Mai 2016 - Braunlager Zeitung
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Mai 2016 - Braunlager Zeitung
Braunlage Braunlager Zeitung Anzeigen- u. Mitteilungsblatt für Braunlage und den Harz Email: [email protected] www.braunlager-zeitung.de Hohegeiß St.Andreasberg Benneckenstein 11. Jahrgang Nr. 106 Bad Lauterberg Clausthal-Zellerfeld Altenau Bad Harzburg Mai 2016 Telefon: (05520) 92056 und 0171-6852427 Frühling im Nationalpark Harz: Blick von den Hahnenkleeklippen ins Odertal. unabhängig, überparteilich0 Foto: S. Richter Lokaler ärztl. Notdienst Braunlage: 05520-2720 Sprechstunden in der Praxis Dr. Kobarg Bundesweit einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst: 116 117 Herzog-Wilhelm-Str. 30: Freitagabend von 17 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und an allen Feiertagen von 11 bis 12 Uhr Bitte halten Sie Folgendes bereit: Name und Vorname, Geburtsdatum und Alter, Ort, Postleitzahl, Straße, Hausnummer und Etage, Telefonnummer (für möglichen Rückruf), möglichst genaue Angaben zum Gesundheitszustand, Zettel und Stift In lebensbedrohlichen Fällen (z. B. Schlaganfall oder Herzinfarkt) sollte sofort der Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 alarmiert werden. Die Juni-Ausgabe der Braunlager Zeitung erscheint Anfang Juni 2016 Seite 2 Braunlager Zeitung Mai 2016 In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, Vater, Schwiegervater und Großvater Braunlage, Arnikagrund 24 Die Trauerfeier fand am Mittwoch, 20. April 2016, um 14 Uhr, in der Friedhofskapelle Braunlage statt. Bestattungsinstitut Diederich, Braunlage Sterbefälle im März Marianne Brotrück, geb. Wilde, Hohegeiß * 28.01.1935 † 07.03.2016 Georg Brünner, Braunlage * 02.09.1946 †14.03.2016 Eleonore Overbeck, geb. Göring, Braunlage * 25.03.1928 † 21.03.2016 Sigrid Simon, geb. Papke, Braunlage * 17.01.1943 † 23.03.2016 Sterbefälle im April Zentrales Notdienst-Telefon 116 117 Ingrid Kastmann, geb. Hoffmann, Braunlage * 16.11.1932 † 4. 4.2016 Die Braunlager Zeitung gratuliert herzlich Geburtstagsjubiläen Braunlage Simon, Klara Berkefeld, Hildegard Hahlbohm, Edith 94. Geburtstag 90. Geburtstag 84. Geburtstag Geburtstagsjubiläen Hohegeiß Schindler, Brunhilde Rupprecht, Erika Scholdei, Allice Kämpfer, Therese Braunlager Zeitung Impressum Herausgeber und Verleger Christoph M. Richter Kurt Welzel, Braunlage * 05.07.1931 † 7. 4.2016 21.03. 23.03. 30.03. 12.03. 27.03. 29.03. 31.03. 90. Geburtstag 87. Geburtstag 89. Geburtstag 84. Geburtstag Verlag, Herstellung, Anzeigen: Xento Verlag, Königskrug 15 38700 Braunlage Tel. 05520-92056 Fax 05520-92057 Email Xento Verlag Verantwortlicher Redakteur [email protected] Siegfried Richter Wilhelm Buss, Braunlage * 01.07.1940 † 14. 4.2016 Direkt-Email Redaktion: Ursula Eiselt, geb. Grau, Braunlage * 21.11.1918 † 18. 4.2016 [email protected] Tel. 05520-92056 Fax 05520-92057 Rolf Klaeden, Braunlage * 27.08.1924 † 19.04.2016 Die Veröffentlichungen der Sterbefälle finden nur nach Freigabe (Unterschrift der Angehörigen) statt. Anzeigenmarketing: Chr. M. Richter Vera Richter Siegfried Richter Tel. 05520-92056 Direkt-Email Anzeigen: [email protected] Druck DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH 39340 Haldensleben Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 01.01.2016 Für Notdienstangaben keine Gewähr Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder - nicht unbedingt die der Redaktion. Mai 2016 Braunlager Zeitung Seite 3 Es war einmal … Hohegeiß. Seit einigen Monaten gibt es sie nicht mehr, die Hohegeißer Zweigstelle der Nord/LB-Braunschweigischen Landessparkasse. Damit wurde die „Sparstelle 195 Hohegeiß“ eingerichtet, die zunächst vom „Rentner Mahn“ und ab 1922 vom „Bäckermeister Berger“ betreut wur- stellen vereinigt, und Wilhelm Bothe blieb Sparpfleger, bis im Juli 1953 Bruno Welzel diese Aufgabe übernahm. Ältere Hohegeißer werden sich noch Die ehemalige Nord/LB-Filiale, an die heute nichts mehr erinnert. endete für Hohegeiß die fast hundertjährige Geschichte dieser Bank. Soweit aus alten Unterlagen zu ersehen war, begann diese Geschichte 1919 oder 1920. Im Ort, der damals 974 Einwohner hatte, de. Ab 1931 gab es sogar noch eine weitere „Sparstelle 341 Hohegeiß II“, für die „Kaufmann Wilhelm Bothe jun.“ als – wie es hieß – Sparpfleger zuständig war. 1938 wurden beide Spar- Foto: Friedemann Schwarz daran erinnern, dass sein „Dienstraum“ im Wohnhaus Lange Straße 78 war und alle Kassengeschäfte dort erledigt wurden. Das waren doch sehr „schlichte“ Bedingungen, und darum kaufte die damalige „Braunschweigische Staatsbank“ das ehemalige Forstamtsgebäude in der Hindenburgstraße. Nach einigen Umbauarbeiten war im April 1966 in der Zeitung zu lesen: „Am 14. April 1966 soll die Agentur Hohegeiß im neuen Gebäude eröffnet werden“, die weiterhin – bis 1973 – von Bruno Welzel geleitet wurde. In den folgenden Jahrzehnten gab es immer wieder wechselnde Zweigstellenleiter und Mitarbeiter, und immer wieder wurden die Räume umgebaut und modernisiert. So wurde am 18. Februar 2000 eingeladen zu einem „Nord/LB Event“, nämlich zur „Präsentation der neu gestalteten und erweiterten Geschäftsräume der Niederlassung Hohegeiß“. Neu waren damals auch Geldautomat, Selbstbedienungs-Terminal und Kontoauszugsdrucker. Diese blieben auch zunächst noch erhalten, als am 26. November 2014 aus dieser Niederlassung ein „24-Stunden SB-Center“ wurde, also keine Mitarbeiter mehr vor Ort waren. Auch das ist seit dem 8. Dezember 2015 Geschichte. Das „SB-Center“ gibt es nicht mehr. Friedemann Schwarz Monatsbilanz der DRF Luftrettung Nordhäuser Hubschrauber 107-mal alarmiert Nordhausen. Ein Mensch erleidet einen Herzinfarkt. Ein Kind verunglückt beim Spielen. Minuten entscheiden jetzt über Leben und Tod. Häufig kommt die schnellste medizinische Hilfe aus der Luft. 107-mal startete der Nordhäuser Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung im März zu oft lebensrettenden Einsätzen. Der rot-weiße Hubschrauber ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang von der Station des Deutschen Roten Kreuzes am Südharz-Klinikum aus einsatzbereit. „Christoph 37“ wird in den Landkreisen Nordhausen, Harz, Goslar, Osterode, Eichsfeld, Kyffhäuser, Unstruth-Hainich, Sömmerda, Erfurt und Mansfeld-Südharz dert. angefor- Hintergrundinformationen: Die DRF Luftrettung setzt EC 135 nach Landung auf dem Klinikdach. Foto: DRF Luftrettung an 31 Stationen in Deutschland und Österreich Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein, an acht Stationen sogar rund um die Uhr. Darüber hinaus holt die DRF Luftrettung mit ihren Ambulanzflugzeugen im Ausland verletzte oder erkrankte Förderer des DRF e.V. zurück, wenn dies aus medizinischen Gründen notwendig ist. Zur Finanzierung ihrer Arbeit ist die gemeinnützig tätige Luftrettungsorganisation dabei auf die Unterstützung von Förderern und Spendern angewiesen. Mehr Informationen online unter: www.drf-luftrettung.de oder www.facebook. com/drfluftrettung Volksbank Braunlage eG Roswitha Stachowski feiert 40-jähriges Dienstjubiläum Braunlage. Am 01.04.1976, also vor vierzig Jahren, ist Frau Roswitha Stachowski in den Dienst der Volksbank Braunlage eingetreten. Aus diesem Anlass möchten wir ganz herzlich gratulieren und uns bedanken. 40 Jahre bei einem Arbeitgeber sind in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit eher eine Ausnahme als eine Selbstverständlichkeit und dementsprechend auch zu würdigen. Als Zeichen der Anerkennung und Würdigung der Ver- dienste von Frau Stachowski in der genossenschaftlichen Arbeit wurde ihr vom Vorstand der Volksbank Braunlage eG, den Herren Thomas Janßen und Kai Engelhardt, die Ehrenurkunde des Genossenschaftsverband e.V. verliehen. Frau Roswitha Stachowski am Tage ihres 40-jährigen Volksbank-Betriebszugehörigkeitsjubiläums mit den Herren Thomas Janßen (li.) und Kai Engelhardt (re.) vom Vorstand der Volksbank Braunlage eG. Foto: priv. Als kleinen Dank für den Einsatz an Ihrem Arbeitsplatz und die Treue zu unserer Volksbank Braunlage eG überreichten wir Frau Stachowski ein kleines Geschenk und einen Blumengruß. Volksbank Braunlage eG Frischer Braunschweiger Spargel Jeden Samstag Verkauf von 9 - 12 Uhr vor der Fleischerei Karthaus in Braunlage Seite 4 Braunlager Zeitung Mai 2016 Braunlager Servicebüro jetzt in der Herzog-Wilhelm-Straße 30 Hereinspaziert: Umzug der Harz Energie-Geschäftsstelle in zentrale Lage Neu, modern, nachhaltig – die Braunlager Geschäftsstelle der Harz Energie GmbH & Co. KG befindet sich ab sofort in der Herzog-Wilhelm-Straße 30. Nach drei Monaten Bauzeit sind die umfangreichen Renovierungsarbeiten und der Um- „Der alte Standort in der Wurmbergstraße lag ungünstig und war damit für unsere Kunden schlecht erreichbar“, erklärte Geschäftsführer Dr. Hjalmar Schmidt bei der offiziellen Eröffnung am Mittwochvormittag. „Mit dem neu- Geschäftsführer Dr. Hjalmar Schmidt (li.) eröffnet das neue Braunlager Servicebüro der Harz Energie. Fotos: Harz Energie zug abgeschlossen. Am 6. April öffnete der regionale Energieversorger die Türen der neuen Räumlichkeiten für seine Kunden. Und die dürfen gespannt sein. Das Gebäude in der Braunlager Innenstadt wurde in den vergangenen Monaten zunächst aufwendig saniert, bevor mit der Neugestaltung der Geschäftsstelle begonnen wurde. Dabei blieb bis auf den verlässlichen und kundennahen Service kaum etwas beim Alten: Ein neues Raumkonzept sowie modernes Interieur bieten den Kunden echte Wohlfühlatmosphäre. gestalteten Servicebüro haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um unsere Kunden in Braunlage und Umgebung künftig noch besser beraten zu können“, so Schmidt. Ein großes Lob richtete der Geschäftsführer nicht nur an die ausführenden Handwerksbetriebe aus Braunlage und Umgebung, sondern auch an seine Mitarbeiter, die Neubau und Umzug tatkräftig unterstützt haben. Auf insgesamt 64 Quadratmetern befindet sich der barrierefreie Kundenservice, der nicht nur Platz für die persönliche Beratung, sondern auch für einen komfortablen Wartebereich bietet. Die ansprechenden Räumlichkeiten sind dank der großen Schaufenster lichtdurchflutet und überzeugen durch frische Farben und moderne Möbel. Damit wird die neue Geschäftsstelle der Mit dem Umzug haben sich auch die Öffnungszeiten geändert. Der Kundenservice in Braunlage ist ab sofort immer montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 13 Uhr, sowie Montag-, Dienstag- und Donnerstagnachmittag von 14 bis 16 (v. li.) Bürgermeister Stefan Grote, Kundenbetreuer Ingo Wiegand und die Geschäftsführer Dr. Hjalmar Schmidt und Konrad Aichner freuen sich darüber, dass die Kunden der Harz Energie in Braunlage künftig noch besser beraten werden können. Harz Energie allen Ansprüchen gerecht, die Kunden und Mitarbeiter an ein freundliches und funktionales Ambiente stellen. Ingo Wiegand, der seit vielen Jahren die Kunden in Braunlage und Sankt Andreasberg betreut, zeigt sich von seinem neuen Arbeitsplatz begeistert: „Hier an der Hauptdurchgangsstraße sind wir viel präsenter und ermöglichen unseren Kunden kürzere Wege. Ich freue mich darauf, unsere Kunden künftig hier begrüßen und beraten zu können.“ Uhr geöffnet. In Sankt Andreasberg ist Ingo Wiegand dann immer mittwochs in der Zeit von 14 bis 16 Uhr für seine Kunden erreichbar. Auf einen Blick: Harz Energie GmbH & Co. KG Herzog-Wilhelm-Straße 30 38700 Braunlage Telefon 05520/9319-0 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8.00 – 13.00 Uhr Montag, Dienstag, Donnerstag: 14.00 – 16.00 Uhr 730 Kilometer mit dem Fahrrad nach Hohegeiß; denn: Kann man es besser haben ...? Suche: Smoking, Frack, Dinner Jacket, Münzen, Taschenuhren und Jagdtrophäen 0172/7392111 Hohegeiß. Auf dem Straußberg bei Bleicherode, nun doch ein wenig außer Atem wegen dieser verflixten Steigung. Da taucht er plötzlich auf und scheint ganz nahe: Der Brocken – und Hohegeiß ist nicht mehr weit! Was für den Autofahrer nur ein Klax, ist auf dem Fahrrad doch eine gewisse Herausforderung. Selbst für Hans Geberbauer, Jahrgang 71, verheiratet und einen Sohn, als Geschäftsführer im Finanzwesen derzeit in London tätig, trainiert in seinem Urlaub für den Triathlon in Roth (bei Nürnberg) im Juli dieses Jahres. Es ist also kein ungeübter, aber 730 Kilometer in nur fünf Tagen, von der Lübecker Bucht über Dönitz, an der Elbe entlang durchs Havelland, dann an die Saale und die Ilm bis nach Ilmenau in Thüringen. Und von da an kehrt in Richtung Harz; genau gesagt nach Hohegeiß. Rund 730 Kilometer sind auch für ihn kein Pappenstiel. Warum nach Hohegeiß? Weil er dort immer gern zu Gast ist. Sein Vater, Wilhelm Geberbauer, der ihn auch während der Tour mit dem „Versorgungswagen begleitet, besitzt dort seit Gründung der Panoramic-Ferienanlage 1972 ein Appartement und Sohn Hans war von frühester Jugend an immer mit dabei. Selbst nachdem es ihn beruflich nach England verschlagen hat, ist er mindestens einmal im Jahr wieder im Harz: „Hier sind die OutdoorSportmöglichkeiten besonders günstig“, sagt er, „hier ist das richtige Gelände - besonders um Hohegeiß herum. Und das Panoramic ist eine hervorragende Wohnstätte dafür“, fügt er hinzu. „Kann man es besser haben“, fragt denn auch sein Vater. Als Junglehrer ist er 1965 mit der ersten von ihm geführten Klassenfahrt in das „Alte Forsthaus“ nach Hohegeiß gelangt, verliebte sich in den Ort und kommt nicht wieder los davon. Genau wie sein Sohn, der schon seinen nächsten Urlaub im Harz, im Panoramic plant. Glücklich und stolz am Ziel: Nach 730 Kilometern hat Hans Geberbauer das Panoramic Hohegeiß erreicht. Foto: priv. Weinabend im Restaurant Viktoria! Anzeige Eine kulinarische Reise zum Mittelmeer Braunlage. Am Samstag, 7. Mai 2016 nimmt das Restaurant Viktoria seine Gäste mit auf eine kulinarische Reise zum Mittelmeer. An diesem Abend zelebriert Chefkoch Thorsten Gottwald ein 4-Gang Menü mit mediterranen Köstlichkeiten. Als Starter wird ein Avocado-Lachstartar auf geröstetem Weißbrot an Balsamico-Rucola gereicht, gefolgt von einer Schaumsuppe von gelber Paprika mit geeistem Carpaccio und Parmesanspänen. Den Hauptgang bildet zartes Saltimbocca vom Kalb auf Safranrisotto sowie Marsalasauce und als krönenden Abschluss serviert Gottwald hausgemachte Mascarponecrème mit frischen Himbeeren. Begleitet wird der Abend von Sommelier Helmich Stroink von Nagel & Hoffbaur. Dieser reicht zum mediterra- nen Menü korrespondierende Weine von besten europäischen Winzern. Unterhaltsam und informativ begleitet Stroink die Gäste durch den Abend und gibt Einblick in die 145-jährige Weintradition Nagel & Hoffbaurs. Das Menü dieses Abends versteht sich inklusive Aperitif, Wasser, begleitenden Weinen sowie Espresso und kostet p.P. Euro 69,00. Anmeldungen nimmt das Restaurant Viktoria telefonisch unter 05520-9999081 oder per email unter [email protected] im Voraus entgegen. Restaurant Viktoria Herzog-Wilhelm-Str. 10 38700 Braunlage Tel.: 05520-9999081 www.viktoria-braunlage.de Mai 2016 Braunlager Zeitung Seite 5 8. Naturheilkundetag-Harz in St. Andreasberg Zum 8. Mal findet der Naturheilkundetag-Harz von Samstag, den 28. Mai bis Sonntag, den 29. Mai 2016 jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr bereits zum zweiten Mail im Kurhaus von Sankt Andreasberg im Oberharz statt. Beim NaturheilkundetagHarz präsentieren 40 Teilnehmer, Referenten und Aussteller das Thema gesunde Lebensweise und Ernährung, natürliche Behandlungsmethoden sowie erstmals in diesem Jahr naturheilkundliche Zahnmedizin. Neben Vorträgen, Demonstrationen, Anwendungen und Arbeitskreisen wird es wieder den Natur- & Bauernmarkt mit Lebensmitteln und Non Food Produkten geben. Traditionell werden wieder die köstlichen Suppen nach Rezepten der Chinesischen Medizin angeboten, zubereitet vom Berghotel Sankt Andreasberg. Die Aussteller kommen 2016 aus der gesamten Harzregion und auch darüber hinaus. Erstmals ist die GLC Glücksburg Consulting AG der Veranstalter. Der UGAK (Un- abhängige Gesundheits-Arbeitskreis Braunlage) hatte die Federführung nach dem letzten erfolgreichen Naturheilkundetag abgegeben. „Wir freuen uns, den Naturheilkundetag-Harz wieder in St. Andreasberg durchführen zu können und werden das altbewährte Konzept so beibehalten“, so Karen Ruppelt, Leiterin der Tourist-Informationen Oberharz. „In diesem Zusammenhang auch schon einmal einen herzlichen Dank an Gisa Homann und die ehrenamtlichen Helfer.“ Beim NaturheilkundetagHarz werden die menschlichen Sinne auf unterschiedlichste Art und Weise angesprochen. So können Besucher sich bei Demonstrationen über verschiedenste Anwendungen wie Hand-, Ohrakupunktur- oder Nasenreflexzonenmassage, aber auch über Handlesen und Hypnose informieren und diese ausprobieren. Kulinarischinteressierte Gäste können in einem Kurs die Zubereitung veganer Vitalkost kennenlernen und sich zum Thema Er- nährung beraten lassen. Auch das Slow Food Convivium Harz ist erstmals vertreten und stellt Partner und Produkte vor. Das schamanische Trommeln und ein Mitsingkonzert demonstriert wiederum die heilende Wirkung von Tönen und Klängen und lädt zum Mitmachen ein. Für Kinder wird eine Kinderbeschäftigung angeboten. Tierfreunde können sich darüber hinaus über naturheilkundliche Behandlungsverfahren in der Tierheilpraxis informieren. Die GesundheitswochenHarz, ebenfalls eine Idee des UGAK Braunlage und Erweiterung/ Ergänzung des Naturheilkundetages, werden erstmals präsentiert vom Berghotel St. Andreasberg und der Naturheilpraxis Gisa Homann. Wer schon einmal beim Naturheilkundetag-Harz war, wird bekannte Gesichter treffen, aber auch neue Aussteller. Der „Naturheilkundetag-Harz“ richtet sich sowohl an medizinische Laien, als auch an interessiertes, für alternative Behandlungsmethoden offenes Fachpersonal. Der Eintritt ist frei und es ist keine Anmeldung erforderlich. Die GLC Glücksburg Consulting AG und die Tourist-Information Sankt Andreasberg freuen sich auf Ihren Besuch. Weitere Informationen erhalten Sie in der Tourist-Information St. Andreasberg telefonisch unter 05582 291 66 36 oder auf www.oberharz.de/ naturheilkundetag-harz. chengemeinden in Braunlage im Wechsel. Mit einem Kostenbeitrag von 2,50 Euro (Richtpreis) sollen die Kosten gedeckt werden. Ein Fahrangebot für Menschen mit Einschränkungen in ihrer Mobilität wird ermöglicht durch Erich Wiemann und Karl-Heinz Adolph als Fahrer und die Stadt Braunlage, die dafür den Stadtbus zur Pfeffer+CS-Abwehrspray Luftgewehre Waffen - Biallas Neustart der Braunlager Frühstücksrunde Braunlage. Am 29.April 2016 um 9 Uhr fand im evangelischen Gemeindehaus ein Neustart der Braunlager Frühstücksrunde statt. Geplant sind zukünftig wieder Frühstücksrunden für jedermann jeweils am letzten Freitag im Monat. Treffpunkte sind die Gemeindehäuser der evangelischen und katholischen Kir- Gaspistolen + Revolver Verfügung stellt. Dazu sollten Fahrten möglichst bis Donnerstagabend um 20 Uhr bei Erich Wiemann unter Tel. 05520/307775 angemeldet werden. Ein motiviertes Team wird am Freitag, ein schönes Frühstück vorbereiten und freut sich auf zahlreiche Gäste. Baumhofstr. 103 05525/4192 OHA-Freiheit FEINSTE HOLZSCHEITE HEISSLUFTGETROCKNET Nur bei 05322/ 9081-90 Stefan Gresing Klaus Jakubczik Klempnerarbeiten Heizungsbau Gas- und Wasserinstallationen Tanner Straße 9 • 38700 Braunlage Telefon 05520/1273 • Fax 05520/3625 Suche: Damast Bettwäsche und bestickte Tischwäsche, Leinentücher und Abendkleider 0152/22041153 Allen, die uns mit Geschenken und guten Wünschen zu unserer Konfirmation eine Freude gemacht haben, möchten wir – auch im Namen unserer Eltern – herzlich danken! Die Braunlager Konfirmanden Reihe oben von links: Pfarrer Stefan Gresing, Jan Weddemar, Justus Korn, Finn Pahl, Maximilian Stadel, Maurice Weinand, Till Dammert, Levin Winter, Marlon Anders, Danny Emmelmann Untere Reihe von links: Moritz Wagner, Lucie Klemusch (Hohegeiß), Sarah Dang, Jasmin Lenz, Kim Gezginci, Michelle Piuma, Nina Zeidler, Celin Schiller, Charlotte Reul, Maurice Neigenfindt Nicht auf dem Foto: Laura Küchenmeister aus Benneckenstein Foto: Foto Lindenberg / Grafik: S. Richter Seite 6 Braunlager Zeitung Mai 2016 HarzReise 2: Steinwege Die Klavierbautradition im Harz Zur Unterstützung unseres Teams suchen wir eine/n „HarzReise“ hieß das Thema der 10. Braunlager Maikonzerte 2015, und das Thema bietet nach wie vor so zahlreiche Anknüpfungspunkte und Vernetzungsmöglichkeiten, dass es 2016 erneut zum Grundgedanken der Maikonzerte gewählt wurde, wobei eine besondere Attraktion der Region im Mittelpunkt stehen soll: motivierte/n Maler/in für alle anfallenden Arbeiten im Maler- und Lackiererhandwerk Bei dem Gerichte 5 • 37445 Walkenried • Tel. 05525 1248 Fax: 05525 1840 • Mobil 0160 966 83 217 E-Mail: [email protected] Klavier Foto: Braunlager Maikonzerte Mit einem hochkarätigen Pianisten wie Gil Garburg als Künstlerischem Leiter, liegt die Verbindung zum Klavier nahe, doch ist nicht überall bekannt, dass dieses großartige und vielseitige Instrument im Harz eine ganz besondere Rolle spielt: Den Namen Steinway kennt jeder Musikfreund, nicht ganz so bekannt ist die Herkunft des Firmengründers Heinrich Engelhard Steinweg aus Wolfshagen, noch weniger die Art der Verbindungen zur Firma Grotrian-Steinweg in Braunschweig. Die Historie des Klavierbaus im Harz wäre unvollständig dargestellt, würde sie nicht mit Leben gefüllt in hochkarätigen Konzerten, für die neben dem Klavierduo Silver-Garburg weitere Pianisten von Rang einstehen, die in Konzert Ohad Ben-Ari Freitag 13. Mai 2016 • Trinitatiskirche Braunlage, 20.00 Uhr Klavier Eins bis Fünf – Piano Solo bis Quintett Samstag, 14. Mai 2016 • Grotrian-Steinweg, Braunschweig, 11.00 Uhr Betriebsführung durch die Pianomanufaktur GrotrianSteinweg • Pulverhaus, Sympatec GmbH, Clausthal-Zellerfeld, 20.00 Uhr und Interview vorgestellt werden und jeweils für eine ganz eigene Interpretation zeitgemäßer Klavierkunst stehen: Der Israeli Ohad Ben Ari ist dabei, die Schweizerin Beatrice Berrut, die koreanischstämmige Amerikanerin Claire Huangci und der Österreicher Florian Krumpöck. Die Vielfalt des Klaviers zeigt sich in seiner universellen Möglichkeit der Kombination mit anderen Instrumenten, zahlreiche Werke der Kammermusik verbinden es mit Streichinstrumenten in unterschiedlichsten Besetzungen. Mit dem Vogler-Quartett sind ebenso vertraute Freunde der Maikonzerte beteiligt wie hochkarätige Musiker, die selbst sogar mehrere Festivals leiten und in Konzertsälen weit über Europa hinaus gern gesehen Gäste sind. Die Einbindung musikalischer Erlebnisse auf höchstem Niveau in die spezielle und einzigartige Umgebung des Harzes gibt den Braunlager Maikonzerten ihr unverwechselbares Profil, das ihnen unter den hochkarätigen Musikfestivals ihren eigenen Platz sichert. Die Präsentation der Harzer Klavierbaugeschichte erfordert anschauliche Vermittlung und so sind über die Konzertveranstaltungen hinaus mehrere Exkurse vorgesehen, selbstverständlich jeweils mit musikalischer Umrahmung: Ein Besuch des Städtischen Museums Seesen ist ebenso in Planung wie eine Demonstration der konstruktiven Besonderheiten der Instrumente von Steinway & Sons mit ihren zahlreichen Patenten und ein Besuch der Firma GrotrianSteinweg in Braunschweig. Änderungen vorbehalten. Florian Krumpöck Foto: P. Horak Große Pianisten unserer Zeit I – Claire Huangci und Florian Krumpöck Sonntag, 15. Mai 2016 • Städtisches Museum Seesen, 10.30 Uhr und 15.00 Uhr Die Steinwegs Führung und Vortrag im Museum für die Abonnenten • Städtisches Museum Seesen, 12.00 Uhr 1864 – Auf dem Weg zum modernen Konzertflügel Klavierduo Silver-Garburg Foto: Regina Recht • Mandolinen-Hütte zwischen Seesen und Wolfshagen, 15.00 Uhr Der Steinweg geführte Wanderung auf dem Steinway-Trail zwischen Seesen und Wolfshagen (ca. 5 km, Schwierigkeit: leicht) • Festhalle Wolfshagen, 17.00 Uhr Moderne Zeiten Joachim Römer, Klaviertechniker / Klavierduo Silver – Garburg Spiegelungen Foto: Erika Hoffmann Montag, 16. Mai 2016 • Trinitatiskirche Braunlage, 11.00 Uhr Große Pianisten unserer Zeit II – Florian Krumpöck und Ohad Ben Ari • Sanatorium Dr. Barner, 15.30 Uhr Encore Mit dem traditionellen Überraschungskonzert für die Abonnenten schließen die Maikonzerte 2016 – multi piano. Änderungen vorbehalten. Mai 2016 Braunlager Zeitung Herbert Schlief wurde 95 Jahre alt St. Andreasberg. Seinen 95. Geburtstag konnte am Sonntag (10.04.2016) Herbert Schlief aus St. Andreasberg feiern. Neben seinen beiden Töchtern und zahlreichen berger Waldarbeiter-Instrumentalverein unter der Stabführung von Karl-Heinz Plosteiner brachte ein zünftiges Geburtstagsständchen. Wie Herbert Schlief in ei- Der Bad Lauterberger Haus & Grundvereinsvorsitzende Eike Röger gratuliert Herbert Schlief, der nach der Auflösung des Ortsvereins St. Andreasberg, Mitglied von Haus & Grund Bad Lauterberg geworden ist. Verwandten, Bekannten und Freunden waren zum Beglückwünschen des beliebten St. Andreasberger Mitbürgers unter anderem Braunlages Bürgermeister Stefan Grote, der Haus & Grundvereinsvorsitzende Eike Röger aus Bad Lauterberg, Vertreter des SoVD-Kreisverbandes Goslar sowie weiterer Vereine zu der ausgedehnten Gratulationsrunde ins Hotel Glockenberg gekommen. Der St. Andreas- nem kurzen Rückblick ausführte, kam er am 1. April 1964 in die Bergstadt und übernahm das Hotel Berolina, welches er viele Jahre betrieb. Schnell wurde er von mehreren Bürgern angesprochen, ob er sich in deren Vereinen oder in der Politik engagieren möchte. Gleich bei der ersten Kommunalwahl, so der Senior in seiner Ansprache, wurde er in den Stadtrat gewählt und war dort in verschiedenen Ausschüssen gleich über mehrere Ratsperioden vertreten. Aufgeben musste er die Ratsarbeit, als er Vollziehungsbeamter der Stadt Andreasberg wurde. In dieser recht ange- Andreasberger Haus & Grundvereins setzt Herbert Schlief heute seine langjährige Mitgliedschaft in dieser Organisation im Bad Lauterberger Haus & Grundverein fort. Braunlages Bürgermeister Stefan Grote (re.) gratuliert Herbert Schlief zum 95. Geburtstag. Fotos: Bernd Jackisch nehmen Arbeit, die er 10 Jahre bis zum Renteneintritt ausführte, hat er möglichst Jedem nach seiner Möglichkeit geholfen. Verantwortung übernahm Herbert Schlief auch beim Haus & Grundverein St. Andreasberg, den er über 30 Jahre lang als Vorsitzender führte, bei den Beratungen mitwirkte und schließlich zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Nach der Auflösung des St. Ebenso lange ist Herbert Schlief auch beim Sozialverband Deutschland Mitglied, wobei er noch heute aktiv und gern im Vorstand mitarbeitet und deshalb als ältestes aktives Mitglied im Kreisverband Goslar geführt wird. Die zahlreichen Gratulanten wünschten dem Senior weiterhin Schaffenskraft und vor allen Dingen eine gute Gesundheit. Neu in Braunlage: WEBCO Baumaschinenvermietung Braunlage. Am 22. April hat in Braunlage, Am Brandhai 3, die Firma WEBCO Baumaschinenvermietung ihre Tore für Kunden geöffnet. Vermietet wird ein umfangreiches Sortiment. Von Kleinmaschinen (Akkuschrauber, Schwerer Schrauber, Tellerschleifer, Flex etc.) über Geräte für den Landschaftsbau (Motorheckenschere, Motorsäge, Laubbläser, Rückenspritze, Wiesenmäher etc.), für den Bau (Schuttrutsche, Motorschneider, Steinknacker, Rührgerät, Bautrockner, Treppenkarre, Rüttelplatten etc.) sowie Holzbearbeitungsmaschinen (Kappsäge, Stichsäge, Holzspalter etc.) kann alles gemietet werden. Besonders interessant ist auch das Angebot an Baggern verschiedener Größe, Teleskop- und Radladern (auf Wunsch auch mit qualifiziertem Bedienungspersonal). Umfassende Auskunft über das Angebot erhalten Sie gern unter: WEBCO Baumaschinenvermietung, Am Brandhai 3, 38700 Braunlage, Tel.: 0171 / 572 83 57 Seite 7 Seite 8 Braunlager Zeitung Mai 2016 Die Gedenkstätte „Russenfriedhof“ am Massengrab der Sprengstoff-Fabrik Tanne in Clausthal-Zellerfeld rüber hinaus noch weitere Lager. Die vorliegenden Unterlagen über die einzelnen Lager sind nur bruchstückhaft und z.T. widersprüchlich. Offen bleibt, welche weiteren Lager für das Werk Tanne mit welcher zeitlichen Belegung genutzt wurden. Der früh geplante Weltkrieg Ist das Deutsche Reich durch seine „feindlichen Nachbarn“ systematisch in den 2. Weltkrieg getrieben worden? Haben Hitler und die nationalsozialistische Staatsführung zunächst am Aufbau eines wie auch immer gearteten friedlichen Deutschlands gearbeitet? War zum Schutz des eigenen Territoriums der 1939 von Deutschland begonnene „Präventivkrieg“ unvermeidlich? Es gibt kaum ein Beispiel, mit der sich diese bis heute von Alt- und Neonazis immer noch aufgeworfenen Fragen besser beantworten lassen als mit dem planmäßigen Ausbau der Sprengstoffproduktion im ehemaligen Deutschen Reich. Bereits 1933 (!) begannen die ersten Planungen für einen massiven Ausbau der Sprengund Kampfstoffproduktion. Entscheidend an diesen gezielten Kriegsvorbereitungen beteiligt war Carl Krauch, Repräsentant des IG Farben-Konzerns. Nach Göring avancierte Krauch zum mächtigsten Mann im Reichswirtschaftsministerium. Im August 1938 wurde ihm von Göring „die Gesamtleitung der Durchführung des für den Ausbau von Pulver-, Sprengstoff- und K-Stoffabriken sowie ihrer Vorprodukte befohlenen wehrwirtschaftlichen neuen Erzeugungsplanes“ übertragen. In seiner Stellung als Generalbevollmächtigter für Sonderfragen der chemischen Industrie war er die höchste Instanz zur Begutachtung und für die Verteilung der erforderlichen Arbeitskräfte. Das Reichsarbeitsministerium sandte ihm die Anforderungen an Arbeitskräften von den Betrieben zur endgültigen Entscheidung zu. Krauch, der 1939 zusätzlich Leiter des Reichsamts für den Wirtschaftsausbau wurde, war somit verantwortlich für die Durchführung der von der Regierung vorgegebenen Programme des Rüstungsausbaus, d.h. für die Planung und Zuweisung der entsprechenden Geldmittel und Arbeitskräfte (Braedt et al. 1998). Der rechtlich-organisatorische Aufbau und das Zusammenspiel von Großindustrie und militärischer Führung müssen aus heutiger Sicht als sehr geschickt gewertet werden. König & Schneider (1987) haben in ihrem Buch über die ehemalige Sprengstofffabrik in Hirschhagen bei Hessisch-Lichtenau diese Zusammenhänge erstmals systematisch untersucht und dafür den Begriff des „Rüstungsvierecks“ geprägt. Im Auftrag des Oberkommandos des Heeres (OKH) plante und erbaute die Dynamit-Actien-Gesellschaft vormals Alfred Nobel & Co. (D.A.G.) aus Troisdorf die vom OKH gewünschten Sprengstoffwerke, darunter Hessisch-Lichtenau, Stadtallendorf, Clausthal u.a. Die D.A.G. wiederum war eine 61 %-Tochter des I.G. FarbenKonzerns. Die Sprengstoffwerke wurden schlüsselfertig der MONTAN (1916 als „Verwertungsgesellschaft für Montanindustrie GmbH“ gegründet) übertragen. 1934 übernahmen Beauftragte des OKH diesen Firmenmantel. Als Gesellschafter der MONTAN fungierten zunächst als Privatpersonen auftretende höhere Beamte des Heereswaffen- Die Gedenkstätte im Sommer 2013. amts, später des Wehrmachtsfiskus und seit 1944 des Reichsfiskus. Die MONTAN verpachtete die Rüstungsbetriebe an die „Gesellschaft mbH zur Verwertung chemischer Erzeugnisse“ (VerwertChemie), eine 100 %-Tochter der D.A.G. Ein Großteil der Produktionsgewinne, abzüglich der gering gehaltenen Pachtzahlungen an die MONTAN, floss somit der D.A.G. zu. Dieses bewährte organisatorisch-rechtliche Konstrukt blieb nicht auf die Sprengstoffproduktion beschränkt. So kaufte die MONTAN 1939 im Auftrag des Heereswaffenamts auch Flächen bei Falkenhagen in Brandenburg, auf denen diesmal direkt der I.G. Farben-Konzern als Produzent auftrat und ab 1943 mit dem Bau einer Produktionsanlage für den Nervenkampfstoff Sarin begann (Braedt et al. 1998). Die von außen fast undurchschaubare Konstruktion des Rüstungsvierecks, in der Auftraggeber und Betreiber unter verschiedenen Namen auftauchten, hat neben der schon damals geplanten Verschleierungsabsicht bis heute immense rechtliche Auswirkungen. Die Verwert-Chemie wurde 1951 liquidiert, somit ist der Verursacher im engeren Sinne für die Auspressung der ZwangsarbeiterInnen in den Sprengstoffwerken und für die entstandenen Umweltschäden rechtlich nicht mehr existent. Die damalige Muttergesellschaft, die spätere Dynamit Nobel AG, gehörte bis 2004 wieder zu den größten Munitionsproduzenten der Bundesrepublik. Das Unternehmen wurde 2004 durch den ehemaligen Mutterkonzern MG technologies (heute GEA Group AG) zerschlagen und verkauft. Den größten Teil der vormaligen Dynamit Nobel-Unternehmen führt die amerikanische Rockwood Inc. Rechtsidentische Nachfolgerin der MONTAN ist dagegen die früher mehrheitlich im Bundesbesitz befindliche, spätere Industrie-Verwaltungsgesellschaft -Holding-Aktiengesellschaft (IVG Holding AG), heute IVG Immobilien AG (www.ivg.de) mit Sitz in Bonn, was von dieser auch nicht bestritten wird. Die mögliche rechtliche – Foto:Frank Jacobs Irreführendes Hinweisschild auf ein Massengrab von Zwangsarbeitern. Foto: Frank Jacobs und damit auch finanzielle – Heranziehung der IVG sowie weiterer „Kandidaten“ als sog. „Handlungsstörer“ ist angesichts der Zwangsarbeiterschicksale und der ökologischen Schäden eine dringend zu lösende politische und juristische Frage. Bis Kriegsende gab es im Reichsgebiet inzwischen 80 Sprengstofffabriken,27 Kampfstoffwerke sowie 241 Munitionsanstalten. Die im Zusammenhang mit Werk Tanne genauer zu betrachtende Steigerung der Sprengstoffproduktion im Deutschen Reich war enorm. 1936 wurden 25.000 Tonnen Sprengstoff hergestellt, im Jahre 1943 hatte sich die Menge fast verzehnfacht (240.000 t) und Anfang 1945 bestand eine Jahreskapazität von 380.000 t. Unberücksichtigt bleibt bei diesen Mengenangaben der „zivile“ Sprengstoff, wodurch sich die potentiell verfügbare Sprengstoffmenge nochmals verdoppelt hätte. Für den bekanntesten Sprengstoff, das Trinitrotoluol (TNT), der auch im Werk Tanne Clausthal hergestellt wurde, gab es im Reichsgebiet eine Kapazität von 55.000 Jahrestonnen. Die fünf größten Werke für die Produktion militärischen Sprengstoffes waren Stadtallendorf bei Marburg (5.400 Monatstonnen), Hessisch-Lichtenau bei Kassel (3.750 moto = Monatstonnen), Krümmel-Geesthacht (2.950 moto), Elsnig in Sachsen (2.950 moto) und das Werk Tanne in Clausthal (2.800 moto). Zwangsarbeit Tanne Nördliche Stele der Gedenkstätte. Foto: Frank Jacobs im Werk Wie in allen Rüstungsbetrieben der Nazis wurden auch im Werk Tanne massiv ZwangsarbeiterInnen eingesetzt. Der „Catalogue of Camps und Prisons“ (Weinmann 1990) führt für Clausthal-Zellerfeld 6 Arbeitslager auf: Verwert-Chemie 1.200 Pers. DAG-Bauleitung 300 Pers. Bereitschaftslager 650 Pers. Bauhof 400 Pers. Bürgergarten 100 Pers. Gemeindehaus 50 Pers. Der rechtlich-organisatorische Aufbau und das Zusammenspiel von Großindustrie und militärischer Führung nach König und Schneider (1987). Die ZwangsarbeiterInnenlager waren bewacht, ins Werk und Bereitschaftslager durfte man nur mit einem speziellen Ausweis. Es gab da- Die vorliegenden Zeitzeugenberichte hinsichtlich der Behandlung der Zwangsarbeiterinnen beschränken sich im Wesentlichen auf die Jahre ab 1943 und damit schwerpunktmäßig auf die russischen ZwangsarbeiterInnen (Braedt et al. 1998). Über ihre Ankunft im Werk Tanne berichtet eine Zeitzeugin: „Das ist ab 1943 gewesen. Wie die angekommen sind, das vergeß ich auch nicht. In Kolonnen ins Werk rein. Auf der Hauptstraße hatten wir nur Vogelbeerbäume. Das war ein Sprung, da waren sie an den Vogelbeerbäumen hochgeklettert und holten sich die roten Beeren. Beeren und Hallimasche haben die vom Strunk gegessen, vor Hunger. Sie sind zum Teil verhungert oder krank geworden, weil sie keine ärztliche Betreuung hatten. Magen und Darm kaputt.“ In der Sprengstofffabrik wurden die ZwangsarbeiterInnen schwerpunktmäßig in den Füllstellen eingesetzt, wo sie in unmittelbaren körperlichen Kontakt mit den giftigen Sprengstoffen kamen. Schon nach kurzer Zeit waren ihre Haare aufgrund von Pigmentveränderungen gelb oder orange gefärbt. Blutarmut, Leberentzündungen und schließlich Leukämie wären die zwangsläufige Folge der Nitrovergiftungen gewesen. Doch ein Teil der ZwangsarbeiterInnen starb schon vorher an Hunger und Erschöpfung (Braedt et al. 1998). Der Russenfriedhof – ein Massengrab Zahlreiche Zeitzeugen erinnerten sich konkret an das Massengrab, den später sog. „Russenfriedhof“ (Zitate nach Braedt et al. 1998): „Direkt gegenüber des Werkes war auf der gegenüberliegenden Seite des Mittleren Pfauenteiches der sog. „Russenfriedhof„“. Ein anderer Zeitzeuge berichtet: „Der Friedhof dort an den Pfauenteichen. Da bin ich manches Mal zur Pumpe runter gegangen, als sie sagten, da eben haben sie wieder einen reingeschmissen. Wir haben ordentlich das Wasser platschen gehört, drinnen im Werk. Dort am Zaun entlang hatten wir das eine Wasserwerk. Und direkt gegenüber, so 200 m war der Friedhof. Da stand das Wasser schon drin. Sie mußten selbst ausschachten, und dann wurden sie auch dort beerdigt. Ja, da wurde dann ein Loch gegraben und dann stand das Loch halb voll Wasser. Manchmal habe ich gesehen, wenn die Russen reingeschmissen wurden. Ob sie nun einen Sarg bekommen haben, das kann ich nicht sagen, aber da wurde gesagt, daß die einfach ins Wasser geschmissen wurden und das Loch dann zugemacht wurde. Woran die gestorben sind, haben wir nie spitz gekriegt. Die hatten ja ihr Lager für sich. Da kam kein anderer hin. Da waren auch Mädchen, die ein Kind geboren hatten oder kriegten. Durch diese Weise sind sie dann alle da rein, Mutter und Kind zusammen im Grab. Ärztliche Betreuung, das gab es ja damals nicht.“ Diese Ausschnitte aus Zeitzeugenberichten verdeutli- Mai 2016 chen drastisch, wie die Arbeitskraft der ZwangsarbeiterInnen bis zum letzten ausgepresst wurde. Die Toten wurden halt „ins Wasser geschmissen“, „Nachschub“, d.h. neue Arbeitssklaven, garantierte der Vormarsch der deutschen Truppen in die Sowjetunion. Über die Anzahl der ZwangsarbeiterInnen, die ihr Leben verloren, sowie das Schicksal der Überlebenden ist kaum etwas bekannt. Am bis heute als „Russenfriedhof“ bezeichneten Gelände nahe des Mittleren Pfauenteichs stehen zwei Grabstelen mit kyrillischen bzw. lateinischen Inschriften. Aus den Geburtsangaben ist ersichtlich, dass viele der Opfer junge Frauen um die 20 Jahre waren. Hier liegen auch die Opfer eines US-amerikanischen Braunlager Zeitung mit ihrem toten Säugling im Arm aus den Trümmern geborgen. Der Angriff bedeutete das Ende der TNT-Produktion, weil zwar nur wenige Gebäude, dafür aber ein Großteil des Leitungsnetzes zerstört worden war. Dagegen stieg die Sprengstoffabfüllung bis Ende 1944 weiter an. hier umgebettet wurden. Diese Umbettung geschah aufgrund einer Verfügung des Regierungspräsidenten Hildesheim und unter Beaufsichti- Seite 9 lerfeld erhalten, wurden auf Initiative der Arbeitsgruppe „Gadenstedter Stele“ 2015 wieder auf dem Kirchhof der St. Andreaskirche in Gaden- Literatur lika/knolle/rus_fried/index.htm) Baranowski, F. (1995): Geheime Rüstungsprojekte in Südniedersachsen und Thüringen während der NS-Zeit. – Verlag Mecke Druck, Duderstadt Knolle, F., Braedt, M., Hörseljau, H. & Jacobs, F. (2014): Was geschah bei Petershütte? Die „Entsorgung“ der giftigen Abwässer der Sprengstofffabrik „Tanne“ in Clausthal-Zellerfeld . – www.karstwanderweg.de/tan ne.htm Binnewies, W. (2001): Erinnerungen an „Werk Tanne“. – Harz-Berg-Kalender 2002: 67 - 68 Bis heute ist ungeklärt, warum die US-Bomber schwerpunktmäßig die Arbeitslager der ZwangsarbeiterInnen getroffen haben. Eine Zielverwechslung ist kaum denkbar. Da in der US-Dokumentation auch keine deutsche Flakverteidigung angeführt ist, was durch deutsche Quellen bestätigt wird, entfällt somit auch eine dadurch möglicherweise bewirkte Unsicherheit beim Bombenabwurf. Die La- Braedt, M., Hörseljau, H., Jacobs, F. & Knolle, F. (1998): Die Sprengstoffabrik „Tanne“ in Clausthal-Zellerfeld – Geschichte und Perspektive einer Harzer Rüstungsaltlast. – 166 S., 58 Abb., Verlag Papierflieger, C l a u s t h a l - Z e ll e r f e l d [2. Aufl. 1999, 3. Aufl. 2004] Braedt, M., Hörseljau, H., Jacobs, F. & Knolle, F. (1999): Zur Geschichte der „Entsorgungspfade“ der toxischen Abwässer der Sprengstoffabrik „Tanne“ in Clausthal-Zellerfeld. - Unser Harz 47 (2): 23 -27 [auchin www.karstwanderweg.de] Buhs, A. (2000): Zur Vorgeschichte und Planung der Sprengstoffabrik „Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld. – HarzZ. 50/51: 135 - 163 Werk Tanne im Winter 2004. Bombenangriffs am 7.10.1944 auf die Sprengstofffabrik. Von insgesamt 214 Werksgebäuden wurden 70 damals wie folgt beschädigt: 5 vollkommen, 6 schwer, 15 mittelschwer, 44 leicht. Nach eigenen amerikanischen Angaben waren bei dem Angriff am 7.10.1944 der „Eight Air Force“-Staffel 129 B 24-Bomber beteiligt. Der Angriff erfolgte aus einer Höhe von 3.500 3.800 m und dauerte von 12.30 bis 12.47 Uhr. Insgesamt wurden 363 t Bomben (rd. 2000 Stück) abgeworfen, knapp 600 davon trafen das Werk sowie die umliegenden ZwangsarbeiterInnenlager. Die meisten Toten gab es in den Lagern der russischen Zwangsarbeiterinnen am Hausherzberger Teich sowie am Galgensberg: 44 Frauen wurden auf der Stelle getötet. Weitere 4 Russen, 2 Franzosen, 1 Belgierin sowie 15 deutsche Dienstverpflichtete (11 Männer, 4 Frauen) verloren bei dem Angriff auf die Lager ihr Leben. Unter der Zivilbevölkerung in der Stadt gab es 21 Todesopfer, darunter im Werk selbst 3 (1 Pole, 1 Tscheche, 1 Russe). Auf der Tannenhöhe schlugen 2 Bomben im Haus der Familie Spiegl ein. Frau Spiegl wurde Foto: Siegfried Wielert Südliche Stele der Gedenkstätte. Foto: Jürgen Wode ger der ZwangsarbeiterInnen lagen aber auf einer direkten Linie zum Bombardierungsschwerpunkt im Werksgelände. Die meisten der beim Angriff umgekommenen russischen ZwangsarbeiterInnen sind im Massengrab des “Russenfriedhofs“ an den Pfauenteichen beerdigt. Ein Kreuz der russisch-orthodoxen Kirche mit ihren Namen erinnert an ihr Schicksal. Bisheriger Kenntnisstand zum Friedhof Nach verschiedenen Quellen (www.volksbund.de, www.weltkriegsopfer.de, www2.pe.tu-clausthal.de/agbalck/biosensor/wer k-tanne-friedhof.htm) liegen im Massengrab des „Russenfriedhofs“ in der Nähe des ehemaligen Lagers „Untere Pfauenteiche“ ca. 136 aus der früheren Sowjetunion stammende ZwangsarbeiterInnen, die während ihrer Arbeit in der Munitionsfabrik „Werk Tanne“ oder beim genannten Luftangriff ums Leben kamen. Ebenfalls liegen hier 6 Osteuropäer, die 1953 zugebettet wurden, sowie 17 sowjetische Zwangsarbeiter der Ilseder Hütte, die am 17.10.1963 von Gadenstedt bei Peine nach Obere Inschrift der südlichen Stele der Gedenkstätte. Foto: Jürgen Wode gung des damaligen Staatshochbauamts – man wollte den unangenehmen Friedhof bei Peine seinerzeit „loswerden“. Der von Gadenstedt mitgebrachte Obelisk mit den Namen der Toten wurde hier nicht wieder aufgestellt, sondern ein in Form und Qualität an die andere Säule angepasster Gedenkstein angefertigt und errichtet, wobei sich einige Schreibfehler eingeschlichen bzw. übertragen haben. Die zerbrochenen Teile der Stele aus Gadenstedt waren auf dem Bauhof Clausthal-Zel- stedt errichtet und 9.5.2015 eingeweiht. am Die bisherige undifferenzierte Beschilderung „Kriegsgräberstätte“, die erst viel zu spät im Zuge der öffentlichen Diskussionen nach Veröffentlichung des zitierten Buchs von Braedt et al. (1998) zum Werk Tanne aufgestellt wurde, sollte durch eine der Sache angemessenere Ausschilderung ersetzt werden, ergänzt durch eine Informationstafel zum Geschehen unmittelbar an der Gedenkstätte, z.B. im Rahmen des Tafelsystems des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Hein, G. & Küpper-Eichas, C. (2006): Rüstung als Weg aus der Krise? Arbeit und Wirtschaft im Oberharz in der Zeit des Nationalsozialismus. – Montanregion Harz 7, Veröff. Dt. Bergbau-Mus. 146, Bochum [darin auch S. 213 256: Reiff, U.: „Diese HarzRundfahrten hörten auf, dann kamen Kriegseinsätze …“. Oberharzer Lebenserinnerungen 1925 - 1945] Fiedler, G. & Ludewig, H.U. (2003): Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft im Lande Braunschweig 1939 - 1945. – Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte 39, 511 S., hrsg. v. Braunschweigischen Geschichtsverein, AppelhansVerlag, Braunschweig König, W. & Schneider, U. (1987): Sprengstoff aus Hirschhagen. – Nationalsozialismus in Nordhessen 8, hrsg. v. Gesamthochschule Kassel, 2. Aufl., Kassel Pietsch, J. (1998): Sprengstoff im Harz. Zur Normalität des Verbrechens: Zwangsarbeit in Clausthal-Zellerfeld. – Edition Hentrich, 248 S., 59 Abb., Berlin Radday, H. (2013): „… damit den unschuldigen Opfern von „Werk Tanne“ geholfen werden kann.“ – Unser Harz 61 (2): 23 - 28 Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des Widerstandes 1933 - 1945, Hrsg. (1985): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, 2, Niedersach sen I: Re g i e r u n g sb e z i r k e Braunschweig und Lüneburg, Köln W e i n m a n n , M., Hrsg. (1990): Das nationalsozialistische Lagersystem (CCP). – 1169 S., Zweitausendeins, Frankfurt a. M. [kommentierter Nachdruck des “Catalogue of Camps and Prisons in Germany and German-Occupied Territories”] www.weltkriegsopfer.de Janz, W. (2003): Erinnerungsstätten an Unmenschlichkeiten des Nationalsozialismus im Landkreis Goslar. – Goslar Knolle, F. (1997): Zum nationalsozialistischen Lagersystem im Westharzgebiet – ein oft verdrängtes Stück Industrie- und Heimatgeschichte. – Unser Harz 45 (6): 106 - 108 Knolle, F. (2014): Die Gedenkstätte „Russenfriedhof“ am Massengrab der Sprengstoff-Fabrik Tanne in Clausthal-Zellerfeld. – Unser Harz 62 (1): 3 - 6 (ähnlich als www.karstwanderweg.de/pub Dr. Friedhart Knolle Spurensuche Harzregion e.V. www.spurensuche-harzregion.de Leserbrief Zum Artikel „Zwangsarbeit in Bad Harzburg - ein ungeschriebenes Kapitel der Stadtgeschichte“ in der Braunlager Zeitung, Ausgabe Februar 2016, 11. Jahrgang, Nr. 104, S. 10 - 11 Zu Dietrich Klagges schaft zu verschaffen. Mit Interesse habe ich in der letzten Ausgabe der Braunlager Zeitung den Artikel von Dr. Friedhart Knolle über Dietrich Klagges und dessen Wirken in Harzburg gelesen. Klagges war also ein wichtiger Steigbügelhalter für den Mann, der wenige Jahre später die Welt ins Chaos stürzen sollte. Eine weitere unrühmliche Rolle spielte jener Klagges schon zuvor bei der Einbürgerung des „österreichischen Gefreiten“ Adolf Hitler. Mit seiner Hilfe erst war es den Nationalsozialisten gelungen, den nach Macht strebenden Hitler durch eine Pseudoernennung zum Regierungsrat die deutsche Staatsbürger- Nun kann ich den Lesern der Braunlager Zeitung dazu noch eine Ergänzung liefern, war Klagges Lebenslauf doch einige Zeit lang auch mit Benneckenstein verbunden. Bevor Dietrich Klagges seine politische Karriere in Braunschweig startete, war er in der Benneckensteiner Mittelschule als Konrektor tätig. Am 1.2. 1891 in Herringsen /Kreis Soest geboren, war Klagges 1924 in den Benneckensteiner Schuldienst gekommen. 1926 wurde er Konrektor. Schon in diesen Jahren ist er wegen seines braunen Gedankengutes aufgefallen. Zunehmend hat er sich als Agitator und Zeitungsautor im Kreis Grafschaft Hohnstein (Nordhausen) betätigt. 1931 ist er deshalb von Bürgermeister Quehl unter Begründung „Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes“ aus dem Schuldienst entlassen worden! Dieser Zwischenfall war Ausgangspunkt für Dietrich Klagges, nun „höherer Berufung zu folgen“. Der Aufwind der politischen Entwicklung beförderte ihn schon bald auf den Staatsministerstuhl für Inneres und Volksbildung in Braunschweig. Bürgermeister Rudolf Quehl war dann auch der Erste, der nach der Machtübernahme der Nazis 1933 büßen - und seinen Hut nehmen musste. Den neuen Machthabern in Benneckenstein unter Bürgermeister Wilhelm Fiedler war es außerdem ein Bedürfnis, „Ihren“ Klagges sofort zu rehabilitieren. Sie verliehen ihm die Ehrenbürgerschaft und tauften den noch namenslosen Wildenbachplatz auf dessen Namen. 1945 wurde dann aus dem „Dietrich-Klagges-Platz“ der „Rote Platz“, sodass in der jüngeren Generation die Erinnerung an Dietrich Klagges schon ausgelöscht ist. Was den Platz angeht, so trägt er seit 1990 den Namen des Benneckensteiner Ehrenbürgers Max Schmeling. Dabei möge es bleiben! Jürgen Kohlrausch Der seit September 1931 im Land Braunschweig amtierende NSDAPInnen- und Volksbildungsminister und spätere Ministerpräsident Dietrich Klagges. Seite 10 Braunlager Zeitung Mai 2016 Zur UN-Dekade der Biodiversität (45) Neues Buch: Spinnen – bemerkenswerte Vielfalt auf acht Beinen Spinnen gehören zweifellos zu den Tieren, die die Gemüter der Menschen von jeher bewegt haben. Die einen, und das betrifft möglicherweise den überwiegenden Teil, empfinden Furcht und Abneigung oder sogar Ekel beim Anblick einer Spinne. In der Psychologie gibt es gar mit der Arachnophobie einen eigenen Typus der Angststörung. Die anderen sind fasziniert von ihrer Vielfalt in Form und Lebensweise, ihren Sinnesleistungen oder von den teils kunstvollen Fangnetzen, die einige Arten mit ihren Spinnfäden hervorbringen können. Manch einer hält sich sogar tropische Vertreter in den eigenen vier Wänden. schiedlichsten Lebensräumen auch in unserer Region vertreten sind. Durch teils sehr spezifische Lebensraumansprüche haben einige Arten einen hohen indikatorischen Wert für die Abschätzung des Erhaltungszustands ihrer Lebensräume. Dies trifft in besonderem Maße auf solche Arten zu, die in seltenen oder hochgradig gefährdeten Biotopen wie Mooren oder Blockhalden leben. Dementsprechend sind Webspinnen im Nationalpark Harz ein wichtiges Element bei der Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen in Mooren oder bei der langfristigen Dokumentation der Entwicklung in den Waldökosystemen. Geschichte der Spinnenforschung im Harz begann erst vor rund 110 Jahren. Bis heute wurden auf dem Gebiet desNationalparks 420 Webspin- auch für die Springspinne Neon robustus, die im Harz die Blockhaldenoberfläche besiedelt. Nicht zuletzt solche Funde unterstreichen einmal liegenden Bandes, Dr. HansBert Schikora, war schon früh als Freiberufler über Erfassungsaufträge im niedersächsischen Teil des Nationalparks tätig und hat maßgeblich zum heutigen Kenntnisstand beigetragen. Schwerpunkte seiner bisherigen Arbeiten im Nationalpark lagen in der Erfassung der Webspinnenfauna der Moore einschließlich der Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen, der Erforschung der sehr spezifischen Webspinnenfauna der Blockhalden oder in der Bearbeitung der Webspinnenfauna ausgewählter Waldstandorte. Dr. Peter Sacher, dem dieser Band auch gewidmet ist, hat als ehemaliger Mitarbeiter der dieser beiden Akteure ist es zu verdanken, dass die Kenntnisse zu den Webspinnen auf dem Gebiet des Nationalparks seit der Ausweisung zum Großschutzgebiet erheblich gewachsen sind. Der Nationalpark Harz zählt heute ohne Zweifel zu den arachnologisch am besten untersuchten Schutzgebieten Deutschlands. Dennoch gibt es noch viele offene Fragen, bisher weitgehend unbearbeitete Lebensräume und langfristig angelegte Monitoringprogramme, so dass das vorliegende Werk einen guten, aber sicher nicht abschließenden Arbeitsstand in der Erforschung der Webspinnenfauna des Schutzgebietes dokumentiert. Weibchen der Finsterspinne Amaurobius fenestralis, einer mittelhäufigen Art im Nationalpark. Foto: H.-B. Schikora Titelseite des neuen Bandes zur Webspinnenfauna Als überaus erfolgreiche Jäger und Fallensteller spielen Spinnen ohne Zweifel eine wichtige Rolle im Ökosystem. Der evolutionäre Erfolg dieser Tiergruppe spiegelt sich nicht zuletzt in den hohen Artenund Individuenzahlen wider, mit denen sie in den unter- Nach dem Band 11 der Schriftenreihe aus dem Nationalpark Harz, der sich mit der Libellenfauna befasst, liegt für die Webspinnen mit Band 13 nun die zweite Monographie zu einer Tiergruppe im Schutzgebiet vor, die zudem weitaus artenreicher ist. Die nenarten nachgewiesen. Diese erstaunlich hohe Zahl entspricht rund 60 % aller in Niedersachsen bzw. SachsenAnhalt bekannten Arten. Als weitere Vertreter der Spinnentiere wurden zudem bisher 19 Weberknechtarten und zwei Arten Pseudoskorpione nachgewiesen. Die weitaus artenreichste Familie der Webspinnen im Park sind die Zwerg- und Baldachinspinnen. Viele dieser Arten sind sehr klein und unscheinbar. Der nun vorliegende Band bebildert dennoch einen Großteil auch dieser sehr kleinen Arten mit exzellenten Bildern. Bemerkenswert für einen Waldnationalpark ist, dass es vor allem die überwiegend natürlichen Offenlandlebensräume wie Moore, Blockhalden oder die waldfreie Brockenkuppe sind, die die meisten seltenen und gefährdeten Arten beherbergen. Einige im Gebiet vorkommende Spinnenarten sind in Deutschland nur von wenigen Fundorten bekannt und auf die Hochlagen der Mittelgebirge oder auf bestimmte Sonderstandorte beschränkt. Für einzelne Arten stellt der Harz gar den einzigen bekannten Fundort in ganz Deutschland dar. Dies trifft für die im lichtlosen Lückensystem der Blockhalden lebende Baldachinspinne Wubanoides uralensis zu, die hier mit einer eigenen Unterart vorkommt, oder mehr die überregionale Verantwortung, die der Nationalpark für den Erhalt der Biodiversität hat. Das vorliegende 371 Seiten umfassende Werk markiert einen weiteren wichtigen und wertvollen Schritt auf dem Weg zur Erforschung und Dokumentation der biologischen Vielfalt im Nationalpark Harz. Wie bereits bei den Libellen wird dabei weit über eine reine Auflistung der vorkommenden Arten hinausgegangen. Vielmehr werden detaillierte Informationen zum Vorkommen, zum zeitlichen Auftreten und in einzelnen Fällen zu taxonomischen Fragen gegeben. Nahezu alle Arten werden anhand hervorragender Lebend- oder Präparatefotos des Autors visualisiert. In den ersten Kapiteln wird zudem die Geschichte der arachnologischen Forschung im Harz beleuchtet, eine kurze Einführung in die Biologie, Lebensweise und Systematik der Webspinnen gegeben, wichtige Erfassungsmethoden vorgestellt und die bedeutsamsten Lebensräume im Nationalpark benannt. Es war ein großes Glück, dass schon frühzeitig zwei versierte und anerkannte Spinnenforscher an den Nationalpark gebunden werden konnten. Der Autor des vor- Weibchen der Radnetzspinne Araniella alpica auf ihrem Eikokon. Foto: H.-B. Schikora Nationalparkverwaltung über viele Jahre hinweg die Erforschung der Spinnenfauna v.a. im sachsen-anhaltischen Teil des Nationalparks erfolgreich vorangetrieben. Der Beharrlichkeit und dem unermüdlichen Forscherdrang vor allem Interessierte können das Buch zum Preis von 15 EUR zzgl. Versandkosten bei der Nationalparkverwaltung Harz in Wernigerode bestellen. Andreas Marten Plakettenübergabe für 2016 im Nationalpark-Bildungszentrum St. Andreasberg St. Andreasberg. Wie in jedem Jahr erhielten auch in diesem Jahr die ehrenamtlichen Nationalpark-Waldführerinnen und -Waldführer ihre Jahresplaketten aus der Hand des Nationalparkleiters Andreas Pusch, der sich für ihr ehrenamtliches Engagement im Nationalpark bedankte. Damit kann die Waldführersaison 2016 im Park starten. 41 Waldführerinnen und Waldführer wurden im Nationalpark-Bildungszentrum St. Andreasberg ausgezeichnet. Dafür mussten sie sich ganz schön ins Zeug legen – immerhin 5 der vom Nationalpark organisierten und angebotenen dreistündigen Fortbildungsveranstaltungen waren zu belegen, um sich für ein weiteres Jahr die begehrte Plakette zu erarbeiten. Darüber hinaus wurde und wird den ehrenamtlichen Waldführerinnen und Waldführern auch die Teilnahme an den wissenschaftlichen Tagungen des Nationalparks und anderen Fortbildungen ermöglicht. Im Zuge der Plakettenübergabe in St. Andreasberg wurde auch das Fortbildungsprogramm 2016 vorgestellt. Es enthält vielfältige Veranstaltungen, z.B. zum Klimawandel in der Harzregion, zu Fledermäusen, zu den Fließgewässern im Nationalpark, zu den heimischen Greifvögeln oder zur Waldentwicklung. Ein Erste-Hilfe-Kurs und ein Kommunikationstraining vervollständigen das Programm. Abgerundet wurde die Ver- anstaltung durch den Vortrag „Von Brockengespenstern und Wetterfröschen: Wetterbeobachtung und -phänomene auf dem Brocken“ von Marc Kinkeldey, Wetterbeobachter des Deutschen Wetterdienstes, der mit seinen fantastischen Fotos das Wetter auf dem Brocken vorstellte. Bereits seit 1995 werden im Nationalpark Harz Ehren- amtliche zu NationalparkWaldführerinnen und -Waldführern fortgebildet. Sie unterstützen den Nationalpark bei seiner Informations- und Bildungsarbeit und sind wichtige Multiplikatoren der Nationalpark-Philosophie in der Region. NLP Harz Mai 2016 Braunlager Zeitung Freiwillige im Nationalpark Harz gesucht Seite 11 Nationalpark Harz, Braunlage: Naturmythenpfad wird erst nach Himmelfahrt eröffnet Braunlage. Der Naturmythenpfad bei Braunlage wird in diesem Jahr erst nach Himmelfahrt vollständig aufgebaut und wieder für alle Wanderer zugänglich sein. In den letzten Jahren kam es leider wiederholt am Himmelfahrtstag zu erheblichen Schäden durch Vandalismus. Ein vielfältiges und spannendes Arbeitsgebiet erwartet Interessierte in der Einsatzstelle HohneHof in Drei Annen Hohne. Wernigerode. Mit dem Ökologischen Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) ist der gesetzliche Rahmen geschaffen, um aktiven Interessierten ein abgesichertes, befristetes Engagement auch im Nationalpark Harz anbieten zu können. Der ÖBFD bietet die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren, sich neu auszurichten oder sich eine Auszeit aus dem Berufsalltag zu gönnen. Warum entscheidet man sich für einen Bundesfreiwilligendienst? Hier kann man seinen persönlichen Beitrag leisten, um die Umwelt aktiv mitzugestalten, um Spuren zu hinterlassen. Man kann sich ausprobieren und für sich neue Tätigkeitsfelder entdecken. Auch im Nationalpark Harz gibt es bereits solche Stellen, z.B. im Besucherzentrum TorfHaus. Nun ist eine dieser Freiwilligendienst-Stellen ab 1. Juli 2016 für ein Jahr neu zu besetzen. Einsatzort ist das Natur-Erlebniszentrum HohneHof in Drei Annen-Hohne, wo von Besucherbetreuung bis Instandhaltungsarbeiten ein vielfältiges und spannendes Arbeitsgebiet wartet. Die oder der Freiwillige ist in ein Team von engagierten Mitarbeitern eingebunden, die sich über tatkräftige Unterstützung sehr freuen. Die Bewerber Um dem damit verbundenen hohen Personal-, Zeitund Geldeinsatz vorzubeugen, wird der Naturmythenpfad nicht wie gewohnt zum 1. Mai eröffnet sondern etwas später. Die Nationalparkverwaltung bittet um Beachtung und Verständnis. NLP Harz Fotos: Ingrid Nörenberg sollten mindestens 27 Jahre alt sein und eine Schulbildung haben. Für weitere Fragen stehen zur Verfügung: - Stiftung Umwelt, Naturund Klimaschutz des Landes Sachsen Anhalt in Magdeburg, Tel. 0391/400 2903 - Nationalpark Harz, Wernigerode, Tel. 03943/5502-0 Station „Mythos Wasser“ auf dem Naturmythenpfad Braunlage. Foto: Ingrid Nörenberg Der Hochharz – eine länderübergreifende Landschaft stellt sich vor Braunlage. Als Band 73 der Reihe „Landschaften in Deutschland“ ist jetzt die erste landeskundliche Gesamtdarstellung des Hochharzes erschienen. Auf 420 Seiten bietet das Buch detaillierte Informationen zur Geografie, Geschichte, Wirtschaft und Kultur der in den vergangenen Jahrhunderten u.a. vom Bergbau, heute dagegen vor allem von Tourismus geprägten Region vom Brocken bis in das nördliche Harzvorland. Öffentlichkeit wurde der Band am 4. März 2016 in der Hochschule Harz in Wernigerode vorgestellt. Grußworte kamen vom Landkreis Harz (Heike Schäffer), Landkreis Goslar (Claudia Schmalz), von der Hochschule Harz (Prof. Dr. Armin Willingmann), der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Prof. Dr. Hans Wiesmeth), vom Leibniz-Institut für Länderkunde (Prof. Dr. Sebastian Lentz) und vom Nationalpark Harz Die Eckertalsperre - je zur Hälfte in den Ländern Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gelegen. Im Hintergrund der Scharfenstein, im Mittelgrund die auf der Ostseite von den DDR-Grenztruppen freigeschlagenen, ehemals bewaldeten Uferbereiche als Sicht- und Schussfeld im Kalten Krieg. Foto: Siegfried Wielert Wissenschaftler mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen, Mitarbeiter von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie engagierte Regionalkenner vor Ort haben als Autoren an dem Band mitgearbeitet. Er enthält umfangreiches Kartenmaterial; Abbildungen und Fotos illustrieren und veranschaulichen die Texte. Unter reger Beteiligung der (Andreas Pusch). Die anschließende Präsentation des Bandes übernahmen die Autoren und Herausgeber Dr. Friedhart Knolle, Dr. Jörg Brückner, Prof. Dr. Dietrich Denecke, Dr. Uwe Wegener und Dr. Haik Thomas Porada. Der Band hat es in sich! Für diese erste landeskundliche Gesamtdarstellung des Hochharzes haben mehr als 40 Autoren Wissenswertes zur Geografie, Geschichte, Wirtschaft und Kultur der Landschaft zwischen Wernigerode, Bad Harzburg, Sankt Andreasberg und Elbingerode zusammengetragen. Der Band kombiniert verständliche Texte mit umfangreichem Kartenmaterial, präzisen Grafiken und hochwertigen Farbfotos. Er kann als Lesebuch, Nachschlagewerk und Exkursionsführer genutzt werden. Der Hochharz ist seit Jahrhunderten bergbaulich genutzt, „Wiege“ einer nachhaltigen Forstwirtschaft im 19. Jahrhundert, während der Deutschen Teilung hochgerüstetes Grenzland – heute ist er Naturrefugium und Erholungsraum sowie „Sehnsuchtsort im Herzen Deutschlands“. Das im Buch veröffentliche Porträt des Hochharzes zeichnet in Themenkapiteln und Einzeldarstellungen ein umfassendes Bild von Norddeutschlands höchstem Gebirge, dessen Kernbereich als Nationalpark einen hohen Schutzstatus genießt. Das Spektrum reicht von der geschichtlichen Prägung seit der Besiedlung über die Landschaftsgenese und heutige Ausstattung des Naturraums, von ihrem Bestand an Boden- und Baudenkmälern bis zur aktuellen wirtschaftlichen Situation. Die Buchreihe „Landschaften in Deutschland“ dokumentiert ausgewählte Kulturlandschaften für einen großen Leserkreis. Die Bände behandeln ein breites Themenspektrum von der Natur- und Kulturlandschaft über Archäologie und Geschichte bis zu Wirtschaft und Alltagskultur. Karten, Abbildungen und Fotografien ergänzen die Texte von Experten verschiedenster Fachrichtungen. Die Bände vermitteln regionalgeografisches Detailwissen und erfüllen eine wichtige Funktion für den Transfer von geografischen Informationen an eine breitere Öffentlichkeit. Sie sind das Ergebnis der landeskundlichen Bestandsaufnahme und Darstellung ausgewählter Kulturlandschaften in Deutschland. Die wissenschaftliche Redaktion der Buchreihe ist im Das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig betreibt Grundlagenforschung zu räumlichen Strukturen und aktuellen raumwirksamen Entwicklungen im mittleren und östlichen Europa. Unter der Leitüberschrift „Neue Geographien Europas“ forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den thematischen Schwerpunkten Raumproduktionen, Geschichte der Geografie und Geovisualisierung. Die Eckertalsperre vor einigen Wochen - ein zu jeder Jahreszeit lohnendes Ausflugsziel. Foto: Sabine Bauling Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) angesiedelt, das die Bände gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgibt. Beginnend mit Band 78 „Leipzig“ (2015 erschienen) gibt es das Buch auch als E-Book. Ein vom IfL gestaltetes Webangebot „Landschaften in Deutschland online“ bietet zusätzliche Inhalte und interaktive Elemente. Mehr auf www.landschaften-in-deutsch land.de Mit diesen Forschungsbereichen trägt das IfL zum Verständnis der räumlichen Organisation und Entwicklung von Gesellschaft in Europa bei und bietet eine Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs zu Raum und Räumlichkeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Das Institut hat den Auftrag, Forschungsergebnisse für die Fachöffentlichkeit und für ein breiteres Publikum aufzubereiten. Mehr auf www.iflleipzig.de Unter der Leitüberschrift „Neue Geographien Europas“ forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den thematischen Schwerpunkten Raumproduktionen, Geschichte der Geografie und Geovisualisierung. Der Hochharz – Vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode. Herausgegeben im Auftrag des Leibniz-Instituts für Länderkunde und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig von Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener. – Band 73 der Reihe „Landschaften in Deutschland”, Böhlau-Verlag, Köln Weimar Wien 2016. XVIII + 420 S., 80 Abb., 2 Übersichtskarten, 4 Satellitenbilder in Rückentasche, gebunden, EUR 29,99, ISBN 978-3-412-20467-9. Im Nationalpark wird wieder gepflanzt: Neue Buchen für den neuen Wildniswald Wernigerode / Braunlage. Seit Anfang April werden in den Wäldern des Nationalparks Harz wieder Buchen gepflanzt, ca. 200.000 Pflanzen sind geplant. Insbesondere in die strukturarmen Fichtenforsten der mittleren Höhenlagen soll die Buche zurückkehren. Gerade in diesen Bereichen fehlt es an ausreichend Samenbäumen, damit sich die Buche selbst verjüngen und ausbreiten kann. Deshalb gibt der Mensch der Natur „einen Schubs“ in Richtung mehr Naturnähe. Landfläche Deutschlands waren mit Buchenwäldern bestockt. Die gepflanzten Buchen sollen die Samenbäume der kommenden Waldgenerationen werden. Es wird ein spannender Prozess eingeleitet, aus dem sich kommende Nationalparkwälder entwickeln werden. Heute gibt es nur noch sehr wenige naturnahe Buchenwälder in Deutschland, insgesamt beträgt die Buchenwaldfläche nur noch 15 %. Deutschland hat für die Buche eine besondere Verantwortung. Ca. zwei Drittel der Nationalpark-Forstwirt Klaus-Dieter Kahn bei der Buchenpflanzung im Eckertal. Foto: NLP Im Nationalpark Harz wären die Höhenlagen bis ca. 750 m über NHN von Natur aus mit Laubwäldern und Laubmischwäldern bestockt. Indem wieder Buchen gepflanzt werden, erfüllen wir auch einen Teil der internationalen Kriterien für sogenannte Entwicklungsnationalparke, Pflanzen- und Tierarten wieder zurückzubringen und somit mehr Naturnähe zu erreichen. Sabine Bauling Nationalpark Harz Seite 12 Braunlager Zeitung Mai 2016 St. Andreasberg „Motorsportclub St. Andreasberg/Oberharz von 1955 im ADAC (MSC)“: Vorstand nahezu komplett ausgewechselt - neuer Vorsitzender ist Marcel Jünemann St. Andreasberg. Praktisch einen Neustart legte der „Motorsportclub St. Andreasberg/Oberharz von 1955 im ADAC (MSC)“ zu Beginn seines 61. Klubjahres hin, zumindest was die Besetzung des Vorstandes betrifft. Mit Marcel Jünemann konnte endlich der lang gesuchte neue Vorsitzende gewonnen werden. Und auch für die übrigen Vorstandsaufgaben wurden Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen gefunden. Die Bilanz, die der amtierende Vorsitzende Hartmut Humm der Versammlung vorlegte, war durchaus gesund, ja sehenswert: die Mitgliederzahlen sind gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 75 leicht gestiegen, die Finanzen stimmen und Vereinsmüdigkeit ist im MSC sowieso so etwas wie ein Fremdwort. Hartmut Humm konnte darum ein überaus positives Fazit des vergangenen Club-Jahres ziehen und an die Höhepunkte, ja Glanzpunkte, wie das 11. und 12. Winter-Gespannfahrertreffen, die von Jochen Klähn bestens organisierte Klubfahrt, den Jahresabschluss-Klubabend im Berghotel oder die Ausfahrten auf zwei oder vier Rädern erinnern. „Der MSC hat sich einmal mehr bestens präsentiert“, war nicht von ungefähr deshalb die Meinung des NochVorsitzenden. Hartmut Humm (links) übergibt an Marcel Jünemann. Hartmut Humm dankte den Mitgliedern des Vorstandes für die gute Arbeit, allen Foto: IS Mitgliedern für die stets rege Teilnahme an den durchgeführten Veranstaltungen, der Stadt Braunlage für die kostenlose Überlassung städtischer Anlagen, der GLC-Touristinformation und allen Vereinen, die den MSC unterstützt haben. Für dieses Jahr sind einige Ausfahrten, mindestens eine große Klubfahrt und die ständige Feierabendrunde (immer mittwochs) in Planung. Dass der MSC derzeit auch finanziell auf festen Füßen steht, bestätigte Schatzmeister Jochen Klähn mit seinem Kassenbericht. Auch mit dem Tagesordnungspunkt Neuwahlen hatte man keine Schwierigkeiten, weil alles im Vorfeld bestens abgesprochen worden war. Zum Vorsitzenden wählte die Versammlung einstimmig Marcel Jünemann. Zu seinem Stellvertreter wurde mit Mehrheit Werner Brückner und zum Kassenwart Peter Heym gewählt. Neu im Vorstand ist auch Beate Bachmann als Schriftführerin. Touristikwart Wilhelm Neugebohrn übernimmt auch die Aufgaben des Sportwarts, und Internet-Beauftragter bleibt Hans-Jürgen Winkler. Erste Amtshandlung des neuen Vorsitzenden war das einstimmige Votum der Jahreshauptversammlung für die Wahl des Hans-Joachim Grogorenz zum Ehrenvorsitzenden zu erwirken. IS Programm SketschUp und Michal Woronow machen es möglich - Jupiter eine ganze Nacht lang auf dem „Schirm“ Sternwarte baut Haus in gerade mal einer Stunde St. Andreasberg. Beinahe so etwas wie „fremd gegangen“ ist die Sternwarte St. Andreasberg am 1. April. Aber nicht um die Besucher in den April zu schicken, sondern auch um einmal den Wissensdurst ihrer Computer-Freaks zu stillen und zum anderen den weniger Etablierten Erfurcht vor einem leistungsstarken Programm einzuflössen. Der eigentliche Bereich der Sternwarte kam aber dennoch nicht zu kurz. Dank des klaren Himmels über dem Oberharz konnten auch eindrucksvolle Blicke in den Nachthimmel vermittelt werden. Und Jupiter, der derzeit am Himmel dominierende Planet war mithilfe des großen Teleskops praktisch von 18.00 bis 06.00 Uhr sozusagen „auf dem Schirm“. Welcher Wertschätzung sich die St. Andreasberger Sternwarte, die höchst gelegenste Norddeutschlands und die einzige barrierefreie Deutschlands, weit im Lande erfreut, konnte man einmal mehr an der Zahl der Besucher an diesem Freitag, erst recht an den Kennzeichen der Pkws auf dem nahen Parkplatz erkennen. Jupiter „auf dem Schirm“. Nicht von ungefähr, denn das was die Sternwarte zu bieten hat, das kann sich ja auch sehen lassen. Am letzten Freitag präsen- Fotos: IS tierte Michal Woronow zunächst das Computer-Programm SketschUp und zeigte auf, wie schnell und leicht damit ein Haus zu bauen war, dreidimensional natürlich. Aber SketschUp kann ja noch viel mehr, wie der Moderator erklärte, der als Rollstuhlfahrer zugleich demonstrierte, was die Sternwarte St. Andreasberg im Besonderen ausmacht, nämlich barrierefrei zu sein. Themen rund um das Universum gehören natürlich zu einem Astroabend in der Sternwarte auch dazu. Reinhard Görke, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Sternwarte, präsentierte den Sternenhimmel im Monat April auf der Leinwand, rückte den Planeten Jupiter in den Fokus seines Vortrags, wies darüber hinaus auf den Stern Beteigeuze im Sternbild Orion, der in weiter Zukunft explodieren und damit große Auswirkungen auf die Erde haben werde. Görke machte auch auf das sogenannte Win- terdreieck, die Pleijarden und das Frühlingsdreieck aufmerksam, auch auf die Planeten Saturn und Mars, die nach Mitternacht sichtbar werden und erläuterte, warum die Venus im April nicht zu sehen ist. achtungs-Plattform. Hier hatte das große Teleskop schon seit dem frühen Abend am noch hellen Himmel den Planeten Jupiter im Blick und verfolgte ihn die ganze Nacht über. Auch andere Sternbilder, Mit SketschUp ein Haus bauen. Wie es geht, zeigt hier Michal Woronow. Eine Reise in den „Deep Space“ stellte Christian Hoffmann vor. Richtig spannend wurde es für die meisten Besucher natürlich bei Einbruch der Dunkelheit draußen auf der Beob- wie den Großen Wagen, Orion oder Hund wurden durch die Teleskope betrachtet und lösten immer wieder Begeisterung und Staunen aus. IS Michael Baumgarten ist 60 Jahre dabei - Vereinstreue wird groß geschrieben - Joga ist neu im Angebot TSC freut sich über gelungene Sporthaus-Renovierung St. Andreasberg. Der rasante Mitgliederschwund ist gebremst, die Vereinstreue wird im Turn- und Sport-Club St. Andreasberg (TSC) weiterhin groß geschrieben, die Finanzen stimmen und man darf Das sah auch die Vorsitzende Sigrid Schuller so und arbeitete sehr gern die lange Liste der Dankadressen ab. Sie freute sich auch über ein Dankesschreiben der Flüchtlingskinder aus der Rehberg- Die große Schar der Geehrten. sich über ein bestens renoviertes Sporthaus auf dem Samson freuen. Kein Wunder, dass Ortsvorsteher Hartmut Humm bei dieser Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag eine tolle Atmosphäre konstatieren durfte. ragende Stellung des Ehrenamtes im TSC und die dadurch möglichen Aktivitäten verweisen. Auch das Vertrauen der Mitglieder in die Arbeit des Vorstandes und des erweiterten Vorstandes wurde unter dem Namen des TSC gelaufen war, konnte sich auch sehen lassen, auch wenn die Aktivitäten überwiegend von älteren Mitgliedern getragen wurden. Und das waren zum Einen die sogenannten „Dienstags-Frauen“ unter der Leitung von Sigrid Schuller, die seit rund 20 Jahren zusammen agieren, „ohne jeden Verschleiß“, wie die Übungsleiterin feststellte. Auch die Gymnastikgruppe am Montag sowie das Nordic-Walking-Team um Angela Geresser waren sehr aktiv, besonders auch dann, wenn es darum ging, den TSC nach außen zu präsentieren. Aerobic wurde von Andrea Poll angeboten, Herren-Sport von Jürgen Fischer und Alt-Herren-Fußball von Bernd Jatho. Neu im TSCSportangebot wird Joga mit Kira sein. Auch mit dem Kassenbestand durfte der TSC zufrieden sein, weil die neue Kassenführerin Ulrike Rauh nach eigenen Angaben fleißig an der Reduzierung der Finanzen gearbeitet hatte. Klar, denn die Renovierung des Sporthauses hatte rund 6.000 Euro verschlungen. Nur, weil auch hier das Ehrenamt überaus rege gewesen war. Für Hartmut Humm war es ein Leichtes, nach solchen Er- Fotos: IS Klinik, für die der Verein gespendet hatte. 234 Mitglieder zählt der TSC derzeit, das sind drei weniger als im Vorjahr. Dafür durfte der Vorstand vor der Jahreshauptversammlung aber selbstbewusst auf die heraus- am vergangenen Freitag im Kurhaus recht deutlich, indem die gut besuchte Versammlung ohne jede Aussprache, geschweige denn Kritik, dem Gesamtvorstand die einhellige Entlastung erteilte. Nun, das, was im Jahr 2015 Eine besondere Ehrung für Michael Baumgarten (2. von li.) nahm der ganze Vorstand zusammen mit Festredner Rüdiger Metzger vor. Von links: Sigrid Schuller, Michael Baumgarten, Rüdiger Metzger, Ulrike Rauh sowie Michael und Grit Sauer. folgsberichten die Entlastung des gesamten Vorstandes zu erwirken. Ehrungen Weil nun einmal die Vereinstreue im TSC großgeschrieben wird, war auch die Liste der zu Ehrenden wieder ordentlich lang. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Christian Dreese, Kornelie Fröchtenicht, Toni Herfurth, Kai Hoffmann, Sandra Jansen, Frederik Kunze, Hannelore Meister, Biljana Oppermann, Klaus Rockel, Uwe Schuller, Juliane Schuller und Hans-Jürgen Wurm. Für 50-jährige Vereinszugehörigkeit wurden geehrt: Lieselotte Apel, Uschi Klähn, Christian May, Sigrid Schuller und Inge Theinhardt. Gar 60 Jahre dabei ist Michael Baumgarten, mit Fußball von der jüngsten Jugend an und im Vorstand seit 1979, davon 17 Jahre als Kassenwart. Festredner Rüdiger Metzger zeichnet launisch den TSC-Weg des Jubilars nach und war sich sicher, dass Michael Baumgarten ein gutes Stück TSC-Geschichte mit geschrieben hat. IS Mai 2016 Braunlager Zeitung Kontinuität wird bei den Naturfreunden großgeschrieben Jochen Klähn ist dienstältester Vereinsvorsitzender St. Andreasberg. Kontinuität ist für die St. Andreasberger Naturfreunde gelebte Vereinsphilosophie. Einen Beweis dafür lieferte einmal mehr die Jahreshauptversammlung, die 91. in der Geschichte der „Die Naturfreunde“ bereits 37 Jahre, Siegfried Küßner ist bereits 47 Jahre und nahezu alle Mitglieder sind viele Jahre dabei. Dass bei einer solchen Vereinsphilosophie Vorstandswah- sein Stellvertreter, Klaus Zesch der Schriftführer und Siegfried Küßner der Schatzmeister und Wanderwart (seit 47 Jahren!), sowie Gerhard Ahrend als stellvertretender Wanderwart. Der Vorsitzende zog eine Von links: Klaus Zesch, Giesela Zesch, die gerade ihren 80. Geburtstag feierte, Gerd Braune, Jochen Klähn, der für 40-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt wurde, und Siegfried Küßner. Foto: IS Ortsgruppe. Beispiele gefällig? Der Vorsitzende Jochen Klähn führt die Ortsgruppe St. Andreasberg des Touristenvereins len reine Formsache sind, war auch diesmal klar. Jochen Klähn bleibt der Vorsitzende, nun schon im 37. Jahr, Gerd Braune insgesamt positive Bilanz des vergangenen Jahres und rief die Höhepunkte noch einmal in Erinnerung. Dazu gehörte Bergstadtverein steckt Nackenschläge weg St. Andreasberg. Weiterhin steigende Mitgliederzahlen, eine gesunde Kassenlage und vor allem das geräuschlose Wegstecken schwerer Nackenschläge in Personalfragen, das sind nur einige der Fakten, die den Bergstadtverein St. Andreasberg so stark machen. 502 Mitglieder zählte der Verein am 1. Januar 2016, inzwischen sind es schon einige mehr, sodass der alte und neue Vorsitzende Hans Bahn vor der Jah- senwartin Ute Eicke und mit Schriftführer Wolfgang Rathje auch noch zwei Säulen im Vorstand aus gesundheitlichen Gründen aus. In Wort und Bild erinnerte Hans Bahn an die Aktionen und Erfolge des Bergstadtvereins in 2015. Vom Neujahrsempfang an über das Winterfest, die Müllsammelaktion, die Verabschiedung von Dieter und Hannelore Schmidt, den Edelsteinwald, die 3. Trödel- Hans Steinbach (li.), der neue Kassenwart, wird von Hans Bahn als Aktivbürger 2015 ausgezeichnet. Foto: IS reshauptversammlung am vergangenen Freitag im Kurhaus zuversichtlich auf die 600-Marke schielen durfte. Das auch, weil die Personalverluste im Vorstand nahtlos abgedeckt werden konnten. In Wort und Bild zog der Verein im Übrigen eine überaus positive Bilanz des Jahres 2015 und durfte wieder großartige Ergebnissen bilanzieren. Dass die Arbeit in einer klei- tour, die Maloche rund um die Kunstausstellung „NaturMensch“ mit mehr als 300 Arbeitsstunden, die Baby-BaumAllee mit inzwischen 16 Bäumen und mancherlei Ärger wegen mutwilliger Zerstörungen bis hin zur Ergänzung der Weihnachtsbeleuchtung. Der Vorsitzende wies die Versammlung noch einmal auf die Vereins-Homepage hin, die sich im Übrigen durch viel In- Wolfgang Stachel (re.) stattet dem bisherigen Vorstand, v. li.: Wolfgang Rathje, Hans Bahn, Günter Carstens und natürlich auch der abwesenden Ute Eicke den wohlverdienten Dank ab. nen aber sehr aktiven Helferschar mehr und mehr an ihre Grenzen stößt, konnte Hans Bahn aber nicht verhehlen. „Unsere Personaldecke im Helferkreis ist zu dünn“, stellte der Vorsitzende fest und appellierte an alle Mitglieder, sich mehr aktiv einzubringen. Und da fallen mit der Kas- formationen und regen Besuch auszeichne und auf stolze 63.000 Klicks in nur zwei Jahren verweisen könne. In diesem Zusammenhang appellierte er auch an die Anwesenden, in der Werbung neuer Mitglieder nicht nachzulassen, klar, denn nun wird die Zahl 600 angepeilt. Die Finanzen des Bergstadtvereins bewertete Hans Bahn „als gut“ und stattete in diesem Zusammenhang der Kassenwartin Ute Eicke ein herzliches Dankeschön ab. Wie überhaupt die Liste der Dankesadressen sehr lang sein musste bei der Zahl der Spender, Förderer und den aktiven Vorstandsmitgliedern Günter Carstens, Wolfgang Rathje, Ute Eicke, dem Ehepaar Stachel, Olaf Franz, Hans Steinbach, Walter Albrecht, dem gesamten Beirat und allen stillen Helfern. Keine Probleme hatte die Versammlung mit dem Tagesordnungspunkt Neuwahlen. Hans Bahn wurde einstimmig zum Vorsitzenden wiedergewählt, genau wie Günter Carstens zu seinem Stellvertreter. Neu im Vorstand sind Hans Steinbach als Kassenwart und Rolf Eggers als Schriftführer. Im Beirat wirken künftig mit: Silvia Steinbach, Olaf Franz, Edith Hofmann, Gudrun und Wolfgang Stachel, Monika Schüler und Marcel Jünemann. Natürlich warten in 2016 wieder viele Aufgaben auf den Bergstadtverein. So sollen noch heuer weitere fünf Obstbäume im Kälbertal gepflanzt und an neugeborene Bergstadtbürger übergeben werden. Damit wäre diese Obstbaum-Allee auf 24 Exemplare angewachsen. Das Jahr 2016 wird weiter den beliebten Edelsteinwald, die vierte Trödeltour und weitere Aktionen enthalten. Auch soll noch in diesem Jahr der dritte Baum auf dem Johannisplatz mit Lichtschmuck ausgestattet werden. Im Fokus des Bergstadtvereins steht auch der Klein-Kinderspielplatz im Kurpark. Hier soll in einer ersten Aktion der Verdienst aus der Arbeit mit der Kunstausstellung in Höhe von 4.000 Euro investiert werden, auch in der Hoffnung, dass die gleiche Summe noch einmal von der Stadt Braunlage beigesteuert wird. Auch in diesem Jahr wird sich der Bergstadtverein für die Kunstausstellung „NaturMensch“ zur Verfügung stellen, hat darüber hinaus eine Aufwertung des Höhenwanderweges „rund um St. Andreasberg“ durch verschiedene Schilder im Visier und ist sich sicher, bei der Stadt Braunlage erfolgreich auf die unterschiedlichsten Mängel in der Bergstadt entscheidend einwirken zu können. IS natürlich die Fahrt zum Kloster Corvey bei Höxter an der Weser. Was die Wanderaktivitäten angeht, wusste es Siegfried Küßner ganz genau und servierte die Bilanz des vergangenen Jahres in Zahlen und Fakten, die allerdings negativ ausfiel. Die Beteiligung an den Wanderungen war altersbedingt mäßig. Das spiegelt sich auch im Wanderplan 2016 wider, der nur noch kurzfristig organisierte kleinere Wanderungen in der Umgebung enthalten wird. Höhepunkt soll wieder eine Tagesfahrt sein, die diesmal Tangermünde zum Ziel haben wird. IS Seite 13 Seite 14 Braunlager Zeitung Mai 2016 Haus & Grund-Stammtisch in St. Andreasberg: Braunlages Bürgermeister Stefan Grote referierte über die wirtschaftliche Lage Bad Lauterberg/St. Andreasberg. Nach dem sich der Haus & Grundverein St. Andreasberg vor zwei Jahren auflöste, zahlreiche Mitglieder dieses Vereins dem Haus & Grundverein Bad Lauterberg beitraten, führt der Verein nun auch jährlich einmal einen Stammtisch in St. Andreasberg durch. Beim jüngsten Stammtisch (13.4.2016) in der Bergstadt war die Resonanz gleich so stark, dass die zahlreichen Besucher als dem kleineren Clubraum des „Hotel Glockenberg“ in den großen Saal des Hauses umziehen mussten. Als Referent zu dieser Veranstaltung konnte der Haus & Grundvereinsvorsitzende Eike Röger Braunlages Bürgermeister Stefan Grote begrüßen, der zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt mit ihren drei Ortsteilen Braunlage, Hohegeiß und St. Andreasberg informierte. Erst durch die Fusion mit St. Andreasberg, so Stefan Grote, ist die Stadt an „Wirtschaft“ gekommen, denn der einzige produzierende Betrieb in der Stadt ist die Firma Eckold in St. Andreasberg/Silberhütte/Sperrlutter. Ein weiteres Extrem bietet inzwischen Hohegeiß, es gibt zwar noch einen Bäcker, ein Lebensmittel- und ein Bekleidungsgeschäft, aber keinen einzigen Handwerksbetrieb mehr. St. Andreasberg und Braunlage können zwar jeweils einige Geschäfte, eine Tankstelle und mehrere Handwerker bieten, zu über 90 % leben aber alle Ortsteile vom Hauptwirtschaftszweig „Tourismus“. Dies ist bei unserer attraktiven Landschaft auch gut so, so der Verwaltungschef weiter, für die Kommune aber problematisch. Die Tourismusbranche teilt sich hauptsächlich in kleinst- bis mittelständische Betriebe auf, wobei Gewerbesteuer erst bei einem jährlichen Gewinn von über 24.000 Euro zu zahlen ist. Mithin ist die Einnahme von 900.000 Euro Gewerbesteuer äußerst gering, wird zumeist nur gezahlt durch die Bankfilialen und die zwei Großhotels Panoramic und Maritim. Der neue St. Andreasberger Ferienpark, vom Bauvolumen von rund 10 Mil. Euro ein Großprojekt, bringt gewerbesteuermäßig ebenfalls kaum Einnahmen, da alle Ferienhausgebäude verschiedene Eigentümer haben. Die Haushaltslage der Stadt Braunlage Braunlager Zeitung Ihre Mitmachzeitung Tel. 05520 - 92056 Fax. 05520 - 92057 www.braunlager-zeitung.de Der Haus & Grundvereinsvorsitzende Eike Röger, Braunlages Bürgermeister Stefan Grote und Schriftführerin Elke Uhrner. ist mithin schlecht, so Stefan Grote, bei einem Gesamtvolumen von 14 Mio. Euro läuft alljährlich ein Defizit zwischen 1-bis 2 Mil. Euro auf. Im Zuge der Fusion zwischen St. Andreasberg und Braunlage wurde mit dem Land Niedersachsen ein Zukunftsvertrag abge- bauten ersetzt werden soll. Bei den Übernachtungszahlen sind bis zu 60.000 kurbeitragsfrei, die auf die Dachdeckerschule und das Internationale Haus Sonnenberg entfallen. Recht zufriedenstellend, so der Verwaltungschef sind auch die Übernachtungszahlen der Blick zu den zahlreichen Gästen des Haus & Grund-Stammtisches im Hotel Glockenberg. Fotos: Bernd Jackisch schlossen, wonach bis 2020 der Haushalt ausgeglichen sein sollte. Dies, so der Verwaltungschef weiter, sei nach fünf Jahren aus heutiger Sicht völlig illusorisch, denn die Ausgaben steigen weiter, die Einnahmen sinken. Deshalb muss aktuell mit dem Land Niedersachsen nachverhandelt werden. Beim Tourismus hingegen, so Grote sieht es recht gut aus, so sind die Übernachtungszahlen in St. Andreasberg von 311.721 (2011) alljährlich leicht gestiegen und lagen 2014 bei 338.387 und 2015 bei 338.000. Gingen davor die Übernachtungen stets leicht zurück, so wirkte die neue Ferienhaussiedlung mit 200 Betten dem entgegen. Weiteres Potential wird durch neue Investoren im Bereich Jordanshöhe erwartet, wo aktuell die Kieler Hütte abgerissen wurde und durch Neu- letzten Jahre in Braunlage. So gab es von 569.795 Übernachtungen in 2011 einen Sprung um knapp 13 % auf 621.103 im Jahr 2012. 2013 gab es nochmals eine Steigerung um 7.605 Übernachtungen. 2014 erfolgte dann allerdings ein kleiner Einbruch, bevor die Übernachtungszahlen um 41.495 auf 664.556 hochgingen. Erreicht wurde dies, so Stefan Grote, durch den „Wurmbergeffekt“. Die steigenden Übernachtungszahlen im gesamten Harz wurden durch diese Investition um ein mehrfaches übertroffen. Obwohl der gesamte letzte Winter nicht besonders „toll“ für den Harz war, so konnte doch durch die Investition „Beschneiungsanlage“ am Wurmberg und deren neue Abfahrten von Januar bis zum 5. April 2016 dort Wintersport betrieben werden. Nachdem der Ortsteil Hohegeiß 2011 178.464, 2012 188.079 und 2013 188.356 Übernachtungen verbuchen konnte, gab es 2014 einen Rückgang auf 180.946 und 2015 auf 176.307 Übernachtungen. Wesentlicher Grund, so Stefan Grote, sei dafür die Insolvenz der Betreibergesellschaft des 1.000-Betten-Hotels Panoramic, wo 350 Einzeleigentümer unter einen Hut gebracht werden müssen. Insgesamt, so Stefan Grote, müssen wir feststellen, dass sich die „Winter“ nur noch in Lagen über 700 Meter Höhe abspielen. Richtig reagiert habe darauf bereits das AlbertiSkizentrum, welches zusätzlich einen Mountainbike- und Downhill-Erlebnis-Park anbietet. Alles was mit dem Rad angeboten wird hat guten Erfolg, ebenso das klassische Wandern. Damit, so der Verwaltungschef, sind die Prognosen für den Tourismus recht gut. Der Erfolg hängt aber maßgeblich vom Wetter ab, da die Gäste heute zumeist nur noch kurzfristig übers Internet buchen. Gesehen werden muss der Harz als „Ganzes“, die laufenden großen und massiv geförderten Investitionen in Schierke stellten deshalb keineswegs eine Konkurrenz da, sondern stärken die Region insgesamt. Nur gut sein könne deshalb auch die geplante neue Seilbahn von Schierke zum Wurmberg, die vermutlich in zwei Jahren fertig sein wird. Bei einer anschließenden Diskussion brachten besonders einige Andreasberger Haus- und Grundeigentümer ihren Unmut über die schweren Straßenschäden in der Bergstadt zum Ausdruck. Was fehlt, so der Verwaltungschef abschließend, sei das für die Reparaturen nötige Geld, allerdings setze er große Hoffnung auf den neuen Stadtbauamtsleiter, der sich diesen Problemen annehmen wird. Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung sieht Stefan Grote durch die zahlreichen neuen Haus- und Immobilienbesitzer in Braunalge. Wurden doch in Zeiten der Finanzkrise Millionen Euro in Immobilien in Braunlage investiert. Er hoffe, so Grote, dass dieser „Boom“ auch auf die Ortsteile überschlägt. Bernd Jackisch (Pressesprecher Haus & Grund Bad Lauterberg) Leserbrief zum HK-Artikel „Baumaßnahme Schule hat höchste Priorität“ v. 02.05.2016 Bad Lauterberg. Notwendige Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, insbesondere auch beim Erhalt des kommunalen Straßen- und Wegenetzes, gehören zu einer Pflichtaufgabe jeder Kommune, jeder Stadt. Dieser Grundsatz sollte auch in Bad Lauterberg wieder Geltung haben. Für eine Bewertung der vorgelegten Liste zur Straßensanierung ist es inzwischen „höchste Eisenbahn“. Einige Straßen Bad Lauterbergs sind erheblich sanierungsbedürftig. Und dies nicht seit Kurzem. Sicherlich hat die Baumaßnahme Schule ihre Priorität, deshalb darf aber nicht vergessen werden, dass die Stadt für straßenbauliche Gefahrenabwehr und die Sicherheit ihrer Straßen verantwortlich ist. Manche Straßen Bad Lauterbergs und seiner Ortsteile erinnern mich inzwischen an einen beruflichen Aufenthalt in Neu Delhi, während der 80er Jahre. Inzwischen konnte beobachtet werden, dass bei den Sanierungsmaßnahmen im sogenannten DSK-Verfahren auch private Straßenbaufirmen eingesetzt wurden. Sicherlich doch zu dem Zweck, freie Kapazitäten im Personalkörper des städtischen Baumanagements zu schaffen. Die Aussage, dass die Neubewertung der Straßen nicht nebenher zu bewältigen sei, ist somit nicht nachvollziehbar. Eine alte taktische Grundregel lautet: Reserven bilden, gerade für wichtige Aufgaben. Res- sourcen zielgerichtet einsetzen. Und dazu gehört nun einmal nicht nur der Ausbau der Grundschule am Hausberg. Auf keinen Fall dürfen notwendige Sanierungsmaßnahmen unserer Straßen weiterhin „auf die lange Bank“ geschoben werden. Auch die Beschaffenheit der Straßen Bad Lauterbergs muss wieder höchste Priorität genießen. Im Sinne aller sich in der Stadt bewegenden Verkehrsteilnehmer, denn auch unseren Besuchern und Gästen fällt der teilweise desolate Zustand unserer Straßen - nicht unbedingt positiv - auf. Klaus Richard Behling, Bad Lauterberg Mai 2016 Braunlager Zeitung CDU Stadtverband Bad Lauterberg: Neues aus dem Mietrecht: Roland Stahl als 1.Vorsitzender bestätigt Bad Lauterberg. Am 13.04.2016 fand in Bad Lauterberg, im Hotel Muschinsky, die Jahreshauptversammlung des CDU Stadtverbandes Bad Lauterberg statt. Als Gäste konnte der Vorsitzende, Roland Stahl, die CDU Kreisvorsitzende Susanne MackensenEder und den Schatzmeister des Kreisverbandes Hermann Lückert in Bad Lauterberg begrüßen. Der Bundestagsabge- Jörg Carsten, Pressesprecher Thorben Teyke und den Organisationsleitern Wolfgang Hartmann und Timo Fröhlich (Stellvertreter) zusammen. Als Beisitzer wurden Susanne Kinne, Walter Möller, Matthias Körner, Hilde Heberling und Markus Finselberger gewählt. Insgesamt konnten sich sowohl Vorstand als auch der gesamte Stadtverband leicht verjüngen. dolph und Stefan Hauck (beide 35 Jahre), Horst Tichy und Barbara Fröhlich (beide 30 Jahre) sowie Elke Heß und Werner Hille (beide 25 Jahre im Stadtverband) geehrt. Die Urkunden werden auf einer gesonderten Veranstaltung überreicht. Das Jahr 2016 steht für den CDU Stadtverband ganz im Zeichen der Kommunalwahl am 11. September. So findet zunächst am Bei den Vorstandswahlen wurde Roland Stahl (Mitte) in seinem Amt bestätigt. ordnete Fritz Güntzler konnte wegen einer Sitzungswoche in Berlin nicht teilnehmen, überbrachte der Versammlung aber schriftlich seine besten Wünsche. Nach zwei Jahren standen wieder komplette Vorstandswahlen an. Im Zuge dessen wurde Roland Stahl als 1. Vorsitzender in seinem Amt bestätigt. Als Stellvertreter wurden Rolf Lange und Christian Schäfer ebenfalls wiedergewählt. Weiter setzt sich der Vorstand aus Schatzmeister Dieter König, Schriftführer Besonders freut sich der Vorsitzende Roland Stahl über den Erfolg der Veranstaltungen „CDU & Friends“ und die daraus resultierenden neuen Mitglieder im Stadtverband. Der Stadtverband hat derzeit 72 Mitglieder und einen Altersdurchschnitt von 59,63 Jahren. Während der Veranstaltung wurden zudem den im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedern Otto Eiling und Dieter Heitmüller gedacht. Für langjährige Mitgliedschaft wurden in diesem Jahr unter anderem Klaus Ru- Foto. priv. 11. Mai die CDU Aufstellungsversammlung der Kandidaten für den neuen Bad Lauterberger Stadtrat im Vital Resort Mühl statt. Auch sein 50-jähriges Jubiläum wird der CDU Stadtverband in diesem Jahr noch feiern. Bis zur Kommunalwahl sind noch viele Veranstaltungen in den Ortsteilen und dem Stadtgebiet geplant, um mit den Einwohnern im Dialog zu bleiben. Thorben Teyke, Pressesprecher Anfahrt zur Steinberg Alm Dem Vorstand war es noch kurzfristig gelungen, über das Restaurant für musikalische Unterhaltung zu sorgen, so dass es ein rundum vergnüglicher Sonntagnachmittag wurde. Am späten Nachmittag traten die Teilnehmer die Heimfahrt an. Hans-Joachim Dietrich Auf dem Weg zur Steinberg Alm. Bad Lauterberg. Am Sonntag, 17. April 2016, fand die Anfahrt des Südharzer Automobilclub im ADAC Bad Lauterberg zur Steinberg Alm „Zum Rössner“ bei Goslar statt. Die Hinfahrt führte von der Stadtmitte Bad Lauterbergs über Osterode, Clausthal-Zellerfeld nach Goslar. Hier wurden die mehr als 50 Teilnehmer auf dem Almboden zu einer ausgiebigen Kaffeetafel erwartet. Seite 15 Für musikalische Unterhaltung war gesorgt .. Fotos: priv.. „Was ist Wohnfläche?“ Sowohl in Mietverträgen als auch in Immobilienkaufverträgen bzw. in Exposés von Maklern oder Verkäufern von Wohnhäusern wird der Begriff der „Wohnfläche“ verwandt. Doch was ist Wohnfläche eigentlich genau und wie berechnet sie sich? Es bestehen in der Praxis erhebliche Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Wohnfläche, da sich am Markt keine bundeseinheitliche Bestimmung durchgesetzt hat und gesetzliche Regelungen immer noch fehlen. Auch ein eindeutiger Sprachgebrauch hat sich noch nicht durchgesetzt. In den 60iger Jahren wurde die DIN283 – Berechnung von Wohn- und Nutzflächen – herausgegeben. Diese Norm wurde Ende der 70iger, Anfang der 80iger Jahre ersatzlos zurückgezogen. In der II. Berechnungsverordnung, in der Fassung vom 12.10.1990 waren Berechnungsregeln zur Berechnung von Wohnflächen enthalten. Die dortigen Berechnungsregeln entsprachen in großen Teilen der zurückgezogenen DIN283. Die Wohnflächenberechnung nach der II. Berechnungsverordnung war anzuwenden zur Berechnung der Wohnfläche des öffentlich geförderten Wohnraums, z.B. nach dem zweiten Wohnungsbaugesetz oder nach dem Wohnungsbindungsgesetz oder anderen Verwaltungsvorschriften bis zum 31.12.2003. Nach der letzten Änderung der II. Berechnungsverordnung sind Wohnflächenneuberechnungen nach dem 31.12.2003 nach den Vorschriften der Wohnflächenverordnung vorzunehmen. In allen drei Berechnungsmethoden bestehen Unterschiede bei der Anrechnung der Grundfläche von Balkonen, Dachgärten bzw. Terrassen. Nach der Wohnflächenverordnung vom 25.11.2003 werden die Flächen von Bal- konen, Loggien, Dachgärten und Terrassen in der Regel zu ¼, höchstens zur Hälfte als Wohnfläche angesetzt. In der immobilienwirtschaftlichen Praxis wird im Wesentlichen die II. Berechnungsverordnung angewandt. In Wohnflächenberechnungen wird hierauf Bezug genommen dahingehend, dass Flächen im Bereich von Dachschrägen mit einer lichten Höhe über 2 Meter vollständig, zwischen 1 und 2 Meter in die Wohnfläche nur mit 50 % und unter einer lichten Höhe von 1 Meter überhaupt nicht eingerechnet werden. Hiernach gehören zudem unter anderem Kellerräume und Räume, die den nach ihrer Nutzung zu stellenden Anforderungen des Bauordnungsrechts nicht genügen, nicht zur Wohnfläche. Nach der Niedersächsischen Bauordnung sind Räume dann Kellerräume, wenn ihre Fußbodenoberkanten im Mittel mehr als 70 cm in das Erdreich eingebettet sind. Am Immobilienmarkt wird bei ausgebauten Kellerräumen dem besonderen Ausstattungsgrad dadurch Rechnung getragen, dass derartige Räume als Nebenräume vermietet werden, für die ein anderer Mietansatz als im Erdgeschoss allgemein vereinbart wird. Nach einer neuen Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 06.11.2015 besteht für einen Verkäufer grundsätzlich keine Aufklärungspflicht darüber, wie die Wohnfläche berechnet bzw. welche für die Ermittlung einschlägige Norm angewandt wurde. Im dort zu entscheidenden Fall gab es erhebliche Differenzen zwischen der Wohnfläche, welche im Exposé des Verkäufers zum Verkauf seines Wohnhauses angegeben wurde, und der nach Kauf durch den vom Käufer beauftragten Architekten festgestellten Wohnfläche nach Wohnflächenverordnung. Der BGH meint, dass den Verkäufer, der über die Größe Andreas Körner Rechtsanwalt und Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Bad Lauterberg am Harz, Tel.: 05524 999000 der Wohnfläche durch Übergabe von Grundrisszeichnungen mit Maßen und Angaben zu den Raumgrößen informiert, keine weitergehende Aufklärungspflicht zur Berechnungsmethode trifft. Möchte der Käufer nähere Informationen zur Berechnung erhalten, muss er dies beim Verkäufer ausdrücklich nachfragen und, wenn der Verkäufer ihm die erbetenen Informationen nicht erteilen kann, sich selbst anhand der ihm ausgehändigten Unterlagen kundig machen. Den Verkäufer trifft mithin keine diesbezügliche Aufklärungspflicht. Der BGH hat jedoch offen gelassen, ob dies auch für einen fachkundigen Verkäufer wie z.B. einen Makler zu gelten hat. Solange dies nicht eindeutig geklärt ist, ist für fachkundige Verkäufer grundsätzlich der sicherste Weg einzuschlagen dahingehend, dass nach Angabe der Wohnfläche im Exposé auch die konkrete Berechnungsmethode mit angegeben wird. Andreas Körner Rechtsanwalt & Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Bad Lauterberg im Harz Telefon: 05524/999 000 Seite 16 Braunlager Zeitung Mai 2016 Kreisfeuerwehrband Osterode: Ehemaliger Geschäftsführer wegen Untreue verurteilt Göttingen/Osterode (bj). Am 2. Verhandlungstag (07.04.16 14) hat das Landgericht Göttingen den ehemaligen Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes Osterode, der jahrelang Geld aus der Sterbekasse abgezweigt hatte, zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung (3 Jahre) verurteilt. Wie der Richter bei der Urteilsverkündung ausführte, hat sich der 65-jährige Rentner der Untreue in 34 Fällen schuldig gemacht. So habe der Angeklagte zwischen 2011 und 2014 durchschnittlich jedes Jahr 20.000 Euro in Beträgen zwischen 250 und 25.000 Euro aus der Sterbekasse für eigene Zwecke entnommen. Weitere Abhebungen von den Konten aus dem Zeitraum davor flossen nicht in das Urteil ein - sie sind verjährt. Warf die Staatsanwaltschaft beim ersten Verhandlungstag (21.3.2016) dem Angeklagten noch 44 Fälle der gewerbsmäßigen Untreue vor, so wurden zehn Abhebungen über je 500 Euro beim Urteil nicht mehr berücksichtigt. Hatte doch der Angeklagte in seiner Verneh- mung ausgesagt, dass er sich als Geschäftsführer des Feuerwehrverbandes und zur Führung der Sterbekasse sowie für das Amt des Schrift- und Protokollführers in Personalunion, je 500 Euro pro Jahr entnehmen durfte. Der Kreisbrandmeister und zugleich auch Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, konnte die Frage des Richters nicht beantworten, wie viel Geld sich der Angeklagte denn für seine Geschäftsführertätigkeit/Führung regulär aus den Verbandskassen entnehmen durfte. Wie er anmerkte, müsse er dazu erst einmal in den Unterlagen nachschauen, da Beschlüsse dazu vor Beginn seiner Amtszeit gefasst wurden. Bereits zu Beginn der Verhandlung räumte der 65-jährige weitgehend die Richtigkeit der Anklage ein, wonach er von drei Konten des Verbandes und der Sterbekasse unberechtigt Beträge abgehoben habe. Insgesamt hatte der Angeklagte rund zwanzig Jahre die Geschäfte der Kreisfeuerwehrverbandes Osterode geführt, bis Oktober 2015 war er zudem Angestellter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle beim Landkreis Osterode. Wie der ermittelnde Kripobeamte als Zeuge aussagte, abgelaufen und das Geld auf das Konto der Sterbekasse überwiesen. Lediglich zwei Sparbriefe im Wert von 75.000 waren noch vorhanden. Foto: Archiv Bernd Jackisch bescheinigten die Kassenprüfer des Feuerwehrverbandes bei der letzten offiziellen Prüfung im Jahr 2012 noch ein stattliches Guthaben der Sterbekasse von 380.000 Euro. 340.000 Euro davon sollten in Sparbriefen angelegt sein. Tatsächlich, so der Beamte, waren die Sparbriefe aber bereits Nicht dem KreisfeuerwehrVerband, sondern dem Finanzamt sind im Mai 2014 Unregelmäßigkeiten beim Konto des Verbandes aufgefallen, da der Angeklagte private Steuerschulden von dem Konto der gemeinnützigen Sterbekasse beglichen hatte. Erstaunen rief die weitere Aussage Kellerbrand in Barbis – hoher Sachschaden Bad Lauterberg-Barbis. Aus bisher unbekannter Ursache geriet am 01.04.2016, gegen 04.30 Uhr, in Barbis, Silkeroder Straße der Keller eines Einfamilienhauses in Barbis in Brand. Die Hausbewohner, die durch installierte Rauchmelder rechtzeitig gewarnt wurden, konnten sich unverletzt retten. Das Feuer wurde durch die Feuerwehren Barbis, Bartol- felde und Bad Lauterberg gelöscht. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da es durch den Kellerbrand auch in der hölzernen Kellerdecke zu einem Schwelbrand kam, der das gesamte Haus verqualmte. Diese Einsatzlage machte es erforderlich, dass für den Innenangriff sehr viele Atemschutzgeräteträger gebraucht wurden. Gegen 06.00 Uhr wurde deshalb noch einmal Vollalarm für die gesamte Stadt Bad Lauterberg ausgelöst, um noch fehlende Kräfte zu mobilisieren. Im Einsatz waren insgesamt rund 100 Kräfte einschließlich des Rettungsdienstes von DRK und ASB Bad Lauterberg. Die Schadenshöhe wird auf 100.000 - 150.000 Euro geschätzt. Die Brandursachenermittlung dauert an. Der in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Brandobjekt wohnende Christian Daniel Szenen des Einsatzes am frühen Morgen des 1.4.2016. des Kripobeamten besonders bei den Zuhörern des Verfahrens hervor, darunter zahlreiche Feuerwehrleute, denn nach seinen Ausführungen habe der Feuerwehrverband eigene Anstrengungen zur Aufklärung des Falles offenbar nicht unternommen. Wo letztendlich das fehlende Geld verblieben ist, konnte nicht abschließend erörtert werden. Vermutlich diente es zum Stopfen von finanziellen Löchern (Bedienen von Krediten, Steuerzahlungen / Lebensunterhalt, usw.). Wie der Angeklagte selber ausführte, lief das 1995 mit der Ehefrau eröffnete Bistro mehr schlecht als recht und verursachte mehr Unkosten als Einnahmen. Auch pflegte der Angeklagte nach Aussage des Polizeibeamten keinen aufwendigen Lebensstil, noch gibt es andere Hinweise darauf, wofür er das Geld verwendet haben könnte. Lediglich 25.000 Euro stehen fest, die liegen als Solaranlage auf dem Dach des Hauses des Angeklagten. Diese hatte er vom Konto der Sterbekasse bezahlt, nachdem er keinen weiteren Kredit für die Anlage mehr bekam, die insgesamt 50.000 Euro kostete. Als Bewährungsauflage muss der Angeklagte 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und monatlich 50 Euro an die Sterbekasse zahlen. Erheblich strafmildernd ausgewirkt, so der Vorsitzende Richter, habe sich die Geständigkeit des Angeklagten, zudem trage die Feuerwehr, als auch die staatlichen Aufsichtsbehörden eine gewisse Mitverantwortung. Bei „halbwegs verlässlicher Kontrolle“ hätte auffallen müssen, dass jedes Jahr mehrere tausend Euro in der Kasse fehlten - hierzu hätte nur ein Blick auf die Kontoauszüge der Bank genügt. Tatsächlich hätten jedoch weder die vereinsinterne noch die staatliche Aufsicht funktioniert. Die Taten wurden dem Kassenführer somit sehr einfach gemacht, bei den Kassenprüfungen der Feuerwehr, noch bei den behördlichen Überprüfungen durch den Landkreis Osterode (letztmalig 2009) hatte es jemals Beanstandungen gegeben. Zweites Treffen der SoVD-Männer-Gruppe war gut besucht Wode hat das Einsatzgeschehen fotografisch festgehalten und nun freundlicherweise die Bilder der Braunlager Zeitung zur Veröffentlichung übergeBad Lauterberg. Am 21. ben. April 2016 um 16 Uhr traf sich die neugegründete MännerZugleich dankt Christian gruppe zum 2. Männer-Treff Daniel Wode auch im Namen im Tagungslokal „Goldene seiner weiteren Nachbarn den Aue“. zahlreichen Einsatzkräften, Der Sprecher der Gruppe, dass Schlimmeres verhindert Siegfried Weisemann, konnte werden konnte. 22 Kameraden begrüßen. „Ich denke, wir können mit der Resonanz recht zufrieden sein, zumal sich drei weitere Kameraden für diesen Nachmittag entschuldigt hatten”, so Siegfried Weisemann. Nachdem einige Regularien besprochen waren, wurden von Peter Krehan zwei Filme gezeigt. Zunächst schaute man der uns diese Filme zur Verfügung gestellt hat. Das nächste Treffen der SoVD-Männer-Gruppe ist am Donnerstag, den 19. Mai 2016, 16 Uhr wieder im Restaurant „Goldene Aue”. Siegfried Weisemann referiert - als Jäger - zum Thema „Wolf” mit anschließender Diskussion. Am 23. Juni wird die Männer-Gruppe die Königshütte besuchen. Oswald Opp wird die Führung und Peter Weinreich die Demonstration der Maschinen übernehmen. Siegfried Weisemann und Fotos: Christian Daniel Wode Amateurfunk im Kreis Osterode neu ausgerichtet Bad Lauterberg. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wählten die Mitglieder des Ortsverbandes Osterode H19 des DARC ihren neuen Vorstand für die kommenden zwei Jahre. Ihm gehören an: Ortsverbandsvorsitzender (OVV) Carsten Koch, DL8AAP, Stellv. Vorsitzender Marco Dittmann, DL9AM, Kassenwart Stefan Kirchner, DG4AAE und QSLManager Andreas Wode, DG5ACZ. Leider nicht im Bild: Notfunk-Referent Volker Aschoff, DD3AE. Der DARC e.V. (Deutscher Amateur-Radio-Club), mit Sitz in Baunatal, vereint 38.000 Funkamateure in Deutschland und zählt somit weltweit zum drittgrößten Verband im Amateurfunk. Wie in den Vorjahren auch, werden vom Ortsverband in den Sommermonaten Ferienpassaktionen angeboten. So steht in diesem Jahr das Erlernen der „Geheimsprache Morsen“ mit einem Morse- summer im Selbstbau in Hattorf und Bad Lauterberg auf dem Programm. Auch das Funken mit dem Weihnachtsmann zum 3. Advent auf dem dem Ravensberg bei Bad Sachsa eine digitale Schlüsselrolle im Bereich Notfunk mit autarker Stromversorgung. Dabei wird auch das eigens im Ama- Der neue Vorstand des DARC OV H19 Osterode (v.l.n.r.): Stellv. Vorsitzender Marco Dittmann (DL9AM), Ortverbandsvorsitzender (OVV) Carsten Koch (DL8AAP), Kassenwart Stefan Kirchner (DG4AAE) und QSL-Manager Andreas Wode (DG5ACZ). Foto: priv. Ravensberg ist schon auf dem Terminplan. Der Ortsverband H19 unterhält im Raum Osterode mehrere Regionen übergreifende Relais- und Klubstationen. So spielt der Standort auf teurfunk aufgebaute Hamnet genutzt. Das Hamnet ist ein digitales Funknetzwerk, das von den Mitwirkenden europaweit ausgebaut wird und völlig unabhängig vom Internet arbeitet. Für die kommenden Generationen ist der Ortsverband somit unterstützend bei der Aus- und Weiterbildung, sowohl in der Netzwerktechnik als auch der experimentellen Telekommunikation. Mit Ausblick auf die kommenden Jahre wird in Deutschland in 2018 nun auch das erste Mal die Funkweltmeisterschaft WRTC 2018 ausgetragen, die, wie die Olympiade auch, alle vier Jahre stattfindet. Die Mitglieder des Ortsverbandes H19 treffen sich regelmäßig jeden dritten Freitag im Monat. Nächster Treff ist also am 20. Mai in Herzberg am Harz, Hotel Englischer Hof ab 20 Uhr. Selbstverständlich ist die Teilnahme an diesem Abend für die Öffentlichkeit und für jede und jeden Interessierten frei. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.darc.de/h19 oder bei jedem Funkamateur in Ihrer Nachbarschaft. Das Thema „Wolf“ interessierte sehr ... sich „Bad Lauterberg im Jahr 1914” an, dann folgte der sehr schöne Film vom „150-jährigen Badejubiläum (1989)”. Viele bekannte und unvergessene Persönlichkeiten von Bad Lauterberg waren hier zu sehen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Peter Krehan, der Vorsitzende des SoVDOrtsverbandes, Ulrich Helmboldt, hoffen auch weiterhin auf rege Teilnahme und laden weitere Mitglieder und interessierte Männer herzlich ein dabei zu sein. Brigitte Helmboldt Mai 2016 Braunlager Zeitung Gast- und Logierhaus Aussichtsreich als „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet Goslar/Bad Harzburg (htv). Wandern ist die beliebteste Outdooraktivität der Deutschen. Laut einer Studie sind knapp 70 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung aktive Wanderer und verbringen gelegentlich, regelmäßig oder sogar ihren kom- gen der Gäste an das Angebot bedarf es hohe Qualitätsstandards, besondere Serviceleistungen sowie bedürfnisorientierter Zusatzangebote. Das Prädikat „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ zeichnet der Deutsche Wanderverband eben jene Touris- Wanderer prädestiniert. Nun stellte sich das Haus auch der offiziellen Prüfung zum „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ – mit Erfolg. Hoch oben auf dem Burgberg in Bad Harzburg überreichten Andreas Lehmberg, stellv. Geschäftsführer des HTV und Dr. Von links: Dr. Rainer Schulz (Wanderverband), Sophie und Kerstin Junicke (Gastgeberinnen) sowie Andreas Lehmberg (Harzer Tourismusverband) bei der Urkundenübergabe vor dem „Aussichtreich“. Foto: HTV pletten Urlaub auf Wanderwegen. Mit über 8.000 km ausgeschilderter Strecke hat auch der Harz einen festen Platz auf der Wanderkarte der Naturliebhaber. Mit steigenden Erwartun- musbetriebe aus, die die bundeseinheitlichen Qualitätskriterien erfüllen. Mit seiner Lage auf dem Burgberg in Bad Harzburg ist das Gast- und Logierhaus Aussichtsreich als Unterkunft für Rainer Schulz als Vertreter des Wanderverbandes und offizieller Prüfer im Zertifizierungsverfahren, die Urkunde an Kerstin und Sophie Junicke, Gastgeberinnen des Plumbohms Echt-Harz-Hotels und Seite 17 Osterschießen 2016 des Gast- und Logierhaus Aussichtsreich. Besonders erfreulich ist, dass im Rahmen der Nachzertifizierung auch das Plumbohms Echt-Harz-Hotel seine Qualität erneut unter Beweis stellen konnte. Das Haus darf das Label „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ nun weitere drei Jahre tragen. „Gerade in heimischen Destinationen liegt Wandern voll im Trend. Wir freuen uns, dass Wanderer im Gast- und Logierhaus Aussichtsreich und im Plumbohms Echt-Harz-Hotel Martin Fiebig, Armin Klie und Abteilungsleiter Johannes Richter bei der den Service erhalten, den sie Preisverleihung. Foto: priv. erwarten“, sagt Andreas Bad Harzburg. Das OsterDer Vorjahressieger Armin Lehmberg, stellv. Geschäftsführer des HTV bei der Ur- schießen der Hubertusabtei- Klie konnte auch in diesem lung ist schon zur Tradition ge- Jahr die Osterscheibe gewinkundenübergabe. worden. nen, vor Peter Höhneke und Das Interesse an dieser Lothar Streb. Am letzten In Deutschland haben sich inzwischen über 1600 wan- Veranstaltung war auch in die- Schießabend vor Ostern fand derfreundliche Gastgeber zer- sem Jahr sehr groß. 16 Schüt- die Siegerehrung statt. Alle Teilnehmer erhielten tifizieren lassen – mit dem zen beteiligten sich am Schieeinen gut gefüllten Osterkorb. Gast- und Logierhaus Aus- ßen auf die Osterscheibe. 20 Schuss Luftgewehr auf Man blieb noch recht lange in sichtsreich sind es im Harz die elektronischen Anlagen froher Runde beisammen und derzeit 29 Betriebe. wurde gefordert. Die beiden hofft, dass diese Tradition auch Interessierte Gastgeber besten Teiler addiert, ergab weiterhin bestehen bleibt. Ingrid Richter oder Gastronomiebetriebe den Sieger. können sich direkt an den Harzer Tourismusverband Achtung Aktion! wenden, der gern Auskünfte Suche: zum Thema unter Tel. 05321 34040 oder per E-Mail inDamast Bettwäsche und bestickte Tischwäsche, [email protected] erteilt. Alle Leinentücher, Kaffeeservice, Essservice, bereits zertifizierten BeherSammeltassen, Kristall, Schreibmaschinen, Nymphen, bergungsbetriebe können unTaschenuhren, Modeschmuck, Bernstein, Pelze, ter www.wanderbaresalte Möbel und alte Bücher deutschland.de eingesehen 0 57 52 /92 93 44 werden. Förderverein Historischer Burgberg Bad Harzburg. Der langjährige 1. Vorsitzende des, Horst Woick, hat sich altersbedingt nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Damit fand bei den Neuwahlen eine Verjüngung des Gesamtvorstandes statt. Gewählt wurden: Herr Dirk Junicke zum 1. Vorsitzenden, Herr Reinhard Vierke zum stellvertretenden Vorsitzenden und Herr Stefan Scholz zum Schatzmeister. An der historischen Stätte auf dem Gr. Burgberg fand die Amtsübergabe und die Pflanzung einer „Deutschen Eiche“ zu Ehren der Verdienste von Horst Woick in Gegenwart des Königs u. Kaisers HEINRICH IV. statt (siehe nachfolgenden Bericht und Fotos). Übergabe des Zepters an Dirk Junicke Von Reinhard Vierke Bad Harzburg. Am 20.04.2016 um 16:00 Uhr begann die zeremonielle Amtsübergabe von Horst Woick an Dirk Junicke. Es war Kaiserwetter! Die ankommenden und bereits anwesenden Gäste, nebst Ehepaar Woick, wurden in einer Prozession zu einer Stelle geleitet, an der Herr Junicke gemeinsam mit Herrn Vollrodt (KTW) bereits am Vormittag eine Eiche für den scheidenden 1. Vorsitzenden gepflanzt hatten. Beide stellten in ihren Reden die Verdienste Horst Woick´s um die Harzburg heraus. Dann übergaben sie dem jetzigen Ehrenvorsitzenden die „Horst Woick Eiche“. Nun musste Horst seinen Baum am Stützgerüst festbinden und gut wässern. Dies geschah unter großem Beifall der Gäste. Dann ging es daran, dem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Michael Allen-Williams auch ein bleibendes Geschenk zu überreichen. Dies Übergabe des Zepters von Horst Woick an Dirk Junicke. geschah in Form einer englischen Rose, die auch am Vormittag gepflanzt wurde. Mike musste, wie auch Horst Woick vorher, noch ordentlich wässern. Dann ging es zurück zur Gaststätte „Aussichtsreich“, wo das Team Junicke mit einer „Braunschweiger Kaffeetafel“ die Gäste erwartete. Zur Erklärung: Die Braunschweiger Kaffeetafel besteht aus Kaffee und Kuchen, danach Brot, frische Wurst und Käse, dazu Bier o.ä. und einem Schnaps. Das war originell und schmeckte allen sehr gut. Während der Kaffeetafel wurden viele Lobesreden gehalten. Dirk Junicke begrüßte noch einmal die Gäste und zog ein Resümee des Wirkens von Horst Woick. Herr Vollrodt erinnerte an nicht immer leichte Zusammenarbeit aber auch an sehr viel gemeinsam Geschaffenes. Herr Dreß, stellv. Landrat der CDU-Fraktion, lobte die Arbeit von Horst Woick, die er für Bad Harzburg und weit darüber hinaus geleistet hat. Er übermittelte auch die besten Grüße von Herrn Landrat Brych. Frau Schmalz, stellv. Landrätin, überreichte Horst Woick ein Präsent im Namen der SPD-Fraktion. Herr Gerhard Kinzel, Mitglied des Fördervereins und Brennereiführer im Klostergut Wöltingerode, übergab Horst eine Flasche aus dem Spezialitäten-Kabinett der Kloster-Brennerei. Alfred Heineke, Vorsitzender des Harzklub Bad Harzburg, übergab Horst Woick ein Buch, „damit er mal weiß, was der Harzklub so alles macht“. Dann trat die Magd Minna auf. In ihrer beliebten, kenntnisreichen und deftigen Art lobte sie Horst Woick und gab allerlei Anekdoten zum Besten. Als Geschenk bekam er eine Flasche Sekt der Marke „Weiße Frau“ als Anspielung auf seine „Freitags-Vollmond-Nacht-Besuche“ in der Höhle Heinrich´s IV. unter der Harzburg. Nun kam Reinhard Vierke mit einem Gepäckkarren in den Gastraum. Mit viel „Ahh und Ohh“ enthüllte er zusammen mit Dirk Junicke eine gravierte Steinplatte. Sie gehört noch zur Eiche, damit jeder weiß, wem diese gehört. Als dann Thomas Moritz auftrat, wurde es wissenschaftlich, aber nicht ernst. Thomas berichtete von seiner, nicht immer einfachen, Zusammenarbeit mit dem Förderverein. Besonders überraschte die Mitteilung über die Zusagen für die Jubiläumsfeiern 2018. Hochkarätige Teilnehmer und eine Kostenübernahme durch die „Deutsche Burgenvereinigung“ (sowie auch die Pläne des Herrn Bürgermeister Abrahms) werden die Feierlichkeiten schon im Vorfeld zu einem Erfolg machen. Das war natürlich eine umwerfende Nachricht, die von Horst Woick und den Anwesenden begeistert aufgenommen wurde. Man war bereits bei Brot, Wurst und Käse angekommen, als dann Heinrich IV. (Manfred Gruner) auftrat. Jetzt zeichnete sich der Höhepunkt der Feier ab. Heinrich hielt eine lobende aber auch strenge Rede auf den zu Ehrenden. Am Schluss seines Auftritts lieh er Horst Woick Zepter und Reichsapfel mit dem Hinweis, „aber wieder zurückgeben“ damit er diese symbolisch an den neuen 1. Vorsitzenden Dirk Junicke weitergeben konnte. Somit ist das Amt jetzt auch zeremoniell übergeben. Reinhard Vierke blickte in seiner Rede auf seine „Rekrutierung“ in den Förderverein zurück: Während einer 3-Burgen-Tour waren er und seine Frau, als Neu-Bad Harzburger, wohl zu interessiert an der Geschichte des Burgbergs und der Arbeit des Vereins und schon waren sie Mitglieder. Reinhard Vierke überreichte Horst ein Buch über „etwas andere Harzwanderungen“, das er sicher noch nicht hat. Viel zu schnell näherte sich das Ende der gelungenen Veranstaltung. Um 19:00 Uhr fuhr die letzte Bahn talwärts. Manch einer ging aber auch zu Fuß zu Tal. Einer blieb noch auf dem Berg, um die Abendsonne und die Ruhe zu genießen. Besser hätte der Tag nicht verlaufen können und wir wissen, dass wir Horst Woick mit dieser Feier, den Geschenken und den Reden, eine große Freude gemacht haben. Die Horst Woick Eiche mit gravierter Steinplatte. Fotos: priv. Seite 18 Braunlager Zeitung Mai 2016 Jelenia Góra/PL entwickelt sich zum Touristenzentrum Juwel im Herzen Europas Ein Reisebericht von Hartmut Kölling Die Neugier war der Antrieb. So begebe ich mich in diesen Herbsttagen in eine Region, wo sich einst der europäische Hochadel traf. Die stolzen Schleierherren betrieben vor über 250 Jahren von Hirschberg aus weltweiten Handel mit Leinenwaren. Sie waren die „Global Players“ ihrer Zeit. Das heutige Jelenia Góra (wörtliche Übersetzung von Hirschberg) zeigt sich mit dem Riesengebirge und der Schneekoppe von seiner schönsten Seite. Das Touristik- und Sportzentrum empfängt mich mit einer Naturkulisse am Fuße der Sudeten, wie sie malerischer kaum sein kann. Mein Weg führt mich aus dem südniedersächsischen Leinetal an den über 600 Kilometer entfernten Bober. Vorbei an Goslar, Wernigerode, Qued- wiec) und Fischbach (Karpniki, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, mithalten im Wettbewerb sehenswerter Städte und Regionen. Der rührige Verband der Riesengebirgsgemeinden unter ihrem Direktor Witold Szczudłowski, der 70.000 Einwohner im Landkreis Hirschberg vertritt und eine Zusammenarbeit mit der Stadt Alfeld und dem Landkreis Hildesheim wünscht, wird auch in Zukunft bemüht sein, das Juwel zu pflegen, auch in Abstimmung mit der tschechischen Seite, die sich mit dem etwa 70 Kilometer entfernten Hohenelbe (Vrchlabí), Spindlermühle (Spindleruv Mlýn), der Elbquelle, und dem Mekka der Skispringer, Harrachsdorf (Harrachov) keineswegs verstecken muss. Ganz im Gegenteil. Ein Tagesausflug über die Grenzbauden oder durch das Isertal nach Böhmen lohnt immer. Die Länder arbeiten nach Spuren, ich möchte mich vielmehr umschauen in Jelenia Góra und im Hirschberger Tal mit seiner beeindruckenden Schlösserdichte. Dabei treffe ich auf Menschen, die mir aufgeschlossen begegnen, die sich öffnen, fragen und sich glücklich zeigen, im gemeinsamen Haus Europa eine (neue) Heimat gefunden zu haben. Ich höre von Problemen, die der demografische Wandel wohl auch in Polen mit sich bringen wird, vom erfolgreichen Bemühen, Touristen in eine Stadt zu locken, die jährlich immerhin zwei Millionen Besucher zählt. Begeistert blättere ich in einer vom Stadtpräsidenten Marcin Zawiła herausgegebenen, neuen Investitionsbroschüre, in einem großformatigen Hochglanz-Kalender, der die „Perle des Riesengebirges“ in aktuellen, aber auch alten Aufnahmen zeigt und in einem brillant gestalteten, neuen Reise- Blick zum Rathaus. Fußgängerzone - umgeben von der Kulisse historischer Gebäude. linburg, Leipzig, Dresden, Bautzen komme ich in die Grenz- und inzwischen auch Filmstadt Görlitz, erreiche die Neiße, die Oberlausitz und schließlich Niederschlesien, tauche ein in eine Landschaft im Nachbarland Polen, die auf den ersten Blick zwar verlassen erscheint, doch bei genauerem Hinsehen auch deutliche Zeichen einer sanften Neubesiedlung vermittelt. Über Luba (Lauban) erreiche ich Jelenia Góra. Von hier aus erlebten Tausende Flucht und Vertreibung, siedelten sich vor 70 Jahren unter anderem auch im Leinebergland, in den Landkreisen Hildesheim und Hameln-Pyrmont an. Jährlich zwei Millionen Besucher Ich bin als Sohn einer Breslauerin nicht auf der Suche führer „Riesengebirge“, der Tipps bereit hält für Wanderer, Kletterer, Radfahrer, Segelflieger, Kanuten und Skitouristen. Übersichtlich wird in deutscher Sprache über Erholungsorte, magische Plätze, Kulturzentren, Festivals, lokale Künstler und Handwerker, über Nordic-Walking-Routen informiert. Hirschberg darf sich „Fahrradhauptstadt Polens“ nennen, verfügt über ein erstklassiges Wegenetz. Eine Stadt und ihre Region stellen sich der Chance, auf europäischer Bühne eine besondere Rolle zu spielen und das mit Charme und Weltoffenheit. Im Rahmen der Zusammenarbeit der Partnerstädte hat Jelenia Góra Kontakte mit 13 Städten in Europa, Nordamerika und Asien entwickelt. Freundschaftliche Beziehun- gen zum tschechischen Jablonec nad Nisou (Gablonz an der Neiße) bestehen erst sei wenigen Jahren. Dagegen ist man mit Erftstadt, Heidelberg, Boxberg/Oberlausitz und Bautzen schon länger verbunden. Und vor wenigen Tagen beschlossen Vertreter des Partnerschaftsvereins deutschpolnische Verständigung mit Sitz in Alfeld (Leine) und Repräsentanten der Stadt Jelenia Góra und des Landkreises eine engere Zusammenarbeit auf kulturellem, wie auch touristischem Gebiet. Kontakte haben sich eröffnet zur Musikschule in Cieplice (Bad Warmbrunn). Mit (Foto-)Ausstellungen möchten beide Seiten auf den hohen Freizeitwert ihrer Region aufmerksam machen. Bereits im kommenden Mai wird der Partnerschaftsverein aus dem Leinebergland mit einem Stand auf einer Messe in Hirschberg vertreten sein. Eine Vorreiterrolle in dem Bemühen, kulturelles Erbe wieder sichtbar und erlebbar zu machen, nimmt der Verein zum Erhalt der schlesischen Kunst und Kultur / VSK seit Jahrzehnten ein. Das deutschpolnische Gremium tagte erst Anfang Oktober in seinem Kulturzentrum, Schloss Lom- platz und Swimmingpool. Janina, die Chefin des Hauses spricht deutsch, erzählt mir von einer Vernetzung mit Verbänden „Ferien auf dem Bauernhof“ in Kärnten/Österreich und in Litauen. Sie möchte auch Ferienprogramme entwickeln für den Personenkreis Ü60. Englisch erste Fremdsprache Von hier aus sind es nur sechs Kilometer bis ins Zentrum von Hirschberg, dem dynamischen und modernen Zentrum am Bober mit aktuell 84.000 Einwohnern und angeblich 13.000 Unternehmen, unter anderem der chemischen Industrie, Elektro- und Möbelindustrie. 5.000 Studenten besuchen vier Hochschulen. Als mir die in Hirschberg lebende Reiseleiterin und Dolmetscherin Martyna Klementowska, die sich seit Jahren auch für den VSK engagiert, charmant in lupenreinem Deutsch ver- Fotos (4): Hartmut Kölling nitz (Palac Łomnica). Es bewegt sich also etwas in der Riesengebirgslandschaft, im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien und das ist auch gut so. Projekte und Programme der EU sind wichtige Säulen auf dem Weg, dieses ganz besondere Herzstück Europas mit liebenswerten Angeboten noch transparenter und begehbarer zu machen. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Hirschberg ist auf einem guten Weg und das zu jeder Jahreszeit. In Nachbarschaft zu Karpacz (Krummhübel) mit der Kirche Wang, Szklarska Por ba (Schreiberhau), Kowary (Schmiedeberg) mit dem inzwischen weltberühmten Miniaturenpark, kann das einstige Hirschberg mit seinen einzigartigen Laubengängen, restaurierten Gruftkapellen auf dem Gnadenkirchhof, mit dem sehenswerten Riesengebirgsmuseum und der Philharmonie, mit seinem Ortsteil Bad Warmbrunn, der älteste Kurort Schlesiens, mit Palästen und Gärten, mit den Schlossanlagen in Stonsdorf (Staniszów), Lomnitz, Schildau (Wojanów), Wernersdorf (Pakoszów), Buchwald (Buko- Engagiert für die deutsch-polnische Freundschaft: Martyna Klementowska (links) und Karolina Marczewska. grenzüberschreitend eng zusammen im Rahmen des Projektes „Marketing für das Riesengebirge“, finanziert aus dem Europäischen Fonds. Unterkunft findet man in Hirschberg unter anderem im Hotel Mercure nahe des Schwimmbades und unweit des Schlosses Paulinum oder auch im neu sanierten Tagungshotel „Fenix“ am Bahnhof. Es bietet sich aber auch eine Pension in Quirl (Kostrzyca) an, heute ein Ortsteil von Zillerthal-Erdmannsdorf (Mysłakowice), in dem ein neuer Miniaturenpark entsteht. Dort finden Gäste hölzerne Ferienhäuser für maximal acht Personen. Man zeigt sich äußerst kinderfreundlich mit großem Abenteuerspiel- rät, dass Englisch die erste Fremdsprache in Polen ist, wird mir klar, wohin der Weg führt für das Land: nach Europa! Und das macht mir Mut, rasch wieder zu kommen in die Heimat meiner Mutter, Schlesien! Informationen über die Riesengebirgsregion (auch in deutscher Sprache): www.karkonosze.eu / www.ergis.cz. Auf Wunsch Zusendung einer Übersicht von Unterkünften im Hirschberger Raum, wo auch deutsch gesprochen wird. Kontakt: Hartmut Kölling, Postfach 1401, 37144 Northeim. Engere Zusammenarbeit vereinbart Kuratorium und Partnerschaftsverein in Jelenia Góra empfangen Erfolgreich verlief der Kurzbesuch einer gemeinsamen Delegation des Kuratoriums für die Patenschaft Hirschberg Stadt und Kreis beim Landkreis Hildesheim und des Partnerschaftsvereins deutsch-polnische Verständigung im schlesischen Hirschberg, dem heutigen Jelenia Góra, Ende vergangenen Jahres. Die imposante Kulisse des Riesengebirges und das Hirschberger Tal mit seiner in Europa einmaligen Schlösserdichte boten den Rahmen für ganz besondere Begegnungen mit den polnischen Partnern, getragen zweifellos auch vom Feingefühl in sensiblen Sachfragen. Es scheint sich jedenfalls in den deutsch-polnischen Beziehungen auf lokaler Ebene ein neues Zeitfenster aufzutun. Die kreisfreie Stadt mit ihren 84.000 Einwohnern, 5.000 Studenten und zwei Millionen Besuchern jährlich und der Landkreis Jelenia Góra und auf der anderen Seite Alfeld mit dem Landkreis Hildesheim möchten noch näher zusammen rücken. Man sei, wie unter Freunden üblich, unvoreingenommen aufeinander zugegangen und habe relativ schnell „Schnittmengen“ künftigen gemeinsamen Handelns erkannt, meinten die beiden Vorsitzenden, Karsten Riemann (Bad Salzdetfurth) vom Kuratorium und Bernd Beushausen (Alfeld) vom Partnerschaftsverein übereinstimmend. Auf Augenhöhe konnten wichtige Punkte besprochen und zufrieden stellende Ergebnisse erzielt werden und das stets vor dem Hintergrund des europäischen Gedankens der Versöhnung, Einigung, Verständigung und Zusammenarbeit. Man sei in Jelenia Góra mit offenen Armen empfangen worden und nehme die Vermittlerrolle als „Brückenbauer“ gern an. Angesprochen seien benachbarte Gebietskörperschaften, Städte und Gemeinden, wie auch Vereine und Verbände sowie Unternehmen aus dem Leinebergland, die Interesse an Austauschaktivitäten hätten, weist Kuratoriums-Pressesprecher Hartmut Kölling Alfelder Delegation mit neuer Landrätin Anna Konieczynska – vordere Reihe, dritte von links, daneben Waltraud Friedemann, stellvertretende Landrätin des Landkreises Hildesheim und Bernd Beushausen, Bürgermeister der Stadt Alfeld. (Northeim) hin. Die dreitägigen Sondierungsgespräche mit der neuen Landrätin Anna Konieczynska, die bereits als Lehrerin mit ihrem Gymnasium in Alfeld war, mit Stadtpräsident Marcin Zawiła und seinem Stellvertreter Jerzy Luzniak dienten in erster Linie der detaillierten Festlegung eines Themenkataloges für künftige Begegnungen in Alfeld und Jelenia Góra, aber auch dem persönlichen Kennenlernen. Geht es nach dem Willen beider Seiten, so wird schon bald ein Arbeitskreis aktiv werden, um Maßnahmen zu konkretisieren. Region Leinebergland auf Tourismusmesse in Polen Und das sind die ersten Eckdaten: Die Region Leinebergland wird sich kostenfrei bei einer Tourismusmesse im kommenden Mai in Jelenia Góra präsentieren, zum anderen soll eine Delegation der Alfelder Musikschule zum traditionellen Kultur-September nach Polen eingeladen werden. Es sollen nach Ausführung von Bernd Beushausen Netzwerke entstehen mit Blick auf Fachkräftemangel oder Austausch von Praktikanten und Berufsschülern, die ähnlich, wie schon beim Gymnasium zum Selbstläufer werden sollen. Die Stadt Alfeld hat die polnischen Freunde eingeladen, im kommenden September am 29. Hirschberger Heimattreffen in Alfeld teilzunehmen. Neben den Arbeitstreffen blieb der Delegation mit Bernd Beushausen und Karsten Riemann, Waltraud Friedemann (stellv. Landrätin), Ekkehard Domning (Kreistagsabgeordneter), Herbert Zingler (Schatzmeister Kuratorium), Hartmut Kölling (Pressesprecher Kuratorium), Angelika Winkler Sander-Beuermannn und Dr. Wolfgang Sander-Beu- ermann (beide Mitglieder des Kuratoriums) noch Zeit für einen informellen Rundgang durch Jelenia Góra mit seinen wunderschönen Laubengängen, einem beeindruckenden Marktplatz mit Rathaus und den Häuserzeilen mit den markanten Giebeln. Der Schlesienforscher Ullrich Junker führte über den Hirschberger Gnadenkirchhof. Große Beachtung fanden neben der Gnadenkirche die restaurierten, barocken Grufthäuser und Grabmäler mit ihren Skulpturenprogrammen, die, unterstützt vom Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur (VSK), erst vor wenigen Jahren mit Hilfe auch der polnischen Seite und dank der Unterstützung der Europäischen Union der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurden. „Wir haben als Partner der Stadt Hirschberg erfolgreich dazu beigetragen, das gemeinsame kulturelle Erbe zu erhalten“, betonte Karsten Riemann, der auch VSKEhrenvorsitzender ist. Hartmut Kölling Mai 2016 Braunlager Zeitung Seite 19 CDU-Kreisverbände Osterode und Göttingen BI für Osterode hatte zum Dialog mit interessierten Bürgern eingeladen Gemeinsame Mitgliederversammlung hat Kandidaten für neuen Kreistag gewählt Hattorf. In der gemeinsamen Mitgliederversammlung der CDU-Kreisverbände Osterode und Göttingen wurden per Urwahl die Kandidaten für den neuen Kreistag gewählt. Die Versammlung fand in Hattorf am Harz statt und wurde begleitet durch kurze Reden für die Wahlbereiche 1 bis 13 ab. Geleitet wurde die Versammlung vom Bezirksvorsitzenden Fritz Güntzler, MdB. Die Aufbruchsstimmung der Mitglieder war deutlich zu spüren und sorgte für eine hoch motivierte Stimmung im Saal. weitestgehend gelungen, die Forderungen der Landespartei nach Alter und Geschlecht zu erfüllen und damit eine gute Repräsentanz unserer Bürgerinnen und Bürger darzustellen. Ebenso haben Erfahrung, neue Ideen und das politische Engagement für die Listenplät- macht. Alle Listen wurden auf der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit bestätigt. Jetzt gilt es, unser Wahlprogramm den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln und für eine große Wahlbeteiligung zu werben. „Jahrzehntelanger Stillstand und Rückbau unse- Die Aufbruchsstimmung der Mitglieder war deutlich zu spüren und sorgte für eine hoch motivierte Stimmung im Saal. des Parlamentarischen Staatssekretärs Peter Bleser, MdB und Dr. Roy Kühne, MdB. Fast 200 Mitglieder aus beiden CDU-Verbänden stimmten über die gemeinsamen Vorschläge der Listenplätze In dem Bewusstsein der einmaligen Chance, für den Beginn einer neuen Ära für Südniedersachsen, haben die Mitglieder die Besten aus ihren Reihen auf den Listen platziert. Es ist den Vorständen ze eine große Rolle gespielt. Die besondere Herausforderung bestand in der neuen Zusammensetzung der Wahlbezirke, hier hatte sich die CDU im Vorfeld für eine bürgernahe Struktur stark ge- rer Region müssen ein Ende haben. Südniedersachsen kann mehr!“, so die CDU-Kreisvorsitzende Susanne MackensenEder. pm „Länderübergreifender Erfahrungsaustausch Umweltbildung“ (LEU) in Torfhaus Vor dem NLP-Besucherzentrum TorfHaus. Workshops erwanderten die Teilnehmer das Grüne Band im Eckertal, diskutierten an verschiedenen Punkten im Gelände die historische Entwicklung, hörten O-Töne von Zeitzeugen, lernten die Artenvielfalt am Grünen Band kennen und erfuhren etwas über Foto: Sebastian Berbalk die Angebote des Nationalpark-Besucherzentrums TorfHaus rund um das Thema „Grünes Band“. „Es ist spannend, wie die Themen Natur und Kultur hier ineinandergreifen. Vom Bergbau bis zur jüngsten Osterode. Im Dialog mit interessierten Bürgern veranstaltete unlängst die Bürgerinitiative für Osterode (BI), eine Bürgerversammlung im Freiheiter Hof. „Wir wollen Meinungen und Stimmungen einfangen“, so der Erste Vorsitzende Bernd Hausmann „denn man kann auf Infoveranstaltungen Ziele entwerfen und vorstellen, was jedoch nicht heißt, dass man damit auch den Nerv der Bürger getroffen hat.“ schäftsstelle Osterode gewandt. Leider ohne Erfolg, wie Döring sagte, denn es gäbe viele Lösungen, um das Angebot aufrecht zu erhalten. Die Auslastung der Kurse könne anderweitig aufgefangen werden, wie etwa durch das Angebot von Bildungsurlauben in Zusammenarbeit mit Hotels und Pensionen oder Schlechtwetter-Angeboten für Touristen. „Das Bildungsangebot vor Ort muss für die Bürger erhalten bleiben“, so Döring „die Fotos: priv. Wanderworkshop am Grünen Band - Treffen Altenau-Torfhaus. Jüngst trafen sich 32 Akteure der Natur- und Umweltbildung aus der länderübergreifenden Region Südniedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen. Bereits zum 25. Mal seit 2002 fand dieses Austauschforum statt. Dabei kommen immer wieder Umweltbildungsakteure aus den verschiedensten Einrichtungen, Schutzgebieten, Nationalparken und Naturparken zusammen. Die Federführung für die Treffen liegt bei der Heinz Sielmann-Stiftung in Duderstadt. Dieses Mal stand das Treffen unter dem Motto „Zwischen Naturdynamik und Management – Das Grüne Band im Nationalpark Harz“. Im Rahmen eines Wander- Bildungsangebot der VHS muss erhalten bleiben deutsch-deutschen Geschichte findet man Spuren im Gelände“, so eine Teilnehmerin, die zum ersten Mal seit langer Zeit wieder im Harz war. Romulo Aramayo Schenk von der Heinz Sielmann-Stiftung ergänzt: „Neben den jeweiligen Themen, so wie jetzt das Grüne Band, bietet unser LEU-Treffen immer wieder die Gelegenheit, einmal über den Tellerrand zu schauen, andere Regionen kennenzulernen und zu schauen, wie andere Akteure ihre Umweltbildung lebendig gestalten.“ Nach einem vollen Programm bei herrlichstem Sonnenschein traten die Teilnehmer ihre Heimreise an, um sich schon bald (im Herbst) an anderer Stelle wieder zum Erfahrungsaustausch zu treffen. NLP/TorfHaus Das Angebot der Volkshochschule und der Bürgerbus waren Thema auf der Diskussionsveranstaltung der Bürgerinitiative für Osterode. Foto: BI Durch den kompletten Beitritt der Freien Wählergemeinschaften Bad Grund und Bad Lauterberg sei die BI gut für die bevorstehende Kommunalwahl aufgestellt, so Hausmann weiter. Dennoch blieben die Wählergemeinschaften vor Ort eigenständig. Im Vordergrund der Gespräche standen die Themen Öffentlicher Personennahverkehr und das Angebot der Volkshochschule. Was das Programm der Volkshochschule anginge, so habe diese seit der Fusion mit der Volkshochschule Göttingen deutlich an Inhalt verloren, so Pressesprecher Jon Döring. Von den ursprünglich rund 400 Kursangeboten in Osterode, seien gerade mal 190 übrig geblieben, was einen Rückgang um 52,5 Prozent ausmache. Diesbezüglich habe man einen persönlichen Dialog angeboten und sich an den Geschäftsführer der Hauptstelle Göttingen sowie auch an die Leiterin der Ge- VHS ist eine wichtige Einrichtung für die Bildung vor Ort“. Auch das Thema Bürgerbus kam an dem Abend auf den Tisch, welches die BI weiterverfolgen werde. Diskutiert wurde auch der Apothekennotdienst im Landkreis, der aus Sicht der Anwesenden mehr als zu wünschen übrig lasse, da man im schlimmsten Fall einmal durch den gesamten Landkreis fahren müsse. „Es ist kein Geheimnis, dass die Menschen im Landkreis immer älter und somit auch immobiler werden, darauf muss man reagieren“, so Klaus-Richard Behling (zweiter Vorsitzender). Hier einigte man sich darauf, den Apothekerverband anzuschreiben. Weiter berichtete Hausmann, dass sich die BI mit einer Aktion für alle Kinder im neuen Großkreis Göttingen am Ferienprogramm beteiligen werde. -hn „Nicht auf dem Erreichten sitzen bleiben“ Meisterfeier in der Fachschule des Dachdeckerhandwerks des Landesverbandes Niedersachsen-Bremen und Sachsen-Anhalt St. Andreasberg. Dieser vergangene Freitag war für 19 Meisterschüler der Fachschule des Dachdeckerhandwerks des Landesverbandes Niedersachsen-Bremen und SachsenAnhalt ein glücklicher Tag. Denn 19 von 25 hatten das Meisterprüfungs-Vorbereitungsseminar mit den Teilen I und II im Leistungszentrum erfolgreich abgeschlossen. Zehn von ihnen erhielten darüber hinaus den Meisterbrief des Dachdeckerhandwerks, weil sie auch die Teile III und IV bereits erfolgreich bewältigt hatten. „Freuen und feiern, ja, aber es gibt keinen Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen“, so lautete das Schlusswort des Prüfungsausschussvorsitzenden Ingo Rieck, Schornsteinfegermeister, der die Meisterbriefe und Zeugnisse überreichte. 19 erfolgreiche Prüflinge, dafür stand der große Bahnhof, den der ganze Fanclub der erfolgreichen Meisterschüler im Leistungszentrum an der unteren Mühlenstraße bildete. Das sei nach Meinung von Betriebsleiter André Hannes aber auch ein überaus gutes Ergebnis für die Schule, das auch dieser Bildungseinrichtung in der Bergstadt zu großer Ehre gereiche und deren hohen Ausbildungsstandard aufzeige. Ob allerdings steige, mahnte Hannes die erfolgreichen Prüflinge, sich nicht auf dem erworbenen Wissensstand auszuruhen. „Sie haben alles richtig gemacht, weil den schönsten Beruf der Welt erwählt“, stellte der stellvertretende Landesinnungsmeister Niedersachsen-Bremen, Carsten Herausforderungen, die stelle nun einmal das tägliche Leben. Stelter dankte dabei auch den Fachlehrern an der „Hochschule für das Dachdeckerhandwerk“. Das Umfeld verändere sich nämlich immer schneller und das erfordere von einem Dachdeckermeister, „stets auf Die erfolgreichen Absolventen mit ihrem Prüfungsausschuss. das erworbene umfangreiche Wissen ausreiche, so Hannes, werde die Praxis zeigen. Wenn nicht, dann könne die Mitgliedschaft im Berufsverband sehr hilfreich sein. Da das Anforderungsprofil im Dachdeckerhandwerk stetig Stelter, fest und schloss darin auch deren Wahl für die „schönste Schule“ mit ein. Auch er mahnte aber die jungen Kollegen, zu bedenken, dass sie nicht für die Schule, sondern fürs Leben gelernt hätten. Und die eigentlichen die finde er zum Beispiel in der Innung. Dass St. Andreasberg den neuen Dachdeckermeistern nicht nur in Form von „Blut, Schweiß und Tränen“ in Erinnerung bleiben möge, dafür warb Bürgermeister Stefan Grote, als er seine Glückwünsche an den Mann brachte. Foto: IS der aktiven Seite zu stehen“. Ein Dachdeckermeister müsse heute sowohl Finanzexperte, Planer, Menschenführer und Motivator, als auch Rechtsexperte oder Fachkraft für Arbeitssicherheit sein. Dafür brauche er auch Ratgeber, und Dabei gab er seinem Wunsch Ausdruck, den einen oder anderen wieder einmal in der Bergstadt begrüßen zu dürfen. Und dass die Fachschule für die Bergstadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, das war für den Bürgermeister sowie- so klar. Seit September des vergangenen Jahres hatten sich die jungen Meisterschüler aus dem ganzen Bundesgebiet auf diesen Tag vorbereitet. Und die Steine, die ihnen am vergangenen Freitag von den Herzen fielen, waren allenthalben sicht- und hörbar. Rund 1300 Unterrichtsstunden mussten die Meisterschüler in St.Andreasberg absolvieren, und das allein für die Prüfungsteilbereiche I. und II. Das Dachdeckerhandwerk umfasst heute ein überaus großes Betätigungsfeld und reicht über das Wissen von Klempnern bis hin zu dem von Zimmerleuten und Metallarbeitern. Prüfungskommissionsvorsitzender Ingo Rieck überreichte den 19 Absolventen die Meisterbriefe beziehungsweise die Zeugnisse. Der Teilnahme an der großen Meisterfeier im nächsten Jahr in der Stadthalle Braunschweig steht für sie nun nichts mehr im Wege. Dann werden die Jungmeister auch ihren SchmuckMeisterbrief überreicht bekommen. IS Seite 20 Braunlager Zeitung Mai 2016 Schwere Arbeit - karger Lohn - 1950 gab es für 100 Pflanzlöcher 3,80 DM Arbeitslohn für die „Hackermädchen“ Mit Hacke und Kiepe zogen früher die Oberharzer Kulturfrauen in den Wald nem Vater, Haumeister Willi Kutscher (*1908 - †1992) im Walde sein durfte. Noch in den sechziger Jahren waren dort die Lerbacher Kulturfrauen Else Bügener, Herta Müller, Elfriede Preller und Minna Schönfelder (2009 im Alter von 100 Jahren verstorben) beschäftigt. Von Rainer Kutscher Lerbach. Beim Waldarbeiter- und Kulturfest der Lerbacher Heimatstube am Samstag, 14. Juni 2003, im Freilichtmuseum, wurde auch die schwere Arbeit der Kulturfrauen in Erinnerung gerufen und das nicht nur mit Musik und Gesang. Wenn heute über das Waldsterben gesprochen und diskutiert wird, sind die ersten Gedanken bei dem forst- und volkswirtschaftlichen Schaden. Es wird jedoch kaum ein Wort darüber verloren, wie schwierig es in den vergangenen Jahrhunderten war, die Freiflächen (Hauungen) Jahr für Jahr mit jungen Nadel- und Laubholzsetzlingen zu bepflanzen. Erwähnt werden heute nicht mehr die „Kulturfrauen“ und es gibt sie ja auch nicht mehr. Diese Frauen, im Volksmund als „Hackermädchen und im Platt Hackermäkens“ bezeichnet, waren es, die an den Berghängen in mühevoller Arbeit die Pflanzarbeiten verrichteten und die Aufzucht der Bäumchen pflegten. Die Frauen wurden auch bei den Waldwege- und Grabenarbeiten eingesetzt und bekamen kargen Lohn. Früh- Der Lerbacher Mundartdichter Wilhelm K n a u t e (*1857 - †1939) hat den „Hackermäkens“ ein Gedicht gewidmet, welches bei Heimatabenden bei der Szene der Kulturfrauen in ihrer typischen Arbeitstracht vorgetragen wird. Zur Erinnerung an die fleißigen Frauen – an die Kulturfrauen in Generationen – wurde eine Holztafel an der Köte Haumeister im Lerbacher Freilichtmuseum als kleines Denkmal gesetzt. Harte Frauenarbeit in einer Männerwelt um die Jahrhundertwende. Die Kulturfrauen in der damals typischen Arbeitskleidung: Weiße Kittelschürze und Wollbluse. Sie wurden auch zum Wegebau der Forst herangezogen. Schaufel und Hacke in den fleißigen (zarten) Frauenhänden, täglich 10 Stunden … ! Foto: Archiv Rainer Kutscher Pflanzort. Arbeitsgeräte waren die Hacke und gegebenenfalls eine Sichel, als Transportgerät diente eine Holzkiepe. erst wurde das Pflanzloch ausgehackt, die Pflanze eingesetzt, das Loch mit Erde verfüllt und dann ringsherum festgetreten. mit quergeschichteten Ästen – für die Winter sorgend – nach Hause geschleppt, dort begann die Hausarbeit. Um den täglichen An- und Abmarsch in weit entfernte Arbeitsstellen aus dem Wege zu gehen, haben Lerbacher Hackermädchen noch in den Dreißigerjahren an den Werktagen oftmals im Nachbarort Riefensbeek-Kamschlacken übernachtet. Aufzucht in Kamps In der Revierförsterei Osterode waren noch in den fünfziger Jahren Kulturfrauen beschäftigt. Das Foto zeigt diese mit der zur damaligen Zeit typischen Arbeitskleidung: Kittelschürze, Gummistiefel und Sichel zum Freischneiden der jungen Kulturpflanzen (Waldbäume). 2. Von rechts: Revierförster Erich Tornow, 2. von links: Haumeister Willi Kutscher. Foto: Archiv Rainer Kutscher morgens, manchmal noch in der Dunkelheit, zogen sie mit ihren derben Arbeitsschuhen und Kittelschürzen zu dem oftmals weit entfernten Schlagschnur und Knoten Bevor eine Fichtenpflanze eingesetzt werden konnte, musste die Fläche mit der Hacke abgegrast werden, dann Im Museum-Waldarbeitsstube des Vereins Heimatstube Lerbach e.V. ist eine Kulturfrau in traditioneller Kleidung mit Arbeitsgerät zu sehen. An der Wand Abwurfstangen (acht Köpfe) von einem Rothirsch. Foto: Rainer Kutscher Damit die Pflanze gut anwachsen konnte, wurde bei steinigem Boden Erdreich mit den Kiepen herangetragen und bei Trockenzeiten die Pflanzen zusätzlich eingeschlämmt. Früher bestand das Hauptarbeitsgerät, die Hacke, aus einer breiten Hackfläche mit langem Holzstiel, später gab es die sogenannte „Wiedehopfhacke“, mit der das Abrasen und Lochhacken etwas leichter ging. Bei den Pflanzarbeiten halfen oftmals auch die Waldarbeiter (heutige Berufsbezeichnung Forstwirt), die Aufsicht hatten die Kulturaufseher, aus Lerbach sind die alten Familiennamen Bertram, Wolf, Kutscher und Klages aus dieser Zunft bekannte. Damit die Pflanzen auch in „Reih und Glied“ in die Erde kamen, gab es die „Schlagschnur“. Diese etwa 20 Meter lange Schnur war mit Knoten in gleichen Abständen versehen und wurde dann von der ersten Pflanzreihe beginnend umgeschlagen (weiter geschlagen), die Knoten markierten das Pflanzloch. Nach der mühevollen Tagesarbeit begann der beschwerliche Heimweg. Die Kiepe wurde mit Borken, Fichtenzapfen und obendrauf Nach dem 2. Weltkrieg waren viele junge Mädchen in der Kultur beschäftigt. Durch die Engländer waren viele große Waldflächen abgeholzt und mussten schnell wieder aufgeforstet werden. Wie im Forstort „An der Leege“ (Apenke bei Osterode) oder auf der „Roten Sohle“ in Lerbach wurden „Kamps“ (eingezäunte Kulturflächen) angelegt, wo die Pflanzen aufgezogen wurden. Von den Forstbeamten wurde peinlich auf Sauberkeit und Ordnung geachtet und Im Jahr 1950 Lohn von DM 3,80 für hundert Pflanzlöcher Eine Lohnverhandlung aus dem Forstwirtschaftsjahr 1950 Abschrift: Forstamt Osterode Forstwirtschaftsjahr 1950 Revierförsterei Osterode ——————————— Lohnverhandlung ========= Distr. 22 K. Anfertigen von Pflanzlöchern auf der Abtriebsfläche. Größe der Hackplätze 40 x 40 cm je Hdt. 3,80 DM. Der Forstmeister: Der Revierförster: (von Winterfeld) (Tornow) die Frauen mussten oftmals stundenlang in gebückter Haltung Unkraut jäten. Wenn ich heute den ehemaligen Kamp betrachte, welcher längst verwildert ist, kommen Erinnerungen an meine Kinder- und Schulzeit, als ich in den Ferien mit mei- Der Betriebsrat: (Kutscher) zeigt den geringen Lohn für die Kulturfrauen. Die Vereinbarung wurde vom damaligen Forstmeister von Winterfeld, dem Revierförster Tornow und dem Betriebsratsvorsitzenden Kutscher unterzeichnet. Schwere Arbeit - karger Lohn. Dennert-Tanne in Lerbach, im Freilichtmuseum im Mühlental, beschreibt die Frauenarbeit der Kulturfrauen. Foto: Rainer Kutscher