in Bewegung - Stadtwerke Heidelberg
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Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2015 ZUKUNFT in Bewegung Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2015 Stadtwerke Heidelberg Stadtwerke Heidelberg Geschäftsbericht 2015 2 65 Impressum Verantwortlich Stadtwerke Heidelberg Unternehmenskommunikation Kurfürsten-Anlage 42–50 69115 Heidelberg Konzeption/Redaktion Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings Stadtwerke Heidelberg Konzeption/Gestaltung/Satz Hübner & Sturk Werbeagentur, Bensheim Fotos Salar Baygan Fotografie, Alexander Grüber Fotografie; bild_raum / Stephan Baumann, Christian Buck, Steffen Diemer, Peter Dorn, Sven Ehlers, Peter Vogel; Pöyry, Schréder, Project Consult Schmitz & Partner; Getty Images, F1online Bildagentur, plainpicture, JUICE Images, Corbis; Stadtwerke Heidelberg Litho Hübner & Sturk Werbeagentur, Bensheim Druck Sonnendruck, Wiesloch Ansprechpartner Geschäftsbericht Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings Leitung Unternehmenskommunikation 06221 513 4214 [email protected] Geschäftsbericht 2015 3 Eine Region in BEWEGUNG Ein Unternehmen im Wandel 2015 ging es ein gutes Stück voran – für die Stadtwerke Heidelberg, die Stadt und die Region. Noch bessere Versorgung, intelligentere Infrastruktur, mehr Lebensqualität – gemeinsam mit Partnern, Verbänden, Kunden und Bürgern haben wir einiges bewegt. Auch weil alle Beteiligten sich noch stärker aufeinander zubewegt haben. — Wichtig war es dabei, nicht nur Energien zu bündeln, sondern auch Energie einzusparen. So sind wir einem großen Ziel bedeutend näher gekommen: der Energiewende vor Ort. Für sie haben wir neue Strukturen geschaffen, neue klimaschonende Produkte entwickelt und uns immer wieder auf neue Herausforderungen eingestellt. Denn wer etwas bewegen will, muss zunächst einmal sich selbst bewegen. Für die Region, für uns und ganz besonders für unsere Kunden. Stadtwerke Heidelberg 4 Highlights 2015 06 19 40 51 Was haben die Stadtwerke 2015 bewegt? Ziele der Kulturentwicklung 7.300 Mal Effizienz bei der Straßenbeleuchtung Erstes Teilprojekt des Mobilitätsnetzes Heidelberg abgeschlossen 16 32 43 56 Ein Blick zurück nach vorn 90% Ökostrom erreicht Längere Öffnungszeiten bei den Freibädern Unabhängig geprüft – Umweltschutz ein fester Bestandteil im Alltag Geschäftsbericht 2015 5 Inhalt Das Jahr 2015 06 Was haben die Stadtwerke 2015 bewegt? 10 Wer wir sind 12 Wer zu uns gehört 14 Was wir tun 16 Ein Blick zurück nach vorn 17 Modernisierung braucht Kulturwandel 20 Energiekonzeption 2020 Nachhaltigkeits-Kennzahlen und -management 55 Finanzen 56 Umweltschutz 58 Soziales Entwicklung der Gesellschaften 24 Stadtwerke Heidelberg Netze 31 Stadtwerke Heidelberg Energie 36 Stadtwerke Heidelberg Umwelt 42 Stadtwerke Heidelberg Bäder 48 Stadtwerke Heidelberg Garagen 51 Heidelberger Straßen- und Bergbahn 65Impressum 62 Kennzahlen zum Geschäftsverlauf 64 Über diesen Bericht Stadtwerke Heidelberg 6 Im gespräch Was haben die Stadtwerke 2015 bewegt? Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister von Heidelberg, und Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg » Die Energiewelt ist seit einiger Zeit im Umbruch. Es ändert sich viel für die Energieversorger. Was hat das Jahr 2015 gekennzeichnet? Dr. Irmscher 2015 kamen mit dem Weißbuch Energie viele offene Diskussionen zu einem Ergebnis. Das Dokument skizziert die Eckpunkte für die künftige Energiewelt: mehr dezentrale und erneuerbare Energien, mehr KraftWärme-Kopplung, mehr Flexibilität beim Wechsel zwischen den Energieformen. Damit ist unser Weg klar bestätigt: Wir treffen mit den Planungen für einen Wärmespeicher und einen Elektrodenkessel, eine sogenannte Power-toHeat-Anlage, genau den Bedarf der Zeit. Darüber hinaus war 2015 ein Jahr der Umsetzung und Konsolidierung: Wir haben unseren Modernisierungskurs konsequent weiter verfolgt, indem wir viele Prozesse für mehr Effizienz ausgebaut und uns noch klarer auf unsere Kunden ausgerichtet haben. Dr. Würzner Das Jahr 2015 hat außerdem die Bedeutung des Klimaschutzes weltweit gestärkt: Beim Weltklimagipfel in Paris hat sich die Staatengemeinschaft verständigt, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Das bedeutet: Weltweit sind die Treibhausgasemissionen erheblich zurückzufahren. Die Stadt Heidelberg hat dazu den Masterplan 100 Prozent Klimaschutz verabschiedet. Unsere Stadtwerke sind dabei ein wichtiger Partner. Als Präsident des europäischen Städtenetzwerks Energy Cities habe ich die Aktivitäten der Stadt und der Stadtwerke Heidelberg im November beim Weltklimagipfel vorgestellt: Unsere Aktivitäten sind dort auf große Resonanz gestoßen und gelten als vorbildlich. » Was haben die Stadtwerke Heidelberg in dem abgeschlossenen Geschäftsjahr erreicht? Dr. Irmscher Wir haben unsere Pläne noch einmal übertroffen und ein besseres Ergebnis erreicht als geplant. Das freut uns sehr, denn es zeigt uns, dass unsere Aktivitäten für die Energiewende und für den Klimaschutz von unseren Kunden auch honoriert werden. Dr. Würzner Wir freuen uns, dass die Stadtwerke Heidelberg ein Ergebnis über Plan geliefert haben. Denn der Gewinn aus dem Energiesektor fließt in die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben, unter anderem zur Finanzierung von typischen Zuschussgeschäften wie Bus, Bahn und Bäder. Ihr Erfolg kommt damit allen Bürgerinnen und Bürgern in Heidelberg zu Gute. » Ist das auch eine Auswirkung des Modernisierungskurses, den Sie vor fünf Jahren eingeleitet haben? Wo stehen Sie dabei heute? Dr. Irmscher Ja, ich denke, hier wurde eine ganze Bandbreite an Maßnahmen zur Modernisierung wirksam. In unserer Strategie Stadtwerke Heidelberg 2022 haben wir uns das Ziel gesetzt, eines der besten Stadtwerke zu werden. Wir haben ganz bewusst darauf verzichtet, allzu konkrete Unterziele zu stecken. Denn jeder unserer Partner hat eine eigene Vorstellung, was eines der besten Stadtwerke ist. Wichtig ist uns, dass wir die Anforderungen aus unserem Umfeld in unser tägliches Handeln einbeziehen. Damit bleiben wir in Bewegung – und so können wir auch viel bewegen. Dass wir dabei schon gut oder sogar sehr gut unterwegs sind, bescheinigen uns auch externe Jurys: 2015 haben wir die Auszeichnung als Bester Stromanbieter sowie einen Preis für professionelles Projektmanagement erhalten. Auch unser Image hat sich klar verbessert – wir haben einen Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent erreicht. Auch als Arbeitgeber wollen wir zu den Besten zählen: Bei einer Mitarbeiterbefragung haben wir besser abgeschnitten als 72 Prozent der anderen teilnehmenden Unternehmen, und im Web-Portal kununu erhalten wir immerhin fast 4,5 von 5 Sternen – und liegen damit als beliebter Arbeitgeber weit oben. Geschäftsbericht 2015 7 Dr. Rudolf Irmscher Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg » Herr Dr. Würzner, viele Städte haben ihre Stadtwerke verkauft, manche auch wieder rekommunalisiert. Was ist die Linie in Heidelberg und was sind die Gründe dafür? Dr. Würzner Es war und ist eine gute Entscheidung, dass die Stadtwerke Heidelberg weiterhin hundertprozentig kommunal und ein Teil der Familie »Stadt Heidelberg« sind. Damit haben wir als Stadt Einfluss auf die Energiesysteme vor Ort. Die Stadtwerke Heidelberg sind immer ein verlässlicher Partner. Sie sind der Stadt und der Region verpflichtet. Das wird deutlich, wenn die Stadtwerke zum 125-jährigen Bergbahn-Jubiläum einladen und 4.000 Menschen zu dem Fest kommen. Oder wenn die Stadtwerke uns helfen, sehr schnell Gebäude auf den Konversionsflächen nutzbar zu machen. Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg Oder wenn sie das Parkhaus P12 am Kornmarkt mitten im touristischen Herzen Heidelbergs sanieren – und das im engen Dialog mit Nutzern, Bürgerschaft und Anwohnern. Ich freue mich, dass wir ein solches Stadtwerk haben. » Was haben sich die Stadtwerke Heidelberg für die nächsten Jahre vorgenommen? Dr. Irmscher Die Digitalisierung wird uns weiter beschäftigen: In nächster Zeit geht ein Kundenportal online, wir arbeiten an Online-Produkten, an einer Social Media Strategie und an einer App. Auch viele unserer internen Prozesse werden wir weiter digitalisieren. Um die neuen Aufgaben aus der Energiewende leisten zu können, bauen wir eine neue Verbundleitstelle. Außerdem wird uns der Bau des Wärmespeichers und der Power-to-Heat-Anlage beschäftigen. Im Netzbereich kommt der Smart-Meter-Rollout hinzu, außerdem die Aufgaben aus der Konversion. Und bei der Fernwärme geht es weiterhin darum, die Beschaffung zu optimieren. Wir werden also weiter viel bewegen. Dr. Würzner Als Aufsichtsratsvorsitzender werde ich die Stadtwerke Heidelberg auf ihrem Weg zu einem der besten Stadtwerke auch künftig intensiv begleiten und danke allen anderen Mitgliedern im Aufsichtsrat für die konstruktive Zusammenarbeit – ebenso wie den Mitarbeitervertretern und den Mitarbeitern der Stadtwerke Heidelberg für ihr hohes Engagement in dieser spannenden Zeit für die Energiewirtschaft. Stadtwerke Heidelberg 8 Bewegungsmelder 2015 Januar › Vorbereitende Arbeiten für die Sanierung des Parkhauses P12 am Kornmarkt/Schloss beginnen. Februar › W iesloch erneuert Partnerschaft mit den Stadtwerken Heidelberg Netze durch einen neuen Konzessionsvertrag für das Gasnetz. › Fernwärme-Gestattungsvertrag in Leimen unterzeichnet. März › Bester Stromanbieter in Heidelberg und zwei anderen Städten in Baden- Württemberg laut Focus Money. › Tag des Wassers mit Wassergeschichten junger Autoren. › Aktion Preise wie damals zum 125. Geburtstag der unteren Bergbahn. Juni Juli › Spatenstich für die Fernwärmeleitung › Klimaschutz-Ideen-Preis an die Johan- › Benennung als IBA-Kandidat zusam- nes-Gutenberg-Schule für den Aufbau von Fahrgemeinschaften verliehen. men mit der Stadt Heidelberg für den Zukunfts- und Wissensspeicher im geplanten Energiepark. © IBA Heidelberg Matthias Schardt Mai nach Leimen. › Stadtwerke Heidelberg unterstützen Carsharing-E-Autos bei stadtmobil Rhein Neckar. › Kooperationsvertrag für Versorgung von Neubaugebiet in Edingen-Neckarhausen unterzeichnet. › Besucherrekord in den Freibädern: 18.000 Badegäste an einem Wochenende im Tiergartenbad. Geschäftsbericht 2015 9 Juli › Mobilitätsnetz Heidelberg: Spatenstich für das erste Teilprojekt. › Wasserversorgung am Hang von Handschuhsheim und Neuenheim von Quellen auf Grundwasserwerke umgestellt. › Karlsplatzfest Joy of Singing mit 3.000 August › Neues Produkt heidelberg ENERGIEDACH premium. › IronKids Triathlon für Kinder mit und September › Fest an der Station Molkenkur zum 125 sten Jubiläum der Bergbahn mit 4.000 Besuchern. ohne Handicap. › 3. Platz beim PRINCE2 Best Practice Award 2015 für exzellente Leistungen im Projektmanagement. Besuchern. Oktober › 6. Stadtwerke Heidelberg Forum – Wärmewende in Heidelberg. November › Wiedereröffnung des Parkhauses P12 nach Sanierung. › Innovationspreis der Stadtwerke Heidelberg für herausragende Abschlussarbeit in Wirtschaftsinformatik der SRH Hochschule Heidelberg vergeben. › Kooperationsvertrag für erstes heidelberg MIETERSTROM-Projekt mit der Baugenossenschaft Neu Heidelberg unterzeichnet. Dezember › Wasserversorgung in den Hanglagen von Handschuhsheim und Neuenheim wieder auf weiches Wasser umgestellt. › Einjährigen Betriebsführungsvertrag für das Gisela-Mierke-Bad in Eppelheim ab 1. Januar 2016 unterzeichnet. Stadtwerke Heidelberg 10 Mit vereinten Kräften mehr bewegen Alfred Kappenstein Peter Erb Michael Teigeler Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. (FH), Betriebswirt (VWA) Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt GmbH (seit 1. Juni 2013) Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Bäder GmbH & Co. KG (seit 1. Januar 2007) Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie GmbH (seit 16. Oktober 2008) Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Bäder GmbH & Co. KG (seit 1. Juni 2013) Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt GmbH (seit 1. August 2004) geboren 1967 in Neubeckum, Studium der Elektroenergietechnik und der Betriebswirtschaft geboren 1959 in Illingen, Studium des Maschinenbaus geboren 1959 in Düsseldorf, Studium des Maschinenbaus Geschäftsbericht 2015 11 Dr. Rudolf Irmscher Falk Günther Michael Jäger Dipl.-Ing., Dr. rer. nat. Dipl.-Ing., MBA Dipl.-Betriebswirt (BA) Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg GmbH (seit 1. Januar 2009) Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH (seit 1. Juni 2013) Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (seit 27. Mai 2008) geboren 1959 in Düren, Studium der Mathematik, Physik und Ingenieurwissenschaften, Promotion in Physik geboren 1971 in Kassel, Studium der Verfahrenstechnik in Hamburg, MBA Aufbaustudium in Berlin und London Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Garagen GmbH (seit 15. November 2004) geboren 1958 in Mannheim, Studium der Betriebswirtschaft Stadtwerke Heidelberg 12 Geschäftsführer weiterer Gesellschaften Aufsichtsrat der Stadtwerke Heidelberg Stadtwerke Heidelberg Technische Dienste Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister, Vorsitzender Matthias Straub Betriebswirt (VWA) Dr. Jan Gradel Stadtrat, 1. stellvertretender Vorsitzender, Dipl.-Chemiker Heidi Schwarz Kaufmännische Sachbearbeiterin Stadtwerke Neckargemünd Michael Mergenthaler 2. stellvertretender Vorsitzender, Elektroinstallateur Heike Wittmann Kaufmännische Sachbearbeiterin, (bis 30. August 2015) Gerhard Barth Dipl.-Kaufmann, Kaufmännischer Geschäftsführer Georg Stier Dipl.-Ing. (FH), Technischer Geschäftsf ührer Raimund Beisel Stadtrat, selbstständig, (seit 27. Oktober 2015) Thomas Buchwitz Elektroinstallateur Michael Frankmann Verkehrsmeister, Betriebsrats vorsitzender RNV Prokuristen der Stadtwerke Heidelberg Hans Baier Betriebswirt Frank Gerhard Rechtsanwalt Michael Jäger Dipl.-Betriebswirt (BA) Dr. Monika Gonser Stadträtin, Hochschulreferentin Hans-Jürgen Heiß Bürgermeister für Konversion und Finanzen der Stadt Heidelberg Hans-Jürgen Hug Technischer Angestellter Wolfgang Lachenauer Stadtrat, Rechtsanwalt Dr. Ursula Lorenz Stadträtin, Ärztin i. R., (bis 26. Oktober 2015) Hans-Martin Mumm Stadtrat, Kulturamtsleiter i.R. Axel Reiß Lagerist Prof. Dr. Anke Schuster Stadträtin, Hochschuldozentin, Unternehmensberaterin Geschäftsbericht 2015 13 unsere Beteiligungen 20,1 % 20,0 % Stadtwerke Schwetzingen Kommanditkapital: 10,0 Mio. € 54,96 % Heidelberger Dienste Stammkapital: 0,030 Mio. €* Stadtwerke Neckargemünd Stammkapital: 3,4 Mio. € 25,1 % Stadtwerke Schwetzingen, Verwaltung Stammkapital: 0,035 Mio. € 100 % Stromnetz Neckargemünd Stammkapital: 0,8 Mio. € STADTWERKE HEIDELBERG 100 % STADT HEIDELBERG Stammkapital: 60,3 Mio. € 100 % 59,1 % Stadtwerke Heidelberg Energie Stammkapital: 0,051 Mio. € ASEW Energie- und Umwelt Service Kommanditkapital: 0,018 Mio. €* 7,1 % Stadtwerke Heidelberg Bäder Kommanditkapital: 10,0 Mio. € 100 % Stadtwerke Heidelberg Garagen Stammkapital: 1,0 Mio. € Stadtwerke Heidelberg Umwelt Stammkapital: 0,025 Mio. € 9,0 % 94,9 % Stadtwerke Heidelberg Netze Stammkapital: 81,4 Mio. € Trianel Aachen Stammkapital: 20,2 Mio. € 100 % Biogas Pool 3 für Stadtwerke Kommanditkapital: 1,2 Mio. €* 50,0 % 1,2 % Energieeffizienzagentur Rhein-Neckar Stammkapital: 0,056 Mio. €* bis 31. Dezember 2015 0,3 % Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) Stammkapital: 1,025 Mio. €* 0,1 % Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) Geschäftsguthaben: 0,235 Mio. €* Stadtwerke Heidelberg Technische Dienste Stammkapital: 0,025 Mio. € 100 % 62,7 % Heidelberger Straßen- und Bergbahn Stammkapital: 17,2 Mio. € * Stand: 31. Dezember 2014 27,8 % 5,1 % Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) Stammkapital: 10,5 Mio. € Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel Mannheim Stammkapital: 4,1 Mio. €* Stadtwerke Heidelberg 14 Was wir tun Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der führenden Energieversorger in der Region und eines der größten hundertprozentig kommunalen Energieunternehmen. Darin liegt für uns eine besondere Verantwortung: Wir sind Partner der Stadt Heidelberg und der Region. Unser wirtschaftlicher Erfolg nutzt den Menschen vor Ort, denn wir engagieren uns für die Energiewende, den Klimaschutz und die Lebensqualität in der Region. Bergbahn Wasser Als Dienstleister für die Stadt und unsere Partnergemeinden stellen wir die Versorgung der Bürger mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser sicher und bieten unseren Kunden Energieprodukte und -services zu fairen Preisen und mit einem Mehrwert für das Klima an. Strom Gas Außerdem betreiben wir die Schwimmbäder sowie Garagen in Heidelberg und übernehmen Aufgaben im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Im Geschäftsjahr 2015 haben wir mit 1.052 Beschäftigten einen Umsatz von 250,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit unseren Einnahmen aus dem Energiegeschäft Fernwärme Bäder sorgen wir dafür, dass die Bäder und der öffentliche Personennahverkehr in Heidelberg finanziert werden können. Außerdem investieren und engagieren wir uns hier in der Region. Denn Heidelberg und die Region liegen uns am Herzen – ebenso wie die Menschen, die hier leben. Geschäftsbericht 2015 15 unsere Gesellschaften › Energiebeschaffung und -lieferung, Energiespar-Services, Energiewirtschaftliche Grundsatzfragen › 28 Mitarbeiter; 186,2 Mio. € Umsatz › Interne technische Dienstleistungen › 75 Mitarbeiter › Energie- und Wassernetze und -anlagen, Netzdienstleistungen, technische Betriebsführungen › 329 Mitarbeiter; 106,7 Mio. € Umsatz > Konzerngesellschaft: Gesamtstrategie und übergreifende Leistungen für alle Gesellschaften › 217 Mitarbeiter › Gas-, Wärme- und Wasserversorgung, Straßenbeleuchtung, Parkhaus in Neckargemünd › 0 Mitarbeiter (Betriebsführung durch Stadtwerke HeidelbergKonzern); 5,9 Mio. € Umsatz › Koordinations-, Beratungsund Finanzierungsaufgaben für die Stadt Heidelberg zum ÖPNV; Betrieb der Bergbahnen › 15 eigene und 339 an die RNV überlassene Mitarbeiter; 2,9 Mio. € Umsatz › Vier Parkhäuser, Betriebsführungen von Anwohnergaragen und weiteren Parkhäusern › 3 Mitarbeiter; 2,1 Mio. € Umsatz › Drei Hallen- und zwei Freibäder in Heidelberg, weitere Betriebsführungen › 25 Mitarbeiter; 1,6 Mio. € Umsatz › Energiedienstleistungen, Erzeugungsanlagen › 21 Mitarbeiter; 26,8 Mio. € Umsatz Stadtwerke Heidelberg 16 ein blick zurück nach vorn 2015 war ein Jahr der Umsetzung und Konsolidierung, aber auch ein Jahr des Nachjustierens. Denn unser Umfeld war auch 2015 von hoher Dynamik geprägt und erforderte eine hohe Flexibilität. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Prozesse für mehr Effizienz und für eine Ausrichtung auf neue Kundenbedürfnisse eingeleitet wurden, haben wir sie 2015 weiter aufgebaut und optimiert. Die Veränderungen wurden durch einen Kulturwandel hin zu mehr Eigenverantwortung und einem wertschätzenden Miteinander begleitet. Parallel dazu haben wir die Energiekonzeption 2020, mit der wir die Energiewende vor Ort erreichen wollen, an die neuen Entwicklungen in der Energiepolitik angepasst. Auch die Eckpunkte für eine Energiekonzeption 2030 als Agenda für die nächste Dekade wurden schon definiert. 20 20 20 30 So sind wir bestens aufgestellt, um kommende Herausforderungen gemeinsam mit unseren Partnern in Stadt und Region erfolgreich meistern zu können. Geschäftsbericht 2015 17 Modernisierung braucht Kulturwandel Seit einigen Jahren begleitet uns das Thema Effizienz, und auch künftig wird es eine wichtige Prämisse für unsere Arbeit sein. Schlankere Prozesse, steigende Digitalisierung und bessere Zusammenarbeit sind Zielsetzungen, denen wir 2015 ein gutes Stück nähergekommen sind. Auf Lieferantenseite ist der steigende Wettbewerb in der Energiebranche ein wichtiger Treiber. Die Wechselquote – das ist der Anteil der Kunden, die seit der Liberalisierung mindestens einmal den Lieferanten gewechselt haben – ist auch 2015 leicht angestiegen: Laut dem Branchenverband BDEW betrug sie Ende Dezember 2015 beim Strom 39,7 Prozent und beim Gas 31,2 Prozent. Im Jahr 2015 ist außerdem der Anteil der gesetzlichen Umlagen und Abgaben sowie der Netzentgelte an den Endkundenpreisen weiter gestiegen – Kosten, die durch den Energieversorger nicht beeinflussbar sind. Seit Anfang 2016 beträgt der staatlich festgelegte Anteil am Strompreis 75 Prozent, am Gaspreis 50 Prozent. Vor allem die Netzentgelte, zurückzuführen auf den Netzausbau und die verstärkten Eingriffe in das Netz zur Sicherung der Netzstabilität, sind weiter gestiegen. Auf Seiten des Netzbetreibers sorgt vor allem die Anreizregulierung für mehr Effizienz. Um den Anteil der Netzkosten am Endkundenpreis zu senken, werden alle Netzunternehmen am effizientesten Versorger gemessen. Alle anderen Versorger haben eine definierte Frist, um den Abstand aufzuholen. Die Stadtwerke Heidelberg Netze müssen beim Gas zwischen 2015 und 2020 um 15 Prozent effizienter werden, beim Strom steht das Effizienzziel noch aus. Sicherheit auf höchstem Niveau: Die neu geplante Verbundleitstelle ist ein weiterer Schritt zur Digitalisierung unserer Arbeitsprozesse und Voraussetzung für neue Services in der Energiewende. Digitale Services für die Kunden In den vergangenen Jahren stand daher die Modernisierung unserer Strukturen und Prozesse im Fokus. 2015 wurden die Maßnahmen aus diesen Projekten weiter umgesetzt. Fortschritte haben wir beispielsweise bei der Digitalisierung erreicht: So wurde eine Lösung für ein Kundenportal vorbereitet, mit dem unsere Kunden uns künftig noch besser rund um die Uhr erreichen und verschiedene Online-Produkte und -Services in Anspruch nehmen können. In der Netzgesellschaft wurde ein System zum technischen Betriebsmanagement weiter optimiert, das 2014 an den Start ging. Auch die Neuaufstellung unserer IT ist weiter vorangeschritten: Wir haben die Anforderungen aus dem Haus strukturiert, verstärkt Spezialwissen für die IT-Anwendungen gesichert und den Datenschutz und die Informationssicherheit durch ein entsprechendes Managementsystem optimiert. Reibungslose Arbeitsabläufe fördern Nachdem der Schwerpunkt bisher vor allem auf der Optimierung unserer Kernprozesse lag, haben wir 2015 zusätzlich die alltäglichen Arbeitsabläufe analysiert – von Arbeitsbesprechungen bis hin zur Zeiterfassung. Eine Mitarbeiterbefragung hat uns dabei wichtige Hinweise gegeben. Als Folge wurden unter anderem Aktionswochen zum Thema Effiziente Besprechungen vorbereitet, bei denen die Beteiligten gute Standards testen und für das Unternehmen weiterentwickeln konnten. Stadtwerke Heidelberg 18 Fördern Effizienz und gute Zusammenarbeit im Arbeitsalltag: Respekt und wertschätzende Kommunikation. Wertschätzendes Miteinander Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir uns noch auf einen weiteren Aspekt konzentriert: einen wertschätzenden und konstruktiven Umgang miteinander. Denn auch hier liegt eine zentrale Voraussetzung für mehr Effizienz. Nach Schätzung des Instituts für deutsche Wirtschaft beträgt der volkswirtschaftliche Schaden durch Konflikte in Deutschland 50 Milliarden Euro. Interne Auseinandersetzungen binden demnach durchschnittlich 15 Prozent der täglichen Arbeitszeit; Führungskräfte wenden sogar 30 bis 50 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit für Streitigkeiten und ihre Folgen auf. 2015 haben wir daher Trainings zu wertschätzender Kommunikation intensiviert. Ein unternehmensweiter Zukunftstag mit dem Kommunikationstrainer René Borbonus stand unter dem Titel Respekt. Das Thema wurde außerdem in den hausinternen Medien auf die Agenda gesetzt. Zu Respekt gehört auch das Gespräch auf Augenhöhe. Deshalb bietet die Geschäftsführung den regelmäßigen Austausch an: In Mitarbeiterdialogen, bei Betriebsversammlungen und beim unternehmensweiten Zukunftstag steht sie den Mitarbeitern Rede und Antwort. Wer stehen bleibt, fällt zurück Nichts ist so beständig wie der Wandel, und deshalb ist er auch ein Teil unseres Alltags geworden. Die Entwicklungen im Energiemarkt und die daraus resultierende Bedeutung der Netzwirtschaft, die Konzentration auf Kernprozesse, die Digitalisierung, die veränderten Rollen und Anforderungen der Kunden, das hohe Informationsbedürfnis unserer Anspruchsgruppen – diese und weitere Entwicklungen haben unser Arbeitsumfeld deutlich verändert. Beruf und Privatleben besser vereinbaren Hinzu kommt eine neue Generation an Arbeitnehmern, für die eine Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei ihrer Karriereplanung ein wichtiger Aspekt ist. Die Entwicklung fachlicher, persönlicher und sozialer Kompetenzen, durchlässigere Karrierewege, mehr Flexibilität z. B. durch Homeoffice, Unterstützung in der Elternzeit oder bei der Pflege von Angehörigen, Dialoge mit der Öffentlichkeit – all das hat uns im Jahr 2015 neben unserem Kerngeschäft beschäftigt. Unser Umfeld verändert sich. Wir verändern uns mit. Und wir sind gespannt auf das, was noch kommt. Zeitdieb #01 15 Prozent der täglichen Arbeitszeit werden mit internen Auseinandersetzungen verbracht. Geschäftsbericht 2015 19 ZIELE DER Kulturentwicklung Offenheit Miteinander › Dialog mit unserem Umfeld › Bereitschaft zum Lernen › Wertschätzender Umgang › Wohlwollende Haltung sich selbst und anderen gegenüber › Konstruktiver Umgang mit Fehlern Eigenverantwortung Work-LifeBalance › Verantwortung für eigenen Handlungs- › spielraum übernehmen Lösungs- statt problemorientierte Haltung › Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Stadtwerke Heidelberg 20 Energiekonzeption 2020 Ziele der Energiekonzeption 2020 › Strom ohne Atom bis 2017 › Eigenproduktion von Strom bis 2022 auf 30 bis 40 Prozent steigern › Anteil der erneuerbaren Energien an der Fernwärme erhöhen › Anteil der Fernwärme am Wärmemarkt von heute 42 auf 50 Prozent anheben › Unabhängigkeit und Wertschöpfung steigern Die hocheffiziente LED-Straßenbeleuchtung mit intelligentem Steuerungssystem in HeidelbergBahnstadt ist ein Baustein für mehr Effizienz in unserer Energiekonzeption 2020. Geschäftsbericht 2015 21 Die Energiewende geht voran. Schon heute machen die erneuerbaren Energien bundesweit rund ein Drittel der Stromversorgung aus. Doch je mehr Strom aus Wind und Sonne stammt, desto stärker schwankt die Einspeisung in das Stromnetz – und desto weiter werden Energieerzeugung und -verbrauch voneinander entkoppelt. Die Aufgabe, eine hohe Versorgungssicherheit und ein stabiles Netz zu bieten, wird damit immer anspruchsvoller. Neue energiepolitische Eckpunkte festgelegt Am 3. Juli 2015 veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Weißbuch Ein Strommarkt für die Energiewende als Ergebnis einer breiten öffentlichen Konsultation mit Fachleuten, Wirtschaft und Verbrauchern. Das Weißbuch setzt auf die selbstregulierenden Kräfte des freien Marktes. Selten genutzte Kraftwerke sollen sich über Strompreisspitzen rentieren. Um das System besser stabil halten zu können, bekommen mehr Anbieter Zugang zu den Regelleistungsmärkten. Außerdem wird die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gestärkt. Kraftwerke, die außerhalb des Strommarkts stehen, stellen eine Kapazitätsreserve, um Abweichungen bei Angebot und Nachfrage auszugleichen. Immer wichtiger wird es außerdem, so die Autoren des Weißbuchs, dass die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr enger gekoppelt werden, um je nach Bedarf Strom in andere Energien umwandeln zu können: Power-to-X ist das Stichwort dazu. An der Speyerer Straße in Heidelberg stehen zwei der sechs neuen Blockheizkraftwerke für die Strom- und Wärmewende. Keine Energiewende ohne Wärmewende Für die Stadtwerke Heidelberg ist das Weißbuch eine Bestätigung für ihre Energiekonzeption 2020, denn auch für uns spielt Kraft-Wärme-Kopplung eine wichtige Rolle. Ihr Vorteil: In diesen Anlagen wird die eingesetzte Energie besonders gut genutzt, weil gleichzeitig Strom und verwendbare Wärme entstehen. Mit der Abnahme der Wärme steigt auch die Wirtschaftlichkeit der Anlagen – eine wichtige Voraussetzung, damit Energieanbieter die Kraftwerke für die Energiewende auch bauen. Mit Kraft-Wärme-Kopplung kommt die Energiewende außerdem in den Sektoren Strom und Wärme gleichzeitig voran. Bislang gab es bundesweit vor allem beim Strom Fortschritte. Die Wärmewende verläuft dagegen schleppender, denn Wärme wird meist dezentral in den vielen einzelnen Haushalten erzeugt. Anders in Heidelberg: Mit einer Umstellung der Fernwärme auf erneuerbare Energien erreichen wir, dass in 40 Prozent des Wärmemarktes auf einmal erneuerbare Energien eingesetzt werden. In den vergangenen Jahren sind wir damit schon weit gekommen: Das Holz-Heizkraftwerk, Ende 2013 in Betrieb gegangen, sowie sechs neue Blockheizkraftwerke aus den Jahren 2013 und 2014, davon vier mit Biomethan betrieben, erzeugen insgesamt rund 23 Prozent der Fernwärme und 20 Prozent des Strombedarfs unserer Kunden aus erneuerbaren Energien. Energiewende in Heidelberg weit vorangeschritten Betrachtet man Beschaffung und Erzeugung zusammen, bieten die Stadtwerke Heidelberg inzwischen sogar rund 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien an. Unserem Ziel, bis 2017 nur noch Strom ohne Atomkraft zu liefern, sind wir damit schon sehr nah. Bis 2022 wollen wir unsere Eigenproduktion von Strom und Wärme darüber hinaus auf 30 bis 40 Prozent steigern. Wir werden daher auch weiterhin in die Erschließung erneuerbarer Energiequellen, die Nutzung von Abwärme aus Produktionsprozessen und den Umbau der Energiesysteme investieren – sowohl in Heidelberg als auch auf der Ebene der Metropolregion. Stadtwerke Heidelberg 22 Energiewende mit den Kunden erreichen Für die Energiewende vor Ort arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen. Die wichtigsten sind unsere Kunden. Ihre Rolle ändert sich gerade vom Konsumenten zum Prosumenten, also zum gleichzeitigen Erzeuger und Verbraucher von Energie. Deshalb ergänzen wir auch unsere Angebote. Im Geschäftsjahr 2015 haben wir zwei weitere Produkte dafür auf den Markt gebracht, um die Kunden an der Energiewende zu beteiligen: heidelberg ENERGIEDACH premium, ein Angebot für Planung, Bau und Betrieb von Solaranlagen inklusive Stromspeicher für eine höhere Eigenversorgung, sowie heidelberg MIETERSTROM, mit dem auch Mieter Strom direkt vom Dach ihres Wohnhauses beziehen können. Damit runden wir unsere bisherige Palette an Services ab, mit der unsere Kunden die wertvolle Ressource Energie selbst erzeugen oder besonders sparsam einsetzen können: Mit heidelberg ENERGIESPARCHECK beispielsweise beraten wir Haushalte individuell, wo sie Energie einsparen können – für unsere Energiekunden sogar einmal im Jahr kostenlos. Bei heidelberg HEIZUNGSPUMPEN-TAUSCH ersetzen wir stromzehrende durch moderne, effiziente Pumpen. Und mit heidelberg ENERGIEEFFIZIENZPRÄMIE unterstützen wir den Kauf energiesparender Haushaltsgeräte – ein paar Beispiele unserer Angebote und Dienstleistungen für eine Energiewelt von morgen. Mit heidelberg ENERGIEDACH premium haben wir 2015 ein weiteres Angebot auf den Markt gebracht, mit dem wir unsere Kunden als unsere Partner in der Energiewende gewinnen. Sparsamer beim eigenen Verbrauch Als Energieversorger sind wir selbst auch Energieverbraucher. Deshalb haben wir an mehr Energieeffizienz bei unseren eigenen Aktivitäten gearbeitet und 2015 ein Konzept zur Effizienzsteigerung bei der Straßen beleuchtung entwickelt. Ende des Jahres lag es den städtischen Partnern zur Abstimmung vor. Wird das Konzept umgesetzt, können jährlich 2.206.383 Kilowattstunden Strom eingespart werden – das reduziert den CO2-Ausstoß um 1.300 Tonnen. 2,2 Mio. kWh Energieeinsparung pro Jahr durch effiziente Straßenbeleuchtung. Geschäftsbericht 2015 23 Mit Kurs auf die zukunft: Energiekonzeption 2030 EffizienzAngebote über Masterpl an 1 00 % Kl Dezentrale Klein-KWK im CH ENERGIE KONZEPTION 2020 ktion V ER BR ürger z Ökostrom-/ ÖkogasProdukte er B ut Modellprojekt Smart Meter Bahnstadt gd u od Pr AU te ili n gu ch Be Effiziente Straßenbeleuchtung GasmotorenHeizkraftwerk und BHKW as Um die immer vielfältigeren Steuerungsaufgaben in einem zukunftsorientierten Energiesystem leisten zu können, haben wir 2015 außerdem den Neubau unserer Verbundleitstelle vorangebracht. Ende 2016 soll sie bezugsfertig sein. Zu einem besseren Ausgleich zwischen Stromerzeugung und -verbrauch trägt auch der Ausbau der intelligenten Messsysteme bei. Das neue Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende gibt einen Zeitplan bis 2032 vor. Eine unternehmensweite Arbeitsgruppe entwickelt derzeit Lösungen, um die Anforderungen so wirtschaftlich und so intelligent wie möglich umzusetzen. Dabei haben wir eine gute Startbasis: Denn bis Ende 2015 konnten wir schon mit über 1.300 Smart Metern in Europas größtem Passivhaus-Stadtteil praktische Erfahrungen sammeln. Holz-Heizkraftwerk un er Lief Ein Ausblick auf die neue Dekade Parallel zur Umsetzung der Energiekonzeption 2020 haben wir 2015 schon Eckpunkte für eine Energiekonzeption 2030 vorbereitet. In der nächsten Dekade wird die im Weißbuch beschriebene Verknüpfung zwischen den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr immer wichtiger werden, um Strom aus Wind und Sonne intelligent in das Energiesystem zu integrieren. Beispielsweise, indem Energie gespeichert oder von einer Energieform in eine andere umgewandelt wird. Diese Zukunft wird bei uns schon bald Realität: Im Jahr 2015 haben wir weiter an den Planungen für eine Power-to-Heat-Anlage und einen Wärmespeicher gearbeitet. Ihr Bau beginnt voraussichtlich 2017. g Wind Spe & Umicherungg wandlun Fernwärmeausbau Photovoltaik Wärmespeicher Die Energieversorgung von morgen ist dezentral Die Energiewende hat uns 2015 vor neue Aufgaben gestellt, und sie wird es auch weiter tun. Das Gute für uns: Die Zukunft der Energieversorgung liegt in dezentralen, regional angepassten Lösungen. Das ist eine große Chance für uns. Und genau der Weg, den wir gehen. Elektrodenkessel (Power-toHeat) Kälte aus Fernwärme Stadtwerke Heidelberg 24 Stadtwerke Heidelberg Netze Geschäftsbericht 2015 25 Hohe Versorgungssicherheit und Effizienz: Wir schaffen beides systemen, deren bundesweiter Rollout weiter konkretisiert wurde. Außerdem stand 2015 der Ausbau der Versorgungsinfrastruktur für Wohnraum zur Erstaufnahme von Flüchtlingen auf der Agenda. Die Stadtwerke Heidelberg Netze betreiben die Versorgungsleitungen und Anlagen für Strom, Erdgas, Fern wärme, Wasser, Telekommunikation und Straßenbeleuchtung. Die Gesell schaft sichert den diskriminierungs freien Zugang zu ihren Netzen und leistet mit einem breiten Serviceangebot einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Die Netzgesellschaft hatte Ende 2015 404 Beschäftigte, darunter 75 Mitarbeiter der Stadtwerke Heidelberg Technische Dienste, die technische Dienstleistungen für die Gesellschaften der Stadtwerke Heidelberg übernehmen. Unser Umfeld im Geschäftsjahr Für die regulierten Bereiche Strom und Gas spielt die Anreizregulierung eine zentrale Rolle: ein behördliches System zur Marktgestaltung, das Effizienzziele vorgibt und damit die Strom- und Gaspreise senken soll. Darüber hinaus beschäftigen die Gesellschaft die Aufgaben aus der Energiewende: Dazu zählen Netzanpassungen durch den Bau dezentraler Anlagen, zunehmende Steuerungsaufgaben im Stromnetz sowie die Entwicklung bei den intelligenten Mess- Bei den Wärmeenergien prägte das Wetter den Jahresverlauf: Von Februar bis April 2015 war es kühler als im Durchschnitt der letzten Jahre, während die Monate zum Jahresende deutlich wärmer waren. Beim Wasser wirkte sich die langanhaltende Trockenheit bis weit in den Herbst auf die Versorgungssituation aus. Strom und Gas: Mehr Effizienz bei hoher Versorgungssicherheit Um ihre Effizienzziele zu erreichen, hat die Gesellschaft weiter an der Digitalisierung ihrer Prozesse gearbeitet. Unter anderem baut sie ein System zur Anlagenbewertung auf, mit dem Finanzmittel für die Erneuerung und Instandhaltung der Netze Stromnetz und Anlagen optimiert werden, ohne das hohe Niveau der Versorgungssicherheit zu beeinträchtigen. Auch 2015 war die Stromversorgung im Netzgebiet der Stadtwerke Heidelberg wieder überdurchschnittlich gut: Die Versorgungsunterbrechung lag bei durchschnittlich 6,62 Minuten pro Jahr, während der zuletzt erhobene bundesweite Wert 2014 12,8 Minuten betrug. Durch die Energiewende gewinnt das Thema Versorgungssicherheit eine neue Dimension, denn die optimierte Steuerung von Verbrauch, Bezug, Eigenerzeugung sowie Lastabnahme wird immer wichtiger. Um den steigenden Anforderungen an die Netzleitsysteme auch in Zukunft gerecht zu werden, bauen die Stadtwerke Heidelberg Netze im Werk Pfaffengrund eine neue Verbundleitstelle. Ende 2016 ist der Umzug geplant. 2015 2014 2013 363 354 357 Länge des Leitungsnetzes (km) 1.705 1.716 1.716 davon Kabel (km) 1.608 1.576 1.576 97 140 140 Netz-Trafostationen davon Freileitung (km) Hausanschlüsse 22.616 22.570 22.481 Anschlusspunkte 22.958 23.291 23.240 Eingebaute Zähler 97.382 96.765 96.034 Gasnetz Länge des Rohrnetzes (km) 2015 2014 2013 889,6 888,6 886,3 Netzdruckregler 61 62 62 Hausanschlüsse 26.247 26.124 25.935 Ausspeisepunkte 26.250 26.127 25.938 Eingebaute Zähler 38.679 38.741 38.776 Stadtwerke Heidelberg 26 Digitalisierung für mehr Transparenz bei Energieversorgern und Kunden Ein weiterer Baustein für die Energiewende sind intelligente Messsysteme, früher als Smart Meter bezeichnet. Sie erfassen den Stromverbrauch im Tagesverlauf und liefern damit Informationen für aktualisierte, realitätsnahe Lastgangprofile. Auf dieser Planungsbasis können Energieunternehmen den Ein- und Verkauf von Energie im Viertelstundentakt gut aufeinander abstimmen, damit Erzeugungs- Fernwärme ausbauen – mit erneuerbaren Energien Die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg haben sich zum Ziel gesetzt, die Fernwärme auszubauen und den Anteil erneuerbarer Energien daran zu erhöhen. 2015 wurde das Fernwärmenetz unter anderem in Neuenheim, in der Bahnstadt, in Rohrbach sowie in EppelheimNord ausgebaut bzw. verdichtet. Außerdem konnte das Fernwärmenetz der Stadtwerke Heidelberg bis Leimen ausgeweitet werden: Im Februar 2015 wurde ein Gestattungsvertrag unterzeichnet, der die Durchleitung von Fernwärme bis zu einem großen Kunden in ihrem Stadtgebiet ermöglicht. Glasfasernetz erweitert – Wirtschaft und Wissenschaft profitieren Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortfaktor in einer Wissenschaftsstadt wie Heidelberg. Deshalb bauen die Stadtwerke Heidelberg Netze ihr kapazitäten optimal eingesetzt und die Übertragungsnetze entlastet werden. Die Stadtwerke Heidelberg Netze entwickeln aktuell ein neues Lastgangprofil für ihr Versorgungsgebiet. In Kombination mit gerätegenauen Mess- und Steuerungssystemen bieten intelligente Messsysteme den Kunden außerdem mehr Transparenz beim Stromverbrauch und ermöglichen es ihnen so, Energie einzusparen. Der Gesetzgeber plant daher ihren flächendeckenden Fernwärmenetz Einsatz. Ende 2015 wurde der Entwurf des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende vom Bundeskabinett verabschiedet. In einem Konzernprojekt bereiten sich die Stadtwerke Heidelberg auf die Umsetzung der geplanten Vorschrift vor. Mit dem flächendeckenden Ausbau von intelligenten Messsystemen in Heidelberg-Bahnstadt, dem europaweit größten Passivhausstadtteil, konnte das Unternehmen bereits wertvolle Erfahrungen dafür sammeln. Bis Ende 2015 waren dort 1.300 von 3.000 Zählern eingebaut. 2015 2014 2013 214,4 211,5 205,2 579 585 623 Hausanschlüsse 5.069 4.860 4.697 Eingebaute Zähler 4.554 4.478 4.395 Länge des Rohrnetzes (km) Anschlusswert bei den Kunden (MW) Seit dem Umsetzungsstart des Fernwärme-Ausbaukonzepts im Jahr 2010 konnte die Zahl der Hausanschlüsse um 23 Prozent und die Netzlänge um 15 Prozent gesteigert werden. Außerdem hat die Neunutzung der Wohngebäude auf den Konversionsflächen begonnen. Im Dezember 2015 hat der Gemeinderat der Stadt Heidelberg Glasfasernetz Länge des Netzes (km) Glasfasernetz vor allem für Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen aus. 2015 wurden 25 Neukunden eine neue Fernwärmesatzung verabschiedet: Diese Flächen sind darin als Fernwärmeanschlussgebiete festgelegt. Künftig soll die Fernwärme dafür rechnerisch komplett aus erneuerbaren Energien stammen. Mit der Fortschreibung ihrer Energiekonzeption 2020 für die nächste Dekade erarbeiten die Stadtwerke Heidelberg nun Lösungen für dieses städtische Ziel. 2015 2014 2013 124,9 117,6 113,2 angeschlossen und das Glasfasernetz um 7,3 Kilometer auf rund 125 Kilometer erweitert. Geschäftsbericht 2015 27 Verantwortung für die Wasserversorgung Die Netzgesellschaft hat die technische Betriebsführung der Trinkwasserversorgung für die Stadtbetriebe Heidelberg übernommen. Die Wasserversorgung in Heidelberg ist regional geprägt: Mit 62 Prozent stammte der Großteil des Trinkwassers 2015 aus drei lokalen Grundwasserwerken, vier Prozent kamen aus sieben Buntsandstein-Quellen auf Handschuhsheimer sowie Ziegelhauser Gemarkung. Starke Trockenheit prägte das Jahr 2015. Die Quellen liefern erstmals nicht genügend Wasser. WasserNETZ* Hochbehälter Länge des Rohrnetzes (km) 2015 2014 2013 34 35 35 664,0 663,8 662,1 Hausanschlüsse 22.111 22.003 21.921 Eingebaute Zähler 21.208 21.154 21.130 * Betriebsführung für die Stadtbetriebe Heidelberg Die restlichen 34 Prozent wurden 2015 von zwei Verbänden bezogen, die das Trinkwasser in unmittelbarer Nachbarschaft von Heidelberg gewinnen. 34 Hochbehälter im Stadtgebiet sorgen für den erforderlichen Druck, um auch die Hanglagen in Heidelberg mit Wasser zu beliefern. Das Jahr 2015 war von starker Trocken heit geprägt. Im Juli wurde die Wasserversorgung u.a. in den oberen Hanggebieten von Heidelberg-Handschuhsheim umgestellt, da die Quellen erstmals nicht mehr genügend Wasser lieferten: Statt weichem Trinkwasser aus den Quellen erhielten die Haushalte dort Trinkwasser höheren Härtegrads aus den Heidelberger Grundwasserwerken in der Rheinebene. Erst Ende November hatte sich die Situation soweit entspannt, dass die Wasserversorgung wieder umgestellt werden konnte. Aktivitäten in der Wasserversorgung Stadt Heidelberg (Stadtbetriebe Heidelberg) › Betriebsführung der Wasserversorgung inklusive des Betriebs der Wasserwerke und der Quellen Stadt Eppelheim › Belieferung sowie Betriebsführung des Wasserwerks Stadtwerke Neckargemünd › Betriebsführung der Wasserversorgung inklusive Betrieb des Wasserwerks Gemeinde Dossenheim › Belieferung der Gemeinde mit Wasser aus dem Wasserwerk Entensee Rund vier Prozent der Trinkwassers in Heidelberg wurden 2015 aus sieben Quellen auf Handschuhsheimer und Ziegelhauser Gemarkung gewonnen. Stadtwerke Heidelberg 28 Wachstum durch Konzessionen und neue betriebsführungen Im Bereich Strom und Gas ist das Wachstum eng mit Konzessionen für die Durchleitung von Energie verbunden. Im Februar 2015 wurde die Partnerschaft mit der Stadt Wiesloch durch einen neuen Konzessionsvertrag für das Gasnetz erneuert. Darüber hinaus haben die Stadtwerke Heidelberg Netze die Netz-Betriebsführungen auf den Konversionsflächen übernommen und damit ihre Netzlängen in den Sparten Strom, Fernwärme und Wasser um fünf bis zehn Prozent vergrößert. Bauprojekte 2015 Eppelheim › Fernwärmeausbau in der Seestraße, Eppelheim-Nord Heidelberg-Bahnstadt › Erschließung der Da-Vinci-Straße Süd, der Agnesienstraße und der Grünen Meile mit Wasser und Fernwärme ›Erneuerung der Wasserleitungen in der Rudolf-Diesel-Straße, Neuverlegung der Fernwärme-, Stromund Telekommunikationsnetze sowie der Straßenbeleuchtung Heidelberg-Bergheim ›Neuverlegung des 20-kV-Stromnetzes in der Kurfürsten-Anlage zwischen der Umspannanlage Mitte auf dem Gelände des Unternehmens und der Umspannanlage Ost am Gaisbergtunnel Heidelberg-Boxberg › Erneuerung der Gasleitungen rund um den Boxbergring mit Punktauf grabungen im umweltschonenden und lärmarmen Reliningverfahren Heidelberg-Handschuhsheim › Modernisierung der Gas-, Wasser-, Strom- und Beleuchtungsnetze in der Oberen und Unteren Büttengasse › Erneuerung der Gas-, Wasser- und Stromleitungen im Mühltalweg; Verzögerung aufgrund eines unerwartet felsigen Untergrunds und unklarer Lage des unterirdischen Mühlbachs Heidelberg-Neuenheim und Neuenheimer Feld › Umverlegung von Gas-, Wasser- und Stromleitungen sowie neue Leitungen für Straßenbeleuchtung für Parkhaus in der Tiergartenstraße am Zoo ›Auswechseln der Gas- und Wasserleitungen in der Neuenheimer Landstraße › Erneuerung der Fernwärmeleitung inklusive der Hausanschlüsse sowie der Strom- und Beleuchtungskabel in der Quinckestraße › Erneuerung der Fernwärme- und Wasserleitungen inklusive Hausanschlüssen in der Werderstraße zwischen Mönchhofstraße und Moltkestraße Heidelberg-Patrick Henry Village › Im September kurzfristiger Start der Instandsetzung eines ersten Teilbereichs der Konversionsfläche Patrick Henry Village für die Erstaufnahme von Flüchtlingen im Auftrag des Staatlichen Hochbauamts. Ende Oktober wurde der Auftrag erweitert. Fristgerechter Abschluss Ende Dezember. Heidelberg-Rohrbach › Neuverlegung von Fernwärmelei tungen in der Schelklystraße und der Franz-Weinbrenner-Straße Heidelberg-Schlierbach ›Erneuerung von Gas- und Wasser leitungen inklusive Hausanschlüssen sowie der Strom- und Beleuchtungsnetze Am Aukopf Heidelberg-Wieblingen ›Neue Fernwärmeleitung im Wieblinger Weg 19-35 Heidelberg-Ziegelhausen › Erneuerung der Gasleitungen rund um den Hahnbergweg im umweltschonenden und lärmarmen Reliningverfahren › Erneuerung der Gas- und Wasser netze Am Bischoffsberg Leimen › Anbindung von Leimen an das Fernwärmenetz von HeidelbergRohrbach Süd über die Rohrbacher Straße und Im Breitspiel Geschäftsbericht 2015 29 Absatz und Umsatz Im Jahr 2015 hat sich der in den vergangenen Jahren leicht gesunkene Stromverbrauch wieder stabilisiert. Dass der Umsatz im Jahr 2015 gestiegen ist, liegt vor allem an den höheren gesetzlich bedingten Umlagen. Netzabgabe (Mio. kWh) 2015 2014 2013 Strom 855,5 853,9 894,4 1.660,5 1.457,3 1.759,8 488,4 411,3 564,3 Der Gas- und Fernwärmeabsatz ist ebenfalls temperaturbedingt gegenüber dem warmen Vorjahr gestiegen. Der Umsatz hat sich entsprechend erhöht. Umsatz (Mio. €) 2015 2014 2013 Strom* 50,2 46,3 41,2 Gas* 23,5 22,3 27,4 Fernwärme* 16,7 15,9 15,5 0,6 0,6 0,6 2015 2014 2013 5,8 4,0 3,4 Gas Fernwärme Glasfaser * Diese Umsatzerlöse der Stadtwerke Heidelberg Netze sind anteilig in den Umsatzerlösen der Stadtwerke Heidelberg Energie enthalten. INVESTITIONEN Die Investitionen im Netzbereich gehen im Wesentlichen auf Erschließungsund Modernisierungsmaßnahmen der Versorgungsleitungen zurück. Die Sparte mit den höchsten Netzinvestitionen war in 2015 der Strom, gefolgt von der Fernwärme. Zu den größeren Maßnahmen gehörten die Arbeiten in Bergheim beim Strom sowie der Fernwärme-Ausbau in der Bahnstadt, in Eppelheim, Wieblingen und Neuenheim (s. Kasten links). Investitionen (Mio. €) Stromnetz Gasnetz 3,8 3,7 2,5 Fernwärmenetz 4,6 4,8 6,6 Glasfasernetz 0,2 0,1 0,3 Ausblick Auch in den kommenden Jahren wird die Steigerung der Effizienz und der Kundenfreundlichkeit ihrer Prozesse im Fokus der Netzgesellschaft stehen. Wachstum ist über den Ausbau der Fernwärme sowie die Entwicklung eines attraktiven Dienstleistungsportfolios für Kunden rund um das Thema Netze geplant. Durch die Dezentralisierung von Erzeugungskapazitäten werden die Netze als Bindeglied zwischen Kunden und Erzeugern sowie als Speicher an Bedeutung gewinnen. Der Einsatz neuer Technologien wie Smart Metering und Smart Grid wird daher immer wichtiger. Der gesetzlich vorgegebene Ausbau der intelligenten Messsysteme wird die Netzgesellschaft in den nächsten Jahren beschäftigen. Hier ist die Entwicklung attraktiver Angebote für die Kunden gefragt, die die Mehrkosten der neuen Technik rechtfertigen. Der Ende 2016 geplante Umzug in die neugebaute Verbundleitstelle ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Energiewende aktiv zu gestalten und neue, innovative Geschäftsfelder für eine zukunftsfähige Energieversorgung zu entwickeln. Stadtwerke Heidelberg 30 Geschäftsbericht 2015 31 Stadtwerke Heidelberg Energie Die Stadtwerke Heidelberg Energie sind die Vertriebsgesellschaft des Stadtwerke Heidelberg-Konzerns und damit zuständig für die Beschaffung von Energie sowie für die Belieferung der Kunden mit Strom, Erdgas und Fernwärme. Ihren Kunden bieten sie Produkte und Services zum Energiesparen rund um das ÖkostromProdukt heidelberg KLIMA an. Die Gesellschaft ist außerdem für ener giewirtschaftliche Grundsatzfragen zuständig. Ende 2015 beschäftigte sie 28 Personen. Unser Umfeld im Geschäftsjahr Das energiewirtschaftliche Jahr war weiter durch den Umbau der Energiesysteme und die Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen geprägt. Im Juli 2015 wurde mit der Verabschiedung des Weißbuches Ein Strommarkt für die Energiewende die Richtung für die nächsten Jahre vorgegeben. Die Stadtwerke Heidelberg Energie stellen sich durch Anpassung der Energiekonzeption 2020, dem Plan des Stadtwerke-Heidelberg-Konzerns für die Energiewende vor Ort, darauf ein. Damit unterstützen sie auch die Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg, die bis zum Jahr 2050 den CO2-Ausstoß um 95 Prozent gegenüber 1990 senken möchte. Im Strom- und Gassektor sind die Beschaffungskosten gesunken. Gleichzeitig hatten gestiegene gesetzliche Umlagen und höhere Netzentgelte eine preissteigernde Wirkung. Bei der Fernwärme war das Jahr 2015 durch die weitere Gestaltung der langfristigen Fernwärmeversorgung ab 2018 bestimmt. Die Aktivitäten rund um die Energiekonzeption 2020 dienten auch dazu, eine stärkere Diversifizierung aus Bezug und eigener Erzeugung der Fernwärme zu erreichen. Der Wärmeabsatz war in 2015 durch das Wetter bestimmt: Im Vergleich zu dem sehr milden Vorjahr war die Witterung kühler. Damit stieg der Heizenergiebedarf. Energiepark nimmt Form an Im Jahr 2015 wurden die Planungen für den Energiepark auf dem Werksgelände Pfaffengrund weiter vorangebracht. Künftig sollen hier weitere Anlagen entstehen, um bis 2022 den Anteil der Strom-Eigenerzeugung mit erneuerbaren Energien und Gas auf 30 bis 40 Prozent zu erhöhen. Unter anderem wurden die Planungen für einen Wärmespeicher und eine Power-to-Heat-Anlage konkretisiert. Ihr Bau beginnt voraussichtlich 2017. Die Stadtwerke Heidelberg nutzen damit die Chancen der Energiewende, um eine höhere Unabhängigkeit von den Energiemärkten und stabilere Preise für ihre Kunden zu erreichen. Der Energiepark Pfaffengrund soll außerdem neue Impulse für den Stadtteil geben. Daher wurden Partner für die Flächenentwicklung und -nutzung gefunden und erste Konzepte für eine Erlebnisgastronomie auf dem Dach des Wärmespeichers entwickelt. Stadtwerke Heidelberg 32 Anteil erneuerbarer Energien am Strommix weiter gestiegen Der Ökostrom-Anteil nach der offiziellen Stromkennzeichnung lag Ende des Jahres 2014 bezogen auf den Strombedarf aller Kunden der Stadtwerke Heidelberg Energie bei 70,1 Prozent. Zum Vergleich: Der bundesweite Anteil betrug 27,9 Prozent. Die Daten werden jeweils zum 1. November des nächsten Jahres veröffentlicht; die Ergebnisse für 2015 lagen zum Zeitpunkt der Redaktion noch nicht vor. Die Stromkennzeichnung nach dem Energiewirtschaftsgesetz bildet jedoch nur die Beschaffung, nicht die Erzeugung eines Unternehmens ab. Denn die Kennzahl hat einen bundesweiten Fokus; Doppelbilanzierungen würden zu Fehlern führen. Um die gesamte Wirkungsreichweite und die Fortschritte eines Unternehmens abzubilden, sind dagegen beide Handlungsfelder zu berücksichtigen. Ökostrom erreicht Rund 90 Prozent des Strombedarfs unserer Kunden wird mit erneuerbaren Energien gedeckt. Zu den Anlagen zählen das Holz-Heizkraftwerk, Ende 2013 in Betrieb gegangen, sowie sechs neue BHKW aus den Jahren 2013 und 2014, davon vier mit Biomethan betrieben. Hinzu kommen Solaranlagen sowie mehrere Blockheizkraftwerke bei den Kunden (s. S. 39). In der Summe können so rund 90 Prozent des Strombedarfs unserer Kunden mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die Stadtwerke Heidelberg erzeugen zusätzlich über 20 Prozent des Stromund des Fernwärmebedarfs ihrer Kunden inzwischen in Kraft-WärmeKopplungsanlagen aus erneuerbaren Energien selbst. 90% Ein starkes Duo: Ökostrom und Energiesparen Seit der Einführung des Ökostrom-Produktes heidelberg KLIMA in 2010 haben die Stadtwerke Heidelberg Energie ihre Anzahl an Ökostrom-Kunden kontinuierlich weiter ausgebaut. Ende 2015 haben rund 9.000 Kunden den Ökostrom mit dem anspruchsvollen ok-Power-Label bezogen, und rund 900 haben die Zusatzvereinbarung für unseren ÖkostromKlassiker heidelberg GREEN, zertifiziert mit dem Grüner-Strom-Label, abgeschlossen. Um den Absatz von Ökostrom weiter zu fördern, haben die Stadtwerke Heidelberg Energie außerdem Effizienz-Bausteine auf den Markt gebracht – Services, die den Einsatz von Ökostrom mit Energiespar-Angeboten verbinden. Ihre Bandbreite reicht vom HeizungspumpenTausch über die Energiespar-Beratung und Effizienz-Prämien für energiesparende Haushaltsgeräte bis hin zu Angeboten zur Förderung von Elektromobilität. Auch 2015 lag bei Vertrieb und Marketing ein starker Fokus auf diesen Produkten und Services. Im Bereich der Elektromobilität 9 % Erneuerbare Energien (gefördert nach dem EEG) 45,5 % 6, 7,9 % Sonstige erneuerbare Energien Kernenergie Kohle Bundesdeutscher Strommix Erdgas Sonstige fossile Energieträger 6,7 % 16,8 % 19,6 % Unternehmensportfolio Gesamtstromlieferungen 1,7 % 0,7 % 3,1 % 3,3 % 33,2 % 24,6 % 3 Strommix der Stadtwerke Heidelberg Energie im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Allgemeine Versorgung und private Einspeiser. Stand der Information: 1. November 2014 Geschäftsbericht 2015 33 Auch 2015 haben sich die Stadtwerke Heidelberg Energie für mehr Elektromobilität auf den Straßen von Heidelberg und der Region engagiert. wurde außerdem eine Kooperation mit dem Carsharing-Anbieter Stadtmobil Rhein-Neckar geschlossen und zusammen mit den Stadtwerken Heidelberg Garagen im Parkhaus Kraus für zwei Elektroautos reservierte Parkplätze sowie eigens installierte Ladestationen mit zertifiziertem Ökostrom zur Verfügung gestellt. Auch im Parkhaus Kornmarkt wurden zwei neue Ökostrom-Lademöglichkeiten für E-Autos vorbereitet. Strompreise leicht erhöht, Gaspreis stabil Die Beschaffungspreise sind sowohl beim Strom als auch beim Gas im Jahr 2015 gesunken. Die gesetzlichen Umlagen undNetzentgeltesinddagegenzumStichtag 1. Januar 2016 gestiegen: So erhöhen sich die Umlage nach §19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV), die EEG- und die KWK-Umlage, mit der die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung gefördert wird. Den größten Anteil an der Preissteigerung hatten jedoch die Netznutzungsentgelte, deren Zunahme auf die Investitionen in den Netzausbau zurückgeht. Der Anteil der Steuern, Abgaben, Umlagen und der Netzentgelte am Endkundenpreis für Strom liegt inzwischen bei 75 Prozent. In der Summe stieg der Arbeitspreis des Grundversorgungstarifs heidelberg STROM basis um 0,8 Cent pro Kilowatt- stunde brutto. Das entspricht bei einem Vierpersonen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden einer Preissteigerung von drei Prozent. Beim Gas beträgt der Anteil der reinen Beschaffungskosten am Endkundenpreis 50 Prozent. Hier kompensierten die höheren Netzentgelte ebenfalls die gesunkenen Beschaffungskosten. Alleine von Anfang 2015 bis Anfang 2016 sind sie um fast 14 Prozent gestiegen. Die Stadtwerke Heidelberg bieten ihren Kunden in der Grundversorgung sowohl beim Strom als auch beim Gas den Wechsel zu Festpreis-Produkten an. Innerhalb der Laufzeit dieser Sonderverträgegarantierensieauchbeisteigenden Umlagen Preissicherheit. Lediglich Steuern und neu eingeführte staatliche Abgaben sind davon ausgenommen. Stadtwerke Heidelberg 34 Der ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt hat sich als Anlaufstelle für Kunden bestens bewährt – als Teil eines Konzepts für mehr Nähe zu den Kunden. Veränderte Bezugsbedingungen bei der Fernwärme Heidelberg hat eine gute Versorgung mit der hocheffizienten Fernwärme. Bisher basiert die Beschaffung für heidelberg WÄRME, das Fernwärme-Produkt der Stadtwerke Heidelberg Energie, auf einem Bezugsvertrag mit der Fernwärme Rhein Neckar (FRN). Der Vertrag läuft Ende 2017 aus. Ab 2018 werden sich die Bezugsbedingungen ändern. Die Stadtwerke Heidelberg bereiten sich seit 2010 auf diese Situation vor, indem sie den Bezug durch mehr Eigenerzeugung diversifizieren und damit das Preisrisiko streuen. Absatz- und UmsatzENTWICKLUNG Strom Die Absatzmenge beim Strom betrug in 2015 463,4 (Vorjahr: 413,7) Millionen Kilowattstunden. Die Umsatzerlöse stiegen aufgrund des höheren Absatzes und der höheren staatlichen Anteile. Jeweils zum 1. Januar 2015 und 2016 haben die Stadtwerke Heidelberg Energie Kostensteigerungen weitergegeben. Zum Beginn des Jahres 2015 wurde der Grundpreis der Fernwärme erhöht. Hintergrund waren die Kosten für den Netzausbau und die laufende Modernisierung der Netze. Gleichzeitig sank der Arbeitspreis wegen Preissenkungen auf den Märkten für Holz, Kohle und dem Zentralheizungs-Index. Anfang 2016 kündigte der Energieversorger eine weitere stufenweise Steigerung von 2016 bis 2018 an. Hintergrund waren Investitionen in neue, effizientere Erzeugungsanlagen auf der Bezugsseite. Deshalb passen die Stadtwerke Heidelberg Energie den Leistungspreis an: Seit dem 1. Januar 2016 um 3,99 Euro pro Kilowattstunde, ab dem 1. Januar 2017 um 5,77 Euro und ab dem 1. Januar 2018 um 4,28 Euro. Gleichzeitig konnte der Arbeitspreis zum 1. Januar 2016 durch eine Anpassung der Arbeitspreisformel gesenkt werden. Insgesamt kam es zu Beginn von 2016 bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden und einer Leistung von 15 Kilowatt zu einer Preissteigerung von ca. 2,3 Prozent. Mit diesem Preisniveau liegen die Stadtwerke Heidelberg im Fernwärmepreisvergleich des Branchenverbandes AGFW unter 176 Fernwärmeanbietern bundesweit auf Platz 54 und damit weiterhin im günstigsten Drittel. Fernwärme lohnt sich Fernwärme in Heidelberg im günstigsten Drittel aller Fernwärme-Anbieter bundesweit. STROM-Absatz nach Kundengruppen (in Mio. kWh) 2015 2014 2013 Privat- und Geschäftskunden 235,1 228,9 244,8 Großkunden 211,0 166,9 237,7 5,6 5,1 7,4 Nachtstromspeicherheizungen Verbundene Unternehmen Summe 11,7 12,8 40,4 463,4 413,7 530,3 89.921 83.587 98.635 Umsatz (Tsd. €) Strom* * Inklusive Handelserlöse Strom Geschäftsbericht 2015 35 Absatz- und UmsatzENTWICKLUNG Wärme: Erdgas und Fernwärme Das Jahr 2015 begann mit Temperaturen, die unter dem Vorjahreswert und in den Monaten Februar bis April sogar deutlich unter dem langjährigen Mittel lagen. Die Monate zum Ende des Jahres waren dagegen vergleichsweise warm. Der Absatz an Erdgas betrug im Berichtsjahr aufgrund der insgesamt niedrigeren Temperaturen 1.023,7 (Vorjahr: 868,2) Millionen Kilowattstunden. Die Umsatzerlöse stiegen entsprechend. Der Fernwärmeabsatz wurde durch verschiedene Faktoren bestimmt: Nach Abzug der US-Streitkräfte wurden zunächst die Konversionsflächen kaum genutzt. Der Rückgang der Nachfrage konnte zum Teil durch Nachverdichtungen im Netz und durch Neuerschließungen kompensiert werden. Zudem wirkten sich auch hier die kühleren Monate zum Jahresbeginn aus. Im letzten Quartal 2015 kam außerdem hinzu, dass ein Teil der Konversionsflächen wieder genutzt wurde: Dort wurden geflüchtete Menschen untergebracht. Wegen all dieser Faktoren stieg die Nachfrage nach der Fernwärme von 411,3 auf 488,4 Millionen Kilowattstunden. Dadurch erhöhten sich auch die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Gas-Absatz nach Kundengruppen (Mio. kWh) 2015 2014 2013 Privat- und Geschäftskunden 648,0 572,3 801,5 Großkunden 153,9 128,3 129,9 76,0 74,9 71,8 Weiterverteiler Verbundene Unternehmen Summe 145,8 92,7 85,3 1.023,7 868,2 1.088,5 55.958 44.570 54.682 Umsatz (Tsd. €) Gas** ** Inklusive Handelserlöse Gas, inklusive Erlöse Erdgastankstelle FERNWÄRME-Absatz nach Kundengruppen (Mio. kWh) 2015 2014 2013 Tarifkunden 318,2 251,4 314,0 Großkunden 144,5 137,3 221,9 25,7 22,6 28,4 488,4 411,3 564,3 37.754 34.094 39.859 Verbundene Unternehmen Summe Umsatz (Tsd. €) Fernwärme Ausblick Die Stadtwerke Heidelberg Energie optimieren auch weiterhin ihren Markenwert und positionieren sich mit nachhaltigen Energie-Produkten und Services zum Energiesparen als Anbieter von Lösungen für die Energiewende. Ein anderer Schwerpunkt der Gesellschaft ist die Fortentwicklung und sukzessive Umsetzung der Energiekonzeption 2020, um die Energieerzeugung breiter aufzustellen. Ein weiterer Fokus liegt auch 2016 auf der langfristigen Bezugssicherung für Fernwärme. Parallel dazu sind ein Online-Produkt im Strombereich und ein Online-Kundenportal in der Vorbereitung. Zusammen mit der Stadtwerke-Kooperation TRIANEL soll eine App für den Konzern der Stadtwerke Heidelberg und ihre Tochtergesellschaften Stadtwerke Heidelberg Umwelt, Bäder und Garagen entwickelt werden. All diese Bestrebungen zielen darauf, attraktive Produkte zu erarbeiten, faire Preise zu bieten und schnelle Reaktionszeiten sowie große Kundennähe zu sichern. Stadtwerke Heidelberg 36 Stadtwerke Heidelberg Umwelt Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt sind für die Erzeugungsanlagen der Stadtwerke Heidelberg zuständig. Außerdem bieten sie Dienstleistungen für mehr Energieeffizienz rund um das Thema Energielieferung an. Die wichtigsten Geschäftsfelder sind Wärme-Services, regenerative Stromerzeugung, Haustechnik und Straßenbeleuchtung. Ende 2015 waren dort 21 Mitarbeiter beschäftigt. Energie aus der Region für die Region Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt haben eine zentrale Rolle für die Umsetzung der Energiekonzeption 2020: Die Gesellschaft plant und baut die Anlagen, mit denen der Konzern sein Ziel von 30 bis 40 Prozent Eigenerzeugung auf Basis vorwiegend erneuerbarer Energien und hocheffizienter Kraft-WärmeKopplung erreichen möchte. In den vergangenen Jahren hat die Gesellschaft rund 30 Millionen Euro in den Ausbau investiert. Das Holz-Heizkraftwerk, Ende 2013 in Betrieb gegangen, sowie vier Biomethan- und zwei Erdgas-Blockheizkraftwerke aus den Jahren 2013 und 2014, erzeugen insgesamt 20 Prozent des Strom- und des Wärmebedarfs der Kunden der Stadtwerke Heidelberg aus erneuerbaren Energien. Hinzu kommt Strom aus den Solaranlagen des Unternehmens sowie Strom und Wärme aus mehreren Blockheizkraftwerken bei seinen Kunden. Im Jahr 2015 hat die Gesellschaft den Bau eines Wärmespeichers und die Planung von einer Power-to-HeatAnlage zur Umwandlung von Strom in Wärme vorbereitet. Die Anlagen sollen zu mehr Flexibilität beim Einsatz der Energie beitragen Die Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien hat in Heidelberg weiter Fahrt aufgenommen. und damit Unterschiede bei den Erzeugungs- und Verbrauchsmengen ausgleichen. Im Jahr 2015 wurde mit der Vorbereitung des Standorts für den Wärmespeicher auf dem Werksgelände der Stadtwerke Heidelberg im Stadtteil Pfaffengrund begonnen. Die Planungsund Genehmigungsprozesse sowie die Ausschreibungen starten im Jahr 2016. Die Anlagen werden voraussichtlich Mitte bis Ende 2018 fertiggestellt. Parallel bereiten die Stadtwerke Heidelberg Umwelt den Bau eines GasmotorenHeizkraftwerks vor. Seine Inbetriebnahme ist für 2022 vorgesehen. Geschäftsbericht 2015 37 Stadtwerke Heidelberg 38 Regenerative Stromerzeugung Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt haben auch im Jahr 2015 ihr Photovoltaik-Portfolio ausgebaut und ihr jährliches Zubauziel von 0,2 bis 0,3 Megawatt erreicht. Die Gesellschaft hat sowohl auf öffentlichen Dächern als auch im privaten Bereich Zuwachs generiert. Um den Kunden die Möglichkeit zu geben, eine aktive Rolle in der Energiewende zu übernehmen und gleichzeitig die indirekte staatliche Förderung des 2015 in betrieb gegangene photovoltaik-anlagen Leistung (kWp) Anlage Feuerwehr Wieblingen 10,00 Kita Kleingemünd 26,00 IGH Heidelberg heidelberg ENERGIEDACH (20 Immobilien) Summe 157,00 71,80 264,80 Photovoltaik auch für Mieter heidelberg MIETERSTROM: das neue Photovoltaik-Angebot für Mieter. Eigenverbrauchs zu nutzen, hat sie das Produkt heidelberg ENERGIEDACH, ein Service für Planung, Bau und ggf. Betrieb einer Solaranlage, erweitert und heidelberg ENERGIEDACH premium mit Speicherbatterie auf den Markt gebracht. Außerdem hat sie das Produkt heidelberg MIETERSTROM entwickelt. Mit diesem Produkt können nun auch Mieter Strom direkt aus dem Keller oder vom Dach ihres Miethauses nutzen. Ende 2015 wurde ein erster Kooperationsvertrag mit der Baugenossenschaft Neu-Heidelberg für dieses Produkt unterzeichnet: Die Anlage mit einer Leistung von 30 Kilowatt wird auf einem Neubau errichtet und rund 28.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Damit werden etwa 17 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Das neue Produkt heidelberg ENERGIDACH premium mit Speicherbatterie ermöglicht es Hausbesitzern, noch mehr Sonnenstrom vom eigenen Dach selbst zu nutzen. Geschäftsbericht 2015 39 Dezentrale Wärmelösungen für die Energiewende Im Geschäftsfeld Wärme-Services bieten die Stadtwerke Heidelberg Umwelt Lösungen für eine dezentrale Wärmeversorgung an. Die Gesellschaft entwirft, baut, finanziert und betreibt in enger Zusammenarbeit mit Planungsbüros und Handwerk effiziente Wärme-Erzeugungsanlagen jeder Größenordnung. Die Dienstleistungen richten sich an die Wohnungswirtschaft, an Projektentwickler, Unternehmen, Kommunen sowie an private Immobilienbesitzer in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die heidelberg XL WÄRMESERVICES umfassen größere Anlagen, viele von ihnen mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Im Jahr 2015 zählten 29 Anlagen dazu. Mit dem Produkt heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE bieten die Stadtwerke Heidelberg Umwelt außerdem Heizzentralen für Wohn- und Gewerbe-Immobilien an. Ende des Jahres 2015 waren 119 Anlagen in Betrieb. Auch das Produkt heidelberg ENERGIEBLOCK, Services für Planung, Bau und Betrieb eines Mini-Blockheizkraftwerks, richtet sich an diese Kundengruppe. Im Jahr 2015 wurde außerdem der heidelberg WÄRMEPUMPEN SERVICE vorbereitet, eine Dienstleistung zur Bereitstellung einer Anlage, die mit Wärme aus der Umgebungsluft heizt. heidelberg WÄRMEPUMPEN SERVICE nutzt die Wärme aus der Umgebungsluft für ein behagliches Zuhause. anlagenbestand und eigenerzeugung Anlage Elektrische Thermische StromerzeuAnzahl Leistung (kW) Leistung (kW) gung (MWh) Wärmeerzeugung (MWh) Neue Anlagen aufgrund der Energiekonzeption 2020 ›Erdgas-BHKW 2 1.500 1.640 5.946,96 6.868,20 ›Biomethan-BHKW 4 3.000 3.280 24.060,67 26.814,06 ›Holz-Heizkraftwerk 1 2.986 10.700 16.116,36 68.224,82 3 130 251 747,29 3.648,67 ›Klärgas-BHKW 6 1.290 2.086 3.063,09 1.419,36 ›Erdgas-BHKW 11 437 837 366,49 13.739,22 heidelberg XL WÄRMESERVICES ›Biomethan-BHKW ›Kesselanlagen* heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE Photovoltaik-Anlagen 9 - 7.261 - 10.530,80 119 - 12.046 - 11.652,07 86 3.797 - 3.282,68 - Summe eigener Anlagen 241 13.140 38.101 53.583,54 142.897,20 Haustechnik Nahwärme 49 - 5.443 - 6.531,24 * Ohne Betriebsführungen Stadtwerke Heidelberg 40 StraSSenbeleuchtung Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt sind Eigentümer der Straßenbeleuchtung in Heidelberg und damit zuständig für rund 18.000 Beleuchtungspunkte im Stadtgebiet. Mit dem Betrieb der Anlagen sind die Stadtwerke Heidelberg Netze beauftragt. Die Energie für die Lichtlieferung bezieht die Gesellschaft von den Stadtwerken Heidelberg Energie. Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt haben in 2015 eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Verbesserungsmöglichkeiten mit dem größtmöglichen Effizienzgewinn zu ermitteln. Das Ergebnis: Werden 50 Prozent der Leuchten ersetzt, sinkt der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung in Heidelberg drastisch. Die Ergebnisse und Vorschläge zur Umsetzung wurden 2015 den zuständigen Ämtern bei der Stadt vorgelegt. Anfang 2016 wurde geklärt, dass die Modernisierung im Stadtteil Neuenheim startet. Die Ausschreibungen für die neuen Beleuchtungen sollen im ersten Halbjahr 2016 beginnen, sobald die verbleibenden offenen Fragen zur Gestaltung der Leuchten mit der Stadt Heidelberg geklärt sind. Der Austausch der ersten Leuchten ist für November 2016 geplant. Insgesamt steht eine Modernisierung von rund 7.300 Leuchtpunkten in den nächsten Jahren auf dem Programm. 7.300 Mal Effizienz 7.300 Leuchtpunkte werden in den nächsten Jahren in Heidelberg modernisiert. In Heidelberg-Bahnstadt, Europas größter Passivhaussiedlung, entstehen sukzessive 1.200 weitere Lichtpunkte: modernste Technik mit LED und intelligenter, bedarfsorientierter Steuerung. Geschäftsbericht 2015 41 Haustechnik – Serviceleistungen für die Stadt Heidelberg Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt arbeiten eng mit der Stadt Heidelberg zusammen, um sie bei der Erreichung ihrer Klimaschutz- und EnergiesparZiele in den Liegenschaften zu unterstützen. In etwa 200 städtischen Gebäuden ist die Gesellschaft für Betrieb, Erneuerung und Erweiterung von Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsanlagen zuständig. Seit 2011 sind die Stadtwerke Heidelberg Umwelt außerdem für die kontinuierliche Auswertung der Energieverbrauchswerte verantwortlich. Investitionen Die Investitionen der Gesellschaft lagen im Jahr 2015 bei 3,1 (Vorjahr: 7,7) Millionen Euro. Der Unterschied ist auf die hohen Investitionen in 2014 zurückzuführen, die in die Blockheizkraftwerke sowie die Straßenbeleuchtung in der Bahnstadt flossen. In 2015 entfiel der größte Investitionsblock ebenfalls auf die Straßenbeleuchtung, gefolgt vom Holz-Heizkraftwerk. Darüber hinaus wurde in Anlagen zur Wärmeerzeugung sowie in Photovoltaik-Anlagen investiert. Umsatzentwicklung und Ertragslage Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt beendeten das Geschäftsjahr 2015 mit einem Umsatz von 26,8 (Vorjahr: 20,4) Millionen Euro und einem Ergebnis vor Steuern von -0,7 (Vorjahr: -1,7) Millionen Euro. Der Anstieg beim Umsatz und Ertrag resultiert aus dem optimierten Betrieb des Holz-Heizkraftwerkes und den Blockheizkraftwerken, die im Zuge der Energiekonzeption 2020 gebaut und im Geschäftsjahr 2015 erstmals ganzjährig in Betrieb waren. Der Rahmenvertrag zur Betreuung der Liegenschaften wurde zwei Jahre verhandelt und ist zum 1. Januar 2016 für weitere fünf Jahre abgeschlossen worden. Ausblick Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt passen ihre Strategie auch weiterhin durch neue Produktangebote für Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden an. Künftig werden die verschiedenen Services noch zielgruppenorientierter vermarktet. Zusätzlich wird das Cross-Selling an Bedeutung gewinnen. So werden die Strom- und Wärme-Dienstleistungen verstärkt in Kombination mit dem heidelberg ABRECHNUNGSSERVICE angeboten, und heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE wird zusammen mit heidelberg ENERGIEDACH als Option zur Erfüllung der Anforderungen des Baden-Württember- gischen EWärmeG gebündelt. Außerdem soll heidelberg MIETERSTROM ausgebaut werden, um Mietern bei Neubauten und Modernisierungen die Möglichkeit zu geben, vor Ort erzeugten Strom zu nutzen. Darüber hinaus wird in den nächsten Jahren der Bau des Wärmespeichers und einer größeren Power-to-Heat-Anlage sowie die Planungen des Gasmotoren-Heizkraftwerks die Gesellschaft beschäftigen. In den nächsten Jahren wird außerdem das Modernisierungsprogramm für die Straßenbeleuchtung in Heidelberg eine wichtige Rolle einnehmen. Stadtwerke Heidelberg 42 Stadtwerke Heidelberg Bäder Geschäftsbericht 2015 43 Die Stadtwerke Heidelberg Bäder sind eine Kommanditgesellschaft der Stadtwerke Heidelberg Netze. Ihr Komplementär, das heißt ihr haftender Gesellschafter, sind die Stadtwerke Heidelberg Umwelt. Die Stadtwerke Heidelberg Bäder sind Eigentümer und Betreiber von fünf Schwimmbädern in Heidelberg. Außerdem haben sie die Betriebsführung des Schwimmbads im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar sowie seit Anfang 2016 des Gisela-MierkeHallenbads in Eppelheim übernommen. Bei der Gesellschaft waren Ende 2015 25 Mitarbeiter beschäftigt. Mit ihrem Sport- und Erholungsangebot zählen die Bäder zu den beliebtesten Freizeitorten in Heidelberg. Der Betrieb öffentlicher Schwimmbäder, die der breiten Bevölkerung günstigen Raum für sportliche Aktivitäten und Freizeitvergnügen bieten, ist in der Regel ein Zuschussgeschäft. Die Stadtwerke Heidelberg Bäder arbeiten daher kontinuierlich daran, die Auslastung der Bäder durch attraktive Angebote zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu optimieren. bäder-Management verstärkt Seit dem 1. Mai 2015 haben alle Bäder nun einen eigenen Badleiter. Damit wurde das Management für die Bäder gestärkt, um die vielfältigen Aufgaben rund um den Badebetrieb und die Instandhaltung der Bäder besser leisten zu können. Ob für Sport oder für Erholung: die Bäder in Heidelberg sind beliebte Freizeitorte. bäderbefragung durchgeführt Im Jahr 2015 wurden Befragungen in den beiden Freibädern als Basis für künftige Maßnahmen durchgeführt. Im Juli und im August nahmen 1.422 Badegäste des Thermalbads und 1.247 Badegäste des Tiergartenbads daran teil. Im Januar 2016 wurden die Befragungen in den Hallenbädern fortgeführt. Die Ergebnisse wurden im zweiten Quartal 2016 vorgestellt und sollen im Laufe des Jahres 2016 handlungsorientiert ausgewertet werden. Öffnungszeiten optimiert Bei den Öffnungszeiten der Bäder gilt es, verschiedene Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen: Dazu zählt der Wunsch nach Kosteneffizienz einerseits sowie unterschiedliche Vorstellungen über längere Öffnungszeiten andererseits. Die Stadtwerke Heidelberg Bäder haben daher im Jahr 2014 zunächst Testläufe mit verlängerten Abendöffnungszeiten bei schönem Wetter in den Freibädern durchgeführt. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurden die Öffnungszeiten 2015 in den Freibädern bei gutem Wetter ebenfalls um eine Stunde verlängert. Diese Regelung soll im Tiergartenbad künftig für die Sommermonate beibehalten werden. Im Thermalbad wurde die Öffnungszeit dauerhaft um eine Stunde verlängert. Länger geöffnet Eine Stunde pro Tag mehr Zeit zum Schwimmen im Thermalbad. Stadtwerke Heidelberg 44 Das Tiergartenbad ist das Bad für die ganze Familie: mit großem Park und Liegewiesen, Sprunganlagen, Rutschbahnen und vielen Sportmöglichkeiten. Bäderlandschaft Die Stadtwerke Heidelberg Bäder betreiben drei Hallenbäder in Heidelberg: ›Im Hasenleiser-Bad im Süden Heidelbergs können Gäste von Herbst bis Frühling schwimmen, außerdem bietet das Bad eine finnische Sauna und eine Biosauna, zahlreiche Kurse sowie Spiele-Events für Kinder und Jugendliche. ›Das zentral gelegene City-Bad im Darmstädter-Hof-Centrum (DHC) ist ebenfalls von Herbst bis Frühling geöffnet und wird von vielen Sportlern genutzt. ›Das Köpfel-Bad in Ziegelhausen mit Sauna, Liegewiese, Sonnenterrasse und neuem Spielplatz steht seinen Besuchern ganzjährig zur Verfügung. Auch hier können zahlreiche Kurse besucht werden. Im Sommer bieten zwei Freibäder zusätzlich die Möglichkeit zum Schwimmen: ›Das Tiergartenbad mit einem großen Park, Sprunganlagen, Rutschbahnen und Sportmöglichkeiten. ›Das traditionsreiche, originalgetreu sanierte Thermalbad mit beheiztem Wasser und der längsten Freibad-Saison in der Region. Geschäftsbericht 2015 45 Events und Angebote weiterentwickelt Um die Auslastung in den Bädern zu erhöhen, setzen die Stadtwerke Heidelberg Bäder auf attraktive Aktionen und Angebote. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Maßnahmen erprobt bzw. weiterentwickelt: Als besonders erfolgreich haben sich die Kursangebote in den Bädern erwiesen. Die Bädergesellschaft kooperiert dazu mit verschiedenen Partnern. In 2015 wurden insgesamt 133 (Vorjahr: 127) Kurse mit 1.665 (Vorjahr: 1.413) Teilnehmenden vom Amt für Sport und Gesundheitsförderung durchgeführt, unter anderem Aquafitness, Wassergymnastik, Kraulen und Schwimmen. Partner sind außerdem die DLRG sowie der Schwimmverein Nikar e.V., die das Angebot der Bäder um weitere Schwimmkurse, Baby- und Kinderschwimmen sowie um Poolball ergänzen. Eine weitere Säule im Bädermarketing sind regelmäßige Events. Im Jahr 2015 fanden wieder drei große Badespaß-Aktionen mit insgesamt rund 600 (Vorjahr: 470) Gästen statt. Beim Kunterbunten Weihnachtsspaß im Hallenbad Hasenleiser wurde sogar ein Besucherrekord mit 260 Gästen erreicht. Wegen ihres großen Erfolgs wurde die Dauer der Veranstaltung um zwei Stunden erweitert. Zum Start der großen Schulferien wurde außerdem ein Sommerfest mit Spiel und Spaß im Hallenbad Köpfel angeboten und dabei gleichzeitig der neue Spielplatz eingeweiht. Auch Events von Vereinen wie der Familiensporttag oder der IronKids Triathlon erhöhen die Bekanntheit und die Besucherzahlen in den Bädern. Die samstäglichen Spielenachmittage für Kinder, im September 2012 eingeführt, wiesen dagegen abnehmende Besucherzahlen auf: An 83 (Vorjahr: 70) Veranstaltungen nahmen 3.429 (Vorjahr: (3.990) Kinder und Jugendliche teil. Das Event wurde daher eingestellt. Stattdessen gibt es nun an jedem Badetag Kisten mit Wasserspielsachen in den Hallenbädern Hasenleiser und Köpfel. Das Bäder-Team hat auch in 2015 seine Marketingstrategie weiter angepasst: So wurde die Schwimm- und Saunapass-Aktion, bei dem Besucher zwischen November 2014 und März 2015 Stempel sammeln konnten, ebenfalls wieder eingestellt, da die Anzahl der Teilnehmenden trotz intensiven Marketings dafür zurückgegangen war. In den Saunen der Hallenbäder Hasenleiser und Köpfel haben sich in der Sommersaison dagegen Sauna-Tage mit fruchtigen und in der Wintersaison mit winterlichen Aromen sowie das Angebot von kostenfreien Naturpeelings gut bewährt. Gäste des Köpfel-Bades, die das Bad in der Mittagszeit besuchen, erhalten dort einen happy-hour-Gutschein für die Cafeteria des Bades, und Saunabesucher werden am Wochenende mit Obst versorgt. Um den besonderen Charakter des über 75-jährigen Thermalbades zu würdigen, wurde auch im Jahr 2015 wieder eine Ausstellung einer lokalen Künstlerin angeboten: Unter dem Titel Angespült. Flussgestalten von Eva Hoffmeister waren dort Figuren aus Schwemmholz von Neckar und Rhein zu sehen. Die Ausstellung rief bei Besuchern und Presse eine positive Resonanz hervor und war Anlass für viele Ausstellungsgäste, das Thermalbad wieder einmal zu besuchen. Der Badesommer 2015 war eine Saison der Superlative: mit bis zu 9.000 Besuchern an einem Tag im Tiergartenbad. Stadtwerke Heidelberg 46 Im Planschbecken mit Sonnensegel für die ganz Kleinen und ihre Eltern lassen sich warme Tage im Thermalbad entspannt genießen. Nachhaltig aufgestellt Im Jahr 2015 wurden auch das Hallenbad Hasenleiser und das Tiergartenbad als nachhaltig wirtschaftende Betriebe ausgezeichnet. Alle Bäder der Stadtwerke Heidelberg Bäder haben nun an dem städtischen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften teilgenommen und ihre ökologischen Wirkungen systematisch optimiert. Das erste Bad wird nun revalidiert: In 2016 nimmt das Hallenbad Köpfel daher zum zweiten Mal am Projekt Nachhaltiges Wirtschaften teil. Ressourcen schonen Alle Schwimmbäder als Nachhaltige Betriebe ausgezeichnet. Kooperationen weitergeführt Die Stadtwerke Heidelberg Bäder haben in zahlreichen Kooperationen Verantwortung für die Region übernommen. So stellen sie ihre Bäder für das Schulschwimmen zur Verfügung und ermöglichen dem Schwimmverein Nikar e.V., der DLRG und der Caritas, Kurse und Trainings in den Schwimmbädern durchzuführen. Außerdem unterstützte die Gesellschaft in 2015 wieder soziale Initiativen mit prominenten Trägern wie das Projekt Schwimmfix der Manfred Lautenschläger-Stiftung und das Projekt Heidelberger Kids auf Schwimmkurs unter der Schirmherrschaft von Franziska von Almsick, indem sie ihre Bäder bereitstellten. Außerdem förderten die Stadtwerke Heidelberg Bäder den Schwimmverein (SV) Nikar mit Mitteln für den Schwimmwettbewerb arenaCUPs 2015 sowie für Anfängerschwimmkurse. Die Sponsoring-Vereinbarung mit dem Verein wird auch 2016 fortgeführt. Neue Betriebsführung gewonnen Im Dezember 2015 haben die Stadtwerke Heidelberg Bäder einen Betriebsführungsvertrag für das Eppelheimer Gisela-Mierke-Hallenbad für ein Jahr unterzeichnet und kurzfristig Personal für die Betriebsführung des Bades zum 1. Januar 2016 gestellt. Parallel will die Stadt Eppelheim in der ersten Hälfte des Jahres 2016 eine beschränkte Ausschreibung für eine längerfristige Betriebsführung starten. Geschäftsbericht 2015 47 Umsatz, Investitionen und Ergebnis Die Besucherzahl der Freibäder lag 2015 mit 336.950 (Vorjahr: 220.142) Badegästen deutlich über dem Vorjahr. Der wichtigste Grund war das gute Sommerwetter. Am ersten Wochenende im Juli kamen alleine 9.000 Besucher pro Tag in das Tiergartenbad, also 18.000 Gäste an einem Wochenende. Zuletzt wurde ein solcher Tagesrekord im Jahr 1999 erreicht. Schon Ende Juli war sowohl im Thermalbad als auch im Tiergartenbad die 100.000-Besuchermarke überschritten. Bei den Hallenbädern lag die Besucherzahl mit 243.477 Gästen leicht unter dem Vorjahr (251.463), aber noch deutlich über den früheren Jahren. Der Umsatz der Bäder übertraf daher 2015 mit 1,6 Millionen Euro das Vorjahr (1,3 Mio. €) deutlich. Die Investitionen betrugen 0,9 (Vorjahr: 1,1) Millionen Euro. Schwerpunkte waren Aufwendungen für ein Kneipp- und ein Durchschreitebecken im Thermalbad, außerdem für die Sanierung des Kinderplanschbeckens im Tiergartenbad. Der Bäderbetrieb führt regelmäßig zu einem Jahresfehlbetrag. Im Jahr 2015 lag er mit 5,6 Millionen Euro über dem Vorjahr (5,2 Mio. €). Hintergrund waren Aufwendungen für das sanierungsbedürftige Gebäude am Tiergartenbad, in dem bis Ende 2015 der Schwimmbad Musikclub untergebracht war. Ausblick Das wichtigste Ziel der Stadtwerke Heidelberg Bäder bleibt es, die Defizite zu reduzieren und gleichzeitig ein attraktives Angebot für die Badegäste zu sichern. Die Auswertung der Bäderbefragung im Laufe des Jahres 2016 wird über die Schwerpunkte weiterer Maßnahmenplanungen entscheiden. Im Frühling wurden bereits Anpassungen bei den Öffnungszeiten beschlossen. 2016 sollen außerdem die Kassenautomaten in allen Bädern erneuert werden. Im Zuge dessen soll auch eine Zeitwertkarte eingeführt werden, mit der es möglich sein wird, die Wünsche nach Kurzzeit- bzw. Feierabendschwimmen zu erfüllen. Die Umsetzung ist aufgrund der langen Vorlaufzeiten für Herbst 2016 geplant. Darüber hinaus bereitet sich die Gesellschaft auf die Bewerbung um den neuen Betriebsführungsvertrag für das Eppelheimer Gisela-Mierke-Bad vor. Stadtwerke Heidelberg 48 Stadtwerke Heidelberg Garagen Geschäftsbericht 2015 49 Die Stadtwerke Heidelberg Garagen stellen in der Heidelberger Innenstadt in vier Parkhäusern sowie in vier Anwohnertiefgaragen Parkraum zur Verfügung. Für weitere Objekte hat die Gesellschaft den kaufmännischen und technischen Betrieb übernommen. Darüber hinaus ist sie für die kaufmännische Betriebsführung der Bergbahn zuständig. Insgesamt sind drei Mitarbeiter bei der Gesellschaft angestellt. Parkraum der Stadtwerke Heidelberg Garagen Parkhäuser und Tiefgaragen ›Kraus (P6), Heidelberg-Altstadt ›Kornmarkt/Schloss (P12), Heidelberg-Altstadt ›Friedrich-Ebert-Platz (P10), Heidelberg-Altstadt ›Nordbrückenkopf (P16), Heidelberg-Neuenheim Anwohnertiefgaragen ›Janssen, Heidelberg-Altstadt ›Anatomie, Heidelberg-Altstadt ›Schöneck, Heidelberg-Altstadt ›Zwingerstraße, HeidelbergAltstadt Betriebsführungen ›Tiefgarage im Mathematikon im Neuenheimer Feld, Heidelberg ›Tiefgarage in der Poststraße, Heidelberg-Innenstadt ›Parkplatz am Tiergartenbad, Heidelberg-Neuenheim ›Parkhaus Pflughof, Neckargemünd Sanierung des Parkhauses Kornmarkt (P12) erfolgreich durchgeführt Die Stadtwerke Heidelberg Garagen arbeiten kontinuierlich daran, den Bürgern und Gästen der Neckarstadt attraktiven Parkraum zu bieten. Deshalb wurde 2015 das über 40 Jahre alte Parkhaus Kornmarkt (P12) durch den Eigentümer des Gebäudes, die Heidelberger Straßen- und Bergbahn, saniert. Vom 19. Januar bis zum 15. November 2015 war das Parkhaus komplett geschlossen. Die Wiedereröffnung konnte zwei Wochen vor dem avisierten Termin stattfinden und wurde am 28. November zusammen mit dem Abschluss des Jubiläumsjahrs der Bergbahn gefeiert. P12 Belegung und Umsatz Die Zahl der Dauer- und Kurzzeitparker sank im Jahr 2015 auf 511.932 (Vorjahr: 580.573). Hintergrund ist die Vollsperrung während der Sanierung des Parkhauses Kornmarkt (P12). Dauer- und Kurzparker (Anzahl) 2015 2014 2013 511.932 580.573 556.023 Die Umsatzerlöse der Gesellschaft betrugen im Jahr 2015 insgesamt 2,1 (Vorjahr: 2,5) Millionen Euro und lagen somit sanierungsbedingt unter dem Vorjahreswert. Investitionen Die Stadtwerke Heidelberg Garagen investierten im Jahr 2015 rund 0,01 (Vorjahr: 0,06) Millionen Euro. Größere Investitionen standen nicht an. schon geöffnet Wiedereröffnung des Parkhauses P12 zwei Wochen vor Plan. Ausblick NEUE betriebsführung im mathematikon Anfang 2016 konnte schließlich die neue Betriebsführung einer großen Tiefgarage mit rund 400 Stellplätzen im Mathematikon, einem Neubau für die Universität im Neuenheimer Feld mit Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben, gestartet werden. Strategisches Ziel der Stadtwerke Heidelberg Garagen ist es, die Position als führender Parkraumbewirtschafter in Heidelberg auszubauen und neue Betriebsführungen zu gewinnen. Im Fokus steht dabei, attraktiven Parkraum zu gewährleisten und die Effizienz zu steigern. Dabei soll der Fokus verstärkt auf ePayment und der Nutzung innovativer digitaler Services liegen. Stadtwerke Heidelberg 50 Geschäftsbericht 2015 51 Heidelberger strassen- und Bergbahn Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn unterstützt die Stadt dabei, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ökonomisch und ökologisch zu optimieren. Außerdem übernimmt die Gesellschaft die Verluste aus dem operativen Geschäft der RNV und trägt damit zur Finan zierung von Bus und Bahn in Heidelberg bei. Eine dritte Aufgabe ist die technische Betriebsführung der Heidelberger Bergbahnen im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg. Für diese Aufgaben sind 15 Mitarbeiter bei der Gesellschaft beschäftigt. Ob Sommer oder Winter: Beim Ausflug mit der Bergbahn ist schon der Weg das Ziel. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) erbringt seit März 2005 die operative Leistung für den Heidelberger ÖPNV. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn hat der RNV dazu ihre Beschäftigten überlassen, ist aber noch für Personalverwaltungs-Aufgaben zuständig. Die Anzahl der Beschäftigten betrug Ende 2015 339. Das waren 15 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn ist Investor und Eigentümer der Verkehrsinfrastruktur. Als Dienstleister der Stadt Heidelberg übernimmt sie die Abstimmung zwischen der Stadt und der RNV. Zu ihren Dienstleistungen für die Stadt gehören die Analyse des Jahresabschlusses, des Wirtschaftsplans und des Reportings der RNV. Dafür steht ihr ein kaufmännisches und technisches Projektcontrolling im Stadtwerke-Heidelberg-Konzern zur Verfügung. Für die technische Betriebsführung der Heidelberger Bergbahnen sind neun Beschäftigte zuständig, weitere 40 Teilzeitkräfte sind als Wagenbegleiter und Servicekräfte angestellt. Die kaufmännische Betriebsführung der Bergbahnen für die Stadtbetriebe Heidelberg erfolgt innerhalb der Konzerngesellschaft der Stadtwerke Heidelberg. Wirtschaftlichkeit des ÖPNV steigern Der ÖPNV ist in nahezu allen Kommunen mit Verlusten verbunden. Das gilt im besonderen Maß für Schienenverkehre, bei denen – wie in Heidelberg – die Infrastruktur selbst finanziert werden muss. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn will die Defizite reduzieren, Stück für Stück Erstes Teilprojekt des Mobilitätsnetzes Heidelberg abgeschlossen indem sie sich für attraktive Angebote und damit eine stärkere Auslastung von Bussen und Bahnen einsetzt. Gleichzeitig steht mehr Effizienz im Fokus der Gesellschaft: 2015 wurde daher das Projekt miteinander erfolgreich fortgeführt, das eine optimierte Zusammenarbeit zwischen der RNV und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn zum Ziel hat. Mobilitätsnetz Heidelberg 2020 – für ein attraktives Angebot Die Attraktivität des ÖPNV in Heidelberg soll vor allem durch das Mobilitätsnetz Heidelberg gesteigert werden. Das Projekt bündelt verschiedene Maßnahmen zum Ausbau des Straßenbahnverkehrs in Heidelberg und in Richtung Eppelheim sowie Schwetzingen. Der größte Teil der Kosten soll über Fördermittel aus dem GVFG-Bundesprogramm finanziert werden. Die restlichen Investitionskosten in Heidelberg übernimmt die Heidelberger Straßen- und Bergbahn. Das GVFG-Förderprogramm von Bund und Land steht noch gesichert bis 31. Dezember 2019 zur Verfügung. Möglicherweise wird es verlängert werden. Um die Zuschüsse sicher zu erhalten, wirkt die Heidelberger Straßen- und Bergbahn weiter darauf hin, alle Teilmaßnahmen bis Ende 2019 abzuschließen und abzurechnen. Stadtwerke Heidelberg 52 Das erste Teilprojekt, der Umbau der Kurfürsten-Anlage Ost, startete im Juli 2015 und wurde Ende Februar 2016 abgeschlossen. Im nächsten Schritt folgen größere, investitionsintensivere Projekte. Für eine gute Koordination aller Beteiligten wurde eine externe Projektsteuerung eingerichtet. Ab 2016 startet der Ausbau der sogenannten Ost-WestBahn, bestehend aus den Teilprojekten Bahnstadt entlang der Grünen Meile, Pfaffengrund und Autobahnbrücke. Mit einer Neubaustrecke soll der neue Stadtteil Bahnstadt an das Straßenbahnnetz angeschlossen und gleichzeitig der Hauptbahnhof auf der Südseite über die Linien 22 und 26 an das Straßenbahnnetz angebunden werden. Der Abschnitt Grüne Meile in Heidelberg-Bahnstadt stellt eines der größten Netz-Projekte der Stadtwerke Heidelberg seit langem dar. Verkehrsinfrastruktur in Heidelberg Linienlänge Straßenbahn* (km) 2015 2014 2013 35,4 35,4 35,4 2015 2014 2013 134,6 134,6 111,5 Linienlänge Bus (km) Linienlänge Bergbahn** (km) 2015 2014 2013 1,5 1,5 1,5 * Angaben ohne die RNV-Ringlinie 5 (ehemals OEG) ** Stadtbetriebe Heidelberg 125 Jahre Bergbahn: Am 21. September 2015 fand die große Jubiläumsfeier an der Station Molkenkur mit 4.000 Besuchern statt – und besonderen Gästen aus der langen Historie der Bergbahn. Jubiläumsjahr: 125 Jahre Bergbahn in Heidelberg Die Heidelberger Bergbahnen sind ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Heidelberger gleichermaßen. Die untere Bergbahn nahm am 30. März 1890 ihre erste offizielle Fahrt auf. Im Jahr 2015 wurde dieses Ereignis ausführlich gefeiert. Am Jubiläumstag selbst gab es Preise wie vor 125 Jahren: Eine Fahrt vom Kornmarkt zur Molkenkur und zurück kostete an diesem Tag 50 Cent. Im September fand ein Familienfest an der Molkenkur statt. Geboten wurden Musik, Spiel und Spaß, unterhaltsame Führungen u.a. vom Bergbahningenieur oder aus Sicht einer Bürgerfrau um 1900. Touren zur Natur und Geologie entlang der Bergbahnstrecke und Einblicke in die Technik der neuen und der historischen Bergbahn ergänzten das Programm. Ein Highlight war eine Tanzshow von Jugendlichen, die als Bergbahn verkleidet über verschiedene Musikstationen durch 125 bewegte Bergbahn-Jahre führten. Rund 4.000 Besucher kamen zum Fest, etwa 7.000 Gäste fuhren an diesem Tag mit der Bergbahn. Am 28. November wurde schließlich der Abschluss des Jubiläumsjahres zusammen mit der Einweihung des neu renovierten Parkhauses P12 am Kornmarkt/Schloss gefeiert. Im Jubiläumsjahr erreichten die Heidelberger Bergbahnen trotz Sanierung des Parkhauses P12, in dessen Eingangsbereich die Talstation der Bergbahnen liegt, Besucherzahlen in der Rekordhöhe von 1,85 Millionen Gästen. Geschäftsbericht 2015 53 Gemeinsam gestalten Viele gute Ideen vom Runden Tisch für Schloss und Bergbahn. Ergebnisse des Runden Tisches vorgestellt Seit Oktober 2013 treffen sich Vertreter von Heidelberg Marketing, der Schlossverwaltung, der Gästeführer, der Schlossberginitiative, der Stadtwerke Heidelberg und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn regelmäßig zu dem Runden Tisch Bergbahn/Schloss. Ihr gemeinsames Ziel ist es, den Besuch von Schloss und Bergbahn für Gäste und Bürger der Stadt so angenehm wie möglich zu gestalten. Im November stellte der Runde Tisch die Ergebnisse der Öffentlichkeit vor: Dazu zählte unter anderem ein eigener Schalter und ein Drehkreuz für die lokalen Gästeführer, eine optimierte Beschilderung rund um die Bergbahn-Talstation am Kornmarkt sowie eine geplante neue Verkaufsstelle bei der Touristeninformation am Neckarmünzplatz. Der Runde Tisch wird sich auch weiterhin vier Mal im Jahr treffen. Parkhaus Kornmarkt saniert Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn hat im Jahr 2015 das Parkhaus P12 am Kornmarkt/Schloss saniert. Die Arbeiten starteten mit der Baustelleneinrichtung im Januar. Ein Runder Tisch mit Anwohnern begleitete die Arbeiten. Zudem war das Gebäude komplett mit einer Lärmschutzhülle umbaut. Die Arbeiten wurden so zeitig abgeschlossen, dass die Wiedereröffnung des Parkhauses zwei Wochen vor Plan stattfinden konnte. Investitionen Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 12,9 (Vorjahr: 3,3) Millionen Euro und 1,0 (Vorjahr: 0,7) Millionen Euro davon konnten als Fördermittel gewonnen werden. Ein wesentlicher Teil der Investitionen entfiel auf die Sanierung des Parkhauses P12 Kornmarkt sowie auf das Projekt Straßenbahn KurfürstenAnlage Ost im Rahmen des Mobilitätsnetzes Heidelberg. Investitionen und zuschüsse Investitionen (Mio. €) 2015 2014 2013 12,9 3,3 4,3 2015 2014 2013 1,0 0,7 1,1 Zuschüsse (Mio. €) Fahrgäste Das operative Geschäft der Heidelberger Straßen- und Bergbahn umfasst ausschließlich die Heidelberger Bergbahnen im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg. Die Anzahl der Fahrgäste lag im Jahr 2015 bei 1,85 Millionen. Die Umsatzerlöse, die daraus generiert werden, fallen bei den Stadtbetrieben Heidelberg an. Ausblick Als ÖPNV-Koordinator in Heidelberg sowie als Betriebsführer der Bergbahn ist es das zentrale Anliegen der Heidelberger Straßen- und Bergbahn, eine ökonomisch nachhaltige Finanzierung des ÖPNV zu erreichen. Dazu wird sich das Unternehmen für zielgruppengerechte Angebote und Services einsetzen. Durch ein nachhaltiges Dienstleistungsangebot will die Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur übergreifenden umweltorientierten bzw. nachhaltigen Strategie des Stadtwerke Heidelberg-Konzerns leisten. Stadtwerke Heidelberg 54 Nachhaltigkeits- Kennzahlen und -Management Geschäftsbericht 2015 55 Finanzen Unsere Nachhaltigkeits-Kennzahlen zeigen Verbesserungsmöglichkeiten auf und unterstützen uns dabei, unsere Maßnahmen besser zu steuern. Außerdem dokumentieren wir damit gegenüber der Öffentlichkeit, wo wir stehen und wie wir uns entwickelt haben. Sie ergänzen die strategischen Ziele, die wir mit der Energiekonzeption 2020 (s. S. 20) festgelegt haben, um operative Aspekte. Die Kennzahlen werden jährlich aus den verschiedenen Bereichen zusammen geführt und von der Geschäftsführung als oberste verantwortliche Stelle für Nachhaltigkeit bewertet. Nachhaltigkeitsaspekte haben wir darüber hinaus in unserem konzernweiten Risikomanagement integriert sowie in verschiedenen Leitbildern und Codizes berücksichtigt. ÖPNV- und Bäderverluste stabilisiert Das Ergebnis der Stadtwerke Heidelberg wird von den Verlusten für die Bäder und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie von den Gewinnen im Versorgungsbereich geprägt. Die Bäder und der ÖPNV sind als Service-Angebote für die Bürger in den meisten Kommunen Verlustbringer: Im bundesweiten Benchmark verursacht ein Bad durchschnittlich eine Million Euro Verlust. Bei dieser Summe hat sich auch das Ergebnis der Bäder bei den Stadtwerken Heidelberg eingependelt. In 2015 lag der Verlust bei 5,6 Millionen Euro für fünf Bäder. Die Erhöhung ist auf höhere Aufwendungen für das sanierungsbedürftige Gebäude am Tiergartenbad zurückzuführen. Der öffentliche Personennahverkehr mit Bus und Bahn, betrieben von dem städteübergreifenden Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) für Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, wird in der Regel auf 28 Millionen Euro im Jahr kalkuliert. Im Jahr 2015 betrug er 27,8 Millionen Euro. Die HSB übernimmt dabei die Verluste aus dem operativen Geschäft der RNV. Leitbilder und Codizes rund um Nachhaltigkeit › Energiekonzeption 2020 ›Umweltleitlinien ›Anti-Korruptions-Richtlinie ›Datenschutz-Richtlinie ›Gleichstellungsgrundsätze Ergebnisbeitrag aus der Versorgung erreicht Dem gegenüber stehen Gewinne aus dem Versorgungsbereich der Stadtwerke Heidelberg. Im Bereich Energie, Netze und Umwelt liegt der Fokus des Unternehmens darauf, eine wirtschaftliche Optimierung bei gleichzeitigem Wachstum zu erreichen. Dazu wurden in den Restrukturierungsprojekten Fit 2010 und Review Fit 2010 Maßnahmen entwickelt, die seit Start der Programme in 2009 sukzessive ergebniswirksam werden. Die Programme umfassen einen sozialverträglichen Mitarbeiterabbau durch Abfindungen, Altersteilzeitregelungen oder Ringtausch im Unternehmen und der Stadtverwaltung Heidelberg. Diese Aktivitäten haben zu Kostensenkungen im gesamten Versorgungsbereich geführt. Darüber hinaus war das Ergebnis in 2015 durch Effekte aus den Vorjahren, wie Rückerstattungen von Stromsteuern, sowie höheren Absatzmengen im Energiebereich geprägt. Insgesamt liegt der Ergebnisbeitrag der Gesellschaften des Versorgungsbereichs im Jahr 2015 daher bei 15,9 Millionen Euro. Aus den Ergebnissen der einzelnen Gesellschaften ergibt sich damit insgesamt ein Jahresfehlbetrag von 17,5 Millionen Euro. Im Konzernabschluss beträgt der Jahresfehlbetrag dagegen 19,2 Millionen Euro. Die Differenz erklärt sich aus unterschiedlichen bilanziellen Vorschriften für die Berücksichtigung von Firmenwerten im Konzernergebnis. Stadtwerke Heidelberg 56 Umweltschutz Umweltmanagement Im Jahr 1995 haben wir ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung aufgebaut, um den Umweltschutz in unsere Prozesse zu integrieren. 1996 wurde das System erstmals validiert. Bis heute bilanzieren wir jährlich unsere Umweltwirkungen und führen alle drei Jahre eine Umweltbetriebsprüfung durch. Ihre Ergebnisse werden von einem externen Gutachter validiert und in einer Umwelterklärung dokumentiert. Die Umweltkennzahlen in diesem Kapitel orientieren sich an den Vorgaben der EMAS-Verordnung. Unabhängig geprüft EMAS-Umwelterklärung mit Umweltbilanz und Umweltprogramm: www.swhd.de/verantwortung Umweltwirkungen Durch unser geprüftes EMAS-Umweltmanagementsystem ist Umweltschutz ein fester Bestandteil in unserem Alltag. 2015 2014 2013 24.656 27.131 25.625 1.400 1.426 1.540 Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch (%) 52 49 46 Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Wärmeverbrauch (%) 19 9 2 40.574 48.156 53.624 129.600 141.011 148.002 Abfälle zur Verwertung 5.866 4.534 2.043 Abfälle zur Entsorgung 80 75 80 Energieeffizienz (MWh) Gesamt-Energieverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas)1 (MWh) Treibstoffe (MWh) Materialeffizienz (kg) Gefahrstoffe Wasser (m3) Trinkwasserverbrauch Abfälle2 (t) Gefährliche Abfälle zur Verwertung 26 28 231 Gefährliche Abfälle zur Entsorgung 1,6 4,2 7,7 75.278 75.278 75.278 23.208 17.947 12.285 24.232 nicht erhoben nicht erhoben 16,9 13,2 8,6 Biologische Vielfalt (m ) 2 Flächenverbrauch/Überbaute Fläche 3 Emissionen (t) Gesamtemission Treibhausgase: CO2-Äquivalent (ohne SF6 , F-Gase und Methan) Gesamtemission Treibhausgase: CO2-Äquivalent (mit SF6 , F-Gase und Methan) Gesamtemission in die Luft: CO, NOX , SO2, PM 1 | Nur Eigenverbrauch für Gebäude und Dienstleistungen, ohne Eigenerzeugung 2 | Ohne Erdaushub und Bauabfälle 3 | Inklusive Emissionen aus der Eigenerzeugung Geschäftsbericht 2015 57 Energieverbrauch In der Summe sank der Energie-Eigenverbrauch in 2015 gegenüber dem Vorjahr um circa zehn Prozent – von 27.131 auf 24.656 Megawattstunden. Rund 62 Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs geht auf Strom zurück. Den größten Anteil am Stromverbrauch haben die Straßenbeleuchtung und die Verwaltungsgebäude. In 2015 ist der Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um rund 2.000 Megawattstunden gesunken. Gründe waren unter anderem der Umbau des Parkhauses Kornmarkt, die neue Wassertechnik in den Bädern sowie die weitere Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende Lampen. Der Verbrauch an Fernwärme, die den weitaus größten Anteil am Wärmeverbrauch hat, ist zurückgegangen. Die meiste Wärme setzen die Bäder ein. Hier spielt der warme Sommer eine Rolle. Im Hallenbad Köpfel wurde ein BHKW in Betrieb genommen, aus diesem Grund ist der Gasverbrauch bei den Bädern im Jahr 2015 angestiegen. Weitere Ursachen waren häufigere thermische Desinfektionen und die Einführung von zusätzlichen Warmbadetagen. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamt-Stromverbrauch ist aufgrund des höheren Ökostrom-Anteils am Strommix gestiegen. Hintergrund des höheren Anteils erneuerbarer Energien an der Wärme ist der gestiegene Anteil der Fernwärme aus dem Holz-Heizkraftwerk und den neuen Biomethan-Blockheizkraftwerken. Der Treibstoffverbrauch unseres Fuhrparks ist mit 1.400 Megawattstunden in 2015 gegenüber dem Vorjahr (1.426 MWh) weiter gesunken. Hier kommt zum Ausdruck, dass die Fahrzeugflotte durch den Aufbau eines Fahrzeugpools und durch eine Verringerung der Fahrzeuganzahl optimiert wurde. Dadurch wurden zunehmend mehr Dienstfahrten auf Fahrräder verlagert. Außerdem sind zwei E-Mobile, betrieben mit Ökostrom, im Einsatz und werden gut genutzt. Wasserverbrauch und Abwasser Der größte Teil unseres Wasserverbrauchs ist auf die Bäder zurückzuführen. Dort ist der Wasserverbrauch auch 2015 gegenüber den Vorjahren gesunken. Eine Ursache ist die erneuerte Badewassertechnik, die als eine Maßnahme im Projekt Nachhaltiges Wirtschaften in den Bädern Hasenleiser und Tiergarten realisiert wurde. Materialverbrauch Die Bandbreite der eingesetzten Materialien im Unternehmen ist groß und reicht von Netzrohren über Brennstoffe bis hin zu Papier in der Verwaltung und Lebensmitteln für die Kantine. Soweit rechtlich möglich, werden regionale Lieferanten ausgewählt. Das gilt vor allem für Lebensmittel. Auch beim Brennstoff für das Holz-Heizkraftwerk ist ein Entfernungsradius in den Ausschreibungsunterlagen festgelegt. Im Fuhrpark werden Kriterien wie Lärm- und Schadstoffemissionen berücksichtigt und bei Druckerzeugnissen FSC- und zunehmend mehr Recycling-Papier in den Ausschreibungen gefordert. In der Umweltbilanz wird die Menge der eingesetzten Gefahrstoffe erfasst. Die Einsatzmenge nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. Hintergrund ist neben einer kontinuierlichen Optimierung ihres Einsatzes auch die zunehmende Verlagerung von Werkstattarbeiten an Auftragnehmer. Abfälle Auffällig ist der weitere Anstieg bei den Abfällen zur Verwertung, zurückzuführen auf den ganzjährigen Betrieb des Holz-Heizkraftwerks: Bei einem Großteil der Abfälle handelt es sich um Rost- und Kesselasche sowie um Filterstäube. Die Abfälle zur Verwertung lagen in gleicher Größenordnung wie in den vorherigen Jahren. Die gefährlichen Abfälle zur Verwertung und zur Entsorgung haben sich durch die zunehmende Verlagerung von Werkstattarbeiten an Dienstleister reduziert. Emissionen Die Treibhausgas- und die Schadstoffemissionen umfassen neben den Emissionen aus dem Energie-Eigenverbrauch auch die Emissionen aus dem Holz-Heizkraftwerk und den Biomethan- und Erdgas-Blockheizkraftwerken, die im Zuge der Energiekonzeption 2020 in Betrieb genommen wurden. Durch ihren Einsatz im Jahr 2015 sind auch die Emissionen gestiegen. In 2015 wurden erstmals die Emissionen aus dem Einsatz des Isolier- und Löschgases Schwefelhexafluorid (SF6 ) und anderer fluorierter Treibhausgase (F-Gase) sowie Methan erfasst. Stadtwerke Heidelberg 58 Soziales Der Anteil von Frauen im Unternehmen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Beschäftigte Zum Jahresende waren im Konzern 1.052 (Vorjahr: 1.061) Mitarbeiter beschäftigt, davon 339, die von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn an die RNV überlassen wurden und nicht mehr für den Konzern tätig sind. Seit Start der Restrukturierung im Unternehmen 2009 ist die Anzahl der Beschäftigten um über 200 gesunken. Der Wert zum Ende des Jahres 2015 umfasst auch 79 (Vorjahr: 82) Mitarbeiter in der Ruhephase der Altersteilzeit sowie solche, deren Auflösungsverträge in den kommenden Jahren wirksam werden. BESCHÄFTIGTE 1 2015 2014 2013 Stadtwerke Heidelberg 217 221 253 Stadtwerke Heidelberg Netze 329 316 332 28 27 27 Stadtwerke Heidelberg Energie Stadtwerke Heidelberg Bäder 25 25 23 Stadtwerke Heidelberg Umwelt 21 21 17 Stadtwerke Heidelberg Garagen 3 3 5 Stadtwerke Heidelberg Techn. Dienste 75 73 35 Heidelberger Straßen- und Bergbahn2 15 15 11 339 354 368 –3 6 7 1.052 1.061 1.078 31 32 31 Überlassen an die RNV Stadtwerke Neckargemünd Stadtwerke Heidelberg Konzern 4 Auszubildende 1 | O rganisatorische Zuordnung zum 31.12.2015. Personen, nicht Vollzeitkräfte (ohne Aushilfen) 2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter 3|2 015 wechselten die Mitarbeiter der Stadtwerke Neckargemünd zu den Stadtwerken Heidelberg 4 | I nklusive 79 (Vorjahr: 82) Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit; ohne Auszubildende Geschäftsbericht 2015 59 Viele Mitarbeiter sind schon lange im Unternehmen beschäftigt. Der Altersdurchschnitt ist daher vergleichsweise hoch: Rund 44 Prozent sind zwischen 51 und 60 Jahre alt. Der Personalaufwand belief sich 2015 auf 74,6 (Vorjahr: 72,7) Millionen Euro. Davon entfielen 8,6 (Vorjahr 8,3) Millionen Euro auf die Altersvorsorge. Die Arbeitszeiten sind Vielfalt und Chancengleichheit Viele Tätigkeitsbereiche bei den Stadtwerken Heidelberg sind klassische Männerdomänen. Um einen ausgewogenen Mix an Frauen und Männern im Unternehmen zu erreichen und mehr Frauen für technische Berufe zu interessieren, sprechen wir beim Personalmarketing verstärkt Frauen an. Ihr Anteil im Unternehmen ist über die letzten Jahre kontinuierlich gewachsen Vereinbarkeit von Familie und Beruf Die Stadtwerke Heidelberg unterstützen Teilzeitarbeit, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Seit 2009 ist der Anteil von 8,8 Prozent kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2015 gab es einen weiteren Zuwachs auf inzwischen 13 Prozent. Altersband bis 20 21–30 31–40 41–50 51–60 61–65 1 83 121 277 461 109 Anzahl* * O hne Auszubildende, inklusive RNV-Überlassene im Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe (TV-V) geregelt und betragen 39 Stunden pro Woche. Für die Mitarbeiter der Heidel- berger Straßen- und Bergbahn, die an die RNV überlassen sind, gilt der Haustarifvertrag der RNV. Vielfalt und chancengleichheit* 2015 2014 2013 Anteil Frauen (%) Anteil Frauen an den oberen Führungskräften (%) 22,4 22,5 21,8 23,7 23,1 18,4 Anteil Schwerbehinderte (%) 11,5 10,1 11,4 * Ohne RNV-Überlassene und 2015 erstmals wieder stagniert. Bei den oberen Führungskräften war der Zuwachs sogar überproportional. Hier liegt der Frauen-Anteil mit 23,7 Prozent über der Quote im Unternehmen. familie und beruf 2015 2014 2013 Anteil Teilzeitkräfte* (%) 13,0 11,4 11,6 * Ohne RNV-Überlassene Stadtwerke Heidelberg 60 Aus- und Weiterbildung Um junge Talente zu fördern und an uns zu binden, investieren wir kontinuierlich in ihre Ausbildung. Unsere Ausbildungsplätze spiegeln unseren steigenden Bedarf an Beschäftigten mit energiewirtschaftlichem und -technischem Hintergrund wider. In den vergangenen Jahren Für die nächsten Jahre ist abzusehen, dass verstärkt qualifizierte Fach- und Führungskräfte aus dem Unternehmen ausscheiden werden. Deshalb haben die Stadtwerke Heidelberg im Jahr 2015 ein neues Programm zur Entwicklung junger Kollegen zu Fach- und Führungskräften aufgesetzt. Die Absolventen des Programms lernen verschiedene Perspektiven im Unternehmen kennen, um künftig Schlüsselpositionen im Sinne des Gesamtunternehmens ausfüllen zu können. Generell hat die Weiterbildung der Beschäftigten einen hohen Stellenwert bei Gesundheitsschutz Die Stadtwerke Heidelberg bieten ihren Mitarbeitern ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung an. Im Jahr 2015 fanden zwei Gesundheitstage mit Anregungen zur Vorsorge und zum gesunden Leben statt, außerdem Fitnesskurse wie Aquajogging und -biking sowie Sportinitiativen wie Fußball, Laufen, Tennis oder TB Wing Tsun. Hinzu kamen Raucherentwöhnungs-Seminare, Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter, Beratungen zu gesunder Ernährung oder Work-LifeBalance. Ein Ruheraum ermöglicht Entspannung zwischendurch. Die Ausbildung Auszubildende davon Studierende der Berufsakademie 2015 2014 2013 31 32 31 9 11 6 haben wir deshalb den Anteil höher qualifizierter Ausbildungen in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie erhöht. weiterbildung 2015 2014 2013 Seminarbesuche* 3.177 2.610 2.772 4,0 3,4 3,7 1.650 1.476 1.570 Seminarbesuche/Mitarbeiter* Durchschnittliche Reise- und Weiterbildungskosten (inkl. Coaching etc.) (€/Mitarbeiter*) * O hne RNV-Überlassene dem regionalen Energieunternehmen. Die Anzahl der Seminarbesuche pro Mitarbeiter ist weiter gewachsen: Im Durchschnitt besucht jeder Mitarbeiter vier Seminare pro Jahr. Ein Großteil der Angebote wird durch einen InhouseTrainingskatalog abgedeckt, der den Teilnehmenden eine hohe Flexibilität ermöglicht. Schwerpunkte des Angebots lagen 2015 auf energiewirtschaftlichen Seminaren, außerdem auf Trainings in Kommunikation und weiteren sozialen und persönlichen Kompetenzen. Die Resonanz auf das Angebot war hoch. Aktivitäten zum Gesundheitsschutz umfassen außerdem die lebendige Auseinandersetzung mit der Führungskultur und dem Miteinander im Unternehmen, z. B. in Führungskräfte-Workshops und anderen Veranstaltungen im Haus, da sich das Arbeitsumfeld maßgeblich auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit auswirkt. hat das Unternehmen, verglichen mit anderen Unternehmen, ein sehr gutes Niveau: Die Stadtwerke Heidelberg schnitten hier besser ab als 72 Prozent der Arbeitgeber, die diese Befragung ebenfalls durchgeführt hatten. Auch bei der ArbeitgeberBewertungsplattform kununu erreichten die Stadtwerke Heidelberg zu Anfang 2016 einen überdurchschnittlich guten Wert: Mitarbeiter und Bewerber hatten ihnen 4,33 von fünf möglichen Sternen gegeben. Im Jahr 2015 wurde eine Befragung zu den psychischen Belastungen am Arbeitsplatz durchgeführt. Dabei ergaben sich nur wenige Felder mit Verbesserungspotenzial. Vor allem im Bereich »Perspektiven und Beteiligung« Geschäftsbericht 2015 61 Arbeitssicherheit Die Anzahl der meldepflichtigen Wegeunfälle, also solche mit mindestens drei Krankentagen, hat sich gegenüber dem Vorjahr um ein Ereignis erhöht. Die Ursache war Fremdverschulden. Der Wert liegt aber immer noch deutlich unter dem Niveau von 2013. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter verringert. Sie liegt damit auf dem niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahren und unterschreitet den Bundesdurchschnitt ebenso wie das Unternehmensziel von weniger als 20 meldepflichtigen Arbeitsunfällen pro 1.000 Vollzeitbeschäftigte. Bedauer- Region Die Stadtwerke Heidelberg investieren vorwiegend in der Region, schaffen Arbeitsplätze in Heidelberg und bilden auch hier aus. Darüber hinaus finanziert das Unternehmen öffentliche Aufgaben mit seinen Gewinnen aus dem Energiegeschäft: Rund 5,6 Millionen Euro hat das Unternehmen in 2015 für die Finanzierung der Verluste der Bäder aufgewendet, sowie weitere 27,8 Millionen Euro für die Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). 2015 2014 2013 Meldepflichtige Wegeunfälle ARBEITSSICHERHEIT 2 1 7 Tödliche Wegeunfälle Meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte 0 0 0 Branchendurchschnitt* Krankheitstage pro meldepflichtigem Arbeitsunfall 13 19 18 22 23 23 16 24 10 Tödliche Arbeitsunfälle 0 0 0 Schwere Arbeitsunfälle 2 1 0 * D eutsche Gesetzliche Unfallversicherung licherweise ereigneten sich jedoch zwei schwere Arbeitsunfälle. Davon wurde einer durch Dritte verursacht. Die langen Ausfallzeiten, die mit den beiden Unfällen verbunden sind, sind maßgeblich für die vergleichsweise hohe Anzahl von Krankheitstagen pro meldepflichtigem Arbeitsunfall. Aufwendungen für unsere partner in der region (Mio. €) 2015 Beschäftigte: Personalaufwand 74,6 Beschäftigte: Lehr-, Aus- und Fortbildungskosten Lieferanten und Dienstleister: Einkauf 1,1 37,8 Immobilien- und Grundstücksbesitzer: Mieten und Pachten 0,3 Kommunen: Konzessionsabgaben 6,9 finanzierung öffentlicher aufgaben (Mio. €) 2015 Bäder 5,6 ÖPNV 27,8 Stadtwerke Heidelberg 62 Kennzahlen zum Geschäftsverlauf KENNZAHL 2015 2014 79,0 78,1 Anlagevermögen 464,1 453,9 Umlaufvermögen 28,7 33,0 Investitionen2 39,1 30,3 Umsatzerlöse Finanzen1 (Mio. €) Eigenkapital 250,6 230,7 Personalaufwand 74,6 72,7 Konzernergebnis –19,2 –30,9 1.052 1.061 22,4 22,5 463,4 413,7 1.023,7 868,2 488,4 411,3 10,1 9,4 1.705,0 1.716,0 Erdgas 889,6 888,6 Fernwärme 214,4 211,5 664,0 663,8 Mitarbeiter Mitarbeiter3 Anteil Frauen (%) Absatz Strom (Mio. kWh) Erdgas (Mio. kWh) Fernwärme (Mio. kWh) 4 Wasser (Mio. m ) 3 Netze (km) Strom Wasser 4 Geschäftsbericht 2015 63 Stadtwerke heidelberg konzern 2015 2014 246 216 5 5 4 4 171,5 171,5 24.656 27.131 Gesamt-CO2-Emissionen (t) 23.208 17.947 Überbaute Fläche (m ) 75.278 75.278 Erzeugungsanlagen Wärme und Strom Bäder Hallen- und Freibäder Parken Parkhäuser Verkehrsinfrastruktur Gesamtlinienlänge5 (km) Ressourcenschutz6 Gesamt-Energieverbrauch7 (MWh) 8 2 1 | Konsolidiert; inklusive Stadtwerke Neckargemünd 2 | Anlagezugänge (immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen) 3 | Ohne Auszubildende, inklusive alle an die RNV Überlassenen; Stand: 31.12.2015 4 | Im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg, Betriebsführung durch die Stadtwerke Heidelberg 5 | Straßenbahn, Omnibus und Bergbahn 6 | Ohne Stadtwerke Neckargemünd 7 | Verbrauch für eigene Gebäude inklusive Dienstleistungen, ohne Eigenerzeugung 8 | CO2 -Äquivalent; inklusive Eigenerzeugung, ohne SF6 , F-Gase und Methan Stadtwerke Heidelberg 64 Über diesen Bericht Mit diesem Bericht stellen die Stadtwerke Heidelberg zum siebten Mal ihre wirtschaftlichen Leistungen zusammen mit ihren ökologischen und sozialen Aktivitäten vor, denn Nachhaltigkeit ist für uns ein integraler Faktor unseres Geschäftserfolgs. Der Geschäftsund Nachhaltigkeitsbericht deckt den Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2015 ab und bezieht die Gesellschaften im mehrheitlichen Besitz der Stadtwerke Heidelberg mit ein. Das gilt weitgehend auch für die Umweltdaten. Eine Ausnahme bilden dabei aufgrund ihres unterschiedlichen Standorts die Stadtwerke Neckargemünd inklusive der Gesellschaft Stromnetz Neckargemünd. Änderungen gegenüber dem letzten Berichtszeitraum sind durch Kennzahlen-Vergleiche transparent dargestellt und erläutert. Bei der Auswahl der Berichtsinhalte haben wir uns an den aktuellen Kriterien der Global Reporting Initiative für Energieunternehmen und dem Deutschen Nachhaltigkeits-Codex orientiert. Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit wird durch die Umwelterklärung (www.swhd.de > verantwortung) ergänzt. Darin sind die Umweltbilanz sowie das Umweltprogramm für die nächsten Jahre ausführlich dargestellt. Der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht sowie der Zahlenspiegel sind ebenfalls im Internet veröffentlicht. Dort findet sich auch ein Umsetzungsbericht zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex: www.stadtwerke-heidelberg.de/berichte und www.swhd.de > downloads. klimaneutral natureOffice.com | DE-291-388357 gedruckt Stadtwerke Heidelberg Geschäftsbericht 2015 2 65 Impressum Verantwortlich Stadtwerke Heidelberg Unternehmenskommunikation Kurfürsten-Anlage 42–50 69115 Heidelberg Konzeption/Redaktion Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings Stadtwerke Heidelberg Konzeption/Gestaltung/Satz Hübner & Sturk Werbeagentur, Bensheim Fotos Salar Baygan Fotografie, Alexander Grüber Fotografie; bild_raum / Stephan Baumann, Christian Buck, Steffen Diemer, Peter Dorn, Sven Ehlers, Peter Vogel; Pöyry, Schréder, Project Consult Schmitz & Partner; Getty Images, F1online Bildagentur, plainpicture, JUICE Images, Corbis; Stadtwerke Heidelberg Litho Hübner & Sturk Werbeagentur, Bensheim Druck Sonnendruck, Wiesloch Ansprechpartner Geschäftsbericht Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings Leitung Unternehmenskommunikation 06221 513 4214 [email protected] Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2015 ZUKUNFT in Bewegung Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2015 Stadtwerke Heidelberg