Coopzeitung
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Coopzeitung Natur Im Einsatz für die Natur der Schweiz Beilage zur Coopzeitung Nr. 14 vom 3. April 2012 coopzeitung&natur 3 Inhalt/Editorial Willkommen an der Natur Inhaltsverzeichnis Beilage Natur Inhalt Editorial/Impressum 3 3 Bio-Pioniere aus Graubünden 4 13.¬16. April 2012 13. April 2012 13. April 2012 NATUR Messe und Festival NATUR Kongress NATUR Gala 10¬18 Uhr 9¬18 Uhr 18¬22 Uhr Führende Schweizer Plattform für nachhaltigen Konsum und zukunftsfähige Lebensstile Thema: Landschaft im Spannungsfeld von Schutz und Nutzung Das Fest der Nachhaltigkeit mit Preisverleihung, Bühnenprogramm und Nachtessen Messe Basel, Halle 4, parallel zur muba Congress Center Basel Congress Center Basel www.natur.ch Hauptsponsor Natur Messe und Kongress10 Natur Festival 11 Natur Gala 13 Natur in der Stadt 14 Sponsoren Gastkanton Medienpartner Trägerschaft Tourismuspartner Interview Benedikt Loderer 18 Klimaschutz Das Abstimmungsergebnis vom 11. März 2012 hat viele erstaunt. Mit ihrem Ja zur Zweitwohnungsinitiative gaben die Schweizerinnen und Schweizer ein überraschend starkes Zeichen für den Schutz der Landschaft. Sie sind offenbar nicht mehr zufrieden damit, wie rasch unser Land zugebaut wird. Aber auch die Natur kämpft um ihren Lebensraum und sucht sich neuen – zum Beispiel in der Stadt (Seite 14). Dem wachsenden Spannungsfeld zwischen Schutz und Nutzung der Landschaft widmet sich auch die diesjährige «Natur». Die grösste Nachhaltigkeitsveranstaltung der Schweiz findet dieses Jahr zum siebten Mal statt und bietet neben einem Kongress eine Messe, eine Gala-Veranstaltung und ein Festival. Informationen dazu finden Sie ab Seite 10. An der Natur-Messe finden Sie viele umweltfreundliche Produkte, aber auch viele Attraktionen: etwa eine Fischausstellung, den «Markt der Zukunft» und eine Ausstellung über die wunderbaren Naturpärke des Gastkantons Graubünden (Seite 4). Oder testen Sie Ihr Wissen an der Biomillionen-Show. Dort können Sie viel über die Bedeutung seltener Tier- und Pflanzenarten erfahren und erst noch tolle Preise gewinnen. Eine erste Übung dazu finden Sie bereits ab Seite 28 im grossen Natur-Quiz. Im Aussengelände der Messe hat es dieses Jahr viele Tiere. Sie können das Nationalgestüt und Herdenhunde bei der Arbeit kennenlernen, Ihre Kinder in den Streichelzoo schicken oder im Waldkindergarten hüten lassen. Sie sehen, Lektüre und Besuch lohnen sich. Lassen Sie sich also inspirieren und vertiefen Sie Ihre Eindrücke an der «Natur». Ihre Redaktion E-Bike: Der Höhenflug des Flyer 22 Impressum Herausgeber: Coop, 4002 Basel, Jörg Ledermann, Joachim Tillessen (Leiter Coop Presse) Das grosse Natur-Quiz 28 Redaktion: Matthias Zehnder (Chefredaktor), Christian Degen, Franz Bamert, Antoinette Schwab Produktion: Anna Bähler Layout: Peter Hilfiker (Leiter), Elisabeth Schökle, Mischa Imfeld Internet: Markus Kohler (Leiter), Patric Bärtschi Druck: Die Zeitungsdrucker Schweiz AG, 4002 Basel Auflage: 1 300 000 Expl. Titelbild: Robert Bösch Oberengadiner Seen/ Graubünden 4 coopzeitung&natur Pioniere 5 Die Natur zahlt Dividenden Martina und Christian Simmen glauben an die Zukunft der Bio-Landwirtschaft im Berggebiet. Foto: Yannick Andrea Im Rheinwald (GR) stellten die Bauern vor 20 Jahren auf Bio um und waren damit schweizweit Pioniere. Sie bereuen es nicht. Nun steht mit einem neuen Nationalpark der nächste Schritt bevor. 100% coopzeitung&natur 7 Pioniere Text: Franz bamert E in Schneehase hoppelt seit Tagen durchs Dorf, am Himmel üben zwei Greifvögel den Sturzflug. Sonst ist nicht viel los in Nufenen. Dabei fand hier am Fuss des Guggernülls, einen Steinwurf von Italien entfernt, vor genau 20 Jahren so etwas wie eine Revolution statt. Damals, als Bio im besten Fall etwas für grüne Spinner aus der Stadt war, stellten die 29 Bergbauern von Nufenen und dem benachbarten Dorf Hinterrhein auf ebendiese Bewirtschaftungsform um. Auf einen Schlag wurde erneuerbare Energie Unsere Vision ist eine Welt, die ganz auf saubere Energie setzt. Deshalb decken wir unseren Strombedarf 100% mit erneuerbarer einheimischer Energie. Wir sind einer der grössten Bezüger von Strom aus Sonnen- und Windkraft in der Schweiz. das Rheinwald – so heisst das Tal nördlich des San Bernardino – zum Pionierland. Der damalige Jungbauer Christian Simmen und heutige Geschäftsführer der Sennerei Nufenen hat den Entscheid nie bereut: «Was derzeit die konventionellen Bauern durchmachen – neue Wege, Nischen und Absatzmöglichkeiten suchen – ist für uns bereits seit Jahren eine Selbstverständlichkeit.» Coop war der allererste Abnehmer von Bio-Käse aus Nufenen, heute gehen über 30 Prozent der jährlichen Produktion von 120 Tonnen nach Deutschland. Foto: keystone Unser Engagement für Umwelt und Gesellschaft www.swisscom.ch/hallozukunft Natur pur in Graubünden: Der Stazersee mit Piz Albana, Piz Julier und Piz Nair im Hintergrund. Graubünden ist Gastkanton an der Natur in Basel Der Kanton Graubünden gastiert an der Natur 2012 in Basel. Im Zentrum des Gastauftrittes an der Messe stehen Bündner Parkprojekte: Der Schweizer Nationalpark, das Nationalpark-Projekt Parc Adula, das Unesco Biosfera Val Müstair, das Unesco Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona sowie der Parc Ela und der Naturpark Beverin. Am Stand des Gastkantons können die Messebesucher mit einem neu entwickelten Informationssystem die Bündner Parkwelten direkt erleben und ihre Meinung zum Thema «Siedlungsbrei und Heidi-Idylle» kundtun. An der Podiumsdebatte vom 14. April 2012 am Stand des Gastkantons liefern sich unter anderem Beat Jans, Nationalrat und «Natur»-Geschäftsleiter, Köbi Gantenbein, Chefredaktor Hochparterre, und Michael Caflisch, Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, einen Schlagabtausch. link www.natur.ch coopzeitung&natur 9 Pioniere Geld macht glücklich (Nr. 69), wenn man es in Firmen investiert, die sich der Umwelt gegenüber verantwortungsvoll verhalten und gleichzeitig gute Renditechancen ermöglichen. Gerne informiert Sie der Kundenberater Ihrer Kantonalbank über unsere mehrfach ausge- Prix NATURE Swisscanto – Der Schweizer Nachhaltigkeitspreis Foto: Yannick Andrea zeichneten Nachhaltigkeitsfonds. Woher der Erfolg? Es hat mit dem Schneehasen zu tun, der durchs Dorf hoppelt, mit den Kreuzottern, den Feuerlilien, den Frauenschuhen, den Enzianen und überhaupt mit der ganzen Tier- und Pflanzenwelt, die an den steilen Hängen des Rheinwaldes kreucht und fleucht. «Weil wir die Natur nicht mit Agro-Chemikalien traktieren, gibt sie uns unglaubliches Futter für die Kühe», sagt Simmens Frau Martina. Und klar: Ob zu verkäsende Milch aus Löwenzahn und Gänsefuss besteht, oder ob die Kühe Frauen- und Silbermänteli, Vergissmeinnicht und Thymian fressen – das macht einen gewaltigen Unterschied. Kommt dazu, dass die Bio-Kühe der RheinwaldBauern keine Hochleistungsmaschinen sind, die jährlich 12 000 und mehr Liter Milch produzieren müssen. «Für uns ist es gut, wenn wir 5000, 5500 Liter melken», sagt Simmen. Dafür müssen die Die Kühe fressen aromatische Bergkräuter. Das schmeckt man am Käse. Bauern kaum Futter zukaufen, für diese Menge reichen Enzian, Silbermänteli & Co. Was vor 20 Jahren im Rheinwald als eine Art Agrar-Revolution begann, ist heute in Graubünden fast Normalzustand: Über 70 Prozent der Bündner Bauern haben die BioKnospe. Und jetzt geht der Bergkanton einen Schritt weiter: Graubünden kämpft mit verschiedenen Strukturproblemen und es stellt sich die Frage nach Entwicklungsmöglichkeiten. Der Gebirgskanton hat eine sehr wertvolle und intakte Natur- und Kulturvielfalt. Eine Antwort auf die Zukunftsfrage lautet darum: National- und Naturpärke. «Die Pärke bauen auf dieser Vielfalt mit verschiedenen touristischen Angeboten und Landwirtschafts-Produkten auf», erklärt Stefan Forster, der den Park-Auftritt an der «Natur 12» koordiniert. Mit dem Parc Ela und der Biosphäre Val Müstair wurden bereits zwei Parks realisiert, der Park Beverin folgt im Lauf des Jahres. Das Rheinwald liegt im neu zu gründenden Nationalpark Adula, der sich bis ins Tessin erstrecken soll. Falls sich das Projekt durchsetzt, entsteht 2014 der zweite Schweizerische Nationalpark mit einer geschützten Kern- und einer Umgebungszone. Nufenen käme in die Umgebungszone, deren Bewohner vom Öko-Tourismus profitieren sollen. Bio hin – Naturparks her, paradiesische Zeiten werden in Graubünden nicht ausbrechen. Die Promotoren der Naturparks müssen noch beweisen, dass Ökologie und Ökonomie Geschwister sind. Die Simmens und die anderen Nufener Bio-Bauern müssen weiterhin die steilen Hänge bis hinauf auf 2300 Meter über Meer heuen, wenn sie genug Nahrung für die sieben Monate Winterfütterung ernten wollen. Aber dass die Menschen im Rheinwald ganz fest an ihre Zukunft in einer natürlichen Umgebung glauben, zeigt Folgendes: Von den 150 Einwohnern des Dorfes sind 40 unter 16 Jahren, an Abwanderung und Nachfolgeproblemen leiden die Nufener nicht. links Weitere Infos: www.sennerei-nufenen.ch www.paerke.ch Rheinquelle extra Käse des Monats Weil der Bio-Käse aus dem Rheinwald so gut ist, wurde er von den Coop-Verantwortlichen zum Käse des Monats April gewählt. Unter dem Namen «Rheinquelle extra» finden Sie den ganzen April über Käse aus der Sennerei Nufenen, der ein Jahr lang im Keller des kleinen Bündner Dorfes gepflegt wurde. 10 coopzeitung&natur Messeführer 11 Natur Messe – Die Schweizer Messe für nachhaltigen Konsum und zukunftsfähige Lebensstile schaft und nachhaltige Entwicklung. Die Natur Messe ist ein Must für alle Muba-Besucherinnen und -Besucher, die nachhaltig und bewusst konsumieren und das Leben mit Rücksicht auf die Natur geniessen. Markt der Zukunft – Jungunternehmer und junge Initiativen zeigen Ideen und Innovationen Überzeugende wirtschaftliche Ideen kommen häufig von jungen, innovativen Einzelpersonen und cleveren Non-Profit-Organisationen. Noch Natur Kongress 2012 Der siebte Natur Kongress am 13. April 2012 widmet sich dem Thema «Landschaft im Spannungsfeld von Schutz und Nutzung». Mit einer Geschwindigkeit von fast einem Quadratmeter pro Sekunde verbaut die Schweiz seit Jahrzehnten ihre Landschaft. Und damit geht Tag für Tag ein Stück unserer Herkunft und Identität verloren. Unser Land verliert sein Gesicht, die Natur schreibt rote Zahlen. Am Natur Kongress diskutieren Fachpersonen und Entscheidungstragende aus Politik, Wirtschaft und Verbänden wie zum Beispiel Bundesrätin Doris Leuthard (Bild) oder Nnimmo Bassey, Träger des alternativen Nobelpreises, im Plenum und in 20 Workshops die zentrale Frage, wie eine nachhaltige Landschaftsentwicklung möglich wird. Gemeinsam diskutieren die Kongressteilnehmenden, wie unser Raumanspruch für Wohnraum, Wirtschaft und Mobilität nicht weiter auf Kosten von Natur und Landschaft und damit unserer Lebensqualität geht. Das Plenumsprogramm wird simultan deutsch–französisch übersetzt. Der Kongress ist öffentlich zugänglich. wichtiger sind Newcomer, wenn es darum geht, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Die Natur Messe gibt deshalb mit dem «Markt der Zukunft» zum zweiten Mal einem guten Dutzend solcher unkonventioneller Initiatoren eine Plattform, um sich dem breiten Publikum zu präsentieren. Die Auswahl zeigt die enorme Bandbreite, wie Nachhaltigkeit im Alltag umgesetzt werden kann. Halle 4.1, Stand Z50 Natur Festival 2012 – Spass für Gross und Klein Fakten zur Messe: Günstiger Eintritt mit der Supercard Datum: 13.–16. April 2012 Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr Ort: Messe Basel, Halle 4, parallel zur Muba M ensch und Tier sollen möglichst respektvoll ihren gemeinsamen Lebensraum teilen. Deshalb zeigt das Natur Festival 2012 an der Sonderschau «Tier und Mensch» gemeinsam mit Partnerorganisationen, wie das geht. Eintritt: 15 Franken, Kinder bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener gratis; Besitzer einer Coop-Supercard 9 Franken; der Natur-Eintritt gilt auch als MubaTicket. Profil: Die Natur Messe ist die grösste Schweizer Plattform für nachhaltigen Konsum und zukunftsfähige Lebensstile. Themen: Abfall/Recycling, Energie/Klima, Essen/ Trinken, Fairtrade/Bioprodukte, Forschen/Wissen/ Bildung, Geld mit Zukunft, Haushalt/Wohnen, Medien/ Philosophie, Moderne Mobilität, Nachhaltige Entwicklung, Natur/Umwelt, Naturkosmetik/Gesundheit, NGO/NPO, Textil/Mode, Markt der Zukunft, Gastkanton Graubünden link link www.natur.ch/kongress www.natur.ch/messe Das Natur Festival 2012 zeigt die Sonderschau «Tier und Mensch». Das Natur Festival innerhalb der Messe vom 13.–16. April 2012 bietet Unterhaltung mit vielfältigen Sonderschauen, Aktivitäten und nachhaltigen Leckereien für Jung und Alt. Fotos: Keystone, ZVG A n der siebten Natur Messe vom 13.–16. April 2012 begrüssen parallel zur Muba mehr als 100 Aussteller über 30 000 Besucher und Besucherinnen. Anbieter von nachhaltig hergestellten und fair beziehungsweise regional gehandelten Produkten zeigen an der Natur Messe, dass verantwortungsvoller Konsum und Genuss zusammen gehören. Forschung, Wissenschaft, Organisationen und öffentliche Hände vermitteln Wissen und sensibilisieren für Natur, Land- Vier Pfoten Hunde oder Katzen werden nicht nur aus Freude am Tier gekauft – in vielen Fällen spielen auch andere, oft übergeordnete Bedürfnisse des Besitzers eine Rolle: Heimtiere dienen als Kinderersatz, ersetzen den Partner, befriedigen den sportlichen Ehrgeiz des Herrchens oder werden als modisches Accessoire missbraucht. Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» lädt Besucherinnen und Besucher jeden Alters ein, sich auf einem kurzen Parcours mit dem Thema auseinan- derzusetzen, lustige und ausgefallene Fotosujets zu entdecken und am Wettbewerb teilzunehmen. Aussengelände, Stand G2 WWF Schweiz Wegen der Rückkehr der Grossraubtiere in die Schweiz werden vermehrt wieder Herdenschutzhunde auf Kleinviehweiden, insbesondere im Alpenraum, eingesetzt. Teilweise kommt es zu Konflikten mit Wanderern, Bikern und Feriengästen, die auf ihren Ausflügen auf geschützte Nutztierherden treffen können. Damit es nicht zu unangenehmen Begegnungen mit den wachsamen Schutzhunden kommt, zeigen der Verein Herdenschutzhunde Schweiz, WWF und Pro Natura auf, wie man sich verhalten soll. Ein Herdenschutzhund und Schafe werden an der Messe präsent sein. Aussengelände, Stand G1 Schweizerisches Nationalgestüt Agroscope tritt mit dem Schweizerischen Nationalgestüt und der Bienenforschung erstmals in Basel auf. Das Highlight für alle Pferde- und Bienenfans! In einem witzigen Parcours können grosse und kleine Besucher erfahren, wie Pferde in freier Wildbahn leben, was sie fressen und wie viel sie sich bewegen. Die Bedeutung der Bienen wird anhand von übergrossen Modellen, einem lebenden Bienenvolk und einem Spielparcours aufgezeigt. In einfachen Postern wird die neueste Forschung zum Schutz der Bienen erklärt. Aussengelände, Stand G6 link www.natur.ch/festival 12 coopzeitung&natur Messeführer 13 Die Natur Gala Das Fest der Nachhaltigkeit am 13. April 2012 Fotos: Keystone, ZVG Highlights der Natur Gala sind Soul-Sänger Seven, Slam-Poet Gabriel Vetter und die Vergabe des Schweizer Nachhaltigkeitspreises. D ie Natur Gala ist das Schweizer Fest der Nachhaltigkeit und vereint rund 600 engagierte Gäste aus der ganzen Bevölkerung, darunter viele bekannte Gesichter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien. Susanne Kunz (kleines Bild) führt die Gäste durch das attraktive Bühnenprogramm: So gibt der bekannte Sänger Seven seine einzigartige Soulstimme zum Besten und Gabriel Vetter wird das Publikum mit seinem rasanten Poetry Slam begeistern. Aus Müll wird eine Modelleisenbahn – erfahren Sie mehr über Recycling am Natur Festival. Recycling- Modelleisenbahn Nach den grossen Erfolgen 2008 und 2011 kehrt Bruno Schwender mit seiner Recylingbahn an die «Natur» zurück. Er präsentiert seinen kreativen Ansatz, Abfall zu verwerten: Aus Müll lässt Bruno Schwender Modelleisenbahnen entstehen. Nicht nur die Züge selbst bestehen aus rezyklierten Materialien, auch die Modelleisenbahnanlagen sind nur aus Abfall sowie Rest- und Naturprodukten gestaltet. Mit einem witzigen Rangierspiel lässt sich spielerisch mehr über Recycling erfahren. Halle 4.1, Stand C5 Sonderausstellung vom Kantonalen Fischereiverband Basel-Stadt In der Sonderausstellung Fisch und Lebensraum zeigt der Kantonale Fischereiverband Basel-Stadt den Lebensraum Rhein in vielen Facetten auf. Die Ausstellung mit Aquarien wird von den Themen zur Rena- turierung und Revitalisierung begleitet. Erleben Sie vor Ort die Demonstration zur Fischmarkierung und lassen Sie sich von kundigen Experten informieren. Halle 4, Stand C1 Das Highlight der Abendveranstaltung ist die Verleihung des Prix Nature Swisscanto – des Schweizer Nachhaltigkeitspreises. Er wird in drei Kategorien verliehen: Mit dem Hauptpreis werden herausragende Leistungen als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung ausgezeichnet, mit «Generation Zukunft» jüngere Personen, die mit ihrer Initiative Mut zur Nachhaltigkeit gezeigt haben und mit «Hoffnungsträger» eine Persönlichkeit, welche eine breite Öffentlichkeit anzusprechen vermag. Abgerundet wird der Abend von einem saisonalen sowie regionalen Bio- und Fairtrade-Buffet. Streichelzoo und Kinderparadies am Natur Festival Familien mit ihren Kleinsten freut es: Auch an der «Natur» 2012 sind die Bauernhoftiere des Erlebnishofs Hatti in Basel auf Besuch. Ganz nach dem Motto «Streicheln erlaubt!» können Kinder die Tiere in ihren artgerechten Ställen und Boxen aus nächster Nähe erleben. Im Aussengelände dürfen sich die Kinder zudem im Waldkindergarten vergnügen, sich kreativ mit Waldmaterialien beschäftigen und Kindertraktor fahren. Betreut wird der Waldkindergarten von den Robi-Spiel-Aktionen Basel. Aussengelände, Stand G13 und G14 Leseraktion: Sparen Sie Fr. 30.– Jetzt können Sie exklusiv Eintrittskarten zur Natur Gala zum Spezialpreis von 70 Franken anstatt 100 Franken pro Person ergattern. Dieser Preis beinhaltet Apéro, Bühnenprogramm, Preisverleihung sowie alle Getränke und Kinder lernen Tiere im Streichelzoo aus nächster Nähe kennen. Erleben Sie Seven live an der Natur Gala (Bild 2009). das Buffet. Um die vergünstigte Eintrittskarte zu erhalten, melden Sie sich bitte bis am 10. April 2012 auf www.natur.ch/gala an und verwenden bitte Ihren persönlichen Online-Code: Galaverg996815 14 coopzeitung&natur Stadtnatur 15 Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen Siedlungsräume sind artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Für manche Arten sind sie sogar zum Rückzugsraum geworden. Text: Antoinette schwab A Verschiedene Pflanzen haben dort in den alten Pflästerungen ein Refugium gefunden. Das kahle Bruchkraut zum Beispiel, eine alte Medizinalpflanze, und das vierblättrige Nagelkraut, das sich sonst nirgends im westlichen Mittelland findet. Beide Arten stammen ur- sprünglich aus dem Mittelmeerraum und sind vermutlich im Mittelalter mit Händlern hierher gelangt. Andere Pflanzen haben sich vom Saaneufer in die Strässchen der Stadt zurückgezogen, nachdem die Ufer verbaut worden waren. Tritte tolerieren sie. Sogar Autos fahren regelmässig durch. Bedroht waren sie eigentlich nur durch die Reinigungsaktionen des Strassenunterhaltes, zuerst mit Gift, später mit Hochdruckreinigern. Heute werden die seltenen Pflänzchen in Ruhe gelassen. Die Biodiversität im Siedlungsraum ist noch nicht lange ein wissenschaftliches Thema. Wer Pflanzen und Tiere sehen wollte, ging aufs Land. Inzwischen haben aber viele Städte ihre Fauna und Flora untersucht. Am besten bekannt sind die Tiere und Pflanzen der Stadt Zürich. Rund 1200 wild wachsende Farn- und Blütenpflanzen hat man da gezählt. Das sind 40 Prozent der in der Schweiz vorkommenden Arten, mehr als in ei- nem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet gleicher Grösse. Zürich ist auch Lebensraum für viele Tiere. Die Hälfte aller Vogelarten und fast die Hälfte der Säugetierarten der Schweiz wurden in dieser Stadt bereits gesichtet. Ein Führer beschreibt 600 Tierarten, die in Zürich leben. Darunter Spatzen, Eichhörn- In Parks, Hecken und Gärten leben viele Pflanzen und Tiere. chen und Stadtfüchse, aber auch Hasen, Nachtigallen, Blindschleichen, Krebse und Wildbienen, sechs Reptilienarten, zwölf Amphibienarten, 50 Ameisenarten, 100 Schneckenarten und 180 Zikadenarten. Die Biodiversität hat in der Schweiz im 20. Jahrhundert starke Verluste erlitten, vor allem durch die Intensivierung in der Landwirtschaft. In der Stadt haben manche Arten einen Rückzugsraum gefunden. Parks, Hecken und Gärten, Industriebrachen und Strassenränder, Dächer, Balkone und sogar Wände – der Sied- lungsraum bietet vielfältige Lebensräume. Mit geeigneten Massnahmen lassen sich solche Lebensräume erhalten oder gar schaffen. Sie sind aber auch schnell zerstört. links www.stadt-zuerich.ch/ biodiversitaet www.biodiversity.ch Foto: prisma ls der Botaniker Gregor Koslowski vor 15 Jahren anfing, die Flora der Stadt Freiburg zu untersuchen, staunte er nicht schlecht. Mitten in der Stadt fand er eine ganz eigene Pflanzenwelt. Besonders der Kurzweg, der vom Rathaus zur Saane hinunterführt, entpuppte sich als wahre Schatztruhe der Artenvielfalt. STARKE ZEICHEN SETZT MAN HEUTE LEISE. TOYOTA Hybrid. Die Toyota Vollhybrid-Familie: Zukunft seit 1997. Toyota setzt als erster Automobilhersteller seit Jahren konsequent auf die Antriebstechnologie der Zukunft – Hybrid. Dieses Jahr bestätigt Toyota seine Vorreiterrolle erneut. Als einziger Automobilhersteller erweitern wir unser Vollhybrid-Angebot auf fünf Modelle. Damit erfüllt Toyota den Wunsch nach effizienter, fortschrittlicher Mobilität. Erfahren Sie mehr über die einmalige Hybrid-Technologie von Toyota auf toyota-hybrid.ch oder bei Ihrem Toyota Partner. Yaris Hybrid Energieeffi zienz: A** CO 2 -Emissionen: 79 g/km** Erhältlich ab Juni 2012 Auris Hybrid Energieeffi zienz: A CO 2 -Emissionen: 89 g/km Ab Fr. 30’900.– inkl. 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Prius Plug-in Hybrid 1,8 VVT-i Plug-in Hybrid Synergy Drive®, 100 kW (136 PS), 5-Türer, Preise zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht bekannt. Ø CO₂-Emissionen aller in der Schweiz immatrikulierten Fahrzeugmodelle: 159 g/km. Diese Angebote sind gültig für Vertragsabschlüsse mit Inverkehrsetzung bis 30.06.2012 oder bis auf Widerruf. Für Prius+ Wagon gilt Vertragsabschluss bis 30.06.2012; nur bei den teilnehmenden Toyota Partnern. ** Provisorische Werte. Die tatsächlichen Homologationsdaten können von diesen Werten abweichen. 18 coopzeitung&natur Biodiversität 19 «Wo es grün ist, hat es auch Tiere» Architekt und Journalist Benedikt Loderer ist ein Stadtwanderer. Er wundert sich nicht, dass es in den heutigen Städten so viele Pflanzen und Tiere hat wie nie zuvor. Text: Antoinette schwab fotoS: Joel Schweizer Coopzeitung: Sie sind in der Gemeinde Köniz bei Bern aufgewachsen. Ein Kind der Agglomeration? Benedikt Loderer: Köniz ist eine atypische Agglomerationsgemeinde, es ist eigentlich eine Schweiz im Kleinen. Gegen Bern hin haben wir eine geschlossene Siedlung und in die andere Richtung Bauerndörfer wie Liebewil und Herzwil. Sie sind nach der Lehre nach Zürich ausgewandert, haben dort 40 Jahre in der Altstadt gelebt. Nun sind Sie seit drei Jahren in der Altstadt von Biel. Was ist der Unterschied zwischen diesen Städten? Unterschiede ergeben sich vor allem dadurch, wo in der Stadt man wohnt. Schwamendingen und Bümpliz sind ähnlicher als Schwamendingen und die Zürcher Altstadt. Denkt man nicht an Altstadt, wenn man an Stadt denkt? Wir haben einen falschen Begriff von Stadt. Die heutige Form der Stadt ist die Agglomeration, und was wir Stadt nennen, die Innenstädte oder die Altstädte, sind nichts anderes als Quartiere dieser grossen Agglomerationsstadt. An der «Natur» in Basel nehmen Sie an einer Debatte zum Thema Landschaft und Siedlungsentwicklung teil. Sie haben schon verschiedentlich die Agglomeration, die Zersiedelung kritisiert. Warum eigentlich? Es ist zu teuer. Wir müssen uns eine riesen- Auch in der Bieler Altstadt grünt und blüht es. Jedoch weniger als in der Agglomeration. grosse Infrastruktur leisten. Wir bauen Strassen und Kanalisation «Wir verbrauchen Land, das wir besser für etwas anderes brauchen würden.» wie wild, wir brauchen Verteilleitungen aller Art, wir müssen alles wieder einsammeln, das Ganze unterhalten, und wir verbrauchen Land, das wir besser für etwas anderes brauchen würden. Seit 1945 bis heute haben wir mehr gebaut als alle vorherigen Generationen seit den Römern zusammen. Früher definierte man Stadt eher als Abwesenheit von Natur. Heute entdeckt man mehr und mehr Tier- und Pflanzenarten. Das ist logisch, denn in dieser lockeren Bebauung in der Agglomeration hat es viel Platz für Vegetation, und wenn es Vegetation hat, hat es auch Tiere. Die Leute holen sich auch bewusst mehr Natur in die Stadt. Tiere und Pflanzen. Ein neuer Trend? Die Frau Pfarrerin bei Gotthelf hatte ihr Vögelchen. Das ist 150 Jahre her, da würde ich nicht behaupten, das sei besonders neu. Blumen gab es auch immer, das gehört einfach dazu. Und früher wuchs in den Städten überall an den Strassenrändern Gras. bei den Bauten der letzten 20 Jahre: Die Balkone müssen heute doppelt so gross sein. Die Balkone sind das, was sich in letzter Zeit an den Wohnungsgrundrissen am meisten verändert hat. Auch die Menge hat am meisten zugenommen. Abgesehen natürlich davon, dass die Wohnungen generell grösser geworden sind, weil wir einfach mehr Geld haben. Also alles wie gehabt? Was ganz klar neu ist Wollen die Leute mehr in der Natur draussen sein? Sie wollen einfach draussen sitzen, und wenn es geht, an der Sonne. Ziehen sie auch deshalb in die Agglomeration? Man hat untersucht, warum die Leute aus Zürich weggezogen sind. Es gibt Leute, die sagen, es sei eine Frage der Steuern, aber das ist überhaupt nicht wahr. Es ist einfach, weil sie keine Wohnung finden, die ihnen passt, die gross genug ist, die sie sich leisten können und in der sie glauben, ihre Kinder gut grossziehen zu können. Gefällt den Leuten denn die Agglomeration? Wenn man sie fragt, finden sie es zwar nicht schön, aber wenn sie in ihrem Gärtchen sitzen, dann ist alles gut – da vorne ist die Thujahecke, da ist das Biotöpli, und die Sonne scheint. Dann haben sie auch keine ästhetischen Ansprüche, sondern eher Ansprüche an Privatheit oder an coopzeitung&natur 21 Biodiversität Im Zeichen der Farben - Sommer 2012 Ruhe. Damit ist es dann aber vorbei, wenn der Nachbar den Rasenmäher startet. FARB STA MOD E FR I R K E SC H AU S Stark e Farb CHWE DEN! S en un auffal d Mitts lend f om ri die sc sch und au merroma nt h ff we d i s a Gudru che D llend ande ik, n S j öd es r s: Mode aus N én verzaub ignerin aturm er t m it ih ater die Sc hweiz ialien jetzt rer e auch rinne Ihre e n! r komm ste Bestel lu t POR TOFR ng E I! Sie sind ein Stadtwanderer, ein Name, den Ihnen eine Kollegin beim TagesAnzeiger gegeben hat. Wie muss man sich das vorstellen? Als ich in Zürich wohnte, bin ich zum Beispiel manchmal mit dem Tram an die Endstation gefahren und zurückgelaufen in die Innenstadt. Es ist natürlich klar, man sieht nur, was man kennt. Mich interessiert halt die Stadtentwicklung und was man davon sieht. Was gefällt Ihnen in den Schweizer Städten besonders? Die geschlossenen Randbebauungen des 19. Jahrhunderts. Ab 1950 ist die Bebauung dann total fragmentiert, nicht mehr wie Jahrringe am Baum, sondern eher wie ein Leopardenfell. Benedikt Loderer: «Blumen gab es immer in Städten, das gehört einfach dazu.» Wie erklären Sie das? Früher gab es Überbauungsordnungen, in Zürich mit den Quartierordnungen noch bis in die 1950er-Jahre. Strassen wurden gebaut, Baulinien festgelegt. Es entstanden geschlossene Quartiere. Mit der dichten Bebauung hat man vor allem aus hygienischen Gründen aufgehört. Tuberkulose war zu der Zeit ein grosses Thema. Sollte man wieder zurück zu solchen Überbauungsordnungen? Man kann nicht mehr zurück zu einer solchen geordneten Bebauung. Es ist auch ein falscher Denkansatz. Man muss sich überlegen, was machen wir mit dem, was wir haben. Wir sollten dort bauen, wo wir schon gebaut haben, und dort nicht mehr, wo wir noch nicht gebaut haben. Es ist wie mit dem Waldgesetz. Man entschied, der Waldbestand müsse erhalten bleiben. Jetzt müssten wir ein Landgesetz machen, das sagt, das Land, das jetzt noch offen ist, bleibt offen. Wer mehr Natur will, soll also schauen, dass sich die Stadt nicht weiter in die Landschaft ausdehnt? Ja, wenn man etwas tun will für die Natur, dann soll man dafür sorgen, dass sie nicht weiter konsumiert wird. link www.stadtwanderer.ch ANZEIGE GLEICH Katalog anfordern: GRATIS-Fon 0800/960 69 69 Online shoppen bei www.gudrunsjoeden.ch Berlin: Markgrafenstraße 32 | Hamburg: Adolphsbrücke 9-11 | Nürnberg: Josephsplatz 1 | Stuttgart: Nadlerstraße 21 | OUTLET: Fürther Straße 33, Zirndorf swedengermanyaustriaswitzerlandnorwaydenmarkfinlandfrancehollandirelandunited kingdomusajapan 1108_ad_naturmagazin_TY.indd 1 2012-03-20 11.35 Altglas ist kein Abfall Darum gehört es nach Gebrauch nicht in den Kehrichtsack sondern in eine Glassammelstelle. Dort ist das klare Trennen nach Farben wichtig. Nur so kann der wertvolle Rohstoff Glas energiesparend für die Herstellung von Neuglas verwendet werden. Danke! www.vetroswiss.ch 22 coopzeitung&natur E-Bike 23 Letztes Jahr wurden rund 50 000 Flyer gebaut. Er fliegt und fliegt und fliegt und … Vor zehn Jahren hat das ElektroBike Flyer abgehoben. Ein Ende des Höhenflugs ist nicht in Sicht. coopzeitung&natur 25 E-Bike Aus 13 bodenschätzen gemAcht. planet-luzern.ch Ricola ist stolzer Partner der NATUR 2012. Der Flyer hat 200 Arbeitsplätze geschaffen. r ht fü R ste nheit E I E S i re RAM Natur atz % s ✓ 100 Zuckerzu t ne s h b o O ✓ izer e w h ✓ Sc natürlich in Form Zertifizierungsstelle: OIC, 1000 Lausanne Text: franz Bamert Fotos: PETER MOSIMANN D Die Kraft der Natur ramseier.ch 13. bis 22. April 2012 www.facebook.com/muba Experimentieren erlaubt, mitmachen erwünscht. Die Sonderausstellung von tunBasel.ch präsentiert Naturwissenschaften und Technik zum Anfassen. Und bei Sports ’n’ Passion kommen Bewegungslustige voll auf ihre Kosten. Lange eilte dem HightechGerät aus Huttwil BE der Ruf voraus, etwas für unsportliche Rentner zu sein. Doch heute fahren Cracks wie Simone Niggli-Luder oder Dani Albrecht Flyer. Erstere, weil sie mit ihren Kindern am Berg wohnt und die Einkäufe im Velo-Anhänger transportiert, Letzterer, weil er auch in den Walliser Bergen dank dem ausgeklügelten Flyer-Konzept mit permanent gleichbleibendem Puls trainieren kann. Wirklich toll. Dennoch fragt man sich vielleicht, was an einem Velo, das Strom braucht, Mehr Spannung unter muba.ch muba12_Ins_Spannung_205x143_ja.indd 1 Kurt Schär, Mitgründer und Mitbesitzer der Biketec AG. ie erste Begegnung mit dem Flyer vor sieben Jahren in Flims: Locker fuhren wir aufwärts, traten ein bisschen in die Pedale, plauderten ein wenig – und überholten einen Biker in hautanliegendem Spezialdress auf einem futuristischen Zweirad. Der verstand die Welt nicht mehr und war kurz vor dem Herzinfarkt, als er die Verfolgungsjagd aufgab. Solche Spässchen sind heute nicht mehr möglich. Der Flyer, dieses Zweirad mit einem elektrischen Zentralantrieb, ist ein Vorzeigeprodukt der Cleantech-Branche und verkaufte sich alleine im letzten Jahr 55 000 Mal. 07.03.12 16:26 coopzeitung&natur 27 E-Bike Die Mitarbeiter identifizieren sich mit dem Produkt. nachhaltig sein soll. Kurt Schär, Mitgründer und Mitbesitzer der Biketec AG, welche den Flyer herstellt, beantwortet das folgendermassen: «Ein Grund dafür ist, dass der Flyer leise und ohne Abgase das Auto ausbremst: 62 Prozent der FlyerFahrten werden anstelle der Autofahrten unternommen», freut sich der Berner, der auch im Vorstand von Swiss Cleantech ist. Und während ein Auto rund 6,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer verbrennt, schaffts der Flyer mit umgerechnet einem Deziliter. Rund um den Flyer sind in den vergangenen zehn Jahren 200 Arbeitsplätze entstanden. Die Wachstumszahlen sind enorm, an inzwischen acht Produktionsstrassen wurden 2011 rund 50 000 Flyer, vom Alltagsvelo bis zum Tandem, 50 Jahre WWF Gemeinsam für unseren Planeten Spenden Sie per SMS mit Panda (Betrag) an 488 oder wwf.ch/spenden. (Bsp. Spende 9 Fr.: Panda 9 an 488) montiert. 2007 waren es erst 8500. Doch wie die ganze Velobau-Branche muss auch Flyer zahlreiche Einzelteile importieren: handgeschweisste Rahmen aus Taiwan, weitere hochwertige Teile aus Europa. Felgen, Naben und Gepäckträger stammen teilweise aus der Schweiz. «Wir würden noch so gerne mehr einheimisches Material verwenden – doch die Zulieferindustrie und mit ihr das Know-how ist vor etwa 20 Jahren aus Kostengründen abgewandert.» Und wann wandern die Flyer-Arbeitsplätze ab? Velos kann man auch in Billiglohnländern montieren. «Wir stellen Velos her, die aus hochwertigen und somit teuren Materialien bestehen. Die Arbeitskosten machen einen verhältnismässig kleinen Teil aus», so Schär. Eine Verlagerung der Arbeitsplätze mache nur schon aus die- Der Elektrovelomarkt hat noch grosses Potenzial. sen Überlegungen keinen Sinn, ganz zu schweigen von der Verbundenheit der FlyerAngestellten mit ihrem Betrieb. Denn Biketec hat eine Firmenkultur entwickelt, in der Gewinnmaximierung nicht oberstes Ziel ist. Als man einen Investor suchte, um das rasante Wachstum zu finanzieren, kam darum die Ernst Göhner Stiftung zum Zug. Diese investiert nur in Schweizer KMU, der Gewinn wird in soziale Aktivitäten investiert. «Als ich unserer Belegschaft diesen Schritt mitteilte, war die Erleichterung und der Applaus gross», so Schär. «Nachhaltigkeit hat nicht nur mit der Umwelt, sondern mit sozialer Verantwortung zu tun.» Das alles ist nur möglich, wenn die wirtschaftliche Situation stimmt. Rund 92 meist ausländische Anbieter von Elektro-Velos machen den Huttwilern Marktanteile streitig – vor zehn Jahren waren es noch zwei oder drei. Teilweise kommen Billigund Billigstversionen auf den Markt. Dagegen setzt Biketec ausschliesslich auf High-EndProdukte und hat damit auch im Ausland Erfolg: über 50 Prozent der Flyer werden in die EU exportiert. Schär geht nicht davon aus, dass sich der Absatz von Elektrovelos weiterhin jährlich fast verdoppelt. «Doch die demografische Entwicklung, das steigende Gesundheitsbewusstsein und alle unsere Marktstudien zeigen, dass der Elektrovelomarkt erst am Anfang seines wirtschaftlichen Zyklus steht.» Wie dem Büffel Flügel wuchsen Nachdem der Prototyp eines Elektro-Fahrrades («Roter Büffel») 1993 die ersten Runden gedreht hatte, wurde von 1995 bis 1999 ein erste Kleinserie durch die Firma BKTech AG hergestellt: der Flyer Classic. Die heutige Biketec AG wurde 2001 gegründet und hat die Flyer-Aktivitäten von der Firma BKTech AG übernommen. Der neue Flyer kam im Jahr 2000 auf den Markt und ist seither das Mass aller Dinge in Sachen Elektro-Velos. Darum wird er auch ins Ausland exportiert. Um den Flyer selber hat sich eine veritable Fangemeinde mit technischen Tipps rund um das E-Bike gebildet. link www.flyer-forum.ch 28 coopzeitung&natur Warum stürzen Vögel beim Schlafen nicht vom Baum? Tauchen Sie vom 13. bis 16. April ein in die Biomillionen-Show am Natur Festival. Stärken Sie vor Ort Ihr Wissen und spielen Sie mit an der Biomillionen-Show nach den Regeln von «Wer wird Millionär?». Hier bieten wir Ihnen bereits ein paar Übungsfragen. Die Moderatorinnen Liza Andrea Kuster (links) und Susanne Hueber führen abwechselnd durch die Show, die täglich von 11 bis 17 Uhr zur vollen Stunde startet. Testen Sie Ihr Wissen! 1. Der lachende Hans ist ein ... A Frosch B Fisch C Vogel D Affe 2. Die grössten Naturgefahren der Schweiz sind: A Hochwasser, Erdrutsche, Tsunami, Vulkanausbruch B Hochwasser, Stürme, Lawi- nen, Erdrutsche C Hochwasser, Erdbeben, Waldbrände, Schneestürme D Hochwasser, Touristenüber- flutung, Waldbrände, Schneestürme 3. Im Labor hat Biologe Mancuso festgestellt, dass die Pflanzenwurzeln bei tiefer Frequenz (Schall) nicht mehr senkrecht nach unten wachsen, sondern ... A zu wachsen aufhören. B sich von der Schallquelle entfernen. C zur Schallquelle hin wachsen. D abbrechen. 4. Warum stürzen Vögel beim Schlafen nicht vom Baum? A Vögel schlafen nicht. B Sehnen ziehen die Zehen um den Ast. C Durch seitliches Anlehnen an Baumstämme D Sie schlafen im Nest. 5. Schweizer Bauern pflanzen auf ihren Äckern nie zwei Mal hintereinander die gleichen Kulturen an. Was bringen diese Fruchtfolgen? A Weniger Arbeit für die Bauern B Zunahme von Nützlingen C Bessere Bodenauslastung D Weniger Krankheitsüber tragungen 6. Wie viel Agrarfläche in der Grösse eines Fussballfeldes geht durchschnittlich pro Tag in der Schweiz wegen des Siedlungswachstums verloren? A Weniger als ein Fussballfeld B Mehr als acht Fussballfelder C Vier Fussballfelder D Zwei Fussballfelder 7. Wie viele Jahre liegen zwischen dem ersten und dem zweiten Bild? A 5 Jahre B 15 Jahre C 25 Jahre D 35 Jahre 8. Wann werden die Alpen voraussichtlich eisfrei sein? A 2100 B 2050 C 2500 D 2300 9. Welcher See liegt im Kanton Aargau? A Hallwilersee B Baldeggersee C Wohlensee D Sursee 10. Was ist ein Gewölle? A Eine norwegische Wollkappe B Ausgewürgte unverdauliche Nahrungsteile C Ein weich ausgepolstertes Nest D Eine Filzkugel 11. Welcher der folgenden Umweltfaktoren ist in urbanen Zentren der Schweiz zur Zeit die häufigste Todesursache? A Klimawandel B Verkehrstote (Strassen- unfälle) C Strassenlärm D Verkehrsbedingte Luftver- schmutzung 12. Wie schnell wächst ein Hochmoor in der Schweiz in die Höhe? A bis 1 mm pro Jahr B bis 3 mm pro Jahr C bis 5 mm pro Jahr D mehr als 1 cm pro Jahr 13. Wie viele aller Vogelarten sind von Totholz abhängig? A ein Drittel B zwei Drittel C alle D keine 14. Wie heisst diese einheimische Pflanze, welche nur von der Langhornbiene bestäubt werden möchte? A Hummel-Ragwurz B Landhorn-Ragwurz C Brauner-Ragwurz D Bertolonis-Ragwurz Fotos: philipp zinniker, georgios kefalas, fotolia, ZVG Erstmals: Die BiomillionenShow am Natur Festival Quiz 29 30 coopzeitung&natur Quiz 17. Auf welchem Kantonswappen ist ein Tier abgebildet, welches in der Schweiz als ausgestorben galt und heute wieder in der Schweiz vorkommt? A Graubünden B Thurgau C Uri D Schaffhausen Fotos: fotolia, ZVG 15. Wie viele der rund 10 000 Vogelarten auf der ganzen Welt brüten auch in der Schweiz? A ca. 100 Arten B ca. 200 Arten C ca. 1000 Arten D ca. 5000 Arten 16. Wie viel Wasser entspricht im Durchschnitt ein Liter Neuschnee? A ca. 1 dl Wasser B ca. 2,5 dl Wasser C ca. 5 dl Wasser D ca. 1 l Wasser 18. Welcher Frosch ist auf dem Bild zu erkennen? A Grasfrosch B Teichfrosch C Laubfrosch D Wasserfrosch Die Fragen stammen von: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL; Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch; Schweizerische Vogelwarte Sempach; Zoo Basel; Forum Biodiversität Schweiz SCANET; Kanton Aargau Sektion Natur und Landschaft; Blauen Institut; Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID; Schweizerisches Tropen- und Public- Health-Institut; Permakultur Verein Schweiz; Bundesamt für Umwelt BAFU; SVS/BirdLife Schweiz; Bio Suisse; Stadtgärtnerei Basel; Pro Specie Rara Eingeschlafene Füsse? PADMA® 28 bei Durchblutungsstörungen mit Beschwerden wie Einschlafen von Händen und Füssen sowie Kribbeln, Ameisenlaufen, Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen und Armen, Wadenkrämpfe. PADMA® 28 fördert die Durchblutung durchblutungsfördernd entzündungshemmend antioxidativ Lösung: 1.C/2.B/3.C/4.B/5.D/6.B/ 7.C/8.A/9.A/10.B/11.D/ 12.A/13.B/14.A/15.B/16.B/ 17.A/18.C Tibetisches Arzneimittel. Aus Pflanzen und Mineralien. Hergestellt in der Schweiz. www.padma.ch13.03.12 08:37 Seite 1 NaturMagazin_205x143_- 290212 /sto.ch Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. ANZEIGE Pro Specie Rara und Coop suchen «Tomatenretter» Freundschaft pflegen FLYER verbindet Menschen, die gerne gemeinsam geniessen Allschwil, Amish Pasta, Auriga, Baselbieter Röteli, Black Cherry, Green Grapes oder Schneewittchen – haben Sie davon schon gehört? Das sind einige von über 2500 Tomatensorten auf der Welt. Nur ein Bruchteil davon wird heute in der Landwirtschaft industriell angepflanzt. Damit die alten und seltenen Sorten nicht ganz verschwinden, will die Stiftung Pro Specie Rara, unterstützt von Coop, nun Hobbygemüsebauern in der Stadt zu Anbau und Vermehrung motivieren. ERHÄ JETZT LTLICH 2 OG 2talo0g1über: L A T A K Ka ie Ihren lyer.ch www.Kfontaktformular en S Bestell t> Und so werden auch Sie ein «Tomatenretter»: Am Pro Specie Rara-Stand erhalten Sie ein «Tomaten-Kit» mit Tomatensetzling und Anleitung. Registrieren Sie sich nun auf der Webseite www.stadt-tomaten.ch, laden Sie Bilder von Ihrer Tomatenzucht hoch und bewerten Sie die Bilder Ihrer «Züchterkollegen». Unter allen registrierten Teilnehmern werden diverse Preise verlost, als Hauptpreis winkt ein Steamer im Wert von 3370 Franken. Mehr finden Sie unter: link www.stadt-tomaten.ch Kontak Entscheiden Sie sich jetzt für IWB’Biogas – ein reines Schweizer Energieprodukt, ökologisch und aus regionalem Bioabfall. Informationen: Das original Schweizer Elektrofahrrad FLYER gibt’s in 11 verschiedenen Modellreihen; ob für Ihre Touren, die Fitness oder den täglichen Arbeitsweg. Testen Sie bei einer Probefahrt, mit welchem FLYER Sie glücklich werden. 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Platz im oekom Corporate Rating der Einzelhändler.