BERLINER REGIONALMUSEEN
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BERLINER REGIONALMUSEEN
BERLINER REGIONALMUSEEN VORWORT ARBEITSKREIS BERLINER REGIONALMUSEEN Jeder der heute zwölf Berliner Verwaltungsbezirke, der in sich eine Großstadt mit einzelnen Stadtteilen ist, hat sein eigenes historisches Museum. Das ist in Deutschland einmalig und gehört zweifellos zu den vielen Besonderheiten Berlins, dessen Verwaltungsstruktur im Wesentlichen erst im Jahre 1920 mit der Eingemeindung vieler umliegender und bis dahin selbstständiger Städte, Dörfer und Gemeinden entstanden ist. Gerade die Regionalmuseen spiegeln die oft sehr unterschiedlichen historischen Entwicklungen der einzelnen Bezirke wider und zeigen als Einrichtungen, die mit dem lokalen Umfeld eng verbunden sind, viel vom Eigensinn des örtlichen Lebens. Die Berliner Regionalmuseen leisten mit ihren kulturellen und stadtteilgeschichtlichen Ausstellungen und Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Kulturarbeit. Im Dialog mit der Bevölkerung gehen dabei viele Regionalmuseen eigene Wege in der historischen Forschungs- und Vermittlungsarbeit, und einige haben neue Ansätze in der Kultur- und Museumspädagogik entwickelt. Die im Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen (ABR) zusammengeschlossenen Museen treten regelmäßig mit Gemeinschaftsprojekten an die Öffentlichkeit und dokumentieren damit das facettenreiche Gesamtbild der Berliner Stadtgeschichte. Zu den bisherigen Gemeinschaftsprojekten zählen Ausstellungen, Veranstaltungen und Fachtagungen. Die Themen waren unter anderem: „Zwölf Wege in die Stadtgeschichte. Berliner Heimatmuseen“, Berlin (West) 1989 | „Neue Wege in die Stadtgeschichte. Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen“ 1991 | „Fremd in Berlin“, 1992/1993 | „ ... und eben war noch Krieg“, 1995 | „Wir sichern Ihre Vergangenheit. Aus den Sammlungen der dreiundzwanzig Berliner Heimatmuseen“, 1996 | „Stadtgeschichte neu erlebt“, 1997 | „Erwachsenenbildung und Museum“, 1999 | „Neue Wege der Museumspädagogik“, 2000 | „Zwangsarbeit in Berlin 1938 –1945“, 2002/2003 | „Im Blick: Berlin“, 2003 | „Nach dem Krieg und vor dem Frieden“, 2005. Die Berliner Regionalmuseen verstehen sich als Orte einer kommunikativen Geschichtsarbeit, die mit offenen und bürgernahen Formen den Besucherinnen und Besuchern vielfältige Angebote unterbreiten. Als Grundlage dienen unter anderem die umfangreichen Archive und Sammlungen der Regionalmuseen. Dabei beschränken sie sich nicht auf die historische Rückschau, sondern begreifen die Auseinandersetzung mit Geschichte als Herausforderung für die Gegenwart. Die bezirklichen Museen verstehen sich darüber hinaus als Orte des kulturellen Dialogs zwischen Menschen verschiedener Herkunft. Andrea Theissen Sprecherin des Arbeitskreises Berliner Regionalmuseen DIE BERLINER REGIONALMUSEEN FREUEN SICH AUF IHREN BESUCH! MUSEUMSÜBERSICHT 11 9 10 5 12 8 13 1 6 16 3 2 7 17 14 15 Vorwort 4 S. 2 1 Heimatmuseum Charlottenburg-Wilmersdorf S. 6 2 Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg S. 8 3 Museum Lichtenberg S. 10 4 Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf S. 12 5 Mitte Museum am Gesundbrunnen S. 14 6 Mitte Museum am Festungsgraben S. 15 7 Museum Neukölln S. 16 8 Museumsverbund Pankow Prenzlauer Allee 227 S. 18 9 Museumsverbund Pankow Heynstr. 8 S. 19 10 Museumsverbund Pankow Dunckerstr. 77 S. 19 11 Heimatmuseum Reinickendorf S. 20 12 Stadtgeschichtliches Museum Spandau Zeughaus Zitadelle S. 22 13 Gotisches Haus S. 23 14 Steglitz- Museum S. 24 15 Heimatmuseum Zehlendorf S. 25 16 Schöneberg Museum S. 26 17 Tempelhof Museum S. 27 18 Heimatmuseum Treptow S. 28 19 Heimatmuseum Köpenick S. 28 Gemeinschaftsprojekte des Arbeitskreises Berliner Regionalmuseen S. 30 Impressum S. 32 19 18 HEIMATMUSEUM CHARLOTTENBURGWILMERSDORF Das dem Museumskomplex am Schloss Charlottenburg zugehörige Heimatmuseum besuchen nicht nur Berlinerinnen und Berliner, sondern auch viele Touristen. Das Museum reagiert darauf mit Sonderausstellungen zur Regional-, aber auch zur Berliner Kulturgeschichte. In die jährlichen Oster- und Weihnachtsausstellungen strömen mehr als 10 000 Besucher aus dem ganzen Stadtgebiet und dem Umland. Das Museum hat verschiedene Dependancen. Eine Sammlung von Fotos aus der Zeit nach dem Zweiten MUSEUMSLEITUNG Birgit Jochens ADRESSE Heimatmuseum Charlottenburg - Wilmersdorf Schloßstr. 69 | 14059 Berlin Tel.: 030/ 90 29 -1 32 01 [email protected] Weltkrieg und historische Zeitungen sind im Heimatarchiv im Charlottenburger Rathaus zugänglich. In der Obhut des Museums befindet sich auch das älteste erhaltene Haus Charlottenburgs in der Schustehrusstraße 13, das Einblick in Formen bürgerlichen Wohnens vor rund 300 Jahren vermittelt und Restaurierungstechniken erfahrbar macht. ÖFFNUNGSZEITEN Di bis Fr 10 bis 17 Uhr So 11 bis 17 Uhr ARCHIV Tel.: 030/90 29 -1 32 00 FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U 7 Richard-Wagner-Platz, U 2 Sophie-Charlotte-Platz, S 45, 46, Ring Bhf. Westend, Bus 109, 145, 309 Das Museum ist behindertengerecht ausgestattet. Terrakotta-Schale aus der Tonwarenfabrik Ernst March Im Archiv des 1987 eröffneten Hauses, das seit 2005 mit dem ehemaligen Wilmersdorf Archiv vereint ist, sind rund 50 000 Fotos, 3 000 Objekte aus dem Alltagsleben sowie historische Karten und Pläne versammelt. www.heimatmuseum-charlottenburg.de Die Fotoserie: „Aufnahmen des Berliner Ehepaares Wagner“, das sich von 1900 bis 1945 fast jedes Jahr vor dem Weihnachtsbaum abgelichtet hat, brachte dem Haus 1997 den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde für die Entdeckung der „ungewöhnlichsten Foto-Chronik“ und damit internationale Beachtung. Als Ausstellung aufbereitet wurde die Serie bereits in Linz, Budapest, London, Tulsa/Oklahoma und in Zagreb gezeigt. Volunteers-Team in seiner Ausstellung „Kindheit im Berliner Westen“, 2004 Viele Ausstellungen des Heimatmuseums sind in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Laienforschern aus allen Berliner Stadtteilen entstanden. Darunter die Ausstellungen „Kindheit im Berliner Westen 1880 bis 1950“, die, von mehr als 50 Berlinern konzipiert, ebenfalls in den USA gezeigt wurde. Netzwerke herzustellen, bürgerliches Engagement für Geschichte und Denkmale zu fördern, ist allgemeines Anliegen des Hauses. Daher unterstützt es Freundeskreise, die sich der Pflege und Nutzung bezirklicher Denkmäler wie dem Charlottenburger Tor, dem Schoeler-Schlösschen in der Wilhelmsaue und Parks wie dem am Lietzensee gelegenen verschrieben haben. Vernetzungen wie die 2004 begründete Kulturpartnerschaft mit den Eigenbetrieben Kaiserbäder Insel Usedom sorgen ebenfalls für einen regen Austausch von Ausstellungen. Überregional vertreten ist das Haus auch mit einer der Schriftstellerin Else Ury gewidmeten Ausstellung, die seit 1997 durch Deutschland tourt und daran erinnert, dass auch die Verfasserin der „Nesthäkchen“-Bände der der Schoah zum Opfer viel. BEZIRKSMUSEUM FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG Kreuzbergs ungewöhnliche Mischung – das unmittelbare Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten und das Geflecht unterschiedlicher Lebensstile, Kulturen und Nationalitäten auf engstem Raum – ist Thema des Kreuzberg Museums für Stadtentwicklung und Sozialgeschichte. 1978 begann das Kunstamt Kreuzberg damit, ein Heimatmuseum neuen Typs zu verwirklichen, in dem Lokal- und Alltagsgeschichte und der große historische Zusammenhang zusammengehören. Seit 1990 hat das Kreuzberg MUSEUMSLEITUNG Martin Düspohl ADRESSE Museum ein eigenes Haus. Es bietet eine Dauerausstellung mit Abteilungen zur Stadtentwicklung nach 1945 und zur 300- Kreuzberg Museum jährigen Zuwanderungsgeschichte in das Adalbertstr. 95 A | 10999 Berlin Stadtgebiet von Friedrichshain und Tel.: 030 / 50 58 - 52 33 Kreuzberg, wechselnde Sonderausstellungen [email protected] zur Regionalgeschichte, in der Regel unter ÖFFNUNGSZEITEN aktuellen Fragestellungen, und ein um- Mi bis So 12 bis 18 Uhr fangreiches Archiv mit Beratung für alle ARCHIV Di, Mi 10 bis 16 Uhr Do 12 bis 18 Uhr (und nach Vereinbarung) Interessierten sowie eine Präsenzbibliothek. Im Erdgeschoss sind eine historische Setzerei und Druckerei eingerichtet. Sie werden im FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U-Bahnhof Kottbusser Tor Bus 129, 140, 141 Historische Druckmaschine „Linotype“, ca. 1930 www.kreuzbergmuseum.de Rahmen von Schülerworkshops und Volkshochschulkursen genutzt. Die museumspädagogischen Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie die thematischen Stadtführungen beziehen die Umgebung des Museums mit ein, zum Beispiel die geschichtsträchtige Luisenstadt mit dem legendären Postzustellbezirk SO 36. Besonders beliebt sind die für Jugendliche veranstalteten X-Berg-Tage: Junge Kreuzbergerinnen, unter anderem mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund, führen durch das Museum und durch ihren Bezirk. Seit 2004 ist das KreuzbergMuseum Bezirksmuseum für den fusionierten Stadtteil FriedrichshainKreuzberg. Die übernommenen Bestände des Friedrichshainer Heimatmuseums werden derzeit eingearbeitet und sind im Archiv zugänglich. „Geschichte wird gemacht.“ Ausstellung zu Stadtsanierung und Protestbewegung rund um das Kottbusser Tor in der ersten Etage des Kreuzberg-Museums. Das typische Fabrikgebäude in der Adalbertstraße 95 bietet einen authentischen Hintergrund für die Ausstellungen und Veranstaltungen des Museums. Die angrenzenden Gebäude wurden im Zuge der ersten Flächensanierung Anfang der 70er Jahre abgerissen, dann aber nicht wieder bebaut. So entstand vor dem Museum Platz für Spielflächen, eine Grünanlage und ein Gartencafé. Der Altbau wurde komplett restauriert und ergänzt durch einen neuen Treppenturm mit Fahrstuhl und ist deshalb barrierefrei zugänglich. Das Kreuzberg Museum gehört zum Amt für Bildung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg. MUSEUM LICHTENBERG IM STADTHAUS Das Museum leistet seit Jahrzehnten eine wichtige Bildungsarbeit und trägt als Treffpunkt verschiedener Ziel- und Altersgruppen wesentlich zur Förderung des Images des Bezirks Lichtenberg bei. Die kommunale Einrichtung liegt in der gründerzeitlichen Victoriastadt und kann leicht mit der S-Bahn erreicht werden. Das Quartier, ein mit Fördermitteln aufwendig saniertes früheres Rathaus, wurde erst Mitte 2006 bezogen. Das neue Domizil eröffnete das Museum mit der Ausstellung „In den Zeiten”, einem repräMUSEUMSLEITUNG Christine Steer ADRESSE Türrschmidtstr. 24 10317 Berlin Tel.: 030 /57 79 73 88-12 [email protected] sentativen Querschnitt der über 700-jährigen Geschichte von Lichtenberg, die in den restaurierten Räumen zu einem besonderen Erlebnis wird. ÖFFNUNGSZEITEN Di bis Fr, So 11 bis 18 Uhr feiertags geschlossen ARCHIV Di bis Do 11 bis 18 Uhr FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG S 5, S 7, S 75 Bhf. Nöldnerplatz S 3 Bhf. Rummelsburg Bus 194, S Rummelsburg, S Nöldnerplatz / Schlichtallee Tram 21, Karlshorster Str. / Marktstr., S Rummelsburg Präsentiert werden jährlich bis zu drei Aus- behindertengerechter Zugang der Öffentlichkeit auf markante Themen zu Ausstellung „In den Zeiten“, 2006 stellungen. Mit den am alten Standort in der Parkaue 4 gezeigten über 25 Expositionen gelang es dem Museum mehrfach, den Blick lenken. So konnte die langjährig erforschte und 2000 /2001 mit Filmen und Publikationen 10 www.museum-lichtenberg.de veranstaltete Ausstellung über NS-Zwangsarbeit im Bezirk unter großer Resonanz auch in Warschau vorgestellt werden. Viel Anklang fanden zudem andere aufklärende Themen über den Nationalsozialismus und zur DDR-Geschichte, die wie Lichtenbergs Industrie- und Dörferentwicklung inhaltliche Schwerpunkte der Museumsarbeit sind. Dabei kann auf wertvolle Bestände zurückgegriffen werden, die durch die Rezeption von Sachzeugnissen, Erinnerungsstücken, Nachlässen und anderem vielfach durch die Hilfe von Bürgern an Umfang gewonnen haben. Darin aufgegangen ist auch das Kulturgut des 2001 nach der Bezirksfusion geschlossenen Museums Hohenschönhausen. Zum Profil des Museums gehören eigene Publikationen, eine Bibliothek und ein Archiv. Angeboten werden Touren zur Stadtteilgeschichte sowie Programme mit und für Kinder und Jugendliche – zu jüdischen Lebensgeschichten, Lernorten „Stolpersteine“, Gedenk- und Erinnerungsstätten bis hin zu Zeitzeugengesprächen oder Schatzsuche im Museum. Im Vortragssaal finden Filmvorführungen und Veranstaltungen statt. Veranstaltung vor dem Stadthaus, 2006 11 BEZIRKSMUSEUM MARZAHN-HELLERSDORF Wer sich für die Geschichte des Bezirks Marzahn-Hellersdorf interessiert, sollte seine Schritte ins Dorf Marzahn lenken. Dort befindet sich, auf dem historischen Dorfanger und umgeben von der Großsiedlung, das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf. Seine Wurzeln hat es in der 1979 gegründeten Stadtbezirkschronik und dem 1986 eröffneten Geschichtskabinett in Marzahn sowie der 1987 gegründeten Bezirkschronik in Hellersdorf. Mit der Bezirksfusion übernahm das damalige Bezirksmuseum Marzahn MUSEUMSLEITUNG Dorothee Ifland auch die Bestände und Aufgaben der Bezirkschronik Hellersdorf. ADRESSE Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf Alt-Marzahn 51 | 12685 Berlin Tel.: 030 / 54 79 09 21 museum.marzahn-hellersdorf@ t-online.de ÖFFNUNGSZEITEN Di bis Do 10 bis 17 Uhr So 11 bis 17 Uhr Wochenfeiertage geschlossen ARCHIV Mi und Do 10 bis 17 Uhr FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG S 7 Marzahn, S 7, S 75 Springpfuhl Tram M 6, M 8, 16, 18 Bus 154, 192, 195 Schreibmaschine „Urania“, 1930er Jahre Domizil des Museums ist die 1911/1912 erbaute alte Dorfschule. Von 1998 bis 2000 wurde das denkmalgeschützte Gebäude mit Unterstützung des Heimatvereins zum Museum umgebaut. Die erste Ausstellung konnte 1999 eröffnet werden, zahlreiche Sonderausstellungen zu regionalgeschichtlichen Themen folgten. In den letzten Jahren wuchs jedoch der Wunsch, zusätzlich eine 12 www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/ verwaltung/bildung/kultur/bezirksmuseum.html Kinderprojekt im Rahmen der Langen Nacht der Kultur, 2006 Dauerausstellung zur Bezirksgeschichte zu präsentieren, deren Erarbeitung seit 2005 in drei Bausteinen erfolgt. Noch zu klären ist die Raumfrage für die endgültige Präsentation der Dauerausstellung, da die drei Ausstellungsräume in Alt-Marzahn 51 nicht ausreichen. Schwerpunkte der Sammlung und des Archivs liegen auf der Sozial- und Alltagsgeschichte der Dörfer und Siedlungsgebiete seit Mitte des 19. Jahrhunderts sowie den Großsiedlungen in industrieller Bauweise. Seit 1994 findet eine regelmäßige Veranstaltungsreihe mit Vorträgen zur regionalen Geschichte statt, Führungen durch das Dorf Marzahn und die Großsiedlungen werden auf Anfrage durchgeführt. Für Schülergruppen werden darüber hinaus auch museumspädagogische Projekte, unter anderem Rechercheprojekte im Museumsarchiv, angeboten. Auch Publikationen zu regionalgeschichtlichen Themen sind im Museum erhältlich. Zunehmend finden auch Besucher aus anderen Bezirken und BerlinTouristen den Weg nach Alt-Marzahn. Sie können sich im Bezirksmuseum davon überzeugen, dass das Image vom geschichtslosen Plattenbezirk doch nicht der Realität entspricht. 13 MITTE MUSEUM Das Mitte Museum ist eine Einrichtung des Bibliotheks- und Kulturamts Mitte und besteht in seiner jetzigen Form seit 2004. Es entstand durch die Zusammenlegung der Kultureinrichtungen Museum Mitte, Heimatmuseum Tiergarten und Heimatmuseum Wedding. Das Mitte Museum ist eine Einrichtung an zwei unterschiedlichen Standorten, die sich in ihrer Aufgabenstellung unterscheiden. Jenseits des klassischen Mediums Ausstellung nutzt das Mitte Museum auch andere Vermittlungswege und KommunikaMUSEUMSLEITUNG Wilfried Burkard MITTE MUSEUM AM GESUNDBRUNNEN ADRESSE Pankstr. 47 | 13357 Berlin Tel.: 030 /4 60 60 19 - 0 [email protected] ÖFFNUNGSZEITEN So, Mo, Di 13 bis 17 Uhr Do 13 bis 18 Uhr Schulklassen nach telefonischer Voranmeldung tionsformen, um Interesse für „Geschichte vor Ort“ zu fördern: Vorträge, Lesungen, „Oral-History“-Projekte, Stadterkundungen. Ein museumspädagogisches Programm für Schulklassen und Jugendgruppen stellt das Museum als kulturellen Lernort vor. Weitere Angebote richten sich an Zielgruppen wie Senioren oder Migranten. Die Kooperation mit Gruppen und Initiativen – hier insbesondere den Heimatvereinen der heutigen Ortsteile – ist ein weiteres wichtiges Element der Arbeit. ARCHIV UND SAMMLUNG Mo, Di, Do 10 bis 16 Uhr Voranmeldung: Tel.: 030 /4 60 60 19 -23, 25 FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG S 1, 2, 25, Ring, S-Bhf. Gesundbrunnen U 8, U-Bhf. Pankstr. Bus M 27 Bibliothek im Mitte Museum am Gesundbrunnen 14 www.mittemuseum.de MITTE MUSEUM AM GESUNDBRUNNEN Das Museum befindet sich in einem denkmalgeschützten Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Hier am Hauptsitz der Einrichtung sind alle relevanten Archiv-, Bibliotheks- und Sammlungsbestände zusammengefasst. Entstanden ist eine der größten regionalgeschichtlichen Sammlungen Berlins: sie umfasst rund 10 000 Text- und Schriftdokumente, 600 Werke aus Kunst und Grafik, eine Plan- und Kartensammlung sowie eine fotografische Sammlung mit über 70 000 bildlichen Zeugnissen. Die regionalgeschichtliche Präsenzbibliothek zählt fast 10 000 Titel, darunter auch Bestände so genannter „Grauer Literatur“ wie Firmen-, Vereinsschriften und Jahresberichte. Eine Dauerausstellung zur Bezirksgeschichte wird bis Mitte 2007 fertiggestellt sein und unterschiedliche Aspekte der Kultur-, Sozial- und Alltagsgeschichte des Berliner Zentrums vermitteln. MITTE MUSEUM AM FESTUNGSGRABEN ADRESSE Am Festungsgraben 1 10117 Berlin Tel.: 030 / 2 08 40 00 ÖFFNUNGSZEITEN Mi, Fr, Sa, So 13 bis 17 Uhr FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U- und S-Bhf. Friedrichstr. S-Bhf. Hackescher Markt Tram 12, M 1 Bus 100, 200, TXL Blick in die Ausstellung „Kinder Küche Kneipe“ MITTE MUSEUM AM FESTUNGSGRABEN Als zweiten Standort bespielt das Museum mehrere Räume im Palais am Festungsgraben im Ortsteil Mitte. In dem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert finden thematische Wechselausstellungen zur Bezirksgeschichte statt. 15 MUSEUM NEUKÖLLN Das Museum Neukölln ist eine Einrichtung des Kulturamts Neukölln. Das Museum versteht sich als modernes, innovatives Regionalmuseum, als lebendiger Ort, an dem ein Austausch zwischen den Generationen und verschiedenen Kulturen möglich ist. Im Mittelpunkt seiner Ausstellungstätigkeit stehen die Bewohner des Bezirks. Wechselnde Jahresausstellungen machen den Besucher mit den neuesten Ergebnissen der Aufarbeitung der Neuköllner Regionalgeschichte und Alltagskultur bekannt. Mosaikartig MUSEUMSLEITUNG Udo Gößwald ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Tel.: 030/68 09-37 30 vervollständigen die Jahresausstellungen unsere Wahrnehmung Neuköllns. Sie hinterfragen kritisch den Zeitgeist und verknüpfen Erkenntnisse aus der Geschichte MUSEUMSLEHRER Tel.: 030/68 09-28 79 Mi 13 bis 16 Uhr mit Fragestellungen für die Gegenwart. Die ADRESSE Museum Neukölln Ganghofer Str. 3 | 12040 Berlin Tel.: 030 / 68 09-25 35 [email protected] beispielsweise in den Ausstellungen ÖFFNUNGSZEITEN Mi bis So 12 bis18 Uhr Neuköllner. Vielfalt der Bevölkerungsgruppen in Neukölln sind Teil der Ausstellungskonzeptionen, „Familiendinge“, „Tiefe Spuren – Kriegsflüchtlinge in Neukölln“ und in „Reisefieber“, einer Ausstellung über die Reisegewohnheiten der ARCHIV Mo bis Do 10 bis 18 Uhr bitte anmelden Tel.: 030/68 09-38 09 FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U 7 Karl-Marx-Str., Rathaus Neukölln Bus 104, 167, M 41 Platz der Stadt Hof, Erkstr. Aufführung des Theaterstücks „Hier geblieben“ des Grips Theaters in der Ausstellung „Tiefe Spuren“, 2005 16 www.museum-neukoelln.de Für die Ausstellungen werden im Zusammenspiel von Künstlern, Mediendesignern und (Theater-)Pädagogen attraktive Formen der Interaktion mit dem Publikum erprobt. Mit jeder Ausstellung „erfindet“ sich der Ort Museum auf überraschende Weise neu. Zahlreiche Begleitveranstaltungen ergänzen die in den Ausstellungen dargestellten Phänomene. Hierzu wurden Veranstaltungsreihen wie zum Beispiel „Museum in aller Munde“ und „Pro Memoria – Woche der Menschenrechte“ entwickelt. Pro Memoria verbindet globale politische Entwicklungen mit aktuellen Problemen des Bezirks und bietet Versanstaltungen zum Gedenken an den Widerstand während der Zeit des Nationalsozialismus in Neukölln. Stadtspaziergänge, Lesungen und Vorträge vervollständigen das Programm. Im Sommer laden wir an drei bis vier Abenden zur „Weltmusik im Atrium“ ein. „Misolar“ | Weltmusik im Atrium, 2005. Foto: Bruno Braun Besonderen Stellenwert besitzt die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, spezielle Führungsangebote und Workshops werden für diese Besuchergruppe angeboten. Darüber hinaus ist das Museum an zahlreichen überregionalen Projekten beteiligt und war selbst Initiator des internationalen Ausstellungsprojekts „Born in Europe“. 17 MUSEUMSVERBUND PANKOW Seit dem 1. Januar 2001 arbeiten die kommunalen Museumseinrichtungen des Bezirks Pankow unter dem gemeinsamen Dach des Museumsverbundes Pankow zusammen. Der Verbund ist aus dem Prenzlauer Berg Museum, dem Panke Museum und dem Stadtgeschichtlichen Museum Weißensee hervorgegangen. HAUPTSTANDORT PRENZLAUER227 In dem zwischen 1884 und 1886 als Gemeindedoppelschule erbauten Gebäude befinden sich heute Unterrichtsräume der VolkshochMUSEUMSLEITUNG Bernt Roder [email protected] PRENZLAUER227 ADRESSE Prenzlauer Allee 227 / 228 10405 Berlin (am Wasserturm) Tel.: 030/ 9 02 95 - 39 17 ÖFFNUNGSZEITEN Sonderausstellungen in der Ausstellungshalle: Di, Mi, Do, So 10 bis 18 Uhr Dauerausstellungen im ehemaligen Schulhaus: Mo bis Fr 9 bis 19 Uhr, feiertags geschlossen ARCHIV Raum 208 Di 8 bis 13 Uhr Do 13 bis 18 Uhr FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG Tram M 2 Knaackstr. U 2 Senefelderplatz schule, die Bibliothek am Wasserturm sowie der Hauptstandort des Museumsverbundes Pankow. In einer Ausstellungshalle präsentiert der Museumsverbund thematische Sonderausstellungen zu ausgewählten Aspekten der Bezirksgeschichte, häufig zusammen mit Kooperationspartnern. Im Foyer, Treppenhaus und Flur des Hauptgebäudes befinden sich Dauerausstellungen zu folgenden Themen: • Geschichte des Schulgebäudes Prenzlauer Allee 227 • Geschichte der jüdischen Schule Rykestraße • Fotoausstellung Prenzlauer Berg 1949 – 1989 Der Museumsverbund Pankow verfügt über umfangreiche Archivalien und Sammlungsgegenstände zur Geschichte der drei Ortsteile Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow, darunter Fotos, Dokumente, Postkarten, Karten, Pläne sowie eine Zeitungsausschnittsammlung. Darüber hinaus steht den Archivnutzern eine regionalgeschichtliche Präsenzbibliothek zur Verfügung, deren Zugang über VÖBB geplant ist. 18 www.kulturamt-pankow.de/stadtteilgeschichte www.ausstellung-dunckerstrasse.de STANDORT HEYNSTR. 8 Die Dauerausstellung zu Bürgerlichem Leben um 1900 befindet sich in der ehemaligen Wohnung des Fabrikanten Fritz Heyn (1849–1928), im 1. Stock („Beletage“). Im Innern des Mietshauses sind originale und restaurierte Treppenhausbemalungen zu sehen. In der Beletage befinden sich zwei in Stuck und Bemalung vollständig original erhaltene, bürgerliche Repräsentationsräume vom Ende des 19. Jahrhunderts. Sonderausstellungen thematisieren am Beispiel der Familie Heyn und der Bewohner dieses Mietshauses bürgerliches Leben im Berliner Nordosten um 1900. Das denkmalgeschützte Ensemble von Wohnhaus, Vorgarten und Gartenhof mit Laube kann während der Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden. STANDORT HEYNSTR. 8 MUSEUMSPÄDAGOGISCHE ARBEIT ADRESSE Heynstr. 8 | 13187 Berlin Tel. : 030 /4 81 40 47 Gemeinsam mit Schulen und anderen Kooperationspartnern erarbeitet der Museumsverbund Pankow museumspädagogische Projektveranstaltungen, darunter Schülerprojektwochen, Veranstaltungsreihen und Vorträge. Zumeist steht die aktive Spurensuche und damit die tätige Aneignung von Geschichte im Stadtraum im Mittelpunkt dieser Angebote. ÖFFNUNGSZEITEN Dauer- und Sonderausstellung: Di, Do, So 10 bis 18 Uhr feiertags geschlossen VERKEHRSVERBINDUNG S- und U-Bhf. Pankow, S-Bhf. Wollankstr. Bus 250, M 27 Görschstr. STANDORT DUNCKERSTR. 77 ADRESSE Seniorenbegegnungsstätte Herbstlaube Dunckerstr. 77 | 10437 Berlin Tel.: 030 /44 52 321 ÖFFNUNGSZEITEN Di, Do 11 bis 17 Uhr Sa 11 bis 16 Uhr VERKEHRSVERBINDUNG S-Bhf. Prenzlauer Allee FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei Ausstellung „Doppelpässe. Wie die Deutschen die Mauer umspielten“, Prenzlauer227, 2006. Foto: Holger Kupfer 19 HEIMATMUSEUM REINICKENDORF Das Museum ist seit 1980 in der alten Dorfschule von Hermsdorf untergebracht. Den Grundstock der Sammlung bildet die „Heimatschau“, die ab 1930 als erste heimatkundliche Ausstellung im Reinickendorfer Realgymnasium in der heutigen Emmentaler Straße zu sehen war. In den themenbezogenen Räumen des Museums wird die Geschichte Reinickendorfs dargestellt, so im Raum für Vor- und Frühgeschichte mit dem bedeutenden Lackmodell einer altsteinzeitlichen MUSEUMSLEITUNG Dr. Cornelia Gerner ADRESSE Alt-Hermsdorf 35 | 13467 Berlin Tel.: 030 /4 04 40 62 [email protected] ÖFFNUNGSZEITEN Mo 9 bis 15.30 Uhr Di bis Fr und So 9 bis 16 Uhr Vorratsgrube aus dem Tegeler Fließ und im Sechs-Dörfer-Raum, der die Entwicklung des Bezirks aus den mittelalterlichen Dörfern Tegel, Hermsdorf, Heiligensee, Lübars, Wittenau und Reinickendorf erklärt. Daneben ist ein historisches Schulzimmer zu sehen, das auf die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes ARCHIV Tel.: 030 /4 00 00 92 70 FÜHRUNGEN ca. 2 Schulstunden Kosten: 19 E pro Gruppe Kindergeburtstage: ca. 3 Stunden, für 10 bis 12 Kinder ab Lesealter mit mindestens einer Begleitperson, Kosten: 40 E, an Sonntagen und schulfreien Werktagen 50 €, inkl. Material. EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG S 1 Hermsdorf Bus 120 Almutstr. 20 Urkunde über Fischereirechte im Großen Ochsenpfuhl für Valentin Lembke, Amt Möllenbeck, 12. Mai 1717 www.heimatmuseum-reinickendorf.de Bezug nimmt, eine historische Waschküche und eine Arbeiterküche. Im Kinderzimmer mit historischem Spielzeug finden regelmäßig Spielnachmittage statt. Teile des Nachlasses von Wladimir Lindenberg, dem von den Nationalsozialisten verfolgten, 1997 verstorbenen Arzt, Philosophen, Künstler und Schriftsteller, sind in der Rekonstruktion seines Arbeitszimmers zugänglich gemacht. Auf dem Freigelände hinter dem Museum befindet sich das germanische Gehöft, eine in Ausmaß, Bauweise und Inneneinrichtung original nachgebildete Wohnanlage der Semnonen, die von ca. 500 v. bis 500 n. Chr. im Berliner Raum ansässig waren. Rekonstruktion eines germanischen Gehöfts aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Neben der ständigen Ausstellung werden jährlich zwei bis drei Sonderausstellungen gezeigt, die meist regionalgeschichtliche Themen aufgreifen. Um den Schwerpunkt der Arbeit mit Kindern weiter zu stärken, finden zahlreiche Veranstaltungen für Kinder statt, auch Kindergeburtstage können im Museum gefeiert werden. Für Kitas und Schulklassen bis zur 6. Klasse werden alters- und lehrplangerechte Führungen angeboten. Im Töpferkeller finden handwerkliche Kurse für Kinder statt. Das Museum richtet sich mit seinen Angeboten aber auch an Erwachsene. Seit einigen Jahren trifft sich montags die Erzählwerkstatt. Im Archiv kann über die Geschichte des Bezirks recherchiert werden. Zur Verfügung steht ein großer Bestand an historischen Karten, Postkarten, Fotos und eine Bibliothek. 21 STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM SPANDAU Die erste heimatkundliche Ausstellung fand 1907 im damaligen Rathaus am Markt statt. Die Sammlung umfasste Bilder, Urkunden, Handwerksaltertümer und Militaria. Während des Zweiten Weltkriegs und der Wirren der Nachkriegszeit wurden die wertvollen und umfangreichen Bestände erheblich dezimiert. In den letzten Jahren ist es jedoch gelungen, die Sammlung durch Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe wieder aufzufüllen. Sieben Umzüge hat das Spandauer Museum in seiner nunmehr hundertjährigen Geschichte erlebt, MUSEUMSLEITUNG Andrea Theissen [email protected] ZEUGHAUS Stadtgeschichtliches Museum Spandau – Zitadelle Spandau Am Juliusturm | 13599 Berlin ehe es 1992 im Zeughaus auf der Zitadelle sein Domizil gefunden hat. Ein Jahr später bereits konnte eine Dependance des Museums im Gotischen Haus in der Spandauer Altstadt eröffnet werden. ÖFFNUNGSZEITEN Di bis Fr 9 bis 17 Uhr Sa, So 10 bis 17 Uhr ARCHIV Di 9 bis 15 Uhr Mi 10.30 bis 17.30 Uhr Fr 9 bis 14 Uhr EINTRITT 2,50 € , erm. 1,50 € VERKEHRSVERBINDUNG U 7, U-Bhf. Zitadelle Geldbörse mit preußischen und sächsischen Münzen von 1842 bis 1862 ZEUGHAUS Im Erdgeschoss des in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäudes ist die ständige Ausstellung des Museums untergebracht: Bodenfunde, Szenerien, Handwerksutensilien, Modelle, Waffen und Alltagsgegenstände 22 www.zitadelle-spandau.de machen die Spandauer Geschichte von der frühen Besiedlung über die Zeit der Industrialisierung bis in unsere Tage anschaulich. Im Obergeschoss des Zeughauses werden wechselnde Ausstellungen gezeigt: 2007 „Archäologie in Spandau“. Einmal im Jahr, am Nachmittag vor der Langen Nacht der Museen im August, findet das Museumskinderfest statt: Auf der Wiese, in den Museumsräumen und am alten Hafen können Kinder ab vier Jahren die Zitadelle erkunden. Museumskinderfest GOTISCHES HAUS In dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Bürgerhaus befindet sich eine Dependance des Stadtgeschichtlichen Museums, in der das „Bauen und Wohnen – vom Mittelalter bis zur Altstadtsanierung“ thematisiert wird. Dabei wird das Bauwerk selbst zum Ausstellungsobjekt. Ein Rundgang durch die 13 Räume des Obergeschosses informiert GOTISCHES HAUS Stadtgeschichtliches Museum Spandau – Gotisches Haus Breitestr. 32 | 13597 Berlin ÖFFNUNGSZEITEN Mo bis Fr 10 bis18 Uhr Sa 10 bis 17 Uhr EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U 7, U-Bhf. Altstadt Spandau Bus 133, 136, 137, 145, 638 jedoch nicht nur über die Architekturgeschichte Spandaus, sondern lässt gleichzeitig das städtische Leben im Laufe der Jahrhunderte lebendig werden. 23 STEGLITZ - MUSEUM www.heimatverein-steglitz.de Träger des Steglitz-Museums ist der 1923 gegründete Heimatverein. Dessen erster Vorsitzender war Karl Buhrow, der letzte Bürgermeister des noch selbstständigen Steglitz vor der Eingliederung in Groß-Berlin. Ziel des Vereins war und ist es, Steglitzer Geschichte und Stadtentwicklung sichtbar und erlebbar zu machen. Ständige Ausstellungen befassen sich mit den Ortsteilen Steglitz, Lankwitz, Lichterfelde und Südende. Dabei werden auch Spuren von Menschen aufgezeigt, die hier gelebt und VORSITZENDER Wolfgang Schönebeck ADRESSE Steglitz-Museum Drakestr. 64 a | 12205 Berlin Tel.: 030 / 8 33 21 09 [email protected] ÖFFNUNGSZEITEN MUSEUM UND ARCHIV Mo 16 bis 19 Uhr Mi 15 bis 18 Uhr gewirkt haben. Sonderausstellungen werden zu unterschiedlichen Themen veranstaltet, besonders zur Stadtentwicklung, zu Zeitgeschichte, Kultur und Kunst. Stadt- und landesgeschichtliche Führungen und Fahrten, Lesungen und Vorträge ergänzen das Programm. Neben einer umfangreichen Bibliothek verfügt das Museum über ein Archiv mit vielen historischen Postkarten, Fotos sowie eine Bild- und Textsammlung So 14 bis 17 Uhr (nur Museum) über Steglitzer Persönlichkeiten. Es besitzt FÜHRUNGEN auf Anfrage und eine umfassende Kartensammlung. EINTRITT frei Teile des Archivs sind bereits über das VERKEHRSVERBINDUNG Bus M 11, Haltestelle Holbeinstraße Internet abrufbar. 24 ferner historische Adress- und Telefonbücher Besucher in der Ausstellung HEIMATMUSEUM ZEHLENDORF www.heimatmuseum-zehlendorf.de Der Heimatverein Zehlendorf (1886) e.V. ist einer der ersten Vereine in Berlin, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zugelassen wurden. Der Verein, Träger von Museum und Archiv, befindet sich seit 1973 im vom Bezirk zur Verfügung gestellten alten Schulhaus von 1828. Erster Hausherr des heutigen Museumsgebäudes war Ernst Ferdinand Schäde, der hier von 1793 an 62 Jahre als Dorfschullehrer und Küster lebte und arbeitete und 1836 die erste Ortschronik verfasste. Die Besucher können die historischen Räume des 19. Jahrhunderts erleben und anhand von Sammlungsstücken eine informative Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte Zehlendorfs bis zur Eingemeindung 1920 unternehmen. VORSITZENDER Klaus-Peter Laschinsky ADRESSE Heimatmuseum Zehlendorf Clayallee 355 | 14169 Berlin Tel.: 030 / 8 02 24 41 heimatverein.zehlendorf@ t-online.de ÖFFNUNGSZEITEN Mo und Do 16 bis 19 Uhr FÜHRUNGEN auf Anfrage ARCHIV Mo und Do 10 bis 19 Uhr Di, Mi, Fr 10 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung Utensilien des Schullehrers E. F. Schäde (1772 –1861) Einen Eindruck der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung bis zum Ende der Kaiserzeit wird in der ehemaligen Wohnstube EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG S 1 Zehlendorf Bus 101,112, 115, 118, M 48, 184, 285, 623, X 10 des Lehrers vermittelt. Einen umfassenden Einblick in die Ortsgeschichte kann der Besucher im Archiv gewinnen. Neben den Vorortzeitungen des Berliner Südwestens sind die Bestände des Personen-, Bild-, Karten- und Ortsarchivs systematisch erfasst. 25 MUSEEN TEMPELHOF-SCHÖNEBERG JUGEND MUSEUM IM SCHÖNEBERG MUSEUM Seit 1995 hält die „Millionenvilla“ an der Hauptstraße eine besondere Attraktion (nicht nur) für junge Menschen bereit: das Jugend Museum im Schöneberg Museum. Es lädt ein zum Experimentieren und macht Lust, Dinge selbst zu erkunden. Am Beispiel Schönebergs regt es seine Gäste an, sich der Geschichte ihrer Stadt zu nähern und die eigene Umgebung mit anderen Augen wahrzunehmen. Zum Programm des Jugend Museums gehören Ausstellungen, Projekttage für MUSEUMSLEITUNG Petra Zwaka Schulklassen, Geschichtswerkstätten, JUGEND MUSEUM SCHÖNEBERG Darüber hinaus gibt es Weiterbildungen und ADRESSE Jugend Museum Schöneberg Hauptstr. 40 / 42 | 10827 Berlin Tel.: 030/75 60 61 63 Pädagogen und andere Interessierte. Zwei ÖFFNUNGSZEITEN Mi und Do 15 bis 18 Uhr, Sa und So 14 bis 18 Uhr, Mo bis Fr 9 bis 13 Uhr (nur für Gruppen und nach Voranmeldung) künstlerische Workshops, Stadterkundungen. Seminare im Bereich Museumspädagogik für Ausstellungen gehören derzeit zum dauerhaften Angebot: Die „Wunderkammern-Wunderkisten“, unsere preisgekrönte Ausstellung zum Entdecken, Staunen und Forschen für Kinder ab acht Jahren. In 27 verschiedenen Kisten findet sich hier Kostbares, Wundersames und Alltägliches zur ARCHIV Mo 13 bis 18 Uhr, Di 10 bis 14 Uhr, Mi 14 bis 19 Uhr (nach Voranmeldung) Tel.: 030 / 75 60 62 14 Stadtgeschichte. Wer weiß schon, wie seine FÜHRUNGEN auf Anfrage Labyrinth der Kulturen! EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U-Bhf. Eisenacher Str. S-Bhf. Schöneberg Bus M 48, M 46, 187, 104 26 Nachbarn leben? In der Ausstellung „Villa Global“ können junge Menschen ab zehn Jahren fremde Türen öffnen und sich in 14 kleinen Räumen umschauen. Willkommen im www.tempelhofmuseum.de www.jugendmuseum.de TEMPELHOF MUSEUM Das Tempelhof Museum widmet sich der Erforschung und sinnlichen Vermittlung der Geschichte Tempelhofs mit seinen Ortsteilen AltTempelhof, Alt-Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Es hat seinen Sitz in einem alten Schulgebäude an der ehemaligen Dorfaue AltMariendorfs. Im Sommer 2006 wurde hier eine neue historische Dauerausstellung eingerichtet. „Zwischen Feldern und Fabriken – Menschen, Orte, Geschichten“ spiegelt die historische Entwicklung und die unterschiedlichen Gesichter des Bezirks wider. Von der „Kirche im Dorf“ bis zu den „Kathedralen der Industriearbeit“, von Sommerfrische, Siedlungsbau und Großsiedlungen bis zu Zwangsarbeit und Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus reicht das Themenspektrum. Im Mittelpunkt steht die Lebens- und Arbeitswelt, ergänzt durch Aspekte der Stadtentwicklung und Kulturgeschichte. Zur Ausstellung gibt es einen unterhaltsamen Audio-Guide. Zwei Trappen begleiten die Besucher bei ihrer Tour durch Felder und Fabriken – ein Museumsvergnügen für die ganze Familie! TEMPELHOF MUSEUM ADRESSE Tempelhof Museum Alt-Mariendorf 43 | 12107 Berlin Tel.: 030 / 75 60-61 63 [email protected] ÖFFNUNGSZEITEN Di, Do 15 bis 18 Uhr So 11 bis 15 Uhr Mo bis Do 9 bis 13 Uhr (nur für Gruppen nach Voranmeldung) Geschlossen: in den Schulferien ARCHIV Tel.: 030 / 75 60-62 14 FÜHRUNGEN auf Anfrage EINTRITT frei VERKEHRSVERBINDUNG U 6 Alt-Mariendorf Bus X 76, M 176, 111, 181, 277, 376 Schulklasse im Jugend Museum 27 HEIMATMUSEUM TREPTOW-KÖPENICK Bezirksgeschichte wird in Treptow-Köpenick in zwei Häusern dargestellt. Während sich der Treptower Teil aus dem 1987 gegründeten Heimatgeschichtlichen Kabinett entwickelte und 1991 als Heimatmuseum im historischen Rathaus von Johannisthal eröffnet wurde, blickt das Köpenicker Museum auf eine längere Geschichte zurück. Ostern 1930 als Heimatschulmuseum Köpenick von der Bezirksschulverwaltung gegründet, hatte das Museum vor allem die Aufgabe, heimatkundlichen Unterricht durch MUSEUMSLEITUNG Barbara Zibler [email protected] HEIMATMUSEUM KÖPENICK Alter Markt 1 | 12555 Berlin Tel.: 030/61 72- 33 51 Kenntnisse der Stadtgeschichte zu bereichern. Der Anfangseuphorie folgte die Trauer über den fast vollständigen Verlust der Sammlungen während des Zweiten Weltkrieges. Die in der Nachkriegszeit zusammengetragenen Bestände erfreuten sich in dem 1966 eröffneten Heimatge- ÖFFNUNGSZEITEN Di, Mi 10 bis 16 Uhr Do 10 bis 18 Uhr So 14 bis 18 Uhr VERKEHRSVERBINDUNG S 47 Bhf. Spindlersfeld Tram 60, 63 HEIMATMUSEUM TREPTOW Sterndamm 102 | 12487 Berlin Tel.: 030 /61 72-56 30 ÖFFNUNGSZEITEN Di, Mi 10 bis 16 Uhr Do 10 bis 18 Uhr So 14 bis18 Uhr VERKEHRSVERBINDUNG S 47 Bhf. Schöneweide Bus M 11, 160, Tram 63 EINTRITT frei 28 Rathaus Johannisthal www.heimatmuseum-koepenick.de www.heimatmuseum-treptow.de Claus-Dieter Sprink (links), der am 4. Oktober 2006 verstorbene Leiter des Heimatmuseums Köpenick bei einer Ausstellungseröffung, 2005 schichtlichen Kabinett am Elcknerplatz regen Zuspruchs. Seit 1991 ist das Heimatmuseum Köpenick in einem Fachwerkhaus aus dem Jahr 1655 am Alten Markt untergebracht und hat mit seiner Nähe zur historischen Altstadt beste Voraussetzungen für seine Arbeit. Neben der Dauerausstellung „Köpenick von den Anfängen bis zur Gegenwart“ beherbergt es ein umfangreiches Archiv, eine Bibliothek und zeigt wechselnde Ausstellungen. Überregionale Themen wie die Frühzeit des Motorfluges, Streiflichter aus dem Schulalltag der DDR und die „geteilte Nachbarschaft“ genannten Erkundungen im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Treptow und Neukölln sprechen ein breites Publikum an. Auch hier existiert ein umfangreiches Archiv. Neben der traditionellen Museumsarbeit setzt das Konzept des Hauses auf die Einbeziehung von Alltags- und Erfahrungsgeschichte. Sie wird auf Erinnerungstreffen und in Schreibwerkstätten festgehalten. Das Museum wird so zu einem Ort der Geschichtsaneignung, der sich verschiedenen Formen der historischen Spurensuche öffnet und die Ergebnisse präsentiert. Ein neues Projekt ist der Aufbau eines Archivs von Tagebüchern und Erinnerungen. Kontakte mit Archiven, Volkshochschulen und Universitäten in insgesamt sieben europäischen Ländern ermöglichten bislang zwei internationale Projekte. Gut unterstützt weiß sich das Treptower Museum auch von seinem 1993 gegründeten Förderverein. 29 GEMEINSCHAFTSPROJEKTE DES ARBEITSKREISES BERLINER REGIONALMUSEEN Abschlussfest des ABR-Projekts „Nach dem Krieg und vor dem Frieden“, Zitadelle Spandau Die Berliner Regionalmuseen stellen sich in diesem Flyer vor. Erwähnenswert ist jedoch auch unsere Zusammenarbeit im Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen, die in einem ständigen lebhaften Austausch besteht und für die Öffentlichkeit in den Gemeinschaftsprojekten sichtbar wird. Ein Gemeinschaftsprojekt kann unterschiedlich konzipiert sein: Wir arbeiten beispielsweise gemeinsam an einer Ausstellung, die an einem zentralen Ort gezeigt wird – wie bei der Ausstellung „Wir sichern Ihre Vergangenheit“ 1996 im Ribbeckhaus. Dazu haben alle Einrichtungen ein für ihren Bezirk besonders typisches Exponat beigetragen. Für unsere Ausstellung „Im Blick: Berlin“ (2003) lieferten die Museen interessante oder besonders wertvolle Fotos aus ihren Archiven, der Begleitband dokumentiert eindrucksvoll die Reichhaltigkeit der Fotoarchive. Diese Ausstellung wanderte durch mehrere Bezirke. Bei diesen Projekten arbeiteten wir eng mit dem Museumspädagogischen Dienst zusammen. Eine andere Variante wurde 1995 bei dem Projekt „... und gestern war noch Krieg – 1945/1995“ angewendet. Jeder Bezirk konzipierte eine eigene Ausstellung. Hinzu kam eine Gemeinschaftsausstellung zum selben Thema in der ehemaligen Kunsthalle Budapester Straße, bei der wiederum jeweils ein themenbezogenes Exponat aus den Bezirken präsentiert wurde, das Neugier auf einen Bezirksbesuch wecken sollte. Für unser Projekt „Zwangsarbeit in Berlin 1938 –1945“ (2002) beauftragte der ABR den Historiker Helmut Bräutigam mit der Erarbeitung eines allgemeinen Teils zum Thema Zwangsarbeit in Berlin. Dieser Teil wurde in vierfacher Ausfertigung hergestellt. Die Bezirke produzierten eigene Ausstellungen zum Thema. Präsentiert werden konnten dann jeweils vier Ausstellungen im selben Zeitraum mit dem allgemeinen Teil und einem 30 Abschlussfest des ABR-Projekts „Nach dem Krieg und vor dem Frieden“, Fotos: Frank Flechtmann Bezirksteil. Der Einsatz von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Industrie, Landwirtschaft, öffentlichen Einrichtungen oder Haushalten ließ sich im Hinblick auf die so unterschiedlich strukturierten Bezirke auf diese Weise vorbildlich flächendeckend dokumentieren. Der allgemeine Teil wurde 2006 als Eröffnungsausstellung vom neuen Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide übernommen. Beim letzten Gemeinschaftsprojekt „Nach dem Krieg und vor dem Frieden“ (2005) zeigten alle zehn beteiligten Einrichtungen eigene Projekte. Die Herangehensweise konnte unterschiedlicher kaum sein: Ausstellungen im klassischen Sinne fanden sich ebenso wie Jugendprojekte oder grenzüberschreitende Workshops. Die ABR-Klammer bestand in der Herausgabe der fünf Newsletter. Für jeden Newsletter bildeten wir eine ABR-Redaktionsgruppe unter Beteiligung von Oliver Bätz (Kulturprojekte Berlin GmbH – vormals Museumspädagogischer Dienst). Vier Newsletter informierten über die aktuellen bezirklichen Veranstaltungen, der fünfte bilanzierte das Gesamtprojekt. Die kontinuierliche Zusammenarbeit im ABR war und ist die Grundlage für gemeinsame Projekte, die eine wichtige Funktion in der Geschichtsvermittlung unserer Stadt einnehmen. Sie dokumentieren das für Berlin typische Nebeneinander äußerst disparater Stadtteile, aus dem letztlich auch das für Besucherinnen und Besucher so faszinierende Gesamtbild einer ungewöhnlichen Stadt entsteht. Doris Fürstenberg, Kulturamt Steglitz-Zehlendorf – Schwartzsche Villa Vertreterin von Steglitz-Zehlendorf im ABR 31 IMPRESSUM Herausgeber Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen in Kooperation mit der Kulturprojekte Berlin GmbH Redaktionelle Betreuung Barbara Hoffmann Grafische Gestaltung Ines Ebel © 2006 by Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen, für die Texte bei den einzelnen Museen, für die Abbildungen bei den Urheberrechtsinhabern