Mit dem Boot durch den Wald

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Mit dem Boot durch den Wald
Ruhig gleitet der Kahn dahin. Der Schiffer lenkt ihn nur mit einer langen Stange, die er
hin und wieder ins Wasser taucht. Staken nennt man das. Rechts und links ziehen
Bäume und üppiges Buschwerk vorbei. Libellen umschwirren uns.
Wir sind im Spreewald, einer wunderschönen Landschaft im Bundesland
Brandenburg. Er liegt südöstlich von Berlin und nordwestlich von Cottbus. Man
unterscheidet den Oberspreewald und den Unterspreewald. Bekannte Orte im
Spreewald sind Lübben, Burg, Lehde und Lübbenau.
Durch den Spreewald fließt die Spree. Dieser Fluss entspringt im Oberlausitzer
Bergland in der Nähe der Grenze zu Tschechien. Nach etwa 400 Kilometern mündet
die Spree in Berlin-Spandau in die Havel. Die Spree hat im Spreewald nur ein sehr
geringes Gefälle. Zwischen Cottbus und dem nördlichen Ende des Spreewaldes
liegen etwa 75 Kilometer. Der Höhenunterschied beträgt dabei nur 15 Meter. Die
Spree fließt auf dieser Strecke nur sehr, sehr langsam.
Durch die Jahrtausende breitete sich das Wasser der Spree in der Landschaft aus. Es
bildeten sich Moore und kleine Seen. Es ist sehr feucht im Spreewald. Die wenigen
Menschen, die sich in früheren Jahrhunderten in diesem Gebiet niederließen, holzten
die Wälder ab und legten Kanäle an, um urbares Land zu gewinnen.
Sie bauten hölzerne Häuser auf so genannten "Kaupen". Das sind kleine Erhebungen
in der sonst flachen Landschaft. Sie wurden oft künstlich erhöht, um sich gegen
Hochwasser und Überschwemmungen zu schützen. Sie brauchten keine Straßen,
denn man konnte sich viel besser mit Booten auf dem Wasser bewegen.
Noch heute wird in manchen Orten der Müll mit einem Boot abgeholt und die Post
auf dem Wasserwege gebracht. Die Menschen bauten auf den kleinen Flächen
Gemüse an, das mit dem vielen Wasser besonders gut zurecht kam. Dazu gehören
zum Beispiel die Gurken. Es wuchs aber auch immer genügend Futter für Rinder und
andere Tiere, deren Fleisch man essen konnte.
Im Spreewald ließen sich besonders viele Sorben nieder. Das ist ein Volk, das man zu
den Slawen rechnet. Sorben haben eine eigene Sprache und eine eigene Kultur. Sie
sind in Deutschland als nationale Minderheit anerkannt. Man schätzt, dass heute
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etwa 60 000 Sorben unter uns leben, vor allem in den Bundesländern Sachsen und
Brandenburg.
Zu den sorbischen Bräuchen gehört zum Beispiel das Osterreiten. Dabei reiten
Männer, die Zylinder und dunkle Mäntel tragen, in einer Prozession durch den Ort.
Berühmt sind auch die sorbischen Ostereier, die sehr kunstvoll bemalt sind. Sorbische
Frauen trugen früher alle besondere Trachten. Auch heute noch halten einige von
ihnen an dieser Gewohnheit fest.
Lies den Text gründlich. Dann bearbeite diese Aufgaben:
1. Der Spreewald liegt im Bundesland _____________________________________.
zwischen den Städten ____________________ und _________________________.
2. Bekannte Orte sind _____________________________________________________.
3. Hier fließt die _____________________. Dieser Fluss mündet in Berlin-Spandau
in die ________________________. Er ist etwa _____________ km lang.
4. Die Spree hat nur ein geringes _____________________. Daher fließt sie sehr
_________________________.
5. Im Spreewald gibt es viele __________________ und kleine Seen.
6. Früher bauten die Menschen Häuser aus _______________ auf so genannten
_______________________. Sie sind künstlich ______________________.
7. Im Spreewald werden viele __________________ angebaut.
8. Hier ließen sich besonders viele _____________________ nieder. Sie pflegen
alte Bräuche wie das __________________________. Die Frauen tragen hier
manchmal noch ____________________.
9. Außerdem habe ich herausgefunden: ___________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
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