Feenschule Zauberinsel, Band 06

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Feenschule Zauberinsel, Band 06
Unverkäufliche Leseprobe
Elizabeth Lindsay
Feenschule Zauberinsel, Band 06
Überraschung für Lila
140 Seiten
ISBN: 978-3-505-12923-0
Mehr Informationen zu diesem Titel:
www.schneiderbuch.de
© 2011 SchneiderBuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Text © Elizabeth Lindsay, 2009; Illustrationen © Usborne Publishing Ltd, 2009
Feen schule
Elizabeth Lindsay
berinsel
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Überraschung
für Lila
IllustriertvonAnnaCurrey
InsDeutscheübertragenvonAntjeGörnig
Feenschule Zauberinsel
ISBN 978-3-505-12918-6
ISBN 978-3-505-12919-3
ISBN 978-3-505-12920-9
ISBN 978-3-505-12921-6
ISBN 978-3-505-12922-3
ISBN 978-3-505-12923-0
© 2011 Schneider Buch
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Die englische Originalausgabe erschien 2009
unter dem Titel „Silverlake Fairy School –
Dancing Magic“ bei Usborne Publishing Ltd
Text copyright © Elizabeth Lindsay, 2009
Illustrationen copyright © Usborne Publishing Ltd, 2009
Übersetzung aus dem Englischen: Antje Göring
Umschlaggestaltung: Hohl & Wolf, Hainburg
in Anlehnung an das englische Original
Satz: Greiner & Reichel, Köln
Druck/Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-505-12923-0
11 12 / 8 7 6 5 4 3 2 1
Band 1: Lila und das Einhorn
Band 2: Lila will zaubern
Band 3: Lila lernt fliegen
Band 4: Lila und der
Sternenstaub
Band 5: Lila und die magischen
Schuhe
Band 6: Überraschung für Lila
Inhalt
7
2. Ein guter Plan
20
3. Schon wieder Streit!
33
4. Die erste Probe
48
5. Der verlorene Zauberstab
64
6. Lilas Idee
79
7. Neue Zauberanhänger für alle!
93
8. Die fantastische Sternentanzshow 112
9. Sternenschein
126
1. Lilas großer Traum
Für Yumi Star, mit ganz viel Liebe
1. Kapitel
Lilas großer Traum
L
ehrerin Lerche wählte zwei Freiwillige aus
der ersten Zauberklasse aus, die ihr in der
Pause beim Aufräumen des Klassenzimmers
helfen sollten: Bella und Meggie.
Lila verabschiedete sich von ihren beiden
besten Freundinnen, sauste die Schwalbentreppe hinunter und lief aus der Regenbo­
gen­halle hinaus in den sonnigen Garten. Sie
brei­tete ihre lila Flügel aus und flog zu einem lau­schigen Plätzchen hoch oben auf der
7 Schlossmauer, das sie erst kürzlich entdeckt
hatte. Von dort hatte sie eine herrliche Aussicht auf den Großen Silbersee.
Ein stürmischer Wind peitschte das Wasser
auf, aber Lila spürte kein Lüftchen. Die gesamte Feenschule Zauberinsel war mit Zauberbannen geschützt und daher warm und
trocken.
Das prächtige silberne Schloss, in dem
sich die Schule befand, stand auf einer Fel­
sen­insel. Lila erinnerte sich noch gut daran,
wie sie bei ihrer Ankunft die gewaltigen Mauern aus dem Nebel hatte auftauchen sehen.
Nun versuchte sie, das weit entfernte Ufer
des Sees auszumachen, doch die Schauerberge waren hinter wogenden grauen Wolken
verborgen.
Lila drehte lächelnd ihren glitzernden lila
Zauberstab zwischen den Fingern. „Draußen
Winter, drinnen Sommer“, sagte sie seufzend.
8 „Feenmagie ist einfach wunderbar! Was habe
ich für ein Glück, dass ich hier an der Feenschule alles darüber lernen kann!“ Dann hielt
9 sie das Armband mit dem silbernen Anhänger
hoch, das sie an ihrem rechten Handgelenk
trug. „Guck, kleines Einhorn“, sagte sie, „auf
dem Großen Silbersee ist es kalt und stürmisch. Die Wellen sehen aus wie galoppierende weiße Pferde. Feen könnten bei so einem
Wind niemals fliegen, aber ein starkes Einhorn
wie du könnte es ganz bestimmt.“
Jede Fee bekam am ersten Schultag einen
Zauberanhänger, aber Lila war die Einzige, die
ein silbernes Einhorn hatte. Sie drückte es an
sich und schloss die Augen.
„Eines Tages werde ich herausfinden, wie
ich dich lebendig machen kann“, sagte sie.
„Ich verwandele dich in ein echtes Einhorn,
und dann galoppiere ich mit dir über den Himmel!“ Lila stellte sich vor, wie sie an den Wolken vorbeiritt und sich an der Mähne des Einhorns festklammerte, während der Wind ihre
lila Haare zerzauste.
10 Als sie plötzlich Flügelschläge hörte,
schreck­te sie aus ihrem Tagtraum auf und öffnete die Augen.
Meggie und Bella waren gekommen, um
sie zu holen.
„Wir haben dich schon hundert Mal ge­
rufen“, sagte Meggie lächelnd. „Hast du das
Klingeln denn nicht gehört?“
„Die Pause ist zu Ende“, sagte Bella und
zog Lila von ihrem Ausguck herunter.
„Oh je, ich habe wirklich nichts gehört!“,
rief Lila ihren Freundinnen zu, als sie mit ihnen
zur Regenbogenhalle flog.
„Lerchili hat gesagt, sie will uns über die
Versammlung zum Halbjahresende informieren“, rief Bella. „Und darüber, welche Klasse
diesmal die Aufführung gestaltet. Vielleicht
sind wir es ja.“
„Wir?“, sagte Lila. „Aber wir sind doch erst
in der ersten Klasse.“
11 Zusammen mit den letzten Nachzüglerinnen eilten sie die Schwalbentreppe hoch. Der
Rest der Klasse wartete bereits vor dem Klassenzimmer, und die drei Freundinnen stellten
sich rasch hinten in die Reihe.
„Ihr trüben Tassen kommt natürlich wieder
zu spät!“, sagte eine rosa Fee ganz vorn und
kehrte ihnen naserümpfend den Rücken zu.
Weil Bella bei solchen Sticheleien immer
sehr schnell in die Luft ging, fasste Lila sie beschwichtigend am Arm.
„Wie kann sie es wagen!“, zischte Bella.
„Wir sind gar nicht zu spät! Wir sind pünktlich,
und zwar auf die Minute!“
„Beachte sie einfach nicht“, redete Lila ihr
gut zu. „Jetzt sollten wir uns wirklich nicht mit
Melissa streiten.“
In diesem Moment kam Lehrerin Lerche
auch schon angeflogen. Sie duldete keine
Streitereien zwischen ihren Schülerinnen, und
12 es war gut, dass sie keinen Zank mit Melissa
angefangen hatten. Lächelnd führte die Lehrerin ihre Schülerinnen in die Klasse.
Melissas Platz war ganz vorn. Sie saß ­neben
ihrer Freundin Sandy, einer meerblauen Fee
mit hellvioletten Flügelspitzen. Melissa warf
Lila einen giftigen Blick zu, bevor sie sich auf
ihren Pilzstuhl setzte und ihr rosa Spinnfädenkleid glatt strich.
Lila lief zu ihrem Platz hinten im Klassenzim­
mer und ließ sich seufzend auf ihren Stuhl sin­
ken. Sie saß zwischen Bella und Meggie.
Eigentlich war Lila sehr glücklich an der
Feenschule Zauberinsel. Ihr einziges Problem
war, dass sie in dieselbe Klasse ging wie die
Prinzessin. Diese hatte von Anfang an gezeigt,
wie sehr es ihr missfiel, mit einer einfachen
Küchenfee wie Lila in einer Schule zu sein.
Am Ende des Halbjahrs würden sie beide in
den Feenpalast heimkehren – die Prinzessin
13 allerdings zu ihren Eltern, dem Feenkönig und
der Feenkönigin, und Lila zu Cookie, Mip und
ihren anderen Freundinnen und Freunden in
der Palastküche.
Als die Schülerinnen sich gesetzt hatten,
schwang Lehrerin Lerche ihren Zauberstab.
Kleine orangefarbene Sonnen schossen he­
raus, und die Wörter „Versammlung zum Halb­
jahresende“ erschienen an der Tafel. Lila spitz­
te erwartungsvoll die Ohren.
„Nun, liebe Feen, in vier Tagen geht schon
euer erstes Halbjahr an der Feenschule Zauberinsel zu Ende. Es war ein sehr erfolgreiches Halbjahr. Ihr habt alle die erste Zauberstabprüfung bestanden, und ich bin sehr stolz
auf euch. Bei der Versammlung werdet ihr
euren ersten wohlverdienten Zauberstabprü­
fungsanhänger erhalten.“ Lehrerin Lerche
blickte lächelnd in die strahlenden ­Gesichter
ihrer Schülerinnen. „Fee Schleiereule hat mir
14 gesagt, dass die Versammlung im Garten statt­
findet, unter dem Sternenhimmel. Und das
Tollste ist, dass sie euch, meinen wunderbaren Erstklässlerinnen, die besondere Ehre
gewährt, die große Show zum Halbjahresende
zu gestalten!“
Die Schülerinnen klatschten begeistert Beifall. Lila konnte es kaum glauben.
Als wieder Ruhe in der Klasse eingekehrt
war, fügte Lehrerin Lerche hinzu: „Es ist eine
gute Gelegenheit für euch, dem Rest der
Schule zu zeigen, was ihr im ersten Halbjahr
gelernt habt.“
Lila platzte fast vor Stolz. Ausgerechnet ihre
Klasse war für die Show ausgewählt worden,
und alle Feen der zweiten, dritten, vierten und
fünften Klasse und die Lehrerinnen würden
ihnen zuschauen. Es war zwar eine große Herausforderung, doch schöner konnte das erste
Halbjahr an der Feenschule gar nicht enden.
15