DIE NARRATIVE HAUT
Transcription
DIE NARRATIVE HAUT
002 | Medienfassaden DIE NARRATIVE HAUT Medienfassaden kreieren neue Möglichkeiten des Ausdrucks der Gebäude und neue augenscheinliche Funktionen der Fassade. Sie vermitteln die stärkere Abgrenzung eines Territoriums als herkömmliche Fassaden. Die verwendeten Technologien sind Lockstoffe in der permanenten Neuerschaffung gesellschaftlicher Spektakel. TEXT CLAUDIA CZERKAUER, FABIAN DEMBSKI Times Square, New York irtuelle und tatsächliche Welten sind heute untrennbar miteinander verwoben. Die Medienfassade ist wohl die auffälligste mediale Entwicklung im öffentlichen Raum. Während Glasfassaden ein Bauwerk transparent machen, wird die Medienfassade zur Mittlerin zwischen Struktur und Außenraum. Die Interaktion tritt in den Vordergrund. Der städtische Raum wird durch werbewirksame, pixelige Gebäudehüllengestaltungen für private Zwecke einzelner Unternehmen genutzt. Der Unterschied zwischen Architektur und Werbung, zwischen öffentlichen und privaten Interessen verschwimmt zunehmend. Doch Architektur und Infrastrukturen haben schon immer der Repräsentation und Darstellung ihrer Auftraggeber gedient. Die Stadt als Bühne – die städtische Bühne als Transmitter und Trägerflüssigkeit von Informationen. Die inszenierte Selbstdarstellung der Architektur findet sich schon bei den Kathedralen wieder. Sind diese doch V nicht nur Stätten religiöser Verehrung, sondern auch Manifestationen von Machtrepräsentationen. Die Selbstdarstellung bedeutet nicht, dass Architektur lauter und spektakulärer wird. Sie kann Dinge von Rang entstehen lassen (vgl. Franck). In diesen Kontext kann auch die mediale Hülle eingereiht werden. Bestehende Räume werden durch die Überlagerung einer medialen Interaktion herausgehoben, pointiert. Die ursprüngliche Rangabfolge wird irritiert und erhält einen temporären Einschub. Die Selbstdarstellung wie Werbung und mediales Fassadendesign ist heutzutage aus den Metropolen nicht mehr wegzudenken. Wer assoziiert London oder New York nicht mit den Urmüttern aller medialen Fassaden: Picadilly Circus und Time Square sind zu einem Markenzeichen dieser Städte geworden. (Interessant ist in diesem Kontext, dass die Namensgebung des Time Square durch den Haupt- CONTRACT LIGHTING NOV.06 | 003 check in Piccadilly Circus, London. Fotos: freelargephotos.com sitz der New York Times initiiert wurde.) Touristische Plätze, die ohne farbenfrohe Werbungen wohl an Berühmtheit einbüßen würden. Sie schaffen im städtischen Raum durch ihre Überlagerung einen interessanten Mix und lassen neue, temporäre Räume entstehen. Mit gewieften Strategien und qualitativ hochwertigen Medienkünsten verziert, können Medienfassaden durchaus zu einer Bereicherung des Stadtbildes beitragen und nicht nur einzelne Gebäude, sondern sogar ganze Stadtteile aufwerten. Entscheidend ist nicht nur die Qualität der Installation, sondern auch der sensible Umgang mit dem Stadtraum. Marketingstrategen haben die Werbewirksamkeit der Architektur und mit ihr der Fassade längst erkannt und wissen das Bauwerk als Display neuer Räumlichkeiten effizient für ihre Zwecke zu nutzen. Verführerisch sind die tausenden bespielbaren Quadratmeter, um eigene Interessen dem Städter unausweichlich aufzudrängen. Machtvor- teile dieser Werbestrategien liegen in der Kontrolle von Zeit der Bespielung, der Abfolge der einzelnen Bilder und des Informationsinhaltes. Schnelllebig wie Mode kann das pixelige Kleid gewechselt werden. Programmierer und Werbegrafiker werden zu den eigentlichen Architekten der Medienfassade. Spätestens wenn es dunkel wird und die Pixelbilder entgegen die Gesetze der Statik die Hüllen flimmern und tanzen lassen, wird auch die seriöseste Bank, ein Versicherungsgebäude oder das Shoppingcenter zum Unterhaltungsmedium oder virtuellen Kunstwerk. Der Baukörper, transformiert zu einem Schatten seiner selbst. Die Darstellung im kontrollierten Abspielzyklus wird zur perfekten Inszenierung. Die im Folgenden beschriebenen Projekte sollen einen Überblick über technische Entwicklungen geben. Diese Auswahl ist zugleich eine Beispielsammlung unterschiedlicher Medienfassaden-Typen. 004 | Medienfassaden Animierte Lochblechfassade des Towers of Winds in Tokio. Fotos: nedua.blogspot.com CONTRACT LIGHTING NOV.06 | 005 check in TOWER OF WINDS Yokahama, Japan Schon die erste bedeutende Medienfassade des Architekten Toyo Ito, Tower of Winds, 1986, hat gezeigt, dass adäquate Narration und architektonische Integration der Medienfassade erreicht werden können. Ein 21 Meter hoher Belüftungsturm eines unterirdischen Einkaufszentrums in Yokohama wurde von Ito mit einem ovalen Zylinder aus perforiertem Aluminium ummantelt. Im Zwischenraum sind verschiedene Leuchtmittel angebracht – 1280 Minilampen, 12 ringförmige Neonröhren und 30 Scheinwerfer, ein Computer steuert die Aktionen. Das Neonlicht ändert periodisch die Helligkeit und übernimmt so die Funktion einer Uhr, die Scheinwerfer reagieren auf die Intensität und die Richtung des Windes und die Minilampen variieren in Echtzeit mit den Umgebungsgeräuschen. Toyo Itos Tower of Winds in Tokio. MEDIENFASSADEN von Manfred Berthold What you see, is not necessarily what you get, if you are an architect. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Es wird oft behauptet, es handle sich um ein chinesisches Sprichwort. Auch Konfuzius wird oft als Urheber genannt. Eine Hürde dieses Sprichworts ist nur, die mehr als tausend Worte zu lesen. Denn die Bildsprache einer Fassade und die „dahinter“ befindliche Architektur sind in einer Zeit, in der Medienfassaden das Bild unserer Städte zeichnen, nicht unbedingt identisch. Das komponierte Werk Architektur als erstarrte Energie – in Anlehnung und Abwandlung der Behauptung, Architektur wäre erstarrte Musik (Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, 1859) – wird zu einem neuen Ausdruckssystem auf engstem, zumeist zweidimensionalen Raum einer Fassade reduziert. Der moderne Mensch ist ununterbrochen von Gebäuden und Architektur umgeben. Architektur hat somit positiv wie negativ unmittelbaren Einfluss auf die Stimmung und Psyche. Auch auf die physische Gesundheit kann sie Einfluss haben. Es gilt die Behauptung, dass Architektur für jeden Menschen eine sehr konkrete Bedeutung hat und das tägliche Leben viel stärker als Musik, Literatur oder Malerei bestimmt. Die Qualität dieses Lebensumfeldes sollte der Gesellschaft daher ein wichtiges Anliegen sein. Architektur und Sprache bilden in ihrer Kombination die Grundlage des architektonischen Ausdruckssystems. Von einer Architektursprache sprechen wir dann, wenn wir ein architektonisches Ausdruckssystem zulassen. Zahlreiche Bücher und Aufsätze befassen sich, von unterschiedlichen Positionen und Disziplinen ausgehend, mit dem Thema Architektur und Sprache. Welches Verhältnis haben Architektur und Sprache? Wie erlangt Architektur Bedeutung? Welche Rolle spielt die Interpretation? Gibt es eine Sprache der Architektur? Und welchen Sinn kann es haben, über eine Architektur der Sprache nachzudenken? Mit diesen und weitergehenden Fragen sowie mit den damit zusammenhängenden komplexen und tief in der Kulturgeschichte verankerten Austauschbeziehungen beschäftigen sich die einzelnen Autoren Eduard Führ, Hans Friesen, Anette Sommer in „Architektur – Sprache. Buchstäblichkeit, Versprachlichung, Interpretation“ in der Reihe „Theoretische Untersuchungen zur Architektur“. Die Sprache bezeichnet die wichtigste Kom- munikationsform des Menschen. Die Sprache ist auch eines der wichtigsten Elemente unserer emotionalen und sozialen Kommunikation. Je besser diese von klein auf ausgebildet ist, umso differenzierter, gewählter und kommunikativer kann sich der Mensch mitteilen. Sie wird akustisch durch Schallwellen (vgl. Lautketten) oder visuell-räumlich durch Gebärden (vgl. Gebärdensprache) oder als Schrift (vgl. Schriftsprache) realisiert. Architektur ist in diesem Kontext eine visuell-räumliche Gebärdensprache. Stellen Medienfassaden nun eine Vielschichtigkeit in dieser Kommunikationsform der Sprache dar? Ist in einer medienorientierten Zeit Architektur im wahrsten Sinne des Wortes Träger von Informationen? Das Wort medial bedeutet aber auch „nach der Körpermitte hin gelegen“ (Parapsychologie, das spiritistische Medium betreffend). In diesem Kontext könnte Architektur diese Körpermitte darstellen. In unserer mediendominierten Welt wird die Architektur zumeist nur noch als die Fassade wahrgenommen, das Gebäude damit zum Untertitel. Mit einer solchen Entwicklung müssen wir uns die Frage gefallen lassen: Hat Architektur das Sprechen verlernt? Und wenn nein: Welche Sprache spricht Architektur? 006 | Medienfassaden Blinkenlights – Projekt des Chaos Computer Clubs in Berlin. Fotos: Chaos Computer Club BLINKENLIGHTS Alexander Platz, Berlin Der legendäre Chaos Computer Club (CCC) initiierte vom 12. September 2001 bis 23. Februar 2002 das Projekt Blinkenlights am Haus des Lehrers am Alexander Platz in Berlin. Das zwanzigjährige Jubiläum des aus dem Teenageralter gekommenen Hackerclubs wurde standesgemäß mit dem Computerspiel „Pong“ aus den Achtzigern gefeiert. Die gesamte Fassade des Hauses wurde zum interaktiven Game. Die einzelnen Spieler konnten per Handy und Internet gegeneinander antreten. Außerdem konnten sich die User durch individuelle Nachrichten und Bilder dem städtischen Umraum mitteilen. Die oberen acht Etagen des Hauses wurden durch eine monochrome Matrix von 8 mal 18 durch Fenster dargestellte Pixel zu einem überdimensionalen Bildschirm umgewandelt. Ein Steuercomputer regelte jeden einzelnen der 144 Strahler getrennt, so dass auf dem Haus nächtelang eine stetig wachsende Zahl von Animationen zu sehen war. Die Animationen der User waren weithin sichtbar und wurden per Webcam live im www übertragen. 008 | Medienfassaden Die LEDs am Uniqa-Tower in Wien lassen nachts die Hülle tanzen. Fotos: Fabian Dembski CONTRACT LIGHTING NOV.06 | 009 UNIQA TOWER Wien In unmittelbarer Umgebung von Urania und Ringstraße setzt der Büroturm einen visuellen Schwerpunkt in der Donaukanal-Silhouette. In der Dämmerung und bei Nacht wird das 75 Meter hohe Ellipsoid mit scharfer Kante durch eine LED-Installation zur leuchtenden Skulptur. Uniqa entschied sich, ihren Büroturm mit dem Medium Licht künstlerisch anspruchsvoll und technisch auf dem State-of-theArt zu inszenieren. Für die Lichtplaner von Licht Kunst Licht eine große Herausforderung, galt es doch, für ein bereits vorhandenes Gebäude nachträglich ein differenziertes Bespielungskonzept zu entwickeln. Eine Lichtinstallation, die die Architektur subtil unterstreicht oder neu inszeniert und die sich geschmeidig in den Gebäudekontext einfügt. Hierzu wurde in die Fassadenstruktur eine Matrix aus 180.000 einzeln ansteuerbaren LEDs integriert. Sie ummantelt die gesamte, mehr als 7500 Quadratmeter große Fassadenfläche vollständig. Die Doppelglasfassade verfügt über einen zirka 50 Zentimeter breiten begehbaren Fassadenzwischenraum, wo alle Bildpunktmodule in insgesamt rund 2800 Aluminiumprofilen an die raumhohen Fassadenfensterprofile angedockt wurden. Die LED-Profile wurden für die vorhandene Situation eigens entworfen und gefertigt. check in MEDIALE FASSADENTYPEN von Fabian Dembski, Claudia Czerkauer Projektionsfassaden Eine Projektion ist eine einfache Variante, die Gebäudehülle mittels eines oder mehrerer Projektoren in geeigneter Entfernung in eine Medienfassade zu verwandeln. Diese Variante eignet sich vor allem für befristete Projekte, da keine Umbauten am Gebäude nötig sind. Der Nachteil ist, dass eine geschlossene, reflektierende Fassade geschaffen werden muss. Eine Projektion kann nur nachts stattfinden, da kein Projektor hell genug für den Tagbetrieb ist. Rückprojektionsfassaden Rückprojektionsfassaden müssen transluzent sein und werden von innen bespielt. Für große Flächen sind dazu sehr viele Projektoren nötig, die zusammen ein Großbild erzeugen. Leuchtmittelfassaden In der Fassade sind Leuchtmittel integriert. Diese Fassaden werden meist als Doppelfassaden realisiert, wobei die äußere Schicht lichtdurchlässig und die innere statische bzw. reflektierende Aufgaben übernehmen kann. In dem Zwischenraum befinden sich diverse Leucht- und Reflexionsmittel, die durch eine Steuerung verändert werden können. In Kombination mit einem Internetportal wird dieser Aufbau „Digitale Haut“ genannt. Displayfassaden Diese Riesenbildschirme kann man in einfachen Formen bei diversen Herstellern kaufen und modular zusammenstellen. Sie haben im Gegensatz zu Projektionen auch am Tag eine ausreichende Leuchtkraft und werden sogar bewusst zur Aufhellung der durch die Hochhäuser stark verdunkelten Straßenschluchten benutzt (siehe Times Square). Fensterrahmenanimationen Die Steuerung der Innenbeleuchtung schafft die Möglichkeit, die Fassade eines Gebäudes mithilfe der Fensteröffnungen als Rasterdisplay einzusetzen. Eine schnelle elektronische Übertragung und das Internet ermöglichen auch eine interaktive Nutzung von außen. Passive mediale Fassaden Durch die Auswahl und Anordnung der Materialien und Strukturen auf einer Fassade kann man Gedankengänge anstoßen und Assoziationen verursachen. Die Bewegung findet nicht auf der Fassade selbst sondern im Kopf des Betrachters statt. Interaktive Fassaden Interaktive Fassaden reagieren auf Eingaben (z. B. Berührung und Sprache) des Menschen, der ihr gegenübersteht. Dazu sind an der Scheibe Schwingungssensoren angebracht, die den Ort der Berührung lokalisieren oder ein Gespräch aufzeichnen können. Die dezent in die Fassade integrierten LED-Profile bei Tag … … und bei Nacht. Quelle: www.Gebaeudetechnik-hfbk-hamburg.de 010 | Medienfassaden PROJEKTSTUDIE MEDIENBOX von Claudia Czerkauer Die Medienbox des Architekturateliers GOSA ist in einem bis dahin ungenutzten urbanen Zwischenraum platziert, der auf Grund seiner Historie eine Gegenüberstellung durch die neue Architektur erfährt. Die im Hintergrund liegende steinerne Fassade der Kirche kommuniziert mit der lichtaktiven Box; Der Raum wird neu definiert. Der Medienbox, also dreidimensionalen Medienfassade, ist ein Grid vorgelagert, der sich über den Jahreszyklus verändert (Winter: Eis, Sommer: Reflexion). Ein „Finger“, ausformuliert als Verbindungstunnel, verknüpft die Boxebene mit der höher gelegenen Kirchenebene. Der Boden des Ganges ist lichtundurchlässig konzipiert, um die Kirchenwand nicht zu beleuchten. Ziel ist ein starker Kontrast, um die Essenz zwischen Kirche und Medienbox zu betonen. Der Lichtraum soll sich nach oben und in Richtung Straße ausbreiten. Durch den Grid diffundiert die Boxaktivität gleich einem Schattenspiel. Der Betrachter von außen erfährt die transformierte, zerstückelte Aktivität. Durch die bruchstückhafte Information soll Interesse geweckt werden. Der Grid ist somit nicht nur Transformator, sondern auch passive Medienfassade, da er beim Betrachter Assoziationen entstehen lässt. Auf Grund der urbanen Topografie der Platzsituation ist es zudem möglich, die Box und deren interne Aktivität auf Kirchenebene von oben zu erforschen. Somit sind in dieser Projektstudie drei verschiedene Ansätze von Architektur im Kontext der Medien vertreten: die 3D-Box als aktives Zentrum, der Grid als passive 2D-Fassade und das transluzente Dach als zweidimensionale Medienfassade. ALLIANZ ARENA München Die im Frühjahr 2005 fertig gestellte und von Herzog & De Meuron geplante Münchner Allianz Arena begeistert mit ihrer leuchtenden Fassade nicht nur eingefleischte Fußball-, sondern auch weniger sportbegeisterte Architekturfans. Die 25.344 integrierten Lampen erleuchten die knapp 3000 Luftkissen aus hauchdünnem ETFE (EthylenTetrafluorethylen) der mit 64.000 Quadratmetern größten Membranhülle der Welt durch Farbfilter in Variationen der Farben Weiß, Rot und Blau. Der neue textile Werkstoff ist zu 98 Prozent UV-durchlässig und macht das WM-Stadion in Verbindung mit den bis zu 18 Leuchtstoffröhren pro getrennt steuerbarem Luftkissen zum weithin sichtbaren Landmark, das in klaren Nächten sogar von heimischen Gipfeln erspäht werden kann. Mit nur 50 Euro Betriebskosten pro Stunde ist der Energieverbrauch der gigantischen Lichtinstallation geradezu vorbildlich. Die Arena spielt mit allerlei Farbeffekten, und sogar die Intensität des Lichts kann sich der Dramatik des Spielverlaufs anpassen – einem pulsierenden Organismus gleich. Vorgesehen ist, sie jeweils in den Farben der spielenden Heimmannschaft zu beleuchten. „Architektur“, unterstreichen Herzog & De Meuron, „muss ein sinnliches und intelligentes Medium sein. Sonst wird es langweilig.“ Leuchte mit Farbfiltern, integriert in die Luftkissen. Foto: Fabian Dembski Modell M 1:100. Fotos: Erich Goyer und Andreas Salamon (Atelier GOSA) CONTRACT LIGHTING NOV.06 | 011 check in Die Allianz Arena als leuchtende Landmark. Foto: Allianz Arena 012 | Medienfassaden HVB IMMOBILIEN AG Potsdamer Platz, Berlin Ende 2005 wurde die elf Stockwerke hohe Hauptfassade des Bürokomplexes für den Zeitraum von 18 Monaten zur künstlerischen Licht- und Medieninstallation SPOTS als spezifische Ergänzung der Architektur sowie der städteräumlichen Situation. Der entscheidende Anstoß für das Projekt der Lichtund Medienfassade liegt auf der Ebene der Metakommunikation. Die mediale Architekturerweiterung hat das Ziel der Verstärkung von Präsenz und in Folge dessen der Imageaufwertung. Mit 1774 Neonpixel hüllte das Kunstund Architekturatelier realities:united den Sitz der HVB ein. Auf über tausend Quadratmetern Fassade wurden ring- und stabförmige Neonröhren kombiniert und in die Glasfassade des Gebäudes integriert. Sie sind mit insgesamt 1800 Zündimpulsgeräten varintens® VIP90 zur Steuerung der Leuchtstofflampen bestückt. Die hier verwendete Steuerungstechnik der SE Lightmanagement AG lässt eine Dimmung von 100 auf 0 Prozent flackerfrei zu. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Lichtwechseln pro Sekunde können die Lampen einzeln gedimmt und geschalten werden – ohne Einschränkung der Lebensdauer. Die im Jahre 1929 von Edmund Germer erfundene Neonröhre wird so von einem handelsüblichen Massenprodukt Die Medienfassade besteht aus 1774 Neonpixeln. zum Nukleus einer neuen Technologieinnovation. HVB Immobilien AG, Berlin, Potsdamerplatz. Fotos: Bernd Hiepe/se-Lightmanagement AG