Juli - Euroregion Elbe/Labe

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Juli - Euroregion Elbe/Labe
Montag, 01.07.2013
Wochenkurier Pirna
Sebnitz, Pirna
Grenzschließung wurde vertagt
cw
Hochwassersituation hat Auswirkungen
auf geplanten Straßenbau
Sebnitz. Zur Erinnerung: Durch das Hochwasser 2010 wurden wesentliche Teile der
Böschungsmauer, die die Böhmische Straße von und zum Grenzübergang abstützt, schwer
beschädigt. Diese Stützmauer muss, um die dauerhafte Grenzzufahrt überhaupt zu ermöglichen,
grundhaft saniert werden.
Nun will es die Ironie des Schicksals, dass das aktuelle Junihochwasser auch Auswirkungen auf die
geplanten Baumaßnahmen in Sebnitz hat. Das Sächsische Wirtschaftsministerium hat die
Baumaßnahmen für 2013 gestoppt. Das war das Ergebnis einer Beratung Mitte Juni im
Wirtschaftsministerium zwischen Vertretern des SMWA, dem Straßenbauamt und OB Mike Ruckh.
„Für die Entwicklung muss man Verständnis haben. Das Hochwasser bringt den Zeitplan
durcheinander, sodass die Zielstellung, alle Baumaßnahmen vor Wintereinbruch abzuschließen,
nicht gehalten werden kann", sagt OB Ruckh zur Situation. Damit ist auch die zeitweise
Grenzschließung dieses Jahr vom Tisch. Die jetzt gewonnene Zeit soll dazu genutzt werden, die
Planungen und diversen Vereinbarungen über die Kostenteilung zwischen Freistaat und der Stadt
Sebnitz zu Ende zu bringen.
Ebenso müssen Vereinbarungen über die notwendige Ertüchtigung der innerstädtischen Umleitung
noch ausgehandelt werden. Zudem will der Oberbürgermeister eine belastbare schriftliche Zusage,
dass der Freistaat 2014 verbindlich die beiden Baumaßnahmen angeht. „Auch darauf haben wir uns
in dem Gespräch weitestgehend geeinigt" informiert der OB Mike Ruckh. (caw)
In diesem Jahr werden Fahrzeuge weiter ungehindert über die Böhmische Straße zur Grenze rollen.
Foto: Wo
Montag, 01.07.2013
Bild.de
Tschechische Polizei fasst Drogenhändler an Grenze zu Sachsen
Prag (dpa) - Die tschechische Polizei hat einer mutmaßlichen Bande von Drogenhändlern im
Grenzgebiet zu Sachsen das Handwerk gelegt. Sechs Verdächtige sitzen nach Behördenangaben
wegen Rauschgifthandels mit Pervitin in Untersuchungshaft. Fahnder hatten teils verdeckt im
Umfeld eines Asienmarktes in der Gemeinde Petrovice ermittelt. Die Verdächtigen vietnamesischer
Herkunft hätten Synthetikdrogen in Mengen von jeweils einem bis zu mehreren hundert Gramm an
Abhängige und Dealer aus Deutschland verkauft, teilte die Polizei in Usti (Aussig) am Montag mit.
Der Wert der gehandelten Drogen habe sich auf umgerechnet mindestens 173 000 Euro belaufen.
Prag aktuell geht online
Mittwoch, 03.07.2013
Tschechien online
Neuer Online-Dienst für wachsende Zahl deutscher Auswanderer in Tschechien
Prag - Rund zehn Jahre nach dem Start des Informationsportals
Tschechien Online hat das Prager Redaktionsbüro Medialink
Communications Consult einen deutschsprachigen Nachrichtendienst
aus der tschechischen Hauptstadt gegründet.
Unter prag-aktuell.cz finden Tschechien-Interessierte seit Anfang
Juni täglich Zusammenfassungen der wichtigsten Themen aus
Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.
Prag aktuell: Neuer Online-Dienst für wachsende Zahl deutscher Auswanderer in Tschechien
Der Service richtet sich in erster Linie an Deutsche und Österreicher, die aus beruflichen oder
persönlichen Gründen in Tschechien leben.
Nach Angaben des Prager Statistikamts ČSÚ lag deren Zahl Ende vergangenen Jahres bei rund
20.000. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher sein, wenn man Studenten und Pendler
berücksichtigt, die von den Behörden in Tschechien nicht erfasst werden.
Mit dieser Ausrichtung setzt sich Prag aktuell von existierenden deutschen und englischen OnlineDiensten ab, die sich vor allem an Touristen wenden und ihre Inhalte entsprechend abstimmen.
"Nach unseren Erfahrungen unterscheiden sich die Interessen von Besuchern und sogenannten
Expats oder Auswanderern ganz stark", sagt Niels Köhler, einer der Autoren des Projekts. "Der eine
sucht Tipps für Unterkünfte, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten, der andere interessiert sich für
Wirtschaftsfragen, Politik oder lokale Themen. Dies wollen wir mit Prag aktuell berücksichtigen."
Dennoch gebe es zwischen den Zielgruppen auch Berührungspunkte. "Über praktische Kultur- und
Kneipentipps freuen sich Besucher und Bewohner gleichermaßen", ist sich Köhler sicher. Hier erfüllt
Prag aktuell mit seinem umfangreichen Veranstaltungskalender und Insidertipps die Funktionen
eines klassischen Stadtmagazins.
Der Service von Prag aktuell ist für die Benutzer gratis. Bei der Refinanzierung setzen die Macher
auf Werbung und Inserate (Branchenverzeichnis, Jobs, Kleinanzeigen). Mit diesem Modell hat sich
auch Tschechien Online seit 2004 erfolgreich behauptet. (gp)
Donnerstag, 04.07.2013
LVZ online
Leipzig erinnert am 9. Oktober 2013 erneut mit einem Lichtfest an die
Friedliche Revolution
Foto: LTM/Westend-PR Am 9. Oktober 1989 stellten
70.000 Menschen in Leipzig die Weichen für
grundlegende Veränderungen in Europa. Ihr gewaltloser
Protest und ihr mutiges Eintreten für freiheitlich
demokratische Grundrechte bereiteten die
Voraussetzungen für den Fall der Berliner Mauer.
Aus Anlass des diesjährigen Themenschwerpunktes Tschechien und Slowakei nimmt das Lichtfest
2013 besonders Bezug auf die historischen Ereignisse Prager Frühling 1968, Besetzung der
Deutschen Botschaft in Prag 1989, Ausreise der DDR-Flüchtlinge über Dresden nach Hof, aber auch
die Rückkehr nach 1989. Die Aspekte Verlust und Entfremdung in einer sich verändernden
Gesellschaft prägen die künstlerische Auseinandersetzung über verschiedene Ausdrucksebenen wie
Schauspiel, Video, Musik und Text.
Das Lichtest-Team der LTM GmbH arbeitet wieder mit dem künstlerischen Leiter Jürgen Meier
zusammen. Hinzu kommen auch in diesem Jahr weitere Künstler verschiedener Genres , darunter
der Leipziger Autor und Theaterregisseur Ralph Oehme, der Musiker und Produzent Mike Dietrich,
die Brünner Band „Ty Syčáci“, der Schriftsteller und Geschäftsführer des Deutschen
Literaturinstituts Leipzig, Claudius Nießen, ein Ensemble Leipziger Schauspieler sowie
Laiendarsteller aus Mitgliedern der Tanzschule Jörgens.
Leipzig: Die Stadt der Friedlichen Revolution
Leipzig pflegt eine lebendige Erinnerungskultur an den Herbst ’89. Zu den wichtigsten
Programmpunkten am 9. Oktober zählen das Friedensgebet und die Rede zur Demokratie. Das
Element Licht spielt seit 2007 eine bedeutende Rolle – damals wie im Folgejahr veranstaltete die
Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH eine „Nacht der Kerzen“. Im Jahr 2009 gedachten
rund 150.000 Leipziger und Gäste erstmals beim Lichtfest der Friedlichen Revolution. Nach "20
Jahre deutsche Einheit" (2010) widmet sich das Lichtfest seit 2011 einem europäischen Kontext
und nimmt die Entwicklungen in den Nachbarländern in den Blickpunkt: Polen (2011) , Ungarn
(2012) , ČSSR – heute Tschechien und Slowakei (2013). 2014 feiert Leipzig 25 Jahre Friedliche
Revolution mit einem großen gemeinsamen europäischen Lichtfest.
Donnerstag, 04.07.2013
Pirnaer Rundschau
Samstag, 06.07.2013
Sächsischer Bote
Musik kennt keine Grenzen
Europäische Sommerphilharmonie Gastspiel in der
Dresdner Kreuzkirche
... und die Bläser des international besetzten Orchesters.
Foto: PR Die Streicher der Europäischen Sommerphilharmonie ...
Dresden. Mit Werken von Mozart und Händel, von Smetana und
Dvorák sowie des schwedischen Komponisten Hugo Alfvén gastieren die Europäische
Sommerphilharmonie und -chor am 18. Juli ab 19.30 Uhr auch in der Kreuzkirche Dresden. Solistin
in dem Konzert ist die koreanische Sopranistin Guibee Yang, sonst engagiert an der Oper in
Chemnitz. Geleitet wird dieses außergewöhnliche Projekt von der schwedischen Dirigentin Kajsa
Boström.
Außergewöhnlich ist dieses Projekt, weil hierbei begeisterte Musikliebhaber im Chor und Orchester
neben Profis aus tschechischen und sächsischen Orchestern Pult an Pult sitzen, das Alter gemischt
ist von 7 bis 72 Jahren und die Mitwirkenden aus mehreren europäischen Ländern kommen. So
wirken Chöre aus Lodz und Usti nad Labem, Musiker und Musikerinnen aus der Schweiz, aus
Italien, Schweden, Dänemark, Rumänien, Bulgarien, Polen, Tschechien, Österreich und aus ganz
Deutschland mit - natürlich viele auch aus Sachsen.
Innerhalb weniger Tage wird gemeinsam das Programm erarbeitet, wobei die Proben öffentlich sind
und unmittelbar die verbindende Hingabe für die Musik aller Beteiligten spürbar wird. Seit
mehreren Jahren hat sich die Sommerphilharmonie und der Sommerchor zu einem der KonzertHighlights entwickelt.
In diesem Jahr gibt es neben dem Dresdner Konzert zwei weitere Auftritte am 16. Juli, 20 Uhr auf
der Bühne des Sommerkinos in Chomutov und am 17. Juli, 19 Uhr im Rahmen der Filmnächte auf
dem Chemnitzer Theaterplatz.
In der Kreuzkirche am 18. Juli ist Einlass ab 18.30 Uhr. Das Konzert beginnt 19.30 Uhr. Der
Kartenverkauf erfolgt über die Kasse der Kreuzkirche, Telefon 496 58 07, an den üblichen
Vorverkaufsstellen in Dresden, auf www.eventim.de und auch noch an der Abendkasse.
Pirnaer Personenschiffe fahren wieder
Freitag, 05.07.2013
Sächsische Zeitung
Die Pirnaer Personenschiffahrt Oberelbe hat nach dem Hochwasser ihren Linienverkehr auf der Elbe
wieder aufgenommen. Seit gestern fahren die Passagierschiffe gemäß dem Plan. Die MS „Bastei“
oder „Sächsische Schweiz“ legen täglich 9.15 Uhr am Elbeparkplatz in Pirna ab. Ziel ist
Herrnskretschen (Hrensko) mit Halt in Obervogelgesang, Stadt Wehlen, Kurort Rathen, Königstein
und Bad Schandau. Mittwochs und donnerstags geht es bis Decin, vorausgesetzt, mindestens 20
Gäste fahren mit.
Die Anleger sind größtenteils wieder nutzbar, sagt Schiffseigner Bernd Frenzel. Der in
Obervogelgesang sei versunken gewesen und instand gesetzt worden. In Wehlen legen Frenzels
Schiffe behelfsmäßig rechtselbisch oberhalb der Fähre an. Sein Anleger hatte sich während des
Hochwassers losgerissen. Ein Hubschrauber der Bundespolizei drängte ihn mit den Rotorblättern in
Copitz zwischen die Pappeln am Ufer. Dort liege er – schrottreif. (df)
Neue Regierung in Tschechien komplett
Freitag, 08.07.2013
Tschechien online
Ex-Premier Jan Fischer wird Finanzminister
Prag - In Prag ist die Regierungsbildung abgeschlossen.
Finanzminister im Übergangskabinett unter Jiří Rusnok wird der
frühere Ministerpräsident Jan Fischer (Foto), berichtet der OnlineDienst Prag aktuell.
Der parteilose Wirtschaftsmathematiker hat bereits einmal unter
ähnlichen Umständen die Geschicke des Landes geleitet.
Von 2009 bis 2010 stand nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung
unter Mirek Topolánek (ODS) als Premier an der Spitze einer Beamtenregierung.
Vergangenes Jahr versuchte Fischer, der als Premier große Popularität genoss, den erneuten
Einstieg in die hohe Politik und kandidierte um das Amt des Staatspräsidenten, schied aber in der
ersten Runde aus.
Der 62-Jährige wird auch das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten übernehmen. Im Duo
mit ihm verspricht sich Rusnok eine "vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik". (pa/gp)
Dienstag, 09.07.2013
Bild.de
Leipziger Lichtfest blickt nach Tschechien und in die Slowakei
Leipzig (dpa/sn) - Das Leipziger Lichtfest will in diesem Jahr an die politischen Ereignisse in
Tschechien und der Slowakei im Herbst 1989 erinnern. Zum Jahrestag, dem 9. Oktober, sei auf
dem Augustusplatz vor der Oper ein Theaterstück geplant, dass die Ausreiseversuche einer Familie
aus der DDR über Prag erzähle, teilten die Veranstalter am Dienstag in Leipzig mit. Die Friedliche
Revolution in Leipzig solle beim Lichtfest in einen Zusammenhang mit den großen
Freiheitsdemonstrationen in anderen damaligen Ostblock-Staaten gestellt werden, sagte Leipzigs
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).
Mittwoch, 10. 07.2013
Wochenkurier Pirna
Pirna
Zweite Chance für Pirnaer Skulpturensommer
Zum „Tag der Kunst“ gab es einen Vorgeschmack – seit 14. Juli stehen Skulpturen
wieder
Pirna. Anfang Mai wurde der Pirnaer Skulpturensommer unter dem provokanten Thema „Fragen
verboten", angelehnt an Wagners Lohengrin, eröffnet.. „Wir zeigen 37 zeitgenössische Plastiken in
den Bastionen auf dem Sonnenstein, den Richard-Wagner-Stätten Graupa und in ausgewählten
Schaufenstern der Innenstadt", freute sich damals Christiane Stoebe von der Galerie Am Plan, die
zusammen mit der Stadt dieses ungewöhnliche Projekt auf die Beine stellte.
Indes, die Freude war kurz, denn das Hochwasser bedrohte auch die einmaligen Skulpturen.
„Neben der Überflutung meiner Galerie, die bis Ende Oktober geschlossen ist, hat das
Elbehochwasser auch den Skulpturensommer ‚Fragen verboten‘, getroffen", bedauert Christiane
Stoebe. Zum Glück konnten alle Arbeiten aus den Schaufenstern in Sicherheit gebracht werden.
Vorerst konnte nur die Hälfte der Arbeiten gezeigt werden. Aber die couragierte Galeristin kurbelte
und organisierte, so dass seit 14. Juli wieder Skulpturen Schaufenster der Altstadt schmücken. „Ich
muss den Pirnaer Händlern danken, die trotz ihrer Sorgen so toll mitziehen und Möglichkeiten
gefunden haben, die Kunstwerke aufzustellen", so Christiane Stoebe. Nur für den großen Gepard
wird noch ein Domizil gesucht! Zum „Tag der Kunst" in Pirna, wurden im Vorraum des
Volckamersaales bereits Kunstwerke des Kunstvereins Decin gezeigt, denn „Fragen verboten" wird
als grenzüberschreitendes Projekt auch in Decin zu sehen sein. „Für den Wiederaufbau bitten wir
um Unterstützung. Schon 20 Euro helfen. Als Dankeschön bekommen Spender den Katalog zum
Skulpturensommer zugesendet", sagt Christiane Stoebe. Ktn: 0225735300, BLZ: 85050300;
Ostsächsische Sparkasse Dresden, Große Kreisstadt Pirna; „Spenden Hochwasser –
Skulpturensommer 2013". (caw)
Mittwoch, 10.07.2013
tagesschau.de
Nach Bespitzelungsaffäre
Neue Regierung in Tschechien vereidigt
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat heute eine neue Regierung vereidigt. Neuer
Ministerpräsident ist der Finanzexperte Jiri Rusnok. Der Regierung gehören mehrere
politische Weggefährten Zemans an. Rusnok selbst gehörte 2001 und 2002 Zemans
sozialdemokratischem Kabinett als Finanzminister an, danach war er mehrere Jahre lang
Industrie- und Handelsminister.
Ministerpräsident Rusnok (links) und Präsident Zeman
nach der Vereidigung der neuen Regierung.
Parlament lehnt Kabinett ab
Bislang lehnen alle im Parlament vertretenen Parteien
das Kabinett ab. Ministerpräsident Rusnok muss den
Abgeordneten innerhalb von 30 Tagen die
Vertrauensfrage stellen. Bei einer Niederlage müsste
Zeman einen anderen Ministerpräsidenten ernennen.
Da es dafür aber keine Frist gibt, könnte Rusnoks Kabinett zunächst kommissarisch im Amt
bleiben. Ein solcher Kurs könnte allerdings dazu führen, dass wichtige politische Aufgaben, wie die
Erstellung eines Haushaltsplans für 2014 hinausgezögert würden.
Vor rund einem Monat war der konservative Ministerpräsident Petr Necas wegen einer
Bespitzelungs- und Korruptionsaffäre zurückgetreten. Seine Büroleiterin war beschuldigt worden,
den militärischen Geheimdienst auf drei Menschen, darunter Necas getrennt lebende Frau,
angesetzt zu haben. Sieben weitere Personen aus dem Umfeld des Ex-Regierungschefs wurden der
Korruption und des Machtmissbrauchs beschuldigt.
Zwei Kreisräte haben für die Stasi gespitzelt
Donnerstag, 11.07.2013
Sächsische Zeitung
Zwei Mitglieder des Pirnaer Kreistags haben für das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit der
DDR gespitzelt. Das teilte Landrat Michael Geisler (CDU) nach einer Durchleuchtung der
Parlamentarier mit. Die Namen der Inoffiziellen Mitarbeiter können aus Datenschutzgründen nicht
genannt werden, hieß es weiter. Robert Läsker von der CDU-Fraktion forderte die Ex-IMs auf, ihren
Hut zu nehmen. Sie waren bereits bei früheren Überprüfungen aufgefallen. Thomas Klinger von der
Fraktion SPD/Grüne zweifelte indes den Sinn der Stasi-Überprüfung an. Sie sollte die politische
Hygiene fördern, stattdessen stünden nun Gerüchte im Raum. Daher könne man auf eine
Durchleuchtung verzichten, so Klinger. Es gibt ohnehin keine juristische Möglichkeit, die früheren
Spitzel aus dem Amt zu drängen. Zwei weitere Räte dienten in einer Militäreinheit, die der Stasi
unterstand, ein weiterer wurde angeworben – ohne Erfolg. (SZ/dsz)
Venezianische Gotik in Dubi
Donnerstag, 11.07. 2013
Sächsische Zeitung
Die Erzgebirgsstadt ist nicht nur um die Belebung ihres Kurwesens bemüht. Sie kann
auch mit einer sehr italienischen Kirche glänzen.
Von Heinz Strohbach
In Streifenmarmor präsentiert sich der Eichwälder Nachbau der Marienkirche.
Es war eine erstaunliche Leistung des Teplitzer Grafen Clary -Aldringen, den Nachbau einer
gotischen Kirche, so wie sie im 14./15, Jahrhundert in Venedig gebaut wurde, für Eichwald zu
realisieren. Spontan veranstalteten die Bürger der Stadt eine Sammlung, um dieses Vorhaben zu
unterstützen. Selbst der Marmor und andere Bauelemente wurden aus Italien bezogen.
In Streifenmarmor präsentiert sich der Eichwälder
Nachbau der Marienkirche.
Die gotische Basilika Madonna dell’Orto in Venedig.Fotos:
Heinz Strohbach
Das Original steht im Norden der Lagunenstadt. Es ist die Kirche „Madonna dell’Ora“, zu Deutsch
„Madonna im Garten“, weil eine in der Nähe aufgestellte Marienstatue als wundertätig galt. Ein
besonderer Bau, auf dessen Fassade in zwei Gruppen die Skulpturen der Apostel von den Brüdern
Massegne gefertigt wurden. Auch das Innere ist kostbar, weil Jacobo Tintoretto (1518 -1594), der
Maler des venezianischen Manierismus, für die Kirche großformatige Gemälde wie „Maria im
Tempel“ oder „Das jüngste Gericht“ schuf.
Doch es gibt auch Unterschiede: Wurde die venezianische Kirche aus rotem Marmor gebaut,
entschied man sich in Eichwald zu einem Streifenmuster aus rotem und weißem Marmor. Der
venezianische Professor Biaglio lieferte den Plan und beaufsichtigte. Den Bau leitete Heinrich
Siegmund aus Teplitz. Der Nachbau der Basilika aus dem Jahre 1898 wurde Grablege für
verschiedene Mitglieder der Familie Clary-Aldringen. Doch auch der österreichische Diplomat Karl
Fiquelmont wurde in der Eichwälder Marienkirche beigesetzt. Dieser war mit der Enkelin des
russischen Marschalls Kutusow (Tolstoi setzte ihm in seinem Roman „Krieg und Frieden“ ein
Denkmal) verheiratet. Fast kurios: Im Zweiten Weltkrieg erhielten Fassade und Skulpturen einen
Schutzanstrich, der in den Fünfzigerjahren wieder entfernt wurde. Übersehen kann man die
Eichwälder Basilika nicht, liegt sie doch links nahe der Hauptstraße nach Teplitz in einem kleinen
Park.
Dubi kann neben den Kureinrichtungen auch mit seiner Porzellanmanufaktur glänzen. 1864 kaufte
der Eichwälder Bürger Anton Tschinkel die untere Waldmühle und errichtete darin eine
Majolikaproduktion. 1885 erwarb die Firma Teuchert aus dem sächsischen Meißen die Fabrik und
führte die Porzellanproduktion ein. Besonders das Zwiebelmuster, für welches es eine Lizenz aus
Meißen gab, fand großen Anklang. Bis 1956 wurden die Stücke mit „Meißen“ im ovalen Rahmen
gekennzeichnet. Zu Zeiten des Inhabers Bloch umfasste die Zwiebelmusterproduktion 257 Formen.
Heute trägt die Firma den Namen „Cesky porzelan“ und die Zahl der Formen beträgt 660. Im
neuen 2013er Katalog finden wir das ganze Angebot. Interessenten können im Fabrikverkauf
Stücke erwerben.
Region Ústí bilanziert Flutschäden
Donnerstag, 11.07.2013
Sächsische Zeitung
Am schlimmsten hat es das Böhmische Flachland um Terezín erwischt.
Ústí nad Labem. Schäden in Höhe von 136 Millionen Euro – das ist die vorläufige Bilanz vom
Hochwasser Anfang Juni in der Region Ústí. Damit ist die Region gleich nach dem Bezirk
Mittelböhmen in Tschechien am schwersten von der Flut betroffen. Allein in den Städten und
Gemeinden wurden Schäden im Wert von umgerechnet 95 Millionen Euro gezählt. An der Spitze
der am schwersten betroffenen Gemeinden steht Terezín (Theresienstadt) mit 36 Millionen Euro
Schadenshöhe. Zu Terezín gehören die Dörfer Ceské Kopisty (Böhmisch Kopist), Nové Kopisty
(Deutsch Kopist) und Pocáply (Potschapl), die komplett unter Wasser standen. Auch Terezín selbst
war zum Teil überschwemmt, jedoch weniger, als noch beim Hochwasser 2002. Andere am
stärksten betroffene Gemeinden, wie Kresice (Kreschitz), Lovosice (Lobositz) und Litomerice
(Leitmeritz), liegen wie Terezín ebenfalls im Böhmischen Flachland. Bis heute leidet das Gebiet
unter einem hohen Grundwasserstand. Wiesen und Felder in Elbnähe stehen noch immer unter
Wasser. Nachdem der Notalarm Ende Juni aufgehoben werden konnte und die Aufräumarbeiten so
gut wie abgeschlossen sind, geht es nun an den Wiederaufbau. Dafür hat die tschechische
Regierung mehr als 300 Millionen Euro bereitgestellt. (stn)
Pirna warnt vor Nazi-Schulungszentrum
Donnerstag, 11.07.2013
Sächische Zeitung
Das Haus in Copitz soll einem Rechtsextremen aus Norwegen gehören. Doch gegen die
Pläne es gibt Widerstand.
Von Alexander Müller
Hier auf der Hauptstraße in Pirna-Copitz wollen Rechtsextreme nach
Aussage des Verfassungsschutzes Veranstaltungen abhalten.Foto:
Daniel Spittel
©- keine angabe im hugo-archivsys
Es sind nur zwei Zeilen auf Seite 109 des aktuellen sächsischen
Verfassungsschutzberichts: „In Pirna wurde der NPD von einer
Person ein Gebäude zur Verfügung gestellt. Nach Ausbauarbeiten
wollen es die Rechtsextremisten im Jahr 2013 für Veranstaltungen
nutzen.“
Dieses Gebäude befindet sich nach SZ-Informationen auf der
Hauptstraße in Pirna-Copitz, also im nördlichen Teil der Stadt, ganz in der Nähe einer Mittelschule
und deren Bushaltestelle. Eigentümer soll Eirik Ragnar S. aus Norwegen sein. Er ist nach
übereinstimmenden Szeneberichten einschlägig als europaweit agierender extrem rechtsgerichteter
Akteur bekannt, mit Verbindung zum militanten Milieu. Die NPD selbst will die Aussagen des
Verfassungsschutzberichts über geplante Veranstaltungen nicht kommentieren. „Ich kann dazu
nichts sagen. Das ist in der Schwebe“, sagte Kreisgeschäftsführer Hartmut Gliemann.
Laut Ausweisung auf dem lokalen Bauschild heißt der Bauleiter vor Ort MarcusG. Auch er soll eine
rechtsextreme Szenegröße sein. So soll der aus Halle/Saale stammende G. einen entsprechenden
Online-Shop betreiben. Er wird zudem mit der Ordnungsdienstorganisation „Selbstschutz
Deutschland“ in Verbindung gebracht, einer Nachfolgeorganisation vom „Selbstschutz SachsenAnhalt“, kurz „SS-SA“.
In Pirna rechnet man damit, dass das Gebäude als Schulungszentrum für extrem rechtes
Gedankengut verwendet wird. Veranstaltungen im Sinne von Konzerten oder öffentlichen
Versammlungen seien dagegen nicht möglich, da die Nutzung als Bürogebäude festgelegt sei, heißt
es aus dem Rathaus. Angst machen lassen will man sich jedenfalls nicht. Pirnas Oberbürgermeister
Klaus-Peter Hanke (parteilos) hat bereits mit Bürgern, Händlern und Verantwortlichen aus der
Nachbarschaft des Grundstücks gesprochen, unter anderem auch mit der Leiterin der nahen
Schule. Als Pirnaer Oberbürgermeister spreche er sich klar gegen jede Form von
Rechtsextremismus aus. „Aktivitäten von Extremisten in unserer Stadt werden wir nicht dulden“, so
Hanke. „Gemeinsam mit den Partnern in unserem Netzwerk und den demokratischen Kräften in
unserer Stadt stehen wir hinter den Copitzern.“
Er stößt damit auf offene Ohren. „Wir legen keinen Wert auf eine Beziehung zu rechtsradikalen
Vereinigungen und wir wollen mit diesen auch kein Geld verdienen“, unterstreicht etwa Joachim
Krieg, Regionaldirektor der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. „Wir selbst haben eine Filiale in
Pirna-Copitz und legen keinen Wert auf derartige Nachbarn.“ Aus Pirna sollen keine falschen
Signale an Unternehmen und Touristen gesendet werden. Nach der Elbeflut habe man so viel
Unterstützung und Hilfe aus ganz Deutschland erfahren, damit habe man auch die Pflicht, zu
beweisen, dass es richtig war. „Wir werden in unserer Stadt auch weiterhin Rückgrat zeigen“, sagt
Joachim Krieg.
Pirna wirbt künftig mit Sandstein
Donnerstag, 11.07.2013
Sächische Zeitung
Der neue Slogan vereint Natur, Kunst und Architektur. Zieht er aber auch viele Touristen
an?
Von Alexander Müller
Sandstein ist in Pirna überall und in fast jeder Form präsent. Ob
als Baustoff, als Exportschlager oder als Kunstobjekt, wie hier auf
unserem Foto eine Skulptur von Ralf Zickermann bei einer
Ausstellung auf dem Landschloss Zuschendorf. Nun soll der
Sandstein auch das Aushängeschild für die Stadt Pirna selbst werden. Archivfoto: Marko Förster
©marko förster
Pirna, Sandstein voller Leben! Mit diesem Spruch will die Stadt künftig ihr Marketing aufpolieren.
Die Werbe-Experten nennen so etwas eine Dachmarke. Damit die stimmig ist und funktioniert,
wurde zuerst eine Arbeitsgruppe gebildet, in der neben der Stadtverwaltung auch Vertreter von der
Stadtentwicklungsgesellschaft, vom Citymanagement und andere Fachkundige sitzen. Zudem
wurde ein Unternehmen damit beauftragt.
Die Dresdner Agentur „diamonds network“ kam zu dem Ergebnis, das Thema „Sandstein“ in den
Mittelpunkt zu stellen. Dabei sollen sich weitere für Pirna wichtige Attribute wie Canaletto, Wagner
oder die Sächsische Schweiz gut und leicht integrieren lassen. „Ein ausschlaggebender Punkt war,
dass bisher mit diesem regional fest verankerten Baustoff keine weitere Stadt wirbt“, erklärt Katrin
Burk, Mitinhaberin der Agentur. Vor allem aber spiegele die Thematik nahezu alle Epochen und
Facetten der Stadtentwicklung mit einer unvergleichlichen Vielfalt in den Bereichen Natur,
Architektur und Kunst wider. An touristischen Sehenswürdigkeiten in zahlreichen Städten Europas
versetze zudem der Pirnaer Sandstein, verbaut an Schlössern und Gärten, Touristen in staunendes
Entzücken. Ein weiterer wesentlicher Punkt: Sandstein stehe nicht nur für Pirnas Vergangenheit,
sondern vor allem auch für seine Gegenwart und Zukunft. „Pirna – Sandstein voller Leben“ biete
also Dynamik und Lebendigkeit, historischen Bezug und Bezug zur Region, eine positive
Ausstrahlung sowie Profilierung und Alleinstellung.
„Diese Dachmarke ist weder Ursache noch Wirkung – sie ist ein sehr gutes Mittel zu einem sehr
guten Zweck“, erläutert Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke. „Gerade jetzt, wo wir mit
aller Kraft in unserer Stadt die Schäden der Flut beseitigen, ist es wichtig, so schnell wie möglich
wieder zahlreiche Besucher für unsere Stadt zu begeistern.“
In den nächsten Monaten soll der neue Slogan samt Logo eingeführt werden. Durch die Ähnlichkeit
und Allgemeingültigkeit des bestehenden Logos mache sich der sofortige Umstieg in allen
Bereichen aber nicht erforderlich. Das spare Kosten. Im Anschluss sollen in Kooperation mit
zahlreichen Partnern, vor allem den städtischen Gesellschaften, verschiedenste
Marketingmaßnahmen umgesetzt werden, etwa um den Bekanntheitsgrad Pirnas weiter zu
erhöhen. Der Prozess werde auch zum Ende des kommenden Jahres noch nicht beendet sein, heißt
es aus dem Rathaus. Eine Bewertung und Analyse soll aber schon bis zum Sommer 2014 erarbeitet
werden.
Decins Schlosspark wird wieder bunt
Donnerstag, 11.07.2013
Sächsische Zeitung
In ihm wuchs die größte Seerose der Welt und er war Spital für die Rote Armee. Jetzt
sind die Südgärten wieder geöffnet.
Von Steffen Neumann
Graue Vergangenheit: Vor 25 Jahren erinnerte
nichts mehr an die lieblichen Schlossgärten. Sie
waren Parkplatz und Lager für das Spital der
Roten Armee, die auf Schloss Decín (Tetschen)
stationiert war. Im Hintergrund ist die Kuppel der
Kreuzerhöhungskirche zu sehen. Erst in den
letzten zwei Jahren wurde der Beton abgetragen
und durch die Gartenanlage ersetzt. Fotos:
Schloss Decín/Steffen Neumann
Im Jahr 1852 standen die Terrassen am südlichen Hang des Schlosses von Decín (Tetschen) im
Mittelpunkt der europäischen Öffentlichkeit. „Sogar der sächsische König Friedrich-August II. reiste
extra an“, erzählt die heutige Schlossverwalterin Iveta Krupicková. Der Grund war ein seltenes
Naturschauspiel: Das Erblühen der Victoria-Seerose. „Bis dahin war das auf dem europäischen
Kontinent noch niemand gelungen, sie zum Blühen zu bringen“, weiß Krupicková. Das die größte
Seerose weltweit ausgerechnet in Decín erblühte lag an dem ambitionierten Gartenbaumeister
Franz Josst in den Diensten der Tetschener Schlossherren von Thun-Hohenstein. Der Seerosenund Kamelienspezialist hatte auf den Terrassen beheizbare Gewächshäuser mit Wannen aufgebaut.
Der erste Versuch misslang zwar, doch am 11. Juli 1852, halb vier nachmittags, blühte die erste
von insgesamt 17 Blüten auf. Die Blätter der Seerosen erreichten einen stattlichen Durchmesser
von einem Meter und die Blütezeit hielt bis in den Oktober hinein an.
Graue Vergangenheit: Vor 25 Jahren erinnerte nichts mehr an die lieblichen Schlossgärten. Sie
waren Parkplatz und Lager für das Spital der Roten Armee, die auf Schloss Decín (Tetschen)
stationiert war. Im Hintergrund ist die Kuppel der Kreuzerhöhungskirche zu sehen. Erst in den
letzten zwei Jahren wurde der Beton abgetragen und durch die Gartenanlage ersetzt. Fotos:
Schloss Decín/Steffen Neumann
Wer durch die Südgärten des Schlosses spaziert, kann unverhoffte Entdeckungen machen. Mit
etwas Phantasie sind hier die zwei Giraffen in der Schlosswand zu erkennen.
Parkplatz und Garagen
„Das war auch das letzte Mal, dass die Gärten für eine breitere Öffentlichkeit geöffnet waren“,
erzählt Krupicková. Seit dem vergangenen Freitag ist das nun anders. Zwar reisten diesmal keine
hohen Gäste aus dem Ausland an und sie bekamen auch keine Riesenseerosen geschweige denn
Kamelien zu sehen. Doch der Vergleich mit dem 19. Jahrhundert hinkt. Denn das Gelände hat wie
das gesamte Schloss schwere Zeiten hinter sich. Seit 1932 war es eine Kaserne und vor allem die
letzten Jahre bis 1991, als die Rote Armee hier stationiert war, setzten dem Schloss zu. Die Gärten
dienten als Parkplatz, Lager und Garagen. Der frühere Speicher war Spital. Und auch in den letzten
Jahren boten die Gärten keinen schönen Anblick. Zuerst wurde das Schloss restauriert, die Gärten
mussten warten.
Insofern grenzt es an ein Wunder, dass es die Gärten überhaupt wieder gibt. Mit ihrer
Fertigstellung ist das gesamte Schlossensemble erstmals wieder komplett. „Es eröffnen sich ganz
neue Wege, das gesamte Areal wird miteinander verbunden“, nennt Krupicková den aus ihrer Sicht
größten Vorteil. Doch die Gärten sind mehr als Zugang zum Schloss. Bänke und Wiesen laden zum
Niederlassen ein, die Springbrunnen versprechen im Sommer Kühlung und auf einem kleinen Teich
finden sich sogar Seerosen, wenn auch ganz gewöhnliche. Die Südgärten setzen jedoch auf andere
Weise das botanische Erbe von Franz Josst fort. Dazu zählt der prächtige fast hundertjährige
Ginkgo, gleich gegenüber der Treppe vom ersten Schlosshof. Rechts auf der Wiese wurden ein
Tulpen- und ein Blauglockenbaum angepflanzt. Und seitlich der Terrassen wurde schon vor Jahren
ein Weinberg angelegt, der inzwischen jedes Jahr einige Flaschen vom edlen Tropfen abwirft. „Das
gartenbauliche Konzept orientiert sich am 18. Jahrhundert, als die Gärten angelegt wurden, auch
wenn die Aufzeichnungen aus der Zeit spärlich sind“, sagt Iveta Krupicková. Damals wurde auch
die Architektur an der Südseite des Schlosses geprägt: Der Teepavillon, der innen noch auf seine
Sanierung wartet, der Speicher, und oberhalb der Terrassen das Haus des Schlossgärtners mit der
früheren Orangerie. Gewächshäuser waren in dem Konzept jedoch nicht vorgesehen und damit
auch nicht die Wiederbelebung der berühmten Seerosenzucht. „Wir müssen auch auf die
Betriebskosten achten. Das wäre mit unserem Personal nicht zu machen gewesen“, räumt
Krupicková ein. Überhaupt das Geld. „Das reichte nur für die Gärten, nicht aber für das
benachbarte Gelände“, bedauert die Verwalterin. Deshalb sind speziell die Zugangswege zu den
Gärten vom Speicher nicht hergerichtet.
Benutzt werden dürfen sie zwar trotzdem, aber wann wieder Geld zur Verfügung steht, ist im
Moment nicht abzusehen. Die fast drei Millionen Euro teure Sanierung der Gärten sollte nämlich
eigentlich aus EU-Mitteln finanziert werden. Doch seit über einem Jahr, fließt aus Brüssel kein Geld
mehr. Grund sind Manipulationen mit EU-Geldern durch Beamte der Förderagentur in Ústí nad
Labem (Aussig) und die Weigerung der Region Ústí, eine Vertragsstrafe zu zahlen. Solange das
nicht passiert, muss Decín die Rieseninvestition allein stemmen.
Damit sinkt zugleich die Hoffnung für das Schloss auf weitere Gelder. Denn auch wenn
das Areal erstmals wieder fast vollständig erneuert ist, bleiben zwei dringende
Sanierungsfälle. Mit der Langen Fahrt und dem Rosengarten weisen zwei der
architektonisch wertvollsten Teile des Schlosses große Schäden auf. „Wir reparieren so
gut es geht, aber eigentlich brauchen wir ein neues Entwässerungssystem, damit die
Gebäude nicht weiter beschädigt werden“, benennt Krupicková das Hauptproblem des
Schlosses. Aber jetzt überwiegt bei der Verwalterin die Freude über die fertigen
Südgärten. Das größte Vergnügen bereitet ihr, beim Spaziergang noch nicht gekannte
Blickachsen zu entdecken: die Kuppel der Kreuzerhöhungskirche vom Teepavillon aus
gesehen oder die geschwungenen Bögen der Brücke über den Bärengraben. Sie wünscht
sich, dass die Gäste des Schlosses den neuen Park schnell erobern.
Freitag, 12.07.2013
bild.de
Regierung stimmt Welterbe-Bewerbung des
Erzgebirges zu
Markus Ulbig: Kabinett hat der Bewerbung zugestimmt.
Foto: J. Woitas/Archiv: dpa
Dresden (dpa/sn) - Das Erzgebirge kann sich als traditionelle
Bergbauregion länderübergreifend um den Titel Unesco-Welterbe bewerben. Sachsens Kabinett hat
am Freitag in Dresden der Bewerbung zugestimmt, wie Innenminister Markus Ulbig (CDU) mitteilte.
Zum Projekt gehören etwa 500 einzelne Objekte an 44 sächsischen Standorten, dazu kommen
weitere in Böhmen in Tschechien. Sachsen wird den deutsch-tschechischen Antrag für das
Nominierungsverfahren weiterleiten. «Der Antrag hat eine hohe Akzeptanz bei den Menschen in der
Region», sagte Ulbig und verwies darauf, dass der für die Bewerbung gebildete Förderverein
Montanregion Erzgebirge auf den Tag genau sein zehnjähriges Bestehen erfolgreich feiern kann.
Freitag, 12.07.2013
Dw.de
TSCHECHIEN
Jugendarbeitslosigkeit in Tschechien
steigt
Lange dachten die Tschechen: Jugendarbeitslosigkeit?
Die ist woanders. Nun steigen die Quoten. Die
Internationale Arbeitsorganisation warnt bereits vor
sozialen Unruhen.
Pavel Beer hat schon viel versucht. Der 23-jährige hat
ein wirtschaftliches Fachabitur mit Spezialisierung auf
Schienenverkehrswesen. Eine Arbeit bei der Bahn gab
es für ihn nicht. Der hagere Tscheche mit der
Stoppelfrisur ließ sich zum Schweißer umschulen. Erst
fand er einen Job. Für einen Monat. Dann ging sein
Arbeitgeber Bankrott. Seit zwei Jahren sucht Beer nun
Arbeit - vergeblich. "Ständig abgelehnt zu werden, das
ist deprimierend", sagt er und lässt die Schultern
hängen.
Pavel Beer: Verkehrswirt, Schweißer, arbeitslos
Lange dachte man in Tschechien, man bleibe von der Jugendarbeitslosigkeit verschont. Dem - wie
der Präsident des Europäischen Rates Herman Van Rompuy es nennt - "vielleicht dringendsten
Problem in der EU". Mit einer Quote von knapp 20 Prozent liegt das Land zwar noch unter dem EUDurchschnitt, seit der Wirtschaftskrise aber hat sich der Anteil der jungen Tschechen ohne Arbeit
verdoppelt. Inzwischen spricht man auch im Prager Arbeitsministerium von einer "drängenden
Situation". In ihrem neuesten Bericht zählt die Internationale Arbeitsorganisation ILO Tschechien
zu den Ländern, in denen soziale Unruhen drohen - auch wegen der wachsenden Zahl
perspektivloser Jugendlicher.
Absolventen ohne Zukunft
Filip Pertold: Die goldenen Zeiten sind vorbei
Mit dem postsozialistischen Wandel hat sich auch der
tschechische Arbeitsmarkt verändert. "Frische Absolventen
hatten lange einen sehr guten Stand", erklärt Filip Pertold,
Arbeitsmarktexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts IDEA.
Auf Absolventen warteten Stellen in neuen Branchen wie IT oder
Rechtsberatung. Seit rund fünf Jahren sind diese Zeiten vorbei.
Mit der Rezession kam der Einstellungsstopp. Berufseinsteiger
trifft das am härtesten. "Dabei müssen die Firmen gar nicht in großer finanzieller Not sein. Es
reicht, wenn sie unsicher darüber sind, wie es in Zukunft weiter geht", erklärt Pertold. Die strikte
Sparpolitik der vor kurzem abgesetzten Mitte-Rechts-Koalition habe die Unsicherheit befeuert.
Hilfe von der EU
Vor dem Regierungssturz war es noch gelungen, einige Maßnahmen gegen die schwindende
Beschäftigung auf den Weg zu bringen. Die werden auch aus EU-Geldern gespeist und entsprechen
teils der Linie, die die europäischen Arbeitsminister vor kurzem in Berlin beschlossen haben: Für
Unternehmen, die eine Stelle für junge Arbeitssuchende einrichten, gibt es Zuschüsse von bis zu
900 Euro im Monat. Derzeit läuft ein Pilotprojekt an, das Partnerschaften zwischen Fachoberschulen
und Unternehmen fördert. Jugendliche sollen dort theoretisch und praktisch ausgebildet werden.
Rufe nach einer grundsätzlichen Reform der Berufs- und Mittelschulen bleiben bislang ungehört.
Die Ausbildung ist oft praxisfern und bringt Spezialisten in Fachbereichen hervor, in denen es keine
Arbeit gibt - junge Leute wie den Schienenverkehrsfachmann und den Schweißer Pavel Beer.
Viel Hopfen, wenig Arbeit
Žatec: "Die Stadt, in der das Bier zu Hause ist"
Im strukturschwachen Nordböhmen, wo auch Beer lebt,
ist das besonders problematisch. Mit Hilfe des Projekts
"Krok Ke Kariéře" (Schritt zur Karriere) möchte er neue
Motivation und eine Arbeit finden. "Der Arbeitsmarkt hier
ist wirklich beschränkt", erklärt die Projektmanagerin
Irena Blahoutová. "Absolventen mit allgemeiner
Ausbildung sprudeln nur so aus den Schulen. Die Firmen
aber verlangen praktische Erfahrung, und die hat kaum
jemand."
Rund um das Städtchen Žatec gibt es zwar schier unendliche Hopfenfelder, Arbeit aber ist hier rar.
Mit ihrem Team versucht Blahoutová, die Jugendlichen für den Kampf um die wenigen Stellen
vorzubereiten: in Praktika sollen die Arbeitslosen erste Erfahrung sammeln, in Workshops lernen
sie, wie man in Vorstellungsgesprächen überzeugt.
Heute ist Englisch-Unterricht: Der Ton der Lehrerin ist zackig, der Unterricht frontal, das Niveau
niedrig. Das sei nötig, erklärt Blahoutová, denn aus den Schulen brächten die jungen Leute kaum
Vorwissen mit. Mit dem englischen Imperativ tut sich Beer schwer. Besonders praxisnah wirkt das
alles nicht. Erst die Grundlagen, dann berufsspezifische Konversation, erklärt die Lehrerin.
Jenseits der Zuschüsse
Kamila Rysová: Durch Umschulung zur Arbeit
Am Ende der insgesamt sechsmonatigen Schulung steht im
Idealfall eine Festanstellung. Seit Anfang des Jahres konnten laut
Blahoutová drei der Teilnehmer auf freie Stellen vermittelt
werden, zwei staatlich bezuschusste Stellen werden gerade vom
Ministerium geprüft, zwei konnten bereits geschaffen werden.
Eigentlich schult man auf administrative Jobs hin, aber in der
Praxis wird alles vermittelt, was greifbar ist.
Kamila Rysová ist heilfroh, dass es bei ihr geklappt hat. In einem umgebauten Wohnhaus mit
rissiger Fassade sitzt die 24-Jährige vor einem Flachbildschirm. Für eine Grafikagentur gestaltet sie
Etiketten und Firmenbroschüren - ihre Stelle wird über Blahoutovás Projekt mit knapp 580 Euro im
Monat bezuschusst. Fünf Monate ohne Arbeit möchte Rysová nicht noch mal erleben: "Ich muss
lernen, ich stehe ganz am Anfang und glaube nicht, dass ich zu Hause sitzen sollte." Es sind kleine
Unternehmen wie die Werbeagentur auf dem Dorfplatz von Dobroměřice, auf die die
Arbeitsvermittler in der Region setzen. Rysová lächelt. Sie ist sich sicher: auch wenn die Zuschüsse
auslaufen, ihre Stelle bleibt. Nordböhmens Strukturschwäche allerdings auch.
Samstag, 13.07.2013
Sächsische Zeitung
Warum der Hohnsteiner Kasper Knigge kennt
Für die Sendung „Unterwegs in Sachsen“ folgt ein Fernsehteam den Spuren des Kaspers.
Und entdeckt Überraschendes.
Von Marit Behner
Kamera ab, Ton ab: Das Team des MDR drehte mehrere
Passagen der Sendung „Unterwegs in Sachsen“ auf der
Burg Hohnstein. Foto: Steffen Unger
©- keine angabe im hugo-archivsys
Die Sonne heizt die Felsen auf, die Sicht ist klar und die
Vögel singen. Bessere Voraussetzungen hätte sich das
Team vom MDR für den Dreh seiner Sendung „Unterwegs in
Sachsen mit dem Hohnsteiner Kasper“ nicht wünschen können. Hohnstein präsentiert sich von
seiner Schokoladenseite, als das dreiköpfige Team um Kerstin Mempel am Freitag, dem 5. Juli, auf
der Burg Hohnstein zum Filmen anrückt.
Es ist bereits der zweite Drehtag, den das Fernsehteam auf der Burg verbringt. Gezeigt werden soll
neben der Jugendherberge und der Geschichte der Burg auch das sagenumwobene Bild des
Teufels, welches das Team gemeinsam mit Alpin-Technikern am Tag zuvor freigelegt hatte.
Angefangen hat alles mit der Einladung des Traditionsvereins Hohnsteiner Kasper. Kerstin Mempel,
eine der drei Redakteurinnen der Sendung, nahm damals an einem Kaspertag in Hohnstein teil und
wurde prompt vom Verein ermuntert, eine Sendung über Hohnstein zu drehen. Bei Recherchen
entdeckte Kerstin Mempel die Vielfalt von Geschichten und Legenden, welche die Burg Hohnstein
und den Kasper umgeben. „Dazu kommt, dass der Begründer des Hohnsteiner Puppenspiels, Max
Jacob, in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag feiern würde.“ Ein Grund mehr, der Burgstadt und
dem Kasper eine 30-minütige Sendung zu widmen.
„Unterwegs in Sachsen“ ist eine 17-teilige Sendereihe, die jede Woche vom MDR ausgestrahlt wird.
Mit den Partnern aus Sachsen-Anhalt und Thüringen teilt sich Sachsen den Termin am
Sonnabendabend und stellt alle drei Wochen einen besonderen Ort im Freistaat vor. Die
Moderatorin Beate Werner sieht den Sinn der Sendung besonders darin, Glanzpunkte in Sachsen
aufzuzeigen.
Ein Glanzpunkt ist die Burg Hohnstein auf jeden Fall. Am Freitag filmte das Kamerateam in einem
Raum der Jugendherberge und in der Folterkammer. „Wir wandeln für die Sendung zwar auf
Kaspers Spuren, aber nicht ausschließlich“, beschreibt Kerstin Mempel ihren Plan. „Die Burg war
zum Beispiel lange Zeit das Zuhause des Puppenspielers Max Jacob, der eng mit dem
Puppenschnitzer Theo Eggink zusammengearbeitet hat. Theo Eggink wiederum stammt aus der
Adelsfamilie der Knigges. Er war das schwarze Schaf der Familie und durfte deshalb den Namen
nicht führen. Also benannte er sich einfach in Eggink um – Knigge rückwärts gelesen. „Theo Eggink
ist derjenige gewesen, der dem Kasper jenes Aussehen gegeben hat, das er bis heute trägt“, hat
Kerstin Mempel erfahren. Das Wissen über den Kasper hat sie aus Max Jacobs Autobiografie und
aus den Erzählungen der Hohnsteiner, die den MDR bei der Umsetzung der Sendung unterstützen.
Doch nicht nur Informationen geben die Hohnsteiner dem Fernsehteam, sondern auch tatkräftige
Unterstützung. Für die Sendung organisierte der Aufnahmeleiter Frank Leichauer viele Termine mit
Bewohnern.
„Wir haben eine Sequenz in der Grundschule gedreht, und wir haben Kontakt mit einer örtlichen
Fotografengruppe aufgenommen. Dann beziehen wir noch einen Kinderzirkus mit ein, und wir
werden außerdem noch etwas auf der Brand-Aussicht filmen, wo wir auch prima versorgt werden“,
erzählt er am vorletzten Drehtag im Heimatmuseum in Sebnitz. Dort spielt die letzte Szene der
Sendung, in welcher der Kasper endlich auf die Moderatorin Beate Werner trifft. Auch das
Heimatmuseum ist eng mit Theo Eggink verbunden, denn dort wird sein Nachlass aufbewahrt.
Nach fünf Drehtagen schloss das Fernsehteam seine Arbeit in Hohnstein und Umgebung ab, nun
wird die Sendung für die Ausstrahlung vorbereitet.
„Unterwegs in Sachsen“, 10. August, 18.15 Uhr, MDR
Samstag, 13.07.2013
Sächsische Zeitung
Sächsische Tourismusregionen blicken optimistisch auf Ferienzeit
Nicht nur die sächsischen Schüler freuen sich über die
beginnenden Sommerferien. Nach dem trüben Winter
und der Juni-Flut könnten die Ferien die
Tourismussaison im Freistaat retten.
Von Franziska Höhnl, dpa
Die Sächsische Schweiz ist bei Touristen beliebt.
©dapd
Leipzig. Die sächsischen Tourismusregionen blicken
optimistisch auf die beginnenden Ferienmonate. Es sei
wichtig, das derzeit herrliche Sommerwetter zu nutzen, um nach dem wetterbedingt schwächeren
ersten Halbjahr die Gästezahlen wieder zu erhöhen, sagte die Sprecherin der Tourismus Marketing
Gesellschaft Sachsen (TMGS), Ines Nebelung. Für Juli und August melden viele Hotels in Dresden,
Leipzig, der Sächsischen Schweiz und dem Erzgebirge bereits gute Buchungslagen, wie eine
Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Die aktuell vorliegenden Zahlen für die Monate Januar
bis April wiesen zuvor mit 1,8 Millionen Gästen im Freistaat ein leichtes Minus von 0,2 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.
Einen Hauptgrund für die Rückgänge sehen die Touristiker im langen und trüben Winter. Nur
Leipzig meldet trotz aller Wetterkapriolen weiterhin einen wahren Touristenansturm. In die
Sächsische Schweiz kamen in den ersten vier Monaten zehn Prozent weniger Touristen. Auch das
Erzgebirge konnte von dem späten Schnee rund um Ostern nicht mehr profitieren und meldete
knapp fünf Prozent weniger Gäste als im Vorjahreszeitraum.
„Wir haben zwar die Skisaison verlängert, aber das konnte unsere Wintersaison nicht mehr retten“,
sagt Doreen Burgold vom erzgebirgischen Tourismusverband. „Bei den meisten Kurzurlaubern war
die Sehnsucht nach dem Frühling wohl schon größer.“ Für Juli und August rechnet der Verband mit
175.000 Gästen und etwa einer halben Million Übernachtungen. Familienhotels seien bereits gut
vorgebucht. Viele Herbergen rechnen jedoch auch mit vielen Spontanurlaubern.
Auf die setzt nach dem Juni-Hochwasser auch das Dresdner Umland. „Die Hälfte aller Gäste bucht
erfahrungsgemäß erst in den letzten vier Wochen“, sagt der Geschäftsführer des
Tourismusverbandes Sächsische Schweiz, Tino Richter. Viele Herbergen beeilten sich, nach der Flut
schnell wieder zu öffnen, um die Saison in den traditionell starken Monaten Mai bis Oktober doch
noch zu retten. „Eigentlich hatten wir im Juni so gute Vorbuchungsstände wie noch nie, doch dann
kam das Hochwasser dazwischen“, so Richter.
Die Landeshauptstadt rechnet nach Zuwächsen in den ersten vier Monaten für den Sommer mit
einem leichten Rückgang. „Die Menschen sind vor allem durch die Hochwasserberichterstattung
verunsichert und entsprechend zurückhaltend“, sagte der Manager des Dresdner Hotels
Taschenbergpalais Kempinski.
Nur den Leipzig-Touristen scheint das Wetter überhaupt nichts ausgemacht zu haben. Nachdem
sich das Jahr 2012 mit einem Anstieg der Gästeankünfte um mehr als zehn Prozent auf 1,34
Millionen bereits als Rekordjahr erwies, ging das Wachstum 2013 nahtlos weiter. „Wir sind selbst
positiv überrascht“, sagt Andreas Schmidt von der Leipziger Tourismus Marketing GmbH. Bei 6,3
Prozent mehr Gästen und 8,3 Prozent mehr Übernachtungen in den ersten vier Monaten seien
zahlreiche Großveranstaltungen wie die Berufe-WM „World Skills“ und die Festwochen zu den 200.
Jubiläen von Richard Wagner und der Völkerschlacht noch gar nicht eingerechnet.
„Wir haben seit vielen Jahren konstant starke Jubiläumsthemen, die für die Besucherströme
sorgen.“ Zudem zahle sich die Verbindung von Kulturereignissen und nahen Bade- und RadtourMöglichkeiten wie dem Leipziger Neuseenland inzwischen auch in den zuvor eher schwächeren
Sommerferien aus.
Die sächsischen Urlaubsanbieter setzen indes auch große Hoffnungen in eine zusätzliche
Imagekampagne des Freistaats. Dresden wirbt zudem ab der kommenden Woche mit Plakaten in
allen 73 deutschen ICE-Bahnhöfen um die Gunst kurz entschlossener Reiselustiger. (dpa)
Sonntag, 14.07.2013
Bild.de
Tschechien-Krimi wird romantischNecas liebt seine inhaftierte
Bürochefin
Vor vier Wochen trat der Ex-Regierungschef wegen der Blondine
zurück
Die Spatzen haben es schon während des TschechienKrimis von den Prager Dächern gepfiffen, aber jetzt ist es
offiziell: Vier Wochen nach seinem Sturz hat der frühere
tschechische Ministerpräsident Petr Necas (48) die
Liebesbeziehung zu seiner Ex-Büroleiterin Jana Nagyova eingeräumt.
„Ich habe eine Beziehung mit Jana Nagyova”, sagte Necas am Samstag der Zeitung „Pravo”. Auf
diese Beziehung verlasse er sich „für die Zukunft”. Pikant: Die Dame sitzt im Gefängnis, hatte
Necas im Juni seinen Job gekostet. Trotzdem: Die Liebe blüht!
Auf dem Höhepunkt einer Bespitzelungs- und Korruptionsaffäre, in die Nagyova
verwickelt sein soll, hatte Necas Mitte Juni seinen
Rücktritt angekündigt. Bei einer spektakulären
nächtlichen Razzia hatte die Polizei zuvor Nagyova, einen
Ex-Minister, sowie mehrere Generäle und
Geheimdienstmitarbeiter festgenommen.
Nagyova wird von maskierten Polizisten abgeführt
Foto: Imago
Nagyova wird vorgeworfen, politische Korruption in großem Stil organisiert zu haben. Sie soll
zudem die Geheimdienste missbraucht haben, um Necas' Ehefrau Radka, mit der er vier Kinder
hat, zu bespitzeln.
Dem Parlament in Prag liegt ein Antrag der Staatsanwaltschaft vor, die parlamentarische
Immunität des früheren Regierungschefs aufzuheben. Am Mittwoch vereidigte
Staatspräsident Milos Zeman ein Expertenkabinett, an dessen Spitze der neue
Ministerpräsident Jiri Rusnok (52) steht.
Montag, 15.07.2013
Tschechien online
Nationale Investitionsförderung - Tschechische Republik
Innovationen und Forschung bekommen Vorrang in Tschechien / Von Gerit Schulze
Prag - Mit einem Bestand von 100 Mrd. Euro ausländischer Direktinvestitionen ist die Tschechische
Republik einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte in Europa. In den letzten Jahren hat
Deutschlands Nachbar erfolgreich das Image einer verlängerten Werkbank abgestreift.
Die Regierung unterstützt vor allem Investitionsvorhaben mit hoher Wertschöpfung und
forschungsintensive Projekte. Neben Steuervorteilen winken günstige Finanzierungen und
ausreichend Produktionsflächen.
Allgemeine Fördermaßnahmen
Die Tschechische Republik ist auf dem Weg von einer stark industrialisierten Volkswirtschaft zu
einer wissensbasierten Ökonomie. Während das Land in den 90er Jahren besonders wegen seiner
günstigen Lohnstückkosten von westlichen Investoren als Fertigungsstandort gewählt wurde, so
will es sich in Zukunft mit innovativen Produkten, Dienstleistungen im Forschungs- und
Entwicklungssektor und einer höheren Wertschöpfung profilieren. Darauf zielen die staatlichen
Förderprogramme ab, die Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäfte unterstützen sollen.
Die staatliche Wirtschaftsfördergesellschaft CzechInvest ist in der Regel die erste Anlaufstelle für
ausländische Investoren. Die Agentur hat zehn Schlüsselbranchen definiert, die wichtig für das
Land sind. Sie schaffen entweder viele Arbeitsplätze oder bieten ein großes Forschungspotenzial:
Kfz, Luft- und Raumfahrt, Umwelttechnik, IT/Software, Shared Services, Elektronik/Elektrotechnik,
Maschinenbau, Lifesciences, Nanotech und grüne Mobilität.
In letzter Zeit kümmert sich CzechInvest vermehrt auch um die bereits im Land aktiven
Investoren. Das "AfterCare"-Programm sieht Unterstützung vor bei Expansion und Reinvestitionen,
beim Ausbau der Forschungsabteilungen, beim Beantragen und Ausschöpfen von EU-Mitteln, bei
der Suche nach Zulieferern (datenbankgestützt) sowie bei der Aus- und Weiterbildung von
Mitarbeitern.
Analog zur deutschen Förderbank KfW existiert auch in Tschechien eine staatliche
Entwicklungsbank, die Ceskomoravska zarucni a rozvojova banka (CMZRB). Sie hat in den
vergangenen 20 Jahren über 13.000 Kreditgarantien für Unternehmen gewährt und 7.300 Darlehen
im Gesamtvolumen von fast 20 Mrd. Kc ausgezahlt (780 Mio. Euro, durchschnittlicher Wechselkurs
Januar bis Mai 2013: 1 Euro = 25,69 Kc). Die Bank bietet unter anderem kleinen Betrieben bis 50
Mitarbeitern vergünstigte Garantien für Kredite bis 5 Mio. Kc an, die für Investitionen genutzt
werden (Programm "Zaruka"). Außerdem verfügt das Finanzinstitut über spezielle Produkte für
einzelne Regionen Tschechiens (siehe Abschnitt "Regionale Förderung").
Neben der Förderung großer Investitionen will die tschechische Regierung künftig verstärkt
Unternehmensgründungen unterstützen. Mit Mitteln des EU-Programms "Unternehmen und
Innovation" der EU wurde Ende 2012 ein Seed Fonds gegründet, der jungen Firmen in der
Startphase und in der Expansionsphase Risikokapital zur Verfügung stellen soll
(http://www.seedfondmpo.cz). Das Budget bis 2015 beträgt 1,3 Mrd. Kc. Mindestens 30% (in
der Startphase) beziehungsweise 50% (in der Expansionsphase) der nötigen Investitionen müssen
von privaten Geldgebern beigesteuert werden.
Junge und innovative Firmen können in den landesweit 13 Businessinkubatoren günstige
Büroräume anmieten (http://www.czechinvest.org/inkubatory). Diese Gründerzentren sollen
helfen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse schneller in marktfähige Produkte zu transferieren.
Sie befinden sich daher meist in der Nähe von technischen Universitäten und können in der Regel
bis zu drei Jahre lang angemietet werden. In den Inkubatoren stehen den Mietern oft
Laboreinrichtungen, Consultingdienstleistungen und Schulungsräume zur Verfügung.
Für kleine, spezialisierte Firmen bieten Industriecluster eine gute Möglichkeit, von Vernetzung,
Infrastruktur und einem spezialisierten Fachkräfteangebot zu profitieren. Der Aufbau dieser
Branchencluster wird mit EU-Mitteln unterstützt. Derzeit gibt es laut CzechInvest über 60 Cluster in
allen Landesteilen. Die Bandbreite ist groß und umfasst unter anderem IT, Nahrungsmittel, Textil,
Pharma, Maschinenbau, Baumaterialien, Holzverarbeitung und Medizintechnik. Innerhalb der
Clusterverwaltung gibt es in der Regel kompetente Ansprechpartner für Fördermöglichkeiten durch
den Staat oder durch EU-Programme (weitere Informationen:
http://www.czechinvest.org/en/czech-clusters).
Ein Schwerpunkt der Förderung in Tschechien wird künftig auch auf der Berufsausbildung, der Fortund Weiterbildung des Personals liegen. Die Kosten für solche Programme sollen besser steuerlich
geltend gemacht werden können.
Um die besonders von ausländischen Investoren kritisierten fehlenden Praxiskenntnisse
tschechischer Berufseinsteiger zu verbessern, hat die Regierung 2013 das Programm "Stage in
Firmen" gestartet. Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose, Berufsanfänger oder Arbeitnehmer, die
nach langer Pause wieder in den Job zurückkehren wollen. Die Kosten in Höhe von über 30 Mio.
Euro in den nächsten zwei Jahren werden aus EU-Fonds und Haushaltsmitteln finanziert. Von dem
Geld wird unter anderem ein Mentor vergütet, den die Unternehmen den Praktikanten an die Seite
stellen müssen. Dieser erklärt die Arbeit und Firmenphilosophie und verteilt Aufgaben.
Grundsätzlich können sowohl einheimische als auch ausländische Unternehmen, die in Tschechien
aktiv sind, Zuschüsse, Steuervergünstigungen oder Förderdarlehen für ihre Projekte aus EU-Fonds
in Anspruch nehmen. Das gilt ebenso für die Unterstützung aus EU-Strukturfonds, um die sich
deutsche Firmen bewerben können, die in Tschechien eine Tochtergesellschaft haben. Für
Unternehmen sind dabei vor allem die acht Operationellen Programme interessant. Die wichtigsten
sind "Unternehmen und Innovation", "Umwelt" und "Forschung und Entwicklung für Innovation",
deren Fokus auf der Förderung kleiner und mittelständischer Betriebe liegt.
Außerdem gibt es regionale Operationelle Programme (zum Beispiel "Mähren-Schlesien", "Nordost"
oder "Zentralmähren"), mit denen das wirtschaftliche Niveau der einzelnen Landesteile angeglichen
werden soll. Darüber hinaus fördert die EU in Tschechien Projekte der grenzüberschreitenden,
transnationalen und interregionalen Zusammenarbeit (Operationelle Programme "Polen Tschechische Republik", "Deutschland - Tschechische Republik" usw.)
Die aktuelle Förderperiode läuft seit 2007 bis Ende 2013. Das für Tschechien in diesem Zeitraum
vorgesehene Budget der Struktur- und Kohäsionsfonds beträgt 26,7 Mrd. Euro. Anschließend
beginnt der neue Förderzeitraum 2014 bis 2020, in dem für Tschechien rund 20,5 Mrd. Euro zur
Verfügung stehen sollen.
Steuerbegünstigungen
Um mehr Kapital in innovative Wirtschaftszweige zu lenken, hat Tschechiens Regierung 2012 das
Gesetz über die Investitionsanreize (72/2000 Slg.) überarbeitet. Neben Investitionen in die
verarbeitende Industrie können nun auch Technologiezentren und Zentren für strategische
Dienstleistungen eine Förderung in Form von Steuerbegünstigungen bekommen. Ziel der Novelle
ist es, mehr hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, die regionalen Unterschiede bei der
Wirtschaftsentwicklung zu verringern, mehr Produkte mit hohem Mehrwert und Exportpotenzial im
Land entstehen zu lassen und Tschechien insgesamt wieder attraktiver für ausländische Investoren
zu machen.
Gefördert werden Projekte in allen Landesteilen mit Ausnahme der prosperierenden Hauptstadt
Prag. Geltend gemacht werden können die Kosten für langfristige, materielle (Maschinen,
Immobilien) und immaterielle Anlagevermögen. In Regionen mit überdurchschnittlich hoher
Arbeitslosigkeit bezahlt der Staat einen Zuschuss von 50.000 Kc je geschaffenem Arbeitsplatz.
Neu ist, dass es künftig nicht mehr nur für fünf Jahre, sondern zehn Jahre lang Ermäßigungen auf
die Einkommen- beziehungsweise Körperschaftsteuer gibt (Normalsatz aktuell bei 19%). Die Höhe
der dafür mindestens zu leistenden Investitionen hängt von der Region und der Art der
Beschaffung ab. Außerdem hat Tschechien beschlossen, "strategische Investitionsvorhaben" direkt
zu subventionieren, durch die mindestens 500 neue Arbeitsplätze entstehen (in Technologiezentren
mindestens 120 Arbeitsplätze).
Regionale Förderung, Sonderwirtschaftszonen/Industriezonen
Neben staatlichen und europäischen Hilfsmitteln für die regionale Entwicklung haben auch die
tschechischen Gebietskörperschaften eigene Förderprogramme initiiert. In den meisten Bezirken
konzentrieren sich diese auf die Entwicklung des Tourismus, auf Denkmalpflege, Umweltschutz,
Ausbildung und Kultur. Einige Regionen haben dabei Sonderprojekte auf die Beine gestellt: In
Olomouc, Pilsen und Prag liegt ein Schwerpunkt auf der Gesundheitswirtschaft, das Gebiet
Vysocina setzt auf IT, Mittelböhmen, Karlovy Vary und wiederum Olomouc investieren in
Sicherheitstechnologien.
Darüber hinaus hat die staatliche Entwicklungsbank CMZRB für verschiedene Regionen Tschechiens
eigene Förderprogramme aufgelegt. In Mährisch-Schlesien unterstützt sie die
Städtebauentwicklung in Gemeinden ab 5.000 Einwohnern mit langfristigen, zinsgünstigen Krediten
von bis zu 100 Mio. Kc. Für die Projektfinanzierung können sich neben den Kommunen auch
Unternehmen bewerben, wenn sie in folgenden Bereichen investieren: Sanierung von BrownfieldIndustriegebieten, Bau und Modernisierung von Wohngebäuden, von Tourismusobjekten sowie
Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen.
Speziell für Unternehmensgründer in den Bezirken Olomouc und Mährisch-Schlesien hat die CMZRB
das Programm Inostart aufgelegt. Es sieht Bankgarantien für Kredite von bis zu 15 Mio. Kc in den
ersten drei Jahren nach der Firmengründung vor.
Im Bezirk Südböhmen vergibt die Förderbank an junge Firmen vergünstigte Kredite mit einer
Laufzeit von sechs Jahren und einem Festzins von 4% (für Start-ups maximal 500.000 Kc).
In Tschechien gibt es über 300 Gewerbegebiete, 150 Brownfield-Industrieparks und mehr als 20
Forschungs- und Technologiezentren. Vor allem im Großraum Prag und bei Ostrava existieren elf
Zollfreigebiete, in die Waren aus Drittstaaten außerhalb der EU eingeführt oder gelagert werden
können, ohne dass Zoll erhoben wird. Außerdem wurden sieben "Strategische Industriezonen"
definiert, die jeweils mehr als 200 Hektar bei Greenfield-Projekten oder 100 Hektar bei BrownfieldProjekten groß sind. Diese Zonen sind wichtigen Unternehmen vorbehalten, die besonders viele
Arbeitsplätze schaffen oder große Investitionssummen ins Land bringen.
Montag, 15.07.2013
euractiv.de
Karl Schwarzenberg: "Wie 1933 in Deutschland"
Prager Regierungs"putsch": Weckruf für die EU
Die EU hat mit Tschechien eine neue Demokratie-Baustelle. Der bisherige Außenminister
Karl Schwarzenberg schlägt Alarm. In einem Interview erinnert er an 1933 und 1948.
Auch Erhard Busek appelliert im Gespräch mit EurActiv.de an die EU-Spitze, nicht
zuzusehen.
Der bisherige tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg schlägt Alarm. Foto: dpa
Staatspräsident Milos Zeman bietet der Parlamentsmehrheit die Stirn und verstößt mit
der mutwilligen Ernennung eines Günstling-Regimes gegen demokratiepolitische Grndregeln. Zwei
prominente Elder Statesmen zeigen auf: Tschechiens Politik-Leitfigur Karl Schwarzenberg sieht
Parallelen mit den Ereignissen von 1933 und 1938. Und Österreichs Politik-Intellektueller Erhard
Busek, Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa und ehemaliger
Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa, sieht dringenden Handlungsbedarf bei
den Spitzen der EU.
Verfassungslücke als Basis
Seit Tschechiens sozialdemokratischer Präsident Milos Zeman vergangenen Mittwoch gegen den
erklärten Willen der Parlamentsmehrheit (s)eine neue Regierung unter der Führung von Jisi
Rusnok angelobt hat, hagelt es Kritik von allen Seiten.
Dem als eigenwillig bekannten Zeman wird Machtmissbrauch vorgeworfen. Er ignorierte er die
Tatsache, dass es nach dem im Juni erfolgten Rücktritt der konservativen Regierung von Petr
Necas im Prager Parlament weiterhin eine regierungsfähige Mitte-Rechts-Mehrheit gibt, die zudem
gewillt war, ihr Kabinett unter einer neuen Premierministerin fortzuführen.
Unter Ausnützung von Lücken in der Verfassung, die dem Präsidenten die Vollmacht gibt, den
Premier selbst zu ernennen, setzte er sich über alle Usancen hinweg und sein eigenes 15-köpfiges
Regierungsteam ein. Das "Expertenteam" gilt als Mannschaft von Freunden des Staatspräsidenten.
Viele Mitglieder der Regierung Rusnok sind Anhänger der außerparlamentarischen Partei der
Bürgerrechte (SPOZ), deren Ehrenvorsitzender Zeman ist.
Harsche Kritik an Zeman
Besonders harsche Kritik an diesem Vorgehen gab es dazu am Wochenende vom bisherigen
Außenminister Karl Schwarzenberg, der auch auf europäischer Ebene hohes Ansehen genießt. In
einem
Interview
(mit
der
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/3355211/1933deutschland.story
Kleinen Zeitung) sagte er: "Das ist ein Griff nach der Macht." Und dieser erinnere ihn an die
Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland und der Kommunisten in der
Tschechoslowakei 1948.
Schwarzenbergs Vorwurf
Schwarzenberg begründet diesen Vorwurf: "Zeman ist der erste vom Volk direkt gewählte
Präsident und glaubt, dass ihm das automatisch größere Vollmachten gibt. Er sagt, er halte sich
strikt an die Verfassung, sei aber nicht an Gepflogenheiten gebunden. Diese rein formelle
Interpretation der Verfassung haben in der Vergangenheit schon einmal diverse Herrschaften
genützt, um zur völligen Macht zu kommen: im Jänner 1933 in Deutschland und im Februar 1948
in der Tschechoslowakei. Als älteres Semester (Jahrgang 1937), das Diktaturen erlebt hat, werde
ich dagegen mit aller Macht kämpfen, die Legalität der Republik mit vollem Einsatz verteidigen."
EU auch in Demokratiefragen gefordert
Starke Worte, die eigentlich auch in den anderen Staatskanzleien der EU, vor allem aber bei der
EU-Kommission und dem EU-Parlament nicht nur Gehör finden sollten, sondern nach einer
deutlichen Reaktion verlangen.
Europa darf es sich nicht gefallen lassen, dass demokratische Spielregeln umgegangen werden.
Das findet jedenfalls Erhard Busek, Vorstand des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa,
einst österreichischer Vizekanzler, der sich besonders für den Demokratiedialog mit den mittel- und
osteuropäischen Ländern engagiert. Für ihn haben die Worte von Schwarzenberg großes Gewicht,
denn Schwarzenberg sei ein besonders "gewissenhafter Politiker", der wohlbegründet und
wohlüberlegt so schwere Vorwürfe erhebe.
Im Gespräch mit EurActiv.de appelliert Busek an die verantwortlichen EU-Politiker, etwas zu tun
und sich nicht mit dieser Vorgangsweise abzufinden. Zuzuwarten sei in dieser Situation völlig
unangebracht.
Auch Misstrauensvotum hindert nicht am Weiterregieren
Theoretisch hat der neue Premier noch 25 Tage Zeit, um im Parlament die Vertrauensfrage zu
stellen. Selbst bei einem Scheitern, was als wahrscheinlich gilt, kann Rusnok aber – und das macht
die Sache zusätzlich problematisch – bis zu den regulären Neuwahlen im Mai 2014 von Zemans
Gnaden weiterregieren.
Die Europäische Union aber dürfe sich das Image, nicht nur ein Wirtschafts-, sondern auch ein
"Demokratie-Bündnis" zu sein, nicht weiter ramponieren lassen. Schon in den letzten Monaten
habe sie es, so Busek, im Falle Rumänien ebenso wie in Ungarn verabsäumt, unmissverständlich zu
reagieren.
Montag, 15.07.2013
Sächsische Zeitung
Städte wehren sich gegen Zensus
Weil sie ein Absinken der Fördermittel befürchten, zweifeln 27 sächsische Gemeinden die
neuen Einwohnerzahlen an.
Von Thilo Alexe
©dpa
Dresden. Es geht um Menschen, und es geht um Geld. Nach der
jüngsten Volkszählung muss Sachsen seine Bevölkerungszahl um mehr
als 84000 nach unten korrigieren. Städte und Gemeinden kann das hart
treffen, sind doch staatliche Zuweisungen an Einwohnerzahlen gekoppelt.
27 Kommunen wehren sich gegen die Ergebnisse des Zensus und legen
Widerspruch ein.
Beispiel Freiberg: Die mittelsächsische Stadt rutschte bei der im Juni vorgestellten Erhebung unter
die Marke von 40000 Einwohner, wenn auch nur knapp. 39825 Menschen lebten nach den
Zensusberechnungen zum Stichtag 9. Mai 2011 in Freiberg. Verwaltungs- und Finanzbürgermeister
Sven Krüger (SPD) hat daran Zweifel.
Nach einer kommunalen Rechnung fällt die Zahl um 285 höher aus. Damit läge Freiberg wieder in
der bedeutsameren Klasse der Gemeinden mit mehr als 40000 Einwohnern. Was auf den ersten
Blick wie ein Verwaltungs-Pingpong wirkt, hat erhebliche finanzielle Auswirkungen.
„Es geht um eine Menge Geld. Die 285 Einwohner mehr oder weniger machen pro Jahr zwischen
einer viertel und einer halben Million Euro aus“, betont Bürgermeister Krüger. Deshalb habe die
Stadt Widerspruch beim für den bundesweiten Zensus in Sachsen verantwortlichen statistischen
Landesamt in Kamenz eingelegt. „Es geht darum, zu sehen, wie diese Zahlen ermittelt wurden“,
sagt Krüger.
Dieses Ansinnen haben auch andere. Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg legten ebenfalls
Widersprüche ein. In der Hauptstadt leben nach den Zensusergebnissen etwa 180000 Menschen
weniger als bisher geschätzt. Berlin drohen daher Mindereinnahmen aus dem
Länderfinanzausgleich von jährlich fast einer halben Milliarde Euro. Zudem muss die Stadt
womöglich 940 Millionen Euro für die vergangenen Jahre zurückbezahlen. Sachsen hat nach
Angaben des Innenministeriums auf dieses Mittel verzichtet. Allerdings werte eine interne
Arbeitsgruppe die finanziellen Folgen des Zensus für den Freistaat aus, wie ein
Ministeriumssprecher sagt. Trotz Verlusten liegt der Freistaat auch nach den Zensuserhebungen
knapp über der Marke von vier Millionen Einwohnern. Diese dürfte allerdings in den kommenden
Jahren unterschritten werden.
Die Widersprüche sächsischer Gemeinden haben zunächst zur Folge, dass die Einwohnerzahlen für
die einzelnen Kommunen nochmals geprüft werden. Der Zensus basiert nämlich auf einer
komplizierten Mischung aus Befragungen, Auswertung alter Daten und Hochrechnungen. In fast 70
sächsischen Städten wurden dazu vor zwei Jahren stichprobenartig Haushalte von Interviewern
besucht.
Zittau etwa zweifelt die Genauigkeit dieser Haushaltsbefragungen an – genau wie Weinböhla, wie
aus einer Übersicht des Innenministeriums hervorgeht. Zu den weiteren Städten, die Widerspruch
eingelegt haben, zählen demnach Freital, Pirna, Aue, Wilsdruff, Sebnitz und Kamenz.
Ob es nach einer Prüfung zu Klagen kommt, ist offen. Noch liegen nicht alle Begründungen beim
Landesamt vor. Für die Kommunen geht es dabei nicht nur um Finanzielles wie
Schlüsselzuweisungen und die Position im innersächsischen Finanzausgleich. Einwohnerzahlen sind
auch Grundlage für die Größe der Gemeinderäte und Infrastruktur-Planungen etwa zu Abwasserund Versorgungsnetzen sowie Kläranlagen.
Dass sich für Sachsen wie für ganz Deutschland ein Minus bei der Bevölkerungsgröße ergibt, liegt
unter anderem an Doppelmeldungen. Mehr als 24000 Sachsen waren mehrfach gemeldet, weil sie
sich vom alten Wohnort nicht abgemeldet hatten, wie Sachsens Statistikchefin Irene SchneiderBöttcher bei der Zensusvorstellung sagte. Zudem hätten Behörden Daten von Asylbewerbern und
Migranten gespeichert, die nicht mehr im Freistaat lebten.
Mit Wagner-App auf Spurensuche in Sachsen
Montag, 15.07.2013
Sächsische Zeitung
Dresden. Richard Wagners Spuren in Sachsen lassen sich künftig auch mobil per Tablet oder
Handy erkunden. Unter dem Namen „WagnerSachsen“ führt eine kostenlose App zu Stätten des
Komponisten in seinem Heimatland, teilte die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen am
Montag mit. Begleitet von Musik Wagners weist die App den Weg zu Lebensstationen wie der Alten
Nikolaischule in Leipzig, dem Lohengrin-Haus und dem Jagdschloss in Graupa oder der Oper in
Dresden. Auch ein biografischer Abriss zu Wagners Zeit in Sachsen ist vorhanden. Richard Wagner
wurde in Leipzig geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Dresden. In der Elbestadt
war er später Hofkapellmeister, er ließ hier mehrere seiner Opern uraufführen. (dpa)
Dienstag, 16.07.2013
Sächsische Zeitung
Skulpturensommer wird fortgesetzt
Auch der 1.Pirnaer Skulpturensommer blieb vom Juni-Hochwasser der Elbe nicht verschont. Und so
mussten die liebevoll in den Schaufenstern der Altstadt platzierten Plastiken, ebenso wie die
Händler, der Flut weichen. Am 4. Mai war die gemeinsam von der Stadt Pirna und der Galerie am
Plan gestaltete Ausstellung eröffnet worden. Zum Jubiläumsjahr Richard Wagners greift sie das
Leitmotiv der Wagner-Oper „Lohengrin“ auf – das Frageverbot. Sie sollte die Besucher bis Ende
September unter der Überschrift „Fragen verboten!“ ins Grübeln und Diskutieren bringen. Ein
Großteil der Ausstellungsstücke ist weiterhin in den eindrucksvollen Räumlichkeiten der Bastionen
zu sehen. Dank der vielen kooperativen Händler haben neun der Plastiken in den Schaufenstern
der Schloßstraße ein neues Zuhause gefunden, und weitere fünf Skulpturen stehen nun am Markt,
der gleichzeitig neuer Ausgangspunkt für den Rundgang ist. Trotz der Flut und der Aufräumarbeiten
hat die Innenstadt also Lebendiges und Kulturelles zu bieten. (SZ)
Mitarbeiter der Galerie am Plan werden ab morgen jeden Mittwoch, um 15 Uhr, eine Führung durch
die Bastionen anbieten. Für die geführten Rundgänge kann man sich im TouristService der Stadt
Pirna am Markt anmelden.
Freiwillige räumen Elbwiesen frei
Dienstag, 16.07.2013
Sächsische Zeitung
Spontan entmüllte eine Umweltgruppe das Ufer. Flaschen,
Plastikverpackungen, Kanister und Holz kamen weg.
Von Benjamin Schuke
Karl Redemann, Barbara Kaden und Isabella Asztalos (v.r.) räumen
angeschwemmte Äste in einen Container. Foto: Daniel Spittel
©- keine angabe im hugo-archivsys
41 junge Freiwillige entrümpelten das Rathener Ufer. Sie gehören zur Umweltgruppe unter dem
Dach der Paritätischen Freiwilligendienste. Am Niederrathener Ufer trugen die Jugendlichen
Treibgut auf den Radweg. Gemeindearbeiter Martin Rothe transportierte es später ab.
„Wir hatten eigentlich eine Expedition auf der Elbe geplant“, sagt Leiterin Claudia Taubold.
„Stattdessen haben wir dem Bürgermeister nun unsere Hilfe angeboten.“ Ursprünglich wollte die
Umweltgruppe Biberburgen und Eisvögel sowie den einen oder anderen Amethyst am Elbufer
entdecken. Doch der Müll an der Elbe störte sie zu sehr, um an den Plänen festzuhalten.
Karl Redemann, der zurzeit sein Freiwilliges ökologisches Jahr (Föj) auf dem Ökohof Pommritz
absolviert, formuliert es so: „Wir können nicht paddeln gehen, während hier alles abgesoffen ist.“
Der 22-Jährige hat sich nach der Ausbildung zum Krankenpfleger eine Aus- und Orientierungszeit
genommen. Isabella Asztalos, die zurzeit in einem Freiberger Naturkindergarten arbeitet, entdeckte
ein altes Kaninchenhaus. „Das ist viel zu schade zum Wegwerfen“, sagte sie und stellte es beiseite.
Zehn Fuhren Unrat kamen zusammen.
Dienstag, 16.07.2013
Sächsische Zeitung
Festival Mitte Europa im Tom-Pauls-Theater
Nach einer Reihe von klassischen Abenden gastiert das Festival Mitte Europa am Donnerstag, dem
18. Juli, im Tom-Pauls-Theater. Das Viklický-Trio präsentiert dynamischen Mainstream-Jazz,
gepaart mit der Melodienseligkeit der böhmischen Folklore. Zu Ehren des tschechischen
Präsidenten Václav Havel komponierte Viklický 2004 eine Jazz-Suite. Zusammen mit der
tschechischen Geigerin Maasha kommt Emil Viklický im Rahmen des Festival Mitte Europa am 18.
Juli, 19.30 Uhr, ins Tom-Pauls-Theater nach Pirna. (SZ)
Dienstag, 16.07.2013
Pirnaer Rundschau
Fragen verboten – Ausstellung der Partnerstädte Pirna und Decín
Ausstellung der Partnerstädte Pirna und Decín erhält als eines von siebzehn deutschtschechischen Vorhaben EU-Förderung
Foto: Euroregion Elbe/Labe
Am 28. Juni 2013 entschied der binationale
Lokale Lenkungsausschuss in Decín über die
Förderung von siebzehn deutsch-tschechischen
Vorhaben mit rund 204 Tausend Euro aus Mitteln
der Europäischen Union - Kleinprojektefonds Ziel
3 in der Euroregion Elbe/Labe.
Neben den Förderanträgen, zum Beispiel aus
dem Bereich Kultur für die grenzüberschreitende
Ausstellung „Fragen verboten“, aus dem
Sportbereich für die geplante Veranstaltung „EURadnight-Omnium 2013“ oder dem Bereich
Soziales mit dem deutsch-tschechischen Projekt „Freiwilligendienst über Grenzen“, wurde auch das
Projekt zum Erfahrungstransfer im Bereich der Durchführung von Schülermobilitäten vor dem
Hintergrund des Europäischen Leistungspunktesystems für die berufliche Bildung (ECVET) als auch
die Entwicklung von Kooperationsstrukturen in diesem Bereich von der Dresdner Akademie für
berufliche Bildung gGmbH (AFBB) bestätigt.
Bisher konnten sich 223 Projekte für die Förderung qualifizieren. Das entspricht einem
Fördervolumen von über 2,8 Millionen Euro.
Im Kleinprojektfonds Ziel3/Cíl3 in der EUROREGION ELBE/LABE, stehen für das Jahr 2013 noch
finanzielle Mittel zur Verfügung und können durch interessierte Projektträger und Akteure der
grenzübergreifenden Zusammenarbeit mit Tschechien in den Geschäftsstellen der Euroregion in
Pirna und Ústí nad Labem abgerufen werden. Bei der Vorbereitung der neuen Anträge ist jedoch zu
beachten, dass auf Grund der Beendigung des Förderzeitraumes der EU 2007 – 2013 die deutschtschechischen Vorhaben spätesten bis Mitte des Jahres 2014 realisiert werden müssen.
Weitere Informationen unter: www.ziel3-cil3.eu; www.euroregion-elbe-labe.eu
Startschuss für Förderanträge
Dienstag, 16. Juli 2013
Sächsische Zeitung
Noch laufen die Gespräche zwischen Bund und Ländern.
Sachsen macht aber schon Nägel mit Köpfen und verteilt seit
heute Geld für den Wiederaufbau nach dem JuniHochwasser.
Aufräumen in Grimma: Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr
beseitigen nach dem Mulde-Hochwasser Schlamm vom Marktplatz.
©dpa
Dresden. Vom Hochwasser betroffene Unternehmen, Privatpersonen und Vereine in Sachsen
können von heute (Dienstag) an staatliche Wiederaufbauhilfen beantragen. Die Anträge werden mit
wenigen Ausnahmen von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) bearbeitet; für Schäden an Straßen
und Brücken ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr zuständig. Antragsformulare könne auf
der Homepage der SAB unter www.sab.sachsen.de abgerufen werden.
Privatpersonen sollen bis zu 50 Prozent der Gebäudeschäden ersetzt bekommen. Gleiches gilt für
Schäden an Gewerbe- sowie Vereinsräumen. Der Mindestschaden muss 5.000 Euro betragen, bei
Vereinen liegt die Grenze bei 2.000 Euro. Kommunen können für den Wiederaufbau zerstörter
Infrastruktur mit Zuschüssen von bis zu 90 Prozent rechnen. Unternehmen mit bis zu 500
Mitarbeitern können einen Zuschuss von 50 Prozent der Kosten erhalten, die maximale Höhe
beträgt 100.000 Euro, in Härtefällen kann es bis zu 200.000 Euro geben.
Das Geld kommt aus dem nationalen Wiederaufbaufonds, aus dem Sachsen voraussichtlich 1,7
Milliarden Euro erhält. Das Kabinett hatte in der vergangenen Woche die entsprechenden
Wiederaufbau-Regelungen beschlossen, obwohl die Bedingungen mit dem Bund noch nicht
endgültig ausgehandelt sind. Das Juni-Hochwasser hatte nach derzeitigem Kenntnisstand in
Sachsen Schäden von rund 1,9 Milliarden Euro angerichtet. (dpa)
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/sachsen/startschuss-fuer-foerderantraege-2618593.html
„Es gibt gute Radrouten, nur kennt sie niemand“
Mittwoch, 17.07.2013
Sächsische Zeitung
Eine Planerin hat die Wege in der Sächsischen Schweiz analysiert. Und sagt, wie es
besser werden könnte.
Lisa Windelband ist Ingenieurin, sie arbeitet beim Büro GRAS in Dresden. Die
25-Jährige beschäftigt sich mit Stadt- und Radverkehrsplanung.
©- keine angabe im hugo-archivsys
Frau Windelband, ist die Sächsische Schweiz – mal abgesehen vom Elberadweg
– mit ihrer bergigen Landschaft überhaupt für Radtourismus geeignet?
Lisa Windelband ist Ingenieurin, sie arbeitet beim Büro GRAS in Dresden. Die
25-Jährige beschäftigt sich mit Stadt- und Radverkehrsplanung.
Ja, auf jeden Fall. Die Landschaft macht doch den eigentlichen Reiz der Region aus. Außerdem gibt
es einerseits genügend sportlich ambitionierte Radfahrer, die gerade das suchen. Andererseits kann
man bei uns, wenn man aus dem Elbtal raus ist, relativ flache Strecken fahren. Und wer es
bequemer haben möchte, der nimmt den Fahrradbus.
Sie haben im Auftrag des Landkreises eine Analyse erstellt. Wie ist der Zustand der Wege und
Routen? Gibt es Defizite?
Für den Radtourismus braucht man nicht überall Radwege neben der Straße, Forst- und
Landwirtschaftswege sind sogar besser geeignet. Solche gibt es in der Sächsischen Schweiz sehr
viele. Sie sind zum Teil sogar asphaltiert, aber dort fährt kaum einer lang, weil niemand weiß, dass
sie da sind. Es gibt ganz wenige Netzlücken im Straßen- und Wegenetz in der Sächsischen
Schweiz, wo man ein kleines Stück neu bauen müsste. Das ist aber ein ganz geringer Anteil.
Wie sieht es mit ausgeschilderten Routen aus?
Die gibt es so in der Sächsischen Schweiz kaum. Außer dem natürlich sehr bekannten Elberadweg
sind da die Mittellandroute zu nennen und der Radfernweg Sächsische Mittelgebirge, der bis zum
Herbst im linkselbischen Teil eingerichtet wird. Dazu gibt es Fördermittel aus dem EU-Programm
Ziel3. Aber selbst am Elberadweg fehlen noch Wegweiser oder sie entsprechen dem Standard nicht.
Ein Beispiel ist Wehlen, wo man an einer Stelle den richtigen Weg selber finden muss. Und in
Rathmannsdorf ist die Beschilderung total verwirrend, obwohl der Elberadweg ein Aushängeschild
der Region ist.
Das größte Defizit ist also, dass Wegweiser fehlen…
Genau, es gibt viele gut zum Radfahren geeignete Wege, aber man findet sie nicht, wenn man als
Radtourist in die Region kommt. So eine Wegweisung ist natürlich auch Werbung für die Region
und das Radfahren hier.
Wie sieht das ideale Netz aus?
Wir wollen, dass mehr Touristen in die Region kommen, und die, die kommen, lange bleiben. Dazu
muss man Angebote schaffen. Ein Radtourist will nicht im Wald im Kreis fahren und Bäume sehen.
Es geht darum, die Gäste zu den Sehenswürdigkeiten zu führen sowie ihnen Tagestouren
anzubieten, die landschaftlich besonders reizvoll sind.
Nun schlagen Sie selbst neue Routen vor. Welche sind das?
Zuerst empfehle ich die Umsetzung der in der Radverkehrskonzeption Sachsen geplanten Routen:
Radfernweg Sächsische Mittelgebirge, Napoleonweg, Rübezahlradweg. Weitere Hauptrouten
könnten von Wehlen über die Bastei nach Bad Schandau führen sowie von Bad Schandau über
Papstdorf, Cunnersdorf und die Festung Königstein nach Pirna.
Geht das ohne Neubau?
Nur an kleinen Teilstücken der Routen sind Maßnahmen notwendig: Am Napoleonweg ist ein 500
Meter langer Abschnitt eines Feldweges schlecht befahrbar und sollte asphaltiert werden. Meine
vorgeschlagene Route zur Bastei führt etwa 800 Meter über die S165. Dort wäre ein
straßenbegleitender Radweg gut. Alternativ könnte die Verkehrssicherheit auch durch ein
Tempolimit von 70 km/h verbessert werden. Und auf der Route zwischen Festung Königstein und
Pirna muss bei Krietzschwitz ein etwa ein Kilometer langer Feldweg ausgebaut werden, da man auf
der Bundesstraße nicht fahren darf und es auch nicht will.
Wie haben Sie Ihre zwei Routenvorschläge entwickelt?
Ich habe geschaut, wo es wichtige Orte und Sehenswürdigkeiten gibt, die angebunden werden
müssen. Das habe ich mit einer von mir erstellten Problemkarte verglichen. Die sollte neben den
stark befahrenen Straßen auch die Unfallschwerpunkte enthalten – solche sind allerdings nicht
vorhanden, zumindest nicht mit Blick auf Radfahrer. Daneben lag die Karte von benutzbaren
Waldwegen. Letztlich bin ich selbst auf das Fahrrad gestiegen und bin 400 Kilometer geradelt, um
mögliche Strecken zu testen.
Welche Kosten sind mit den Radrouten verbunden? Und wer soll es bezahlen?
Die Wegweisung kostet im Schnitt 250 Euro pro Kilometer. Beim Neubau von Radwegen liegt der
Preis bei rund 150 000 Euro je Kilometer. Das ist nicht wenig, aber es gibt für alle Maßnahmen der
Radverkehrsförderung großzügige Fördermittel, sodass die Rathäuser am Ende oft nur ein Fünftel
der Kosten bezahlen müssen. Damit nicht jede Gemeinde ihr eigenes Ding macht, sollte der
Landkreis die Koordination übernehmen und zusammen mit den Städten und Gemeinden handeln.
Die Fragen stellte Domokos Szabó
Mittwoch, 17.07.2013
Sächsische Zeitung
Bisher über 4000 Gäste bei Sandstein und Musik
Zur Halbzeit der Konzertreihe „Sandstein und Musik“ ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz.
Mit 4324 verkauften Karten bei 5679 angebotenen Plätzen steht eine Auslastung von 76,1Prozent
zu Buche. Acht der bis zur Sommerpause durchgeführten 17 Konzerte waren ausverkauft. Der
zweite Teil startet mit einem Benefizkonzert zugunsten vom Hochwasser Betroffener am 1.
September in der St.-Marien-Kirche zu Pirna. Dort spielt das Solistenensemble Virtuosi Saxoniae.
(SZ)
Donnerstag, 17.07.2013
Pirnaer Rundschau
Ein großes Fest auf der schmalen Spur
Mittwoch, 17.07.2013
Sächsischer Bote
Jubiläum Seit 130 Jahren Weißeritztalbahn
Seit 130 Jahren dampft die Kleinbahn durch den "Grund"
Foto: Christoph Pohl
Freital. Am dritten Juli-Wochenende lädt die Weißeritztalbahn zum Jubiläumsfestival ein. "Zum
130sten Geburtstag legen wir in diesem Jahr noch eine Schippe drauf", unterstrich Gabriele Clauss,
Marketingleiterin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) bei der Vorstellung des Programms zum
Schmalspurbahn-Festival auf der Weißeritztalbahn. "Für
Deutschlands dienstälteste Schmalspurbahn haben die Sächsische
Dampfeisenbahn, die IG Weißeritztalbahn, viele Partner und wir
ein buntes Programm vorbereitet."
Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den vergangenen vier
Jahren mit jeweils 8000 bis 11000 Besuchern erwarten die
Veranstalter auch 2013 regen Betrieb auf und neben der
schmalen Spur. In diesem Jahr steht das Festwochenende am 20.
und 21. Juli unter dem Motto "130 Jahre Weißeritztalbahn".
Den Besuchern bieten sich zwei abwechslungsreiche Tage entlang
der 15 Kilometer langen Strecke: Einige Züge sind mit historischen Wagengarnituren unterwegs.
"Insgesamt stehen am gesamten Festwochenende vier Lokomotiven unter Dampf: Je zwei Loks der
Gattungen IV K und VII K ziehen die Wagen durch den Rabenauer Grund", ergänzte Mirko Froß,
stellvertretender Betriebsleiter der SDG. Die Züge pendeln zwischen den Veranstaltungsorten
Freital-Hainsberg, Freital-Coßmannsdorf, Spechtritz, Seifersdorf, Malter und Dippoldiswalde.
Start des Festivals ist am Sonnabend um 10 Uhr auf dem Bahnhof Freital-Hainsberg. Dann heißt es
Einsteigen und sich auf die 750 mm breite Spur begeben, beispielsweise im Cabrio-Wagen, der
Platz für 30 Fahrgäste bietet.
"In diesem Jahr fahren die Old Boys aus Tschechien erstmals in vier Zügen mit", erläuterte
Gabriele Clauss. "So kommen die Besucher mit Dixie und Dampf von Station zu Station." An vielen
Bahnhöfen und Haltepunkten laden Angebote zum Aussteigen und Verweilen ein. So ist das
Gelände am Hainsberger Bahnhof der Dreh- und Angelpunkt des Festivals.
Nach dem Juni-Hochwasser sind noch nicht alle Wege wieder passierbar, aber für Wanderung hat
die Gästeführerin eine wunderbare Alternative gefunden", sagte Gabriele Clauss. "Ein besonderer
Höhepunkt ist in diesem Jahr natürlich auch der Geburtstag der Talsperre Malter. Konzerte, Partys
und Events rund um den See laden zum Ausflug ein und die Schmalspurbahn bringt alle Besucher
sicher hin und auch wieder zurück."
Neben dem traditionellen Zug zum Höhenfeuerwerk am Samstagabend hat der VVO über das
gesamte Festwochenende hin zusätzlich 30 Züge bestellt, die also u.a. auch die Nachtschwärmer
ab Malter wieder nach Hause fahren könne.
www.weisseritztalbahn.com
Donnerstag, 18.07.2013
Sächsische Zeitung
„Die Sachsen glauben, das Land käme zu kurz“
Für Bahnchef Rüdiger Grube steht der Freistaat bei
Investitionen in die Schiene gut da. Er sieht auch andere
Baustellen.
Von Michael Rothe
Rüdiger Grube löste 2009 Hartmut Mehdorn als Konzernchef ab, der
nach der Datenaffäre gehen musste. Zuvor war er in
Führungspositionen u. a. bei Deutsche Airbus GmbH und Daimler-Chrysler. „Ich hatte immer
Themen an der Backe, die keiner gern machte, und wollte endlich mal der Alleinchef sein“, erklärt
der promovierte 61-jährige Hamburger seinen Einstieg bei der Bahn.
©Ronald Bonß
Rüdiger Grube ist mal wieder auf Überlandpartie. Das macht der Vorstandschef der Deutschen
Bahn öfter: um den oft gescholtenen Bahnbetrieb und die teils marode Technik zu testen, vor allem
aber, um mit den Mitarbeitern vor Ort zu reden. In Dresden unterschrieb er eine lang angekündigte
Planungsvereinbarung zur besseren Anbindung Westsachsens, überzeugte sich vom Baufortschritt
am Hauptbahnhof, und er beantworte Fragen der SZ. Teil eins des Exklusivinterviews lesen Sie
heute.
Herr Grube, die Klimaanlage der Sächsischen Zeitung geht.
Unsere auch. Und nicht nur eine, sondern wir haben 3.300 allein im Fernverkehr.
Also Entwarnung für diesen Sommer?
Bei der großen Zahl kann ich nicht ausschließen, dass es hin und wieder zu Ausfällen wegen
Überlastung kommen kann – zumal manche Anlagen in Intercity-Zügen 40 Jahre alt sind. Aber es
gibt keine echte Häufung. Wir reden von vergleichsweise wenigen Fällen bei über 1400 Fernzügen
am Tag. Das Personal ist dafür geschult und bei über 25 Grad Celsius ein größerer Vorrat Getränke
an Bord. Dann gibt es für die Reisenden kostenlos Wasser.
Kostenfrei wird für die Bahn der erste Schritt für Ausbau und Elektrifizierung der Strecke
Chemnitz–Leipzig. Die Vorplanung bezahlt Sachsen.
Ja. Ministerpräsident Tillich, Verkehrsminister Morlok und wir hatten uns ja vor 405 Tagen in
Chemnitz zum regionalen Bahngipfel getroffen ...
Hält Sie das Thema so in Atem, dass Sie sogar die Tage zählen?
Sachsen liegt mir schon sehr am Herzen. Und ein wichtiges Anliegen ist die Anbindung des
Fernverkehrs von Chemnitz über Leipzig. Der braucht auf der elektrifizierten zweigleisigen
Kurvenstrecke 25 Minuten länger als der Nahverkehr auf der eingleisigen Alternativroute über Bad
Lausick. Diese soll nun für den Fernverkehr ausgebaut und elektrifiziert werden. Der Freistaat
übernimmt die 2,4Millionen Euro für die Vorplanung. Auf der Basis will der Freistaat das Vorhaben
für den Bundesverkehrswegeplan anmelden.
Gut für Westsachsen, aber wo bleibt der versprochene Masterplan für das Land?
Mir ist Kontinuität wichtig: nicht ein einzelnes tolles Projekt, sondern ein Arbeitsprogramm. Der von
uns vorgeschlagene Masterplan heißt jetzt Strategiekonzept. Wir wollen es gemeinsam mit
Ministerpräsident Tillich und Minister Morlok Anfang Oktober der Öffentlichkeit vorstellen. Dort wird
ersichtlich sein, wo und wie wir uns einbringen wollen.
Es gibt Ideen einer neuen Bahn nach Prag unter der Sächsischen Schweiz.
Träumen ist gut, aber wir müssen realistisch bleiben. Wenn ich auf den Haushalt des
Bundesverkehrsministers sehe, kann ich mir eine Untertunnelung sehr schwer vorstellen. Für uns
als Bahn liegt der Schwerpunkt generell in Erhalt und Ertüchtigung des Bestandes als im Neubau.
Hier gibt es Handlungsbedarf.
Jammert Sachsen auf hohem Niveau?
Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Sachsen glauben, das Land käme zu kurz. Dem ist nicht
so. Wir investieren in den nächsten fünf Jahren im Freistaat 2,2Milliarden Euro, davon 1,95
Milliarden in die Schiene, 160 Millionen in Bahnhöfe sowie rund 70 Millionen in neue
Energieanlagen.
Wie viel davon ist vom Steuerzahler?
Das ist im Wesentlichen Geld vom Bund und von der DB, minimal auch vom Land. Wenn ich das
mit anderen Ländern vergleiche, schneidet Sachsen ausgesprochen gut ab. Auch kaufen wir beim
Mittelstand im Freistaat jedes Jahr für 620 bis 650 Millionen Euro ein. Damit sind wir ein wichtiger
wirtschaftlicher Impulsgeber. Und wir beschäftigen hier gut 13.000 Menschen und haben 650
Lehrlinge.
Für den Nachwuchs haben Sie die Auswahlkriterien umgestellt. Schulnoten sind nicht
mehr so wichtig. Früher gab’s den frechen Reim: „Hast du einen dummen Sohn, schicke
ihn zur Bauunion. Ist er noch viel dümmer, die Bahn nimmt ihn immer.“ Ist die Not so
groß?
Hier geht es nicht darum, auf Qualität zu verzichten, sondern mögliche Hürden abzubauen. Wir
suchen wegen der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren 80.000 neue Mitarbeiter –
nur in Deutschland und Wachstum gar nicht eingerechnet. Wir haben im letzten Jahr 4.000
Lehrlinge eingestellt, 54.000 hatten sich beworben. Das zeigt: Die Bahn ist attraktiv und zieht. Wir
wollen einer der Top-10-Arbeitgeber in Deutschland werden. Wer an der Bahn interessiert ist, sieht
uns nicht mehr nur als Eisenbahnunternehmen, sondern als ein globales Mobilität-Transport- und
Logistikunternehmen.
Wie machen Sie den Top-10-Platz fest?
Maßstab ist die Kundenzufriedenheit. Dafür sind unsere Mitarbeiter eine wichtige Grundlage.
Deshalb investieren wir auch viel in sie. Voriges Jahr haben wir unsere 300000 Beschäftigten rund
um den Globus nach ihrer Zufriedenheit befragt. Ich hatte zugegebenermaßen Bedenken, nachdem
die Befragung 2001 in Deutschland so schlecht ausgefallen war. Wir waren von der sehr hohen
Beteiligung überrascht, denn zwei Drittel aller Mitarbeiter haben mitgemacht. Das war für mich der
erste positive Schock.
Gab es einen zweiten?
Das war das ordentliche Ergebnis. Auf einer Skala zwischen 1 und dem Höchstwert 5 liegen wir mit
3,6 im guten Mittel.
Damit muss man sich nicht rühmen.
Nein, aber ein guter Einstieg, nennen wir es eine verhalten positive Grundstimmung. Die
Mitarbeiter haben erkannt, dass es uns um ihre Zufriedenheit geht. Wir bieten unseren
Beschäftigten heute einen lebenslangen Job im Unternehmen an, Führungskräften eine halbjährige
Auszeit, Müttern oder Vätern – dort, wo es möglich ist – individuell abgestimmte Schichtpläne. Das
kommt sehr gut an. Es braucht Jahre, um nach der Datenaffäre wieder Vertrauen aufzubauen. Wir
als Vorstand und Führungskräfte müssen als Vorbild vorweggehen. Dazu gehören auch Anonymität
der Umfrage und Transparenz der Ergebnisse.
Nach der Verlängerung Ihres Vertrages um fünf Jahre sind Sie nun nicht auf der
Zielgeraden, sondern haben Bergfest. Wie fällt die Zwischenbilanz aus?
Mein Ziel war es, wieder Ruhe in das Unternehmen zu bekommen. Es gab ja beim Start 2009 nicht
einen Tag ohne negative Schlagzeilen. Die Mitarbeiter brauchten Orientierung, und sie sollten
wieder stolz sein können auf ihr Unternehmen. Ich habe mir geschworen: Gib eins nicht auf: deine
Glaubwürdigkeit. Ich schätze die Mitarbeiter ungemein. Deshalb bin ich überzeugt: Aus dieser Bahn
kann man noch sehr viel mehr machen.
Sie sind stolz darauf, die Deutsche Bahn befriedet zu haben. Im nächsten Frühjahr läuft
der Grundlagen-Tarifvertrag aus. Droht da neues Ungemach?
Ich bin kein Schwarzseher. Aber ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht darüber spekulieren.
Projekt von Pirnaer und Deciner Schülern
Donnerstag, 18.07.2013
Sächsische Zeitung
Im September beginnt das Austauschprojekt zwischen Schülern aus Pirna und Decin im Rahmen
des Pirnaer Skulpturensommers. Bisher haben sich sechs interessierte Schulklassen verschiedener
Klassenstufen aus Gymnasien, Mittelschulen, Grundschulen und Förderschulen Pirnas für das
Projekt angemeldet, teilt die Kultur- und Tourismusgesellschaft mit.
In der zweiten und dritten Septemberwoche werden je eine tschechische und eine deutsche
Schulklasse aufeinandertreffen und eine gemeinsame Führung zu den Skulpturen in der Innenstadt
und in den Schlossbastionen absolvieren. Danach wird gemeinsam kreativ gearbeitet. Ziel ist es,
den teilnehmenden Schülern das Eintauchen in die Welt der plastischen Kunst zu ermöglichen und
sie spielerisch an das Thema Frageverbot aus der Wagner-Oper Lohengrin heranzuführen – das
Motto des Skulpturensommers. Alle Arbeiten, die im Rahmen dieses Austauschprojektes entstehen,
werden im November in einer Ausstellung zu sehen sein. (SZ)
Donnerstag, 18.07.2013
Prager Zeitung
Freitag, 19.07.2013
Dippolds Bote
Donnerstag, 18.07.2013
bild .de
Crystal-Schmuggel: Immer mehr Händler im Grenzgebiet unterwegs
Crystal unterdrückt Müdigkeit, Hunger und Schmerz. Foto: D.
Ebener/Archiv Foto: dpa
Bamberg (dpa/lby) - Im Grenzgebiet zu Tschechien fassen Polizei
und Zoll immer häufiger Drogenhändler mit größeren Mengen der
Synthetik-Droge Crystal. «Früher gab es mehr Einzeltransporte von
bis zu 30 Gramm Crystal für den eigenen Gebrauch», sagte der Bamberger Generalstaatsanwalt
Thomas Janovsky am Mittwoch. Inzwischen seien immer mehr Händler unterwegs, die 300 Gramm
oder mehr der gefährlichen Modedroge illegal über die Grenze schaffen. Allein die
Staatsanwaltschaft Hof, zu deren Gebiet 30 Grenzkilometer gehören, beantrage durchschnittlich
täglich einen Haftbefehl und eine Durchsuchungsaktion in Sachen Crystalschmuggel und -handel.
Das Thema entwickle sich besorgniserregend, sagte Janovsky weiter.
Donnerstag, 18.07.2013
DNN online
Polizeiticker
Polizeistreife fand Crystal bei 24-Jährigen in Sebnitz
JV
Foto: dpa (Symbolbild)
Sebnitz. Ein 24-Jähriger wurde am Mittwochmittag auf der
Schillerstraße in Sebitz von Polizeibeamten kontrolliert. In seinem
Portmonee fanden die Beamten zwei Tütchen mit insgesamt 1,79
Gramm Crystal. Wie die Polizei mitteilte, hatte er die Drogen zuvor in
Tschechien erworben. Der junge Mann muss sich nun wegen des
Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.
Radfahrer willkommen
Samstag, 20.07.2013
Sächsische Zeitung
Der Elberadweg in Nordböhmen zeigt sich auch nach der Flut in guter Verfassung. Die SZ
gibt praktische Tipps.
Von Steffen Neumann
Die Ausschilderung
Erst nach 64 Kilometern, in Lounky, kurz vor Roudnice, sah ich auf meiner Tour den ersten
Hinweis, dass ich auf dem Elberadweg (Tschechisch: Labská cyklostezka) fahre. Die in Deutschland
bekannte Markierung mit dem gewellten „e“ war in Tschechien lange Zeit ein Hindernis, denn hier
heißt die Elbe „Labe“, und der tschechische Nationalstolz verbot, das deutsche Symbol einfach zu
verwenden.
Nun wurde eine Lösung gefunden, die den tschechischen Namen in die Welle integriert, und die
Schilder sollen bald installiert werden. Dabei ist das tschechische Radwegnetz gut ausgeschildert.
Der Elberadweg läuft von der sächsischen Grenze bis Melník als Trasse „2“, die dort mit der Moldau
nach Prag abbiegt. Auch das Gros der Radler macht wegen der Anziehungskraft Prags den Schwenk
zur Moldau mit.
Wegqualität
Der Großteil des Elberadwegs in der Region Ústí verläuft auf einem separaten Weg und ist meist
asphaltiert. Das Hochwasser hat die Fertigstellung eines weiteren Abschnitts bei Decín auf das
nächste Frühjahr verschoben.
Der letzte große Abschnitt von Velké Zernoseky bis Lounky muss jedoch noch lange auf einen
Ausbau warten. Der sollte mithilfe von EU-Mitteln erfolgen. Aufgrund von Manipulationen hat
Brüssel Tschechien aber den Geldhahn zugedreht.
Für Radtouristen bietet sich in diesem Gebiet an, über das touristisch interessante Terezín
auszuweichen (Weg 3102).
Kartenmaterial
Zu empfehlen ist die in deutscher Übersetzung verlegte Karte des Radfans Petr Spánek. Sie bietet
nicht nur eine genaue Streckenbeschreibung, sondern gibt auch wertvolle Hinweise, wo der nächste
Fahrradladen zu finden ist und wo es sich gut übernachten lässt. Tipps zu Sehenswürdigkeiten,
besonderen Restaurants und Abstechern weg vom Elberadweg gehören ebenso dazu. 2014 ist eine
Neuauflage geplant, aktuelle Infos gibt es unter www.elberadweg-tschechien.cz.
Außerdem bietet Bike Line eine solide Karte (Elbe River Trail 1: From Prague to Magdeburg).
Seit 2013 ist der böhmische Teil erstmals im Elberadweg-Handbuch vertreten. Auch dort finden
sich wichtige Tipps.
Radfahrer willkommen
„Cyklisté vítaní“ steht auf dem weißen Schild mit grüner Schrift. Es ist das geprüfte Label für
Hotels, Pensionen und Gaststätten und lädt Radler ein.
Anfahrt
Am Wochenende mit dem Wanderexpress der Deutschen Bahn. Morgens bis Litomerice, am späten
Nachmittag zurück nach Dresden. Von Roudnice fahren zweistündlich Regionalzüge nach Decín,
dort umsteigen in den Elbe-Labe-Sprinter.
Transfer von Personen, Gepäck, Rädern und Anhängern mit www.cyklobus.eu (Jan Chabr,
00420603213063Verleih von Rädern und Zubehör
www.cyklopujcovna.com
Sven Czastka, 00420 777499804
Montag, 22.07.2013
DNN online
Österreich und Tschechien: Jahresvignetten lohnen bald nicht mehr
Foto: dpa
Fahrer sind ab August in Österreich für den Rest des Jahres
mit Monatsvignetten günstiger als mit einer Jahresvignette
unterwegs. Foto: Tobias Hase
München (dpa/tmn) - Auf der Autobahn fahren und sparen: Wer ab
August in Österreich und Tschechien die Fernstraßen nutzen will,
sollte auf Monatsvignetten zurückgreifen statt die Jahresvignette zu
kaufen.
Autofahrer sind ab August in Österreich für den Rest des Jahres mit Monatsvignetten für die
Fernstraßen günstiger als mit einer Jahresvignette unterwegs.
Der ADAC rechnet für die Alpenrepublik vor: Wer bis einschließlich November kalkuliere, zahle für
zwei Zwei-Monats-Vignetten 48,40 Euro statt 80,60 Euro für die Jahresvignette. Diese ist in
Österreich 14 Monate lang gültig - jeweils vom 1. Dezember des Vorjahres bis 31. Januar des
nachfolgenden Jahres. Wer im kommenden Jahr häufiger in Österreich unterwegs sei, könne
deshalb ab Dezember die Vignette für 2014 erwerben.
In Tschechien sparen Autofahrer, wenn sie für den Zeitraum September bis November auf
Monatsvignetten zu je 17,50 Euro zurückgreifen. Die Jahresvignette kostet dort 60 Euro und ist
laut ADAC ebenfalls jeweils ab Dezember gültig.
Jawort in zwei Sprachen
Montag, 22.07.2013
Sächsische Zeitung
Judith und Marek sind ein deutsch-tschechisches Paar. So
haben sie auch geheiratet, und so wollen sie leben.
Von Heike Sabel
Judith Stoklasová ist aus Pirna, hat am Friedrich-Schiller-Gymnasium
gelernt und in Prag studiert, wo sie Marek kennenlernte, Jetzt haben
die beiden in Pirna geheiratet. Foto. Marko Förster
©marko förster
Judith muss noch den Brautstrauß loswerden. Es ist der letzte Punkt der Hochzeitsfeier gestern
Vormittag. Sie zählt auf Tschechisch rückwärts und wirft. Wer ihn fängt, kommt als nächste unter
die Haube – es ist eine Tradition in Deutschland wie in Tschechien.
Judith und Marek sind ein deutsch-tschechisches Paar. So war auch ihre Feier. Zunächst haben sie
in Prag standesamtlich geheiratet und am Sonnabend kirchlich in der Pirnaer Marienkirche. Gefeiert
wurde mit den Familien und Freunden aus beiden Ländern im Jugendgästehaus Liebethal. Das
Grillfest am Freitagabend wurde zum Polterabend, etwas, das die Tschechen nicht kennen. Dafür
staunten die deutschen Gäste über den Slivovitz-Schnaps, den es nach der Trauung gemeinsam
mit kleinen aus Hefe gebackenen Hochzeitskuchen gab. Bei der Hochzeitssuppe mussten Judith und
Marek sich mit einem Löffel gegenseitig füttern – als Symbol für die Suppe, die sie nun gemeinsam
auslöffeln.
Das Hochzeitsversprechen gaben sie sich in Deutsch und Tschechisch, die Predigt wurde für die
tschechischen Gäste übersetzt und verteilt. Dass Judith und Marek in Pirna kirchlich heiraten, war
keine Frage. Judith stammt aus Pirna, und die Tradition in Tschechien verlangt, dass in der
Heimatstadt der Braut geheiratet wird. Die beiden 24-Jährigen leben allerdings in Prag und reden
meist Tschechisch miteinander, obwohl Marek auch Deutsch kann.
Wo Judith und Marek und ihre Kinder einmal leben werden, wissen sie noch nicht. „Das hängt vom
Arbeitsplatz ab“, sagen sie. Mit ihren künftigen Berufen, Ärztin und Bauingenieur, haben sie in
beiden Ländern Chancen. Judith hat noch ein Studienjahr vor sich, Marek zwei. Und bis zum Ende
des Studiums bleiben sie erst einmal in Prag.
Egal, wo sich das junge Paar einmal niederlässt, ihre Eltern haben einen Wunsch: Die Enkel mögen
zweisprachig aufwachsen. Mareks Mutter nimmt inzwischen schon Deutschstunden und „hat die
Judith gern“, sagt Marek. Beide Mütter hatten zunächst gedacht, die jungen Leute studieren
erstmal zu Ende und heiraten dann. Doch nun sind auch sie froh und zufrieden, sie sehen, da
haben zwei geheiratet, die sich lieben, zueinander passen und Verantwortung füreinander
übernehmen.
Judith lernte in der Grundschule Tschechisch als Begegnungssprache und machte 2007 am
bilingualen Gymnasium in Pirna ihr Abitur. Während ihres Freiwilligenjahres in Südböhmen lernte
sie Marek kennen. Danach trennten sich ihre Wege noch einmal, Judith ging nach Magdeburg,
Marek nach Prag. Doch dann entschied sich Judith für das Studium in Prag und einen gemeinsamen
Weg.
Auf Hochzeitsreise geht es erst im September, sie ist ein deutsch-tschechischer Kompromiss.
Marek ist es an der Ostsee zu kalt, Judith in Kroatien im Sommer zu heiß. Also reisen sie im Herbst
nach Kroatien. Zuvor fahren die beiden aber schon einmal ein paar Tage in das
Wochenendhäuschen von Mareks Eltern. Ausruhen von der Hochzeit.
Gestern Vormittag verabschiedeten sie nach und nach ihre deutschen und tschechischen Gäste.
Jeder musste mindestens zwei Flaschen Bier mitnehmen, weil so viel übrig war. Den Brautstrauß
hat sich Judith übrigens zurückgeholt. Sie will ihn trocknen lassen und aufheben. Ob das eine
deutsche oder tschechische Tradition ist? Unwichtig.
Neue Einsatzgruppe gegen Grenzkriminalität in Sachsen
Montag, 22.07.2013
Bild.de
Die neue Einsatzgruppe trägt den Namen «Oberlausitz». Foto:
Patrick Pleul/Archiv
Zittau (dpa/sn) - Im Kampf gegen die Grenzkriminalität haben
Bundespolizei und sächsische Landespolizei eine gemeinsame
Truppe aufgestellt. Sie trägt den Namen Oberlausitz und hat ihren
Sitz in Zittau, dem Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien, wie das
Innenministerium am Montag in Dresden mitteilte. Die Kooperation war beim Besuch von
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) Anfang Mai vereinbart worden. Nach Ansicht
seines sächsischen Amtskollegen Markus Ulbig (CDU) ist die Gruppe ein «weiterer Baustein für die
sächsische Sicherheitsarchitektur». «Mit sichtbarer Präsenz geben wir den Bürgerinnen und
Bürgern im Grenzraum mehr Sicherheit. Gleichzeitig verstärken wir den Fahndungsdruck
gegenüber Kriminellen», sagte der Minister.
Mittwoch, 24.07.2013
Presseurop.eu
TSCHECHISCHE REPUBLIK:
„Jahr 2100: Wir werden alt und 7,7
Millionen sein“
„Nun ist es offiziell: Die Tschechen werden aussterben“, kommentiert Mladá
Fronta Dnes den jüngsten Bevölkerungsentwicklungsberichts des tschechischen
Statistikamtes.
Innerhalb der kommenden neun Jahrzehnte wird die Bevölkerung um 25 Prozent
schrumpfen und die aktuelle Einwohnerzahl von 10,52 Millionen auf 7,7 Millionen abfallen.
Unterdessen wird das Durchschnittsalter der Tschechen um neun Jahre ansteigen und 50 Jahre
erreichen. Nach Meinung der Wissenschaftler ist diese Entwicklung vollkommen natürlich und folgt
den Tendenzen aller anderen Gesellschaften West- und Nordeuropas. Die Gründe: Zum einen
bringen tschechische Frauen weniger Kinder zur Welt, weil es immer schwieriger geworden ist,
Familie und Beruf zu vereinbaren. Zum anderen entscheiden sich immer mehr Menschen für eine
gesündere Lebensweise, die in Kombination mit den medizinischen Fortschritten für eine immer
höhere Lebenserwartung sorgt.
Die Soziologen weisen auch darauf hin, dass diese Veränderungen erhebliche Folgen für den
Arbeitsmarkt nach sich ziehen werden. Dementsprechend muss dieser sich vom derzeitigen Modell
verabschieden, das sich auf die Minimierung der Lohnkosten konzentriert, und sich vielmehr um die
Maximierung der Beschäftigungsrate kümmern.
Binnenschiff in der Elbe bei Usti aufgelaufen
Freitag, 26.07.2013
DNN online
dpa
Archivfoto
Prag. Ein Binnenschiff ist in der Elbe bei Usti (Aussig) in Tschechien
aufgelaufen und drohte zu versinken. „Der Maschinenraum des Güterschiffs
war vollgelaufen“, teilte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitag mit.
Einsatzkräfte hätten inzwischen das mit Motoröl vermengte Wasser abgepumpt, um eine
Verunreinigung des Flusses zu verhindern. Taucher suchten nach der undichten Stelle. Das Schiff
liegt seit Donnerstag auf Höhe der Gemeinde Velke Brezno fest. Fast zwei Monate nach dem ElbeHochwasser in Tschechien führt der Fluss nun wegen Trockenheit wenig Wasser. Zudem gefährdet
noch nicht geräumtes Treibgut den Schiffsverkehr
Samstag, 27.07.2013
Sächsische Zeitung
Kurort Rathen
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
Im Juni war in dieser Spielzeit Premiere auf der Felsenbühne: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.
Ein Musical zum gleichnamigen tschechisch-deutschen Märchenfilm von Vaclav Vorlicek und
Franisek Pavlicek. Die Filmmusik stammt von Karel Svoboda. Die Landesbühnen Sachsen haben
das Recht erworben, das Musical zum Film zu inszenieren, die Lizenz erhalten, die legendäre
Filmmusik Svobodas zu verwenden. Das in der malerischen Felsenkulisse Rathens inspirierte
Theatermärchen wird sowohl kindliche wie auch jung gebliebene Seelen erreichen. Morgen, 14 Uhr,
und nochmals 18.30Uhr, haben Besucher Gelegenheit, sich vom Grimm'schen Märchen
„Aschenbrödel“ bezaubern zu lassen. Eine weitere Aufführung folgt am Sonntag, 28. Juli, 15Uhr, in
der Felsenbühne in Rathen. (SZ)
Tickets/Infos an der Kasse der Felsenbühne erhältlich; 035024 7770; www.felsenbuehne-rathen.de
Neue Radtouren um Most
Samstag, 27.07.2013
Sächsische Zeitung
Most. Die Stadt Most (Brüx) hat eine neue Radwanderkarte veröffentlicht. Die Karte mit über 160
Kilometern verzeichneten Strecken in Most und Umgebung ist in der Touristeninformation im
Gebäude des Magistrats erhältlich. Die Routen führen unter anderem durch das Böhmische
Mittelgebirge und durch Tagebaugebiet. Eine Broschüre gibt zusätzlich Informationen über die
Beschaffenheit der Radwege. Die Strecken führen bevorzugt über wenig befahrene Straßen sowie
Wald- und Feldwege und sind damit auch für Familien geeignet, heißt es aus dem Magistrat. (stn)
Samstag, 27.07.2013
Sächsische Zeitung
Napoleon gegen alle
Die Region Ústí will die Neuauflage der Schlacht in den Napoleonischen Kriegen zum
Spektakel machen. Und feiern.
Ústí n.L./Chlumec. Das Jubiläum der Schlacht bei Chlumec (Kulm) am Fuße des Erzgebirges rückt
näher. Ende August vor 200 Jahren verlor hier Napoleons General Vandamme einen fast schon
gewonnen geglaubten Kampf. Die Region Ústí will das Jubiläum spektakulär feiern. Höhepunkt wird
am 31. August eine einstündige Nachstellung der Schlacht. 350 französische Soldaten und 450 der
Koalition aus Preußen, Russen und Österreichern werden sich an diesem Tag in den passenden
Uniformen jener Zeit gegenüberstehen.
Doch das Spektakel beschränkt sich nicht nur auf Chlumec. „Wir möchten so viele Menschen wie
möglich so lange wie möglich an unseren Feierlichkeiten teilnehmen lassen“, sagt Jan Szántó, Rat
für regionale Entwicklung der Region Ústí. Bereits am 29. August setzt sich Kavallerie vom
mittelböhmischen Slany (Schlan) aus in Bewegung, um sich in Terezín (Theresienstadt) mit der
Infanterie zu vereinigen und am Freitagnachmittag auf dem Friedensplatz (Mirové námestí) von
Ústí nad Labem (Aussig) ein erstes Scharmützel zu liefern. „Damit erinnern wir an die Einnahme
der Stadt durch die Österreicher“, beschreibt Jirí Bures vom Stadtmuseum den Auftakt. Danach
ziehen sich die Soldaten in ihre jeweiligen Lager rund um Chlumec zurück. Bei der Schlacht selbst
kommen außerdem 15 Geschütze zum Einsatz.
Am Sonnabend geben dann zwischen 9 und 11 Uhr die letzten Übungen einen kleinen
Vorgeschmack auf die Schlacht am Nachmittag. Danach können Besucher die Lager der Bataillone
besichtigen. Die Schlacht endet mit einem finalen Defilee und der Rückkehr in die Lager. (stn)
Sonntag, 28.07.2013
Bild.de
Licht aus, Tschechen da! Laternen-Ärger in Seifhennerdorf
Karin Berndt (56), Bürgermeisterin von Seifhennersdorf ist nicht
zufrieden mit dem Beschluss von Srtadtrat.
Foto: Olaf Rentsch
Von J. PIGULLA
Seifhennersdorf – Im Dunkeln ist gut munkeln. Aber nur hinter
verschlossenen Türen. Denn draußen lockt die Finsternis Diebe
an. Vor allem im Grenzgebiet.
Seit dem in Seifhennersdorf (bei Löbau) Mitternachts die Straßenlampen ausgemacht werden,
fühlen sich die Bewohner nicht mehr sicher. Es ist eine Einladung für tschechische Diebe.
10 000 Euro will die Gemeinde damit sparen, das hat der Stadtrat mehrheitlich entschieden. Doch
plötzlich fehlen nachts Fahrräder, Werkzeuge - die Bewohner beschweren sich. „Was hier
inzwischen los ist, ist der Wahnsinn. Weil uns jetzt erst wieder ein teures Fahrrad geklaut wurde,
haben wir unseren Schuppen vergittert“, so Kerstin Schubert (46).
Das Problem hat auch Bürgermeisterin Karin Berndt (56) erkannt, die sich dem Entschluss des
Stadtrates unterordnet: „Es ist ein existentielles Grundrecht, sich in seiner Umgebung sicher zu
fühlen. Sparmaßnahmen dürfen nicht das Gegenteil bewirken.“
Seifhennersdorf liegt zu zwei Dritteln an der tschechischen Grenze. Hier kommt es häufig zu
Einbrüchen und Diebstählen.
Und die machen unruhig: „In kleineren Gemeinden sprechen sich Diebstähle schnell rum, was eine
kollektive Betroffenheit hervorruft. Die Polizei nimmt solche Stimmungen aus der Bevölkerung
ernst und wirft ein waches Auge auf Seifhennersdorf“, so Polizei-Sprecherin Susanne Heise.
Auch Ebersbach (nebenan) hatte testweise die Laternen ausgeknipst, doch nun brennt das Licht
wieder. Der stellvertretende Bürgermeister Bernd Noack (52): „Auch wenn wir 30 000 Euro sparen,
Sicherheit geht vor.“
Dienstag, 30.07.2013
Sächsische Zeitung
Tschechische Arbeitslose sollen im Erzgebirge Bäume pflanzen
Prag. Die Regierung in Prag plant den Einsatz von Arbeitslosen, um die Wälder auf der
tschechischen Seite des Erzgebirges aufzuforsten. „Das ist eine hervorragende Chance, mehreren
Tausend Menschen eine Beschäftigung zu geben“, sagte Arbeitsminister Frantisek Konicek am
Dienstag im tschechischen Rundfunk. In der nördlichen Region Usti (Aussig) an der Grenze zu
Sachsen liegt die Arbeitslosenrate bei rund 11 Prozent.
Umweltschützer begrüßten die Initiative und forderten, dass verstärkt Laubbäume gesetzt werden.
Nach dem großen Waldsterben vor 20 Jahren wurden im Erzgebirge viele Stech-Fichten gepflanzt,
die dort ursprünglich aber nicht heimisch waren. Experten warnen vor einem erneuten
Waldsterben, wenn die Fichten in den widrigen Bedingungen der Erzgebirgskämme ihre
Lebensdauer erreichen. (dpa)
Rusnok stellt Vertrauensfrage am 7. August
Mittwoch, 31.07.2013
Tschechien online
Mehrheit im Abgeordnetenhaus weiterhin fraglich
Prag - Rund einen Monat nach ihrer Ernennung durch Staatspräsident Miloš Zeman wird die
Übergangsregierung unter Jiří Rusnok im Abgeordnetenhaus die Vertrauensfrage stellen. Als
Termin für die Abstimmung wurde der 7. August festgelegt, berichtete der Tschechische Rundfunk.
Zuvor will Rusnok seine Regierungserklärung vorstellen und die im Parlament vertretenen Parteien
detailliert informieren.
Der Beginn der Abstimmung ist für zehn Uhr vormittags angesetzt. Eine Zustimmung des
Parlaments scheint nach den bisherigen Äußerungen führender Politiker fraglich.
Die Parteien der bisherigen konservativ-liberalen Koalition wollen ihre Regierungsarbeit fortsetzen
und haben Zeman wiederholt aufgefordert, ihre Kandidatin, Parlamentspräsidentin Miroslava
Němcová (ODS), mit der Kabinettsbildung zu beauftragen. Im Abgeordnetenhaus käme die
Koalition auf die hauchdünne Mehrheit von 101 von 200 Stimmen.
Der Präsident schloss diese Variante zuletzt nicht mehr kategorisch aus. Jedoch stellte er zur
Bedingung, dass Němcová im Vorfeld die notariell beglaubigten Unterschriften aller 101
Abgeordneten vorlege. Dies bezeichnen ODS und TOP09 als Herabwürdigung des Parlaments. (gp)
Tschechien entfernt sich immer weiter vom Euro
Mittwoch, 31.07.2013
Diepresse.com
Das Land verpasste 2012 zwei der Kriterien für die Einführung der
Gemeinschaftswährung, laut Statistikamt das schlechteste Ergebnis seit
fünf Jahren. Wann Tschechien beitreten kann, steht völlig in den Sternen
Tschechien hat im vergangenen Jahr zwei von vier Kriterien für die Einführung des Euro nicht
erfüllt - das sei das schlechteste Ergebnis der letzten fünf Jahre, gab das Tschechische Statistikamt
am Mittwoch bekannt. Verfehlt wurden die Vorgaben bei der Inflation und beim Budgetdefizit.
Letzteres betrug 4,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes, zulässig wären höchstens 3 Prozent. Die
Neuverschuldung fiel unter anderem deswegen höher aus, weil Kircheneigentum zurückgegeben
wurde beziehungsweise damit verbundene Kompensationen gezahlt wurden.Heuer werde man
beide Euro-Kriterien wieder erfüllen können, heißt es aus dem Finanzministerium in Prag.
Zentralbank will erst 2019 Euro einführen
Bei der Höhe der öffentlichen Schulden liegt Tschechien mit 45,8 Prozent des BIP im Jahr 2012
noch immer deutlich unter der Obergrenze von 60 Prozent. Keine Probleme hat das Land auch mit
dem Kriterium der Stabilität von langfristigen Zinssätzen, hieß es.
Die Regierung in Prag hat bisher offiziell keinen Termin für einen Beitritt zur Eurozone festgelegt.
Laut Staatspräsident Miloš Zeman sollte Tschechien den Euro frühestens in fünf Jahren einführen.
Die Zentralbank spricht sogar erst vom Jahr 2019. Tschechien ist bisher auch nicht dem
Wechselkurs-Mechanismus ERM II beigetreten, eine Voraussetzung für die Euro-Einführung. Nicht
einmal für den ERM II gibt es bisher einen Termin. (APA)
Mittwoch, 31.07.2013
Dresden international