Was ist Peer Counseling?

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Was ist Peer Counseling?
Peer Counseling in der
Unterstützten Beschäftigung
2. Fachforen „Fachkompetenz Unterstützte Beschäftigung“
Berlin, Hannover, Nürnberg, Bonn
Was ist Peer Counseling?
- Wortbedeutung 
Peer
= der / die Ebenbürtige, Gleichgestellte,
Gleichaltrige, Gleichwertige

Counseling
= Beratung
Was ist Peer Counseling?
- Definition 
„Beratung von Menschen mit Behinderung für Menschen
mit Behinderung“

„PC ist eine notwendige Ergänzung in einem
Rehabilitationsprozess, in dem ein behinderter Mensch, der
einen erfolgreichen Übergang vom institutionellen Leben in
das Leben in der Gemeinde geschafft hat, anderen
behinderten Menschen, die einen ähnlichen Weg gehen
wollen, seine Erfahrungen zur Verfügung stellt, ihnen
Informationen gibt und Verständnis entgegenbringt und sie
auf ihrem Weg unterstützt.“ (Marsha Saxton, 1981)
Was ist Peer Counseling?

Peer Support ist umfassend und
allgemein, z.B. informelle Hilfen,
allgemeine Informationen

Peer counseling ist eine Methode im Peer
Support
Wo kommt Peer Counseling her?
Ein kleiner Rückblick in die Geschichte





1960er Jahre im Kontext emanzipatorischer Bewegungen in
den USA
Von PionierInnen der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung
entwickelt
Ausprobieren einer neuen Form des Erzählens und
Zuhörens
Vom universitären Kontext in andere Gesellschaftsbereiche
Europa: 80er Jahre: Peer Counseling – Angebote in den
Zentren für selbstbestimmtes Leben
Ziele des Peer Counseling

eigene Entscheidungen treffen

Entdecken von bislang unbekannten Möglichkeiten

Entwickeln, Entdecken und Nutzen von individuellen
Ressourcen

Schritte zu einem selbstbestimmten Leben
Prinzipien des Peer Counseling

Menschen sind selbst in der Lage ihre Probleme zu
lösen und ihre Ziele zu erreichen.

Gleichstellung von BeraterInnen und Ratsuchenden

Nicht Defizite, sondern Fähigkeiten und Interessen
sind handlungs- und entscheidungsleitend.
5 Regeln des Peer Counseling
1)
Fälle kein Urteil über die Person, die gerade
spricht.
2)
Fühle dich ein.
3)
Gib keine persönlichen Ratschläge.
4)
Interpretiere nicht.
5)
Übernimm keine Verantwortung für das
Problem des / der anderen.
Methoden und Techniken
im Peer Counseling

Aktives Zuhören

Problem/Zielfindung

Planung

Körperbewusstsein

Persönliches Wachsen
Anforderungen an
Peer CounselorInnen

Peer sein / eigene Behinderung

Als Rollenmodell funktionieren

Auseinandersetzung mit emotionalen Aspekten der
eigenen Behinderungserfahrung

Kommunikationsfähigkeit

Interesse an anderen Menschen

Aus- und Weiterbildung von Peer CouncelorInnen
Peer Counseling / Peer Support Beispiele in der
Unterstützten Beschäftigung
Einbeziehung von ExperterInnen in die berufliche
Orientierung und betriebliche Qualifizierung:

Hospitationen an betrieblichen Arbeitsplätzen (Bsp. Projekt
„Ein Experte für dich“ der Hamburger Arbeitsassistenz)

Einladen zum Projekttag

Einbeziehen in Beratungsgespräche (Bsp. Projekt „RehaPilot“ der Fortbildungsakademie der Wirtschaft Cottbus)
Wirkungen von
Peer Counseling + Peer Support
für Teilnehmende und CounselorInnen

„… dann bist du nicht mehr so schüchtern, dann traust du
dich mehr und fragst auch mal nach …“ (Maßnahmeteilnehmer)

„Es war schon klasse zu sehen, wie sie sich auskennt und
ihren Job macht. … Wenn sie hier arbeitet, habe ich vielleicht
auch eine Chance.“ (Maßnahmeteilnehmer)

Stolz darauf, dass die ArbeitskollegInnen ihrem Engagement
als ExpertInnen mit Respekt begegneten (Unterstützt
beschäftigte ArbeitnehmerInnen, die Hospitationen an ihrem
Arbeitsplatz ermöglicht haben)
Aus: impulse 56 (Bericht über das Projekt der Hamburger Arbeitsassistenz)
Weitere Informationen
www.peer-counseling.org
Peer Counseling in der InbeQ?
- Fragen für Kleingruppen 1.
Welche Peer Counseling-Angebote gibt es in meiner Region?
2.
Wann, wo, wie in der UB kann Peer Counseling / Peer
Support umgesetzt werden?
3.
Wer kommt als Peer CounselorInnen im Kontext UB in
Frage?
4.
Wie bereite ich Personen vor, die Peer CounselorInnen
werden wollen?
5.
Meine nächsten Schritte: .......