Frauen in Laar erwachten

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Frauen in Laar erwachten
1975
40 Jahre Frauenkreis
2015
In der Zeit von Pastor Pieter de Jong von 1974 bis
1980 gab es viele Veränderungen in der reformierten
Gemeinde in Laar. Jungschar, Kindersingkreis, Jugendkreis, Frauenkreis, Tonbandkreis, Gitarrengruppe
und Gemeindebrief wurden in diesen Jahren ins Leben
gerufen.
Am 18. September 1975 trafen sich erstmals etwa 20
Frauen im Lehrsaal. Pastor de Jong sprach über „Die
Bedeutung der Frauenarbeit für die Gemeinde“. Der
dritte Donnerstag im Monat ist seitdem Frauenkreisabend. Anfangs waren die Abende zweigeteilt. Zuerst
hörte man ein Referat oder man führte ein Gespräch.
Im zweiten Teil wurde für den ersten Basar gebastelt,
gestrickt, gehäkelt oder etwas vorbereitet. Und das
Gesangbuch musste jedes Mal mit: „Singen war und
ist wichtig!“ Am zweiten Abend waren schon 35 Frauen anwesend. Es ging um „Familienleben in der Bibel“. Am dritten Abend berichtete Pastor de Jong mit
Dias über seine Israelreise. Am 19.11.1976 gab es den
ersten Basar in Laar. An diesem Tag wurde auch der „Lehrsaal eingeweiht“.
Frauenkreis Februar 2013
Fotos Anja Trüün
h.v.l. Gesine Brill, Berta Dohn, Tonny Groen, Hermine Heck, Hindrika Spieker, Gesiena Lambers, Trijntje Beugeling-Groeneveld, Berta Kolenbrander, Anna Hans, sitzend v.l. Zwantien Geerties, Gesien Trüün (Bogenstr.),
Jenny Diekmann, Berta Wolbert, Johanna Lucas, Alberta Lammering, Gesien Velsink, Fenna Gövert, Fenna
Sleefenboom. Fehlen: Leida Habers, Wilmine Langius, Lamberdine Meier, Berendine Schoemaker, Hermine
Teunis, Gesien Trüün (Zollweg) und Berendine Zwafelink.
Unterstrichene bilden den Vorstand
1975
40 Jahre Frauenkreis
2015
Am 22.09.1977 werden neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Zu ihnen gehören: Koba
Broekman, Grete Hagedoorn, Henny Spieker. Im Vorstand bleiben weiterhin Gesine Koenders, Johanna Kramer und Hermine Heck. Vorsitzende bleibt Frau de Jong, Schriftführerin
Renate Stuntz. Nach dem Wegzug von Pastor de Jong übernimmt Renate Stuntz die Leitung.
Sie ist 1982 verstorben.
1982 werden Hermine Eggengoor erste und Leida Habers zweite Vorsitzende. 1984 übernimmt Leida Habers die Leitung. Im Februar 1984 scheiden Hedwig Broekmann, Lamberdina
Meier und Hermine Eggengoor „turnusgemäß“ aus, neu hinzu kommen Berta Lammering,
Fenna Sleefenboom und Gesine Zwafelink. Etwas später gehören Zwantien Geerties, Gesine
Lambers und Hermine Teunis zum Vorstand.
Im März 1993 scheiden Leida Habers als Vorsitzende und Berta Lammering als Kassenwartin
aus. Anna Hans und Hindrika Spieker übernehmen. Sie sind seitdem dabei. Außerdem gehören jetzt zum Vorstand: Henny Ekenhorst, Dini Goormann, Gerda Langius und Berendine
Zwaferink.
Am 01.10.1995 gibt es einen Dankgottesdienst zum 25jährigen Bestehen vom Frauenkreis.
Etwa 25 Frauen gehören dazu. Einmal im Jahr trifft man sich1995 mit dem Frauenkreis aus
Gramsbergen und einmal mit dem Frauentreff der eigenen Gemeinde. Der Frauenkreis hat
verschiedene Basare vorbereitet. 1987 tritt das heutige Gemeindefest anstelle vom Basar des
Frauenkreises und vom Kindergottesdienstfest.
1995 scheidet Gerda Langius aus und Hermina Nykamp kommt neu in den Vorstand. 2002
kommen Johanna Lucas und Gesien Velsink, die bis heute geblieben sind.
Es können gar nicht mehr alle genannt werden, die mitgearbeitet haben. Aber die vielen Namen zeigen, es waren ganz schön viele Frauen beteiligt im Lauf von vierzig Jahren.
Andere Welten und Dank
Wie sehr unsere Welt sich in den letzten vierzig Jahren geändert hat, kann man hier und da
ermessen. Frauen und Männer saßen in der Kirche links und rechts getrennt. Sie gingen getrennt zum Abendmahl! Sie durften seit 1978 „gemischt“ sitzen. Der Kirchenrat beschließt
1980 und weil es wenig geholfen hat, 1985 erneut, Frauen und Männer sollen gemeinsam
Abendmahl feiern! Seit 1983 nehmen Frauen aus allen Laarer Kirchen am Weltgebetstag teil.
1990 bieten Posaunenchor und Frauenkreis jeweils eine Fahrt an. Statt Seniorenfahrt gab es
nun einen Gemeindeausflug. Am 02.09.1990 feiert man um elf Uhr Gottesdienst, anschließend wird zum Gemeindefest mit Basar ins Dorfgemeinschaftshaus geladen. In diesem Jahr
1990 gründet sich auch der Ökumenische Bibelgesprächskreis und erstmals tagen alle drei
Laarer Kirchenräte gemeinsam. 1991 gibt es den ersten gemeinsamen reformiertaltreformierten Passionsgottesdienst, 1992 die erste ökumenische Gemeindefahrt. Am 10.
März 1994 bildet sich der Frauentreff.
1993 wird Anna Hans Vorsitzende im Frauenkreis, Hindrika Spieker übernimmt die Aufgabe
der Kassenführerin. Seit 2002 arbeiten Johanna Lucas und Gesien Velsink im Vorstand mit.
Herzliche Segenswünsche dem gesamten Frauenkreis. Ein besonderer Dank gilt den vier zuletzt Genannten für ihre langjährige Arbeit im Vorstand.
Pastor Dr. Gerrit Jan Beuker
1975
40 Jahre Frauenkreis
2015
Frauen in Laar erwachen
Von Cora und Pieter de Jong
Als wir mit zwei kleinen Kindern im Oktober 1974 in
Laar einzogen und ich am ersten Sonntag im November eingeführt wurde, gab es sofort mindestens zwei
dringende Bitten vom Kirchenrat und auch von einigen
Gemeindemitgliedern.
An erster Stelle wurde gefragt: Lass uns so bald wie
möglich anfangen mit dem Kindergottesdienst. Damit haben wir dann tatsächlich schnell einen Anfang gemacht. Die andere Bitte war: Es wäre ganz schön, einen Frauenkreis anzufangen. Es gab damals eine Reihe von Familien mit jungen Kindern, jedes Jahr wurde eine Reihe von Kindern getauft.
Aber für Frauen gab es keinen Gesprächskreis oder sonst irgendeine Veranstaltung. Es gab auch noch
keine Frauen im Kirchenrat oder in der Gemeindevertretung.
1975 Frauenkreis und Gemeindebrief
1975 kam der Frauenkreis. Wir hatten gerade in August ein einfaches Gemeindeblättchen herausgegeben, das von den Ältesten umsonst in die Häuser gebracht wurde. Die Titelseite zierte eine schöne
Zeichnung der Kirche noch mit den beiden Bäumen und dem Gemeindehaus. Sie stammte von Dr.
Oppel, dem Tierarzt in Emlichheim. Im Gemeindebrief vom September schrieb Cora de Jong:
„Mehrere Frauen haben schon gefragt, ob es nicht schön wäre einen Frauenkreis anzufangen. Dazu
bin ich sicher bereit. Jeder Anfang ist aber schwer, weil ich selber auch noch wenig Erfahrung damit
habe. Ich schlage vor, daß wir uns treffen am Donnerstagabend 18.September (1975), 20.00 Uhr im
Lehrsaal. Dann können wir erfahren ob es genug Frauen gibt für einen Frauenkreis, und was wir tun
wollen. Jeder möge schon darüber nachdenken. Damit wir doch ein Programm haben am 18. September, wird mein Mann eine Einleitung halten: `Die Bedeutung der Frauenarbeit für die Gemeinde.“
Mit der deutschen Sprache waren wir offensichtlich noch nicht ganz so vertraut, wenn man diese Seiten heute liest. Der Abend am 18. September fiel leider zusammen mit einem Elternabend in der Schule. Trotzdem erschienen etwa 20 Frauen und am zweiten Abend sogar 35. Es wurde abgemacht: jeden
3. Donnerstag im Monat von 20.00-22.00 Uhr im Lehrsaal. An jedem Abend sollte erstmal ein Thema
oder Bibelarbeit gehalten werden, damit es etwas zu besprechen gab. Nach der Pause arbeitete man für
einen Basar. Im Dezember wurde eine schöne Adventsfeier gehalten mit Lesungen des Weihnachtsevangeliums und bekannten Liedern.
1976 Ausflüge
Im Januar 1976 hatte man das richtige Format gefunden. Im Juni wurde abgeschlossen mit einem Ausflug nach Nordhorn. Dort besuchten wir die Lebenshilfe. Das ist eine Stiftung, wo man sich für Behinderte einsetzt. Sie machte großen Eindruck auf die Frauen. Natürlich endete der Tag mit einem
gemeinsamen Abendessen bei Hans in Vorwald.
An diese Abende bewahren wir gute Erinnerungen. Anfangs hielt ich als Pastor die Andacht oder die
Bibelarbeit. Aber sehr schnell schafften die Damen das auch ohne Pastor. Nur bei der Weihnachtsfeier
oder sonstigen besonderen Abenden war ich eingeladen. Meine Frau, Cora de Jong, gerade einmal 26
Jahre alt, war Vorsitzende, bis wir 1980 umgezogen sind nach Asperen in Holland.
Der Frauenkreis war für uns eine ausgezeichnete Gelegenheit, als junges Pastorenehepaar die Frauen
der Gemeinde kennen zu lernen. Es gab gute, manchmal sehr offenherzige Gespräche über Dinge des
täglichen Lebens wie Kinder und Erziehung, Eltern und Schwiegereltern, bei denen man wohnte, aber
auch über Glauben und Kirche. An diesen Abenden spürte man, was wirklich in den Familien lebte.
Das war manchmal ganz anders als das, was man bei den Hausbesuchen dem Pastoren zu zeigen versuchte.
Vorstandsmitglieder der ersten Jahre
Im Gemeindebrief wurde immer vom Frauenkreis berichtet. Schon im ersten Winter gab es einen Vorstand. Wir wissen nicht mehr, wer im Vorstand war. In jedem Fall Renate Stuntz, und wir meinen,
Frau Berta Wolbert und noch einige Frauen. Seit Mai 1976 schrieb Renate Stuntz die Nachrichten für
den Gemeindebrief. Das waren immer sehr schöne Berichte, nicht ohne den ihr eigenen Humor.
Im Oktober 1976 vermeldete sie die Mitglieder des neuen Vorstands: Frau de Jong blieb Vorsitzende.
Weiter wurden gewählt Bärbel Broekman, Hermine Heck, Gesine Koenders, Johanna. Kramer und
Renate Stuntz. „Den Frauen, die im vergangenen Jahr dem Vorstand angehörten, möchten wir recht
herzlich für ihre Mitarbeit danken“, hieß es. An diesem Abend war Frau Dr. van der Hoek aus Emlichheim zu Gast. Sie sprach über: „Das Kind in der Schule“.
Die Jahre 1977 bis 1982
Später gab es Ausflüge nach Wuppertal (Missionshaus) oder Bethel, zum Kloster Frenswegen oder
zum Dümmer See. Selbstverständlich gab es auch einen Besuchsdienst von Frauen für Frauen und
ältere einsame Leute.
Fast jedes Jahr wurde ein Basar gehalten. Das waren immer sehr schöne Veranstaltungen wofür die
Frauen in den vorherigen Wochen tüchtig anpackten und viele Kuchen backten.
In Oktober 1977 wurde gewählt Renate Stuntz, Koba Broekman, Grete Hagedoorn und Henny Spieker. Im Vorstand blieben Gesine Koenders, Johanna Kramer und Hermine Heck.
In September 1978 kamen neu Hermine Eggengoor, Lamberdina Meier und Renate Stuntz. Im August
1979 kamen Hedwig Broekman, Hermine Nykamp und Berta Wolbert in den Vorstand. Verabschiedet
wurden Koba Broekman, Grete Hagedoorn und Henny Spieker. Der Vorstand traf sich immer am
Montag um 15.30 Uhr im Pfarrhaus.
Im letzten Bericht teilte Renate Stuntz mit, dass nach unserem Umzug nach Holland der Frauenkreis
einfach weitermachen würde. Renate hat den Vorsitz übernommen. Sie hat ihn leider nicht lange innegehabt. In Mai 1982 ist sie verstorben.
Viel empfangen
Die Frauen in Laar haben uns in unseren Jahren gezeigt, wie wichtig sie für die Gemeinde waren. Das
ist bis heute so geblieben. Wir sind dankbar dass wir in unserer Zeit in Laar einen bescheidenen Beitrag dafür geleistet haben. Es war ein Beitrag, der uns selbst sehr viel gegeben hat.
Uns wundern immer noch die Herzlichkeit, die Geduld und die Liebe, mit der man uns begegnete. Im
Nachhinein muss man wohl sagen: “Wahrlich, der Herr war an diesem Ort”.
Wir wünschen die Gemeinde und besonders alle Frauen Gottes Segen, Klugheit, Treue, Mut und Besinnlichkeit und ein
immer fröhliches Herz.
Pastor Pieter de Jong (seit 3 Jahren Interimpastor Wijk bij
Duurstede) und Frau Cora de Jong, Beukelsdijk 58b, 3021 AJ
Rotterdam Tel. 0031 10 4770912 Handy 0031 6 10726582

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