in Bewegung - Stadtwerke Heidelberg

Transcription

in Bewegung - Stadtwerke Heidelberg
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2015
ZUKUNFT
in Bewegung
Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht
2015
Stadtwerke Heidelberg
Stadtwerke Heidelberg
Geschäftsbericht 2015
2
65
Impressum
Verantwortlich
Stadtwerke Heidelberg
Unternehmenskommunikation
Kurfürsten-Anlage 42–50
69115 Heidelberg
Konzeption/Redaktion
Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings
Stadtwerke Heidelberg
Konzeption/Gestaltung/Satz
Hübner & Sturk Werbeagentur, Bensheim
Fotos
Salar Baygan Fotografie, Alexander Grüber Fotografie;
bild_raum / Stephan Baumann, Christian Buck, Steffen
Diemer, Peter Dorn, Sven Ehlers, Peter Vogel; Pöyry,
Schréder, Project Consult Schmitz & Partner; Getty
Images, F1online Bildagentur, plainpicture,
JUICE Images, Corbis; Stadtwerke Heidelberg
Litho
Hübner & Sturk Werbeagentur, Bensheim
Druck
Sonnendruck, Wiesloch
Ansprechpartner
Geschäftsbericht
Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings
Leitung Unternehmenskommunikation
06221 513 4214
[email protected]
Geschäftsbericht 2015
3
Eine Region in BEWEGUNG
Ein Unternehmen
im Wandel
2015 ging es ein gutes Stück voran – für die
Stadtwerke Heidelberg, die Stadt und die Region.
Noch bessere Versorgung, intelligentere
Infrastruktur, mehr Lebensqualität –
gemeinsam mit Partnern, Verbänden, Kunden
und Bürgern haben wir einiges bewegt.
Auch weil alle Beteiligten sich noch stärker
aufeinander zubewegt haben.
­—­­
Wichtig war es dabei, nicht nur Energien zu bündeln,
sondern auch Energie einzusparen.
So sind wir einem großen Ziel bedeutend näher
gekommen: der Energiewende vor Ort.
Für sie haben wir neue Strukturen geschaffen,
neue klimaschonende Produkte entwickelt
und uns immer wieder auf
neue Herausforderungen eingestellt.
Denn wer etwas bewegen will, muss zunächst
einmal sich selbst bewegen.
Für die Region, für uns und ganz besonders
für unsere Kunden.
Stadtwerke Heidelberg
4
Highlights
2015
06
19
40
51
Was haben die
Stadtwerke
2015 bewegt?
Ziele der
Kulturentwicklung
7.300 Mal
Effizienz bei der
Straßenbeleuchtung
Erstes Teilprojekt
des Mobilitätsnetzes
Heidelberg abgeschlossen
16
32
43
56
Ein Blick zurück
nach vorn
90% Ökostrom
erreicht
Längere Öffnungszeiten bei den
Freibädern
Unabhängig geprüft –
Umweltschutz ein
fester Bestandteil im
Alltag
Geschäftsbericht 2015
5
Inhalt
Das Jahr 2015
06
Was haben die Stadtwerke 2015 bewegt?
10 Wer wir sind
12 Wer zu uns gehört
14 Was wir tun
16 Ein Blick zurück nach vorn
17 Modernisierung braucht Kulturwandel
20 Energiekonzeption 2020
Nachhaltigkeits-Kennzahlen und -management
55 Finanzen
56 Umweltschutz
58 Soziales
Entwicklung der Gesellschaften
24 Stadtwerke Heidelberg Netze
31 Stadtwerke Heidelberg Energie
36 Stadtwerke Heidelberg Umwelt
42 Stadtwerke Heidelberg Bäder
48 Stadtwerke Heidelberg Garagen
51 Heidelberger Straßen- und Bergbahn
65Impressum
62
Kennzahlen zum Geschäftsverlauf
64
Über diesen Bericht
Stadtwerke Heidelberg
6
Im gespräch
Was haben die Stadtwerke
2015 bewegt?
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister von Heidelberg,
und Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg
»
Die Energiewelt ist seit einiger Zeit
im Umbruch. Es ändert sich viel für die
Energieversorger. Was hat das Jahr
2015 gekennzeichnet?
Dr. Irmscher 2015 kamen mit dem
Weißbuch Energie viele offene Diskussionen zu einem Ergebnis. Das Dokument
skizziert die Eckpunkte für die künftige
Energiewelt: mehr dezentrale und
erneuerbare Energien, mehr KraftWärme-Kopplung, mehr Flexibilität beim
Wechsel zwischen den Energieformen.
Damit ist unser Weg klar bestätigt: Wir
treffen mit den Planungen für einen
Wärmespeicher und einen Elektrodenkessel, eine sogenannte Power-toHeat-Anlage, genau den Bedarf der
Zeit. Darüber hinaus war 2015 ein Jahr
der Umsetzung und Konsolidierung:
Wir haben unseren Modernisierungskurs konsequent weiter verfolgt, indem wir viele Prozesse für mehr Effizienz ausgebaut und uns noch klarer
auf unsere Kunden ausgerichtet haben.
Dr. Würzner Das Jahr 2015 hat außerdem die Bedeutung des Klimaschutzes
weltweit gestärkt: Beim Weltklimagipfel
in Paris hat sich die Staatengemeinschaft verständigt, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad
Celsius zu begrenzen. Das bedeutet:
Weltweit sind die Treibhausgasemissionen erheblich zurückzufahren.
Die Stadt Heidelberg hat dazu den
Masterplan 100 Prozent Klimaschutz
verabschiedet. Unsere Stadtwerke sind
dabei ein wichtiger Partner. Als Präsident des europäischen Städtenetzwerks
Energy Cities habe ich die Aktivitäten
der Stadt und der Stadtwerke Heidelberg im November beim Weltklimagipfel
vorgestellt: Unsere Aktivitäten sind
dort auf große Resonanz gestoßen und
gelten als vorbildlich.
»
Was haben die Stadtwerke Heidelberg
in dem abgeschlossenen Geschäftsjahr
erreicht?
Dr. Irmscher Wir haben unsere Pläne
noch einmal übertroffen und ein besseres Ergebnis erreicht als geplant. Das
freut uns sehr, denn es zeigt uns, dass
unsere Aktivitäten für die Energiewende
und für den Klimaschutz von unseren
Kunden auch honoriert werden.
Dr. Würzner Wir freuen uns, dass die
Stadtwerke Heidelberg ein Ergebnis
über Plan geliefert haben. Denn der
Gewinn aus dem Energiesektor fließt in
die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben, unter anderem zur Finanzierung
von typischen Zuschussgeschäften wie
Bus, Bahn und Bäder. Ihr Erfolg kommt
damit allen Bürgerinnen und Bürgern in
Heidelberg zu Gute.
»
Ist das auch eine Auswirkung des
Modernisierungskurses, den Sie vor
fünf Jahren eingeleitet haben? Wo
stehen Sie dabei heute?
Dr. Irmscher Ja, ich denke, hier wurde
eine ganze Bandbreite an Maßnahmen zur
Modernisierung wirksam. In unserer Strategie Stadtwerke Heidelberg 2022 haben
wir uns das Ziel gesetzt, eines der besten
Stadtwerke zu werden. Wir haben ganz
bewusst darauf verzichtet, allzu konkrete
Unterziele zu stecken. Denn jeder unserer
Partner hat eine eigene Vorstellung, was
eines der besten Stadtwerke ist. Wichtig
ist uns, dass wir die Anforderungen aus
unserem Umfeld in unser tägliches Handeln einbeziehen. Damit bleiben wir in
Bewegung – und so können wir auch viel
bewegen. Dass wir dabei schon gut oder
sogar sehr gut unterwegs sind, bescheinigen uns auch externe Jurys: 2015 haben
wir die Auszeichnung als Bester Stromanbieter sowie einen Preis für professionelles Projektmanagement erhalten. Auch
unser Image hat sich klar verbessert – wir
haben einen Bekanntheitsgrad von über
90 Prozent erreicht. Auch als Arbeitgeber
wollen wir zu den Besten zählen: Bei einer
Mitarbeiterbefragung haben wir besser
abgeschnitten als 72 Prozent der anderen
teilnehmenden Unternehmen, und im
Web-Portal kununu erhalten wir immerhin
fast 4,5 von 5 Sternen – und liegen damit
als beliebter Arbeitgeber weit oben.
Geschäftsbericht 2015
7
Dr. Rudolf Irmscher
Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg
»
Herr Dr. Würzner, viele Städte haben
ihre Stadtwerke verkauft, manche auch
wieder rekommunalisiert. Was ist die
Linie in Heidelberg und was sind die
Gründe dafür?
Dr. Würzner Es war und ist eine gute
Entscheidung, dass die Stadtwerke
Heidelberg weiterhin hundertprozentig
kommunal und ein Teil der Familie »Stadt
Heidelberg« sind. Damit haben wir als
Stadt Einfluss auf die Energiesysteme
vor Ort. Die Stadtwerke Heidelberg sind
immer ein verlässlicher Partner. Sie sind
der Stadt und der Region verpflichtet.
Das wird deutlich, wenn die Stadtwerke
zum 125-jährigen Bergbahn-Jubiläum
einladen und 4.000 Menschen zu dem
Fest kommen. Oder wenn die Stadtwerke
uns helfen, sehr schnell Gebäude auf den
Konversionsflächen nutzbar zu machen.
Dr. Eckart Würzner
Oberbürgermeister
der Stadt Heidelberg
Oder wenn sie das Parkhaus P12 am
Kornmarkt mitten im touristischen Herzen
Heidelbergs sanieren – und das im
engen Dialog mit Nutzern, Bürgerschaft
und Anwohnern. Ich freue mich, dass wir
ein solches Stadtwerk haben.
»
Was haben sich die Stadtwerke
Heidelberg für die nächsten Jahre
vorgenommen?
Dr. Irmscher Die Digitalisierung wird
uns weiter beschäftigen: In nächster
Zeit geht ein Kundenportal online,
wir arbeiten an Online-Produkten, an
einer Social Media Strategie und an
einer App. Auch viele unserer internen
Prozesse werden wir weiter digitalisieren. Um die neuen Aufgaben aus der
Energiewende leisten zu können, bauen
wir eine neue Verbundleitstelle.
Außerdem wird uns der Bau des Wärmespeichers und der Power-to-Heat-Anlage beschäftigen. Im Netzbereich
kommt der Smart-Meter-Rollout hinzu,
außerdem die Aufgaben aus der Konversion. Und bei der Fernwärme geht
es weiterhin darum, die Beschaffung
zu optimieren. Wir werden also weiter
viel bewegen.
Dr. Würzner Als Aufsichtsratsvorsitzender werde ich die Stadtwerke Heidelberg auf ihrem Weg zu einem der besten
Stadtwerke auch künftig intensiv begleiten und danke allen anderen Mitgliedern
im Aufsichtsrat für die konstruktive
Zusammenarbeit – ebenso wie den Mitarbeitervertretern und den Mitarbeitern
der Stadtwerke Heidelberg für ihr hohes
Engagement in dieser spannenden Zeit
für die Energiewirtschaft.
Stadtwerke Heidelberg
8
Bewegungsmelder
2015
Januar
› Vorbereitende Arbeiten für die
Sanierung des Parkhauses P12
am Kornmarkt/Schloss beginnen.
Februar
› W
iesloch erneuert Partnerschaft mit
den Stadtwerken Heidelberg Netze
durch einen neuen Konzessionsvertrag für das Gasnetz.
› Fernwärme-Gestattungsvertrag in
Leimen unterzeichnet.
März
› Bester Stromanbieter in Heidelberg
und zwei anderen Städten in Baden-­
Württemberg laut Focus Money.
› Tag des Wassers mit Wassergeschichten junger Autoren.
› Aktion Preise wie damals zum
125. Geburtstag der unteren Bergbahn.
Juni
Juli
› Spatenstich für die Fernwärme­leitung
› Klimaschutz-Ideen-Preis an die Johan-
› Benennung als IBA-Kandidat zusam-
nes-Gutenberg-Schule für den Aufbau
von Fahrgemeinschaften verliehen.
men mit der Stadt Heidelberg für den
Zukunfts- und Wissensspeicher im
geplanten Energiepark.
© IBA Heidelberg Matthias Schardt
Mai
nach Leimen.
› Stadtwerke Heidelberg unterstützen
Carsharing-E-Autos bei stadtmobil
Rhein Neckar.
› Kooperationsvertrag für Versorgung
von Neubaugebiet in Edingen-Neckarhausen unterzeichnet.
› Besucherrekord in den Freibädern:
18.000 Badegäste an einem Wochenende im Tiergartenbad.
Geschäftsbericht 2015
9
Juli
› Mobilitätsnetz Heidelberg: Spatenstich für das erste Teilprojekt.
› Wasserversorgung am Hang von
Handschuhsheim und Neuenheim
von Quellen auf Grundwasserwerke
umgestellt.
› Karlsplatzfest Joy of Singing mit 3.000
August
› Neues Produkt heidelberg ENERGIEDACH premium.
› IronKids Triathlon für Kinder mit und
September
› Fest an der Station Molkenkur zum
125 sten Jubiläum der Bergbahn mit
4.000 Besuchern.
ohne Handicap.
› 3. Platz beim PRINCE2 Best Practice
Award 2015 für exzellente Leistungen
im Projektmanagement.
Besuchern.
Oktober
› 6. Stadtwerke Heidelberg Forum –
Wärmewende in Heidelberg.
November
› Wiedereröffnung des Parkhauses P12
nach Sanierung.
› Innovationspreis der Stadtwerke Heidelberg für herausragende Abschlussarbeit in Wirtschaftsinformatik der
SRH Hochschule Heidelberg vergeben.
› Kooperationsvertrag für erstes
heidelberg MIETERSTROM-Projekt mit
der Baugenossenschaft Neu Heidelberg unterzeichnet.
Dezember
› Wasserversorgung in den Hanglagen
von Handschuhsheim und Neuenheim
wieder auf weiches Wasser umgestellt.
› Einjährigen Betriebsführungsvertrag
für das Gisela-Mierke-Bad in Eppelheim ab 1. Januar 2016 unterzeichnet.
Stadtwerke Heidelberg
10
Mit vereinten Kräften
mehr bewegen
Alfred Kappenstein
Peter Erb
Michael Teigeler
Dipl.-Ing.
Dipl.-Ing.
Dipl.-Ing. (FH), Betriebswirt (VWA)
Technischer Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Umwelt GmbH
(seit 1. Juni 2013)
Kaufmännischer Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Bäder GmbH & Co. KG
(seit 1. Januar 2007)
Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Energie GmbH
(seit 16. Oktober 2008)
Technischer Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Bäder GmbH & Co. KG
(seit 1. Juni 2013)
Kaufmännischer Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Umwelt GmbH
(seit 1. August 2004)
geboren 1967 in Neubeckum,
Studium der Elektroenergie­technik
und der Betriebswirtschaft
geboren 1959 in Illingen,
Studium des Maschinenbaus
geboren 1959 in Düsseldorf,
Studium des Maschinenbaus
Geschäftsbericht 2015
11
Dr. Rudolf Irmscher
Falk Günther
Michael Jäger
Dipl.-Ing., Dr. rer. nat.
Dipl.-Ing., MBA
Dipl.-Betriebswirt (BA)
Geschäftsführer der Stadtwerke
Heidelberg GmbH
(seit 1. Januar 2009)
Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH
(seit 1. Juni 2013)
Geschäftsführer der Heidel­berger
Straßen- und Bergbahn GmbH
(seit 27. Mai 2008)
geboren 1959 in Düren,
Studium der Mathematik, Physik
und Ingenieurwissenschaften,
Promotion in Physik
geboren 1971 in Kassel,
Studium der Verfahrenstechnik
in Hamburg, MBA Aufbaustudium
in Berlin und London
Geschäftsführer der
Stadtwerke Heidelberg Garagen GmbH
(seit 15. November 2004)
geboren 1958 in Mannheim,
Studium der Betriebswirtschaft
Stadtwerke Heidelberg
12
Geschäftsführer weiterer
Gesellschaften
Aufsichtsrat der
Stadtwerke Heidelberg
Stadtwerke Heidelberg
Technische Dienste
Dr. Eckart Würzner
Oberbürgermeister, Vorsitzender
Matthias Straub
Betriebswirt (VWA)
Dr. Jan Gradel
Stadtrat, 1. stellvertretender
Vorsitzender, Dipl.-Chemiker
Heidi Schwarz
Kaufmännische Sachbearbeiterin
Stadtwerke Neckargemünd
Michael Mergenthaler
2. stellvertretender Vorsitzender,
Elektroinstallateur
Heike Wittmann
Kaufmännische Sachbearbeiterin,
(bis 30. August 2015)
Gerhard Barth
Dipl.-Kaufmann, Kaufmännischer
Geschäftsführer
Georg Stier
Dipl.-Ing. (FH), Technischer
Geschäfts­f ührer
Raimund Beisel
Stadtrat, selbstständig,
(seit 27. Oktober 2015)
Thomas Buchwitz
Elektroinstallateur
Michael Frankmann
Verkehrsmeister, Betriebsrats­
vorsitzender RNV
Prokuristen der
Stadtwerke Heidelberg
Hans Baier
Betriebswirt
Frank Gerhard
Rechtsanwalt
Michael Jäger
Dipl.-Betriebswirt (BA)
Dr. Monika Gonser
Stadträtin, Hochschulreferentin
Hans-Jürgen Heiß
Bürgermeister für Konversion und
Finanzen der Stadt Heidelberg
Hans-Jürgen Hug
Technischer Angestellter
Wolfgang Lachenauer
Stadtrat, Rechtsanwalt
Dr. Ursula Lorenz
Stadträtin, Ärztin i. R.,
(bis 26. Oktober 2015)
Hans-Martin Mumm
Stadtrat, Kulturamtsleiter i.R.
Axel Reiß
Lagerist
Prof. Dr. Anke Schuster
Stadträtin, Hochschuldozentin,
Unternehmensberaterin
Geschäftsbericht 2015
13
unsere
Beteiligungen
20,1 %
20,0 %
Stadtwerke Schwetzingen
Kommanditkapital: 10,0 Mio. €
54,96 %
Heidelberger Dienste
Stammkapital: 0,030 Mio. €*
Stadtwerke Neckargemünd
Stammkapital: 3,4 Mio. €
25,1 %
Stadtwerke Schwetzingen,
Verwaltung
Stammkapital: 0,035 Mio. €
100 %
Stromnetz Neckargemünd
Stammkapital: 0,8 Mio. €
STADTWERKE
HEIDELBERG
100 %
STADT
HEIDELBERG
Stammkapital:
60,3 Mio. €
100 %
59,1 %
Stadtwerke Heidelberg Energie
Stammkapital: 0,051 Mio. €
ASEW Energie- und Umwelt Service
Kommanditkapital: 0,018 Mio. €*
7,1 %
Stadtwerke Heidelberg Bäder
Kommanditkapital: 10,0 Mio. €
100 %
Stadtwerke Heidelberg Garagen
Stammkapital: 1,0 Mio. €
Stadtwerke Heidelberg Umwelt
Stammkapital: 0,025 Mio. €
9,0 %
94,9 %
Stadtwerke Heidelberg Netze
Stammkapital: 81,4 Mio. €
Trianel Aachen
Stammkapital:
20,2 Mio. €
100 %
Biogas Pool 3 für Stadtwerke
Kommanditkapital: 1,2 Mio. €*
50,0 %
1,2 %
Energieeffizienzagentur
Rhein-Neckar
Stammkapital: 0,056 Mio. €*
bis 31. Dezember 2015
0,3 %
Klimaschutz- und Energieagentur
Baden-Württemberg (KEA)
Stammkapital: 1,025 Mio. €*
0,1 %
Heidelberger
Energie­­genossenschaft (HEG)
Geschäftsguthaben: 0,235 Mio. €*
Stadtwerke Heidelberg Technische Dienste
Stammkapital: 0,025 Mio. €
100 %
62,7 %
Heidelberger Straßen- und Bergbahn
Stammkapital: 17,2 Mio. €
* Stand: 31. Dezember 2014
27,8 %
5,1 %
Rhein-Neckar-Verkehr (RNV)
Stammkapital: 10,5 Mio. €
Zentralwerkstatt für
Verkehrsmittel Mannheim
Stammkapital: 4,1 Mio. €*
Stadtwerke Heidelberg
14
Was wir tun
Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der führenden Energieversorger in der Region
und eines der größten hundertprozentig kommunalen Energieunternehmen.
Darin liegt für uns eine besondere Verantwortung: Wir sind Partner der Stadt Heidelberg
und der Region. Unser wirtschaftlicher Erfolg nutzt den Menschen vor Ort, denn wir
engagieren uns für die Energiewende, den Klimaschutz
und die Lebensqualität in der Region.
Bergbahn
Wasser
Als Dienstleister für die Stadt und
un­sere Partnergemeinden stellen wir
die Versorgung der Bürger mit Strom,
Erdgas, Fernwärme und Wasser sicher
und bieten unseren Kunden Energieprodukte und -services zu fairen
Preisen und mit einem Mehrwert für
das Klima an.
Strom
Gas
Außerdem betreiben wir die Schwimmbäder sowie Garagen in Heidelberg und
übernehmen Aufgaben im öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV). Im Geschäftsjahr 2015 haben wir mit 1.052 Beschäftigten einen Umsatz von 250,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit unseren
Einnahmen aus dem Energie­geschäft
Fernwärme
Bäder
sorgen wir dafür, dass die Bäder und
der öffentliche Personennahverkehr in
Heidelberg finanziert werden können.
Außerdem investieren und engagieren wir uns hier in der Region. Denn
Heidelberg und die Region liegen
uns am Herzen – ebenso wie die
Menschen, die hier leben.
Geschäftsbericht 2015
15
unsere
Gesellschaften
› Energiebeschaffung und -lieferung,
Energiespar-Services, Energiewirtschaftliche Grundsatzfragen
› 28 Mitarbeiter; 186,2 Mio. € Umsatz
› Interne technische Dienstleistungen
› 75 Mitarbeiter
› Energie- und Wassernetze
und -anlagen, Netzdienst­leistungen, technische
Betriebsführungen
› 329 Mitarbeiter;
106,7 Mio. € Umsatz
> Konzerngesellschaft:
Gesamtstrategie und übergreifende
Leistungen für alle Gesellschaften
› 217 Mitarbeiter
› Gas-, Wärme- und Wasserversorgung, Straßenbeleuchtung,
Parkhaus in Neckargemünd
› 0 Mitarbeiter (Betriebsführung
durch Stadtwerke HeidelbergKonzern); 5,9 Mio. € Umsatz
› Koordinations-, Beratungsund Finanzierungsaufgaben
für die Stadt Heidelberg
zum ÖPNV; Betrieb der Bergbahnen
› 15 eigene und 339 an die RNV
überlassene Mitarbeiter;
2,9 Mio. € Umsatz
› Vier Parkhäuser, Betriebsführungen
von Anwohnergaragen und weiteren
Parkhäusern
› 3 Mitarbeiter; 2,1 Mio. € Umsatz
› Drei Hallen- und zwei Freibäder
in Heidelberg, weitere Betriebsführungen
› 25 Mitarbeiter; 1,6 Mio. € Umsatz
› Energiedienstleistungen,
Erzeugungsanlagen
› 21 Mitarbeiter; 26,8 Mio. € Umsatz
Stadtwerke Heidelberg
16
ein blick zurück
nach vorn
2015 war ein Jahr der Umsetzung und Konsolidierung, aber auch
ein Jahr des Nachjustierens. Denn unser Umfeld war auch 2015
von hoher Dynamik geprägt und erforderte eine hohe Flexibilität.
Nachdem in den vergangenen Jahren viele Prozesse für
mehr Effizienz und für eine Ausrichtung auf neue Kundenbedürfnisse eingeleitet wurden, haben wir sie 2015 weiter
aufgebaut und optimiert. Die Veränderungen wurden
durch einen Kulturwandel hin zu mehr Eigenverantwortung
und einem wertschätzenden Miteinander begleitet.
Parallel dazu haben wir die Energiekonzeption 2020, mit der
wir die Energiewende vor Ort erreichen wollen, an die neuen
Entwicklungen in der Energiepolitik angepasst. Auch die Eckpunkte für eine Energiekonzeption 2030 als Agenda für die
nächste Dekade wurden schon definiert.
20
20
20
30
So sind wir bestens aufgestellt, um kommende Herausforderungen gemeinsam mit unseren Partnern in Stadt und Region
erfolgreich meistern zu können.
Geschäftsbericht 2015
17
Modernisierung
braucht Kulturwandel
Seit einigen Jahren begleitet uns das
Thema Effizienz, und auch künftig wird
es eine wichtige Prämisse für unsere
Arbeit sein. Schlankere Prozesse, steigende Digitalisierung und bessere
Zusammenarbeit sind Zielsetzungen,
denen wir 2015 ein gutes Stück nähergekommen sind.
Auf Lieferantenseite ist der steigende
Wettbewerb in der Energiebranche ein
wichtiger Treiber. Die Wechselquote –
das ist der Anteil der Kunden, die seit
der Liberalisierung mindestens einmal
den Lieferanten gewechselt haben – ist
auch 2015 leicht angestiegen: Laut dem
Branchenverband BDEW betrug sie Ende
Dezember 2015 beim Strom 39,7 Prozent
und beim Gas 31,2 Prozent.
Im Jahr 2015 ist außerdem der Anteil
der gesetzlichen Umlagen und Abgaben
sowie der Netzentgelte an den Endkundenpreisen weiter gestiegen – Kosten, die
durch den Energieversorger nicht
beeinflussbar sind.
Seit Anfang 2016 beträgt der staatlich
festgelegte Anteil am Strompreis
75 Prozent, am Gaspreis 50 Prozent.
Vor allem die Netzentgelte, zurückzuführen auf den Netzausbau und die
verstärkten Eingriffe in das Netz zur
Sicherung der Netzstabilität, sind weiter
gestiegen. Auf Seiten des Netzbetreibers
sorgt vor allem die Anreizregulierung
für mehr Effizienz. Um den Anteil der
Netzkosten am Endkundenpreis zu senken, werden alle Netzunternehmen am
effizientesten Versorger gemessen. Alle
anderen Versorger haben eine definierte
Frist, um den Abstand aufzuholen. Die
Stadtwerke Heidelberg Netze müssen
beim Gas zwischen 2015 und 2020 um
15 Prozent effizienter werden, beim
Strom steht das Effizienzziel noch aus.
Sicherheit auf höchstem Niveau: Die neu geplante Verbundleitstelle ist ein weiterer
Schritt zur Digitalisierung unserer Arbeitsprozesse und Voraussetzung für neue
Services in der Energiewende.
Digitale Services für die Kunden
In den vergangenen Jahren stand daher
die Modernisierung unserer Strukturen
und Prozesse im Fokus. 2015 wurden
die Maßnahmen aus diesen Projekten
weiter umgesetzt. Fortschritte haben
wir beispielsweise bei der Digitalisierung erreicht: So wurde eine Lösung für
ein Kundenportal vorbereitet, mit dem
unsere Kunden uns künftig noch besser
rund um die Uhr erreichen und verschiedene Online-Produkte und -Services in
Anspruch nehmen können.
In der Netzgesellschaft wurde ein System
zum technischen Betriebsmanagement
weiter optimiert, das 2014 an den Start
ging. Auch die Neuaufstellung unserer
IT ist weiter vorangeschritten: Wir
haben die Anforderungen aus dem Haus
strukturiert, verstärkt Spezialwissen
für die IT-Anwendungen gesichert und
den Datenschutz und die Informationssicherheit durch ein entsprechendes
Managementsystem optimiert.
Reibungslose Arbeitsabläufe
fördern
Nachdem der Schwerpunkt bisher vor
allem auf der Optimierung unserer
Kernprozesse lag, haben wir 2015
zusätzlich die alltäglichen Arbeitsabläufe analysiert – von Arbeitsbesprechungen bis hin zur Zeiterfassung. Eine
Mitarbeiterbefragung hat uns dabei
wichtige Hinweise gegeben. Als Folge
wurden unter anderem Aktionswochen
zum Thema Effiziente Besprechungen
vorbereitet, bei denen die Beteiligten
gute Standards testen und für das Unternehmen weiterentwickeln konnten.
Stadtwerke Heidelberg
18
Fördern Effizienz und gute Zusammenarbeit im Arbeitsalltag:
Respekt und wertschätzende Kommunikation.
Wertschätzendes Miteinander
Im vergangenen Geschäftsjahr haben
wir uns noch auf einen weiteren Aspekt
konzentriert: einen wertschätzenden
und konstruktiven Umgang miteinander.
Denn auch hier liegt eine zentrale Voraussetzung für mehr Effizienz.
Nach Schätzung des Instituts für deutsche Wirtschaft beträgt der volkswirtschaftliche Schaden durch Konflikte in
Deutschland 50 Milliarden Euro. Interne
Auseinandersetzungen binden demnach
durchschnittlich 15 Prozent der täglichen
Arbeitszeit; Führungskräfte wenden
sogar 30 bis 50 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit für Streitigkeiten und
ihre Folgen auf. 2015 haben wir daher
Trainings zu wertschätzender Kommunikation intensiviert. Ein unternehmensweiter Zukunftstag mit dem Kommunikationstrainer René Borbonus stand unter
dem Titel Respekt. Das Thema wurde
außerdem in den hausinternen Medien
auf die Agenda gesetzt.
Zu Respekt gehört auch das Gespräch
auf Augenhöhe. Deshalb bietet die Geschäftsführung den regelmäßigen Austausch an: In Mitarbeiterdialogen, bei
Betriebsversammlungen und beim unternehmensweiten Zukunftstag steht
sie den Mitarbeitern Rede und Antwort.
Wer stehen bleibt, fällt zurück
Nichts ist so beständig wie der Wandel,
und deshalb ist er auch ein Teil unseres
Alltags geworden. Die Entwicklungen
im Energiemarkt und die daraus resultierende Bedeutung der Netzwirtschaft,
die Konzentration auf Kernprozesse, die
Digitalisierung, die veränderten Rollen
und Anforderungen der Kunden, das
hohe Informationsbedürfnis unserer
Anspruchsgruppen – diese und weitere
Entwicklungen haben unser Arbeitsumfeld deutlich verändert.
Beruf und Privatleben besser
vereinbaren
Hinzu kommt eine neue Generation an
Arbeitnehmern, für die eine Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei
ihrer Karriereplanung ein wichtiger
Aspekt ist. Die Entwicklung fachlicher,
persönlicher und sozialer Kompetenzen,
durchlässigere Karrierewege, mehr
Flexibilität z. B. durch Homeoffice,
Unterstützung in der Elternzeit oder bei
der Pflege von Angehörigen, Dialoge mit
der Öffentlichkeit – all das hat uns im
Jahr 2015 neben unserem Kerngeschäft
beschäftigt.
Unser Umfeld verändert sich.
Wir verändern uns mit. Und wir sind
gespannt auf das, was noch kommt.
Zeitdieb
#01
15 Prozent der täglichen Arbeitszeit
werden mit internen Auseinandersetzungen verbracht.
Geschäftsbericht 2015
19
ZIELE DER
Kulturentwicklung
Offenheit
Miteinander
› Dialog mit unserem Umfeld
› Bereitschaft zum Lernen
› Wertschätzender Umgang
› Wohlwollende Haltung sich selbst und anderen gegenüber
› Konstruktiver Umgang mit Fehlern
Eigenverantwortung
Work-LifeBalance
› Verantwortung für eigenen Handlungs-
› spielraum übernehmen
Lösungs- statt problemorientierte Haltung
› Vereinbarkeit von Beruf
und Privatleben
Stadtwerke Heidelberg
20
Energiekonzeption
2020
Ziele der
Energiekonzeption 2020
› Strom ohne Atom bis 2017
› Eigenproduktion von Strom bis 2022 auf
30 bis 40 Prozent steigern
› Anteil der erneuerbaren Energien an der
Fernwärme erhöhen
› Anteil der Fernwärme am Wärmemarkt von
heute 42 auf 50 Prozent anheben
› Unabhängigkeit und Wertschöpfung
steigern
Die hocheffiziente LED-Straßenbeleuchtung mit
intelligentem Steuerungssystem in HeidelbergBahnstadt ist ein Baustein für mehr Effizienz in
unserer Energiekonzeption 2020.
Geschäftsbericht 2015
21
Die Energiewende geht voran. Schon
heute machen die erneuerbaren Energien bundesweit rund ein Drittel der
Stromversorgung aus. Doch je mehr
Strom aus Wind und Sonne stammt,
desto stärker schwankt die Einspeisung in das Stromnetz – und desto
weiter werden Energieerzeugung und
-verbrauch voneinander entkoppelt.
Die Aufgabe, eine hohe Versorgungssicherheit und ein stabiles Netz zu
bieten, wird damit immer anspruchsvoller.
Neue energiepolitische
Eckpunkte festgelegt
Am 3. Juli 2015 veröffentlichte das
Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie das Weißbuch Ein Strommarkt
für die Energiewende als Ergebnis einer
breiten öffentlichen Konsultation mit
Fachleuten, Wirtschaft und Verbrauchern. Das Weißbuch setzt auf die
selbstregulierenden Kräfte des freien
Marktes. Selten genutzte Kraftwerke
sollen sich über Strompreisspitzen
rentieren. Um das System besser
stabil halten zu können, bekommen
mehr Anbieter Zugang zu den Regelleistungsmärkten. Außerdem wird die
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gestärkt.
Kraftwerke, die außerhalb des Strommarkts stehen, stellen eine Kapazitätsreserve, um Abweichungen bei Angebot
und Nachfrage auszugleichen. Immer
wichtiger wird es außerdem, so die
Autoren des Weißbuchs, dass die Sektoren
Strom, Wärme und Verkehr enger gekoppelt werden, um je nach Bedarf Strom in
andere Energien umwandeln zu können:
Power-to-X ist das Stichwort dazu.
An der Speyerer Straße in Heidelberg stehen zwei der sechs neuen Blockheizkraftwerke für die Strom- und Wärmewende.
Keine Energiewende
ohne Wärmewende
Für die Stadtwerke Heidelberg ist das
Weißbuch eine Bestätigung für ihre Energiekonzeption 2020, denn auch für uns
spielt Kraft-Wärme-Kopplung eine wichtige Rolle. Ihr Vorteil: In diesen Anlagen
wird die eingesetzte Energie besonders
gut genutzt, weil gleichzeitig Strom und
verwendbare Wärme entstehen. Mit der
Abnahme der Wärme steigt auch die
Wirtschaftlichkeit der Anlagen – eine
wichtige Voraussetzung, damit Energieanbieter die Kraftwerke für die Energiewende auch bauen.
Mit Kraft-Wärme-Kopplung kommt die
Energiewende außerdem in den Sektoren
Strom und Wärme gleichzeitig voran.
Bislang gab es bundesweit vor allem
beim Strom Fortschritte. Die Wärmewende
verläuft dagegen schleppender, denn
Wärme wird meist dezentral in den vielen
einzelnen Haushalten erzeugt. Anders
in Heidelberg: Mit einer Umstellung der
Fernwärme auf erneuerbare Energien
erreichen wir, dass in 40 Prozent des
Wärmemarktes auf einmal erneuerbare
Energien eingesetzt werden. In den vergangenen Jahren sind wir damit schon
weit gekommen: Das Holz-Heizkraftwerk,
Ende 2013 in Betrieb gegangen, sowie
sechs neue Blockheizkraftwerke aus
den Jahren 2013 und 2014, davon vier
mit Biomethan betrieben, erzeugen
insgesamt rund 23 Prozent der Fernwärme und 20 Prozent des Strombedarfs unserer Kunden aus erneuerbaren Energien.
Energiewende in Heidelberg
weit vorangeschritten
Betrachtet man Beschaffung und Erzeugung zusammen, bieten die Stadtwerke
Heidelberg inzwischen sogar rund 90
Prozent des Stroms aus erneuerbaren
Energien an.
Unserem Ziel, bis 2017 nur noch Strom
ohne Atomkraft zu liefern, sind wir
damit schon sehr nah.
Bis 2022 wollen wir unsere Eigenproduktion von Strom und Wärme darüber
hinaus auf 30 bis 40 Prozent steigern.
Wir werden daher auch weiterhin in die
Erschließung erneuerbarer Energiequellen, die Nutzung von Abwärme aus
Produktionsprozessen und den Umbau
der Energiesysteme investieren – sowohl
in Heidelberg als auch auf der Ebene der
Metropolregion.
Stadtwerke Heidelberg
22
Energiewende mit den Kunden
erreichen
Für die Energiewende vor Ort arbeiten
wir mit vielen Partnern zusammen. Die
wichtigsten sind unsere Kunden. Ihre
Rolle ändert sich gerade vom Konsumenten zum Prosumenten, also zum
gleichzeitigen Erzeuger und Verbraucher
von Energie. Deshalb ergänzen wir auch
unsere Angebote. Im Geschäftsjahr 2015
haben wir zwei weitere Produkte dafür
auf den Markt gebracht, um die Kunden
an der Energiewende zu beteiligen:
heidelberg ENERGIEDACH premium, ein
Angebot für Planung, Bau und Betrieb
von Solaranlagen inklusive Stromspeicher für eine höhere Eigenversorgung,
sowie heidelberg MIETERSTROM, mit
dem auch Mieter Strom direkt vom Dach
ihres Wohnhauses beziehen können.
Damit runden wir unsere bisherige Palette an Services ab, mit der unsere Kunden
die wertvolle Ressource Energie selbst
erzeugen oder besonders sparsam einsetzen können: Mit heidelberg ENERGIESPARCHECK beispielsweise beraten wir
Haushalte individuell, wo sie Energie einsparen können – für unsere Energiekunden sogar einmal im Jahr kostenlos. Bei
heidelberg HEIZUNGSPUMPEN-TAUSCH
ersetzen wir stromzehrende durch moderne, effiziente Pumpen. Und mit heidelberg ENERGIEEFFIZIENZPRÄMIE unterstützen wir den Kauf energiesparender
Haushaltsgeräte – ein paar Beispiele
unserer Angebote und Dienstleistungen
für eine Energiewelt von morgen.
Mit heidelberg ENERGIEDACH premium haben wir 2015 ein weiteres Angebot
auf den Markt gebracht, mit dem wir unsere Kunden als unsere Partner in der
Energiewende gewinnen.
Sparsamer beim eigenen
Verbrauch
Als Energieversorger sind wir selbst
auch Energieverbraucher. Deshalb
haben wir an mehr Energieeffizienz
bei unseren eigenen Aktivitäten
ge­arbeitet und 2015 ein Konzept zur
Effizienzsteigerung bei der Straßen­
beleuchtung entwickelt. Ende des
Jahres lag es den städtischen Partnern zur Abstimmung vor. Wird das
Konzept umgesetzt, können jährlich
2.206.383 Kilowattstunden Strom
eingespart werden – das reduziert
den CO2-Ausstoß um 1.300 Tonnen.
2,2
Mio.
kWh
Energieeinsparung pro Jahr
durch effiziente Straßenbeleuchtung.
Geschäftsbericht 2015
23
Mit Kurs auf die zukunft:
Energiekonzeption 2030
EffizienzAngebote
über Masterpl
an 1
00
%
Kl
Dezentrale
Klein-KWK
im
CH
ENERGIE
KONZEPTION
2020
ktion
V ER
BR
ürger
z
Ökostrom-/
ÖkogasProdukte
er B
ut
Modellprojekt
Smart Meter
Bahnstadt
gd
u
od
Pr
AU
te
ili
n
gu
ch
Be
Effiziente
Straßenbeleuchtung
GasmotorenHeizkraftwerk
und BHKW
as
Um die immer vielfältigeren Steuerungsaufgaben in einem zukunftsorientierten
Energiesystem leisten zu können, haben
wir 2015 außerdem den Neubau unserer
Verbundleitstelle vorangebracht. Ende
2016 soll sie bezugsfertig sein. Zu einem
besseren Ausgleich zwischen Stromerzeugung und -verbrauch trägt auch der
Ausbau der intelligenten Messsysteme
bei. Das neue Gesetz zur Digitalisierung
der Energiewende gibt einen Zeitplan
bis 2032 vor. Eine unternehmensweite
Arbeitsgruppe entwickelt derzeit Lösungen, um die Anforderungen so wirtschaftlich und so intelligent wie möglich
umzusetzen. Dabei haben wir eine gute
Startbasis: Denn bis Ende 2015 konnten
wir schon mit über 1.300 Smart Metern
in Europas größtem Passivhaus-Stadtteil
praktische Erfahrungen sammeln.
Holz-Heizkraftwerk
un
er
Lief
Ein Ausblick auf die neue Dekade
Parallel zur Umsetzung der Energiekonzeption 2020 haben wir 2015 schon Eckpunkte für eine Energiekonzeption 2030
vorbereitet. In der nächsten Dekade wird
die im Weißbuch beschriebene Verknüpfung zwischen den Sektoren Strom,
Wärme und Verkehr immer wichtiger
werden, um Strom aus Wind und Sonne
intelligent in das Energiesystem zu integrieren. Beispielsweise, indem Energie
gespeichert oder von einer Energieform
in eine andere umgewandelt wird. Diese
Zukunft wird bei uns schon bald Realität:
Im Jahr 2015 haben wir weiter an den
Planungen für eine Power-to-Heat-Anlage
und einen Wärmespeicher gearbeitet. Ihr
Bau beginnt voraussichtlich 2017.
g
Wind
Spe
& Umicherungg
wandlun
Fernwärmeausbau
Photovoltaik
Wärmespeicher
Die Energieversorgung von
morgen ist dezentral
Die Energiewende hat uns 2015 vor neue
Aufgaben gestellt, und sie wird es auch
weiter tun. Das Gute für uns: Die Zukunft
der Energieversorgung liegt in dezentralen, regional angepassten Lösungen. Das
ist eine große Chance für uns. Und genau
der Weg, den wir gehen.
Elektrodenkessel
(Power-toHeat)
Kälte aus Fernwärme
Stadtwerke Heidelberg
24
Stadtwerke Heidelberg
Netze
Geschäftsbericht 2015
25
Hohe Versorgungssicherheit und Effizienz:
Wir schaffen beides
systemen, deren bundesweiter Rollout
weiter konkretisiert wurde. Außerdem
stand 2015 der Ausbau der Versorgungsinfrastruktur für Wohnraum zur Erstaufnahme von Flüchtlingen auf der Agenda.
Die Stadtwerke Heidelberg Netze
betreiben die Versorgungsleitungen
und Anlagen für Strom, Erdgas, Fern­
wärme, Wasser, Telekommunikation
und Straßen­beleuchtung. Die Gesell­
schaft sichert den diskriminierungs­
freien Zugang zu ihren Netzen und
leistet mit einem breiten Serviceangebot einen wichtigen Beitrag zur
Energiewende.
Die Netzgesellschaft hatte Ende 2015
404 Beschäftigte, darunter 75 Mitarbeiter der Stadtwerke Heidelberg Technische Dienste, die technische Dienstleistungen für die Gesellschaften der
Stadtwerke Heidelberg übernehmen.
Unser Umfeld im Geschäftsjahr
Für die regulierten Bereiche Strom und
Gas spielt die Anreizregulierung eine
zentrale Rolle: ein behördliches System
zur Marktgestaltung, das Effizienzziele
vorgibt und damit die Strom- und Gaspreise senken soll. Darüber hinaus
beschäftigen die Gesellschaft die Aufgaben aus der Energiewende: Dazu
zählen Netzanpassungen durch den Bau
dezentraler Anlagen, zunehmende Steuerungsaufgaben im Stromnetz sowie die
Entwicklung bei den intelligenten Mess-
Bei den Wärmeenergien prägte das Wetter
den Jahresverlauf: Von Februar bis
April 2015 war es kühler als im Durchschnitt der letzten Jahre, während die
Monate zum Jahresende deutlich wärmer
waren. Beim Wasser wirkte sich die langanhaltende Trockenheit bis weit in den
Herbst auf die Versorgungssituation aus.
Strom und Gas: Mehr Effizienz bei
hoher Versorgungssicherheit
Um ihre Effizienzziele zu erreichen, hat
die Gesellschaft weiter an der Digitalisierung ihrer Prozesse gearbeitet. Unter anderem baut sie ein System zur Anlagenbewertung auf, mit dem Finanzmittel für die
Erneuerung und Instandhaltung der Netze
Stromnetz
und Anlagen optimiert werden, ohne das
hohe Niveau der Versorgungssicherheit
zu beeinträchtigen. Auch 2015 war die
Stromversorgung im Netzgebiet der
Stadtwerke Heidelberg wieder überdurchschnittlich gut:
Die Versorgungsunterbrechung lag bei
durchschnittlich 6,62 Minuten pro Jahr,
während der zuletzt erhobene bundesweite Wert 2014 12,8 Minuten betrug.
Durch die Energiewende gewinnt das
Thema Versorgungssicherheit eine neue
Dimension, denn die optimierte Steuerung
von Verbrauch, Bezug, Eigenerzeugung
sowie Lastabnahme wird immer wichtiger.
Um den steigenden Anforderungen an
die Netzleitsysteme auch in Zukunft
gerecht zu werden, bauen die Stadtwerke
Heidelberg Netze im Werk Pfaffengrund
eine neue Verbundleitstelle. Ende 2016
ist der Umzug geplant.
2015
2014
2013
363
354
357
Länge des Leitungsnetzes (km)
1.705
1.716
1.716
davon Kabel (km)
1.608
1.576
1.576
97
140
140
Netz-Trafostationen
davon Freileitung (km)
Hausanschlüsse
22.616
22.570
22.481
Anschlusspunkte
22.958
23.291
23.240
Eingebaute Zähler
97.382
96.765
96.034
Gasnetz
Länge des Rohrnetzes (km)
2015
2014
2013
889,6
888,6
886,3
Netzdruckregler
61
62
62
Hausanschlüsse
26.247
26.124
25.935
Ausspeisepunkte
26.250
26.127
25.938
Eingebaute Zähler
38.679
38.741
38.776
Stadtwerke Heidelberg
26
Digitalisierung für mehr
Trans­parenz bei Energieversorgern und Kunden
Ein weiterer Baustein für die Energiewende
sind intelligente Messsysteme, früher
als Smart Meter bezeichnet. Sie erfassen
den Stromverbrauch im Tagesverlauf und
liefern damit Informationen für aktualisierte, realitätsnahe Lastgangprofile.
Auf dieser Planungsbasis können Energieunternehmen den Ein- und Verkauf von
Energie im Viertelstundentakt gut aufeinander abstimmen, damit Erzeugungs-
Fernwärme ausbauen –
mit erneuerbaren Energien
Die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg haben sich zum Ziel gesetzt, die
Fernwärme auszubauen und den Anteil
erneuerbarer Energien daran zu erhöhen.
2015 wurde das Fernwärmenetz unter
anderem in Neuenheim, in der Bahnstadt, in Rohrbach sowie in EppelheimNord ausgebaut bzw. verdichtet. Außerdem konnte das Fernwärmenetz der
Stadtwerke Heidelberg bis Leimen ausgeweitet werden: Im Februar 2015 wurde
ein Gestattungsvertrag unterzeichnet,
der die Durchleitung von Fernwärme bis
zu einem großen Kunden in ihrem Stadtgebiet ermöglicht.
Glasfasernetz erweitert –
Wirtschaft und Wissenschaft
profitieren
Schnelles Internet ist ein wichtiger
Standortfaktor in einer Wissenschaftsstadt wie Heidelberg. Deshalb bauen
die Stadtwerke Heidelberg Netze ihr
kapazitäten optimal eingesetzt und die
Übertragungsnetze entlastet werden. Die
Stadtwerke Heidelberg Netze entwickeln
aktuell ein neues Lastgangprofil für ihr
Versorgungsgebiet.
In Kombination mit gerätegenauen
Mess- und Steuerungssystemen bieten
intelligente Messsysteme den Kunden
außerdem mehr Transparenz beim Stromverbrauch und ermöglichen es ihnen so,
Energie einzusparen. Der Gesetzgeber
plant daher ihren flächendeckenden
Fernwärmenetz
Einsatz. Ende 2015 wurde der Entwurf
des Gesetzes zur Digitalisierung der
Energiewende vom Bundeskabinett verabschiedet. In einem Konzernprojekt bereiten sich die Stadtwerke Heidelberg auf
die Umsetzung der geplanten Vorschrift
vor. Mit dem flächendeckenden Ausbau
von intelligenten Messsystemen in
Heidelberg-Bahnstadt, dem europaweit
größten Passivhausstadtteil, konnte das
Unternehmen bereits wertvolle Erfahrungen dafür sammeln. Bis Ende 2015 waren
dort 1.300 von 3.000 Zählern eingebaut.
2015
2014
2013
214,4
211,5
205,2
579
585
623
Hausanschlüsse
5.069
4.860
4.697
Eingebaute Zähler
4.554
4.478
4.395
Länge des Rohrnetzes (km)
Anschlusswert bei den Kunden (MW)
Seit dem Umsetzungsstart des Fernwärme-Ausbaukonzepts im Jahr 2010
konnte die Zahl der Hausanschlüsse
um 23 Prozent und die Netzlänge um
15 Prozent gesteigert werden.
Außerdem hat die Neunutzung der Wohngebäude auf den Konversionsflächen
begonnen. Im Dezember 2015 hat der
Gemeinderat der Stadt Heidelberg
Glasfasernetz
Länge des Netzes (km)
Glasfasernetz vor allem für Unternehmen
und Wissenschaftseinrichtungen
aus. 2015 wurden 25 Neukunden
eine neue Fernwärmesatzung verabschiedet: Diese Flächen sind darin als
Fernwärmeanschlussgebiete festgelegt. Künftig soll die Fernwärme dafür
rechnerisch komplett aus erneuerbaren
Energien stammen. Mit der Fortschreibung
ihrer Energiekonzeption 2020 für die
nächste Dekade erarbeiten die Stadtwerke Heidelberg nun Lösungen für
dieses städtische Ziel.
2015
2014
2013
124,9
117,6
113,2
angeschlossen und das Glasfasernetz
um 7,3 Kilometer auf rund 125 Kilometer
erweitert.
Geschäftsbericht 2015
27
Verantwortung für die
Wasserversorgung
Die Netzgesellschaft hat die technische Betriebsführung der Trinkwasserversorgung für die Stadtbetriebe
Heidelberg übernommen. Die Wasserversorgung in Heidelberg ist regional
geprägt: Mit 62 Prozent stammte der
Großteil des Trinkwassers 2015 aus
drei lokalen Grundwasserwerken,
vier Prozent kamen aus sieben Buntsandstein-Quellen auf Handschuh­sheimer sowie Ziegelhauser Gemarkung.
Starke
Trockenheit
prägte das Jahr 2015. Die Quellen liefern
erstmals nicht genügend Wasser.
WasserNETZ*
Hochbehälter
Länge des Rohrnetzes (km)
2015
2014
2013
34
35
35
664,0
663,8
662,1
Hausanschlüsse
22.111
22.003
21.921
Eingebaute Zähler
21.208
21.154
21.130
* Betriebsführung für die Stadtbetriebe Heidelberg
Die restlichen 34 Prozent wurden 2015
von zwei Verbänden bezogen, die das
Trinkwasser in unmittelbarer Nachbarschaft von Heidelberg gewinnen.
34 Hochbehälter im Stadtgebiet sorgen
für den erforderlichen Druck, um auch
die Hanglagen in Heidelberg mit Wasser
zu beliefern.
Das Jahr 2015 war von starker Trocken­
heit geprägt. Im Juli wurde die Wasserversorgung u.a. in den oberen Hanggebieten von Heidelberg-Handschuhsheim
umgestellt, da die Quellen erstmals nicht
mehr genügend Wasser lieferten: Statt
weichem Trinkwasser aus den Quellen
erhielten die Haushalte dort Trinkwasser
höheren Härtegrads aus den Heidelberger
Grundwasserwerken in der Rheinebene.
Erst Ende November hatte sich die
Situation soweit entspannt, dass die
Wasserversorgung wieder umgestellt
werden konnte.
Aktivitäten
in der Wasserversorgung
Stadt Heidelberg (Stadtbetriebe Heidelberg)
› Betriebsführung der Wasserversorgung inklusive
des Betriebs der Wasserwerke und der Quellen
Stadt Eppelheim
› Belieferung sowie Betriebsführung des Wasserwerks
Stadtwerke Neckargemünd
› Betriebsführung der Wasserversorgung inklusive
Betrieb des Wasserwerks
Gemeinde Dossenheim
› Belieferung der Gemeinde mit Wasser
aus dem Wasserwerk Entensee
Rund vier Prozent der Trinkwassers in Heidelberg wurden 2015 aus sieben
Quellen auf Handschuhsheimer und Ziegelhauser Gemarkung gewonnen.
Stadtwerke Heidelberg
28
Wachstum durch Konzessionen
und neue betriebsführungen
Im Bereich Strom und Gas ist das Wachstum eng mit Konzessionen für die Durchleitung von Energie verbunden.
Im Februar 2015 wurde die Partnerschaft mit der Stadt Wiesloch durch
einen neuen Konzessionsvertrag für
das Gasnetz erneuert. Darüber hinaus
haben die Stadtwerke Heidelberg Netze
die Netz-Betriebsführungen auf den
Konversionsflächen übernommen und
damit ihre Netzlängen in den Sparten
Strom, Fernwärme und Wasser um fünf
bis zehn Prozent vergrößert.
Bauprojekte 2015
Eppelheim
› Fernwärmeausbau in der Seestraße, Eppelheim-Nord
Heidelberg-Bahnstadt
› Erschließung der Da-Vinci-Straße
Süd, der Agnesienstraße und der
Grünen Meile mit Wasser und
Fernwärme
›Erneuerung der Wasserleitungen
in der Rudolf-Diesel-Straße, Neuverlegung der Fernwärme-, Stromund Telekommunikationsnetze
sowie der Straßenbeleuchtung
Heidelberg-Bergheim
›Neuverlegung des 20-kV-Stromnetzes in der Kurfürsten-Anlage
zwischen der Umspannanlage
Mitte auf dem Gelände des Unternehmens und der Umspannanlage
Ost am Gaisbergtunnel
Heidelberg-Boxberg
› Erneuerung der Gasleitungen rund
um den Boxbergring mit Punkt­auf­
grabungen im umweltschonenden
und lärmarmen Reliningverfahren
Heidelberg-Handschuhsheim
› Modernisierung der Gas-, Wasser-,
Strom- und Beleuchtungsnetze in
der Oberen und Unteren Büttengasse
› Erneuerung der Gas-, Wasser- und
Stromleitungen im Mühltalweg; Verzögerung aufgrund eines unerwartet
felsigen Untergrunds und unklarer
Lage des unterirdischen Mühlbachs
Heidelberg-Neuenheim und
Neuenheimer Feld
› Umverlegung von Gas-, Wasser- und
Stromleitungen sowie neue Leitungen
für Straßenbeleuchtung für Parkhaus
in der Tiergartenstraße am Zoo
›Auswechseln der Gas- und Wasserleitungen in der Neuenheimer Landstraße
› Erneuerung der Fernwärmeleitung
inklusive der Hausanschlüsse sowie
der Strom- und Beleuchtungskabel in
der Quinckestraße
› Erneuerung der Fernwärme- und Wasserleitungen inklusive Hausanschlüssen in der Werderstraße zwischen
Mönchhofstraße und Moltkestraße
Heidelberg-Patrick Henry Village
› Im September kurzfristiger Start der
Instandsetzung eines ersten Teilbereichs der Konversionsfläche Patrick
Henry Village für die Erstaufnahme
von Flüchtlingen im Auftrag des Staatlichen Hochbauamts. Ende Oktober
wurde der Auftrag erweitert. Fristgerechter Abschluss Ende Dezember.
Heidelberg-Rohrbach
› Neuverlegung von Fernwärmelei­
tungen in der Schelklystraße und
der Franz-Weinbrenner-Straße
Heidelberg-Schlierbach
›Erneuerung von Gas- und Wasser­
leitungen inklusive Hausanschlüssen sowie der Strom- und Beleuchtungsnetze Am Aukopf
Heidelberg-Wieblingen
›Neue Fernwärmeleitung im
­Wieblinger Weg 19-35
Heidelberg-Ziegelhausen
› Erneuerung der Gasleitungen rund
um den Hahnbergweg im umweltschonenden und lärmarmen
Reliningverfahren
› Erneuerung der Gas- und Wasser­
netze Am Bischoffsberg
Leimen
› Anbindung von Leimen an das
Fernwärmenetz von HeidelbergRohrbach Süd über die Rohrbacher Straße und Im Breitspiel
Geschäftsbericht 2015
29
Absatz und Umsatz
Im Jahr 2015 hat sich der in den vergangenen Jahren leicht gesunkene Stromverbrauch wieder stabilisiert. Dass der
Umsatz im Jahr 2015 gestiegen ist, liegt
vor allem an den höheren gesetzlich bedingten Umlagen.
Netzabgabe (Mio. kWh)
2015
2014
2013
Strom
855,5
853,9
894,4
1.660,5
1.457,3
1.759,8
488,4
411,3
564,3
Der Gas- und Fernwärmeabsatz ist ebenfalls temperaturbedingt gegenüber dem
warmen Vorjahr gestiegen. Der Umsatz
hat sich entsprechend erhöht.
Umsatz (Mio. €)
2015
2014
2013
Strom*
50,2
46,3
41,2
Gas*
23,5
22,3
27,4
Fernwärme*
16,7
15,9
15,5
0,6
0,6
0,6
2015
2014
2013
5,8
4,0
3,4
Gas
Fernwärme
Glasfaser
* Diese Umsatzerlöse der Stadtwerke Heidelberg Netze sind anteilig in den Umsatzerlösen
der Stadtwerke Heidelberg Energie enthalten.
INVESTITIONEN
Die Investitionen im Netzbereich gehen
im Wesentlichen auf Erschließungsund Modernisierungsmaßnahmen der
Versorgungsleitungen zurück. Die Sparte
mit den höchsten Netzinvestitionen war
in 2015 der Strom, gefolgt von der Fernwärme. Zu den größeren Maßnahmen
gehörten die Arbeiten in Bergheim beim
Strom sowie der Fernwärme-Ausbau in
der Bahnstadt, in Eppelheim, Wieblingen
und Neuenheim (s. Kasten links).
Investitionen (Mio. €)
Stromnetz
Gasnetz
3,8
3,7
2,5
Fernwärmenetz
4,6
4,8
6,6
Glasfasernetz
0,2
0,1
0,3
Ausblick
Auch in den kommenden Jahren wird
die Steigerung der Effizienz und der
Kundenfreundlichkeit ihrer Prozesse
im Fokus der Netzgesellschaft stehen.
Wachstum ist über den Ausbau der
Fernwärme sowie die Entwicklung eines
attraktiven Dienstleistungsportfolios
für Kunden rund um das Thema Netze
geplant. Durch die Dezentralisierung
von Erzeugungskapazitäten werden die
Netze als Bindeglied zwischen Kunden
und Erzeugern sowie als Speicher an
Bedeutung gewinnen. Der Einsatz neuer
Technologien wie Smart Metering und
Smart Grid wird daher immer wichtiger.
Der gesetzlich vorgegebene Ausbau
der intelligenten Messsysteme wird
die Netzgesellschaft in den nächsten
Jahren beschäftigen. Hier ist die Entwicklung attraktiver Angebote für die
Kunden gefragt, die die Mehrkosten der
neuen Technik rechtfertigen. Der Ende
2016 geplante Umzug in die neugebaute Verbundleitstelle ist ein weiterer
wichtiger Schritt, um die Energiewende
aktiv zu gestalten und neue, innovative
Geschäftsfelder für eine zukunftsfähige
Energieversorgung zu entwickeln.
Stadtwerke Heidelberg
30
Geschäftsbericht 2015
31
Stadtwerke Heidelberg
Energie
Die Stadtwerke Heidelberg Energie
sind die Vertriebsgesellschaft des
Stadtwerke Heidelberg-Konzerns und
damit zuständig für die Beschaffung
von Energie sowie für die Belieferung
der Kunden mit Strom, Erdgas und
Fernwärme. Ihren Kunden bieten
sie Produkte und Services zum Energiesparen rund um das ÖkostromProdukt heidelberg KLIMA an. Die
Gesellschaft ist außerdem für ener­
giewirtschaftliche Grundsatzfragen
zuständig. Ende 2015 beschäftigte
sie 28 Personen.
Unser Umfeld im Geschäftsjahr
Das energiewirtschaftliche Jahr war weiter
durch den Umbau der Energiesysteme
und die Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen geprägt. Im
Juli 2015 wurde mit der Verabschiedung
des Weißbuches Ein Strommarkt für
die Energiewende die Richtung für die
nächsten Jahre vorgegeben. Die Stadtwerke Heidelberg Energie stellen sich
durch Anpassung der Energiekonzeption
2020, dem Plan des Stadtwerke-Heidelberg-Konzerns für die Energiewende
vor Ort, darauf ein. Damit unterstützen
sie auch die Klimaschutzziele der Stadt
Heidelberg, die bis zum Jahr 2050 den
CO2-Ausstoß um 95 Prozent gegenüber
1990 senken möchte.
Im Strom- und Gassektor sind die Beschaffungskosten gesunken. Gleichzeitig
hatten gestiegene gesetzliche Umlagen
und höhere Netzentgelte eine preissteigernde Wirkung. Bei der Fernwärme war
das Jahr 2015 durch die weitere Gestaltung der langfristigen Fernwärmeversorgung ab 2018 bestimmt. Die Aktivitäten
rund um die Energiekonzeption 2020
dienten auch dazu, eine stärkere Diversifizierung aus Bezug und eigener Erzeugung der Fernwärme zu erreichen.
Der Wärmeabsatz war in 2015 durch das
Wetter bestimmt: Im Vergleich zu dem
sehr milden Vorjahr war die Witterung
kühler. Damit stieg der Heizenergiebedarf.
Energiepark nimmt Form an
Im Jahr 2015 wurden die Planungen für
den Energiepark auf dem Werksgelände
Pfaffengrund weiter vorangebracht. Künftig sollen hier weitere Anlagen entstehen,
um bis 2022 den Anteil der Strom-Eigenerzeugung mit erneuerbaren Energien
und Gas auf 30 bis 40 Prozent zu
erhöhen. Unter anderem wurden die
Planungen für einen Wärmespeicher und
eine Power-to-Heat-Anlage konkretisiert.
Ihr Bau beginnt voraussichtlich 2017.
Die Stadtwerke Heidelberg nutzen damit
die Chancen der Energiewende, um eine
höhere Unabhängigkeit von den Energiemärkten und stabilere Preise für ihre
Kunden zu erreichen. Der Energiepark
Pfaffengrund soll außerdem neue Impulse
für den Stadtteil geben. Daher wurden
Partner für die Flächenentwicklung und
-nutzung gefunden und erste Konzepte
für eine Erlebnisgastronomie auf dem
Dach des Wärmespeichers entwickelt.
Stadtwerke Heidelberg
32
Anteil erneuerbarer Energien am
Strommix weiter gestiegen
Der Ökostrom-Anteil nach der offiziellen
Stromkennzeichnung lag Ende des Jahres
2014 bezogen auf den Strombedarf aller
Kunden der Stadtwerke Heidelberg Energie
bei 70,1 Prozent. Zum Vergleich: Der
bundesweite Anteil betrug 27,9 Prozent. Die Daten werden jeweils zum
1. November des nächsten Jahres veröffentlicht; die Ergebnisse für 2015 lagen
zum Zeitpunkt der Redaktion noch nicht
vor. Die Stromkennzeichnung nach dem
Energiewirtschaftsgesetz bildet jedoch
nur die Beschaffung, nicht die Erzeugung eines Unternehmens ab. Denn die
Kennzahl hat einen bundesweiten Fokus;
Doppelbilanzierungen würden zu Fehlern
führen. Um die gesamte Wirkungsreichweite und die Fortschritte eines Unternehmens abzubilden, sind dagegen beide Handlungsfelder zu berücksichtigen.
Ökostrom
erreicht
Rund 90 Prozent des Strombedarfs
unserer Kunden wird mit
erneuerbaren Energien gedeckt.
Zu den Anlagen zählen das Holz-Heizkraftwerk, Ende 2013 in Betrieb gegangen, sowie sechs neue BHKW aus den
Jahren 2013 und 2014, davon vier mit
Biomethan betrieben. Hinzu kommen
Solaranlagen sowie mehrere Blockheizkraftwerke bei den Kunden (s. S. 39). In
der Summe können so rund 90 Prozent
des Strombedarfs unserer Kunden
mit erneuerbaren Energien gedeckt
werden.
Die Stadtwerke Heidelberg erzeugen
zusätzlich über 20 Prozent des Stromund des Fernwärmebedarfs ihrer
Kunden inzwischen in Kraft-WärmeKopplungsanlagen aus erneuerbaren
Energien selbst.
90%
Ein starkes Duo: Ökostrom und
Energiesparen
Seit der Einführung des Ökostrom-Produktes heidelberg KLIMA in 2010 haben
die Stadtwerke Heidelberg Energie ihre
Anzahl an Ökostrom-Kunden kontinuierlich weiter ausgebaut. Ende 2015 haben
rund 9.000 Kunden den Ökostrom mit
dem anspruchsvollen ok-Power-Label
bezogen, und rund 900 haben die Zusatzvereinbarung für unseren ÖkostromKlassiker heidelberg GREEN, zertifiziert
mit dem Grüner-Strom-Label, abgeschlossen.
Um den Absatz von Ökostrom weiter zu
fördern, haben die Stadtwerke Heidelberg Energie außerdem Effizienz-Bausteine auf den Markt gebracht – Services,
die den Einsatz von Ökostrom mit Energiespar-Angeboten verbinden. Ihre Bandbreite reicht vom HeizungspumpenTausch über die Energiespar-Beratung
und Effizienz-Prämien für energiesparende
Haushaltsgeräte bis hin zu Angeboten
zur Förderung von Elektromobilität. Auch
2015 lag bei Vertrieb und Marketing ein
starker Fokus auf diesen Produkten und
Services. Im Bereich der Elektromobilität
9 %
Erneuerbare Energien
(gefördert nach dem EEG)
45,5 % 6,
7,9
%
Sonstige erneuerbare
Energien
Kernenergie
Kohle
Bundesdeutscher
Strommix
Erdgas
Sonstige fossile
Energieträger
6,7
%
16,8 %
19,6 % Unternehmensportfolio
Gesamtstromlieferungen
1,7 %
0,7 %
3,1 %
3,3 %
33,2 %
24,6 %
3
Strommix der Stadtwerke Heidelberg Energie im Vergleich zum Bundesdurchschnitt
Allgemeine Versorgung und
private Einspeiser.
Stand der Information:
1. November 2014
Geschäftsbericht 2015
33
Auch 2015 haben sich die Stadtwerke Heidelberg Energie für mehr Elektromobilität auf den Straßen von Heidelberg und der Region engagiert.
wurde außerdem eine Kooperation mit
dem Carsharing-Anbieter Stadtmobil
Rhein-Neckar geschlossen und zusammen mit den Stadtwerken Heidelberg
Garagen im Parkhaus Kraus für zwei
Elektroautos reservierte Parkplätze
sowie eigens installierte Ladestationen
mit zertifiziertem Ökostrom zur Verfügung
gestellt. Auch im Parkhaus Kornmarkt
wurden zwei neue Ökostrom-Lademöglichkeiten für E-Autos vorbereitet.
Strompreise leicht erhöht,
Gaspreis stabil
Die Beschaffungspreise sind sowohl
beim Strom als auch beim Gas im Jahr
2015 gesunken. Die gesetzlichen Umlagen
undNetzentgeltesinddagegenzumStichtag
1. Januar 2016 gestiegen: So erhöhen
sich die Umlage nach §19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV),
die EEG- und die KWK-Umlage, mit der die
hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung
gefördert wird. Den größten Anteil
an der Preissteigerung hatten jedoch
die Netznutzungsentgelte, deren Zunahme
auf die Investitionen in den Netzausbau
zurückgeht. Der Anteil der Steuern,
Abgaben, Umlagen und der Netzentgelte am Endkundenpreis für Strom
liegt inzwischen bei 75 Prozent. In der
Summe stieg der Arbeitspreis des
Grundversorgungstarifs heidelberg
STROM basis um 0,8 Cent pro Kilowatt-
stunde brutto. Das entspricht bei einem
Vierpersonen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden einer Preissteigerung von
drei Prozent.
Beim Gas beträgt der Anteil der reinen
Beschaffungskosten am Endkundenpreis 50 Prozent. Hier kompensierten
die höheren Netzentgelte ebenfalls die
gesunkenen Beschaffungskosten. Alleine
von Anfang 2015 bis Anfang 2016 sind
sie um fast 14 Prozent gestiegen. Die
Stadtwerke Heidelberg bieten ihren
Kunden in der Grundversorgung sowohl
beim Strom als auch beim Gas den
Wechsel zu Festpreis-Produkten an.
Innerhalb der Laufzeit dieser Sonderverträgegarantierensieauchbeisteigenden
Umlagen Preissicherheit. Lediglich Steuern
und neu eingeführte staatliche Abgaben
sind davon ausgenommen.
Stadtwerke Heidelberg
34
Der ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt hat sich als Anlaufstelle für Kunden bestens bewährt – als Teil eines Konzepts für mehr
Nähe zu den Kunden.
Veränderte Bezugsbedingungen
bei der Fernwärme
Heidelberg hat eine gute Versorgung mit
der hocheffizienten Fernwärme. Bisher
basiert die Beschaffung für heidelberg
WÄRME, das Fernwärme-Produkt der
Stadtwerke Heidelberg Energie, auf
einem Bezugsvertrag mit der Fernwärme
Rhein Neckar (FRN). Der Vertrag läuft
Ende 2017 aus. Ab 2018 werden sich
die Bezugsbedingungen ändern. Die
Stadtwerke Heidelberg bereiten sich
seit 2010 auf diese Situation vor, indem
sie den Bezug durch mehr Eigenerzeugung diversifizieren und damit das
Preisrisiko streuen.
Absatz- und UmsatzENTWICKLUNG
Strom
Die Absatzmenge beim Strom betrug in
2015 463,4 (Vorjahr: 413,7) Millionen
Kilowattstunden. Die Umsatzerlöse stiegen aufgrund des höheren Absatzes und
der höheren staatlichen Anteile.
Jeweils zum 1. Januar 2015 und 2016
haben die Stadtwerke Heidelberg Energie
Kostensteigerungen weitergegeben.
Zum Beginn des Jahres 2015 wurde
der Grundpreis der Fernwärme erhöht.
Hintergrund waren die Kosten für den
Netzausbau und die laufende Modernisierung der Netze. Gleichzeitig sank der
Arbeitspreis wegen Preissenkungen
auf den Märkten für Holz, Kohle und
dem Zentralheizungs-Index.
Anfang 2016 kündigte der Energieversorger eine weitere stufenweise Steigerung von 2016 bis 2018 an. Hintergrund
waren Investitionen in neue, effizientere
Erzeugungsanlagen auf der Bezugsseite.
Deshalb passen die Stadtwerke Heidelberg Energie den Leistungspreis an: Seit
dem 1. Januar 2016 um 3,99 Euro pro
Kilowattstunde, ab dem 1. Januar 2017
um 5,77 Euro und ab dem 1. Januar 2018
um 4,28 Euro. Gleichzeitig konnte der
Arbeitspreis zum 1. Januar 2016 durch
eine Anpassung der Arbeitspreisformel
gesenkt werden. Insgesamt kam es
zu Beginn von 2016 bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 18.000
Kilowattstunden und einer Leistung von
15 Kilowatt zu einer Preissteigerung von
ca. 2,3 Prozent. Mit diesem Preisniveau
liegen die Stadtwerke Heidelberg im
Fernwärmepreisvergleich des Branchenverbandes AGFW unter 176 Fernwärmeanbietern bundesweit auf Platz 54 und
damit weiterhin im günstigsten Drittel.
Fernwärme
lohnt sich
Fernwärme in Heidelberg im
günstigsten Drittel aller Fernwärme-Anbieter bundesweit.
STROM-Absatz nach Kundengruppen (in Mio. kWh)
2015
2014
2013
Privat- und Geschäftskunden
235,1
228,9
244,8
Großkunden
211,0
166,9
237,7
5,6
5,1
7,4
Nachtstromspeicherheizungen
Verbundene Unternehmen
Summe
11,7
12,8
40,4
463,4
413,7
530,3
89.921
83.587
98.635
Umsatz (Tsd. €)
Strom*
* Inklusive Handelserlöse Strom
Geschäftsbericht 2015
35
Absatz- und UmsatzENTWICKLUNG
Wärme: Erdgas und Fernwärme
Das Jahr 2015 begann mit Temperaturen,
die unter dem Vorjahreswert und in den
Monaten Februar bis April sogar deutlich
unter dem langjährigen Mittel lagen.
Die Monate zum Ende des Jahres waren
dagegen vergleichsweise warm. Der
Absatz an Erdgas betrug im Berichtsjahr
aufgrund der insgesamt niedrigeren
Temperaturen 1.023,7 (Vorjahr: 868,2)
Millionen Kilowattstunden. Die Umsatzerlöse stiegen entsprechend.
Der Fernwärmeabsatz wurde durch
verschiedene Faktoren bestimmt: Nach
Abzug der US-Streitkräfte wurden
zunächst die Konversionsflächen kaum
genutzt. Der Rückgang der Nachfrage
konnte zum Teil durch Nachverdichtungen
im Netz und durch Neuerschließungen
kompensiert werden. Zudem wirkten
sich auch hier die kühleren Monate zum
Jahresbeginn aus. Im letzten Quartal
2015 kam außerdem hinzu, dass ein Teil
der Konversionsflächen wieder genutzt
wurde: Dort wurden geflüchtete Menschen
untergebracht. Wegen all dieser Faktoren
stieg die Nachfrage nach der Fernwärme
von 411,3 auf 488,4 Millionen Kilowattstunden. Dadurch erhöhten sich
auch die Umsatzerlöse gegenüber dem
Vorjahr.
Gas-Absatz nach Kundengruppen (Mio. kWh)
2015
2014
2013
Privat- und Geschäftskunden
648,0
572,3
801,5
Großkunden
153,9
128,3
129,9
76,0
74,9
71,8
Weiterverteiler
Verbundene Unternehmen
Summe
145,8
92,7
85,3
1.023,7
868,2
1.088,5
55.958
44.570
54.682
Umsatz (Tsd. €)
Gas**
** Inklusive Handelserlöse Gas, inklusive Erlöse Erdgastankstelle
FERNWÄRME-Absatz nach Kundengruppen (Mio. kWh)
2015
2014
2013
Tarifkunden
318,2
251,4
314,0
Großkunden
144,5
137,3
221,9
25,7
22,6
28,4
488,4
411,3
564,3
37.754
34.094
39.859
Verbundene Unternehmen
Summe
Umsatz (Tsd. €)
Fernwärme
Ausblick
Die Stadtwerke Heidelberg Energie
optimieren auch weiterhin ihren
Markenwert und positionieren sich
mit nachhaltigen Energie-Produkten
und Services zum Energiesparen als
Anbieter von Lösungen für die Energiewende. Ein anderer Schwerpunkt der
Gesellschaft ist die Fortentwicklung
und sukzessive Umsetzung der Energiekonzeption 2020, um die Energieerzeugung breiter aufzustellen. Ein weiterer
Fokus liegt auch 2016 auf der langfristigen Bezugssicherung für Fernwärme.
Parallel dazu sind ein Online-Produkt
im Strombereich und ein Online-Kundenportal in der Vorbereitung. Zusammen
mit der Stadtwerke-Kooperation
TRIANEL soll eine App für den Konzern
der Stadtwerke Heidelberg und ihre
Tochtergesellschaften Stadtwerke
Heidelberg Umwelt, Bäder und Garagen
entwickelt werden. All diese Bestrebungen zielen darauf, attraktive Produkte
zu erarbeiten, faire Preise zu bieten und
schnelle Reaktionszeiten sowie große
Kundennähe zu sichern.
Stadtwerke Heidelberg
36
Stadtwerke Heidelberg
Umwelt
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
sind für die Erzeugungsanlagen der
Stadtwerke Heidelberg zuständig.
Außerdem bieten sie Dienstleistungen
für mehr Energieeffizienz rund um
das Thema Energielieferung an. Die
wichtigsten Geschäftsfelder sind
Wärme-Services, regenerative Stromerzeugung, Haustechnik und Straßenbeleuchtung. Ende 2015 waren dort
21 Mitarbeiter beschäftigt.
Energie aus der Region für die
Region
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
haben eine zentrale Rolle für die Umsetzung der Energiekonzeption 2020:
Die Gesellschaft plant und baut die Anlagen, mit denen der Konzern sein Ziel
von 30 bis 40 Prozent Eigenerzeugung
auf Basis vorwiegend erneuerbarer
Energien und hocheffizienter Kraft-WärmeKopplung erreichen möchte. In den
vergangenen Jahren hat die Gesellschaft
rund 30 Millionen Euro in den Ausbau
investiert. Das Holz-Heizkraftwerk,
Ende 2013 in Betrieb gegangen, sowie
vier Biomethan- und zwei Erdgas-Blockheizkraftwerke aus den Jahren 2013
und 2014, erzeugen insgesamt 20 Prozent des Strom- und des Wärmebedarfs
der Kunden der Stadtwerke Heidelberg
aus erneuerbaren Energien. Hinzu
kommt Strom aus den Solaranlagen des
Unternehmens sowie Strom und Wärme
aus mehreren Blockheizkraftwerken bei
seinen Kunden.
Im Jahr 2015 hat die Gesellschaft den
Bau eines Wärmespeichers und die
Planung von einer Power-to-HeatAnlage zur Umwandlung von Strom
in Wärme vorbereitet.
Die Anlagen sollen zu mehr Flexibilität
beim Einsatz der Energie beitragen
Die Erzeugung von Strom und Wärme aus
erneuerbaren Energien hat in Heidelberg
weiter Fahrt aufgenommen.
und damit Unterschiede bei den Erzeugungs- und Verbrauchsmengen ausgleichen. Im Jahr 2015 wurde mit der
Vorbereitung des Standorts für den
Wärmespeicher auf dem Werksgelände
der Stadtwerke Heidelberg im Stadtteil
Pfaffengrund begonnen. Die Planungsund Genehmigungsprozesse sowie die
Ausschreibungen starten im Jahr 2016.
Die Anlagen werden voraussichtlich Mitte
bis Ende 2018 fertiggestellt. Parallel
bereiten die Stadtwerke Heidelberg
Umwelt den Bau eines GasmotorenHeizkraftwerks vor. Seine Inbetriebnahme ist für 2022 vorgesehen.
Geschäftsbericht 2015
37
Stadtwerke Heidelberg
38
Regenerative Stromerzeugung
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
haben auch im Jahr 2015 ihr Photovoltaik-Portfolio ausgebaut und ihr jährliches Zubauziel von 0,2 bis 0,3 Megawatt erreicht. Die Gesellschaft hat sowohl
auf öffentlichen Dächern als auch im
privaten Bereich Zuwachs generiert. Um
den Kunden die Möglichkeit zu geben,
eine aktive Rolle in der Energiewende
zu übernehmen und gleichzeitig die
indirekte staatliche Förderung des
2015 in betrieb gegangene photovoltaik-anlagen
Leistung (kWp)
Anlage
Feuerwehr Wieblingen
10,00
Kita Kleingemünd
26,00
IGH Heidelberg
heidelberg ENERGIEDACH (20 Immobilien)
Summe
157,00
71,80
264,80
Photovoltaik
auch für
Mieter
heidelberg MIETERSTROM: das neue
Photovoltaik-Angebot für Mieter.
Eigenverbrauchs zu nutzen, hat sie
das Produkt heidelberg ENERGIEDACH,
ein Service für Planung, Bau und ggf.
Betrieb einer Solaranlage, erweitert
und heidelberg ENERGIEDACH premium
mit Speicherbatterie auf den Markt
gebracht. Außerdem hat sie das Produkt
heidelberg MIETERSTROM entwickelt.
Mit diesem Produkt können nun auch
Mieter Strom direkt aus dem Keller oder
vom Dach ihres Miethauses nutzen.
Ende 2015 wurde ein erster Kooperationsvertrag mit der Baugenossenschaft
Neu-Heidelberg für dieses Produkt unterzeichnet: Die Anlage mit einer Leistung
von 30 Kilowatt wird auf einem Neubau
errichtet und rund 28.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.
Damit werden etwa 17 Tonnen CO2
jährlich eingespart.
Das neue Produkt heidelberg ENERGIDACH premium mit Speicherbatterie ermöglicht
es Hausbesitzern, noch mehr Sonnenstrom vom eigenen Dach selbst zu nutzen.
Geschäftsbericht 2015
39
Dezentrale Wärmelösungen für
die Energiewende
Im Geschäftsfeld Wärme-Services bieten
die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
Lösungen für eine dezentrale Wärmeversorgung an. Die Gesellschaft entwirft,
baut, finanziert und betreibt in enger
Zusammenarbeit mit Planungsbüros
und Handwerk effiziente Wärme-Erzeugungsanlagen jeder Größenordnung.
Die Dienstleistungen richten sich an
die Wohnungswirtschaft, an Projektentwickler, Unternehmen, Kommunen
sowie an private Immobilienbesitzer in
der Metropolregion Rhein-Neckar. Die
heidelberg XL WÄRMESERVICES umfassen
größere Anlagen, viele von ihnen mit
hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung
betrieben. Im Jahr 2015 zählten 29
Anlagen dazu. Mit dem Produkt heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE bieten
die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
außerdem Heizzentralen für Wohn- und
Gewerbe-Immobilien an. Ende des Jahres
2015 waren 119 Anlagen in Betrieb.
Auch das Produkt heidelberg ENERGIEBLOCK, Services für Planung, Bau und
Betrieb eines Mini-Blockheizkraftwerks,
richtet sich an diese Kundengruppe. Im
Jahr 2015 wurde außerdem der heidelberg WÄRMEPUMPEN SERVICE vorbereitet,
eine Dienstleistung zur Bereitstellung
einer Anlage, die mit Wärme aus der
Umgebungsluft heizt.
heidelberg WÄRMEPUMPEN SERVICE
nutzt die Wärme aus der Umgebungsluft
für ein behagliches Zuhause.
anlagenbestand und eigenerzeugung
Anlage
Elektrische
Thermische
StromerzeuAnzahl Leistung (kW) Leistung (kW) gung (MWh)
Wärme­erzeugung (MWh)
Neue Anlagen aufgrund der Energiekonzeption 2020
›Erdgas-BHKW 2
1.500
1.640
5.946,96
6.868,20
›Biomethan-BHKW
4
3.000
3.280
24.060,67
26.814,06
›Holz-Heizkraftwerk
1
2.986
10.700
16.116,36
68.224,82
3
130
251
747,29
3.648,67
›Klärgas-BHKW
6
1.290
2.086
3.063,09
1.419,36
›Erdgas-BHKW
11
437
837
366,49
13.739,22
heidelberg XL WÄRMESERVICES
›Biomethan-BHKW ›Kesselanlagen*
heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE
Photovoltaik-Anlagen
9
-
7.261
-
10.530,80
119
-
12.046
-
11.652,07
86
3.797
-
3.282,68
-
Summe eigener Anlagen
241
13.140
38.101
53.583,54
142.897,20
Haustechnik Nahwärme
49
-
5.443
-
6.531,24
* Ohne Betriebsführungen
Stadtwerke Heidelberg
40
StraSSenbeleuchtung
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt sind
Eigentümer der Straßenbeleuchtung
in Heidelberg und damit zuständig
für rund 18.000 Beleuchtungspunkte
im Stadtgebiet. Mit dem Betrieb der
Anlagen sind die Stadtwerke Heidelberg
Netze beauftragt. Die Energie für die
Lichtlieferung bezieht die Gesellschaft
von den Stadtwerken Heidelberg Energie.
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
haben in 2015 eine Untersuchung in
Auftrag gegeben, um die Verbesserungsmöglichkeiten mit dem größtmöglichen
Effizienzgewinn zu ermitteln. Das
Ergebnis: Werden 50 Prozent der Leuchten ersetzt, sinkt der Energieverbrauch
der Straßenbeleuchtung in Heidelberg
drastisch. Die Ergebnisse und Vorschläge zur Umsetzung wurden 2015
den zuständigen Ämtern bei der Stadt
vorgelegt. Anfang 2016 wurde geklärt,
dass die Modernisierung im Stadtteil
Neuenheim startet. Die Ausschreibungen für die neuen Beleuchtungen
sollen im ersten Halbjahr 2016 beginnen, sobald die verbleibenden offenen
Fragen zur Gestaltung der Leuchten mit
der Stadt Heidelberg geklärt sind. Der
Austausch der ersten Leuchten ist für
November 2016 geplant. Insgesamt
steht eine Modernisierung von rund
7.300 Leuchtpunkten in den nächsten
Jahren auf dem Programm.
7.300
Mal Effizienz
7.300 Leuchtpunkte werden in
den nächsten Jahren in Heidelberg
modernisiert.
In Heidelberg-Bahnstadt, Europas größter Passivhaussiedlung, entstehen
sukzessive 1.200 weitere Lichtpunkte: modernste Technik mit LED und
intelligenter, bedarfsorientierter Steuerung.
Geschäftsbericht 2015
41
Haustechnik – Serviceleistungen für die Stadt Heidelberg
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
arbeiten eng mit der Stadt Heidelberg
zusammen, um sie bei der Erreichung
ihrer Klimaschutz- und EnergiesparZiele in den Liegenschaften zu unterstützen. In etwa 200 städtischen
Gebäuden ist die Gesellschaft für
Betrieb, Erneuerung und Erweiterung
von Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsanlagen zuständig. Seit 2011 sind
die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
außerdem für die kontinuierliche Auswertung der Energieverbrauchswerte
verantwortlich.
Investitionen
Die Investitionen der Gesellschaft
lagen im Jahr 2015 bei 3,1 (Vorjahr:
7,7) Millionen Euro. Der Unterschied
ist auf die hohen Investitionen in
2014 zurückzuführen, die in die
Blockheizkraftwerke sowie die
Straßenbeleuchtung in der Bahnstadt
flossen. In 2015 entfiel der größte
Investitionsblock ebenfalls auf die
Straßenbeleuchtung, gefolgt vom
Holz-Heizkraftwerk. Darüber hinaus
wurde in Anlagen zur Wärmeerzeugung sowie in Photovoltaik-Anlagen
investiert.
Umsatzentwicklung und
Ertragslage
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt
beendeten das Geschäftsjahr 2015 mit
einem Umsatz von 26,8 (Vorjahr: 20,4)
Millionen Euro und einem Ergebnis vor
Steuern von -0,7 (Vorjahr: -1,7) Millionen
Euro. Der Anstieg beim Umsatz und
Ertrag resultiert aus dem optimierten
Betrieb des Holz-Heizkraftwerkes und
den Blockheizkraftwerken, die im Zuge
der Energiekonzeption 2020 gebaut und
im Geschäftsjahr 2015 erstmals ganzjährig in Betrieb waren.
Der Rahmenvertrag zur Betreuung
der Liegenschaften wurde zwei Jahre
verhandelt und ist zum 1. Januar 2016
für weitere fünf Jahre abgeschlossen
worden.
Ausblick
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt passen ihre Strategie auch weiterhin durch
neue Produktangebote für Industrie-,
Gewerbe- und Privatkunden an. Künftig
werden die verschiedenen Services noch
zielgruppenorientierter vermarktet.
Zusätzlich wird das Cross-Selling an
Bedeutung gewinnen. So werden die
Strom- und Wärme-Dienstleistungen
verstärkt in Kombination mit dem heidelberg ABRECHNUNGSSERVICE angeboten,
und heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE
wird zusammen mit heidelberg ENERGIEDACH als Option zur Erfüllung der
Anforderungen des Baden-Württember-
gischen EWärmeG gebündelt. Außerdem soll heidelberg MIETERSTROM
ausgebaut werden, um Mietern bei
Neubauten und Modernisierungen
die Möglichkeit zu geben, vor Ort
erzeugten Strom zu nutzen. Darüber
hinaus wird in den nächsten Jahren der
Bau des Wärmespeichers und einer größeren Power-to-Heat-Anlage sowie die
Planungen des Gasmotoren-Heizkraftwerks die Gesellschaft beschäftigen.
In den nächsten Jahren wird außerdem
das Modernisierungsprogramm für die
Straßenbeleuchtung in Heidelberg eine
wichtige Rolle einnehmen.
Stadtwerke Heidelberg
42
Stadtwerke Heidelberg
Bäder
Geschäftsbericht 2015
43
Die Stadtwerke Heidelberg Bäder
sind eine Kommanditgesellschaft der
Stadtwerke Heidelberg Netze. Ihr
Komplementär, das heißt ihr haftender
Gesellschafter, sind die Stadtwerke
Heidelberg Umwelt. Die Stadtwerke
Heidelberg Bäder sind Eigentümer und
Betreiber von fünf Schwimmbädern in
Heidelberg. Außerdem haben sie die
Betriebsführung des Schwimmbads im
Olympiastützpunkt Rhein-Neckar sowie
seit Anfang 2016 des Gisela-MierkeHallenbads in Eppelheim übernommen.
Bei der Gesellschaft waren Ende 2015
25 Mitarbeiter beschäftigt.
Mit ihrem Sport- und Erholungsangebot
zählen die Bäder zu den beliebtesten
Freizeitorten in Heidelberg.
Der Betrieb öffentlicher Schwimmbäder,
die der breiten Bevölkerung günstigen
Raum für sportliche Aktivitäten und
Freizeitvergnügen bieten, ist in der Regel
ein Zuschussgeschäft. Die Stadtwerke
Heidelberg Bäder arbeiten daher
kontinuierlich daran, die Auslastung
der Bäder durch attraktive Angebote zu
erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu
optimieren.
bäder-Management verstärkt
Seit dem 1. Mai 2015 haben alle Bäder
nun einen eigenen Badleiter.
Damit wurde das Management für die
Bäder gestärkt, um die vielfältigen
Aufgaben rund um den Badebetrieb
und die Instandhaltung der Bäder
besser leisten zu können.
Ob für Sport oder für Erholung: die
Bäder in Heidelberg sind beliebte
Freizeitorte.
bäderbefragung durchgeführt
Im Jahr 2015 wurden Befragungen in den
beiden Freibädern als Basis für künftige
Maßnahmen durchgeführt. Im Juli und
im August nahmen 1.422 Badegäste
des Thermalbads und 1.247 Badegäste
des Tiergartenbads daran teil. Im Januar
2016 wurden die Befragungen in den
Hallenbädern fortgeführt. Die Ergebnisse
wurden im zweiten Quartal 2016 vorgestellt und sollen im Laufe des Jahres
2016 handlungsorientiert ausgewertet
werden.
Öffnungszeiten optimiert
Bei den Öffnungszeiten der Bäder
gilt es, verschiedene Anforderungen
miteinander in Einklang zu bringen:
Dazu zählt der Wunsch nach Kosteneffizienz einerseits sowie unterschiedliche
Vorstellungen über längere Öffnungszeiten andererseits. Die Stadtwerke
Heidelberg Bäder haben daher im Jahr
2014 zunächst Testläufe mit verlängerten Abendöffnungszeiten bei schönem
Wetter in den Freibädern durchgeführt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen
wurden die Öffnungszeiten 2015 in den
Freibädern bei gutem Wetter ebenfalls
um eine Stunde verlängert. Diese Regelung soll im Tiergartenbad künftig für
die Sommermonate beibehalten werden.
Im Thermalbad wurde die Öffnungszeit
dauerhaft um eine Stunde verlängert.
Länger
geöffnet
Eine Stunde pro Tag mehr Zeit
zum Schwimmen im Thermalbad.
Stadtwerke Heidelberg
44
Das Tiergartenbad ist das Bad für die ganze Familie: mit großem Park und
Liegewiesen, Sprunganlagen, Rutschbahnen und vielen Sportmöglichkeiten.
Bäderlandschaft
Die Stadtwerke Heidelberg Bäder
betreiben drei Hallenbäder in
Heidelberg:
›Im Hasenleiser-Bad im Süden Heidelbergs können Gäste von Herbst
bis Frühling schwimmen, außerdem bietet das Bad eine finnische
Sauna und eine Biosauna, zahlreiche
Kurse sowie Spiele-Events für
Kinder und Jugendliche.
›Das zentral gelegene City-Bad im
Darmstädter-Hof-Centrum (DHC) ist
ebenfalls von Herbst bis Frühling
geöffnet und wird von vielen Sportlern
genutzt.
›Das Köpfel-Bad in Ziegelhausen mit
Sauna, Liegewiese, Sonnenterrasse
und neuem Spielplatz steht seinen
Besuchern ganzjährig zur Verfügung.
Auch hier können zahlreiche Kurse
besucht werden.
Im Sommer bieten zwei Freibäder
zusätzlich die Möglichkeit zum
Schwimmen:
›Das Tiergartenbad mit einem
großen Park, Sprunganlagen,
Rutschbahnen und Sportmöglichkeiten.
›Das traditionsreiche, originalgetreu sanierte Thermalbad mit
beheiztem Wasser und der längsten
Freibad-Saison in der Region.
Geschäftsbericht 2015
45
Events und Angebote weiterentwickelt
Um die Auslastung in den Bädern zu
erhöhen, setzen die Stadtwerke Heidelberg Bäder auf attraktive Aktionen und
Angebote. In den vergangenen Jahren
wurden verschiedene Maßnahmen
erprobt bzw. weiterentwickelt:
Als besonders erfolgreich haben sich die
Kursangebote in den Bädern erwiesen.
Die Bädergesellschaft kooperiert dazu
mit verschiedenen Partnern. In 2015
wurden insgesamt 133 (Vorjahr: 127)
Kurse mit 1.665 (Vorjahr: 1.413) Teilnehmenden vom Amt für Sport und Gesundheitsförderung durchgeführt, unter
anderem Aquafitness, Wassergymnastik,
Kraulen und Schwimmen. Partner sind
außerdem die DLRG sowie der Schwimmverein Nikar e.V., die das Angebot der
Bäder um weitere Schwimmkurse,
Baby- und Kinderschwimmen sowie um
Poolball ergänzen. Eine weitere Säule
im Bädermarketing sind regelmäßige
Events. Im Jahr 2015 fanden wieder drei
große Badespaß-Aktionen mit insgesamt
rund 600 (Vorjahr: 470) Gästen statt.
Beim Kunterbunten Weihnachtsspaß
im Hallenbad Hasenleiser wurde sogar
ein Besucherrekord mit 260 Gästen
erreicht. Wegen ihres großen Erfolgs
wurde die Dauer der Veranstaltung um
zwei Stunden erweitert. Zum Start der
großen Schulferien wurde außerdem
ein Sommerfest mit Spiel und Spaß im
Hallenbad Köpfel angeboten und dabei
gleichzeitig der neue Spielplatz eingeweiht. Auch Events von Vereinen wie
der Familiensporttag oder der IronKids
Triathlon erhöhen die Bekanntheit und
die Besucherzahlen in den Bädern. Die
samstäglichen Spielenachmittage für
Kinder, im September 2012 eingeführt,
wiesen dagegen abnehmende Besucherzahlen auf: An 83 (Vorjahr: 70) Veranstaltungen nahmen 3.429 (Vorjahr:
(3.990) Kinder und Jugendliche teil. Das
Event wurde daher eingestellt. Stattdessen gibt es nun an jedem Badetag
Kisten mit Wasserspielsachen in den
Hallenbädern Hasenleiser und Köpfel.
Das Bäder-Team hat auch in 2015 seine
Marketingstrategie weiter angepasst:
So wurde die Schwimm- und Saunapass-Aktion, bei dem Besucher zwischen
November 2014 und März 2015
Stempel sammeln konnten, ebenfalls
wieder eingestellt, da die Anzahl
der Teilnehmenden trotz intensiven
Marketings dafür zurückgegangen war.
In den Saunen der Hallenbäder Hasenleiser und Köpfel haben sich in der
Sommersaison dagegen Sauna-Tage mit
fruchtigen und in der Wintersaison mit
winterlichen Aromen sowie das Angebot
von kostenfreien Naturpeelings gut
bewährt. Gäste des Köpfel-Bades, die
das Bad in der Mittagszeit besuchen,
erhalten dort einen happy-hour-Gutschein für die Cafeteria des Bades, und
Saunabesucher werden am Wochenende mit Obst versorgt.
Um den besonderen Charakter des über
75-jährigen Thermalbades zu würdigen,
wurde auch im Jahr 2015 wieder eine
Ausstellung einer lokalen Künstlerin
angeboten: Unter dem Titel Angespült.
Flussgestalten von Eva Hoffmeister waren
dort Figuren aus Schwemmholz von
Neckar und Rhein zu sehen. Die Ausstellung rief bei Besuchern und Presse
eine positive Resonanz hervor und war
Anlass für viele Ausstellungsgäste, das
Thermalbad wieder einmal zu besuchen.
Der Badesommer 2015 war eine Saison der Superlative:
mit bis zu 9.000 Besuchern an einem Tag im Tiergartenbad.
Stadtwerke Heidelberg
46
Im Planschbecken mit Sonnensegel für die ganz Kleinen und ihre Eltern
lassen sich warme Tage im Thermalbad entspannt genießen.
Nachhaltig aufgestellt
Im Jahr 2015 wurden auch das Hallenbad Hasenleiser und das Tiergartenbad
als nachhaltig wirtschaftende Betriebe
ausgezeichnet. Alle Bäder der Stadtwerke Heidelberg Bäder haben nun an
dem städtischen Projekt Nachhaltiges
Wirtschaften teilgenommen und ihre
ökologischen Wirkungen systematisch
optimiert. Das erste Bad wird nun revalidiert: In 2016 nimmt das Hallenbad
Köpfel daher zum zweiten Mal am
Projekt Nachhaltiges Wirtschaften teil.
Ressourcen
schonen
Alle Schwimmbäder
als Nachhaltige Betriebe
ausgezeichnet.
Kooperationen weitergeführt
Die Stadtwerke Heidelberg Bäder
haben in zahlreichen Kooperationen
Verantwortung für die Region übernommen. So stellen sie ihre Bäder für das
Schulschwimmen zur Verfügung und
ermöglichen dem Schwimmverein Nikar
e.V., der DLRG und der Caritas, Kurse
und Trainings in den Schwimmbädern
durchzuführen. Außerdem unterstützte
die Gesellschaft in 2015 wieder soziale
Initiativen mit prominenten Trägern wie
das Projekt Schwimmfix der Manfred
Lautenschläger-Stiftung und das Projekt
Heidelberger Kids auf Schwimmkurs
unter der Schirmherrschaft von Franziska
von Almsick, indem sie ihre Bäder
bereitstellten. Außerdem förderten
die Stadtwerke Heidelberg Bäder den
Schwimmverein (SV) Nikar mit Mitteln
für den Schwimmwettbewerb arenaCUPs 2015 sowie für Anfängerschwimmkurse. Die Sponsoring-Vereinbarung mit
dem Verein wird auch 2016 fortgeführt.
Neue Betriebsführung gewonnen
Im Dezember 2015 haben die Stadtwerke Heidelberg Bäder einen Betriebsführungsvertrag für das Eppelheimer Gisela-Mierke-Hallenbad für
ein Jahr unterzeichnet und kurzfristig
Personal für die Betriebsführung des
Bades zum 1. Januar 2016 gestellt.
Parallel will die Stadt Eppelheim in
der ersten Hälfte des Jahres 2016
eine beschränkte Ausschreibung für
eine längerfristige Betriebsführung
starten.
Geschäftsbericht 2015
47
Umsatz, Investitionen und
Ergebnis
Die Besucherzahl der Freibäder lag 2015
mit 336.950 (Vorjahr: 220.142) Badegästen deutlich über dem Vorjahr. Der wichtigste Grund war das gute Sommerwetter.
Am ersten Wochenende im Juli kamen
alleine 9.000 Besucher pro Tag in das
Tiergartenbad, also 18.000 Gäste an
einem Wochenende.
Zuletzt wurde ein solcher Tagesrekord im
Jahr 1999 erreicht. Schon Ende Juli war
sowohl im Thermalbad als auch im Tiergartenbad die 100.000-Besuchermarke
überschritten. Bei den Hallenbädern lag
die Besucherzahl mit 243.477 Gästen
leicht unter dem Vorjahr (251.463), aber
noch deutlich über den früheren Jahren.
Der Umsatz der Bäder übertraf daher
2015 mit 1,6 Millionen Euro das Vorjahr (1,3 Mio. €) deutlich. Die Investitionen betrugen 0,9 (Vorjahr: 1,1)
Millionen Euro. Schwerpunkte waren
Aufwendungen für ein Kneipp- und ein
Durchschreitebecken im Thermalbad,
außerdem für die Sanierung des Kinderplanschbeckens im Tiergartenbad.
Der Bäderbetrieb führt regelmäßig zu
einem Jahresfehlbetrag. Im Jahr 2015
lag er mit 5,6 Millionen Euro über dem
Vorjahr (5,2 Mio. €). Hintergrund waren
Aufwendungen für das sanierungsbedürftige Gebäude am Tiergartenbad, in
dem bis Ende 2015 der Schwimmbad
Musikclub untergebracht war.
Ausblick
Das wichtigste Ziel der Stadtwerke
Heidelberg Bäder bleibt es, die Defizite
zu reduzieren und gleichzeitig ein
attraktives Angebot für die Badegäste
zu sichern. Die Auswertung der Bäderbefragung im Laufe des Jahres 2016 wird
über die Schwerpunkte weiterer Maßnahmenplanungen entscheiden. Im
Frühling wurden bereits Anpassungen
bei den Öffnungszeiten beschlossen.
2016 sollen außerdem die Kassenautomaten in allen Bädern erneuert werden.
Im Zuge dessen soll auch eine Zeitwertkarte eingeführt werden, mit der es
möglich sein wird, die Wünsche nach
Kurzzeit- bzw. Feierabendschwimmen
zu erfüllen. Die Umsetzung ist aufgrund
der langen Vorlaufzeiten für Herbst
2016 geplant.
Darüber hinaus bereitet sich die Gesellschaft auf die Bewerbung um den neuen
Betriebsführungsvertrag für das Eppelheimer Gisela-Mierke-Bad vor.
Stadtwerke Heidelberg
48
Stadtwerke Heidelberg
Garagen
Geschäftsbericht 2015
49
Die Stadtwerke Heidelberg Garagen
stellen in der Heidelberger Innenstadt
in vier Parkhäusern sowie in vier
Anwohnertiefgaragen Parkraum zur
Verfügung. Für weitere Objekte hat
die Gesellschaft den kaufmännischen
und technischen Betrieb übernommen.
Darüber hinaus ist sie für die
kaufmännische Betriebsführung der
Bergbahn zuständig. Insgesamt sind
drei Mitarbeiter bei der Gesellschaft
angestellt.
Parkraum der Stadtwerke
Heidelberg Garagen
Parkhäuser und Tiefgaragen
›Kraus (P6), Heidelberg-Altstadt
›Kornmarkt/Schloss (P12),
Heidelberg-Altstadt
›Friedrich-Ebert-Platz (P10),
Heidelberg-Altstadt
›Nordbrückenkopf (P16),
Heidelberg-Neuenheim
Anwohnertiefgaragen
›Janssen, Heidelberg-Altstadt
›Anatomie, Heidelberg-Altstadt
›Schöneck, Heidelberg-Altstadt
›Zwingerstraße, HeidelbergAltstadt
Betriebsführungen
›Tiefgarage im Mathematikon im
Neuenheimer Feld, Heidelberg
›Tiefgarage in der Poststraße,
Heidelberg-Innenstadt
›Parkplatz am Tiergartenbad,
Heidelberg-Neuenheim
›Parkhaus Pflughof,
Neckargemünd
Sanierung des Parkhauses
Kornmarkt (P12) erfolgreich
durchgeführt
Die Stadtwerke Heidelberg Garagen
arbeiten kontinuierlich daran, den Bürgern und Gästen der Neckarstadt attraktiven Parkraum zu bieten. Deshalb
wurde 2015 das über 40 Jahre alte Parkhaus Kornmarkt (P12) durch den Eigentümer des Gebäudes, die Heidelberger
Straßen- und Bergbahn, saniert. Vom
19. Januar bis zum 15. November 2015
war das Parkhaus komplett geschlossen.
Die Wiedereröffnung konnte zwei
Wochen vor dem avisierten Termin stattfinden und wurde am 28. November zusammen mit dem Abschluss des Jubiläumsjahrs der Bergbahn gefeiert.
P12
Belegung und Umsatz
Die Zahl der Dauer- und Kurzzeitparker
sank im Jahr 2015 auf 511.932 (Vorjahr:
580.573). Hintergrund ist die Vollsperrung während der Sanierung des Parkhauses Kornmarkt (P12).
Dauer- und Kurzparker (Anzahl)
2015
2014
2013
511.932
580.573
556.023
Die Umsatzerlöse der Gesellschaft
betrugen im Jahr 2015 insgesamt
2,1 (Vorjahr: 2,5) Millionen Euro und
lagen somit sanierungsbedingt unter
dem Vorjahreswert.
Investitionen
Die Stadtwerke Heidelberg Garagen
investierten im Jahr 2015 rund 0,01
(Vorjahr: 0,06) Millionen Euro. Größere
Investitionen standen nicht an.
schon
geöffnet
Wiedereröffnung des Parkhauses
P12 zwei Wochen vor Plan.
Ausblick
NEUE betriebsführung im mathematikon
Anfang 2016 konnte schließlich die
neue Betriebsführung einer großen
Tiefgarage mit rund 400 Stellplätzen
im Mathematikon, einem Neubau
für die Universität im Neuenheimer
Feld mit Einzelhandelsgeschäften
und Gastronomiebetrieben, gestartet
werden.
Strategisches Ziel der Stadtwerke
Heidelberg Garagen ist es, die Position
als führender Parkraumbewirtschafter
in Heidelberg auszubauen und neue
Betriebsführungen zu gewinnen. Im
Fokus steht dabei, attraktiven Parkraum
zu gewährleisten und die Effizienz zu
steigern. Dabei soll der Fokus verstärkt
auf ePayment und der Nutzung innovativer digitaler Services liegen.
Stadtwerke Heidelberg
50
Geschäftsbericht 2015
51
Heidelberger strassen- und
Bergbahn
Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn unterstützt die Stadt dabei,
den Öffentlichen Perso­nen­nah­verkehr (ÖPNV) ökonomisch und ökologisch zu optimieren. Außerdem
übernimmt die Gesellschaft die Verluste aus dem operativen Geschäft
der RNV und trägt damit zur Finan­
zierung von Bus und Bahn in Heidelberg bei. Eine dritte Aufgabe ist die
technische Betriebsführung der
Heidelberger Bergbahnen im Auftrag
der Stadtbetriebe Heidelberg. Für
diese Aufgaben sind 15 Mitarbeiter
bei der Gesellschaft beschäftigt.
Ob Sommer oder Winter: Beim
Ausflug mit der Bergbahn ist
schon der Weg das Ziel.
Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV)
erbringt seit März 2005 die operative
Leistung für den Heidelberger ÖPNV.
Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn
hat der RNV dazu ihre Beschäftigten
überlassen, ist aber noch für Personalverwaltungs-Aufgaben zuständig. Die
Anzahl der Beschäftigten betrug Ende
2015 339. Das waren 15 Mitarbeiter
weniger als im Vorjahr.
Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn ist Investor und Eigentümer der
Verkehrsinfrastruktur. Als Dienstleister
der Stadt Heidelberg übernimmt sie die
Abstimmung zwischen der Stadt und der
RNV. Zu ihren Dienstleistungen für die
Stadt gehören die Analyse des Jahresabschlusses, des Wirtschaftsplans und
des Reportings der RNV. Dafür steht ihr
ein kaufmännisches und technisches
Projektcontrolling im Stadtwerke-Heidelberg-Konzern zur Verfügung.
Für die technische Betriebsführung der
Heidelberger Bergbahnen sind neun
Beschäftigte zuständig, weitere 40 Teilzeitkräfte sind als Wagenbegleiter und
Servicekräfte angestellt. Die kaufmännische Betriebsführung der Bergbahnen
für die Stadtbetriebe Heidelberg erfolgt
innerhalb der Konzerngesellschaft der
Stadtwerke Heidelberg.
Wirtschaftlichkeit des ÖPNV
steigern
Der ÖPNV ist in nahezu allen Kommunen
mit Verlusten verbunden. Das gilt im
besonderen Maß für Schienenverkehre,
bei denen – wie in Heidelberg – die
Infrastruktur selbst finanziert werden
muss. Die Heidelberger Straßen- und
Bergbahn will die Defizite reduzieren,
Stück
für Stück
Erstes Teilprojekt des Mobilitätsnetzes
Heidelberg abgeschlossen
indem sie sich für attraktive Angebote
und damit eine stärkere Auslastung von
Bussen und Bahnen einsetzt. Gleichzeitig
steht mehr Effizienz im Fokus der Gesellschaft: 2015 wurde daher das Projekt
miteinander erfolgreich fortgeführt,
das eine optimierte Zusammenarbeit
zwischen der RNV und der Heidelberger
Straßen- und Bergbahn zum Ziel hat.
Mobilitätsnetz Heidelberg 2020 –
für ein attraktives Angebot
Die Attraktivität des ÖPNV in Heidelberg
soll vor allem durch das Mobilitätsnetz
Heidelberg gesteigert werden. Das Projekt
bündelt verschiedene Maßnahmen zum
Ausbau des Straßenbahnverkehrs in
Heidelberg und in Richtung Eppelheim
sowie Schwetzingen. Der größte Teil der
Kosten soll über Fördermittel aus dem
GVFG-Bundesprogramm finanziert werden.
Die restlichen Investitionskosten in
Heidelberg übernimmt die Heidelberger
Straßen- und Bergbahn. Das GVFG-Förderprogramm von Bund und Land steht
noch gesichert bis 31. Dezember 2019
zur Verfügung. Möglicherweise wird es
verlängert werden. Um die Zuschüsse
sicher zu erhalten, wirkt die Heidelberger
Straßen- und Bergbahn weiter darauf
hin, alle Teilmaßnahmen bis Ende 2019
abzuschließen und abzurechnen.
Stadtwerke Heidelberg
52
Das erste Teilprojekt, der Umbau der
Kurfürsten-Anlage Ost, startete im Juli
2015 und wurde Ende Februar 2016
abgeschlossen. Im nächsten Schritt
folgen größere, investitionsintensivere
Projekte. Für eine gute Koordination aller
Beteiligten wurde eine externe Projektsteuerung eingerichtet. Ab 2016 startet
der Ausbau der sogenannten Ost-WestBahn, bestehend aus den Teilprojekten
Bahnstadt entlang der Grünen Meile,
Pfaffengrund und Autobahnbrücke.
Mit einer Neubaustrecke soll der neue
Stadtteil Bahnstadt an das Straßenbahnnetz angeschlossen und gleichzeitig der
Hauptbahnhof auf der Südseite über die
Linien 22 und 26 an das Straßenbahnnetz angebunden werden. Der Abschnitt
Grüne Meile in Heidelberg-Bahnstadt
stellt eines der größten Netz-Projekte der
Stadtwerke Heidelberg seit langem dar.
Verkehrsinfrastruktur in
Heidelberg
Linienlänge Straßenbahn* (km)
2015
2014
2013
35,4
35,4
35,4
2015
2014
2013
134,6
134,6
111,5
Linienlänge Bus (km)
Linienlänge Bergbahn** (km)
2015
2014
2013
1,5
1,5
1,5
* Angaben ohne die RNV-Ringlinie 5 (ehemals OEG)
** Stadtbetriebe Heidelberg
125 Jahre Bergbahn: Am 21. September 2015 fand die große Jubiläumsfeier an der Station Molkenkur mit 4.000 Besuchern statt –
und besonderen Gästen aus der langen Historie der Bergbahn.
Jubiläumsjahr: 125 Jahre Bergbahn in Heidelberg
Die Heidelberger Bergbahnen sind ein
beliebtes Ausflugsziel für Touristen und
Heidelberger gleichermaßen. Die untere
Bergbahn nahm am 30. März 1890 ihre
erste offizielle Fahrt auf. Im Jahr 2015
wurde dieses Ereignis ausführlich
gefeiert. Am Jubiläumstag selbst gab
es Preise wie vor 125 Jahren: Eine Fahrt
vom Kornmarkt zur Molkenkur und
zurück kostete an diesem Tag 50 Cent.
Im September fand ein Familienfest an
der Molkenkur statt. Geboten wurden
Musik, Spiel und Spaß, unterhaltsame
Führungen u.a. vom Bergbahningenieur
oder aus Sicht einer Bürgerfrau um
1900. Touren zur Natur und Geologie
entlang der Bergbahnstrecke und Einblicke in die Technik der neuen und der
historischen Bergbahn ergänzten
das Programm. Ein Highlight war eine
Tanzshow von Jugendlichen, die als
Bergbahn verkleidet über verschiedene Musikstationen durch 125 bewegte
Bergbahn-Jahre führten. Rund 4.000
Besucher kamen zum Fest, etwa 7.000
Gäste fuhren an diesem Tag mit der
Bergbahn. Am 28. November wurde
schließlich der Abschluss des Jubiläumsjahres zusammen mit der Einweihung
des neu renovierten Parkhauses P12
am Kornmarkt/Schloss gefeiert.
Im Jubiläumsjahr erreichten die Heidelberger Bergbahnen trotz Sanierung des
Parkhauses P12, in dessen Eingangsbereich die Talstation der Bergbahnen
liegt, Besucherzahlen in der Rekordhöhe
von 1,85 Millionen Gästen.
Geschäftsbericht 2015
53
Gemeinsam
gestalten
Viele gute Ideen vom Runden Tisch
für Schloss und Bergbahn.
Ergebnisse des Runden Tisches
vorgestellt
Seit Oktober 2013 treffen sich Vertreter von Heidelberg Marketing, der
Schlossverwaltung, der Gästeführer,
der Schlossberginitiative, der Stadtwerke Heidelberg und der Heidelberger
Straßen- und Bergbahn regelmäßig zu
dem Runden Tisch Bergbahn/Schloss.
Ihr gemeinsames Ziel ist es, den Besuch
von Schloss und Bergbahn für Gäste
und Bürger der Stadt so angenehm wie
möglich zu gestalten. Im November
stellte der Runde Tisch die Ergebnisse
der Öffentlichkeit vor: Dazu zählte unter
anderem ein eigener Schalter und ein
Drehkreuz für die lokalen Gästeführer,
eine optimierte Beschilderung rund um
die Bergbahn-Talstation am Kornmarkt
sowie eine geplante neue Verkaufsstelle
bei der Touristeninformation am Neckarmünzplatz. Der Runde Tisch wird sich
auch weiterhin vier Mal im Jahr treffen.
Parkhaus Kornmarkt saniert
Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn
hat im Jahr 2015 das Parkhaus P12 am
Kornmarkt/Schloss saniert. Die Arbeiten
starteten mit der Baustelleneinrichtung
im Januar. Ein Runder Tisch mit Anwohnern begleitete die Arbeiten. Zudem
war das Gebäude komplett mit einer
Lärmschutzhülle umbaut. Die Arbeiten
wurden so zeitig abgeschlossen, dass die
Wiedereröffnung des Parkhauses zwei
Wochen vor Plan stattfinden konnte.
Investitionen
Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 12,9 (Vorjahr: 3,3) Millionen Euro
und 1,0 (Vorjahr: 0,7) Millionen Euro
davon konnten als Fördermittel gewonnen
werden. Ein wesentlicher Teil der Investitionen entfiel auf die Sanierung des
Parkhauses P12 Kornmarkt sowie auf
das Projekt Straßenbahn KurfürstenAnlage Ost im Rahmen des Mobilitätsnetzes Heidelberg.
Investitionen und zuschüsse
Investitionen (Mio. €)
2015
2014
2013
12,9
3,3
4,3
2015
2014
2013
1,0
0,7
1,1
Zuschüsse (Mio. €)
Fahrgäste
Das operative Geschäft der Heidelberger
Straßen- und Bergbahn umfasst ausschließlich die Heidelberger Bergbahnen
im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg.
Die Anzahl der Fahrgäste lag im Jahr
2015 bei 1,85 Millionen. Die Umsatzerlöse, die daraus generiert werden, fallen
bei den Stadtbetrieben Heidelberg an.
Ausblick
Als ÖPNV-Koordinator in Heidelberg
sowie als Betriebsführer der Bergbahn
ist es das zentrale Anliegen der Heidelberger Straßen- und Bergbahn, eine
ökonomisch nachhaltige Finanzierung
des ÖPNV zu erreichen. Dazu wird sich
das Unternehmen für zielgruppengerechte Angebote und Services einsetzen. Durch ein nachhaltiges Dienstleistungsangebot will die Gesellschaft
einen wichtigen Beitrag zur übergreifenden umweltorientierten bzw.
nachhaltigen Strategie des Stadtwerke
Heidelberg-Konzerns leisten.
Stadtwerke Heidelberg
54
Nachhaltigkeits-
Kennzahlen und
-Management
Geschäftsbericht 2015
55
Finanzen
Unsere Nachhaltigkeits-Kennzahlen
zeigen Verbesserungsmöglichkeiten
auf und unterstützen uns dabei,
unsere Maßnahmen besser zu steuern.
Außerdem dokumentieren wir damit
gegenüber der Öffentlichkeit, wo wir
stehen und wie wir uns entwickelt
haben. Sie ergänzen die strategischen
Ziele, die wir mit der Energiekonzeption 2020 (s. S. 20) festgelegt
haben, um operative Aspekte. Die
Kennzahlen werden jährlich aus den
verschiedenen Bereichen zusammen­
geführt und von der Geschäftsführung
als oberste verantwortliche Stelle für
Nachhaltigkeit bewertet. Nachhaltigkeitsaspekte haben wir darüber
hinaus in unserem konzernweiten
Risikomanagement integriert sowie in
verschiedenen Leitbildern und Codizes
berücksichtigt.
ÖPNV- und Bäderverluste
stabilisiert
Das Ergebnis der Stadtwerke Heidelberg
wird von den Verlusten für die Bäder und
den öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) sowie von den Gewinnen im
Versorgungsbereich geprägt. Die Bäder
und der ÖPNV sind als Service-Angebote
für die Bürger in den meisten Kommunen
Verlustbringer: Im bundesweiten
Benchmark verursacht ein Bad durchschnittlich eine Million Euro Verlust.
Bei dieser Summe hat sich auch das
Ergebnis der Bäder bei den Stadtwerken
Heidelberg eingependelt. In 2015 lag
der Verlust bei 5,6 Millionen Euro für
fünf Bäder. Die Erhöhung ist auf höhere
Aufwendungen für das sanierungsbedürftige Gebäude am Tiergartenbad
zurückzuführen.
Der öffentliche Personennahverkehr
mit Bus und Bahn, betrieben von dem
städteübergreifenden Unternehmen
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) für
Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, wird in der Regel auf 28 Millionen
Euro im Jahr kalkuliert. Im Jahr 2015
betrug er 27,8 Millionen Euro. Die HSB
übernimmt dabei die Verluste aus dem
operativen Geschäft der RNV.
Leitbilder und Codizes
rund um Nachhaltigkeit
› Energiekonzeption 2020
›Umweltleitlinien
›Anti-Korruptions-Richtlinie
›Datenschutz-Richtlinie
›Gleichstellungsgrundsätze
Ergebnisbeitrag aus der
Versorgung erreicht
Dem gegenüber stehen Gewinne aus
dem Versorgungsbereich der Stadtwerke Heidelberg. Im Bereich Energie,
Netze und Umwelt liegt der Fokus des
Unternehmens darauf, eine wirtschaftliche Optimierung bei gleichzeitigem
Wachstum zu erreichen. Dazu wurden
in den Restrukturierungsprojekten Fit
2010 und Review Fit 2010 Maßnahmen
entwickelt, die seit Start der Programme
in 2009 sukzessive ergebniswirksam
werden. Die Programme umfassen einen
sozialverträglichen Mitarbeiterabbau
durch Abfindungen, Altersteilzeitregelungen oder Ringtausch im Unternehmen
und der Stadtverwaltung Heidelberg.
Diese Aktivitäten haben zu Kostensenkungen im gesamten Versorgungsbereich
geführt. Darüber hinaus war das Ergebnis
in 2015 durch Effekte aus den Vorjahren,
wie Rückerstattungen von Stromsteuern,
sowie höheren Absatzmengen im Energiebereich geprägt. Insgesamt liegt der
Ergebnisbeitrag der Gesellschaften des
Versorgungsbereichs im Jahr 2015 daher
bei 15,9 Millionen Euro.
Aus den Ergebnissen der einzelnen Gesellschaften ergibt sich damit insgesamt
ein Jahresfehlbetrag von 17,5 Millionen
Euro. Im Konzernabschluss beträgt der
Jahresfehlbetrag dagegen 19,2 Millionen
Euro. Die Differenz erklärt sich aus unterschiedlichen bilanziellen Vorschriften für
die Berücksichtigung von Firmenwerten
im Konzernergebnis.
Stadtwerke Heidelberg
56
Umweltschutz
Umweltmanagement
Im Jahr 1995 haben wir ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung aufgebaut,
um den Umweltschutz in unsere Prozesse zu integrieren. 1996 wurde das
System erstmals validiert. Bis heute
bilanzieren wir jährlich unsere Umweltwirkungen und führen alle drei Jahre
eine Umweltbetriebsprüfung durch.
Ihre Ergebnisse werden von einem externen Gutachter validiert und in einer
Umwelterklärung dokumentiert. Die
Umweltkennzahlen in diesem Kapitel
orientieren sich an den Vorgaben der
EMAS-Verordnung.
Unabhängig
geprüft
EMAS-Umwelterklärung mit
Umweltbilanz und Umweltprogramm:
www.swhd.de/verantwortung
Umweltwirkungen
Durch unser geprüftes EMAS-Umweltmanagementsystem ist Umweltschutz
ein fester Bestandteil in unserem Alltag.
2015
2014
2013
24.656
27.131
25.625
1.400
1.426
1.540
Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch (%)
52
49
46
Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Wärmeverbrauch (%)
19
9
2
40.574
48.156
53.624
129.600
141.011
148.002
Abfälle zur Verwertung
5.866
4.534
2.043
Abfälle zur Entsorgung
80
75
80
Energieeffizienz (MWh)
Gesamt-Energieverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas)1 (MWh)
Treibstoffe (MWh)
Materialeffizienz (kg)
Gefahrstoffe
Wasser (m3)
Trinkwasserverbrauch
Abfälle2 (t)
Gefährliche Abfälle zur Verwertung
26
28
231
Gefährliche Abfälle zur Entsorgung
1,6
4,2
7,7
75.278
75.278
75.278
23.208
17.947
12.285
24.232
nicht erhoben
nicht erhoben
16,9
13,2
8,6
Biologische Vielfalt (m )
2
Flächenverbrauch/Überbaute Fläche
3
Emissionen (t)
Gesamtemission Treibhausgase: CO2-Äquivalent
(ohne SF6 , F-Gase und Methan)
Gesamtemission Treibhausgase: CO2-Äquivalent
(mit SF6 , F-Gase und Methan)
Gesamtemission in die Luft: CO, NOX , SO2, PM
1 | Nur Eigenverbrauch für Gebäude und Dienstleistungen, ohne Eigenerzeugung
2 | Ohne Erdaushub und Bauabfälle
3 | Inklusive Emissionen aus der Eigenerzeugung
Geschäftsbericht 2015
57
Energieverbrauch
In der Summe sank der Energie-Eigenverbrauch in 2015 gegenüber dem Vorjahr um circa zehn Prozent – von 27.131
auf 24.656 Megawattstunden. Rund 62
Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs
geht auf Strom zurück. Den größten
Anteil am Stromverbrauch haben die
Straßenbeleuchtung und die Verwaltungsgebäude. In 2015 ist der Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um
rund 2.000 Megawattstunden gesunken.
Gründe waren unter anderem der
Umbau des Parkhauses Kornmarkt,
die neue Wassertechnik in den Bädern
sowie die weitere Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende
Lampen.
Der Verbrauch an Fernwärme, die den
weitaus größten Anteil am Wärmeverbrauch hat, ist zurückgegangen. Die
meiste Wärme setzen die Bäder ein. Hier
spielt der warme Sommer eine Rolle. Im
Hallenbad Köpfel wurde ein BHKW in
Betrieb genommen, aus diesem Grund
ist der Gasverbrauch bei den Bädern
im Jahr 2015 angestiegen. Weitere
Ursachen waren häufigere thermische
Desinfektionen und die Einführung von
zusätzlichen Warmbadetagen.
Der Anteil an erneuerbaren Energien am
Gesamt-Stromverbrauch ist aufgrund
des höheren Ökostrom-Anteils am
Strommix gestiegen. Hintergrund des
höheren Anteils erneuerbarer Energien
an der Wärme ist der gestiegene Anteil
der Fernwärme aus dem Holz-Heizkraftwerk und den neuen Biomethan-Blockheizkraftwerken.
Der Treibstoffverbrauch unseres Fuhrparks ist mit 1.400 Megawattstunden
in 2015 gegenüber dem Vorjahr (1.426
MWh) weiter gesunken. Hier kommt zum
Ausdruck, dass die Fahrzeugflotte durch
den Aufbau eines Fahrzeugpools und
durch eine Verringerung der Fahrzeuganzahl optimiert wurde. Dadurch wurden
zunehmend mehr Dienstfahrten auf Fahrräder verlagert. Außerdem sind zwei
E-Mobile, betrieben mit Ökostrom, im
Einsatz und werden gut genutzt.
Wasserverbrauch und Abwasser
Der größte Teil unseres Wasserverbrauchs
ist auf die Bäder zurückzuführen. Dort
ist der Wasserverbrauch auch 2015
gegenüber den Vorjahren gesunken.
Eine Ursache ist die erneuerte Badewassertechnik, die als eine Maßnahme
im Projekt Nachhaltiges Wirtschaften in
den Bädern Hasenleiser und Tiergarten
realisiert wurde.
Materialverbrauch
Die Bandbreite der eingesetzten Materialien im Unternehmen ist groß und
reicht von Netzrohren über Brennstoffe
bis hin zu Papier in der Verwaltung und
Lebensmitteln für die Kantine. Soweit
rechtlich möglich, werden regionale Lieferanten ausgewählt. Das gilt vor allem
für Lebensmittel. Auch beim Brennstoff
für das Holz-Heizkraftwerk ist ein Entfernungsradius in den Ausschreibungsunterlagen festgelegt. Im Fuhrpark
werden Kriterien wie Lärm- und Schadstoffemissionen berücksichtigt und bei
Druckerzeugnissen FSC- und zunehmend mehr Recycling-Papier in den Ausschreibungen gefordert.
In der Umweltbilanz wird die Menge
der eingesetzten Gefahrstoffe erfasst.
Die Einsatzmenge nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab.
Hintergrund ist neben einer kontinuierlichen Optimierung ihres Einsatzes
auch die zunehmende Verlagerung von
Werkstattarbeiten an Auftragnehmer.
Abfälle
Auffällig ist der weitere Anstieg bei
den Abfällen zur Verwertung, zurückzuführen auf den ganzjährigen Betrieb
des Holz-Heizkraftwerks: Bei einem
Großteil der Abfälle handelt es sich
um Rost- und Kesselasche sowie um
Filterstäube. Die Abfälle zur Verwertung lagen in gleicher Größenordnung
wie in den vorherigen Jahren. Die
gefährlichen Abfälle zur Verwertung
und zur Entsorgung haben sich durch
die zunehmende Verlagerung von
Werkstattarbeiten an Dienstleister
reduziert.
Emissionen
Die Treibhausgas- und die Schadstoffemissionen umfassen neben den
Emissionen aus dem Energie-Eigenverbrauch auch die Emissionen aus dem
Holz-Heizkraftwerk und den Biomethan- und Erdgas-Blockheizkraftwerken,
die im Zuge der Energiekonzeption
2020 in Betrieb genommen wurden.
Durch ihren Einsatz im Jahr 2015 sind
auch die Emissionen gestiegen. In
2015 wurden erstmals die Emissionen
aus dem Einsatz des Isolier- und
Löschgases Schwefelhexafluorid (SF6 )
und anderer fluorierter Treibhausgase
(F-Gase) sowie Methan erfasst.
Stadtwerke Heidelberg
58
Soziales
Der Anteil von Frauen im Unternehmen ist in den
vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen.
Beschäftigte
Zum Jahresende waren im Konzern 1.052
(Vorjahr: 1.061) Mitarbeiter beschäftigt,
davon 339, die von der Heidelberger
Straßen- und Bergbahn an die RNV
überlassen wurden und nicht mehr für
den Konzern tätig sind. Seit Start der
Restrukturierung im Unternehmen 2009
ist die Anzahl der Beschäftigten um
über 200 gesunken. Der Wert zum Ende
des Jahres 2015 umfasst auch 79 (Vorjahr: 82) Mitarbeiter in der Ruhephase
der Altersteilzeit sowie solche, deren
Auflösungsverträge in den kommenden
Jahren wirksam werden.
BESCHÄFTIGTE 1
2015
2014
2013
Stadtwerke Heidelberg
217
221
253
Stadtwerke Heidelberg Netze
329
316
332
28
27
27
Stadtwerke Heidelberg Energie
Stadtwerke Heidelberg Bäder
25
25
23
Stadtwerke Heidelberg Umwelt
21
21
17
Stadtwerke Heidelberg Garagen
3
3
5
Stadtwerke Heidelberg Techn. Dienste
75
73
35
Heidelberger Straßen- und Bergbahn2
15
15
11
339
354
368
–3
6
7
1.052
1.061
1.078
31
32
31
Überlassen an die RNV
Stadtwerke Neckargemünd
Stadtwerke Heidelberg Konzern
4
Auszubildende
1 | O rganisatorische Zuordnung zum 31.12.2015.
Personen, nicht Vollzeitkräfte (ohne Aushilfen)
2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter
3|2
015 wechselten die Mitarbeiter der Stadtwerke
Neckargemünd zu den Stadtwerken Heidelberg
4 | I nklusive 79 (Vorjahr: 82) Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit; ohne Auszubildende
Geschäftsbericht 2015
59
Viele Mitarbeiter sind schon lange im
Unternehmen beschäftigt. Der Altersdurchschnitt ist daher vergleichsweise
hoch: Rund 44 Prozent sind zwischen
51 und 60 Jahre alt. Der Personalaufwand belief sich 2015 auf 74,6 (Vorjahr:
72,7) Millionen Euro. Davon entfielen
8,6 (Vorjahr 8,3) Millionen Euro auf die
Altersvorsorge. Die Arbeitszeiten sind
Vielfalt und Chancengleichheit
Viele Tätigkeitsbereiche bei den Stadtwerken Heidelberg sind klassische
Männerdomänen. Um einen ausgewogenen Mix an Frauen und Männern im
Unternehmen zu erreichen und mehr
Frauen für technische Berufe zu interessieren, sprechen wir beim Personalmarketing verstärkt Frauen an. Ihr
Anteil im Unternehmen ist über die
letzten Jahre kontinuierlich gewachsen
Vereinbarkeit von Familie
und Beruf
Die Stadtwerke Heidelberg unterstützen Teilzeitarbeit, um eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu
erreichen. Seit 2009 ist der Anteil von
8,8 Prozent kontinuierlich gestiegen.
Im Jahr 2015 gab es einen weiteren
Zuwachs auf inzwischen 13 Prozent.
Altersband
bis 20
21–30
31–40
41–50
51–60
61–65
1
83
121
277
461
109
Anzahl*
* O hne Auszubildende, inklusive RNV-Überlassene
im Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe
(TV-V) geregelt und betragen 39 Stunden
pro Woche. Für die Mitarbeiter der Heidel-
berger Straßen- und Bergbahn, die an die
RNV überlassen sind, gilt der Haustarifvertrag der RNV.
Vielfalt und chancengleichheit*
2015
2014
2013
Anteil Frauen (%)
Anteil Frauen an den oberen
Führungskräften (%)
22,4
22,5
21,8
23,7
23,1
18,4
Anteil Schwerbehinderte (%)
11,5
10,1
11,4
* Ohne RNV-Überlassene
und 2015 erstmals wieder stagniert. Bei
den oberen Führungskräften war der Zuwachs sogar überproportional. Hier liegt
der Frauen-Anteil mit 23,7 Prozent über
der Quote im Unternehmen.
familie und beruf
2015
2014
2013
Anteil Teilzeitkräfte* (%)
13,0
11,4
11,6
* Ohne RNV-Überlassene
Stadtwerke Heidelberg
60
Aus- und Weiterbildung
Um junge Talente zu fördern und an uns
zu binden, investieren wir kontinuierlich
in ihre Ausbildung. Unsere Ausbildungsplätze spiegeln unseren steigenden
Bedarf an Beschäftigten mit energiewirtschaftlichem und -technischem Hintergrund wider. In den vergangenen Jahren
Für die nächsten Jahre ist abzusehen,
dass verstärkt qualifizierte Fach- und
Führungskräfte aus dem Unternehmen
ausscheiden werden. Deshalb haben
die Stadtwerke Heidelberg im Jahr 2015
ein neues Programm zur Entwicklung
junger Kollegen zu Fach- und Führungskräften aufgesetzt. Die Absolventen
des Programms lernen verschiedene
Perspektiven im Unternehmen kennen,
um künftig Schlüsselpositionen im Sinne
des Gesamtunternehmens ausfüllen
zu können.
Generell hat die Weiterbildung der Beschäftigten einen hohen Stellenwert bei
Gesundheitsschutz
Die Stadtwerke Heidelberg bieten ihren
Mitarbeitern ein breites Spektrum an
Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung an. Im Jahr 2015 fanden zwei
Gesundheitstage mit Anregungen zur
Vorsorge und zum gesunden Leben
statt, außerdem Fitnesskurse wie Aquajogging und -biking sowie Sportinitiativen
wie Fußball, Laufen, Tennis oder TB
Wing Tsun. Hinzu kamen Raucherentwöhnungs-Seminare, Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter, Beratungen
zu gesunder Ernährung oder Work-LifeBalance. Ein Ruheraum ermöglicht
Entspannung zwischendurch. Die
Ausbildung
Auszubildende
davon Studierende der Berufsakademie
2015
2014
2013
31
32
31
9
11
6
haben wir deshalb den Anteil höher
qualifizierter Ausbildungen in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie erhöht.
weiterbildung
2015
2014
2013
Seminarbesuche*
3.177
2.610
2.772
4,0
3,4
3,7
1.650
1.476
1.570
Seminarbesuche/Mitarbeiter*
Durchschnittliche Reise- und Weiterbildungskosten (inkl. Coaching etc.)
(€/Mitarbeiter*)
* O hne RNV-Überlassene
dem regionalen Energieunternehmen.
Die Anzahl der Seminarbesuche pro
Mitarbeiter ist weiter gewachsen: Im
Durchschnitt besucht jeder Mitarbeiter
vier Seminare pro Jahr. Ein Großteil der
Angebote wird durch einen InhouseTrainingskatalog abgedeckt, der den
Teilnehmenden eine hohe Flexibilität
ermöglicht. Schwerpunkte des Angebots
lagen 2015 auf energiewirtschaftlichen
Seminaren, außerdem auf Trainings in
Kommunikation und weiteren sozialen
und persönlichen Kompetenzen. Die
Resonanz auf das Angebot war hoch.
Aktivitäten zum Gesundheitsschutz umfassen außerdem die lebendige Auseinandersetzung mit der Führungskultur
und dem Miteinander im Unternehmen,
z. B. in Führungskräfte-Workshops und
anderen Veranstaltungen im Haus, da
sich das Arbeitsumfeld maßgeblich auf
das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit auswirkt.
hat das Unternehmen, verglichen mit
anderen Unternehmen, ein sehr gutes
Niveau: Die Stadtwerke Heidelberg
schnitten hier besser ab als 72
Prozent der Arbeitgeber, die diese
Befragung ebenfalls durchgeführt
hatten. Auch bei der ArbeitgeberBewertungsplattform kununu erreichten
die Stadtwerke Heidelberg zu Anfang
2016 einen überdurchschnittlich
guten Wert: Mitarbeiter und Bewerber
hatten ihnen 4,33 von fünf möglichen
Sternen gegeben.
Im Jahr 2015 wurde eine Befragung
zu den psychischen Belastungen am
Arbeitsplatz durchgeführt. Dabei
ergaben sich nur wenige Felder mit
Verbesserungspotenzial. Vor allem im
Bereich »Perspektiven und Beteiligung«
Geschäftsbericht 2015
61
Arbeitssicherheit
Die Anzahl der meldepflichtigen Wegeunfälle, also solche mit mindestens
drei Krankentagen, hat sich gegenüber
dem Vorjahr um ein Ereignis erhöht.
Die Ursache war Fremdverschulden.
Der Wert liegt aber immer noch deutlich
unter dem Niveau von 2013.
Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle hat sich gegenüber dem Vorjahr
weiter verringert. Sie liegt damit auf
dem niedrigsten Niveau der letzten
zehn Jahren und unterschreitet den
Bundesdurchschnitt ebenso wie das
Unternehmensziel von weniger als 20
meldepflichtigen Arbeitsunfällen pro
1.000 Vollzeitbeschäftigte. Bedauer-
Region
Die Stadtwerke Heidelberg investieren
vorwiegend in der Region, schaffen
Arbeitsplätze in Heidelberg und bilden
auch hier aus. Darüber hinaus finanziert
das Unternehmen öffentliche Aufgaben
mit seinen Gewinnen aus dem Energiegeschäft: Rund 5,6 Millionen Euro
hat das Unternehmen in 2015 für die
Finanzierung der Verluste der Bäder aufgewendet, sowie weitere 27,8 Millionen
Euro für die Finanzierung des Öffentlichen
Personennahverkehrs (ÖPNV).
2015
2014
2013
Meldepflichtige Wegeunfälle
ARBEITSSICHERHEIT
2
1
7
Tödliche Wegeunfälle
Meldepflichtige Arbeitsunfälle
pro 1.000 Beschäftigte
0
0
0
Branchendurchschnitt*
Krankheitstage pro meldepflichtigem
Arbeitsunfall
13
19
18
22
23
23
16
24
10
Tödliche Arbeitsunfälle
0
0
0
Schwere Arbeitsunfälle
2
1
0
* D eutsche Gesetzliche Unfallversicherung
licherweise ereigneten sich jedoch
zwei schwere Arbeitsunfälle. Davon
wurde einer durch Dritte verursacht. Die
langen Ausfallzeiten, die mit den beiden
Unfällen verbunden sind, sind maßgeblich
für die vergleichsweise hohe Anzahl von
Krankheitstagen pro meldepflichtigem
Arbeitsunfall.
Aufwendungen für unsere partner in der region (Mio. €)
2015
Beschäftigte: Personalaufwand
74,6
Beschäftigte: Lehr-, Aus- und Fortbildungskosten
Lieferanten und Dienstleister: Einkauf
1,1
37,8
Immobilien- und Grundstücksbesitzer: Mieten und Pachten
0,3
Kommunen: Konzessionsabgaben
6,9
finanzierung öffentlicher aufgaben (Mio. €)
2015
Bäder
5,6
ÖPNV
27,8
Stadtwerke Heidelberg
62
Kennzahlen zum
Geschäftsverlauf
KENNZAHL
2015
2014
79,0
78,1
Anlagevermögen
464,1
453,9
Umlaufvermögen
28,7
33,0
Investitionen2
39,1
30,3
Umsatzerlöse
Finanzen1 (Mio. €)
Eigenkapital
250,6
230,7
Personalaufwand
74,6
72,7
Konzernergebnis
–19,2
–30,9
1.052
1.061
22,4
22,5
463,4
413,7
1.023,7
868,2
488,4
411,3
10,1
9,4
1.705,0
1.716,0
Erdgas
889,6
888,6
Fernwärme
214,4
211,5
664,0
663,8
Mitarbeiter
Mitarbeiter3
Anteil Frauen (%)
Absatz
Strom (Mio. kWh)
Erdgas (Mio. kWh)
Fernwärme (Mio. kWh)
4
Wasser (Mio. m )
3
Netze (km)
Strom
Wasser
4
Geschäftsbericht 2015
63
Stadtwerke heidelberg konzern
2015
2014
246
216
5
5
4
4
171,5
171,5
24.656
27.131
Gesamt-CO2-Emissionen (t)
23.208
17.947
Überbaute Fläche (m )
75.278
75.278
Erzeugungsanlagen
Wärme und Strom
Bäder
Hallen- und Freibäder
Parken
Parkhäuser
Verkehrsinfrastruktur
Gesamtlinienlänge5 (km)
Ressourcenschutz6
Gesamt-Energieverbrauch7 (MWh)
8
2
1 | Konsolidiert; inklusive Stadtwerke Neckargemünd
2 | Anlagezugänge (immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen)
3 | Ohne Auszubildende, inklusive alle an die RNV Überlassenen; Stand: 31.12.2015
4 | Im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg, Betriebsführung durch die Stadtwerke Heidelberg
5 | Straßenbahn, Omnibus und Bergbahn
6 | Ohne Stadtwerke Neckargemünd
7 | Verbrauch für eigene Gebäude inklusive Dienstleistungen, ohne Eigenerzeugung
8 | CO2 -Äquivalent; inklusive Eigenerzeugung, ohne SF6 , F-Gase und Methan
Stadtwerke Heidelberg
64
Über diesen
Bericht
Mit diesem Bericht stellen die Stadtwerke Heidelberg zum siebten
Mal ihre wirtschaftlichen Leistungen zusammen mit ihren ökologischen und sozialen Aktivitäten vor, denn Nachhaltigkeit ist für
uns ein integraler Faktor unseres Geschäftserfolgs. Der Geschäftsund Nachhaltigkeitsbericht deckt den Berichtszeitraum 1. Januar
bis 31. Dezember 2015 ab und bezieht die Gesellschaften im
mehrheitlichen Besitz der Stadtwerke Heidelberg mit ein. Das
gilt weitgehend auch für die Umweltdaten. Eine Ausnahme bilden
dabei aufgrund ihres unterschiedlichen Standorts die Stadtwerke
Neckargemünd inklusive der Gesellschaft Stromnetz Neckargemünd.
Änderungen gegenüber dem letzten Berichtszeitraum sind durch
Kennzahlen-Vergleiche transparent dargestellt und erläutert. Bei
der Auswahl der Berichtsinhalte haben wir uns an den aktuellen
Kriterien der Global Reporting Initiative für Energieunternehmen
und dem Deutschen Nachhaltigkeits-Codex orientiert. Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit wird durch die Umwelterklärung
(www.swhd.de > verantwortung) ergänzt. Darin sind die Umweltbilanz sowie das Umweltprogramm für die nächsten Jahre ausführlich dargestellt.
Der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht sowie der Zahlenspiegel
sind ebenfalls im Internet veröffentlicht. Dort findet sich auch
ein Umsetzungsbericht zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex:
www.stadtwerke-heidelberg.de/berichte und www.swhd.de >
downloads.
klimaneutral
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Stadtwerke Heidelberg
Geschäftsbericht 2015
2
65
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Verantwortlich
Stadtwerke Heidelberg
Unternehmenskommunikation
Kurfürsten-Anlage 42–50
69115 Heidelberg
Konzeption/Redaktion
Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings
Stadtwerke Heidelberg
Konzeption/Gestaltung/Satz
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Fotos
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Litho
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Ansprechpartner
Geschäftsbericht
Dipl.-Ing. agr. Ellen Frings
Leitung Unternehmenskommunikation
06221 513 4214
[email protected]
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2015
ZUKUNFT
in Bewegung
Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht
2015
Stadtwerke Heidelberg

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