Sophokles - Antigone

Transcription

Sophokles - Antigone
Literatur
Prüfungsvorbereitung
Sophokles - Antigone
1
Buch „Antigone“
1.1
Beziehungen zwischen den Personen
1.2
Charakterisierung der Personen
(ausser 1.3 aus Wikipedia)
Antigone
• gläubig und sehr gottesfürchtig, setzt Götter
höher als das Gesetz
• fester Wille, charakterstark
• aus
dem
Gottesglauben
resultierender
Widerstand gegen weltliche Herrschaftsnormen
• setzt sich geradlinig für ihre Meinung ein, mit
Inkaufnahme aller Konsequenzen, sogar des
Todes
• reflektierte, starke, aber auch arrogante Frau
• Priorität bei der Umsetzung ethischer Werte vor
der Umsetzung der weltlichen Gesetze
• akzeptiert den Fluch des Ödipus
Ismene, Antigones Schwester
• realistisch, ist sich der Konsequenzen bewusst
• Schuldgefühle gegenüber Antigone
• übernimmt nicht Antigones Position, aber will
Anerkennung von ihr
• an die weltlichen Normen angepasst
• charakterschwach, belügt sich selbst
• politisch desinteressiert
• hat Angst vor Kreon
• Ordnet sich den Männern unter
• will mit ihrem Tod wiedergutmachen, dass sie
nicht mit Antigone Polyneikes begraben hat
• akzeptiert am Ende auch den Familienfluch von
Ödipus
Kreon, König von Theben (Antigones Onkel)
• Vertreter der Polis, dennoch mit menschlichen
Zügen (durch Antigone hervorgerufen)
• stellt die Interessen der Polis über den Glauben
an die Götter und auch über seine eigene Familie
(Staatsraison)
• trägt den antiken Gedanken der Ehre (Mann
steht über der Frau)
• ehrt das Alter (Chor als beratender Part;
Teiresias als beratender Part)
• beharrt in seinem Standpunkt bis kurz vor dem
Schluss des Dramas
• zeigt am Ende Einsicht und Selbsterkenntnis
Haimon, Antigones Verlobter, Kreons Sohn
• respektiert zunächst die Dominanz seines Vaters
(tritt als Sohn und Polisbürger auf)
• Gefühle für Antigone sind ausschlaggebend für
sein Handeln
• besonnen, philosophisch
• repräsentiert die jüngere Generation
Teiresias, Seher
• blind
• spricht in Vergleichen und Metaphern
• erfährt Ehre durch Kreon
• versucht das Unheil abzuwenden
• ist sehr gottesfürchtig
1.3
Kurzfassung
Prolog
Kreon hat sich entschieden, dass für Polyneikes
kein Grab errichtet werden darf, da dieser seine
Heimat verriet. Ismene will sich – wie es damals
für Frauen üblich war – dem König fügen,
Antigone aber nicht.
1. Akt
Kreon hält seine Antrittsrede: Vaterlandsliebe ist
das Höchste! Antigone und Ismene streiten sich,
worauf Antigone ihren Bruder alleine bestatten
will. Es kommt der Wächter, der von diesem
„Verbrechen“ berichtet. Der Chor vermutet den
Willen der Götter.
2. Akt
Es gibt eine Auseinandersetzung zwischen Kreon
und Antigone. Ihre Begründung ist der
Götterwille, Kreon ist aber die Staatsraison
wichtiger. Antigone müsse wegen Gesetzesbruch
bestraft werden, sonst verliere das Gesetz seine
Glaubwürdigkeit.
3. Akt
Haimon sucht Kreon auf und verteidigt Antigone.
Der Respekt vor dem eigenen Vater schwindet
während des Gesprächs. Er ist sogar für eine
Herrschaft des Volkers und gegen die
Alleinherrschaft des Vaters. Kreons Beschluss:
Antigone in eine Höhle einsperren und sterben
lassen. Keine Angst mehr vor Götter, da
„indirekter“ Tod.
4. Akt
Antigone führt einen Monolog. Sie zeigt keine
Reue und freut sich auf
ihre Familie im
Totenreich. Was ihr aber nicht passt, ist
unverheiratet zu sterben.
5. Akt
Seher Teiresias warnt Kreon mit Tod in seiner
Familie. Kreon hört nicht zu, holt Rat beim Chor
und entscheidet sich, Antigone freizulassen und
Polyneikes zu bestatten.
Schlussszene
Kreon will Antigone befreien. Diese hat sich aber
bereits umgebracht. Haiman erträgt das nicht und
begeht ebenfalls Suizid. Die Mutter wiederum
erträgt das nicht und bringt sich auch um. Sie gibt
Kreon die Schuld für den Tod des Sohnes. Kreon
erkennt, sich der Hybris (Selbstüberhebung)
schuldig gemacht zu haben und dafür von den
Göttern bestraft werden zu müssen.
2
Materialien – weiteres unnützes Wissen
2.1
Merkmale der Tragödie nach Aristoteles
Einheit der Handlung
Voraussetzung: Nachahmung einer vollständigen Handlung von bestimmter Länge.
Anfang und Ende klar definiert. Anfang eher unnötig – Mitte – Ende wichtig, da Handlung fertig.
Katharsis (Reinigung)
Tragödie erregt Mitleid (wegen unverdientem Unglück) und Furcht (wegen Angst, dass es einem selbst
passiert). Die Katharsis ist die „Reinigung“ dieser beiden.
Einheit der Zeit
Mythos soll einen Tag dauern oder nur wenig darüber hinausgehen.
Peripetie (Wendepunkt)
Umschlag von dem, was erreicht werden soll, ins Gegenteil.
Bsp: Lehrer teilt den Schülern mit, die angesagte Prüfung fällt aus und hofft damit auf ihre Freude. Da aber für die
Schüler diese Note noch wichtig gewesen wäre, um nicht ins Minus zu kommen, herrscht bei den Schülern das Gegenteil
der Freude.
Ständeklausel: Personen vom höchsten Stand
Tragödie ist Nachahmung der „besseren“ Menschen, deswegen müssen diese rechtschaffend dargestellt werden
und nicht mit ihren Fehlern.
Einheit des Ortes
Bühne kann nicht ausgetauscht werden.
Gehobene Sprache
Klare, aber nicht zu banale Sprache. Übliche Wörter, jedoch nicht übliche Ausdrücke (Metaphern etc.)
2.2
2.3
Das griechische Theater
Entstehung der Tragödie
--> doppelseitiges A4-Blatt „Sophokles Antigone“
Theatron:
Zuschauerbereich
Orchestra:
Bühne im Zentrum
Dionysosaltar:
in der Orchestra
Proskenion:
erhöhte Bühne
(gewann an Bedeutung,
als Chor nicht mehr im
Theater war)
Skene:
aus Holz gezimmerter
Bau
(Träger Bühnenbilder,
Umkleideraum)
Parodos:
Einzuglied des Chores;
Bereich zwischen Skene
und Theatron