HOCKENHEIM - Rodeo America

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HOCKENHEIM - Rodeo America
ALTLUSSHEIM
Gemälde und Schmuckkreationen –
lokale Künstler stellen im Rathaus aus
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HOCKENHEIM
Montag 9. AUGUST 2010 / Seite 15
Show mit Pferden und Rindern
Ein Blick ins Rund hinter den Kulissen machte dann auch deutlich: Die
Tiere wirkten alles andere als gestresst. Eine kleine Rinderherde döste in der Mittagssonne, während nebenan der Moderator der Schau dem
samstäglichen Publikum, das die
Ränge bis auf den letzten Platz besetzte, das fröhliche Klatschen beibrachte. Die Arme hoch in den Him-
Das Kinder- und Jugendbüro startet
am heutigen Montag seinen Sommerspaß im Aquadrom. Das Team
um Kristina Rühl hat bis einschließlich Freitag ein attraktives Freizeitprogramm für Kinder und Jugendliche vorbereitet. Jeweils von 14 bis 18
Uhr öffnet das beliebte Spielmobil
auf der hinteren Liegewiese beim Jugendzentrum seine Türen. Neben
zahlreichen Bewegungsspielen und
Kreativangeboten gibt es jeweils um
15 Uhr eine Spielaktion. So heißt es
heute: „Mach mit bei der Wasserolympiade“.
zg
Renten-Sprechstunde
Der Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund
(früher BfA), Werner Bergmeier, hält
heute von 18 bis 20 Uhr in der Hardtstraße 3, gegenüber dem Hochhaus,
Telefon 12105, Sprechstunde ab. Telefonische Terminabsprache ist erforderlich. Versicherungsunterlagen
sind mitzubringen. Der Versichertenberater gibt Auskunft in Rentenund Versicherungsangelegenheiten.
Renten- und sonstige Anträge können gestellt werden.
zg
Beilagenhinweis
Acht Sekunden wilder Ritt
Wildwest-Rodeo im Talhaus: Gebannt verfolgten die vielen Zuschauer, ob jung oder alt, die Ritte der Cowboys. Zu Beginn der
BILDER: KOOB
Premierenveranstaltung ritten die Akteure mit der deutschen und amerikanischen Nationalflagge ein.
wöhnt, die immense Preisgelder für
die Profis ausloben. „Hier“, so zwinkert er, „sind wohl eher mehr Pferdestärken gefragt.“ So viel wusste er
schon über Hockenheim. Und dann
stimmte er in das Lachen des Publikums mit ein.
Mit einem gewaltigen Satz war eines der „wilden“ Pferde aus der stählernen Box herausgesprungen, während sein Reiter wild gestikulierend
die ersten Meter auf dem Bronco
hinter sich brachte – bis das Pferd
einfach stehenblieb. Keinen Zenti-
meter weiter wollte es gehen. „Jeder
hat mal einen schlechten Tag“,
grinste der US-Soldat und hoffte auf
den Einsatz der großen Bullen. Die
mögen auch nach vielen Rodeos
noch immer nicht gerne einen Menschen auf ihrem Rücken haben.
Für Unterhaltung war gesorgt
„Schlimmer ist doch das, was die in
den spanischen Stierkampfarenen
machen“, betonte eine Besucherin
aus Mosbach, die eigens des Rodeos
wegen nach Hockenheim kam. Pfer-
de, Rinder und ein bisschen Amerika: „Das ist genau richtig für einen
Samstagnachmittag.“ Für Unterhaltung war nicht nur beim Rodeo und
den anderen Disziplinen gesorgt, bei
denen die Teilnehmer in den Westerndisziplinen Barrel Race, Pole
Bending und Flag Race sowie im Calf
Roping um die Zeit ritten und Punkte für das Finale zur deutschen Meisterschaft sammelten. Am Abend
startete die große Country-Party mit
Live-Music und rundete eine gelungene Premiere im Talhaus ab.
Kleintierzüchter: Jahreshauptversammlung mit Rückblick auf erfolgreiches Jahr und Neuwahl des Vorstandes / bei Schauen gut abgeschnitten
Der Streichelzoo wird bei Kindern und Eltern immer beliebter
Der Kleintierzüchterverein Hockenheim hielt dieser Tage seine Generalversammlung in der Gaststätte
„Zum Kleintierzüchter“ ab. Bei der
außerordentlich gut besuchten Zusammenkunft wurde auf das zurückliegende Jahr 2009 zurückgeblickt. Der 1. Vorsitzende Harry
Hirschfeld bedankte sich bei den
Mitgliedern für die geleistete Arbeit
im abgelaufenen Jahr.
Der Ostermontag mit dem Streichelzoo wird bei Kindern und Eltern
immer beliebter und war ein großer
Erfolg. Auch das Gockelfest war ein
Erfolg und dank der Helfer konnte
die viele Arbeit bewältigt werden. Erfreulich waren die fünf Aufnahmen
neuer Mitglieder, die einstimmig angenommen wurden.
Der Kassenbericht von Tilli Geiß
war erfreulich. Er wurde von den
Kassenprüfern als gut befunden und
der Antrag auf Entlastung wurde einstimmig angenommen.
Die Neuwahlen des Gesamtvor-
KURZ + BÜNDIG
Sommerspaß im Aquadrom
mel reißen und dann den Jubelchor
anstimmen: Das war das richtige
Signal für die Flaggenreiter des „Rodeo America“, einer professionellen
Schautruppe, die auf Einladung von
Pferdesport Krämer hier gastierte.
Gleich zwei Tage lang hatten sie
Lagerfeuerromantik, Stetson-Amerika, Pferdeliebe und natürlich
Steaks samt „French Fries“
(Pommes) mit an Bord. Doch für die
Schau musste die Fritteuse abgestellt werden – zu viel Duft für die feinen Nüstern der Pferde und Rinder.
Denn die hatten ebenfalls ihren großen Auftritt – ob als Dressurpferd mit
perfekten Bedingungen für die Reitkunst im Galopp oder im Slalomparcours, das Bullenfangen oder die
„Indian Stunt Show.“
Mit den letzten Resten seiner
„French Fries“ auf dem Teller wagte
sich auch Dave aus Arkansas näher
an den Zaun. Gerade rechtzeitig, um
einen der Reiter fast auf Augenhöhe
vorbeifliegen zu sehen – das Pferd
ließ ihm nicht einmal die berühmten
acht Sekunden auf seinem Rücken
Zeit, sein reiterlisches Können unter
Beweis zu stellen. „Wow“, urteilte
der US-Soldat, der es „interessant“
fand, einmal in Deutschland den
Pferdesport zu sehen, der in seinem
Heimatstaat so fest in den Terminkalender geschrieben ist wie Weihnachten oder Thanksgiving.
„Überschaubar“, urteilte er daher
auch, denn er ist Großveranstaltungen mit Rodeo-Wettkämpfen ge-
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SZ/HTZ
Pferdestärken
einmal ganz
anders erlebt
So mancher Stetson senkte sich da in
Richtung Herz: Mit der Hymne der
Vereinigten Staaten von Amerika eröffneten die Rodeoreiter von Hockenheim am vergangenen Samstag
ihre Schau zwischen Minarett und
Umspannwerk im Gewerbegebiet
Talhaus. Für Kirsten aus Bretten fast
schon eine Selbstverständlichkeit,
den „Star Sprangled Banner“ zu besingen. „Das gehört einfach zur Atmosphäre eines Rodeos“, fachsimpelte sie im Staub des improvisierten
Rodeoplatzes im Talhaus. Seit 30
Jahren ist sie Fan dieses uramerikanischen Lebensstiles, der Cowboys,
Lagerfeuer, wilde Bullen und noch
wildere Broncos zur Grundlage hat.
Naturverbundenheit und ein
kleines bisschen Theater – das ist Rodeo, findet sie. Die emporgezogenen
Augenbrauen der Tierschützer in
Deutschland findet sie unnötig,
denn „hier werden keine Sporen benutzt und den Tieren keine Genitalien gequetscht.“
20. Kaisertafel wird zum
großartigen Fest der Sinne
www.schwetzinger-zeitung.de
Wildwest-Rodeo: Publikum von kleiner Version der großen amerikanischen Shows begeistert / Lebensstil der Cowboys lockt viele Besucher ins Talhaus
Von unserer Mitarbeiterin
Anke Koob
SPEYER
standes hatte folgendes Ergebnis: 1.
Vorsitzender Harry Hirschfeld, 2.
Vorsitzender Torsten Kneis, Schriftführer Heinz Suser, 1. Kassierer Hans
Wittmann, Unterkassierer Jusuf Ciner, Zuchtwart Geflügel Artur
Schneider, Zuchtwart Tauben Harry
Hirschfeld, Zuchtwart Kaninchen
Manfred Nickler, Ringverteiler, Jugendleiter, Zuchtbuchführer Manfred Zahn.
Hauptereignisse im Vereinsleben
eines Kleintierzüchter sind die Aus-
stellungen wie die Lokalschauen
und die Kreisschauen. Bei der Lokalschau gab es folgende Ergebnisse:
Geflügel: 1. Harry Hirschfeld, 2.
Schneider. Kaninchen: 1. K. H. Wiedemann, 2. R. Wiedemann, 3. K.
Zahn. Tauben: 1. H. Hirschfeld, 2. E.
Bittorf, 3. M. Nickler.
Auch nationale Erfolge
Auch bei den Kreisschauen schnitten die Hockenheimer Züchter sehr
gut ab und stellten den Kreismeister.
Die Kaninchenzüchter errangen den
2. Platz. Bei der Bundeskaninchenschau in Karlsruhe schnitt K. H. Wiedemann hervorragend ab und bei
der nationalen Geflügelschau in
Dortmund wurde H. Hirschfeld mit
seinen Dominikanern Bundesmeister.
Nach verschiedenen Anfragen,
die alle zufriedenstellend geklärt
wurden, schloss der Vorsitzende die
harmonisch verlaufende Generalversammlung.
zg
Der heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt von Segmüller, Mannheim, Seckenheimer Landstraße 252-256,
bei. (Nicht bei Postbezug.)
KURZ NOTIERT
Wir gratulieren! Heute feiert Werner Benz, Albert-Einstein-Straße 37/
1, seinen 75. Geburtstag.
Apothekendienst. Löwen-Apotheke, Hockenheim, Reilinger Straße 2,
Telefon 06205/288928.
BAC 55. Am kommenden Mittwoch,
11. August, findet die Vorstandssitzung um 20 Uhr im Bistro „et cetera“
statt.
AGV Belcanto. Der Stammchor trifft
sich morgen, Dienstag, 18 Uhr, im
VfL-Clubhaus zum Stammtisch.
Jahrgang 1919/20. Am Donnerstag,
12. August, 17.30 Uhr, ist gemütliches Beisammensein im Gasthaus
„Zur Pfalz“.
ASV 1920. Die Mitglieder treffen sich
am Freitag, 13. August, 20 Uhr, zu ihrer nächsten Mitgliederversammlung im Angelhäusel. Themen sind
unter anderem die Nachlese des Fischerfestes und die Fahrt nach
Frankreich zum Vergleichsfischen
mit Commercy. Die Angler des ASV
haben ihr Vergleichsfischen „Uhus“
gegen Aktive einen Tag später, am
14. August, am Baggersee. Geangelt
wird von 14 bis 17 Uhr, anschließend
wird gegrillt.
Kunstverein. Bistro „et cetera“, 9 bis
24 Uhr, Fotografien von Matthias
Mayer (bis Anfang September).
Nachruf: Betroffenheit und Trauer über den Tod von Bruno Benz / Lange Jahre Stütze im Stadtbauamt und beim Sänrebund-Liederkranz
Drei Tage lang im Mörsch
Im Dienst seiner Heimatstadt und des Chorgesangs
Gockelfest bietet
mehr als Hähnchen
Mit Betroffenheit und Trauer hat
man es Mitte letzter Woche zur
Kenntnis nehmen müssen: Bruno
Benz ist tot. Nach kurzer schwerer
Erkrankung ist er im Alter von 77 Jahren im Schwetzinger Krankenhaus
verstorben. Das intensive ärztliche
Bemühen konnte nach Operation
und Herzinfarkt sein Leben nicht
mehr retten.
Die Kleintierzüchter laden die Bevölkerung traditionell zu ihrem Gockelfest rund um die Kleintierzüchterhalle ein. Der Erfolg der letzten
Jahre hat das Gockelfest zu einer
nicht mehr wegzudenkenden Einrichtung werden lassen. Ob mit dem
Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß:
Der Weg lohnt sich am Wochenende
vom 13. bis 15. August in die Kleintierzüchterhalle, um die frisch gegrillten Hähnchen vom Grill zu genießen. Neben den Hähnchen freuen sich die Besucher auch auf ein
kühles Bier, den selbst gebackenen
Kuchen und vieles mehr.
Das Gockelfest beginnt am Freitag, 13. August, 17 Uhr sowie am
Samstag, 14. August, und Sonntag,
15. August, jeweils um 11 Uhr. Die
Hockenheimer
Kleintierzüchter
sind intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt. Ab Montag, 9. August, treffen sich alle Helfer ab 16
Uhr zum Aufbau. Die Kuchen können ab Samstag, 11 Uhr, in der Kleintierzüchterhalle abgegeben werden.
Kenner der Stadtentwicklung
Bruno Benz war zeitlebens mit seiner Heimatstadt Hockenheim, mit
Land und Leuten eng verbunden.
Wobei wenig bekannt ist, dass Bruno
Benz in Maastricht geboren wurde
und ein weiteres Lebensjahr in Berlin verbrachte. Dort war sein Vater
Peter jeweils für längere Zeit im Auftrag der damaligen Firma Heinrich
Lanz tätig, seine Mutter Margarete
war jeweils mit dabei.
Bereits im Kleinkindalter kam
Bruno Benz nach Hockenheim, dem
Heimatort seiner Mutter. Hier blieb
er zeitlebens und begann eine Lehre
als technischer Zeichner bei der
Stadtverwaltung, nachdem er letztlich diese Berufsrichtung doch einer
Ausbildung als Koch vorgezogen
hatte, obwohl er zeitlebens auch gerne kochte.
Sehr schnell war er nach seiner
Lehre zu einer wichtigen Stütze im
Stadtbauamt geworden und so unterbrach er auch sein Studium, um
wieder voll bei den vielfältigen Aufgaben der damals aufstrebenden
Stadt Hockenheim an verantwortlicher Stelle mitzuwirken.
Bereits vierzigjährig holte er sein
Studium nach und machte in Darmstadt den Abschluss als Diplom-Ingenieur und Architekt. Kaum einer
kannte Hockenheim die bauliche
und städtebauliche Entwicklung so
gut wie Benz, der in den letzten zwei
Jahrzehnten seines Berufslebens
stellvertretender Leiter des Stadtbauamtes war.
Neben dem uneingeschränkten
Engagement und der Freude an seinem Beruf kamen auch Musik und
Hat viel für Hockenheim getan: Bruno
Benz verstarb mit 77 Jahren. BILD: PRIVAT
Sport nicht zu kurz. Bruno Benz war
Gründungsmitglied des Tennisclubs
und lange Jahre aktiver Tennisspieler sowie stets auch Fußballfan. Dass
er beim Tennisclub nicht nur den
Schläger schwang, sondern auch das
erste Clubhaus plante, versteht sich
fast von selbst.
Seine persönliche Leidenschaft
galt der Musik und dem Gesang. Der
Sängerbund-Liederkranz war „sein
Verein“. Sechs Jahrzehnte lang war
er aktiver Sänger, arbeitete im Vorstand mit und organisierte unvergessene Reisen. Sein solistisches Talent und die Freude am Singen animierten ihn auch, Gesangsunterricht zu nehmen. In unzähligen Veranstaltungen begeisterte er viele
Jahre lang mit seiner Tenorstimme
bei umjubelten Soloauftritten, stellvertretend sei seine musikalische Interpretation des „Postillon von Lonjumeau“ genannt. Auch bei vielen
kirchlichen Aufführungen in der Ära
von Ludwig-Günther Mohrig war
der Einsatz von Bruno Benz nicht
wegzudenken.
Kraft aus Familie geschöpft
Seine Kraft schöpfte er zeitlebens
aus der Familie. Die enge Verbindung zu Tochter Ute und deren
Mann halfen ihm auch, den Tod seiner Ehefrau Inge im Jahre 2004 zu
verkraften. Offenheit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit prägten
Bruno Benz.
Auch die Heimatzeitung verliert
mit Bruno Benz einen wichtigen Gesprächspartner. Er machte auf Themen aufmerksam und er kannte, gerade durch seine berufliche Tätigkeit, viele Zusammenhänge, die
auch unserer Redaktion immer wieder Impulse gaben. Dabei wurde
auch sein feiner Humor deutlich,
wenn er verschmitzt lächelnd,
manchmal auch über „Menschliches“ aus den Jahrzehnten seines erfüllten Lebens („Aber das nicht
schreiben“) plauderte.
Eine überaus große Trauergemeinde begleitete Bruno Benz am
Samstag zu seiner letzten Ruhestätte. Nicht nur seiner Familie, seinen
Freunden und Bekannten und seinem Verein wird Bruno Benz fehlen,
Hockenheim verliert eine Persönlichkeit, die viel für die Heimatstadt
getan hat und stets guten Kontakt
mit den Mitmenschen hatte.
ba