Arbeitsbezogene Indikatoren
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Arbeitsbezogene Indikatoren
Bedeutung personbezogener Faktoren für die berufliche Rehabilitation Arbeitsbezogene Indikatoren / präliminäre Daten Luzerner Kantonsspital 2012 Hans Peter Rentsch SAR (Swiss Association for Rehabilitation) DGSMP Kongress in Essen 12.bis 14.09.2012 Inhalt • Das Aktivitätenkonzept von Nordenfelt • Arbeitsbezogene Indikatoren • Daten aus der Pilotstudie • Handlungsbereitschaft und personbezogene Faktoren Ziel Erarbeitung von arbeitsbezogenen Indikatoren für die berufliche Wiedereingliederung Basisassessmentinstrument zur Beurteilung der Fähigkeit wieder eine Arbeitstätigkeit durchführen zu können • Basierung auf der ICF • Zielkategorien «Arbeit» (ANQ) • Handlungstheoretischer Ansatz von Nordenfelt Aktivitätenkonzept Handlungstheoretischer Ansatz (Nordenfelt) Gegebenheit Umweltkontext Leistungsfähigkeit Handlung LEISTUNG Handlungsbereitschaft Personbezogener Kontext / Körperfunktionen Lennart Nordenfelt, The Concept of Work Ability,2008, P.I.E. Peter Lang S.A. Arbeitsbezogene Indikatoren basierend auf dem Nordenfeltkonzept Die Indikatoren helfen die Voraussetzungen für eine berufliche Rehabilitation zu klären Die Indikatoren müssen im Rahmen der beruflichen Rehabilitation erreicht werden können und deren Erfüllung muss angestrebt werden. Die Indikatoren sind immer bezogen auf ein definiertes, angestrebtes Berufsziel Jeder Indikator ist mit Kernkriterien auf ICF Basis untermauert Projekt Neurorehabilitation Luzerner Kantonsspital, 2010 bis 2012 Arbeitsbezogene Indikatoren Themenkreise, basierend auf dem Nordenfeltkonzept 1. Leistungsfähigkeit 2. Umweltkontext (Gegebenheiten) 3. Handlungsbereitschaft (Wille) Arbeitsbezogene Indikatoren Leistungsfähigkeit L1 Medizinische Voraussetzungen L2 Belastbarkeit L3 Umweltinteraktion L4 Ausführende Arbeitsprozesse L5 Soziale Interaktionsfähigkeit L6 Wegbewältigung Umweltkontext U1 Rahmenbedingungen Arbeitsbezogene Indikatoren Handlungsbereitschaft 1. 2. 3. 4. Monetäre Ausrichtung Gesellschaftliche Ausrichtung Soziale Ausrichtung Persönliche Ausrichtung Die Ursache bei fehlender Handlungsbereitschaft muss geklärt werden – – Keine Bereitschaft zur Arbeit Gesundheitsproblem, das fehlenden Antrieb zur Arbeitstätigkeit verursacht Arbeitsbezogene Indikatoren Leistungsfähigkeit L6 Ausführende Arbeitsprozesse: Kernkriterien L6 AUSFÜHRENDE ARBEITSPROZESSE O O O O O d230 Tägl. Routine kann mit Konstanz und zeitgerecht durchgeführt werden O O O O O d220 Organisationsfragen, Planungen, Zeitmanagement i.O. O O O O O b164 Urteilsvermögen / Flexibilität ausreichend O O O O O d130 Elementare Lernfähigkeit ausreichend O O O O O d160 Aufmerksamkeit auf Aktivität fokussiert / kontrolliert O O O O O d175 Problemlösung adäquat und zeitgerecht O O O O O d177 Angemessene Entscheidungsfähigkeit O O O O O d220 Übernahme von Aufgaben angemessen O O O O O b164 Handlungskontrolle gewährleistet O O O O O d240 Umgang mit Verantwortung ist angemessen O O O O O Kap 3 Ausreichende Kommunikationsfähigkeit für die vorgesehene Tätigkeit 0 0 0 0 0 b126 Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit erfüllt O O O O O b130 Durchsetzungskraft / Durchhaltevermögen ausreichend O O O O O d145 Bemerkungen Gebrauch von Arbeitsinstrumenten / Schutzutensilien gewährleistet O O O O O Arbeitsbezogene Indikatoren Leistungsfähigkeit U1 Rahmenbedingungen U UMWELTKONTEXT / GEGEBENHEITEN U1 RAHMENBEDINGUNGEN e2 Arbeitsplatz bietet keine gesundheitliche Gefährdung e330 Arbeitgeber ist bereit den Betroffenen zu beschäftigen e3/4 Ausserberufliche Belastungsfaktoren sind kontrolliert e3, e570 Medizinische Behandlungsmassnahmen sind sicher gestellt e565 Finanzielle Sicherheit ist gewährleistet e3, e570 Die Unterstützung durch das private Beziehungsnetz ist ausreichend e585/90 Notwendige berufliche Eingliederungsmassnahmen sind sicher gestellt e3/4 Bemerkungen Unterstützung durch Berufsumfeldes reicht aus O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O Arbeitsbezogene Indikatoren (ABI) Basisdaten Basisdaten Anzahl Patienten 65 Anzahl Untersuchungen 80 Mittleres Alter 50 SD12.6 Feste Anstellung 96.1% Arbeitspensum 100% 89.6% ABI: Erfüllung von Assessmentbereichen (in Prozent) 80 Assessments, 65 Patienten 100 2,6 90 11,8 35,6 80 70 60 81,3 19,2 50 85,5 40 30 20 10 45,2 2,5 16,3 0 L Alle Leistungsfähigkeit U Rahmenbedingungen erreicht nicht beurteilbar nicht erreicht H alle Handlungsbereitschaft ABI: Erreichte Indikatoren (in Prozent) 80 Assessments, 65 Patienten 100 2,6 1,3 1,3 2,6 90 27,5 28,8 38,8 80 34,6 46,8 70 60 50 40 96,6 96,2 79,7 77,5 19 18,8 96,1 84,4 70 30 66,3 49,4 20 10 0 erreicht nicht beurteilbar nicht erreicht 48,8 42,3 ABI: L1 Medizinische Voraussetzungen (in Prozent) 80 Assessments, 65 Patienten 100 1,3 0 5,1 0 6,4 0 6,4 12,8 10,4 1,3 3,9 85,9 85,7 L102 Schmerzkontrolle L101 Med. Stabilität 3,8 90 80 70 60 50 98,7 94,9 93,6 89,7 40 30 20 10 0 L104 Med. Diagnose gesichert L103 Schlaf gewährleistet % erreicht L105 Med Prognose L106 Psychische Verfassung % nicht beurteilbar % nicht erreicht ABI: L2 Belastbarkeit (in Prozent) 80 Assessments, 65 Patienten 100 90 80 16,5 22,8 3,8 5,1 51,9 70 62,8 60 50 40 0 79,7 72,2 5,1 30 48,1 20 32,1 10 0 L403 Umgang mit körperl. Belastbarkeit L404 Umgang mit mentaler Belastbarkeit % erreicht L401 Körperl. Belastbarkeit 4h nicht beurteilbar % nicht erreicht L402 Mentale Belastbarkeit 4h ABI: L4 Ausführende Arbeitsprozesse (in Prozent) 80 Assessments, 65 Patienten 100 90 7,6 0 6,3 5,1 16 10,3 20,5 0 80 12,8 2,6 16,5 7,6 10,1 24,1 22,8 31,6 13,9 2,5 3,8 70 40 46,8 48,1 2,5 1,3 50,6 2,5 7,6 60 50 34,2 92,4 88,6 84 76,9 76,9 75,9 75,9 30 73,4 73,4 65,8 20 10 0 % erreicht nicht beurteilbar % nicht erreicht 58,2 50,6 50,6 3,8 45,6 ABI: L5 Umweltinteraktion (in Prozenten) 80 Assessments, 65 Patienten 100 90 10 7,5 0 2,5 10 15 2,5 0 33,8 80 70 3,8 60 50 90 90 87,5 85 40 62,5 30 20 10 0 L502 Wahrnehmungsfunktionen L504 Gefahren erkennen - L503 Adäquater Umgang mit reagieren Gegenständen % erreicht nicht beurteilbar L501 Sinnesfunktionen % nicht erreicht L506 Arbeitstempo entspricht den Erwartungen ABI: L6 Wegbewältigung (in Prozenten) 80 Assessments, 65 Patienten 100 13,8 12,5 3,8 6,3 82,5 81,3 L802 Weg am Arbeitsplatz L801 Transport zum Arbeitsplatz 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 % erreicht nicht beurteilbar % nicht erreicht ABI: U1 Rahmenbedingungen (in Prozenten) 80 Assessments, 65 Patienten 100 1,3 3,9 90 10,3 0 15,6 0 80 8,9 11,7 10,4 10,1 7,8 13 3,8 3,9 22,8 35,5 70 60 50 40 94,8 89,7 84,4 81 80,5 76,6 73,4 60,5 30 20 10 0 % erreicht nicht beurteilbar % nicht erreicht Fazit • Grundsätzlich scheint sich das erarbeitete Assessmentsystem zu bewähren – Zeigt auf wo Schwerpunkte für Rehabilitation gesetzt werden müssen – Saubere und systematische Dokumentation – Ermöglicht Verlaufskontrollen und Evaluation Fazit • Problem – Erfassung der Handlungsbereitschaft. – Erarbeitete Kriterien entsprechen mehr Grundsätzen und sie sind deshalb schwer zu werten. – Projekt: Überarbeitung anhand der DGSMP Klassifikation für personbezogene Faktoren und der ICF für Einflüsse auf Körperfunktionsebene. Handlungsbereitschaft Projekt: Neuerarbeitung Kernkriterien Handlungsbereitschaft Personbezogene Faktoren Körperfunktionen "DGSMP-Modell" ICF Nächste konzeptionelle Projektstufe Unterlegung der Handlungsbereitschaft mit Kernkriterien personbezogene Faktoren DGSMP / relevante Schädigungen ICF Code Kernkriterien: Monetäre Ausrichtung Personbezogene Faktoren (DGSMP) i320 Zuverlässigkeit (will Familie ernähren) i422 Einstellung zur Arbeit Kernkriterien: Gesellschaftliche Ausrichtung i410 Weltanschauung i425 Einstellung zu sozialem Leben / zur Gesellschaft i530 Soziooekonomischer Status Kernkriterien: Soziale Ausrichtung i430 Sozialkompetenz erreicht Nächste konzeptionelle Projektstufe Unterlegung der Handlungsbereitschaft mit Kernkriterien personbezogene Faktoren DGSMP / relevante Schädigungen ICF Code Kernkriterien: Persönliche Ausrichtung Personbezogene Faktoren (DGSMP) i1100 Kalendarisches Alter i2 Physische Faktoren (zB Ausdauer) i315 Faktoren der Emotionalität i325 Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen i335 Selbstvertrauen i340 Optimismus i350 Intelligenz (Situationsbewältigung) i410 Weltanschuung i413 Lebenszufriedenheit erreicht Nächste konzeptionelle Projektstufe Unterlegung der Handlungsbereitschaft mit Kernkriterien personbezogene Faktoren DGSMP / relevante Schädigungen ICF Code Kernkriterien: Persönliche Ausrichtung erreicht Personbezogene Faktoren (DGSMP) i416 Einstellung zu Gesundheit und Krankheit i422 Einstellung zur Arbeit i436 Selbstkompetenz i439 Handlungskompetenz i550 Bildungsstand Körperfunktionsbezogene Faktoren zur Handlungsbereitschaft xx xx xx xx Besten Dank [email protected]