Il Messaggero di Trieste - GKP
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Il Messaggero di Trieste 2015 | Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik, Universalmuseum Joanneum & Forum Europeo Italo-Austriaco Trieste Diversität ist Reichtum Triest-Tage/Giornate Triestine 27.–31. Mai 2015 Martin Behr Veit Heinichen Andrea Schramek Coro Antonio Illersberg und viele mehr Triest – eine Stadt im Wind der Geschichte. Von einem Wechselbalg der Nationen und Kulturen im Laufe der Jahrhunderte darf gesprochen werden. Zugleich Feindbild und Attraktion. Für die Binnenstadt Graz ist Triest nahe genug, dass seine Faszination bis hierher strahlt, jedoch so fern, dass nur wenig wirklich Wichtiges von ihr bekannt ist. Immer wieder seit 2001 wird die steirische Landeshauptstadt (und diesmal auch das geistliche Refugium Seckau in der Obersteiermark) von neuen Aspekten und Zeugnissen der Regionalhauptstadt in Friaul-Julisch Venetien überrascht. Künste und kulturelle Schätze werden ebenso gehoben wie kulinarische und önologische. Die Mischung macht es bekanntlich. Literatur, Fotografie, ja sogar Zoologie sind die Hotspots, um die die Autoren, Wissenschaftler, Köche und einige mehr sich viel Neues einfallen ließen. Und diesmal sind keine weiten Wege in Graz zu nehmen: Das Zentrum ist das Museum im Palais in der Grazer Sackstraße, nur für die Ouvertüre muss man sich in das Grand Café Kaiserfeld bemühen. Il Messaggero di Trieste Seite 2 | Editorial Panorama Gerhard M. Dienes Universalmuseum Joanneum, Auslandskulturprojekte Idee & Programm Die Triest-Tage 2015 in Graz und Seckau stehen unter dem Motto „Diversität ist Reichtum“. Kein Geringerer als Veit Heinichen wird über dieses Thema sprechen. Im Triestiner Dialekt existiert ein Lehnwort aus dem Österreichischen: „mishmash“. Und dieses „Mischmasch“ steht für eine gute Mischung. Dementsprechend gut gemixt ist auch unser Programm, in dem natürlich – 100 Jahre danach – der Große Krieg im Karst und am Isonzo ein Schwerpunktthema bildet. Triest und seinem geografischen wie kulturellen Umraum kann auch 2015 in Graz und in Seckau vielseitig nachgespürt werden. Dementsprechend wechselhaft und oft miteinander vermittelt sind die Gattungen, in denen die nordadriatische Hafenstadt und die Leistungen ihrer Menschen wahrgenommen werden können. Natürlich ist Triest eine pulsierende Stadt, in der auch motorisierter Verkehr und schändliche Baulücken knallhart zu merken sind. Aber es sind sicher die „weichen“ Faktoren, die darüber hinaus der Stadt größere und anhaltende Aufmerksamkeit verschaffen. Sie werden in dieser knappen Woche an drei Standorten in der Steiermark hervorgehoben. Gewissermaßen ein Panorama di Trieste. Wissen & ... Gerhard M. Dienes – Seiten 2, 4, 5, 6, 12, 13, 14, 15, 16 Dunja Ganser, Birgit Johler, Alexander Kubik – Seite 14 Andrea Gilli – Seiten 12, 16 Renate Höllriegl – Seite 13 Maria Kravanja – Seite 16 Karl A. Kubinzky – Seiten 12, 13 Gottlieb Marktanner-Turneretscher – Seiten 13, 14 Claudia Sachs-Lorbeck – Seite 16 Walter Titz – Seite 16 Michael Wolfbauer – Seite 13 Musik Coro Antonio Illersberg, Triest – Seite 12 Peter Gabis - Seite 15 Peter Kunsek – Seiten 3, 12, 14, 15, 16 Uli Rennert – Seiten 3, 14 Tullio Riccobon – Seite 12 Literatur Gerhard Balluch – Seite 14 Veit Heinichen – Seiten 3, 6, 7, 11, 14, 16 Alice Schalek – Seite 15 Andrea Schramek – Seite 15 Scipio Slataper – Seite 14 Fotoausstellung Arian Andiel – Seite 6 Martin Behr – Seiten 6, 7 Kulinarik Triest kulinarisch – Seiten 10, 11 Giacinto Battaglia – Seite 16 Ervino Curtis – Seite 16 Reinhart Grundner – Seite 12 Vitjan Sancin – Seite 16 Benjamin Zidarich – Seite 16 Gerhard M. Dienes Geb. 1953. Studium der Geschichte, Historische Grundwissenschaften und Kunstgeschichte in Graz. Ab 1980 Ausstellungskurator im Stadtmuseum Graz und von 1990 - 2004 dessen Leiter. Seit 2005 im Universalmuseum Joanneum (Auslandskulturprojekte). 1985 - 1994 Lehrbeauftragter an der Grazer Karl-Franzens-Universität, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Urania für Steiermark. Ca. 150 Publikationen zur Stadt-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, zur Industrie- und Verkehrsgeschichte, zum Thema Vorstädte und Vororte, zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte sowie zur Geschichte Südosteuropas und des AlpenAdria-Raumes. Herausgeber: Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik – Präsident Dr. Kurt Flecker, Burggasse 9/2, 8010 Graz, www.gkp.steiermark.at, in Verbindung mit Universalmuseum Joanneum – Auslandskulturprojekte sowie Museum im Palais, Sackstraße 16, 8010 Graz, www.museum-joanneum.at, und Forum Europeo Italo-Austriaco Trieste, Piazza dell´ Ospitale 2, 34129 Triest, www.euroculture.it Idee und Programm: Dr. Gerhard M. Dienes Management: Herbert Nichols-Schweiger Assistenz: Mag. Gerlinde Schiestl Grafik: Arian Andiel Druck: Medienfabrik, Graz Auflage: 1.000 Stück. Il Messaggero di Trieste Veit Heinichen | Seite 3 Diversität ist Reichtum Veit Heinichen, geboren 1957 im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz, kam zum ersten Mal 1980 nach Triest, jener Stadt, die seine Leidenschaft werden sollte und ihn die Schreibtischseite wechseln ließ: vom Verleger zum Autor. Seit 20 Jahren lebt er ausschließlich in der Hafen- und Grenzstadt an der Adria. Mit dem Roman „Gib jedem seinen eigenen Tod“ (2001) war der Triest-Krimi geboren. Heinichen empfindet „den Kriminalroman als adäquates Mittel, um unsere Gesellschaft abzubilden. Wenn man heute eine Zeitung in die Hand nimmt, hat man von der ersten bis zur letzten Seite Delinquenz.“ Seine Krimis umfassen eine weitaus größeVeit Heinichen spricht über „Diversität ist Reichtum“. Mit musikalischen Reflexionen von Peter Kunsek (Klarinette) & Uli Rennert (elektronische Tasteninstrumente). Freitag, 29. Mai 2015, 20:15 Museum im Palais, 2. Stock Die Veranstaltung wird unterstützt von Ing. Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark. re Dimension als jene des amerikanischen Kriminalromans der 1960er Jahre. Heinichen ist die Verbindung von Geschichte und Kontemporanität wichtig und er versteht sich als „aktiver Teilnehmer an der Gesellschaft“. Damit beschreibt er sein Selbstverständnis als Schriftsteller. Er, der sich auch in der Stadtpolitik engagiert, möchte ein Beobachter sein, der das Ganze in den Blick nimmt: Politik, Gesellschaft, Geschichte und Alltag. In seinen Kriminalromanen rückt Heinichen die traditionsreiche Stadt Triest in den Mittelpunkt. Immer wieder brilliert er mit Fachwissen und macht Lust, nach Triest zu kommen. So spannend wie seine Kriminalfälle sind die darinnen eingeflochtenen Geschehnisse. Heinichen vermisst Triests äußere und innere Topografie. Slawische, romanische und germanische Kultur treffen sich in diesem mediterranen Raum, der hier auf den Norden sowie auf Ost- und Westeuropa stößt. Demnach hat sein aus Süditalien stammender Commissario Proteo Laurenti – der Name leitet sich von einem Karst-Grottenolm ab – viel zu tun, sich über Kultur und Geschichte der Stadt und deren Gemisch aus Italienern, Slowenen und Kro- aten zu informieren. In Triest treffen auch „geistige Formationen“ wie das Meer und der Karst aufeinander. Triest war eine Frontstadt gewesen, solange die Welt in zwei Blöcke geteilt war, und verfügt über äußere und innere Grenzen wie kaum eine andere Stadt, um trotzdem oder deswegen eine wichtige Brückenfunktion zu erfüllen. Solch komplexe Orte sind nach Heinichens Einschätzung auch literarische Orte, denn „diese Diversitäten machen sich ja in vielen Dingen bemerkbar, auch in besonderen Neurosen.“ Heinichen teilt mit seinem Roman-Commissario Laurenti die Liebe zu gutem Essen. So erzählt er zum Beispiel im Günter Schilhan-Film „Veit Heinichen: Mein Triest“ (3sat Inter-City spezial, 2005) die Geschichte seiner Stadt anhand einer typisch Triestiner Menüfolge. Und mit seiner Lebenspartnerin Ami Scabar, der kreativen Köchin, die hoch über dem Meer ihr Fischrestaurant der Sonderklasse führt, hat er mit „Stadt der Winde“ ein kulinarisches Buch über Triest verfasst, denn aus allen Windrichtungen zogen Menschen hierher, aber auch „Düfte und vielerlei Geschmacksnoten, die die Besonderheit der Triestiner Küche ausmachen“. Gerhard M. Dienes Il Messaggero di Trieste Seite 4 | Geschichte Triest Ein historischer Abriss Triest, die Hauptstadt der Region FriaulJulisch Venetien, liegt am Schnittpunkt von Karstgebirge und Adriatischem Meer, hier treffen slawische und romanische Eigenschaften und Eigenarten aufeinander. Schon in der älteren Steinzeit besiedelt, entstand der Ort zur Römerzeit (178 v. Chr.) auf dem kapitolinischen Hügel und an dessen Fuß. Unter Kaiser Augustus wurde Tergestum (Terg = Markt) befestigt. Nach den Römern sah Triest verschiedene Herrscher. Im frühen 7. Jahrhundert drangen im Gefolge der Awaren die Slawen in das Gebiet vor. Es folgten Langobarden und Franken. Im Jahre 948 wurde Triest zum Stadtstaat. In diese Zeit fällt auch das Auftauchen der Hellebarde oder Lanze des Heiligen Sergius als Emblem der Stadt. Der Legende nach soll sie am 7. Oktober 303 in Triest vom Himmel gefallen sein – das war der Tag, an dem Sergius, der Militärtribun der Stadt, als Christ im Nahen Osten den Märtyrertod erlitt. Die Stadt war autonom, stand aber im Schatten Venedigs. Von der Dogenrepublik bedrängt, suchte man Schutz beim Pa- triarchen von Aquileia. Schließlich stellte sich 1382 die „Libero Commune“ in Graz unter den Schutz der Habsburger. Damit waren aber vorerst die Zwistigkeiten mit Venedig keineswegs ausgeräumt. Kaiser Friedrich III. ließ die Burg auf dem Hügel von San Giusto ausbauen, Triest wurde Bischofssitz. Stadt und Hafen blieben aber ohne Bedeutung. Im 18. Jahrhundert begann unter Kaiser Karl VI. und seiner Tochter Maria Theresia der wirtschaftliche Aufstieg der Stadt. Seit 1719 Freihafen, wurde Triest durch eine Kommerzialstraße mit Graz und Wien verbunden (Triester Straße). Kosmopolität Nun wuchsen die Stadt und der Hafen. Die „Città Nuova“ mit dem „Canale Grande“ entstand auf dem Areal der ehemaligen Salinen. Unternehmergeist und Kosmopolität begannen Triest zu charakterisieren. In der Stadt, in der Religionsfreiheit gewährt wurde, entstanden die griechischorthodoxe, die serbisch-orthodoxe, die protestantische, die anglikanische und die helvetische Kirche sowie die jüdische Synagoge. 1797 von den Franzosen besetzt, wurde Triest ein Teil der „Illyrischen Provinz“. Der internationale Handel stagnierte. 1813 kam die Stadt wieder an Österreich. Der Freihandelsstatus wurde wiederhergestellt. Luxusliner in alle Welt Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann für Triest eine Epoche wirtschaftlicher Prosperität, die Stadt entwickelte sich zu einem „immensen Handelsplatz“ (Jules Verne): Gründung des österreichischen Lloyd und großer Versicherungsanstalten (z.B. Assicurazioni Generali), Bau der Südbahn von Wien über Graz nach Triest, Eröffnung des Suezkanals. Triest überflügelte zeitweilig die Häfen von Hamburg, Antwerpen und Rotterdam, der österreichische Lloyd galt als die größte Dampfschifffahrtsgesellschaft des Mittelmeerraumes. Von hier gingen die Luxusdampfer in alle Welt, die „High Society“ tanzte und champagnisierte über den Atlantik, während in Il Messaggero di Trieste Geschichte | Seite 5 den Unterdecks zusammengepfercht die Auswanderer den Traum auf ein besseres Leben in einer neuen Heimat träumten. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es: „Sie [die Stadt] ist ein Platz rastloser Arbeit, unermüdlicher Spekulation, unersättlichen Erwerbsdurstes, sie ist mehr eine nordamerikanische als eine europäische Stadt. Verdienst, Geld, Reichtum! – das ist der Ruf ihres inneren Dranges.“ nomischer Bedeutungsverlust trat ein. Schwierige Jahre folgten. Durch die Faschisten von nichtitalienischen Einflüssen „gereinigt“, wurde Triest im 2. Weltkrieg von den Deutschen besetzt und Teil der nationalsozialistischen Operationszone „Adriatisches Küstenland“. Die ehemalige Reisfabrik von San Sabba wurde zum NSKonzentrationslager. In den Umbruchstagen des Jahres 1945 wurde die Stadt von ladung mit Pipelines nach Österreich und Deutschland wieder einen Aufschwung erlebt. Die Stadt, im äußersten Osten Italiens gelegen, zählt heute rund 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner, versteht sich als ein Zentrum der Region Mitteleuropa, betont verstärkt dessen gemeinsame Geschichte und pflegt auch ein wenig wehmütig ihre Nostalgie. Die Zeit war aber auch geprägt durch zunehmende nationale Spannungen in der „Stadt zwischen den drei Welten“ (Trieste, Trst, Triest), in der damals mehr Slowenen lebten als in Ljubljana. Die italienische Bevölkerungsmehrheit der Hauptstadt des österreichischen Kronlandes „Küstenland“ wandte sich immer mehr gegen Wien und sympathisierte zunehmend mit dem Irredentismus. Ab dem Sommer 1915 paralysierten der Krieg mit Italien und die Nähe der Isonzo-Front den Hafen und die ökonomisch-kommerziellen Aktivitäten. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Triest dem Königreich Italien einverleibt, ein öko- Titos Partisanen für kurze Zeit erobert und stellte schließlich neun Jahre lang ein autonomes Gebiet zwischen Italien und Jugoslawien dar. Dann kam die Stadt unter Verlust ihres Hinterlandes an Italien zurück. So schwärmte der Triestiner Giorgio Strehler von der einstigen Toleranz in seiner Stadt. Doch nicht nur diese prägte seine Kindheit, sondern auch „die Luft, die mörderische Bora, … das weite Meer mit den weißen Segeln, der Geruch in den Geschäften am Meer, Teer, Taue, Gewürze … Das Feuer aus den Fabriksschornsteinen von Servola vor einem Gewitterhimmel und in der Nacht das langgezogene Pfeifen der Güterzüge, die von den Hafenmolen nach Europa fuhren. Und die majestätischen Überseeschiffe, weiß und blau, mit Kurs in den Orient.“ Gerhard M. Dienes Wehmütige Nostalgie Heute bietet Triest kaum mehr den Eindruck einer Hafenstadt, denn die Industrie- und Schiffsanlagen liegen in der Bucht von Muggia. Nach Jahren schwindender Prosperität hat der Hafen durch den Container-Terminal und durch die Erdölver- Il Messaggero di Trieste Seite 6 | Kaffeehäuser Außerhalb von Graz/Fuori da Graz Die Kaffeehäuser von Triest Einheimischen an der Art, wie sie, in die Runde blickend, die Touristen, die Einzelgänger, die ‚anderenʻ aussparen. Und es gibt viele ‚Gästeʻ an diesem zentralen Ort.“ Ob zentral oder peripher gelegen: Die Kaffeehäuser von Triest sind, bedingt durch die janusköpfige Natur der Stadt – die je nach Jahreszeit nordischen oder mediterranen Charakter hat – „im Winter ein bequemes Refugium und im Sommer beinahe ein Strandcafé unter freiem Himmel.“ (Quarantotti Gambini) Triest nimmt eine führende Position im europäischen Kaffeehandel ein. Die ortsansässigen Röstereien wie Illy machen gute Geschäfte – und die Triestinerinnen und Triestiner lieben den Kaffee. Davon zeugen die unzähligen kleinen Bars, eine „italienische Institution mit unermüdlich fauchenden Maschinen, Zu- chen und deswegen ließ er in das Besteck eingravieren: „Gestohlen im Caffè alla Stazione“, frei nach dem Triestiner Sprichwort „Triestin mezzo ladro, mezzo assasin.“ (der Triestiner ist halb ein Dieb und halb ein Mörder). Zu sehen sind Fotografien von Martin Behr und aus Archiven Kurator: Gerhard M. Dienes, Gestaltung: Arian Andiel Prominenter Eröffnungsgast ist der Schriftsteller Veit Heinichen, dessen Kriminalromane Triest zum Schauplatz haben. Treffen Sie den Autor auf einen Kaffeetratsch! 1914 entstand nahe der Synagoge das Eine Ausstellung der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik „Caffè San Marco“. in Zusammenarbeit mit PHOTO-IMAGO di Muggia (Triest), Es hat seinen reinen zu sehen bis 17. August während der Öffnungszeiten. Jugendstil bewahrt und ist für Claudio Eröffnung: Donnerstag, 28. Mai 2015, 16:00 Uhr Magris eine Arche Café Konditorei Regner, Seckau 39, 8732 Seckau Noah, wo es ohne Bevorzugung und ohne Ausschließung für jeden Platz gibt. Im „Caffè degli Specchi“ saß schon Sigmund Freud. Manfred Mixner erkennt hier „die Halb Dieb, halb Mörder ckerdose und Serviettenständer aus rostfreiem Stahl, Brioche und Tramezzini in der Vitrine.“ (Eva Bakos) Hier trinkt man den Kaffee zwischendurch, ebenso am Tresen der alten Kaffeehäuser. Die alten Cafés von Triest erreichten für Carolus L. Cergoly „zwar nicht die Vollkommenheit der Wiener Kaffeehäuser, aber sie konnten ruhig von sich behaupten, die engsten Verwandten der Wiener Kaffeehäuser zu sein.“ Genannt sei das „Tommaseo“, in dem schon 1848 heftigst politisiert wurde, oder das nicht mehr existierende Bahnhofscafé. Dessen Besitzer war stolz auf seine distinguierte Kundschaft. Er kannte aber auch ihre Schwä- Die Menge der angebotenen Kaffeespezialitäten ist ebenso groß wie verwirrend. Wie in Wien empfiehlt es sich, das Kaffeesortenvokabular eingehend zu studieren. Apropos Wien: Wien-lastig ist Triest auch, siehe den „Struccolo“ und den „Guguluf“ in puncto Mehlspeisen. Und: Die österreichische Vergangenheit ist schließlich schuld (so die gerne verwendete Ausrede), dass in den Kaffeehäusern von Triest schon am frühen Vormittag „un pocco di vino“, „un sprizz“ oder sogar ein „Stiefel di birra“ getrunken wird. Gerhard M. Dienes Fotoausstellung Il Messaggero di Trieste Kaffeehäuser | Seite 7 Verwirrende Vielfalt „Wer in Triest Kaffee bestellt, sollte zuvor das spezielle Vokabular erlernen […]. Es ist sinnlos, ein Schema zu entwerfen, denn die Unterscheidungen sind zu groß […]. Ein Cappuccino [ist] in Triest das, was in Italien ein Macchiato ist, also ein Cappuccino in einer kleinen Tasse, den Macchiato nennt man in Triest aber Capo, sofern man ihn in einer Tasse serviert bekommen will, Capo in bi sagt, wer ihn im Glas haben möchte und kommt somit aus einem Vorort oder gehört zu einer proletarischen Klasse im Zentrum. Wer einen italienischen Cappuccino möchte, muss einen Caffelatte bestellen, dessen landesübliche Form in Triest wiederum Latte macchiato heißt. Doch dann gibt es unzählige Varianten, raffinierte Formen, die den pfiffigsten barista an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu treiben vermögen. […] Ganz Martin Behr Geb. 1964. Studium der Kunstgeschichte, Redakteur der „Salzburger Nachrichten“, Mitglied der Künstlergruppe G.R.A.M. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Mitherausgeber von Büchern, Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Publikationen. Stipendien in Los Angeles, London, Chengdu. besonders Schlaue bestellen zum Beispiel einen ‚Capo caldissimo‘, also sehr heiß, und gießen dreimal Milch aus dem Kännchen auf dem Tresen [auch eine Triestiner Besonderheit], nach dem Motto: Bezahl einen, trink drei. Der Gocciato ist eigentlich ein Macchiato, mit nur wenigen Tropfen leicht aufgeschäumter Milch genau in der Mitte der Tasse. Mancher Gast aber fühlt sich erst richtig ‚in‘, wenn er eine besondere Bestellung aufgibt, von der er glaubt, sie mache ihn interessanter: ‚Un capo in bi chiaro e con le bollicine ne troppo grosse ne troppo piccole‘ – ein Macchiato im Glas also, aber hell, mit nicht zu großen und nicht zu kleinen Schaumblasen. Bitte, was heißt hell? Mehr Milch oder weniger Kaffee?“ Veit Heinichen Seite 8 | Time Table Il Messaggero di Trieste Freitag, 29. Mai 2015 Museum im Palais 15:00-16:00 Willkommen im Palais. Mit dem Coro Antonio Illersberg, Triest. 16:30-17:15 Sehnsucht Süden. Unterwegs beim Nachbarn. Gerhard M. Dienes und Reinhart Grundner. Musik: Peter Kunsek. Mittwoch, 27. Mai 2015, 17:00 Grand Café Kaiserfeld, Graz „… mit sehnsuchtsvollen Augen auf Triest schauen …“ Gerhard M. Dienes, Maria Kravanja, Karl A. Kubinzky, Claudia Sachs-Lorbeck, Walter Titz sprechen, bevor Ervino Curtis die „Jota Triestina“, eine traditionelle Suppe, serviert. Moderation: Reinhart Grundner. Donnerstag, 28. Mai 2015, 16:00 Café Konditorei Regner, Seckau Außerhalb von Graz / Fuori da Graz. Die Kaffeehäuser von Triest. Ausstellung mit Fotografien von Martin Behr und aus Archiven, eröffnet mit Aperçus von Veit Heinichen. Bis 17. August während der Öffnungszeiten. 18:00-18:30 Graz–Triest 1915 - 1918. Beziehungen in schwieriger Zeit. Gerhard M. Dienes, Andrea Gilli, Karl A. Kubinzky. 18:30-19:15 Schützengraben, Landschaften und Architektur. Fotos und Gedanken aus dem Kriegstagebuch des k.u.k. Oberleutnants/Rittmeisters Georg W. Präsentiert von Michael Wolfbauer. 19:30-20:00 Öffnet die Museen! Odprite Muzeje! Über das slowenische Triest. Gerhard M. Dienes. 20:15-20:45 Diversität ist Reichtum. Vortrag von Veit Heinichen über die Stadt zwischen den drei Welten. Musikalische Reflexionen von Peter Kunsek (Klarinette) & Uli Rennert (elektronische Tasteninstrumente). Im Anschluss werden Spitzenweine von Benjamin Zidarich, Prepotto/ Triest, verkostet. Il Messaggero di Trieste Time Table | Seite 9 Samstag, 30. Mai 2015 Museum im Palais 10:30-11:00 Meerwasser aus Triest für das Grazer Joanneum. Der Biologe Gottlieb Marktanner-Turneretscher (1858-1920) und das erste öffentlich zugängliche Meeresaquarium in Graz. Renate Höllriegl. 11:00-11:30 Kosmos Triest. Der Zoologe Gottlieb Marktanner-Turneretscher (1858 - 1920) und seine fotografischen Reisen nach Triest. Streiflichter auf einen bislang unbekannten Bildbestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Präsentation: Dunja Ganser, Birgit Johler & Alexander Kubik. 12:00-12:45 „Karst, meine Heimat, sei gesegnet“. Über eine Landschaft aus „Kalk und Wacholder“ und ihren Literaten Scipio Slataper. Literarisch-musikalische Collage mit Gerhard Balluch, Gerhard M. Dienes und Veit Heinichen. Musik: Peter Kunsek & Uli Rennert. Im Anschluss wird Wein von Vitjan Sancin, Monte d’Oro in San Dorligo, verkostet. Sonntag, 31. Mai 2015 Museum im Palais 11:00-11:30 Isonzo – Fluss der Schlachten. Vortrag: Gerhard M. Dienes. Musik: Peter Kunsek. 11:45-12:30 „Solche Kontraste gibt’s nur an der Front“. Die Schauspielerin und Historikerin Andrea Schramek liest unter dem musikalischen Trommelfeuer von Peter Gabis Texte der Kriegsberichterstatterin Alice Schalek. Im Anschluss werden Olivenöl und die köstliche Gubana verkostet. Seite 10 | Essen & Trinken Il Messaggero di Trieste Triest kulinarisch Früher einmal erschien dem biederen Binnenländer die Triestiner Küche exotisch. So vermeldete 1844 Carl Bandenbacher aus Pressburg/Bratislava, der mit einem Gefährten in Triest weilte, sie seien „beim schwarzen Adler“ abgestiegen, wo sie auch speisten. Die ihnen hier angebotenen Speisen kannten sie nicht einmal dem Namen nach. Die reichlichen Gänge waren zwar überwiegend mit Olivenöl zubereitet, „doch es schmeckte herrlich!“ Einen unerwarteten Hochgenuss aber erlebten die doch von Wien verwöhnten Reisefreunde im Casino-Café und Bandenbacher notierte: „Ich muß gestehen ohne irgendein Vorurteil, daß ich hier den besten Caffe bislang getrunken habe!“ Die Triestiner Küche ist insofern exotisch, weil sich in ihr die ethnische Struktur der Stadt widerspiegelt: So dominiert beim Essen der italienische Einfluss, jedoch kreativ verwoben mit slawischer, österreichischer, friulanischer und jüdischer Kochtradition. Lange Zeit war Triest kein Thema für Gourmetmagazine, die Stadt war dem internationalen Trendsettertum entgangen. Raffinesse mit Verspieltheit Die periphere geografische Lage spielte da wohl eine geringe Rolle, sind doch die Feinschmecker bereit, wegen eines außergewöhnlichen Restaurants hunderte Kilometer zu fahren. Und gerade jener Lokaltyp, der in der Toskana, im Piemont oder in Friaul rund um Udine und Gorizia Furore gemacht hat, war in Triest eine Seltenheit. Vielmehr haben hier viele Gaststätten seit Jahren kaum ihren Charakter verändert, die Küche war lange nicht gerade von Experimentierfreude gekennzeichnet. In den Lokalen Triests stehen die Chancen sehr gut, tatsächlich nur Einheimische anzutreffen. Hingegen wird sich die Hoffnung auf mehrgängiges Schlemmen zu Spottpreisen nicht erfüllen. In den Provinzen Görz und Triest wird mit der Raffinesse italienischer Kochkunst, mit all ihren Kräutern und Ingredienzen, mit der Verspieltheit der slowenischen Küche und nach den Grundrezepten aus altösterreichischen Gebieten wie Böhmen, Mähren und Ungarn gekocht. Dazu kommt seit einigen Jahren die Kreativität der jungen Köchinnen und Köche, die alte Rezepte umändern und im Sinne der modernen, leichten Küche Feinheiten auf den Tisch bringen. Handfeste Küche Paprika und Pfeffer sind in fast jeder Speise enthalten, Majoran und Kümmel werden sehr viel verwendet, geräucherter Speck wird dem gesalzenen vorgezogen und die naturnahe Grundlage jedes Menüs sind nicht die Teigwaren, Reis oder Polenta, sondern kräftige Suppen, in denen stärkereiche Zutaten wie Bohnen, Linsen, getrocknete Erbsen, Reis, Mais, Gerste, Kartoffeln und Teigwaren gemischt mit Speck, Würsten oder Schweinsrippen zu eigentlichen Mahlzeiten kombiniert werden. Zu dieser Minestrone gehört auch Gemüse wie Karotten, Sellerieknolle, Lauch, Spinat etc. und im Winter Kohl, Sauerkraut und Sauerrüben. Der Kulturkreis zwischen Triest und Görz besitzt Spezialitäten, die dem österreichi- Die Jota Die Triestiner Jota (jota triestina) besteht aus Bohnen, Kartoffeln, Sauerkraut und geselchten Schweinsrippen. Verfeinert wird sie mit einer Pestat genannten gehackten Mischung aus Lorbeerblätter, Öl und Knoblauch die mit in den Topf gegeben wird. schen und deutschen Gaumen sicher viel Freude bereiten. Sei es die Triestiner Jota – einst ein typisches Arme-Leute-Essen – , sei es das Gulasch, das Schnitzel oder der Hase auf böhmische Art. Gnocchi erreichen dort schon Nockerlgröße. In Triest – so sagen Experten – ist es kälter als anderswo in Italien, daher wurden immer handfeste Sachen bevorzugt: kräftige Suppen mit Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Graupen, Kohl, Sauerkraut, Speck und Wurst. Im Winter war die Versorgung mit frischem Gemüse dürftig und so übten sich die Triestiner in der Kunst des Bestmöglichen: Braune Bohnen harmonisieren im Salat geradezu perfekt mit grünem Radicchio und Karotten, ihr extraktreicher Saft verschmilzt mit Olivenöl und Essig zu einer delikaten Soße. Was Fisch anlangt, gibt es neben italienischen Standards auch regionale Spezialitäten: „Sardoni in savor“ – mit Weißwein und Zwiebeln marinierte Sardellen. „Baccalà alla triestina“ – Stockfisch in einer Soße aus Paradeisern, Weißwein, Erdäpfeln, Knoblauch und Zwiebeln. „Brodetto di pesce“ – Fischsuppe. „Girai“ oder „ribalta vapori“ – winzige frittierte Fischchen. „Scampi in busara“ – Shrimps in einer dick eingekochten Soße aus Weißwein, Paradeisern, Zwiebeln, Knoblauch und Safran. „Calamari ripieni“ – mit Knoblauch, Petersilie, Bröseln und gehackten Fangärmchen gefüllte Kalamari. Als Fischköstlichkeiten seien genannt: „codo di rospo“, „branzino“, „sogliola“, „cape sante“, „pesce in savor“ (marinierter Fisch), „grancevola“ (Meeresspinne) auf Triestiner Art, „datteri di mare in sughetto“ (Seedatteln in Soße) oder „seppioline alla gradesana“ (kleine Tintenfische). Besonders bei den Süßigkeiten ist der österreichisch-ungarische Einfluss klar erkennbar. So bei den Krapfen, bei Torta Dobos, Palcinche, Guguluf und Buchtel. Die „gnocchi di susini“, die Zwetschkenknödel, können als Primo mit Butter und Bröseln, aber auch als Teil des Secondo zu Wild in dicker Soße serviert werden. Wein und Bier... Und was trinkt man so zum Essen? Weine aus dem Karst. Der „kräftigste“ ist der rubinrote, nach Himbeeren und Veilchen duftende „Terrano“. Er wird zu 85 Prozent aus Refosco-Trauben hergestellt. Sein Alkoholgehalt ist gering. Dafür sorgt er schnell für verräterische blaue Zähne. Die Trauben für den „Carso Terrano“ durften nur aus bestimmten Gebieten kommen, nämlich aus jenen mit der typischen roten Erde. Il Messaggero di Trieste Zum Terrano wird Karstschinken gegessen. Er ist nicht hauchzart wie der Schinken aus San Daniele zugeschnitten, sondern einige Millimeter dick. Etwas Kräftiges zum Zubeißen muss auf den Tisch. Das Land und die Arbeit sind hart hier oben im schmalen Streifen zwischen Meer und ehemaliger Grenze. Der „Malvasia“ ist ein Weißwein von lebhafter, hellgelber Farbe. Er besitzt ein gut ausgeprägtes Bukett und einen würzigen, trockenen Geschmack, ohne Herbe, mit dem eleganten Aroma von Bittermandeln. Er passt gut zu Suppen (vor allem zu cremigen Suppen), Aufläufen und Soufflés auf Gemüse- oder Fischbasis. Der Geschmack dieses Weines ist dann besonders ausgeprägt, wenn er an der Küste von Muggia oder Triest wächst. Zu seiner Herstellung müssen mindestens 85 Prozent Malvasia-Trauben verwendet werden. Für die restlichen 15 Prozent sind andere Trauben zugelassen, sofern sie aus den Provinzen Görz oder Triest stammen. Die Bezeichnung „Carso“ gilt ohne genau- Essen & Trinken | Seite 11 ere Definition für jene Rotweine, welche aus zumindest 75 Prozent Refosco-Trauben hergestellt werden. Für die restlichen 25 Prozent dürfen andere empfohlene und anerkannte rote Trauben aus den Provinzen Triest und Görz verwendet werden. Triest hat eine traditionsreiche Bierkultur. Einst florierten die Brauereien wie die längst abgewanderte Firma Dreher. Der „Stiefel di birra“ wurde auf einer Terrasse hoch über dem Börseplatz getrunken. Heute scheinen österreichische Biere einen beträchtlichen Marktanteil zu halten, viele Lokale servieren Gösser, Ottakringer und Villacher. Essen im Stehen Das Buffet ist eine Triestiner Spezialität, mehr als 50 gibt es. Die Speisen erinnern stark an die Wiener Küche: gekochtes, geselchtes Karree, Kaiserfleisch, Würstel. Die „merenda“ wird im Stehen oder an kleinen Tischen eingenommen. Im Triestiner Dialekt nennt man diese wahrschein- lich aus den Ernährungsbedürfnissen hart schuftender Hafenarbeiter entstandene Essgewohnheit „ibecchin“ , abgeleitet von dem Zeitwort „ribeccare“, was am besten mit „wieder etwas zu sich nehmen“ übersetzt wird. Die Unentwegten auf der Suche nach „Italianità“ sollten nicht Nase rümpfend dem Sauerkrautgeruch dieser Lokale ausweichen. Noch viel mehr Informationen über das kulinarische Triest sind u.a. in folgenden Büchern zu finden: Veit Heinichen, Ami Scabar, Triest. Stadt der Winde, München 2005. John Morrissey, Franz M. Rinner, Claudia Strafner, Triest, Trst, Trieste, Mödling/ Wien 1992. Seite 12 | Programm Willkommen im Palais Freitag, 29. Mai 2015, 15:00-16:00 Museum im Palais, Hof (Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im 2. Stock statt.) Begrüßung durch Bettina Habsburg-Lothringen Coro Antonio Illersberg Freitag, 29. Mai 2015, 15:00-16:00 Museum im Palais, Hof (Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im 2. Stock statt.) Der Chor, 1962 in Triest gegründet, zeichnet sich durch Professionalität und ein umfangreiches Repertoire aus. In bislang rund 600 Konzerten konnte er zahlreiche Menschen in der ganzen Welt begeistern. Der Chor aus Triest gastierte bislang in 20 (!) europäischen Ländern, in den USA, in Südafrika und in Australien. 1986 wurde der Chor mit dem Schubert-Preis der Stadt Wien und 2012 zu seinem 50-Jahr-Jubiläum mit dem „San Giusto d’Oro“ ausgezeichnet. Chorleitung: Tullio Riccobon Moderation: Andrea Gilli Das Konzert des Coro Illersberg wird ermöglicht von Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister der Stadt Graz. Diskografie (Auswahl) Coro A. Illersberg, „Aria de Trieste“, Dirigent : Tullio Riccobon, Audio Ars Studio. Coro virile, „Antonio Illersberg“ di Trieste, Dirigent: Tullio Riccobon, Audio Ars Studio, 1995. Sehnsucht Süden Unterwegs beim Nachbarn Freitag, 29. Mai 2015, 16:30-17:15 Museum im Palais, 2. Stock „Unser Herz zeigt nach Süden“, schrieb Sigmund Freud einmal und meinte damit eine den Binnen- und Alpenländlern immanente Sehnsucht nach dem Süden. Der Süden ist dabei mehr als eine geografische Bezeichnung, der Süden ist – so Stationschef Fallmerayer in Joseph Roths gleichnamiger Erzählung – „das Meer, ein Meer aus Sonne, Freiheit und Glück“. Und dieses Meer ist für uns die nordöstliche Adria. Mit der Sehnsucht Il Messaggero di Trieste begeben wir uns auf den Weg dorthin und machen dabei auch unterwegs schon halt, wurde doch das Land hinter der Küste und den Stränden lange Zeit nur auf der Direttissima zu den Urlaubszielen durchfahren. Wir tauchen ein in Regionen, die ungeheure Vielfalt auf engem Raum bieten, und erleben eine Kulturlandschaft, die auch in kulinarischer und önologischer Hinsicht einen Sehnsuchtsort darstellt. Präsentation: Gerhard M. Dienes & Reinhart Grundner Musikalische Reflexionen: Peter Kunsek (Klarinette) Reinhart Grundner Geb. 1948 in Graz. Bis 1994 Hauptschullehrer für Mathematik, Physik und Chemie, 1994 - 1996 prov. Leitung an der HS Bad Aussee, seit 1996 Fernsehjournalist beim ORF. Lehrbeauftragter an der FH Joanneum, Studiengang Journalismus. Gestalter zahlreicher Dokumentationen für ORF und 3sat, Seit 1999 Gestalter und Präsentator von „Grundners Kulinarium“, einer wöchentlich laufenden Rubrik im Rahmen der ORF-Sendung „Steiermark heute“ (bereits 740 Folgen). Triest und der Erste Weltkrieg Graz–Triest 1915 - 1918. Beziehungen in schwieriger Zeit. Freitag, 29. Mai 2015, 18.00-18.30 Museum im Palais, 2. Stock Im Mai 1915 hatte der Krieg auch Triest erreicht, nicht mehr bloß als Reflex, sondern in seinem ganzen Ausmaß: Kanonendonner ist von der nahen Front zu hören. Tausende Menschen fliehen, viele von ihnen kommen nach Graz. Viele Grazer kämpfen am Isonzo für Gott, Kaiser und Vaterland. Plumpe und grobschlächtige Propaganda schürt Feindbilder: „Tschiff, tscheff, tauch, der Wallisch liegt am Bauch.“ Hunderttausende Soldaten fallen. Im Oktober 1918 verlegt der k.u.k. Statthalter seine Amtsgeschäfte von Triest nach Graz, „bis auf weiteres“, wie es in dem letzten Lebenszeichen einer österreichischen Behörde in Triest hieß. Was 536 Jahre zuvor in Graz seinen Anfang genommen hatte – die Herrschaft der Habsburger über Triest – endete auch in Graz. Am 3. November 1918 schlägt für Triest die „italienische Stunde“. Gerhard M. Dienes, Andrea Gilli & Karl A. Kubinzky Die Veranstaltung wird gefördert von der Kulturabteilung der Steiermärkischen Landesregierung. Andrea Gilli Studium der Translationswissenschaft an der Universität Triest, wo er auch 15 Jahre dozierte. Nach dem Studium absolvierte er die Summerschool für Internationalen Tourismus der ISU Wien. Seit Jahrzehnten ehrenamtlicher Kulturschaffender und erfolgreich in der Tourismusbranche als Destination Manager und Reiseleiter tätig. Il Messaggero di Trieste Karl Albrecht Kubinzky Geb. 1940. Lehramt (Mag. rer. nat.) für Geschichte und Geografie, Dr. phil., Assistent und danach Professor am Institut für Soziologie der Univ. Graz. Lehrtätigkeit an der Univ. Salzburg, der TU Graz und am Medienkundlichen Lehrgang der Univ. Graz. Zahlreiche Artikel und etliche Bücher zum Thema Graz-Geschichte. „Graz-Beauftragter“ der Historischen Landeskommission. Schützengraben, Landschaften und Architektur. Freitag, 29. Mai 2015, 18:30-19:15 Museum im Palais, 2. Stock Fotos und Gedanken aus dem Kriegstagebuch des k.u.k. Oberleutnants/Rittmeisters Georg W., präsentiert von Michael Wolfbauer. Der Grazer Georg W. (1874 - 1949) war schon in jungen Jahren an politischen, kulturellen und technischen Entwicklungen interessiert. So ist es kein Zufall, dass er ein begeisterter und auch guter Fotograf wurde. Sein Kriegsdienst führte ihn im Dezember 1915 und Jänner 1916 in die Berge des Isonzo-Gebietes, wo er seine Eindrücke fotografisch festhielt. Im Kriegstagebuch räsoniert Georg W. unter anderem eingehend über die Moral im Hinterland und an der Front: „Im Hinterlande ist die Angst vor dem Kriege am kräftigsten ausgeprägt. Mit großem Bedauern, mitunter mit Ekel vor so kleinlichen, beinahe feigen Charakteren, musste ich mir diese Erkenntnis erringen …“. Ab Sommer 1917 – während der Brussilow-Offensive 1916 war Georg W. in Galizien stationiert – verrichtete er seinen Kriegsdienst als Fischereisachverständiger einer Fischereistation in Concordia Sagittaria in der Nähe von Portogruaro. Aus dieser Zeit stammen besonders eindrucksvolle Fotos, Alltagssituationen, Landschaften, aber auch Architektonisches zeigend. Michael Wolfbauer Geb. 1946 in Graz. Ab Herbst 1970 Lehrer für Volks-, Haupt- und Sonderschule. 1985 Übungsschullehrer (HS) an der Päd. Akademie des Bundes am Hasnerplatz als Didaktiker in der Lehrerausbildung im naturwissenschaftlichen Bereich. Mitautor beim Unterstufen-Lehrbuch „Physik heute 2, 3, 4“. Miterfinder des „Salzburg Reading Desk (SRD)“, eines ophthalmologischen Spezialgerätes zum Testen der Lese-Sehschärfe (accurate measurement of the reading acuity), das international für Forschungszwecke eingesetzt wird. Programm | Seite 13 Das slowenische Triest Öffnet die Museen! Odprite Muzeje! Freitag, 29. Mai 2015, 19:30-20:00 Museum im Palais, 2. Stock Triest war die größte slowenische Kulturlandschaft, die „Lunge Sloweniens“. Für die Slowenen erlangte der Ort in der Phase ihres nationalen und sozialen Erwachens eine zentrale, ja eine symbolische Bedeutung. Der November 1918 machte Triest italienisch. Die Mehrsprachigkeit versiegte, als der Faschismus monolithische Identitäten in verheerender Weise schuf. Die Existenz einer slowenischen Minderheit wurde geleugnet, alles Slowenische versucht auszulöschen. Nach dem Zusammenbruch des Faschismus wurden Triest und Umgebung 1943 zur nationalsozialistischen Operationszone „Küstenland“. In der ehemaligen Reisschälfabrik von San Sabba entstand ein Polizeihaftlager, in dem auch und nicht zuletzt slawische Partisanen inhaftiert, liquidiert und anschließend verbrannt wurden. Am Ende des Krieges brachten die in Triest einmarschierenden slawischen Nationalisten stalinistischer Couleur eine Welle brutaler Gewalt: „Die Toten vom Karst“! Heute sind die Schlagbäume gefallen. Sind auch die emotionalen Grenzen aufgehoben? Möge der Nationalismus überwunden werden, damit er als ein Relikt der Geschichte im Sinne von Srečko Kosovels Gedicht „Öffnet die Museen!“ museumsreif wird. Vortrag: Gerhard M. Dienes Diversität ist Reichtum 20.15 - 20.45 Uhr Museum im Palais, 2. Stock So spannend wie Veit Heinichens Kriminalfälle sind die darin eingeflochtenen Geschehnisse. Heinichen vermisst Triests äußere und innere Topografie. Slawische, romanische und germanische Kultur treffen sich in diesem mediterranen Raum, der hier auf den Norden sowie auf Ost- und Westeuropa stößt. In Triest treffen auch geistige Formationen wie das Meer und der Karst aufeinander. Triest war eine Frontstadt gewesen, solange die Welt in zwei Blöcke geteilt war, und verfügt über äußere und innere Grenzen wie kaum eine andere Stadt. Trotzdem oder deswegen hat Triest eine wichtige Brückenfunktion zu erfüllen. Solch komplexe Orte wie Triest sind nach Heinichens Einschätzung auch literarische Orte, denn „Diversität ist Reichtum. Die Konzentration an Kontrasten schreit danach, erzählt zu werden. Eine Gesellschaft drückt sich am stärksten in ihren Neurosen aus…“. Immer brilliert Heinichen mit Fachwissen, er macht Lust, nach Triest zu kommen. Vortrag: Veit Heinichen Musikalische Reflexionen über die Stadt zwischen den drei Welten: Peter Kunsek (Klarinette) & Uli Rennert (Elektronische Tasteninstrumente) Seite 14 | Programm Meerwasser aus Triest für das Grazer Joanneum Der Biologe Gottlieb Marktanner-Turneretscher (1858 - 1920) und das erste öffentlich zugängliche Meeresaquarium in Graz. Samstag, 30. Mai 2015, 10:30-11:00 Museum im Palais, 2. Stock 1875 wurde in Triest die „Marinbiologische Station“ gegründet. Diese stand in Kontakt mit dem Joanneum in Graz. Dort wirkte Gottlieb Marktanner-Turneretscher als Kustos. Aus eigenen Mitteln finanzierte er ein Seewasser-Aquarium für das Museum. Das Publikumsinteresse war groß. Der Biologe entwickelte ein eigenes Meerwassergefäß, das den Transport empfindlicher Tiere von Triest nach Graz ermöglichte. Doch 1907 war der Betrieb nicht mehr finanzierbar. Das Aquarien- und Vivarienzimmer des Joanneums wurde aufgelöst. Renate Höllriegl Dissertation bei Univ.-Prof. Dr. Franz Wolkinger. Nicht abgeschlossenes Biologie-Studium an der KFU Graz. Seit 1983 selbständig tätig u.a. für das ehemalige Institut für Umweltwissenschaften und Naturschutz der Akademie der Wissenschaften in Graz, das Universalmuseum Joanneum, die Stmk. Landesregierung sowie private Auftraggeber. Arbeiten im Rahmen von Grundlagenerhebungen, Biotop- und Vegetationskartierungen. Kosmos Triest Samstag, 30. Mai 2015, 11:00-11:30 Museum im Palais, 2. Stock Der Zoologe Gottlieb Marktanner-Turneretscher (1858 - 1920) und seine fotografischen Reisen nach Triest. Streiflichter auf einen bislang unbekannten Bildbestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Der namhafte Zoologe, Mikrofotograf und Kustos am Joanneum in Graz hielt Triest in rund 200 Fotografien von außergewöhnlicher Qualität fest. Seine Aufnahmen, die zwischen 1899 und 1912 entstanden sind, erzählen von Projektionen und Sehnsüchten eines Mitteleuropäers, der das Meer mit all seinen Eigenschaften einzufangen versuchte. Die Fotos, mittlerweile in der österreichischen Nationalbibliothek gehütet, zeigen die Hafenstadt am Vorabend der großen Umwälzungen, die der Erste Weltkrieg auslöste: Straßenszenen, Cafés, kleine und große Segler, die Triestiner Freizeitgesellschaft, den Empfang der gefeierten Buffalo-Bill-Group, Transatlantik-Passagierschiffe, aber auch Schiffe der k.u.k. Kriegsflotte, Molen und Werften, den großen Kanal und natürlich Miramar. Präsentation der Fotodokumentation: Dunja Ganser, Birgit Johler & Alexander Kubik Il Messaggero di Trieste Dunja Ganser Geschäftsführerin von Overtones Kulturprojekte. Seit vielen Jahren im Musiktheaterbereich und im Kultur- bzw. Filmmanagement tätig. Gansers Kerntätigkeiten sind strategische Beratung, Konzeption, Personal Management und Kommunikation. Birgit Johler Geb. 1970. Studium der Volkskunde, Europäischen Ethnologie und Romanistik an der Universität Wien. Johler lebt als freie Wissenschaftlerin und Ausstellungsmacherin in Wien. Alexander Kubik Geb. 1961. Architekt, Fotograf. Schwerpunkt: Ausstellungsarchitektur und -Gestaltung, u.a. Jüdisches Museum Wien, Österreichisches Museum für Volkskunde Wien, Wien Museum. „Karst, meine Heimat, sei gesegnet“ Über eine Landschaft aus „Kalk und Wacholder“ und ihren Literaten Scipio Slataper. Samstag, 30. Mai 2015, 12:00-12:45 Museum im Palais, 2. Stock „Ich möchte euch sagen: Im Karst bin ich geboren …“, so beginnt Slatapers literarisches Hauptwerk „Il mio carso“. Keiner hat den Karst so schön und einfühlend besungen wie er, meint Veit Heinichen. „Hier ist Gestein und Tod. Doch wenn es einem Enzian gelingt, den Kopf zu erheben und zu blühen, so ist in ihm der ganze tiefe Frühlingshimmel eingefangen.“ Slataper, 1888 in Triest geboren, vereinte in sich slawisches Blut – und damit eine Sentimentalität, die nach Zärtlichkeit verlangt –, deutsches Blut – von dem hatte er die Sicherheit in seinen Plänen und das Verlangen nach Herrschaft und Kraft – und italienisches Blut, in dem er beides verschmelzen und „klassisch“ werden sah. 1915 meldet sich Slataper freiwillig zur italienischen Armee. Kurz darauf fällt er 27-jährig am Karst. Literarisch-musikalische Collage mit Gerhard Balluch, Gerhard M. Dienes & Veit Heinichen Musik: Peter Kunsek & Uli Rennert Diese Veranstaltung wird durch den Joanneum-Verein und die Naturfreunde Steiermark unterstützt. Gerhard Balluch Engagements führten den Kammerschauspieler u.a. an die Burg, das Stadttheater Klagenfurt, das Landestheater Salzburg sowie ans Schauspielhaus Graz. Er gastierte in Innsbruck, Ingolstadt, Bremen, Stuttgart, am Volkstheater Wien, bei den Festspielen von Bregenz, Salzburg, Bad Ischl, bei Il Messaggero di Trieste den Wiener Festwochen, in Porcia und Melk. Regiearbeiten, Hörfunk- und Fernsehproduktionen, Rezitationen und Lesungen im In- und Ausland, etliche Eigenproduktionen seiner Firma „Arcadia“. Kammerschauspieler, Träger des Silbernen Ehrenzeichens der Stadt Graz, des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark und des Berufstitels „Professor“. Peter Kunsek Der besondere Jazzklarinettist und Lehrende an der Musikuniversität Graz ist prädestiniert für die eigenständige musikalische Akzentuierung von Lesungen. Darüber hinaus ist er bekannt durch seine Auftritte mit dem Pianisten Uli Rennert, aber auch in anderen Formationen. Uli Rennert Geb. 1960. Studierte Posaune und Jazz-Ensemblespiel bei Albert Mangelsdorff. Studium an der Jazzabteilung der Grazer Musikhochschule. 1984 Preisträger des internat. Wettbewerbes des U.S. Keyboard Magazine. 1987 Studienabschluss an der Musikhochschule Graz. Isonzo – Fluss der Schlachten Sonntag, 31. Mai 2015, 11:00-11:30 Museum im Palais, 2. Stock Der Fluss entspringt als Soča in Slowenien in den Julischen Alpen unter dem 2500 Meter hohen Jalovec. Bei Gorizia/Nova Gorica oder Görz verlässt die Soča ihre Heimat und wird zum Isonzo, der zwischen Grado und Monfalcone in das Adriatische Meer mündet. Für den Grazer Schriftsteller Helmut Eisendle gibt es keinen anderen Fluss, „dessen Name so oft mit einem Krieg, mit einer Schlacht in Zusammenhang gebracht wird“. Zwölf Schlachten tragen seinen Namen. Das Rauschen seines Wassers war nicht mehr zu vernehmen. „Ich hörte Maschinengewehre und Gewehre über den Fluß und den ganzen Fluß entlang feuern“, schrieb Ernest Hemingway. Das, was Simon Gregorčič in einem Gedicht an den Fluss prophezeite, war Wirklichkeit geworden: „Und Bäche Blutes wirst du trinken / genährt von unserm Blut so rot / beschwert von unsrer Feinde Tod.“ Vortrag: Gerhard M. Dienes Musik: Peter Kunsek Programm | Seite 15 „Solche Kontraste gibt's nur an der Front“ Sonntag, 31. Mai 2015, 11:45-12:30 Museum im Palais, 2. Stock Die Schauspielerin und Historikerin Andrea Schramek liest unter dem musikalischen Trommelfeuer von Peter Gabis Texte der Kriegsberichterstatterin Alice Schalek. Die österreichische Schriftstellerin, Journalistin und Fotografin Alice Schalek (1874 - 1956) wurde 1915 als erste Kriegsberichterstatterin zugelassen und beim k.u.k Kriegspressequartier in Österreich akkreditiert. Ihre Erlebnisberichte über die Kämpfe in den Dolomiten, über den Serbienfeldzug und die IsonzoFront wurden in der „Neuen Freien Presse“ und in den „Münchener Neuesten Nachrichten“ veröffentlicht. 1917 wurde sie für ihren Kriegseinsatz sogar mit hohen Orden dekoriert – eine sehr ungewöhnliche Auszeichnung für eine Frau. Ihre anfangs begeisterten, patriotischen Berichte und der Einsatz einer Frau an der Front stießen in der Öffentlichkeit auf ein geteiltes Echo. Unter Schaleks schärfsten Kritikern war Karl Kraus, der ihr „Kriegsverherrlichung“ vorwarf und sie in seinem Werk „Die letzten Tage der Menschheit“ kritisch verewigte. Im Laufe des Krieges änderte sie ihre Einstellung zum Geschehen. Schaleks letzter Kriegsbericht von 1917, ehe sie diese Tätigkeit beendete, galt Triest. Andrea Schramek Die Schauspielerin und Kabarettistin ist u.a. tätig am Volkstheater Wien, Wald4tler Hoftheater, TIK-Graz und ist in Spielfilmen und TV-Serien zu sehen, u.a. in „Das Glück dieser Erde“ und „Die Mutprobe“. 2010 - 12014 war sie Ensemble-Mitglied bei „Die Grazbürsten“. Peter Gabis Jazzmusiker, Schlagzeuger, Percussionist, Päda goge, Klangmassage-Praktiker, Obertonsänger und Dialog-Begleiter. WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT! MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 / 8095-0 E-Mail: [email protected], www.mfg.at Il Messaggero di Trieste Seite 16 | Essen & Trinken Highlights für Genussfreunde Ervino Curtis serviert die Suppe „Jota Triestina“ Im Hofe des Palais steht ein Olivenbaum Im Anschluss an das Gespräch „… mit sehnsuchtsvollen Augen auf Triest schauen …“. Mit Gerhard M. Dienes, Maria Kravanja, Karl A. Kubinzky, Claudia Sachs-Lorbeck und Walter Titz, Moderation: Reinhart Grundner. Den Griechen war das aus der Olive gewonnene Öl so heilig, dass Anbau und Pflege der Olivenhaine ausschließlich Jünglingen und Jungfrauen übertragen wurden. Von den Griechen wurde der Ölbaum auf die italienische Halbinsel gebracht und schließlich im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Über Qualitätsöle aus der Region Triest spricht Andrea Gilli. Mittwoch, 27. Mai 2015, 17:00 Grand Café Kaiserfeld Ervino Curtis Geb. in Triest. Universitätsabschluss in Literaturwissenschaften an der Università Statale di Cassino. Leiter für Kommunikation, Forschung, internationale Beziehungen und Verwaltung im Hafen von Triest (Ente Autonomo del Porto di Trieste). Nationaler Vorsitzender der Gewerkschaft der italienischen Führungskräfte Unionquadri. Präsident von Kulturorganisationen. Praktizierender Gastronom. Top-Winzer Benjamin Zidarich zu Gast im Palais Freitag, 29. Mai 2015, 20:45 Museum im Palais „Wir machen unsere Weine mit Leidenschaft und nur mit natürlichen Mitteln. Geschmack und Ausdruck sind die Identitäten unseres Territoriums, des Karstes, eines von roter, trockener Erde bedeckten felsigen Landes – der Karst gibt uns einen einzigartigen und unvergleichlichen Wein.“ (B. Zidarich) Nach den Freitagveranstaltungen gibt es ein Treffen mit Veit Heinichen im Restaurant Prato im Palais. Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik | Präsident Dr. Kurt Flecker Samstag, 30. Mai 2015, ab 12:45 Museum im Palais, Hof Verkostungen von Gubana, Wein & Olivenöl Sonntag, 31. Mai 2015, ab 12:30 Museum im Palais, Hof Weine und Olivenöl von Sancin, Monte d'Oro in San Dorligo. Vitjan Sancin gilt nicht nur als exzellenter Winzer, sondern auch als Pionier des in der Gegend lange vernachlässigten Anbaus von Oliven. Giacinto Battaglia (Enoteca, Raubergasse 14) verwöhnt uns mit köstlicher Gubana, einer typisch friulanischen Mehlspeise. Musikalische Animationen: Peter Kunsek.