegangen ist,
der Ertrag aber dem neuen Jahr zugeordnet werden muss.
Rohertrag
Umsatzerlöse plus Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen
zuzüglich sonstige betriebliche Erträge, vermindert um den Materialaufwand. Die Rohertragsmarge errechnet sich aus dem Rohertrag im
Verhältnis zum Umsatz.
Umlaufvermögen
Vermögensgegenstände, die dazu bestimmt sind, kurzfristig dem
Geschäftsbetrieb zu dienen (z.B. Material).
Zinssicherungsgeschäfte
Diese gehören zu den sogenannten Derivaten, die von anderen Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Aktienindizes oder auch Zinsen
abgeleitet sind. Sinn ist es, die Risiken künftiger Preisänderungen
abzufangen. Kauf oder Verkauf werden dabei in aller Regel zwar auf
einen künftigen Termin, aber zum heutigen Preis festgelegt. Zu den
Derivaten zählen insbesondere Swaps, Optionen und Futures.
83
Das zukunftsweisende A.T.U-Konzept für alle neuen Filialen
Modell der 500sten A.T.U-Filiale in Kempten
86
Vorwort
Die Geschäftsführung
Das Unternehmensprofil
Anleihe und Investor Relations
Organigramm und Beteiligungen
A.T.U Auto-Teile-Unger
Holding GmbH
Gesellschafter:
KKR (rd. 77 %)
Doughty Hanson (rd. 17 %)
Management (rd. 6 %)
100 %
A.T.U Auto-Teile-Unger
Beteiligungs GmbH
100 %
Bond-Emittent
A.T.U Auto-Teile-Unger
Investment GmbH & Co. KG
100 %
A.T.U Auto-Teile-Unger
Handels GmbH & Co. KG
100 %
A.T.U
Filial KG
100 %
A.T.U B.V.
Holland
(vereinfachte Darstellung)
100 %
A.T.U
Logistik KG
100 %
A.T.U s.r.o
Tschechien
100 %
A.T.U
Umweltservice
KG
100 %
A.T.U s.r.l
Italien
100 %
A.T.U
Austria KG
100 %
stama
GmbH
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Glossar
Organigramm
87
Impressum
Herausgeber
A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH, Weiden
Konzeption und Gestaltung
MC Partners Network Jutta Knoke,
München, Telefon 089 / 255 42 174
Modelagentur:
Lifestyle, Martine Weber,
Postfach 21 23, 92611 Weiden
Kontakt
A.T.U Auto-Teile-Unger
Investor Relations
Dr.-Kilian-Straße 11
92637 Weiden i. d. OPf .
Telefon: 0961 / 306-5644
Fax: 0961 / 306-5519
E-Mail: [email protected]
Internet: www.atu.de