Das KAR 2016 - Deutscher Alpenverein Sektion Coburg
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Das KAR 2016 - Deutscher Alpenverein Sektion Coburg
DAS KAR 2016 SEKTIONSMITTEILUNGEN | JAHRESHEFT * WINTERSPORT IN DER SEKTION * KLETTERHALLE RELOADED * UNSER VEREIN: BUNT, VIELFÄLTIG, AKTIV VORWORT GRENZGÄNGER IM BLICK THOMAS ENGEL B eim Durchsteigen der Großen Zinne Nordwand auf der Comici-Führe im Jahre 1995, bemerkte ich links von mir, inmitten des extrem abweisenden konkaven Gemäuers, eine Seilschaft, im Neuland unterwegs. Einer der Beiden absolvierte einige durchaus beachtliche Stürze als Seilerster – erklomm die Passage immer und immer wieder, bis er den nächsten Stand erreichte und einrichten konnte. Ich war sehr beeindruckt! hohe Gipfel erklimmt. Einer, der aber auch auf dem Boden geblieben ist – ein Bergfreund, ein Kamerad – einer, der auch einem lustigen Hüttenabend nicht aus dem Wege geht. Sein bergsteigerisches Wirken wurde nun verfilmt und eingebettet in einen bilderreichen Vortrag. Christoph Hainz kommt am Donnerstag, 14. Januar 2016 nach Coburg in das Kongresshaus, um aus seinem Leben zu erzählen. (Anzeige siehe links) Auf Nachfrage, wer denn dieser Bergsteiger sei – antwortete mir eine Kletterin aus der nachfolgenden Seilschaft: Das ist mein Mann! Ich hatte soeben Claudia und Christoph Hainz kennengelernt – die neue Route bekam den Namen „Phantom der Zinne“ und war mit weiteren Erstbegehungen der Beginn einer außergewöhnlichen Bergsteigerkarriere. Gemeinsam mit ihm freuen wir uns auf ein volles Haus!!! Das war heute vor genau 20 Jahren und es dauerte nicht lange bis wir uns wiedertrafen, Freunde wurden und Jahr für Jahr gemeinsam wunderschöne Touren im Fels und auch im Eis unternahmen. Aus dem „Phantom der Zinne“ ist „Der Zinnenmann“ geworden. Einer der besten Alpinisten unserer Zeit – unterwegs im extremen Fels, Eis und auch im Schnee. Einer, der mit viel Freude www.dav-coburg.de Mit dieser großen Jahresauftaktveranstaltung beginnen wir das neue Bergjahr 2016. In Händen halten Sie die Klammer zwischen den Jahren 2015 und 2016 – das neue Kar – diesmal mit dem Schwerpunkt unserer Aktivitäten im Wintersport. Rechtzeitig zu Weihnachten gibt es hoffentlich etwas Zeit zum Blättern und Lesen in diesem, wieder sehr gelungenen Heft. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle ehrenamtlichen Helfer, die auch im vergangenen Jahr unseren schönen Verein getragen und weiterentwickelt haben. Ich wünsche allen Lesern einen fröhlichen Jahreswechsel und schon heute ein gesundes und unfallfreies Bergjahr 2016. 3 INHALTSVERZEICHNIS 03 05 Vorwort WANDERN ALPIN 1. Vorsitzender Thomas Engel 42 In eigener Sache Sofie Paulus 06 EDITORIAL 44 46 WINTERSPORT 08 Skisport im Wandel der Zeit Horst Fischer 10 11 Einschwingen auf dem Gletscher Gerd Vogt Stangenfahren oder Vom Start ins Ziel auf Zeit Jörg Hermann 18 Kurzweiltripp ins Kleinwalsertal Jörg Herrmann 20 21 51 Angeschnallt und losgestapft 54 58 60 Skitouren 2015 – Spuren, Powdern, in die Sonne lachen 61 Wintersport Skating – Vorsicht: SUCHTGEFAHR Simone Kaupert 28 Unsere Wintersporttrainer beantworten vier Fragen HÜTTEN UND WEGE 32 32 33 62 64 66 DAV – Weinfahrt 2015 „Ins Blaue“ Karl-Wolfgang Stelzner Aktiv bleiben einfach gemacht – mit unserer munteren Seniorenwandergruppe durchs Jahr Karl-Wolfgang Stelzner 4 92 Jugendleiterwochenende 2015 Goldener Oktober im Ötztal Bernd Leuthäusser 94 Bernd Leuthäusser 96 Petra Wöhner 98 Waxenstein zum 60. Geburtstag von Walter 72 77 Daniel & Kim Sommerurlaub Sardinien 78 80 Die Homepage lebt ... von Euren Beiträgen Kletterhalle reloaded SOFIE PAULUS 100 Kletterzentrum Rolf Schmidt 101 Unser Kursangebot Frank Erdmann 102 Immer für euch da – Das starke Team unserer Geschäftsstelle 102 Bücherei der Sektion in der Geschäftsstelle im Kletterzentrum 104 Shopping in unserer Geschäftsstelle! Die DAV-Coburg Kollektion 106 Ausflug der Sängertruppe nach Wattendorf Gunnar Schmidt Frank Schäfer, Schriftführer 109 Yoga | Fitness für Bergund Wintersportler 110 Nepal – ein Land braucht unsere Hilfe Heidi Fischer 112 Nachruf 113 Organisationsstruktur REDAKTION Seniorenklettern 05 Editorial Redaktion Teilnehmerrekord und toller Sport beim BoulderCUP 22 KAR AKTUELL Die besten Apps für Wintersportler Bernd Leuthäusser 31 KAR FRAGT NACH Wettlauf mit dem weißen Tod 36 Kooperation Hochschule Coburg – DAV intensiviert Bernd Leuthäusser JUGEND UND KLETTERN 82 Jugend am Fels – Alltag in Franken 84 Nachwuchs mit vollem Einsatz bei den Kinder-Stadtmeister schaften Bernd Leuthäusser In diesem Sinne wünsche ich fröhliches Schmökern im KAR ! Beate Brückner-Ullrich | Redaktion UNSER BERND Thomas Herres Stadtmeisterschaft 2015 Ralph Ströhla Rolf Schmidt Manfred Hauck Unser Jahresheft, das KAR, ist so konzipiert, dass es möglichst viele, wenn nicht gar alle Facetten des Vereins abbildet. Eigentlich wollte ich, wie es sich für eine Redakteurin gehört, ein schönes Vorwort schreiben. Dann erreichte mich aber ein Brief, der mich sehr berührt, fast schon gerührt hat, und ich wüsste nicht, was die Stimmung und auch die unermüdliche Arbeit der vielen Menschen im Coburger Alpenverein besser einfangen könnte, als dieser beispielhafte Brief einer unserer jungen Kletterinnen an ihren langjährigen Trainer. IN EIGENER SACHE VEREINSLEBEN 97 LIEBE LESERINNEN UND LESER, Integrative Klettergruppe beim DAV Coburg 108 Kurzprotokoll der JHV 2015 am 29.04.2015 Siurana im Februar – hohe Erwartungen mehr als erfüllt Bernd Leuthäusser 69 Tagesarbeit in unseren Kinderund Jugendgruppen Michael Schulz Dem Himmel so nah – Klettern in der Pala - Dolomiten Wanderung mit Rosi und Wolfgang im Gefolge der Alpenvereins kameraden Sonnige Stimmung trotz Regen – Das 8. Jugendcamp Hochtour Großvenediger Großglockner vom 03.-07.08.2015 Was lange währt, wird nun langsam 70 richtig gut Wieder ein gewaltiger Einsatz in und um unsere Coburger Hütte Das Hütten- und Wegeteam – einmal mehr nicht zu bremsen 90 107 Südtiroler Abend | Bergsteigerstammtisch | Spenden | Aufruf Michael Schulz Ursula Engel 41 „Take it easy“ – 6 SL, IV Erstbegehung am Hinteren Tajakopf Ralf Faass Edwin Ramm 40 Eigentlich sind wir ein Alpenverein Wettkampf ist Kopfsache Sofie Paulus Thomas Engel Warnung: Sprayer am Berg WANDERN REGIONAL 38 Das erste Mal draussen Günter Schweißhelm Ralf Faass 34 Erinnerungen – Nepal vor 40 Jahren Hans Haake Frühjahrsputz – Jurahütte Ralf Faass GO EAST! – Mountainbiking entlang der deutsch-tschechisch & tschechisch-polnischen Grenze Horst Fischer Sabine Hofbauer Grünsteinumrahmung Die Saison 2015 im Mountainbikesattel KLETTERN UND BERGSPORT Michael Freitag 26 Erste Hilfe – alpin Thomas Schulze 56 Rolf Schmidt 24 Wanderleiterlehrgang Probier‘s mal mit Gemütlichkeit Skifahren nach dem B.A.L.U.-Prinzip MOUNTAINBIKE Ski-Snowboard-Tage, AlternativSchlittschuh-Tag 87 Sabine Hofbauer Sabine Hofbauer Jörg Hermann 16 49 Dolomitenausfahrt 2015 Kathrin Reißenberger 14 48 Sofie Paulus Süddeutsche Meisterin im Lead bei den Damen Bernd Leuthäusser Gisela Geisthardt Thomas Engel Dorothea Schaal 13 Hochsommerliche Wanderfahrt ins Montafon oder „Wem geht`s besser als uns?“ 4 Tage Steinernes Meer am Königsee – Bergwandern mit Pauli und Gerd Heiß auf Eis! Heike Scheurer 12 Wandern, wie Gott in Frankreich… Geertrui Devolder und Ulf Schuster Vorträge Horst Fischer Einladung zur Bergfahrt nach Schladming 86 Thomas Engel 52 KAR LIEST – Buchtipps 88 BERGZWERGE – Die Kinderseite 114 IMPRESSUM das KAR | Jahresheft 2016 S o, es ist nun wirklich höchste Zeit, endlich auch einmal demjenigen einen Artikel zu widmen, der hier unsere meisten Texte verfasst. Dieser jemand ist unser Bernd. Und er verfasst nicht nur Texte. Bernd gestaltet Fotokalender, macht Blogs, Plakate und vieles mehr. Diese Texte und Bilder erzählen zahl reiche Geschichten. Geschichten von Ausflügen, Trainings, Schulungen und ganz viel Spaß. Bernd schafft es, Leute zu motivieren, zu mobilisieren und aufzubauen. Er versteht es, Jugendlichen den Weg zu weisen und diese zum selbständigen Trainieren und zum Mithelfen zu bewegen. Bernd trägt einen riesigen Teil dazu bei, dass unsere Kletterfamilie hier in Coburg immer weiter- dabei gleichzeitig auch immer mehr zusammenwächst. Es ist ein Zusammenspiel von Begeisterung, Hilfsbereitschaft, Offenheit, Toleranz und Freude am Klettern, das uns vereint. Unser Jugendreferent Bernd ist „verdammt“ fit im Klettern, gibt gerne jedem Tipps und ist ein riesiges Organisationstalent, von dessen Gelassenheit sich nur träumen lässt. Wer einen Rat braucht, ist bei Bernd immer richtig aufgehoben. Wer draußen klettern gehen möchte, weiß, bei wem er mitfahren kann. Wer gerne Kaffee oder Wein trinkt oder sich ein Eis verdienen möchte, der weiß, auf wen er sich auf jeden Fall verlassen kann. Und ich für meinen Teil weiß, wer mich so weit im Klettern gebracht hat. Seit nun fast zehn Jahren habe ich jemanden an meiner Seite, der mich sehr geprägt hat: Einen Trainer. Einen Berater. Einen Motivator. Einen Spaßkonkurrenten, dem ich es in letzter Zeit ziemlich zeigen konnte ;). Eine nervige Stimme im Kopf, die mich nach jeder Trainingsstunde zu gefühlten zehn Stunden Ausgleichstraining zwingt. Einen Seelsorger. Einfach jemanden, auf den ich immer zählen kann. Beim Sport gibt es immer Hochs und Tiefs, unerfüllte Erwartungen, Trotz, Ärger, Erfolge, Höhenflüge. Man darf nicht zu ehrgeizig sein, nicht zu verbissen, aber natürlich auch nicht nachlässig. Bernd weiß, wie man damit umgehen muss. Seine Analysen und Ratschläge haben mir unglaublich geholfen. Doch bei dieser Erkenntnis bin ich sicher nicht die einzige. www.dav-coburg.de Was Bernd plant und in die Hand nimmt, ist noch nie in die Hose gegangen. Lieber Bernd, danke, dass du für uns da bist. Und nun wieder für mich gesprochen: Danke für die Zeit, die du für mich investiert und für deine Nerven, wenn ich mal wieder jammere, fluche, oder Touren flashe, auf die du so lange hingearbeitet hast. Ich werde nun zwar in Erlangen studieren, aber auf so einen tollen Kletterpartner möchte ich nicht verzichten. Außerdem werde ich meine Kletterhalle und -familie nicht lange alleine lassen können. Und, ach ja, einige Kugeln Eis müssen auch noch eingelöst werden. Verfallen gibt`s nicht!! Versprochen ist versprochen. Und weil wir gerade schon beim Verhandeln sind (also was die nächsten 10- angeht): „SMS“ verdient meiner Meinung nach 3 Kugeln Eis und „Nikita“ mindestens 5! 5 VORTRÄGE 6 VORTRÄGE MIT DEM MOUNTAINBIKE VOM KILIMANJARO ZU DEN VIKTORIA-FÄLLEN Der unbekannte Teil des Himalayas DOLPO UND MUSTANG Abseits viel begangener Wege Patagonien und Chile DEN ATEM DER WILDNIS SPÜREN Drei Coburger auf Weltreise DEM INDIAN SUMMER HINTERHER Ein Vortrag von Michael Woehning Ein Vortrag von Michel Dussaulx Ein Vortrag von Horst Fischer Ein Vortrag von Steffen Bößl Freitag, 29. Januar 2016 um 19:30 Uhr Freitag, 19. Februar 2016 um 19:30 Uhr Freitag, 11. März 2016 um 19:30 Uhr Freitag, 08. April 2016 um 19:30 Uhr Im Saal der CoJe, neben dem Kletterzentrum. Der Eintritt ist frei! im Saal der CoJe, neben dem Kletterzentrum. Der Eintritt ist frei! Im Saal der CoJe, neben dem Kletterzentrum. Der Eintritt ist frei! Im Saal der CoJe, neben dem Kletterzentrum. Der Eintritt ist frei! Mit einem afrikanischen Begleitteam besteigt Michael Wöhning zunächst den Kilimanjaro. Das ist mit 5.985 m der höchste Berg Afrikas. Bereits einen Tag später startet der leidenschaftliche Sportler und Fotograf zu einer vierwöchigen Radtour quer durch Afrika. Die Strecke führt ihn in Tansania, durch die Steppenlandschaft der Massai, nach Malawi und schließlich weiter nach Sambia, bis er nach 3.000 km bei Livingstone die Viktoriafälle erreicht. Dabei bedeuten die Hitze, sowie die vielen Berge der afrikanischen Grabensysteme selbst für den erfahrenen Reiseradler neue Erfahrungen an der Grenze der Leistungsfähigkeit. Eindrucksvolle Bilder und Filme zeigen die einzigartige Natur im Herzen Afrikas. Die Erlebnisse geben dem Zuschauer einen tiefen Einblick in Kultur und Lebensverhältnisse des afrikanischen Kontinents. 5000m hohe Pässe, unberührte Natur, buddhistische Kultur und archaisch anmutende Dörfer zeichnen den Teil des Himalayas aus, den Michel Dussaulx bei seiner Trekkingtour von Dolpo nach Mustang durchquerte. Begleitet von Yaks, Geiern und wilden blauen Schafen wanderte er 24 Tage und besuchte eine von ihm betreute Schule im Hoch-Dolpo. Begegnungen mit den Anwohnern der Region, die am Fuße des Dhaulagiri (8167 m hoch) leben, als wären Technik und Zeit vor Jahrzehnten stehengeblieben, machten die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Patagonien in Chile und Argentinien ist eine der letzten verbliebenen Naturlandschaften der Erde: endlose Weite, gewaltige, sturmgepeitschte Granitfelsen des Cerro Torre und Torre del Paine. Horst und Joachim Fischer erwanderten, erlebten und erspürten diese unberührte Natur. Weitere Höhepunkte dieser Rucksackreise waren die Pampa, Wälder, türkisblaue Seen, Pin guinkolonien an der Magellanstraße und der riesige Porito Moreno Gletscher mit seiner 60 m hohen Abbruchkante. Dann ging es zum Fuß des Acongagua, mit einer Höhe von 6.962 m, der höchste Berg außerhalb Asiens. Ein extremer Kontrast zum kaltfeuchten Süden war der Besuch der Atacama Wüste im hohen Norden von Chile. Sie ist die trockenste Wüste der Erde. Natur-Panoramen bilden die Geysire, Salzseen und karge Mondlandschaften. Den Wunsch, ein Jahr um die Welt zu reisen, hatten Sonja und Steffen schon lange. Als Sohn Ben die Familie vergrößerte, kamen ihnen Zweifel, ob diese Traumreise noch zu verwirklichen wäre. Trotz anfänglicher Bedenken starteten sie an seinem dritten Geburtstag ihre Tour durch 9 Länder auf drei Kontinenten. Eine Reise, bei der sie feststellen mussten, dass es in Alaska auch im August bitter kalt sein kann, dass Wetterberichte in Australien ein Lotteriespiel sind und, dass die Busse in Bolivien weder in Bezug auf Pünktlichkeit, noch in Ausstattung und Fahrstil europäischen Vorstellungen entsprechen. Eine Reise mit vielen Höhen , aber auch Tiefen auf der Suche nach dem „Indian Summer“. das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 7 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT WINTERSPORT Der Sonne entgegen ... Auf geht‘s zur Abfahrt... Skitouren an der Coburger Hütte Heinz Heß ( Mambo ) trotzt der Kälte mit dem Biwaksack SKISPORT IM WANDEL DER ZEIT Willfried Engel, Manfred Hauck (v.l. ) HORST FISCHER S chon immer wurde der Skisport in unserer DAV-Sektion in allen seinen Variationen betrieben. Lifte hat es früher noch nicht gegeben und so begab man sich mit Skiern, oft vom Schreiner hergestellt, in die Einsamkeit der Berge. Ein Bild aus dem Archiv zeigt uns eine Frau in „modischer Skikleidung“ in der Umgebung der Coburger Hütte. Überhaupt war man schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in den Schneehängen der Mieminger Berge unterwegs. Kaum zu glauben, dass man 1922 sogar versuchte, die Coburger Hütte über den Winter zu bewirtschaften. Immerhin hatte man während dieser Wintermonate 690 Nächtigungen. Es sollte aber bei einem einmaligen Versuch bleiben. Da meine persönlichen Erinnerungen natürlich nicht soweit zurückreichen, möchte ich mit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts beginnen. Im Frankenwald und dem Fichtelgebirge wurden Skirennen veranstaltet, an denen die besten Skifahrer der Sektion teilnahmen. Ganz im Stile von Toni Sailer, dem „schwarzen Blitz vom Kitz“ rasten sie die heimischen Abfahrten hinunter. Dabei ging so mancher Holzski zu Bruch, wobei die Skier in der Regel eine Länge von 2,15 m hatten, Sicherheitsbindungen gab es noch nicht, dafür war aber die Marker Langriemenbindung hochaktuell. Legendär, stimmungsgeladen und stets ausgebucht waren die Bus-Skiausfahrten über die Faschingstage in immer andere Skigebiete der Alpen. Organisiert wurden sie vom damaligen 1. Vorsitzenden Gerd Knauer. Aber auch an dem heimischen Abfahrtshang von Neukirchen wurde Fasching gefeiert und so fuhren wir drei DAVler (Karl Schönfelder, Gunnar Schmidt und Horst Fischer) gesichert am Seil ab, um nicht in eine Gletscherspalte zu fallen. Viele Jahre war es Tradition, im Winter mit Ski am Ochsenkopf zu biwakieren. Eingewickelte Briketts sollten in den Pfadfinderkoten für Wärme sorgen, leider wurde daraus meist nur dicker, unerträglicher Qualm. In den sechziger Jahren gewann der Langlaufsport immer mehr an Popularität, dank Olympiateilnehmer Walter Demel aus Bayreuth. Auch in unserer Sektion waren einige Mitglieder in den oft selbst gespurten Loipen unterwegs. Beachtliche Erfolge erzielten DAVler bei den großen Volksläufen in den Alpen. Das Wachsen der Holzskier war eine Wissenschaft für sich und so mancher ließ sich dabei nicht über die Schulter schauen, um mit seinen Skiern schneller zu sein als die Konkurrenz. Klaus Süßmilch bewältigte den Koasa-Lauf sogar mit normalen Tourenskiern und erhielt prompt im Ziel als Belohnung ein Paar Langlaufski in die Hand gedrückt. Für einen Bergsteigerverein ist natürlich eine Skitour in den Bergen die Kaiserdisziplin des Wintersports. Ausgerüstet mit 2,10 m langen Holzskiern mit Kabelzugbindung, Leder-Skistiefeln und Seehundfellen war man im hochalpinen Gelände unterwegs. Zur Sicherheit gab es eine Lawinenschnur in der Hosentasche. So traumhaft schön Skitouren sind, so abrupt können sie enden. Ich selbst werde die Tragödie vom 8. Februar 1971 nie vergessen: die erfahrenen Sektionsmitglieder Dieter Truckenbrodt und Karl Groß wurden in den Kitzbühler Alpen von einem Schneebrett mitgerissen und starben in den meterhohen Schneemassen. Schon lange davor gingen Skitourengeher der Sektion über die Osterfeiertage auf die Coburger Hütte, die natürlich zu dieser Zeit noch keinen Gastbetrieb aufgenommen hatte, aber für uns Coburger öffnete. Eine Tradition, die bis heute andauert. Es wurden Touren rund um die Hütte unternommen, man stieg auf die umliegenden Gipfel und, wenn es möglich war, umrundete man das Grünsteinmassiv. In der restlichen Zeit wurden Iglus errichtet, Sprungschanzen gebaut und Weitspringen mit spektakulären Sturzvariationen veranstaltet, die glücklicherweise immer unfallfrei abliefen. Abends wurde ausgelassen gefeiert und die Stimmung war immer hervorragend. Die Woche vor Ostern in anderen Alpengebieten Skitouren zu unternehmen, hat inzwischen auch schon Tradition. Da Sicherheit bei den winterlichen Aktivitäten in den Bergen immer wichtiger wurde, ließ sich Hermann Flechsig zum Fachübungsleiter Skitouren ausbilden. Jedes Jahr war er mit Sektionsmitgliedern unterwegs und wurde zum „Urgestein“ für Skihochtouren. Auch wenn es kein „schlechtes Wetter“ für ihn gab, Gefahren erkannte er sofort. Heute ist es Rolf Schmidt, ebenfalls ausgebildeter Fachübungsleiter Skitouren, der uns die Schönheit in den winterlichen Bergen zeigt. Ein bisschen Schwitzen gehört natürlich dazu, aber die unvergesslichen Erlebnisse wiegen alles wieder auf.Und wenn er dann noch bei der Abfahrt für Pulverschnee sorgt, dann möchte man die ganze Welt umarmen! Heinz Heß ( Mambo ) wird von seiner Frau Annemarie Heß eingecremt Horst Fischer auf der Grünsteinscharte Rolf Schmidt erklärt ein Schneeprofil 8 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 9 WINTERSPORT KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT Eislehrling gibt alles Stand im Eis Dolomitenblick HEISS AUF EIS! EINSCHWINGEN AUF DEM GLETSCHER oder der frühe Vogel fängt den Wurm? THOMAS ENGEL HEIKE SCHEURER J ahrelang bin ich dem Alpinklettern treu geblieben! Mit viel Zeit und der dadurch gewonnenen Erfahrung habe ich mich dieser Disziplin genähert und das Klettern - insbesondere in den Dolomiten - lieben und schätzen gelernt. Was will man eigentlich mehr? Und doch, es kam wie es kommen musste! Schon lange Jahre mit Christoph Hainz am Fels unterwegs, fragte mich dieser irgendwann vor ein paar Jahren: Hast Du Lust auf eine Eistour? Natürlich hatte ich – und es begann die Entdeckung einer „neuen Welt“. D as Einschwingen ist schon seit vielen Jahren Tradition in unserer Sektion, früher von Hermann Flechsig organisiert, bis er diese Aufgabe vor ca. 20 Jahren an mich übergab. Am Sonntag auf‘d Nacht ….. Im Oktober noch beim Bergwandern, zieht uns im November der Schnee schon wieder magisch an. Gilt es doch auszuprobieren, ob man über den Sommer die Technik verlernt hat. Also, Schi raus aus dem Keller, rein ins Auto und ab ins Stubaital. Fuhren wir früher immer in der Woche vom Buß- und Bettag, änderte sich dies nach der Grenzöffnung wegen des Feiertages in Sachsen. Da die Dresdner Hütte ab da mit Besuchern der eigenen Sektion überfüllt war, wechselten wir auf die ruhigere Zeit von Sonntag bis Mittwoch. Dies hat natürlich auch den Vorteil, dass wir keinerlei Wartezeiten an den Schiliften haben. Eismeister in Aktion Erste Erkenntnis: Eis ist nicht gleich Eis! Aber Fels ist ja auch nicht gleich Fels! Je nach Exponiertheit und Temperatur zeigt sich das Eis mal klirrend kalt und spröde – mal satt, weich, nass triefend – und natürlich alle Aggregatszustände dazwischen. Wer nun denkt, dass um diese Zeit nichts los ist wegen der Kälte oder der kürzeren Tage, wird eines Besseren belehrt. Die Gletscherskigebiete werden um diese Zeit von den Mannschaften vieler Nationen und Skiclubs für Trainingszwecke mit Torstangen regelrecht zugebaut. Außerdem ist dies die Zeit der Fortbildungen für die Fachübungsleiter der verschiedensten Verbände. Ich konnte in den letzten Jahren viele und sehr verschiedene Eistouren mit Christoph klettern – oder besser gesagt - steigen. Vom (halb)gefrorenen Wasserfall bis zur rissvereisten Felswand (Mixgelände) war alles dabei. Und Christoph, als profilierter Führer und Lehrer, hat mir dabei viel beigebracht. Stehen – Steigen – Hängen am gestreckten Arm und immer wieder Vertrauen zu haben in die Tragfähigkeit der 2-3 mm tief im Eis eingeschlagenen Eisgeräte. Vertrauen – welches alleine schon dadurch entsteht, wenn man Chistoph mit der ihm eigenen Leichtigkeit zusieht und sich denkt: Na dann mal hinterher! Der harte Kern unserer Truppe ist nun bereits seit ca. 30 Jahren dabei. In dieser Zeit hat sich doch sehr viel verändert. Sei es durch Rückgang der Gletscher, aber andererseits auch durch die Modernisierung der bestehenden Liftanlagen, oder diverser Hüttenerweiterungen. Dies macht einen Aufenthalt zum Einen sehr angenehm, zum Anderen ist dies auch sehr kritisch zu betrachten. Top of Tyrol Auch die Wetterkapriolen sind nicht anders als in den anderen Wintermonaten. Vielleicht ab und an etwas kälter (wir hatten schon bis minus 20 Grad), so dass bei Schneesturm die Zeit in der Hütte mit Lügenpasch, dem ein oder anderen Glühwein oder Jagatee, oder im Zappelschuppen neben der Hütte überbrückt werden muss. Aber meistens wird man am nächsten Tag wieder mit Sonnenschein und einem Blick bis in die Dolomiten belohnt. Eisklettern in den Wintermonaten ist eine tolle Alternative zum Alpinklettern im Sommer! Jeweils eine eigene (durchaus ernste) Disziplin, in der Erfahrung und Ausdauer essentiell gefragt sind. Mittlerweile bin ich „Heiß auf Eis“ – immer wieder gerne und so oft es geht! 10 Da es noch weitere Gletschergebiete in Österreich gibt, probierten wir über die Jahre alle einmal aus, jedoch hat sich der Stubaier Gletscher aufgrund der Größe und des guten Liftangebotes bewährt. Äußerst komfortabel ist man mittlerweile auf der Dresdner Hütte untergebracht, wobei dieser Komfort sicher nicht in diesem Maße erforderlich ist, da man als AV-ler selbstverständlich auch über den Naturschutz nachdenkt. das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 11 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT Alles Panorama, oder was? DOLOMITENAUSFAHRT 2015 Oder: Ein Greenhorn unter Verrückten PROBIER‘S MAL MIT GEMÜTLICHKEIT Vor den Cinque Torri DOROTHEA SCHAAL Ein Traum wird wahr Ausgestattet mit guten Ratschlägen, wie „die kennen sich alle super aus“, „es gibt drei Gruppen,- die gemütliche, die mittlere und die schnelle, - die fahren wie die Verrückten“…, machte ich mich gespannt auf den Weg in meine allererste Dolomitenwoche überhaupt, froh, einen Platz ergattert zu haben. Wer, Wo, Was??? Wichtigstes Utensil: die Übersichtskarte und immer den Blick fest auf unseren Leithammel Heike, in DAV-Orange. Von wegen „da sind auch gemütliche Fahrer dabei“. Ich lernte zunächst, dass die Wege bis zum nächsten STOP etwas länger sind. Bin ja lernfähig, also immer dem Rudel hinterher, soweit die Knie es aushalten. Hauptaufgabe war es, die anderen Teilnehmer anhand des Outfits und Fahrstils zu erkennen, im Nebel lebensnotwendig, vor allem, wenn Heike „weg“ war. Nebel, frischer Pulverschnee, leere Pisten Mittags steuerte Heike immer wunderbare Hütten an, und abends, rechtzeitig zum Einkehrschwung in der Capanna nera oder in der Hütte an unserem Hausberg, unterhalb des Heiligkreuzkofels, hatten wir genügend Gelegenheiten, uns durch sämtliche Südtiroler Spezialitäten zu essen, insbesondere auch die fantastischen Kreationen unseres Pensionswirts in Pedraces. Sella Ronda linksherum Da der Skibus nach Corvara uns einfach ignorierte, mussten wir per Skiliftzirkus zum Einstieg in die Sella Ronda, um aber dann bei Traumwetter einen Traumtag zu genießen. Ein Wahnsinn!! Skifahren nach dem B.A.L.U.-Prinzip KATHRIN REISSENBERGER Gebirgsjägerrunde Das Superwetter für diese kombinierte Bus-Ski-Tour brachte uns immer wieder atemberaubende Ausblicke. Die Gruppe teilte sich in Alleghe. Die einen wollten die lange Abfahrt vom Col die Baldi wiederholen, wir anderen zogen weiter zu dem „Höhe“punkt des Tages: Die Marmolada. Leider war abends der letzte Pendellift ohne uns gefahren und so durfte ich mit zentnerschweren Skiern auf den Schultern den Fußweg am Bach entlang kennenlernen. Da kam die abendliche Lockerungsgymnastik bei gefühlten 100 Dezibel in der „Zappelbude“ in Badia gerade recht. Sonnenfinsternis mit Logenplatz Am letzten Tag lockten noch einmal die schönen Pisten um die Cinque Torri und Lagazuoi. Bei eigenartigen Lichtverhältnissen genossen wir die leeren Pisten und konnten, dank der sich immer wieder auflockernden Wolken, die Sonnenfinsternis wie durch einen riesigen Filter erleben. Was für ein einmaliges Schauspiel!!! Bei nunmehr blauem Himmel die sonnige Abfahrt an der Scotonihütte vorbei, die bizarren gefrorenen Wasserfälle genießend, um dann, an langen Seilen hängend, von Pferden nach Amenterola gezogen zu werden. Was für ein toller Abschluss, gekrönt vom letzten Einkehrschwung in der Capanna Nera. K ilometer zählen? Die Sella Ronda am besten zwei mal an einem Tag schaffen und dafür im Notfall auf die Mittagspause verzichten? Eine Woche lang immer nur Skifahren, von früh bis spät? Immer dem Pulk hinterher und ja nicht trödeln? Nicht so ganz unser Ding. Wir verabschieden uns daher in der Dolomiten-Woche regelmäßig schon beim Frühstück vom Rest der Truppe und freuen uns auf das Wiedersehen am abendlichen Salatbuffet. „Panoramagruppe“ nennen sie uns spöttisch (oder neidisch?), denn im Skiurlaub zählt für uns vor allem der Erholungswert. Da kann es schon mal passieren, dass sich nach dem anstrengenden Frühstück erst mal zwei Stunden ausgeruht werden muss. Oder das der Feierabend mit Liegestuhl und Bombardino schon mittags eingeläutet wird. Unvergessliche Erlebnisse, wie das Berg frühstück inklusive Berg-hochzieh-Service per Motor schlitten (auch für coole Omas empfehlenswert!) und spontan- verrückte Ideen wie „Komm, wir fahren kurz zum Eisessen nach Meran!“, gehören für uns genauso zum Urlaubsfeeling, wie die tollen Abfahrten und das grandiose DolomitenPanorama. In wechselnder Besetzung mischen wir seit einigen Jahren die von Heike unfassbar gut organisierte jährliche Dolomiten-Ausfahrt auf - und dürfen trotzdem immer wieder mit. Und das B.A.L.U.-Prinzip? Steht für Bombardino - Abfahrt Liegestuhl - Urlaub. Und für viel Spaß und Genuss beim Skifahren. Fazit Eine Superwoche dank Heikes Führung, wunderschönes Wetter, guter Schnee, großartige Impressionen, liebenswerte Begleiter, deren Namen ich am Ende alle wusste, 143 benutzte Lifte, 199 gefahrene Pisten, 36987 Höhenmeter. Aus dem Greenhorn unter Verrückten wurde eine Verrückte unter Verrückten. Danke Euch allen! 12 KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT das KAR | Jahresheft 2016 Die Skifahrer www.dav-coburg.de 13 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT SKI-SNOWBOARD-TAGE, ALTERNATIV-SCHLITTSCHUH-TAG Coole Köpfe Voll in die Kurve Kein Verlass auf Frau Holle... Coole Snowboardtruppe JÖRG HERMANN E s waren wieder zwei Tage Ski-Snowboard-Tage geplant. Aufgrund von Schneemangel und Wärmeeinbruch haben wir den ersten Termin kurzfristig in die Sonneberger Eishalle verlegt und Schlittschuhe anstatt der Bretter angeschnallt. Am Samstag, den 10.01.2015, hat sich die kleine Mannschaft in Rödental um 09:00h getroffen, um nach Sonneberg zu starten. Dort angekommen, haben wir festgestellt, dass noch EishockeyTraining war, bei dem wir dann noch zugesehen haben. Wer keine eigenen Schlittschuhe dabei hatte, konnte sich vor Ort welche ausleihen. Eis oder Schnee – Hauptsache rutschig und kalt Endlich ging es aufs Eis. Zunächst noch etwas zaghaft, aber am Anfang haben wir (Erwachsen) zum Teil den Hilfs-Pinguin genutzt, bis die Kinder ihn zum Spielen kassiert haben. Als erstes Spiel haben sie Pinguin-Linien-Eisstock-Schießen erfunden. Dafür musste, samt Pinguin, Anlauf genommen werden, kurz vor der Mittellinie galt es, den Pinguin allein rutschen zu lassen, mit dem Ziel, den Pinguin möglichst dicht an der Torlinie zu platzieren. Später gab es noch die verschärfte Version, bei der der Anschieber auf dem Pinguin mitgefahren ist. Dies brachte den Lachmuskeln einige Arbeit ein, besonders die verschiedenen Arten aufzusteigen bzw. nicht-ganz-aufsteigen. In unseren Pausen wurde geteilt, was jeder so mitgebracht hatte, wie Kekse, Schokoriegel und Tee. Mittags waren die Beine schlapp, und als wir aus der Halle draußen waren, konnten wir auf Jacken wieder verzichten. Zum Abschluss haben wir alle zusammen den Tag bei Pizza und Uno ausklingen lassen, bis alle abgeholt wurden. Eisiger Spaß 14 das KAR | Jahresheft 2016 Endlich der heiß ersehnte Schnee Am Samstag, den 24.01., gab es genügend Schnee und bei Schneefall haben wir die Ausrüstung eingeladen und alle 25 Kinder auf die Fahrzeuge verteilt. Erster geplanter Stopp war in Sonneberg hinter dem Bahnübergang, dort hieß es: Schneeketten-Aufziehen Ja oder Nein. Wir sind ohne Ketten weitergefahren. Durch Judenbach und Neuenbau wurde es zwar mehr Schnee, aber wir sind den Sattelpass gerade noch so raufgekommen. In Tettau haben wir am Wildberglift oben geparkt, alles ausgeladen und die Ausrüstung angezogen. Und schon ging es in den verschiedenen Gruppen los. Alle Pisten und, bedingt, auch die Waldstrecke konnten befahren werden. Es gab tiefen, schweren Schnee und gewalzte Pisten. Die Jüngsten haben auch die steilen Abfahrten unter Anleitung sehr gut gemeistert, die Größeren haben zum Teil den tiefen schweren Schnee getestet, auch der Starthügel wurde erklommen, um mit Schwung starten zu können. Zur Mittagspause mit Essen und Getränken ging es in die Hütte. Anschließend ging es nochmal bis 15:00h auf die Piste. Am Ende waren die Beine schwer, aber alle sahen zufrieden aus. Es hatte aufgehört zu schneien, die Straßen waren wieder frei und wir brauchten keine Ketten für die Fahrt runter nach Coburg. Schon war ein schöner Tag im Schnee vorbei, doch nach dem SkiSnowboard-Tag ist vor dem Ski-Snowboard-Tag, nächstes Jahr geht‘s wieder los. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Biene, Petra, Christoph, Ingo, Sven und Thomas für das Engagement, das diese Veranstaltungen erst möglich macht. Zum Abschluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Bitte den Anmeldeschluss für die Ski-Snowboard-Tage 2016 beachten, weitere Details im Terminheft. Ein Board bleibt selten allein 15 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT Da gehts lang! STANGENFAHREN oder Vom Start ins Ziel auf Zeit Alle Sieger Schneidig in die Kurve... JÖRG HERMANN D ie Stadtmeisterschaften und der Kreisskitag Alpin richten sich an alle, vom Anfänger bis Experten. Ich kann allen nur empfehlen, mal mitzumachen, es ist schön zu sehen, mit welcher Freude Erwachsene zwei-dreimal runterfahren, um sich dann der Bratwurst bei guten Gesprächen hinzugeben, wogegen die kleineren Kinder stolz sind, alle Tore gemeistert zu haben und die Jugendlichen immer jemanden treffen, den sie kennen. Es ist für alle was dabei. Stadtmeisterschaften Ski-Snowboard-Alpin am 6.2.2015 in Neukirchen Es wird ein Riesenslalom, getrennt nach Ski und Snowboard bzw. Männern und Frauen, in den Altersklassen ab U14 (unter 14 Jahren) und älter gefahren. Die Veranstaltung wird Freitag abends unter Flutlicht ausgetragen. Start sollte um 19:00h sein, leider war in einem Trafohäuschen eine Sicherung rausgeflogen, ein Großteil der Piste war dunkel, da musste erst der Notdienst der SÜC kommen und die Sicherung ersetzen. In der Zeit haben einige das Angebot an Essen und Getränken vor dem Rennen genutzt, andere sind nach alter Väter Sitte, die Jüngeren vielleicht zum ersten Mal überhaupt, die Piste zu Fuß hoch, um dann im Düsteren ein paar Schwünge zu machen. Endlich ging das Licht wieder an, und so mancher musste sich von den Stehtischen loseisen und per Lift, gut eine Stunde später als vorgesehen, zum Start begeben. DAV mischt kräftig mit 8 Teilnehmer des DAV waren am Start: In der Klasse U14 erreichte Salvador Knauer Rang 8 und Valentin Herrmann wurde Stadtmeister, in der Klasse Herren 41 (41 Jahre und älter) Jörg Herrmann auf Platz 3 und in der Klasse Herr 71 Adolf Wechselberger als Stadtmeister. Besonders ist die Klasse Herren 51 zu erwähnen, die fast komplett in DAV Hand war, Platz 5 Eberhard Fröbel, Platz 4 Uwe Knauer, Platz 3 Rolf Schmidt, der mit Telemark-Ski unterwegs war, auf Platz 2 Siggi Klug mit dem knappen Abstand von 0,05 Sekunden auf den Stadtmeister. Die Herren haben sich bis zur Siegerehrung mit den alten Bekannten des Gastgebers vom WFC an den Stehtischen bei wärmenden Getränken warmgeschunkelt, während die Kinder noch bis zum Abstellen des Lifts = Siegerehrung weitergefahren sind. Familienwertung gewonnen Wegen Schneemangels konnte der Alpine-Kreisskitag, nach mehreren Verschiebungen endlich am 01.02.2015 in Neukirchen stattfinden. Dieser geht vom Landratsamt aus und wird vom WFC Neukirchen-Coburg ausgerichtet. Er richtet sich an alle, die gerne Ski oder Snowboard fahren. Es wurde ein Riesenslalom in zwei Durchgängen gefahren, Ski und Snowboard wurden getrennt gewertet. Vom DAV waren leider nur 3 Teilnehmer Hendrik (U12), Valentin (U14) und Jörg Herrmann (Herren 41) am Start. Jeder hat seine Alters-Klasse gewonnen, das bedeutete zugleich den Kreismeistertitel der Schüler (Valentin) und auch bei den Erwachsenen für den DAV. Zusammen ging es bei der Familienwertung ganz nach oben auf das Siegertreppchen. Wer Interesse hat, den nehme ich gerne in den Email-Verteiler auf (bitte melden unter [email protected]), wenn die Termine bzw. die Ausschreibung raus sind, kommen diese per Mail. Zur Info: bei den Kreisskitagen gibt es keine Gebühren und bei den Stadtmeisterschaften eine kleine Startgebühr. In Tettau fand am 8.2.15 ein Oberfranken-Riesenslalom statt. Der Tag war vom Winde verweht. Wen eine Böe im Gleitstück von vorne erwischte, den hat es ganz schön ausgebremst. Hier konnte man bei den Teilnehmern aus dem Fichtelgebirge sehen, wie aufwändig es beim Material zu geht: Die speziellen Rennski werden kurz vor dem Start nochmals mit Startwachs präpariert und im Ziel direkt wieder getauscht. Valentin Herrmann hat in der M14 den 10. Platz von 15 gemeldeten Startern erzielt. Boden gut machen als Schutz gegen Wind und Wetter Wind und Wetter nagen auch an Ihren Böden – außen wie auch innen schaden Split & Co. Nutzen Sie das FAASS-Winterschutz-Paket zur Werterhaltung Ihrer Böden in der kalten Jahreszeit. Als weiteres Rahmenprogramm gab es Lasergewehr schießen nach Biathlon Art, bzw. einen Spaß-Laufbiathlon in 2er-Staffeln, bei dem Hendrik mitgemacht hat. Danke an Jule, die nur zufällig zum Snowboard fahren da war und die Fotos beigesteuert hat. Sie will nächstes Jahr auch teilnehmen. Betonsanierung Gebäudesanierung Bodenbeschichtung Korrosionsschutz Abdichtung Tel.: 09565 9470-0 · E-Mail: [email protected] · www.faass-bs.de 16 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 17 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT KURZWEILTRIPP INS KLEINWALSERTAL JÖRG HERRMANN E s gab genügend Ereignisse zum Schmunzeln, die wir auf der Rückreise mit viel Lachen resümiert haben. Um sie nicht zu vergessen, habe ich sie noch im Auto mitgeschrieben. Zum besseren Verständnis hier eine kurze Vorstellung der beteiligten Personen Uli, guter Skifahrer und unser Pilot bei der An- und Rückfahrt. Horst Z. (nicht Fischer), Berufschullehrer in Halb-Pension, braucht Sicht fürs Skifahren und kämpft sich im eigenen Stil runter. Möck, Skifahrer und Chronist. Uwe, fährt bevorzugt im Stemmschwung Ski, nicht schnell, und die Pisten müssen eben gewalzt sein. Halbprofi beim Kartenspielen. Anreise Donnerstag 15.01.2015 Treffen in Werneck und gemeinsame Weiterfahrt. Ankunft 18:30h, zuerst zum Abendessen, denn das endet um 20:00h. Danach Gepäck ausladen, wir haben Appartement 17. Horst zu Uwe: „Appartement 17 ist hier im Erdgeschoss.“ Uwe: „Ich lade das Gepäck in den Lift und bringe es hoch.“ Während des Einladens wird der Lift von einem anderen Gast im Keller angefordert und fährt mit Uwe und dem Gepäck runter. Zurück im Erdgeschoss kommt Uli: „Uwe unser Appartement ist im Erdgeschoss.“ Uwe: „Hättet Ihr das nicht gleich sagen können.“ Alles Gepäck muss an gleicher Stelle wieder ausgeladen werden. Skitag 1: Freitag 16.01.2015, Kanzelwand/Fellhorn Möck und Uli sind früh mit dem ersten Skibus vorgefahren. Uwe brauchte noch Skischuhe aus dem Verleih, der um 9:00h öffnet. Geplanter Bus: 9:20h, aber Horst ist nicht in seine Skischuhe gekommen und verpasst den Bus und Uwe ist allein im Bus. Er wartet in der Lounge der Skischule auf einer bequemen Couch und 18 guter Unterhaltung mit der Büroleiterin bei einem Kaffee. Horst trifft eine halbe Stunde später ein. Keine weiteren besonderen Vorkommnisse an diesem Tag. Skitag 2: Samstag 17.01.2015, Walmedingerhorn und Heuberg Es hat in der Nacht angefangen, stark zu schneien, was den ganzen Tag anhält und zusätzlich mit Nebel gepaart ist. In Summe sollten es ca. 50 cm Neuschnee werden. Alle zusammen hoch zum Walmedingerhorn. Raus aus der Gondel. Draußen meinen Uwe und Uli: „Wir machen drinnen auf der Bank unsere Skischuhe zu.“ Möck packt seine Skier wieder ein und denkt sich: „Die Zeit nutzte ich und gehe zur Toilette.“ Möck ist als erster wieder draußen, dann kommen Uli und Uwe. Wo ist HORST??? Drinnen ist er nicht, Versuch ihn anzurufen, aber Horst hört nicht. Also muss er runtergefahren sein. Die 3 anderen fahren zum Muttelberglift. KEIN HORST. Zwei warten dort, Möck fährt zum 2er-Sessel. Oben kommt der Anruf, Horst ist wieder da. Alle 4 sind wieder beieinander. Kommentar Horst: „Ihr wart oben nicht zu sehen, da habe ich gedacht ihr seid schon runtergefahren, ich bin los und dann 2x den Muttelberglift gefahren.“ Die Sicht war so schlecht, dass Uwe, Uli und Horst runter bzw. rüber zum Heuberg fahren. Dort treffen sich später alle ohne, dass man telefonieren muss. Am Schöntal-Schlepplift fallen zwei kleine Kinder hin, der Lift stoppt, die Kinder weinen. Die Eltern holen die Kinder, um sie zu sortieren, und bitten die Nächsten vorzugehen. Der nächste ist ein Snowboarder, der unseren Horst fragt: „Soll ich Dich mit hochnehmen?“ Horst: „Ich bin mit dem Kollegen hier, aber Danke.“ Snowboarder: „Dann geht vor.“ Horst und Uwe sind die ersten nach dem Liftstopp. Horst steht links, Uwe rechts. Uwe dreht sich nach links und greift mit der rechten Hand nach dem Liftbügel. Horst ruft: „Uwe was machst Du da!!!“ Zu spät, der Lift stoppt bei- das KAR | Jahresheft 2016 de liegen auf der Nase und sind verknotet. Uwes Kommentar: „Tellerlifte sind besser, da wäre das nicht passiert.“ Die Kinder haben sofort aufgehört zu weinen und staunen mit offenem Mund, wie sich die beiden entknoten. Den beiden reicht es und sie beschließen, den Tag in der Sonna-Alp ausklingen zu lassen und von dort mit dem Zaferna Sessellift runterzufahren, damit sie in Ruhe zwei Jagertee trinken können. Horst lädt auf einen Kaiserschmarren ein, deshalb sollen Uli und Möck um kurz vor vier nachkommen, damit man den Skibus um 16:40h nehmen kann. Der Kaiserschmarren ist gegessen, Aufbruch um 16:20h. Möck und Uli mit Ski, die beiden anderen zum Sessellift. Der Liftbetreuer eröffnet ihnen: „Der ist unten schon abgemeldet, heute keine Fahrt mehr.“ Sie müssen mit Ski runterfahren. Unterwegs schnallt Horst unfreiwillig einen Ski ab. Er kriegt den Schnee unter dem Schuh nicht ab, Uwe muss 20m wieder aufsteigen und helfen. Ankunft Bushaltestelle 16:45h. Der nächste Bus kommt eine Stunde später. Planungsalternative Taxifahren: Uwe geht ins Hotel Krone, Rezeptionistin Stefanie hilft und ruft einen Taxiunternehmer nach dem anderen an. Endlich kommt ein Taxi. Ankunft an der Unterkunft knapp 10 Minuten vor dem nächsten Skibus. Nach dem Abendessen, das Kartenspielen soll starten, Horst fehlt, wahrscheinlich ruht er sich aus. Nachsehen: Kein Horst liegt im Bett. Nachdenken: Er wollte vorhin noch mal kurz runter. Eine weitere halbe Stunde später, immer noch kein Horst, hat er jemanden an der Bar getroffen? Uli will mal nachsehen. Huch! Die Tür ist ja abgeschlossen. Horst hat die ganze Zeit im Flur gewartet und dachte die anderen sind mal kurz an die frische Luft, weil abgeschlossen war. sagt Horst: „Die Pisten sind ja gar nicht präpariert.“ Klar, es hat bis in den frühen Morgen geschneit. Zwei Gruppen fahren, Uwe und Horst haben auf große Entfernung einen Piste entdeckt, oben am Lift fragen sie jemanden: „Wie fährt sich der Hang da drüben?“ Antwort: „Ganz gut.“ Die beiden landen in einem Tiefschneehang im Gelände. Uwe läuft im Schnee runter Richtung Piste, gefühlter Puls 200. Horst kämpft sich Stück für Stück auf Ski runter und zweigt so weit ab, dass er nicht mehr auf dem kurzen Weg zur Piste kommen kann. Zwischenzeitlich steht er auf einem Hüttendach, das von Cracks als großer Kicker genutzt wird. Möck und Uli entdecken ihn vom Lift aus. Möck holt ihn im Gelände ab. Skitag 3: Sonntag 18.01.2015 Um 7:00h ist es noch ganz schön nebelig. Als wir an der Gondel sind, ist schon strahlender Sonnenschein. Oben angekommen, Die Rückfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, bis auf die vielen Angriffe auf die Lachmuskulatur beim Resümieren der Geschehnisse. www.dav-coburg.de Uwe und Horst beschließen, dass sie ins Tal fahren. Dort nehmen sie Förderband (Zauberteppich). Horst stellt sich auf Förderband, kippt um, landet in einem Schneehaufen und verheddert sich außerdem in einem Absperrnetz. Er kommt allein nicht mehr raus, Uwe schafft es mit Hilfe eines anderen Mannes, ihn zu befreien und auf die Beine zu stellen. Auch hier hatte ein Kind geweint, weil es vom Förderband gefallen war. Nach der Einlage von Horst war es wieder fröhlich. Nächster Lift ist ein Doppelsessel. Oben kurz vor dem Aussteigen, Horst: „Mein Stock, mein Stock.“ Dieser ist eingeklemmt und bleibt auf der Schräge der Rampe hängen. Der Liftbetreuer holt ihn. Im Vorjahr an gleicher Stelle haben die beiden den Lift auch zum Stehen gebracht. Uwe war unter dem Sessel eingeklemmt und Horsts neuer Stock (erster Tag in Benutzung) wurde so stark verbogen, dass es bei zurückbiegen knack gemacht hat. Den Skitag haben sie zur Freude der anderen beiden mit einer herzhaften Knoblauchsuppe abgeschlossen. 19 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT Spuren im Schnee Winterzauber Touren gehen macht glücklich ANGESCHNALLT und losgestapft Spuren, Powdern, in die Sonne lachen SABINE HOFBAUER ROLF SCHMIDT A U nfang Februar war das Winterwetter uns gnädig und wir konnten eine wunderschöne Schneeschuhtour im Thüringer Wald durchführen. Wir (9 Teilnehmer) trafen uns zur Vorbesprechung im Kletterzentrum und fuhren dann in Fahrgemeinschaften nach Limbach auf den Parkplatz am ehemaligen Lift. Von dort aus ging’s über den Rennsteig zum Sandwieschen und weiter runter zur SchwarzaQuelle. Durch tiefverschneiten Winterwald liefen wir zur Talsperre Scheibe-Alsbach, durchquerten den Ort und stiegen über den immer wieder faszinierend schönen Rußtiegel wieder in Richtung Rennsteig auf. Das letzte Stück ging’s dann über freie Wiesen und tiefen Schnee wieder zurück nach Limbach. In Friedrichshöhe ließen wir den Wintertag dann gemütlich ausklingen. KAR INFORMIERT DIE DAV-COBURG KOLLEKTION SKITOUREN 2015 – EINSATZBEREIT – Anziehen und los! nsere Sektionsveranstaltungen standen in der Skitouren saison 2015 leider erst einmal unter einem ungünstigen Stern. Die Tour für Einsteiger Anfang Februar musste witterungsbedingt abgesagt werden und auch die Karwoche und das Osterwochenende waren im Gebirge eher ungemütlich. Es schneite ergiebig und wir mussten nach zwei Tagen im Sellrain unsere Vorhaben abbrechen und nach Hause fahren. steil, bis zu einem Forstweg. Dieser wurde gequert und danach ging´s über freie Hänge bis zum Gipfelkamm, über den wir ohne Schwierigkeiten den höchsten Punkt erreichten. Dank der stabilen Schneeverhältnisse wählten wir für die Abfahrt die weiten, baumlosen Osthänge zur Frommalm. Erstaunlicherweise fanden wir noch sehr gute Schneeverhältnisse vor und die Schwünge ins Tal waren „a Traum“. Wetter passt – Schnee auch Das Tourenwochenende Anfang März wurde ein voller Erfolg!! Tagsüber schien die Sonne, nachts hatten wir Frost, der Lawinenlagebericht zeigte die Stufe 2 und wir fanden in den Kitzbühler Alpen zwei wunderschöne, nordseitig orientierte Skitouren im Langen Grund. Unser Quartier schlugen wir in einer kleinen Pension in der Wildschönau auf. Ausgangspunkt für die Skitouren war die Erla-Hütte. Angefixt vom ersten Tag waren die Erwartungen nun natürlich höher. Beim Einkehrschwung auf der Erla-Hütte hatten wir von anderen Skitourengehern aufgeschnappt, dass die Hänge des Niederjochkogels auch noch sehr gute Verhältnisse aufweisen sollten. Deshalb zogen wir am Sonntagmorgen wieder in den Langen Grund hinein, diesmal auf der anderen Talseite „rechts rauf“ Richtung Seefeldalm und Niederjochkogel (2.148m). „a Traum“ Am ersten Tag ging´s auf den Bärentalkopf (2.186m). Der Aufstieg führt vom Parkplatz weg, an der Erla-Hütte vorbei, nach wenigen Minuten links hinauf durch den lichten Wald, teilweise sehr Die Bergfreunde von gestern hatten nicht übertrieben; für die schon längere Zeit anhaltende Schönwetterperiode waren die Schneeverhältnisse noch sehr gut und wir fanden bei der Abfahrt immer wieder ein paar unverspurte Hänge zur Krönung eines tollen Tourentages. WINTER KE ELL-JAC H S T SOF t, e oder ro rang Gr.S-XL, o icht, d wasserd wind- un e, e B blem rg Rückenem orne 8 € Namen v 75,00 € 20 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 21 KAR AKTUELL KAR AKTUELL DIE BESTEN APPS FÜR WINTERSPORTLER BERGFEX ist die Allrounder App für alle Ski- bzw. Snowboardfahrer. Die App vereint alle wichtigen Informationen, die für ein gelungenes Schneeabenteuer von Nöten sind. Es finden sich alle großen und empfehlenswerten Skigebiete Deutschlands, Österreichs, Italiens und der Schweiz. Zu jedem Gebiet gibt es zoombare und hochauflösende Pistenpläne, Wettervorhersagen für die nächsten vier Tage und selbstverständlich auch aktuelle Schneehöhen. Bergfex bietet zudem zusätzliche Informationen über geöffnete Liftanlagen, Aufteilung der Pistenkilometer, den Zustand der Pisten und die aktuelle Lawinenwarnstufe. Sehr gut sind auch die verschiedenen Schneefallkarten der vier Länder, die einen Ausblick auf die Niederschlagsmengen geben. In einer Favoritenliste kann man dann die Skigebiete speichern, die am häufigsten besucht werden und als zusätzliches Feature kann man Webcams verschiedener Gebiete über das iPhone verfolgen. KINETIC ist die perfekte App für alle sportbegeisterten iPhone User. Die GPS gestützte App zeichnet jegliche Daten auf, während man gerade mit dem Mountainbike, zu Fuß oder mit den Skiern unterwegs ist. Dazu zählen selbstverständlich sämtliche relevante Daten: Geschwindigkeit, Höhe, Strecke sowie Zeit. Bei der kurzen Einführung, die beim ersten Starten der iPhone App anzeigt wird, werden alle Einstellungen erklärt, die individuell konfigurierbar sind. In der aktuellen Version sind 11 Module (Entfernung, Höhe, Zeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, GPS-Stärke, uvm.) vorinstalliert, aber laut Hersteller sind weitere in der Entwicklung. Alle Aufzeichnungen werden in einer History gespeichert, die je nach Aktivität geordnet ist, so hat man die Möglichkeit, die Entwicklung der persönlichen Fitness zu beobachten. Kinetic stellt sogar Trainingspläne bereit, die von einem Profi Marathonläufer entwickelt wurden. Für einen Preis von nur 2,99 € ist diese App ein Alleskönner und sehr empfehlenswert. ORTOVOX ist der richtige Begleiter für Skitouren, Schneewanderungen und Freerideausflüge. Die topografischen Karten, die große Auswahl an Touren und die nützlichen Zusatz-Tools machen die App zu einem Multitalent. Das Kartenmaterial, das detaillierte Informationen über das amtliche Wegenetz, Almen, Hütten, Pisten und Lifte aufzeigt, ist für die gesamte Alpenregion verfügbar. Für Urlaubsreisen ins Ausland lassen sich beliebige Kartenausschnitte abspeichern, die man offline nutzen kann. Das Herzstück der App sind aber die mehreren hundert Freeride Abfahrten, Skitouren und Schneeschuhwanderungen. Diese können alphabetisch, nach Entfernung oder nach Streckenlänge sortiert werden. Die einzelnen Touren sind mit einer kleinen Beschreibung näher erklärt und mit Informationen über Strecke, Schwierigkeitsgrad, Höhenunterschied, Dauer sowie einem Höhenprofil präziser veranschaulicht. Eigene Touren können entweder direkt in der App oder über den Online-Tourenplaner von ortovox erstellt werden. Sollte man sich für Letzteres entscheiden, lassen sich die Touren über iTunes File Sharing auf das iPhone laden. Mit Hilfe des simultanen GPS Tracking ist sogar eine Aufzeichnung mit vielen Parametern wie beispielsweise zurück gelegte Strecke, durchschnittliche Geschwindigkeit, benötigte Zeit und Höhe problemlos möglich. Die zurückgelegte Strecke wird selbstverständlich auch auf einer Karte markiert. Bergtouren in alpinen Gefilden sind natürlich eine sehr gefährliche Angelegenheit. In der höchsten Zoomstufe der Karte kann aus Sicherheitsaspekten der Hangneigungsindikator eingesehen werden. Hier sorgt die App für reichlich Hilfestellung, um die Sicherheit zu gewährleisten. Unter dem Menüpunkt Check & Ride kann der aktuelle Lawinenlagebericht eingesehen werden und durch die Eingabe der Gefahrenstufe, Exposition sowie Hangneigung, wird eine Sicherheitsempfehlung gegeben. Ein entsprechendes Grundwissen über Lawinenkunde ist dafür Voraussetzung und die Nutzung des Sicherheitstools erfolgt selbstverständlich auf eigene Gefahr. Die drei hilfreichen Zusatzgadgets Kompass, Höhenmesser und Neigungsmesser leisten zusätzlich einen stetigen Informationsfluss während einer Tour. Als letztes iTüpfelchen kann mit der iPhone Kamera durch Augmented Reality nach Berggipfeln und deren Namen Ausschau gehalten werden. Für alle, die gerne mal abseits der Pisten auf Erkundungstour gehen, kann man diese App nur ans Herz legen. iSKI ist eine App für alle Ski- und Snowboardfahrer, aber auch für Langlaufund Wanderfans. Die App bietet Informationen über die geöffneten Skilifte, das Wetter, die Schneequalität, die Pistenkilometer, Loipen oder Winterwanderwege. An die Sicherheit haben die Entwickler ebenfalls gedacht, deshalb wird die Lawinengefahr angezeigt und zu jedem Skigebiet gibt es hilfreiche Telefonnummern. Mit Hilfe der Filterfunktion kann nach Alphabet, Schneebeschaffenheit, Entfernung oder Anzahl der Lifte sortiert werden. Neben den wichtigsten Grundinformationen beinhaltet die App die passenden Pistenkarten zu allen wichtigen Gebieten im jeweiligen Land. Die App ermöglicht per Webcam die Pisten zu begutachten. Das Gute an dieser App ist, dass diese auch offline genutzt werden kann, da iSki einen Cache von 24 Stunden hat. Bei iSki handelt es sich nicht um eine einzelne App für alle europäischen Skigebiete, sondern um mehrere Anwendungen zugeschnitten auf das jeweilige Land (Österreich, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz). 22 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 23 KLETTERN UND BERGSPORT WINTERSPORT 24 KLETTERN UND WINTERSPORT BERGSPORT das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 25 WINTERSPORT WINTERSPORT Nicht zu bremsen Die Freaks WINTERSPORT SKATING – Vorsicht: SUCHTGEFAHR WINTERSPORT IM THÜRINGER WALD SIMONE KAUPERT S kilanglauf ist nicht nur ein beliebter Fernsehsport, sondern hat sich in den letzten Jahren zu einem neuen Trendsport in Deutschland entwickelt. Dabei stellt sich für viele Langlauf-Anfänger die Frage, welche Technik die richtige Wahl ist: Skating oder Klassisch? Ein wesentlicher Unterschied zwischen der klassischen Skilanglauf-Technik und der Skatingtechnik besteht bereits bei der Wahl der Trainingsstrecke. Bei der klassischen Langlauftechnik wird in gespurten Loipen gelaufen, während die Skatingtechnik (Schlittschuhschritt) eine platt gewalzte Strecke benötigt. Bedingt durch die verschiedenen Strecken, aber auch durch die Unterschiede in der Technik, benötigt man für die beiden Techniken auch unterschiedliches Equipment. Bei der Diagonaltechnik sind die Füße parallel zueinander und die Skispitzen zeigen in Fahrtrichtung. Die Diagonal-Technik Der nötige Abdruck für den Vortrieb wird über die Fläche des Skis erzeugt. Mit einem kurzen und dynamischen Abstoß drückt man sich mit der Lauffläche vom Schnee ab und verlagert zum Gleiten das Körpergewicht auf das andere Bein. Der Ski läuft in der dafür vorgesehenen Spur geradeaus. Damit die Ski beim Abdruck nicht wegrutschen, befindet sich bei klassischen Langlaufskiern in der Mitte ein Schuppenbereich bzw. ein Wachsbereich für Steigwachs. Dieser greift in den Schnee und gibt entsprechend Halt. Beim Skatingski ist die gesamte Fläche glatt, denn der Abdruck erfolgt über die Skikante. Des Weiteren sind Skatingski kürzer und verwindungssteifer als Ski für den klassischen Stil. 26 120 JAHR E GELEBTE B AC K T R A DI T ION Der Skating-Stil Statt in einer gespurten Loipe fährt man beim Skating auf einer platt gewalzten Fläche. Die Abdruckbewegung erfolgt seitwärts, während man – wie beim Inlineskaten – das Gewicht auf das Standbein verlagert. In der Gleitphase muss man auch ohne gespurte Loipe die Balance halten. Für den Einstieg lohnt es sich, einen Langlauftrainer zu buchen oder einen Kurs mitzumachen. Die Kosten belaufen sich hierfür - beispielsweise in Oberhof - zwischen 15 und 35€ für 90min. (Je nach Anzahl der Teilnehmer). In den ersten Stunden geht es um eine spielerische Gewöhnung an das neue Sportgerät. Nach dem Aufwärmen stehen erste Schritte auf den Brettern an. Zunächst bewegt man sich gehend vorwärts und bringt dann nach und nach Dynamik in die Bewegung. Sicher auf den Brettern stehen, Kurven fahren und Bremsen sind die ersten Lerninhalte. Langlauf ist ein ideales Ganzkörpertraining Als Nächstes stehen das Abdrücken, der richtige Stockeinsatz und Bremsübungen auf dem Lehrplan. Um die Langlaufskier zum Stehen zu bringen, bremst man im Schnee-Pflug. Dazu nimmt man die Beine aus der Spur und drückt Ski-Enden nach außen. Für Fortgeschrittene und sportliche Anfänger mit Inlineskate- oder Alpinskierfahrung ist die Skatingtechnik sicherlich die spannendere Alternative. Im Schlittschuhschritt bewegt man sich dynamischer und kommt schneller voran. Wichtig dabei ist, es am Anfang nicht zu übertreiben, denn Skatingskilauf kann schnell sehr anstrengend werden. Der Kalorienverbrauch bei geübten Fahrern beträgt bis 1.000 Kilokalorien pro Stunde, während dabei der ganze Körper gleichermaßen trainiert wird - also ein top Konditionstraining! das KAR | Jahresheft 2016 In 35 Thüringer Wintersportorten, von der Rhön über den Rennsteig bis hin zum benachbarten Frankenwald, bieten 650 km Loipen, 910 km Skiwanderwege und zwölf Loipengärten ein winterliches Vergnügen für Langläufer und Skater. Entlang des Thüringer Waldes gibt es Loipen aller Schwierigkeitsgrade, ob im klassischen Stil oder in der Skatingtechnik, auf bis zu 980 m ü.NN ist für jeden Geschmack etwas dabei! Die wichtigsten Informationen rund um das Thema Langlauf im Thüringer Wald, sowie GPS-Daten zu allen Wegen kann man sich unter www.thueringer-wald.com herunterladen. Bevor es jedoch auf Tour geht, lohnt sich ein Blick in die SchneeApp, um Schneehöhen und Loipenbedingungen aktuell abzurufen. Infos über präparierte Loipen und Schneehöhen Täglich werden die aktuell präparierten Loipen und Skiwanderwege, sowie die Schneehöhen gemeldet. Man kann sich tagesaktuell über die Internetseite www.thueringer-wald.com oder die Service-Hotline des Schneetelefons informieren. Thüringer Schneetelefon kostenfrei unter 0800 – 72 36 488. SKI HEIL! Ein Blick in die Backstube der 50er Jahre. Wilhelm Feyler Bäckerei - Konditorei - Café Rosengasse 6-8 96450 Coburg 0 95 61 / 8 04 80 [email protected] www.feyler.com www.dav-coburg.de 27 WINTERSPORT WINTERSPORT UNSERE WINTERSPORTTRAINER BEANTWORTEN... 4 F R AG E N ... 1 | W IE V E R B R IN G S T D U D IE S O M M 2 | WO UND E R M O N AT E, WA N N S TA N SO OHNE S DST DU ZU C H N E E? 3 | WA S IS T M ERSTEN M D E IN E S C H A L AU F S K IE Ö N S T E W S -E R N? 4 | W IE H Ä LT R IN N E R U N G S T D U D IC H O D E R E R LE IM S O M M E B N IS? R FÜ R D E N W IN T E R FI T? Heike Scheurer Alter: 55 Fachübungsleiterin Ski alpin seit 1985 Sabine Hofbauer Alter: 47 Wanderleiterin, Schneeschuhgängerin seit über 10 Jahren, fast so lange gibt’s auch die Schneeschuhtouren für den DAV Coburg 1 Horst Fischer Alter: 65 Jahre Trainer seit: ca. 25 Jahren, aus Altersgründen heute nur noch „ Notfalltrainer“ 1 2 3 4 Inzwischen meistens nur noch beim Bergwandern, insbesondere im Zillertal, Trekking in fernen Ländern, Rennradfahren im Coburger Land. Mit zwei oder drei Jahren, in einem knallroten Schneeoverall auf knallroten kleinen Holzskiern in unserem damaligen Garten, nur gebremst von einem großen Holztrog. 3 Oh – da gibt’s einiges… an einem sonnigen Tag mit dem blauesten Himmel, den man sich vorstellen kann, auf perfektem Schnee auf Skiern zu stehen, zaubert mir immer noch ein Kribbeln in den Bauch… oder die allererste Abfahrt zusammen mit meinen beiden Kids auf Skiern - mit einer Mischung aus unbändiger Freude, Stolz auf die beiden und etwas Panik … Aber an zwei Schneeschuhtouren erinnere ich mich besonders gern: ich bin einmal mit meinem Hund über die tiefverschneite bayerische Jura-Hochfläche losgezogen, es war kalt und windig und, außer den Geräuschen, die wir beide gemacht haben war nichts zu hören und niemand unterwegs – dachte ich – als plötzlich ein Feldhase neben uns aus dem Schnee auftauchte, in den er sich eingegraben hatte und davon gerannt ist. Mein Hund war damals viel zu überrascht, um ihm hinterher zu laufen. Und dann gab es einmal eine geführte Schneeschuhtour unterhalb der Dachstein-Südwände. Es war eine kleine nette Gruppe, das Wetter war traumhaft und das anfängliche Gequatsche hat ziemlich bald aufgehört, weil wir von der Kulisse der uns umgebenden Felswände und dem fast meditativen gleichmäßigen Gehen alle völlig überwältigt waren. Eigentlich alle Skitouren in den Alpen, aber besonders gerne erinnere ich mich an eine Skitourendurchquerung in den französischen Alpen südlich von Val-d`Isère: Herrlicher Pulverschnee, tolles Wetter, hübsche Hüttenwirtinnen, eine phantastische Bergwelt und mit guten Freunden unterwegs zu sein. Wie unter Punkt 1. plus tägliche Morgengymnastik 4 28 Ich schau mir sehnsüchtig Fotos vom letzten Winter an… nein. Ich hab eigentlich kein Problem mit einem Sommer ohne Schnee. Und die Berge sind auch ohne Schnee sehr schön! Ich bin so viel wie möglich draußen unterwegs: kurz und weit Wandern, Mountainbike fahren – hier in der Gegend oder in den Bergen, mit den Kids, mit Freunden oder alleine - wie es die Zeit hergibt. 2 1954 auf Holzskiern ohne Stahlkanten, die vom Dorfschreiner in Neukirchen gefertigt wurden. Als Skischuhe dienten Gummistiefel. Jörg Herrmann („Möck“) Alter: 45 Keine Ausbildung als Trainer, aber seit 2001 in Coburg bei FFB und Organisation Skitage dabei Da gibt’s kein besonderes Programm außer einfach so viel wie möglich raus gehen, wandern, radeln, Nordic walken – Hauptsache raus und bewegen! das KAR | Jahresheft 2016 1 2 3 4 Radeln, Joggen, Tennis, Wandern (auch im Sommer finde ich dabei immer Schnee), manchmal auch Faulenzen und ein Buch lesen Als Urcoburgerin natürlich im Veilchental mit 4 oder 5 Jahren Ich freue mich über jeden gelungenen Schitag, natürlich am meisten bei Sonnenschein und guter Fernsicht s.o. und ab Oktober mit der Fitness für Bergsportler 1 2 3 4 Mit klettern, joggen und faulenzen (vorzugsweise im Biergarten) 2 Im „Gründle“ unterhalb des Huter Sportplatzes in Coburg, im Jahre des Herrn 1966 3 Die Abfahrt von der Schöntalspitze direkt zum Westfalenhaus mit einem guten Freund bei besten Firnbedingungen 4 Siehe 1.) www.dav-coburg.de In Marburg auf der Straße vor dem Haus meiner Eltern, 1973, auf Plastikskiern die es immer noch gibt Da gibt es nichts Spezielles. Wunderschön finde ich immer wieder: Die gedämpfte Stille bei Nebel und Schneefall oder aus dem Nebel nach oben in den strahlendem Sonnenschein zu kommen. Laufen, Fahrradfahren, Grillen Hans Holik Alter: 60 Jahre, Skilehrer seit 1975, Trainer bei Sektion Coburg seit ???? Rolf Schmidt Alter: 54 Trainer B „Skibergsteigen“, Ausbildung als Skihochtourenführer beim DAV 1985 1 Siehe auch 4., Taxi-Papa zu Laufveranstaltungen 20-25x, eine Laufveranstaltung organisieren, Artikel fürs Kar schreiben, Urlaub 1 2 3 4 Klettersteige, Rennrad- und MTB fahren Skifahren hab ich 1960 in Coburg im Veilchental gelernt, auf Holzskiern ohne Stahlkanten. Tiefschneefahren bei Skitouren am Watzmann und das Carven auf abgesperrten Pisten. Etwas laufen, Radfahren und zu wenig Gymnastik machen, drum tut mir nach dem ersten Training wieder alles weh. 29 KAR FRAGT NACH WINTERSPORT W er sich im Winter die Mühe macht, durch Schnee und Eis zur Coburger Hütte hinauf zu steigen, wird dort keinen Hüttenwirt, kein schönes Essen und auch keine warme Kuchl vorfinden. ABER: Was macht unser Hüttenwirt, Friedl Schranz, im Winter??? Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen. Quelle: Das Magazin im TT (Tiroler Tag) vom 26.1.2015 Wettlauf mit dem weißen Tod Lawinenabgang! Ertönt dieser Alarm, beginnt ein Kampf gegen die Zeit. Verschüttete Personen müssen rasch gefunden und ausgegraben werden. Tirols Bergretter leisten dabei immense Dienste. Sie sind Profis im alpinen Gelände, bestens ausgebildet, manche können auf tierische Unterstützung zählen. Friedl Schranz und Suchhündin Cara haben Markus Schramek (Text) und Andreas Rottensteiner (Fotos) gezeigt, worauf es bei Einsätzen ankommt. Nie ohne diese drei! Dieses Trio ist ein MUSS nicht nur in Friedls Retter-Rucksack, sondern für die Ausrüstung aller Tourengeher. Sonde (2,4 Meter, zusammenklappund verlängerbar) und Lawinenverschüttetensuchgerät erleichtern das Finden von Verschütteten, eine Schaufel (zusammenlegbar) beschleunigt das Ausgraben. Das Outdoor-Fachgeschäft für Wandern, Trekking, Reisen und Bergsport Coburg · Kanonenweg 50a · www.derskandinavier.de Suchst Du nach der perfekten Ausrüstung für Draußen ? Gepackt und griffbereit. Mit Rucksack und Hündin Cara eilt Friedl bei Einsätzen zum Hubschrauber oder zum Auto. Das Rettungspaket am Rücken hat einen LawinenAirbag eingebaut. Dieser wird mit dem roten Griff am Träger (im Bild l.) ausgelöst und soll verhindern, dass die g Retter selbst unter die Schneemassen geraten. ur zum o T e n i e D n e h ir mac W – s fi o r P n e etter. W s e d e j d n Komm zu d u e h nsprüc A e l l a r ü f – s i Erlebn Gerüstet für alle eventualitäten. Stirnlampe samt Akku (r.), Verbandszeug, Leckerlis für den Hund als Belohnung: Wenn Friedl ausrückt, sind seine Taschen mit vielerlei Utensilien gefüllt. Im Ernstfall kann es auch auf Kleinigkeiten ankommen. 200 Einsätze hat Friedl absolviert. Auf Lawinenkegeln und in Erdbebengebieten. Durch unsere langjährige Outdoor-Erfahrung finden wir das passende Equipment. Wir wissen wovon wir reden ! Große Auswahl auf 500 m 30 notruf. Friedl wird per Funk von der Leitstelle Tirol alarmiert und erhält die Einsatzdaten (wo ist der Lawinenabgang, wie viele Verschüttete). Auf seinem Funkgerät bestätigt der Bergretter durch Knopfdruck, dass er sich auf den Weg macht. Die Einsatzzentrale kann dann nachverfolgen, wo sich der Helfer gerade befindet. 2 � Spezielles Textilsortiment für die 1., 2. und 3. Lage � Hardware wie Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke, Isomatten, Schuhe u.v.m. � Zubehör für den Outdoorspaß sowie Kletter- und Bergsportausrüstung � Reparatur- und Waschservice für Daunen-Schlafsäcke das KAR | Jahresheft 2016 dienstkleidung eines Vierbeiners. Hündin Cara ist im Schnee ganz in ihrem Element. Als ihr die rote Stöberdecke übergestülpt wird, bellt sie vor Aufregung und beginnt schon im Schnee zu buddeln. Den Beißkorb (unten r.) muss sie manchmal tragen, wenn sie per Helikopter zu einem Einsatz geflogen wird. die person dahinter das tier dahinter Friedl Schranz (56) aus Axams ist seit 25 Jahren Hundeführer bei der Tiroler Bergrettung. Im Sommer bewirtschaftet er die Coburger Hütte (1920m) in Ehrwald, denn bei Friedl dreht sich alles um „Berg und Hund“. Oft kommt es vor, dass Friedl sich selbst auf einer Tour befindet und diese abbricht, weil er und sein Vierbeiner zu einem Einsatz gerufen werden. Schranz verwendet seine Freizeit unentgeltlich, um Menschen in (alpinen) Notlagen zu helfen. Die altdeutsche Schäferhündin (langes Fell) Cara ist mit zehn Jahren eine ältere Dame unter den Such- und Lawinenhunden. Mit ihrer feinen Nase erschnüffelt sie Verschüttete bis in drei Meter Tiefe. Cara wird in wenigen Jahren in „Hundepension“ und dann mit Friedls Frau spazieren gehen. Die Nachfolgerin scharrt schon in den Startlöchern. Kira, ein Jahr alt und ebenfalls eine altdeutsche Schäferhündin, hat die dreijährige Ausbildung begonnen. Fotos: Andreas Rottensteiner www.dav-coburg.de 31 HÜTTEN UND WEGE HÜTTEN UND WEGE WAS LANGE WÄHRT, WIRD NUN LANGSAM RICHTIG GUT Das Projekt nimmt Formen an RALF FAASS Zwischenbericht - Bauaktion Toilettenhaus in vollem Gange Viele Helfer, darunter unsere Wattendorfer um Adel Krappmann, sind zur Zeit im DAUER-Wochenendeinsatz. Die Bodenplatte gesetzt, die Seitenwände stehen und ab jetzt erfolgen die Feinarbeiten. Alles im Griff, unser Chef FRÜHJAHRSPUTZ – JURAHÜTTE RALF FAASS A m 21.03.15 war es wieder soweit. Erste Sonnenstrahlen erreichten die Jurahütte in Wattendorf und Hüttenwart Wolfgang Tschödrich hatte zu Frühjahrsputz gebeten!!! Wie jedes Jahr, standen viele Aufgaben nach dem Winter auf seinem Zettel: Bänke aufstellen, Feuerstelle ausräumen, Wände streichen und allgemeine Aufräumarbeiten. Auch in der Hütte wurde von den Heinzelmännchen/ -frauchen gründlich gesaugt und gereinigt. Etwas richtig Tolles entsteht….Fortsetzung folgt. Vielleicht kommt doch noch eine Sauna?? Ralf, die Leiter Gelernt ist halt gelernt ;-) In Ermangelung einer zweiten Leiter mussten beim Außenanstrich auch die Kleinsten ran. Nach erfolgreicher Arbeit wurde in gemütlicher Runde eine zünftige Brotzeit mit original Coburger Bratwürsten von Ralph & Ralf serviert. Der Hüttenreferent bedankt sich schon mal bei allen fleißigen Helfern um die „Adelsche“ Truppe und beim Hüttenwart Wolfgang Tschödrich mit seinen DAV-Helfern. Eins nach dem anderen DANKE AN ALLE!!!! Die Jungs haben`s einfach drauf Vielen Dank an die fleißigen Helfer und Helferinnen, sowie Hüttenwart Wolfgang Tschödrich für die gute Organisation. WARNUNG: SPRAYER AM BERG RALF FAASS Die Sprayer Rolf Schmidt, Ralph Ströhla, Ralf Faass auf frischer Tat gefasst. Hintergrund: Nach den heftigen Regenfällen und damit verbunden sturzbachähnlichen Wassermassen auf dem Zufahrtsweg zur Coburger Hütte - von der Seebenalm bis zum Seebensee - war der Weg so ausgespült, dass dieser saniert werden musste. Eine Firma musste anrücken. Der zweiter Vorstand Rolf Schmidt und der Hüttenbeauftragte Ralph Ströhla und Ralf Faass wurden auf frischer Tat von der Gendarmerie beim Sprayen erwischt. Auf den Bildern sieht man die markierten Stellen für die Straßenbaufirma. Ohne Verhaftung und mit guten Wünschen von der Gendarmerie konnte die Arbeit zu Ende gebracht werden. Der Weg ist in der Zwischenzeit saniert. – Unser Hüttenpächter Friedl ist glücklich. 32 das KAR | Jahresheft 2016 Heizungsbau Sanitärinstallation Solaranlagen Pelletsheizungen Kundendienst Heizung & Sanitär Dorscht · Akazienweg 2 · 96479 Weitramsdorf/Weidach Tel. 09561/32886 · Fax 09561/32851 · [email protected] www.dav-coburg.de 33 KLETTERN HÜTTEN UND UND WEGE BERGSPORT KLETTERN HÜTTEN UND BERGSPORT UND WEGE ZWEITER GROSSEINSATZ IM SEPTEMBER 2015 Vollsanierung des ältesten Kellerraumes in nur 4 Tagen: 1.Tag: 35 qm Wandfläche mit Kalkzementputz verputzen, Arbeitsende heute 20 Uhr!!!!! und 12x 35kg Putz von Hand angemischt und verarbeitet. 2.Tag: Rigipsplatten zuschneiden, anbringen, Risse und Fugen verfüllen, alles glatt verspachteln und alle Ecken mit Viertelstableisten aus Styropor verkleben. 3.Tag: Alles ist gut getrocknet und kann nun REINWEISS gestrichen werden. Außerdem noch 5 große Regale ausgepackt und aufgestellt 4.Tag: Alubleche hinter der Schankanlage angebracht, jede Menge Brennholz gesägt und gestapelt und, wie schon im Juni, „Kleinarbeiten“ in und um die Hütte bestens abgearbeitet. Hüttenweg WIEDER EIN GEWALTIGER EINSATZ IN UND UM UNSERE COBURGER HÜTTE Das Hütten- und Wegeteam – einmal mehr nicht zu bremsen EDWIN RAMM H ier sind einfach 5 Profis am Werk, bestens unterstützt von unseren Frauen und Anna-Maja (Kurs für uns zum Thema „Selbst,- und Partnersicherung in felsigem Gelände“). DANKE dafür!! Zum Schluss möchte ich DANKE sagen: Danke an Uli, der die ganze Zeit mitgearbeitet hat!! Danke an Friedl mit Familie für die tolle Unterstützung bei beiden Einsätzen!! Danke an meine wackeren Mitstreiter!! Mit Euch macht die Arbeit einfach SPASS!!!!! ur wer vor Ort ist, kann die Leistungen hörbar und sichtbar miterleben. So Traudl und Wolfgang Wegener, die uns diese Zeilen gesendet haben. Sehr geehrter Herr Thomas Engel, meine Frau und ich sind seit gut 2 Jahrzehnten Jahr für Jahr etwa zweimal auf der Coburger Hütte. Jetzt zuletzt vom 13.09. bis zum 19.09.15. Wir haben die Renovierungsarbeiten im Lagerraum der Hütte verfolgen können und müssen sagen, Eure „Rentner“ haben eine Super Arbeit hingelegt! Sie haben von morgens bis abends (z.T. bis 20 Uhr!!) gearbeitet und eine wirklich beachtliche Leistung vollbracht! Von unserer Seite aus Respekt und Anerkennung dafür! Wir wollten diese Tatsache eigentlich nur mal erwähnen! Dem Ganzen schließt sich der Vorstand an und sagt noch einmal recht herzlich Dankeschön unserem Wegeteam. Ralf Faass ERSTER EINSATZ IM JUNI 2015 SCHWERE ARBEIT LEICHT GEMACHT 1. Die „jungen Wilden“, Horst, Erich und unsere überraschende Verstärkung, Uli Scheler Herzlichen Dank an den Bergsteigerstammtisch RALF FAASS * Hüttendach bei Talstation-Lastenlift repariert * Ausräumung Hüttenaufstieg, viel „Menschen“,- und Erosionsschäden Für die Spende von 300€ an das Wegeteam !!! * Die letzten 3 Wegeschilder an der vorderen Tajascharte aufgestellt Die Vorbereitungen unseres fleißigen Wege- und Bau Teams rund um die Coburger Hütte laufen schon bald im Jahr an. Vorplanung ist das A und O für Edwin Ramm und seine Truppe. So wird auch immer, neben Material, auch neues Gerät benötigt. Am 12.03.2015 war die erfolgreiche Übergabe einer leichten Hilti Akku Bohrmaschine an Edwin Ramm für das Wegebauteam. Die Spende des Bergsteigerstammtisches machte es möglich! Einsatzort der neuen Maschine wird das Anbringen von Schildern am Berg sein. Zum Glück braucht das Team nicht mehr das alte, schwere Gerät mitnehmen, welches nur wenig Leistung hatte. Das gehört nun der Vergangenheit an! Auch vom Vorstand für die großzügige Spende noch einmal recht herzlichen Dank. 2. Die etwas ältere Fraktion, Egon, Alfred und ich * Fußboden neu im ersten Stock Richtung Waschräume mit Schrankwand von Magazin bis Treppe zum zweiten Stock, von den Brettabfällen zaubern wir noch 14 kleine Ablagen für die Zimmer Jede Menge „Kleinkram“ außenrum musste, wie jedes Jahr, noch weggeschafft werden und nach 4 arbeitsreichen Tagen fahren wir zufrieden nach Hause. 34 N Mit freundlichen Grüßen! Traudl und Wolfgang Wegener ARBEITSTERMINE 2016: 19. bis 24. Juni 18. bis 23. September 2 Teams konnten jede Menge Arbeiten erledigen Vielen Dank nochmals an Uli für die tolle Unterstützung!!! Edwin und das Putzerteam Leichtes Mädchen - die neue Hilti Mörtelteam Kellerputz das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 35 KAR FRAGT NACH n i r e g n Imm u g e Bew KFZ-, NFZ-TEILE Kupplung Federung Filter Bremsentechnik Karosserie und Lack Motor Kühlung Elektrik Anhängerkupplungen Zubehör Fahrgestel l - und Lenk ungs tei l e Fahrzeugc hemi e P fl ege Verbrauchsmaterial Die unermüdliche Studentengruppe packt an KOOPERATION HOCHSCHULE COBURG – DAV INTENSIVIERT INDUSTRIETECHNIK Wälzlagertechnik Lineartechnik Kleben Dichten Sichern Din- und Normteile Hydraulik Pneumatik Schmierstofftechnik Lacke und Zubehör Werkstatttechnik Reinigungsmittel Antriebstechnik THOMAS ENGEL D er Name ist Programm! Die Hochschule Coburg, Studiengang Bauingenieurwesen, führte auch dieses Jahr die gemeinsam begonnene Aktivität „Patenschaft Hoher Gang“ fort. Dabei waren wieder 25 hochmotivierte Studentinnen und Studenten unter der Leitung von Prof. Dieter Sitzmann und einige unentwegte DAV`ler der Sektion. Vom 10. – 14. Juni 2015 wurden im Hohen Gang 2 ausgebrochene Stifte neu verankert und eine weitere alte Seilpassage komplett erneuert. Auch das letzte Wegstück vom Hüttenhang bekam einen neuen Schliff und ist nun wieder gut begehbar. Neben der Bautätigkeit wurde auch das Wissen rund um die Funktionseinheiten in einer stark frequentierten Schutzhütte der Kategorie 1 ausgebaut. Der ebenfalls anwesende Prof. Werner Krick – der im Auftrag des Hauptvereins eine Untersuchung der Kläranlagen auf Schutzhütten durchführt – führte anschaulich in 36 diese spezielle Thematik ein. Neben den uns bekannten Speisepilzen gibt es also noch eine riesige Zahl weiterer Pilze und Bakterien, die ebenfalls Hunger haben und dafür sorgen, dass unser „Geschäft“ sich im besten Sinne in Wohlgefallen auflöst. Arbeiten – Wissen vertiefen und natürlich auch Spaß haben…. aus dieser Mischung entsteht der Wunsch nach mehr! Und so beschließen wir gemeinsam zu den Klängen von TÜFF und Kilian und dem schönen Bergsteigerlied „Wenn wir erklimmen… Wir kommen wieder, denn wir sind Brüder...“ Die nächste Aktion in 2016 befindet sich schon in Planung! das KAR | Jahresheft 2016 ARBEITSSCHUTZ A rbei ts k l ei dung Sicherheitsschuhe Handschutz Atemschutz Kopfschutz Warnschutz Absturzssicherung WANDERN REGIONAL WANDERN REGIONAL Müde Wanderer-kühles Bier Rosi in ihrem Element WANDERUNG MIT ROSI UND WOLFGANG IM GEFOLGE DER ALPENVEREINSKAMERADEN Oder: Wie man einen wunderschönen Tag erleben kann URSULA ENGEL Wie oft sind wir gewandert auf schmalem Felsenpfad. Nach langer Pause meinerseits treffe ich sie wieder, meine Wanderkameraden, die mich freudig begrüßen, in ihre Mitte aufnehmen, alte Freundschaft nicht wanken lassen. Wanderlust PUR Heute, am 31. Mai 2015, scheint die Sonne auf eine 35 – köpfige Wanderschar, die sich am Coburger Anger zum Aufbruch in einige Gefährte aufteilt, zu einer langen Schlange formiert und Richtung Tambach aufbricht. Dort stehen schon, wie bestellt, unsere Wanderführer, setzen sich, ohne die Formation aufzuhalten, an die Spitze, nehmen das Dörfchen Dietersdorf ins Visier, leiten nach Gemünda – Autenhausen weiter, wo wieder geräuschlos unsere Marta aufgenommen wird und finden am Ummerstädter Kreuz den Parkplatz, der willkommene Atmosphäre ausbreitet, alle Autos aufnimmt und die schnatternden Wanderer mit dem Blick von der Anhöhe Autenhausen auf das entzückende Städtchen Ummerstadt verstummen lässt. Die Luft steht klar in ihrem zarten Frühlingsduft, und ein Seufzen geht durch die kurze Stille, als höre man das Herz des Waldes schlagen. Wanderschuh`geschnürt,- los gehts Aber dann wird aufgesattelt, es geht hinein in diesen bisher stillen Wald, Stimmen erschallen, übertönen das Zwitschern der Vögel, freudig werden Herz und Seele ausgeschüttet, im Erzählen die Welt gerichtet und freundschaftliche Bande gefestigt. Aber auch die Natur nicht aus den Augen gelassen, zumal die bezaubernde Frühlingsidylle sowieso, und manchmal der durch maschinelle Waldarbeiten ramponierte Weg zu beachten ist. 38 An einem kleinen Teich wird Pause gemacht. Neben dem überdachten Rastplatz steht eine alte Bank, die mit eindeutiger Klarheit Licht und Heiterkeit ausstrahlt, uns kurze Zeit der Ruhe beschert. Freudiges Gelächter zuckt durch die Luft, unsere Wanderfreunde mögen den Tag, genießen die Natur, und jeder findet Begeisterung auf seine Weise. Unsere Wanderführerin, die Rosi, deutet auf Sehenswertes in der Natur hin. Wasserlilien strecken ihre gelben Köpfe am Rande des Baches in die Luft und uns entgegen. Wissenswertes über Erdbienen wird zu Gehör gebracht und die Bedeutung der eigenartig bearbeiteten Kiefern erklärt. Zufrieden, endlich sitzen zu können, schwatzen und lachen wir in die Runde. Gespräche springen hin und her wie Hummeln auf Mohnblüten. Unsere Plauderei bedarf keiner langsamen Anlaufzeit bis zum richtigen Klang, wir sind Freunde, bodenständig und altgedient im Umgang miteinander. Freunde, Frohsinn, Freude satt Wir freuen uns über den Waldemar, der wegen momentaner Unpässlichkeit nicht mitwandern kann, uns aber in Bad Colberg beim Mittagessen trifft. Sind begeistert und voller Hochachtung über eine Wanderfreundin, die auf dem Weg hierher, auf einer Bank verweilen musste und mit Ehemann doch zum Ziel einläuft. Nun wird zum Aufbruch geblasen. Über saftige Wiesenwege, schmale Pfade durch Wald und Feldraine schlängelt sich der Weg bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Heute sind wir zufrieden mit uns und der Welt, fahren heim und lassen Seele und Gemüt baumeln. Nicht zuletzt sage ich ein großes Danke an unsere Wanderführer, Rosi und Wolfgang. Es war wunderschön. Naturerlebnis vom Feinsten Bei dieser Wanderung werden nicht nur Kilometer gelaufen, heute steht die Natur im Vordergrund, der Fokus darauf im Visier. Auf einem wunderschönen Waldespfad, eng und lieblich, laufen wir auf weichen moosgrünen Teppichen dem Ziel Bad Colberg entgegen. Wieder eine Biegung und da sehen wir das kleine Örtchen mit Kirche und schmucken Häuschen, froh und selbstbewusst, voll Sonne, Blütenduft und Frieden. Eine Wirtin grüßt vor ihrer Konditorei, ihr Blick freudig auf unsere große Gruppe hungriger Menschen gerichtet. „Schaut meine selbstgebackenen Torten“ wird uns zugerufen. Wir schauen sehnsüchtig, bewundern ausführlich, müssen aber weiter zum benachbarten Wirtshaus „ Rangerhof“, wo für die Wandergruppe vorbestellt war. Diese kleine Wirtschaft wird nun gefordert. Wir platzieren uns wegen des schönen Wetters auf der Veranda, einige in die angrenzende Scheune und alle werden satt. das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 39 WANDERN REGIONAL WANDERN REGIONAL Immer gut drauf! Quellenwanderung DAV – WEINFAHRT 2015 „INS BLAUE“– Ein Highlight der Saison KARL-WOLFGANG STELZNER W AKTIV BLEIBEN EINFACH GEMACHT – mit unserer munteren Seniorenwandergruppe durchs Jahr Bitte immer schön der Reihe nach KARL-WOLFGANG STELZNER einfahrt nach Mainfranken mit Wanderungen“, so lautete das Motto der Veranstaltung am letzten Sonntag vor der Zeitumstellung . So kann man in der Natur noch die Färbung der Bäume und Weinberge genießen, von grün, grüngelb, gelb bis zu rot und violett. Früher fand diese Fahrt am Feiertag Buß- und Bettag statt, oft lag schon Schnee, bzw. regnerisches Wetter beeinträchtigte die Wanderungen und die Weinberge waren entlaubt. Pünktlich bei Nieselregen fuhr der Schnabelbus los und lud noch unterwegs Wanderfreunde ein. Nach dem Überraschungsfrühschoppen musste eine Brücke über einen Bach überquert werden, der Abstieg war holprig und kriminell aber unsere längsten Wanderfreunde boten Hilfestellung an. Über den Stellenberg, vorbei an Obervolkach, gab es sogar einen Wanderweg namens „Liebespfad“. Kurz vor Rimpar erwartete uns der Bus und brachte uns nach Neuses am Sand, wo im Gasthaus das bereits bestellte Mittagessen auf uns wartete; auch hier gab es Fränkische Schoppen zur Auswahl. Nach erfolgter Stärkung brachte uns der Bus nach Ebrach. Erster Zielpunkt war die Kreuzkapelle bei Gaibach. Gerhard Koenig hatte zuvor über den Ort, die Kirche, sowie über die Konstitutionssäule referiert. Zweite Wanderung Hier begann die zweite Wanderung. Durch herrlich bunte Laubwälder, vorbei an Teichen im Steigerwald, bog die Wanderroute kurz vor Handthal nach Westen ab. Die Weinberge traten wieder in den Vordergrund. Von der Vierzehnnothelferkapelle hatte man einen Weitblick bis zum Stollberg mit der Ruine Stollburg, wo die höchste Weinlage Frankens ist. Nun war es nicht mehr weit zum Zielort“ Die alte Scheune“ in Oberschwarzach. Hier hatte man für alle hungrigen DAV-ler eine Häckerbrotzeit geordert, die allen bestens mundete. Von Schoppen zu Schoppen stieg die Stimmung, ein weiterer Bus traf ein mit Gästen und der zweite Höhepunkt war ein 83 jähriger Schifferklavierspieler. Er brachte die Gäste zum Schunkeln und Mitsingen. Zuvor hatte der Hausherr über die Weinlagen, die er anbaut, berichtet. Leider musste bereits um 20 Uhr zu Aufbruch geblasen werden. Die Organisation der Wanderungen lag bei Gerhard „King“ Koenig, die technischen Sachen hatte Karl-Wolfgang „Charly „ Stelzner bewerkstelligt. Alle Teilnehmer dankten den Planern und freuen sich schon auf die nächste Weinfahrt 2016 am 23. Oktober. Erste Wanderung Auf der Weinwanderung führte die Route nach Südosten und die Sonne erwärmte die frohe Wanderschar. Die Weinlese war bereits geschehen. Ab und zu hingen noch einige rote und blaue Beeren an den Rebstöcken. Das Laub jedoch leuchtete in allen Farbschattierungen .Nun tauchte in der Lage von Zeilitzheim, in exponierter Lage, ein Winzerhäuschen auf und, zu aller Über raschung, kredenzten zwei Winzer der Familien Mößlein der Wanderschar einen weißen Franken-Secco sowie einen Silvaner. Gerhard Koenig hatte dies als ersten Höhepunkt der Weinfahrt ins Blaue organisiert. 15 Winzer der Gemarkung Zeilitzheim bauen folgende erstklassige Sorten an. Regent - Schwarzriesling - Weißer Burgunder Blauer Portugieser - Kerner - Blauer Spätburgunder - Silvaner Gewürztraminer - Grauer Burgunder, sowie Domina. Jede dieser Sorten hat eine andere Blattfarbe und Blattform. Berg Heil A uch im schneearmen Winter waren wir immer eifrig unterwegs. Im Januar führte unsere Dienstagstour vom Kletterzentrum aus, vorbei am Hexenhäusle, an der Itz entlang durch den Bausenberg hinauf zur Veste. Hier hatten wir bei Sonnenschein einen winterlichen Weitblick über unser Coburger Land. Zurück über den Hofgarten wurde ein Cafehaus angesteuert. Das Maintal war im Februar unser Ziel. Vom Hallenbad in Bad Staffelstein ging es mainabwärts, vorbei an der Fischtreppe und dem Trimeusel, in einer großen Runde um die Badeseen zur Einkehr im Badcafe. Zwei Ausflüge im Monat März, bei Sonnenschein durch den Froschgrund mit Stauseeumrundung bzw. rund um den Straufhain mit herrlicher Rundsicht und blühenden Frühlingsknotenblumen. Beide wurden jeweils mit einer Schlusseinkehr beendet. In den heißen Monaten Juli und August suchten wir Schatten im Callenberger Forst, Hoffmannsteiche und Bergdörfer. Eine feuchte Angelegenheit im September war der Quellenweg im Mönchrödener Forst, jedes Quellwasser wurde probiert, leider gaben einige Quellen wegen des trockenen Sommers kein Wasser. Zwei Wanderungen im Oktober rundeten das bisherige Programm ab, Nr. 1 Vom Weidacher Wasserturm durch den Callenberger Forst zum Goldbergsee und wieder zurück; Nr. 2 rund um den Georgenberg mit geringer Pilzausbeute und Schlussrast in der Berggaststätte. Der Schlangenweg bei Neukirchen oberhalb des Weißbachgrundes, sowie der Görsdorfer Bahnhof und das Mucklbrünnle, war ein Ausflug im April. Es konnte die erste Brunnenkresse geerntet werden. Nummer zwei in diesem Monat war der Mühlengrund im Coburger Land. Reiche Bärlauchausbeute erfreute die Wanderschar im Weissbachsgrund; die Obstbäume waren in voller Blüte. Ziel des zweiten Maiausfluges war Kloster Banz, erreichbar über den Planetenweg und Maximilianspfad, vorbei an der Roten Marter. In der Klostergaststätte konnte der Durst gelöscht werden. Die Zigeunerlinde, die Steglitz und über die Eierberge war die Exkursion im Juni, da schmeckte ein kühles „Blondes“ bei der Schlussrast in Nedensdorf. Callenberg 40 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 41 KLETTERN UND WANDERN REGIONAL BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT oben: Straufhain rechts: Heldburg Man sieht, bei der Seniorenwandergruppe wird immer ein attraktives Programm angeboten. Wollen wir hoffen, dass auch die letzten vier Ausflüge im Jahr 2015 erfolgreich durchgeführt werden können. Es ist selbstverständlich, dass Heimatkunde, Fauna und Flora nicht zu kurz kommen, auch Wanderwünsche werden erfüllt. Ich danke allen Mitwanderern für ihr Kommen, mein Dank gilt auch meinen Vertretern Hildegard Singer, Dieter Kempf und Günther Wolf. Unsere Gruppe trifft sich jeden 1. und 3. Dienstag im Monat um 13.30 Uhr am Kletterzentrum bei Wind und Wetter, wir suchen noch aktive Wanderer aus der Sektion, Gäste sind bei uns stets herzlich willkommen. Berg Heil EINLADUNG ZUR BERGFAHRT NACH SCHLADMING VOM 10.07.-17.07.2016 Übernachtung im Alpenhotel Waldfrieden Reisepreis: ca. 570,00 €/p.P. im Doppelzimmer (DZ) ca. 660,00 €/p.P. im Einzelzimmer (EZ) Verbindliche Buchung durch Anzahlung von 100,00 €/p.P. Bitte Zimmerwunsch (DZ oder EZ) und bei Belegung DZ mit Einzelpersonen, Zimmerpartner auf der Überweisung angeben. EZ sehr begrenzt. Reservierung nach Geldeingang (falls notwendig, wird eine Warteliste angelegt, Statusinformation erfolgt telefonisch) Anmeldeschluß: 29.02.2016 Eine Reiserücktrittversicherung wird dringend empfohlen! VERANTWORTLICHE REISELEITER Piske, Jürgen, Tel. 09561 18552, E-Mail: [email protected] Klatt, Klaus, Tel. 09561 34470, E-Mail: [email protected] 42 Bankverbindung: IBAN: DE75783500000040488264 Sparkasse Coburg-Lichtenfels Empfänger: Alpenverein Coburg Verwendungszweck: „Bergfahrt 2016 – Schladming“ das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 43 WANDERN ALPIN WANDERN ALPIN Puy Bataillouse, Col de Cabre, Puy de Pere Arse WANDERN, WIE GOTT IN FRANKREICH… GEERTRUI DEVOLDER UND ULF SCHUSTER W ir fuhren diesen Sommer zum dritten Mal in die Auvergne zum Wandern. Leider stellen wir immer wieder fest, dass die Auvergne in Deutschland weitgehend unbekannt ist. Mit diesem Reisebericht möchten wir diese wunderbare Region zu etwas mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Natur pur auf 395.000 ha Der größte französische regionale Naturpark „Volcans d’Auvergne“, gegründet in 1977, setzt sich aus 5 einzigartigen Landschaften zusammen: * die Kette der 80 Vulkankegel der Chaîne des Puys [sprich: pwi], mit dem Puy de Dôme (1465 m), * das Bergmassiv Monts Dore, mit dem Puy de Sancy (1886 m), * das Hochland Cézallier, mit dem Signal du Luguet (1551 m) * das Granitplateau Artense (Höhe ca. 800 m), * das Bergmassiv Monts du Cantal, mit dem Plomb du Cantal (1855 m). Im Naturpark gibt es noch rund 75 Naturschutzgebiete, die eine einzigartige Fauna und Flora beherbergen. Außer regionalen Rinderrassen konnten wir Orchideen, Kreuzottern, Ringelnattern und Muflons beobachten. Es sollen auch schon Wölfe gesichtet worden sein. Grüne Berge und Schneevergnügen Auf den ersten Blick scheinen einem die Vulkane der Auvergne vielleicht nicht sehr herausfordernd; klimatisch und technisch sind sie durchaus anspruchsvoll. Die Berge der Auvergne sind, vom Atlantik kommend, die erste nennenswerte Erhebung in der Landschaft. Im Winter gibt es dadurch viel Schnee und entsprechend populär sind Skifahren, Langlauf und Schneeschuhwandern. Im Sommer können die Wanderer sich nach oft steilen und 44 Knabenkraut im Valee dÌmpradine steinigen Anstiegen über fantastische Ausblicke freuen. Nur ca. 25 % vom Cantal sind bewaldet, was herrliche Fernsichte garantiert. Es gibt etliche Wanderführer, gespickt mit Informationen zur Region und Kultur und die Ausschilderung unterwegs ist in der Regel sehr gut. Auf unseren Wanderungen waren wir oft mutterseelenallein und konnten die Stille und Ruhe genießen. Auch Mountainbiker kommen auf ihre Kosten, denn viele Routen sind auch für die VTT‘lern (vélo tout-terrain) freigegeben. Nach 14 Stunden Fahrt „zuhause“ ankommen Am 27. Juni kamen wir hundemüde nach der langen Fahrt an und wurden sehr herzlich von Virginie und Stéphane Serre in „Alta Terra“ empfangen. Die beiden führen ihre Pension mit viel Liebe, sind immer gut gelaunt und hatten viele gute Wandertips auf Lager. Virginies Frühstück hat uns jeden Tag gut gestärkt für unsere Touren und das „table d’hôte“ haben wir uns schmecken lassen! Nach der Fahrerei wollten wir am nächsten Tag die Beine mal richtig lüften. Wir entschieden uns für eine 7-stündige Tour im Tal des Puy de Peyre-Arse. Auf den Hochweiden begegnet man oft Aubrac und Salers-Rinder. Die Kühe und Kälbchen sind scheu und machen Platz, sobald Wanderer auftauchen. Wenn man das erste Mal auf einem stattlichen Bullen inmitten seines Harems trifft, schluckt man schon mal. Wir sind im Urlaub etlichen begegnet und wenn man sie weiträumig umgeht und in Ruhe lässt, hat man von den sanften Riesen nichts zu befürchten. Unterwegs konnten wir viele Orchideen bewundern und beim steilen Abstieg am Col de Cabre war zum Ende noch mal unsere ganze Konzentration gefragt, um auf dem „Rollkies“ auf den Beinen zu bleiben. Tags darauf mussten wir erst mal ins 12 km entfernte Murat zum „Ô Ptit Montagnard“. Bei Ulf hatte sich leider am Ende unserer ersten Wanderung eine Sohle verabschiedet. Der kleine, aber das KAR | Jahresheft 2016 Roc des Ombres feine Outdoorladen hat unseren Urlaub mit kompetenter und freundlicher Beratung gerettet. Am Abend konnte Ulf dann auf einer Wanderung im Bois de Pinatelle die neuen Schuhe einlaufen. Der Startpunkt der Wanderung lag in Chalinargues, von wo wir eine wunderschöne Sicht auf das Hochplateau des Cézalier hatten. 35°C im Schatten Die nächsten Tage verbrachten wir wegen der Hitze mit Abendwanderungen von 3-4 Stunden in Alleuze und Le Claux und mit Kulturfahrten nach Salers, Cheylade, Gorges de la Rhue, und Chaudes Aigues, wo es eine 82°C heiße Quelle gibt. In der Region kann man etliche Burgruinen und Schlösser besichtigen, u.a. das Chateau d’Anjony, wo noch heute Nachfahren von Jeanne d’Arc wohnen. Eine von Stéphanes Touren führte uns auf das Plateau du Limon, wo wir den „Sentier des Quirous“ folgten. Im Abstand von 20 m säumen unzählige Steinpyramiden den Weg. Vermutlich wurden sie im frühen Mittelalter aufgestellt, um die Bauern mit ihren Ochsenkarren über das oft neblige und von Mooren durchzogene Plateau sicher zum Markt in Murat zu leiten. Danach ging es den GR 4 folgend über den Puy de Niermont und dem Col de Serre zurück nach Lavigerie. Deutsch-Französische Verbrüderung Nach einem fröhlichen Abend mit fränkischer Bierverkostung in Gesellschaft von Virginie und Stéphane, machten wir uns am nächsten Tag auf zum Puy Seycheuse und Roche de Laqueuille. Auf dem Weg zum Gipfel fanden wir einen ganzen Hang voll mit verblühten Küchenschellen die ihren federartigen Schmuck in der leichten Brise wiegten. Nach 7 Stunden freuten wir uns auf eine erfrischende Dusche in unsere Unterkunft! Eine weitere Empfehlung von Stéphane führte uns über den www.dav-coburg.de Auf dem Puy de Peyre Arse Roche Taillade und Roc des Ombres zum Puy Violent. Nach einem nächtlichen Gewitter war es kühl und nass. Wir brauchten zum ersten Mal in diesem Urlaub etwas mehr Bekleidung als Shorts und T-Shirt. Trotz Imprägnierung, dauerte es nicht lange, bis die Feuchtigkeit über die Socken bis in die Schuhe drang. Später am Tag kam dann die Sonne wieder durch und die Füße erreichten schnell wieder die Betriebstemperatur der letzten Tage. Nach 8 Stunden mit vielen großartigen Fernblicken kamen wir müde aber glücklich wieder in Alta Terra an. Tags darauf ging es über den Grat des Puy de Peyre Arse (Schwindelfreiheit!), den Puy Bataillouse und via den Teton de Vénus in ca. 7 Stunden zurück nach Lavigerie. Die Aufstiege dieser letzten Tour hatten es in sich, oben wurden wir aber für die Mühen vollauf entschädigt! Am 11. Juli mussten wir leider Abschied nehmen vom Cantal und unseren liebenswerten Gastgebern. SALUT, À LA PROCHAINE! www.auvergne-tourismus.de www.cantal-destination.com www.rando.cantal.fr Unterkunft: www.altaterra-cantal.com Wandern: www.chamina.com / Monts du Cantal, carte de randonnée, 2435OT, www.ign.fr (im Supermarkt vor Ort erhältlich) Ausrüstung: www.optitmontagnard.fr 45 KLETTERN UND WANDERN ALPINBERGSPORT KLETTERN UND WANDERN BERGSPORT ALPIN Gemütliche Gruppe HOCHSOMMERLICHE WANDERFAHRT INS MONTAFON ODER „Wem geht`s besser als uns?“ UNSERE GRUPPEN: Wilde 13 auf der Zamangspitze GISELA GEISTHARDT 47 Bergwanderfreunde, Busfahrer Matthias, Kaiserwetter Das Hotel Zamangspitze in St.Gallenkirch im Montafon empfing uns am Sonntag, 12.Juli, mit seinen 4 Sternen, hoch über dem Ort gelegen, mit Spa und Wellness, nach einer schönen Fahrt durch das Allgäu. Der fantastische Ausblick über die Montafoner Bergwelt begeisterte sofort. Das Montafon ist ein 39 km langes Tal in Vorarlberg, durchflossen von der Ill, zwischen Verwallgruppe (Norden) und Silvretta (Süden). Ein kleiner Sektempfang am Abend machte zusätzlich Lust auf die kommende Wanderwoche. Montag, Gargellen, 1423 m hoch gelegen Mit der Seilbahn ging es zum Schafbergplateau hinauf, wo sich die Wege der drei Wandergruppen teilten. Die „Wilde 13“, mit der ich wanderte, stieg auf dem Schmugglerpfad über das St. Antönier Joch zum Gafier Joch (2415 m) auf. Grandiose Ausblicke auf das Madrisamassiv und die benachbarten Schweizer Berge ließen uns immer wieder staunen. Wir fuhren mit der Seilbahn wieder ab. Die anderen beiden Gruppen waren auch auf dem Schmugglerpfad unterwegs, wobei die mittlere Gruppe bis zum St. Antönier Joch hinaufstieg. Ein Steinbock kreuzte ihren Weg! Sie stiegen über 1000 Höhenmeter bis nach Gargellen ab. Dienstag, Bieler Höhe, Silvretta Stausee 34 Kehren bis zum Stausee bei Kaiserwetter, um dann von der Bieler Höhe loszuwandern. Die „Wilde 13“ nahm mutig den schwierigen und steilen Aufstieg, teils über Schneefelder und Blockhalden zur Radschulter (2697 m) in Angriff, belohnt mit fantastischem Blick auf die majestätische Silvrettagruppe mit dem Piz Buin und den Gletschern. Die Pfiffe der Murmeltiere begleiteten uns auf dem Weg hinunter zur Wiesbadener Hütte. Durch das Ochsental, das auch die gemütliche Gruppe durchwanderte, ging es zurück zum Bus. Die mittlere Gruppe kam auch durch das 46 Mittlere Gruppe am Joch Ochsental zur Hütte, nahm dann aber den Sommerweg - einen schmalen Steig am Hang entlang - als Abstieg. Mittwoch, Versettlabahn Gipfelstation Von der Gipfelstation auf die Versettla und zum Matschuner Joch (2390 m), hinunter zur Alpe Nova und hinauf zur Nova Stoba, über einen Gratweg mit Panorama vom Allerfeinsten zum Gantekopf, dann hinunter nach Garfrescha. Die mittlere Gruppe wanderte über das Matschuner Joch zur Alpe Nova hinunter, danach über das Vermieltal nach Garfrescha, während die gemütliche Gruppe gleich auf die Alpe Nova und dann nach Garfrescha wanderte. Mit dem dortigen Sessellift schwebten alle genüsslich zu Tale. Donnerstag, Schruns Mit der Hochjochbahn erreichten wir die Bergstation (1855 m), um via Schwarz- und Herzsee, die Wormser Hütte zu erwandern. Auf alpinen Wegen weiter zum Kreuzjoch (2395 m) und unserem Hausberg, der Zamangspitze (2386 m). 1500 Höhenmeter bis zu unserem Hotel hinunter war für mich fast grenzwertig, aber alles gut geschafft! Die beiden anderen Gruppen wanderten auch zu den Seen, die mittlere Gruppe noch weiter zur Hinteren Kapellalpe. Sie fuhren mit der Seilbahn wieder hinunter. Freitag, Geißspitze und Gewitter Mit der Golmerbahn von Latschau aus auf 1892 m und über den Golmer Weg zur Geißspitze (2334 m). Dort war Mittagsrast angesagt bei grandiosem Bergpanorama, inmitten farbenprächtigster Alpenblumen. Helga kam mit dem Fotografieren kaum nach. Nach einem steilen, rutschigen Abstieg zur Lindauer Hütte, machten wir uns nach einer kurzen Rast schleunigst auf den Rückweg, denn Donnergrollen und dicke Wolken kündigten ein „Wilde 13“: Führer ist Rüdiger Florschütz, Gehzeiten 5-7 Stunden, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und das Begehen alpiner Steige sind vorausgesetzt „Mittlere Gruppe“: Geleitet von Gerhard Koenig (King), Gehzeiten 5-6 Stunden auf leichten Bergpfaden und Wanderwegen „Gemütliche Gruppe“: Geleitet im Wechsel von K.-W. Stelzner (Charly) und Klaus Seyfarth, Gehzeiten 3-5 Stunden auf Wanderwegen Reiseorganisation: Jürgen Piske, Klaus Klatt Gewitter an, welches uns auf halber Strecke erwischte. Wir kamen unversehrt an der Bergstation an, um festzustellen, dass der Fahrbetrieb wegen Blitzschlaggefahr vorübergehend eingestellt war. Ab 17h30 lief der Betrieb wieder und alle Gruppen waren später glücklich im Hotel vereint. Was für ein Tag! Samstag, Silbertal und Sonnenschein Mit der Seilbahn schwebten wir zum Kristberg hinauf, alpines bergauf und bergab zum Itonskopf (2089 m). Der Weg verlief auf dem Grat mit herrlichen Ausblicken hinüber zu den Lechtalern und hinunter ins Klostertal. Die Montafoner Bergwelt ein letztes Mal genießend, liefen wir retour zur Seilbahn. Die mittlere Gruppe wanderte via Kristbergsattel zum Schwarzhorn und dann hinunter nach Bartholomäberg, welches die gemütliche Gruppe gleich erwanderte. Von dort mit dem Landbus zurück nach St. Gallenkirch. Sonntagmorgen verließen wir das Montafon - eine Alpenregion, die die wenigsten von uns vorher kannten - nach einer fantastischen, hochsommerlichen Wanderwoche. Ein großer Dank unseren unermüdlichen Organisatoren und Wanderführern. Das Hotel und die Touren waren klasse!!! Bis zum nächsten Jahr! Abstieg vom Itonskopf das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 47 KLETTERN UND WANDERN ALPINBERGSPORT KLETTERN UND WANDERN BERGSPORT ALPIN Die Waseralm, idyllisch gelegen Wanderleiter „in spe“ Das hatten wir uns verdient Auch Fallen will gelernt sein Am ersten Tag steil bergauf Schlechtes Wetter gibt es nicht 4 TAGE STEINERNES MEER AM KÖNIGSEE Bergwandern mit Pauli und Gerd SABINE HOFBAUER Tag 2: Ingolstädter Haus – Riemannhaus (1476m Aufstieg, 1433m Abstieg) Bei Kälte und Nebel geht´s um 8 Uhr motiviert Richtung Riemannhaus. In ständigem „ Auf und Ab“ erleben wir das steinerne Meer. Höhlen und schroffe Karstlandschaft sind unsere Begleiter heute. Leider keine Fernsicht. Nach 4 Stunden erreichen wir das Riemannhaus. Da manche für heute noch nicht genug haben, besteigen wir noch das Breithorn 2504m. Schnee und Eis mahnen zur Vorsicht. Tja oben Nebel…. Nach dem Abstieg gehen Pauli und Gerd noch auf den Sommerstein 2308m. Klasse Blick auf das Riemannhaus. Wir lassen den Tag mit Bier und Schnauz langsam ausklingen. Tag 3: Riemannhaus – Wasseralm (538m Aufstieg, 1338m Abstieg) Bei Minusgraden starten wir am Riemannhaus. Jetzt sehen wir auch mal die Weite des steinernen Meeres und unsere ersten Sonnenstrahlen. Nach langem Abstieg nimmt die Pflanzenwelt merklich zu. Am Funtensee machen wir Mittag und essen Kartoffelsuppe im Kärlingerhaus. Auf schlammigen Wegen, vorbei an Grünsee und Schwarzsee, laufen wir unter dem Dauergeröhre brünftiger Hirsche und den Nebenwirkungen der Kartoffelsuppe zum Halsköpfl, einem genialen Aussichtspunkt auf Watzmann und Königsee. Klasse! Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Lichtung der Wasseralm. Genial.!! Bei Gemüsesuppe, Bier,Schnauz und Mäxle genießen wir die Hirsche. Einfach schön!! Tag 4: Wasseralm – Salet (Aufstieg 58m, Abstieg 887m) über Röthsteig Von der Wasseralm geht es zunächst recht flach voran. Nach 30 min wird das Gelände zunehmend steiler, bis der Röthsteig beginnt. Häufig mit Stahlseilen gesichert, geht es in langen Serpentinen bergab. Wow, was für ein Blick auf Obersee, Königsee und Watzmann. Das Wetter spielt auch endlich mit. Geil, geil, geil.!! Vorbei am Obersee erreichen wir Salet und sehr viele Tagestouristen. Die „Zivilisation“ hat uns wieder - leider. In Bartholomä gönnen wir uns noch nen Hax´n und ein Bier, dann geht es nach Hause. V om 14. Bis 21. Juni 2015 fand die sektionseigene Wanderleiter-Ausbildung im Wilden Kaiser statt. Unser Stützpunkt war das Anton-Karg-Haus, von wo aus wir die verschiedenen Aus bildungstouren starteten. In der praktischen Ausbildung (Führungsverhalten, Umweltschutz, Erste Hilfe, Orientierung, Gehen im weglosen Gelände, Verhalten in Schneefeldern) konnten wir unsere im Vorfeld erarbeiteten und in den theoretischen Unterrichtseinheiten vertieften Kenntnisse anwenden. Auch wenn das Wetter nicht ganz mit spielte (letztendlich stoppten Dauerregen und Schneefall unsere letzte Tour), haben wir sehr viel gelernt und hatten aber immer auch viel Spaß dabei. Die Prüfung zum DAV-Wanderleiter haben erfolgreich abgelegt: Heike Scheurer, Katharina Rupprecht, Sabine Hofbauer, Gerd Vogt, Jürgen Piske, Kai Kachel und Stephan Dietl. Ausbilder: Caspar Güntsch Ort: Anton Karg Haus (Hinterbärenbad), Wilder Kaiser immer mit Leidenschaft We rte sc haffe n – Werte erha l te n! Uns er sc hl ä g t fü r Co bu rg! ■ Komplettsanierung ■ Natursteinsanierung ■ Individuelle Außenanlagen ■ Kanal- und Leitungsbau ■ Gewerbebau Danke an Mirko, Siggi ,Olli und Klaus! Ihr wart eine geniale Truppe Pauli und Gerd OTTO HAUCH GmbH & Co KG • Rodacher Str. 44 • 96450 Coburg • Tel. (09561) 85 84 0 48 Her z das KAR | Jahresheft 2016 ...immer einen Hauch voraus! www.otto-hauch.com GERD VOGT Tag 1: St.Bartholomä – Ingolstädter Haus (2057m Aufstieg, 548m Abstieg) Nach ausgiebigem Kennenlernen während der Autofahrt geht´s in St.Bartholomä endlich los. Weil das Kärlinger Haus voll ist, müssen wir auf das Ingolstädter Haus ausweichen. Nach ca. 30 min sanftem Wandern entlang des Königsees wird es zunehmend steiler, so dass wir schnell an Höhe gewinnen. Um nicht die langweiligen Kehren der Saugasse zu erleben, biegen wir Richtung Trischübel ab. Mit kurzen seilgesicherten Stellen überwinden wir die Sigeretplatte. Am Trischübel angekommen, lässt die Vegetation nach - wir sind im steinernen Meer. Steil und im Nebel geht´s nun hoch zum Hundstodgatterl. Unsere Kräfte schwinden und der schwierige Abstieg in die „Schüssel“ macht es auch nicht besser. Juhu, - das Tagesziel ist zu sehen, jetzt endlich ein Bier und ein warmes Essen. Erschöpft genießen wir den gemütlichen Teil des Tages. WANDERLEITERLEHRGANG WANDERN ALPIN WANDERN ALPIN Unfall im Wald Steinschlagopfer Schutz vor Wärmeverlust ERSTE HILFE – ALPIN SABINE HOFBAUER Ein sehr lehrreiches, spannendes und interessantes Wochenende durften wir (TN: Gerd, Jürgen, Kai, Katharina, Melanie, Michael, Sabine, Sandra und Stephan, Referent: Olaf ) am 14. und 15. März auf unserer Wattendorfer Hütte verbringen. Dort fand ein ErsteHilfe-Kurs statt, der speziell auf mögliche Unfälle im Freien, bzw. im alpinen Gelände ausgerichtet war. Für uns sehr wichtig waren auch die vielen Tipps zum Umgang mit der Gruppe, z.B. dass unbedingt vorher abgeklärt werden sollte, ob Teilnehmer Medikamente benötigen und diese auch dabei haben, oder, dass es durchaus Sinn ergibt, zu wissen, welches Gruppenmitglied fit in Erster Hilfe ist, um in prekären Situationen schnelles Handeln zu ermöglichen. Theorie-Einheiten in der Hütte wechselten sich mit Fallbeispielen im Freien ab, die uns schnell aufzeigten, welche besonderen Anforderungen unwegsames Gelände, aber auch entstehende gruppendynamische Prozesse an Ersthelfer stellen. Wir mussten ein Steinschlagopfer retten und versorgen, leisteten einem verunglückten, widerspenstigen Mountainbikefahrer erste Hilfe, kümmerten uns um einen abgestürzten Kletterer und seine unter Schock stehende Begleiterin, verarzteten einen Unfall beim Aufhängen eines Vogelhäuschens (der dank Olaf so realistisch geschminkt war, dass diejenigen, die kein Blut sehen konnten, tatsächlich Probleme hatten…), wir übten die stabile Seitenlage in unebenem Gelände (Kopf immer an der tiefsten Stelle lagern), wir lernten viel über den Umgang mit einem Biwaksack (der sich als patentes Hilfsmittel aber auch als sehr rutschig zeigte), lernten ein Rucksackbett bauen und wie man einen Verunglückten vor weiterem Wärmeverlust schützt, wie und wann Notrufe abgesetzt werden müssen, und vieles, vieles mehr bis hin zur Reanimation nach den neuesten Standards (30 x Herzdruckmassage, 2 x beatmen – wenn möglich – bis weitere Hilfe kommt oder über mindestens 35min). Fazit: Es war ein tolles Wochenende mit unheimlich viel Input, der sich dank der Fallbeispiele und der jeweils nachfolgenden „Manöverkritik“ von Olaf in unseren Köpfen verankert hat. Wer immer die Möglichkeit hat, an so einem Kurs teilzunehmen: Nutzt die Chance auf jeden Fall! Es lohnt sich und gibt Sicherheit für die nächsten Touren. Teilnehmer „Erste Hilfe Alpin“ 2015 50 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 51 KAR KARLIEST LIEST KAR LIEST FÜR EUCH GELESEN UND BEWERTET Reinhold Messner Thomas Glavinic ABSTURZ DES HIMMELS DAS GRÖSSERE WUNDER Fischer Verlag Deutscher Taschenbuch Verlag I E m Sommer 1865 gelang dem jungen E. Wymper die Erstbesteigung des Matterhorns.Dem Triumpf folgte die Katstrophe: beim Abstieg stürzten vier Männer in den Tod. Reinhold Messner fühlt sich in seinem Sachbuch „Absturz des Himmels“ tief in die unglückliche Seilschaft ein. Mit fiktiven Dialogen lässt er den Leser ganz nah an das Drama heran. Zu den Absturzursachen bemüht er Gerichtsprotokolle, Tagebücher und Briefe. Der Kern des Buches aber sind die beiden Antipoden Edgar Wymper und Jan Carrell, den Wymper vergeblich als Bergführer verpflichten wollte. Der Held für Messner ist hier Carrell: bodenständig, zurückhaltend und verantwortungsbewusst für die ihm Anvertrauten. Dagegen Wymper, der jugendliche arrogante Heißsporn, dem Gipfelsiege wichtiger sind als die Verantwortung für seine Leute. Abseits der dramatischen Ereignisse erfährt der Leser viel über menschliche Wertekategorien, die sich in zwei unterschiedlichen Menschen wiederspiegeln. Es ist auch ein Stück Zeitgeschichte über den, im 19. Jahrhundert aufkommenden, kommerziellen Bergtourismus. Das Buch von Reinhold Messner ist lesenswert, informativ und spannend. Die wunderschönen Illustrationen mit Zeichnungen von E. Wymper runden es gelungen ab. in grandioser Roman, der als Hauptwerk des österreichischen Schriftstellers gilt. Einer der Handlungsstränge beschäftigt sich sehr detailliert mit der Everestbesteigung des Protagonisten. Jonas, kein geübter Bergsteiger, sondern eher Tausendsassa und Lebemann, setzt sich den höchsten Berg der Erde aus einer Laune heraus zum Ziel. Er schließt sich einer - der viel diskutierten und verpönten (ist aber in keiner Weise Thema im Buch) touristisch geprägten Expeditionen an. Glavinic beschreibt Anforderungen, Gefahren, Atmosphäre in den Lagern und den Aufstieg selbst sehr hautnah und durchaus dramatisch. Ich fand‘s auf jeden Fall so interessant, dass ich mir Videos angeguckt habe, um die beschriebenen Passagen nachvollziehen zu können (den Everestfilm gab‘s ja noch nicht, als ich das Buch gelesen habe). Aber Vorsicht: Das größere Wunder ist kein Bergbuch. Wer überhaupt bis zum beschriebenen Teil der Handlung vorstoßen will, der muss Spaß am Lesen auch schwereren Stoffs haben. Der Gesamtplot ist nicht immer durchsichtig und viele Szenen kommen durchaus skurril. Wer sich drauf einlässt, darf sich auf viele Überraschungsmomente und große Erzählkraft freuen. Für mich war das Buch eines der Highlights der letzten Jahre in meinem Leseradius. Gelesen von Bernd Leuthäusser Gelesen von Hans Haake Dicki Korb, Patrick Matros GIMME KRAFT M an muss den Cafe-Kraft-Designstil mit übergroßen Güllich(oder anderen Kletterheroen) Bildern an jeder Ecke (bis ins Klo) nicht mögen, aber inhaltlich ist dieses neue Standardwerk der Klettertrainingsliteratur über jeden Zweifel erhaben. Zieht man die 3 Dutzend Seiten ab, auf denen Kletterpromis ihre ganze Weisheit zum Thema Training preisgeben (lesenswert in erster Linie Seite 220/221 von Peter Brunnert), bleiben immer noch fast 200 Seiten mit gut durchdachten und sauber beschriebenen Übungen. Das ist wirklich super gemacht und so anschaulich, dass man gleich Lust zum Mitmachen bekommt. Das Ganze ist praxisnah, die Übungen gehen von einer ‚normalen‘ Kletterhallenausstattung aus, als da sind Campusboard, 52 Klimmzugstange, Ringe, Slingtrainer, Pezziball, Minibarren. Dazu auch viele Ohne-Geräte-Übungen. Zum Lieferumfang von Gimme Kraft gehört eine CD, auf der alle Übungen vorgeturnt werden. Vor allem für Leute, die Ausgleichstraining (Training der NichtKletterleistungsmuskulatur) machen wollen oder müssen, ist dieses Buch ein wirklich tolles Hilfsmittel. Irmgard Braun NIE WIEDER TOT MORD AM GARDASEE Rother Verlag David Pfeifer DIE ROTE WAND Heyne Verlag A ls der erste Weltkrieg 1915 in den Sextner Dolomiten ankam, gab es ein 15-jähriges Mädchen, das sich als Junge verkleidete und als Standschütze an die Front zog. Über den Gipfel der Roten Wand auf knapp 3000m Höhe verläuft die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien und dort kommt es in unwegsamstem Gelände zu erbitterten Gefechten, Mann gegen Mann. In diesen eisigen Kämpfen hält sich dieses Mädchen auf. Ihr Name war Viktoria Savs. Bis heute ist Viktoria Savs in der Gegend als „Heldenmädchen von den drei Zinnen“ bekannt. Sie hat sich Orden verdient und an Kampfhandlungen teilgenommen. Auch in einer Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Museum in Salzburg wurde im Gedenkjahr ein Foto von ihr aufgestellt, wie sie in Uniform neben ihrem Vater im Gebirge für den Fotografen posiert. Eindrucksvoll und mit viel Tiefgang erzählt David Pfeifer ihr Schicksal und somit auch die Geschichte des Dolomitenkrieges in diesem Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Diese Geschichte zieht einen förmlich mit hinein, vor allem, wenn man sich in der Gegend um die drei Zinnen etwas auskennt. Unglaublich, was diese Felsen schon gesehen haben in all den vielen Jahrhunderten und wie schön ist es doch, dass man heutzutage einfach so in die Dolomiten fahren kann, um dort diese fantastische Landschaft zu genießen. Bitte unbedingt lesen!!!! J a, im Urlaub darf es durchaus einmal etwas Leichtes sein,so wie dieser federleicht geschriebene Krimi, der in einer Region spielt, die vielen von uns sehr gut bekannt ist,- Arco, das Klettereldorado am Gardasee! Der Leser lernt Romy kennen, die das Klettern liebt, ebenso liebt sie ihren Mann Philipp. Doch als sie beim Klettern in der „Fränkischen“ erfährt, was dieser so hinter den Kulissen treibt, lässt sie ihn kurzerhand an einem Überhang baumeln ( gute Idee, oder??) und flüchtet wütend nach Arco. Dort tröstet sie sich mit Bernd, einem Bergführer und einem ehrgeizigen Kletterprojekt. Doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf, überschlagen sich die Ereignisse und alles endet mit einem dramatischen Showdown am Collodri. Literarisch wenig anspruchsvoll, dafür, und möglicherweise gerade deshalb, recht unterhaltsam. Für einen Ausruhtag in Arco am Campingplatz ebenso geeignet wie für einen Badewannentag im regnerischen Coburg, kann ich dieses kleine Buch jedem empfehlen, der einfach mal nur Lust hat, ohne groß denken zu müssen, eine fesselnde Geschichte aus dem Klettermilieu zu lesen. Kann man auch gut verschenken und ist für jedes Kletteralter geeignet, allerdings nicht für Kinder unter 12 Jahren. Gelesen von Beate Brückner-Ullrich Gelesen von Miriam Ullrich Gelesen von Bernd Leuthäusser das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 53 MOUNTAINBIKE MOUNTAINBIKE Krottensteine: Florian unterwegs am Krappenberg Schweinfurt: Florian auf Freerideline oberhalb Höllental/Krappenberg DIE SAISON 2015 IM MOUNTAINBIKESATTEL THOMAS SCHULZE I n der vergangenen Mountainbikesaison haben sich erneut externe Ortskundige mit ihren ganz eigenen Führungstouren eingebracht. Ich bedanke mich an dieser Stelle für den geleisteten Aufwand. Rennsteig anstatt 6- Kuppen- Steig Letztes Jahr ist diese Tour aufgrund sehr schlechter Witterungsbedingungen im Juni ausgefallen und auch dieses Jahr war es am Hauptkamm des Thüringer Waldes nicht gerade sommerlich, aber es stürmte wenigstens nicht und es hatte deutlich mehr als 9°C. Unser Führer Lutz wich von der geplanten Route umständehalber ab. Holzeinschläge machten das Passieren diverser Weganlagen unmöglich. Neben mir selbst nahmen noch vier weitere sehr leistungsstarke Biker aus Coburg teil. Auf Absprache führte Lutz eine konditionell sehr schwere und technisch anspruchsvolle Route. Ab Steinach rollten wir uns über den Göritzberg zum Weidmannsheil ein. Unterhalb des Arbeitsdienstweges ist der normale Wanderweg zur Schwarzaquelle durch Holzeinschlag zerstört. Eine behelfsmäßige „Himmelsleiter“ zweigt etwas weiter nördlich nach unten hin zur Quelle ab. Ein orientierender Blick in den Steilhang: wozu hat man so viel Federweg am Bergrad…? Ab Scheibe- Alsbach vermittelt der Rennsteig allerbestes Radvergnügen. Von den Wanderern waren auch nur die Wetterfesten unterwegs und man respektierte einander beim Aufeinandertreffen an Engstellen. Vor Neustadt am Rennsteig zweigt ein Schotterweg ab, der sich später als verfallener Schlepperpfad und zuletzt über Oelze/ Katzhütte hangabwärts gut fahrbarer stürzender Pfad generierte. Auf der anderen Seite des Schwarzatals führt ein Fahrweg geradewegs steil den Hang hinauf nach Meuselbach und weiter auf die Meuselbacher Kuppe (801m), um auf einem schönen Serpentinensteig genussvoll abzufahren. Sicher mangelte es seitens Lutz nicht an Vorschlägen für weitere 54 lohnende Pfade, jedoch verschlechterte sich das Wetter und die Tageszeit war zudem auch weit fortgeschritten. Vielen Dank für die Horizonterweiterung, Lutz! Für nächstes Jahr kommt die Fortsetzung –eben das vorgeschlagene Restprogramm dieser Tourin Deinem Hausgebiet. Die Kleinstadt Seßlach im Coburger Land ist sowieso immer eine Tour wert, aber auch, weil viele Biker eben noch nicht jeden spannenden „Pfad durch den Busch“ kennen. Heute wollten Bernd Gerlicher und ich auch unsere Regensachen ausprobieren. Ein Wetterdienst prophezeite eine 90 prozentige Regenwahrscheinlichkeit ab 9:30 Uhr, wobei in diesem von drei Hochtemperaturphasen gekennzeichneten Sommer nicht unbedingt klar war, ob das auch so käme. Bernd und ich folgten jenen Pfaden, die sicherlich nicht viele Wanderer kennen. Jedenfalls hatte ich noch nie welche dort gesehen. Irgendwann fing es auch etwas zu tröpfeln an. Erst hinter Dietersdorf am Hohen Stein, einer Ansammlung von Findlingen auf einer Anhöhe, wurde es feuchter, um es dann pünktlich um 12 Uhr wie aus Kübeln schütten zu lassen. Für die Behebung einer Reifenpanne unterwegs fanden wir einen Unterstand, der so dicht wie ein Nudelsieb war und angesichts des Wasserdrucks den Begriff nicht wirklich verdiente. Wir waren nicht in Seßlach. Das Wasser stand „zentimeterdick“ auf den Straßen und bei der Ankunft in Coburg waren die Mountainbikes sauber und es hatte aufgehört zu regnen. Zeit für einen Kaffee auf einer Terrasse! Die Krottensteine sind ein Felsmassiv südwestlich der beiden Kordigasten. Sie markierten den ent-ferntesten Punkt einer Rundtour, die in Lichtenfels startete. Südlich von Lichtenfels gibt es im „Lichtenfelser Gebirge“, beginnend mit dem Krappenberg, eine Menge wunderbarer Waldpfade, die aneinander gereiht, Wanderer wie Mountainbiker begeistern. das KAR | Jahresheft 2016 Krottensteine: Auf dem Großen Kordigast Oberhalb von Obersdorf gibt der Wald den Blick frei auf Eulenund Bohnberg, wo es hinter Thelitz doch tatsächlich eine fahrbare Trasse direkt den Hang hinauf auf letzteren gibt. Es ist ein fortwährendes Auf und Ab über Spiesberg, Culmitzberg, Pfaffendorf und hinauf zum Großen Kordigast. Das bis dahin gute Wetter nahm eine kurze Auszeit, wurde durch eine temporäre Regenfront unterbrochen. Das Gasthaus Waldfrieden – meines Wissens nach stets geschlossen-, hatte aber geöffnet und gut eingeheizt. Um den Großen Kordigast herum auf uralten Pfaden und später auf dessen Gipfel war das Wetter erneut sonnenbeschieden, von weiteren dunklen Wolken keine Spur. Die Aussicht von den Krottensteinen bot nicht den gewünschten Blick, diese sind fast zugewachsen. Egal, wir waren dort gewesen und für meine drei Mitfahrer war dieses Gebiet Neuland. Der Rest der Tour folgte in etwa der Trasse des FrankenBike-Marathons, zu dem es eine permanent mit gelben Tafeln ausgeschilderte, ganzjährig befahrbare Streckenführung gibt, abrufbar unter www.rvc-trieb.de/strecken-fbm/ Kaum zu glauben, aber rund um Schweinfurt ist keiner der Hügel höher als 400m und dennoch sammelt man die Höhenmeter en masse innerhalb kürzester Zeit. Dort findet sich eine ganz eigene Topographie als im Coburger und Lichtenfelser Land oder den Haßbergen. Weitere sieben Biker wollten diese auch erfahren und das, obwohl das Wetter nach einer Schönwetterphase zu kippen drohte und es letztlich auch tat. www.dav-coburg.de Bei dieser Tour zeigten mir die GPS- Tracks einheimischer Biker, wo die auf vier Hügelketten verteilten schönsten Singletrails zu finden waren. Es gibt dort aber so viele Wege und Pfade, dass bei den Probebefahrungen unterwegs getroffene Locals Anpassungen vorschlugen und auch bei der Tour selbst situationsbedingt andere Trassen benutzt haben. Kurz: es ist ein wahres Eldorado für Mountainbiker. Die interessanten Weganlagen liegen durchweg im Wald, so waren die Bedingungen an diesem Sonntag, trotz leichtem Regen, gut. Der Wald war zwischenzeitlich herbstlich gefärbt. Man erreicht immer wieder verwunschene Höhen, Täler und Landschaftsecken und so boten Ottenhäuser Grund, der „Mainbergwaldrandpfad“, der eigentliche Stadtwald, das Höllental und die Umgebung rund um Deutschhof schönes Ambiente und auf insgesamt 50 Kilometern bestes Fahrvergnügen. Das Schießhaus auf der Haardt servierte uns riesige Schnitzel (wie groß müssen eigentlich die Schweine gewesen sein?) und ebenso riesige Pizzen, u.a. mit frischen Steinpilzen. Die Zeit war derweil aufgrund zahlreicher Pannen weit fortgeschritten und angesichts des sich nicht bessernden Wetters verkürzten wir diese Tour. Die einschlägigen Tourenportale bieten von diesem Gebiet umfangreiche Informationen in Form von GPS-Tracks, aber es gibt auch von dieser Tour einen Mitschnitt, sowie eine etwas leichtere Variante, die beide auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden können. 55 KLETTERN UND BERGSPORT MOUNTAINBIKE KLETTERN UND MOUNTAINBIKE BERGSPORT D Rychlebske stezky: Fahrer auf SUPERFLOW Singltrek Pod Smrkem Campingtrerrain 3 GO EAST! – MOUNTAINBIKING 1 entlang der deutsch-/ tschechisch & tschechisch-polnischen Grenze Mit dem Verschwinden der Ostblockstaatengemeinschaft und dem Beitritt zum Schengener Abkommen sind Gebiete entlang der deutsch-/ tschechisch-/ polnischen Grenze zunehmend interessant. Sind Thüringer Wald und Fichtelgebirge dem ober- Nr. Gebiet Leihbestand GPS-Tracks Sektion Coburg Entfernung ab CO Hbf Vogtland Bereich Schöneck/ Klingenthal; Netzschkau/ Göltzschtalbrücke BIKE- Spotguide 01-2009: „Tour im MTBOrdner durch Balkonien“ Eigene Tourenbeschreibung: „Durch das Tal der weißen Elster und um den Stausee Pöhl“ Evtl. Team-Waldpark- Vogtland über MikeTheBike [email protected] sonst Roadbook/ Karten eigene Beschreibung 125 km 2 Westliches Erzgebirge (Johanngeorgenstadt/ Annaberg-Buchholz) Stonemantrail „Miriquidi“ (162km/ 4500Hm- Rundfahrt) &Trailpark Rabenberg; eigenes Kompendium aus 06-2015 im MTBOrdner unter www.absolute-gps.com www.trailcenter-rabenberg.de, dort Übersichtskarte. Schwierigkeit nach Skipistenschema 180 km 3 Östliches Erzgebirge Lengenau/ Seiffen/ Deutschneudorf (D/ CZ) Eigenes Kompendium aus 07-2015 im MTBOrdner Ausgeschilderte Permanentstrecke des Erzgebirgsbikemarathon (EBM) und Metalmountaintour unter www.outdooractive.com, weitere Touren unter www.absolute-gps.com 240 km 1 4 Sächsische Schweiz Nationalpark/ Bikeverbot bis wenige freigegebene Stichstrecken (Schotterstraßen) Keine Aufzeichnungen 6 5 3 2 CZ 7 PL 8 9 fränkischen Biker allgemein gut bekannt, so will ich nachfolgend über meine Unternehmungen und die entstandenen Berichte, sowie weitere im Leihbestand verfügbare Führerliteratur der Gebiete einen Überblick geben. Literatur (4) Nr. Gebiet Literatur Leihbestand GPS-Tracks Sektion Coburg Entfernung ab CO Hbf 5 Zittauer Gebirge/ Lausitzer Gebirge Luzicke Hory (D/ CZ) BIKE- Spotguide 11-2003: „Tal der Ahnungslosen“ Eigene Tourenbeschreibung für Tour zum Jedlova (Tannberg) im MTBOrdner Touren im Juni 2014 gefahren. Bis auf einen zerstörten (sumpfigen) Trail (Schiebestrecke 200m) alles nach Roadbook/ Karten fahrbar 380 km 6 Westl. Isergebirge (Nove Miasto pod Smrkem/ CZ) Trailpark „Singltrek pod Smrkem“; eigenes Kompendium aus 04-2015, Update 07-2015 im MTBOrdner www.singltrekpodsmrkem.cz, optimal beschildert, Schwierigkeit nach Ski-pistenschema. Kartentafeln im Park, Papier auch im Singltrek-Center; GPS-Tracks z.B. www.gpsies.com 400 km 7 Östl. Isergebirge/ Riesengebirge (Sklarska Poreba/ PL) MTB- Tourennetz; eigenes Kompendium aus 07-2015; mit eigenem Tourenvorschlag im MTBOrdner Kostenlose MTB-Tourenkarte bei Touristeninfo (an Nationalstraße 3); Smartphone-App für Android 440 km Harrachov/ CZ wenige freigegebene Stichstrecken (Asphaltstraßen) Keine Aufzeichnungen Harrachov liegt im Nationalpark 455 km Riesengebirge/ Zentralkamm 8 Zentrales Riesengebirge Bereich Vrchlabi eigenes Kompendium aus 07-2015 im MTBOrdner GPS- Tracks z.B. unter www.ergiz.cz 490 km 9 Reichensteiner Gebirge Bereich Cerna Voda Trailpark (Rychlebske stezky), für Fullsuspensions konzipiert; eigenes Kompendium aus 07-2015 im MTBOrdner www.rychlebytrails.com, dort Übersichtskarte. Schwierigkeit nach Ski-pistenschema. Videos der einzelnen Strecken auf Youtube (jeweiligen Streckennamen eingeben) 675 km 130 km Zwischen Dresden und Nationalparkgrenze möglich, GPS-Tracks in Portalen auffinden Anmerkung: Nur Trailparks ohne Aufstiegshilfen berücksichtigt. (Stand Juli 2015) 56 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 57 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Start auf dem Coburger Bahnhof v.l. Gerhard Merta, Horst Fischer Trekking Umgestürztes Fahrzeug versperrt die Straße Teehäuser am Weg ERINNERUNGEN – NEPAL VOR 40 JAHREN Oder: „Vom Mut, einen Traum zu leben“ HORST FISCHER I ch wollte mir einen Traum erfüllen – eine Reise mit Rucksack durch Asien, solange das Geld reicht. Höhepunkt für einen Bergsteiger sollten natürlich die Berge des Himalaya werden. schlachtet werden. Der König spendete 108 Wasserbüffel, denen mit einem Schwert der Kopf abgeschlagen wurde. Das Fleisch wurde an die Bevölkerung verteilt. Alles nicht so einfach Reisegeld wurde gespart, ein Freund gefunden, der mitmacht und auch bereit ist, seinen Job zu kündigen. Am 5. Mai 1975 war es dann soweit, wir zwei DAVler standen mit großen Rucksäcken auf dem Coburger Bahnsteig, um unser Abenteuer zu starten. Mit dem Zug ging es nach Ostberlin, weiter über Warschau nach Moskau. Es herrschte noch „der kalte Krieg“ und Leonid Breschnew war Staats-und Parteichef von Russland. In den Läden waren die Regale leer, einzig Grundnahrungsmittel konnte man kaufen. Per Pedes zum Everest Wir hatten uns wieder erholt und bereiteten uns für den EverestTreck vor. Da uns der Flug nach Lukla zu teuer war, entschlossen wir, den langen Anmarsch der früheren Expeditionen zu wählen. Uns war klar, dass wir ohne Träger und Guide mehrere Wochen zu Fuß unterwegs sein würden. Eine richtige Karte gab es auch nicht, nur eine Lichtpause mit wenigen Angaben. Als Wegzehrung steckten wir noch ein Stück Käse und ein Glas Honig in den Rucksack, der sicherlich weit über 20 Kg auf die Waage brachte. Moderne Kleidung wie Fleece oder GoreTex gab es nicht. Leider kamen wir beim Start mit dem Bus nicht weit, denn kurz nach Kathmandu versperrte ein umgestürzter Lastwagen die Straße, und wir mussten mit unserem Fußmarsch viel früher beginnen. Mit dem Transsibirien-Express sind wir dann als einzige Westler tagelang durch die sibirische Taiga gefahren und mit einem russischen Schiff nach Japan übergesetzt. Von Japan ging es weiter nach Hongkong, Thailand, Malaysia, Singapur, Sumatra, Java und Bali. Ende September flogen wir über Bangkok nach Nepal und hofften, dass der Monsun vorbei sein würde. Am holprigen internationalen Flugplatz von Kathmandu wurde noch eine handbetriebene Sirene verwendet, um grasende Kühe zu vertreiben. Unsere Freude, endlich im Land der Achttausender zu sein, wurde leider getrübt, da wir beide hohes Fieber bekamen. Mit Spritzen im sehr primitiven Hospital von Kathmandu wurden wir wieder aufgepäppelt. So konnten wir das wichtigste Fest Nepals erleben, das Dasain-Fest. Das Dasain ist der Göttin Durga gewidmet und symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse. Die Häuser und Haustiere werden geschmückt, da der Besuch der Göttin erwartet wird. Die Feierlichkeiten dauern gut zehn Tage und enden in einem blutigen Opferfest, bei denen Tiere ge- 58 Nepalische Familie Blick von Kathmandu zum Himalaya Wir waren jeden Tag ca. 7-8 Stunden am Laufen, ständig ging es über hohe Pässe, um dann wieder ins nächste Flusstal abzusteigen. Geschlafen haben wir meistens in den Hütten der Einheimischen, wo wir einmal am Tag etwas Reis mit Spinat zu essen bekamen. Da Sherpas diesen Weg als Hauptverbindung zwischen Kathmandu und Namche Bazar ebenfalls tagelang benutzen mussten, gab es Strohhütten, wo wir Tee bekommen konnten. Unvergessliche Erlebnisse Wir gingen zurück in das Sherpa-Dorf Lobuche und konnten in einer Lehmhütte, gebaut aus gefrorenen Grasbatzen, unsere Schlafsäcke ausbreiten. Nachts wurden wir von den Sherpas geweckt, die das Mondfest mit Chang, das Bier der Bergvölker, im Freien feiern wollten. Natürlich wurde auch bei bitterer Kälte getanzt: wir Männer auf der einen Seite, die Frauen gegenüber. Arm in Arm wurde mit den Füßen auf den Boden gestampft, was sogar wir, als einzige „Nicht-Einheimische“ kapierten. Es war ein unvergessliches Erlebnis. Nach 21 Tagen waren wir am Fuß des Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt mit 8.848m Höhe. Wir stiegen auf den Kala Patar mit 5.623 m Höhe und hatten einen tollen Blick auf Mt. Everest, Lhotse, Nupse und Pumori. Es war kein Zelt im Basislager, kein Bergsteiger oder Trecker zu sehen, wir konnten unser Ziel in aller Ruhe genießen. Ja, ich hatte Tränen in den Augen. Tage später gingen wir zurück und kamen in Lukla an. Da gerade eine Expedition eingetroffen war, konnten wir günstig mit dem zweimotorigen Flieger zurück nach Kathmandu fliegen. Es war ein irrer Start, auf der damaligen schrägen Graspiste. Die Maschine musste von Nepalis gehalten werden, bis sie auf höchsten Touren vibrierte, um dann plötzlich abzurauschen. das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de In Kathmandu gab es erst einmal eine Fressorgie, die jeder mit sieben Stücken Kuchen abschloss. Wir waren immerhin fast 450 km zu Fuß unterwegs gewesen und mussten insgesamt ca. 20.000 Höhenmeter bewältigen. Voll zufrieden begaben wir uns auf die lange Heimreise über Land. Über Indien, Pakistan, Afghanistan nach Persien, dem heutigen Iran, reisten wir per öffentlichen Bussen. Damals war noch der Schah an der Macht. Weiter ging es durch die Türkei, Bulgarien, Jugoslawien, Österreich nach Deutschland. Wir mussten ziemlich mitgenommen ausgeschaut haben, denn als wir uns im Münchner Bahnhof einen Schweinsbraten und ein Bier gönnen wollten, wünschte die Bedienung schon bei der Bestellung das Geld. Insgesamt waren wir ein knappes Jahr unterwegs und hatten dazu 4.500 DM für alles gebraucht. Diese Reise war jeden Pfennig wert. Aufgewogen in Erinnerungen ein Vermögen! 59 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Wer hoch hinaus will ... Sortieren und knüpfen Alles fein vorbereitet... DAS ERSTE MAL DRAUSSEN EIGENTLICH SIND WIR EIN ALPENVEREIN… HANS HAAKE GÜNTER SCHWEISSHELM N S achdem ich vor einigen Jahren zusammen mit Beate einen Kletterkurs belegt hatte, war ich nur noch sporadisch in der Halle unterwegs. Zum 60. nun schenkten mir Beate und Thomas einen Klettertag in Südtirol. Im Rahmen unseres Urlaubs in Gufidaun startete ich mit den beiden zu meinem ersten Außeneinsatz. Nach einer wunderschönen Fahrt durch das Grödnertal steuerten wir die Cinque Torre an. Die Wahl fiel auf den „Großen Turm“ (Grande Torre), bei dem der Lift fast bis zum Einstieg führt, wie praktisch! Am Fuße des Turmes angelangt, kamen die ersten Zweifel auf. Was für Beate und Thomas wohl nur eine Tour zum „warmwerden“ darstellte, löste für mich, als Novizen, gemischte Gefühle aus, trotz grandioser Kulisse. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Thomas stieg voraus und sicherte den ersten Stand. Nun war ich an der Reihe: nach ein paar Metern, glaubte ich schon, das war´s, traute einfach dem Gripp der Kletterschuhe nicht so recht. Hinzu kommt, dass die erste Seillänge des Grande Torre die schwerste von fünfen ist, mit sogar einem kleinen Überhang. chön, dass wir eine Kletterhalle haben, aber schade, dass so wenige Hallenkletterer hinaus ins Freie gehen. Damit meine ich nicht die Außenseite an der Halle, sondern das Klettern am Fels in der freien Natur. Klettern in der Fränkischen ist schön, aber es ist nicht wie in den Alpen. Trotzdem kann es als Vorbereitung dienen. Nervenstress pur Bergsteigen im Gebirge erfordert mehr Einsatz und ist manchmal gefährlich, besonders wenn es am Know-how und seiner praktischen Umsetzung fehlt. Nicht jeder muss so viel Glück in seinem Bergsteigerleben haben, wie ich es gehabt habe. Das war die Motivation für mich, nach bald 50 Jahren alpinem Klettern, eine Ausbildung zum FÜL Alpinklettern (Trainer B) anzufangen. Die Ausbildung zog sich über drei Jahre hin, aber sie gab mir das Gefühl, auf dem aktuellen Stand des alpinen Wissens zu sein. Reflektiert durch eigene Erfahrungen gebe ich dieses Wissen gerne weiter. Die Entwicklung des Bergsteigens und Kletterns wird weiter gehen und es werden neuere Erkenntnisse dazukommen. Die Tour ist erst zuende, wenn man wieder unten ist Doch mit gutem Zureden und vertrauend auf die Sicherung durch einen erfahrenen Bergführer, ging es dann doch weiter. Beate stieg nach und die restlichen Seillängen gingen dann zunehmend besser. Oben angekommen, wurden wir durch ein grandioses Panorama mit Blick auf die Tofana belohnt. Ich hatte es geschafft! War etwas euphorisch und auch stolz. Auch wenn ich die Geduld von Thomas und Beate zuweilen etwas strapaziert hatte, so gingen wir doch gutgelaunt zur Bergstation und genossen einen Sundowner, bevor wir wieder Richtung Gufidaun starteten. Das änderte sich schlagartig, als es wieder abwärts ging. Von der Wand abstoßen und sich in den Gurt fallen lassen, klappte nur suboptimal. Auch hier hieß es, erstmal Vertrauen in das Material aufzubauen. Meter um Meter ging es abwärts, bis ich schließlich wieder sicher auf zwei Beinen stand. Das Fazit eines wunderschönen Tages war für mich die Erkenntnis, dass Klettern am natürlichen Fels vor einer grandiosen Bergkulisse, eine intensive Erfahrung bringt, die ein Klettern in der Halle bei Weitem übertrifft. Einfach mal probieren!!! dann an die Alpenvereinswand mit den ersten Mehrseillängenrouten und wir konnten etwas Theorie in die Praxis umsetzen. Hardcore am Sonntag Am Sonntag trafen wir uns dann im Kleinziegenfelder Tal zum Klettern an Rotwand und Altbaba. Wir teilten uns wieder auf. Martin übte mit Michael und Ralf im linken Teil der Rotwand, Alte Rotwand und die Rotwandvariante mit guten Möglichkeiten für mobile Sicherung. Ich war weiter rechts an der Altbaba mit Rampe, Felsteuferla, Fichtenweg, dir. Fichtenweg, AV-Kamin mit Mario und Erika, Daniel und Kim. Am Kulmbacher Weg mit seinem langen Quergang lernte Mario, wie wichtig eine gute Moral beim Klettern ist, während Daniel und Kim noch den Natz Bramslinger Weg begingen. Resümee: Allen hat es sehr gut gefallen, sie haben dazugelernt und waren bestimmt nicht das letzte Mal draußen… Wer traut sich an den Fels Beim Thekendienst in der Halle machte ich etwas Werbung für das Klettern draußen und schließlich gab es 7 Teilnehmer für einen Alpinkletterkurs: Mario und Erika, Daniel und Kim, Beate, Ralf, und Michael. Martin Spörl und Thomas Engel sicherten ihre Unterstützung zu. Wir trafen uns am Freitagabend zur Theorie, mit vielen Informationen zu folgenden Themen: Eingrenzung alpines Klettern, Ausrüstung, Sicherungstechnik, Tourenplanung, Wetter, alpine Gefahren, Naturschutz, Wegfindung, Notfallmaßnahmen, und Ausbildung. Am Samstagvormittag fuhren wir dann zum Klettern an den Kemnitzenstein, übten Keile und Friends zu legen, Standplatzbau, Abseilen, Seilverlängerung. Nachmittags ging es Unser Fips Verdiente Pause 60 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 61 Erstbegehung: Christoph Hainz, Thomas Engel, Juni 2015 Schwierigkeit: 4 Zustieg: Von der Coburger Hütte in 20 min zum Einstieg. KLETTERN UND Abstieg: Circa 30 min Charakter: Pure Genusskletterei in vorwiegen festem Fels. Zeit: 2 bis 3 Stunden Material: 50 m Doppelseil, 11 Expressschlingen Alle Standplätze sind vorhanden. Die gesamte Route ist mit Bohrhaken abgesichert. KLETTERN UND BERGSPORT BERGSPORT DER TIPP FÜR EINSTEIGER IN MEHRSEILLÄNGENROUTEN! Thomas takes it easy „TAKE IT EASY“ – 6 SL, IV Erstbegehung am Hinteren Tajakopf THOMAS ENGEL W er mit Christoph Hainz hin und wieder unterwegs ist, weiß: „Easy“ ist das hier nur für EINEN – für den Meister persönlich! Es geht aber auch ganz anders… Und die Geschichte beginnt... bei einem Gespräch mit Fridel. Engagiert unterhalten wir uns über die neuen Kletterrouten rund um die Coburger Hütte. Hier sind in den letzten Jahren einige sehr schöne – schwere, aber gut gesicherte – alpine Routen entstanden. Und ja!!! Es fehlt noch etwas für die Freunde des leichteren Genusskletterns – neben dem gut angenommenen „Drachentanz“ noch eine kurze leichte Route. Stimmung und Wetter bestens Abstieg „TAKE IT EASY“ Mieminger Gebirge, Coburger Hütte Erstbegehung: Christoph Hainz, Thomas Engel, Juni 2015 Schwierigkeit: 4 Zustieg: Von der Coburger Hütte in 20 min zum Einstieg. Abstieg: Circa 30 min Charakter: Pure Genusskletterei in vorwiegend festem Fels. Zeit: 2 bis 3 Stunden Gesagt – getan! Wir haben Material mitgebracht und studieren die Platten unterhalb des Hinteren Tajakopfes. Hier müsste es gehen! Mit Seil, Bohrhaken, Standketten, Bohrmaschine und normalen Bergschuhen bewaffnet steigt Christoph ein – einem Spaziergang gleich. Traumwandlerisch findet er die schönste Linie und bohrt alle 2-3 Meter eine Zwischensicherung ein. Zwei Tage genügen, um der neuen Route ihren Schliff zu geben. Entstanden ist eine wunderschöne, leichte Kletterroute mit 6 Seillängen – in bestem Fels und optimal abgesichert. Gewidmet haben wir diese Kletterroute meinem Sohn Philipp, der just am Tag der Erstbegehung seine (sehr guten) Abiturergebnisse bekam und wir uns vorher verabschiedet hatten mit den Worten: „Take it easy!“ 62 Zustieg WIE UNSER HÜTTENWIRT FRIEDL BERICHTET, WIRD DIE NEUE ROUTE UNGLAUBLICH GUT ANGENOMMEN! Christoph Hainz Mair-am-Bach-Weg 7, I-39030 Nasen - Percha Material: 50 m Doppelseil, 11 Expressschlingen Mobil: +39 348 45 09 282 | [email protected] | www.christoph-hainz.com Alle Standplätze sind vorhanden. Die gesamte Route ist mit Bohrhaken abgesichert. das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 63 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Gedränge am Gipfelgrat Großglockner HOCHTOUR GROSSVENEDIGER GROSSGLOCKNER vom 03.-07.08.2015 Gipfel Großvenediger Steiler Firngrat zum Gipfel Großvenediger Spaltenlabyrinth Stefan und Andrea MICHAEL SCHULZ G eduldig wartend und dann kurzentschlossen fuhren wir, Stefan Becker, meine Frau Andrea und ich, bei „Topwetter“, Richtung Hohe Tauern. Als „Eingehtour“ planten wir, den mit seinen ausgedehnten Gletschern prunkenden Großvenediger (3666 m) zu besteigen. Er hat drei technisch einfache, jedoch sehr spaltenreiche Normalaufstiege, mit erheblicher Spaltensturzgefahr. Gegen 12:00 Uhr erreichten wir das Matreier Tauernhaus (1689 m). Der wohl schönste Aufstieg von Osten, führte uns über Innergschlöß zur Neuen Prager Hütte (2796 m), wo wir gegen 17:30 Uhr unser Lager bezogen hatten. Trittsicher zum Gipfelkreuz Am Dienstag morgen um 7:00 Uhr stiegen wir zunächst über Schutt und Platten zum sehr spalten-reichen Schlatenkees ab, wo Anseilen ein absolutes „Muss“ ist. Auf den völlig ausge-aperten Gletscher mussten einige sehr große Spalten weiträumig umgangen werden. Über die Ostflanke und den südlichen Vorgipfel erreichten wir den scharfen Gipfelgrat, der absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderte. Um zum Gipfelkreuz zu gelangen, welches wir gegen 10:30 Uhr erreichten, mussten wir dem nun immer schärfer werdenden Grat weiterfolgen, der an seiner engsten Stelle halsbrecherisch in zwei steil abfallende Eiswände mündet. Der Gipfel fesselte uns bei bestem Wetter mit großartigen Aussichten zum Großglockner, unser Ziel der nächsten Tage. Aufgrund des für den nächsten Tag angekündigten Tiefausläufers, beschlossen wir über die Aufstiegsroute noch bis nach Innergeschlöß abzusteigen (ca. 2000 hm), wo die „Akkus“ wieder mit Weißbier gefüllt werden mussten. Am Abend fuhren wir noch weiter nach Kals am Großglockner. 64 Nach einer gewittrigen Nacht starteten wir gegen 09:30 Uhr vom Parkplatz Lucknerhaus (1918 m) im Ködnitztal, über die Stüdlhütte, mit dem Ziel Adlersruhe. Über den Ködnitz-kees stiegen wir auf und überschritten die spärlich überbrückte Randkluft. Weiter über einen gesicherten, langgezogenen Felsgrat (Schro fen) erreichten wir um 15:30 Uhr die Erzherzog-Johann-Hütte (3451 m). Home is where the heart is. Das gilt auch für die vier Reifen, die grenzenlose Freiheit bedeuten. Unser Herzblut bringt das, was Ihnen lieb und teuer ist, ins Rollen. Der höchste Gipfel Österreichs Bei wieder wolkenlosem Himmel war am Donnerstag gegen 06:00 Uhr Abmarsch zum höchsten Gipfel Österreichs (3797 m). Über den Firnhang des „Bahnhofs“ (ehemals übernahmen dort die zuständigen Tiroler Bergführer ihre Kundschaft aus Kärnten) ging es zum steilen (40 °), unfallträchtigen, mit Blankeis bedeckten Glocknerleitl. Hier mussten wir mehrmals in den Felsen (2er Kletterei) ausweichen. Auf der Felsschulter des Ostgrates ging es in grobgriffiger Kletterei entlang der Sicherungsstangen, über zwei heikel tief ausgeaperte Scharten, der Schneide des Kleinglockners. Dann am Stahlseil steil hinab in die luftige, schmale Glocknerscharte und in steiler Kletterei (II) hinauf zum Gipfel, den wir gegen 09:15 Uhr erreichten. Die grandiose Aussicht nach allen Seiten entschädigte das viele Warten an den Engpässen und Kletterpassagen. Leider waren dort sehr viele Bergführer mit hoffnungslos überforderten Kunden unterwegs. Auch der äußerst ernst zu nehmende Abstieg nahm durch den starken Gegenverkehr wieder viel Zeit in Anspruch, so dass wir froh waren, als wir um 13:00 Uhr heil zurück, eine kurze Mittagspause in der Adlersruh einlegen konnten. Nach einem gemüt lichen Abstieg erreichten wir gegen 18:45 Uhr die Lucknerhütte, wo wir mit einen „zünftigen Abend“ unsere erfolgreiche Tour beendeten. das KAR | Jahresheft 2016 Denn in unserem Team schlagen 76 Herzen für die gemeinsame Sache: Sie zu bewegen. Das hat Tradition. Seit 1926 steht unser Name in der Region für mobile Leidenschaft. Besuchen Sie uns, wir machen Sie mobil! Ernst-Auto. Gute Arbeit. Neustadter Straße 14, Coburg Service-Telefon 0 95 61 - 8 63 00 www.ernst-auto.de www.ernst-auto-classic.de www.dav-coburg.de 65 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Yvonne in wunderschöner 7a in Montsant. SIURANA IM FEBRUAR – hohe Erwartungen mehr als erfüllt BERND LEUTHÄUSSER Z u den größeren Irrtümern in meinem bisherigen Kletter leben gehört ganz sicher, dass ich hier vorher noch nie war. Der große Klassiker Siurana hält auf jeden Fall alles, was man sich so verspricht und das in jeder Beziehung. 14 Tage - die allermeisten davon bei sehr gutem Kletterwetter haben wir uns gegönnt, im Februar 2015. Sofie, Martin und ich als Stammbesatzung, verstärkt durch Achim in der ersten Woche, sowie Yvonne und Urs während der Faschingsferien. Und es hat praktisch alles gepasst. Von der Unterkunft, einer großzügigen Ferienwohnung in Cornudella, über Stimmung und Mannschaft, bis hin zu den tollen Klettertagen. Die Umgebung und die ganze Gegend hat mich total fasziniert. Keine Riesenberge, eher hügeligig, aber mit vielen engen Tälern und im Hintergrund irgendwo der Blick aufs Meer - sehr spektakulär. Dazu eine unglaubliche Anzahl an genial ausschauenden Riegeln, man weiß gar nicht wo man anfangen soll. In Siurana selbst haben wir die Sektoren Siuranella Centre und Sud, Melafots, Reina Mora, Toni Gros und Piqui Pugui besucht. Die drei letzt genannten sind sehr windgeschützt und haben deshalb etwas mehr Tage abbekommen als geplant, einfach weil in der zweiten Woche permanent sehr starker Wind war. Da bläst es einen auf den Terassen der Siunarella-Gebiete fast weg, während man auf der anderen Bergseite so gut wie nichts davon merkt. DAS Team bei der Besichtigung von Arboli. Im Hintergrund Siurana. Als Kontrastprogramm zum extrem hautfressenden Klettern in Siurana erwies sich Montsant, von Cornudella auch nicht viel weiter weg als Siurana. Nur die 2 km Dirt-Road und die halbe Stunde Zustieg lassen es etwas aufwändiger erscheinen. Dafür eben - obwohl in Sichtweite - kompletter Stilwechsel, Konglomerat statt Kalk, Löcher statt Leisten. Die Felsqualität im Sektor El Raco de Missa ist einfach super, man glaubt es beim Blick auf die eingebackenen Kiesel erst gar nicht. Lange, sehr lange Ausdauerrouten dominieren, die Optik der Wände ist einfach atemberaubend. Solange das Gelände senkrecht ist, könnte man es etwas eintönig finden, aber sobald es ein bisschen steiler wird, sind die Routen - meiner Ansicht nach - in jeder Beziehung weltklasse. Sofies Lieblingssektor war Reina Mora in Siuarana mit sehr technischen, kleingriffigen und extrem langen Kanten- und Plattenklettereien. Der erste Super-Punkt (Minimal Tecno, 8a) ging ruckzuck im 2. Go, der zweite (Brot de Fonoli, 8a+) hat etwas mehr Invest gefordert, da eine Stelle doch markant schwerer war. Dazu kam noch eine 8a in Siunarella (Memorias da una sepia), schon am 3. Klettertag, und eine ganz Reihe 7b+ und 7c on sight. Schöne Bilanz auf jeden Fall, für den ersten Klettertrip des Jahres. Mit meiner war ich auch ganz zufrieden. 2 7c und 5 7b+, 3 davon onsight, waren auf jeden Fall ein guter Saisonstart. Das Ziel-7c+ Sofie im achten Franzosengrad: links kurz vor der Crux in Brot de Fonoli, 8a+, Reina Mora; rechts mit Abendlicht in Memorias da una sepia, Sianurella Centre vom 3. Klettertag (La crema) blieb leider unvollendet, da wir wegen dem Wind dort nicht mehr aufgelaufen sind. Bleibt also Aufgabe fürs nächste Mal. Ruhetage gab‘s natürlich auch. Da erwies sich Reus als das deutlich schönere Ziel als Taragona, wobei man in beiden Fällen nichts verpasst, wenn man stattdessen Felsen angucken geht. Einen einladenden Platz am Meer, ohne hässliche Betonbunker und mit etwas Beschaulichkeit, haben wir auf Anhieb nicht gefunden. Der Barcelona-Tag war top und schon sehr beeindruckend. Die Anfahrt ist überschaubarer Aufwand und die Stadt lohnt sicher den ein oder anderen Besuch. Urs und ich haben uns den sündhaft teuren Eintritt ins Aquarium gegönnt und waren schwer beeindruckt. Siurana, ein absolutes Top-Ziel für den nächsten Kletterurlaub. Günstig, unkompliziert, freundliche Menschen und landschaftlich nicht zu überbieten. Man sollte sich in Gelände ab 6c aufwärts wohl fühlen. Darunter gibt es zwar auch sehr schöne Touren, aber die Anzahl ist schon etwas dünner. Die Absicherung ist in der Regel perfekt. Mehr Infos gerne von mir oder auf www.felsimkopf.de. Felsriegel , in einer Qualität und Häufigkeit, wie es sie auf der Wellt wohl nicht allzu oft gibt. Links eines der vielen Gebiete rund um Siurana, rechts Abendblick von Montsant. Tag 1, noch mit Schnee im Hintergrund: Sofie in Mort de Sana, 7a, Sianurella Centre 66 67 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT 24 Stunden geöffnet! Unser Onlineshop unter: intersport-wohlleben.de ALLES FÜR DEINEN SPORT! ALLES FÜR DICH! Am Gipfel: Michael, Stefan, Klaus, Walter, Andrea WAXENSTEIN zum 60. Geburtstag von Walter MICHAEL SCHULZ A GUTSCHEIN über 5,- €* *Gültig ab einem Einkaufswert von 30,- Euro. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar. Einlösbar bis 31.03.2016. Pro Einkauf nur ein Gutschein einlösbar. Betrag / Restgeld nicht in bar auszahlbar. Nur einzulösen bei INTERSPORT WOHLLEBEN in Dörfles-Esbach und Lichtenfels und im Schöffel-LOWA-Store in Coburg. Am 11.9. um 7:45 Uhr verabredeten wir uns (Walter, Stefan Sollmann, Klaus Walter, Andrea Schulz und ich), am Parkplatz Hammersbach. Andrea und ich waren bereits schon ein paar Tage zuvor angereist und hatten die Wettersteinumrundung, sowie die Reintalangerhütte mit dem Mountainbike absolviert. Trotz leichten Nieselregens, entschieden wir uns, zumindest durch die Höllentalklamm, die neu gebaute Höllentalangerhütte zu besuchen. Der ca. 2 stündige Weg zur Hütte, mit dem Weg durch die Klamm, war ein feuchtes aber sehr beeindruckendes Erlebnis. Wir frühstückten in der modern eingerichteten Gaststube, der sehr funktionellen und hervorragend in die Landschaft integrierten Hütte, mit einem gigantischen Blick auf die Zugspitze. Als dann noch der Himmel aufriss, waren wir nicht mehr zu bremsen und setzten unsere Tour fort. langandauernde und stark durch Steinschlag gefährdete Waxensteinrinne (Schüsselstelle 2. Grad), erreichten wir gegen 14:00 Uhr den Gipfel. Der atemberaubende Blick zum Wetterstein und bis nach München belohnte unsere Mühen an einem Ort, an dem sich gemäß des Gipfelbuches, nur wenige Leute herum -treiben. Der Abstieg, der noch weitaus mehr Konzentration erforderte und der, mittlerweile bei Dunkelheit, anschließende Weg zurück durch die Höllentalklamm, füllten unseren Tag reichlich aus. Mit leckeren Schweinshaxen wurde in Grainau eine anstrengende aber sehr lohnende Tour beendet. Andrea und Stefan im Aufstieg Gleich nach dem Einstieg begann der äußerst ernst zu nehmende Pfad über eine steile und stark ausgesetzte Traverse über Grasbänder und losen Fels. Die unübersichtliche Wegführung durch steile, haltlose Schrofenflanken mit teilweise 1-er Kletterei erforderte auch weiterhin hohe Konzentration. Weiter durch die (Betreiber: Sporthaus Wohlleben GmbH) Mohrenstraße 32 ∙ 96450 Coburg Tel.: 09561 5116655 www.schoeffel-lowa-coburg.de [email protected] 68 DAV Coburg nlässlich des 60. Geburtstages unseres Klettergruppen leiters Walter Krasser, planten wir, die Zugspitze über das Höllental zu besteigen. Kurzfristig wurde aber entschieden, den weitaus weniger begangenen Waxenstein ( 2276 m ) zu besteigen. Ein finanzieller warmer Regen aus der Geburtstagskasse für Walter übernahm dessen Kost und Logie. das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 69 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Der Abend vor der Schleierkante DEM HIMMEL SO NAH – Klettern in der Pala - Dolomiten DANIEL & KIM „Die Pala gehört mit zum Besten, was die Dolomiten dem Genusskletterer zu bieten haben. Kaum anderswo finden sich so viele, lohnende Touren im mittleren Schwierigkeitsbereich wie hier.“ U m genau das zu erleben, reisten Giggl, Karl-Heinz, Günter und wir (Daniel und Kim) vom 26.07. - 02.08.2015 in die Pala-Gruppe der Dolomiten. Während dieser Zeit übernachteten wir auf dem Campingplatz des Ortes „San Martino di Castrozza“ auf 1467m im Primierotal westlich der Pala-Gruppe im Trentino, Italien. Der Ort liegt inmitten des Naturparks „Paneveggio - Pale di San Martino“ mit mehreren großen Fichtenwäldern. Somit genossen wir jeden Tag den Blick in die grünen Wälder und die daraus hervorragenden Spitzen der Dolomiten-Berge. Außer uns waren sehr viele, vor allem italienische Touristen dort zu Besuch, um zu wandern, zu klettern oder zu entspannen. Sportklettern zum Warmwerden Nach einem geselligen Beisammensein am ersten Abend starteten wir am nächsten Tag aufgrund gemeldeten Regens mit Sportklettern im natürlichen Klettergarten „App. Franco Marta“ nahe des Rollepasses. In den Graden 4b - 6b (französische Skala) kletterten wir mehrere Touren an den Wänden aus Porphyr gestein. Der Fels war sehr griffig. Eine Tour entlang einer Kante, sowie mehrere nahe einer Felsspalte mit kniffligen, technischen Stellen, begeisterte uns. Anstatt des vorausgesagten Regens schien die Sonne den ganzen Tag. Auch waren am Himmel kaum Wolken, so dass im Hintergrund stets das Panorama der PalaGruppe mit vielen spitzen Felsgipfeln zu sehen war. Am Abend saßen wir zusammen, aßen gemeinsam und planten die erste alpine Tagestour - die „Anticima di Roda“ (2694 m) am Südwestpfeiler „Castglioni/Battisti“. 70 Steiler Zahn, die Cima della Madonna Erste alpine Tagestour, 10 SL Da es sowohl in der Nacht, als auch den ganzen darauf folgenden Tag regnete und nebelig war, nahmen wir die geplante Tour erst am 3. Tag in Angriff. Mit Klettersachen und Getränken im Gepäck fuhren wir mit der Seilbahn von San Martino auf den Berg „Rosetta“, direkt in das Herz der Pala-Gruppe. Von der Berghütte „Refugio Rosetta“ machten wir uns circa 45 Minuten zu Fuß auf den Weg über ein weites Hochplateau und über viele Kehren bis zum Einstieg. Vor uns lagen circa 280 Meter Kletterlänge und eine Wandhöhe von circa 250 Meter. Die Schwierigkeiten umfassten 4, 4+, überwiegend 3 und 2 in insgesamt 8 - 10 Mehrseillängen. Es war eine sehr genüssliche Tour mit einem von löchrigen Sanduhren übersäten Fels. Stand- und Zwischenhaken waren nicht reichlich vorhanden, sodass sich unser Sortiment von Klemmkeilen, Schlingen und Friends als sehr hilfreich herausstellte. Nach circa 4 Stunden erreichten wir den Gipfel bei Nebel und wanderten in zügigem Tempo zurück zur Bergstation, um von dort müde, aber stolz mit der letzten Fahrt der Seilbahn Rosetta ins Tal zu fahren. Nach einem regnerischen Vormittag gingen wir am nächsten Tag erneut Sportklettern. Dieses Mal in „Castel Pietra, el Sass est, Val Canali“. Die Sonne, sowie viele Touren in den Graden 4 bis 6a erfreuten uns mit großen Griffen, viel Reibung und schönen Tritten. Nebendran standen Bänke und viele Stühle für Pausen zwischendurch. Abstieg zum Rifugio Velo della Madonna Richtung San Martino. Von dort ging es circa 2 Stunden zu Fuß weiter zur kleinen und ruhigen Berghütte „Refugio Velo della Madonna“ auf 2358 m Höhe auf einem kleinen Sattel direkt unter der „Cima della Madonna“. Während des Anstiegs begleitete uns die Sonne. Vom Wald liefen wir über die Baumgrenze hinauf in steiniges Gelände. Im Blick vor uns lag bereits der Berg mit der klar erkennbaren Linie der Kante. Oben angekommen, genossen wir den weiten Blick auf die Gipfel der Dolomiten, unter anderem auch auf den „Rosengarten“. Außer einer Seilschaft aus Italien waren wir die einzigen Übernachtungsgäste. Herzlich wurden wir von der Hüttenfrau bewirtet und spielten den ganzen Abend Karten. Eindrucksvolle Kletterei an der Schleierkante Früh morgens nach dem Frühstück liefen wir von der Hütte zu Fuß los. Nach einigen versicherten Passagen aufwärts bis zum Drahtseilende und durch eine Rinne bis zu einer Scharte gelangten wir schließlich zum Einstieg. Die Tour ging die meiste Zeit an der eindrucksvollen Kante entlang in den Graden 4 bis 5+. Sie war circa 350 Meter lang mit einer Wandhöhe von 300 Metern. Der Fels war meist sehr fest, insgesamt verschwenderisch griffig und rau, mit vielen Grifflöchern und einigen Sanduhren. Es waren weniger Haken und Zwischensicherungen vorhanden als erwartet, sodass wir meistens selber Sicherungen legen mussten. Leider waren alle 2003 bereits vorhandenen, gebohrten Standhaken wieder abgeflext worden, so dass alle Standplätze selbst eingerichtet werden mussten. Dies kostete natürlich einiges an Zeit. Gut, dass wir genügend Sicherungsgeräte mit gebracht haben. Nach circa 6 Kletterstunden erreichten wir den Gipfel im Nebel und folgten von dort den roten Markierungen hinab auf der Nordseite. Wir seilten insgesamt 7 Mal ab und kletterten durch eine Scharte und mehrere Schluchten im 2. Grad ab. Nach circa 2 Stunden erreichten wir erschöpft, aber glücklich die „Refugio Velo della Madonna“. Nach einer kurzen Pause wanderten wir weitere 2 Stunden hinab ins Tal und genossen, zurück am Campingplatz, in der Pizzeria ein gemütliches Beisammensein, sowie leckere Pizza und Salat. Zusammenfassend konnten wir, trotz schlechter Wettervorher sagen, an 4 von 6 Tagen klettern und meistens die Sonne genießen. Sowie das viele Grün der Fichtenwälder, als auch die Aussicht auf das Panorama der Pala-Gruppe, die Ruhe und frische Luft erfreuten uns jeden Tag. Es machte Spaß, in dem Dolomitfels mit den vielen großen Griffen und Sanduhren zu klettern. Aufgrund der beiden Tagestouren hatten wir ein eindrucksvolles und erlebnisreiches alpines Abenteuer. Gemeinsam mit KarlHeinz, Giggl und Günter war es ein Urlaub in meist geselliger Runde. Am 31.07. schließlich packten wir unsere Kletterausrüstung mit ausreichend Sicherungsgeräten und machten uns auf den Weg zu unserer längsten alpinen Klettertour: Die Schleierkante (italienisch: „Spigolo del Velo“) entlang der Nordwestkante der „Cima della Madonna“, die als eine der schönsten Touren in den Dolomiten gilt. Mit dem Auto starteten wir nach Norden in das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 71 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Pan de Zucchero: wer Ihn beklettern will, braucht ein Boot SOMMERURLAUB SARDINIEN THOMAS HERRES S ardinien, zweitgrößte Insel im Mittelmeer, bekannt und begehrt wegen ihres smaragdgrünen kristallklaren Wassers und der atemberaubenden Küstenformationen, ist aber auch zum Klettern nicht zu verachten. Während unseres 14-tägigen Aufenthalts haben wir sechs verschiedene Klettergebiete angepeilt und wurden von keinem enttäuscht. Unsere Kriterien waren dabei nicht ultraschwere Klettereien, sondern schöne lange Linien mit ansprechender Aussicht ausreichend gesichert im Schwierigkeitsspektrum von 5b bis 7a und die haben wir zuhauf gefunden. Begonnen haben wir unsere Rundreise in Olbia. Der erste Campingplatz, Sa Prema, lag ca 30km nördlich von Dorgali und bot nach 100 m Spaziergang einen öffentlichen Strand mit feinstem Sand, wo wir in den Morgenstunden den perfekt ausgeführten Strandplatzaufbau beobachten konnten. Wir nutzten den Tag für die Wanderung von der Cala Fuili zur Cala Luna (gut 1,5h einfach), eine legendäre Bucht mit ausreichend Schatten durch reichlich überhängende kletterbare Felswände (jedoch nicht unsere Preisklasse). Die Cala Fuili 3 war dann auch unser erstes Klet- 72 Regina Felsstruktur: Interessante Felsstrukturen und geniale Blicke terziel für den nächsten Tag – schöne Routen in der schattigen Schlucht, später wunderschöne Kante direkt am Strand! Weiterfahrt ins Landesinnere mit Besichtigung von Tiscali, einer historischen Flucht- und Wohnstätte mitten in einem gigantischen Felsmassiv und Weiterfahrt nach Ulassai, knapp 800m hoch gelegen, umgeben von unzähligen Felsen, und zusammen mit dem etwas tiefer liegenden Örtchen Jerzu, eines DER Kletterzentren Sardiniens! Wir bekletterten direkt über Ulassai den recht neu eingebohrten sogenannten Canyon, in dem man ab Mittag Schatten und geniale Touren vorfindet und das nach entspanntem Zustieg direkt von der ausgeschilderten Cathedrale weg, an der man auch bequem parken kann. Ein schier unendlich felsiges Hochplateau ganz in der Nähe diente uns als Übernachtungsplatz und sorgte für eine wohlig kühle und erstaunlich feuchte Nacht. Weiter führte uns die Reise Richtung Süden nach Dispensa zum Campingplatz unter schattenspendenden Pinien direkt am Meer. Bemerkenswert: Hier bekommt man einen eigenen Schlüssel für die dann ganz private Toilette mit Dusche und Waschbecken. Um das Klettergebiet bei Baunei zu ergründen, mussten wir einen ca. 50 km Ausflug auf der Schnellstraße nach Norden auf uns nehmen, was sich durchaus gelohnt hat. Sehr zu empfehlen: ein 2 km Abstecher steil herab zur Pedra Longa, ein Steilküstengebiet mit Strandbuchten, wie es schöner kaum sein kann. Die toll in die Felsen gezirkelte Restaurant- Terrasse böte sich hervorragend für ein Feierabendbier und weiteres an. Der wunderbaren Kletterei an den Wänden von Villaggio Gallico geschuldet, klettert Johanna ihre erste 6c onSight in diesem Urlaub. Drei Tage später wollen wir Richtung Westen und erreichen nach langer Autofahrt Domusnovas, unser nächstes Kletterziel. Nach kurzer Orientierung, der Besichtigung der „umfangreichsten“ Olive (16m) in Südeuropa und der durchwanderbaren Grotte San Giovanni, beschließen wir, die Nacht wieder mal „wild“, sehr schattig und direkt unter der Wand zu verbringen. Dies erwies sich als äußerst sinnvoll, da die Gebiete Sherwood, Polo Negativo und Pollo Positivo am Morgen von rechts nach links beklettert, genügend Schatten bieten. 73 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT INFOS 1 | Cala Ganone Klettergebiet Cala Fuili – kurz vor Cala Ganone folgt man der Beschilderung zur Cala Fuili bis zum Ende der Straße; in fünf Minuten den Steig herab zum Strand und zu den Klettersektoren (wir waren: Paretine del Cannonau und Spaggia Ost- zu empfehlen: Spigolo io i nuts 6a+ von Lynn Hill!) Schatten ab dem frühen Nachmittag 2 | Ogliastra Klettergebiet Canyon – direkt an der Kathedrale parken und in 7min zur Schlucht ansteigen. Eine zweite Variante, hinten herum zum Sportplatz fahren, dort schön schattig parken und um den Platz herum einen Trampelpfad in 10 min zu den Felsen (Wanderweg nach Ulassai) – zu empfehlen: Dica 33 6a/b, Vision crack 6a+, 1,2 donne 5c, senza nome 5c Schatten ab 13:00 Uhr Rocca della Regina: Idealer Übernachtungsplatz mit Blick auf Stausee, Monteleone und das Massiv Rocca della Regina Ulassai : Kletterer willkommen: es locken noch viele weitere Klettereien 74 Irgendwie kommt man bei dieser Insel aus den landschaftlichen Superlativen nicht mehr heraus und so gehört die Küstenstraße von Gonnesa über Masua und Buggero bis zum Rio Mannu zum absoluten Muss einer jeden Reise. Highlight sicherlich, die quasi in den Fels geschlagene Pizzeria bei Nébida mit freiem Blick aufs Meer und den mächtigen Pan di Zucchero. Das ganze Gebiet, vom Hinterland Iglesias bis Fluminimaggiore und der westlichen Küstenregion ist durchsetzt mit vielen alten Bergbauminen und sowohl für Kletterer, als auch für Mountain biker interessant. Kletterei an großen Löchern. Johanna punktet Spartacus 6c+/7a beim ersten Versuch. Zwei Nächte halten wir uns auf dem ca.10 Km nördlich gelegenen Zeltplatz Porticiolo auf, bevor wir unser letztes Keltterziel bei Monteleone am Stausee Diga del Temo anvisieren. Der Fels befindet sich auch ohne Meer in spektakulärer Umgebung und wenn man es geschickt anstellt, kann man an der größten Teils westlich ausgerichteten Wand bis in den Nachmittag im Schatten klettern. Und da wir uns an der phantastischen Landschaft nicht satt sehen konnten, lag unser letztes Übernachtungsplätzchen eben in jener Natur. Leider konnten wir unsere geplante Langtour an der Steilküste bei Buggero nicht durchführen, da wir vom einzigen Unwetter der Reise überrascht und aus der Wand getrieben wurden. Die freundlichen Grüße und „Salutes“ passierender Bauern und Einheimischer geben uns das Gefühl und die Sicherheit wirklich willkommen zu sein, auch abseits der hiesigen Campingplätze. Drei Tage später machten wir noch einmal einen großen Satz über die Autobahn nach Norden Richtung Alghero, respektive zum Capo Caccia. Wir lassen das jetzt mit den Superlativen; klettern im Sektor Casarotto direkt am Meer, viel überhängende Alles hat ein Ende, und so bleiben uns am letzten Tag noch die Souveniereinkäufe in Olbia, bevor wir diese wunderbare Insel verlassen und wissen, dass wir hier nicht zum letzten Mal waren – schließlich müssen wir noch an die Goloritze. das KAR | Jahresheft 2016 3 | Baunei Klettergebiet Villagio Callico – von Tortoli auf der SS 125 ca. 1km vor Baunei rechts Richtung Pedra Longa. Nach ca. 600 m rechts parken (Parkbucht für 5-6 Autos) und links in wenigen Minuten zum Felsen – zu empfehlen: Abicidix 5c, Jellowsubmarine 6a+, Frolix 6a/b, Fon Klappen 6b+ Schatten ab 14:00 Uhr 6 | Alghero Klettergebiet Casarotto (phantastisches Ambiente) – auf der SP55 Richtung Capo Caccia fahren; bei km 10,5 rechts die Panoramastraße hoch (parallel nur Hauptstraße) und dort oben parken (Aussichtspunkt), die Straße wieder ca.150m zurücklaufen und die Felsen absteigen (Schwierigkeit II) – zu empfehlen: Su barraccoccu 5c/6a, Riccardino 5b, Lúltimo sconto 5c, Sturm und Drang 6a, Spartacus 6c+/7a (Umlenker leider nicht sehr vertrauenswürdig!) Schatten nur Vormittag, jedoch oft recht windig 7 | Monteleone Roccadoria Klettergebiet Rocca della Regina – auf der SS292 nach Montelone Roccadoria fahren, direkt am Stausee Diga die Temo, in den Ort hochschlängeln, hindurchfahren und an der kleinen Kirche, neben dem Kindergarten parken; links die Schotterstraße Strada Panoramica etwa 100m entlang und links den Pfad entlang zu den Felsen – zu empfehlen: Ernia 6a, Nebidesi al Mirto 6b+, Cicale 5c, ganz hinten links, noch nicht im Führer, Riss auf weißer Platte ca. 6a Schatten je nach Tour bis zum Nachmittag 4 | Domusnovas Klettergebiet Sherwood und Polo negativo (liegen nebeneinander) – Von Domusnovas zur ausgeschilderten Grotte fahren, durch diese 1km durchlaufen, nach weiteren 300-400 m auf der Straße entlang bis zur Brücke, dann links hinauf in 3min zu den Felsen; alternativ kann man auch Domusnovas rechts umfahren und kommt von hinten an die Grotte (ca. 8km); hier sind dann nur die 3min Steig zu laufen, da man direkt an der kleinen Brücke parken kann – zu empfehlen: no limits? No grazie! 6a, Mao 6b, il bastone e la carota 6a Schatten den ganzen Tag, wenn man von rechts nach links klettert 5 | Südwestküste Klettergebiet Scogliera di Pranu Sartu (nur Langtouren an den Steilklippen von Buggerru) – von Buggerru nach Masua, auf dem Hochplateau nach rechts (2.Möglichkeit) eine Schotterstraße Richtung Steilküste, links! an dem Minendorf Pranu Sartu vorbei, soweit, wie man sich auf schlechter werdender Schotterstraße traut, parken und in wenigen Minuten rechts haltend zur Abseilpiste Pista Ciclabile (ist angeschrieben); leider konnten wir Riflessi Magici nicht machen, da wir auf halber Abseilstrecke wetter bedingt umdrehen mussten. Schatten bis Mittag (Westwand) www.dav-coburg.de 75 KLETTERN UND BERGSPORT © The Photos - Fotolia.com Ihr kompetenter Druckpartner für Offset-, Digital- und UV-Druck ... SENIORENKLETTERN Unsere muntere Truppe Es ist nie zu spät – dran bleiben MANFRED HAUCK QUALITÄT ENTSCHEIDET. Wir machen das schon für Sie! 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DCT GmbH DCT Digital & Copy Nicolaus-Zech-Str. 64 – 68 · 96450 Coburg Telefon 0 95 61 83 45 -0 · [email protected] Ernstplatz 8 · 96450 Coburg Telefon 0 95 61 83 45 -60 · [email protected] Druckerei Copy-Shop Tipps vom Chef www.dav-coburg.de Voller Einsatz ist gefragt 77 KLETTERN UND BERGSPORT KLETTERN UND BERGSPORT Sofie im Boulder 3 des Damenfinales. Hier hatte sie, den am Ende entscheidenden, Fehlversuch. Kathi Ruckdäschel, später Siegerin, im Finale der Mädels bis 9. Ida Böck aus unserer Zwergenfördergruppe. TEILNEHMERREKORD UND TOLLER SPORT BEIM BOULDERCUP BERND LEUTHÄUSSER D ie Resonanz war enorm und nochmal deutlich stärker als in den Vorjahren. Wir haben an der 200-Teilnehmer-Marke „gekratzt“: 116 Kinder und 82 Erwachsene kamen in diesem Jahr zum offenen Coburger BoulderCUP. Etwa die Hälfte der Teilnehmer waren Gäste, angereist von Aschaffenburg bis Hof. Die Veranstaltung hat sich bei einigen Sektionen im Termin kalender fest etabliert und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Bemerkenswert auch, dass Oberbürgermeister Tessmer bei seinem Grußwort die Frage nach der nächsten Hallenerweiterung zumindest mal in den Raum gestellt hat. Halle knallvoll, super Stimmung Bei solchem Ansturm ist unsere Halle wirklich hart an der Kapa zitätsgrenze, obwohl das Organisationsteam den Kletterbereich mit Weichbodenmatten ausgelegt, die Griffe bis 4 Meter Wandhöhe entfernt und hier zusätzlich zu den beiden Boulderbereichen spannende Wettkampfaufgaben in der ganzen Halle verteilt hatte. hier wurden 4 oder 5 Boulder getoppt. Ben Ruckdäschel, mit 5 Jahren der jüngste aller Teilnehmer, kam auf bemerkenswerte 16 Punkte. Im Finale durften die jeweils 6 Punktbesten dann zeigen, wie stark sie schon sind. Wie schon in der Hauptrunde, hatten die Organisatoren die Fähigkeiten der Athleten wohl etwas unterschätzt, speziell bei den 13- bis 15-jährigen Jungs. Gleich 4 von 6 Finalteilnehmern toppten alle 4 Finalaufgaben, über den Sieg musste die Anzahl der dafür benötigten Versuche entscheiden, und es gab am Ende drei 2. Plätze. Darunter auch Urs aus unserer Stützpunktgruppe, der mit seiner Leistung durchaus zufrieden sein durfte, auch wenn der eine Fehlversuch am 3. Finalboulder zuerst doch etwas „‚gewurmt“ hat. Am Vormittag durften die Kids ran, aufgeteilt in drei Altersklassen: bis 9, 10 bis 12 und 13 bis 15 Jahre. Neu eingeführt haben wir die extra Wertung für die bis 9-jährigen, auf vielfältigen Wunsch unserer Jugendleiter. Es hat sich gelohnt. Von 26 (!) Teilnehmerinnen bei den Mädels bis 9 waren 18 aus unseren eigenen Gruppen - da hat die Motivation super funktioniert. Die Gastgeber punkten Im Gegensatz zum Vorjahr - als alle 6 Kinder- und Jugendwer tungen an die Gäste gingen - hatten in diesem Jahr zweimal Coburger die Nase vorn: Kathi Ruckdäschel gewann bei den Mädels bis 9 und Elias Brettschneider bei den Jungs bis 9. Drei 2. Plätze (Urs Leuthäusser, Jungs 13 - 15, Enya Hunger, Mädels 13 15 und Gianna Garzarella, Mädels 10 - 12) rundeten den starken Auftritt unserer Kids ab. Sehr überzeugend diesmal Gianna, die mit 4 Tops im Finale glänzte und - nachdem es beim letzten Wettkampf in München nicht so geklappt hatte - sich selbst bewiesen hat, dass jeder Wettkampftag wieder anders ist. Mit großer Begeisterung und enormem Engagement hat sich der Nachwuchs an die 13 Boulder gemacht, die wir für jede Altersklasse geschraubt hatten. Die Schwierigkeit reichte von Einsteigerniveau bis zu richtig schwer. Wir hatten versprochen, dass auch die ganz Kleinen und die Neuen Erfolgserlebnisse mit nehmen würden, und wir haben das eingehalten. Die niedrigste Punktzahl auf den abgegebenen Laufzetteln war 10, d.h. auch Auch bei den Erwachsenen (ab 16 Jahre) im Vergleich zum Vorjahr ein geändertes Bild: Hier kamen die Sieger diesmal aus den Reihen der Gäste. Bei den Damen siegte die 15-jährige Roxana Wienand ganz knapp vor Vorjahresiegerin und Favoritin Sofie Paulus. Das Finale war spannend bis zur letzten Sekunde und die Entscheidung denkbar knapp: Beide konnten 3 der 4 Finalboulder toppen, und Roxana benötigte dafür genau einen Versuch Sebastian Stief aus Sonneberg, sehr starker Boulderer und seit einem Jahr bei uns als Jugendleiter aktiv, im Boulder 2 der Herrenfinales. Renate Söldner, Ü40-Siegerin, bei unserem nicht so ernst gemeinten - Schwungboulder. weniger als Sofie, die wiederum das Top in Boulder Nr. 4 nur sehr knapp verfehlte. Fast hätte der allerletzte Versuch die Entscheidung noch mal gedreht - die Zuschauer waren auf jeden Fall begeistert. Bemerkenswert war im Damenfinale auch der - durchaus verblüffende - gemeinsame Auftritt von Mutter und Tochter Muth. Dass die Tochter mit überragendem Talent ausgestattet ist, war schon nach dem, von ihr klar dominierten, Kinderwettkampf klar. Der Finaleinzug bei den Damen kam aber dann doch überraschend. Am Ende konnte sich die 10-jährige Leonie sogar auf Platz 5 schieben, einen Rang vor der Mama. Tolle Ergebnisse ohne Ende Bei den Herren fehlte diesmal unser Lokalmatador und Seriensieger Joachim Tensing. Allerdings waren andere starke Jungs angereist, insbesondere der erst 15-jährige Moritz Perwitzschky aus Erlangen. Er lag erst vor zwei Wochen bei den bayrischen HerrenMeisterschaften auf Platz 2 und ließ denn auch hier nichts anbrennen. Die ersten 3 Finalaufgaben löste er sofort und stand damit vor dem 4. Finalboulder bereits als klarer Sieger fest. Bei diesem 4. Finalboulder hatten wir uns dann doch verschätzt. Wir wollten es schwerer machen, da nach den Leistungen in der Hauptrunde Grund zur Befürchtung bestand, dass die Finalisten da allzu leicht hochmarschieren. Der Slooper, den wir als vorletzten Griff reingeschraubt hatten, hinterließ allerdings nur Rat losigkeit - sogar bei Moritz. Zur Entschuldigung können wir anführen, dass es besonders schwer ist, Boulder zu schrauben, bei denen man selber gar keine Chance mehr hat. Dafür war Finalboulder 3 etwas zu leicht geraten und es gab hier 4 schnelle Tops. Auf Platz 2 im Herrenfinale schob sich, nach sehr starker Leistung, mit zwei Tops in 3 Versuchen, Max Humm aus Bayreuth. Sebastian Stief, der stärkste Coburger im Feld, landete auf Platz 5. Da war sicher deutlich mehr drin, aber Sebastian waren die 27 Hauptrundenboulder doch schon sehr deutlich anzumerken. Zwei weitere starke Coburger Boulderer, Lars Wolf und Frank Heiser, hatten das Finale leider knapp verpasst, und Max Dorscht musste krankheitsbedingt absagen. Apres-boulder-party Nach den spannenden Entscheidungen folgten Siegerehrung, Preisverlosung und Pasta-Buffet. Mit dem Buffet und vorgezogenem Essensangebot wollten wir die Teilnehmer zum längeren Bleiben motivieren. Was sehr gut funktioniert hat. Zum einen war das Buffet nach 20 Minuten leer (wir mussten im großen Umfang Pizza nachordern), und zum anderen hatten wir noch nie so viele Zuschauer im Finale. Die allermeisten Teilnehmer waren zufrieden mit dem Tag, ihrer Leistung und den Boulderaufgaben. DJ Markus Mildenberger, der schon während der Finals für die wichtige akustische Motivation gesorgt hatte, konnte die Stimmung noch ein paar Stunden hochhalten, trotz spürbarer Erschöpfung bei vielen Teilnehmern. Ansturm auf das inzwischen bewährte Pasta-Buffet 78 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 79 KLETTERN UND BERGSPORT UNFALL BEI DEN STADTMEISTERSCHAFTEN 2015 Gipfelglück! Ein Aufruf zum Nachdenken über das eigene Sicherungstun DOCUFY – Ihr Scout für einfach Zu viel Schlappseil, Bremshandprinzip missachtet, falsche Position des Sichernden, fehlende Dynamik beim Sturz, zu große Gewichtsunterschiede - das Fehlerbild beim Sichern ist vielschichtig. Die Unfallzahlen sind vor allem deshalb gering, weil 95% der Hallenkletterer nicht entspannt bis zum Sturz klettern. Deshalb: BERND LEUTHÄUSSER D er letzte Bericht für dieses Kar, einen Tag vor der Abgabe bei der Druckerei, ist diesmal besonders schwer zu schreiben. Leider endeten unsere Stadtmeisterschaften in diesem Jahr nicht, wie geplant, mit Siegerehrung, Preisverlosung und PastaParty, sondern mit einem schweren Kletterunfall. Sven Schindler war gegen Ende des Wettkampfs in einer der Vorstiegsrouten unterwegs. Nach einem überraschenden Sturz in ca. 9m Höhe kam er, zwar nicht völlig ungebremst, aber doch mit sehr hoher Geschwindigkeit am Boden auf. Glücklicherweise mit den Füßen voran, so dass keine schwereren Schäden an Rücken oder Kopf entstanden sind. Aktuell wissen wir, dass beide Fersenbeine gebrochen sind und wohl auch ein Knie erheblich geschädigt ist. Angesichts der dramatischen Fallhöhe muss man diese schweren Verletzungen noch als Glück im Unglück empfinden. Die Ursachen für den Fehler in der Sicherungskette müssen sorgfältig geklärt werden. Alle Anwesenden waren sichtbar geschockt. Vor allem den zahlreichen Kindern und Jugendlichen merkte man deutlich an, dass ihnen dieser Vorfall schon massiv unter die Haut gefahren ist. Während der medizinischen Versorgung und dem Abtransport wurden die Kids im Boulderraum von einigen Jugendleitern betreut und vor dem Auseinandergehen haben wir versucht, nochmal mit allen zu sprechen und zu erklären, was da gerade passiert war. Auch in den nächsten Gruppenstunden werden wir das Thema sicher wieder aufgreifen und bei der Verarbeitung helfen. Was ist genau passiert? Wie hätte es verhindert werden können? Was müssen wir daraus lernen? Diese Fragen stehen im Raum und das natürlich nicht nur für die Kids. Ana-Maja ist eine sehr erfahrene Kletterin, ausgebildete Trainerin und anerkannt zuverlässig beim Sichern. Das heißt zunächst mal für uns alle, dass es wahrscheinlich jedem passieren könnte. Keiner ist vor Fehlern gefeit. Häufig haben Fehler keine Auswirkungen, weil der zu Sichernde einfach gerade nicht stürzt. Aber wenn nur genügend unglückliche Umstände zusammen kommen, dann können Fehler eben ganz schnell zu schlimmen Unfällen führen. Solche Umstände können eine volle Halle mit viel Ablenkungspotential, ein unachtsamer Moment, ein überraschender Sturz und zu viel ausgegebenes Seil genauso sein, wie ein überkletterter Haken oder auch zu großes Vertrauen in die eigene Perfektion. Das Sichern mit Tube, insbesondere bei einem deutlich schwereren Vorsteiger, ist nicht mehr zeitgemäß. Das sagt uns die DAVSicherheitsforschung, die sich permanent mit den Risiken des Kletterns, speziell auch mit denen des schnell wachsenden Breitensports Hallenklettern, auseinandersetzt. Die wichtigsten Regeln und Maßgaben für sicheres Klettern, die wir alle wissen und kennen, sind: • der konsequente Partnercheck vor jedem Einsteigen, • das Bremshandprinzip und generell • das korrekte Sichern mit dem gewählten Gerät. 80 richtig Sichern = mehr Spass + weniger Risiko Mehr Infos zu unserem SicherungsUpdate findet ihr auf Seite 101 E T A D P ungsU ein D hol Dir Sicher » och . Mittw jeden 1 Die sofort einsetzbare mobile Dokumentationslösung Schneller und direkter Zugriff auf spezifische Informationen jeder Art, zu jeder Zeit, an jedem Ort. g» meldun An » ohne msonst Er wird sich bemühen Eure Fragen zu beantworten und auf Übungswünsche individuell und gezielt einzugehen. Nutzt dieses Angebot und macht Euer Klettern sicherer! • Halbautomaten einsetzen Ein Service des Coburger Alpenvereins go! > Maschinen- u. Anlagenbau > Mess- und Regeltechnik > Medizintechnik > Softwareindustrie • Sturzversuche unter fachlicher Anleitung richtig bedienen COSIMA Die sofort einsatzfähige Branchenlösung für: • Eigene Sicherungstechnik überprüfen und optimieren und DOCUFY ® Technische Dokumentation „to go“ at » u im Mon Jeden 1. Mittwoch im Monat steht einer unserer erfahrenen und qualifizierten Fachübungsleiter zu Eurer Verfügung. Konzept + Gestaltung: Bernd Leuthäusser gute Dokumentations-Software ge deuti nd ein ng für eue u die n -Empfehluklettern DAV s Hallen re siche DOCUFY ® COSIMA enterprise Maßgeschneiderte Dokumentationslösung Das hochflexible Leistungswunder zur Optimierung Ihrer Dokumentationsprozesse: www.dav-coburg.de > Branchenunabhängig > Individuell konfigurierbar > Nahezu unbegrenzt skalierbar > Weltweit einsetzbar Darüber hinaus ist die neue und brandaktuelle DAV-Sicherungsgeräte-Empfehlung eindeutig: Sie lautet: Halbautomaten einsetzten UND richtig bedienen. Diese Halbautomaten bieten mit ihren Blockiermechanismen einfach ein höheres Sicherheitspotential bei Fehlverhalten, als die herkömmlichen dynamischen Sicherungsgeräte, wie der Tube. Trotzdem zögern viele Kletterer bei der Umsetzung dieser eindeutigen Empfehlung und agieren weiter mit den gewohnten Geräten. An dieser Stelle muss klargestellt werden: Halbautomaten sind keine Vollautomaten. Auch hier ist das Bremshandprinzip zwingend einzuhalten und eine gute Bedienung muss geübt werden. Trotz dieser Einschränkungen kann man wohl davon ausgehen, dass unser Unfall mit einem Halbautomaten einfach nicht passiert wäre - zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Unseren schönen Sport so sicher wie möglich zu betreiben, ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle. Meine Bitte: Nehmt das traurige Ende der diesjährigen Stadtmeisterschaft auch als Anlass, Euer eigenes Sicherungsverhalten mal wieder zu hinterfragen und zu überprüfen. Keiner sollte sich zu sicher fühlen und wie beim Klettern, kann man sich auch beim Sichern immer wieder verbessern. Stellt auf einen Halbautomaten um und wenn Ihr das schon getan habt, dann achtet auf korrekte Handhabung. Nutzt unser Angebot zum monatlichen Sicherungsupdate. Wir helfen Euch dabei! Bleibt noch, der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass Sven ohne Einschränkungen wieder fit wird und schon bald wieder mit uns Klettern und Bouldern kann. das KAR | Jahresheft 2016 DOCUFY machine safety CE-Kennzeichnung sicher, einfach und schnell Die Spezialsoftware zur einfachen und schnellen Erstellung von Risikobeurteilungen zur CE-Kennzeichnung nach Maschinenrichtlinie. www.dav-coburg.de DOCUFY GmbH | Kapuzinerstraße 32 | 96047 Bamberg | Telefon +49 951 - 2 08 59-6 > Mehr erfahren unter: www.docufy.de | [email protected] 81 JUGEND UND KLETTERN JUGEND UND KLETTERN Bernd in Strimlinie, 9+ an der Marientaler Sofie in Nikita, 10- an der Holzgauer Wand Sofie in Mambo Cavallero, 9- am Alten Schloß Jana und Johnny im Torbogen, 7+ am Röthelfels Sofie im Wüstling, 9+ am Wüstenstein JUGEND AM FELS Alltag in Franken Urs in Ab durch die Mitte, 9+ an der Marientaler Lars in My Way, 9+ am Rolandfels 82 www.dav-coburg.de 83 JUGEND UND KLETTERN JUGEND UND KLETTERN In der Vorrunde wird gebouldert und geklettert. Alle hatten ihren Spaß. Gianna Garzarella in der Finalroute der 10 bis 12-Jährigen. NACHWUCHS MIT VOLLEM EINSATZ bei den Kinder-Stadtmeisterschaften Die stolzen Sieger. BERND LEUTHÄUSSER 50 Teilnehmer, die sich schon etwas angespannt auf die neuen Aufgaben freuten, konnte Oberbürgermeister Tessmer am Morgen des 14. Juni in unserer Halle zu den Kinderstadtmeisterschaften im Klettern begrüßen. Eine schöne Teilnehmerzahl, vor allem angesichts der vielen „Konkurrenzveranstaltungen“ in Coburg an diesem Tag. Es entwickelte sich schnell ein toller Wettkampf mit viel Spaß für alle und tollen Leistungen der Kids. zu erzeugen ist. Auch die ein oder andere Enttäuschung musste verarbeitet werde, wie das bei einem Wettkampf nun mal dazu gehört. Aus dem Hauptrundenergebnis wurden in jeder der Startklassen 6 Finalteilnehmer ermittelt, die sich anschließend, in schon wirklich anspruchsvollen Routen, nochmal messen durften. Am Ende wurde keine der beiden Finaltouren komplett geklettert, allerdings waren einige TeilnehmerInnen sehr nahe dran. Das Jugendleiterteam hatte eigens für diesen Tag zahlreiche neue Aufgaben geschraubt. Insgesamt 6 Kletterrouten und 13 Boulder warteten auf die Kids, sorgfältig angepasst (zumindest haben wir das versucht) an die Fähigkeiten und speziellen Größenverhältnisse der beiden Altersklassen, bis 9 Jahre und 10 bis 12 Jahre. Für das Trainer- und Betreuerteam gab es auf jeden Fall viel Interessantes zu sehen, auch neue Talente haben sich gezeigt. So konnte sich z. B. bei den Jungs bis 9 der jüngste Teilnehmer, Ben Ruckdäschel (noch unter 6), durchsetzen und seinen 1. Stadtmeistertitel holen. Seiner Schwester Kathi, die schon länger dabei ist und zum letzten Mal bei den „Kleinen“ mit machen durfte, gelang dies schon zum 3. Mal. Mutter und Vater sind auch ins Kletterleben eingestiegen - da wächst wohl eine echte Kletterfamilie. In der Hauptrunde hatten die Kids zwei Stunden Zeit um 6 Boulder und 2 Touren mit Seil zu probieren. Beim Bouldern zählt der Topgriff, für einen, etwa auf halber Höhe liegenden Bonusgriff, gibt‘s halbe Punktzahl. Beim Routenklettern wird jeweils der letzte erreichte Griff gewertet. Wir hatten uns diesmal dafür entschieden, die bis 9-jährigen nur toprope klettern zu lassen, da in manchen Gruppen schon intensiv Vorstieg geübt wurde und in anderen noch nicht. Bei den 10- bis 12-jährigen konnten die Kids wählen ob Vor- oder Nachstieg, für toprope gab es allerdings weniger Punkte. Kampf-Spannung-voller Einsatz Von der ersten Minute an wurde mit vollem Einsatz gekämpft. Viele Kids sind über sich hinaus gewachsen, es gab viele intensive Einheiten und manchen echten ‚Fight‘, wie er im Training nicht 84 Jugend auf tollem Niveau Bei den Ergebnissen gab es Erwartetes und Überraschendes in gesunder Mischung. Kathi, als Favoritin, folgten auf den Plätzen 2 und 3 Jetta Hogrebe und Rika Reimund, die noch ein bzw. 2 Jahre jünger sind und auch schon sehr talentiert klettern. Bei den großen Mädels setzte sich Gianna Garzarella vor Merle Strauch durch, die auch im Training der letzten Wochen starke Form gezeigt haben. Beide kamen bis ins Abschlussdach der Finalroute, und Gianna musste erst am vorletzten Zug loslassen. bis 12 bot Valentin Chahuayo Zobel (der ‚kleine Vale‘) eine tolle Vorstellung und stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen, knapp gefolgt von Nils Lange. Beide sind körperlich sehr klein und zeigen mit tollen Bewegungen und einem sehr aktiven Kletterstil immer wieder, dass es eigentlich doch gar keine Längenzüge gibt ... Jugendleiter voll im Einsatz. Am Sonntagmorgen brauchen wir allein 20 Betreuer als Schiedsrichter und Sicherer. Spiel, Spaß und Superstimmung Nach dem spannenden Wettkampf und der verdienten Siegerehrung war die Stimmung top bis ausgelassen und die Kids hatten viel Spaß mit Sven Schindlers kreativen Spielen. Am Ende waren - den Temperaturen entsprechend - nur noch ganz oder sehr nasse Kids zu sehen. Die Elternbeteiligung am Family-Fun-Parcours ließ wieder zu wünschen übrig, diesmal musste das tolle Wetter als Ausrede herhalten. Sehr rege wurde das Angebot an neue Interessenten zum Schnupperklettern genutzt. Eine lange Liste mit Kandidaten für unsere Gruppen ist entstanden und hat uns vor neue Herausforderungen bei der Organisation der nächsten Saison gestellt. Klettern macht gerade kleinen Kindern sehr viel Spaß, hat aktuell für viele Kids (und Eltern) Trendsport-Nimbus und der Zulauf zu unseren Kinder- und Jugendgruppen ist ungebrochen. Auf Svens Spiele-Parcours Verpflegung kommt von den Eltern unserer Kids - das funktioniert. Überraschend auf Platz 3 Mara Kuhles, die in der Fördergruppe noch neu ist, einen knappen Griff vor Emily Jung. Bei den Jungs das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 85 JUGEND UND KLETTERN JUGEND UND KLETTERN Merle am Start der 1. Qualiroute, die sie als Drittbeste beendete. ... und als Süddeutsche Meisterin bei den Damen. WETTKAMPF IST KOPFSACHE SOFIE PAULUS Engagierter Nachwuchs: Emily Jung, Kathi Ruckdäschel, Gianna Garzarella, Merle Strauch und Nils Lange mit Trainer Sofie in der Finalroute... A SOFIE PAULUS SÜDDEUTSCHE MEISTERIN IM LEAD BEI DEN DAMEN BERND LEUTHÄUSSER A m Wochenende des 27. und 28. Juni hatten wir uns mit den engagierten Mädels und Jungs aus unseren Fördergruppen auf den Weg nach Neu-Ulm gemacht, wo in der wirklich tollen Kletterarena am Samstag der Bayrische Jugendcup Lead und am Sonntag die, von den Landesverbänden Bayern und BadenWürttemberg gemeinsam ausgetragenen, Süddeutschen Meisterschaften der Erwachsenen auf dem Programm standen. Der Sonntag endete mit einem Paukenschlag - aus Coburger Sicht. Nach bärenstarken Leistungen in der Qualifikation behält Sofie Paulus (19) diesmal auch im Finale die Nerven und gewinnt. Am Ende war es sehr knapp, aber aufgrund der zuvor gezeigten Leistungen ist Sofie‘s Sieg auf jeden Fall mehr als verdient, wie mir auch mehrere DAV-Wettkampfexperten bestätigt haben. Zum Anfang: Als letzte der 26 Teilnehmerinnen nimmt Sofie die 1. Qualiroute in Angriff und kann diese als einzige Teilnehmerin toppen. In der extrem kleingriffigen Abschlussstelle zeigt sie viel Übersicht und echten Kampfgeist. In der 2. Route, die am Ende 3 Tops ‚bekommt‘, wird der sofie-eigene „Alles-unter-KontrolleModus“ gar nicht verlassen. Alles wirkt locker und elegant, auch wenn sie hinterher betont, dass das schon auch ganz schön schwer war. Bei der Finalroute hatten die Routenschrauber kein so glückliches Händchen bewiesen. Die Differenzierung verdichtete sich auf 3 Züge nach etwa 3/4tel der Route. Bis dahin war es für die starken Mädels vielleicht etwas zu leicht und die Stelle, die dann kam, war wohl zu schwer - auch für Sofie. So mussten am Ende wenige Zentimeter bzw. ein gerade gehaltener oder eben nicht gehaltener Griff entscheiden. Die Spannung in der Ulmer Halle war enorm. Sofie musste als letzte Starterin ins Rennen, blieb voll konzentriert, und es gelang ihr, das Maximum heraus zu holen. Am Ende entschied - nach 86 Gleichstand zwischen Platz 1 und 2 im Finale - die überzeugende Vorrundenleistung über den Sieg. Ein toller Erfolg für Sofie, der mit sehr wenig Hallentraining zustande kam und der ihre, in den Monaten zuvor, herausragende Felsform eindrucksvoll bestätigt hat. Überraschungserfolge für unsere Kids beim Bayrischen Jugendcup Am Vortag waren die Kids dran. Schon Freitagabend waren wir mit Kathi Ruckdäschel, Merle Strauch, Emily Jung, Nils Lange (alle Jugend D) und Gianna Garzarella (Jugend C) in der Ulmer Jugendherberge eingelaufen. Nach gewaltigen Nudelportionen (die eingepackten Reste lagen am Folgeabend noch im Auto) und einigermaßen pünktlicher Bettruhe, waren die Akteure am nächsten Morgen perfekt vorbereitet. Kathi war auf Startnummer 1 gelost und musste als erste der 15 Jugend D Mädels ran. Was ihre wirklich beeindruckende Vorstellung, die erst wenige Züge vorm Top am Zeitlimit scheiterte, wert war, wurde von Teilnehmer zu Teilnehmer deutlicher. Nach 9 Startern lag sie immer noch klar in Führung. Die wirklich schwere Passage nach 2/3tel der Route konnten am Ende nur die spätere Siegerin Leonie Muth aus Würzburg, Kathi und Merle deutlich hinter sich lassen. Auch Emily hatte die Stelle nach zähem Ringen geknackt, musste aber kurz danach los lassen. Der Zwischenstand bei den Mädels war denn auch aus Trainersicht mehr als erfreulich: Platz 2, 3 und 4. In der 2. Qualiroute lief es bei Emily dann nicht mehr so richtig, sie verpasste das Finale ganz knapp. Kathi zeigte soliden Standard und zog als 2. ins Finale ein. Merle hatten die Nerven und die ganze Aufregung des 1. Lead-Wettkampfes einen „Streich gespielt“. Trotz ihrer tollen das KAR | Jahresheft 2016 Leistung in Route 1 war sie so aufgeregt, dass sie auf den Start in Route 2 verzichten musste. Schade, aber natürlich kein Problem. Jedes Kind reagiert anders auf die Anspannung in einer Wettkampfsituation und niemand muss ‚funktionieren‘. Hauptsache sie kommt beim nächsten Mal wieder mit. Im Finale wuchs Kathi dann nochmal über sich hinaus. Zum 2. Mal an diesem Tag gelang es ihr, deutlich schwerer zu klettern, als jemals zuvor - auch im Training. Eine wirklich erstaunliche Leistung. Die 1. Hälfte des Kinderfinales war identisch mit der 1. Damen-Quali vom Sonntag und Sofie - die unsere Jugend D Kids mit trainiert - hat mir bestätigt, dass sie es nicht für möglich gehalten hätte, dass Kathi da so weit kommen kann. Bei den Jungs war Nils - nach einer unnötig ‚verwackelten‘ 2. Quali - ganz knapp ins Finale eingezogen und konnte sich dort um einen Platz auf Rang 5 verbessern. Sein Finalauftritt war sehr engagiert, aus Trainersicht waren da allerdings noch einige Züge mehr drin. Natürlich klappt das mit der Bestleistung in der Wettkampfsituation nicht immer und schon gar nicht bei allen. Auch Gianna bei den Jugend C Mädels und Urs beim Erwachsenen-Wettkampf am Sonntag konnten am Ende mit ihren Leistungen nicht ganz zufrieden sein. Für beide war etwas mehr drin, eine Finalteilnahme war aber von vorn herein nicht zu erwarten. Beim Lead-Klettern ist es nun Mal so: Man hat nur einen Versuch pro Route. Und wenn man da mal nicht 100% konzentriert ist, wenn die erste schwere Stelle kommt, ist man schon weg. Wichtig ist auch die Fähigkeit, die Enttäuschung schnell wegzupacken. Und ich denk, dass können sie beide. Gianna hat noch 2 Wochen vorher bei unseren Kinder-Stadtmeisterschaften wirklich eine tolle Leistung gezeigt und klar gewonnen. Urs hat am Fels in diesem Jahr Riesenschritte vorwärts gemacht und war da, gerade in den Wochen vor dem Wettkampf, in sehr guter Form. www.dav-coburg.de m 25.10. fand in Neu-Ulm der dritte und letzte Deutschlandcup im Lead-Klettern statt. Nachdem ich mich vor der Anmeldung zu den vorherigen Wettkämpfen leider gedrückt hatte, einmal war ich im Urlaub, dann war ich zu faul, nahm ich mir fest vor, wenigstens am letzten Deutschlandcup diesen Jahres teilzunehmen. Für Wettkämpfe war ich nie leicht zu begeistern, aber als mir in Neu-Ulm bei der süddeutschen Meisterschaft im Mai der Wiedereinstieg ins Wettkampfklettern erfreulicherweise sehr gut gelang, dachte ich mir, dass auch ein Wettkampf auf nationaler Ebene mal wieder ein Versuch wert sei. Vor drei, vier Jahren konnte ich bei den Wettkämpfen leider selten richtig Leistung zeigen und scheiterte an meiner Aufregung oder an mangelnder Motivation. In Neu-Ulm gelang es mir nun zum zweiten Mal, mich absolut aufs Klettern und auf die Routen zu fixieren. Ich hatte einfach Lust, die Routen zu klettern. Ohne Druck. Einfach nur Klettern. Die Route und die Herausforderung, mich bestmöglich darin hinauf zu kämpfen, genießen. Trotz absolut verbesserungsfähigem Training und dem Umstand, dass sich mein Leben in Erlangen samt Studium gerade neu strukturierte und mir gewohnte Trainingspartner und unsere wunderbare Kletterhalle fehlten, schaffte ich es letztendlich knapp ins Finale des Deutschlandcups und konnte dort sogar noch einige Plätze gut machen. Ich wurde 5. bei den Damen und 2. bei den Juniorinnen. Das war mein erster Deutschlandcup im Klettern. Natürlich habe ich in den letzten Jahren noch einmal einen großen Sprung gemacht und habe mich deutlich verbessert, dennoch glaube ich, dass auch mein Kopf einfach wunderbar mitgemacht hat. Ich hatte einen wunderbaren Tag und tolle neue Leute kennengelernt. Es hat sich ohne Zweifel mehr als gelohnt. 87 B E R G Z WERGE - DIE KINDERSEITE B E R G Z WERGE - DIE KINDERSEITE Schneekekse AUSFLUGSTIPP * Stelle einen einfachen Keksteig her aus ½ kg Mehl, 3 Eier, 100g Butter, 150g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Tasse Milch, 1 TL Backpulver. Trans-Thüringia – großes Schlittenhunderennen am Rennsteig / 4.-11.2.2016 * Steche oder schneide Schneeflocken, Schlittschuhe oder Handschuhe aus. * Die Kekse bei 165 Grad goldbraun backen und mit weißem Zuckerguss, Lebensmittelfarbe und Zuckerperlen verzieren. J edes Jahr geht es die ersten vier Etappen rund um Neustadt am Rennsteig. Am ersten Tag findet der ca. 45 Kilometer lange Prolog statt. Am zweiten Tag gibt es zwei Läufe, einen am Vormittag um 9:00 Uhr und einen zweiten Lauf am Nachmittag ab 16:00 Uhr in die Dämmerung. Beim zweiten Lauf könnt Ihr die Musher mit ihren Stirnlampen und Gespannen bei einsetzender Dämmerung zurückkommen sehen. Nähere Informationen auch unter www.trans-thueringia.de 88 Die Einsen in dieser Zahl sind durch eine Zahl voneinander getrennt, die Zweien durch zwei Stellen, die Dreien durch drei und die Vieren durch vier Stellen. Woher kommt das Wort Lawine und wie entstehen sie? L Wie lautet die Zahl? awinen rauschen oft mit ungeheurer Wucht den Berg hinab. Dieses Foto zeigt eine kleine Lawine am Lüsener Fernerkogel in Tirol. Preisfrage Tief verschneite, unberührte Hänge, die ihr mit den Skiern oder mit dem Snowboard hinabsausen könnt, auf denen ihr beim Spielen bis zum Hals im Schnee versinkt oder mit dem Schlitten stecken bleibt . . . das ist toll und cool. Doch leider birgt eine dicke Schneedecke vor allem im Gebirge auch Gefahren. Habt ihr schon mal von Lawinenunglücken gehört oder Bilder von Lawinen gesehen? Viele Skifahrer und Snowboarder sind schon unter Lawinen begraben worden. Wer viel Glück hatte, wurde gerettet – vor allem, wenn er Lawinen-VerschüttetenSuchgeräte (LVS), umgangssprachlich Lawinenpiepser, bei sich trug –, viele konnten aber nur noch tot geborgen werden. In den Alpen, beispielsweise in den bekannten Skiorten St. Anton oder Galtür in Österreich, sind vor einigen Jahren durch Riesen-Lawinen sogar Häuser und Straßen verschüttet worden. Lawinen können mit einem Tempo von bis zu 350 Stundenkilometern ins Tal rasen – das entspricht der Höchstgeschwindigkeit der schnellsten Formel-1-Rennwagen. „labi“ ab: t vom lateinischen Wort Das Wort Lawine stamm e LawiEin n. be we gleiten oder sch Das bedeutet so viel wie neeSch ße h, wenn plötzlich gro ne entsteht ja tatsächlic leit abg en. en und Bergflanken her mengen an steilen Häng Gesucht wird eine achtstellige Zahl, die 2 Einsen, 2 Zweien, 2 Dreien und 2 Vieren enthält. LAWINEN – DIE WEISSE GEFAHR Vielleicht fahrt ihr ja in den Weihnachtsferien in den Skiurlaub. Gerade in den hochalpinen Gebieten rutscht der Schnee an steilen Hängen manchmal plötzlich nach unten und reißt immer mehr Schnee mit sich. Im Klartext: Eine Lawine geht ab. e? Wieso heißt es Lawin ZAHLENSALAT * Stecke weiße Marshmallows auf bunte Trinkhalme, male mit Lebensmittelfarbe Schneemannaugen und Mund darauf, forme eine Nase aus gefärbtem Marzipan – FERTIG ist der Wintergenuss!! Hörbuch-Tipp S agarmatha – Stirn des Himmels, so nennen die Nepalesen den höchsten Berg der Welt. Viele Bergsteiger scheiterten bei dem Versuch, den Gipfel zu erreichen. Erst 1953 schafft der Neuseeländer Edmund Hillary zusammen mit dem Sherpa Tenzing Norgay die Erstbesteigung. Dies ist ein Wendepunkt in seinem Leben. “Hillary ist für alle Zeiten die Schlüsselfigur für den Mount Everest“, betont der Extrembergsteiger Reinhold Messner im Interview mit der Autorin Berit Hempel. 1978 folgt er Hillary auf den höchsten Punkt der Welt – als erster Mensch ohne Sauerstoffmaske. Unzählige Expeditionen führen Messner in die entlegensten, schönsten und gefährlichsten Erdregionen und machen ihn zum größten Alpinisten unserer Zeit. Bitte die Antwort auf eine Postkarte schreiben und bis 31.01.2016 an Redaktion KAR Stichwort: Olympia Dammweg 4 96450 Coburg schicken. Wir verlosen ein paar schöne Preise!!!!! Das Abenteuer-Feature erzählt von der ewigen Faszination des Bergsteigens und führt in eine Welt, die dem Himmel so nah und doch so fern sein kann. Manchmal hört ihr in den Wintersport-Orten von den umliegenden Bergen Explosionen: Das hört sich schlimmer an, als es ist. Lawinenexperten sprengen oberhalb von Pass-Straßen, Pisten und gefährdeten Siedlungen nach starken Schneefällen regelmäßig Lawinen ab. Sonst müssten Skigebiete abgesperrt werden. Besteht Lawinengefahr, warnen an solchen Stellen schwarzgelbe Schilder. das KAR | Jahresheft 2016 Wo und wann finden die nächsten olympischen Winterspiele statt? Edmund Hillary Triumph am Mount Everest (CD) Reihe: Abenteuer & Wissen Hempel, Berit / Hausmann, Esther, Baeck, Jean Paul , Gottschick, Axel Lösung: Die gesuchte Zahl lautet 23421314 oder rückwärts 41312432 Am nächsten Tag geht es dann beim 4. Lauf noch einmal ca.45 Kilometer rund um Neustadt am Rennsteig. Dann wird es einen Ruhetag geben, der dazu genutzt wird, nach Masserberg umzuziehen. Ab dem nächsten Tag werden die Gespanne die 5. - 7. Etappe von je ca. 40 bis 45 Kilometern in Masserberg starten. Am Tag darauf zurück zum Zieleinlauf in Masserberg. Am gleichen Tag gegen 17:00 Uhr wird die Siegerehrung am Sportplatz in Masserberg stattfinden. Marshmallow-Lolly www.dav-coburg.de 89 JUGEND UND KLETTERN JUGEND UND KLETTERN SONNIGE STIMMUNG TROTZ REGEN – Das 8. Jugendcamp – gelungen wie immer!!!!! M it knapp 70 Kids, 23 fleißigen Betreuern und maximaler Begeisterung haben wir vom 19. - 21. Juni unser 8. Jugendcamp erlebt. Ohne größere Verletzungen. Die eine echte Verletzung scheint nicht so schwer gewesen zu sein, obwohl die Platzwunde am Kopf echt gefährlich aussah - Kathi, das „Opfer“, wurde eine Woche später Bayrische Vizemeisterin bei der D-Jugend. Das Sch…..wetter hat nicht einmal richtig gestört, und es war von Anfang bis Ende superklasse für die Kids,- von der vielleicht etwas überdimensionierten, „kleinen“ Anfahrt am Freitag über die Bike-Versöhnungstour am Samstag, das spannende und faszinierende Geländespiel, die begeisternde Waldführung, teilweise unglaublich engagiertes Kinderklettern selbst am Sonntag noch, bis hin zu unserem Seilparcours, der inzwischen fast Proficharakter annimmt. Die leuchtenden Augen und Superfotos sprechen absolut für sich und für uns! Wir freuen uns alle schon auf das nächste Jahr! DAS BETREUERTEAM 90 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 91 JUGEND UND KLETTERN Mel und Sandra in SL5 der Sonnenblume in Nösslach Urs beim Abseilen nach der Schwarzen Mauer (8 Sl, max. 7a) am Burgstein JUGEND UND KLETTERN Jana sammelt erste Graniterfahrung Klettern an der Engelswand Es muss nicht immer Klettern sein: Lars, Laura und Daniel schonen die Finger beim Wandern JUGENDLEITERWOCHENENDE 2015 Goldener Oktober im Ötztal Klettersteig Lehner Wasserfall: Spektakuläres Ambiente: Vale kurz vorm Ausstieg BERND LEUTHÄUSSER Z u Hintergrund und Zweck unserer Jugendleiter-Ausfahrt, die 2015 in 5. Auflage stattfand: Aktuell sind bei der Betreuung von über 200 Kids mehr als 40 Jugendleiter aktiv im Einsatz. Dazu kommt eine Reihe von Leuten, die aktuell nicht mitmachen können, aber schon in der Jugendarbeit aktiv waren und es vielleicht auch wieder sein werden. Bei dieser Anzahl von Mitstreitern, kann natürlich nicht mehr automatisch jeder jeden kennen. Der gemeinsame Ausflug dient also dem Kennenlernen und der Teambildung. Gleichzeitig ist er Anerkennung und Dankeschön für den allwöchentlichen, engagierten und manchmal auch nervenaufreibenden Einsatz. Sich auf das Miteinander einlassen Ziel ist, dass an dem Wochenende jeder das macht, was ihn besonders interessiert, was für ihn vielleicht neu ist und was ihm am meisten Spaß und Erlebnis bringt. Dazu müssen sich die Teilnehmer sinnvoll in Gruppen mit paralleler Zielrichtung aufteilen - ohne allzuviel zentrale Vorgaben. Es muss jeder schon auch selbst schauen, wo er sich anschließt und welches die richtigen Partner für die entsprechende Aktivität sind. Diese Selbst-Organisation an sich ist schon eine spannende Gruppenaufgabe. Sie fördert aus meiner Sicht das Miteinander sehr gut, wenn sich die Teilnehmer drauf einlassen und jeder bereit ist, auf andere zuzugehen. Und das hat auch 2015 wieder ganz gut funktioniert. Neue oder schon bewährte Seilschaften versuchen sich an alpinen Aufgaben, Erfahrene führen Mehrseillängentouren für Einsteiger, alte Klettersteighasen zeigen Drahtseil-Neulingen wie 92 und wo es lang geht oder man klettert in loser Gruppe gemeinsam im Klettergarten, coacht sich, misst sich und tauscht sich aus. Auch Wandern und MTB gehört zum Programm, wenn die Kletterkräfte erschöpft sind und sich entsprechend Teams bilden. Und natürlich kommt bei allem Aktivsein auch Chillen, Ratschen und Feiern nicht zu kurz. Ötztal plus perfektes Wetter Nachdem die Mehrheit bei einer internen Umfrage eindeutig in Richtung alpine Umgebung tendierte, hatte ich als Ziel für 2015 das Ötztal ausgewählt. Nach Vorerkundung im Sommer war ich mir ziemlich sicher, dass, angesichts des wirklich vielschichtigen Angebots, jeder sein Ding finden würde. Schon das Basisquartier hat ziemlich optimal gepasst: Der Romedihof bei Imst, eine Art Jugendherberge in einem alten, toll renovierten Bauerhaus mit Selbstversorgerküche, einem großen, gemütlichen Gemeinschaftsraum und sogar einer Feuerstelle direkt vor der Tür. Dazu in zentraler Lage, genau zwischen unseren Aktionsgebieten Ötztal und Imst / Nassereith. Dass ein paar der Stockbetten ziemlich gequietscht haben und die nächtliche Idylle von der nahen Straße schon etwas gestört war, mussten wir halt ausblenden. Auch die zweite wichtige Randbedingung für ein gelungenes Aktiv-Wochenende war erfüllt: Perfektes Wetter, zumindest bis Samstagabend. Kleiner Wermutstropfen, vor allem für die erst am Freitagabend Angereisten, dass es am Sonntag 2 Stunden das KAR | Jahresheft 2016 vor der geplanten Abfahrt zu regnen anfing und kein vollwertiger Klettertag mehr rauskam. 12 unserer 30 Teilnehmer hatten es sich leisten können, schon am Mittwochabend aufzulaufen. Weitere 8 stießen am Donnerstag dazu und 10 mussten sich bis Freitag gedulden. Angesichts des Kaiserwetters wurde die ganze Vielfalt des Bergsport angebots genutzt: * Sportklettern an der Engelswand und in Niederthai, * zahlreiche MSL-Routen an der Nösslacher Wand, * Klettersteige am Burgstein und am Lehner Wasserfall, * MSL-Route am Burgstein; * Wanderung und Klettersteig an der Muttekopfhütte; * Wanderung zum Tschirgant * Biken über Nösslach und am Lehner Wasserfall * MSL-Routen am Gamspfeiler in Nassereith, * Sportklettern im Sektor Sparchet in Nassereith Jeder war jeden Tag aktiv. Von den vielen Dingen, die unternommen wurden, hat mich die gemeinsame Langtour von Michael und Konstantin am meisten beeindruckt. Als ich von ihrem Plan hörte im 2er Team die Sonnenblume (7 SL, max. 6) in Nösslach anzugehen, war mir - ehrlich gesagt - etwas mulmig zumute. Angesichts folgender Faktenlage: Beide alpin noch sehr unerfahren (jeweils 1 Tour beim Jugendleiterwochenende vor einem Jahr). Konstantin, zwar starker Kletterer, aber bekanntermaßen www.dav-coburg.de mit gelegentlichen Angstattacken, wenn‘s ausgesetzt wird. Michael mit wenig Draußenklettererfahrung und noch dazu zum ersten Mal im Granit. Eine ‚heiße‘ Konstellation, auf jeden Fall. Aber ausreden wollt ich‘s ihnen dann doch nicht, weil ich‘s schon auch cool fand. Es war zwar schon dunkel, als sie uns angerufen haben, um nach dem Abstiegsweg zu fragen, aber sie haben‘s hingekriegt und waren zu Recht und spürbar stolz drauf. Etwas verspätet zum Abendessen eingelaufen, mussten sie uns dann bei Pizza und Wein ausführlich erklären, was die Gründe für die ausgiebigen Pausen waren, die wir von unten - durchaus besorgt - verfolgt haben. Spannung- Entspannung Es war ein echt spannender und gleichzeitig entspannter Ausflug, der - da bin ich mir sehr sicher - den Zweck erfüllt und nachhaltig zur Teambildung beigetragen hat. Die Stimmung beim Frühstück und abendlichen Zusammensein im Romedihof hätte nicht besser sein können. Es wurde erzählt und geplant und natürlich auch der aktuelle Stand der Jugendarbeit in den Gruppen diskutiert. Viel positives Feedback ist angekommen, und viele haben mir versichert, dass sie sich schon aufs nächste Mal freuen. Da ist der 3. Oktober dann ein Montag und wir haben wieder einen Tag mehr für alle. 93 JUGEND UND KLETTERN JUGEND UND KLETTERN Alles fest im Griff DIE EINZELNEN GRUPPEN IM ÜBERBLICK: TAGESARBEIT IN UNSEREN KINDER- UND JUGENDGRUPPEN – weiter steigende Nachfrage auf allen Ebenen BURZELGRUPPE So, 10:00 - 12:30 Heike Böck, Matthias Böck FAMILIENGRUPPE Mo,16:30 - 18:00 Karl-Heinz Rieth, Sascha Beyersdorfer JGD IA (6-9) Di, 16:30 - 18:00 Sandra Berwind, Jasmin Hildner, Madeleine Berlis, Emely Bock, Katja Schlusemann (nicht regelmäßig / bei Bedarf ) JGD IB (6-9) Mi, 16:30 - 18:00 Ana-Maja Schmiedeknecht, Melanie Ruckdäschel, Emily Schenk, Klaus oder Tatjana Horbaschek als Unterstützung JGD IIA (10-12) Do, 16:30 - 18:00 Klaus Horbaschek, Angelika Frank, Konstantin Sühlfleisch JGD IIB (10-12) Fr, 16:30 - 18:00 Sven Schindler, Karel Sedlacek, Marco Bütterich, Leonie Lux, Stella Carlsen, Andrea Garzarella JGD IIIA (13-14) Fr, 16:30 - 18:00 Martin Spörl, Michel Janus, Daniel Zeuner, Emma-Jo Schindler JGD IIIB (9-14) Sa, 10:00 - 12:00 Michael Zowislo, Hartmut Feldner, Christina Thome JGD IV (15-18) Mo, 17:30 - 19:30 Wolfgang Tschödrich, Christof Stier, Phie Reiser ZWERGENFÖRDERUNG Di, 16:30 - 18:00 Mi, 16:30 - 18:00 Lisa Fischer, Joachim Tensing (Di.) Urs Leuthäusser, Valentin Herrmann (Mi.) FÖRDERGRUPPE I (7-10) Mo,17:15 - 19:00 Fr, 17:00 - 18:45 10 Bernd Leuthäusser (Mo.), Konstantin Sühlfleisch (Fr.) FÖRDERGRUPPE II (11-13) Mo,17:30 - 19:30 Fr, 17:00 - 19:00 5 Max Dorscht (Mo.), Sebastian Stief (Fr.) FÖRDERGRUPPE III (14-18) Mo,17:30 - 19:30 Fr, 17:00 - 19:00 6 Yvonne Oldani (Mo.), Frank Heiser (Fr.) STÜZPUNKT (13-18) Mo,17:30 - 19:30 Fr, 17:00 - 19:00 6 Thomas Höfer (Mo.), Bernd Leuthäusser (Fr.) BERND LEUTHÄUSSER D ie bewährte Gruppenstruktur haben wir auch für die Saison 15/16 beibehalten. Zeitfenster und verantwortliche Betreuer haben sich, gegenüber dem Vorjahr, nur in Nuancen geändert. Wir betreuen aktuell knapp 200 Kinder in 14 verschiedenen Gruppen. Dabei sind Woche für Woche über 40 Betreuer aktiv. Speziell für die Gruppen der 6- bis 9-jährigen ist die Nachfrage enorm, was uns im Prinzip sehr freut. Es ist schön, dass sich so viele Kids fürs Klettern begeistern. Seit Schuljahresbeginn haben wir praktisch pro Woche 2 bis 3 neue Anfragen. Das Interesse würde locker für eine dritte Basisgruppe 6-9 reichen, allerdings fehlen uns dafür Zeitfenster und Betreuer. Wir sind schon sehr froh (und stolz), dass wir allen, die sich vor Schuljahresbeginn gemeldet hatten, einen Platz bieten konnten. Die Betreuung der beiden Basisgruppen für die Kleinen ist eine Herkulesaufgabe. Wer einmal bei der Gruppenstunde zugeguckt hat, weiß, was gemeint ist. Für jeweils 20 Kids brauchen wir mindestens 5 engagierte BetreuerInnen, damit hier eine vernünftige Struktur entsteht und die Kids alle sinnvoll beschäftigt werden können. Sehr erfreulich, dass in dieser Saison wieder eine ganze Reihe von Neu-Betreuerinnen dazu gekommen sind. Anne, Enya, Jana, Jule und Verena, alle aus unserer Fördergruppe III, sind neu eingestiegen und probieren jetzt ganz praktisch, wie ihnen die Arbeit mit Kindern liegt und ob es Spaß macht. Urs und Vale sind jetzt schon im zweiten Jahr aktiv und haben die Zwergenförderung mit aufgebaut. Diese Neuerung aus der letzten Saison hat sich sehr gut bewährt. Hier trainieren Kinder zwischen 6 und 9, die talentiert sind und - weitere wichtige Voraussetzung - auch zweimal kommen wollen (und können). Die Kids aus dieser Gruppe sind hochmotiviert und immer voll dabei. Der ‚Aufstieg‘ bzw. Austausch mit der Fördergruppe I ist schon im vollen Gange. Und aus den Basisgruppen drängen neue Kids dazu. 94 Integrative Gruppe im Aufbau Ganz neu in dieser Saison ist der Aufbau einer integrativen Klettergruppe, in der behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen klettern, bouldern und spielen. Mehr dazu im Beitrag von Initiatorin Petra Wöhner. Das Thema ist wichtig und hochaktuell, wie die neue Ausbildung des Hauptvereins ‚Trainer C - Klettern mit Behinderten‘ zeigt. Petra ist für den Kurs Ostern 2016 bereits angemeldet, und wir haben fest vor, unser Angebot in diesem Bereich in den nächsten Jahren weiter auszubauen. www.hoernlein-feyler.de Klettern für Flüchtlingskinder Engagiert haben wir uns im zurück liegenden Jahr auch bei der Betreuung von Flüchtlingskindern. 2 Gruppen mit je 4 bis 6 Kindern wurden über mehrere Monate, einmal wöchentlich, im Kletterzentrum betreut. Ich denke, sie hatten dabei viel Spaß und tolle Erfolgserlebnisse. Was leider noch nicht wie geplant funktioniert hat, war die Integration dieser Kinder in unsere ‚normalen‘ Gruppen. Wir waren eigentlich darauf vorbereitet, aber die Kids haben das Angebot nicht aufgenommen. Es scheint eine koordinierende Stelle, die das auch mit den Eltern bespricht, zu fehlen. Aktuell haben wir (im Moment sind das Günter Schweißhelm und Bernd Leuthäusser) neu eine Gruppe für Kinder und unbegleitete Jugendliche eingerichtet. Das Interesse und die Begeisterung sind groß, es kommen immer mehr Kids. Wir würden uns über Unterstützung bei der Betreuung und beim Sichern sehr freuen! Wer Montag von 15:00 bis 16:30 Zeit und Lust hat, bitte bei Bernd melden. Eine detaillierte Beschreibung unserer Organisation und der einzelnen Gruppen für die verschiedenen Alters- und Leistungsstufen findet sich im frisch aktualisierten Jugendteil auf unserer Website. Wir setzen auf Spezialisierung. Kasernenstraße 14 • 96450 Coburg T. 09561/ 80110 www. hoernlein-feyler.de das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de Wolfgang Hörnlein Frank Sitte Lutz Lindner Volker Albrecht Fachanwalt für Medizinrecht Fachanwalt für Versicherungsrecht Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Fachanwalt für Strafrecht Maren Feyler Dr. Wolfgang Hacker Heidi Schüler Karoline Hartwig Fachanwältin für Familienrecht Fachanwältin für Erbrecht Mediatorin (univ.) Zert. Testamentsvollstreckerin Fachanwalt für Medizinrecht Fachanwältin für Rechtsanwältin Verwaltungsrecht Umgangs- und Sorgerecht Diese Kanzlei ist nach ISO 9001:2008 zertifiziert für anwaltliches Dienstleistungsund Kanzleimanagement. 95 JUGEND UND KLETTERN VEREINSLEBEN ktion Aktuelles rund um die Se unter findet Ihr immer online „WIE OFT NOCH SCHLAFEN?“ DIE HOMEPAGE LEBT ... Integrative Klettergruppe beim DAV Coburg von Euren Beiträgen A Nachdem nach dem erfolgreichen Durchstieg einer 4 am zweiten Tag die erste Panik abgeebbt war und ich meine Umgebung genauer wahrnehmen konnte, fielen mir aber eine Reihe von Plakaten ins Auge, die auf allen freien Flächen klebten und Werbung für eine therapeutische Klettergruppe machten – und bald lernte ich die charismatische Verantwortliche der Klett(h)erapie-Gruppe, Monika Gruber, selbst kennen. Es hat dann noch eine Zeit gedauert, aber schließlich konnte ich im April 2015 einmal bei einem ihrer Kletterabende mithelfen. In Frankfurt und einer angrenzenden Kletterhalle bietet die bereits über 70 Jahre alte Kletterin monatliche Kletteraktionen an, die mit militärischer Präzision organisiert sind und bis zu 18 Kindern und Jugendlichen, teilweise schwerbehindert und auf den Rollstuhl angewiesen, die Gelegenheit geben, selbst zu klettern. Während Kinder mit Trisomie 21 meist relativ problemlos die körperlichen Anforderungen bewältigen, erfordert das Klettern eines Rollstuhlfahrers neben bestimmten baulichen Veränderungen der Hallenstruktur mindestens drei ausgebildete Helfer: Schon allein das Anziehen des Gurtes ist eine Geduldsprobe für zwei Erwachsene; beim Klettern muss ein Betreuer neben dem Kind klettern und es dabei unterstützen, verkümmerte Beinmuskeln zum Heben von spastisch verkrümmten Beinen zu bringen. Aber wie beeindruckend war die Freude im Gesicht der Kinder, die mit viel Mühe, viel Unterstützung und viel Schweiß am Schluss den Topgriff in der Hand hielten! Wie glücklich waren die Eltern, dass ihre Kinder so viel Freude zeigten und deutlich mehr Motivation hatten, als bei den zahllosen Sitzungen bei Physiound Ergotherapie – so nützlich und hilfreich die auch sind: Spannender schien Klettern allemal zu sein. Und so war der Gedanke geboren – so etwas wollte ich in Coburg auch anstoßen. In dieser Saison war es schließlich soweit – 96 oder auf Facebook https://de-de.facebook .com/DAV.Coburg RALPH STRÖHLA U nsere Website ist die zentrale Informationsplattform der Sektion. PETRA WÖHNER ls ich im Juni 2014 nach Frankfurt fuhr, um dort meine Ausbildung zum Kletterbetreuer zu machen, hätte ich im Leben nicht erwartet, dass ich dort noch etwas viel Interessanteres kennenlernen würde. Zunächst war ich auch völlig beschäftigt mit den unglaublich schweren Routen in der relativ neuen Halle und fiel mit schöner Regelmäßigkeit nach 13m aus den einfachsten Routen – ist die Halle nicht nur völlig wahnwitzig bewertet, sondern darüber hinaus auch noch ein paar Meter höher als unsere. www.dav-coburg.de gemeinsam mit Katrin Reiß, die als Ergotherapeutin in einer Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Kinder arbeitet, wurde ein Termin gesucht, und die ersten Kletterstunden fanden statt. Dienstags von 15.00 bis 16.30 Uhr können jetzt Kinder im Alter von ca. sechs bis neun Jahren in geschützter Atmosphäre klettern. Dabei legen wir Wert darauf, dass gesunde Kinder und Kinder mit diversen Einschränkungen gemeinsam an der Gruppe teilnehmen – so können alle voneinander lernen und einander unterstützen. Am meisten Spaß macht den bislang vier Mädchen und einem Jungen das Klettern am Seil, und die Fortschritte sind bereits nach kurzer Zeit unübersehbar: Wer die ersten Male nur bis zur Hälfte hochgeklettert ist oder die ganze Route lang ständig „Ich schaff das nicht – was soll ich jetzt nur tun?“ vor sich hin geschimpft hat, klettert nach ein paar Versuchen schon souverän bis hoch zum Umlenker oder hat ein Lächeln im Gesicht, statt sich von Angst und Ratslosigkeit die Freude an der Bewegung nehmen zu lassen. Erste Rückmeldungen der Eltern haben vor allem uns Betreuer sehr gefreut: Wenn eine Teilnehmerin am Dienstagabend schon fragt, wie oft sie noch bis zur nächsten Kletterstunde schlafen muss, dann haben wir wohl alle etwas richtig gemacht. Svend Richter und Christian Zimmer haben den DAV-CoburgAuftritt gestaltet und programmiert und sie kümmern sich um die laufende Pflege und Weiterentwicklung. Aktuell haben sie das neue Terminmodul, mit deutlich erweiterten Funktionsumfang, fertig gestellt. Für die inhaltlich-redaktionelle Seite ist Ralph Ströhla zuständig. Er pflegt alle neuen Informationen, und Änderungen zeitnah ein. Struktur und Gesamtangebot des Vereins sind schon heute überzeugend dargestellt. Wir präsentieren uns sympathisch, übersichtlich, benutzerfreundlich und modern. Was wir uns für die Zukunft wünschen, ist noch mehr Aktualität. Dazu brauchen wir Eure Unterstützung! Schickt Fotos und Tourenberichte einfach per Mail an Ralph, ([email protected]) möglichst bald nach dem Ereignis. Und schon können alle anderen an Euren Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben. Dafür ist eine Website einfach perfekt geeignet, Information lässt sich so einfach sehr schnell verbreiten. Die Beiträge findet Ihr in chronologischer Reihenfolge unter der Rubrik ‚Blog‘, was soviel heißt wie Journal oder Tagebuch. Wenn viele mitmachen, entsteht hier also ein sehr lebendiges Tagebuch der Sektion. Das kann sehr nützlich sein. Wenn z.B. Mitglied A am Sonntagabend eine tolle Bergtour präsentiert, mit allen Infos zu Anfahrt, Weg und sonstigen Details, lassen sich die Mitglieder B, C und D vielleicht schon die Woche drauf auch dazu motivieren. Sparkassen-Finanzgruppe Unsere Sportförderung. Gut für die Jugend. Gut für Deutschland. WE NEED YOU! Da vor allem die Kinder mit Entwicklungsverzögerungen im körperlichen und geistigen Bereich am besten am Seil klettern, heißt das, dass wir noch die Unterstützung durch andere Sichernde benötigen, um den Kindern möglichst viel Gelegenheit dazu zu geben. Daher ergeht an alle aktiven Kletterer die Bitte, uns durch Eure Mithilfe zu unterstützen. Bitte meldet euch am besten direkt bei mir unter [email protected] oder über die Jugendreferenten für weitere Informationen. Und natürlich sollten auch alle, die interessiert sind, ihre Kinder an unserem neuen Angebot anzumelden, mit mir Kontakt aufnehmen – Katrin und ich freuen uns auf Euch! das KAR | Jahresheft 2016 s Sparkasse Coburg - Lichtenfels Sport ist ein wichtiges Bindeglied in der Gesellschaft. Er stärkt den Zusammenhalt und schafft Vorbilder. Deshalb unterstützt und fördert die Sparkassen-Finanzgruppe den Sport und sorgt für die Rahmenbedingungen zur Leistungsentwicklung: regional und national, in der Nachwuchsförderung, im Breiten- und im Spitzensport: mit einer jährlichen Fördersumme von über 60 Mio. Euro. www.gut-fuer-deutschland.de www.dav-coburg.de 97 VEREINSLEBEN VEREINSLEBEN Perfekte Planung ... Von unten nach oben... KLETTERHALLE RELOADED Bereit für Neues ROLF SCHMIDT N ach 15 Jahren intensiver Nutzung und einem vergeblichen Anlauf im letzten Jahr war es soweit: Die Strukturwände in unserem Kletterzentrum wurden erneuert. Die Oberfläche der alten Wand war teilweise stark abgenutzt und die Gewinde vom vielen Griffe rein- und rausschrauben ausgeleiert. Die Sommerpause war die ideale Gelegenheit für die Aktion und so haben wir Ende Juli als erstes alle Griffe rausgeschraubt - vielen Dank an die Jugendgruppe und deren Betreuer! Übersicht im „Chaos“ Die eigentliche Demontage der alten Wand und Montage der neuen Wand haben wir dann doch lieber den Profis überlassen. Die Planung und Ausführung der neuen Wandelemente erfolgte durch die Firma T-Wall aus Frankfurt, die Demontage duch die Fa. Heisinger aus Ködnitz und die Anpassarbeiten am Fußboden durch die Firma Faass aus Niederfüllbach. Die Ausstattung der Wand mit neuen Griffen und Sicherungselementen erfolgte dann wieder in Eigenregie durch unsere bewährten Routenbauer (mit ein bisschen externer Hilfe) und so konnten wir Anfang September wieder - wie geplant - in die neue Hallensaison starten. Die neuen Wandteile sind bei unseren Besuchern gut angekommen und werden viel beklettert - wenn auch der Riss als etwas zu schwer empfunden wird… Wo gehobelt wird ... Das alte Zeug muss raus .. 98 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 99 VEREINSLEBEN VEREINSLEBEN KLETTERZENTRUM UNSER KURSANGEBOT ROLF SCHMIDT FRANK ERDMANN I n der Hallensaison 2014/15 mussten wir, im Vergleich mit dem sehr guten Vorjahr, einen kleinen Einbruch bei den Besucherzahlen feststellen. Nach den stetigen Steigerungen seit dem Anbau der Boulderhalle im Jahr 2009 haben wir anscheinend eine Grenze erreicht. Die Halle nimmt aber auch an manchen Tagen im Winter nicht mehr Besucher auf. Auf Grund der Nutzungen durch unsere Jugendgruppen und die Schulen aus Stadt und Land außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten, wird das Kletterzentrum aber trotzdem noch von 9 bis 22 Uhr sehr gut genutzt. Die wenigen externen Zeitfenster für Veranstaltungen benachbarter Sektionen o.ä. können per e-mail bei Ralph Ströhla nachgefragt werden. Hier ist aber anzumerken, dass unsere Kapazitäten sowohl bei den freien Hallenzeiten, als auch bei unseren Betreuern ziemlich ausgelastet sind. Das dies so möglich ist, verdanken wir unseren äußerst engagierten DAV´lern, dem Thekenteam, dem Routenbauteam, dem Ausbildungsteam und allen anderen Mitstreitern. Dieses Jahr konnte nun wirklich der Austausch der Strukturwände in der Haupthalle umgesetzt werden. Für rund 60.000 Euro haben wir wieder eine neue, attraktive Wand, die funktionell top in Schuss ist. Eine kurze Info noch für alle Interessierten: Der Austausch unserer Beleuchtung von Halogen-Strahlern auf LED-Leuchten hat sich in dem erhofften Maß gerechnet. Wir haben im Jahr 2014 rund 4.000 kWh weniger Strom verbraucht, also über 1.000 Euro an Betriebskosten einsparen können. Danke an dieser Stelle auch noch mal an die Stadt Coburg, die im Rahmen Ihrer Sportförderung solche Energiesparmaßnahmen finanziell unterstützt. Thekenteam 2015 Johanna Beetz René Bohl Marco Bütterich Julian Friedel Peter Friedel Thomas Herres Martin Heß Michael Konggan Walter Krasser Susanne Lange Johannes Pax r Jennifer Reingrube Sabine Renner Rolf Schmidt eknecht Ana-Maja Schmied Thomas Schulze lm Günter Schweißhe n Stefan Sollman d Romina Sommerfel Tanja Steinke Liebe Freunde des Klettersports, auch in diesem Jahr haben unsere Kursleiter wieder ein breites Spektrum an Kletterkursen für Euch im Angebot. D as erforderliche „Rüstzeug“ zum sicheren Klettern kann sich jeder Interessierte bei einem Grundkurs Klettern holen. In den Kursen wird das erforderliche Equipment vom Verein zur Verfügung gestellt. Außer Spaß und Interesse gibt es keine weiteren Voraussetzungen, um das Klettern zu erlernen. Wer etwas höher hinaus will, sollte diesen Kurs unbedingt besuchen. Beim Alpinen Klettern reichen die Sicherungstechniken des Sportkletterns nicht mehr aus. Unser Kurs Alpines Klettern vermittelt und übt diese notwendigen Techniken. Teilnahmevoraussetzung: * abgeschlossener Grundkurs und/oder * sicheres Klettern im 5. Grad * Erlernen neuer Sicherungsgeräte * Was ist beim Halten von Stürzen zu beachten Um die beim Grundkurs erlernten Fähigkeiten zu erweitern, empfehlen wir zusätzlich unsere Aufbaukurse. Die nachfolgende Übersicht zeigt unsere Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Klettern. Wir laden alle Freunde des Klettersports ein, an unseren Kursen teilzunehmen. In den Aushängen im Kletterzentrum und auf unserer Internetseite stehen Informationen zu den Terminen und Inhalten unseres Kursangebots zur Verfügung. Anmeldungen sind im Kletterzentrum während den Öffnungszeiten möglich. AUFBAUKURS ALPINES KLETTERN GRUNDLAGEN Kursgebühr: 20 € / 30 €* Was ist anders als in der Halle? Wo kann geklettert werden? Wie liest sich ein Kletterführer? Sicherungstechniken, Abseilen, Umbau - wie geht das? Diese Kenntnisse und vieles mehr könnt ihr beim Kletterkurs in der Fränkischen Schweiz erlernen. Teilnahmevoraussetzung: * abgeschlossener Grundkurs und/oder * sicheres Klettern im 5. Grad Kursdauer: 1 Tag Wichtig: Eigenes Material. Helmpflicht. Kursgebühr: 20 € / 30 €* AUFBAUKURS KLETTERN IM FRANKENJURA Um die Sicherheit nicht zu kurz kommen zu lassen bzw. auch in den richtigen Blickwinkel zu stellen, haben wir ab sofort ein „SicherungsUpdate“ in unser Angebot aufgenommen. An jedem ersten Mittwoch im Monat könnt Ihr ohne Anmeldung und ohne Kursgebühr daran teilnehmen. Inhalte sind u.a. folgende Themen: * Auffrischung Eurer Sicherungstechnik AUFBAUKURS ALPINES KLETTERN FÜR FORTGESCHRITTENE Denkt dran: m an lernt nie au s ... Hier ist für jeden was dabei und wer nicht sicher ist, welcher Kurs d er richtige ist, der fragt - Fran k oder Frank. VON DER HALLE AN DEN FELS Höhere Schwierigkeitsgrade erfordern ein erweitertes Spektrum an Klettertechniken. Dieser Kurs bietet eine Einführung und das Üben in diesen Fertigkeiten. AUFBAUKURS KLETTERTECHNIK FÜR FORTGESCHRITTENE Dieser Kurs baut auf dem Grundkurs Kletterschein auf. Die Klettertechniken werden verfeinert, damit auch höhere Schwierigkeiten gemeistert werden können. Teilnahmevoraussetzung: * abgeschlossener Grundkurs und/ oder * sicheres Klettern im 5. Grad Teilnahmevoraussetzung: * abgeschlossener Grundkurs und/ oder * sicheres Klettern im 6. Grad. Kursdauer: 3 Stunden Kursgebühr: 15 € / 25 €* AUFBAUKURS KLETTERTECHNIK GRUNDLAGEN Kursdauer: 3 Stunden Kursgebühr: 15 € / 25 €* AUFBAUKURS SICHERUNGSTECHNIK AUFBAUKURS AUFBAUKURS KLETTERN MIT KINDERN Angesprochen sind Eltern die ihren Kindern das Klettern ermöglichen wollen, ohne selbst zu klettern. Sie können hier die notwendigen Sicherungstechniken erlernen. Kursdauer: 3 - 4 Stunden Kursgebühr: 15 € / 25 €* KLETTERN KLETTERSCHEIN Zur Erhöhung der Sicherheit ist es für Kletterer und Sichernden wichtig, den Umgang mit Sicherungstechniken als auch mit Stürzen zu beherrschen. In diesem Kurs werden verschiedene Sicherungstechniken und richtiges Absprungund Sicherungsverhalten vermittelt und trainiert. Teilnahmevoraussetzung: * abgeschlossener Grundkurs * sicheres Klettern im 5. Grad. Kursdauer: 3 Stunden Kursgebühr: 15 € / 25 €* Der Grundkurs umfasst das Erlernen der verschiedenen Sicherungstechniken und Knoten. Den Teilnehmern werden die Grundlagen der Klettertechnik im Vor- und Nachstieg vermittelt. Das Ausbildungsziel ist: An Kletteranlagen selbstständig zu klettern. Bei erfolgreichem Abschluss erhält jeder Kursteilnehmer den entsprechenden Kletterschein des DAV. Vorkenntnisse: nicht erforderlich * ab 14 Jahre Kursdauer: 4 x 3 Stunden Kursgebühr: 50 € / 80 €* * Kursgebühr für Nicht-Sektionsmitglieder 100 das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 101 KAR INFORMIERT VEREINSLEBEN IMMER FÜR EUCH DA GESCHÄFTSSTELLE im Kletterzentrum Dammweg 4 96450 Coburg DALMATIEN 1. Aufl. 2015 von Reto Solè Wandern in Dalmatien: eine Mischung aus Bergen und Meer, mediterranes Klima und unberührte Natur machen den südlichen Teil Kroatiens zu einem wunderbaren Wandergebiet. Touren im Velebit-Gebirge, die Plitvicer Seen, aber auch auf den Inseln Rab und Pag werden im neuen Rother Führer vorgestellt. Der Besuch der Weltkulturerbe-Städte Split und Dubrovnik ergänzen das Naturereignis mit südlichem Charme. Das starke Team unserer Geschäftsstelle ÖFFNUNGSZEITEN: Mittwoch 17:00 - 19:00 Uhr (auch während der Schulferien) Tel. 09561/ 92 007 Fax 09561/ 804 108 [email protected] www.dav-coburg.de FRÄNKISCHER GEBIRGSWEG 1. Aufl. 2015 von Christof Herrmann Vom Frankenwald über das Fichtelgebirge, Fränkische Schweiz Nürnberger Land führt der Weitwanderweg. Er umfasst 425 km in 21 Etappen. Die Vielfalt der Kleinodien unserer fränkischen Heimat gilt es zu entdecken: markante Felsformationen, Wälder, Flusstäler, Burgen, Schlösser, historische Orte und Städte, sowie die beliebten Einkehrmöglichkeiten in Biergärten und Dorfgasthöfen. BRANDNEU IN DER BÜCHEREI SABINE HOFBAUER ERIKA STRECKER * Geschäftsstellenleitung * Mitgliederverwaltung * Verleih von Ausrüstung (von Eispickel bis Biwakzelt) * An- und Ummeldung * Verkauf unserer DAV-Kollektion WOCHENENDTOUREN ALLGÄU – VORARLBERG 1. Aufl. 2015 von Mark Zahel KA RL -W. ST EL ZN ER * Ein Mann fü r alle Fälle in der Geschäftsstelle im Kletterzentrum e kostenlos 4 Wochen er, r Mitglied fü e ih le s u A che 5 € pro Wo danach 0,2 ERIKA FLORSCHÜTZ BESTAND DER BÜCHEREI * Beratung, * Wanderführer und Karten vom gesamten Alpengebiet * Hüttensuche * Kletterführer – Skitourenführer – Rad- u. Mountainbikeführer * Tourenvorschläge * Führer vom Mittelgebirge Andalusiens Süden bietet Wanderern eine außerordentliche landschaftliche Vielfalt. Duften de Pinienwälder, karge Steppen und schneebedeckte 3000er versprechen abwechslungsreiche Tage. 50 Touren stellt der Rotherführer vor: auf Maultierpfaden, Schmugglerwegen, Klippen- und Strandspaziergänge. Es wird für jeden Geschmack etwas geboten. Ein Kurzurlaub in den Bergen, ein Wochenende oder ein paar Tage von Hütte zu Hütte im Allgäu oder Vorarlberg reicht für eine kleine Auszeit. Das Rother Wanderbuch bietet 25 Vorschläge für 2, 3 und 4 Tagestouren, von leicht bis anspruchsvolle Hüttentreks, mit Abstecher auf beliebte Gipfel. Routenverlauf und Höhen profile geben einen guten Überblick. ÖFFNUNGSZEITEN: Mittwoch 17:00 - 19:00 Uhr (auch während der Schulferien) BÜCHEREI DER SEKTION ANDALUSIEN SÜD 4. Aufl. 2014 von Bernd Plikat MONTAFON 8. Aufl. 2015 von Herbert Mayr Eingebettet in die imposante Alpenlandschaft von Verwall, Silvretta und Rätikon bietet die attraktive Tallandschaft des Montafon herrliche Wandermöglichkeiten. Die Ortschaften Bludenz, Vandans, Schruns-Tschagguns, Gargellen, Gaschurn sind bekannte Ausgangspunkte von leichten bis zu anspruchsvollen Touren. Die Silvretta-Hochalpenstraße ermöglicht Ausflüge in die Gletscherwelt. Im Rätikon lassen sich die Wahrzeichen „Drusenfluh und Drei Türme“ hautnah erleben. * Südeuropa - Inseln – Trekkingführer weltweit * Bergsport Lehrpläne - Sicherheit und Risiko im Gebirge – Lawinen – Wetter – usw. * DVDs von Wandertouren – CDs von AV-Karten, Bayern und Thüringen * Bücher über Pflanzen, Tiere und Mineralien im Alpengebiet * Bildbände * Romane und Erzählungen * DAV Jahrbücher * Zeitschrift „Der Bergsteiger“ und „bergundsteigen“ 102 das KAR | Jahresheft 2016 SKITOURENFÜHRER OBERSTEIERMARK 1. Aufl. 2014 von Uwe Grinzinger und Gerald Radinger Die Berge der Obersteiermark und Oberösterreichs sind eine Region voller Gegensätze und verwöhnen jeden Tourengeher mit einer breiten Palette an Tourenmöglichkeiten zwischen Salzkammergut und Hochschwab. Sanfte Kuppen der Voralpen für Anfänger, schneidige Abfahrten bis hin zu den mächtigen Kalkburgen des Toten Gebirge für erfahrene Skialpisten, werden vorgestellt. www.dav-coburg.de 103 KAR INFORMIERT KAR INFORMIERT SHOPPING IN UNSERER GESCHÄFTSSTELLE! Die DAV-Coburg Kollektion NEU! SOFTSHELL-JACKE KIWI * Atmungsaktive, strapazierfähige, wasserabweisende und winddichte Softshell-Jacke mit abnehmbarer Kapuze * 3-Lagen-Laminat mit TRIACTIVER-PRO_Technologie SOFTSHELL SCHWARZ FLEECE-JACKE SCHWARZ * ohne Kapuze, leicht, sehr strapazierfähig, regendicht * alle Größen, superbequem und praktisch, Rückenemblem Klettern * Rückenemblem Klettern, * 65,00 EUR * Innenseite ist mit einem leichten Fleece gefüttert und sorgt so auch an kühlen Tagen für angenehmes Wohlbefinden * Material: Interlock-3-Lagen-Laminat aus 100% Polyester * Wassersäule: 5.000 mm Atmungsaktivtät: 5.000 gr. / m. / 24h Namen vorne 8 € * Damen- und Herren-Version, * dehnfähiges Stretch-Material, exzellente Bewegungsfreiheit * Größen: XS–6XL * 70,00 EUR Namen vorne 8 € Alle Damen- und Herrengrößen zum PROBIEREN und BESTELLEN bei der Firma LEISE im Verkaufsgeschäft, Abteilung Arbeitsschutz, Rosenauerstr. 117, 96450 Coburg Öffnungszeiten: Mo-Fr 7:00 -18:00 Uhr, Sa 8:00 -12:00 Uhr, T-SHIRT DAV JUGEND COBURG Gr. S-XXL à 60,00 EUR Gr. XXXL à 70,00 EUR * Top-Qualität, cooler Aufdruck * das Team-Shirt für unsere Kinder- und Jugendgruppen Rückenbeschriftung: 6,00 Euro Ärmel-Logo DAV: 10,00 Euro Name auf der Brust: 3,50 Euro * je nach Größe 16,00-18,00 EUR KUSCHELDECKE (Preise incl. MwSt.) * leichte, kuschelige Polarfleece-Decke (100% Polyester), vielseitig verwendbar, * 130 x 170 cm * 17,00 EUR WINTERSOFTSHELL-JACKE * Gr.S-XL, orange oder rot, wind- und wasserdicht, Rückenemblem Berge * 75,00 EUR Namen vorne 8 € Exklusiv in unserer Geschäftsstelle: Dammweg 4 - im Kletterzentrum Tel. 09561 92007 geöffnet Mittwoch 17 bis 19 Uhr 104 Jacken können anprobiert werden – es liegen sämtliche Damen- und Herrengrößen als Muster vor. Die Auslieferung dauert nach Bestellung ca. 4 Wochen. Herzlichen Dank an unsere Supermodels: Miriam, Sofie, Carlotta, Florentine und Antonia das KAR | Jahresheft 2016 www.dav-coburg.de 105 VEREINSLEBEN VEREINSLEBEN BERGSTEIGERSTAMMTISCH Vor Krögelhof V on November bis April sind Sie ins Kletterzentrum zum gemütlichen Stammtisch eingeladen. Neuigkeiten und interessante Bergerlebnisse wollen wir bei einer Brotzeit austauschen. Einmal im Monat, jeweils mittwochs, treffen wir uns ab 19:30 Uhr im Kletterzentrum/Schulungsraum. Genaue Termine erfahren Sie in der Geschäftsstelle. Kontakt: Erika Florschütz, 09561/38086 SPENDEN AUSFLUG DER SÄNGERTRUPPE NACH WATTENDORF GUNNAR SCHMIDT A m Dienstag, den 30. Juni trafen wir uns beim Gasthof Dinkel in Stublang zum Mittagessen auf der Terrasse. Danach wanderten wir bei herrlichem Wetter vom Parkplatz unterhalb der Rehaklinik hinauf zum „Hohler Stein“, und durch das „Tiefental“ zurück zum Parkplatz. HEIKE SCHEURER Die Bude voll- die Stimmung toll Blick zur Rehaklinik SÜDTIROLER ABEND Jurahütte Wattendorf ERIKA FLORSCHÜTZ MIT TEAM A m 6. November 2015 luden wir zum traditionellen Südtiroler Abend in die herbstlich geschmückte Kletterhalle ein. Bei original Südtiroler Speck, Schüttelbrot, Vinschgauer, Käse und Wein, der Sorten Edelvernatsch, Kalterersee und Chardonnay feierten zahlreiche Bergfreunde in fröhlicher Runde. Nachdem wir am späten Nachmittag die Hütte belegt hatten, wurde der Grill angeworfen und Coburger Bratwürste gebraten, die wir uns mit Salzgurken und Hübner Bier gut schmecken ließen. So gestärkt erklangen bald die ersten Lieder. Mit Gesang und Unterhaltungen genossen wir so den warmen Abend hinter der Hütte. Die Glühwürmchen schwirrten im Wald und der Vollmond sah uns noch bis 0:30 am Feuer sitzen. Erinnerungen an Bergerlebnisse wurden ausgetauscht, neue Freundschaften geknüpft. Musiker Wolfgang begeisterte mit seinen flotten Weisen alle Besucher, die sogleich mitsangen, schunkelten und kräftig das Tanzbein schwangen. Rundum ein gelungener Abend! Am Mittwoch Vormittag stellen wir ein Auto nach Schwabthal und eines nach Kümmersreuth, von wo wir durch Krögelhof und den Weinhügel wanderten. Ausklingen ließen wir unseren Ausflug dann im schönen Biergarten vom „Schwarzer Adler“ in End. Wir waren uns einig, dass wir diesen, schon zu Tradition gewordenen Ausflug auch nächstes Jahr wieder einplanen wollen. Allen Helfern für ihre Mitarbeit nochmals herzlichen Dank. Unseren treuen Besuchern danken wir für ihr zahlreiches Kommen. Wir freuen uns auf den Südtiroler Abend im Jahr 2016 (Freitag, den 4. November) und hoffen auf viele Bergfreunde, die ein paar lustige und entspannte Stunden verbringen möchten. Auf dem Weinhügel Erika und ihre fleißigen Helfer in Höchstform SINGSTUNDE Wer Lust und Spaß am Singen hat, ist in unserer Runde herzlichst willkommen. Wir treffen uns jeden ersten Mittwoch im Monat um 19:15 Uhr im Vereinszimmer im Kletterzentrum, um in ungezwungener Runde Volks,- und Fahrtenlieder zu singen. Gelegentlich machen wir auch Ausflüge, bei denen, unter anderem, natürlich fleißig aufgesungen wird. Kontakt: Gunnar Schmidt, 09561 511851, [email protected] 106 www.dav-coburg.de V on 15. November 2014 bis Stichtag 15. November 2015 sind Spenden in Höhe von ca. 2.000 Euro bei uns eingegangen. Wir bedanken uns recht herzlich für die finanzielle Unterstützung bei: Gerhard Beyersdorf, Horst Geuter, HansJoachim Roß, Rüdiger Florschütz, Ernst Hofmann, OB Tessmer, Daniel Zeuner, Rainer Braune, Heinz Grath, Ernst Niederleithinger, Matthias Böck. Außerdem ein recht herzliches Dankeschön an sämtliche ehrenamtlichen Helfer in unserer Sektion, ohne die unser Vereinsleben unvorstellbar wäre. AU FR U F AN ALLE!!! tterzentrum haben wir Im Vereinszimmer im Kle ) angebracht. Dort hat jeWechselrahmen (40x60 hkeit, schöne Motive zu des Mitglied die Möglic präsentieren. Monate gezeigt. Im Mo Die Bilder werden ca. 6 te bit ich d un erschöpft ment ist mein Fundus b: Wer kann mir schöne chu dringendst um Nachs n, , Landschaften, Blume Bilder schicken,- Berge Strukturen etc.? Hochformat und 3x QuerIch benötige jeweils 2x als Abzug oder auf CD ans format. Die Bilder bitte t meine Adresse, bitte mi Kletterzentrum oder an und Bildertiteln. Ich freue Namen, Adresse, E-Mail dungen! mich auf ganz viele Einsen treuer) Gunnar Schmidt (Archivbe Lauterer Straße 75 96450 Coburg 107 VEREINSLEBEN VEREINSLEBEN 25 Jahre im DAV KURZPROTOKOLL DER JHV 2015 YOGA am 29.04.2015 FRANK SCHÄFER, SCHRIFTFÜHRER G eehrt wurden vom 1. Vorsitzenden Thomas Engel wieder eine stattliche Anzahl von 48 Mitgliedern für ihre langjährige Zugehörigkeit zur Sektion. Er bedankte sich für die erwiesene Treue und überreichte den anwesenden Jubilaren ein Ehrenabzeichen. Es wurden folgende Mitglieder geehrt: 40 Jahre im DAV 50 und 60 Jahre im DAV * 23 Mitglieder für 25-jährige Treue: Anni Roschlau, Bernd Schmidt, Denise Müller, Edith Leib, Erich Baumgärtner, Ernst Helbig, Hannes Naumann, Heinz Gabeli, Herbert Wagner, Joachim Goller, Karl-Heinz Büttner, Klaus van der Linden, Klaus-Dieter Walter, Lothar Härer, Matthias Weiß, Monika Gabeli, Rolf Roschlau, Rosemarie Wagner, Ulrich Schmidt, Ursula Härer, Ute Pflaum, Ute Schmidt, Walter Krasser. * 19 Mitglieder für 40-jährige Treue: Andreas Eberle, Andreas Welsch, Brigitte Hauck, Erika Alberti, Gabriele Luther, Gabriele Schäfer, Hans-Joachim Fraaß, Horst Breier, Manfred Hauck, Marga Huelsz, Maria Wolf, Martin Heß, Matthias Fischer, Matthias Schweizer, Stefan Geisthardt, Susanne Eberle, Werner Engel, Werner Klostereit, Wolfgang Scherr. D as Yoga-Angebot von Dominik Oesterreicher erfreut sich weiter wachsender Beliebtheit - quer durch wirklich alle Altersgruppen und Disziplinen des Vereins. Spitzenkletterer, die Spannung und Körpergefühl aufbauen oder Ausdauersportler, die etwas für ihre Beweglichkeit tun wollen. Körperbewußte, die aktiv Rücken- und Nackenbeschwerden vorbeugen wollen oder einfach Menschen, die Entspannung suchen. - Ihnen allen können regelmäßige Yoga-Einheiten helfen. Die Yogastunde ist im Vereinsheim des Schwimmvereins (gegenüber Kletterzentrum), immer dienstags von 20:30 bis 22:00 Uhr. Hier steht uns ein sehr gut geeigneter Raum zur Verfügung, im Gegenzug gilt Dominiks kostenloses Angebot jetzt auch für SVC-Mitglieder. FITNESS FÜR BERG- UND WINTERSPORTLER J eden Donnerstag (außer in den Schulferien) um 20:00 Uhr in der Turnhalle der Heimatringschule Abwechslungsreiches Programm aus Konditions-, Ausdauer-, Beweglichkeits- und Dehnübungen zu schwungvoller Musik. Geeignet für Skifahrer, Langläufer, Snowboarder, Schneeschuhgeher, Bergsteiger, Kletterer, Inliner, Radfahrer und alle Sportler, die im Winter etwas für ihre Kondition tun wollen. Beginn: Anfang September Ende der Winterfitness: Ende April Bei entsprechender Witterung verlagern wir unsere Aktivitäten ab April nach draußen, mit Nordic-Walking, Radeln o.ä. KONTAKT: Dominik Oesterreicher 0176 97310908 [email protected] * 3 Mitglieder für 50-jährige Treue: Gisela Bosseckert, Hubertus Hess, Ursula Engel. * 2 Mitglieder für 60-jährige Treue: Gerhard Deutschmann, Wieland Süßmilch. Verabschiedung aus den Ämtern EINLADUNG ZUR JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2016 Mittwoch, den 20. April 2016, 19:30 Uhr im Restaurant Kräutergarten/Petersilie, Rosenauer Str. 30, 96450 Coburg TAGESORDNUNG * Begrüßung und Ehrungen * Jahresberichte der Referenten * Mitgliederbewegung * Jahresrechnung * * * * * Bericht der Kassenprüfer Satzungsänderung Voranschlag 2016 Neuwahlen Verschiedenes Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch! 108 Matratzen - Lattenroste - Betten Bernd Gerlicher, Gisela und Stefan Geisthardt, Bernd Leuthäusser, Herbert Dachs, Wilfried Sonntag wurden mit dem Dank der Sektion für ihre langjährige Tätigkeit aus ihren bisherigen Ämtern entlassen. Gleichzeitig wurden diese und weitere Positionen – insgesamt 6 aus dem Vorstand und 14 aus dem Beirat neu besetzt. Die Sektion Coburg hatte am 20.04.2015 aktuell 3.212 Mitglieder. Glender Straße 5 96450 Coburg-Neuses 09561-8567-0 Für unser Kletterzentrum/Geschäftsstelle suchen wir eine weitere Mo–Do: 10-12 und 14-16 Uhr Freitag 10-18 Uhr REINIGUNGSKRAFT auf 450-Euro-Basis. www.matratzen-dehler.de www.facebook.com/MatratzenDehlerCoburg Arbeitszeit: 1- 2 mal wöchentlich, morgens zwischen 6:00 und 10:30 Uhr Interessenten wenden sich bitte an unsere Schatzmeisterin Heike Scheurer, Tel. 09561-31020 das KAR | Jahresheft 2016 Werksverkauf www.dav-coburg.de 109 VEREINSLEBEN VEREINSLEBEN Durbar, after Heidi Fischer berichtet über Land und Leute NEPAL – EIN LAND BRAUCHT UNSERE HILFE HEIDI FISCHER D AV-Vorträge, in denen es um Nepal geht, drehen sich üblicherweise um die Bergwelt des Himalaya. Am 17.06.2015 veranstaltete die Sektion einen Abend in der CoJe, bei dem die Menschen Nepals und die Auswirkungen des verheerenden Erdbebens vom 25. April 2015 im Mittelpunkt standen. Uns lag es am Herzen, den Besuchern den Blick für das Land zu öffnen, die katastrophale Situation nach dem Erdbeben zu schildern und Hilfsorganisationen vorzustellen, die vor Ort Hilfe leisten und für ihre Arbeit dringend Spendengelder benötigen. Durch den abwechslungsreichen Abend führte Horst Fischer, der Nepal schon mehrmals bereiste und die Menschen dieses Landes lieben gelernt hat. Schräges Haus Dorf nahe der tibetischen Grenze, in dem er aufwuchs und das durch das Erdbeben fast völlig zerstört wurde. Im zweiten Teil des Abends wurden drei Hilfsorganisationen vorgestellt, die die DAV Sektion für besonders förderungswürdig hält. Es sind kleinere Organisationen, für die sich engagierte Coburger seit Jahren einsetzen und deren Spendengelder zu 100% bei den Projekten ankommen. 40% der Einnahmen machte der Tourismus aus. Uschi Schiefner appellierte leidenschaftlich an die Besucher, auch weiterhin nach Nepal zur reisen, um diese Geldquelle nicht versiegen zu lassen. In beeindruckender Weise wurde der Freundeskreis Nepalhilfe e.V. durch den Vorsitzenden Alexander Schmidt dargestellt. Er erlebte persönlich das katastrophale Erdbeben am 25. April in Nepal. Mehr als 8.600 Menschen starben, über 16.000 Menschen wurden verletzt, ungefähr eine halbe Million Häuser wurden völlig zerstört. Fast eine Million Kinder haben keine Klassenräume mehr, in denen sie unterrichtet werden können. Alexander Schmidt zeigte aktuelle Bilder von den verheerenden Schäden durch das Erdbeben. Schwerpunkt der Hilfsmaßnahmen sind bei ihm die Beschaffung von Wellblechdächern, die dringend benötigt werden, da Anfang Juni die Monsunzeit in Nepal beginnt und viele Menschen im Freien oder in Zelten übernachten müssen, da ihre Häuser zerstört oder unbewohnbar geworden sind. Merle Gerding beschrieb in einem Brief, den Lisa Fischer vortrug, die liebenswerten Seiten der nepalesischen Bevölkerung anhand eines Portraits ihres Freundes Lama und der in Deutschland studierende Nepalese, Khenpo Tsundu, berichtete von seinem Sigrid Gerding, Ärztin am Neustadter Klinikum, berichtete über die Notwendigkeit von medizinischer Notfallhilfe bei Erdbebenkatastrophen. Dieser Einsatz wird zurzeit von Humedica e.V. vor Ort geleistet. Im ersten Teil des Abends vermittelte Heidi Fischer Informationen rund um das Land Nepal, schon vor dem Erdbeben gehörte es zu den 20 ärmsten Ländern der Welt, waren mehr als die Hälfte Analphabeten, lebten ein Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Notunterkunft v.l. Michel Dussaulx, Heidi u. Horst Fischer, Sigrid u. Merle Gerding, Lisa Fischer, Michel Janus Michel Dussaulx, der eine Schule im Dolpo für die Freunde Nepals e.V. betreut, beschrieb die momentane Situation anhand von Bildern, die zeigten, wie beschwerlich das Leben in dieser unwirtlichen Gegend ist. Um die Familien zu ernähren, müssen viele Kinder auf den Feldern mitarbeiten. Der Weg zur Schule ist oft weit, und ohne eine Schulspeisung können die Kinder die Schule nicht besuchen. Der nepalesischen Regierung fehlt das Geld, um in abgelegenen Regionen Schulen aufzubauen und dafür zu sorgen, dass den Kindern die Teilnahme am Unterricht möglich ist. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, engagieren sich die Freunde Nepals e.V. für Schulprojekte. Natürlich werden der Wiederaufbau der zerstörten Häuser und die Wiederherstellung der Infrastruktur noch viel Zeit in Anspruch nehmen, und unsere Hilfe wird weiterhin dringend gebraucht. Die DAV-Sektion Coburg hält nachfolgende Spendenmöglichkeiten für besonders empfehlenswert: Humedica e.V. www.humedica.org Sparkasse Kaufbeuren IBAN: DE35 7345 0000 0000 0047 47 BIC: BYLADEM1KFB Stichwort: Erdbebenhilfe Nepal Freundeskreis Nepalhilfe e.V. www.nepalhilfe.de Bilder der Zerstörung, karge Landschaften, unpassierbare Wege und dennoch hoffnungsfrohe Kindergesichter hinterließen einen bleibenden Eindruck von einem großartigen Land und liebenswerten Menschen, die unbedingt unsere Hilfe brauchen. VR Bank Biedenkopf – Gladenbach eG IBAN: DE73 5176 2434 0069 5697 06 BIC: GENODE51BIK Stichwort: Erdbeben Nepal Die Besucher zeigten sich sehr interessiert und betroffen vom Ausmaß der Katastrophe. Im Anschluss an die Vorträge wurde noch lange und lebhaft bei nepalesischem Tee diskutiert und viele spendeten großzügig für die vorgestellten Hilfsorganisationen. Freunde Nepals e.V. www.freunde-nepals.de Buddhaschutt Dt. Apotheker- und Ärztebank München IBAN: DE36 3006 0601 0002 5261 66 BIC: DAAEDEDD Stichwort: Saldang-Schule Alle Adressen sind gemeinnützig, steuerbegünstigt und können berechtigte Spendenquittungen ausstellen. 110 111 NACHRUF ORGANISATIONSSTRUKTUR REPRÄSENTATION VEREINSFÜHRUNG Peter Tews 09561 794670 [email protected] RECHT Ralf Kämmer 0951 2085300 [email protected] KLETTERZENTRUM 2. VORSITZENDER Wartung Kletterwände, Arbeitseinsätze, Schließsystem, Einkauf Rolf Schmidt der am 10.10.2015 verstorben ist. Der unerwartet schnelle Tod von Helmut Brockardt-Riemann ist ein schwerer Schicksalsschlag für seine Familie und unseren Verein. Schon vor 67 Jahren trat er in unsere DAV-Sektion Coburg ein und wurde gleich als Miterbauer der Wattendorfer Hütte tätig. Damals fuhr er noch mit dem Fahrrad zum Arbeiten und zum Klettern auf die Jurahütte. Bei seinem ersten Besuch auf der Breitenkopfhütte im Jahr 1951 war er sofort fasziniert. Nie mehr ließ ihn diese kleine Hütte los! Er kletterte auf alle Gipfel rund um die Breitenkopfhütte, teilweise mit seiner Frau, die er 1948 auf einem DAV-Maitanz kennenlernte. 1964 erstellte er Zeichnungen für eine erste Sanierung der Hütte und wurde 1966 zum Hüttenwart der Breitenkopfhütte gewählt. 1968 erfolgte dann die Sanierung der einstigen Bergwerksunterkunft mit völliger Erneuerung der hinteren Außenwände. Auch die zweite Generalsanierung 1986 meisterte er mit 09561 358268 [email protected] STELLV. LEITER KLETTERZENTRUM Schwerpunkt Thekenbetrieb, Team, Getränke, Kasse, Fundsachen Ana-Maja Schmiedeknecht Das Zusammensein mit sangeslustigen Freunden bei einem Glas Rotwein genoss er sehr, auch als Ausgleich zu seiner enormen beruflichen Belastung. So verbrachte er viele schöne Stunden mit Familie, Verwandten und Bergkameraden auf „seiner Breitenkopfhütte“ und anderen DAV-Sektionsveranstaltungen. Sehr wichtig war ihm, dass seine Familienmitglieder Spaß an der kleinen Hütte auf 2.000 m Höhe hatten. 0179 7521946 [email protected] GEBÄUDE kl. Bauunterhalt, Geräte, Sachkunde, Leihmaterial Thomas Grams 0171 5153997 [email protected] ROUTENSPEKTRUM Er kam ins Schwärmen, wenn er von den schönen Stunden in der Abenddämmerung vor der Hütte sitzend erzählte und den Blick hinab nach Ehrwald oder zum Wetterstein genießen konnte. Routenbau und -planung, Einkauf und Pflege Griffe; Michl Janus 0160 90215583 [email protected] Der Tod von Helmut Brockardt-Riemann trifft uns so schwer, weil wir einen Bergfreund verloren haben, der durch seine ruhige Art, ohne viel Aufsehen, unserer Sektion sehr viel gegeben hat. Wir sagen Danke und nehmen Abschied von einem treuen und außergewöhnlichen Bergfreund. Horst Fischer ZENTRALE BELEGUNG Zeiten u. Termine Gruppen (int/ext) Ralph Ströhla 09561 59286 [email protected] FINANZWESEN SCHATZMEISTER Heike Scheurer 09561 31020 [email protected] MITGLIEDERVERWALTUNG Sabine Hofbauer 09561 7094124, 0175 2433800 [email protected] WINTERSPORTABTEILUNG 112 das KAR | Jahresheft 2016 Hans Holik Stand: 28.11.2015 WIR GEDENKEN DEN IM JAHR 2015 VERSTORBENEN MITGLIEDERN. Thomas Lehmann Thomas Engel Klaus Konietzko Helmut Brockardt-Riemann Peter Husse [email protected] PRESSE / ÖFFENTLICHKEITSARBEIT seiner ganzen Familie und unseren Mitgliedern in hervorragender Weise. Nach über 25 Jahren übergab er seine Hüttenwarttätigkeit an Sohn Andreas. KLETTERN ALS SCHULSPORT 1. VORSITZENDER 09561 426183 [email protected] Wir trauern um unseren langjährigen Hüttenwart der Breitenkopfhütte, unseren Freund und Bergkameraden KASSENPRÜFER 09561 3540360 [email protected] MOUNTAINBIKE-GRUPPE Thomas Schulze 09561 871742 [email protected] www.dav-coburg.de [email protected] KOMMUNIKATION SCHRIFTFÜHRER Frank Schäfer 0160 8115787 [email protected] STELLV. SCHRIFTFÜHRER mit Schwerpunkt Bergsteigergruppe und EDV-Beauftragter Günter Schweißhelm 09563 7268616, 0176 39898000 guenter.schweisshelm@t-online. de INTERNET SYSTEMPFLEGE Svend Richter Christian Zimmer 0176 96697733 svend.richter@factorial-seven. com 0176 96086801 [email protected] INTERNETREDAKTION Ralph Ströhla 09561 59286 [email protected] REDAKTION KAR Beate Brückner-Ullrich 09561 426183 [email protected] 09563 4966, 09561 894230 [email protected] BURZELGRUPPE Heike und Mathias Böck 09561 6791365 [email protected] FAMILIENGRUPPE Karl-Heinz Rieth 09561 62355 [email protected] AUSBILDUNG/FAHRTEN/ KURSE 1. BEISITZER Frank Erdmann 09571 4138, 0151 14234571 [email protected] STELLV. 1.BEISITZER Walter Krasser 09561 99115 [email protected] ANGEBOT FAHRTEN 09563 7268616, 0176 39898000 guenter.schweisshelm @t-online.de NATURSCHUTZ JUGENDREFERENT Dominik Oesterreicher 0151 27081665 [email protected] STELLV. JUGENDREFERENTIN Lisa Fischer 0151 67719495, [email protected] JUGEND- U. FÖRDERGRUPPEN versch. Leiter, siehe Übersicht Jugendleiter auf der website BAUREFERENT Roland Schultheiß 09565 3177 arch.buero.schultheiss @t-online.de ORGANISATION Ana-Maja Schmiedeknecht [email protected] 09561 50398 0160 2743555 YOGA-GRUPPE STELLV. JUGENDREFERENT 09571 73369, 0170 7999729 [email protected] Johanna Beetz JUGENDARBEIT Sven Schindler Wolfgang Tschödrich VERANSTALTUNGEN Martin Spörl 09561 20317, 0151 21763284 [email protected] JURAHÜTTE KLETTERGRUPPE 09561 37700 egonunderikastrecker @t-online.de Bernd Leuthäusser 09563 307421 [email protected] Horst Fischer 01623835406 [email protected] Günter Schweißhelm AUSRÜSTUNG UND MATERIAL BREITENKOPFHÜTTE Andreas Brockardt-Riemann Frank Kraussold Plakate/Anzeigen/Handzettel Erika Strecker 0170 2219617 [email protected] mit Schwerpunkt Kurse (Kletterschein Vor-/Nachstieg/Outdoor) Bergsteigen, Klettern, Ski-, Hochtouren 09561 20810 [email protected] Ulrich Scheler, 3. BEISITZER WERBUNG Sabine Deinhart GEBIETSBETREUUNG COBURGER HÜTTE 09565 615552 [email protected] 0176 97310908 dominik.oesterreicher @hs-coburg.de Vorträge 09561 34696 [email protected] 0179 7521946 [email protected] GESCHÄFTSSTELLE Sabine Hofbauer 09561 7094124, 0175 2433800 [email protected] BÜCHEREI Erika Florschütz 09561 38086 [email protected] REGIONALES WANDERN Gerhard Koenig 09561-37942 [email protected] GEMEINSCHAFTSFAHRTEN Jürgen Piske 09561 18552 [email protected] SENIORENGRUPPE K.-W. Stelzner SENIORENKLETTERN 09561 95970 [email protected] Manfred Hauck ARCHIV 09561 38807, 0160 2105818 [email protected] HÜTTEN/WEGE/ BAUWESEN Gunnar Schmidt 09561 511851 [email protected] 2. BEISITZER Ralf Faass 09561 63738 [email protected] COBURGER HÜTTE Ralph Ströhla 09561 59286 [email protected] 113 GESCHÄFTSSTELLE KLETTERZENTRUM IMPRESSUM Sektion Coburg des DAV Kletterzentrum am Stadtjugendheim Dammweg 4, 96450 Coburg Tel.: 09561 92007 Fax: 09561 864108 [email protected] www.dav-coburg.de Dammweg 4, 96450 Coburg Mitteilung der Sektion Coburg des Deutschen Alpenvereins. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Die Mitteilung erscheint jährlich. ÖFFNUNGSZEITEN Sommerbetrieb (01. Juni bis 30. September) Montag u. Samstag Ruhetag Dienstag bis Freitag 18:00 - 22:00 Uhr Sonntag 13:00 - 18:00 Uhr ÖFFNUNGSZEITEN Mittwoch von 17:00 Uhr – 19:00 Uhr auch während der Schulferien. ankverbindung B Sparkasse Coburg-Lichtenfels, IBAN: DE36 7835 0000 0000 7206 15 vom 01. Oktober bis 31. Mai: Montag Ruhetag Dienstag bis Freitag 18:00 - 22:00 Uhr Samstag 13:00 - 18:00 Uhr Sonntag 13:00 - 21:00 Uhr An Feiertagen geschlossen. Coburger Hütte Tel.: 0043 664 3254714 [email protected] www.coburgerhuette.at Aktuelle Informationen: www.dav-coburg.de www.kletterzentrum-coburg.de Deutscher Alpenverein, Zentrale Tel.: 089 14003-0, Fax: 089 14003-23 [email protected] www.alpenverein.de Alpine Auskunft Tel.: 089 2949-40 Winterbetrieb Redaktion: Beate Brückner-Ullrich | 09561 426183 Gestaltung und Layout: Franka Krüger | 09561 9828800 Anzeigen: Bernd Gerlicher Fotos: Sämtliche Fotos zu den einzelnen Beiträgen sind - soweit nicht anders gekennzeichnet - vom Verfasser oder vom Verfasser autorisiert. Foto Seite 20: www.fotolia.com, #94893589 Für Form und Inhalt der Beiträge sind die Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich aus der Auswahl der eingereichten Informationen u. Berichte vor, diese nach Bedarf auszuwählen, abzuändern bzw. zu kürzen. 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