Zwei Jahre Archiv-Südarle

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Zwei Jahre Archiv-Südarle
seite 12 / dOnnerstag, 10. märz 2016
großheide - brookmerland - hage
Post: Neuer
Stützpunkt für
Brookmerland
Totaler Ausraster: 17-Jähriger wird verprügelt
upgant-schott/OlH – Die
Kunden
der
Deutschen
Post aus der Samtgemeinde
Brookmerland werden künftig
von einem neuen Zustellstützpunkt in Osterupgant mit Briefen, Paketen und Päckchen
versorgt. In der Widzel-tomBrook-Straße 23 ist nach Unternehmensangaben „ein moderner und nach aktuellen Erfordernissen des Postbetriebs
konzipierter Zustellstützpunkt
der Deutsche Post DHL entstanden“. Wie Maike Wintjen
von der Pressestelle der DeutschenPostAGmitteilte,möchte
Niederlassungsleiter Gert Hornig den neuen Zustellstützpunkt für das Brookmerland in
der kommenden Woche offiziell einweihen. Die Eröffnung
werde bei laufendem Postbetrieb und unterTeilnahme aller
Zustellkräfte am Dienstag, 15.
März, erfolgen. Neben Vermieter Manfred Abels wird auch
Samtgemeindebürgermeister
Gerhard Ihmels vor Ort sein.
Auch die beiden Ortsbürgermeister Beate Kappher-Gruß
(Marienhafe) und Otto Thiele
(Upgant-Schott) sind eingeladen.
Marienhafe/norden/cFO
– Ein Faustschlag und mehrere
Tritte führten für einen 17-jährigen Schüler aus Marienhafe
zu einem zweitägigen Klinikaufenthalt in Norden. Gestern
fand die Strafverhandlung gegen einen 30-jährigen Brookmerlander, derzeit arbeitssuchenden Straßenbauer vor
dem Amtsgericht Norden statt.
Mit einer Freiheitsstrafe von
einem Jahr, ausgesetzt zu einer
Bewährung von drei Jahren,
wurde das Verfahren schließlich abgeschlossen.
Die Anklage warf dem getrennt lebenden Vater dreier
Kinder vor, im Februar 2015
gegen 10.30 Uhr vor einer Bäckerei in der Rosenstraße in
Marienhafe einem 17-Jährigen
einen Faustschlag ins Gesicht
und nach dessen Sturz auf den
Kopf mehrere Tritte mit dem
beschuhten Fuß gegen den
Körper verabreicht zu haben.
Der Zeuge habe dabei eine
Gehirnerschütterung
sowie
ein Bauch- und Thoraxtrauma
erlitten.
Der Angeklagte, der sich alleinerziehend um seine dreijährige Tochter kümmert, gab
Körperverletzung
mann schlägt und tritt einen Jugendlichen krankenhausreif
Aus dem Gericht
die Auseinandersetzung mit
dem jungen Mann vor der
Bäckerei unumwunden zu:„Ja,
wir hatten Streit. Ich fühlte
mich total provoziert. Die standen da bei meinem Auto und
haben geraucht.“
Anwalt Ralf Giese deutet
eine Vorgeschichte der beiden
Männer an. Der Angeklagte
bestätigte und erklärte, dass es
dabei um einen Fußball gegangen sei, mit dem seine Kinder
auf der Straße gespielt und den
der Zeuge dann auf ein Dach
geschossen hätte.
Er habe den neuen Ball nicht
wiederbekommenkönnenund
dann das Geld dafür verlangt,
was auch wiederstrebend bezahlt worden sei. „Der Tritt
war unnötig. Das hätte nicht
passieren dürfen“, räumte der
Angeklagte ein. „Ich war sehr
aufgeregt.“
Der 17-jährige Schüler
wirkte ob der Geschehnisse
immer noch mitgenommen.
An jenem Tag sei ihm der Angeklagte in der Bäckerei von
der Toilette aus mit denWorten
„dich kenne ich“ entgegengekommen. „Ich habe mir nichts
weiter gedacht und bin mit
meinen beiden Kollegen nach
draußen gegangen“, erinnerte
sich der Schüler. „Dort hat mir
der Angeklagte unvermittelt
die Mütze vom Kopf gerissen.“
Beim Bücken danach habe
ich einen Faustschlag ins Gesicht abbekommen und bin
mit dem Hinterkopf auf das
Pflaster gestürzt.“ Danach
seien mehrere Fußtritte in die
Seite erfolgt. Ein Passant habe
den Angeklagten darauf hingewiesen, dass er es nur noch
schlimmer mache. Daraufhin
habe er endlich abgelassen
und drohte: Wenn du in fünf
Minuten nicht weg bist, wirds
noch schlimmer.“
Seine Freunde hätten ihm
ängstlich zitternd aufgeholfen
und die Schulsachen zusammengerafft. Erst in der Schule
hätten sich die Jungen der
Schulsozialarbeiterin anvertraut, die sofort auf die Untersuchung durch einen Arzt und
die Information der Eltern gedrungen habe. „Meine Sachen
waren zerrissen und auch die
Konfirmationskette war verschwunden“, schilderte der
Jugendliche traurig.
Richter Frank Meyer stellte
eine Vorstrafe des Angeklagten
wegen Körperverletzung fest.
Dies wertete die Staatsanwältin trotz Entschuldigung und
Einräumen der Tat strafverschärfend.„Sie sind mit einiger
Brutalität vorgegangen“, stellte
sie fest und forderte zusätzlich
100 Stunden gemeinnützige
Arbeit und die Übernahme der
Verfahrenskosten.
Anwalt Giese verwies nochmals darauf, dass sein Mandant das Ausmaß seines Tuns
jetzt erst durch Ansicht der
gezeigten Fotos realisiert habe
und erschüttert sei. Er bat um
Milde. Richter Meyer folgte
dem Antrag der Staatsanwaltschaft und betonte eindringlich: „Der Zeuge war sehr jung.
Sie müssen sich als Erwachsener im Griff haben.“
Auf den Spuren der eigenen Vorfahren
Historie
Vor zwei Jahren gründete gisela von Brethorst-schmidt das archiv südarle – 900 Besucher
Jüngst erhielt die chronistin Besuch von allan
rick davis aus hawaii,
der nach seinem
urgroßvater John
hueting forscht.
großheide/REH – Vor zwei
Jahren hat Chronistin Gisela
von Brethorst-Schmidt aus
Großheide im ehemaligen
Gasthof Zum grünen Jäger,
dem heutigen Vereinsheim
des örtlichen Klootschießer- und Boßelvereins (KBV)
„He löpt noch“, das Archiv
Südarle eröffnet und damit
ihre jahrzehntelange Recherchearbeit der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Seitdem
nutzten mehr als 900 interessierte Besucher bei einer
Tasse Tee die Gelegenheit,
sich über Themen wie historische Geschäfte in Südarle
und Mühlen zu informieren
oder die Vielzahl privater Ahnentafeln von Südarler Familien mit Grundbesitz bis 1960
einzusehen. Gezeigt werden
zudem viele alte Klassenfotos
der ehemaligen Volksschule
Großheide, Konfirmationsbilder hiesiger Kirchengemeinden und Poesiealben.
Das Archiv Südarle zieht
mittlerweile weite Kreise und
beinhaltet Informationen zu
sämtlichen Ortsteilen in der
Gemeinde Großheide. Darüber hinaus hat sich das Archiv
zu einer Kontakt- und Begegnungsstätte alter Bekannter
entwickelt.
Auf großes Interesse stieß
die jüngste Ausstellung von
35 Exponaten des Künstlers
Reemt Everts im vergangenen
Ostfriesischer Kurier
.
✦.
heute
Marienhafe – Die Kirchengemeinde Marienhafe
bietet von 9 bis 11.30 Uhr
eine Kleiderkammer im
Kirchenbüro an.
hage – Die Jugendbücherei in der KGS Hage (Raum
27b) hat von 9.45 bis 10.05
Uhr, von 11.35 bis 11.55
Uhr und von 13.40 bis
14.10 Uhr geöffnet.
rechtsupweg – Birgits
Tiergarten in der Tannenstraße hat von 10 bis 18Uhr
geöffnet.
Marienhafe – Der Weltladen und die Leihbücherei
in Marienhafe, Am Markt
21, haben heute von 10 bis
12.30 Uhr und von 15 bis
17.30 Uhr geöffnet.
kurz notiert
brotbacktag
beim heimatverein
Leezdorf – Beim Heimatverein in Leezdorf wird am
Sonnabend wieder Brot gebacken. Beginn ist um 11
Uhr bei der Mühle.
kinderkirche
in leezdorf
Leezdorf – Die Kirchengemeinde Leezdorf lädt
morgen um 16 Uhr alle
Kinder bis acht Jahre in die
Emmaus-Kirche ein. Gemeinsam mit dem Marienkäfer „Mariechen“ geht
es auf die Suche nach dem
Frühling. Im Anschluss ist
ein gemütliches Beisammensein geplant.
kontakt
Oliver Heinenberg
925-320
Hanna Kühn
925-321
Eva Requardt-Schohaus 925-323
Versuchter
Diebstahl
Wer kennt Otto Hülssner? Er
verbrachte 1945 die letzte
Kriegszeit in Südarle.
Zwei Jahre „Archiv Südarle“: Ein Rückblick und Ausblick auf künftige Themen von und mit GrünFOTO: TEBBEn-WIllGRuBS
derin Gisela von Brethorst-Schmidt stieß auf großes Interesse.
Sommer. Everts verbrachte
einen Teil seines Lebens in
Südarle.
Während einer kleinen „Jubiläumsveranstaltung“,
zu
der zahlreiche Besucher kamen, gab die Gründerin auch
einen Ausblick auf künftige
Themen. Dazu zählt unter
anderem die Aufarbeitung
der Vereinsgeschichte des
KBV Südarle. Dafür wird eigens ein neuer Raum zur
Verfügung gestellt.
Immer wieder kommen
Menschen auf Gisela von
Brethorst-Schmidt zu, die
ihre eigene Familienchronik
erstellt haben wollen und die
Expertin um Rat und Mithilfe
bitten. Dazu zählt auch Allan Rick Davis aus Kamuela/
Hawaii, der im November in
Ostfriesland auf den Spuren
seiner Vorfahren unterwegs
war, die ihn bis ins Ortsarchiv führten. „Rick Davis
sucht Hinweise zu seinem Ur-
großvater John Hueting, der
1861 in Arle geboren wurde,
und gemeinsam mit seiner
Frau Anna Katharina, geborene Ennen, 1918 von Bremen
in den US-Bundesstaat Nebraska ausgewandert war“,
erzählt Gisela von BrethorstSchmidt. Der Besucher aus
Hawaii verband den Abstecher nach Großheide mit seinem Beruf. Als Lehrer war er
kurzzeitig in Vertretung an
der Internationalen Schule in
Hannover tätig.
Die Wege führten ihn und
die Großheiderin sowie ihren Enkel Nikolas Schmidt
(18), der als Dolmetscher fungierte, von Arle über Westeraccum, Eggelingen, Ogenbargen, Middels, Hage, Wirdum
bis nach Norden. „Eventuell
gibt es auch noch Nachfahren der Familie Hueting im
Rheiderland“, vermutet die
Chronistin. Wer etwas zu dieser Familie weiß, kann sich im
Archiv Südarle unter (04936)
538 oder unter [email protected] melden.
Zudem wandte sich Jens
Laufer aus Leuna an das Ortsarchiv, um etwas über seinen
Großvater Otto Hülssner zu
erfahren, der als Soldat in
Südarle das letzte Jahr des
Zweiten Weltkriegs verbracht
hatte. Der Recherche liegt
eine Postkarte vom Gasthof
Zum Grünen Jäger aus dem
Rick Davis aus Hawaii besuchte im november das Archiv Südarle. Mit im BIld:nikolas Schmidt aus Großheide.
Jahr 1945 mit privaten Grußworten zugrunde. Otto Hülssner wurde am 5. April 1910
im Kreis Merseburg geboren
und stammt aus einer Gärtnerfamilie. „Eventuell hat er
sich gärtnerisch in Südarle
betätigt und wohnte im Grünen Jäger, vermutet Gisela
von Brethorst-Schmidt und
erhofft sich auch in diesem
Fall Erkenntnisse aus der Bevölkerung.
Für viele Menschen ist Ahnenforschung ein wichtiges
Thema. Gründe dafür sieht
die Chronistin im Erbrecht,
in der Blutsverwandtschaft
(Stichwort: Erbkrankheiten)
und nicht zuletzt im Wissen
um die eigenen Wurzeln. Gisela von Brethorst-Schmidt
steht Familien bei der Erforschung gern mit Rat und Tat
sowie mit ihren Erfahrungen
auch im Umgang mit den
Ortssippenbüchern zur Verfügung.
Marienhafe – Auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes in
Marienhafe ist es am vergangenen Sonnabend zu einem
versuchten Diebstahl aus
dem Auto einer Frau gekommen. Bisherige Ermittlungen
der Polizei ergaben, dass ein
südländisch wirkender Täter
die Frau zuvor vermutlich in
ein Gespräch verwickelt hatte
und anschließend auf unbekannte Weise in das Fahrzeug
gelangen konnte, obwohl
dieses verschlossen wurde.
Aufgrund von Videoaufnahmen dürften sich mindestens
zwei Verdächtige auf dem
Parkplatz aufgehalten haben. Einer trug eine auffällige
grau-schwarz-weiß gestreifte
Jacke. Der zweite Verdächtige
trug eine dunkle Jacke sowie
einen gräulichen Schal, der
vorn
zusammengebunden
war, sowie ein dunkles Capi.
Entwendet wurde aus dem
Fahrzeug nichts. Die Tatverdächtigen waren in einem
wein-roten Ford Fiesta unterwegs. Zeugen oder mögliche
weitere Opfer werden gebeten, sich mit der Polizei in
Norden, Telefon 04931/9210,
in Verbindung zu setzen.
Breitband: Flächendeckende Versorgung ist noch nicht erreicht
internet
Brookmerlander sPd begrüßt Pläne des Landkreises aurich – fragebogen zur netzanbindung
BrookMerLand – Eine flächendeckende Versorgung
mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen und Hochleistungsnetzen mit hohen
Datenüber tragungsraten
sind wichtige Erfordernisse
für
eine
wirtschaftliche
Weiterentwicklung und für
eine bessere Daseinsvorsorge in der Samtgemeinde
Brookmerland. „Der konti-
nuierlich wachsende Markt
neuer Onlinedienste mit
stetig zunehmenden Datenübertragungsraten erfordert
gleichzeitig ein mitwachsendes Netzwerk der Versorgungsleitungen und Internetanbindungen“, heißt
es in einer Pressemitteilung
der SPD-Samtgemeinderatsfraktion. Für die Samtgemeinde sei es von beson-
derer Bedeutung, dass der
Netzausbau mit dieser Entwicklung Schritt halte.
In großen Teilen der Samtgemeinde
Brookmerland
konnte in den vergangenen
Jahren bereits gemeinsam
mit dem Landkreis Aurich
und den örtlichen Versorgungsunternehmen
verschiedene Maßnahmen zur
Verbesserung der Netzqua-
lität umgesetzt werden. Eine
flächendeckende Grundversorgung mit breitbandfähigem Internet sei allerdings
noch nicht erreicht worden.
Insbesondere in Randlagen
und Außenbereichen sei die
Versorgung teilweise noch
unzureichend,
monierten
die Sozialdemokraten.
Die Fraktion begrüße die
derzeitigen Planungen des
Landkreises Aurich für eine
flächendeckende Grundversorgung, hieß es. Alle Bürger, Betriebe, Unternehmen
und Einrichtungen sind
aufgefordert, die derzeitige
Netzanbindung und die erforderlichen
Bandbreiten
mitzuteilen. Im Internet ist
deshalb ein entsprechender
Fragebogen abrufbar (www.
breitband-niedersachsen.
de). Zudem gibt es nähere
Informationen im Bauamt der Samtgemeinde
Brookmerland. Hier können
Fragebögen auch in schriftlicher Form ausgefüllt werden. Fragebögen und Onlineeingaben, die noch diese
Woche erfasst werden, können in die derzeitige Strukturplanung
eingearbeitet
werden.