Modernisieren - Klimastadt Bremerhaven
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Modernisieren - Klimastadt Bremerhaven
Projektleitung KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN Bremerhavener Modernisieren Ganzheitlich planen I Energie sparen I Fachbetriebe finden Das neue Praxishandbuch für Bremerhaven und die Region Havenwelten Bremerhaven Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Seit der Katastrophe von Fukushima 2011 ist die Energiewende mehr denn je ein unwiderrufliches Gebot der Stunde. Die Energiewende bedeutet zweierlei: zum einen den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energiequellen, zum anderen die Einsparung von Energie. Beides senkt den Ausstoß von Treibhausgasen, letzteres schont gleichzeitig aber auch den Geldbeutel. Die Energiewende muss aber nicht nur national, sondern auch in jeder Kommune eingeleitet werden. Die Stadt Bremerhaven stellt sich mit dem Projekt „Kurs Klimastadt Bremerhaven“ dieser Herausforderung. Aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann zu dieser großen Aufgabe beitragen. Besonders bei Altbauten geht viel Heizenergie verloren. Bei zwei Dritteln der Gebäude werden nach der Anschaffung nur Schönheitsreparaturen vorgenommen und nicht in Energieeffizienz investiert. Damit ist die Chance vertan, eine zukunftsfähige Wohnqualität zu schaffen. Ob Sie ein bestehendes Haus modernisieren möchten oder einen Neubau planen und dabei insbesondere auch das Ziel, Energie zu sparen, verfolgen: mit der vorliegenden Broschüre erhalten Sie die notwendigen Informationen, die zu einer einfachen und kostengünstigen Planung und Durchführung Ihres Vorhabens beitragen können. Neben Informationen über technische und gesetzliche Grundlagen werden Ansprechpartner für weitere persönliche Beratungen genannt. Ich hoffe, dass die Broschüre dazu beiträgt, dass viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sich für eine klimafreundliche Umgestaltung des eigenen Heims entscheiden. Machen Sie mit bei Ihrer ganz privaten Energiewende! Herzlichst Ihre Anke Krein Stadträtin -2- -3- Inhalt Inhalt Inhaltsverzeichnis Thema Seite 1 Modernisieren als Beitrag zum Klimaschutz 6 2 Bremerhaven fördert den Klimaschutz 3 4 11 16 19 22 26 27 28 Praxisteil Modernisierung 30 - 148 Alles im Blick: So planen Sie die Modernisierung 30 - 45 Von Planern und Beratern profitieren33 Die Energiebilanz ermitteln Die Gesetzeshürden nehmen Wann Sie modernisieren müssen Was Sie bei Umbauten beachten müssen Das Baurecht beachten Die Finanzierung: Die richtigen Partner finden: Fördermittel finden Die Finanzierungspartner Die Förderprogramme Finanzierungspartner vor Ort Seite 7 Die Gebäudehülle: Dämmung 72 - 97 8 Die Gebäudetechnik 10 - 27 Das Netzwerk der Klimaschutz-Partner: Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN BREMERHAVENER MODERNISIEREN Qualitätsnetzwerk Energie Experten Die Innungshandwerker: Partner zum Modernisieren Handwerkskammer Bremen und RKW Bremen BUND Bremen: Solarberatung Verbraucherzentrale Bremen, IHK Bremerhaven Thema 47 49 52 59 Fachgerecht dämmen Die Dämm-Materialien Außenwände dämmen Innendämmung der Außenwände Zwischendecken dämmen Dachbereiche dämmen Dämmung: Fenster und Türen Die Stromversorgung mit Photovoltaik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik 9 6. Potenziale der Heizung ausschöpfen Lüftungs- und Klimatechnik Neuen Wohnraum schaffen Die Handwerker: Partner zum Modernisieren 6 Schritt für Schritt: Vom Plan zum Erfolg -4- 100 104 - 129 106 108 110 114 117 119 124 126 128 130 - 143 1. Wie Sie praktische Lösungen finden133 2. Das Dachgeschoss ausbauen 137 3. Kellerräume umgestalten 140 4. Durch Anbauen Wohnraum gewinnen 141 Energie sparen: Tipps und Infos 5 72 74 76 82 84 85 91 98 - 129 Die neue Heizungsanlage auswählen Die Leistung der neuen Heizungsanlage 1. Gas- und Ölheizanlagen 2. Holzpelletheizung 3. Heizen mit Holz 4. Wärmepumpen 5. Solarthermie und Hybridsysteme 36 39 40 41 44 46 - 61 144 62 - 65 66 - 71 10 Weiterführende Informationen 146 Impressum 151 -5- 1 Modernisieren als Beitrag zum Klimaschutz Modernisieren als Beitrag zum Klimaschutz Die Installation einer Photovoltaik-Anlage zählt zu den häufigsten und rentabelsten Investitionen beim Modernisieren. Manchmal muss erst ein heftiger Windstoß in die Dinge fahren, damit sie sich bewegen. Die bundesweite Energiewende und die Initiativen zum Klimaschutz und zur CO2-Verminderung sind solch eine Windmaschine, die Entwicklungen voranbringt. Damit die Wende gelingt und die Schutzziele erreicht werden, müssen auch die Menschen in Bremerhaven und der umliegenden Region ihre ganz private Energiewende schaffen. Was kann sie dazu bewegen? Modernisieren fördert Energiewende Wir brauchen Anreize, Motive und sinnvolle Ziele, damit wir uns bewegen und handeln. Wir wollen wissen, welchen Einspareffekt die neue Heizung oder neue Fenster bringen. Wir wollen besser leben, unabhängiger sein. Wir wollen sehen, was wir bewirken. Doch wo muss ich anfangen? Wer hilft mir dabei? Wie packe ich das mit System an? Wofür reicht mein Budget? Erste Anregungen und Antworten auf diese und weitere Fragen soll dieses neue Handbuch geben, das Sie gerade lesen. Es zeigt, wie wir ein wichtiges Handlungs-6- feld unserer Energiewende angehen können. Denn: Modernisieren ist ein Kernthema der Energiewende und des Klimaschutzes. Hier entscheidet sich unter anderem, ob die Wende gelingt. Auf den Punkt gebracht: Im Heizungskeller, auf dem Dach, im Erdboden und in unseren Gebäudefassaden steckt das Potenzial unserer eigenen Energiewende. Mehr investieren in Wohneigentum Immer mehr Menschen in Bremerhaven und der Region erwecken dieses Potenzial zum Leben. Sichtbare Zeichen sind die vollen Auftragsbücher der Handwerker, die Fachmessen zur Modernisierung und Energieeinsparung, das wachsende Umweltbewusstsein fürs Thema und die veränderte Einstellung der Menschen. Jetzt investieren wir wieder verstärkt in die eigenen vier Wände, in Immobilien als sichere Geldanlagen. Günstige Zinssätze bei Baufinanzierungen und attraktive Fördergelder regen Investitionen zusätzlich an. -7- Siehe S. 50 - 58 Modernisieren als Beitrag zum Klimaschutz Modernisieren als Beitrag zum Klimaschutz schutz und zur Energiewende in der Klimastadt Bremerhaven und dem Umland. Denn wer sich umfassend und weitsichtig informiert und seine Immobilie energetisch optimiert, trägt dazu bei, dass die Energiewende an Akzeptanz und Bedeutung gewinnt. Handwerker sind die Partner der Modernisierer. Barrierearmut: Modernisierer planen altersgerecht. Gefragt: Seniorengerechte Lösungen rung: Sie sollte auch mehr Wohnqualität bringen. Daher müssen die Investitionen auch die eigene Lebensperspektive mit einschließen: Die Maßnahmen müssen altersgerecht und behindertengerecht sein. Denn ältere Menschen möchten selbstbestimmt, gesund und bequem in den eigenen vier Wänden leben. Wann ist das Geld für Modernisierungen gut investiert? Alle Maßnahmen sollten unter energetischen Aspekten erfolgen. Sinnvoll ist, was Energie einspart, sich mittel- oder langfristig rechnet, die Umwelt schont – und von von der Abhängigkeit von eingekaufter Energie befreit. Kurz: Es geht um Energieeffizienz und Selbstversorgung mit Energie. Bis hin zur Insellösung, unabhängig von externen Versorgern. Es gibt weitere Aspekte der Modernisie- 8 Argumente für die Modernisierung 1. Wertsteigerung des Gebäudes 2. Gesünderes Wohnklima 3. Barrierefreier und bequemer leben 4. Bessere Marktgängigkeit der Immobilie 5. Ertragreiche Investition des Geldes 6. Zusätzliche Fördergelder des Staates Das Projektbüro KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN stellt seine Aktivitäten zum Klimaschutz vor, die Initiative und Dachmarke BREMERHAVENER MODERNISIEREN präsentiert ihre Veranstaltungen zum Thema Modernisierung. Und zentrale Projektpartner der Energiewende wie energiekonsens, die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde, die Handwerkskammer Bremen, die IHK Bremerhaven, die RKW Bremen GmbH, die Verbraucherzentrale Bremen und der BUND Bremen leisten in diesem Handbuch wichtige Beiträge zum Klimaschutz und zur Energiewende. Hinzu kommen Handwerksbetriebe sowie Fachbetriebe aus Handel und Dienstleistung, die ihre Leistungen für Modernisierer vorstellen. Sie bilden ein dichtes Netzwerk, das die Energiewende trägt und belebt. Viele Lösungspartner beim Modernisieren Die Handwerker, die Dienstleister, der Fachhandel und die Behörden der Klimastadt und des Umlandes sind kompetente Lösungspartner beim Modernisieren. Ein ausgewählter Kreis dieser Institutionen und Unternehmen, darunter besonders qualifizierte Energieexperten, präsentiert sich hier mit seinem Leistungsspektrum. Wir bedanken uns bei ihnen für die Mitwirkung an diesem Handbuch durch Fachbeiträge, Informationen und Anzeigen. Mit ihrem Engagement ermöglichen sie die kostenfreie Herausgabe und Verteilung dieses Modernisierungsratgebers. Doch nun sind Sie dran, liebe Leserinnen und Leser. Wir freuen uns, wenn Ihnen das Handbuch nützlich ist und erwarten gerne Ihre Anregungen. Handbuch ist Begleiter und Helfer Das Handbuch „Bremerhavener Modernisieren“ möchte Sie bei der Planung Ihrer eigenen Maßnahmen unterstützen. Von der Idee bis zur Bauabnahme. Besonderes Gewicht liegt auf der Planung, den Dämmsystemen und der Gebäudetechnik. Hier lässt sich am meisten Energie und Geld sparen. Sie erfahren, wie Sie die Modernisierung finanzieren können, was der Staat dazugibt und was die Kreditinstitute leisten. Wir sagen Ihnen, welche Gesetze Sie beachten müssen. Und wir geben Tipps, wo Sie weitere Informationen und Ansprechpartner finden. 7. Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region Viele Partner fördern die Wende 8. Beitrag zur CO2-Verminderung und zum Klimaschutz Das neue Handbuch verstehen wir als wichtigen und nachhaltigen Baustein zum Klima-8- Foto einfügen Das Eckhaus in der Schleusenstraße wurde durch die Sanierung (Stäwog) zum Prachtstück. Foto: STÄWOG -9- 2 Bremerhaven fördert den Klimaschutz Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN Bremerhaven ist auf KURS KLIMASTADT An kaum einen anderen Standort gibt es so viel Klimaschutz-Know-how. Ein enormes Potenzial, das der Stadt eine neue Identität und neue Chancen eröffnen kann. Klimaschutz als übergreifendes Ziel Offshore-Windenergie, Klimahaus, Tourismus: Die Stichwörter, mit denen bundesweite Medien die Stadt Bremerhaven heute verbinden, haben sich gewandelt. Noch vor weniger als zehn Jahren musste Bremerhaven zumeist als Beispiel für wirtschaftlichen Niedergang und soziale Probleme herhalten. Heute steht die Stadt immer öfter für erfolgreichen Strukturwandel. Im Fahrwasser der vielen Windenergie-Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie des überregional bekannten Klimahauses® Bremerhaven 8° Ost wurde das Thema Klimaschutz in fast allen Bereichen des Gemeinwesens fest verankert, von der Bildung über die Forschung und die Wirtschaft bis hin zum Tourismus. Die Bürger werden Klimaschützer Das Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN möchte dieses Know-how zusammenführen und dabei auch die Bürger intensiv einbinden. Ziel der KLIMASTADT BREMERHAVEN ist nicht allein, den CO2-Ausstoß im Jahr 2020 um 40 % gegenüber 1990 verringert zu haben, sondern auch, aus der in der Stadt versammelten Klimaschutz-Kompetenz eine neue Marke zu schaffen. Der Schutz unserer Atmosphäre ist ein gemeinsames Ziel von Stadt, Bürgern und Wirtschaft, das eine neue Identität stiftet und neue Chancen eröffnet. KLIMASTADT statt Fishtown, so lautet die Vision. - 10 - Prof. Dr. Meinhard Schulz-Baldes, Koordinator der Klimastadt-Kampagne, und Dipl. Biol. Marc Liedtke, Leiter des Klimastadt-Büros. Starkes Netzwerk zum Klimaschutz Die Voraussetzungen zu ihrer Verwirklichung könnten kaum besser sein. Schon heute versammelt Bremerhaven in seinen Grenzen eine Klimaschutzkompetenz, die an keinem anderen deutschen Standort zu finden ist. Dazu tragen nicht nur führende Windenergieanlagen-Hersteller sowie die Windenergie-Agentur (WAB) bei, sondern auch das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), die Hochschule Bremerhaven mit ihren umweltorientierten Studiengängen und das international renommierte Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Alle zusammen bilden die glaubwürdige Grundlage zur Verwirklichung der Vision Klimastadt Bremerhaven. - 11 - Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN Das Projekt Kurs Klimastadt Bremerhaven Alle Akteure des Klimaschutzes arbeiten eng zusammen Motor des Klimaschutzes: Die Mitglieder der Gruppe Bauen und Sanieren Dem Bereich Bauen und Sanieren kommt beim Klimaschutz eine herausragende Bedeutung zu. Rund 40 % der jährlich in Deutschland verbrauchten Energie wird derzeit für die Versorgung von Wohngebäuden aufgewendet. Für Bürgerinnen und Bürger stellt das Wohnen deshalb – neben der umweltschonenden Mobilität – die beste Möglichkeit dar, aktiv das Klima zu schützen und gleichzeitig Energiekosten zu sparen. In Altbauten schlummert Sparpotenzial In spezialisierten Fachgruppen planen die Akteure in enger Abstimmung die Veranstaltungen und Projekte. Das Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN hat sich zum Ziel gesetzt, das in der Stadt geballte Know-how im Bereich Klimaschutz zu bündeln und eine gemeinsame Dachmarke zu schaffen, unter der sich Magistrat, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Bürger wiederfinden können. Bis zum Jahr 2020 will die Stadt ihre CO2-Emissionen um 40 % gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 gesenkt haben. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Bürger, Unternehmen und alle öffentliche Einrichtungen aktiv in den Klimaschutz eingebunden werden. Dazu hat das Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN sechs Facharbeitsgruppen gegründet. Sie beschäftigen sich intensiv mit den Themen: Verbundprojekte Wirtschaft-Wissenschaft Bürger/innen und Bildung Bauen und Sanieren Bei Neubauten sind die Möglichkeiten fast grenzenlos, Passivhäuser kommen sogar ohne zusätzliche Energie von außen aus. Aber auch Altbauten bieten meist ein enormes Sparpotenzial. Mit der richtigen Wärmedämmung und einer modernen Heizung können sie bis zu 70 % „sparsamer“ gemacht werden. Angenehmer Nebeneffekt für die Eigentümer: Durch die so genannte energetische Sanierung steigt ihre Immobilie meist deutlich im Wert. Fachgruppe vernetzt Akteure Mittlerweile gibt es viele Akteure in dem Bereich Bauen, Wohnen und Sanieren, die sich mit verschiedenen Projekten dem Klimaschutz widmen. Hinzu kommt die öffentliche Hand als Eigentümerin zahlreicher Gebäude, zum Beispiel Schulen. Jeder für sich leistet seinen Beitrag zum Klimaschutz. Die Klimastadt-Fachgruppe Bauen und Sanieren möchte diese Aktivitäten nun vernetzen und einen Fahrplan aller beteiligten Akteure mit dem Ziel entwickeln, gemeinsam das klimaschonende Bauen und Sanieren noch weiter voranzutreiben. Zentrales Thema: Hydraulischer Abgleich Ein Beispiel dafür ist der hydraulische Abgleich, bei dem die Heizungsanlage optimal Kommunikation Elektromobilität Nachhaltiger Tourismus Kontakt Klimastadtbüro im KLIMA*HAVEN Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Telefon: (0471) 30 94 73 84 [email protected] www.klimastadt-bremerhaven.de Frischer Wind für den Klimaschutz: In der Klimastadt wird mit konzertierten Aktionen der C02-Ausstoß reduziert. - 12 - - 13 - Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN Projekt KURS KLIMASTADT BREMERHAVEN Lokaler Klimaschutz – unser Beitrag zum Weltklima eingestellt und exakt auf den Energiebedarf des Hauses abgestimmt wird. So lässt sich mit relativ geringem Aufwand viel Energie sparen und ganz nebenbei auch der Wohnkomfort steigern. Trotzdem sind rund 90 % der Heizungsanlagen noch nicht hydraulisch abgeglichen. Die Quote der abgeglichenen Heizungen will die Fachgruppe mit ihrer Netzwerkarbeit erhöhen. Zusammen können die Partner zum Beispiel sondieren, in welchen Gebäuden Optimierungspotenzial vorhanden ist und entsprechende Maßnahmen treffen. Mit wenig Mitteln viel bewegen Wie für viele funktionierende Netzwerke gilt auch für die Gruppe Bauen und Sanieren: Gemeinsam kann man mehr erreichen als nur die Summe der Ergebnisse, die jeder für sich allein erreichen könnte. Welche Vorschläge zum baulichen Klimaschutz gibt es in der Stadt, wie können diese vernetzt werden und was ist nötig, um sie auch umsetzen zu können? Diese Fragen stellen sich die Mitglieder der Fachgruppe und erarbeiten entsprechende Antworten. Dabei spielt auch der Gedanke der Umsetzbarkeit eine wichtige Rolle. Schließlich Die Mitglieder der Gruppe Bauen und Sanieren: Bund Deutscher Architekten, Landesverband Bremen energiekonsens – die Klimaschützer Handwerkskammer Bremen Hochschule Bremerhaven Industrie- und Handelskammer Bremerhaven Innung des Bauhandwerks Bremerhaven-Wesermünde Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde Magistrat der Stadt Bremerhaven (Baudezernat) Projektbüro Kurs Klimastadt Bremerhaven Seestadt-Immobilien Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven (STÄWOG) (Stand 10/2013) ist nicht jedes wünschenswerte Projekt auch sofort realisierbar. Gerade in einer Stadt wie Bremerhaven, die nach wie vor vom Strukturwandel gekennzeichnet ist, sind die finanziellen Mittel für große Sanierungsprojekte oft begrenzt. Dass trotzdem vieles bewegt werden kann, davon sind die Mitglieder der Gruppe Bauen und Sanieren überzeugt. Lösungen mit Praxisbezug entwickeln Sie erarbeiten gemeinsam Ideen für neue Projekte und berücksichtigen dabei unter anderem die baulichen Voraussetzungen in Bremerhaven, das noch in großen Teilen durch historisch wertvolle Altbauten aus der Gründerzeit geprägt ist. Dort, wo zum Beispiel Stuckfassaden eine Außendämmung ausschließen, wird nach anderen Lösungen gesucht, die das Stadtbild nicht beeinflussen, aber trotzdem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für die Umsetzung der entwickelten Ideen gibt es innerhalb der Gruppe Bauen und Sanieren kleinere Expertenteams, die sich bei Bedarf intensiver mit technischen Fragen und entsprechenden Lösungen beschäftigen. - 14 - Erfolgreiche Sanierung (rechts) eines Einfamilienhauses von 1914: Nachträgliche Dämmung des zweischaligen Mauerwerks, Dämmung der Keller- und Dachgeschossdecke, Dachsanierung mit Dämmung, neue Energiesparfenster aus Holz, Holzpelletheizung mit Solarthermieanlage, Blowerdoor-Test (Luftwechselrate-Messung), Thermografie (Wärmebildkamera). Bauplanung und Energieberatung: Dirk Ablass, Energie Experte Kontakt Sprecher der Klimastadt-Fachgruppe Bauen und Sanieren Heinfried Becker energiekonsens Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Telefon: (0471) 30 94 73 71 [email protected] www.energiekonsens.de - 15 - BREMERHAVENER MODERNISIEREN BREMERHAVENER MODERNISIEREN BREMERHAVENER MODERNISIEREN Starke Partner bündeln ihre Kompetenzen ber freut sich der Hauseigentümer – und durch verringerte Kohlendioxidemissionen auch das Klima. Netzwerk hilft bei der Umsetzung Doch wie plane ich die Maßnahmen am besten? Welche sind die richtigen Schritte? Das ist Hauseigentümern häufig unklar. In Bremerhaven haben sich daher die verschiedenen etablierten Beratungseinrichtungen zur Hausmodernisierungsinitiative BREMERHAVENER MODERNISIEREN zusammengeschlossen und vermittelt auf verschiedenen Wegen aktuelle Informationen und wichtige Hinweise, die bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen wegweisend sind. Spezialisten für alle Fachbereiche Messen sind wichtige Foren für den direkten Kontakt zu den Modernisierern. Wie modernisiere ich richtig? Welche Lösungspartner gibt es? Modernisierer erhalten professionelle Hilfe bei der Initiative Bremerhavener Modernisieren und ihren Mitgliedern. Unter dieser Dachmarke bündeln etablierte Einrichtungen und Experten ihr Fachwissen für alle Interessierten. Modernisieren lohnt sich Wer eine Immobilie besitzt oder erwerben möchte, kommt nicht umhin, sie irgendwann einmal zu modernisieren. Denn alte Häuser werden leider nicht wertvoller, wenn sie altern. Geht es nach der Energieeinsparverordnung (EnEV), sind alle Gebäude, die vor 1995 gebaut wurden, Altbauten. Zu Recht, denn von der Bausubstanz und technischen Ausstattung der Häuser, die heute neu gebaut werden, sind sie weit entfernt. Dies schlägt sich vor allem im erhöhten Wärmebedarf und der unzeitgemäßen Wärmeerzeugung nieder. Die Energiekosten liegen dadurch weit höher als bei energiesparenden Neubauten oder modernisierten Gebäuden. Mit dabei sind die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund, die Bremer Umwelt Beratung, die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens, die Verbraucherzentrale Bremen sowie der Energieversorger swb. Zusätzliche Unterstützung kommt vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und dem Umweltschutzamt Bremerhaven. Auf diese Weise wird ein enger Austausch miteinander gewährleistet und voneinander abweichende Aussagen und konkurrierende Veranstaltungen, Kampagnen und Aktionen vermieden. Investieren bringt viele Vorteile Von Zeit zu Zeit sind also Modernisierungsmaßnahmen notwendig. Durch energetische Verbesserungen lässt sich der Wert von Immobilien erhalten bzw. steigern, wird die Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden verbessert und die Heizkosten bewegen sich auf einem bezahlbaren Niveau. Denn: Mit der richtigen Wärmedämmung, modernen Fenstern und Türen sowie einer neuen Heizung können die Heizkosten um bis zu 70 Prozent sinken. Darü- - 16 - Schnelle und neutrale Hilfe Alle Mitglieder von BREMERHAVENER MODERNISIEREN haben einen spezifischen Beratungsschwerpunkt, so dass sich für den Hauseigentümer, der sich bei BREMERHAVENER MODERNISIEREN informiert, ein unübersehbarer Vorteil ergibt: Er erhält schnell auf alle Fragen eine neutrale Antwort, die er für eine erfolgreiche und qualitätsvolle Modernisierung braucht. Informative Vortragsreihe BREMERHAVENER MODERNISIEREN bietet zusammen mit Partnern regelmäßig Vortragsveranstaltungen an. Dabei geht es beispielsweise um Innen- und Außendämmung, neue Heizung und alternative Heizungssysteme, Finanzierungsmöglichkeiten der Sanierung, Qualitätssicherung, Schimmel und Techniken wie Brennstoffzellen und Mikro-KWK. Praxisnahe Beispiele kennen lernen Neben klassischen Vorträgen gibt es auch Veranstaltungen, bei denen Modernisierung praxisnah vermittelt wird. So finden beispielsweise Thermografie-Spaziergänge statt. Mit Hilfe von Wärmebildkameras können energetische Schwachstellen am Haus gründlich und schnell aufgespürt werden. Bei den Hausbesichtigungstagen öffnen Hausbesitzer ihre Türen und berichten von der energetischen Hausmodernisierung ihres Eigenheims. Das gesamte Veranstaltungsprogramm steht im Internet unter www.bremerhavener-modernisieren.de zum Download bereit. Es ist außerdem bei den BREMERHAVENER MODERNISIEREN- Partnern erhältlich und kann in Papierform unter [email protected] oder per Telefon 0471 / 30 94 73 70 angefordert werden. Beliebte Treffpunkte für Modernisierer: die Informationsveranstaltungen von Bremerhavener Modernisieren - 17 - Qualitätsnetzwerk Energie Experten BREMERHAVENER MODERNISIEREN Kostenlose Solarenergie-Beratung Wer in Bremerhaven wissen möchte, wie er für sein Gebäude Sonnenenergie nutzen und finanzieren kann, sollte zwei kostenlose Angebote nutzen: Der BUND Bremen im KLIMA*HAVEN und auch die swb in ihrem Kundencenter bieten die Solarberatungen im Auftrag des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr sowie energiekonsens an Förderung für Gebäudeenergieberatung Thermografie spürt Wärmelecks auf. Die Hausmodernisierungsinitiative beinhaltet auch eine Förderung von 125 Euro für die Bremerhavener Gebäudeenergieberatung. Die Klimaschutzagentur energiekonsens fördert die Kosten einer Beratung für 1-2 Familienhäuser zusätzlich zum Zuschuss des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Ein entsprechender Förderantrag ist bei energiekonsens unter 0471 / 30 94 73 70 erhältlich. Experten beraten über Hotline Umsetzung mit Fachbetrieben BREMERHAVENER MODERNISIEREN bietet telefonische Beratungsgespräche an. Unter der Nummer 0471 / 30 94 73 74 sind dienstags bis donnerstags von 10 – 16 Uhr Experten erreichbar. Hier können Hausbesitzer ihre spezifischen Fragen stellen und erhalten nach Möglichkeit ad hoc eine Antwort. Sollten Fragen nicht ad hoc zu klären sein, erhält der Anrufer aber in jedem Fall Hinweise, welcher Ansprechpartner aus dem BREMERHAVENER MODERNISIEREN-Netzwerk weiterhelfen kann. Die Energie Experten: Qualifizierte Fachbetriebe Die Suche nach erfahrenen Spezialisten für die Modernisierung ist nicht einfach. Unter der Marke Energie Experten haben sich anerkannte Fachbetriebe zusammengeschlossen, die für Qualität und Erfahrung bei Modernisierungsvorhaben stehen. Qualitätsnetzwerk seit 2006 Mit den Energiekosten ist in den vergangenen Jahren auch die Nachfrage nach Handwerkern gestiegen, die auf energetisches Bauen und Modernisieren spezialisiert sind. Damit das Land Bremen genügend dieser Dienstleister hat und sich Handwerker in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz weiterbilden können, hat die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens 2006 das Qualitätsnetzwerk „Energie Experten“ gegründet. Experten für alle Anforderungen Hausbesitzer finden hier qualifizierte Partner für energieoptimiertes Bauen und Sanieren. Im unabhängigen Netzwerk sind Architektur- und Ingenieurbüros, Energieberater, Sachverständige, Handwerksbetriebe aus allen Bau- und Energiebereichen, Hersteller und Händler von Bauteilen und Dämmstoffen sowie Bauträger und Bauunternehmen vertreten. Das Leistungsspektrum der Partnerbetriebe deckt den gesamten Bau- und Modernisierungsprozess ab. Es reicht von der Energieberatung über die Planung und die Bauausführung am Gebäude bis zur Installation moderner, umweltfreundlicher Haustechnikanlagen. Bei der Umsetzung eines energetischen Sanierungskonzeptes sind Fachleute gefragt. Im neutralen Qualitätsnetzwerk Energie Experten finden Hauseigentümer Planungs- und Handwerksbetriebe, die das notwendige Know-how für energieoptimiertes Bauen und Modernisieren mitbringen. Kontakt BREMERHAVENER MODERNISIEREN Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Telefon: (0471) 30 94 73 70 / 71 E-Mail: [email protected] www.bremerhavener-modernisieren.de Am Modell erklärt der Energie Experte die Funktion der Innendämmung. - 18 - - 19 - Qualitätsnetzwerk Energie Experten Qualitätsnetzwerk Energie Experten Foto: Beate Ulich Qualitätsgeprüftes Handwerker-Netzwerk Heinfried Becker, energiekonsens Bremerhaven „ Ein starkes Netzwerk Das Netzwerk der Energie Experten ist ein wichtiger Baustein, um die oft bestehenden Hemmnisse bei hochenergieeffizienten Sanierungen zu überwinden, den bestehenden Sanierungsstau abzubauen und die Klimaschutzziele im Gebäudebereich zu erreichen. Für uns ist es wichtig, die unterschiedlichen, an der Umsetzung energieeffizienter Sanierungen Beteiligten in Qualitäts- und Qualifizierungsnetzwerken zusammenzubringen und weiterzubilden, um einen möglichst hohen Qualitätsstandard zu erreichen. “ Heinfried Becker, energiekonsens Mitglied bei den Energie Experten kann nur werden, wer einen hohen Qualitätsstandard im energieoptimierten Bauen mit Referenzen nachweist und den sogenannten „Energiekodex“ unterschreibt. Über die Aufnahme als Partner entscheidet der Fachbeirat unter Leitung von energiekonsens. Die Mitgliedsbetriebe im Netzwerk müssen sich regelmäßig weiterbilden und sich jährlichen Qualitätskontrollen unterziehen. Weiterhin wird die Qualität durch einen umfangreichen Erfahrungs- und Wissensaustausch unter den Energie Experten ermöglicht, da jährlich mehrere Treffen stattfinden. Zudem gibt es durch ein Kundenfeedback-System eine Kontrolle und Beurteilung der Mitgliedsbetriebe. Kunden bewerten die Fachbetriebe Diesem Energiekodex der Experten können Sie vertrauen 1. Die Energie Experten verpflichten sich zum energie- und ökologieoptimierten Bauen und Modernisieren und zum Einsatz erneuerbarer Energieträger und Ressourcen und unterstützen die Klimaschutzziele von energiekonsens. 2. Sie weisen auf umweltschonende und energiesparende Produkte hin und motivieren den Kunden zu deren Kauf. 3. Sie beraten ganzheitlich und handeln im Sinne branchenübergreifender Zusammenarbeit. 4. Sie informieren dabei offen über Kosten und Einsparmöglichkeiten. 5. Sie halten sich im Bereich erneuerbare Energien, effiziente Energienutzung und nachhaltige Entwicklung durch Aus- und Weiterbildung auf dem aktuellen Stand. 6. Sie bieten den Kunden die bestmögliche Qualität und führen die im Rahmen der energiekonsens-Partner beschlossenen Qualitätssicherungsmaßnahmen in ihren Unternehmen ein. Näheres zu den Energie Experten unter www.energie-experten.net Fragen zu Merkmalen wie Beratungsqualität oder Fachkompetenz sowie zu Pünktlichkeit und auch Freundlichkeit werden von den Kunden im Notensystem von 1 bis 6 bewertet. Die Kunden können schließlich am besten beurteilen, ob der Betrieb die Erwartungen erfüllt hat und können mit der Bewertung helfen, die Leistungen stetig zu verbessern. Anhand der Kundenbewertungen wird jedes Jahr unter den teilnehmenden Betrieben der Energie Experte des Jahres gekürt. Netzwerkpartner bieten Gesamtkonzepte Neben dem fachlichen Know-how punktet das Netzwerk auch mit aufeinander abgestimmten Lösungen. Maßnahmen einer energetischen Sanierung sollten in einem Gesamtkonzept geplant werden. Es ist daher ein Vorteil, wenn die beauftragten Firmen ohnehin in engem Kontakt sind und bei einem Bau- oder Sanierungsprojekt ein gemeinsames Konzept erarbeiten. Der Auftraggeber profitiert vom bestmöglichen Ergebnis. - 20 - Interessierte begutachten die Sanierung beim Ortstermin. Beispiele aus der Praxis sind beliebte Studienobjekte. Kontakt Energie Experten c/o energiekonsens Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Telefon: (0471) 30 94 73 71 [email protected] www.energie-experten.net - 21 - Die Innungshandwerker: Partner zum Modernisieren Die Innungshandwerker: Profis helfen beim Energiesparen Eine starke Organisation: Die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde Die Innungshandwerker: Partner zum Modernisieren Leistungen für die Innungsbetriebe Fachinformationen und Weiterbildungen Meisterkurse Rechtsberatung und -vertretung im Arbeits- und Sozialrecht Beratung zum Wettbewerbsrecht, zum Gewerberecht und zur VOB Beratung zu Tarifverträgen und zur Ausbildung rechtliche Vorprüfung von Ausbildungsverträgen Vermittlung bei Lehrlingsstreitigkeiten Markantes Wahrzeichen: das Haus des Handwerks Wenn es um die Themen Modernisieren und Energiesparen geht, stehen Handwerker mit ihrem Fachwissen privaten Haushalten und Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. In Zeiten des Klimawandels und stetig steigender Energiepreise sorgen sie dafür, dass Wohn-, Geschäfts- oder Fabrikgebäude weniger Kohlendioxid ausstoßen und damit Umwelt und Geldbeutel schonen. Vertreten werden die Innungsbetriebe von der Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde im Haus des Handwerks. Zu deren Kernaufgaben gehört die Beratung und Unterstützung der Betriebe in vielerlei Hinsicht. Ein wichtiges Ziel, das die Handwerksorganisation verfolgt, ist die Förderung von Qualität und die Umsetzung von Innovationen: Innungsbetriebe werden ständig mit aktuellen technischen Informationen versorgt, bilden sich permanent fort und können dadurch ihren Kunden Qualitätsarbeit auf hohem Niveau anbieten. Weiterbildung sichert Qualitätsstandards Die Kreishandwerkerschaft trägt auch mit ihren Bildungs- und Beratungseinrichtungen (InCoTrain GmbH, Akademie des Handwerks an der Unterweser e.V., Berufsbildungs- und Innungshandwerker: Partner vor Ort Viele Investitionen, zum Beispiel die Wärmedämmung oder der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen, können sich schon nach einigen Jahren bezahlt machen. Doch welche Maßnahme ist für welches Gebäude sinnvoll – und wo sollte man mit der energetischen Sanierung beginnen? Antworten auf diese Fragen geben die Innungshandwerker vor Ort. - 22 - Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung (ÜLU) Organisation und Durchführung von Zwischen- und Gesellenprüfungen Berufsorientierung für Schüler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bekämpfung von Wettbewerbsverstößen und Schwarzarbeit Versorgungswerk des Handwerks Technologiezentrum) dazu bei, den Qualitätsanspruch des Handwerks umzusetzen. Davon profitieren in erster Linie die Kunden. Wer also bei der Modernisierung seiner eigenen vier Wände einen Innungshandwerker beauftragt, ist in puncto Qualität und Zuverlässigkeit auf der sicheren Seite. Alleinstellung in Deutschland Die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde vertritt rund 400 kleine und mittlere Handwerksunternehmen aus der Region, die freiwillig in elf Innungen organisiert sind. Ihr Gebiet umfasst die Stadt Bremerhaven und den niedersächsischen Altkreis Wesermünde. Damit ist sie Deutschlands einzige Kreishandwerkerschaft, die Unternehmen aus zwei Bundesländern und zwei Handwerkskammerbezirken (Handwerkskammer Bremen und Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade) betreut. Chancen der Region nutzen Diese Besonderheit begreift die Kreishandwerkerschaft, ebenso wie die Unternehmen und die Mehrheit der Bürger, als große Chance. Die Wirtschaft in der Region Unterweser mit dem Oberzentrum Bremerhaven hat schon lange erkannt, dass eine enge Zusammenarbeit ohne Alternative ist. Wenn es darum geht, mit anderen großen Wirtschaftsregionen in Europa Schritt zu halten, können die Akteure in Stadt und Land gemeinsam viel mehr bewegen als jeder für sich allein. „Stadt und Land, Hand in Hand“ ist beim Handwerk nicht nur ein schöner Satz. - 23 - Die Innungshandwerker: Partner zum Modernisieren Energetische Modernisierung mit dem Handwerk Bei der Modernisierung von Wohn- und Geschäftsgebäuden sind die Innungshandwerker für Privatleute und Unternehmen kompetente Ansprechpartner. Maler- und Lackiererinnung www.malerinnung-bremerhaven.de Maler sorgen für eine hochwertige Wärmedämmung von Wohn- und Geschäftshäusern. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, Häuser „warm einzupacken“. Dort, wo historisch wertvolle Fassaden herkömmliche Wärmedämm-Verbundsysteme ausschließen, kommt unter Umständen die Innendämmung infrage. Wichtig ist bei beiden Systemen die handwerkliche Qualität bei der Installation. Um den vollen Einspareffekt zu erzielen, die Entstehung von Wärmebrücken und Schimmel zu verhindern, und auch den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, muss Wärmedämmung professionell installiert werden. Fehler können sich schnell rächen und hohe Folgekosten nach sich ziehen. und Türen. In der Region finden sich viele Beispiele dafür, wie Wohngebäude und gewerbliche Immobilien hochwertig mit dem Werkstoff Metall gedämmt und zugleich optisch ansprechend gestaltet werden können. Innung Sanitär- und Heizungstechnik www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de, Bereich Innungen und Fachverbände Bei der Heizungstechnik gibt es eine Vielzahl technischer Lösungen, die Energie sparen, von der solarunterstützten Heizungsanlage, die beim Neubau längst Standard ist, bis hin zur Wärmepumpe, mit der fossile Brennstoffe völlig entbehrlich werden. Ansprechpartner ist auch hier, neben dem Gebäudeenergieberater, der Fachhandwerker. Er kann beurteilen, welches System für welches Haus geeignet ist und installiert die moderne Technik. Innung des Bauhandwerks www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de, Bereich Innungen und Fachverbände Wenn es ums Modernisieren von Altbauten geht, kommt dem Bauhandwerk eine besonders große Bedeutung zu. Schließlich hängt die energetische Qualität eines Hauses zu einem großen Teil vom Mauerwerk ab. Ist dieses feucht, verringert sich die Isolation der Wände drastisch. Gefragt ist also eine gute Isolierung, besonders beim Mauerbereich, der ans Erdreich grenzt. Zusätzlich kann eine nachträgliche Wärmedämmung angebracht werden. Je Innung Metall www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de, Bereich Innungen und Fachverbände Oft werden Fassaden auch mit Metall-Elementen verkleidet. Hier kommen die Betriebe der Innung Metall ins Spiel. Sie kümmern sich nicht nur um die Fassade an sich, sondern in vielen Fällen auch um den Einbau von hochwertigen Fenstern - 24 - Die Innungshandwerker: Partner zum Modernisieren Dachdeckerinnung nach Art des Hauses gibt es verschiedene Möglichkeiten, vom Wärmedämm-Verbundsystem, das es auch in Klinkeroptik gibt, bis hin zur Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk. Zu den Bauhandwerken wird auch das Zimmermannshandwerk gerechnet. Hier sind die Betriebe kompetente Ansprechpartner, wenn es um die Themen Dachausbau oder –sanierung geht. Anders als früher geht es heute nicht nur darum, Wärme im Haus zu halten, sondern auch darum, das Dachgeschoss vor sommerlicher Hitze zu schützen. Ökologische Dämmstoffe, zum Beispiel Hanf, als Alternative zu mineralischen Materialen sind ebenfalls ein aktuelles Thema. www.haven-dach.de Neben den Außenwänden und den obersten Geschoss- und Kellerdecken birgt das Dach oft ein enormes Sparpotenzial. Wer es fachmännisch sanieren lässt, kann eine Menge Kosten vermeiden. Die Betriebe der Dachdeckerinnung Bremerhaven-Wesermünde sind mit den neuesten Techniken vertraut, arbeiten nach den aktuellen Richtlinien und können ihren Kunden die sinnvollste Lösung für den jeweiligen Nutzungszweck anbieten. Dazu gehört auch die Installation von Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen. Tischler-Innung Innung der Elektrohandwerke www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de, Bereich Innungen und Fachverbände Fenster und Türen bergen für Hausbesitzer unter Umständen ein enormes Energiesparpotenzial. Je geringer der so genannte U-Wert (Kennzahl für den Wärmeverlust), desto höher die Ersparnis. Experten zu diesem Thema finden Verbraucher bei den Betrieben der Tischler-Innung. Diese können nicht nur zum Thema Energiesparen beraten, sondern auch zu den Themen Gestaltung und Sicherheit. Außerdem sind sie Ansprechpartner für den Innenausbau. www.elektroinnung-bremerhaven-wesermünde.de Für den Anschluss von Photovoltaik-Anlagen sind die Betriebe des Elektrohandwerks zuständig. Sie können ihren Kunden technische Lösungen anbieten, die den Wohnkomfort verbessern und gleichzeitig Strom sparen. Beispiele dafür sind die LED-Technik, energiesparende Hausgeräte und Unterhaltungselektronik, Bewegungs- oder Präsenzmelder, automatisch gesteuerte Jalousien und viele andere Möglichkeiten unter dem Stichwort Gebäudeautomation. Kontakt Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde Haus des Handwerks Columbusstr. 2 · 27570 Bremerhaven Tel. 0471 - 185-0 www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de - 25 - Wir beraten Sie gerne! „Gehört Ihr Dach auch zu den solaren Topdächern?“ WWW.HANDWERK.DE Ich bin nicht nur Handwerker. Ich bin der Motor, der Deutschland antreibt. Gerd Adelmann, begeisterter Solaranlagenbesitzer in der Bremer Innenstadt seit 1999 Handwerkskammer Bremen Servicebüro Bremerhaven Telefon 0421 30500-0 Ansgaritorstraße 24 Barkhausenstraße 4 [email protected] 28195 Bremen 27568 Bremerhaven www.hwk-bremen.de 594x420_HWD_Baustelle_18_1_V2.indd 1 06.02.13 10:32 Ob Ihr Dach zu den solaren Topdächern zählt, erfahren Sie auf www.solar-in-bremen.de unter Solarkataster Bremen und Bremerhaven. Das Solarkataster zeigt Ihnen solargeeignete Dächer im Land Bremen RKW Bremen GmbH – Partner der Wirtschaft Wir bieten ihnen: kostenlose Impulsgespräche zum Thema Energieeffizienz in Gewerbebetrieben gefördert durch Bundesministerium für Wirtschaft – das integrierte Mangementsystem EcoStep (Qualität, Umwelt, Arbeitschutz) – qualifizierteBeratungenzudenThemenbetrieblicherUmweltschutz, betriebswirtschaftliche Fragestellungen und zur Betriebsorganisation – Informationen zu Förderprogrammen auf Landes- und Bundesebenen – Ihr kostenloser Beratungstermin ! Lässt sich die Sonnenenergie auf Ihrem Dach gut einfangen? Dann nutzen Sie die unabhängige und neutrale Solarberatung für Hauseigentümer im Land Bremen. Termine unter 0421 79 002-0 ( BUND Bremen) oder 0421 359 -26 56 (swb Kundencenter). komm auf bremens sonnenseite! >>> www.solar-in-bremen.de Sprechen Sie uns an: RKW Bremen GmbH Langenstrasse 30 28195 Bremen 0421-323464-0 www.rkw-bremen.de 4 Wie gut ist Ihr Dach geeignet? 4 Wie viel Solarstrom/-wärme können Sie erzeugen? 4 Welche Energieeinsparung erwartet Sie? Büro Bremerhaven t.i.m.e Port II, Barkhausenstraße 2 27568 Bremerhaven 0471-140460 - 26 - - 27 - Bremerhaven fördert den Klimaschutz Bremerhaven fördert den Klimaschutz Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung Erneuerbarer Energien in Deutschland 2012 Die IHK Bremerhaven betreut fast 6.000 Mitgliedsunternehmen. Der Kammerbezirk umfasst das gesamte Stadtgebiet Bremerhaven. Wir sind ein moderner Dienstleister, arbeiten mit Qualitätsstandards und setzen uns massiv für Bürokratieabbau ein. Was jagen Sie denn da durch den Schornstein? Unser Service umfasst unter anderem die Bereiche Aus- und Weiterbildung, Existenzgründung, International und Umwelt. Die Entwicklung der Häfen, des Seeverkehrs und die Förderung von Infrastruktur sowie Handel und Gewerbe zählen zu unseren Hauptaufgaben. Für die Interessen der regionalen Wirtschaft pflegen wir intensive Beziehungen zu Politik und Verwaltung. Unsere Energieberatung informiert Sie umfassend über moderne Heizungsanlagen und Wärmedämmung. Die IHK Bremerhaven ist nach DIN EN ISO 9001:2008 und ISO 14001:2004 durch die DEKRA Certification GmbH zertifiziert. Beratungsstelle Bremerhaven ➜ individuell, kompetent, unabhängig Anmeldung: Tel. 0471-26194 www.verbraucherzentrale-bremen.de Gefördert durch das BMWi - 28 - - 29 - 3 Alles im Plan: So packen Sie es richtig an So planen Sie die Modernisierung Egal, ob Sie „nur“ die Heizung auswechseln oder in eine Fassaden- und Dachdämmung investieren wollen: Jedes umfangreiche Modernisierungsprojekt beinhaltet viele Fragen, Wechselwirkungen, Dimensionen – und Problemstellungen. Wer zu spontan und unbedacht handelt, riskiert nicht nur Lösungen, die wenig Energie einsparen. Er setzt auch schnell viel Geld aufs Spiel. Denn viele Fördermittelgeber (KfW, NBank, BAFA) verlangen die Einhaltung von Mindestanforderungen (U-Werte, Dämmstoffdicken etc.) und Ausführungsstandards. Je komplexer das Vorhaben ist, desto wichtiger wird daher die Hilfe von Spezialisten. Die wichtigsten Kontaktpersonen sind: Handwerker, Finanzdienstleister, Energieberater, Mitarbeiter der Baubehörden, Architekten und Fachingenieure. Planen bedeutet, dass Sie konkrete Maßnahmen an Ihren persönlichen Zielen und Möglichkeiten ausrichten. Daher sollten Sie diese Modernisieren hat viele Vorteile 1 Energiekosten einsparen 2. Wertsteigerung des Gebäudes 3. Gesünderes Wohnklima 4. Barrierefreier und bequemer leben 5. Bessere Marktgängigkeit der Immobilie 6. Ertragreiche Investition des Geldes 7. Zusätzliche Fördergelder erhalten 8. Arbeitslätze und Wertschöpfung in der Region halten Gute Beratung entscheidet mit über den Erfolg. Ziele vorher genau festlegen und Prioritäten setzen. Wichtig: Altersgerecht modernisieren Bei jeder Modernisierungsmaßnahme sollten Sie auch Ihre künftigen Lebensphasen im Blick haben. Viele Eingriffe beeinflussen Ihre Wohnumgebung auf Jahrzehnte. Wer die Anforderungen des Alters nicht im Blick hat, muss später oft teuer nachrüsten. Barrierearme und schwellenfreie Lösungen können nicht nur schick sein, sondern auch in jungen Jahren mehr Wohnqualität schaffen. Sie sind gleichzeitig kinderfreundlich und steigern den Wert und die Vermietbarkeit der Immobilie. Beispiele sind offene Raumstrukturen ohne Treppen, ebenerdige Duschen, rollstuhlgerechte Türbreiten, niedrige Arbeitsflächen und zentrale Steuerungsanlagen für die Haustechnik. Bereits jetzt ist die altersgerechte Ausstattung ein Schlüsselkriterium beim Kauf von Gebrauchtimmobilien. Altergerechtes Umbauen wird von der KfW gefördert: ww.kfw.de 9. Beitrag zum Klimaschutz - 30 - - 31 - So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Wenn Sie mit Planern und Projektbegleitern zusammenarbeiten, ist es deren Aufgabe, für diese Ziele unter Berücksichtigung Ihrer finanziellen Möglichkeiten ein Konzept mit den wirksamsten Maßnahmen zu entwerfen und umzusetzen. Der Projektablauf gestaltet sich beispielsweise so, wie auf der Übersicht unten dargestellt. Für die Auswahl Ihrer Projektbegleiter sollten Sie sich Zeit nehmen und mit Menschen sprechen, die bereits ähnliche Projekte umgesetzt haben. Diese können Ihnen auch erfahrene Planer und Fachleute nennen. Planung und Beratung werden gefördert Ein weiterer Grund, gründlich zu planen: Die Elemente der Modernisierung in Form von Planungen, Beratungen und Baubegleitungen sind förderfähig. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben hierfür Förderprogramme mit Mindestanforderungen an die Qualifikation der Berater aufgelegt. Wichtig: Maßnahmen dürfen, um gefördert zu werden, erst nach der Antragstellung begonnen werden. Ablauf der Modernisierung in 8 Schritten 1. Untersuchung: Energetischer Zustand des Gebäudes Beispiele: Umfang der Dämmung, Funktion der Heizung, Zustand Sanitärarmaturen Mittel: Energieberater, Thermografie, Blower-Door-Test 2. Diagnose: Schwachstellen, Kennwerte, Ausprägungen Beispiele: Veraltete Heizungsanlage, fehlende Fassaden- und Dachdämmung, Feuchtigkeitsschäden, einfach verglaste Fenster, Schimmelbildung im Haus 3. Festlegung der Maßnahmen (Umfang, Reihenfolge) Beispiele: Energiesparfenster, Fassadendämmung, Zwischensparrendämmung, neue Gas-Brennwertanlage mit solarthermischer Dachanlage, Mauerwerksanierung Grundlage: Konzept, Bauzeitenplan des Energieberaters, Architekten 4. Finanzierung der Maßnahme: Gespräche mit Banken, Sparkassen, KfW, NBank etc. Hilfestellung durch Energieberater, Architekt, Fachingenieur Nach dem Umfang des möglichen Budgets bemisst sich das Spektrum der Maßnahmen. Von Planern und Beratern profitieren Hier sind Fachplaner gefragt Architekten und Ingenieure werden beauftragt für die Fachplanung umfangreicher An- und Umbauten oder Erweiterungsbauten. Sie erstellen die Pläne und Bauzeichnungen, holen Genehmigungen und Angebote von Handwerkern ein, überwachen den Baufortschritt, machen die Bauabnahme und prüfen die Handwerkerrechnungen. In der Regel übernehmen die Architekten und Ingenieure die Ausführungsplanung. Grundlage der Beauftragung ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Die Rolle des Haustechnikingenieurs Diese Gruppe von Fachleuten hilft weiter, wenn anspruchsvolle Technik wie solarthermische Anlagen, eine Wärmepumpe oder eine zentrale Lüftungs- und Klimaanlage installiert und in die Haustechnik integriert werden sollen. Er arbeitet – wie der Architekt – auf der Grundlage eines Werkvertrages, ergänzt die Beiträge anderer Fachleute und wird nach der HOAI entlohnt. Infos zur HOAI unter www.hoai.de 5. Durchführung der Maßnahme(n): Angebote einholen, Aufträge vergeben Beispiele: Vergabe der Arbeiten an Handerker, Wahl der Materialien laut EnEV DIN-Normen, KfW-Anforderungen etc. 6. Kontrolle der durchgeführten Maßnahmen Beispiel: Überprüfung der Arbeiten laut Ausführungsplan Energieberater als Projektlotsen Gebäudeenergieberater sind Sachverständige, die Sie bei Modernisierungsmaßnahmen beraten, begleiten und entlasten. Sie sind versierte Projektlotsen und haben unterschiedliche fachliche Hintergründe (Handwerksmeister, Ingenieure, Architekten etc.), die Sie ins Vorhaben einbringen können. Ihre Qualifikation als Energieberater haben sie durch eine Weiterbildung mit staatlich anerkanntem Abschluss erworben. Die Beratung durch den Energieberater wird staatlich gefördert. Er bestätigt auch die Wirksamkeit der Maßnahmen – meist eine Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln. Breites Spektrum an Qualifikationen Prüfung der Handwerker- und Architektenschlussrechnung (Bauherr) Abnahme der Handwerkerleistungen (Architekt, Bauherr) 7. Prüfung der Wirksamkeit (Tests, Verbrauchswerte) Maßnahmen: Thermografie, Blower-Door-Test, neuer Energieausweis etc. 8. Korrekturen und Ergänzungsarbeiten, einfordern von Gewährleistungen Architekten und Ingenieure sind versierte Fachplaner. - 32 - Externe Berater managen die Risiken des Projektes Ein wichtiges Argument, einen Energieberater zu beauftragen, ist dessen Berechtigung zu staatlich geförderten Beratungsleistungen und der Ausstellung von Dokumenten wie dem Energieausweis. Manche Gebäudeenergieberater haben auch weiterführende Quali- 33 - So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Wie Energieberater arbeiten Im ersten Schritt kommt der Energieberater für einen unverbindlichen Energiecheck ins Haus. Adressen der Fachleute findet man z.B. über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (www.sanieren-profitieren.de). Wurde im Erstgespräch eine Modernisierungs- oder Sanierungsempfehlung ausgesprochen, sollten Sie eine umfassende Energieberatung anfordern. Dafür gibt es derzeit Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie von energiekonsens. Siehe hierzu die Förderprogramme: S. 144 + 145 Fahrplan mit allen Projektschritten fikationen und betreuen die Baugenehmigung (Bauvorlageberechtigung), vergeben Aufträge für Bauleistungen, überwachen den Bau, kontrollieren die Qualität der Handwerkerleistungen und behalten die Kosten im Blick. Diese Investitionen sind gut angelegt. Bei komplexen Maßnahmen arbeiten die Energieberater oft mit anderen Spezialisten wie Architekten und Fachingenieuren zusammenarbeiten. Unabhängige Sachverständige Das Plus der Energieberater: Sie sind unabhängige Fachleute, mit dem Blick für Zusammenhänge und Wirkungssysteme. Sie stehen für Neutralität, sind nur ihrem Auftraggeber ve pflichtet und bieten ein differenziertes Leistungsspektrum für vielfältige Kundenanfragen. Nehmen Sie sich Zeit für die Suche nach Beratern und achten Sie auf Referenzen. - 34 - Bei dieser Bestandsaufnahme berechnet der Energieberater die individuellen Einsparpotenziale der Heizung und die Güte der Gebäudehülle, deckt Wärmelecks und „Energiefresser“ auf. Auf der Basis dieser Daten identifiziert er Einzelmaßnahmen oder schnürt Maßnahmenpakete bis hin zum Standard eines KfW-Effizienzhauses (s. S. 38, Tabelle). Er schätzt die Kosten ab und spricht Handlungsempfehlungen aus. Ein umfangreicher Bericht rundet die Beratung ab. Damit können Sie selbst erkennen, welche Maßnahmen zu welchen Einsparungen führen. Es ist ein Fahrplan, der Schritt für Schritt Projektfortschritte werden besprochen und dokumentiert. die Maßnahmen übersichtlich und nachvollziehbar darstellt. Abschließend berät der Energieberater zu aktuellen Fördermöglichkeiten – auch für die Baubegleitung oder Wärmebildaufnahmen zur Analyse der Wärmeverluste. Er erstellt die Dokumente, die Ihre Bank benötigt und weiterreicht, um Ihnen z.B. einen zinsgünstigen Kredit bei der KfW zu vermitteln. - 35 - Was Energieberater leisten Energieberatungen vor Ort Diagnostische Verfahren: Thermografie, Blower-Door-Test Erstellung von Energiebilanzen- und -konzepten Fördermittelberatung Baubegleitung / Sanierungsbegleitung So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Wie Sie die Energiebilanz ermitteln Diese Energiebilanz bildet den Ist-Zustand, von dem aus Sie die Maßnahmen entwickeln, um den Energiebedarf zu senken. Drei „Energiequellen“ sind hier entscheidend: Strom, der Energieträger fürs Heizen (Öl, Gas, Pellets etc.) und der Energieträger für die Bereitung von Warmwasser. Am leichtesten können Sie den Stromverbrauch unter die Lupe nehmen und optimieren. Der Energieverbrauchskennwert Die Wärmebildkamera zeigt die Energielecks (rot). Ist eine Modernisierung sinnvoll? Und rechnet sie sich überhaupt? Klare Antworten finden Sie, wenn Sie Ihren Energieverbrauch unter die Lupe nehmen und die individuelle Energiebilanz erstellen. Das Maß für Ihren Energieverbrauch und weitere Vergleiche ist der Energieverbrauchskennwert: kWh/m² x a (ausführlich: Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr). Sie ermitteln Ihren Wert, indem Sie die Werte aus Ihrer Energierechnung in das nebenstehende Berechnungsschema eintragen. Die Wohnfläche und die Zahl der Personen sind als Einflussgrößen ebenfalls einzutragen. Ihr Wert Ermitteln Sie Ihren Energieverbrauchskennwert Öl- oder Gasverbrauch pro Jahr m3 Energieverbrauch 300 hoch 250 200 150 mittel x 10 = kwh/a Abzug nur bei Heizanlage mit Warmwasserbereitung - Anzahl Pers. x 1000 (z.B. 3 Pers. x 1000 = 3000) = :Ihre Wohnfläche in qm = kwh/a 100 50 0 gering Thermografie zeigt Wärmelecks Die Thermografie liefert zum Kennwert die Bilder: Sie ist ein effektives Verfahren, um Lecks der Heizwärme in der Gebäudehülle oder im Inneren aufzuspüren. Die Wärmebildkamera wandelt Infrarotstrahlung der Gebäudeoberflächen in farbliche Verteilungsmuster um. Sie zeichnet so die Gebäudehülle mit ihren isolierten und durchlässigen Zonen im Farbspektrum von Blau (wenig Wärmedurchgang) über Grün und Gelb (mittlere Werte) bis zu Rottönen (hohe Verluste) nach. So funktioniert die Aufnahme mit der Wärmebildkamera. Aus den Aufnahmen wird dann ein Protokoll oder Gutachten erstellt. Die Kosten bewegen sich meist – je nach Bilderzahl und Auswertung – zwischen 50 und 250 Euro. Ihr Energieversorger oder Energieberater nennt Ihnen gerne anerkannte Fachbetriebe. Der Blower-Door-Test ÖlLiter Gas auf der Farbskala zeigt Ihnen bereits grob an, wo Sie mit dem Energieverbrauch im Vergleich zu Nullenergiehäusern (0) oder unsanierten Altbauten (400 und höher) liegen. - 36 - Energieverbrauchskennwert Aufwändiger, seltener und teurer ist der Blower-Door-Test als Messverfahren. Mit einem starken Gebläse wird Luft in das Haus geblasen oder daraus angesaugt (Über- und Unterdruck) und so die Luftdichtigkeit des Gebäudes gemessen. Im Fokus stehen hier die Ortung von Leckagen (undichte Fensterrahmen etc.) und die Höhe der Luftwechselrate. Die Messergebnisse fließen in ein Zertifikat oder Ergebnisprotokoll ein. Einsätze dauern zwischen einer und vier Stunden und kosten etwa zwischen 300 und 1000 Euro. Der Test wird vielfach zur Kontrolle eingesetzt, um die Bauausführung von Dämmmaßnahmen oder Fenstererneuerungen zu überprüfen. Der Blowerdoor-Test prüft die Luftdichtigkeit des Gebäudes. - 37 - Infos zum Stromsparverhalten und zu effizienten Elektrogeräten erhalten Sie bei der Energieberatung Ihres Stromlieferanten und auf den Seiten 144 - 145. Thermografie und Blower-Door-Test können gefördert werden. Daher keine Aufträge ohne Rücksprache mit Energieberatern etc. vergeben! Förderung: Siehe S. 57. So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Schlechte Werte = große Chancen Der schlechte Energieverbrauchskennwert hat auch gute Seiten: Sie haben ein großes Einsparpotenzial, das Sie ausschöpfen können. Aber nicht alles, was technisch machbar ist, rechnet sich. Was sinnvoll ist, zeigt Ihnen der Energieberater. Welches Ziel wollen Sie mit der energetischen Modernisierung erreichen? In der untenstehenden Tabelle finden Sie einige Beispiele für Ihre Energiesparziele. Ein wichtiges Ziel ist jedoch auch, dass sich das Vorhaben mindestens mittelfristig bezahlt macht. Sparen ohne Investition Leider fehlt in vielen Berechnungsmodellen für den Energieverbrauch das Verhalten der Hausbewohner. Fenster in ständiger Kippstellung, Dauerheizen in Schlaf- und Kellerräumen, Zim- mertemperaturen über 20 Grad treiben Heizkosten in die Höhe. Hierzu zählen auch falsch eingestellte Heizungen und die fehlende Feinregulierung durch Thermostate. Erst wenn diese Potenziale ausgeschöpft sind, ist die neue Dämmung und Haustechnik dran. Erst die Diagnose – dann die Therapie Mit dem Energieverbrauchskennwert, der Thermografie oder dem Blower-Door- Test haben Sie bereits wichtige Kenngrößen zur Beurteilung der energetischen Situation Ihrer Immobilie. Für die Umsetzung brauchen Sie Fachleute mit Übersicht und Kompetenz: den Energieberater, den Bau- oder Haustechnikingenieur und/oder Architekten. Modernisierungsziele: Welchen Standard wollen Sie erreichen? Energiesparhaus Haus erfüllt Mindestanforderungen der EnEV (s.S. 39) Niedrigenergiehaus Energiebedarf Heizung 40 bis 79 kWh (m² x Jahr) KfW-Energiesparhaus 60 Jahresprimärenergiebedarf (Heizung/Warmwasser): max. 60 kWh (m² x Jahr) Spezifischer Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle muss Höchstwert der EnEV um mind. 30% unterschreiten KfW Energiesparhaus 40 Jahresprimärenergiebedarf (Heizung/Warmwasser): max. 40 kWh (m² x Jahr) Spezifischer Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle muss Höchstwert der EnEV um mind. 45% unterschreiten 3-Liter-Haus Niedrigenergiehaus Primärenergiebedarf für Heizung pro Jahr von weniger als 34 kWh (m² x Jahr) = 3 Liter Heizöl/m² im Jahr Passivhaus Jahresprimärenergiebedarf nicht mehr als 40 kWh (m² x Jahr) Energie für Heizung nicht mehr als 15 kWh (m² x Jahr) Nullenergiehaus Auch „Plushaus“: Heizenergieverbrauch bei 0 kWh (m² x Jahr) oder Energieüberschuss (z.B. durch Solarenergie, Wind) - 38 - So nehmen Sie die Gesetzeshürden Oft sind Modernisierungen eine freiwillige Sache, um neuen Wohnraum zu schaffen oder die Heizkosten zu senken. In manchen Fällen müssen Sie jedoch modernisieren, weil der Gesetzgeber dies vorschreibt. Die Abgaswerte müssen stimmen Die Bundesimmissionsschutz-Verordnung (BImSchV) regelt, welche Anforderungen gelten bei der Installation, beim Betrieb und der Kontrolle kleiner und mittlerer Feuerungsanlagen. Bekannteste Regelung ist § 11: Bei Anlagen mit einer Nennwärmeleistung von über 4 kW bis 25 kW darf der Abgasverlustgrenzwert nicht über 11 Prozent liegen. Der Schornsteinfeger hält die Werte im jährlichen Messprotokoll fest. Liegt der Wert Ihrer Anlage drüber, müssen Sie Abhilfe schaffen. EnEV ist die Energiespar-Bibel Wer als Eigentümer modernisiert oder umbaut, muss die Bestimmungen der EnEV (2009) kennen. Sie enthält Richtlinien zur Gebäudehülle und Gebäudeanlagentechnik sowie die Details des Gebäudeenergieausweises. Dies sind Mindeststandards, die Sie bei Ihrer Modernisierung erreichen müssen, jedoch deutlich übertreffen sollten. Energieverbrauchskennwert und U-Wert Es gibt zwei zentrale Kennwerte, die in der EnEV enthalten sind und die sie beachten müssen. den Energieverbrauchskennwert und den U-Wert. Der Energieverbrauchskennwert definiert den Jahres-Primärenergiebedarf eines Gebäudes (in kWh/m² x a) und wird auf der Basis des Energieverbrauchs berechnet. Der U-Wert, früher auch als K-Wert bezeichnet, wird fachsprachlich auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt. Er gibt an, wie viel Wärme unter definierten Bedingungen durch ein Bauteil (Dach, Fassade, Fenster, Kellerwand) gelangt und verloren geht. Neue EnEV kommt 2014 Die EnEV 2009 gibt an, dass nach Umbauten und Modernisierungen Gebäude bestimmte Jahreswerte des Primärenergiebedarfs unterschreiten müssen. Außerdem müssen „Wärmetragende Umfassungsflächen“ (also Außenwände, Außenfenster, Dachflächen) bestimmte U-Werte einhalten. Damit sollen die sog. Transmissionswärmeverluste vermindert werden. Die Bundesregierung ändert zurzeit das geltende Energiesparrecht aufgrund der europäischen Gebäuderichtlinie. Als erster Schritt ist bereits das geänderte Energieeinsparungsgesetz (EnEG 2013) in Kraft getreten. Dieses schafft den gesetzlichen Rahmen für die künftige Neufassung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014). Die neue EnEV wird von Fachleuten und Modernisierern mit Spannung erwartet soll noch 2014 veröffentlich und damit bindend werden. Fachleute schätzen, dass die energetischen Anforderungen nochmals um 20 bis 30 Prozent verschärft werden. - 39 - Alles über die neue EnEV 2014: www.enev-online.de So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Wann Sie modernisieren müssen Was bei Umbauten zu beachten ist In folgenden Fällen müssen Sie laut EnEV immer modernisieren. Andere EnEV-Vorschriften greifen erst dann, wenn Sie das Gebäude verändern. Auch wenn Sie „freiwillig“ – ohne Druck der EnEV – modernisieren möchten, müssen Sie Regeln und Kennwerte der EnEV einhalten. Hier die wichtigsten: 1. DÄMMUNG: Handlungspflicht besteht bei Gebäuden mit höchstens zwei Wohnungen, wenn der Eigentümer eine selbst bewohnt hat, als am 1. Februar 2002 die Energieeinsparverordnung eingeführt wurde. Wenn nach diesem Stichtag der Eigentümer wechselt, muss der neue Eigentümer handeln: Er muss umgehend die ungedämmten, nicht begehbaren, aber zugänglichen obersten Geschossdecken (Spitzboden, Speicher) dämmen (lassen). 1. AUSWECHSLUNG: Werden mehr als 10 Prozent eines Außenbauteils (z.B. Dach, Fassade, Fenster) gewechselt oder nachgebessert, müssen definierte Jahres-Primärenergiewerte (Gebäude) oder U-Werte (bei Einzelteilen) eingehalten werden. 2. ANBAUEN: Auch wenn Sie als Eigentümer die Grundfläche beheizter Gebäude um mehr als 15 m² vergrößern, müssen Sie laut EnEV bestimmte U-Werte oder Primärenergiewerte einhalten. 2. NEUE HEIZUNG: Haben die Eigentümer ein Haus oder eine Wohnung erst nach dem 1. Februar 2002 erworben, dann müssen sie Öl- und Gasheizkessel, die vor dem 1. Oktober 1978 installiert wurden, außer Betrieb setzen. Dazu haben sie bis zu zwei Jahre Zeit. Einige Kesselarten dürfen jedoch weiter betrieben werden. 3. TECHNIK: Wenn Sie die Gebäudetechnik modernisieren, müssen Sie – neben den obigen Pflichtnachrüstungen – zusätzliche Anforderungen erfüllen. Beispiel: neue Heizung. Dann müssen neue Umwälzpumpen, Zirkulationspumpen und Warmwasser-Leitungen die Kennwerte der EnEV einhalten. 3. WEITERES: Hat der neue Eigentümer nach dem 1. Februar 2002 gekauft, muss er Heizungs- und Warmwasserverteilungsanlagen (Heizungsrohre!) und deren Armaturen dann dämmen, wenn sie nicht in beheizten Räumen liegen und frei zugänglich sind. Hinzu kommen weitere sofortige Nachrüstpflichten für Regelungsinstrumente von Heizungen (nach Außentemperatur und Zeit) sowie Thermostate, die eine raumweise Heizung ermöglichen. 4. DÄMMUNG: Wenn Sie Maßnahmen planen, welche die Dämmung Ihres Hauses verschlechtern könnten, müssen Sie gemäß EnEV nachrüsten. Beispiele: Freilegen von Fachwerk an Hausfassade, Entfernen einer Holzverschalung vor der Fassade. Der Gebäudeenergieausweis Die EnEV regelt auch alles rund um den Gebäudeenergieausweis. Der Eigentümer benötigt ihn nur, wenn er ein Gebäude verkaufen, vermieten oder verpachten will. Er muss ihn auf Verlangen demjenigen vorlegen, der das Gebäude übernimmt. Diese Regelung gilt seit dem 1. Januar 2009. Die EnEV enthält auch Bestimmungen zum Dämmen. Das Gesetz regelt, wann die neue Heizung fällig ist. - 40 - Es gibt zwei Versionen des Energieausweises: den verbrauchsorientierten und den bedarfsorientierten Ausweis. Der erste belegt den Verbrauch von Heizenergie, der zweite errechnet den künftigen Bedarf an Heizenergie. Der bedarfsorientierte Ausweis wird meist vom Energieberater ausgestellt. Er nimmt die Daten vor Ort auf. Wer modernisiert und staatliche Fördermittel beantragen will, wird diesen Ausweis benötigen. Der verbrauchsorientierte Ausweis kostet meist deutlich weniger. Beide Ausweisarten gelten 10 Jahre lang. Es macht Sinn, wenn der Energieberater, Fachingenieur oder Architekt, der die Planung der Modernisierung leistet, auch den Energieausweis ausstellt. Dieser trägt dann auch die Verantwortung für die Richtigkeit des Ausweises. Auch die Berechnungen, die als Ergebnis in den Ausweis einfließen, sollten Sie sich aushändigen lassen. - 41 - So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Hier brauchen Sie den Ausweis FALL 1: Ihr Wohngebäude mit bis zu vier Wohnungen wurde vor dem 1. November 1977 (Einreichung des Bauantrages) erstellt. Wenn Sie verkaufen oder vermieten wollen, müssen Sie den bedarfsorientierten Energieausweis vorlegen. FALL 2: Der Bauantrag Ihres Hauses wurde ab dem 1. November 1977 eingereicht. Oder Sie haben ein älteres Haus entsprechend der Wärmeschutzverordnung von 1977 nachgerüstet. Oder Ihr Haus hat mehr als vier Wohnungen. Dann haben Sie beim Verkauf oder Vermieten die Wahl zwischen den beiden Ausweisversionen. FALL 3: Sie wollen staatliche Förderungen (z.B. KfW) beanspruchen. Und sie tun dies zum Beispiel im Zusammenhang einer Energieberatung mit der Erstellung eines Ausweises oder späteren Modernisierung. Dann müssen sie generell einen bedarfsorientierten Ausweis vorlegen. Verhalten bestimmt die Ausweis-Angaben Bitte beachten Sie: Die Angeben im verbrauchsorientierten Energieausweis sollten Sie immer kritisch betrachten. Denn hier spielt besonders das individuelle Heiz- und Lüftungsverhalten, die persönliche Wohlfühl-Temperatur sowie die Bereitung von Warmwasser der Bewohner eine große Rolle. Auch wenn diese, besonders im Winter, lange außer Haus waren (Skiurlaub, berufliche Abwesenheiten), wird die Situation bereits stark verzerrt. Mehr als eine Orientierung kann dieses Dokument daher nicht sein. Von Bewohner zu Bewohner sind leicht Abweichungen beim Energieverbrauch im zweistelligen Prozentbereich möglich. - 42 - Sachverständige prüfen, ob die Bauteile den Regelungen der EnEV entsprechen. Fachleute erschließen die EnEV Bei all den genannten EnEV-Bestimmungen gilt: Die EnEV ist komplizierte und komplexe Fachliteratur, die ohne Vorkenntnisse kaum zu erschließen ist. Sie sollten sich daher professionellen Rat holen. Der Energieberater, Architekt oder Fachingenieur kann dieses Dickicht der vielen EnEV-Regeln für Sie lichten und verständlich machen. Das lohnt sich auch finanziell: Denn viele Umbauten werden nur gefördert, wenn eine fachliche Stellungnahme vorliegt. Und diese Stellungnahme wird ebenfalls gefördert. - 43 - Sie sollten sich als Bauherr von Sachverständigen schriftlich bestätigen lassen, dass alle nachgerüsteten Bauteile den Bestimmungen der EnEV entsprechen. Falls das Bauordnungsamt dies überprüft, sind Sie auf der sicheren Seite. So planen Sie die Modernisierung So planen Sie die Modernisierung Wie Sie das Baurecht beachten Wer modernisiert und sein Haus verändert, kommt schnell mit verschiedenen Gesetzen in Berührung und muss diese einhalten. Einige der wichtigsten Bestimmungen des Baurechtes sind in der Bremischen Landesbauordnung (BremLBO) geregelt. Gesetzestext unter: www.bauordnungen/deutschland/bremen Weil kaum jemand das Baurecht komplett im Kopf hat, hilft das Bauordnungsamt Bremerhaven mit seiner Beratung gerne weiter. Wenn Sie unsicher sind, was Sie beim Modernisieren beachten müssen, sollten Sie sich im Bauordnungsamt beraten lassen. Dieser Service ist kostenlos und ohne Termin möglich. Das Mitbringen der Unterlagen genügt, und Sie erfahren, was Sie beachten müssen. Ganz grob gesagt: Wenn Sie an die Außenwände oder an das Dach rangehen, sind Sie oft mitten im Baurecht! Viele Arbeiten wie Baderneuerung oder den Fenstertausch können Sie problemlos anpacken. Auch die Außenwanddämmung ist meist unkritisch. Vorausgesetzt das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, brauchen Sie für diese Maßnahmen keine Baugenehmigung. Der Beratungstermin reicht aus, damit Sie alles Wichtige beachten können. Für andere aufwändige Vorhaben (Anbau, Umbau, Erweiterungsbau etc.) ist die Baugenehmigung meist Pflicht. Den Antrag reichen in der Regel die planenden Architekten und Ingenieure im Bauordnungsamt zur Genehmigung ein. Geprüft wird, ob das Vorhaben dem Baurecht und anderen Rechtsvorschriften genügt. Einige Vorhaben, die genehmigungspflichtig sein können, nennt die untenstehende Tabelle. In der Regel ist der Antrag innerhalb von 4 bis 6 Wochen genehmigt. Die Baugenehmigung macht Ihr Vorhaben auch rechtssicher: Sie haben dauerhaft Bestandsschutz, auch wenn sich die Gesetze einmal ändern sollten. In komplizierten Fällen können Sie mit einer – kostengünstigeren und schnelleren – Bauvoranfrage die kritischen Punkte des Vorhabens prüfen lassen und erfahren so, ob es überhaupt Sinn macht, eine Baugenehmigung zu beantragen. Das Bauordnungsamt nutzt seine Entscheidungsspielräume zur Erteilung einer Baugenehmigung im Sinne der Bürger: „Lassen Sie sich daher rechtzeitig von uns beraten, bevor Oft genehmigungsfrei: der Dachgeschoss-Ausbau. Hier ist die Bauberatung angesagt Noch ein wichtiger Hinweis: Steht das Haus unter Denkmalschutz, ist die Beratung laut Bade dringend angeraten – zumal die Baugenehmigung bzw. denkmalrechtliche Genehmigung hier Pflicht ist. Ob die Energieeinsparverordnung (EnEV) beim Modernisieren eingehalten wird, bestätigt der ausführende Betrieb in einer Unternehmererklärung, bzw. der Bezirksschornsteinfegermeister im Rahmen einer Feuerstättenschau. Die Belege sind der Behörde auf Verlangen vorzuzeigen. 1. Umbauten, Anbauten, Ausbauten 2. Aufstockung: besonders kritische Materie! 3. Schaffen neuer Wohneinheiten 4. Größere Carports 5. Wintergärten bauen 6. Dachgeschossausbau / Kellerausbau 7. Balkon oder Dachgauben einbauen 8. Fassadendämmung, Aufsparrendämmung, Dachsanierung 9. Denkmalschutz Sie Ihre Modernisierung anpacken“, rät Amtsleiter Heinrich Bade. Oft kann die Aufsparrendämmung oder die Fassadendämmung erlaubt werden, obwohl durch die Dämmung der Abstand zu Nachbarn unterschritten wird. Wenn diese Maßnahmen bestimmte „Toleranzgrenzen“ nicht überschreiten. Wer im Dachbereich umbaut, sollte immer die Bauberatung im Bauordnungsamt aufsuchen. - 44 - Eine Grundregel lautet: Veränderungen an der äußeren Gebäudehülle und Eingriffe am Dach sind immer „genehmigungsverdächtig“. Eine andere: Neue Fenster, Umbauten im Gebäudeinneren oder im Keller sind (meist) genehmigungsfrei. - 45 - In der Bürgerpark-Siedlung (Bremerhaven) gilt eine Gestaltungssatzung. Sie ist bindend und regelt die Ausführung von Anbauten, Dachgauben, Dacheindeckungen, Haustüren etc. Daher vorher unbedingt beraten lassen! Kontakt: Magistrat der Stadt Bremerhaven Bauordnungsamt Fährstraße 20, Techn. Rathaus 27568 Bremerhaven Amtsleiter: Heinrich Bade Tel. 0471-590-3207 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo. 9-17 Uhr, Di.-Do. 9-15 Uhr, Fr. 9-12 Uhr 4 Die Finanzierung: Die richtigen Partner finden Die Finanzierung Wie Sie passende Fördermittel finden Die Energieberater haben bereits vorgearbeitet: Sie stellen mit einem schlüssigen Maßnahmenpaket die Weichen, dass sich die Investition mittel- oder langfristig durch eingesparte Energiekosten refinanziert. Jetzt sollten Sie Kontakt mit den Finanzierungsexperten aufnehmen. Die wichtigsten Finanzierungspartner Der Staat, die Kommunen und weitere Institutionen greifen den Modernisierern kräftig unter die Arme. Die wichtigsten Lösungspartner sind hier die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausführkontrolle (BAFA). In der Region um Bremerhaven (Niedersachsen) ist die NBank ein weiterer bedeutender Fördermittelgeber. Hinzu kommen die Bremer Aufbaubank sowie die Stadt Bremen und Stadt Bremerhaven mit eigenen Förderprogrammen. Ein differenziertes Spektrum bieten auch die Energieversorger swb (Bremerhaven) und EWE (Region um Bremerhaven). Ebenfalls eine gute Adresse für Investoren: die Initiative Bremerhavener Modernisieren. Hier erhalten Sie Zuschüsse für die Gebäudeenergieberatung und Anträge für das Förderprogramm Wärmeschutz im Wohngebäudebestand. Attraktives Förderspektrum Für fast alle Modernisierungsprojekte, komplexe oder spezifische, gibt es passende Fördertöpfe. Die Förderzwecke reichen von Dämmung über die Gebäudetechnik und alternative Energienutzung bis zur Energiesparberatung, der Schaffung von neuem Wohnraum und den Investitionen für Vermietungen. Vier Programme (KfW, NBank, Bremer Aufbaubank) fördern zudem den altersgerechten Umbau von Häusern und Wohnungen. - 46 - Die Bauberatung lotet die Alternativen der Finanzierung aus. Viele Anbieter für Baufinanzierungen Die Banken, Sparkassen und weitere Baufinanzierer, darunter auch zunehmend Versicherungsunternehmen, komplettieren den Markt der Finanzierungsprofis. Über die Kreditinstitute regeln Sie nicht nur die Beantragung und Auszahlung der KfW-Fördermittel. Ihre Finanzpartner bieten auch eigene Produkte zur Finanzierung der Modernisierung an, die individuell auf die Bedürfnisse der Modernisierer zugeschnitten sind. Die Konditionen sind in der jetzigen Niedrigzinsphase manchmal ebenso attraktiv wie die staatlichen Förderprogramme. - 47 - Bitte beachten Sie, dass einige Programme verschiedener Fördermittelgeber miteinander kombiniert werden können, die meisten sich aber gegenseitig ausschließen. Fragen Sie die Finanzierungsexperten nach diesen Programmkombinationen, um kein Geld zu verschenken! Die Finanzierung Die Finanzierung Was die Finanzierungspartner leisten 1. Der Klassiker: die KFW-Förderbank Die KfW-Förderbank, eine Einrichtung des Bundes, ist der bekannteste und finanzkräftigste Fördermittelgeber. Sie vergibt zinsgünstige Kredite und Zuschüsse, die unter dem aktuellen Zinsniveau liegen – mit sehr variablen Laufzeiten und Zinsbindungsfristen. Die Finanzierung durch die KfW beantragen Sie über Ihr Kreditinstitut. Dieses leitet den Antrag dann an die Förderbank weiter. Die Hausbanken haben bereits langjährige Erfahrungen mit den Anträgen und die Kommunikation ist eingespielt. Auch die Amortisierung zählt Die finanzielle Investition muss sich natürlich auch rechnen. Hier gibt es für Heizungen, Dämmungen, Fenster oder Solaranlagen – je nach System und Anbieter – Zeitspannen von 5 bis mehr als 40 Jahren. Bei den Berechnungen können, abhängig von den gewählten Parametern, schnell Differenzen von mehr als 50 Prozent auftreten. Eine seriöse Planung sollte daher nicht interessegeleitet sein und muss alle Einflussgrößen einbeziehen. Dies können nur unabhängige Fachkräfte leisten. Die Suche nach den optimalen Förderprogrammen ist Schwerstarbeit. Die Energieberater helfen Ihnen gerne dabei. Die Fördermittelberatung ist Teil einer umfassenden Energieberatung, die ebenfalls gefördert werden kann. Die Energieversorger bieten ebenfalls Förderprogramme an. Bitte beachten Sie: Schwarzarbeit oder Eigenarbeit können wegen der geforderten Qualitätsstandards große Risiken bergen, wenn Fördermittel beantragt werden. Wichtige Tipps für Ihren Fördermittelantrag Kontakt Kreditanstalt für Wiederaufbau Kreditanstalt für Wiederaufbau Tel. 0800/ 539-9002 (kostenlose Servicenummer) Mo.-Fr. 8.00-20.00 Uhr E-Mail: [email protected] www.kfw.de 2. Die Adresse für neue Technik: das BAFA Das BAFA fördert Modernisierer ebenfalls mit Geldern des Bundes. Der Schwerpunkt liegt auf Technik zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen: Photovoltaik, Wärmepumpen, Holzpellet-Heizungen oder KWK-Anlagen. Hauseigentümer können die BAFA-Programme teils mit KfW-Programmen kombinieren. Die genauen Konditionen können Sie auf der BAFA-Homepage einsehen. Die Anträge finden Sie ebenfalls hier. BAFA-Anträge müssen Sie selbst einreichen. Kontakt Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Tel. 06196 / 908-0 Fax 06196 / 908-800 www.bafa.de Nicht mit den Maßnahmen beginnen, bevor der Antrag eingereicht ist und die Fördergelder bewilligt sind. Identische Maßnahmen werden selten von mehreren Geldgebern gefördert. Manchmal können Förderprogramme verschiedener Anbieter kombiniert werden. Die Förderinhalte und Konditionen können sich kurzfristig ändern, Mittel können ausgeschöpft sein. Die Maßnahmen müssen meist Standards (EnEV, KfW-Effizienzhaus etc.) und Qualitätskriterien (U-Werte, Bauausführung etc.) erfüllen. Es wird oft nur ab einem bestimmten Gebäudealter gefördert (BAFA: Bauantrag vor 1.1.2009 / KfW: Bauantrag nach 1.1.1995 gestellt) Es gibt Programme für Einzelmaßnahmen oder Kombinationen von Maßnahmen. Auch Beratung, Planung und Baubegleitung (KfW, BAFA etc.) werden gefördert. Manche Maßnahmen müssen von Sachverständigen (Energieberater etc.) ermittelt und geprüft werden. - 48 - 3. Geld vom Land Niedersachsen: die NBank Die NBank erweitert das Förderspektrum mit 12 weiteren Programmen. Die wichtigsten sind das „Energieeffizienzdarlehen Niedersachsen (EEN)“ und das Programm „Energetische Modernisierung von Wohneigentum“. Leider ist das erste Programm nicht mit den KfWProgrammen „Energieeffizient Sanieren“ in den Varianten Kredit (Nr. 151) oder Zuschuss (Nr. 430) kombinierbar. Das zweite Programm kann zusätzlich zu den KfW-Mitteln genutzt werden. Auch bei der NBank reichen Sie selbst die Anträge ein. Bitte beachten Sie: Die Mittel des EEN sind für 2013 ausgeschöpft. Ob das Programm wieder aufgelegt wird, ist derzeit noch unklar. Kontakt Investitions- und Förderbank Niedersachsen – Nbank Tel. 0511/30031-313 (mo.-fr. 8.00-17.00 Uhr) E-Mail: [email protected] www.nbank.de - 49 - Die Finanzierung Die Finanzierung Was die Finanzierungspartner leisten 4. Geld vom Bundesland Bremen: die Bremer Aufbaubank Die Bremer Aufbau-Bank GmbH (BAB) fördert die Modernisierung in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf in Bremen und Bremerhaven. Sie unterstützt dabei Modernisierungsmaßnahmen für Mietwohnraum und im selbstgenutzten Eigentumsbereich. Hiermit steuern beide Städte ihre Stadtentwicklung. Weiterhin fördert die BAB energetische Sanierungsmaßnahmen, die von Wohnungseigentümergemeinschaften beantragt werden. Kontakt Bremer Aufbaubank GmbH Außenstelle Bremerhaven (Mo.+Fr.) Langenstr. 2-4 Stadthaus 1, Hinrich-Schmalfeldt-Str. 28195 Bremen 27524 Bremerhaven Tel. 0421-9600454/455 Tel. 0471/3084635 www.bab-bremen.dewww.bab-bremen.de 5. Fördergelder: Bremen/Bremerhaven Aus Fördertöpfen der beiden Städte Bremen (Träger: Senator für Umwelt, Bau und Verkehr) und Bremerhaven (Träger: Magistrat der Stadt Bremerhaven) werden weitere sieben Programme finanziert, die alle auch für Bremerhavener gelten. Fünf Programme fördern den Wärmeschutz, den Ersatz von Elektroheizungen, die Solarberatung, die Gebäudeenergieberatung und den Anschluss für „Fernwärme P“ (nur Bremerhaven) durch das KliFF-Förderprogramm. Weitere vier Programme fördern die Nutzung von Regenwasser, die Entsiegelung von Flächen sowie die Dachbegrünung. Kontakt Informationen: swb Kundencenter Bremerhaven Bürgermeister-Smidt-Str. 49 27568 Bremerhaven Tel. 0471-95 89 100 (Di.-Do., 10-16 Uhr) 6. Förderprogramme von swb und EWE: Die beiden Energieversorger in Bremerhaven und der Region, swb und EWE, unterstützen Kunden und Interessierte durch ein breites Spektrum von gezielten Einzelförderungen. Sie reichen von der Heizungsfinanzierung über Thermografie bis zur Förderung von energieeffizienten Elektrogeräten. Die meisten sind offen für alle Interessierten. Teils gelten Sonderkonditionen für Kunden. Zu den einzelnen Förderprogrammen gibt es auch ausführliches Informationsmaterial in den beiden Kundencentern und auf den Homepages der Unternehmen. Insgesamt legen die beiden Energieversorger derzeit 19 Förderprogramme auf. Kontakt swb Kundencenter Bremerhaven EWE Kundencenter Beverstedt Bürgermeister-Smidt-Str. 49 Poststr. 14 Tel. 0471-477 11 11 Tel. 04747-94 00 www.swb-gruppe.de www.ewe.de - 50 - Bei umfangreichen Modernisierungsvorhaben wie dieser Dachsanierung mit Dachdämmung sollten Sie sich Zeit nehmen für die Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten. Dieser Schritt entscheidet mit über die Rentabilität Ihrer Investition. 7. Förderung durch die Initiative Bremerhavener Modernisieren Die Gebäudeenergieberatung wird von Bremerhavener Modernisieren, einer Initiative der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens, finanziell gefördert. Die Initiative mit einer Beratungsstelle in Bremerhaven stellt nicht nur Kontakte zu Energieberatern und weiteren Fachkräften (Energie-Experten) her. Sie veröffentlicht auch die monatlich aktualisierte Liste der wichtigsten Förderprogramme für Bremen und Bremerhaven und weitere Publikationen für Modernisierer. Kontakt Bremer Energie-Konsens GmbH Büro Bremerhaven Schifferstr. 36-40 27568 Bremerhaven Tel. 0471-30 94 73-70 [email protected] www.bremerhavener-modernisieren.de - 51 - Die Finanzierung Die Finanzierung Die Förderprogramme der KfW Energieeffizient Sanieren - Zuschuss Was wird gefördert? Energetische Einzelmaßnahmen für Sanierung von Mietwohnung, Eigentumswohnung, Wohngebäude: Neue Dämmung, Heizung, Fenster/Außentür, Lüftung (inkl. Architekt, Energieberatung) Programm Nr. 430 Antragsteller Eigentümer von 1-2 Familienhäusern, Wohneigentümergemeinschaften. Was wird gefördert? Sanierung zum KfW-Effizienzhaus Einzelmaßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes (Dämmung, Fenster/Außentüren) oder der Heizungsanlage; Falls Bauantrag vor 1.1.1995 gestellt Förderkonditionen: Kredit bis 50.000 Euro/ Wohneinheit Zinssatz:1 % Sollzins/Jahr (abhängig vom Effizienzhaus-Standard) Bis 30 Jahre Kreditlaufzeit Förderkonditionen: Zuschuss: bis zu 18.750 Euro /Wohneinheit (abhängig vom Effizienzhaus-Standard) Bei Einzelmaßnahmen: 5.000 Euro /WE Energieeffizient Sanieren Sonderförderung Programm Nr. 431, Zuschuss Antragsteller: Träger von Investitionen an selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden/Eigentumswohnungen Energieeffizient Sanieren – Kredit Programm Nr. 151 Antragsteller: Träger von Investitionen an selbstgenutzten und vermieteten Wohngebäuden Was wird gefördert? Sanierung zum KfW-Effizienzhaus Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes (Dämmung, Fenster/Außentüren) und der Heizungsanlage Was wird gefördert? Zuschuss für energet. Fachplanung und Baubegleitung: max. 50 % der förderfähigen Kosten; max. 4.000 Euro je Vorhaben; Antrag nach Abschluss der Fachplanung und Baubegleitung stellen. Förderkonditionen: Zuschuss bis zu 50 % der Kosten (max. 4.000 Euro je Antragsteller und Vorhaben) Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit Förderkonditionen: Kredit bis 75.000 Euro/ Wohneinheit (abhängig von Effizienzhaus-Standard) Zinssatz: 1 % Sollzins/Jahr Bis zu 30 Jahre Kreditlaufzeit Programm Nr. 167 (Kredit) Energieeffizient Sanieren – Kredit Programm Nr. 152 – Einzelmaßnahmen! Antragsteller: Träger von Investitionen an selbstgenutzten und vermieteten Wohngebäuden Was wird gefördert? Umstellung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien (Voraussetzung: die alte Anlage wurde vor dem 01.01.2009 installiert); Bsp: Thermische Solarkollektoranlage, Biomasseanlage, Wärmepumpe Kredit kann in Ergänzung zu dem BAFA-Programm „Förderungen von Maßnahmen zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ genutzt werden. - 52 - Kosten für Aufbau oder Erweiterung von Gebrauchtanlagen Kauf von neuen Anlagen Förderkonditionen: Darlehen: 10-jährige Bindungsfrist; 2,60 % Sollzins bei max. Laufzeit von 10 Jahren Kredithöchstbetrag: 50.000 Euro (100 % Auszahlung) Förderkonditionen: Kredit bis max. 25 Millionen Euro pro Vorhaben Finanzierungsanteil bis 100 % der förderfähigen Netto-Investitionskosten Zinsbindungsfristen und Laufzeiten: bis 5, 10 und 20 Jahre Zinssätze: 1,75 bis 8,00 % nominal Auszahlung: 96 % Erneuerbare Energien – Premium 1. Solarkollektoren Was wird gefördert? Finanzierung von Solarkollektoranlagen (ab 40m³ Bruttokollektorfläche) Für Wohngebäude ab 3 Wohneinheiten oder Nichtwohngebäude mit mind. 500 m² Nutzfläche Für Bereitstellung von Prozesswärme, solare Kälteerzeugung oder solare Klimatisierung Erneuerbare Energien – Speicher Programm Nr. 275 Förderkonditionen: Bestandsgebäude: 1.500 Euro - 3.600 Euro (bis 40 m² Kollektorfläche) Für Gebäudebestand und Neubauten (20 – 100 m² Kollektorfläche): 180 Euro/m² Was wird gefördert? Stationäre Batteriespeichersysteme in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage 2. Biomassen-Anlagen Förderkonditionen: Zinsbindungsfristen und Laufzeiten: bis 5, 10 und 20 Jahre Zinssätze: 1,30 bis 7,35 % nominal Auszahlung: 100 % Was wird gefördert? Biomasse-Anlagen zur Verbrennung fester Biomasse für thermische Nutzung Altersgerecht umbauen – Kredit Förderkonditionen: Errichtung und Erweiterung automatisch beschickter Anlagen (Holzpellets, Scheitholz, Holzhackschnitzel) Nennwärmeleistung mehr als 100 kW; Tilgungszuschuss 20 Euro je kW Nennwärmeleistung (max. 50.000 Euro) Bonuszahlung möglich (z.B. für Pufferspeicher, niedrige Staubemission) Erneuerbare Energien Standard – Photovoltaik Programm Nr. 274 Was wird gefördert? Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Solarenergie Programm Nr. 159 Antragsteller: Wer Wohnimmobilien barrierearm umbaut Ersterwerber von barrierefrei umgebautem Wohnraum Was wird gefördert? Maßnahmen zum altersgerechten, barrierearmen Wohnen (Sanitäreinrichtungen, Fenster, Balkon…) Förderkonditionen: 100 % der Kosten (bis 50.000 Euro je Wohneinheit) Zinssatz: ab 1 % eff./Jahr. Bis 30 Jahre Kreditlaufzeit Ideale Kombination mit Programm „Energieeffizient Sanieren“: Nr. 152/152 oder 430 - 53 - Die Finanzierung Die Finanzierung Die Förderprogramme des BAFA Die Förderprogramme der NBank Energiesparberatung Energetische Modernisierung von Wohneigentum Was wird gefördert? Energiegutachten für Wohngebäude durch Energieberater falls Bauantrag vor 31.12.1994 gestellt wurde Weitere 10 Förderprogramme: Erwerb und Modernisierung von selbstgenutztem Wohnraum in Fördergebieten Antragsteller: Hauseigentümer (Fertigstellung Gebäude bis 1. 1. 1995) Förderkonditionen: Zuschuss von 400 Euro (1-2-Familienhaus) Zuschuss von 500 Euro (Wohnhäuser mit mind. 3 Wohneinheiten) Zusätzlich 50 Euro für Stromeinsparberatung oder 100 Euro für Thermografie Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien 1. Kesseltauschbonus Für Solarkollektoranlage, wenn alter Heizkessel gegen neuen Brennwertheizkessel (Öl, Gas) ausgetauscht wird; Solarkollektoranlage muss zur kombinierten Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung verwendet werden. Zusätzlich erforderlich: Umwälzpumpe Effizienzklasse A. 2. Errichtung einer Solaranlage (1) Für Solaranlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung Größe: bis 40 m² Kollektorfläche Nutzen Sie die Angebote des Finanzplatzes Frankfurt. 7. Errichtung eines Pelletkessels 5 bis 100 kW (mit neuem Pufferspeicher von mind. 30 Liter/kW) 8. Errichtung einer Holzhackschnitzelanlage (Leistung: 5 kW bis max. 100 kW, Pufferspeicher mind. 30l/kW) 9. Errichtung einer Luft/Wasser-Wärmepumpe (WP) in Bestandsgebäuden elektrisch betrieben, Jahresarbeitszahl mind. 3,5, Bestand 3. Errichtung einer Solaranlage (2) Für Solaranlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung Größe: mehr als 40 m² Kollektorfläche 10. Errichtung einer Wasser/Wasser WP oder Sole/Wasser-WP (Bestand) (Mindestanforderungen für Jahresarbeitszahlen) 4. Erweiterung einer bestehenden Solaranlage 5. Errichtung eines Pelletofens mit Wassertasche (5 bis 100 kW) Was wird gefördert? Wärmedämmung, Fenster- und Außentürendämmung, neue Heiztechnik, erneuerbare Energien etc. Erwerb von Wohneigentum für Haushalte mit Kindern Förderkonditionen: Darlehen in Höhe von 40 % der Gesamtkosten Kosten der Maßnahme: 10.00-75.000 Euro je Wohneinheit Eigenleistung 15 % der Gesamtkosten Bestätigung eines Energieberaters etc. Baubegleitung bei Maßnahmen zur energetischen Sanierung Energieeffizienzdarlehen Niedersachsen Mietwohnraum für gemeinschaftliche Wohnformen Antragsteller: Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Betreiber von Wohnheimen etc. Mietwohnungen in städtischen Gebieten und Ersatzbaumaßnahmen Modernisierung, Aus- und Umbau sowie Erweiterung von Mietwohnungen in Fördergebieten Was wird gefördert? Wärmedämmung: Wände, Dachschrägen, Geschossdecken Erneuerung: Fenster/Außentüren, Lüftungsanlage, Heizungsanlage Planung und Baubegleitung Altersgerechte Modernisierung von Wohneigentum Eigentum für Menschen mit Behinderung Förderkonditionen: Darlehen (Laufzeit: 10-20 Jahre) Darlehensumfang: 10.000-50.000 Euro je Wohneinheit Bis zu 100 % der Kosten Mietwohnungen für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung Detaillierte Konditionen bei der NBank unter Tel. 0511/30031-333 11. Installation von strom- und wärmeführbaren KWK-Anlagen (Bestand) 6. Errichtung eines Pelletkessels (5 bis 100 kW) Die detaillierten Förderkonditionen: BAFA (Frankfurt): Tel. 06195-908-625, www.bafa.de - 54 - Energetische Sanierung von Mietwohnungen - 55 - Die Finanzierung Die Finanzierung Bundesland Bremen / Stadt Bremerhaven a)Die Förderprogramme der Bremer Aufbaubank: Förderkonditionen: Kredite (KfW-Mittel) bis zum Gesamtbetrag von 500.000 (resp. 20.000 Euro je Wohneinheit) über den Verwalter an die WEG Modernisierungsförderung – Mietwohnungen Was wird gefördert? Modernisierung von Mietwohnraum in Gebäuden mit mehr als 2 Mietwohnungen in Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf Förderkonditionen: Baudarlehen in Höhe von max. 40.000 Euro je Wohneinheit Höchstens jedoch bis zu 80 % der anerkannten Kosten Zu den detaillierten Fördervoraussetzungen siehe: www.bab-bremen.de Förderkonditionen: Nichtrückzahlbare Zuschüsse für Maßnahmen an Wohngebäuden und Eigentumswohnungen (bis 10 Wohneinheiten), die vor dem 1.1.1984 errichtet wurden. Was wird gefördert? Neubau, Kauf und gleichzeitige umfassende Modernisierung einer Gebrauchtimmobilie zur Selbstnutzung in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf Förderkonditionen: Zinsverbilligtes Baudarlehen in Höhe von max. 40.000 Euro (bei Neubau: 60.000 Euro) Eigenleistung in Höhe von mind. 20 % der Gesamtkosten Förderprogramm Bremer Immobilienkredit – Wohnungseigentümergemeinschaften 1. Programm: Wärmeschutz im Wohngebäudebestand des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr und der Freien Hansestadt Bremen Was wird gefördert? Außendämmung der Außenwand, Kerndämmung der Außenwand Dämmung von Kellerdecke, Dachhaut und Dachboden Förderung des Erwerbs von Wohneigentum Zu den detaillierten Fördervoraussetzungen siehe: www.bab-bremen.de b)Die Förderprogramme des Bundeslandes Bremen: swb-Kundencenter Bremerhaven, Bgm.-Smidt-Str. 49, Tel. 0471-95 89 100 2. Programm: Ersatz von Elektroheizungen des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr und der Freien Hansestadt Bremen Was wird gefördert? Ersatz von Elektroheizungen durch Gebäudezentralheizungen mit Warmwasserbereitung auf der Basis von erneuerbaren Energien etc. inkl. Entsorgung von asbesthaltigen Nachtstromspeicherheizungen Was wird gefördert? Modernisierung und Instandsetzung, energieeffiziente Sanierung, barrierereduzierter Umbau Bundesland Bremen / Stadt Bremerhaven Förderkonditionen: Nichtrückzahlbarer Zuschuss Detaillierte Konditionen erfahren Sie unter www. umwelt.bremen.de 5. Förderprogramm Fernwärme (KliFF) Was wird gefördert? Zuschüsse für neue Fernwärmeanschlüsse oder die Erweiterung bestehender Anschlüsse. Gilt für Haueigentümer und Wohnungsbaugesellschaften (nur in Bremerhaven). Zu den detailierten Förderbedingungen siehe: www.bremerhaven/kliff swb-Kundencenter Bremerhaven, Bgm.-SmidtStr. 49, Tel. 0471-477 11 11 swb AG Thomas Biesemeier Tel. 0421-3593940 E-Mail: [email protected] 3. Solarberatung des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr und energiekonsens Was wird gefördert? Kostenlose und unabhängige Beratung zu Solarthermie (Warmwasser und Heizung), Photovoltaik, Förderprogrammen; Computergestützte Anlagenkonzeption, Ertragssimulation, Amortisationsberechnung, Angebotsprüfung; swb Bremerhaven, Kundencenter, Bgm.-Smidt-Str. 49, Tel. 0471-477-11 11 Und BUND Landesverband Bremen bei energiekonsens, Schifferstraße 36-40, Tel. 0471-30 94 73 70 4. Gebäudeenergieberatung durch Bremerhavener Modernisieren c) Weitere Förderprogramme Senators für Umwelt, Bau und Verkehr und der Freien Hansestadt Bremen: (1) Förderprogramm von Regenwasser-Nutzungsanlagen (2) Förderprogramm Versickerung von Niederschlagswasser (3) Förderprogramm Entsiegelung von Flächen (4) Förderprogramm Dachbegrünung Was wird gefördert? Energiegutachten für Wohngebäude, die bis zum 31.12.1994 errichtet wurden und max. 10 Wohneinheiten haben Bremer Umweltberatung: am Dobben 43a, Bremen, Tel. 0421-70 70 100 Förderkonditionen: Zuschuss von 125 Euro für Energieberatung Bremer Energie-Konsens GmbH, Schifferstraße 36-40, Tel. 0471-30 94 73 74 - 56 - - 57 - Die Finanzierung Die Finanzierung Förderung der swb Förderung der EWE Was Ihre Finanzierungspartner vor Ort leisten Heizung ( für swb-Kunden) Wärme plus: Neue Heizung mit Ratenzahlung Heizung – optimale Einstellung Haus-Check: Wärmeverluste aufspüren (89 Euro für Kunden) Thermografie-Check: Wärmelecks in Gebäudehülle: (99 Euro für Kunden) Die Banken und Sparkassen vor Ort ergänzen die Leistungen der Förderinstitutionen mit individuellen Finanzierungsmodellen. Denn nicht immer reichen die Fördermittel der lukrativen Förderprogramme für das Vorhaben aus. Zudem gibt es Vorhaben, die nicht ins Förderspektrum von KfW, BAFA oder NBank passen. Haus-Analyse: Gebäudehülle/ Heizungsanlage Die Klassiker der Hausbank Durchlauferhitzer Sparpaket Heizung: Paket Heizungsregelung (149 Euro für Kunden) Wärmepumpe Erdgas (für swb-Kunden) Besser vorsorgt mit swb Wärme Mikro-KWK Heizungsoptimierung Infrarot-Analyse: Thermografie der Gebäudehülle Thermisch solar Kochherde (für swb-Kunden) Blower-Door-Analyse: Luftdichtigkeitstest Haushaltsgroßgeräte (für swb-Kunden) Energieausweis online: Energiebedarfsausweis (69 Euro für Kunden) Beachte: Für alle Programme (außer 8. Heizungsoptimierung) gilt: bis 31. 12. 2013 beantragen! Die Konditionen aller Programme: swb Kundencenter Bremerhaven, Bgm.-Smidt-Str. 49, Tel. 0471-477 11 11 Die Konditionen aller Programme: EWE Kundencenter Beverstedt, Poststr. 14, Tel. 04747-94 00 Beachte: Für alle Programme (außer 8. Heizungsoptimierung) gilt: bis 31. 12. 2013 beantragen! Die Konditionen aller Programme: swb Kundencenter Bremerhaven, Bgm.-Smidt-Str. 49, Tel. 0471-477 11 11 Viele Projekte erfordern Finanzmittel jenseits der Fördertöpfe: Das kann schon der einfache Anbau, der Ausbau des Dachgeschosses oder des Kellers sein. Die Konditionen eines Darlehens oder Kredites der Hausbank sind derzeit besonders attraktiv. Das Hypothekendarlehen ist ein zentrales Instrument der Finanzierung. Auch Bauspardarlehen sind weit verbreitet. Für kleinere Modernisierungen sind Kleindarlehen oder Ratenkredite geeignete Finanzierungsinstrumente. Beliebt: das Hypothekendarlehen Die Hypothekendarlehen (Realkredite) wer- Ihr Bausparpartner. Informationsstand zu den Förderprogrammen: September 2013 Die Darstellung der Förderprogramme ist auf einige Grundzüge reduziert. Einige Programme werden häufig überarbeitet oder haben kurze Laufzeiten. Die Fakten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert. Dennoch haften wir nicht für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Angaben und Inhalte sowie für finanzielle Folgen, die daraus entstehen. Alle Förderprogramme für Bremerhaven (und Bremen) erhalten Sie als Ausdruck monatlich aktualisiert und kostenfrei bei Bremer Energie-Konsens GmbH, Schifferstraße 36-40, 27568 Bremerhaven (Di.-Do., 10-16 Uhr), Tel. 0471-30 94 73 74 - 58 - Filialdirektion Bremen Konsul-Smidt-Straße 8V, 28217 Bremen Telefon (0421) 30 90 08 Die Hausbank vermittelt auch KfW-Fördergelder. den oft ab einer Summe von etwa 15.000 bis 25.000 Euro angefragt und vereinbart und sind damit bereits für umfangreichere Investitionen bestimmt. Hypothekendarlehen sind meist sogenannte Annuitätendarlehen: Sie zahlen eine vereinbarte monatliche Leistungsrate (Annuität), die sich aus Zinsen und Tilgungen zusammensetzt. Meist zahlen Sie das Darlehen über gleichbleibende Monatsraten zurück. Üblich sind hier ein bis zwei Prozent Tilgung und der Zinsanteil. Sie können jedoch auch höhere Tilgungen leisten. Die Laufzeit der Finanzierung kann sich bei größeren Investitionen über mehrere Jahrzehnte erstrecken. Wenn Sie die Niedrigzinsphase ausnutzen möchten, sollten Sie die derzeitigen Zinsen über eine lange Zinsbindung festschreiben. Die Kreditinstitute möchten sich gegen Zahlungsausfälle absichern. Daher sollten Sie mit Ihrem Finanzierungsberater besprechen, - 59 - Die Finanzierung Die Finanzierung Die Alternative: Bauspardarlehen Das Bausspardarlehen wird oft bei Modernisierungsvorhaben eingesetzt. Voraussetzung ist ein zuteilungsreifer Bausparvertrag. Doch diese Finanzierungsvariante kann auch interessant sein, wenn Sie die Modernisierung erst mittelfristig planen, aber bereits jetzt finanziell absichern wollen. Erster Schritt: Sie schließen einen Bausparvertrag ab und sparen damit ein Guthaben an – meist etwa 40 bis 50 Prozent der späteren Bausparsumme, die Sie benötigen. Die Ansparphase dauert meist rund sieben Jahre. Dann wird die Bausparsumme von der Bausparkasse zugeteilt und Sie erhalten das Bauspardarlehen. Kundennah: die Baufinanzierung der Hausbank ob eine Grundschuld als Sicherzeit eingetragen werden muss. Die erste Adresse für Ihre Finanzierung sollte das Kreditinstitut sein, das bereits Ihre Immobilie finanziert (hat). Oft reicht nämlich die bereits vorhandene Grundschuld aus. Sie zahlen zwar höhere Zinsen als mit eingetragener Grundschuld, sparen aber die Notar- und Grundbuchgebühren. Die Zinssätze sind meist niedriger als bei Hypothekendarlehen. Und der attraktive Zins des Bausspardarlehens wird für die volle Laufzeit garantiert. Die monatliche Zahlung von Zins und Tilgung ist durchgehend gleich. Die Tilgungszeit des Bausspardarlehens hängt vom gewählten Bausspartarif ab, ist aber meist kürzer als bei Hypothekendarlehen. Mit alternativen Finanzierungsmodellen können Sie über Finanzmittel verfügen, obwohl Sie keinen (zuteilungsreifen) Bausparvertrag haben. Mit einem Vorfinanzierungskredit erhalten Sie die Baussparsumme bereits jetzt. Während der Laufzeit des Kredites wird der Baussparvertrag angespart. Die Zwischenfinanzierung bietet sich an, wenn Ihr Bausparvertrag noch nicht zuteilungsreif ist. Beim Zuteilungstermin wird der Zwischenkredit dann durch die Bausparsumme abgelöst. Übrigens: Der Staat fördert das Bausparen in verschiedenen Varianten. Über weitere Produkte für Modernisierungen informiert Sie gern Ihr Finanzierungsberater. In die Konditionen der Darlehen fließen Faktoren wie die Höhe des verfügbaren Einkommens, Ei- genkapital, Sicherheiten, Grundschulden, die Bonität oder die Höhe der Geldsumme ein. Gegenseitiges Vertrauen, langfristige Kundenbeziehungen zwischen Bank und Kunden und die Erreichbarkeit vor Ort „zahlen“ hier sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Auch die Amortisation zählt Neben den Kreditkonditionen sollten Sie die Amortisation der Investition nicht aus den Augen verlieren. Sie ist die entscheidende Kenngröße für den Erfolg des Kapitaleinsatzes. Dieser Zeithorizont wird je nach Handwerker, Berater und Maßnahmenumfang mit sehr großen Differenzen angegeben. Auch die untenstehenden Zahlen sind lediglich Richtwerte mit großer Schwankungsbreite. Sie ersetzen nicht die fachkundige Berechnung. Kosten und Amortisation verschiedener Sanierungsmaßnahmen Wichtige Finanzierungspartner vor Ort: Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln Friedrich-Ebert-Str. 64 27570 Bremerhaven Tel. 0471 / 144-0 E-Mail: [email protected] www.meine-ksk.de Volksbank eG Bremerhaven-Wesermünde Lindenallee 1 27572 Bremerhaven Tel. 0180 / 322 97 27 E-Mail: [email protected] www.volksbankeg.de Sparkasse Bremerhaven Bürgermeister-Smidt-Str. 24-30 27568 Bremerhaven Tel. 0471 / 479-0 E-Mail: [email protected] www.sparkasse-bremerhaven.de - 60 - - 61 - 5 Die Handwerker: Partner zum Modernisieren Die Handwerker: Partner zum Modernisieren Ohne sie läuft die Modernisierung ins Leere, sie sind die Garanten der Energiewende: Handwerker sind Lösungspartner, sie setzen die Maßnahmen in die Praxis um. Das heißt nicht, dass wir untätig daneben stehen, wenn die Profis anrücken. Wir können viele nützliche Vor- oder Nacharbeiten übernehmen. Doch wenn es um die neue Dämmung oder die Heizungsinstallation geht, sind das Wissen und die Erfahrung der Fachleute gefragt. Wenn „Die Wirtschaftsmacht von Nebenan“ vorfährt, so der Slogan der bundesweiten Imagekampagne, können wir uns in der Regel auf Qualität und hohe fachliche Standards verlassen. Mehrere hundert Handwerksbetriebe sind alleine in Bremerhaven und dem Umland der Klimastadt ansässig und für ihre Kunden in der Elbe-Weser-Region tätig. Ein Großteil ist Mitglied der Handwerksinnung und gehört der Kreishandwerkerschaft oder der Handwerkskammer an. Allein 10 Berufgruppen oder Fachrichtungen, auch Gewerke genannt, sind auch bei Modernisierungen und energetischen Sanierungen tätig. Generalisten mit Schwerpunkten In der Regel sind Handwerker Generalisten in ihrem Fach: Sie bieten – innerhalb ihres Gewerks – ein breites Spektrum an Leistungen, Arbeitsverfahren, Materialien und Geräten. Dennoch lohnt es sich genau hinzuschauen: Fast jeder Betrieb hat sich spezialisiert: auf naturnahe Dämmmaterialien, Verfahren wie Einblasdämmung, Photovoltaik, Brennwerttechnik, Wärmepumpen, Flachdächer oder hinterlüftete Vorhangfassaden etc. Einige sind auch Spezialisten für senioren- und behindertengerechte Umbauten und Detaillösungen. Besondere Qualitätsnachweise sind Fortbildungen oder Zertifizierungen, die Hand- 62 - Die Heizungsinstallateure helfen, Energie einzusparen. werker bei unabhängigen Institutionen (z.B. TÜV-Rheinland, DBU) oder Fachverbänden erworben haben. Einige Handwerker haben sich auch als Sachverständige ein vertieftes Spezialwissen erarbeitet und sind unabhängige Gutachter in ihrem Fachbereich. Referenzen helfen weiter Die „Passung“ zwischen Kunde und Handwerker ist entscheidend – wie beim Arzt und Patienten. Das setzt voraus, dass Modernisierer sich vor dem Erstkontakt oder der Auftragserteilung informieren. Die beste Möglichkeit sind Gewerbeschauen oder Messen wie die jährlichen Bremerhavener Energietage im Fischereihafen, die Immobilienmesse der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln (Immobilia), der Tag des Handwerks oder die lokalen Hausmessen der Handwerkerkooperationen, wo sich die Fachbetriebe mit Produkten, Arbeitsproben, Leistungsschauen und Teams präsentieren. Viele Handwerker nennen Ihnen gerne auch Referenzen, also Arbeiten, die sie für andere Kunden ausgeführt haben. Oft mit der Chance, vor Ort die gedämmte Fassade, die Solaranlage oder die Wärmepumpe zu begutachten. Hier können Sie die Auftraggeber der - 63 - Die Handwerker: Partner zum Modernisieren Die Handwerker: Partner zum Modernisieren 12 Argumente, die für den Handwerker sprechen 1. Kostenlose Erstberatung zum geplanten Modernisierungsvorhaben 2. Transparente Leistungen: Erstellen von Angeboten (kostenfrei oder bei Beauftragung verrechnet) 3. Fachpartner vor Ort, die für Rückfragen immer erreichbar sind. 4. Hohe und aktuelle Leistungsstandards durch Ausbildung und Weiterbildung 5. Kenntnis von DIN Normen bei Material, Richtlinien der Arbeitsausführung und gesetzlichen Anforderungen (EnEV, Baurecht, Gefahrstoffe, Asbest etc.) 6. Notdienste und Feiertagseinsätze (bei Heizung, Wasserkreislauf etc.) 7. Nachhaltige Kundenbetreuung: Wartungsverträge, Nachrüstungen, Reinigungen, Pflege 8. Ausbildung von Nachwuchs und Schaffung von Arbeitsplätzen 9. Förderung der Wertschöpfung und Wirtschaftskraft in der Region Die Fachbetriebe des Handwerks sind qualifizierte und gefragte Lösungspartner der Modernisierer. Handwerker nach ihren Erfahrungen fragen und die Herausforderungen und die Qualität der Maßnahmen unter die Lupe nehmen. Handwerkerarbeit hat viele Vorteile Modernisierer sollten vorher genau überlegen, was sie sich selbst zutrauen können und was Sache des Fachmanns ist. Die Grauzone zwischen Heimwerkeln und Facharbeit ist breit – und groß die Verlockung vermeintlicher Billiglösungen wie Schwarzarbeit. Die angeblichen finanziellen Vorteile werden mit einem hohen Risiko erkauft: Keine Garantie, keine Nachweise, keine Regressansprüche – und stark schwankende Qualitätsniveaus. Was beim Rasenmähen noch passen mag, versagt beim Wärmedammverbundsystem meist kläglich. Selbst der Fiskus plädiert indirekt fürs Handwerk und unterstützt es: Er gibt satte Steuervergünstigungen für Handwerksleistungen, die vom Fachbetrieb ausgeführt werden und für die eine Rechnung ausgestellt wird. 10. Überprüfbarkeit des Leistungsniveaus durch Referenzen und Ausführungsbeispiele vor Ort 11. Garantieleistungen für die fachgerechte Arbeitsausführung 12. Steuerliche Absetzbarkeit der Handwerkerrechnungen Meist gilt daher: Nur der Fachbetrieb bringt professionelle Leistungen. Und als Entscheidungshilfe haben wir die wichtigsten Argumente pro Handwerk für Sie gesammelt. Kontakt Kreishandwerkerschaft Bremerhvörde-Wesermünde Columbusstraße 2 27570 Bremerhaven Telefon: (0471) 185-0 Telefax: (0471) 185-233 www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de Handwerkskammer Bremen Servicebüro Bremerhaven Barkhausenstraße 4 27568 Bremerhaven Telefon: (0471) 97249-0 Telefax: (0471) 27249-18 E-Mail: [email protected] www.hwk-bremen.de - 64 - 04744 9295-25 Nehlsen GmbH & Co. KG Niederlassung Karl Nehlsen Betriebsstätte Loxstedt Rudolf-Diesel-Str. 2 27612 Loxstedt Tel.: 04744 9295 - 25 Fax: 04744 9295 - 0 - 65 - 6 Schritt für Schritt: Vom Plan zum Erfolg Vom Plan zum Erfolg Sie haben die Modernisierung bereits gut vorbereitet. Ihr Energieberater oder Architekt hat Ihr Haus auf Herz und Nieren untersucht und die Schwachpunkte und Energielecks diagnostiziert. Ihre Projektlotsen – oder Sie selbst – haben einen Maßnahmenplan und zeitlichen Fahrplan für die Arbeiten festgelegt. Nun ist die konkrete Umsetzung dran. Doch vorher sollten Sie noch die folgenden Punkte klären und abhaken können. Sie sollen Ihnen helfen, den Gesamtüberblick über die Modernisierung zu behalten. Bau-Checkliste: Diese Punkte sollten Sie erledigt haben X Die Fördermittel sind beantragt, die Finanzierungszusagen der Bank und/oder Förderbank liegen vor. Ein ev. erforderlicher Bauantrag ist gestellt und erteilt. Erforderliche Bauversicherungen wurden abgeschlossen. Der Bauzeitenplan ist erstellt. Die Verträge mit dem Architekten oder Bauleiter sind unterschrieben. Schadstoffe (z.B. Asbest, Bleirohre) sind bekannt. Ihre Beseitigung ist mit Behörden und Entsorgern abgestimmt. Die Vorgaben der EnEV wurden überprüft. Die Kennwerte der neuen Materialien entsprechen den Anförderungen des Baurechts (EnEV). Bei Umrüstung auf Erdgas: Der Anschluss ist mit dem Energieversorger terminiert. Das Bauschild liegt vor (wenn erforderlich). Mithelfende Freunde sind verbindlich eingeplant. Die Nachbarn sind informiert. Die Ausschreibung ist erfolgt – die Handwerker sind ausgewählt. Die Aufträge sind vergeben. Baustoffe mit langen Bestellfristen wurden rechtzeitig geordert. Die Zufahrtswege zur Baustelle sind frei. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung wurde abgeschlossen. Freunde, die mithelfen, sind unfallversichert. Absperrungen zur Verkehrssicherungspflicht sind eingeplant. Die Versorgung mit Baustrom und Bauwasser ist sichergestellt. - 66 - - 67 - Vom Plan zum Erfolg Vom Plan zum Erfolg nehmen, also Handwerksbetrieben, erledigt werden. Eigenarbeit bedeutet den Verzicht auf diese Fördermittel. Vorschriften des Baurechts beachten Eigenarbeit bedeutet auch, dass Sie die Bestimmungen des Baurechtes (EnEV, BremLBO) parat haben und erfüllen. Bei den verwendeten Baumaterialien sind Energiekennwerte (U-Wert, Dämmstoffdicken etc.) einzuhalten. Auch die Anforderungen an den Brand-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz der Baustoffe und Bauteile sollten Sie kennen. Ebenso deren Umweltverträglichkeit oder Gesundheitsgefährdung. Eigenarbeit nicht immer vorteilhaft Wenn Sie selbst die Modernisierung durchführen, sollten Sie die entscheidenden Punkte kennen. Einige Fördermittelgeber (z.B. KfW) finanzieren nur Vorhaben, die von Fachunter- Fachleute müssen EnEV beachten Wenn Sie Architekten, Fachingenieure oder Handwerker beauftragen, müssen diese die Baurecht Norbert Werk Notar und Rechtsanwalt • Abschluss und Prüfung von Bauverträgen • Durchsetzung von Werklohnforderungen • Begleitung bei der Abwicklung von Bauvorhaben • Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen • Beweissicherungsverfahren aktuelle EnEV und andere baurechtliche Bestimmungen bei der Bauausführung kennen und einhalten. Ob damit bereits die Fördervoraussetzungen erfüllt werden, müssen Sie jedoch selbst überprüfen. Denn die Messlatte etwa der KfW liegt oft höher als die EnEV-Bestimmungen es vorschreiben. Das liegt daran, dass die EnEV mit Mindeststandards arbeitet. 1. Angebote vom Handwerker einholen Bei kleineren Maßnahmen wie dem Kesseltausch ist es üblich, bei Handwerkern nach einem Vor-Ort-Termin Vergleichsangebote einzuholen. Diese sind in der Regel kostenlos. Das nach Leistung und Preis beste Angebot erhält dann den Zuschlag. Umfangreichere Maßnahmen sind die Aufgabe von Architekten oder Energieberatern. Werden diese in die Bauausführung eingeschaltet, können diese Beratungs- und Planungsleistungen gefördert werden. Dann kümmert sich der Fachmann um die Ausschreibung der Leistungen und die Auswahl der Fachbetriebe. Der Vorteil: Er kennt den regionalen Markt und hat schon mit Norbert Werk Familienrecht Erbrecht Baurecht Vertragsrecht Mietrecht Guido Wurtz Verkehrsrecht Arbeitsrecht Gesellschaftsrecht Verwaltungsrecht Strafrecht B auer nwall 4 · Bremerhaven · 04 7 1 / 3 1 2 2 1 - 68 - - 69 - Vom Plan bis zum Erfolg Vom Plan bis zum Erfolg technische, finanzielle und rechtliche Seite der Modernisierung. Der Bauleiter führt das Bautagebuch, in dem die Arbeiten vor Ort gerichtsfest dokumentiert werden. Er koordiniert ferner die Einsätze der unterschiedlichen Gewerke und überprüft die Einhaltung von Ausführungs- und DIN-Normen. 3. Die Abnahme der Leistungen Der Bauleiter überwacht den Arbeitsfortschritt. vielen Fachbetrieben Erfahrungen gesammelt. Manchmal zieht er einen Fachanwalt hinzu, wenn es um komplexe und umfangreiche Projekte geht. 2. Bauleitung und Bauüberwachung Mit dem Beginn der Arbeiten, fängt auch die Phase der Bauleitung und Bauüberwachung an. Dies erledigt bei größeren Vorhaben (Anbau, Aufstockung, Dachgeschossausbau) in der Regel der Architekt oder der dafür qualifizierte Energieberater. Beide kontrollieren die Nach Fertigstellung der Einzelmaßnahmen steht die Abnahme der Bauleistungen an. Bauherr und Bauleiter inspizieren zusammen mit den Handwerkern vor Ort das vereinbarte Werk und setzen ein Protokoll auf, das die Abnahme bestätigt. Dieses übliche Verfahren nennt man förmliche Abnahme. Es gilt bei Werkverträgen nach dem BGB. Werden bei der Abnahme Mängel festgestellt und protokolliert, dann sollten Sie diese nur unter der Bedingung abnehmen, dass die Mängel innerhalb einer bestimmten Frist beseitigt werden. 4. Die Rechnungen prüfen Die Arbeiten sind überprüft und die Abnahmen durchgeführt. Nun werden die Schlussrechnungen der Handwerker und die Hono- rarschlussrechnung des Architekten oder Baubetreuers überprüft. Diese Schlussrechnungen können erst erstellt werden, wenn die Leistung vollständig erbracht wurde. Nach den nebenstehenden Kriterien sollten Sie prüfen. 5. Die Gewährleistungszeit läuft Zeitgleich mit der Bauabnahme läuft die Uhr: Es beginnt für die meisten Bauteile die Garantie-Frist (BGB) von 5 Jahren. Die zweite wichtige Änderung: Nun tritt die Umkehr der Beweislast ein. Der Bauherr muss nun dem Handwerker nachweisen, dass der „Mangel“ tatsächlich einer ist und auch von dem Handwerker verursacht wurde. Nach der Bauabnahme können die Handwerker ihre Schlussrechnungen stellen. Sie werden vom Bauherren und Bauleiter vor der Begleichung überprüft. Wir unterstützen Sie mit zwei Energiefachberatern im Baustoffhandel an unserem Standort Loxstedt. Baustoffe: 04744 7319-50 oder [email protected] Unsere Standorte Lunestedt und Geestenseth versorgen Sie mit den benötigten Brennstoffen. Pellets: 04748 8215-0 Heizöl: 04749 8053 - 70 - Prüfkriterien für Rechnungen Fälligkeit überhaupt gegeben? Formale Korrektheit (richtiger Briefkopf)? Inhaltliche Korrektheit (alle Leistungen auch erbracht?) Bausachverständige klären Stimmige Überträge (mehrseitige Rechnungen) Wurde kein Planer und Bauleiter für die Modernisierung engagiert, können Bausachverständige bei Streitigkeiten über offensichtliche oder versteckte Mängel wertvolle Dienste leisten. Sie stellen Abweichungen vom Vertrag fest und dokumentieren sie in einem unabhängigen Privatgutachten. Der Bauherrenschutzbund e.V. hilft als Interessenvertreter privater Bauherren gerne bei der Vermittlung von Gutachtern mit reichlich Praxiserfahrung. Geleistete Abschläge enthalten? Wir sorgen für Ihr warmes Zuhause. Ihr Lieferant für Dämmstoffe, Pellets und Heizöl Legen Sie Ihre Dämmmaßnahme in kompetente Hände! Sachverständige prüfen die Qualität der Leistungen. Einbehalte aufgrund von Mängeln enthalten? Mehrwertsteuerberechnung korrekt? Skontogewährung enthalten? Vorlage einer Freistellungsbescheinigung des Finanzamtes des Handwerkers etc.? Zum Bauherrenschutzbund siehe: www.bsb-ev.de Für Handwerk Für Industrie Für Sie vor Ort. SERVICE 2x in Bremerhaven: • Werkzeuge und Maschinen • Schweißtechnik • Betriebseinrichtungen • Elektrowerkzeuge Batteriestraße 92 · Tel. 04 71/ 9 54 32 0 • Umweltschutzprodukte • Arbeitsschutz Am Lunedeich 106 · Tel. 04 71/ 9 54 32 60 • Werkzeuge für das Bauhandwerk • Reparaturen • Schrauben und Normteile • Ersatzteile • Chemische Produkte • Schiffsausrüstung Online-Shop: www.Kiesling-Werkzeuge.de [email protected] ELEKTRO 24 Stunden WERKZEUGE Lieferservice Notdienst Bestellservice BETRIEBS EINRICHTUNG ARBEITS SCHUTZ - 71 - 7 Die Gebäudehülle: Dämmung Wie Sie fachgerecht dämmen Wohnbereich gut abschirmen Wie umfangreich die Dämmung ausfällt, hängt auch von den Räumen und ihrer Lage ab, die genutzt werden sollen und beheizt werden. Werden Keller und Dachgeschoss bewohnt, hat die Dämmung auch hier Priorität. Sind beide nicht ausgebaut und nur Lagerräume oder Reserveflächen, kann die Dämmung auf die bewohnten Ebenen beschränkt werden. Die Dämmung sollte so ausgeführt werden, dass die Dämmschichten die bewohnten (beheizten) Räume wirksam von den ungedämmten Bereichen abschirmen. Sonst entstehen Wärmebrücken, die Tauwasserbildung fördern und Schimmelbefall begünstigen. Dachdämmung ist immer Sache des Fachbetriebs. Was die EnEV bei Dämmung fordert Bauteil Die Art des Dämmstoffes entscheidet mit über den Erfolg des Dämmsystems. Der zweite Qualitätsfaktor ist die Verarbeitung. Die Wärmedämmung der Gebäudehülle (Wände, Dach) ist nach Angaben von Fachleuten die wirksamste Maßnahme, um Energie zu sparen. Der ideale Zeitpunkt ist, wenn an Wänden oder im Dachbereich ohnehin Sanierungen oder Ausbesserungsarbeiten anstehen: Wenn die Fassade rissig ist und neu verputzt, verklinkert oder gestrichen werden soll. Oder wenn neue Fenster eingesetzt werden sollen, weil die alten undicht sind oder zu hohe Wärmeverluste haben. ungeschützte Wände entweicht. Mit Wärmedämmung könnte die Heizung viel sparsamer den niedrigeren Bedarf an Wärmeenergie erzeugen. Wichtig: Auch bei Dämmungen sind die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) einzuhalten. Die Dämmvarianten im Überblick Außenwanddämmung Kerndämmung Innenwanddämmung Erst Dämmung – dann Heizung Stehen ohnehin Modernisierungen an, sind die Zusatzkosten für eine Dämmung gut investiert. Die Dämmung hat Priorität vor einer neuen Heizungsanlage. Denn eine durchlässige Gebäudehülle lässt auch neue Heizsysteme permanent auf Hochtouren und damit ineffizient arbeiten, wenn die erzeugte Wärme durch - 72 - Zwischendeckendämmung Dachdämmung (3 Varianten) Fensterdämmung Türdämmung Fußbodendämmung (Keller) Dämmung der obersten Geschossdecke max.U-Wert Außenwände: 0,24 W/m²K Außen liegende Fenster 1,30 W/m²K Dachflächenfenster 1,30 W/m²K Decken 0,24 W/m²K Steildächer 0,24 W/m²K Flächdächer 0,20 W/m²K Dachschrägen 0,24 W/m²K Verglasungen* 1,10 W/m²K Vorhangfassaden 1,50 W/m²K Der lückenlose Anschluss der Zwischensparren-Dämmung an die Fassadendämmung erfordert viel Erfahrung. *Erstmals Einbau oder Austausch Dämmen als System Nicht nur die Fassadendämmung macht Sinn. Auch die Dachdämmung, die Zwischendeckendämmung sowie die Dämmung und das Ersetzen von Fenstern und Türen sind wirkungsvolle Maßnahmen. Erst die Kombination dieser Varianten zu einem lückenlosen Dämmsystem bietet optimalen Schutz gegen Wärmeverluste. Im zweiten Schritt ist dann die neue Heizungsanlage dran. Ihre Leistungs- parameter werden auf den neuen, niedrigeren Wärmebedarf abgestimmt. Auch das senkt die Energiekosten. Dämmen wird gefördert Der Wärmeschutz an der Gebäudehülle (Fassade, Dach, Fenster) wird durch mehrere Programme gefördert. - 73 - Die Förderprogramme und Adresse finden Sie auf S. 52 – 58. Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen Viele Materialien stehen zur Auswahl pro Meter und Kelvin: W/mK. Sie zeigt an, welche Energie durch einen ein Meter dicken Baustoff bei einer Temperaturdifferenz von einem Grad Celsius hindurchgeht. Diese Kenngröße darf nicht mit dem U-Wert (siehe S. 39) verwechselt werden, der für Bauteile gilt. Dessen Einheit ist Watt pro Quadratmeter und Kelvin: W/m²K. Eine kleine Wärmeleitzahl bedeutet eine hohe Dämmleistung, weil das Material wenig Wärme durchleitet (geringe Wärmeleitfähigkeit). Bauteil + Dämmstoff = Gesamtwert Die Angebotspalette der Dämmmaterialien ist sehr vielfältig: Sie reicht von organischen Rohstoffen (Hanf, Flachs, Holzfasern) über synthetische Dämmstoffe (Polystyrol, Polyurethanschaum PUR) bis zu mineralischen Stoffen (Mineralwolle). Wer Wert auf ökologische Aspekte legt, findet fast für jeden Einsatzbereich auch Öko-Dämmstoff. Materialien mit Stärken und Schwächen Den idealen Dämmstoff, den „Alleskönner“, der auch noch preiswert ist, gibt es (noch) nicht. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Die Dämmstoffe unterscheiden sich nicht nur im Einsatzbereich. Sie müssen auch andere Parameter erfüllen: Widerstand gegen Feuer und Feuchtigkeit, Trittfestigkeit, geringes Gewicht, ökologische Verträglichkeit und akzeptablen Preis. Wärmeleitfähigkeit als Kenngröße Bei Materialien wird die Dämmleistung bezeichnet durch die spezifische Wärmeleitfähigkeit oder Wärmeleitzahl λ. Die Einheit ist Watt Dieser λ-Wert der Dämmstoffe muss beim Dämmen in U-Werte von Bauteilen umgerechnet werden. Denn die EnEV arbeitet mit U-Werten und schreibt für jedes Bauteil (Wand, Dach) spezifische U-Werte fest. Wer Fördermittel (etwa KfW) beantragt, muss daher die Dämmleistung von Bauteil und Dämmung addieren und überprüfen, ob er damit im Förderspektrum liegt. Der Fachbetrieb für Dämmung muss diese Anforderungen kennen und anwenden. Dieses ist ein weiterer Grund für die Beauftragung eines Spezialisten. Ü-Zeichen enthält alle wichtigen Produktinfos zur Baustoffklasse und dem Anwendungstyp. Ist auf dem Dämmstoff nur das CE-Zeichen aufgedruckt, müssen Sie 20 % mehr Dämmstoff einrechnen als bei Materialien mit dem Ü-Zeichen, um die gleiche Dämmwirkung zu erzielen. Wie Sie Wärmebrücken vermeiden Jede Dämmung erfüllt nur ihren Zweck, wenn sie fachgerecht ausgeführt wird und das Dämmsystem keine Lücken hat. Schwachstellen wirken als Wärmebrücken: Sie entstehen etwa dann, wenn die Wärmedämmung durch Bauteile unterbrochen wird oder nicht nahtlos in andere Bauteile übergeht. Problemstellen sind die Anschlüsse zu Fensterlaibungen, Balkonen, einbindenden Decken oder an Dachtraufen sowie Dachgauben. Wärmebrücken haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit und sind daher Wärmelecks, die es zu vermeiden gilt. Experten vermeiden Folgeschäden Wärmebrücken sind Übergangsstellen von kalter Außen- und warmer Innenluft. Sie haben kalte Oberflächen, an denen oft die Luftfeuchtigkeit kondensiert, sich also in Tropfenform niederschlägt. Der Grund dafür ist, dass der Taupunkt unterschritten wird, weil kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme. Die Feuchtigkeit ist nicht nur ein (zusätzlicher) starker Wärmeleiter, weil Wasser Wärme stärker leitet als Luft. Sie führt langfristig auch zu Bauschäden und ist Nährboden für Schimmelbildung mit gesundheitlicher Gefährdung. Gegen Wärmebrücken hilft nur der Einsatz eines qualifizierten Fachbetriebs und eine Baubegleitung und Bauüberwachung. Die Dämmung muss lückenlos und luftdicht sein. Nur dann werden Wärmebrücken und Feuchtigkeitsbildung vermieden. Zwischensparrendämmung Innenverkleidung Dach Aufsparrendämmung Innendämmung der Außenwand Dachverkleidung Was die Kennzeichnung verrät Meist steht drauf, was drin ist: Die Produktbeschreibung nennt Kennzeichen wie Wärmeleitfähigkeit (Bemessungswert: W/mK) und Brandverhalten. Handelsübliche Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 oder 0,035 W/mK. Oft werden jedoch Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) für Dämmstoffe angegeben (z.B. WLG 040 oder 035). Die Materialien tragen das Konformitätszeichen der EU (CE-Zeichen) oder das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen), das nationaler Norm entspricht. Manchmal geben die Verpackungen mit Typkürzeln den Einsatzbereich an. Das - 74 - Untersparrendämmung Außenwandverkleidung Fußbodendämmung Fassadendämmung Die wichtigsten Dämmverfahren bei der Modernisierung - 75 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen Die Dämmung der Außenwände als „hinterlüftete Fassade“ bezeichnet, dem Wärmedämmverbundsystem 2 (kurz: WDVS oder Thermohaut) und der Kerndämmung 3 . Mit den beiden ersten Konstruktionstypen sind leicht U-Werte von unter 0,24 W/m²K erreichbar. Diese Typen bieten sich an bei Wänden aus Massivmauerwerk oder Holzständerbauweise. Und sie funktionieren am besten, wenn das Dach ausreichend übersteht. Falls nicht, kann der Dachüberstand „verlängert“ werden. Übliche Dämmstoffstärken liegen meist zwischen 14 und 24 Zentimeter. Bei allen drei Verfahren isoliert der Dämmstoff das Haus und schützt es vor Witterungseinflüssen. Eine Schwachstelle bei Fassadendämmungen ist oft der Sockelbereich. Meist wird die Dämmung auf einen umlaufenden Metallsteg aufgesetzt, was Wärmebrücken verursacht. Daher muss die Außendämmung immer bis unter die Höhe der Erdgeschossdecke angelegt werden. Klassisch: Die Fassade wird mit Polystyrol verkleidet. Die Fassadendämmung ist der Klassiker der Dämmverfahren und wird oft dann durchgeführt, wenn die Fassade Risse zeigt, der Putz bröckelt, der neue Anstrich fällig ist oder die Fenster ausgetauscht werden sollen. Wenn das Gerüst steht und die Grundkosten weitgehend abgedeckt sind, halten sich die reinen Dämmkosten für Material und Arbeitslohn in Grenzen. 1 Die Vorhangfassade Außendämmung Diese Dämmvariante eignet sich sehr gut, wenn die Außenwände rissig oder beschädigt sind und saniert werden sollen. Die Struktur ist so einfach wie wirkungsvoll: Auf das Mauerwerk wird eine Unterkonstruktion aus Kanthölzern (Traglatten) gedübelt. Diese kann einoder zweilagig (kreuzweise) ausgeführt sein. Der zweilagige Holzriegel mit vertikaler und horizontaler Ausrichtung ermöglicht zwei Dämmstoff-Lagen. So werden Wärmebrücken weitgehend vermieden, denn die Kanthölzer sind Wärmeleiter und werden gut abgedeckt. 1. Außenwand 2. Dämmung 3. Unterkonstruktion 4. Holzfaserplatte 5. Lattung 6. Verkleidung 3 1 2 4 5 6 Luftschicht isoliert und trocknet Die Zwischenräume werden lückenlos und winddicht mit Dämmstoff-Paketen ausgefüllt. Meist werden diese Dämmschichten mit Holzfaserplatten abgedeckt und geschützt, die ebenfalls dämmende Wirkung haben. Den Abschluss bildet eine Konterlattung, auf der die Fassadenverkleidung (Holz- oder Metallelemente) aufgeschraubt wird. Diese Lattung schafft auch den nötigen Abstand von etwa 4 Zentimetern für eine Hinterlüftung der Fassade. Die Verkleidung wird meist an der Wetterseite statt des Putzes angebracht. Die hinter der Verkleidung zirkulierende Luft wirkt als Isolationsschicht. Die Luft transportiert gleichzeitig die Feuchtigkeit ab und schützt so vor Feuchtigkeitsstau. Aufbauschema einer hinterlüfteten Vorhangfassade Aufwand rechnet. Etwa 30 bis 40 Zentimeter über dem Boden sollte an der Unterkante der Dämmstofflage eine Abtropfschräge angelegt werden. Damit ist dann ein Schutz gegen Spritzwasser gegeben. Viele Gestaltungsoptionen Drei Varianten der Fassadendämmung Die Dämmschicht wird bei der Außendämmung auf die Wandkonstruktion aufgebracht oder in die Zwischenräume der Wand eingefüllt, wenn die Wandkonstruktion zweischalig angelegt ist. Sie haben bei der Außendämmung also die Wahl zwischen drei bewährten Dämmverfahren: der Vorhangfassade 1 , auch Die Dämmplatten werden mit Spezialmörtel geklebt. - 76 - Wer mehr investieren kann und eine optisch edle und hochwertige Lösung vorzieht, kann auch eine Verblendfassade aus Sichtmauerwerk (Klinker etc.) vormauern lassen. Die Vorhangfassade bietet viele unterschiedliche Konstruktionstypen für jeden Haustyp. Die Stärke des Dämmstoffes sollte mindestens 15 bis 20 Zentimeter betragen, damit sich der finanzielle Hanfpakete werden als Vorhangfassade verarbeitet. - 77 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen 2 Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) Diese Dämmkonstruktion wird oft auch als „Thermohaut“ bezeichnet und wird bei etwa 70 bis 80 Prozent aller Fassadendämmungen ausgeführt. Der Begriff „Verbundsystem“ bezeichnet die Tatsache, dass direkt auf die Wärmedämmung (im Verbund) der Außenputz aufgebracht wird. strukt funktioniert. Energieberater empfehlen, sich vom Handwerksbetrieb die Systemzulassung für das Wärmedämmverbundsystem vorlegen zu lassen. Diese garantiert, dass die Komponenten zueinander passen und von einem Lieferanten stammen. Komplexes System sichert Funktion Das Dämmsystem wird folgendermaßen konstruiert: Auf den alten Außenputz wird der Dämmstoff direkt auf die Wand geklebt oder mit Kunststoffdübeln (Tellerdübel) befestigt. Ist dies nicht praktikabel, können auch Schienensysteme den Dämmstoff einfassen und stabilisieren. Dann werden der Armierungsmörtel und eine Schicht Armierungsgewebe aufgebracht. Abschließend wird der Außenputz aufgetragen und durch eine spezielle Haft- Meist wählen Modernisierer die kostengünstigen und leicht zu verarbeitenden Polystyrolplatten, seltener die teureren Mineralwoll- oder Holzfaserplatten. Es sind vorgeformte Produkte, die sich schnell und einfach verarbeiten lassen. Qualitativ hochwertige und dauerhafte Systeme sind komplex aufgebaut. Alle Komponenten (Kleber, Putze etc.) müssen exakt aufeinander abgestimmt werden, damit das Kon- Die Komponenten im Überblick grundierung fixiert. Hier werden oft Kunstharzputze oder mineralische Dickputze verwendet. Diffusionsoffene Putze und Farben bieten Vorteile: Sie weisen Wasser von außen ab, lassen aber den Wasserdampf von innen entweichen und unterstützen den Feuchtigkeitstransport. Wenn möglich, sollten Sie die Dämmschicht auch in den Kellerbereich verlängern. Das nachträgliche Aufgraben lohnt sich: Die Außenwände werden lückenlos eingepackt und geschützt – keine Chance für Wärmebrücken. Referenzen vom Fachbetrieb erfragen Spezielle Dämmputze oder wärmedämmende Anstriche können den Wärmeschutz zusätzlich erhöhen, sind aber als alleinige Dämmlösung nicht ausreichend. Das WDVS, aber auch die Vorhangfassade, sind immer Sache des qualifizierten Fachbetriebes. Daher sollten Sie sich vor der Beauftragung unbedingt Referenzen zeigen lassen, die Fachbetriebe gerne weitergeben. Interessant sind Lösungen, die sich schon Jahrzehnte lang bewährt haben. Denn die ersten Dämmungen wurden verstärkt nach der Ölkrise Ende der 70er oder in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingebaut. (1) Verklebung / Befestigung (2)Dämmplatte (3) Armierungsputz mit (4)Armierungsgewebe (5)Oberputz Die Dämmstofflagen müssen lückenlos sein (WDVS). Die Anschlüsse sind entscheidend Bei beiden genannten Dämmverfahren für die Außenhaut des Gebäudes sollten Sie auf die sorgfältige Dämmung der Problembereiche achten. Das sind etwa die Fensterlaibungen oder Übergänge in den Balkon, Dachbereich und Keller. Die Sorgfalt in diesen Zonen zeichnet die Arbeit des versierten und qualitätsorientierten Fachbetriebes aus. Das WDVS kostet etwa 80 bis 140 Euro/m². Die Unterschiede bei den Angeboten liegen oft in dem Schichtenaufbau der Außenhaut, dem Dämm-Material sowie dem Grad der fachgerechten Ausführung begründet. Die Vorhangfassade kostet etwa 120 bis 200 Euro/m². Holzfaser-Dämmplatten sind eine interessante Alternative zu Polystyrol: Sie sind formstabiler und bieten so mehr Schutz vor Schlag- und Druckstellen an der Fassade. Sie regulieren selbsttätig den Feuchtigkeitshaushalt im Wandaufbau, beugen damit Schimmel vor und haben auch die bessere Ökobilanz. Diese Vorteile werden mit einem höheren Preisen erkauft. Aufbauschema des Wärmedämmverbundsystems - 78 - - 79 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen 3 Die Kerndämmung der Außenwände Im Zwischenraum steckt Wärmeschutz Dämmstoff wird in die Wandhohlräume eingeblasen. Die Kerndämmung ist gut geeignet, wenn die Wand in zwei unabhängigen Schichten konstruiert ist (zweischalig), die Dachüberstände sehr kurz sind und das Haus unter Denkmalschutz steht. Die Luftschicht muss passen Am besten geeignet sind nach 1950 errichtete Stein- oder Holzgebäude mit ihrer durchgehenden Luftschicht. Die Kerndämmung wird oft als Einblasdämmung bezeichnet und sollte von Spezialfirmen durchgeführt werden. Der Dämmstoff wird in Form von Fasern, Schaum oder Granulat unter Hochdruck in den Luftspalt zwischen den beiden Mauerwerksschalen eingeblasen oder geschüttet. Meist ist die innere Schale etwa 12 bis 25 Zentimeter dick, die äußere etwa 6 bis 12 Zentimeter. Der Zwischenraum mit isolierender Luftschicht beträgt meist 4 bis 8 Zentimeter. Dieser Zwischenraum muss durchgängig sein und mindestens 4 Zentimeter breit sein, um lückenlose Ergebnisse zu erzielen. Daher muss das Innenleben der Wand vorher exakt untersucht werden. Sparen mit fachgerechter Arbeit Das Material wird per Kleinlochverfahren eingebracht. Es werden 18 bis 24 Millimeter große Einblasöffnungen in das Fugenkreuz der Wetterschale gebohrt, das Dämmmaterial wird durch einen Einfüllstutzen eingeblasen. Als Dämmstoffe werden meist Steinwollflocken, Perlitegranulat, Silikatschaum oder Glasgranulat verwendet. Energieeinsparungen von 10 bis 15 Prozent sind gängige Werte. Bei fachgerechter Ausführung setzen sich die Dämmstoffe nicht. Wärmebrücken wie Balkone und Fensterbänke bleiben jedoch bestehen. Die Dämmung schützt vor Feuchtigkeit an den Innenwänden und verbessert das Raumklima spürbar. Kerndämmung ideal mit WDVS Die Kerndämmung ist oft ein erster Schritt im System der Wärmedämmung. Den höchsten Wärmeschutz erreichen Immobilienbesitzer, wenn sie die Kerndämmung mit der Außendämmung (WDVS) kombinieren. Kerndämmung ist die günstigste Dämmvariante, muss aber durch eine bauphysikalische Beurteilung abgesichert werden. Für eine Kerndämmung muss die Außenwand intakt sein und darf nicht aus einem dampfdichten Material wie Hartbrandklinker bestehen. Erfahrenen Fachbetrieb beauftragen Zelluloseflocken werden in Dachhohlräume eingeblasen. Das Leistungsgefälle unter den Anbietern ist auch bei Kerndämmung recht hoch. Wir empfehlen, einen Fachbetrieb zu beauftragen, der Ihnen eine Auswahl von Referenzen in Ihrer Nähe anbieten kann. Im Gespräch mit den Bewohnern der Gebäude erhalten Sie authen- Wir optimieren Ihren Wärmeschutz mit innovativer Einblasdämmung. Ihre Vorteile: niedrige Heizkosten und mehr Behaglichkeit. tische Informationen über Verfahrensablauf, Kosten, die Energieeinsparung sowie die Vorund Nachteile dieses Dämmverfahrens. Kosten der Einblasdämmung Die Preise der Einblasdämmung liegen etwa zwischen 20 und 45 Euro/m² Wandfläche, abhängig von der Stärke der Luftschicht und dem Dämm-Material. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus entstehen Gesamtkosten von rund 3.000 Euro, die sich nach rund 6-12 Jahren amortisieren. • Kern- und Einblasdämmung • Schornstein-Technik & Schornstein-Sanierung • Barrierefreies Bauen • Maurer-, Beton- & Fliesenarbeiten Im Dachbereich empfiehlt sich das Einblasen von Zelluloseflocken mit hohem Altpapieranteil. Sie haben eine bessere Ökobilanz als die meisten anderen Dämmstoffe. Von Innen wird Granulat in die Dachschräge eingefüllt. - 80 - - 81 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen Die Innendämmung der Außenwände 1. Außenwand 2. Dämmung 3. Unterkonstruktion 4. Dampfsperre 5. Verkleidung 5 4 3 Innendämmung ist Profiarbeit. Denn Tauwasser (Kondensationsfeuchte) ist eine ernste Gefahrenquelle, die sorgfältiges Arbeiten erfordert. Eine vorherige Begutachtung der Situation durch einen Bauphysiker oder erfahrenen Energieberater zahlt sich meist aus. besondere Anforderungen und muss fachmännisch durchgeführt werden. Die Wände sollten außen und innen intakt sein, sie dürfen keine Feuchtigkeit aufnehmen, die als Wärmeleiter dient und Schimmelbildung begünstigt. Offene Holzdeckenbalken sind kritische Elemente, die eine Innendämmung oft unterbinden. Sie sind Wärmebrücken, weil die Balkenköpfe nicht isoliert werden können und sind von Fäulnis bedroht. Innendämmung 1 2 Verwenden Sie kapillaraktive Stoffe wie Calziumsilikat oder Lehm bei der Herstellung der Dämmkonstruktion, wenn Sie natürliche und wohngesunde Stoffe schätzen. Diese brauchen keine Dampfsperre, weil sie „atmen“ und die Feuchtigkeit dosiert aufnehmen und abgeben. Dampfsperre nicht vergessen Aufbauschema der Innendämmung einer Außenwand Ihr Haus ist verklinkert, mit Ornamenten verziert oder steht unter Denkmalschutz? Dann kann die Innendämmung eine sinnvolle Maßnahme sein, weil die Außendämmung nicht möglich ist. Sie ist jedoch nur unter deutlichen Kompromissen bei der Effizienz praktikabel. Auf der Dämmschicht muss immer eine lückenlose Dampfsperre aufgebracht werden. So wird verhindert, dass Feuchtigkeit in den Dämmstoff eindringt und Kondenswasser entsteht. Optimal wäre es, die Dämmung samt Dampfsperre auch bis zu 50 Zentimeter um die Wandecken zu führen. Keilförmig zugeschnittene Platten sind hier pfiffige Alternativen. Denn anschließende Decken, Träger, Balkons und Wände sind klassische Wärmebrücken und mindern die Dämmleistung. Meist wird dies jedoch in Kauf genommen, da ästhetische Gesichtspunkte Vorrang haben. Voraussetzungen müssen stimmen Es gibt konkrete Anlässe, die man für eine Innendämmung von Außenwänden nutzen kann. Dazu zählen erforderliche Malerarbeiten oder der Austausch von Heizkörpern. Die nötige Dämmstärke zur Erfüllung der EnEV liegt bei ca. 8 bis 10 Zentimetern. Die Stärke der Innendämmung geht dann natürlich auf Kosten der Wohnfläche. Für die Innendämmung gelten einige wichtige Grundregeln: Sie stellt Lehmdämmplatten werden mit Schrauben befestigt. - 82 - Keine Sache für Heimwerker Die Innendämmung sollten Sie immer einem Fachbetrieb überlassen. Wer die Wirkzusammenhänge von Temperatur, Feuchtigkeit und Wärmefluss nicht kennt, erhält oft untaugliche Lösungen, die Folgeschäden nach sich ziehen. Alleine die Wahl des Dämm-Materials setzt bereits viel Fachwissen voraus. Praktisch: Kombi aus Dämmstoff und Innenausbauplatte Große Auswahl an Verfahren Es gibt mehrere Varianten der Innendämmung: Man bringt Hartfaserplatten auf, die verputzt werden oder konstruieren eine Vorsatzschale mit dahinterliegender Dämmschicht. Oder: Man mauert mit einem Wärmedämmstein vor. Eine mögliche Konstruktionsvariante zeigt unsere Zeichnung: Auf dem alten Putz wird eine Unterkonstruktion aus Kanthölzern aufgedübelt, die mit Dämmstoff ausgefüllt wird. Eine Folie wird als Dampfsperre oder Dampfbremse (lückenlos) aufgezogen und mit einer Lage Gipskartonplatten verkleidet. Es gibt jedoch ein bereites Sortiment an Kombi-Produkten, die als Systemverbundplatten mit Dämmschicht versehen sind und sich leicht und zügig verarbeiten lassen. Diese sind besonders in Küchen oder Bädern sinnvoll, wo dünne Dämmschichten gefragt sind. Die zweischichtige Dämmplatte wird einfach geklebt. - 83 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen Die Zwischendecken dämmen Die Dämmung von Zwischendecken zählt zu den häufigsten Wärmeschutzmaßnahmen. Sie kann auch ohne Handwerker mit etwas Geschick selbst durchgeführt werden. Sie ist kostengünstig und spart schnell Energie im zweistelligen Prozentbereich ein. Zwei verschiedene Systeme Zwischendecken werden immer da gedämmt, wo kalte Räume an warme, bewohnte Räume angrenzen und der Wärmefluss sehr hoch ist. Meist sind dies die Kellerdecke und die oberste begehbare Geschossdecke (Dachgeschoss). Es gibt zwei verschiedene Dämmvarianten: die Unterdecken-Dämmung und die Aufdecken-Dämmung. Die Unterdecken-Dämmung Wird der Keller nicht beheizt, ist es einfacher und günstiger die Kellerdecke von unten zu dämmen. Hier arbeitet man mit Halteleisten oder befestigt die Dämmstoffplatten durch Kleben oder Dübeln. Handelt es sich um eine Betondecke, werden meist Dämmstoffplatten aus Hartschaum oder Mineralfasern mit Klebemörtel angebracht, notfalls gedübelt. Holzbalkendecken können per Einblastechnik von oben in den Zwischenräumen lückenlos verfüllt werden. Alternativ können von unten Matten aus Zellulose oder Mineralwolle eingesetzt werden. Heizungs- und Warmwasserrohre sollten unterhalb der Decke mit isoliert werden. Bei beheiztem Keller (Hobbyraum) dämmen Sie den Boden und die Wände (siehe Innendämmung). Noch besser: bis zum Fundament außen aufgraben und Material anbringen. Die Kosten der Unterdecken-Dämmung liegen bei etwa 25 bis 35 Euro/m² Die Aufdecken-Dämmung Diese Dämmvariante ist der obersten Geschossdecke vorbehalten. Die Dämmung wird hier in Form von Bahnen ausgerollt, wenn die Decke nicht begehbar sein muss. Wird der Dachboden betreten, müssen belastbare Konstruktionen her. Sie haben die Wahl aus verschiedenen Lösungen der Hersteller. Es sind meist Produkte aus Hartschaum- oder Hartfaserplatten. Diese werden dann mit Spanplatten oder Dielen verkleidet. Alternativ ist auch eine Dämmschicht aus Weichfasermaterial möglich. Sie wird zwischen einer Konstruktion von Lagerhölzern ausgelegt und mit robusten Verlegeplatten abgeschlossen. Hohlräume können auch mit geschütteten Perliten und Granulaten ausgefüllt werden. Die Dämmung sollte mindestens 20 bis 30 Zentimeter stark sein. Die Dämmung von Geschossdecken ist in einigen Fällen gesetzlich vorgeschrieben (Siehe hierzu die EnEV). Nur bei Eigennutzung gibt es in besonderen Fällen Zugeständnisse. Die Dachbereiche dämmen Dächer werden meist gedämmt, wenn das Dachgeschoss neuen Wohnraum liefern soll oder das Dach neu eingedeckt werden muss. Die Dachsanierung ist der ideale Einstieg in die Dachdämmung, weil die Grundkosten ohnehin fällig sind. Es gibt drei gängige Dämmverfahren: 1 die Untersparrendämmung, 2 die Zwischensparren-Dämmung und 3 die Aufsparren-Dämmung (siehe Grafik). Hohe Energieeinsparungen möglich Die Dämmung der Geschossdecke ist zwar billiger und spart bereits viel Energie ein. Doch der „Mantel“ für die Dachflächen senkt die Energiekosten drastisch: Die durchschnittlichen Wärmeverluste durch das Dach eines Einfamilienhauses sinken von rund 12.200 kWh/Jahr bis auf 3.000 kWh/Jahr. Nur die Außendämmung ist – prozentual – noch etwas effektiver: Sie kann die Wärmeverluste der Wände von durchschnittlich etwa 10.000 kWh/ Jahr bis auf rund 2.200 kWh/Jahr reduzieren. Die Untersparrendämmung wird selten als alleinige Maßnahme geplant, sondern als Abschluss und Verstärkung einer Zwischensparrren-Dämmung ausgeführt. Man spricht dann von einer Kombinationsdämmung. - 84 - Dämmwerte nennenswert verbessern. Auf die Sparren wird eine Auflattung angebracht, deren Zwischenräume mit Dämmstofflagen oder –platten ausgefüllt werden. Dann wird eine Luftdichtigkeitsfolie oder Pappe (Dampfbremse, Dampfsperre) aufgespannt, luftdicht abgeklebt und mit einer Verkleidung aus Gipskarton- oder Holzfaserplatten versehen. 2 Die Zwischensparren-Dämmung 1 Die Untersparren-Dämmung Die Decke im Dachgeschoss wird mit Steinwolle gedämmt. Beste Wirkung: Dämmstoff wird kreuzweise eingepasst. Besonders dann, wenn die Dachsparren nur eine geringe Stärke haben und nicht mit großem Aufwand verstärkt (aufgedoppelt) werden sollen, um eine stärkere Dämmstofflage zwischen den Sparren zu erzielen, kann die zusätzliche Untersparrendämmung die Die Zwischensparren-Dämmung (Vollsparrendämmung) ist am geläufigsten und wird meist ausgeführt, bevor das Dachgeschoss ausgebaut und bewohnt wird. Sie ist bereits in den meisten Wohngebäuden Standard und wurde von vielen Eigenheimbesitzern in Eigenregie ausgeführt. Flexibler Dämmstoff bevorzugt Wie bei der Fassadendämmung gibt es ein breites Spektrum von Dämmstoffen: Meist werden Bahnen aus Glas- oder Steinwolle eingebracht, die flexibel sind, eine geringe Wärmeleitfähigkeit haben und sich gut an die - 85 - Wie Sie fachgerecht dämmen 3 Dämmsysteme: 12 11 Untersparrendämmung 1. Gipsfaserplatte 2. Unterlattung 3. Luftdichtheitsschicht und Dampfsperre 4. Dämmstofflage (Mineralwolle) 10 9 8 Zwischensparrendämmung 5. Zwischenlattung 6. Dämmstofflage Aufsparrendämmung 7. Dachsparren 8. Bituminierte Holzweich faserplatte 9. Unterspannbahn (difusionsoffen) 10. Dämmstofflage 11. Dachlattung 12. Dachziegel 6 7 4 3 5 2 1 Sparrenstruktur anpassen. Das Material sollte möglichst tief zwischen den Sparren eingebracht werden und mit der Sparrenoberfläche abschließen. Es können aber auch Zelluloseflocken, Granulate oder Perlite in die Zwischenräume eingeblasen werden (siehe Kerndämmung). Dampfsperre nicht vergessen Eine luftdichte Dampfsperre-Folie oder Pappe wird von innen vor den Dämmstoff gespannt und sehr sorgfältig mit Spezialklebeband abgedichtet. Denn diese Folie erfüllt gleich mehrere Funktionen: Sie schützt vor eintretender Feuchtigkeit aus der Raumluft, verhindert damit Kondensation und langfristig die Schimmelbildung. Und sie beugt Energieverlusten vor, weil sie den Abtransport von Wärme durch die Dachkonstruktion unterbindet. Ist diese Schicht als Dampfbremse angelegt, lässt sie Wasserdampf noch kontrolliert durch. Dann folgt die Lattung, auf der die Innenverkleidung (Gipskartonplatten, Ausbauplatten) angeschraubt wird. EnEV bestimmt Dämmstärke Es gelten auch hier die Vorgaben der EnEV, die für Dachräume von 15 bis 50 m² Größe einen maximalen U-Wert von 0,24 W(m²K vorschreibt. In der Regel erfüllen dies Dämmstärken von ca. 14 cm Stärke. Für kleinere Dachausbauten gelten Mindest-U-Werte, bei Ausbauten von mehr als 50 m² Fläche schreibt die EnEV die Anforderungen von Neubauten fest. Immer gilt: Die Vorgaben der EnEV genau studieren! Dämmung nimmt Leitungen auf Bei den Dachschrägen reicht meist die Zwischensparrendämmung aus. Ist die Spar- - 86 - Ihr Fachbetrieb für hochwertige Bedachungen Von der Planung bis zur Ausführung: Unser leistungsfähiges Team garantiert Ihnen energieeffiziente, hochwertige und kundenorientierte Lösungen mit hoher Wertbeständigkeit. Fordern Sie uns! Diese Leistungen bieten wir Ihnen: •Dachdeckungsarbeiten •Flachdachabdichtung •Fassadenbekleidung •Dachentwässerung •Holzarbeiten •Dachflächenfenster •Wärmedämmung (Dach, Fassade) •Dachbegrünung •Solaranlagen: Photovoltaik, Solarthermie August Fiedler Bedachungen GmbH & Co. Johannesstraße 19 · 27570 Bremerhaven Tel. (0471) 380 55 · E-Mail: [email protected] www.fiedler-bedachungen.de - 87 - Starke Unternehmen im Portrait: Dathe & Co. Dachdeckerei GmbH Spezialist für anspruchsvolle Dacharbeiten Qualitätsarbeit von Meisterhand Photovoltaikmodule werden montiert. Die Dachdeckerei Dathe & Co. ist ein renommierter Fachbetrieb für qualitativ hochwertige Dacharbeiten in Bremerhaven und im Elbe-Weser-Raum. Seit über 60 Jahren hat das Familienunternehmen seine Leistungsvielfalt ausgebaut: 20 Mitarbeiter im Team garantieren Detail- und Komplettlösungen mit hohen Qualitätsstandards für Steil- und Flachdächer. Das Spektrum reicht von Reparaturarbeiten und der Montage von Dachrinnen, Wohndachfenstern und Schornsteinverkleidungen bis zur umfassenden Dachsanierung und dem Dachausbau. Mit dem Autokran können selbst schwierigste Einsatzorte erreicht und komplizierte Montagearbeiten gemeistert werden. Hohen Stellenwert haben passgenaue Energiespar-Lösungen: Das Dathe-Team versteht sich auf die Energieberatung und realisiert langlebige Aufsparren- und Zwischensparrendämmungen. Fragen Sie nach den Referenzobjekten zufriedener Kunden! Denn das Dach ist perfekt, wenn Dathe es deckt! Unser Leistungsspektrum Dachneueindeckung Dachsanierung Dachreparatur Wärmeschutz (Dämmung) Dachgeschossausbau Fassadenverkleidungen Schornsteinverkleidung Einbau von Wohndachfenstern Montage von Solaranlagen Kontakt Dathe & Co. Dachdeckerei GmbH Inh. Peter Ligat Lipperkamp 41 27580 Bremerhaven Telefon 0471 / 81638 E-Mail:[email protected] www.dathe-dach.de - 88 - Wie Sie fachgerecht dämmen Anzeige rendicke jedoch zu gering für Dämmstärken (Altbauten), die der EnEV genügen, kann die Zwischensparrendämmung mit einer Untersparrendämmung kombiniert werden. Die Stärke der Dämmschicht sollte mindestens 14 cm betragen, möglichst jedoch mehr als 20 cm. Ein weiterer Vorteil dieser Dämmvariante: Beim Ausbau des Dachgeschosses können elektrische Leitungen und andere Versorgungsleitungen unter der Dämmschicht unsichtbar verlegt werden. 3 Die Aufsparren-Dämmung Die Aufsparren-Dämmung ist energetisch am wirkungsvollsten, aber auch am aufwendigsten. Mehrere Dachdecker in Bremerhaven und der Region haben sich auf diese Dämmungsart spezialisiert. Funktionssicherheit. Doch die Dämmtechnik stellt hohe Anforderungen an das Können der Fachbetriebe, wie viele Betriebsinhaber aus dem Dachdecker- oder Zimmereigewerbe bestätigen. Viele Betriebe verwenden Dämmsysteme auf der Basis von Mineralwolle. Aber auch Holzfaserplatten werden eingesetzt. Auch hier gilt: Jeder Dämmstoff hat Stärken und Schwächen. Bei den naturnahen Produkten aus Holzfasern überzeugen die Atmungsaktivität, der hohe sommerliche Wärmeschutz, die nahezu unbegrenzte Haltbarkeit und die gute Ökobilanz. Mineralische Produkte sind dafür erheblich günstiger. Auf die Anschlüsse kommt es an Auch die Technik der Aufsparren-Dämmung hat ihre heiklen Punkte. „Flächen dämmen kann jeder“ lautet ein geläufiger Spruch un- Dachsanierung als idealer Zeitpunkt Sie macht Sinn bei Flachdächern oder wenn das Steildach im Zuge einer Dachsanierung ohnehin neu eingedeckt werden muss. Ferner ist sie eine Alternative, wenn das ausgebaute Dachgeschoss bereits bewohnt wird und die Wohnqualität nicht beeinträchtigt werden soll. Die Dämmschicht sollte bei Flachdächern zwischen 20 und 30 cm stark sein. Wenn das Dach geöffnet ist, ist auch Raum für eine nachträgliche Zwischensparrendämmung – wenn sie noch nicht erfolgt ist. Diese Kombinationsdämmung bietet die besten Wärmeschutzwerte. Die Dämmschichten erreichen dann Gesamtstärken zwischen 20 und 36 cm. Ausführung ist anspruchsvoll REETDÄCHER ZIEGEL- & FLACHDÄCHER BAUKLEMPNEREI · HOLZBAU SCHIMMELPILZ-SANIERUNG BAU-ENERGIEBERATUNG Die Vorteile gegenüber der Dämmung zwischen den Sparren: Die Dämmschicht überdeckt die Dachsparren, die starke Wärmebrücken sind. Sie kann beliebig dick aufgebracht werden, hat eine sehr hohe Haltbarkeit und Seeborg 7 · 27572 Bremerhaven Telefon (0471) 700 49 40 Mobil (0151) 147 034 18 www.reetdach.com - 89 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen ter den Profis. Doch bei den Übergängen und Anschlüssen zeigen sich die Qualität der Dämmung und das Können des einzelnen Fachmanns. Besonders knifflig sind die Auflagepunkte der Dachkonstruktion auf dem Mauerwerk, der Traufbereich, die Giebelwand oder die Einbindung von Dachflächenfenstern und Dachgauben. Die Dämmschichten müssen hier lückenlos anschließen, sonst beeinträchtigen Feuchtigkeit und Wind die Effizienz der Dämmkonstruktion. Trockene Dämmung wichtig Ebenso dürfen die Dampfsperre im Innenbereich des Daches und die diffusionsoffene, winddichte Folie, welche die Dämmpakete nach außen abschließt, keine Lücken haben. Denn nur eine trockene Dämmlage funktioniert einwandfrei. Für eine hochwertige Kom- bi-Dämmung mit Dachsanierung muss man rund 150 bis 230 Euro/m² ansetzen. Die wichtigsten Einflussgrößen sind die Ausgangssituation, die angestrebten Dämmwerte und die Ansprüche an die Optik des Hauses. Die Dämmungswirkung der Fenster nutzen Wann Dämmung Pflicht ist Eigentümer müssen das Dach dämmen, wenn sie unter dem Dach neuen Wohnraum schaffen. Oder wenn das Dach über ausgebauten Dachräumen neu eingedeckt wird. Oberste Geschossdecken (nicht begehbar und begehbar) müssen gedämmt werden, wenn Sie Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus verkaufen. Hier ist der Käufer innerhalb von zwei Jahren in der Pflicht. Umweltschonende Alternativen sind Dämmstoffe aus natürlichen Rohstoffen wie Flachs, Hanf und Holzfasern. Auch Zelluloseflocken aus Altpapier sind ökologisch sinnvoll. Neben der Dämmung der Fassade birgt der Austausch von Fenstern und Außentüren beachtliche Energieeinsparpotenziale. Denn auch Fenster können Energiefresser oder Energiesparer sein. Sind sie älter als 25 bis 30 Jahre, zahlt sich die Erneuerung fast immer aus. Denn die modernen Wärmeschutzverglasungen mit einem System von zwei oder drei Scheiben und neue Rahmenkonstruktionen reduzieren den Wärmedurchgang drastisch. veränderte Beschichtungsverfahren und -materialien, neue Klebetechniken und die Ausschäumung einzelner Kammern bringen in der Summe Zehntel für Zehntel an ausgeschöpftem Sparpotenzial. Fenster sind High Tech-Lösungen Die Hersteller, Forschungszentren und Fertigungsbetriebe haben ganze Arbeit geleistet: Fenster lassen heute bis zu 10 Mal weniger Wärmeenergie entweichen als noch vor 40 oder 50 Jahren. Und jedes Jahr kommen neue Modelle mit verbessertem Wärmeschutz auf den Markt. Für den Laien scheinen viele Verbesserungen marginal: Doch der neu Profilaufbau der Rahmenkonstruktion, verfeinerte thermische Trennung der Komponenten, Gasfüllungen mit Argon, Krypton oder Xenon, - 90 - Profil eines Energiesparfensters aus Kunststoff. - 91 - Wie Sie fachgerecht dämmen Neue Ansprüche – neue Funktionen Ein Tipp vorweg: Bevor Sie neue Fenster und Türen ordern, sollten Sie sich über Ihre veränderten Ansprüche Gedanken machen: Sollen sich Fenster ganz öffnen lassen, die bisher nur Kippstellung erlauben? Wäre statt der Flügeltür der Terrasse nicht eine Schiebetür viel funktioneller? Alleine bei den Fenstern haben Sie die Wahl zwischen 8 gängigen Funktionsvarianten – vom Kippfenster über Kastenfenster bis zum Drehflügel- oder Drehkippfenster. Die passende Auswahl kann ein Stück mehr Lebensqualität ins Haus bringen. Fenstertausch: Teil eines Konzeptes Vor dem Einbauen neuer Fenster und Außentüren ist ein Sanierungskonzept empfehlenswert. Dies kann ein neutraler Berater aufstellen, etwa im Rahmen des bedarfsorientierten Energiepasses. Das Konzept verknüpft die Maßnahmen auch mit den Vorteilen einer gleichzeitigen Fassadendämmung oder dem Einbau einer neuen Heizungsanlage. Viele Arbeitsschritte der Außendämmung und dem Fenstertausch lassen sich zudem sehr gut aufeinander abstimmen: Verzichtet man auf Fensterlaibungen, kann die Dämmung den Diese U-Werte sollten Sie unterscheiden Uf: 0,95 W/m²K (Beispielwert) = Wärmeverlust des Rahmenprofils Ug: 0,60 W/m²K (Beispielwert) = Wärmeverlust der Verglasung Uw: 0,76/m²K (Beispielwert) = Wärmeverlust des ganzen Fensters 3 Wärmedurchgangskoeffizienten: Sie bezeichnen den „Wärmeverlust“ in Watt pro Quadratmeter Bauteilfläche bei einer bestimmten Temperaturdifferenz zwischen Innen und Außen, gemessen in Grad Kelvin Blendrahmen des Fensters gut überdecken und Wärmeverluste minimieren. Wollen Sie beim Fenstertausch nicht auf die Laibung verzichten, lohnt sich die gleichzeitige und damit kostensparende Laibungsdämmung. Unsere Erfahrung macht´s möglich Wenn Sie erst später dämmen wollen, ist die Montage der Fenster an der Vorderkante des Mauerwerks sinnvoll. Dann kann die Dämmschicht später den Fensterrahmen überdecken und isolieren. Im Sanierungskonzept sind auch Empfehlungen zu den Dämmeigenschaften von Fenstern und Türen enthalten. Denn nicht immer ist das Non-Plus-Ultra der Einspartechnik langfristig am wirtschaftlichsten. Bauphysik leicht gemacht Wenn Sie die wärmedämmende Qualität eines Fensters oder eine Außentür beurteilen wollen, vor Ort beim Hersteller oder in Prospekten, sollten Sie 3 wichtige Einflussgrößen (siehe Tabelle) kennen: Den „Dämmwert“ des Rahmenprofils (Uf), der Verglasung (Ug) und den Gesamtdämmwert des Fensters (Uw). Wegen des großen Flächenanteils der Verglasung bestimmt diese den „Gesamtdämmwert“ am stärksten. Oft wird nur mit dem niedrigen Dämmwert der Verglasung geworben, entscheidend für die Höhe der Energieeinsparung ist jedoch der Gesamtwert Uw. Weitere wichtige Einflussgrößen für den Energiefluss nach außen sind: Qualität des Einbaus (Dämmung von Wärmebrücken), Exposition des Fensters (Süden, Norden), Neigungswinkel (Bsp. Dachfenster), Temperaturdifferenz (außen/innen) – und ganz wichtig: das Lüftungsverhalten der Bewohner. Wird aufwendig isoliert, aber im Winter auf Dauerkippstellung gelüftet, ist auch das hochdämmende Fenster nutzlos und eine schlechte Investition. - 92 - Fertigung individueller Möbelstücke • Innenausbau, Innendämmung (Wände/Decken) • Treppen nach Maß • Holztüren und Holzfenster • Einbau hochwertiger Kunststoff- und Aluminium-Türen und -Fenster • Sanierungslösungen • Alters- und behindertengerechtes Wohnen • Einbruchschutz An der Alten Mühle 12a 27607 Langen-Debstedt Tel. 04743-5263 I Fax 04743-2357 E-Mail: [email protected] · www.tischlerei-wittschieben.de - 93 - Wie Sie fachgerecht dämmen Beeindruckender Fortschritt: Querschnittmodell der Fensterverglasung von 1960 (Einfachverglasung) bis heute (rechts). Welches Rahmenmaterial? Durchblick beim Fensterglas Sie haben die Wahl zwischen Fensterrahmen aus Holz, Kunststoff und Aluminium sowie Kombinationen von Aluminium mit Holz oder Kunststoff. Auch hier gilt: jedes Material hat seine Stärken in bestimmten Einsatzbereichen, aber auch Schwächen. Bei den Kenngrößen Wärmeleitfähigkeit, Preis, Dichtigkeit, Formbeständigkeit, Hitze- und Frostempfindlichkeit, Alterungsbeständigkeit und Farbechtheit liegen die Materialien heute recht dicht beieinander. Die fachmännische und individuelle Beratung hilft daher bei der Entscheidungsfindung. Die Anforderungen der aktuell gültigen EnEV 2009 können Sie noch mit Doppelverglasung (2-Scheiben-Wärmeschutzglas) und optimierten Rahmenprofilen erzielen. Die neue EnEV (geplant: 2014) wird jedoch deutlich verschärfe U-Werte vorschreiben. Dreifach-Wärmeschutzglas mit Argon-Krypton- oder Xenon-Gasfüllung kann dann eine Option sein. Sie sollten diese jedoch von einem unabhängigen Berater gut durchkalkulieren lassen. NEU bis Uw 0,60 Bei der Wahl des Rahmenmaterials sollten Sie auch Wert legen auf eine möglichst günstige Ökobilanz. Besonders Aluminiumrahmen sind unter diesem Gesichtspunkt fragwürdig. Für einen Austausch der Fenster sollen Sie, je nach Qualität, etwa 350 bis 600 Euro pro Quadratmeter Fläche veranschlagen. Wenn Sie die Fenster bündig mit der Dämmschicht setzen, sparen Sie sich die Dämmung der Laibung. WILHELM SCHMITZ GmbH Zimmerei und Tischlerei Innenausbau · Fenster · Türen Carport · Treppen · Reparaturen Mit dem Blower-Door-Test, einem Unter- oder Überdruck-Verfahren, können Sie die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle vor oder nach der Fenstermontage fachmännisch überprüfen. Siehe Seite 37 27568 Bremerhaven-Lehe Werkstatt: Jahnstraße 13 Tel. (0471) 8 26 46 · Fax 8 42 88 www.wilhelm-schmitz-gmbh.de - 94 - - 95 - Wie Sie fachgerecht dämmen Wie Sie fachgerecht dämmen Fenster und Türen richtig auswählen Rollläden sparen Energie Beim Austausch von Fenstern und Außentüren ist der Wärmeschutz ein wichtiges Kriterium, aber nicht das alleine entscheidende. Denn die neuen Bauteile sollten viel mehr können und ein Kompromiss auf höchstem Niveau sein. Die nebenstehende Tabelle (S. 97) zeigt Ihnen die Ansprüche, die wir heute an hochwertige Fenster und Türen stellen. Das Ziel ist ein Kompromiss auf hohem Niveau. Stichwort Rollläden: Sie können helfen, Energie einzusparen, wenn sie fachgerecht montiert und gut gedämmt sind. Oft sind sie jedoch die klassische Wärmebrücke und Schwachstelle. Daher lohnt sich eine sorgfältig ausgeführte Dämmung. Wenn Sie die Rollläden mit austauschen möchten, lohnt sich die Montage von Kästen, die außen aufgesetzt werden. Deren Energieeinsparwerte sind deutlich höher als bei Rollladenkästen, die in die Laibung eingebaut sind. Rollläden bieten nicht nur Einbruchschutz und regeln den Wärmehaushalt. Sie können auch etwa 3-5 % Energie einsparen. Wann die EnEV Pflicht ist Ein gewichtiges Wörtchen spricht der Gesetzgeber mit: Oft ist die Erfüllung bestimmter U-Werte durch die EnEV vorgeschrieben. Das gilt z.B., wenn Sie mehr als 10 Prozent der Fläche eines Bauteils (z.B. Fenster) austauschen, das von Südost bis Südwest oder von Nordost bis Nordwest ausgerichtet ist. Kurz: Wollen Sie etwa bei 30 Quadratmeter Fensterfläche mehr als 6 Quadratmeter Fensterfläche auswechseln, müssen Sie die EnEV beachten. Der schlechteste U-Wert, den die EnEV für neue Fenster an der Fassade zulässt, liegt bei 1,3. Sie sollten ihn deutlich unterbieten. Hier passen Design und Wärmedämmung zusammen. Profilansicht eines Energiesparfensters aus Holz. Das sollen neue Fenster und Türen leisten Die Erneuerung der Fenster wird vom Bund gefördert im KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“. Siehe S. 52. Die von der EnEV geforderten U-Werte sollten Sie in die Ausschreibung der Fensterarbeiten aufnehmen. • Bau- und Möbeltischlerei • Reparaturarbeiten (Möbel, Fenster, Türen) • Maßanfertigungen (Fenster, Türen) • Innenausbau (Trockenbau, Dachausbau, Wandverkleidungen, Fußbodenerneuerung) • Möbelbau nach Ihren Wünschen Tischlerei Minnemann Schmidtkuhlsweg 3 · 27607 Langen Tel. (04743) 27 403 · Fax (04743) 91 21 28 E-Mail: [email protected] www.tischlerei-minnemann.de - 96 - 1. Wärmedämmung: Energie sparen Die neuen Bauteile müssen die EnEV erfüllen und bei möglichst gutem Preis-Leistungs-Verhältnis hohe U-Werte (Ug) erzielen, um den Wärmedurchgang zu minimieren. 2. Schallschutz: Lärm fernhalten Wichtigste Maßeinheit für den Schallschutz ist das Schalldämmmaß Rw: in Dezibel (dB). Gute Schallschutz-Fenster erzielen 40 und mehr dB. Hilfreich sind die DIN-Normen 4109 und 52210 sowie die Einordnung in die Schallschutz-Klassen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI-Richlinie 2719). 3. Einbruchschutz: Einbrecher verhindern Nach DIN EN 1627 unterscheidet man Widerstandsklassen (RC) – früher WK – von Klasse RC 1 bis RC 6 (höchster Einbruchschutz). Erfragen Sie diese Werte beim Fenstertausch! 4. Sicherheitsglas: Glasbruch/Verletzungen vermeiden Sicherheitsgläser verhindern Glasbruch und schützen vor Verletzungen. Zunehmend wird statt Drahtglas und Einscheiben-Sicherheitsglas das Verbund-Sicherheitsglas (VSG) verwendet. Die DIN 52290 klassifiziert die „Widerstandsfähigkeit“ von Stufe A bis D. 5. Sonnenschutz: Sommerhitze minimieren Kennzeichnend für den Sonnenschutz ist der Gesamtenergie-Durchlasswert (sog. g-Wert) Er gibt an, wie viel Wärmestrahlung der Sonne durch ein Fenster ins Gebäude dringt. Je kleiner der g-Wert, desto besser der sommerliche Wärmeschutz. Gute Werte liegen bei 0,15 bis 0,20, schlechte Sonnenschutzwerte ab 0,80. - 97 - 8 Die Gebäudetechnik erneuern Die Gebäudetechnik erneuern Technik steuert die zentralen Funktionen Die Gebäudetechnik ist – nach der Hausdämmung – der zweite große Bereich für Investitionen in neue energetische Standards im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende. Hier geht es in erster Linie um die Stromversorgung, den Ersatz oder die Umrüstung der Heizungsanlage, die Erwärmung des Brauchwassers un die Lüftungstechnik. Die „Alternativen“ sind im Kommen Bei der Stromerzeugung und den Heizungssystemen liegt der Schwerpunkt im Folgenden auf Lösungen, die regenerative Energiequellen nutzen. Sie lassen sogar Insellösungen zu – die Selbstversorgung mit Energie, die Energieautarkie. Ein Beispiel dafür ist der selbst erzeugte und verbrauchte Strom aus Photovoltaik. Und wer selbst keinen Solarstrom erzeugt, kann trotzdem Klimaschutz betreiben. Er kann seine Umweltbilanz mit Öko-Strom oder Natur-Strom vom Energieversorger fördern. Eine naturnahe Alternative sind auch Beteiligungen an Bürgersolarkraftwerken. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung und den Energieversorgern. Kontrollierte Lüftung und Klimatechnik Ein Aspekt, der für Modernisierer immer mehr Bedeutung gewinnt, ist die Lüftungs- und Klimatechnik. Denn besonders nach hocheffizienten Dämmmaßnahmen der Gebäudehülle ist die „natürliche“ Lüftung durch undichte Stellen an Fenstern, Außentüren oder den Dachbereichen in der Regel stark eingeschränkt. Zum anderen ist die im Gebäude enthaltene Luft ein erwünschter Energieträger, deren wertvolle Fracht nicht ungenutzt und unkont- 98 - Die Haustechnik ist immer Sache des Fachbetriebes. rolliert entweichen sollte. Die zentrale Steuerung der kompletten Haustechnik ist längst per Mausklick, Smartphone oder Handy möglich. Zur Beteiligung an Bürgersolaranlagen siehe: www.solardachboerse-nordwest.de www.solarinitiative.de www.nebc.de Große Produktvielfalt der Hersteller Pelletheizungen, Wärmepumpen oder Hybridlösungen, die das Heizungssystem mit der Warmwasserbereitung aus Photothermie kombinieren: Neben den Klassikern gibt es viele interessante Lösungen. Wer investieren möchte, sieht sich einer riesigen Auswahl an Techniken, Herstellern, Modellen und Lösungspartnern gegenüber. - 99 - Wir empfehlen vor der Auftragsvergabe einer Photovoltaikanlage den Markt zu sichten, Beratungsstellen aufzusuchen und einen erfahrenen Projektlotsen (Haustechniker, Energieberater, Fachingenieur) zu engagieren. Die Stromversorgung Mit Photovoltaik Strom produzieren Gründe für den Einstieg in Photovoltaik 1. Ausgereifte, effiziente Technik 2. Steigende Leistungswerte, fallende Anlagenpreise 3. Unabhängigkeit von den Stromgiganten 4. Sehr gute Umwelt- und Ökobilanz 5. Attraktive Rendite: höher als übliche Geldanlagen 6. Technik kompatibel mit neuen Einsatzgebieten (E-Mobil, Speicherlösungen etc.) 7. Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region Sonnenschein + Fachmann = Gewinn Für viele Eigenheimbesitzer ist die Installation einer Photovoltaikanlage eine lohnende Investition. Die Sonne auf dem Dach anzapfen Endlich energieautark sein! Die Photovoltaik macht es zumindest beim Strom längst möglich. Außerdem rechnet sich die neue Freiheit für viele Investoren – trotz rückläufiger Einspeisevergütung. Alle Details zu Photovoltaik-Anlagen unter www.erneuerbare-energien.de, Rubrik „Gesetze/Verordnungen“. Die aktuell gültigen Vergütungssätze stehen (für 3 Monate gültig) unter www.bundesnetzagentur.de Fakten der neuen Einspeisevergütung Für Solaranlagen, die seit dem 1. April 2012 in Betrieb gehen, hat der Gesetzgeber die Förderbremse gezogen. Der Energieversorger zahlt laut Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) für Anlagen bis 10 kWp installierter Nennleistung (die relevante Größe für Ein- oder 2-Familien-Häuser) rund 20 Prozent weniger für den ins Netz eingespeisten selbstproduzierten Strom. Zudem wird nicht mehr die volle Höhe des eingespeisten Stroms vergütet. Und für selbst verbrauchten Strom entfällt die Vergütung nach der neuen Gesetzeslage. Bei vielen Anhängern der Solarenergie hat diese neue Entwicklung die Investitionsfreude mittlerweile deutlich gedämpft. Zur neuen Einspeisevergütung siehe: www.test.de und www.prognos.de Wie gelingt der Einstieg in die Photovoltaik? Den Blitzberechnungen und Sofort-Kontakten per Internet sollten Sie besser widerstehen. Bei diesem langfristigen Investment zählen Beratungskompetenz, Erfahrung und Fachwissen. Denn es gibt viele Planungsparameter und Technikkomponenten, die genau auf Ihre Bedürfnisse und Verhältnisse vor Ort abgestimmt werden müssen. Wenn Ihr Dach nach Süden (S-W bis S-O) ausgerichtet ist, die Neigung zwischen 15° und 60° liegt (optimal: 30°), möglichst wenig Schattenwurf, aber viel Dachfläche vorhanden ist, haben Sie bereits wichtige Hürden genommen. Abweichungen von den idealen Voraussetzungen können Sie leicht durch größere Kollektorflächen oder leistungsfähigere Komponenten ausgleichen. Die Solarkollektoren werden fachgerecht installiert. Die Lebensdauer einer Anlage liegt etwa zwischen 20 und 40 Jahren. Viele Hersteller garantieren Einsatzzeiten von 20 und mehr Jahren. Fragen Sie danach! In Planungsphase Weichen stellen Der Zeithorizont der Investition passt zur Einspeisevergütung. Denn diese wird vom Staat auf 20 Jahre garantiert. Sie wird – zeitlich gestaffelt – ab der Inbetriebnahme schrittweise gesenkt. Daher ist eine detaillierte Planung, Betreuung und Amortisationsrechnung des Fachbetriebes unverzichtbar. Die folgenden Faktoren müssen vom Planer und Berater in ein schlüssiges Gesamtkonzept überführt werden. Wer selbst verbraucht, gewinnt Doch wer nachrechnet, sieht viel Licht im Dunkel. Denn die Strompreise steigen, und je höher sie klettern, desto mehr rentiert sich der Eigenverbrauch der erzeugten Energie. Und je höher der Eigenverbrauch liegt, desto rentabler wird das Photovoltaik-Investment. Die Stiftung Warentest liefert hierzu einen Renditenvergleich (alt/neu), das Prognos-Institut eine vertiefende Marktforschungsstudie. - 100 - Berechnungsbeispiel für die Anlagengröße Richtwert: 2.500 kWh Stromverbrauch / Jahr (2 Personen) 1 kWh = 1 kWpeak = 1.000 Watt Notwendige Anlagenleistung: 2,5 kWpeak Nennleistung Richtwert: Pro kWpeak sind 10 m² Fläche nötig Ergebnis: 25 m² Kollektorfläche nötig für Selbstversorgung - 101 - Mit Photovoltaik Strom produzieren Mit Photovoltaik Strom produzieren Die zentralen Einflussgrößen Ihrer Investition 1. Anteil des Eigenverbrauchs: Optimal sind 40 Prozent und mehr. 2. Anlagenkosten: Komponenten, Anschlusskosten, Montage, Wartung, Versicherung, Zellalterung (Degradation), Steueraspekte: Kosten/Erträge 3. Form der Finanzierung: Eigenanteil, Fremdfinanzierung 4. Bedingungen vor Ort: Dachneigung, Dachfläche, Ausrichtung, Beschattung, Sonnenstunden 5. Höhe des Strompreises, Tendenzen, langfristige Prognosen 6. Innovationen und Trends: z.B. Auftanken von E-Mobilen per Solar-Dach Module müssen optimal kooperieren Die Photovoltaikanlage besteht im Wesentlichen aus fünf Modulen und dem sie verbindenden Leitungsnetz: Das Montagesystem (1) fixiert und sichert die Solarmodule auf dem Dach. Die Solarkollektoren (2) wandeln das Sonnenlicht in Gleichstrom um. Der DC-Frei- schalter (3) koppelt den Wechselrichter von den Solarmodulen ab (bei Störungen, Wartungen). Der Wechselrichter (4) wandelt den Gleichstrom in netzfähigen Wechselstrom um. Und der Einspeisezähler (5) misst die Strommenge, die ins Netz eingeführt wird. Das ist wichtig für Ihre Abrechnung mit dem Netzbetreiber. ·· Elektrotechnik Elektrotechnik & & Elektromaschinenbau Elektromaschinenbau seit seit 1928 1928 ·· Planung, Planung, Installation, Installation, Wartung, Wartung, Reparatur Reparatur und und Reinigung Reinigung von von PV PV -- Anlagen Anlagen ·· Leistungsanalysen Leistungsanalysen für für korrekte korrekte Speicherdimensionierung Speicherdimensionierung ·· Sachverständiger Sachverständiger für für PV PV und und Elektrotechnik Elektrotechnik www.wiebach.de · Tel. 04 71/2 14 03 - 102 - Auf-Dach-Montage eines Photovoltaik-Moduls. Integration des Kollektors ins Dachprofil (In-Dach) Fachmann regelt Technikdetails Gute Partner mit Rundum-Service Der Gesamtwirkungsgrad ist die entscheidende Leistungsgröße: Sie hängt vor allem von zwei Komponenten ab: den Solarzellen und dem Wechselrichter. Dieser ist der „Schwerstarbeiter“ der Anlage und sollte länger als ein Jahrzehnt durchhalten. All dies ist Sache des qualifizierten Fachbetriebes vor Ort, der von der Planung über die Montage bis zur Wartung die Anlage betreuen sollte. Engagierte Anbieter weisen Sie nicht nur auf Rechtsfragen und Steueraspekte hin. Schließlich werden Sie zum Unternehmer, versteuern Erträge und Aufwendungen. Beide Elemente sollte ein erfahrener Fachbetrieb abstimmen. Meist sind die mono- oder polykristallinen Siliziumzellen wegen ihrer höheren Ausbeute pro Quadratmeter Kollektorfläche erste Wahl. Dünnschichtmodule sind günstiger, können in beliebigen Größen hergestellt werden, sind aber weniger effizient. Sie passen für große Kollektorflächen. Die Auswahl des Montagesystems sollten Sie dem Fachbetrieb überlassen: Er trifft die Entscheidung für die Installation der Module. Man unterscheidet 3 verschiedene Montagesysteme: Auf-Dach, In-Dach (siehe Fotos oben) sowie die Aufständerung (z.B. bei Flachdächern). Sie melden auch die Anlage beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur an und nennen Ihnen die Förderprogramme und Finanzierungsalternativen. Was oft vergessen wird: Photovoltaikanlagen sind zwar fast wartungsfrei. Sie sollten jedoch, damit sie effizient arbeiten, alle 5 bis 7 Jahre gereinigt werden. - 103 - Die Montage von Dachanlagen lässt sich kostengünstig mit ohnehin anstehenden Dachsanierungen, Neueindeckungen oder dem Einsetzen von Dachfenstern verbinden. Zur Finanzierung siehe S. 52 - 61 Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlage mit Zukunft wählen Es gibt kein Alleskönner-Schnäppchen Die neue Heizungsanlage sollte „zukunftssicher“ sein. Denn die Entscheidung gilt für eine Nutzungsdauer von 15 bis 25 Jahren. Nicht nur umweltschonende, schadstoffarme Geräte sind künftig im Vorteil wegen verschärfter Umweltauflagen des Gesetzgebers. Auch Systeme ohne fossile Brennstoffe sollten Sie erwägen. Ein zentrales Kriterium bei der Entscheidung sind die Energiepreise. Neue Gasheizungen gibt es schon für 6.000 bis 8.000 Euro. Wärmepumpen kosten, je nach System, oft mehr als Doppelte. Doch entscheidend ist nicht alleine der Anschaffungspreis. Zentral ist die langfristige Rechnung über die gesamte Laufzeit der Anlage: 15 bis 25 Jahre. Hier liegen die Lösungen dann doch wieder recht dicht beieinander – wenn sich die Preise für Strom und Erdgas so weiterentwickeln wie bisher. Und wenn auch die übrigen Einflussfaktoren (Technikinnovationen, Gesetze, Nachfrage etc.) ähnlich ausgeprägt bleiben. Wie entwickeln sich Energiepreise? Neben der Dämmung ist die Heizungstechnik und Warmwasserversorgung ein zentraler Gesichtspunkt und Baustein bei der Modernisierung und Sanierung. Beide können den Klimaschutz entscheidend voranbringen. Wann soll/muss man investieren? X Heizung ist älter als 15 bis 20 Jahre (veraltete Technik) Nachrüstung von Komponenten (Brenner etc.) rechnet sich nicht Die Verbraucherzentrale NRW hat die Kosten von sieben konventionellen und alternativen Energieträgern (Öl, Gas, Holpellets etc.) grafisch aufbereitet. Das Zeitfenster reicht von 1995 bis 2025. Die Prognose ist die statistische Fortschreibung der bisherigen Entwicklung. Die Berechnungsgrundlagen werden nachvollziehbar erklärt. Wir meinen: Dies ist sinnvolle Hilfestellung für Vergleiche unter den Energie-Angeboten und ein guter Anlass für weitere Recherchen, Fragen und Entscheidungen. Die Grundregel lautet: Möglichst erst dämmen, dann in die Technik investieren. Denn umfassende Dämmsysteme haben generell höhere Einsparpotenziale als die Installation neuer Heizungsanlagen. Heizungsanlagen sollten an die neue Wärmeschutzhülle angepasst werden. Oft ist es sinnvoll, schon vor der ersten großen Reparatur oder dem Systemausfall in eine neue Heizung zu investieren. Auch der Heizungsschnelltest des Bremer Energie-Konsens hilft weiter: www.energiekonsens.de Hohe Energiekosten trotz ausgeschöpften Sparverhaltens Abgastemperaturen liegen über 200 Grad Umstellung auf anderen Energieträger ist geplant (Öl auf Gas etc.) Abgasverlustgrenzen werden nicht eingehalten (Handlungspflicht!) (Grenzwerte: siehe Protokoll des Schornsteinfegers!) Hauskauf mit alter Anlage (vor 1.11.1978 eingebaut) Handlungspflicht: Siehe die Fristen in der EnEV - 104 - Ölheizungsanlagen Gasheizungsanlagen (Erd- und Flüssiggas) Wärmepumpen (Luft, Sole, Erdwärme) Solarthermie Hybrid-Heizungsanlagen Mikro-Kraftwärme-Kopplungsanlagen Energieprognose unter: www.vz-nrw.de Größere, teure Reparaturen stehen an Nicht erst beim Ausfall investieren Die wichtigsten Heizungssysteme i - 105 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Die Wahl der neuen Heizungsanlage Der Markt an Heizungsherstellern, Modellen und Installationsbetrieben ist für Laien so komplex wie unüberschaubar und frustrierend. Wir möchten Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung daher mit einigen Praxistipps unterstützen. Erst informieren – dann beauftragen Die folgenden 15 Fragen sollen Ihnen bei der Auswahl Ihrer Heizungsanlage helfen. Wer sich vorher aus unabhängigen Quellen, auf Verbrauchermessen, in der Fachliteratur und in unabhängigen Beratungsstellen informiert, hat genügend Vorwissen und eine gute Grundlage für qualifizierte Gespräche mit Handwerkern und Spezialisten. Fachmann hinzuziehen als Projektlotse Bei komplexeren Entscheidungen ist die Beauftragung eines Haustechnik-Ingenieurs sinnvoll. Beispiel: Sie haben gerade die Fassade und das Dach gedämmt und neue Fenster eingesetzt. Das senkt den Wärmebedarf und verändert das Wohnklima. Hier hilft der Fachmann, die neue Heizungsanlage richtig zu dimensionieren und in den neuen Wärmehaushalt einzupassen. Er erstellt dann die Wärmebedarfsrechnung als Basis für weitere Investitionsentscheidungen. Ähnlich wie der Energieberater beim Dämmen oder der Architekt beim An- oder Umbauen, arbeitet er als Projektlotse. Er berät unabhängig, hat den Marktüberblick und refinanziert sein Honorar oft schon nach kurzer Zeit. Alle Heizungselemente optimieren Erst wenn alle Baugruppen und Bauteile wie Heizkessel, Brenner, Heizungsumwälzpumpe und die zentrale Steuerung optimal aufeinander abgestimmt sind und reibungslos funktionieren, wird der bestmögliche Nutzungsgrad erreicht. Neben der Technik entscheiden jedoch auch die Bewohner über die Heizkosten und Laufzeit der Anlage. Hier spielen Faktoren wie richtige Programmierung, Feineinstellung, regelmäßige Wartung oder der hydraulische Abgleich eine wichtige Rolle. Hierzu mehr auf S. 127 großzügig gewählt und mit ordentlichen Reserven versehen. Heute können die Anlagen exakter ausgelegt werden. Die modernen Brennwertanlagen passen die Leistung genau an den Bedarf an. Ist das Gerät, etwa nach einer Fassadendämmung oder dem Einsetzen neuer Fenster zu leistungsstark geraten, bleibt der Wirkungsgrad dennoch im grünen Bereich. Die Effizienz kann unter Teillastbetrieb sogar zunehmen. Eine „Reserve“, etwa für einen höheren Wärmebedarf nach dem Ausbau des Dachgeschosses oder Kellers sowie der Aufstockung oder dem Anbau, ist also durchaus sinnvoll. Wieviel Leistung ist sinnvoll? Reichen 8 kW Leistung, oder sind weitere 5 kW als Puffer sinnvoll? Die Leistung der Heizungsanlage wurde vor Jahrzehnten oft sehr Bei Modernisierungen werden viele neue Heizungsanlagen aus verschiedenen Programmen (Bund, Land, Energieversorger etc.) gefördert. Siehe hierzu S. 52 - 58. 15 Leitfragen zur Wahl des Heizungssystems X Wie entwickel(te)n sich die Energiepreise? Kann ich die jetzige Anlage günstig aufrüsten? Kenne ich den Heizungsmarkt – Produkte und Anbieter? Habe ich einen Fachmann als „Lotsen“ engagiert? Welche Anlage bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Wie wichtig ist mir der Umweltschutz? www.manitzky.de · [email protected] Hat mein Favorit genug Puffer für Gesetzverschärfungen? Wofür gibt es Förderprogramme, finanzielle Anreize? Welches Budget habe ich zur Verfügung? Will ich meine Immobilie selbst nutzen oder verkaufen? Welche Räume kann ich für die Heizung nutzen (Keller, Dach)? Welche Prioritäten habe ich: Kosten, Selbstversorger? Kann ich die neue Anlage mit alternativen Systemen kombinieren? Sind kostengünstige Erweiterungen möglich? Habe ich bevorzugte Zugänge zu Energieträgern? (Beispiel: Waldbesitzer, Rahmenvertrag für Gas / Strom) - 106 - - 107 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Die Leistung der neuen Heizungsanlage Ihr Fachbetrieb vor Ort berät Sie bei der Auswahl der Heizungsanlage und der optimalen Leistungswerte. Wichtige Fachbegriffe zur Auswahl der Heizungsanlage BRENNWERT: Die gesamte freiwerdende und nutzbare Energie eines Brennstoffs bei vollständiger Verbrennung. Darin ist die freigesetzte, im Wasserdampf gespeicherte Energie enthalten. Die sogenannte Brennwert-Technik gewinnt diese Energie aus den entweichenden Heizgasen weitgehend zurück. HEIZWERT: Die bei einer Verbrennung maximal nutzbare Wärmemenge ohne die nutzbare Wärmemenge aus den Heizgasen / der Kondensationswärme. Die älteren Heizungssysteme können meist nur den Heizwert des Brennstoffs ausnutzen; mit den sehr heißen Heizgasen entweicht wertvolle Wärmeenergie. Heizen gestern und heute: Wer solche „Oldies“ austauscht, kann fast nur gewinnen. Heizungsanlagen liefern Wärme für die Raumheizung und übernehmen die Warmwasserbereitung. Diese zentralen Systeme auf der Basis von Öl, Gas, Holzpellets oder Umweltwärme sind meist im Keller, manchmal auch unter dem Dach installiert. Wichtige Begriffe im Überblick Jeder Brennstoff (Energieträger) wird in unterschiedlichen Maßeinheiten gemessen: bei Gas in Kubikmeter, bei Öl in Liter, bei Holzpellets in Kilogramm. Und: Jeder Energieträger „enthält“ eine unterschiedliche „Energiedichte“ und „Energiemenge“ je Maßeinheit. Von diesem Energiegehalt nutzen moderne Heiz- systeme bis über 98 Prozent aus und wandeln sie in Wärme um. Entscheidend ist also der nutzbare Anteil der gespeicherten Energie. Und dafür gibt es einen Vergleichswert: kWh (Kilowattstunden) je Maßeinheit. Der nutzbare Energiegehalt beträgt beim Heizöl etwa 12,6 kWh/kg, beim Erdgas zwischen 9,8 und 11,5 kWh/m³ und bei Holzpellets etwa 5 kWh/kg. Diese Maßeinheit (meist kurz kW) liegt auch der Energiepreisprognose der Verbraucherzentrale in NRW zugrunde. - 108 - Zur bisherigen Preisentwicklung und Prognose der verschiedenen Energieträger siehe www.vz-nrw.de WIRKUNGSGRAD: Beschreibt in Prozent, wie viel der im Energieträger enthaltenen Energiemenge zu einem bestimmten Betriebszeitpunkt tatsächlich für die Heizung und Warmwasserbereitung genutzt wird. NUTZUNGSGRAD: Prozentwert, der den Grad der Brennstoffausnutzung über einen definierten Zeitraum angibt. Interessant für Modernisierer sind die Norm-Nutzungsgrade der Hersteller. Sie wurden unter Prüfungsbedingungen in Testzentren ermittelt. LEISTUNGSDATEN: Die Hersteller geben die Leistung ihrer Anlagen in kW an. Üblich sind für Einfamilienhäuser Leistungsdaten von 8 bis 15 kW. Beispiel: 15 kW. Dies bedeutet, dass die Anlage bei Maximallast bis zu 15 kW Wärmeenergie pro Stunde zur Verfügung stellen kann. Die Leistung der Heizanlage wird immer auf die Heizlast (ebenfalls in kW) des Gebäudes abgestimmt. Die Heizlast hängt von der beheizten Gebäudefläche, der Dämmung, der persönlichen Wohlfühl-Temerpatur, dem Warmwasserverbrauch und weiteren Faktoren ab. BERECHNUNG DER HEIZLAST: BEISPIEL 28.000 kWh Heizwärmebedarf einer Familie pro Jahr für Heizung und Warmwasserbereitung bei 2.200 Vollbenutzungsstunden pro Jahr. Heizlast-Berechnung: 28.000 kWh : 2.200 h = 12,72 kW Heizlast (pro Stunde). Der Heizkessel muss mit seinen Leistungsdaten also so ausgewählt werden, dass er diese Heizlast erfüllen kann. - 109 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik 1. Im Blick: Gas- und Ölheizanlagen Bequem neu gegen alt tauschen Viele Modernisierer ersetzen einfach die Altanlage gegen das neue Modell: Denn die aktuelle Gerätegeneration holt aus dem Energieträger leicht 10 bis 20 Prozent mehr Wärmeenergie heraus als veraltete Vorgänger – je nach Alter und Modell. Die neue Anlage lässt sich dann meist gut in das Heizsystem einpassen, zentrale Komponenten können oft bestehen bleiben. Die Funktionsweise beider Heizungssysteme ist weitgehend vergleichbar, weshalb wir sie hier zusammen darstellen. schen 35 und 75 Grad Celsius. Das verringert die Energieverluste an milden Tagen erheblich. Doch diese Technik hat auch Nachteile: Rund 11 Prozent der Wärmemenge, die erzeugt wird, entweichen ungenutzt durch den Schornstein. Dieser Anteil geht in Form von heißem Wasserdampf verloren. Die nebenstehende Tabelle nennt die wichtigsten Leistungsdaten der Niedertemperaturtechnik. Die Niedertemperaturtechnik Nutzbare Wärmemenge: 89 % Brennwert: 111 % Heizwert: 100 % Wärmemenge im Abgas: + 11 % Abgasverluste: – 11 % (Quelle: Bremer Energie-Konsens)n Effiziente Brennwertheizung durch hydraulischen Abgleich Zuerst im Blick: der Heizkessel Modernes Gas-Brennwertgerät mit untenliegendem Warmwasserspeicher und aufgesetzter Regeleinheit. Heizungsanlagen auf der Basis von Öl oder Gas stehen noch immer ganz vorne auf den Verkaufslisten der Hersteller und Fachbetriebe. Sie sind die Klassiker im Programm: Die Investitionen sind mit ca. 6.000 bis 8.000 Euro für eine durchschnittliche Anlage überschaubar. Das zentrale Element, das die meisten Modernisier zuerst im Blick haben, ist die Art des Heizkessels. Dann folgen die übrigen Baugruppen wie Brenner und zentrale Regelungseinheit. Es gibt im Wesentlichen zwei Bautypen, die den Markt beherrschen: Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel. 2. Wahl: der Niedertemperaturkessel Fast jeder zweite verkaufte Heizkessel zählt nach Angaben der Hersteller und Fachbetriebe noch zu dieser Bauart. Dank technischer Weiterentwicklung ist dieser Gerätetyp zwar effizienter als seine Vorgängermodelle. Er erreicht jedoch nur Nutzungsgrade, die etwa 90 Prozent des heute technisch möglichen darstellen. ©co2online gGmbH Stand 2012 www.meine-heizung.de Was ist Niedertemperaturtechnik? Dieser Heizungstyp arbeitet – stark vereinfacht gesagt – folgendermaßen: Der Brenner erzeugt durch Verbrennen von Öl oder Gas die Wärmeenergie. Diese wird im Feuerraum des Kessels an das Heizungswasser als Medium übertragen. Je nach warmem oder kaltem Wetter erzeugt sie Kesseltemperaturen zwi- 110 - - 111 - Grafik:Deutscher Infografikdienst Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik die Brennwerttechnik wird, je nach Witterung, über die Umgebungstemperatur per Messfühler gesteuert. Das schreibt heute bereits die Energieeinsparverordnung EnEV vor. Die Kesseltemperaturen bewegen sich dann ungefähr zwischen 45 und 70 Grad Celsius. 109 Prozent: Wie geht das? Platzsparend und unauffällig: Gas-Wandheizkessel Maß aller Dinge: Brennwertanlagen Marktführer sind heue eindeutig die Brennwertgeräte. Sie nutzen die im Brennstoff enthaltene Wärmeenergie fast vollständig aus und sparen gegenüber der Niedrigtemperaturtechnik rund 10 Prozent Energiekosten ein. Hintergrund: Wenn Öl, Gas oder andere Energieträger verbrannt werden, entstehen Wasserdampf, CO2, Stickoxide und weitere Abgase, die in der Regel durch den Schornstein in die Luft entweichen. Wer sich für Gas- oder Ölheizungen entscheidet, sollte immer die Brennwerttechnik wählen. Brennwertgeräte erreichen Norm-Nutzungsgrade zwischen 105 und 109 Prozent. Grund ist einfach die Berechnungsbasis: der Heizwert wird als Berechnungsbasis mit 100 % angesetzt (siehe oben). Konventionelle Heizkessel können nur den Heizwert nutzen und erreichen hier Nutzungsgrade von bis zu 95 Prozent. Für Brennwertgeräte ist dieser Heizwert eine veraltete Größe, dessen 100 Prozent sie ja locker übertreffen – dank zusätzlicher Wärmerückgewinnung aus dem energiereichen Wasserdampf. Fragen Sie dennoch immer nach dem Norm-Nutzungsgrad der Anlage. Er ist die eingeführte und aussagekräftige Größe. Auf dieser – wenn auch veralteten – Basis lassen sich die Leistungen (noch immer) am besten vergleichen. Für eine individuelle Beratung stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung. Der Einbau von Heizungen mit Brennwerttechnik wird im Rahmen von Modernisierungen gefördert. Siehe S. 52 -58 So funktioniert Brennwert Das Hauptargument für Brennwertanlagen: Brennwerttechnik gewinnt die im Wasserdampf enthaltene Energie weitgehend zurück. Zentrale Bausteine der Anlagen sind die Hochleistungs-Wärmetauscher: Der Wärmetauscher kühlt die Abgase herunter, bevor sie durch den Schornstein entweichen. Der Wasserdampf kondensiert, die in ihm enthaltene Kondensationswärme wird dadurch freigesetzt und kommt dem Heizsystem zusätzlich zugute. Das ist Recycling pur: Was an Energie für die Verdampfung verloren ging, wird durch Kondensation zurückgewonnen. Auch 401_501_Bremen 27.09.13 13:49 1 weniger Erdgas oder Öl im Vergleich zu alten Heizungsanlagen. Moderne Brennwertgeräte verbrauchen bis zuSeite 40 Prozent Was Brennwerttechnik leistet Nutzbare Wärmemenge: 105 % Brennwert: 111 % Heizwert: 100 % Wärmemenge im Abgas: nahe 0 % Abgasverluste: – 5 % Sonstige Verluste: – 1 % - 112 - (Quelle: Bremer Energie-Konsens) Sonnenenergie nutzen! Gas sparen! Weishaupt Solartechnik für Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung • Für Aufdach-, Indach-, und Flachdachmontage • Komplette Systemtechnik für Effizienz und Komfort • Patentierte Entwässerungsebene für trockene, beschlagfreie Kollektoren Jetzt informieren! 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Minuspunkt ist die höhere Umweltbelastung bei der Verbrennung. Die Hersteller arbeiten verstärkt an effektiven Filtersystemen und einer „saubereren“ Verbrennung, um dieses Manko abzustellen. Sichtbares Zeichen: Immer mehr Geräte werden mit dem Blauen Engel als Umwelt-Gütezeichen ausgezeichnet und beworben. Energiepreise sind moderat und stabil Auch die Brennstoffkosten sprechen für Holzpellets. Nach dem Preissprung aufgrund boomender Nachfrage vor einigen Jahren haben sich die Brennstoffkosten weitgehend stabil entwickelt – anders als Heizöl und Erdgas. Ein aktueller Vergleich: Im September 2013 kostete eine Tonne Holzpellets in Deutschland etwa 278 Euro. Berücksichtigt man den unterschiedlichen Heizwert, dann entspricht dies einem Ergas- oder Heizölpreis von etwa 55-60 Cent je Liter oder Kubikmeter. Hohe Qualität des Brennstoffs Holzpellets erfüllen – ebenso wie Gas und Öl – hohe Qualitätsstandards. Die kleinen Energiepakete sind genormt: In Deutschland gelten die DIN 51731 und das DINplus-Zeichen. Sie regeln Parameter wie Rohdichte, Wassergehalt und den Anteil an zulässigen Verunreinigungen. Zertifizierte Qualitäten haben daher eine Restfeuchte von 8 bis 10 Prozent und Aktuelle Preise unter www.holzpellets.de oder www.depv.de (Dt. Energieholz- und Pelletverband e.V.) Holzpellets werden aus Restholz hergestellt. Heizen mit Holzpellets hat Zukunft: Das sagen Fachleute und Investoren. Die Boomphase mit Terminproblemen bei Herstellern und Installateuren und Lieferproblemen bei den Holzpellets scheint einer stabilen, kontinuierlichen Nachfrage Platz zu machen. Das Interesse an diesem alternativen Heizkonzept ist nach wie vor hoch. Holzpelletanlagen werden oft als Hybridsystem mit Solarthermie kombiniert. Der Marktanteil an den Heizungssystemen lag 2011 bei 5,6 Prozent (AG Energiebilanzen) und steigt weiter kontinuierlich an. Dafür spricht auch das neue Umweltbewusstsein, das im Klimaschutz und in der Energiewende seine Leitbegriffe gefunden hat. Die Skeptiker, die dem alternativen Konzept ein ewiges Nischendasein vorausgesagt hatten, müssen ihre Meinung längst modifizieren. Dafür sprechen – neben einigen Nachteilen – auch gewichtige Argumente. Aus Holzabfall Wärme gewinnen Die kleinen Presslinge aus winzigen Säge- und Hobelspänen stammen überwiegend aus der holzverarbeitenden Industrie und liegen voll im Trend. Sie sind meist 20 bis 40 mm lang, 6 bis 8 mm dick und weitgehend frei von Zusatzstoffen und chemischen Bindemitteln. Die Holzspäne werden unter hohem Druck zu dichtem Energiegranulat gepresst. Für Nachschub ist gesorgt, denn das hochwertige Abfallprodukt stammt meist aus heimischer Produktion – mit einem dichten Händlernetz und relativ kurzen Transportwegen. Die Pellets werden oft lose angeliefert, ähnlich wie das Heizöl. Für Kleinfeuerungsanlagen oder Pelletöfen wird die Ware auch abgepackt in Säcken zugestellt. Pellets als klimaneutrale Alternative Die Winzlinge bestehen aus dem heimischen, nachwachsenden Energieträger Holz mit neutraler CO2-Bilanz. Sie setzen genau so viel Kohlendioxid frei, wie der Baum beim Wachstum - 114 - Holzpelletheizung Holzpelletheizung Holzpellets aus Sägemehl, 2 - 5 cm lang, 6 mm Durchmesser Warmwasser Heizung Lagerraum Holzpelletkessel 4 1 2 3 11 Holzpellets werden einmal jährlich mit einem Tankwagen geliefert. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus verbraucht ca. 4,5 Tonnen Holzpellets im Jahr. Dafür reicht bereits ein Lagerraum mit ca. 4,5 m2 Grundfläche. 22 Eine Förderschnecke oder ein Saugsystem transportiert die Holzpellets automatisch vom Lager zum Holzpelletkessel. 34 Nach der Verbrennung bleiben nur wenige Kilogramm Asche, die im normalen Hausmüll entsorgt werden kann. Kombispeicher 44 Wird der Holzpelletkessel mit einem Pufferspeicher gekoppelt, können Emissionen gesenkt und der Wirkungsgrad erhöht werden. www.unendlich-viel-energie.de - 115 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik 3. Im Trend: Heizen mit Holz Tonnen dürfen in Bremen/Niedersachsen im Heizungsraum ohne zusätzliche Auflagen gelagert werden. So steht es in der Feuerungsverordnung (FeuVO) vom 27. März 2008. Besondere Vorschriften für die Lagerung werden hier nicht festgelegt. Hersteller empfehlen je Kilowatt Heizlast (siehe oben) etwa 0,9-1,0 Kubikmeter Lagerraum für die Energieträger. Man kann Pellets im Vorratsbehälter aus Textilgewebe, im Silotank aus Kunststoff im Heizungsraum, in separaten Lagerräumen oder im Erdtank außerhalb des Heizungskellers lagern. Die Holzpellets werden dann mit einer Förderschnecke oder einem Saugfördersystem in die Brennkammer transportiert. Die Feuerstättenverordnung im Wortlaut: www.recht-niedersachsen.de Blick in das Innenleben eines modernen Pellet-Heizkessels. Pelletheizung hat Ausdauerqualitäten Überzeugende Verbrennungstechnik Trotz der vergleichsweise moderaten Pelletpreise rechnet sich eine Holzpellet-Anlage nicht automatisch schneller als die Gas- oder Ölvariante. Auch wenn dies von Herstellern und Anbietern immer wieder mit dem Blick auf die Brennstoffkosten behauptet wird. Denn die Erstinvestition ist mit 15.000 bis 20.000 Euro auch gut doppelt so hoch. Rechnet man die Gesamtkosten für die Anlage über den Nutzungszeitraum, dann sind Holzpellet-Heizungen unter Preisgesichtpunkten durchaus vergleichbar mit einer Gas- und Ölheizanlage. Die Pelletheizung punktet mit robuster Technik, zunehmendem Bedienungskomfort und bislang recht moderaten und konstanten Pelletpreisen. Holzpelletanlagen sind hocheffiziente Verbrennungsanlagen. Normnutzungsgrade von mehr als 85 Prozent sind möglich. Bei Öl- und Gasheizungen liegen die Werte um gut 10 Prozent höher. Selbst im Teillastbereich liefert die Pelletheizung noch sehr respektable Wirkungsgrade. Die Pellets verbrennen wegen der genormten Qualität und der ausgereiften Technik sauber und fast rückstandslos: Der Aschegehalt liegt bei weniger als 0,5 Prozent – eine komfortable Angelegenheit. Holzpellets brauchen viel Platz Wegen der geringeren Energiedichte brauchen die Presslinge relativ viel Platz. Bis zu 15 - 116 - Pelletheizungen können auch in Kombination mit Scheitholzverbrennung betrieben werden. Das kann für Waldbesitzer oder Eigentümer mit guten Kontakten und Zugängen zu Brennholzquellen interessant sein. Der Einbau von Heizungen mit Holzpellet-Heizungen kann im Rahmen von Modernisierungen gefördert werden. Siehe S. 52 - 58. Wohlfühl-Atmosphäre: Kaminöfen und Kamine sind wegen des behaglichen Wohnklimas so beliebt. Kaminöfen sind längst nicht nur Wärmespender für Nostalgiker oder Romantiker, die Gemütlichkeit und die angenehme Strahlungswärme schätzen. In Zeiten galoppierender Öl- und Gaspreise werden sie von einer wachsenden Anhängerschaft als alternative Heizungsanlage installiert, die günstige Bezugsquellen für Scheitholz erschließen kann. Kaminöfen meist als Zusatzheizung Die Ofenbauer haben sich auf die unterschiedlichen Kundensegmente eingestellt und bieten Bautypen vom einfachen Gussofen und Grundofen über Kamine, Kaminöfen und Kachelöfen bis zum Pelletmodul mit automatischer Brennstoffzufuhr. Fürs behagliche Wohnzimmer oder den Wintergarten reicht meist der Gussofen als zusätzliche Wärmequelle aus. Auch Speicheröfen aus Speckstein oder Schiefer sind auf dem Markt. Besonders in den Übergangszeiten ist sein Einsatz gefragt. Interessanter sind jedoch die Systeme, die vollwertige Heizungsanlagen ersetzen können. Sie sind als wassergeführte Kaminöfen (oder Kamine) konzipiert und können sogar mit der thermischen Solaranlage auf dem Dach kombiniert werden. Ihre Heizleistung reicht von etwa 3 kW/h bis zu 30 kW/h. Wärmetauscher liefert heißes Wasser Der Aufbau wassergeführter Bautypen ist einfach: Über dem Heizeinsatz des Ofens befindet sich ein Wasserspeicher, der durch Frischwasser gespeist wird. Dieser „Kessel“ ist mit Wasser gefüllt und mit Rohren an die Anlage zur Wasserbereitung angeschlossen. Der Heizeinsatz funktioniert als Wärmetauscher: Die erhitzten Abgase werden meist durch ihn hindurch geführt und erwärmen das Wasser, das zum Wärmeträger wird und in den Warmwasserkreislauf eingespeist wird. Man kann flexibel regeln, wie hoch der Anteil der Heizenergie ist, der für die Raumheizung oder die Warmwasserbereitung verwendet werden soll. Meist ist zusätzlich noch ein konventionelles Heizungssystem vorhanden. Dieses springt erst an, wenn der Vorrat im Wasserspeicher erschöpft ist. - 117 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Holzheizungen mit Solaroption Auch die Nachteile bedenken Wassergeführte Kaminöfen, die vollwertige Heizungsanlagen ersetzen, werden oft mit Pelletzufuhr konstruiert. Sie nutzen den Brennstoff effizient aus und sind weitgehend automatisiert. Mittlerweile sind auch Bautypen auf dem Markt, die den Wassertank auslagern und durch große Schichtenspeicher ersetzen. Die heißen Abgase werden dann durch einen Wärmetauscher geführt und auf das Medium Wasser übertragen. Dieses steht dann zur Raumheizung und als Brauchwasser zum Waschen und Duschen zur Verfügung. Die Speicher sind als Schichtenspeicher konstruiert, wenn zusätzlich noch eine thermische Solaranlage angeschlossen wird, welche die Sonnenenergie zur Wassererwärmung einspeist. Hersteller geben Wirkungsgrade von 90 Prozent und mehr für ihre Konstruktionen an. So interessant diese Lösungen klingen: Sie sind auch durch einige Nachteile erkauft. Die wassergeführten Kaminöfen sind bei Modernisierungen nur eingeschränkt oder teuer nachrüstbar. Sie erfordern viel Erfahrung und Know-how, um störungsfrei zu arbeiten. Und: Sie sind eine erhebliche Investition, die sich meist nur refinanziert, wenn man das Scheitholz günstig einkaufen kann oder über eigene Brennholzquellen verfügt. Etwas rentabler sind hier lediglich die Anlagen auf Holzpellet-Basis. Scheitholz und Holzpellets verbrennen zwar CO2-neutral. Doch die Abgase enthalten hohe Anteile an Schadstoffen. Obwohl die Hersteller engagiert an „umweltfreundlicheren“ Konstruktionen und Filtersystemen arbeiten, fällt die Umweltbilanz noch negativ aus. Gemauerte Kaminöfen können ein Blickfang sein und als Designelement das Ambiente entscheidend mitbestimmen. - 118 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik 4. Innovativ: Heizen mit Wärmepumpen Sole- oder Erdwärmepumpen sind ziemlich leise und können im Hausinneren installiert werden. Die Heizung und Warmwasserbereitung mit Wärmepumpen wird bei Modernisierungen immer attraktiver. Dafür sorgen nicht nur die steigenden Preise für Heizöl und Erdgas. Auch die Leistungswerte dieser Technik und das Know-how der installierenden Betriebe aus der Heizungs- und Elektro-Branche wachsen. Das macht die Wärmepumpe zu einer echten Alternative gegenüber konventionellen Heizungsanlagen. ne Umgebung gekühlt wird. Mit dem Unterschied, dass bei der Wärmepumpe die frei werdende Wärme ins Heizungssystem oder das Trinkwarmwasser eingespeist wird. Beim Kühlschrank entweicht sie ungenutzt als Abwärme. Der Wärmespeicher, der jeweils angezapft wird, ist die Feuchtigkeit: in der Luft, im Wasser und im Boden, der wie ein Schwamm Feuchtigkeit aufsaugt und bindet. Das Kühlschrank-Prinzip überzeugt Die Schattenseite dieser naturnahen Lösung: Der Verdichtermotor, der die gewonnene Wärme wie ein Kompressor auf ein höheres Temperaturniveau bringt, braucht reichlich Strom. Dieser muss leider teuer eingekauft werden, wenn er nicht per Photovoltaik selbst auf dem Dach erzeugt wird. Und: Die Wärmespeicher in der Luft oder im Boden liefern bei anhaltenden Tiefsttemperaturen bisweilen nicht genügend Wärmeenergie für wohlige Temperaturen. Hier muss dann oft ein eine konventionelle Heizung oder eine thermische Solaranlage einspringen Das Wirkungsprinzip ist so simpel wie effektiv: Die Wärmepumpe entzieht der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich per Erdsonden oder einem Röhrennetz Wärme und kühlt damit gleichzeitig das Erdreich. Vereinfacht gesagt: Die gewonnene Umweltwärme wird dann auf ein höheres Temperaturniveau gebracht, in die Heizkörper transportiert und ins Gebäude abgestrahlt. Dahinter steckt die Wirkungsweise des Kühlschrank-Prinzips: Das Heizungssystem wird erwärmt, weil sei- Die Schattenseiten beleuchten - 119 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik und den Heizstab-Einsatz an sehr kalten Tagen wird fällig. (bivalenter Betrieb). Diese Kombination zweier Betriebsarten wird oft in Altbauten umgesetzt, die energetisch nicht optimiert sind und hohe Energieverbrauchskennwerte haben. Alternativ kann eine elektrische Wärmepumpe eingesetzt werden, die an sehr kalten Tagen durch eine elektrische Widerstandsheizung (Heizstab) unterstützt wird. Man spricht dann von monoenergetischem Betrieb. Wärme, die aus der Erde kommt Wärmepumpe als Sololösung Die Wärmepumpe kann in gut gedämmten Gebäuden (siehe Tabelle S. 38) als einzige Wärmequelle für Heizwärme und die Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Dieser monovalente Betrieb wird durch Flächenheizungen (Fußboden, Wand) mit ihren niedrigen Vorlauftemperaturen um 25° bis 35° stark unterstützt. Ob sich ihr Haus für monovalenten Betrieb eignet, sollten Sie mit einem Fachmann besprechen. Leistungszahl und Jahresarbeitszahl Die Leistungszahl bringt die Effizienz der Wärmepumpe auf den Punkt: Sie bezeichnet das Verhältnis von eingesetzter Energie aus Strom zur erzielten Wärmeenergie (Heizleistung). Die meisten Leistungszahlen liegen zwischen 3 und 6. Sie sind ein guter Kennwert, um die Qualität der Aggregate verschiedener Luftwärmepumpe im unmittelbarer Hausnähe Bauart und Hersteller zu vergleichen. Aussagekräftiger ist jedoch die Jahresarbeitszahl: Sie betrachtet die Schwankungen von Umgebungstemperatur, Wärmebedarf und Anlagenleistung im Verlauf des gesamten Jahresverlaufs. Sie ist das Verhältnis von erzielter Heizenergie zur benötigten und eingekauften Energie aus Strom eines ganzen Jahres. Dieser Wert liegt, je nach Modell, Studie und Statistik, zwischen 2,3 und 4,5. Effiziente Wärmepumpen arbeiten im Bereich einer Jahresarbeitszahl ab 3 bis 3,5 aufwärts. 1. Flächenheizung vorhanden (Fußboden / Wand) für Erdsonden) 3. Kombination mit Gebäudedämmung 4. Kombi mit vorhandener Solaranlage (Solarthermie) 5. Großes Grundstück (Erdkollektoren) 6. Steigende Energiekosten für Öl / Erdgas Mit Sonden die Erdwärme anzapfen Die zweite Variante, das Erdreich als Wärmequelle zu nutzen, ist das Einbringen von Erdsonden in Tiefen von bis zu 50 Metern. Meist reichen 2 bis 3 Bohrungen aus, um den Energiebedarf eines Einfamilienhauses zu decken. So kann Erdwärme auch bei kleinen Grundstü- - 120 - cken genutzt werden, die keine ausreichende Fläche für Erdkollektoren bieten. Vor der Ausführung empfiehlt sich immer ein Bodengutachten, um die Kapazität des Wärmespeichers in der Tiefe zu bestimmen. Auf der Internetseite www.dvgw-cert.com finden Sie eine Übersicht zertifizierter Bohrunternehmen. Auch Grundwasser kann als Wärmespender genutzt werden. Denn bereits in einer Tiefe von 10 Metern hat es ganzjährig eine Temperatur von etwa 10 Grad. Für die Wasser/ Wasser-Wärmepumpe werden dann ein Förder- und ein Schluckbrunnen im Mindestabstand von etwa 10 Metern angelegt. Vor der Entscheidung sollte man immer eine Wasseranalyse in Auftrag geben. Hohe Investition – geringe Folgekosten Die Investitionen betragen etwa das Doppelte bis dreifache der Öl- und Gasbrennwerttechnik: Je nach System im Durchschnitt zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Sie amortisieren sich durch die sehr niedrigen Energieverbrauchskosten und zusätzliche Fördermittel. Denn nur der Stromanteil für den Kompressorbetrieb Funktionsschema einer Wärmepumpe mit Erdkollektorfeld, das dem Boden Wärme entzieht. Auch Grundwasser liefert Wärme Installieren Sie immer einen Wärmemengenzähler, damit Sie die tatsächliche Jahresarbeitszahl ermitteln können. Er ist sinnvoll, wenn Ihnen der Hersteller oder Installateur eine bestimmte Jahresarbeitszahl garantiert hat. Wann sich Wärmepumpen lohnen 2. Lehmiger Boden (starker Wärmespeicher Das Erdreich ist ein gigantischer und effektiver Wärmespeicher, den Sole/Wasser-Wärmepumpen erschließen können. Die Wärme kann mit Erdkollektoren oder Erdsonden gesammelt werden. Erdkollektoren sind ein System von Heizschlangen. Die Gesamtfläche des Erdkollektors beträgt etwa das 1 bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfläche. Lehmige Böden liefern wegen der hohen Wasserhaltekapazität höhere Wärmemengen als sandige Bodenschichten. In langen Frostperioden darf nicht zuviel Erdwärme entzogen werden, damit keine vereisten Zonen entstehen. Völlig aus der Luft gegriffen Arbeitsweise einer Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Förderund Schluckbrunnen Etwa jede zweite installierte Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Wärmespender. Diese Luft/Wasser-Wärmepumpen sind - 121 - Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik pelspeicher für Heizung und Warmwasser. Besonders energiesparend arbeiten die Schichtenspeicher. Beste Werte mit Flächenheizungen Optimal geeignet sind Flächenheizungen, also Fußboden- oder Wandheizungen. Sind sie installiert, muss die Wärmepumpe die Ausgangswärme aus dem Erdreich oder der Luft nur moderat bis zur Vorlauftemperatur „hochpumpen“. Denn Flächenheizungen arbeiten mit Wassertemperaturen von 25 bis 35 Grad, während das Wasser für Heizkörper auf 55 bis 75 Grad erhitzt werden muss. Beauftragen Sie nur Fachbetriebe, die in der Wärmepumpentechnik erfahren sind und sich auf diese Anlagen spezialisiert haben. Hilfreich bei der Entscheidung sind Referenzanlagen von Kunden, die Sie vom Installateur erfragen sollten. Funktionsschema einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mit externem Heizungskreislauf. die günstigste Variante. Denn es fallen keine teuren Erdarbeiten oder Genehmigungen an. Doch Luft ist ein schlechterer Wärmespeicher als die Feuchtigkeit oder das Wasser im Erdreich. Für 10 kW Wärmeentzugsleistung sind etwa 4.000 m³ Luft pro Stunde nötig. Die dabei entstehende Geräuschentwicklung sollte man bei der Planung bedenken. Die Jahresarbeitszahl ist wegen der niedrigeren Lufttemperaturen geringer als bei den Erdwärmepumpen. Hier sollte der Energieberater ran Pufferspeicher mit einplanen Bei guter Planung und Dimensionierung sind Wärmepumpen momentan etwa so wirtschaftlich wie Öl- und Gasheizungen. Bei weiter steigenden Preisen fossiler Energieträger wächst ihre Rentabilität. Hersteller geben für die Lebensdauer des Aggregates etwa 20 bis 25 Jahre an. Besonders die Systeme mit Erdsonden oder Erdkollektoren können aber 50 Jahre und länger funktionieren. Das zeigen Referenzanlagen der Klimatechniker in der Region. Damit die Anlage optimal arbeitet, muss die Wärme zwischengespeichert werden. Die Wärmepumpe wird dadurch entlastet und für die Heizung sowie den Warmwasserbedarf werden langfristig ausreichende Mengen zur Verfügung gestellt. Bei Fußbodenheizungen kann der Bodenaufbau einen Teil dieser Zwischenspeicherung erfüllen. Meist werden jedoch Pufferspeicher eingebaut, oft als Dop- Wärmepumpen sind umfangreiche und komplexe Investitionen. Sie sollten immer zusammen mit den Energieberatern oder Haustechnikern geplant werden. Diese Mehrkosten lohnen sich, zumal oft auch neue Dämmarbeiten in die Gesamtrechnung einfliesen. Vor allem die Heizlast, also der Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser, muss exakt ermittelt werden. - 122 - Wärmepumpen kühlen im Sommer Erst genehmigen, dann installieren Die Wärmepumpe entzieht ihrer Umgebung Wärme und kühlt diese Umgebung dadurch ab. Diese Umgebung kann im Sommer ein aufgeheizter Raum sein. Denn viele energieeffiziente Häuser halten im Sommer viel Wärme zurück. Die Wärmepumpe ist dann eine zentrale Klimaanlage, die gesteuert werden kann und für angenehme Raumkühlung sorgt. Ein starkes Argument, das in die Kosten-Nutzen-Berechung einfließen sollte! Wer Erdkollektoren oder Wärmesonden einbringt, muss diese wegen des wassergefährdenden Frostschutzmittels genehmigen lassen. Sie brauchen eine wasserrechtliche Erlaubnis. Siehe hierzu das Kapitel „Die Förderprogramme“ (S. 52 - 58), den Förderrechner eines Heizungsherstellers (www.buderus.de/Onlineanwendungen) oder die Homepage des BAFA (www.bafa.de). Wärmepumpen werden gefördert Weitere Infos erhalten im Umweltschutzamt: Wurster Str. 49, Bremerhaven Tel. 0471/590-2162 [email protected] Es gibt mehrere Programme, die den Einbau einer Wärmepumpe mit Krediten oder Zuschüssen fördern. Erdwärmepumpen werden stärker gefördert als Luftwärmepumpen, einige Programme können auch kumuliert werden. Dadurch ergibt sich eine interessante Förderkulisse, die verstärkt nachgefragt wird. Nicht überall im Umland Bremerhavens sind Wärmepumpen erlaubt. Die geeigneten Standorte entnehmen Sie der Karte unter: www.lbeg.niedersachsen.de Wärme aus der Erde: Wie man mit oberflächennaher Geothermie heizen kann Wärme aus der Erde: Wie man mit oberflächennaher Geothermie heizen kann 1 2 Warmwasser 3 Kollektor 1 Tiefe 80 -160 cm Fußbodenheizung Stromanschluss 2 Zusätzlicher Wärmepumpe Heizkessel 3 Pufferspeicher A Erdwärme wird entweder mit großen Kollektoren in der Nähe der Oberfläche gewonnen A oder mit einer Erdwärmesonde aus größerer Tiefe gefördert B . Erdboden B 1 - 123 - Erdwärmesonde Tiefe rund 100 m Wasseranschluss Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik 5. Clever: Solarthermie stärkt die Heizung Hybridlösungen sind nicht nur in Mode, sie machen auch viel Sinn. Wo ein Heizungssystem Schwächen zeigt, kann das zweite einspringen. Dieses Tandem-Prinzip basiert auf langjährigen Erfahrungen und Leistungsdaten. 20-30 % des Gesamtwärmebedarfs (Heizung/ Warmwasser) beitragen. Bei Effizienz- und Passivhäusern auch mehr. Ist Solarthermie nur für das Warmwasser zuständig, kann die Anlage bis zu 70 % des Wärmebedarfs liefern. Schichtenspeicher als Lösung Solarthermie per Dachanlage Bei kombinierten Anlagen liefert eine konventionelle Heizungsanlage (Öl, Gas,Pellets) die Wärme für die Raumheizung. Das warme Brauchwasser zum Waschen, Duschen und Baden stammt dann aus der thermischen Solaranlage. Im Gegensatz zur Photovoltaikanlage produziert diese keinen Strom, sondern überträgt die Sonnenwärme auf das Medium Wasser, das die Wärme an das Brauchwasser weitergibt. Solarthermie kann prima mit Holzpellet-Heizungen oder Wärmepumpen kombiniert werden. Das System ist als Dachanlage eine effiziente Lösung, wenn das Dach nach Süden (S-O bis S-W) ausgerichtet ist und eine Neigung zwischen 30 und 60 Grad hat. Es sollten keine Verschattungen durch Bäume oder Nachbargebäude vorhanden sein. Sinkt die Sonneneinstrahlung zu sehr ab, muss die konventionelle Anlage einspringen. Daher ist der Warmwasserspeicher auch mit beiden Wärmetauschern, von Solaranlage und Heizungsanlage, kombiniert. Moderne Schichtenspeicher führen das erwärmte Wasser genau der thermischen Wasserschicht zu, die seiner Temperatur entspricht. Temperaturverluste durch unkontrolliertes „Vermischen“ mit Kaltwasser, das Problem älterer Bautypen, werden so minimiert. Schnittmodell einer Hybridanlage (Gas/Solarthermie) mit großem Pufferwasserspeicher (links) Die zentrale Steuerungseinheit Sie ist das „Gehirn“ der Kollektoranlage: Sie vermittelt zwischen Speicher und Kollektoren, steuert die Pumpe, die den Wärmekreislauf in Gang hält und koordiniert alle Komponenten. Solarkollektoranlagen können mit anderen Heizungssystemen problemlos kombiniert werden. Werden Solarkollektoren nachgerüstet, muss ein neuer Speicher eingebaut werden. Beide Systeme werden dann an die zentrale Steuerungseinheit angeschlossen, damit die konventionelle Anlage Warmwasser produziert, wenn die Solaranlage wegen fehlender Sonneneinstrahlung keine Wärme liefert. Wärme von der Sonne auch bei geringer Solarstrahlung lange Zeit Warmwasser vor. So funktioniert Solarthermie Verschiedene Kollektortypen Eine thermische Solaranlage besteht aus drei Komponenten: Kollektor, Solarkreislauf mit Regler und Pumpe und wärmegedämmtem Solarspeicher (mit Wasser). Der Wirkkreislauf stark vereinfacht: Der Kollektor mit beschichteter Absorberoberfläche „sammelt“ die Sonnenstrahlung und wandelt sie in Wärme um. Sie wird an das Trägermedium Wasser (mit Frostschutz) weitergegeben, das in einem Röhrennetz durch die Kollektoren gepumpt wird. Das Warmwasser gibt im Speicher seine Wärmeenergie an das Brauchwasser ab. Dieser wärmegedämmte Wasserspeicher hält Modernisierer können zwischen verschiedenen Konstruktionstypen wählen. Die Wichtigsten: Flachkollektor, Vakuumröhrenkollektor, Heatpipe und Speicherkollektor. Sie sind ausgereifte Systeme, die sich nicht nur im Aufbau und Preis, sondern auch im Flächenbedarf und Wirkungsgrad unterscheiden. Die entscheidende Kenngröße ist der Norm-Nutzungsgrad. Er gibt an, wie viel der Sonneneinstrahlung in Wärme ungewandelt und an das Brauchwasser weitergegeben wird. Spitzenwerte liegen bereits jenseits der 50-Prozent-Grenze. Die Solarthermie kann als Kombi-Anlage etwa - 124 - - 125 - Solarthermische Anlagen werden durch mehrere Programme gefördert. Siehe hierzu die Ausführungen auf S. 52 bis 58. Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik 6. Die Potentiale der Heizung ausschöpfen Umwälzpumpe überprüfen Wenn Sie modernisieren, sollten Sie immer die Heizungsumwälzpumpe überprüfen. Denn oft ist sie zu leistungsstark dimensioniert und verbraucht 10 bis 20 Prozent des Strombedarfs. Bis zu 80 oder 90 Prozent können Sie mit einer richtig dimensionierten Umwälzpumpe einsparen. Zentrale Steuerung Die zentrale Steuerung des Heizungssystems managt alle Funktionen. Die wichtigsten Parameter der Heizungsanlage sollten optimal eingestellt sein, damit das System effizient arbeitet. Diese Zentraleinheit wird durch Au- ßentemperaturfühler gesteuert und regelt die Vorlauftemperatur des Heizwassers, die Einsätze des Brenners, die Umwälzpumpe und Warmwasser-Bereitung. Feintuning durch Thermostate Thermostate erledigen die Feinabstimmung der Heizungswärme. Sie regeln selbsttätig die eingestellte Temperatur und schaffen ein behagliches Raumklima. Sie sind nicht nur Pflicht in allen Räumen des Gebäudes laut EnEV, sie helfen auch kräftig mit, Energie zu sparen, wenn sie moderat eingestellt werden. Elektronische Thermostatventile zahlen sich aus. Kann Wunder wirken: der hydraulische Abgleich Wer an die neue Heizung denkt, hat oft nur den Kessel und den Brenner vor Augen. Doch beide arbeiten nur so gut wie das System, in das sie eingebunden sind. Sind die Komponenten des Heizungssystems nicht optimal aufeinander abgestimmt, sind Wirkungsverluste die Folge. Komponenten der Heizung Heizkessel (siehe oben) Brenner (siehe oben) Schornstein-Anlage Leitungssystem Heizungsumwälzpumpe Heizkörper Zentrale Regelungseinheit Raumtemperatur-Regelung Neuer Schornstein für Brennwerttechnik Die moderne Brennwert-Technik erfordert korrosionsfeste Schornsteine, die auf die Heizungsanlage abgestimmt sind. Denn die niedrigeren Abgastemperaturen können Korrosionen begünstigen. Umrüster müssen daher auch den Schornstein nachrüsten. Meist werden Rohre aus Aluminium, Kunststoff oder Edelstahl eingezogen. Selbst funktionierende Heizungen arbeiten oft ineffizient. Denn die Komponenten – vom Heizkessel über die Pumpe bis zu Thermo- statventilen – müssen richtig eingestellt und auf den Gebäudebedarf abgestimmt sein. Mit dem hydraulischen Abgleich wird das Heizungssystem optimal justiert. Er sorgt dafür, dass im Leitungssystem ausgeglichene Druckverhältnisse herrschen und jeder Heizkörper mit der optimalen Wassermenge in passender Tem- Leitungen gut verpacken Die Leitungen waren früher offene Wärmelecks im Heizungskeller. Heute sind sie oft gut eingepackt. Wer ein älteres Haus ohne Schutzmantel der Rohre kauft und modernisiert, kommt nicht um eine Wärmeisolierung der Heizrohre herum Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt eine Mindeststärke der Ummantelung von 2 bis 3 Zentimetern vor. Besser als die offene Verlegung ist die Führung innerhalb der Wand. - 126 - peratur versorgt wird. Damit lassen sich in einen Einfamilienhaus (125 m² Wohnfläche) etwa 110 Euro pro Jahr einsparen. Diese Dienstleistung ist bereits für 300 bis 500 Euro erhältlich, wenn voreinstellbare Thermostatventile vorhanden sind. Müssen diese nachgerüstet werden, sind für beide Arbeiten 600 bis 900 Euro fällig. Wird außer Thermostatventilen auch eine moderne Hocheffizienzpumpe eingebaut, entstehen für die drei Dienstleistungen Kosten von 950 bis 1250 Euro. Diese Optimierungen amortisieren sich – je nach Umfang – zwischen 3,5, 5,5 oder 6 Jahren durch die Einsparung von Heizenergie und/ oder Strom. Der hydraulische Abgleich optimiert den Wärmefluss. - 127 - Auf der Homepage der Initiative Bremerhavener Modernisieren finden Sie im Menü „Heizungsoptimierung“ Infos zum hydraulischen Abgleich. Per „Wärmecheck“ ermitteln Sie Ihre Heizkostenersparnis durch hydraulischen Abgleich. www.bremerhavener-modernisieren.de Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Heizungsanlagen + Lüftungs- und Klimatechnik Intelligente Lüftung und Klimatechnik Wärmetauscher oder Wärmepumpe sowie unterschiedliche Kombinationen der Ab- und Zuluft-Führung. Der Klima- und Lüftungstechniker berät Sie gerne, welche Lösung für Sie am besten passt. Dezentrale Systeme für einzelne Räume Dezentrale Lüfter regeln die Be- und Entlüftung von einzelnen Räumen (Bad, Schlafzimmer). Die dichte Gebäudehülle nach einer Dämmung erfordert meist auch eine kontrollierte Lüftung. Denn die kostbare Wärmeenergie in der Raumluft soll nicht verloren gehen. Gleichzeitig müssen die Feuchtigkeit (vom Atmen, Schwitzen, Kochen oder Duschen) sowie Luftschadstoffe (CO2, Keime) kontrolliert abtransportiert werden. Das passende System auswählen Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) lautet die Lösung für weitgehend luftdichte Gebäude. Anstatt der Stosslüftung garantiert die maschinelle Be- und Entlüftung eine optimale, energiesparende Luftwechselrate. Empfohlen werden 30 m³ Frischluft pro Person und Stunde. Dann sind Schimmel oder Atemwegserkrankungen weitgehend gebannt. Man unterscheidet zwei Arten der KWL: dezentrale und zentrale Lüftung. Und es gibt mehrere Systeme oder Konstruktionstypen: Einzeloder Zentralgeräte, Aggregate mit und ohne Die einfachste, aber ungeregelte Form der Lüftung wirkt dezentral: Hierzu zählt die Fensterlüftung, Fugenlüftung und Schachtlüftung. Effizienter, weil steuerbar, ist der Luftaustausch mit Thermolüftern: Einzelne Geräte werden in die Wände von Räumen mit Lüftungsproblemen (Bad, Küche, WC) eingesetzt und individuell eingestellt. Sie können aber auch vernetzt und dann zentral angewählt werden. Zentralgeräte managen Lüftung Zentrale Anlagen sind elektronisch geregelte, programmierbare Systeme, die selbsttätig den Lufthaushalt eines Gebäudes managen. Sie bestehen aus einer Zentraleinheit mit Wärmetauschern, Filtern und getrennten Kanalsystemen für Frisch- und Abluft. Dieses Rohrnetz wird im Fußboden oder in abgehängten Decken untergebracht. Es gibt zwei Arten der Luftführung (Umluftarten) im Gebäude: Beim ersten werden Schlafund Wohnräume an die Zuluftkanäle, das Bad, WC und die Küche an die Abluftkänäle angeschlossen. Die Luft strömt durch Wand- oder Türöffnungen in die miteinander verbundenen Räume. Die zweite Lösung: Jeder Raum hat einen separaten Zuluft- und Abluftkanal und ist somit einzeln regulierbar. Wärmerückgewinnung mit System: In beiden Systemen wird per Wärmetauscher die Energie der Abluft zum Erwärmen der Zuluft genutzt – 60 bis 80 Prozent der Wärmeenergie bleiben so im System erhalten (Rückwärmezahl). - 128 - Funktionsschema einer zentral geregelten, kontrollierten Wohnraumlüftung mit Strömen von erwärmter Zuluft (rot) und verbrauchter Abluft (gelb). Die Frischluft wird draußen angesaugt und im Erdwärmetauscher (grün) aus wassergefüllten Röhren vorgewärmt. Die erwärmte Zuluft (im Sommer: gekühlt) wird im Haus verteilt (rot). Aus dem Bad und Schlafzimmer wird verbrauchte Luft angesaugt (gelb) und abgeführt (braun). + / - Kontrollierte Wohnraumlüftung + Geringer Wärmeverlust durch Wärmetauschertechnik + Luftfilter reinigt Außenluft (Feinstaub, Pollen, Insekten) + Abtransport von Gerüchen und Schadstoffen (CO2, Luftfeuchte, Ausdünstung) + Schutz vor Außenlärm + Verminderung der Schimmelbildung + Geringere Vermehrung von Hausstaubmilben Die Lüftungsanlage als Heizung Wird die Technik der integrierten Wärmetauscher mit einer Wärmepumpe verknüpft, kann die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) teilweise die Aufgaben einer Heizung übernehmen. Das gilt bereits für renovierte Altbauten, die den KfW-Effizienzhaus-Status erreichen. Bei Passivhäusern ist im Idealfall wegen der geringen Heizlast die alleinige Beheizung über die Lüftungsanlage möglich. Die Vor- und Nachteile der KWL zeigt die nebenstehende Tabelle. + Kühlen im Sommer, Erwärmen im Winter Die kontrollierte Wohnraumlüftung wird gefördert: s. Programm „Ökologisch bauen“ der KfW (www.kfw.de). Weitere Förderprogramme: www.dena.de – Gefahr geringer Luftfeuchte in Wintermonaten (Luftbefeuchter!) – Betriebsgeräusche bei mangelhafter Schalldämmung Für komplexe Lüftungsanlagen sollten Sie einen Ingenieur für Haustechnik oder einen Kälte- und Klimatechniker beauftragen. – Wartung des Filtersystems erforderlich – Stromverbrauch bei Langzeitbetrieb - 129 - 9 Neuen Wohnraum schaffen Neuen Wohnraum schaffen Schlummernde Reserven ausnutzen Eine weitere Möglichkeit: Bislang schlummernde Reserven werden erschlossen. Dann wird das Dachgeschoss ausgebaut, oder die Kellerräume werden zu Wohnraum (Geschossneunutzung). Sind alle Möglichkeiten innerhalb des Grundrisses ausgeschöpft, wird durch eine Aufstockung oder einen Anbau Platz geschaffen. Beim Anbau werden alle Geschosse erweitert, mit der Chance, eine ganz neue Innenaufteilung des Hauses vorzunehmen. Kriterien für die Planung Mit den Lebensphasen ändern sich auch die Ansprüche an den Wohnraum. Es gibt viele Möglichkeiten, das Haus an die neuen Bedürfnisse anzupassen. Sie können bislang ungenutzte Potenziale erschließen, oder eine neuen Baukörper schaffen. Großes Spektrum von Lösungen Die einfachste Möglichkeit, Ihr Wohnumfeld zu ändern, ist die Umnutzung des Gebäudes: Sie So gewinnen Sie neuen Wohnraum 1. Anpassung bereits bewohnter Räume 2. Ausbau des ungenutzten Dachgeschosses 3. Ausbau der Kellerräume 4. Anbauen von Wohnraum 5. Aufstockung des Gebäudes 6. Ausbau von Garagen/Hobbyräumen 7. Füllung: Lückenschluss zwischen 2 Gebäuden ziehen in einen anderen Raum, machen etwa das Kinderzimmer zum Schlafzimmer oder das zweite Schlafzimmer zum Büro (Raumumnutzung). Werden neue Wohneinheiten innerhalb des Gebäudes geschaffen, etwa für die Familie der Kinder, sind oft bereits bautechnische Eingriffe nötig: Zugänge werden geschaffen, Wände entfernt oder neu eingezogen, das Treppenhaus wird ausgebaut und Fensterbilder werden verändert (Hausumnutzung). Viele Gründe für die Modernisierung Die Gründe, Wohnraum zu erschließen oder neuen Wohnraum zu schaffen, sind so vielfältig wie das Leben selbst: Die Kinder ziehen mit ihrer Familie ein, Teile des Hauses werden im Alter vermietet, berufliche Veränderungen erfordern ein Home-Office, die Ansprüche an Wohnkomfort wachsen, oder das höhere Lebensalter erfordert ebenerdige und barrierearme Lösungen. Hier spielt die Zukunftsperspektive eine große Rolle. - 130 - Wie auch immer Sie die Raum- und Wohnstrukturen verändern: Sie beantworten automatisch immer zwei wichtige Fragen: Wie gehe ich effizient mit Energie um? Und: Ist die gewählte Lösung altersgerecht und langfristig nutzbar? Beide Aspekte sollten Sie – neben anderen – immer gleichzeitig im Blick haben. Sie ersparen sich teure Folgearbeiten. Und Sie steigern damit auch die Wohnqualität und den Wert der Immobilie, da Sie zentrale Nachfragekriterien des Marktes erfüllen. Das Baurecht im Blick behalten Den Rahmen des Machbaren steckt das Baurecht ab: Im Bebauungsplan der Gemeinde regeln Grundflächenzahl und Geschossflächenzahl die Fläche, die bezogen auf die KARL LENZ seit 1902 HOCHBAU KARL LENZ GMBH MUSHARDSTRASSE 16 27570 BREMERHAVEN Tel.: (0471) 982183 · Fax: 35630 [email protected] G m b H In Holzbauweise ist der Anbau schnell erledigt. Grundstücksgröße, überbaut oder durch Aufstocken geschaffen werden kann. Oft sind sogar Dachneigung, Dachform, Trauf- und Firsthöhe vorgeschrieben. Bei komplexen Um-, Aus- und Anbauten kann ein Bauantrag Pflicht sein. Daher sollten Sie sich immer vorher im Bauordnungsamt ausführlich beraten lassen. Siehe hierzu die Ausführungen auf den S. 44 + 45. HOLZBAU: Holzingenieurbau, Zimmerarbeiten, Aufsparrendämmung, Dacheindeckungen, energetische Sanierung Fassade und Dach. MONTAGE: Trapezbleche und Thermoelemente, Dachrinnen, Trockenbau, Industrieverglasungen, Fenster/Türen/ Fenster/Türen/Tore, Asbestbeseitigung nach TRGS 519. - 131 - Neuen Wohnraum schaffen Neuen Wohnraum schaffen beiten. Sie werden feststellen, dass die Realität oft genug vom Gesetzestext abweicht. 1. Wie Sie praktische Lösungen finden Rauchmelder werden Pflicht Hauseigentümer und Vermieter sollten wissen: Bis zum 15. Dezember 2015 müssen Rauchmelder in allen Wohnungen installiert sein. Und zwar je einer in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren, über die Rettungswege führen (§ 48, 4 BremLBO). Mindestens 10-15 Euro sollte Ihnen diese Anschaffung Wert sein, die Leben retten kann, wenn Sie immer auf die Funktionstüchtigkeit achten. Unser Tipp: Wählen Sie mindestens die mittlere Preisklasse und verwenden Sie Langzeitbatterien. Die Aufstockung eines Gebäudes schafft reichlich Platz. Baurecht leicht gemacht Neben den rechtlichen sind auch jede Menge bautechnische Anforderungen zu beachten, wenn Sie stark in den Gebäudekörper eingreifen. Die Bremische Landesbauordnung regelt die Raumhöhe (mindestens 2,40 Meter), die Fensterfläche eines Raumes (mind. 12,5 %), die Ausstattung mit Fluchtwegen, die Beschaffenheit von Treppen und viele weitere Details. Hinzu kommen Regeln zur Statik (kein Eingriff in tragende Wände!), Gebäudedämmung, zu Heizungsanlagen, Schallschutz und den Eigenschaften von Baustoffen. Wir meinen: Es lohnt sich die 87 Paragrafen auf 54 Seiten durchzuar- Das Baurecht im Detail: siehe die BremLBO im Netz: www.bauordnungen.de/Bremen Größere Eingriffe sollten Sie immer mit einem Architekten und Energieberater planen und durchführen. Sie helfen bei der individuellen Planung, managen das Bauvorhaben, beauftragen die Handwerker und garantieren eine hochwertige Ausführung. Siehe S. 33 - 36. Hier finden Sie Anregungen zum Um-, An- und Ausbauen sowie Einrichten. www.wohnmesse.de www.bauemotion.de www.test.de Mio & Gulde GmbH Vorarlberger Straße 67 27574 Bremerhaven Telefon (0471) 29 06 99 E-Mail: [email protected] Alle Anstricharbeiten (innen/außen) Tapezierarbeiten • Fassadengestaltung u.v.m. - 132 - Diese „Badezimmerlandschaft“ vereint ansprechendes Design mit viel Bewegungsraum und Funktionalität. Im Konzept für neuen Wohnraum sollte auch der Aspekt der Barrierefreiheit einen zentralen Platz einnehmen. Die Investition lohnt sich: Denn viele praktische, hochwertige und langlebige Wohnlösungen sind automatisch barrierearm und machen das Leben auch in jüngeren Jahren leichter. So wird Ihr Haus barrierefrei 1. Türen: lichte Breite 90 cm, ohne Schwellen 2. . Ausreichend Bewegungsfläche schaffen 3. Bad: Bodenebene Dusche, Waschbecken unterfahrbar 4. WC: Sitzhöhe mindestens 46-48 cm, 30 cm Wandabstand DIN-Normen geben Hilfestellung In den DIN-Normen 18025 und 18040 (neu) stecken viele Hinweise für eine weitgehend barrierefreie Modernisierung. Da sie für Neubauten gelten, sind bei Eingriffen in Bestandsgebäuden zwar Abstriche zu machen. Doch die Orientierung an den Normen garantiert bereits einen hohen Standard barrierearmer Lösungen. Absolute Barrierefreiheit ist oft nur mit hohem Aufwand zu erereichen. 5. Küche: unterfahrbar, Arbeitsplatte und Schränke erreichbar 6. Rampen: max. 6 % Steigung, mind. 120 cm breit, 10 cm hoher Fußsockel gegen Absturz, Zwischenpodeste bei Rampenlänge ab 6 Meter 7. Treppen: ausrüstbar mit elektrischem Treppenlift 8. Fenster: niedrige Brüstungshöhen, elektrische Antriebe - 133 - Neuen Wohnraum schaffen Funktionen. Hygiene, Styling oder Erholung finden in verschiedenen Zonen des Bades statt – bei immer offeneren Raumstrukturen. Praktisch: Ebenerdige Duschen Für Aufenthaltsqualität sorgt ein Mindestmaß an Bewegungsfläche: 120 x 120 cm vor dem WC, daneben weitere 90 cm. Die Dusche sollte mit einem Sitz ausgestattet und das Waschbecken mit dem Rollstuhl unterfahrbar sein. Früher konnten bodengleiche Duschen nur eingebaut werden, wenn genug Platz im Boden vorhanden war. Moderne Systeme können in jeden Altbau integriert werden. Sie benötigen nur noch eine Aufbauhöhe von wenigen Zentimetern. Das Bodenelement wird zum Estrichboden einfach abgedichtet. Ebenerdige Duschen bieten Schwellenfreiheit. Barrieren vor der Tür beseitigen Barrierearmut fängt bereits draußen an: Dazu gehört eine gute Außenbeleuchtung, der ebenerdige und wettergeschützte Eingangsbereich, die Haustür mit vertikalem Haltegriff und der automatische Türöffner. Die Gegensprechanlage und der Briefkasten sollten in optimaler Höhe installiert sein. Die Rampe für Rollstuhlfahrer muss rollstuhlgerecht sein (siehe oben). Die Terrassentür sollte in einer Schiene laufen, die im Boden eingelassen ist. Ergonomische Schubladen und Schränke im Bad beseitigen weitere Barrieren. Dazu müssen nur das Waschbecken sowie Spiegel und Spiegelablagen niedriger montiert werden. Die Türen sollten nach außen öffnen oder als Schiebetüren konstruiert sein. Was zu wenige wissen: In bestimmten Fällen bezahlt die Pflegekasse altersgerechte Nachrüstungen. Dies gilt auch für viele Hilfsmittel. Eine pfiffige Idee ist die Integration von Verstärkungen hinter den Fliesen im Bad. Hier können später bei Bedarf über der Badewanne, in der Dusche oder neben dem WC Haltegriffe angeschraubt werden. Sanitärräume bieten Wohlfühlambiente Im Trend: die offene Wohnküche Vorbei die Zeiten, in denen das Bad wie eine Waschzelle aussah. Moderne barrierefreie Gestaltungen verbinden Funktion und Ästhetik, sind praktisch und von hoher Designqualität. Der Trend geht zum Wohnbad, zu ganzheitlichen Raumkonzepten mit verschiedenen Sie liegen im Trend und lassen sich gleichzeitig alters- und behindertengerecht planen und einbauen: Wohnküchen sind langfristige Investitionen in die Wohn- und Lebensqualität. Beispiele sind absenkbare und unterfahrbare Arbeitsplatten oder herunterfahrbare Schränke. - 134 - - 135 - Neuen Wohnraum schaffen Neuen Wohnraum schaffen 2. Das Dachgeschoss ausbauen Die beliebteste Wohnraumreserve schlummert im Dachgeschoss. Die Dachschrägen, die Lichtführung, das offene Gebälk, der erhöhte Ausblick ins Freie und das Wohnklima schaffen ein individuelles Ambiente mit ganz besonderem Reiz. Vieles können Sie selbst erledigen. Bei größeren Vorhaben sollte der Planer mitarbeiten. Dies sind die Ausbauschritte 1. Einsetzen der Fenster (Dachfläche oder Giebel?) 2. Einbauen der Dachgauben 3. Installation von Wasser, Abwasser und Heizung 4. Einbau einer Treppe 5. Dämmung der Dachschrägen und Decke Rechtsfragen vorher klären Barrierearmes Bad mit unterfahrbarem Waschbecken, tiefgesetzten Schränken und gut erreichbaren Sanitäranlagen. Planer schaffen den nötigen Platz Billiglösungen sollten Sie widerstehen. Ein Konzept und Qualität bei der Einrichtung zahlen sich aus. Spezialisierte Baddesigner und Küchenplaner holen auch aus dem Durchschnittsbad von gerade einmal 8 m² oder der Miniküche noch viel Platz und damit Bewegungsfreiheit heraus. Schließlich geht es um langfristige Lösungen und mehr Freude am Leben. Infos über praktische Wohnlösungen: www.tecnobad.de und www.katalog-barrierefrei.de Förderprogramme unterstützen Investoren Die KfW fördert Eigentümer oder Mieter von Wohnraum bei seniorengerechten Modernisierungen mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ (159) oder „Energetisch Sanieren“. Auch die Bremer Aufbaubank verteilt Fördergelder: In den Genuss kommen Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) und Eigentümer von Immobilien mit mehr als zwei Wohnungen, die in die energetische und altersgerechte Modernisierung investieren. Die Kontaktadressen finden Sie auf den Seiten 50 + 51. Vor dem Beginn sollten jedoch einige wichtige Dinge geklärt werden: Wenn Gauben eingesetzt werden oder das Dach mit einer Aufsparrendämmung ausgestattet wird, kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Daher vorher mit dem Bauordnungsamt einen Beratungstermin vereinbaren! Es müssen auch die in der Landesbauordnung festgelegten Raumhöhen sowie die Anforderungen an den Schall-, Wärme- und Brandschutz beachtet werden. Wichtige Beratungsstelle: kom.fort Altlasten erst beseitigen Der Verein kom.fort berät Senioren, Pflegebedürftige, Menschen mit Handicap und deren Angehörige neutral und fachkundig zur Wohnungsanpassung. Die Mitarbeiter zeigen in der Ausstellung Beispiele für die barrierefreie Ausstattung von Wohnräumen sowie Produkte und Hilfsmittel für den Alltag. Sie veranstalten Führungen, Vorträge und Schulungen und helfen bei der Planung. Kontakt: Landwehrstraße 44, 28217 Bremen, Tel. 0421-790110, E-Mail: [email protected], www.kom-fort.de. Wenn Feuchtigkeitsschäden vorliegen (ev. unter Dämmung), müssen die Lecks geortet und abgedichtet werden. Beschädigte Ziegel, Holzoder Dämmelemente werden ausgetauscht. Danach können die Maßnahmen beginnen. - 136 - Weitere Kontaktadressen: Flyer zum barrierefreien Anbauen und Energetischen Sanieren: www.bmvbs.bund.de Niedersachsenbüro Neues Wohnen im Alter: www.neues-wohnen-nds.de 6. Aufbau des Unterbodens 7. Einziehen von Zwischenwänden 8. Verlegen des Oberbodens 9. Gestaltung der Wände 10. Einsetzen der Innentüren Die gewünschte Raumstruktur herstellen Beim Innenausbau können Sie die gewünschte Raumstruktur durch das Mauern mit Leichtlangloch- oder Leichtbetonsteinen herstellen. Oder Sie entscheiden sich für den Trockenbau und schaffen den Grundriss mit der Montage von Verbund- und oder Gipskartonplatten. Sollten Sie darin wenig Erfahrung haben, empfiehlt sich die Beauftragung eines Handwerksbetriebes, der sich auf den Trockenbau spezialisiert hat. Zimmereibetrieb GmbH Erikaweg 3 · 27619 Spaden Telefon (0471) 9 83 94-0 Telefax (0471) 98 39 45 [email protected] www. zimmereibetrieb-voltmer.de Wärmedämmung · Dachumdeckung · Fassadenverkleidung - 137 - Neuen Wohnraum schaffen Neuen Wohnraum schaffen der Dampfsperre an den vielen Anschluss-Stellen eine gewissenhafte Arbeitsweise. Wärme clever managen Die Wärme im Dachgeschoss muss gut regulierbar sein. Verschattungssysteme sind besonders im Sommer für ein angenehmes Raumklima unerlässlich. Für den wirksamsten Wärmeschutz sind die Dämmsysteme verantwortlich. Sie „kühlen“ im Sommer durch die Phasenverschiebung des Wärmehaushalts und halten im Winter die Energie im Gebäude zurück. Treppen auswählen Gipskartonplatten werden eingepasst, an die Unterkonstruktion geschraubt und verspachtelt. Moderne Wohndachfenster regulieren Licht und Wärme. Trockenbau ist gängiges Verfahren Licht in die Räume holen Das Trockenbauverfahren ist einfach: Für die Trennwände wird eine Ständerkonstruktion aus Holz aufgebaut. Diese wird dann beidseitig mit Gipskartonplatten beplankt. An den Dachschrägen werden die Platten mit Schrauben befestigt. Dann werden die Fugen mit Spachtelmasse satt verfüllt und scharf abgezogen. Innerhalb einer Stunde ist die Masse ausgehärtet und hält die Platten stabil zusammen. Anschließend wird bei der Endverspachtelung eine geschmeidigere Spachtelmasse (oft Kombiprodukte) aufgetragen und mit der Kelle abgezogen. Die Trockenbauwände können individuell gestaltet werden: Sie können diese tapezieren, streichen oder verputzen. Wurde das Gebälk jüngst mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt (Hausbock etc.)? Dann besteht die Gefahr giftiger Ausdünstungen. Carports, Dachstühle, Innenausbau, Dachsanierungen, Fassadenverkleidungen, Kranarbeiten, Photovoltaikanlagen, Schlüssel- und teilschlüsselfertiges Bauen, Bau von Hallen und landw. Gebäuden, Holz- und Dachbaustoffe - 138 - Mit Licht wird oft viel zu sparsam umgegangen beim Dachgeschoss-Ausbau. Für die Fensterfläche sollten Sie mindestens 10 Prozent, besser 15 Prozent, der Raumgrundfläche einplanen. Isolierverglasung ist bei den Dachflächenfenstern (Klapp- oder Schwingflügel) erste Wahl. Sie können per Fernbedienung reguliert und verschattet werden. Gauben öffnen das Dach Gauben werden nach Maß vom Zimmermann montiert und bringen Licht, Wärme und mehr Stehhöhe ins Dachgeschoss. Zusätzlich entsteht Platz für den Schreibtisch oder die Arbeitsecke. Mit dem Einbau von Dachgauben sollten Sie einen versierten Zimmereibetrieb beauftragen. Denn in Kombination mit einer Dachdämmung sollten die Gauben lückenlos und damit wärmebrückenfrei angeschlossen werden. Das erfordert besonders beim Einpassen der Dämmstofflage und dem Verkleben Treppen mit Handlauf sind laut Landesbauordnung Pflicht, ausziehbare Systeme nicht erlaubt. Sie können natürlich die günstigeren Fertig- und Bausatztreppen wählen. Doch erst das individuell gefertigte Schmuckstück vom Tischler oder Treppenbauer in der Lieblingsholzart passt wie angegossen in die Raumstruktur und erfreut mit Langlebigkeit und hoher Funktionalität. Neuen Fußboden aufbauen Der neue Fußboden im Dachgeschoss kann aus Zementestrich oder Trockenestrichsystemen (Platten) bestehen. Trittschalldämmung macht viel Sinn: Sie erreichen dies durch einen mehrlagigen Bodenaufbau aus Trockenschüttung, Rippenpappe, Feuchtesperre, Dämmplatten und Verlegeplatten. Altersgerechte Lösungen lassen sich zwar integrieren, doch der erschwerte Zugang über die steile Treppe schließt eine Nutzung des Dachgeschosses im hohen Alter meist aus. - 139 - Wenn Sie mit dem Ausbau eine neue Wohneinheit schaffen, brauchen Sie eine Baugenehmigung (Stellplatzfrage!). Auch Sanitäranlagen sind dann Pflicht. Siehe S. 44 + 45. Neuen Wohnraum schaffen Neuen Wohnraum schaffen 3. Kellerräume wohnlich gestalten Das Kellergeschoss kann ebenfalls als wertvoller Wohnraum erschlossen werden. Wenn einige Voraussetzungen gegeben sind, lässt sich in den ehemaligen Lagerräumen viel Aufenthaltsqualität herstellen. Die Deckenhöhe sollte ausreichend bemessen sein. gelhafte Wärmedämmung oder eindringende Feuchtigkeit. Feuchtigkeit stammt aus dem Boden, dem Sicker- oder Druckwasser. Schäden im Mauerwerk und Pilzbefall sind dann häufige Folgeschäden, die eine Nutzung als Wohnraum ausschließen. Licht und Raumhöhe sind wichtig Gegen Feuchtigkeit hilft die Trockenlegung mit kunststoffmodifizierten Bitumen-Dickbeschichtungen (KMB) oder kaltselbstklebenden Bitumenbahnen (KSK). Zuvor müssen die Kellerwände freigelegt werden. Die Bahnen werden von außen 4 bis 8 Millimeter dick aufgeklebt. Eine Perimeterschicht dient als Sockeldämmung und verhindert Beschädigungen. Zusätzlich sollten als Schutzschichten noch Noppenbahnen oder Sickerplatten eingesetzt werden. Die Perimeterschicht sollte nach Angaben von Fachleuten bei Kalksandsteinwänden etwa 8 bis 12 Zentimeter stark sein, bei Wärmedämmziegeln mindestens 4 Zentimeter. Dieses System hält die Wände trocken, erhöht die Oberflächentemperatur der Innenwände, verhindert Kondensatbildung und damit auch Schimmelbefall. Für eine spätere Vermietung fordert die Brem LBO allerdings Mindesthöhen und Standards bei der Versorgung mit Tageslicht (siehe S. 44 + 45). Mehr natürliches Licht können Sie mit Ausschachtungsarbeiten und dem Vergrößern der Fensterflächen erreichen. Der Wärmeschutz stößt im Keller jedoch oft an seine Grenzen: Wenn Sie den Kellerboden nachträglich mit einer dicken Dämmstofflage isolieren möchten, können schnell bedrückende Raumverhältnisse entstehen. Feuchtigkeit in den Griff bekommen Oft werden Kellergeschosse nicht genutzt, weil sie feucht und kühl sind. Die Feuchtigkeit hat meist drei Gründe: falsches Lüften, man- 4. Durch Anbauen Wohnraum gewinnen Wie die Trockenlegung funktioniert Schwarzanstrich ist längst passé Bei sehr hohen Feuchtigkeitsbelastungen wird wasserundurchlässiger WU-Beton eingesetzt – die sogenannte Weiße Wanne. Der früher oft praktizierte sogenannte „Schwarzanstrich“ ist nach Meinung von Fachleuten unwirksame „Kosmetik“, die unter Feuchtigkeit ihre Funktion verliert. Bewohnte und beheizte Keller müssen laut EnEV wärmegedämmt sein. Zur Dämmung der Kellerdecke siehe S. 84 Der Keller lässt sich leicht zur Wohnung ausbauen. - 140 - Beliebte Massivbauweise: Durch Aufmauern von Hohllochziegelsteinen wächst der neue Anbau Lage um Lage in die Höhe. Neuen Wohnraum außerhalb der eigenen vier Wände zu schaffen, vor allem durch Anbauten oder Erweiterungsbauten, ist möglich. Ausbauvorhaben werden fast immer mit einem Architekten oder Fachingenieur umgesetzt, der die Baubegleitung und Bauabnahme leistet. Wahl zwischen Massivbau und Holz Zwei Baukonstruktionen bestimmen den Markt. Zum einen die Massivbauweise. Die Wände werden meist aus Kalksandsteinen, Leichtbetonsteinen, Porenbetonsteinen oder Ziegelsteinen gemauert. Die Außenwände können unterschiedlich aufgebaut sein: Einschalige Wände sind meist zwischen 36,5 und 49 Zentimeter dick. Der hohe Anteil der Lufteinschlüsse bewirkt eine effektive Wärmedämmung. Die Wärmeleitfähigkeit liegt mit U-Werten bis zu 0,07 noch unter denen von Holz. Bevor Sie sich für ein System entscheiden, sollten Sie fachlichen Rat einholen. - 141 - • Maurer- u. Betonarbeiten • Fliesenverlegearbeiten • Betonsanierungen • Kernbohrungen Dorfstraße 21 27629 Sandstedt-Wersabe Tel. & Fax (04702) 318 Büro: Schulstraße 2a 27612 Stotel Tel. (04744) 73 02 73 Fax (04744) 73 02 74 Neuen Wohnraum schaffen Neuen Wohnraum schaffen Einschalige Konstruktionen mit Wärmedämmung sind eine weitere Alternative. Sie bestehen aus einer mindestens 11,5 Zentimeter dicken Wand, die mit Dämmplatten ausgekleidet und verputzt wird. Der dritte Konstruktionstyp ist das zweischalige Mauerwerk mit einer Wand aus leichten Mauersteinen und einer Vorsatzschale, meist aus gemauerten Klinkern, die zwischen 9 und 12 Zentimetern stark ist. Der Raum zwischen den Schalen beträgt bis zu 20 Zentimeter und wird mit Dämmstoff ausgefüllt. Beliebte Alternative: Holzbauweise Die Alternative sind Holzkonstruktionen, die in verschiedenen Bauweisen hergestellt werden. Fachleute unterscheiden in: Holzständerbauweise, Holzrahmenbauweise, Holztafelbau- Die Vorteile der Massivbauweise 1. Höchstmaß an Sicherheit, Stabilität, Wertbeständigkeit 2. Hohe Wärmespeicherkapazität, gute Feuchteregulation 3. Beste Brandschutzeigenschaften 4. Sehr guter Schutz gegen Trittschall 5. Beliebig erweiterbar (Wanddurchbrüche, Anbauten) weise und Blockbauweise. Auch beim Holzbau gibt es die Massivbaulösung: Der Brettstapelbau oder Blockbohlenbau führt zu dichten Holzkörpern, die jedoch nur selten in unserer Region zu finden sind. Duo aus Stein und Holz: Holzbaukörper passen gut zu Massivbauten und setzen ansprechende Akzente. Praktisch: Elemente werden vorgefertigt Geläufiger und beliebter sind die drei Formen der Leichtbauweise: der Holzrahmenbau, Holztafelbau und Holzskelettbau. Im Holzrahmen- und Holztafelbau ist die Vorfertigung im Zimmereibetrieb üblich: Wände und Dachelemente werden zusammen mit Türen und Fenstern nach Maß zusammengebaut, zur Baustelle transportiert und innerhalb von Stunden montiert. Die Wärmedämmschicht befindet sich in den Hohlräumen zwischen innerer und äußerer Holzverkleidung. Holzbaukörper können sehr gut auch an Massivbauten angeschlossen werden und setzen optisch interessante Akzente. Die Holzrahmen-Bauteile werden in der Zimmerei vorgefertigt und vor Ort in wenigen Stunden montiert. - 142 - Die Vorteile der Holzbauweise 1. Kurze Bauzeiten durch Vorfertigung der Elemente 2. Gleich bezugsfertig: kein Trockenwohnen 3. Meist günstiger in der Herstellung 4. Sehr gute U-Werte mit geringen Wandstärken 5. Natürlicher, CO2-neutraler Baustoff Für die Holzkonstruktion spricht auch ihre Ökobilanz. Die Verarbeitungskette des CO2-neutralen Baustoffs ist weniger umweltschädigend als bei vielen Alternativbaustoffen. - 143 - Bei Anbauten zwischen 15 m² und 50 m² Grundfläche sind die Energiekennwerte der EnEV einzuhalten. Darüber hinaus gehende Anbauten müssen die Standards für Neubauten erfüllen. Interessante Beispiele für gelungene Holzbauprojekte finden Sie im Internet unter wwww. zimmermeister-modernisieren.de. Die Bautagebücher dokumentieren in Fotos anschaulich die einzelnen Bauabschnitte. Energie sparen Energie sparen Wie Sie Energie sparen und Kosten senken Praktische Tipps fürs tägliche Energiesparen im Haus 1. Die Wartung, Reinigung und optimale Einstellung der Heizung (Nachabsenkung, Heizkurve) spart Geld und Energie. Veraltete Stromfresser wie Umwälz- und Zirkulationspumpen austauschen. 2. Die Temperatur in Wohnräumen zwischen 18 und 20 Grad halten. Ein Grad mehr kostet 6 Prozent mehr Energie. Elektronische Thermostate zahlen sich aus. 3. Heizkörper müssen optimal Wärme abstrahlen: Verkleidungen, Vorhänge, nasse Handtücher oder Möbel kosten bis zu 20% Heizenergie. 4. Rollladen und Vorhänge nachts geschlossen halten und Heizkörpernischen dämmen. Das hält die Wärme in den Wohnräumen. Die innovative LED-Leuchttechnik ist gegenüber Glühbirnen und klassischen Energiesparlampen auf Dauer günstiger und viel sparsamer. Der höhere Preis amortisiert sich schnell durch eine beeindruckende Energieeinsparung. Es gibt viele Wege, im Sinne der Energiewende zu modernisieren. Die Investitionen in eine neue Heizungs- und Lüftungstechnik und Dämmpakete für das Haus sind bereits wichtige Beiträge. Zusätzlich können wir selbst mit Photovoltaik Energie produzieren oder mit der photothermischen Solaranlage auf dem Dach die Wärmeenergie der Sonne einfangen. Doch wir können noch mehr tun, um den Verbrauch fossiler Energieträger zu begrenzen und nachhaltig aktiven Umweltund Klimaschutz zu betreiben. Dazu gehört auch der Blick auf die „Stromfresser“ im Haushalt, im Keller oder im Büro. Wer modernisiert, kann etwa beim Kauf der neuen Küche oder der Beleuchtung neue Sparpotenziale erschließen. Energiesparende Waschmaschinen, Spülmaschinen, Trockner oder Gefriergeräte rechnen sich immer. Sie können den Verbrauch von Strom, unsere zweite wichtige Energieform im Haus nach der Heizenergie, schnell um mehr als ein Drittel senken. Hinzu kommend die kleinen Investitionen ins passende Leuchtmittel. Energiesparlampen und LED-Beleuchtung sollten die konventionelle Glühlampe schnellstens ersetzen. Welches Leuchtmittel sich für welchen Zweck bei Ihnen am besten eignet, sagt Ihnen der Energieberater Ihres örtlichen Energieversorgers. Dort erfahren Sie auch, dass in Ihnen selbst oft ungeahnte Energiesparreserven schlummern. Denn intelligente Heizungstechnik, hocheffiziente Dämmsysteme oder unsere elektrischen Helfer im Haus sind nur so effizient, wie wir es zulassen. Unser Verhalten ist die wichtigste und schnellste Energiequelle: Wir entscheiden, ob wir elektronische Heizungsthermostate anschaffen. Ob wir richtig lüften oder die Geräte immer im Stand-By laufen lassen. An uns liegt es, die Heizung regelmäßig warten zu lassen und optimal zu programmieren. Die folgenden Tipps mögen Ihnen beim ganzheitlichen Energiesparen helfen. - 144 - 5. Statt gekippter Fenster besser Stoßlüften, mit Durchzug bei völlig geöffneten Fenstern. Vier mal täglich 3 bis 5 Minuten reichen während der Heizperiode aus. Nach dem Duschen und Kochen gesondert lüften. 6. Duschen statt Vollbad: Das spart bis zu 70 Prozent. Bei zwei Personen sind das 70 bis 80 Euro weniger für Wasser und Energie pro Jahr. 7. Wasser-Durchflussbegrenzer senken Wasser- und Energiekosten um bis zu ein 40 Prozent. Sie werden zwischen Armaturenauslauf und Luftsprudler oder Brauseschlauch eingesetzt. 8. Beim Elektrogerätekauf immer auf Modelle mit Energieeffizienzklasse A achten. Sie sparen bis zu 50% Strom ein. 9. Clever waschen spart Energie: Kochwäsche mit 60°, Buntwäsche mi 30-40° waschen. So sparen Sie bis zu 5.000 Liter Wasser und 200 KWh Strom pro Jahr. 10. Beim Kühlschrank reichen 7°, bei Gefriergeräten -18° aus. Jedes Grad mehr Kühlung mehr Kühlung kostet 10 Prozent mehr Energie! 11. Kochen mit Köpfchen: Energiespartöpfe mit ebenem Boden und geschlossenen Deckeln drücken die Stromkosten auf bis zu 40 Prozent. 12. Energiesparlampen brauchen nur 20 Prozent Energie im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen, halten aber zehnmal so lange. 13. LED-Beleuchtung ist als Strahler und Effektbeleuchtung optimal. Die Leuchtdioden schaffen etwa 35.000 Betriebsstunden und sparen bis zu 120 Euro jährlich ein. 14. Geräte im Stand-by kosten pro Haushalt 50 bis 100 Euro zusätzlich an Strom pro Jahr. Schaltbare Steckerleisten und Vorschaltgeräte lohnen sich! Weitere Tipps erhalten Sie bei Ihren Energieversorgern. Wir wünschen viel Erfolg! - 145 - Weiterführende Informationen Weiterführende Informationen Weitere Informationen: Beratungen / Informationen Beratungen / Informationen BUND Bremen e.V. (Solarberatung) Am Dobben 44 28203 Bremen Tel. 0421- 790 02-0 www.bund-bremen.net www.solar-in-bremen.de Klimastadtbüro im KLIMA*HAVEN Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Tel. 0471-30 94 73 84 www.klimastadt-bremerhaven.de BREMERHAVENER MODERNISIEREN Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Tel. 0471- 30 94 73 70-71 www.bremerhavener-modernisieren.de Verbraucherzentrale Bremen Beratungsstelle Bremerhaven Hafenstr. 117 27576 Bremerhaven Tel. 0471-2 61 94 www.verbraucherzentrale-bremen.de Energie Experten / energiekonsens Schifferstraße 36-40 27568 Bremerhaven Tel. 0471- 30 94 73 71 www.energie-experten.net energiekonsens Bremen Am Wall 172/173 28195 Bremen Tel. 0421-37 66 710 www.energiekonsens.de Kreishandwerkerschaft Bremerhven-Wesermünde Haus des Handwerks Columbusstr. 2 27570 Bremerhaven Tel. 0471- 185-0 www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de Handwerkskammer Bremen Servicebüro Bremerhaven Barkhausenstraße 4 27568 Bremerhaven Tel. 0421-305 00-0 www.hwk-bremen.de RKW Bremen GmbH, Büro Bremerhaven t.i.m.e Port II, Barkhausenstr. 2 27568 Bremerhaven Tel. 0471-14 04 60 www.rkw-bremen.de Finanzierungen Kreditanstalt für Wiederaufbau(KfW) Tel. 0800-539-9002. www.kfw.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Tel. 06196-908-525 www.bafa.de Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Tel. 0511-30031-313 www.nbank.de Sonstige kom.fort e.V. Landwehrstr. 44 28217 Bremen Tel. 0421-79 01 10 www.kom-fort.de Bauraum Bremen e.V. Friedrich-Karl-Str. 96 28205 Bremen Tel. 0421-52 61 89 51 www.bauraum-bremen.de Messen IHK Bremerhaven Friedrich-Ebert-Straße 6 27570 Bremerhaven Tel. 0471-92460-0 www.bremerhaven.ihk.de Bremer Aufbaubank Außenstelle Bremerhaven (Mo.+Fr.) Stadthaus 1, Hinrich-Schmalfeldt-Str. 27524 Bremerhaven Tel. 0471-3084635 www.bab-bremen.de KSK-Immobilia 2014 Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln Sa. und So. 1. und 2. März 2014 Jeweils 10 bis 17 Uhr Friedrich-Ebert-Str. 64, Bremerhaven www.ksk-immobilia.de Magistrat der Stadt Bremerhaven Bauordnungsamt Fährstraße 20, Techn. Rathaus 27568 Bremerhaven Tel. 0471-590-3207 Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln Friedrich-Ebert-Str. 64 27570 Bremerhaven Tel. 0471-144-0 www.meine-ksk.de 7. Bremerhavener Energietage Sa. und So., 11. und 12. Oktober 2014 Jeweils 10 bis 18 Uhr Ort: Fischereihafen, Bremerhaven www.bremerhavener-modernisieren.de Sparkasse Bremerhaven Bürgermeister-Smidt-Str. 24-30 27568 Bremerhaven Tel. 0471-479-0 www.sparkasse-bremerhaven.de 6. hanseBAU und Bremer Altbautage Fr. bis So., 17.-19. Januar 2014 Jeweils 10-18 Uhr Messegelände an der Bremer Bürgerweide Halle 5,6 und 7 Volksbank eG Bremerhaven-Wesermünde Lindenallee 1 27572 Bremerhaven Tel. 0180-322 97 27 www.volksbankeg.de Osterholzer Energie- und Umwelttage (inkl. Baumesse Nord) Sa. und So., 18. und 19. Oktober 2014 10-18 Uhr Messegelände bei der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck Energieversorger swb Kundencenter Bürgermeister-Smidt-Str. 49 27568 Bremerhaven Tel. 0471-95 89-100 www.swb.de EWE Kundencenter Beverstedt Poststr. 14 Tel. 04747-94 00 www.ewe.de - 146 - - 147 - Weiterführende Informationen Weiterführende Informationen Weitere Informationen: Impressum Auswahl wichtiger Internetadressen www.energiekonsens.de Auswahl kostenloser Broschüren für Modernisierer (Bestellung, Download) Seminare, Vorträge, Referenzobjekte www.bremerhavener-modernisieren.de Infos zu allen Modernisierungsthemen Seminare, Vorträge, Referenzobjekte www.energie-experten.de Datenbank qualifizierter Fachbetriebe für Modernisierungen www.bremerhaven.de Download der Klimaschutzstudie für Bremerhaven www.klimastadt-bremerhaven.de Infos, Veranstaltungen, Seminare, Vorträge etc. zum Klimaschutz www.dena.de Infos zu Energieeffizienz in Gebäuden www.nabu.de Sehr gute Dämmstoffdatenbank www.energieagentur-nrw.de Kostenlose Broschüren www.nachwachsende-rohstoffe.de Online-Broschüre über Dämmstoffe www.eeb.de Verband Energieeffizientes Bauen www.bakaberlin.de Altbausanierung www.enev-online.de Portal zum energieeffizienten Modernisieren www.baunetzwissen.de Gut verständliche Themenaufbereitung www.giradi.com Gütegemeinschaft für Innenraumdiagnostik www.energiewelt.de Großer Themenpool für Modernisierer www.dibt.de Deutsches Institut für Bautechnik www.gdi-daemmstoffe.de Online-Broschüre über Dämmstoffe www.altbauerneuerung.de Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung www.sanieren-profitieren.de Kostenlose Mod.-Broschüre Titel: Mehrwert statt Mehrkosten www.bauemotion.de Infos zum Sanieren, Einrichten, Wohnen www.buderus.de Vergleich der Kosten von Heizsystemen www.proklima-hannover.de Kostenlose Mod.-Broschüre Titel: Altbau modern sanieren www.zimmermeister-modernisieren.de Interessante Referenzprojekte, Bautagebücher www.gesetze-im-internet.de Volltextversionen www.stifung-warentest.de www.recht-niedersachsen.de Volltextversionen www.bhb-ev.de Bauherrenschutzbund Viele Broschüren und gute Merkblätter zum Download www.energieverbraucher.de Bund der Energieverbraucher www.solarfoerderung.de www.ag-energiebilanzen.de www.meine-heizung.de Gute Datenbank über Heizungssysteme www.bdew.de Energie- und Branchentrends www.bine.info Studien, bürgernahe Infos www.vz-nrw.de Verbraucherzentrale NRW: Entwicklung und Prognose diverser Energiekosten - 148 - Herausgeber und Gesamtherstellung Hofermedia, Agentur für PR und Kommunikation Roland Hofer Eichenweg 2 27711 Osterholz-Scharmbeck Tel. 04795-55 06 42 E-Mail: [email protected] www.hofermedia.de Gestaltung Grafikatelier Behrens www.ga-behrens.de Fotografien (Die Zahlen geben die Seiten an) Fotolia: 1, 2, 6, 7, 8, 29, 30, 31, 35, 36, 37, 39, 40, 44, 46, 47, 48, 54, 59, 60, 62, 64, 66, 67, 68, 69, 72, 73 (u.), 74, 75, 76 (o.), 79 (u.), 87, 88, 91 (u.), 93, 97, 98, 100, 101, 103 (l.), 104, 106, 113, 114, 141,126, 144, 148. djd: 51, 61, 63, 76 (u.), 77 (u.), 79 (o.), 81, 82, 83, 91 (o.), 96, 99, 109, 117, 118, 120, 127, 128, 130, 131, 132, 133, 134, 136, 138, 139, 140, 142, 143; bsb: 33 72), 43, 70, 71; Rockwool: 73 (o.), 80, 83, 84, 85; Bosch Thermodynamik: 103 (r.), 110, 116, 119, 124, 129 Dieses Handbuch wurde klimaschonend hergestellt. Entsprechend dem Anfall von CO2 bei der Produktion investieren wir in ein zertifiziertes Aufforstungsprojekt, das klimaschützend wirkt und CO2 bindet. STÄWOG (Beate Ulich): 9 STÄWOG: 10 Haftungsausschluss Die Daten und Fakten dieses Handbuches wurden mit großer Sorgfalt recherchiert. Wir übernehmen dennoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben und etwaige Folgen, die sich aus ihrer Anwendung ergeben. Das Konzept, der Titel, die Gestaltung und die Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. 1. Auflage: Oktober 2013 - 149 - Weiterführende Informationen Strategie der vielen kleinen Schritte „Es gibt nicht den einen Schritt, der den Klimawandel umdrehen kann. Aber wenn es darauf ankommt, welche Welt wir unsere Kindern hinterlassen, schulden wir ihnen zu tun, was wir können.“ US-Präsident Barack Obama in einer Rede vor Studenten der Washingtoner Georgetown-Universität, Juni 2013 - 150 - Unsere große Ausstellung ist geöffnet: Mo - Sa von 9 - 13 Uhr und Mo - Fr. 14 - 18 Uhr. Beratungstermine nach Vereinbarung. - 151 - Jetzt Fan werden! Wie viel Sparpotenzial steckt in Ihrem Eigenheim? Jetzt modernisieren. Mit dem KSK-Modernisierungskredit. Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln Senken Sie Ihre Energiekosten – zum Beispiel mit einer günstig finanzierten Modernisierung. Zusammen mit unserem Partner LBS beraten wir Sie gern und stehen Ihnen auch bei allen anderen Fragen rund um riestergefördertes Wohneigentum und Bausparen kompetent zur Seite. Mehr Infos in Ihrer KSK-Geschäftsstelle oder unter www.meine-ksk.de. Garantiert KSK. Nehmen Sie uns beim Wort. - 152 -