kratzen hals pilz
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Hausstaubmilben-Allergie: Was kann ich noch tun? Kurzantwort: Milbendichte Überzüge sollten mindestens acht Jahre halten. Die wichtigste Massnahme gegen Hausstaubmilben ist ein gesundes Raumklima. Da sich die Milben vor allem im Bett wohl fühlen, empfiehlt es sich, neben allergendichten Bettbezügen die Matratze mit speziellen Überzügen zu versehen. Auch Schimmelpilze können Probleme verursachen. Eine Schimmelpilzallergie wird mittels Hauttest und allenfalls einer Blutuntersuchung abgeklärt. Meine Tochter hat eine Hausstaubmilben-Allergie. Seit vier Jahren sind Duvet und Kissen mit milbendichtem Bettbezug überzogen. Seit einigen Monaten leidet sie auch stark und oft an juckender Nase, Niesanfällen und Kratzen im Hals. Ich habe gehört, dass Pilzsporen in der Luft solche Reaktionen verursachen können. Im Zimmer ist kein Schimmelpilz sichtbar. Müssen die Bettbezüge nach vier Jahren bereits ersetzt werden? Was kann ich sonst noch tun? B. H.in W. Dr. med. Gerhard Müllner, FMH Innere Medizin, speziell Allergologie, klinische Immunologie, Belegarzt Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern Hausstaubmilben sind winzige kleine Spinnentiere. Sie sind von blossem Auge nicht zu sehen. Eine Milbenbesiedlung hat nichts mit Sauberkeit zu tun. Durch Kontakt mit dem Hausstaubmilben-Kot können bei entsprechender Veranlagung allergische Reaktionen entstehen. Klinisch äussert sich eine Milbenallergie durch Niesattacken, chronischen Schnupfen und verstopfte Nase. Diese Beschwerden nehmen insbesondere mit Beginn der Heizperiode zu. Auch können Husten und Anfälle mit Atemnot als Zeichen eines Asthmas bronchiale auftreten. Massnahmen Durch die Abklärung bei einem Allergologen kann die Diagnose einer HausstaubmilbenAllergie gestellt werden. Neben einer allfällig medikamentösen Therapie und einer spezifischen Immuntherapie (Desensibilisierung) muss auch die Hausstaubmilben-Sanierung durchgeführt werden. Milbendichte Überzüge sollten mindestens acht Jahre halten. Sie müssen aber auf allfällige undichte Stellen geprüft werden. Gesundes Raumklima Mit dieser Milbensanierung werden die Lebensbedingungen für die Milben verschlechtert ,und der Allergengehalt im Staub wird vermindert. Da sich die Hausstaubmilben besonders im Bett wohl fühlen, sollte als Erstes die Matratze mit milbendichten Überzügen versehen werden. Auch sollte auf ein gesundes allergologisches Raumklima (30-50 Prozent relative Luftfeuchtigkeit) geachtet werden. Die Temperatur sollte 20 Grad Celsius nicht überschreiten. Auch muss die Bettwäsche wöchentlich gewechselt werden und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Bei Ihrer Tochter sollte abgeklärt werden, ob nicht allenfalls die Vornahme einer Immuntherapie sinnvoll ist, neben einer allfälligen symptomorientierten Behandlung. Schimmelpilze Auch neue Allergene, wie zum Beispiel Schimmelpilze oder Tierepithelien, können die Problematik verursachen. Schimmelpilze sind fadenförmige Mikropilze. Die Pilze kommen vorwiegend in der Natur vor. Die Sporen gelangen via Fenster und Türen ins Haus. Pilze können alle Materialien befallen und sich bei optimalen Lebensbedingungen stark vermehren. In Innenräumen entwickeln sich Pilze vor allem dort, wo erhöhte, relative und absolute Luftfeuchtigkeit herrscht. . Eine Schimmelpilz-Allergie wird ebenfalls mittels Hauttest und allenfalls Blutuntersuchungen geklärt. Schimmelpilzmessungen eignen sich nicht, um Gesundheitsrisiken festzustellen. Um Schimmelpilzbefall vorzubeugen, sollte auch darauf geachtet werden, dass die relative Luftfeuchtigkeit nicht über 50 Prozent steigt. Auf ein regelmässiges Lüften (2- bis 3-mal täglich 5–10 Min.) sollte geachtet werden. Offene Kippfenster müssen unbedingt vermieden werden. Dr. med. Gerhard Müllner, Luzern Quelle: Neue Luzerner Zeitung vom 25.11.2009