- BBS I Emden

Transcription

- BBS I Emden
BBS I EMDEN
2016
K a r r i e r e w e g e
Kaufmann / Kauffrau für Versicherungen und Finanzen
Risiko?
Übernehmen wir!
BEWERBUNG
gefordert sind:
- Kundenorientierung
- Audrucksvermögen
- Überzeugungskraft
- Logisches Denken
- Flexibilität
30 JAHRE
Versicherungen und
Finanzen an den
BBS I Emden
1
2
3
AUFSTIEGSCHANCEN
STUDIUM
SELBSTÄNDIGKEIT
Lies informative
Berichte und
Interviews!
Studium ohne Abitur?
Wo kann ich studieren?
Das ivw in Köln
Was ist bei dem Schritt
in die Selbständigkeit
zu beachten?
FÜR FACHKRÄFTE
Stellenmarkt Versicherungen bei
facebook. Bereits
über 300 Mitglieder
der Branche. Hier
für unsere Region!
IMPRESSUM
Selbstverlag
Bezirksfachklasse Versicherungen
VS-M2 Schuljahr 2015 / 2016
der Berufsbildenden Schulen I
Emden
Redaktionsleitung:
Bernd Jan Visser (v. i. S. d. P.)
Online unter:
www.bbs1emden.de
Druck:
Die Autoren
Obere Reihe (von links): Friederike Jürgens, Christian Folz, Janna Meyer, Jan
Früchtenicht, Ulrike Neumann, Marcel Kornek
Mittlere Reihe (von links): Linda Mālniece, Mara Lampert, Antje Klaaßen, Elena
Eckhoff Maren Held, Laura Zimmermann
Untere Reihe (von links): Bernd Jan Visser, Marcel Ackmann, Anna-Lena Götz,
Sören Feith, Anna-Lena Bents, Tobias Baierl
Wir bilden zur/zum Kauffrau/Kaufmann für Versicherungen und Finanzen aus!
Bewirb dich jetzt für den 1. August 2017 und werde ein Teil unseres Teams!
Abgebildet seht ihr unsere Auszubildenden des ersten Lehrjahres.
EDITORIAL
Seit nunmehr 30 Jahren …
sorgen die Ausbildungsunternehmen der regionalen Versicherungswirtschaft und die Berufsbildenden Schulen I Emden als Partner
des Dualen Systems im Kammerbezirk der IHK für Ostfriesland und Papenburg für eine fundierte Ausbildung zum Kaufmann / zur
Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Dank der guten Zusammenarbeit konnten in diesen Jahren viele junge Menschen
erfolgreich ihre Ausbildung abschließen. Nicht zuletzt waren es auch die guten Vorbereitungsangebote des Vereins für
Berufsfachbildung der Versicherungswirtschaft Ostfriesland – Papenburg e.V. (VBV), die für gute Prüfungsergbnisse sorgten.
Die qualitativ hochwertige Ausbildung hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einem kontinuierlichen Anstieg der
Ausbildungsplätze in der Region geführt. Hierbei ermöglichen die sehr guten zwischenmenschlichen Kontakte in der Branche eine
unproblematische Betreuung der Auszubildenden. Hierzu gehören neben der Vermittlung der Ausbildungsinhalte die individuelle
Laufbahnberatung, die auch von den vielen Absolventen unterstützt wird. In diesem Kontext entstand vor einem Jahr die
Facebook-Gruppe „Stellenmarkt Versicherungen“ als Vermittlungsplattform für Auszubildende und Ausgelernte, der bis jetzt über
300 Fachkräfte aus der Versicherungsbranche angehören.
Das Projekt „Karrierewege“ der Mittelstufe (VS-M2) der Bezirksfachklassen Versicherungen hat sich die Mühe gemacht, um
dieser Zielgruppe die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten, die mit dieser hochwertigen Ausbildung erreichbar sind, aufzuzeigen.
Danke für die Arbeit!
Viel Spaß beim Lesen wünscht,
Bernd Jan Visser, Redaktion
INHALT
01
Das Bewerbungsverfahren
Interview mit S. Petzold
12
Versicherungsfachwirt
am BWV
25
Underwriter Aviation & Space
Interview mit J. Dirks
_______________________________
_______________________________
_______________________________
03
14
27
Stolpersteine!
Interview mit Anna J.
Angestellter im Außendienst
Interview mit H. Ludewig
Ziel: Berufsschullehrer
Interview mit J. Plagge
_______________________________
_______________________________
_______________________________
04
16
29
Möglichkeiten bei der Ergo
Interview mit B. Ahrenholz
Selbständig im Außendienst
Interview mit R. Kaiser
Der Weg zum Vorstand
Interview mit H. Keck
_______________________________
_______________________________
_______________________________
06
18
33
Karrieremöglichkeiten
innerhalb eines Konzerns
Mut zur Selbständigkeit!
Fünf Tipps von Chr. Reck
_______________________________
_______________________________
07
19
Wege in andere Branchen
Interview mit U. Heyen
Selbständigkeit und Familienwunsch
_______________________________
_______________________________
09
21
Studium am renommierten
ivw Köln
Als Quereinsteiger/-in zur gesetzlichen Krankenkasse
_______________________________
_______________________________
11
23
Studieren ohne Abitur!
Alternativer Hochschulzugang
Arbeiten im Schaden-
Qualitätsmanagement
Karriereweg Kundenberater
Interview mit A. Müller
_______________________________
35
Übernahmeverhandlungen Interview mit J. Dettmer
_______________________________
36
Versicherungsmakler Interview mit S. Jäckel
Beachten Sie die Anzeigen
unserer Werbepartner!
Karrierewege
Bewerbung und Bewerbungsverfahren
für die Ausbildung zum
Kaufmann/ zur Kauffrau für
Versicherungen und Finanzen
--- von Marcel Ackmann
Ausbildung zum Kaufmann für
Versicherungen und Finanzen? Wie
entscheiden Unternehmen, ob der
Bewerber eingestellt wird oder doch eher
Mitbewerber besser geeignet sind und
wie bewirbt man sich eigentlich richtig?
Dieser Frage bin ich auf den Grund
gegangen und habe die Voraussetzungen
und Wünsche der Unternehmen
herausgefunden und dargelegt.
Die gleiche Frage habe ich mir gestellt im
Fall der Bewerbung als ausgelernter
Kaufmann für Versicherungen und
Finanzen oder Quereinsteiger aus
anderen Berufszweigen, da ich momentan
selber noch Auszubildender im zweiten
Lehrjahr bin und diese Art von
Bewerbungen in der Zukunft auf mich
zukommen werden.
Für die Beantwortung dieser Fragen habe
ich mich mit der Büroleitung der ERGO
Versicherung in Aurich, Frau Sylvia
Petzold, zusammengesetzt und versucht,
in Bezug auf die ERGO Versicherung
aber auch im allgemeinen Antworten zu
erhalten.
Dieses muss nicht mehr unbedingt wie
früher per Post oder persönlich als
Bewerbungsmappe eingereicht werden,
sondern kann heutzutage wie viele andere
Dokumente auch online per
Onlinebewerbung erfolgen, in so
genannten Bewerbungspools. Bei der
Onlinebewerbung ist jedoch kein großer
Unterschied zu der normalen Bewerbung,
denn alle Unterlagen, die für die normale
Bewerbung benötigt werden, werden
online einfach erfragt und die Zeugnisse
und Nachweise der Praktika müssen
eingescannt und hingeschickt oder
beigefügt werden!
Interview für die
Einstellungskriterien für
die Ausbildung zum
Kaufmann / zur Kauffrau
für Versicherungen und
Finanzen mit der
Büroleitung der ERGO
Regionaldirektion aus
Aurich, Frau S. Petzold
Bewerbungen zum
Kaufmann für
Versicherung und
Finanzen
Natürlich muss man bei der Bewerbung
für die Ausbildung zum Kaufmann für
Versicherungen, genau wie bei fast jeder
Bewerbung, ein Bewerbungsanschreiben,
einen schriftlichen Lebenslauf in
Tabellen, oder Textform, so wie die
Zeugnisse der Schulen und eventuelle
Praktikumsachweise einreichen.
M. Ackmann „Hallo Frau Petzold, als
erstes vielen Dank dafür, dass Sie sich für
dieses kurze Interview Zeit genommen
haben!
Was schreibt ein Versicherungsunternehmen, wie die ERGO
Versicherung oder auch andere
Unternehmen, als Voraussetzungen für
die Ausbildung zum Kaufmann für
Versicherungen und Finanzen vor?“
Frau S. Petzold „Natürlich haben die
Versicherungsunternehmen wie die
ERGO Versicherung oder auch andere
Unternehmen klare Kriterien für die
Einstellung von neuen Azubis. Darunter
fallen zum Beispiel, dass die Bewerber
das Abitur oder den erweiterten
Realschulabschlusses mit den Schulnoten
in Deutsch und Mathe mit einer
Wunschnote 2 und einem allgemein
guten Zeugnis vorweisen können.
Außerdem wird extrem auf die
unentschuldigten Fehltage geachtet. Dazu
kommt z.B. bei der ERGO Versicherung
die Voraussetzung, dass der Azubi einen
Führerschein, sowie einen eigenen PKW
haben muss. – Natürlich hat man selber
und auch die anderen Verantwortlichen
für die Einstellungen neuer Azubis auch
noch eigene Wunschvorstellungen.“
M. Ackmann „ Das klingt ja schon
einmal sehr interessant! Sie sagten
gerade, dass jeder der Verantwortlichen
auch noch eine eigene
Wunschvorstellung eines Azubis hat, wie
kann ich mir so eine Wunschvorstellung
vorstellen?“
Frau S. Petzold ist seit dem 01.01.2007 die
Büroleitung der ERGO Regionaldirektion
in Aurich.
1
Frau S. Petzold „Ja genauso ist es, neben
den Kriterien, die ich soeben genannt
habe, hat natürlich jeder so seine
Vorstellungen, wie ein Azubi sein sollte.
Karrierewege
Ich selber habe es gerne, wenn Bewerber
Abitur haben. Meistens merkt man
jedoch in einem persönlichen Gespräch,
ob jemand geeignet ist oder nicht. Jeder
hat unterschiedliche Vorstellungen wie
ein Azubi sein sollte, der eine mag lieber
männliche Azubis der andere lieber
weibliche, dieses darf kein Kriterium sein
und ist auch keins, jedoch hat jeder dort
so seine Wunschvorstellungen.“
eine Reise oder eine Spielekonsole an
den gespielten Käufer verkaufen.
Abschließend wird mit den
Verantwortlichen entschieden, wer
geeignet ist und den Platz für die
Ausbildung bekommt.“
M. Ackmann „Ok. Und wie wird
entschieden, wer zu einem persönlichen
Gespräch eingeladen wird und wie geht
das Bewerbungsverfahren danach
weiter?“
Frau S. Petzold „Wie bereits gesagt wird
natürlich erst einmal auf das
Bewerbungsanschreiben geachtet und auf
die Zeugnisse. Leute, die sich auf den
Ausbildungsberuf Kaufmann/ Kauffrau
für Versicherungen und Finanzen
bewerben, sollten dieses auch in der
Betreffzeile nennen und nicht schreiben:
„Hiermit bewerbe ich mich für die
Ausbildung zum Bankkaufmann“ oder
dergleichen! Außerdem wird immer nach
Referenzen und nach den
unentschuldigten Fehltagen geschaut!
Anschließend werden dann alle zu einem
persönlichen Gespräch zu mir eingeladen,
wo dann die erste Selektion stattfindet, da
man merkt, wer für den Beruf geeignet
ist, wer sich über das Unternehmen
informiert hat und wer sich bemüht und
Interesse zeigt. In einem nächsten Schritt
werden dann die Bewerber zu einem so
genannten Assessment-Center
eingeladen, bei dem erst ein schriftlicher
Test stattfindet, mit einem allgemeinen
Wissens-Teil und einem Mathe- und
Logischem Denken- Teil. Wer diesen
besteht, ist sozusagen in der nächsten
Runde und muss sich vor den
Verantwortlichen persönlich vorstellen
und in zwei bis drei Runden sein
Verkaufstalent zeigen und beispielsweise
ERGO Regionaldirektion („ERGO Haus“) in
Aurich
M. Ackmann „ Danke für die zahlreichen
Informationen. Wenn wir nun weggehen
von den Ausbildungsplätzen – wie muss
man sich bewerben, wenn man mit der
Ausbildung fertig ist?
Frau S. Petzold „Für die Auszubildenden
der ERGO Versicherung gibt es nach der
Ausbildung eine Übernahmegarantie,
allerdings nur im Außendienst. Im
Innendienst gibt es leider so gut wie
keine Plätze, die offen sind.
Wer mit der Ausbildung zum Kaufmann
für Versicherungen und Finanzen fertig
ist und sich bei der ERGO Versicherung
bewerben möchte muss auch eine ganz
normale Bewerbung mit einem
Lebenslauf, einem
Bewerbungsanschreiben und den
Zeugnissen der Ausbildung einreichen.
Anschließend wird man zu einem
Gespräch eingeladen, wo das Profil des
Bewerbers mit 100 persönlichen Fragen
für das Unternehmen aufgezeigt wird.
Wenn dieses Profil zum Unternehmen
passt, wird ein weiteres Gespräch mit
eventuellen Verhandlungen über
Bestände, Gehälter usw. geführt.
2
M. Ackmann „Ok gut! – Und wie ist es
wenn man aus einem anderen
Berufszweig kommt und trotzdem für die
ERGO Versicherung oder einer anderen
Versicherung arbeiten möchte?
Frau S. Petzold „Das ist ganz einfach,
die Bewerbung ist wieder eine ganz
normale Bewerbung, dieses Mal jedoch
nicht für die Ausbildung zum Kaufmann
für Versicherungen und Finanzen und
auch nicht zum ganz normalen Beruf
nach der Ausbildung sondern zum
Versicherungsfachmann. Die Ausbildung
zum Versicherungsfachmann dauert ca. 1
½ bis 2 Jahre und ist deshalb auch
fachbezogener als eine normale
Ausbildung, weil Fächer wie Englisch,
Deutsch oder Politik nicht behandelt
werden. Jedoch wird die Ausbildung zum
Kaufmann für Versicherungen und
Finanzen deutlich besser angesehen als
der Versicherungsfachmann. Dieser gibt
jedoch sogenannten Umschüler die
Chance in den neuen Beruf
einzusteigen.“
M. Ackmann „ Das waren meine Fragen!
Vielen Dank für das nette Gespräch und
für die zahlreichen Informationen!
Marcel Ackmann
Auszubildender zum Kaufmann für
Versicherungen und Finanzen
ERGO Versicherung
Geschäftsstelle Benjamin Wolthoff
Burgstr. 7-9
26736 Krummhörn
Tel.: 04923/928083
E-Mail: [email protected]
Karrierewege
Stolpersteine in der Ausbildung
Wenn der Job zum Spießrutenlauf wird
Anna J.: „Seit dem 01.08.2014 befinde ich mich in der Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Im Januar 2014
bekam ich die Zusage für die Ausbildung und ab diesem Zeitpunkt stieg die Vorfreude von Tag zu Tag. Die ersten Wochen der
Ausbildung verstrichen und schon merkte ich, dass meine Kollegen nicht gut auf mich zu sprechen waren. Unterstützung und
Hilfsbereitschaft bekam ich kaum zu spüren. Sämtliche Hilfestellungen, die man gerade in der Anfangszeit braucht, wurden
verweigert oder nur unter langem Betteln ermöglicht.“
Um zu zeigen, dass Anna J. kein Einzelfall ist und dass es durchaus Wege und Möglichkeiten gibt, einen Ausweg aus dieser Misere
zu finden, habe ich dieses Thema gewählt und ein Interview mit ihr geführt. Hier wird sie ihre Situation schildern und erklären, wie
Sie eine Lösung gefunden hat.
Schildere doch zunächst einmal, was
dir genau in deiner Ausbildung
widerfahren ist.
„Meine Ausbildung begann klassisch
am 01.08.2013. Von Anfang an freute
ich mich auf die Ausbildung und war
voller Energie Neues zu lernen und
endlich ins Berufsleben zu starten.
Doch bald merkte ich, dass meine
Kollegen, und darunter ganz besonders
meine Kollegin, mit der
Verantwortung für einen
Auszubildenden überfordert waren.
Jede Frage, die ich stellte, wurde
entweder gar nicht oder unter großem
Widerwillen beantwortet. Ich spürte,
wie sehr sie sich im Laufe der
nächsten Monate immer mehr gegen
die Aufgabe, mich anlernen zu
müssen, sträubte. Es war sehr schwer
einen Draht zu ihr zu finden.“
Und was hast du getan, um die
Situation zu entspannen?
„Anfangs suchte ich das Gespräch mit
dieser Kollegin. Ich versuchte
herauszufinden, wo der Grund ihrer
Abneigung mir gegenüber lag. Doch
auch diesen Versuch blockte sie ab.
Nach diesem Gespräch wurde die
Situation ehrlich gesagt noch
schlimmer.“
Was genau ist denn schlimmer
geworden?
„Meine Kollegin machte mir den
Alltag im Büro wirklich schwer.
Unterlagen wurden mir vorenthalten.
Informationen über Vorgänge, die ich
bearbeitete, wurden mir vorenthalten
und bei Fehlern, die ich verursachte,
griff sie mich persönlich an.“
Sie hat dich persönlich angegriffen?
„Ja, es fing an mit einem dummen
Spruch, den sie witzig fand, über
meine Unfähigkeit, Sachen richtig zu
sortieren und ging später soweit, dass
sie mich und meine Familie direkt
beleidigt hat.“
Hat dein Chef nichts dazu gesagt?
„Er hat versucht, im Rahmen einer
Mitarbeiterversammlung die Situation
zu entspannen. Doch auch dieser
Versuch ging nach hinten los. Die
Situation blieb weiterhin katastrophal.
Auch mein Aufgabenbereich wurde
immer weiter eingeschränkt.“
Mein Ausbildungsleiter hatte empfohlen, da
keine Besserung der Situation in Sicht war,
mich in eine andere Filiale zu versetzen.
Diese Empfehlung wurde mir durch die IHK
bestätigt.“
Hat eine Versetzung geklappt?
„Ja! Zum Glück hat dieses dann sehr schnell
geklappt. Die ersten Gespräche über eine
Versetzung wurden direkt ein paar Tage
nach meinem Anruf beim Ausbildungsleiter
geführt. Auch wurde schnell eine neue
Agentur für mich gefunden. Hier wurde ich
sehr gut aufgenommen. Ich fühle mich sehr
wohl. Auch der Außendienst, den ich bisher
gar nicht kennengelernt hatte, macht mir
viel Spaß. Man engagiert sich sehr, mir
etwas beizubringen.“
Inwiefern?
„Zu Anfang der Ausbildung gehörten
Kundengespräche im Büro,
Neuordnungen und
Schadenbearbeitung zu meinem
Alltag. Mittlerweile hat sich dieser
Bereich auf das Telefonieren und
vereinzelte Kundengespräche
beschränkt.“
Das scheint mir eine ausweglose
Situation zu sein. Aber du hast ja
den „Absprung“ geschafft. Wie hast
du das angestellt?
„Nachdem ich festgestellt hatte, dass
sich die Situation weder durch
Mitarbeitergespräche, noch durch
Ignorieren der Situation verbesserte,
habe ich mich dazu entschlossen,
unseren Ausbildungsleiter
einzuschalten und mich bei der IHK zu
erkundigen, welche Möglichkeiten ich
habe.
3
Hast du noch Tipps für andere Azubis,
die in einer ähnlichen Lage sind?
„Wartet nicht zu lange! Ich habe fast ein
Jahr gewartet, bis ich die ersten Schritte
unternommen hatte, etwas gegen das
Verhalten meiner Kollegin zu tun. Das
ganze hatte zur Folge, dass ich mit
Angstzuständen zu kämpfen hatte und eine
Therapie notwendig war. Und ich rate allen,
schämt euch nicht dafür, wenn ihr im Büro
gemobbt werdet. Die IHK und die
Ausbildungsleiter sind für euch zuständig
und können euch mit eurer individuellen
Situation unterstützen.“
Anna J. macht im Sommer ihren Abschluss.
Zur Therapie muss sie nicht mehr. Auch ich
rate allen, dass sie sich von einem derartigen
Verhalten der Kollegen nicht unterkriegen
lassen sollen.
Das Interview führte Janna Meyer
Karrierewege
Welche Möglichkeiten bestehen nach der
Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen?
Mein Name ist Sören Feith, ich befinde mich im 2. Ausbildungsjahr
zum Kaufmann für Versicherungen
und Finanzen bei der ERGO Regionaldirektion in Aurich. Als Auszubildender, mit Schwerpunkt im Außendienst, wird man selber stets mit der
Frage konfrontiert, was eigentlich
nach der Ausbildung passiert. Welche
Möglichkeiten werden geboten?
Welche Perspektiven zeigen sich auf?
Was bedeutet es überhaupt, als voll
ausgebildeter Mitarbeiter für die
ERGO Versicherung zu arbeiten?
All diese Fragen stellte ich mir im
Laufe meiner Ausbildung, weshalb es
nun endlich an der Zeit ist, diesen
genau auf den Grund zu gehen. Am
meisten interessierte mich der Weg in
die Selbstständigkeit. Um informative
Antworten diesbezüglich zu erhalten,
konnte ich meinen Agenturpartner,
Björn Ahrenholz, einen fertig ausgebildeten, selbstständigen Kaufmann
für Versicherungen und Finanzen für
ein Interview gewinnen, der über
seinen üblichen Arbeitstag berichtet.
Herr Björn Ahrenholz, selbstständiger,
hauptberuflicher Vertreter der ERGO
Versicherungsgruppe
Sören Feith ,,Hallo Björn, vielen
Dank, dass du dir die Zeit für das
Interview nimmst. Als selbstständiger
Vertreter hat man bestimmt sehr viel
zu tun. Aber zuerst einmal würde
mich interessieren, wie du überhaupt
zur Selbstständigkeit gelangt bist?
Herr Björn Ahrenholz „Nach meinem Abitur und meinem Grundwehrdienst bin ich 2010 zur ERGO Versicherung gekommen. Hauptgrund für
diese Entscheidung lag bei meiner
Familie. Schon mein Opa arbeitete
als Regionaldirektor für die ERGO /
D.A.S, was mein Vater ihm in ähnlicher Weise gleichtat, der, wie ich,
ebenfalls als selbstständiger Vertreter
für die ERGO arbeitet. Bevor ich
letztendlich selbstständig wurde, habe
ich zuerst, genau wie du, die Ausbildung in der Direktion, damals noch
D.A.S, begonnen.“
Sören Feith „Es wurde dir also sozusagen in die Wiege gelegt für die
ERGO Versicherung zu arbeiten.
Nun hast du ja durch deine Verwandtschaft bestimmt schon viele
Erfahrungen mitgegeben bekommen
sowie selber gesammelt. Was meinst
du, welche Voraussetzungen man
mitbringen sollte, um erfolgreich in
die Selbstständigkeit zu treten?“
Björn Ahrenholz „Meiner Meinung
nach ist das wichtigste ein Verantwortungsbewusstsein. Man muss sich
im Klaren sein, dass man Menschen
versichert, mit denen man zusammenarbeitet, die einem Vertrauen
entgegenbringen. Man sichert Exis-
4
tenzen ab. Dabei ist Zuverlässigkeit
ebenfalls das A und O.
Der Kunde ist ein Mensch
und keine Nummer im
System.
Er ist auf die Fachkompetenz und
dem damit notwendigen Verantwortungsbewusstsein sowie Zuverlässigkeit des Vertreters angewiesen. Um
dieses zu gewährleisten, gehört auch
eine stetige Weiterbildung dazu, nicht
nur im fachlichen Bereich des Versicherungsmarktes, sondern insbesondere auch im menschlichen Sinne.
Wenn man nicht in der Lage ist, eine
gute Kommunikation zwischen den
Kunden herzustellen, ist es äußerst
schwierig, das beste Produkt anbieten
zu können. Des Weiteren ist Organisationstalent und ein gewisses Maß
an Strukturierung ebenfalls nicht zu
unterschätzen.“
Sören Feith „Vielen Dank für deine
ausführlichen Informationen. Man
sollte den Weg in die Selbstständigkeit also definitiv nicht unterschätzen. Nachdem wir die Voraussetzungen für die Selbstständigkeit erfahren
konnten, stellt sich nun noch die
Frage, wie denn ein üblicher Arbeitsalltag bei dir aussieht.“
Björn Ahrenholz ,,Es gibt keine
übliche Routine. Manchmal steht
Büroarbeit im Vordergrund, dann der
Außendienst. Allerdings ist festzuhalten, dass für mich als selbständiger
Vertreter der Außendienst natürlich
absolute Priorität hat. Der Innen-
Karrierewege
dienst ist natürlich immer da und ist
stets ein Teil der Arbeit. Wie oben
bereits erwähnt, ist hier eine Strukturierung maßgeblich, um erfolgreich
im Außendienst tätig zu sein. Beispielsweise sind es banale Dinge wie
Akten sortieren, oder E-Mails beantworten. Allerdings liegt der Fokus zu
neunzig Prozent im Außendienst, um
dort letztendlich bei den Kunden
gerade vor Ort eine gezielte Beratung
zu bieten und dementsprechend auf
die Lebenssituationen mit auf sie
zugeschnittenen Angeboten zu reagieren.“
Sören Feith Das klingt sehr abwechslungsreich. In der Tat stelle ich
es mir schwierig vor, auch wenn man
die von dir beschriebenen Voraussetzungen erfüllt, dies alles auch planmäßig umzusetzen. Immerhin ist eine
Selbstständigkeit ja schon mit einem
gewissen Risiko verbunden, was für
einige Auszubildende bestimmt ein
Grund wäre, diesen Schritt nicht zu
wagen. Oder lief bei dir immer alles
wie geplant?“
Björn Ahrenholz ,, Gute Frage!
Natürlich kommt nicht alles immer
so, wie man es sich erhofft.
Oft kommt alles anders,
als man denkt.
Gerade am Anfang ist der Weg in die
Selbstständigkeit mit gewissen Hürden verbunden. Wichtig hierbei ist
allerdings, wieder aufzustehen und
weiterzumachen. Man sollte sich
niemals unterkriegen lassen, auch
wenn es manchmal schwieriger wird
als gedacht. Hierbei ist die Zielsetzung und Selbstdisziplin gefragt. Als
Selbstständiger ist man ständig dem
Druck ausgesetzt. Man ist selber für
sein Verdienst verantwortlich. Es
liegt an einem selber, wie erfolgreich
man ist. Wer bereit ist viel zu geben,
wird auch viel erreichen. Dieses
sollte einem bewusst sein, wenn man
den Schritt in die Selbstständigkeit
wagt. Auch wenn man nicht alles
planen kann, und Dinge manchmal
anders kommen als man denkt, ist es
meiner Meinung nach das Risiko
definitiv wert, diesen Schritt zu wagen.“
Sören Feith „ Danke für deine ehrlichen Worte und Ratschläge. Hast du
noch abschließende Worte an die
möglichen zukünftigen selbstständigen Versicherungsvertreter?“
Partner in der dualen Ausbildung
Björn Ahrenholz „ Wer sich für den
Außendienst entscheidet, sollte sich
bewusst sein, dass man ständig an
sich selber arbeiten muss. Ehrgeiz
und Motivation sollten im Leben
keine Fremdwörter sein.
Dieser Beruf erfordert
unheimliches Engagement
und Selbstdisziplin.
Die stetige Weiterentwicklung in
puncto Bildung sollte als ein Muss in
den Alltag integriert werden. Wert
sollte man hierbei auf Unternehmen
legen, die dabei Unterstützung bieten.
Man sollte sich wirklich darüber im
Klaren sein, dass man sehr viel zu
erledigen hat. Nicht umsonst besteht
das Wort aus selbst und ständig.“
Sören Feith ,, Herzlichen Dank an
dich, dass du dir trotz deines engen
Zeitplans die Zeit für das Interview
genommen hast. Ich bin mir sicher,
mit deinen Antworten ist nicht nur
mir sondern auch vielen anderen
Auszubildenden geholfen, die mit
dem Gedanken spielen in die Selbstständigkeit zu gehen.
Seit 30 Jahren sind wir der
Ausbildungspartner für
Versicherungsunternehmen
in der Region.
Entscheiden Sie sich für
eine Ausbildung in der Versicherungsbranche!
Informationen über den
Beruf
Kaufmann / Kauffrau
für
Versicherungen und Finanzen
Verfasser:
finden sie auf unserer
Website:
bbs1emden.de
Sören Feith
Auszubildender zum Kaufmann für
Versicherungen und Finanzen
ERGO Beratung Vertrieb Aurich
Regionaldirektion
Weddingenstraße 1a
26409 Aurich
E-Mail: [email protected]
5
Anmerkung der Redaktion:
Bitte beachten Sie auch die Anzeige auf der
Rückseite dieses Heftes!
Karrierewege
Ausbildung und was dann?
Karrieremöglichkeiten innerhalb eines Konzerns
Ein Bericht von Elena Eckhoff
Nach abgeschlossener Ausbildung
stellt sich für viele die Frage: was
mache ich danach? Werde ich
übernommen? Habe ich vor, in
dieser Position zu bleiben? Was
für Möglichkeiten habe ich?
Was für Möglichkeiten man intern
in einem Konzern hat, will ich hier
mal etwas erläutern.
Nach abgeschlossener Ausbildung
kann man entweder weiterhin in
einer Agentur angestellt sein (vorausgesetzt, man wird übernommen) oder aber man entscheidet
sich für die Variante, sich beim
Konzern direkt um einen Arbeitsplatz zu bemühen. Hier wird dann
wiederum in den verschiedensten
Positionen und Sparten unterschieden. Da sollte man sich selbst
fragen, inwiefern man in der Verantwortung stehen möchte. Auch
bei einem Konzern direkt angestellt zu sein bedeutet, dass man im
Innendienst arbeiten kann.
Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, ein Spezialist in einem
bestimmten Bereich zu werden.
Wer sich mit Versicherungen
auskennt, der weiß, wie viele
derart verschiedene Bereiche es zu
behandeln gibt und dass ebenso
immer wieder neue Fragen auftauchen, die man selbst nicht klären
kann. Für diese Fälle gibt es die
Spezialisten, welche sich in
Ihrem Bereich sehr gut auskennen
und mit Rat und Tat zur Seite
stehen.
ebenso stellt sich die Frage, ob
sich bestimmte Produkte überhaupt
am Markt rentieren.
Ebenso hat man die Möglichkeit,
etwas weiter ab vom eigentlichen
Geschehen tätig zu sein. Große
Konzerne haben wie alle großen
Firmen Ihre eigenen Angestellten,
welche unter anderem für Instrumente wie das eigene Personal
zuständig sind (z.B. Einstellung
von neuem Personal). Auch hier ist
es möglich, einen für sich geeigneten Arbeitsplatz zu finden, wenn
man eventuell vom eigentlich
erlernten
Beruf
Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen
und Finanzen etwas weg möchte
(da mag es ja unter Umständen den
einen oder anderen geben).
Für die ganz Ehrgeizigen, Zielstrebigen und Verantwortungsvollen
unter uns ist es natürlich auch
interessant, eine größere Aufgabe
anzunehmen. Wir reden vom
„Chef werden“. Nicht etwa als
Inhaber einer eigenen Agentur,
sondern entweder Chef der verschiedenen Bezirke eines Konzerns oder ganz und gar in die
Führungsebene aufzusteigen. Hier
ist natürlich einiges an Engagement erforderlich, damit man einen
solchen Platz erhält.
Wer kreativ ist, gerne forscht und
neue Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen möchte, der
kann sich in seinem Konzern für
die Produktentwicklung einsetzen.
Dieses ist fortlaufend wichtig,
damit man auf dem Versicherungsmarkt konkurrenzfähig bleiben kann. Der Bedarf der Kunden
ändert sich ständig, unter anderem
durch technologische Fortschritte
usw. Als Produktentwickler ist es
natürlich auch nicht immer einfach, da zum einen das PreisLeistungsverhältnis für die Kunden
tragbar
sein
muss
und
6
Egal für welchen Weg man sich
letzten Endes nach der Beendigung
der Ausbildung entscheidet, ob
nun extern als Angestellter in einer
Agentur im Innendienst oder Außendienst zu arbeiten, auf eigenen
Beinen stehen (Gründung einer
eigenen Agentur) oder den eben
beschriebenen
Möglichkeiten,
intern für den jeweiligen Konzern
zu arbeiten: Jeder hat natürlich die
Möglichkeit, Zusatzqualifikationen
zu erwerben, welche immer von
Vorteil sind. Sei es der Fachwirt
oder ein (duales) Studium. Wie Sie
sehen können, stehen Ihnen mit
dem Beruf Kaufmann/Kauffrau
für Versicherungen und Finanzen
sämtliche Türen offen.
Karrierewege
In welchen Branchen kann man als
Kaufmann/-frau für Versicherungen und
Finanzen Karriere machen?
w
er sich diese Frage
schon mal gestellt
hat, schaut nach
weiteren Perspektiven in seinem
Leben. Entweder möchte man sich
verändern oder sich beruflich
weiter entwickeln. Um einen
kleinen Eindruck davon zu
bekommen, habe ich ein Interview
mit Herrn Heyen geführt und ihm
ein paar Fragen gestellt.
Jürgens: Herr Heyen, warum
haben Sie den Beruf Kaufmann für
Versicherungen und Finanzen
gewählt?
Heyen: Mich hat besonders die in
diesem Beruf gebotene Vielfalt
und Abwechslung gereizt.
Jürgens: Was gefällt Ihnen am
meisten an diesem Beruf?
Heyen: Der Beruf fordert einen
selbstständig und
eigenverantwortlich zu arbeiten.
Nicht jeder Arbeitsschritt ist
gleich, sondern verlangt ein
gewisses Maß an Verständnis und
Komplexität.
Jeder Bearbeitungsschritt baut im
Idealfall auf den vorherigen auf.
Zum Beispiel die Antragsannahme
bis hin zur Ausstellung der Police
und die darüber hinaus geführte
Vertragspflege.
Jürgens: Wie sind Sie von der
Versicherung zu Ihrem jetzigen
Beruf gekommen?
Heyen: Auf der Suche nach neuen
Erfahrungen und Ansprüchen,
auch im Bereich Versicherungsmanagement konnte ich die
Gelegenheit nutzen und mich bei
einer renommierten Firma aus dem
Bereich erneuerbare Energien
vorstellen. Nach einem ersten
Eindruck war mir sehr schnell klar,
dass diese Richtung für mich sehr
ansprechend erschien.
Jürgens: Was hat Sie dazu
veranlasst, ihren Arbeitsplatz zu
wechseln?
Heyen: Ich wollte neues entdecken
und mehr Erfahrungen für mein
weiteres Berufsleben sammeln.
Zudem interessiere ich mich für
den industriellen, sowie den
Bereich der erneuerbare Energien,
Steckbrief:
Name: Uwe Heyen
Wohnort: Leer
Besuchte Schulen:
- FH Emden-Leer
- BBS 1 Leer
Gelernter Beruf:
Kaufmann für Versicherungen und Finanzen
Arbeitsplatz:
ITEC International GmbH
Ausgeübter Beruf:
Kaufmännische und Technische Betriebsführung /
Schadensmanagement
7
da ich hier ein hohes Potential für
die Zukunft sehe. In meinem Fall
konnte ich diese beiden sogar
verknüpfen.
Jürgens: Haben sich die
Tätigkeiten in der neuen
Anstellung verändert, oder sind sie
gleich geblieben?
Heyen: Im Bereich der
Schadenbearbeitung konnte ich
bereits in meinem vorherigen
Beruf einen gewissen Einblick
erhalten, dieser Bereich hat sich
nun allerdings wesentlich vertieft.
Zu meinen Aufgaben gehören
zudem noch Ölanalyse oder
Verfügbarkeitsberechnungen. Als
ehemaliger Versicherungskaufmann bearbeite ich ebenfalls
die Versicherungsverträge der
Betriebe, mit denen wir eine
Zusammenarbeit führen.
Fazit: Aus dem Interview habe ich
feststellen können, dass ein
Wechsel eine gute Erfahrung sein
kann. Man braucht keine Angst vor
neuen Herausforderungen zu
haben. Als junger Mensch sollte
man jede Gelegenheit nutzen
seinen Horizont zu erweitern.
Das Interview führte
Friederike Jürgens
Karrierewege
Berufe in der Versicherungsbranche
E
s gibt verschiedene
Berufe, die mit einer
abgeschlossenen
Ausbildung als Kaufmann/-frau für
Versicherungen und Finanzen
ausgeübt werden können. In dieser
Sparte hat man in der Bevölkerung
einen anspruchsvollen und
angesehenen Beruf. Durch die
Flexibilität aus dem Innen- und
Außendienst erlernt man sowohl
die Vertragsbearbeitung als auch
die Seite, sich mit anderen
Personen kommunikativ
auseinandersetzten zu können.
Man hat die Möglichkeit in
folgende Berufe zu wechseln:
• Kaufmann/-frau für
Büromanagement
• Bankkaufmann/-frau
• Sozialversicherungsfachangestellter/Sozialversicherungsfachangestellte
mit den Schwerpunkten:
- allgemeine Krankenversicherung
- knappschaftliche
Sozialversicherung
- landwirtschaftliche
Sozialversicherung
- gesetzliche
Rentenversicherung
- gesetzliche
Unfallversicherung
Wie man sehen kann, hat man gar
nicht mal so eine kleine Auswahlmöglichkeit mit dem erlernten Beruf.
Mit dem QR-Code gelangen Sie auf
die Internetseite berufenet von der
Agentur für Arbeit. Dort werden
Ihnen der Beruf und entsprechende
Perspektiven näher erläutert.
www.berufenet.de
Zusammengestellt von
Friederike Jürgens
DEVK – GESAGT. GETAN. GEHOLFEN.
Thorsten Lippke
Mustafa Sürer
Agenturleiter
DEVK Geschäftsstelle
Bahnhofsring 30
26789 Leer
Agenturvertreter
DEVK Geschäftsstelle
Bahnhofsring 30
26789 Leer
Telefon: 0491/66644
Telefax: 0491/66645
Mobil: 0172/4142002
E-Mail: [email protected]
www.thorsten-lippke.devk.de
Telefon: 0491-66644
Telefax: 0491/66645
Mobil: 0152-53905616
E-Mail: [email protected]
www.thorsten-lippke.devk.de
8
Karrierewege
STUDIUM
An dem Institut für Versicherungswesen | Technische Hochschule Köln
(c) Bild: Thilo Schülgen / FH Köln
Bald ausgelernt?
Viele Azubis stellen sich nach der
Ausbildung die Frage:
„Wie geht es weiter, wenn ich ausgelernt bin?“
Mache ich mich selbstständig, bilde
ich mich weiter (Fachwirt) oder
gehe ich studieren und mache den
Bachelor/Master? Die, die sich
dann für ein Studium entscheiden,
stehen dann vor der nächsten Frage:
>>Hallo, ich bin Anna-Lena
Götz, 20 Jahre alt und absolviere
zurzeit eine Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Ich befinde mich im
zweiten Lehrjahr und stelle mir wie
viele andere auch die Frage, wie
es nach der Ausbildung weitergehen soll.
Zu den verschiedensten Optionen
gehört dabei auch ein Studium.
Genau zu diesem Thema habe
ich mich mal etwas bei der Technischen Hochschule Köln schlau
gemacht! <<
„Was kann ich überhaupt alles
studieren?“
Aus diesem Grund habe ich mich
dazu entschieden, herauszufinden,
wie die Studiengänge an dem Institut für Versicherungswesen der TH
Köln aussehen. Dazu habe ich mich
mit dem Professor Dr. Hans-Peter
Mehring des Institutes für Versicherungswesen in Verbindung gesetzt,
der mir in einem sehr informativen
Gespräch folgende Fragen beantworten konnte:
Was ist das besondere an Ihrer
Fachhochschule?
„Die Studierenden werden von erfahrenen Praktikern, die sich nebenberuflich an der Lehre beteiligen, herausragend betreut. Durch
ihre tägliche Praxis können die Lehrenden auf aktuelle Themen und
Probleme eingehen.
9
Außerdem kann eine Ausbildung zur/
zum Kauffrau/ -mann für Versicherungen und Finanzen in das Studium eingebunden werden. Das Fach Versicherung
ist der Mittelpunkt und das Ziel des
gesamten Studiums, nicht nur ein Nebenfach.“
Welchess sind die Zulassungsvoraussetzungen?
„Für den Kölner Bachelor of Science
Versicherungswesen kann man sich
einschreiben, wenn man die Fachhochschulreife und ein zusätzliches Praktikum absolviert hat. Das Praktikum muss
über 6 Monate in einem Versicherungsunternehmen gemacht werden und dabei
mindestens vier verschiedene Funktionsbereiche, wie z. B. Rechnungswesen,
Organisation/Informationsbearbeitung,
Antragsbearbeitung usw., durchlaufen.
Das Praktikum ist bei der Einschreibung nachzuweisen.
Wenn man bereits eine Ausbildung als
Kauffrau/-mann für Versicherungen und
Finanzen absolviert hat, wird diese
selbstverständlich als Praktikum anerkannt.“
Karrierewege
Studiengänge an
dem Institut für Versicherungswesen
Die wichtigsten Informationen über das Institut
Der Kölner Bachelor of Science
Versicherungswesen
• Es befindet sich an der größten
Fachhochschule Deutschlands.
• Vollzeitstudium
• Die Studiengänge orientieren
sich konsequent an den Anforderungen der Versicherungswirtschaft sowie der Versicherungspraxis.
• Abschluss: Bachelor of Science
Versicherungswesen (BSc)
• Kooperation mit dem Ausland
• kurz aber intensiv (6 Semester)
Der Integrierte Bachelor of Science Versicherungswesen nach
dem Kölner Modell
• Sechs Semester
• Zusammenarbeit mit renommierten Versicherungsunternehmen
• Abschluss: Bachelor of Science
(BSc) & IHK Kauffrau/-mann für
Versicherungen und Finanzen
(ohne Besuch der Berufsschule)
• Studierende erhalten die übliche
Ausbildungsvergütung
Bewerbung
Neue Studentinnen und Studenten für
den Kölner Bachelor- sowie für den
Kölner Master-Studiengang werden
jeweils nur zum Wintersemester aufgenommen.
Anfang der Vorlesungen ist in der
Regel im Oktober.
• Versicherung ist der Mittelpunkt
des Studiums und nicht nur ein
Nebenfach.
Es stehen 150 Studienplätze zur Verfügung (Bachelor-Studium).
• Das Studium kann somit tiefer,
umfassender und effizienter angelegt werden.
Außerdem kann jedes Jahr im Mai
eine Online-Bewerbung für den Bachelor eingereicht werden:
• Es besteht die Möglichkeit, während des Studiums eine Verbindung zu einem Versicherungsunternehmen zu halten, wodurch
häufig eine Basis für eine feste
Anstellung geschaffen werden
kann.
• Für die Dauer eines Semesters
kann im Ausland studiert werden.
• Der Semesterbeitrag für das
Wintersemester 2016/ 2017
beträgt 259,30 €.
Der Master of Science Versicherungswesen
• Vollzeitstudium (vier Semester)
• Abschluss: Master of Science
(MSc)
• Semesterwochen, Projektphasen,
Selbststudium
10
bewerbung.th-koeln.de
Karrierewege
Du möchtest auf der Karriereleiter weiter hochsteigen?
Dann bist du in Niedersachsen genau richtig!
Niedersachsen zählt zu den Pionieren
beim Studieren ohne Abitur. Bereits
1970 öffnete das Bundesland sein
Hochschulsystem für beruflich Qualifizierte. Ob mit oder ohne
Berufserfahrung, viele engagierte
Arbeitnehmer wollen sich weiterbilden
und denken über ein Studium nach.
Doch über welche Voraussetzungen
musst du verfügen, um ohne Abitur
studieren zu dürfen?
Meister und gleichwertige
Aufstiegsfortbildungen
Viele dieser hochqualifizierten
Abschlüsse wie Meister oder Fachwirte
sind der Hochschulreife gleichgesetzt.
Das bedeutet somit, dass du einen
unmittelbaren, prüfungsfreien
Hochschulzugang zu allen
Hochschulen und Universitäten, sowie
zu vielen anderweitigen Studiengängen
hast und ohne Abitur studieren kannst.
Beruflich Qualifizierte
Zu den beruflich Qualifizierten
gehören Personen mit einer Ausbildung von wenigstens 2 Jahren, sowie
einer mindestens 3-jährigen Berufserfahrung im selben Berufsfeld. Dies
ermöglicht dir ein Studium in einem
Studienfach mit fachlicher Nähe zu
deinem Beruf.
Studienfach ohne berufliche Nähe
oder Fortbildungen
Wie ist das in dem Beruf Kaufmann
für Versicherungen und Finanzen?
Solltest du keine Aufstiegsfortbildung
oder berufliche Nähe zum
gewünschten Studienfach aufweisen,
so besteht bei manchen Hochschulen
die Möglichkeit, eine Prüfung zu
absolvieren, die dir den Zugang zum
gewünschten Studienfach ermöglicht.
Wer sich im Beruf Kaufmann/-frau für
Versicherungen und Finanzen nach
seiner Ausbildung weiterbilden
möchte, hat zwei Möglichkeiten. Der
erste Weg ist nach abgeschlossener
Berufsausbildung drei Jahre
Berufserfahrung zu sammeln und
anschließend dann das Studium zu
beginnen. Die alternative ist es nach
abgeschlossener Berufsausbildung den
Fachwirt (zwei Jahre) und
anschließend ein verkürztes Studium
zu machen. Beide Aufstiegsfortbildungen sind dual zur Arbeit. Die
Wahl, ob z. B. der Studiengang
Wirtschaft oder Insurance, Banking
and Finance (Wilhelmshaven) gewählt
wird, hängt individuell mit deinem
Interessenschwerpunkt zusammen.
Auch hier ist die beste Möglichkeit, ein
Beratungsgespräch mit der
gewünschten Hochschule zu führen.
Wo kann ich mich tiefergreifend
über meine Möglichkeiten
informieren?
Wer sich zunächst selbst im Netz über
seine Möglichkeiten informieren
möchte, ist auf der Internetseite
www.studieren-inniedersachsen.de/ohne-abitur.htm
genau richtig. Dort sind die Voraussetzungen für ein Studium ohne Abitur
in Niedersachsen aufgeführt. Solltest
du dir die Fragen stellen wie „Soll ich
studieren?“, „Wenn ja, wo und was?“,
„Was sind meine Talente und
Interessen? “, ist ein Orientierungsund Interessentest auf der Homepage
eine erste Hilfe, um grundlegend deine
persönliche Neigung zum Studium zu
erkunden.
Für tiefergreifende Informationen steht
dir auf der Homepage eine Auflistung
aller niedersächsischen Hochschulen,
z. B. in Oldenburg, Wilhelmshaven
oder Bremen, ohne Abitur
Voraussetzung inklusive
Beratungshotline zur Verfügung. Hier
kannst du auf Wunsch auch gerne
einen Termin für ein Beratungsgespräch mit dir vereinbaren.
11
Diese Informationen wurden zusammengestellt von
Christian Folz.
Karrierewege
Geprüfte/-r Fachwirt/ Fachwirtin
für Versicherungen und Finanzen
Was ist das?
,, Eine sehr lehrreiche
Weiterbildung, die nicht nur
Know-How vermittelt,
sondern auch
Karrieremöglichkeiten
schafft.
Ich kann es nur
weiterempfehlen!’’
Christian Reck
Agenturinhaber
Die Weiterbildung zum Fachwirt für Versicherungen
und Finanzen bereitet optimal auf eine mittlere
Führungsposition im Bereich der Versicherungen
oder Finanzen vor.
Dort wo Zahlen im Vordergrund stehen, sind
Experten mit einer betriebswirtschaftlichen
Kompetenz gefragt.
————————————————————
Um die Tür in einen stetig wachsenden Markt mit
sehr guten Gehaltsaussichten zu öffnen, gibt Dir die
Weiterbildung zum Fachwirt genau diese
Möglichkeit.
Damit Du an der Weiterbildung zum Fachwirt für
Versicherungen und Finanzen teilnehmen darfst,
brauchst Du:
—————————————————————
In welchen Bereichen kann ich tätig werden?
Hast Du ein Gespür für Zahlen,
Kosten und wirtschaftliche Zusammenhänge, dann
bist du hier genau richtig:
- Versicherungsunternehmen
- Banken
,, Flexible
Fortbildung- Perfekt
abgestimmt auf Ihre
Lebenssituation’’
-eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in
einem anerkannten Ausbildungsberuf der
Versicherungswirtschaft und danach eine
mindestens einjährige Berufspraxis oder
-eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in
einem anderen anerkannten kaufmännischen oder
verwaltenden Ausbildungsberuf und danach eine
mindestens zweijährige Berufspraxis in der
Versicherungsbranche oder
- Kreditinstitute
- Börsen
————————————————————
- Leasingunternehmen
kurze Infos:
- Finanzinstitute
-die Fortbildung dauert ca. 2 Jahre
- Finanzdienstleister
- die Kosten belaufen sich auf 2500-4000€
Flexible Karrieremöglichkeiten öffnen
Erfolgsaussichten an begehrten Stellen!
www.brandkasseaurich.de
Welche Voraussetzungen muss Du erfüllen?
-eine mindestens 4-jährige Berufserfahrung mit
kaufmännischen Bezügen in der
Versicherungsbranche.
Hieran merkst Du, dass der Fachwirt in vielen
verschiedenen Bereichen eingesetzt wird.
,,Eine qualifizierte
Fortbildung in der
heutigen Zeit ist Gold
wert.’’
Auch das Planen, Organisieren und Steuern von
Arbeitsabläufen, Markt- und Konkurrenzanalysen,
sowie das Entwickeln von neuen Versicherungsoder Finanzprodukten können Deine zukünftigen
Aufgaben werden!
- offizielle Bezeichnung: ,,Fachwirt für
Versicherungen und Finanzen’’
- bundesweit anerkannt und geregelt über das
Berufsbildungsgesetz
Zusammengestellt von Jan Früchtenicht
—————————————————————
Welche Aufgaben habe ich als Fachwirt?
Deine Aufgaben als Fachwirt haben eine sehr große
Bandbreite. Unter anderem kannst Du selbstständig
Geschäftsstellen oder Versicherungsdirektionen
leiten.
Oder willst Du doch lieber die Planung von
fachspezifischen Schulungen organisieren?
Du bist als Berater für Privat- oder auch
Gewerbekunden im aktiven Außendienst tätig.
Möchtest Du in Zukunft
auch Deine Erfahrungen mit
dem Fachwirt machen?
Weitere Infos findest Du
unter:
www.ihk.de
www.bwv.de
12
Ostfriesland/
Papenburg
Z UKUNFT
SELBST GESTALTEN
B ILDUNGSANGEBOTE
FÜR DIE DEUTSCHE
Aufgeschlossen, ehrgeizig und flexibel?
Wenn ja, dann kennen wir genau den richtigen Beruf für dich.
Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen!
V ERSICHERUNGSWIRTSCHAFT.
Ausbildungsda
ue
Berufsschulort r: 3 Jahre
:
Ausbildungsve Emden
rgütung:
850 € bis 1.03
7€
Dieser Beruf ist nicht wie jeder andere! Es gibt jeden Tag etwas Neues zu entdecken. Sei es im Außen- oder Innendienst. In
der heutigen Zeit haben viele Menschen ein völlig falsches Bild von Versicherungsvertretern. „Von Haus zu Haus gehen und
Leuten Versicherungen aufschwatzen“ gehört auf keinen Fall zu Ihren Aufgaben. Denn ein freundliches und vertrauensvolles
Verhältnis sind das A und O in diesem Geschäft. Und um so besser man den Kunden kennt, desto mehr Spaß machen auch
die Gespräche, mit Tee oder Kaffee, bei ihm im Wohnzimmer.
Den Kunden zu beraten, um ihm individuell zu helfen, ist ein gutes Gefühl. Gerade auch bei Neukunden ist es immer wieder
spannend. Welches Gesicht verbirgt sich hinter der Tür, die sich gleich öffnet? Passt es zu dem, was ich mir vorgestellt habe?
Bewerber pro Stelle
Kaufmann / Kauffrau für Versicherungen und Finanzen
Doch wer denkt der Innendienst am Schreibtisch wäre
weniger interessant, der irrt. Denn jeder Schaden, jeder
Antrag und jede Frage ist unterschiedlich. Wodurch die
Arbeit immer abwechslungsreich bleibt.
Und weißt du was das Beste ist?
Es gibt mehr Ausbildungsstellen als Bewerber!!!
Nutze diese Chance!
ca. 1 Bewerber pro Stelle
weniger Bewerber als Stellen
Und auch nach der Ausbildung stehen die Chancen auf dem
Arbeitsmarkt sehr gut. Denn in den letzten 25 Jahren hat in Ostfriesland nahezu jeder nach dem Abschluss der Ausbildung,
einen Job in der Branche bekommen.
Und wer danach immer noch nicht genug hat, dem stehen eine
Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Selbst
ohne Abitur kannst du, aufgrund der abgeschlossenen Ausbildung, studieren.
Masterstudiengänge
Bachelor of Insurance
Management (B.A.)
Spezialisten
Produktmanagement (DVA)
Geprüfte
ManagementFunktionen (DVA)
Versicherungsbetriebswirt/
-betriebswirtin (DVA)
weitere Bachelorstudiengänge
mehr Bewerber als Stellen
Geprüfte/-r Fachwirt/Fachwirtin für
Versicherungen und Finanzen
Verein für Berufsfachbildung der
Versicherungswirtschaft Ostfriesland /
Papenburg e.V.
Sekretariat: Herr Oliver Hinrichs
Telefon:
04941 177249
E-Mail:
[email protected]
Homepage: https://aurich.bwv.de
Experten (DVA)
für den Vertrieb
Geprüfte/-r
Finanzanlagenfachmann/-frau IHK
Geprüfte/-r Versicherungsfachmann/-fachfrau IHK
Kaufmann/Kauffrau für
Versicherungen und Finanzen
Ausbildungsintegrierte Studiengänge
weitere
Fachwirte
Also informiert euch jetzt!
Karrierewege
Angestellter
im
Außendienst
Hauke Ludewig
Kaufmann für Versicherungen und
Finanzen (IHK)
Endlich ist es geschafft:
Die Abschlussprüfung
zum Kaufmann/frau für
Versicherung und
Finanzen ist bestanden!
Die Ausbildung beendet!
Doch was kommt
danach?
Eine Option seinen
Karriereweg weiter zu
beschreiten, bietet das
Angestelltenverhälnis im
Außendienst. Für diesen
Weg entschied sich vor
zwei Jahren auch Hauke
Ludewig direkt nach
seiner Ausbildung. Um
mehr über diese
Möglichkeit zu erfahren,
lud ich Herrn Hauke
Ludewig zu einem
Gespräch ein.
Herr Ludewig, wie kamen Sie zu dem
Entschluss, den Beruf des
Kaufmanns für Versicherung und
Finanzen, als Angestellter im
Außendienst weiter zu führen?
Bereits während meiner Ausbildung hat
mir der persönliche Kontakt mit Kunden
und die vertriebliche
Außendiensttätigkeit viel Freude
bereitet. Somit war für mich schon sehr
früh klar, dass das Beraten der Kunden
in meinem zukünftigen Berufsfeld eine
wichtige Rolle spielen musste.
In Gesprächen mit meinem
Agenturinhaber, wurde mir die
Übernahme nach der Ausbildung für
ein Angestelltenverhältnis im
Außendienst als Option vorgeschlagen.
Und damit war für Sie der
Entschluss endgültig gefasst?
Obwohl mein Ausbildungsplatz bereits
für mich auch als Arbeitsplatz die erste
Wahl war, habe ich mir ein paar weitere
Angebote von anderen Gesellschaften
angeschaut. Zum Einen fand ich es
interessant zu erfahren, welche
Bedingungen und Konditionen bieten
die anderen an und zum Anderen
diente es mir als eine gute
Verhandlungsposition bei dem
Einstellungsgespräch in meiner
Agentur.
Worauf sollte man bei den
Gehaltsverhandlungen achten?
Bei den meisten Gesellschaften
besteht das Gehalt aus zwei Teilen.
Einerseits bekommt man ein
Grundgehalt und andererseits eine
Provision für erfolgreich
abgeschlossenen Verträge.
In meinem Fall gibt es die Option des
sogenannten Provisionsvorschusses.
Das heißt, ich bekomme bereits vor
dem Vertragsabschluss eine Zahlung
auf fiktive Vertragsabschlüsse. Hierbei
sollte man natürlich darauf achten,
dass dieser Provisionsvorschussanteil
nicht zu hoch angesetzt wird, denn im
Falle eines Nichterreichens, muss
dieser Vorschuss zurückgezahlt
werden.
Ich würde raten, schon während der
Ausbildung Listen zu führen, was man
an Provisionen geschrieben hat. Somit
14
weiß man in etwa, was man schaffen
kann, und hat nochmal ein Argument
zum Verhandeln für das
Einstellungsgespräch nach der
Ausbildung. Außerdem sollten Sie sich
informieren, wie die Stornohaftung zur
gegebenen Zeit geregelt ist. Momentan
findet eine Veränderung im
Provisionshaftungsgesetz statt, der
Haftungszeitraum wird auf 10 Jahre
verlängert. Das heißt, falls in dieser Zeit
nach Vertragsabschluss, der Vertrag
storniert wird, müssen die erhaltenen
Provisionen zurückgezahlt werden. Für
so einen Fall würde ich raten, einen
„Puffer“ anzulegen; einen Teil der
erhaltenen Provisionen einfach zu Seite
legen. Dazu müssen sie auch noch
schauen, ob und wie es im
Arbeitsvertrag geregelt ist, eventuell
übernimmt einen Teil der Haftung der
Arbeitgeber.
Noch als Tipp, was das Gehalt angeht:
ich würde empfehlen nachzufragen, ob
es die Möglichkeit gibt, eine betriebliche
Altersvorsoge in das Gehalt zu
integrieren. Das ist eine gute Chance,
die Rentenlücke zu füllen, viele
Arbeitgeber unterstützen es sehr gerne.
Wie stehen Sie zu
Weiterbildungsmaßnahmen neben
der beruflichen Tätigkeit?
Ich persönlich habe den bekanntesten
Weiterbildungsweg, sich als Fachwirt zu
qualifizieren, nicht gemacht. Meiner
Meinung nach ist es schon ein sehr
großer Aufwand, der dann zusätzlich zu
den täglichen Aufgaben anfällt. Ich
finde, dass man sich die Zeit nehmen
sollte, um erstmal in dem beruflichen
Alltag anzukommen und zurecht zu
finden. Das muss aber natürlich jeder
für sich selbst entscheiden.
Karrierewege
Wenn einem das Lernen sehr leicht
Was sind Ihre persönlichen Ziele,
fällt, und man bereit ist auch mal die
haben Sie einen bestimmten
Wochenenden zu „opfern“, dann ist das Karriereplan?
womöglich auch machbar.
Momentan verfolge ich das Ziel, als
Was ich aber auf jeden Fall raten
angestellter Kundenberater in meiner
würde, ist die internen
Agentur kontinuierlich den festen
Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen. Kundenstamm zu erweitern.
Ich habe mich beispielsweise zum
Selbstverständlich kümmere ich mich
Ansprechpartner für die Absicherung im auch gleichzeitig um den bestehenden
öffentlichen Dienst spezialisiert. Das
Kundenkreis. Als weiteren Karriereweg
sichert mir natürlich den
habe ich mir vorgenommen, in ein paar
entsprechenden Kundenstamm. Die
Jahren in die Selbstständigkeit zu
Kunden unserer Agentur, die im
wechseln. Möglicherweise einen
öffentlichen Dienst tätig sind, werden zu älteren Kollegen nach dessen
mir geleitet. Auch für die Agentur ist das Ruhestand abzulösen. Wenn sich eine
ein positiver Aspekt, Spezialisten in
Chance ergeben sollte, als
verschiedenen Feldern zu haben. Die Juniorpartner einzusteigen, könnte ich
Kunden können bedarfsgerecht und
mir auch gut vorstellen, diese wahr zu
persönlich beraten werden.
nehmen.
einmal im Monat bekomme. In diesen
Zahlen erkennt man, wie viele neue
Verträge abgeschlossen wurden und
auch, wie viele Bestandsverträge neu
geordnet wurden. Neben dem Erfolg,
den Kunden von unserem Produkt
überzeugt zu haben, spielt auch der
finanzielle Aspekt eine entscheidende
Rolle.
Bei den meisten Gesellschaften laufen
auch einige interne Wettbewerbe. Die
Höhe der zu erreichenden Ziele werden
unterschiedlich angesetzt. Ein
Auszubildender hat beispielsweise
einen „Starter Cup“ , ein erfahrener
Außendienstler wiederum höhere Ziele.
Als Preise werden meistens schöne
Reisen angesetzt. Das spornt einen
natürlich an, ein paar schöne Tage in
angenehmer Atmosphäre mit Kollegen
zu verbringen und neue Reiseziele zu
Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten
erkunden.
sollte man als Außendienstler
mitbringen?
Ein weiterer Vorteil von Weiterbildung
ist die mögliche Gehaltserhöhung.
Wenn ich mich höher qualifiziere und
auch im Vertrieb erfolgreich bin, kann
ich im Laufe der Jahre mit einem
steigenden Gehalt rechnen. Das kommt Ich würde sagen:
aber natürlich auch auf den jeweiligen
Arbeitgeber an, wie weit er einem
- verkäuferisches Talent
entgegen kommt.
- Ehrgeiz
- die Fähigkeit auch bei Misserfolgen
Ich würde aber auch behaupten, dass die Motivation aufrecht zu erhalten
stetige Weiterbildung und stetiges
- gewissem Druck standhalten
Wachsen zu einem erfolgreichen
- Teamfähigkeit
Karriereweg dazugehört. Wenn man mit - Freude an der Arbeit mit den
der Zeit mitkommen möchte, muss man unterschiedlichsten Menschen
für Neues offen sein. Die alten Werte
wie zum Beispiel persönlicher und auf Wenn zumindest einige dieser
Vertrauen basierter Umgang mit
Eigenschaften vorhanden sind, sollte
Menschen, sollten in unserer
einer erfolgreichen Karriere nichts im
digitalisierten Welt auch nicht verloren Wege stehen.
gehen.
Was sind die Vorteile und die
Nachteile als Angestellter im
Außendienst zu sein?
Mann muss flexibel sein, damit
rechnen, dass man auch in späten
Abendstunden noch unterwegs ist und
Kundentermine wahrnimmt. Eine feste
Uhrzeit für den Feierabend gibt es
nicht. Anderseits ist es auch wiederum
ein Vorteil, da ich mir die Zeit selber
einteilen kann. Wenn ich abends lange
Kunden besucht habe und meine Arbeit
somit getan habe, kann ich auch mal
einen Vormittag frei nehmen. Das
können viele Arbeitnehmer nicht.
Herr Ludewig, vielen Dank für das
Woher beziehen Sie ihre Motivation Gespräch und weiterhin gutes
in ihrem Arbeitsalltag?
Gelingen. ■ Linda Malniece
Erfolge im Vertrieb wirken auf mich
sehr motivierend. Dieser Erfolg spiegelt
sich in meinen Zahlen wieder, die ich
15
Karrierewege
Selbstständigkeit im Außendienst
Ein Interview mit Reno Kaiser von den NV Versicherungen VVaG
Welche Voraussetzungen
muss man mitbringen, um
eine Agentur zu gründen?
Ein selbstständiger Außendienstler
sollte zunächst eine qualifizierte
Ausbildung als Kaufmann für Versicherungen bzw. als Quereinsteiger eine Weiterbildung zum Versicherungsfachmann abgeschlossen
haben. Zudem dürfen keine Eintragungen im Führungszeugnis vorliegen und man sollte einen guten
Leumund besitzen. Außerdem wird
eine Bonitätsprüfung durchgeführt,
bei der festgestellt wird, ob die
Person kreditfähig ist, da sie das
Anfangsdarlehen an den Versicherer zurückzahlen muss, welches
am Anfang gewährt wird, um die
Agentur zu gründen und einzurichten.
Wie kommt man zu seinem
Anfangsbestand und wie
groß sollte dieser sein, bevor
man selbstständig wird?
In den meisten Fällen wird dem
Agenturinhaber sein Bestand von
der Versicherungsgesellschaft zugewiesen, um einen sicheren Start
der Agentur zu gewährleisten. Es
gibt keine festgelegte Größe des
Bestandes, wann man sich selbstständig machen kann. Dies hängt
von den anfallenden Kosten ab, die
mit der Bestandsprovision bezahlt
werden müssen.
Als Beispiel: 400.000 € Bestandsgröße mit 10 % Bestandsprovision ergeben 40.000 € Bestandsprovi si on . Diese Bestandsprovision
muss auf die 12 Monate des Jahres
verteilt werden, also ergeben sich
3.300 € pro Monat. Von diesem
Geld müssen Miete des Büros und
Personalkosten bezahlt werden, sowie die Krankenversicherung, Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit
usw.
16
Daher lässt sich nur individuell
festlegen, ab wann eine Selbstständigkeit möglich ist.
Was waren die ersten Schritte nach Eröffnung der eigenen Agentur?
Schritt 1: einen Überblick über
den Bestand verschaffen um zu sehen, welche Verträge vorhanden
sind und wo sich noch Potential
auf neue Abschlüsse bietet.
Schritt 2: sich bei den Kunden bekannt machen und Ihnen mitteilen,
dass sie nun über die Agentur betreut werden. Die Bekanntmachung kann auch im direkten Zusammenhang mit einem Besuch
des Kunden verbunden werden,
um die bestehenden Verträge auf
den neuesten Stand zu bringen und
eventuelle neue Verträge abzuschließen.
Schritt 3: Wurde der Bestand einmal durchgearbeitet, geht es an die
Neukundengewinnung und Bestandserweiterung durch Werbung
und Empfehlungen.
Karrierewege
Welche Erwartungen haben
die Versicherer an den Außendienstmitarbeiter?
Die Versicherungsgesellschaft erwartet natürlich den Ausbau des
Bestandes und die Gewinnung
neuer Kunden für die Gesellschaft,
sowie die ortsnahe Betreuung der
Bestandskunden.
Außerdem stellt jede Versicherung
einen Geschäftsplan auf, den die
Mitarbeiter des Außendienstes zu
erfüllen haben, indem bestimmte
Ziele in den Versicherungssparten
erreicht werden sollen.
Welche Vergütung sind bei
Erfüllung bzw. welche
Nachteile bei nicht Erreichen der vorgegeben Ziele
möglich?
Wenn die Agentur, die von der Gesellschaft bestimmten Ziele erreicht, erhält der Agenturinhaber
als Belohnung eine Bonifikationszahlung und bei manchen größeren
Gesellschaften kommt es auch vor,
dass zu einer Reise eingeladen
wird, wenn die Agentur eine außerordentlich gute Leistung vorgezeigt hat. Falls die Ziele nicht erfüllt wurden, findet keine Vergütung statt und es kann vorkommen,
dass finanzielle Zusagen wie z.B.
ein Zuschuss für anfallende Kosten
gestrichen werden.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten bietet der Außendienst?
Wenn der Außendienstmitarbeiter
als Hauptvertreter mehrere Jahre in
Folge die Ziele des Versicherers
erfüllt, besteht die Möglichkeit des
Aufstiegs zum Generalvertreter
bzw. Bezirksdirektor. Diese Beförderung bedeutet, dass man nicht
mehr selbst am Vertrieb beteiligt,
sondern mit der Planung und Organisation des Außendienstes einer
ganzen Region beauftragt ist und
meist auch die Befugnis hat, Untervertreter einzustellen, außerdem
erfolgen höhere Provisionssätze.
Welche Vor- und Nachteile bietet die Selbstständigkeit?
Vorteile
Nachteile
-Flexible Zeiteinteilung
-Keinen Urlaubsanspruch
-Höhere Gehaltschancen
-Krankheit = kein Verdienst
-Selbstständiges Arbeiten
-Unregelmäßige Arbeitszeiten
-Abwechslungsreicher Job, da viel Kundenkontakt
-Kein Anspruch auf GKV
-Private Vorsorge notwendig
-Schwankendes Gehalt
Wie wirkt sich die Außendiensttätigkeit auf die Familie und private Freizeit aus?
Der Außendienstler hat eigentlich
nie richtig Feierabend, denn auch
nach Feierabend muss immer eine
Erreichbarkeit gewährleistet werden z.B. im Falle eines Schadens,
der sofort aufgenommen werden
muss. Auch die Nachbereitung der
Anträge erfolgt meist noch zu
Hause, da es während der Bürozeiten meist viel zu tun gibt oder Außendiensttermine den Tag füllen.
Ein selbstständiger Außendienstler
hat zwar die freie Planungsmöglichkeit seines Urlaubes, jedoch ist
Tobias Baierl
17
jeder freie Tag ein Verlustgewinn
und da der Außendienstmitarbeiter
von den selbst erarbeiteten Provisionen lebt, fällt der Urlaub meist
knapper aus als im Innendienst.
Die bedeutet insgesamt weniger
Freizeit und weniger Zeit für Familie.
Karrierewege
Mut zur Selbständigkeit!
Tipps von einem Agenturinhaber
Christian Reck war selbst jahrelang im angestellten Außendienst. Dann wagte er den Schritt in die
Selbständigkeit – und hat es nicht bereut. Die Redaktion hat mit dem LVM-Agenturinhaber für Tipps
zusammengestellt, die bei der Entscheidung helfen sollen.
Tipp 1
Bestand analysieren!
Schauen Sie sich die
Bestandsstruktur und das Alter der
Kunden genau an! Hier kommt es
im Wesentlichen darauf an,
welches Potential der Bestand für
die Zukunft bietet. Sind die
Kunden eher jünger, können Sie
diese in ihren Lebensphasen
begleiten und sich zu Beginn der
Selbständigkeit etwas aufbauen.
Außerdem ist es wichtig, dass der
Bestand genügend Cross-SellingPotential aufweist!
„Ich will die Selbständigkeit
nicht missen. Man hat
Freiheiten, die man im
Angestelltenverhältnis nicht
Tipp 3
Aufwand nicht unterschätzen!
- Für die Finanzierung des
Startbestandes benötigen Sie in
der Regel ein Darlehen,
verhandeln Sie hierüber mit der
Versicherungsgesellschaft.
- Wer übernimmt die Ladenmiete
für die Agentur?
Tipp 2
Sozial absichern!
Denken Sie bei der Absicherung an
Ihre Familie oder beziehen Sie Ihre
Familienplanung in die
Überlegungen mit ein! Eine
freiwillige Rentenversicherung ist
wichtig, aber teuer. Ferner
benötigen Sie eine
Krankenversicherung und eine
Berufsunfähigkeitsversicherung.
„Als Selbständiger brauche ich den
Rückhalt der Familie, der
Angestellten und der
Versicherungsgesellschaft!“
- Sie benötigen für Ihre Agentur
einen Steuerberater!
- Angestellt nehmen Ihnen viel
Arbeit ab, sie müssen aber auch
bezahlt werden!
- Unterschätzen sie nicht den
Zeitaufwand. Eine 100-StundenWoche ist in der ersten Zeit keine
Seltenheit!
Tipp 4
Teilhaberschaft prüfen!
Prüfen Sie, ob für Sie auch der
Einstieg als Teilhaber in einer
bestehenden Agentur in Betracht
kommt. Achten Sie bei dieser
Entscheidung darauf, welches
Risiko Sie tragen und welchen Teil
des Bestandes auf Sie übertragen
würde!
Tipp 5
Fortbilden!
Die Grundausbildung reicht nicht
aus, um eine Agentur zu leiten.
Legen Sie die
Ausbildereignungsprüfung ab, um
ausbilden zu können.
Wer am Markt aktuell sein will,
muss ständig lernen!
Prüfen Sie, welche Fort- und
Weiterbildung für Sie in Frage
kommt:
- Personalführung! In die Rolle der
Agenturleitung müssen Sie erst
einmal hineinfinden!
- Finanzanlagefachmann
„Ich will die Selbständigkeit
Zusammengestellt von Bernd Jan Visser
nicht missen. Man hat
Freiheiten, die man im
Angestelltenverhältnis nicht
18
- Versicherungsfachwirt
- Bachelor of Science
Versicherungswesen
Karrierewege
Die Selbstständigkeit kann durch einige Vorfälle schwer werden, wenn z.B. keine ausreichende Absicherung
vorhanden ist. Dabei spielt aber nicht nur die Berufsunfähigkeit oder ein Unfall eine Rolle. Wir stellten uns
die Frage, was passiert wenn eine Selbstständige schwanger wird? Oder auch als Selbstständiger. Wie sieht
es generell mit der Familienplanung während der Selbstständigkeit aus? Inwiefern kann ein Selbstständiger
oder eine Selbstständige in die Elternzeit gehen und ist es überhaupt wirtschaftlich möglich? Hierfür wurden
von uns zwei Interviews mit einer Selbstständigen Frau und einem Selbstständigem Mann mit Familie
geführt.
Dieses Interview wurde mit Frau
Giesela Frerichs, 36 Jahre alt, geführt.
Sie wurde während ihrer Selbstständigkeit
im Versicherungsaußendienst schwanger.
Karriere:
- erweiterter Realschulabschluss
- Ausbildung zur Krankenschwester
- zwei Jahre in diesem Beruf tätig
- als Quereinsteigerin in die
Versicherungsbranche mit 23 Jahren
- mit 28 Jahren machte sie sich
selbstständig
Ich war gerade vier Jahre in der
Selbstständigkeit als ich schwanger wurde.
Hierbei kamen generell Freunde und
Familie schon zu kurz. Ein gutes
Management war zu diesem Zeitpunkt das
A und O.
Wie haben sie die berufliche Situation
während der Schwangerschaft sowie die
Zeit danach gemeistert?
Als ich den ersten Schock überwunden
hatte, habe ich angefangen, alles nötige zu
planen. Mir war es wichtig, dass meine
Frau Frerichs, wir interessieren uns für Tochter immer gut versorgt und betreut ist.
Es kann immer mal passieren, dass man
das Thema Familie und Selbstständigkeit. Näher gesagt, wie es aussieht, wenn sich selber um etwas kümmern muss.
Hierfür brauchte ich jemanden, der
man in der Selbstständigkeit Kinder
einspringt.
bekommt. Haben sie Kinder?
Ja, ich habe eine vierjährige Tochter
namens Mia.
Wie konnten sie dies dann letztendlich
regeln?
Haben sie die Entscheidung, ein Kind
als Selbstständige zu bekommen, vorher
lange geplant?
Meine Mutter und meine große Schwester
haben sich direkt als Hilfe angeboten.
Meiner Meinung nach war es wichtig und
gut, die Familie und Freunde an der Seite
zu haben, erst recht als Selbstständige!
Eher im Gegenteil. Geplant war der
Nachwuchs zu diesem Zeitpunkt
überhaupt nicht die Nachricht kam völlig
überraschend.
Wie sah zu diesem Zeitpunkt ihre
berufliche Situation aus?
Wie lief die Arbeit genau weiter?
Zunächst stellte ich einen Mitarbeiter ein,
der für die Kundenbetreuung zuständig
war. Da mein Freund in Schichten arbeitet,
konnte ich weiter Termine wahrnehmen -
19
zu Zeiten, in denen er zu Hause ist. Im
Notfall hat dann meine Mutter noch
aufgepasst. Ein großer Vorteil war auch,
dass ich einiges von zu Hause bearbeiten
konnte. Im Notfall ist die Kleine auch mal
mit zum Kundentermin gefahren, was bei
meinen Kunden aber kein Problem
darstellte.
Zuletzt noch eine Frage, die mir wichtig
ist: Wie sieht es als Selbstständige aus
mit Elternzeit und Elterngeld?
Die gesetzlichen Fristen des
Arbeitsverbotes gelten für eine
Selbstständige nicht. Sobald ich nicht
mehr mobil genug war, habe ich von zu
Hause gearbeitet und mein Mitarbeiter ist
für mich zu den Kunden gefahren.
Das Elterngeld wurde mir direkt nach der
Geburt gezahlt, allerdings nur solange ich
nicht arbeitete.
Das Interview führte Mara Lampert
Karrierewege
Fakten
Elterngeld
67% des letzten
Vorjahreseinkommens auch für
Selbstständige
(Gewinn abzgl. Steuern)
Aber: Max. 1800€ p.M. und nur
solange man nicht arbeitet
Kindergeld
190€ p.M.
Krankentagegeldversicherung
Bei arbeitsverbot oder
Krankschreibung in der
Schwangerschaftszeit leistet sie
auch!
Es gilt aufgrund von
Wartezeiten: Rechtzeitig
abschließen!
+ Sonstige Vorsorge oder
Rücklage bilden
Das zweite Interview wurde mit einem
Selbstständigen Mann im
Versicherungsaußendienst geführt. Unser
Interviewpartner heißt Wilko Lampert und
ist 46 Jahre alt.
Karriere:
- Schulische Ausbildung als Masseur
- Staatsbad Norderney praktische
Ausbildung
- Soldat 4 Jahre
- Ausbildung als Versicherungsfachmann
- Selbstständiger
Allianzvertreter seit 1997
Kinderzimmer einzurichten.
Wie war dann die Rollenteilung in der
Familie?
Als wir dann unsere Tochter bekommen
haben, haben wir uns entschieden, dass
meine Frau sich um die Erziehung und den
Haushalt kümmert und ich weiterhin
arbeiten werde.
Wie lief es dann finanziell weiter als es
nur noch einen Verdiener gab?
Finanziell war es auch vereinbar mit
unserem Lebensstil.
Wir haben unsere Familie gut organisiert.
Zwei Jahre später haben wir dann unser
zweites Kind erwartet.
Für eine vier köpfige Familie war unsere
Wohnung dann doch zu klein und somit
haben wir uns entschieden ein Haus zu
Kaufen.
Kam ihre Familie und ihr Beruf ohne
weitere Unterstützung zurecht?
Natürlich haben uns auch unsere Familien
und Freunde unterstützt wenn meine Frau
und ich einen Abend gemeinsam
verbringen wollten.
Als unsere Kinder in den Kindergarten und
in die Schule gegangen sind habe ich mir
immer Zeit genommen um die Kinder zum
Mittagessen abzuholen. Dann bin ich
nachmittags wieder arbeiten gegangen.
Möchten sie abschließend noch etwas zu
diesem Thema sagen oder mit auf den
Weg geben?
Meiner Meinung nach ist man selbst für
sein Glück verantwortlich. In der
Selbstständigkeit ist es wichtig sich
organisieren zu können und erst recht gilt
dies, wenn man eine Familie gründet.
Herr Lampert, haben sie die
Familienplanung von langer Hand
vorgenommen?
Nein, wir haben erst geheiratet und danach
haben wir dann erfahren, dass meine Frau
Schwanger ist.
Die Kinderplanung hatten wir zu dem
Zeitpunkt erst 3-4 Jahre später in Aussicht.
Layout und Infotexte von Antje Klaaßen
Wie sah ihre berufliche Situation und
die ihrer Frau zu diesem Zeitpunkt aus? Das Interview führte Mara Lampert
Zu dem Zeitpunkt als wir erfahren haben,
dass meine Frau schwanger ist war ich
schon selbstständig.
Auch meine Frau hatte eine Arbeitsstelle.
Wir wohnten in einer Mietwohnung in der
wir genügend Platz hatten um auch ein
20
Karrierewege
Als gelernte Kauffrau für Versicherungen und
Finanzen zur Krankenkasse
AOK Niedersachsen | BARMER GEK
"Als Quereinsteigerin zur AOK
Niedersachsen"
Hallo ihr Lieben,
ich bin Anna-Lena Bents, 22
Jahre alt und absolviere zurzeit
eine Ausbildung zur Kauffrau
für Versicherungen und
Finanzen.
Derzeit befinde ich mich im
zweiten Lehrjahr und stelle mir,
wie viele andere auch, die
Frage, wie es nach der
Ausbildung weitergehen soll.
Für alle, die sich vorstellen
könnnen, nach ihrer
abgeschlossenen Ausbildung
bei der Krankenkasse tätig zu
werden, habe ich mich bei der
AOK Niedersachsen und der
BARMER GEK schlau gemacht.
Alle Infos findet Ihr hier!
Holger Janßen
AOK Niedersachsen
Vor ein paar Tagen hatte ich ein
nettes, kurzes Telefoninterview mit
Herrn Holger Janssen. Herr Janssen
ist schon seit längerer Zeit, in dem
Bereich Personal- und
Ressourcenmanagment sowie
Personalwirtschaft bei der AOK
Niedersachsen in Westerstede
beschäftigt. Hier unser kurzes
Telefoninterview:
Kann eine gelernte Kauffrau für
Versicherungen und Finanzen
auch bei einer Krankenkasse
tätig werden?
Ja durchaus. Grundsätzlich besteht
auch die Möglichkeit, als
"Quereinsteigerin"bei der AOK
Niedersachsen eine Beschäftigung
zu bekommen.
Braucht man eventuelle
Zusatzqualifikationen oder gar
eine Umschulung?
Zusatzqualifikationen sind
natürlich immer vorteilhaft, eine
Umschulung zur
Sozialversicherungsangestellten ist
aber grundsätzlich für eine
Beschäftigung bei der AOK
Niedersachsen nicht erforderlich.
Des Weiteren werden den Angestellten der
AOKN, Schulungen und Weiterbildungen
arbeitsplatzbezogen angeboten.
Wo können sich die Interessenten der
AOK Niedersachsen über die aktuellen
Stellenangebote informieren?
Wenn Interesse an einer Beschäftigung bei
der AOK Niedersachsen besteht,
beobachten Sie bitte unsere Internetseite
und gegebenfalls Tageszeitungen.
https://portale.aok.de/karriere/aktuellerstellenmarkt-201910.php?rubrik
Außerdem können Sie selbsverständlich
auch eine Initiativbewerbung senden - das
geht auch Online (s. Link)
Für weitere Informationen hat mir Herr
Janßen noch zwei weitere Internetseiten
mitgeteilt:
https://www.facebook.com/
aokniedersachsen
Personal- und
Ressourcenmanagment;
Personalwirtschaft
https://niedersachsen.aok.de/
21
Karrierewege
Juliane Bents
Barmer GEK Verden
Bezirksgeschäftsführerin
"Als Kauffrau für
Versicherungen und
Finanzen zu Deutschlands
zweitgrößter
Krankenkasse"
Juliane Bents, 30, übernimmt nach Ausbildung und
Ihr Karriereweg im Überblick:
Studium bei der BARMER GEK Verantwortung als
Bezirksgeschäftsführerin.
Ausbildung als
Sozialversicherungs-
fachangestellte
bei der Barmer GEK
BWL Studium
an der Hochschule für
Wirtschaft und Recht
in Berlin
Bezirksgeschäftsführerin
bei der BARMER GEK
in Verden
"Entsprechende
persönliche
Eigenscha!en
müssen mitgebracht
werden",
so Juliane Bents
Neben der AOK Niedersachsen, habe
ich mich noch nach einer anderen
Krankenkasse umgeschaut. Da meine
Schwägerin, Frau Juliane Bents, bei
der Barmer GEK in Verden als
Bezirksgeschäftsführerin tätig ist,
habe ich mit ihr ein sehr informatives
und interessantes Gespräch führen
können.
Hier ein Einblick:
Juliane, wie kann ich mir den
Einstieg als gelernte Kauffrau für
Versicherungen und Finanzen bei
der Barmer GEK vorstellen und ist
es überhaupt möglich.
Ja, es ist möglich. Über ein
sogenannten Quereinstieg , i.d.R. als
Vertriebsbeauftragte, ist eine
Beschäftigung als gelernte Kauffrau
für Versicherungen und Finanzen
möglich.
Werden Zusatzqualifikationen für
diesen Einstieg vorausgesetzt oder
ist sogar eine Umschulung nötig?
Nein, eine Umschulung ist für diesen
Einstieg nicht nötig.
Zusatzqualifikationen sind natürlich
vorteilhaft.
22
Es müssen allerdings persönliche
Eigenschaften mitgebracht werden.
Die Qualifizierung wird intern sicher
gestellt, z. B. durch Seminare,
intensive Einarbeitung der Einzelnen,
Training on the job usw.
An welche Internetseite können sich
Interessenten wenden, um sich nach
Stellenangebote zu erkundigen?
Falls Interesse besteht, können sie sich
an folgende Internetseite wenden:
https://www.barmer-gek.de/barmer/
web/Portale/barmer-gek/Karriere/
Startseite/Startseite.html
Hier findet man alle Infos über die
aktuellen Stellenangebote, Online
Bewerbung, Praktika, Studium usw.
Karrierewege
______________________________________________________________________________
Arbeiten im Schaden-Qualitätsmanagement
Einleitung
Versicherungsbetrug
In dem ersten Ausbildungsjahr bei der
Gothaer-Versicherung, bin ich dafür
zuständig gewesen, unseren Stand bei
einer Messe zu organisieren und zu
planen. H i e r w o l l t e n w i r e t w a s
Besonderes anbieten, weshalb ich mich
mi t u ns e re r F ac h ab t ei lu n g, d em
„Schaden-Qualitätsmanagement“ in
Ver bi nd un g g ese tz t h abe . Di es e
Abteilung überprüft auffällige Schäden,
bei denen es zu Ungereimtheiten
gekommen ist.
Bei einem Mitarbeiter der Abteilung habe
ich mir Anregungen eingeholt, um
unseren Mes sestand be stmöglich
vorzubereiten, was ein voller Erfolg
gewesen ist.
in Deutschland
21%
ALLER DEUTSCHEN
STIMMEN FOLGENDER AUSSAGE ZU:
„ES IST IN MEINEN AUGEN EIN
KAVALIERSDELIKT“
WENN MAN DIE VERSICHERUNG
EINMAL MEHR BEZAHLEN LÄSST
ALS UNBEDINGT NÖTIG WÄRE.“
Laut einer Statistik des Gesellschaft für
Konsumforschung halten rund 21% aller
Deutschen einen Versicherungsbetrug für
ein Kavaliersdelikt.
Dieses ist jedoch nicht der Fall. Er zieht
zivilrechtliche und/ oder sogar
strafrechtliche Konsequenzen mit sich.
Die Versicherung kann nach einem
bewiesenen Betrugsfall die Zahlung
verweigern und den Vertrag kündigen.
Sie dürfen auch die bereits geleisteten
Zahlungen zurückfordern.
Unser Messestand
Ich kann euch in jedem Fall empfehlen,
solche Messen zu besuchen, um euch
Informationen für mögliche
Ausbildungsberufe einzuholen!
Für diese Zeitung habe ich es nun zum
Anlass genommen, eine Befragung des
Mitarbeiters zu arrangieren und sein
Berufsbild aufzuzeigen.
Dieses ist jedoch nur begrenzt zu
erläutern, da die meisten Dinge, wie
beispielsweise spannende Betrugsälle,
unter Datenschutz stehen.
Strafrechtliche Konsequenzen werden
meist nur bei schweren Betrügen
gefordert. Hier ist es möglich eine
Strafanzeige zu stellen. Bei einer
Verurteilung entstehen Geldstrafen oder
sogar Haftstrafen bis zu zehn Jahren!
Aufgabenbereich
Die Hauptaufgabe von Mitarbeitern der
Abteilung des Schaden-Qualitätsmanagement, ist die Prüfung von Schadenakten.
23
Wenn etwas auffällig an dem Hergang
oder an etwas anderem ist, holen sie sich
Informationen ein, um sich einen
Einblick zu verschaffen. Diese können
sie sammeln, indem sie Befragungen der
beteiligten Personen vornehmen. Dieses
können also der Kunde, der Vermittler,
der Geschädigte oder andere Zeugen sein.
Mit diesen Informationen können sie sich
wiederum an die anderen beteiligten
Personen wenden und gegebenenfalls
Lügen offen legen.
Bei Betrugsfällen werden häufig
gefälschte Belege eingereicht- hier heißt
es, ein scharfes Auge zu haben! Oder
aber die Belege sind echt, aber
die
Gegenstände sind in Wahrheit nicht
beschädigt, oder gestohlen worden.
Ich möchte jedoch in den Vordergrund
stellen,
dass
von
den
„Versicherungsdetektiven“ bei einer
Schadenbearbeitung keine Vorurteile
herrschen. Die Mitarbeiter müssen
wissen, wie man sich respektvoll verhält
und im Hinterkopf behalten, dass die
meisten auffälligen Schäden einfache
Missverständnisse beinhalten.
Diese Schadensfälle werden
selbstverständlich reguliert und somit
gezahlt.
Voraussetzungen
Es gibt keine konkreten Voraussetzungen oder Noten, die erfüllt sein müssen,
um diesen Traumjob zu ergattern. Doch
eine abgeschlossene Ausbildung zum
Kaufmann/ zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen ist von Vorteil.
Mein Gesprächspartner hat selber die
Schule mit einem Abitur abgeschlossen
und daraufhin diese Ausbildung absolviert. Danach hat er noch für zwei Jahre
Karrierewege
______________________________________________________________________________
ein Studium im Versicherungswesen
angeschlossen.
Dieses ist jedoch keine Mindestanforderung. Menschlich solltest du dich
aber mit einigen Charaktereigenschaften
identifizieren können. Hierunter fällt unter
anderen Neugierde, Menschenkenntnis,
vorsichtige Hartnäckigkeit, Allgemein-
wissen, sympathisches Auftreten,
Flexibilität und Respekt.
Wenn diese Eigenschaften
auf dich zutreffen, dass hast du das
Mein Interviewpartner hat sich zusätzlich Zeug dazu, in diesem Bereich zu
als zielgerichteten, offenen Menschen und arbeiten!
sogar als Gerechtigkeitsfanatiker
Verfasst von Ulrike Neumann
bezeichnet.
Werden Sie Ihr eigener Chef und vergessen Sie Ihre Sorgen um
die berufliche Zukunft: als Selbstständige/-r Vermittler/-in
in einer Gothaer Agentur.
In der Region Oldenburg
Sie überzeugen durch ein hohes Maß an Fleiß und Einfühlungsvermögen? Sie verfügen über unternehmerisches Talent und haben Spaß am Verkaufen? Dann steigen Sie jetzt ein als Selbstständige/-r Vermittler/-in
in einer Gothaer Agentur und profitieren Sie von der optimalen Kombination aus Freiheit und Sicherheit.
Ihr Profil
• Sie steigen ein in das Team einer erfolgreichen Gothaer Agentur
• Sie überzeugen Neu- und Bestandskunden mit erstklassiger Beratung und Versicherungslösungen
Ihre Aufgabe
• Sie haben Erfahrung im Vertrieb, aus der Branche oder anderen Bereichen
• Sie lieben Ihre Rolle als Versicherungsfachmann/-frau (BMV), Kaufmann/-frau
für Versicherungen oder Finanzen oder engagierte/-r Unternehmer/-in
• Sie handeln unternehmerisch, zielorientiert und haben ein souveränes Auftreten
• Sie verfügen über ein außergewöhnlich hohes Maß an Fleiß und Eigeninitiative
Ihre
Perspektive
• Überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten und exzellente Karrieremöglichkeiten
• Sie profitieren von der optimalen Kombination aus Freiheit und Sicherheit sowie den
Vorteilen eines etablierten Backoffices
• Persönliches Coaching und Support
• Ganzheitliche, softwaregestützte Beratungskonzepte für Privat- und Unternehmerkunden
Unser
• Der Gothaer Konzern zählt zu den großen deutschen Versicherungskonzernen
Unternehmen • Mehr als 3,5 Millionen Mitglieder und Beitragseinnahmen von über 4 Milliarden Euro
• Herzstück unseres Vertriebs ist unser selbstständiger Außendienst (rund 1.400 Agenturen)
Interessiert?
Dann bewerben Sie sich noch heute:
Gothaer Vertriebsdirektion
Dirk Westermann
Nadorster Straße 229 a • 26123 Oldenburg
Telefon 0441 93642625 • Mobil 0160 97802148
[email protected]
24
Karrierewege
_________________________________________________________________________________________
Underwriter
AUFSTIEGSCHANCEN
Lies informative Berichte und Interviews!
Aviation & Space Department
Jörg Dirks, 28, gelernter Kaufmann für Versicherungen
und Finanzen, übernimmt nach Ausbildung und Studium
bei der Hannover Rück Verantwortung.
Das klingt sehr spannend! Geben Sie unseren Lesern bitte eine kurze Tätigkeitsbeschreibung!
Mein Job ist sehr vielfältig. Hierzu gehören
unter anderem:
• Tarifierung / Pricing sowie das Management
von Risiken
• spannende und abwechslungsreiche
Tätigkeiten im Marketing
• selbständige Erledigung der allgemeinen
und vertragsverbindlichen Korrenspondenz
Jörg Dirks
• regelmäßige internationale Geschäftsreisen
• administrative und vertrasgsverwaltende
In meiner früheren Ausbildung bei der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in
A u r i c h s t a n d i c h n u r m i t E r s t v e rsicherungskunden in Kontakt.
Dies hat sich in meiner aktuellen Tätigkeit bei
der Hannover Rück geändert. Den klassischen,
direkten Kundenkontakt (zum Verbraucher)
wie in der Erstversicherung, hat man als
Rückversicherer nicht. Wir treten eher auf der
zweiten Ebene auf und haben überwiegend
Kontakt zu Erstversicherungs- und weiteren
Rückversicherungsunternehmen (sogenannte
B2B- Beziehungen – Geschäftsbeziehung
zwischen zwei Unternehmen).
Aufgaben
Herr Dirks, Sie sind von der Ostfriesischen
Brandkasse und den BBS I Emden ausgebildet worden. Sie studierten im Anschluss
an der Fachhochschule Köln. Was ist jetzt
ihr Tätigkeitsfeld?
Nach meinem Masterstudium an der Fachhochschule in Köln, habe ich bei dem weltweit
drittgrößten Rückversicherungsunternehmen,
der Hannover Rück SE in Hannover im Underwriting angefangen zu arbeiten.
Hier bin ich in der Spezialabteilung für die
Sparte Luft- und Raumfahrtrückversicherung
tätig.
Meine Hauptaufgabe besteht in der Bewertung
und Betreuung von Risikoportfolios unserer
Kunden. Auf Basis dieser Bewertungen kann
ich dann das Risiko tarifieren und dem Kunden bzw. seinem Makler ein entsprechendes
Vertragsangebot unterbreiten. Auch die
Akquise von neuen Kunden gehört natürlich
dazu.
Für die Vertragsverhandlungen reise ich zu
weltweit ansässigen Kunden. Dies sind überwiegend Erstversicherungsunternehmen.
• Mitarbeit an fachübergreifenden, un-
ternehmensweiten Projekten
Ist ihre Aufgabe nicht eine enorme Herausforderung?
Ja, durchaus. Da ich für Kunden in Indien,
Japan, Korea und China zuständig bin, muss
ich mich mit den länderspezifischen Gepflogenheiten auskennen. Außerdem führe ich die
Verhandlungen auf Englisch.
Meine Tätigkeit fordert ferner ein unternehmerisches und analytisches Denken und
selbständiges Handeln. Solche Herausforderungen betrachte ich aber immer als
Chancen, die mich beruflich aber auch persönlich voranbringen.
Sind sie während der Ausbildung und im
Studium hierauf vorbereitet worden?
Ich musste mich bereits in meiner Ausbildungszeit auf die verschiedenen Kundentypen
einstellen können, dies gilt natürlich auch für
die jetzigen internationalen Kunden.
25
Meine Englischkenntnisse konnte ich im
Wesentlichen im Studium am Institut für Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln
ausbauen. So habe ich beispielsweise während
meines Masterstudiums als Werkstudent bei
einer Rückversicherung in Köln, als Assistent
in der Lebensrückversicherung für den Länderbereich „Middle East“ gearbeitet. Des
Weiteren konnte ich meine Englischkenntnisse
durch ein dreimonatiges Pflichtpraktikum bei
einem französischen Rückversicherungsunternehmen in London weiterentwickeln. Von
diesen positiven Erfahrungen profitiere ich
auch in meinem jetzigen Job.
Man wächst aber auch durch neue Erfahrungen
im beruflichen Alltag. Wer sich zudem ständig
weiterentwickelt und sich stets auf dem
Laufenden hält, genügt auch den hohen Anforderungen bei einem internationalen Unternehmen.
Karrierewege
_________________________________________________________________________________________
Ist eine direkte Bewerbung der Absolventen
der BBS I Emden bei der Hannover Rück
aussichtsreich?
Bewerber mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann für
Versicherungen und Finanzen sind bei uns
immer gerne gesehen, weil sie eine fundierte
Grundausbildung mitbringen. Die Hannover
Rück bietet für viele Ausbildungsniveaus
Möglichkeiten, die persönliche Karriere zu
gestalten. Meine Tätigkeit als Betriebswirt im
Underwriting ist eine von vielen.
Das interessante an der Rückversicherungsbranche ist die berufliche und kulturelle
Vielfältigkeit, in denen unterschiedliche
Berufsgruppen vereint werden. Wichtig sind
daher sehr gute Englischkenntnisse und oft
auch eine weitere Fremdsprache.
Welchen Berufsgruppen gehören ihre Kollegen an?
Bei uns arbeiten neben Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen und Bankkaufleuten
auch Akademiker (wie zum Beispiel Betriebswirte, Volkswirte, Mathematiker und Ärzte).
Da die versicherten Risiken alle Lebensbereiche betreffen können, sind bei uns auch die
verschiedenen Berufsfelder vertreten. Bei der Wir sind alles andere als
staubig.*
Auch wenn sich die Versicherungsfälle der Hannover Rück gelegentlich
um Sandstürme und Verwüstungen drehen, werden Sie bei uns nicht auf
eine staubige Unternehmenskultur treffen. Vielmehr auf Teamgeist, Kollegialität und Raum für eigene Ideen. Haben Sie als Multitalent sowohl an
konzeptioneller Arbeit als auch am Tagesgeschäft Spaß? Bei uns können
Sie Ihr ökonomisches oder mathematisches Talent an vielen Stellen einbringen. Schauen Sie, was wir Ihnen zu bieten haben: hannover-rueck.jobs
* Wir rückversichern sogar dagegen.
www.hannover-rueck.jobs
26
Rückversicherung von Risiken ist eine
fachübergreifende Risikobewertung und Weitsicht von essentieller Bedeutung, da der Rückversicherer nicht nur Risiken versichert, sondern auch Anzeichen für neue unbekannte
Risiken, wie zum Beispiel der Nano-Technik
u n d C y b e r- R i s i k e n u n t e r s u c h e n u n d
analysieren muss. Hierfür sind die verschiedenen Sichtweisen erforderlich und zudem sehr
hilfreich.
Herr Dirks, ich danke ihnen für das Interview!
Das Interview führte Bernd Jan Visser
Karrierewege
NACHGEFRAGT! Wie werde ich…..
Heute: Berufsschullehrer für Versicherungen
und Finanzen
Wir führen ein Interview mit dem beliebten Berufsschullehrer Jens Plagge
Welche
Wege
gibt
es,
Berufsschullehrer
für
Versicherungen und Finanzen
zu werden?
Also im kaufmännischen Bereich
eigentlich nur einen einzigen Weg.
Der Königsweg ist, man macht erst
eine Ausbildung und dann ein
Studium
zum
Wirtschaftspädagogen
oder
Diplom-Handelslehrer.
Anschließend
kommt
das
Referendariat. Hat man keine
Berufsausbildung gemacht, muss
man, um in das Referendariat zu
kommen,
zusätzlich
ein
mindestens einjähriges Praktikum
machen.
Dann gibt es noch die Möglichkeit
des Quereinsteigers, wenn man
jetzt schon einen Beruf erlernt hat.
Im Wirtschaftsbereich ist das aber
nicht möglich.
Teile, in denen einem beigebracht
wird, wie man berufliche Inhalte
vermittelt
oder
aber
auch
Fortbildungen hält, da man später
auch in Unternehmen tätig werden
kann, z.B. im Bereich der
Mitarbeiterfortbildung.
Das zweite Drittel legt den Fokus
auf die Wirtschaft, da man ja ein
Wirtschaftslehrer wird. Dieses
Drittel
entspricht
dem
Grundstudium
der
Betriebswirtschaftslehre
plus
weitere Module, die man frei aus
verschiedenen Bereichen wählen
kann,
wie
z.B.
Steuern,
Unternehmensführung
oder
Management.
Das letzte Drittel macht dann das
Zweitfach aus, das ist dann aber
von Fach zu Fach unterschiedlich.
Bei
mir
war
das
Wirtschaftsinformatik.
Welche
Vorbildungen
und
Voraussetzungen muss man
Ihrer Meinung nach mitbringen,
um
Berufsschullehrer
zu
werden?
Erst mal benötigt man die
Allgemeine Hochschulreife oder
eine
fachgebundene
Hochschulreife
im
Bereich
Wirtschaft. Die Voraussetzungen
für den Beruf als Berufsschullehrer
sind denen der Ausbildung zum
Kaufmann für Versicherungen und
Finanzen ähnlich. Man sollte
extrovertiert sein, kein Problem
haben, vor Menschen zu sprechen,
und man sollte natürlich auch
Menschen mögen. Außerdem
sollte man damit klarkommen,
dass die Schüler viele Fragen
stellen und bereit sein, ihnen auch
gerne Dinge zu erklären. Wenn
man diese Voraussetzungen nicht
mitbringt, ist das natürlich der
falsche Beruf.
An welcher Hochschule waren
Sie und kennen Sie noch weitere
Hochschulen,
die
diesen
Studiengang anbieten?
Ich habe in Göttingen studiert.
Man kann das Fach auch in
Osnabrück, Oldenburg, Kiel und
auch in Hannover studieren.
Aus
welchen
Lerninhalten
besteht
der
Studiengang
Wirtschaftspädagogik?
Man hat ein Drittel Pädagogik, in
dem man sich mit Lerntheorien
und allgemein damit beschäftigt,
wie der Mensch lernt. Darin
enthalten sind auch berufliche
Warum haben Sie sich damals
für
Göttingen entschieden?
Der Ruf von Göttingen ist sehr
gut, außerdem wollte ich in
Niedersachsen bleiben, damit ich
auch mein Referendariat hier
machen konnte. Man muss da
nämlich einige Dinge beachten
und alle Formalien erfüllen, um
seinen Beruf auch in seinem
Wunschbundesland ausüben zu
können.
Wechsel
zwischen
den
Bundesländern sind natürlich
trotzdem möglich, aber man muss
da Besonderheiten beachten, denn
manche
Bundesländer
haben
bestimmte Vorgaben, über die man
sich schon vor dem Studium
informieren sollte.
27
Wie lange dauert das Studium
im Durchschnitt?
3 Jahre für den Bachelor und 2
Jahre für den Master. Das hängt
allerdings
auch
von
den
Pflichtveranstaltungen ab, denn
nicht jede Veranstaltung wird auch
jedes Semester angeboten. Das
muss man dann schon sorgfältig
im Voraus planen, sonst kann ein
Studium auch schon mal länger als
5 Jahre dauern. Auch wenn man
ein Auslandssemester in Erwägung
zieht, muss man nochmal ein
Semester drauf rechnen.
Jens Plagge
Der Wirtschaftspädagoge ist seit 2014
Lehrer an der BBS I in Emden. Sein
Abitur machte er 2004 in Aurich und
machte anschließend eine Ausbildung
zum Versicherungskaufmann bei der
Ostfriesischen Brandkasse. Bis 2013
studierte der Informatiklehrer, der auch
das Fach Krankenversicherung
unterrichtet, in Göttingen.
Karrierewege
Waren Sie denn selber auch im
Ausland?
Nein war ich nicht und ich bereue
es. Ich kann jedem nur empfehlen
die Gelegenheit zu nutzen, wenn
sie einem geboten wird.
Wie unterscheidet sich das
Berufsschullehramt
vom
Lehramt an allgemeinbildenden
Schulen?
Ich denke, die Unterschiede sind
im pädagogischen Bereich nicht
groß,
da
ich
einige
Veranstaltungen
mit
den
allgemeinbildenden
Lehramtsstudenten besucht habe.
Einzige Unterschiede:
Die
Berufsschullehrer haben meistens
eine Ausbildung im Voraus
gemacht oder ein Praktikum
während des Studiums. Auch sind
die Berufsschullehrer meistens
drei
Jahre
älter.
Diese beiden Dinge verändern
dann
natürlich
schon
die
Sichtweise. Ansonsten hatte ich
nun
nicht
so
viele
Berührungspunkte mit den Lehrern
im allgemeinbildenden Bereich um
das zu beurteilen.
Wo sind die Einsatzgebiete für
Berufsschullehrer? Darf man
nur
an
Berufsschulen
unterrichten?
Mir selber wurde während des
Referendariats eine Stelle an der
IGS
als
Informatiklehrer
angeboten. Es ist also auf jeden
Fall möglich, auch an anderen
Schulen zu unterrichten. Das
Kommt natürlich auch auf die
Fächer an, die man unterrichtet.
Wenn man zum Beispiel Sprachen
oder Informatik unterrichtet, wird
man
gerne
genommen.
Grundsätzlich werden Lehrer im
allgemeinbildenden Bereich aber
den
Berufsschullehrern
an
allgemeinbildenden
Schulen
vorgezogen.
Sollte man die Fächer Ihrer
Meinung nach deshalb so
wählen, dass
man später
vielseitig einsetzbar ist und somit
gute
Chancen
auf
dem
Arbeitsmarkt hat?
Nein. Man sollte grundsätzlich nur
die Fächer wählen, die man mag,
ansonsten wird sich das im
Arbeitsleben rächen. Wenn man
die Fächer nicht mag und sie
trotzdem unterrichten muss, wird
man kein guter Lehrer sein.
Außerdem wirkt es sich auch auf
die Noten im Studium aus, wenn
man sich nur durch die Fächer
quält und auch im Referendariat ist
dies nicht von Vorteil.
Welche Vorteile hat es, wenn
man bereits aus der Branche
kommt?
Es
gibt
natürlich
einen
Einstellungsvorteil, wenn zum
Beispiel eine Person mit Kenntnis
gesucht wird. Man kann außerdem
schon alles durch die Ausbildung
zuordnen und hat eine kürzere und
einfachere
Einarbeitungszeit.
Außerdem
kann
man
Unterrichtsinhalte
besser
vermitteln, da man sie mit
Praxisbeispielen verknüpfen kann.
Auch das Verständnis für die
Schüler ist da, da man weiß,
welchem Druck sie ausgesetzt sind
und kann sich so in sie
hineinversetzen.
Würden
Sie
empfehlen
Berufsschullehrer zu werden?
Ich bin absolut überzeugt von
meiner Berufswahl. Wenn man
mal überlegt, dass ca. 80 % eines
Jahrgangs durch die Hände eines
Berufsschullehrers gehen, weil sie
entweder eine Ausbildung machen
oder
ihren Schulabschluss
nachholen, denke ich, gibt es ein
großes
Einsatzspektrum
für
Berufsschullehrer.
Alleine
in
meinem Studienjahrgang hatten
bereits 90% vor Ende des
Referendariats eine feste Zusage.
Ich denke, die Chancen stehen sehr
gut.
Wie
viel
verdient
ein
Berufsschullehrer und hat sich
das Studium für Sie gelohnt?
Man ist als Berufsschullehrer im
höheren Dienst. Das heißt, man
beginnt mit der Besoldungsstufe
A13. Wenn man jetzt z.B.
Teamleiter oder Koordinator wird
kann man auch auf eine A14- bzw.
A15-Stelle befördert werden. Mit
30 Jahren, unverheiratet verdient
man knapp unter 4000 Euro brutto.
Dann kann man ungefähr ein
Viertel abziehen an Lohnsteuer
und dann muss man noch seine
28
Krankenversicherung
selber
bezahlen, wobei man ja einen
50%igen Beihilfeanspruch hat.
Letztendlich kommt man auf ca.
2500 – 2750 Euro netto.
Als Kaufmann habe ich vorher als
Trainee, zwischen der Ausbildung
und dem Studium, 2 Monate
gearbeitet und bei Weitem nicht
das verdient, was ich nun verdiene.
Entspricht der Beruf Ihren
damaligen Vorstellungen oder
haben Sie sich gewisse Dinge
anders vorgestellt?
Meine Vorstellung entsprach der
aus Schülersicht. Aber leider
kommen
noch
die
ganzen
organisatorischen Aufgaben hinzu,
das habe ich mir so nicht
vorgestellt. Ich dachte, das wäre in
einigen Bereichen mehr und in
anderen Bereichen weniger. Wenn
man denkt, dass man nur
unterrichtet und seinen Unterricht
vorbereitet und dann nichts weiter
zu tun hat, denkt man leider falsch.
Denn dazu kommen noch viele
weitere Aufgaben wie etwa
Lehrpläne ausarbeiten, didaktische
Jahresplanung
machen
und
Konferenzen beisitzen.
Sie würden also schon empfehlen
Berufsschullehrer zu werden?
Wenn man sich vorstellen kann,
Lehrer zu werden, ist es auf jeden
Fall sehr ratsam. Man wird ja
wahrscheinlich Wirtschaftslehrer
und kann während des Studiums
erste Praktika machen. Wenn man
dann merkt, oh, ich möchte doch
kein Lehrer werden, es ist doch
sehr anstrengend, vor Schülern zu
stehen, die gar nicht interessiert,
was ich denen beibringen möchte,
oder man merkt einfach, dass man
es einfach nicht kann, dann hat
man ja immer noch die
Möglichkeit,
auf
ein
Betriebswirtschaftslehre Studium
auszuweichen. Man ist also nicht
so eingeschränkt, als wenn man
z.B. Grundschullehramt studiert.
Darüber hinaus befähigt das
Studium
zum
Wirtschaftspädagogen einen auch
in der freien Wirtschaft Arbeit zu
finden.
Von Maren-Katharina Held
Karrierewege
Der Weg zum Vorstand der NVVersicherungen VVaG
Nach der Ausbildung auf seinen Erfolg ausruhen? Nicht für Holger Keck. Das
Vorstandsmitglied der NV-Versicherungen VVaG konnte seinen Wissensdurst
bis heute nicht stillen
„Hat sich während Ihrer Schulzeit
Dann habe ich mein Praktikum bei der
„Hatten Sie schon während der Zeit
schon abgezeichnet in welche
Brandkasse gemacht, was mir dort sehr
der Ausbildung ein bestimmtes Ziel
berufliche Richtung es später geht?“
gut
gefiel,
da
ich
viel
in
der
angepeilt?“
„Ja, aber definitiv nicht ins Büro. Schadenabteilung verbracht hatte und „Vorerst nicht. Die Ausbildung hatte
Eigentlich wollte ich Architekt werden. es dort um zahlreiche Gebäudeschäden mir immer Spaß gemacht, der Umgang
Mein Vater kommt auch aus dem ging.
Ich
musste
mich
dann mit Kunden, aber primär der Bereich
planerischen Baugewerbe. Aber ich entscheiden, was ich nun mache. Bei „Schaden“, mein Streckenpferd zu dem
habe mir immer gesagt, dass wenn ich der Brandkasse konnte ich mir das gut Zeitpunkt. Ich bin in der Zeit auch
planerisch im Baugewerbe tätig sein vorstellen. Dann habe ich dort eine schon sehr viel mit der Betreuung und
werde,
möchte
ich
vorher
einen Bewerbung
hin
gesendet,
meine Anleitung
von
Praktikanten
und
handwerklichen Beruf erlernt haben. einzige, und habe mir gesagt, entweder Auszubildenden in Kontakt gekommen
Nur als Akademiker aufn Bau belächelt klappt es dort oder ich mache mein und auch dies hat mir schon damals
zu werden wollte ich nicht. Mein Ziel Abitur. Aber es hat geklappt, das mit sehr viel Spaß gemacht.“
war es von der Pike auf zu lernen und dem Abitur hatte sich dann erledigt und
direkt nach der Ausbildung studieren zu bin
so
überhaupt
zur
gehen. Dann hatte ich aber eine Versicherungswirtschaft gekommen.“
„Der Karriereweg nach der
Ausbildung war ja auch bei Ihnen in
Sportverletzung an der Wirbelsäule,
diese Richtung.“
sodass ich beruflich im handwerklichen
„Es lief ja alles erst einmal kreuz und
Bereich nichts mehr machen konnte.
quer, wie das immer so ist. Also nach
29
Karrierewege
der Ausbildung habe ich zuerst meine
Wenigkeit
Ausbilder-Eignungsprüfung
gemacht,
dauerhaft da war und die anderen
weil ich von der IHK im Rahmen der
vier Teammitglieder waren jeweils
Kaufmannsausbildung ein Stipendium
3 Monate involviert und wurden
für Weiterbildungsmaßnahmen erhalten
immer wieder ausgetauscht. Unsere
habe. Danach bin ich dann in den
einzige
nächsten Fachwirt-Kurs eingestiegen
Prozesse
und währenddessen schon als Dozent
programmieren zu lassen und zu
in der Berufsschule tätig geworden. In
testen.
der Brandkasse selber war ich in den
Schadenmeldung,
ersten
Antragserfassung, neue Produkte,
Jahren
als
rundum
war
zu
also
Kündigungs-
Bereiche.
der
es
neue
entwickeln,
Inhalte
usw.
auch
Teamleiter,
Aufgabe
Sachbearbeiter tätig, d.h. Antrags-,
und
als
waren
z.B.
intelligente
komplett
über
alle
Dadurch
habe
ich
sehr
viel
die
Themen
so
waren.
Nach
Schadenbearbeitungen, also fast alle
während
dieser
Abläufe wurden abgedeckt.“
gelernt,
da
übergreifend
Zeit
dem
Schadenregulierer für die Firma
Auszug
des
Werdegang
beruflichen
1993 – 1995 Versicherungskaufmann
1997 – 1999 Versicherungsfachwirt
2000 – 2002 Versicherungsbetriebswirt
2003 – 2008 Projektteamleiter
ab 2005 Mitglied im Aufsichtsrat der
Brandkasse
Jan. 2008 – Jan. 2009 stellv. Abteilungsleiter
Privatkundenabteilung
Jan.
2009
Privatkundenabteilung
Abteilungsleiter
Jan. 2009 Ausbildungsleiter
Juli 2012 Vorstandsmitglied NV
„Wie genau hat sich dann aus Ihrer
Fachwirt bin ich im Jahre 2000 mit
Situation der Aufstieg bzw. der Weg
meinem
regu24 tätig geworden. 2008 wurde
zum Leiter der Privatkundenabteilung
Versicherungsbetriebswirtschafts-
ich dann zum stellvertretenden und
abgezeichnet?“
studium in Hamburg angefangen.
2009
„Das sind waren zwei Effekte. Zum
Das ging bis 2002, fand aber nur
Abteilungsleiter
einen haben mich immer neue Themen
samstags statt. In dieser Zeit gab es
Privatkundenbereich ernannt. Was
interessiert und ich konnte nie meine
wieder sehr viel Input, aber es hat
mir vor und nach diesen beiden
Klappe halten, wenn es drum ging wie
einen dabei geholfen viele Dinge in
Daten immer sehr geholfen hatte
man etwas anders und auch besser
der Tiefe und Funktionsweise zu
und auch hat, ist dass ich mein
machen konnte. Und wie es dann
verstehen.
Einbringen
immer
so
ist,
wenn
man
Beispielsweise
im
schließlich
zum
im
beim
BWV
immer
etwas
rechtlichen Sinne wie Prozesse in
weiter ausgebaut hatte. Das lag
vorschlägt, sagt einer „Ja dann mach
der Wirtschaft funktionieren. Vieles
daran, weil man dann immer an der
das doch einfach mal und arbeite das
war zwar nur Paragraphen pauken,
neuen Entwicklung bei blieb, da ich
aus.“
aber wenn man verstanden hat was
als Dozent gezwungen bin die
diese eigentlich regeln, und wie das
Bücher zu kennen, deren Inhalt ich
„Spiel“ dahinter funktioniert, dann
den
war
musste ich immer die aktuellen
„Egal was Sie ändern
wollen, Sie werden zu
aller erst Widerstand
der Beteiligten erwarten
müssen.“
das
auf
einmal
kein
Schülern
beibringe.
Daher
Paragraphen pauken mehr, sondern
Themen
man hatte das Spiel begriffen und
normalerweise ja nicht macht. Ich
man konnte dann auch Fragen
wage mal zu behaupten, dass 90%
beantworten ohne das Gesetz zu
der
Das habe ich dann auch getan. Wir
kennen.
schon
Fachliteratur
haben dann ein Team aufgebaut,
während
meine
lesen, einfach weil sie es nicht
dass sich nur, übergreifend über alle
Leidenschaft
Bereiche, mit der Entwicklung von
Schadenbereich
neuen Prozessen beschäftigen sollte.
und bin nebenberuflich sechs Jahre
Das
lang
waren
fünf
Leute,
meine
Ich
des
hatte
auch
Studiums
für
den
weiter
ausgelebt
als
freiberuflicher
30
erlesen,
Sachbearbeiter
was
man
nicht
mehr
(Schulbücher
usw.)
brauchen.
„Wie genau entwickelte sich der
Wechsel zu den NV-Versicherungen?“
Karrierewege
„Irgendwann in 2011 habe ich dann die möchte. Wenn ich das heute
Stellenanzeige
der
NV
für
einen jemandem
erzähle,
dann
Nebenberufliche
(Auszug)
Tätigkeiten
Vorstand gesehen. Ich selbst befand glaubt mir das keiner. Aber
ab 1997 Dozent des BWV
mich noch in einer ungekündigten allen war das offensichtlich
ab 2001 Mitglied des Prüfungsausschuss für
„Kaufleute für Versicherungen und Finanzen“
Stelle und war in Gesprächen bei der klar,
nur
Brandkasse intern weiter zu kommen. Resultate
mir
nicht.
Die
waren
nie
Ziel
Daher lief das ganze auch unter meines Handelns. Ich habe nie
Verschwiegenheit
ab.
Auch
die meinen
Mund
gehalten,
ab
2002
IHK-Dozent
für
„Versicherungsfachwirte“ und für „Fachwirte für
Finanzdienstleistungen“
Bewerbungsgespräche wurden außer sondern habe gesagt, wenn ich
ab 2002 Mitglied im Prüfungsausschuss für
„Fachwirte für Versicherungen und Finanzen“
Haus
2003 – 2008 Schadenregulierer für regu24
geführt
und
vollkommen das Potential sah, etwas zu
einmal verbessern. Wenn dann unter
ab 2010 Sprecher des Vorstandes VBV
Vorgespräche, ob man überhaupt in 10 Vorschlägen einer war der
ab 2011 Verbindungsstellenleiter BWV
inkognito.
Es
gab
erst
Frage käme. Als es finaler wurde genommen wurde, dann war
musste man dem gesamten Aufsichtsrat das ein Erfolg. Man darf sich nur nicht man nicht davor zurück schreckt Dinge
Rede und Antwort stehen. Aber ganz von den 9 Absagen entmutigen lassen.
zu machen, die noch nie jemand
ehrlich, viele Chancen hatte ich mir Und irgendwann waren es ganz viele gemacht hat, kommt irgendwann eine
nicht ausgemalt, weil ich zu dem Dinge die umgesetzt wurden. Man neue Idee auf. Dann zieht man nicht
Zeitpunkt gerade Mitte 30 war, aber ich muss sich nur trauen diese Dinge den Kopf ein und sagt “Ich weiß nicht
dachte mir, so oft werden solche Stellen anzusprechen und darf sich nicht mit wies geht, von euch weiß es aber auch
in Ostfriesland nicht ausgeschrieben. der Antwort „Das machen wir immer keiner. Ich trau mich da ran und schau
Auf alle Fälle wollte ich den Versuch so.“ abfinden.
wies geht.“. So ging das dann bei mir
„riskieren“, da ich mich sonst gefragt Ein Ansatz, der ganz wichtig ist, Sie karrieremäßig voran, ohne, dass ich das
hätte, „was wäre wenn?“. Ich bin auch sollten immer den Anspruch haben mit einem gewissen Ziel verbunden
davon
ausgegangen,
dass
ich verstehen zu wollen warum Sie was hatte. Auch heute noch faszinieren
eingeladen werden, da man sich in der wie machen.
mich Fachfragen und dass die Breite
Region durch die Zusammenarbeit
Nur wer in Kauf
schon kannte. Dabei konnte ich ja
nichts verlieren, sondern nur lernen,
dementsprechend durcklos bin ich auch
nimmt ein „Nein“ zu
hören, wird
zu den Gesprächen gegangen.“
„Sehen Sie Karriere als einen
irgendwann ein „Ja“
bekommen.
fortlaufenden Prozess?“
„Ich bin nie mit dem Ziel herum
gelaufen, ich möchte Abteilungsleiter,
gar Vorstand werden. Überhaupt nicht.
Das hat sich alles irgendwo ergeben.
Ich
bin
zum
Abteilungsleiter
stellvertretenden
auf
einer
Weihnachtsfeier ernannt worden. Da
hat vorher niemand mit mir drüber
der
Aufgaben
wächst.
Das
langweiligste das ich mir vorstellen
könnte,
wäre
dass
ich
keine
ungelösten Aufgaben mehr hätte.“
„Gab es, während Ihrer gesamten
Karriere Stolpersteine? Eingangs
erwähnten Sie ja bereits die
Verletzung“
Das ist anstrengend sag ich Ihnen. Es „Das war, naja einfach Zufall. Es gab
wäre viel einfacher wenn die Leute sicherlich, die eine oder andere
sagen, „So du musst das was da steht so Situation, bei der man auf die Nase
und so machen.“. Wenn Sie aber etwas geflogen ist. Man darf sich nicht
verstanden haben, dann macht das auch zurückwerfen lassen. Es gibt dann zwei
auf einmal viel mehr Spaß und dann Möglichkeiten; entweder man gibt auf,
Prozessen oder man macht weiter. Die ersten
gesprochen, ich wurde nicht einmal
nachzudenken, ob ein anderer Weg Personalführungsaufgaben z.B., es ist
gefragt, ob ich das überhaupt machen
einfach
jemandem
eine
möglicherweise einfacher wäre. Wenn nicht
fängt
man
an
31
über
Karrierewege
Abmahnung zu geben, aber gehört auch Weiterbildung zu beschäftigen und das
erlernt hatten, ganz anders am Bau
dazu. Eine andere Sache ist noch, wenn in beide Richtungen. Also meine
beteiligt waren, als die Handwerker
man
Unternehmens eigenen Aus- und Weiterbildungen,
und auch eine andere Sichtweise
in sowie auch andere zu unterstützen. Das
hatten. Ein Theoretiker spricht eine
innerhalb
des
aufsteigt
und
Verantwortungspositionen kommt, dass waren
sicherlich
die
der kollegiale Kontakt anders wird. Grundsatzentscheidungen,
beiden
die
alles
ganz
andere
Pragmatiker.
Sprache
Das
als
ein
ist
im
genauso.
In
Man hat erst als Kollegen zusammen andere nach sich gezogen haben.“
Versicherungswesen
gearbeitet und ist dann auf einmal der
„Wenn Sie jetzt könnten, würden Sie
größeren Firmen sitzen auch reine
Chef. Das kennen Sie ja auch, wenn sie
auch nicht umkehren und Architekt
Akademiker, die in ihrem ganzen
mit
Azubis
zusammen
sitzen,
werden?“
Leben
noch
keinen
miteinander reden und der Chef vorbei
„Also ich muss sagen, dass die
Versicherungsvertrag beim Kunden
kommt, dann ist auf einmal Ruhe. So
Geschichte mit unserem Neubau ein
geschlossen, noch keine Anträge im
etwas ist schon komisch. Man hat
Glückstreffer war. Ich hätte mir nun
Büro eingegeben oder bei einem
bisher zusammen gearbeitet und dann
nie erträumen lassen solch ein großes
großen Sturmschaden bis spät abends
ist auf einmal Ruhe, auch wenn man
Objekt mitgestalten zu können. Wie
Schadenmeldungen eingetippt haben.
immer noch der gleiche ist.“
sozusagen ein Architekt, was mir sehr
Die kommen eben aus einer ganz
viel Freude und Spaß gebracht hat.
anderen Ecke und haben so etwas nie
„Welche Entscheidungen würden Sie
Ich kann an diesem Lebenswunsch
gemacht. Bei denen endet der Blick in
wieder treffen und welche nicht?“
nun also auch einen Haken machen.
der 5. Etage. Aber gerade das finde
Entscheidungen
Von daher fehlt mir das nun nicht,
ich so viel
würde ich alle so wieder treffen. Es gibt
vorher teilweise schon. Ich habe
interessanter, wenn man diese ganzen
auch einige kleine, die ich sicherlich
hierbei gesehen, wie wichtig und
Schichten viel mehr durchblicken kann
nicht so wiederholen würde, aber das
nützlich es ist, dass man Dinge von
und nicht nur auf dem Blatt arbeitet.“
ist nun Kleinkram. Aber die großen
der Pike auf lernt. Es ist nämlich
Geschichten bereue ich nicht, z.B. in
genau
die Versicherungswirtschaft zu gehen
befürchtet hatte, dass einige Planer,
Interview geführt und geschrieben von
war richtig, mich intensiv mit Aus- und
die nie einen handwerklichen Beruf
Marcel Kornek
„Also
die
großen
das
eingetreten,
32
was
ich
KARRIEREWEGE
KUNDENBERATER BEIM LVM
A.Müller, ist 28 Jahre alt und als Kundenberaterin beim LVM tätig. Nach ihrer
Ausbildung zu Kauffrau für Versicherungen und Finanzen ergab sich für sie
die Möglichkeit eine Stelle als Kundenberaterin anzunehmen. Sie ist nun seit
fünf Jahren Kundenberaterin und arbeitet in einer LVM Agentur.
Wie sind Sie an die Stelle als
bedarfsgerecht für ihren
betrieben wird, habe aber dennoch
Kundenberaterin gekommen und
Versicherungsschutz. Anders als bei einem
keinen Chef, wie ich ihn
was für Voraussetzungen hatte das
angestellten Außendienstler, bin ich über die normalerweise hätte. So ist es viel
Ganze?
Hauptzentrale in Münster angestellt. Meine
mehr eine Zusammenarbeit und
Als ich meine Ausbildung erfolgreich
Aufgabe besteht lediglich darin, den
das gefällt mir ganz gut, da ich
abgeschlossen hatte, bekam ich kurze
vorhandenen Bestand zu sichern und
selber Entscheidungen treffe und
Zeit später das Angebot bei dem LVM.
auszubauen. Ich trage dabei jedoch nicht das am liebsten selbständig handle.
Die Voraussetzung für das Angebot war volle Risiko, da ich nach Tarif über die
das bestehen der Abschlussprüfung mit
Hauptzentrale vergütet werde. Ich arbeite
Was kommt nach dem
der Gesamtnote 2. Darüber hinaus setzt quasi selbstständig in einer Agentur, die von Kundenberater bzw. wie sind die
der LVM auch bestimmte Erfahrungen
einem anderen betrieben wird, der nicht
Aufstiegsmöglichkeiten?
im Außendienst voraus, welche sich
mein Chef, sondern mein Partner ist.
Die Stelle als Kundenberaterin ist
aufgrund von Verkaufszahlen innerhalb
der Ausbildung nachweisen lassen.
quasi ein Angebot von der LVM,
Was sind deine Wünsche/Ziele nach dem
welche man nicht länger als zehn
Kundenberater?
Jahre ausüben darf. Der Sinn
Was sind die Besonderheiten, bzw.
Für mich stand schon immer fest, dass ich
dahinter ist, dass junge Kaufleute
welche Tätigkeiten üben Sie in
eine eigene Agentur gründen möchte. Die
die Möglichkeit bekommen,
diesem Beruf aus?
Zeit als Kundenberaterin nutze ich, um in
Erfahrungen fürs spätere
Nach der Ausbildung war es mir sehr
die Position hineinzuwachsen. Ich lerne in
Berufsleben (z.B. Agenturinhaber)
wichtig, dass ich einen sicheren Job
der Zeit Schritt für Schritt Verantwortung zu sammeln zu können.
habe. Ich wollte schon immer Karriere
übernehmen und Entscheidungen zu treffen,
machen, aber kein zu hohen Risiko
ohne ein hohes Risiko einzugehen. Nach der Es wird einem außerdem eine
dabei eingehen. Das Modell des
Zeit als Kundenberaterin bin ich, denke ich,
Karriere danach versprochen. Nach
Kundenberaters bietet mir einen
gut genug vorbereitet eine eigene Agentur
den (längstens) zehn Jahren als
sicheren Aufstieg bei der LVM. Meine
führen zu können.
Kundenberater, besteht die
Tätigkeiten sehen ähnlich wie bei
Möglichkeit, eine Agentur zu
einem Außendienstmitarbeiter aus. Ich
Was gefällt Ihnen am meisten an diesem
übernehmen oder den Posten eines
betreue Kunden im Bestand und berate
Berufszweig?
Regionalleiters zu besetzen, der
Neukunden
Mir gefällt am meisten, dass ich frei und
dann für mehrere Agenturen
selbständig arbeiten kann, ohne ein gewisses zuständig ist.
Risiko tragen zu müssen. Ich arbeite zwar in
einer Agentur, die nicht von mir alleine
33
KARRIEREWEGE
Mein Name ist Laura Zimmermann, ich bin 21 Jahre alt und im zweiten
Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Seit dem
01.09.2014 bin ich in der LVM Versicherungsagentur Jörg Stomberg in Marienhafe
tätig. Mein Aufgabenbereich umfasst den gesamten Außendienst, sowie die
Beratung von Neukunden.
Da die Ausbildung sich nun dem Ende naht, mache ich mit natürlich auch Gedanken
darüber, was nach der Ausbildung passiert. Wo möchte ich hin? Ist das mein
Traumberuf? Was für Möglichkeiten habe ich nach der Ausbildung? Ich persönlich fühle mich beim LVM gut
aufgehoben und bin froh, dass diese Gesellschaft jungen Berufseinsteigern Möglichkeiten, wie den Kundenberater anbieten.
Zimmermann Company GmbH
Gewerbegebiet West 2
26556 Westerholt
Öffnungszeiten:
Mo.+Di.;Do.+Fr.: 9:00Uhr 18:00Uhr
Telefon: 04975-6274162
Handy : 0178-2080763
E-Mail: [email protected]
Fax: 04975-6274162
Mittwochs nur nach
telefonischer Absprache
Sa: 9:00Uhr-13:30Uhr
www.z-company.com
34
Karrierewege
_________________________________________________________________________________________
SELBSTÄNDIGKEIT
Übernahmeverhandlungen
für die Zeit nach der Ausbildung
Übernahmeverhandlungen
Joshua Dettmer, 21, befindet sich kurz vor seiner
Abschlussprüfung in Vertragsverhandlungen mit diversen Versicherungsgesellschaften
will. Ich werde mir die Arbeitszeit selbst
einteilen können und kann die Kundentermine frei disponieren. Darauf freue ich
mich.
Sie sprachen eben das wirtschaftliche
Risiko der Selbständigkeit an…
Ja, da sind zunächst die Kostenrisiken zu
nennen, die durch den Betrieb einer Agentur entstehen. Außerdem steht die gesetztliche Rentenversicherung zur Debatte.
Joshua Dettmer
Herr Dettmer, Sie stehen kurz vor Ihren
Abschlussprüfungen und planen bereits
Ihre nächsten Karriereschritte. Welche
grundsätzlichen Perspektiven haben Sie in
die engere Wahl genommen?
Nach meinem Abschluss möchte ich gerne
aus persönlichen Gründen in Hannover arbeiten. Außerdem ist mir die persönliche
Arbeit mit Kunden ans Herz gewachsen.
Darum kommen für mich derzeit in Frage:
• Angestellter im Außendienst oder eine
• selbständige Tätigkeit
Als Angestellter habe ich ein höheres Festgehalt, bin einem geringeren wirtschaftlichem
Risiko ausgesetzt und habe weniger Kosten
zu tragen. Als Selbständiger kann ich aber
höhere Provisionen verlangen und kann auch
als Teilhaber in einer Agentur beginnen.
Was hat Sie dazu bewogen, die Selbständigkeit in Betracht zu ziehen?
Ich bin dann mein eigener Chef, ich kann so
viel arbeiten, wie ich will. Ich bin eben kein
Typ, der morgens um 8 Uhr im Büro sitzten
… warum?
In einer Verhandlungsrunde sollte man
zunächst den Gesprächspartner reden lassen,
dann sich selbst vorstsellen. Das gilt auch bei
der heiklen Frage nach den Gehaltsvorstellungen. Setzen Sie selbst Ihre Gehalts- und
Provisionsvorstellungen etwas höher an, um
zu sehen, wie das Gegenüber reagiert!
Entscheidend sind in den Verhandlungen die
Bestandsgröße, die Alterstruktur, die Kundenaktivität, die Anzahl der Verträge pro Kunde
und andere Größen. Es mus außerdem Potential für das Cross-Selling vorhanden sein!
Sie sprachen vorhin von Kostenrisiken…
Die Beiträge sind sehr hoch. Diese müsste
ich dann zu Beginn der Selbständigkeit
zusätzlich stemmen. Ich will bald auch eine
Familie gründen, die ich ja dann mit absichern muss. Darum ist das eine schwere
Entscheidung.
Sie stehen derzeit u. a. mit der Signal
Iduna in konkreten Verhandlungen. Wie
oft haben Sie sich bisher getroffen?
Zum jetzigen Zeitpunkt vier Mal. Dann
kommt noch ein Termin für die Vertragsunterzeichnung hinzu, wenn alles klappt. Ich
habe mich mit dem Agenturinhaber, bei
dem ich als Teilhaber einsteigen möchte
getroffen. Auch Mitarbeiter seiner Agentur
waren dabei. Zu anderen Terminen verhandelte ich mit dem Regionaldirektor und mit
dem Vertriebsbeauftragten der Region.
Die Agenturkosten waren für mich Verhandlungssache. In den ersten Jahren werden
diese für mich übernommen.
Sie stehen jetzt vor einem großen Schritt.
Sehen Sie sich in der Lage, mit der Ausbildung direkt in die Selbständigkeit zu
gehen?
Die Ausbildung alleine reicht nicht, man
braucht vor allem noch besondere, persönliche Fähigkeiten:
•Eine hohe Arbeitsmoral und
•Eigeninitiative sowie die Fähigkeit,
•selbständig Strukturen zu entwickeln.
Würden Sie mit den BBS I Emden Kontakt halten wollen?
Welche Verhandlungsstrategie empfehlen
Sie Absolventen aufgrund Ihrer bisherigen Erfahrung?
Gerne! Mich interessiert der Wissensaustausch und die Möglichkeit, später junge
Leute beraten zu können.
Initiativbewerbungen sind immer gut, weil
man eben Initiative zeigt, die in dieser
Branche immer gut ankommt. Man muss
halt „den Hut in den Ring schmeißen“, wie
man so schön sagt, um zu zeigen, was man
will, was man kann und wer man ist.
Sie haben viel Arbeit vor sich. Ich wünsche Ihnen alles Gute und bedanke mich
für das nette Gespräch!
35
Das Interview führte Bernd Jan Visser
Karrierewege
______________________________________________________________________________
Versicherungsmakler
Sunke Jäckel, 19 Jahre, beendet im Juni 2016 die Ausbildung zum
Kaufmann für Versicherungen und Finanzen und nimmt danach die Tätigkeit
als Versicherungsmakler bei der MBW-Group in Emden im Außendienst auf.
Guten Tag Herr Jäckel, Sie sind aktuell
Auszubildender beim MBW-Versiche
rungsmakler in Emden und waren drei
Jahre lang Schüler an den BBS I Em
den. Was hat Sie dazu bewogen, die
Ausbildung bei einem Versicherungs
makler zu beginnen?
für uns der entscheidende Faktor, denn im
Schadensfall erwartet man auch eine
entsprechende Regulierung. Durch eine
spezielle Software können wir die
Bedingungen der vielen verschiedenen
Gesellschaften im Detail vergleichen und
geben dem Kunden gleichzeitig die
Nachdem ich mich intensiv mit den ver C h a n c e , d a s „ K l e i n g e d r u c k t e “ i n
vereinfachter Form zu lesen und zu verschiedenen Varianten der Ausbildung be
schäftigt habe, haben mich am Ende die stehen.
großen Vorteile, wie Unabhängigkeit, freie Das hört sich sehr positiv an! Wie wird
Auswahl von vielen verschiedenen Gesell Ihre Tätigkeit nach Absolvierung der
schaften sowie die Firmenphilosophie da Ausbildung aussehen?
von überzeugt, beim MBW-Versiche
rungsmakler die Ausbildung zu beginnen. Nach der Ausbildung werde ich im Außen
dienst eingesetzt werden. Hier gehört es zu
Sie sprechen von großen Vorteilen, kön meinen Aufgaben, Neukunden zu beraten,
nen Sie dies näher erläutern?
Bestandskunden zu betreuen und in Ser
Als unabhängiger Versicherungsmakler vicefragen zu unterstützen. Die Tätigkeit
handelt man nicht im Sinne einer bestimm ist durch den Wechsel von Büroarbeit und
ten Gesellschaft, sondern im Sinne des Beratungsgesprächen mit den Kunden sehr
abwechslungsreich. Jede Angebotserstel
Kunden, somit hat man die Möglichkeit,
ein für den Kunden individuelles Versiche lung wird für unsere Kunden individuell
erstellt, Bedingungen werden im Detail
rungspaket zu entwickeln. Neben dem
Preis einer Versicherung, ist die Leistung verglichen und auch in komplizierten Fäl -
len eine Lösung für den Kunden zu finden,
ist für mich persönlich das reizvolle an
diesem Beruf.
„Best Advice-Prinzip“
Welches Kundenklientel beraten Sie
und in welcher Sparte?
Zu meinem Kundenklientel gehören so
wohl Privat-, Gewerbe- und Industriekun
den, die ich im Komposit- und LebenBereich berate.
Wie sehen die Weiterbildungsmöglich
keiten in Ihrem Unternehmen aus?
Neben den allgemeinen Weiterbildungs
möglichkeiten der verschiedenen Gesell
schaften besteht auch die Möglichkeit den
Versicherungsfachwirt oder sogar einen
Betriebswirt an die Ausbildung dran zu
hängen. Dies wird durch das Unternehmen
gefördert
Ich bedanke mich für das Gespräch
Herr Jäckel!
Das Interview führte Bernd Jan Visser
Ihre Experten
in Ostfriesland!
NORBERT KRAMER
Ringstraße 17a I 26721 Emden I Tel. 0 49 21 / 3 92 34-0
[email protected] I www.mbw-emden.de
36
Rundum geschützt – in allen Fragen des Lebens helfen wir gerne weiter.
Wir sind ein regionales und bodenständiges Team mit festen Wurzeln
in Ostfriesland. Unser Bestreben ist es, Ihnen als Partner in allen Fragen
des Versicherungs- und Finanzwesens kompetente und sachkundige
Beratung zu geben. Wir reden nicht nur - wir handeln.
Dafür sprechen unsere zufriedenen Kunden aus 36 Jahren
Erfahrung in Ostfriesland. Proten wi mol dröver.
Ihr Team der Direktionsgeschäftsstelle
Klaus Dieter Rocker & Björn Ahrenholz
Direktionsgeschäftsstelle Klaus Dieter Rocker und Björn Ahrenholz, ERGO Beratung und Vertrieb AG
Franziusweg 7 d, 26607 Aurich, Tel.: 0 49 41 - 7 23 25, Fax: 0 49 41 - 97 20 75
www. designstuuv.de
Wi versekern Ostfreesland.
Und sünd för jo dor.