LFB: Kurvenanpassung mit EXCEL-Funktionen - Carl-Engler
Transcription
LFB: Kurvenanpassung mit EXCEL-Funktionen - Carl-Engler
LFB: Kurvenanpassung mit EXCEL-Funktionen Kurvenanpassung mit EXCEL-Funktionen 1 Glättung, Interpolation und Approximation Drei typische Verfahren, den Verlauf einer Datenreihe zu beschreiben bzw. zu beeinflussen sind: Glättung Jeder y-Wert eines Datenpunktes wird ersetzt durch einen Wert, der aus den yWerten der Nachbarn errechnet wurde. Der Einsatz eignet sich bei verrauschten Signalen. Interpolation Zwischen zwei benachbarte Punkte wird eine Verbindungslinie erstellt. Am einfachsten ist eine Verbindung durch Geraden (Fieberkurve). Der Einsatz eignet sich bei guter Genauigkeit der Datenpunkte. Approximation (Anpassung, Ausgleich, Fit, Regression) Durch das Datenfeld wird eine einfache, glatte Kurve gelegt, die zwischen den Punkten verläuft. Der Einsatz eignet sich, wenn der zu Grunde liegende Funktionstyp bekannt ist, oder wenn eine einfache, zusammenhängende Funktionsgleichung gewünscht ist. Die Trendlinie der Tabellenkalkulation stellt in der Regel eine Approximation dar. Die Koeffizienten der Gleichung lassen sich nicht einfach als Rechenwerte in die Tabelle kopieren. Beim Abschreiben muss unbedingt auf eine ausreichende Anzahl signifikanter Stellen geachtet werden, um Rundungsfehler zu reduzieren. Das Format der Anzeige lässt sich über „Trendlinienbeschreibung formatieren“ entsprechend anpassen. Bei einer Änderung der Daten müssen die Koeffizienten jedes Mal neu abgeschrieben werden. Nur für die Lineare Regression gibt es entsprechende Tabellenformeln. 2 Lineare Regression Die Lineare Regression (Ausgleichsgerade, Linearer Fit) hat die Funktionsgleichung y(x)=m*x+b (in der Norm y(x)=b*x+a). Es werden die Koeffizienten m und b bestimmt. Die entsprechenden Tabellenformeln für die Berechnung der Größen sind: =STEIGUNG(ywerte,xwerte) =ACHSENABSCHNITT(ywerte,xwerte) =BESTIMMTHEITSMASS(ywerte,xwerte) =KORREL(ywerte,xwerte) Bestimmtheitsmaß und Korrelationskoeffizient sind Maße für die Streuung der Datenpunkte um die Gerade. 3 Potenzfunktion Die Potenzfunktion hat die Funktionsgleichung y(x)=A*xB. Es werden die Koeffizienten A und B bestimmt. Die Anpassung kann nur für y-Werte ohne Vorzeichenwechsel berechnet werden. Da auch negative Exponenten möglich sind, eignet sich diese Funktion besonders für umgekehrt proportionale Abhängigkeiten. trendlinien.docx © W. Müller htttp://www.ces.karlsruhe.de/culm Seite 1 LFB: Kurvenanpassung mit EXCEL-Funktionen 4 Polynomfunktion Die Polynomfunktion hat die Funktionsgleichung y(x)=an*xn + ... +a2*x2 + a1*x + a0. Es sind Polynome bis zum Grad (hier fälschlich Reihenfolge genannt) n=6 möglich. Der Einsatz ist sinnvoll, wenn die Anzahl der Datenpunkte deutlich über dem Grad des Polynoms liegt. Für n+1 Datenpunkte erhält man mit einem Polynom n-ten Grades eine Interpolation, die aber wegen starker Schwingungen meist nicht verwendbar ist. 5 Exponentialfunktion Die Exponentialfunktion zur Basis e hat die Gleichung y(x)=A*exp(B*x). Es werden die Koeffizienten A und B bestimmt. Die Anpassung kann nur für y-Werte mit y>0 berechnet werden. 6 Logarithmusfunktion Die Logarithmusfunktion (natürlicher Logarithmus, Basis e) hat die Gleichung y(x)=A*ln(B*x). Es werden die Koeffizienten A und B bestimmt. Die Anpassung kann nur für x-Werte mit x>0 berechnet werden. 7 Gleitender Durchschnitt Der gleitende Durchschnitt ist ein Glättungsverfahren, das hier allerdings nur die (zeitlich) davor liegenden Werte auswertet (kausales Verfahren). Da dadurch die geglättete Kurve nach hinten verschoben wird, sollte diese Funktion nicht zur Auswertung bereits vorliegender Messdaten verwendet werden. 8 Ausblick In EXCEL sind nur solche Funktionen angeboten, bei denen mit Hilfe der Umkehrfunktion eine Linearisierung, eine Lineare Regression und eine anschließende Rücktransformation (oder beim Polynom mit Matrix-Funktionen) möglich ist. Daher wird auch nicht immer nach dem Prinzip der kleinsten Quadrate optimiert. Die Gewichtung der einzelnen Datenpunkte ist dann nicht gleich. Eine Anpassung an beliebige Funktionstypen ist mit Hilfe des SOLVERs möglich. trendlinien.docx © W. Müller htttp://www.ces.karlsruhe.de/culm Seite 2