Akt ell4/12 - Volkssolidarität

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Akt ell4/12 - Volkssolidarität
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Akt ell 4/12
RÜDERSDORFER
ERfahrungen
Bilanz einer Ortsgruppe
Außerdem:
Miteinander • Füreinander
Workshop in Schwedt
Veronika Arndt im Porträt
Aus den Ortsgruppen
Ausgabe 4
Inhalt
Kolumne
Debatte übers Ehrenamt....................................................................... 3
Titelthema
Rüdersdorfer Erfahrungen . ................................................................. 4
Bericht
Ortsgruppe Rüdersdorf.......................................................................... 8
Bericht
Ortsgruppe Altenhof............................................................................. 11
Bericht
Ortsgruppe Ruhlsdorf........................................................................... 12
Bericht
Erfahrungsaustausch in Schwedt....................................................14
Porträt
Veronika Arndt...........................................................................................16
Bericht
Ortsgruppe 2 beim Bürgermeister.................................................19
Bericht
Essen aus der neuen Küche................................................................20
Bericht
Vier Jahre Wohnterrassen am Finowkanal..................................22
Service
Bereiche und Kontakte..........................................................................25
Service
Besondere Ereignisse in den Ortsgruppen................................26
Bericht
Tag der offenen Tür in Eberswalde.................................................29
Bericht
Ortsgruppe 48 Bernau Süd................................................................32
Bericht
Ortsgruppe 5 Westend Eberswalde..............................................34
Bericht
Ortsgruppe Bernau-Waldsiedlung/-frieden...............................36
Impressum:
jahrgang 4 / ausgabe 4
Herausgeber: Volkssolidarität Barnim e.V. · Schneiderstraße 19 · 16225 Eberswalde
V.i.S.d.P.: Kerstin Maier
Redaktion: Andrea Hoehne (AH, verantwortliche Redakteurin), Edda Blaetter (EB), Gerhard Falckenberg (GF),
Dr. Ursula Ehlert (UE), Ehrenfried Keil (EK), Enrico Parchert (EP, Satz & Layout, CMS-Redakteur Kreisver
band Barnim e.V.), Karin Stahl (KS), Joachim Stennert (JS), Gerd Wiesner (GW)
Kontakt:
Andrea Hoehne, Tel. 03334/6398816, [email protected]
Auflage:
5000 Expl.
Vertrieb: kostenlos über die Ortsgruppen der Volkssolidarität
Titelfoto: Herzliche Glückwünsche zum 85. Geburtstag für Jutta Jordan (links im Foto) aus Rüdersdorf.
Überbracht wurden sie im Namen der Ortsgruppe der Volkssolidarität von Martha Dräger.
Foto: A. Billhardt
Redaktionsschluss für Ausgabe 1/13 ist der
Die Volkssolidarität im Barnim Aktuell wird in den
Stephanus-Werkstätten in Bad Freienwalde auf holzfreiem Papier mit mineralölfreien Farben gedruckt.
Die Redaktion bittet um Verständnis, dass aus Platzgründen nicht alle eingesandten Beiträge veröffentlicht
werden können.
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Sehr geehrte
Mitglieder und
Freunde der
Volkssolidarität Barnim,
in diesem Journal wird ausführlich
über die Arbeit unserer Rüdersdorfer Ortsgruppe berichtet. Als
deren Vorsitzender freue ich mich
natürlich, dass wir uns auf diese
Art und Weise am Erfahrungsaustausch über die besten Formen und
Methoden der Arbeit beteiligen
können, der nach der jüngsten Delegiertenkonferenz unseres Kreisverbandes in Gang gekommen ist.
Wir haben in den letzten Jahren
viel geschafft, unsere Angebote
sind reichhaltiger, vielfältiger und
interessanter geworden. Möglich
wurde das durch das große Engagement unserer ehrenamtlichen
Mitstreiter. Um dieses Potential
auch weiter erhalten und nutzen
zu können, müssen wir uns neue
Gedanken ums Ehrenamt machen.
Ich meine damit die konkrete Anleitung und Schulung der ehrenamtlichen Kräfte. In Betracht gezogen werden muss künftig stärker
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die Tatsache, dass die Ehrenamtlichen nicht nur viel Zeit investieren, sondern auch eigenes Geld für
ihre Tätigkeit aufwenden. Unsere
ehrenamtlichen Mitstreiter können
und machen vieles, aber ihrem Betätigungsfeld sind auch Grenzen
gesetzt. So scheint mir die ehrenamtliche Leitung von Begegnungsstätten fürs Ehrenamt eine Nummer zu groß zu sein. Wir müssen
uns deshalb neue Gedanken über
die Finanzierung der Begegnungsstätten machen.
Diese Problematik war auch
Bestandteil
des
Workshops
zur Zukunftsorientierung der
Volkssolidarität zwischen den
Kreisverbänden Uckermark und
Barnim. Unsere Gruppe war dort
mit vier Mitstreitern vertreten. Sie
haben fleißig mitdiskutiert und
hinterher gesagt, dass es ihnen
Spaß gemacht hat. Weil Fragen behandelt worden sind, die uns alle
bewegen. Das sollten wir im kommenden Jahr konsequent und mit
neuen Informationen fortführen.
Ihr Dieter Janke,
Mitglied des Kreisvorstandes
der Volkssolidarität Barnim e.V.
Volkssolidarität im Barnim 4|12
DEBATTE ÜBERS EHRENAMT
Bericht Rüdersdorfer Erfahrungen
RÜDERSDORFER
ERFAHRUNGEN
Aus der Arbeit unserer größten Ortsgruppe
Kreisvorsitzende Gerda Fischer hatte
zur Kreisdelegiertenkonferenz 2012
im Bericht des Kreisvorstandes dazu
aufgefordert, einen Erfahrungsaustausch über verallgemeinerungswürdige Formen und Methoden der Arbeit
in den Ortsgruppen zu führen. Nach
den Wortmeldungen der Ortsgruppenvorsitzenden von Altenhof und Bernau-Waldsiedlung/Waldfrieden
be-
richtet diesmal Dieter Janke, Vorsitzender der Ortsgruppe Rüdersdorf,
über die Arbeit unserer größten Ortsgruppe.
Mehr als 600 Mitglieder, mehr als
60 ehren- und ein hauptamtlicher
Mitarbeiter, zweimal sechs Mitglieder im Vorstand - das sind die
Eckdaten der Volkssolidarität Rü-
Käte Preibisch, Adelheid Billhardt, Ute Werner (Kreisvorstand), Eva
Matthes und Helga Just (v.li.) beim Workshop in Schwedt. Foto: E. Keil
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In den Bereichen sind es die verschiedenen Traditionen, die unsere Mitglieder pflegen und jedem
Ortsbereich einen besonderen Anstrich verleihen. Bei uns werden
die Mitglieder nicht verwaltet und
einfach nur abkassiert, hier gestaltet jeder mit, wie immer er mag. So
sind unsere Angebote so vielfältig wie es unsere Mitglieder sind.
Seien es Sport- und Spielegruppen,
Bastel- und Seniorennachmittage,
Reisen oder unterhaltsame und bildende Kulturnachmittage, immer
ist etwas Individuelles für jeden
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dabei. Hinzu kommen unsere traditionellen, immer gern besuchten
zentralen Veranstaltungen im Kulturhaus und anderswo. Zu nennen
seien das Frühlingsfest mit dem
Ostermarkt und das Herbstfest
mit dem Herbstmarkt. Und immer
wieder wird jährlich mit Freude
von den Ehrenamtlichen die Dankeschönveranstaltung als großer
Dank an alle ehrenamtlich Tätigen
erwartet.
Im Einzelnen stehen unseren Mitgliedern für ihre Betätigung zur
Verfügung: drei Seniorengymnastikgruppen, die Gruppen „Tänzerische Gymnastik“, Kegeln, Wandern, eine Radwandergruppe und
eine Gruppe Nordic Walking. Mehr
als 100 Seniorensportlerinnen und
-sportler haben hier ein die Gesundheit förderndes Gebiet der Betätigung gefunden und tun etwas
für ihr Wohlbefinden. Bisher wollte
niemand, der bei uns Sport treibt,
diese Betätigung missen, man gewöhnt sich daran und kann nicht
mehr loslassen. Den Sport treiben
wir in Kooperation mit dem Sportverein SV „Glück auf“ Rüdersdorf
und es trifft sich gut, dass der
Vorsitzende der Ortsgruppe der
Volkssolidarität Rüdersdorf auch
Volkssolidarität im Barnim 4|12
dersdorf. Mit ihren mehr als 600
Veranstaltungen im Jahr 2011 hat
sie annähernd 10 000 Teilnehmern
aus den verschiedenen Altersgruppen ein abwechslungsreiches Programm geboten. So sollte es auch
in diesem Jahr weitergehen. In der
größten Ortsgruppe der Volkssolidarität überhaupt kann dies nur
funktionieren, wenn alle an einem
Strang ziehen. Andererseits arbeiten wir in sechs Ortsbereichen,
die mit sehr unterschiedlichen Methoden ihre Mitglieder betreuen.
Dies ist in der historischen Entwicklung unserer einst bis zu 1200
Mitglieder starken Ortsgruppe zu
verstehen.
Bericht Rüdersdorfer Erfahrungen
den Vorsitz dieses Sportvereins
inne hat. Pro Jahr werden etwa
360 Sportveranstaltungen und
Übungsnachmittage veranstaltet.
Weiterhin bieten wir das Mitmachen beim Skatspiel, bei Rommeespielen oder die kreative Mitarbeit
im Zirkel „Kreatives Gestalten“ an.
Viele Ehrenamtliche, nicht nur
beim Sport, unterstützen die Volkssolidarität, sei es, indem sie einen
Treffpunkt leiten, Nachmittage
und Veranstaltungen organisieren,
vorbereiten und durchführen oder
wenn sie Mitglieder zu Hause oder
im Krankenhaus besuchen, denen
es mal nicht so gut geht.
Ob beim Sport, beim Spiel, beim
Basteln, bei Reisen oder bei den
beliebten Seniorennachmittagen,
immer verwirklichen wir das Ziel
der Volkssolidarität, niemand soll
allein sein, wir tun es gemeinsam
und sind dabei gewiss nicht einsam. Zusätzlich bieten wir in unseren zwei Clubs, der Begegnungsstätte „Plauderstübchen“ und dem
„Club 2“ für unsere Mitglieder, die
es wünschen, ein schmackhaftes
Mittagessen an. Erhöhte
Aufmerksamkeit gilt bei all den Maßnahmen der Freizeitgestaltung in
Rüdersdorf denen, die im Besonderen unserer Hilfe bedürfen, den
Schwer- und Schwerstbehinderten,
den Menschen in besonderen Lebenslagen, den Bedürftigen sowie
natürlich jedem einzelnen Mitglied der Volkssolidarität.
Bei unserer Arbeit können wir
auf die Hilfe vieler Freunde der
Volkssolidarität
zurückgreifen.
So konnten wir Unterstützer und
Sponsoren gewinnen, die uns mit
ihren Spenden helfen, alle unsere
Ziele zu erreichen. Wir konnten
uns mit Hilfe nicht weniger Sponsoren einen Kleinbus anschaffen,
für deren Unterhalt wir nun zu sorgen haben. Den Preis für den Bus
haben uns Sponsoren bezahlt, für
den Rest müssen wir nun weitere
spendenbereite Sponsoren suchen,
denn der Bus braucht zum Beispiel bald Winterreifen und einiges
mehr. Mit dem Bus, den wir seit
Juni 2012 nutzen können, sind wir
schon ein paar tausend Kilometer
gefahren und konnten schon vielen
Seniorinnen und Senioren schöne
Fahrten und damit erlebnisreiche
Tage oder Stunden bieten, vor
allem auch unseren schwer- und
schwerstbehinderten Mitgliedern.
Unsere Arbeit wird auch belebt
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geboten wird, der kommt auch zu
uns. Unser Ziel ergibt sich aus dem
bekannten Slogan: „Stellt euch vor,
die Volkssolidarität ruft, und alle
kommen hin!“
In diesem Sinne bedankt sich
der Vorstand der Ortsgruppe der
Volkssolidarität Rüdersdorf bei
allen seinen Ehrenamtlichen, bei
den Sponsoren und Freunden der
Volkssolidarität, bei der Gemeinde
Rüdersdorf mit ihrem Bürgermeister Herrn Schaller an der Spitze,
beim Kulturhaus Rüdersdorf und
bei allen, die uns unterstützen,
ohne große Worte zu verlieren. Auf
weitere intensive und herzliche Zusammenarbeit im Namen des Vorstandes,
Dieter Janke,
Vorsitzender OG Rüdersdorf
WEIHNACHTEN FÜR EINSAME
Aus unterschiedlichen Gründen
sind viele Menschen am Heiligabend allein. Deshalb findet
auch in diesem Jahr im Kulturbahnhof in der Bahnhofstraße 32
in Finow am 24. Dezember um
12:00 Uhr eine Weihnachtsfeier
für Einsame statt. Geboten wird
neben Kaffee und Kuchen auch
ein weihnachtliches Programm.
Die Teilnahme ist kostenlos. Interessenten melden sich bitte bis
12.12.2012 unter der Telefonnummer 03334/639880 an.
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Volkssolidarität im Barnim 4|12
durch unsere gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rüdersdorf
und den Gremien des Gemeinderates und des Seniorenbeirates.
Oder anders gesagt: die Volkssolidarität und ihre aktivsten Ehrenamtlichen sind überall dabei, wo es
nicht nur um die Belange der Senioren geht, sie mischen ordentlich
mit in der kommunalen Seniorenpolitik. In Rüdersdorf ist die Volkssolidarität bekannt und arbeitet eng
mit den anderen Seniorenverbänden zusammen. Auch verschließen
wir nicht die Augen vor Problemen
wie dem Mitgliederschwund und
stellen uns der Diskussion. Verbessern müssen wir allerdings noch
unsere Öffentlichkeitsarbeit. Wir
wollen intensiver unsere Planung,
unsere Ziele und vor allem unsere
Termine veröffentlichen, um besser
präsent zu sein. Nur wer weiß, was
Bericht Ortsgruppe Rüdersdorf
ES GEHT WEITER
IN ALT-RÜDERSDORF!
Nun Gäste im Marienhaus der Stephanusstiftung
Herbst 2011. Jeder hatte etwas kam die zündende Idee: Der Bürgehört. Wenn man nachfragte, germeister, Herr André Schaller,
wird zum nächsten Seniorentrefwusste keiner etwas Konkretes.
fen eingeladen. Er kam sofort zu
Dann stand es in der „Märkischen uns.
Oderzeitung“. In Rüdersdorf
muss ein weiterer Kindergarten Er legte den Stand der letzten Siterrichtet werden. Ein möglicher zung der Gemeindevertreter dar:
Standort wäre das Christliche Es gibt immer weniger AuszubilJugendwerk Deutschland (CJD) dende der Hauswirtschaft, aber
in Alt-Rüdersdorf. Das schlug ein viele Kinder, die einen Kindergartenplatz benötigen, und Altwie eine Bombe!
Führten wir doch ein ganzes Rüdersdorf hat keine dafür geJahrzehnt unseren Seniorennach- eigneten Räumlichkeiten. Lange
mittag mit Musik und Tanz im Rede, kurzer Sinn. Wir handelCJD durch. Die Lehrlinge hat- ten. Es wurden Ideen gesammelt,
ten immer wunderschön Raum Räume besichtigt, Verhandund Kaffeetafel dekoriert, wir lungen geführt. Wir haben einen
wurden mit wohlschmeckenden geeigneten Raum gefunden.
Kuchen und Abendbrot versorgt
und brauchten uns darum nicht Nun sind wir Gäste im Marienkümmern. Wir waren verwöhnt. haus der Stephanusstiftung und
Wenn es bei uns mit der Arbeit nur ca. 300 m vom CJD entfernt.
der Volkssolidarität in bewährter Die Bedingungen, das Umfeld
Form weitergehen sollte, muss- stimmen. Unser herzlicher Dank
te eine Alternative gefunden geht an den Leiter des Marienwerden. Schwierig, denn es gibt hauses, Herrn Kießling, der uns
kaum geeignete Räume für ca. 35 sehr entgegenkommend und unSeniorinnen und Senioren. Dann bürokratisch half.
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Volkssolidarität im Barnim 4|12
Auch für ein Tänzchen ist im Marienhaus
der Stephanusstiftung Platz. Foto: B. Klar
Heute wird der Raum von uns
selber hergerichtet, die Tafel dekoriert, Geschirr abgewaschen,
der Raum gesäubert. Alle helfen
mit – die Gemeinschaft wächst
wieder stärker zusammen.
Die Lehrlinge haben uns bei der
Eröffnungsveranstaltung im Marienhaus im Januar 2012 spontan
besucht und mitgefeiert, es gab
eine Karnevalsitzung mit dem
Senioren-Prinzenpaar und zünftige Büttenreden, einen Grillnachmittag, um einige
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Höhepunkte aufzuzählen.
Der Bürgermeister hat uns in dem
neuen Heim besucht und uns jederzeit Unterstützung zugesagt.
Was wollen wir mehr! Hurra,
hurra, wir haben es geschafft.
An dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön an alle fleißigen
Helferinnen und Helfer unseres
Seniorenkreises Alt-Rüdersdorf.
Stefanie Parlesak
OG 42 Rüdersdorf
Bericht Ortsgruppe Altenhof
ÜBER UNSERE SPORTGRUPPE
Rüdersdorf auch sportlich auf dem Posten
Zur Sportgruppe 1 der Volkssolidarität Rüdersdorf gehören 26
Frauen und leider nur zwei Männer. Wir treffen uns einmal in
der Woche in der Turnhalle Brückenstraße, um unsere „müden
Knochen“ wieder fit zu machen,
denn wir haben schon das stolze
Durchschnittsalter von 76,5 Jahren erreicht. Bei Gymnastik im
Kreis und auf der Matte und anschließenden Bewegungsspielen
erleben wir eine gemeinsame frohe Sportstunde.
freuten wir uns schon lange vorher.
Aktiv waren wir auch in der
„Brandenburgischen
Seniorenwoche“. So war die Seniorengymnastikwerkstatt
mit
anschließendem geselligen Beisammensein wie immer ein Erfolg.
Beim Kreisseniorensportfest in
Strausberg und bei den Veranstaltungen der Gesundheitswoche in Rüdersdorf sind viele
Mitglieder unserer Sportgruppe
Auch in den Sommerferien, aktiv dabei.
wenn die Turnhalle geschlossen
ist, lassen wir uns nicht ausbrem- Als wir in den Ferien kurzfristig
sen. Dann geht es zum Minigol- um Hilfe bei Reinigungsarbeiten
fen nach Woltersdorf. Hier haben in der Schule Hennickendorf gewir auch viel Spaß. Nicht so sehr beten wurden, waren wir selbstauf die Leistung kommt es an, verständlich dazu bereit.
sondern immer nach dem Motto
der Volkssolidarität „Miteinan- Auch weiterhin wollen wir zuder - Füreinander“ Freude zu ha- sammen aktiv sein und sagen
denen, die es noch nicht sind:
ben, ist unser Ziel.
Kommt her, macht mit, Sport frei.
Auch gemeinsame Feiern und
Fahrten sind sehr beliebt. Auf
Helga Feig,
den Besuch der Gärten der Welt
Sportgruppe 1 der
in Berlin Marzahn im September
Volkssolidarität Rüdersdorf
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Schöne Tradition der Ortsgruppe Altenhof
In der Gemeinde Schorfheide entwickelt sich seit August 2011 eine
schöne Tradition, das „Schorfheidefrühstück - Willkommen
an einem Tisch“, eine Veranstaltung, um Neubürgern unsere
Gemeinde vorzustellen und mit
ihnen ins Gespräch zu kommen.
Diesmal hatte der Bürgermeister
alle Vereine der Gemeinde zur
Gestaltung der Frühstückstafel
nach Groß Schönebeck eingeladen. Wir als Gruppe der Volkssolidarität Altenhof haben uns
nach 2011 auch diesmal beteiligt.
10 Mitglieder hatten sich bereit
erklärt, die Frühstückstafel mit
zu decken. Das reichte von gefüllten Eiern, über Schnitzelchen,
Buletten, köstlich gefüllten Brötchen, Käsespießchen und mit
Fisch belegten Häppchen bis hin
zu selbst gebackenen Streuselschnecken und Pflaumenkuchen.
Obstspieße waren auch dabei.
Einen starken Kaffee gab‘s dazu
und für die kleinen Besucher waren Bonbons und Lutscher da.
Wir hatten natürlich auch Anschauungsmaterial über unsere
Arbeit dabei. Das waren Fotos
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von unseren Veranstaltungen, einige für unsere Kita von uns neu
behäkelte und bestrickte Puppen
und Muster von alten Schachteln
und Säcken. Unsere angebotenen
Speisen, die zum Teil auch von
unseren männlichen Mitgliedern
zubereitet worden waren, haben den Besuchern geschmeckt.
Und für unsere Arbeit haben sie
sich auch interessiert. Besonders
viel wollten sie über die „alten
Schachteln und Säcke“ wissen.
Wir als Volkssolidaritätsgruppe
betrachten diese Veranstaltung
als eine Gelegenheit, die Arbeit
der Volkssolidarität allgemein
bekannt zu machen. Deshalb bedauern wir, dass wir die einzige
VS- Gruppe unserer Gemeinde
waren, die diese Gelegenheit genutzt hat. Sicher gibt es auch 2013
wieder ein Schorfheidefrühstück
in einem anderen Ortsteil der
Gemeinde Schorfheide. Wir sind
wieder dabei.
Bärbel Eichentopf,
Ortsgruppe Altenhof
Volkssolidarität im Barnim 4|12
FRÜHSTÜCK IN SCHORFHEIDE
Bericht Ortsgruppe Ruhlsdorf
AUCH DIE „KLEINEN“
SIND AUF DRAHT
Gegenseitiges Geben und Nehmen in der OG Ruhlsdorf
Visitenkarte: Die Ortsgruppe 38,
Ruhlsdorf hat derzeit 34 Mitglieder.
Die meisten von ihnen sind über 70
Jahre alt - zwei unter 70 und drei
unter 60.
Vorsitzende der Ortsgruppe ist Ingrid Grüning. Und das bereits seit
1998. „Ich mache das gern, denn
dadurch habe ich einen engen Kontakt zu den Leuten im Dorf“, sagt
sie. Im Vorstand hat sie zudem mit
Edeltraud Rieckmann und Margot
Dahlitz zwei aktive Mitstreiter an
ihrer Seite. Und Unterstützung gibt
es auch aus der Gruppe. Da ist zum
Beispiel Werner Biela immer zur
Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird.
Und auch das aus Berlin zugezogene Ehepaar Getter ist hilfsbereit
und macht fleißig mit.
Arbeitsweise: Von Oktober bis April
sind monatlich Gruppennachmittage angesagt. Bei Kaffee und
Kuchen kommt es dabei zu angeregten Gesprächen über das Geschehen im Dorf. Und die Freude
ist immer groß, wenn man sich gesund und munter begrüßen kann.
Die Zusammenkünfte werden aber
auch genutzt, um wichtige Informationen an den Mann zu bringen.
So zum Beispiel zu Rentenfragen.
Des weiteren wird beraten und
festgelegt, was neben den monatlichen Treffs sonst noch auf die Beine gestellt werden soll. „Das hat
sich bewährt“, sagt die Ortsgruppenvorsitzende, „denn dadurch
machen wir nur das, was unsere
Mitglieder auch möchten.“
Ein Beispiel dafür ist die Brückenfahrt in Berlin. Vorgeschlagen worden war eigentlich eine Dampferfahrt. Da die Teilnahme an einer
Brückenfahrt aber gut angekommen war, kam der Vorschlag, das
noch einmal zu machen. 47 Teilnehmer kamen zusammen - Ortsgruppenmitglieder und Leute aus
dem Dorf. „Solche Fahrten sind
für alle Einwohner offen, denn
sonst würden wir ja den Bus nicht
voll bekommen“, verweist Ingrid
Grüning auf eine Ruhlsdorfer Besonderheit, das Zusammenwirken
zum Wohle der Einwohner. Das
dörfliche Leben werde geprägt
12
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Ortsgruppenvorsitzende Ingrid Grüning im Gespräch mit
Werner Biela und Edeltraud Rieckmann (von links). Foto: EK
von einem gegenseitigen Geben
und Nehmen. Beispiele dafür gibt
es zur Genüge. Die Ortsgruppe
der Volkssolidarität beteiligt sich
am alljährlichen Frühjahrsputz,
pflegt das Kriegerdenkmal und
backt Kuchen zum Erntedankfest, dafür stellt ihr die Gemeinde
in der ehemaligen Schule kostenlos einen Raum für ihre Zusammenkünfte zur Verfügung.
Auch mit dem Heimatverein
wird eng zusammengearbeitet.
So ging die Ortsgruppe mit auf
Schatzsuche im Dorf.
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Zur 700-Jahr-Feier von Ruhlsdorf
im Jahre 2015 wollen Heimatverein und Arbeitsgruppe Museum ein Heimatmuseum eröffnen. Eine ganze Menge Hausrat
und handwerkliches Gerät aus
vergangenen Zeiten sind schon
zusammengekommen. Zeugnis
erfolgreichen Zusammenwirkens
ist auch die gemeinsame Weihnachtsfeier. Auch da kocht nicht
jeder sein eigenes Süppchen. Die
Feier wird von der Gemeinde
vorbereitet und durchgeführt.
Und viele helfen mit .
EK
Bericht Erfahrungsaustausch in Schwedt
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
MIT DEM NACHBARN
Nächste Zusammenkunft soll in Eberswalde stattfinden
Die Volkssolidarität als anerkannter Sozial- und Wohlfahrtsverband befasst sich seit geraumer
Zeit auf Bundes- und Landesebene
mit der Frage der Zukunftsorientierung sowohl innerhalb des Mitgliederverbandes als auch innerhalb
der sozialwirtschaftlichen Dienste.
Auch die Kreisverbände Barnim
und Uckermark wollen die Weichen für die Zukunft stellen und
setzen dabei auf die bereits praktizierte erfolgreiche und fruchtbringende Zusammenarbeit inner-
halb beider Regionen. Haupt– und
ehrenamtliche Mitarbeiter beider
Kreisverbände trafen sich Ende
September im Schwedter Mehrgenerationenhaus zu einem Erfahrungsaustausch.
Der Kreisverband Uckermark berichtete über seine Erfahrungen
aus dem Projekt „Sozialbegleiter
in den Ortsgruppen“. Für unseren
Kreisverband sprach Kornelia
Kögler über die erfolgreiche Zusammenarbeit von Haupt– und
Ehrenamt am Beispiel des Pflege-
Im Plenum: Erfahrungen aus dem Projekt „Sozialbegleiter in Ortsgruppen“
wurden vom Kreisverband Uckermark dargelegt. Fotos: E. Keil
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Volkssolidarität im Barnim 4|12
In drei Arbeitsgruppen: Lebhaft wird über die
Erfahrungsberichte diskutiert.
heimes Biesenthal. Anschließend Sozialbegleiter in einer Musterwurde in drei Arbeitsgruppen schulung vorgestellt werden.
diskutiert. Dabei ging es um Mög- Vorgesehen ist auch ein Gedanlichkeiten von ehrenamtlichen kenaustausch über die FinanEngagement im sozialen Dienst, zierung der Begegnungsstätten.
in den Begegnungsstätten und in
EK
Vereinen. Die zahlreichen Hinweise sollen einfließen in
eine zu erarbeitende
Handlungsrichtlinie
Ehrenamt/Hauptamt.
Vereinbart wurde, jährlich einen Erfahrungsaustausch
zwischen
beiden
Kreisverbänden durchzuführen.
Zwischenzeitlich soll
in unserem KreisverDie Moderatoren: Simone Fink-Sander, Matthias
band das Konzept
Barsch und Renate Schwieger (v.li.)
15
Porträt Veronika Arndt
DEN WEG INS
LEBEN EBNEN
Hausmeisterin, Erzieherin, Krankenschwester, Köchin in einer Person
Häusliches Milieu
Ziemlich neugierig war ich schon,
als ich mich mit Veronika Arndt
verabredete. Treffpunkt Coppistraße in Eberswalde, MutterKind-WG. Eine gewisse Vorstellung war schon vorhanden, aber
was würde mich wirklich erwarten?
Klingeln, Veronika Arndt öffnete,
ich trat in einen freundlichen Flur.
Eine junge, sehr junge Frau huschte von einer Tür in die andere.
Ein zartes Kinderstimmchen war
aus einem der Räume zu hören.
Schließlich führte mich Veronika Arndt in ein kleines Zimmer.
Darin eine entzückende Kinderwiege, ein Bett, ein Schrank, Tisch
und Stühle. Sie erklärte mir: „Sie
befinden sich gerade in einem nicht
belegten Schlafzimmer für eine minderjährige Mutter und ihr Baby.“
Zur Wohngemeinschaft gehören
noch weitere, ähnlich eingerichtete Zimmer, ein großer Gemeinschaftswohnraum, Küche, Bad
und was sonst noch notwendig
ist.
Veronika Arndt
Persönliches
Veronika Arndt, meine Gesprächspartnerin,
leitet
den
Heimverbund der Volkssolidarität Barnim. Zu diesem Verbund
gehört neben dieser eine weitere
Mutter-Kind-WG, eine intensive
Wohngemeinschaft, eine Heilpädagogische Wohngemeinschaft,
eine Außen-WG, eine Regelgruppe sowie drei Wohnungen für
betreutes Einzelwohnen. Hier
werden junge Menschen auf ihr
Leben in den eigenen vier Wänden vorbereitet.
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17
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Ringstraße „Mit der Wende dann
wurde vieles anders, die Einrichtungen
wurden an freie Träger übergeben“, erinnert sich Veronika Arndt. „Wir
mussten uns anpassen und erst einmal
mit der so genannten freien Erziehung
klar kommen.“ Trotz manch chaotischer Entwicklung habe sie alles
geschafft und ein Zertifikat für die
neue Zeit bekommen. Die Bedingungen hatten sich geändert, die
Kinder waren größer geworden.
„Nebenher absolvierte ich ein Fernstu- „Wir haben das alte Haus verlassen
dium in Potsdam, das ich dann als Me- und sind in die Schillerstraße gezogen.“
dizinpädagogin abschloss. Es folgten
eine Tätigkeit als Lehrerin für den Der Beruf hat sich gewandelt
Praxisunterricht an der Medizinischen „Es ist faszinierend, für junge MenFachschule sowie als Lehrausbilderin schen die Familie zu ersetzen“, so chaan der Medizinischen Fachschule“, so rakterisiert Veronika Arndt heute
Frau Arndt. Daran schloss sich ihren Beruf. Die Mutter-Kind-WG
eine Tätigkeit in der ZKV – der in der Coppistraße ist ja nur ein
Zentralen Krippenvereinigung – in Teil ihrer Tätigkeit als Leiterin des
Finow an. Veronika Arndt ist ver- Heimverbundes der Volkssolidariheiratet und hat zwei Kinder, Jahr- tät Barnim. „Es ist aber eine Arbeit,
an der sich vielleicht am besten erklären
gang 1979 und 1983.
lässt, worauf es ankommt“, sagt sie.
„Wir mussten neu zurechtkom- „Es ist eine Tätigkeit, die dringend notmen“… erläutert mir Veronika wendig ist – leider -, die dennoch Spaß
Arndt ihre Auffassung von ihrem macht, weil ohne uns junge Menschen,
Beruf. Sie wechselte 1985 in den junge Frauen vor allem, vielleicht
Bereich „Hilfen zur Erziehung“ stranden würden.“
unter der Schirmherrschaft ZKV, Minderjährige Frauen mit Kind
wurde Heimleiterin im Säuglings- oder hochschwanger finden in der
und Kleinstkinderheim in der Coppistraße ein vorübergehendes
Frau Arndt ist Jahrgang 1955. Geboren und zur Schule gegangen
ist sie in Großenhain in Sachsen.
1971 waren es berufliche Gründe
des Vaters, die die Familie nach
Eberswalde ziehen ließen. Veronika Arndt machte von 1972 bis 1975
eine Ausbildung als Krippenerzieherin, übte danach diesen Beruf
aus. 1978 wechselte sie zur Medizinischen Fachschule.
Bericht Ortsgruppe 2 beim Bürgermeister
Zuhause. Sie können ihre Kinder
zur Welt bringen oder ihr Neugeborenes in einer friedlichen Atmosphäre betreuen. Sie bekommen
Hilfe. Vielleicht sollte man es auch
Hilfe zur Selbsthilfe nennen.
„Es kommt darauf an, die jungen Mütter auf das selbstständige Leben mit ihrem Kind vorzubereiten. Sie kommen
meist hier zu uns und wissen so gut
wie nichts. Nichts über Kindererziehung, nichts über Familienleben, nichts
über Essenzubereitung, fast nichts über
Gemeinsamkeit.“ Es sind minderjährige Mütter, die noch zur Schule
gehen, die sich in der Ausbildung
befinden oder die die Lehre gar geschmissen haben. Oder auch junge
Mädchen, die von Zuhause weggelaufen sind, die von der Familie
verstoßen wurden oder die von ihrem Partner verlassen wurden. Das
Leben in der WG garantiert ihnen,
dass sie die Schule beenden oder
ihre Lehre weiterführen können.
Die Kosten trägt in der Regel das
Jugendamt. Das bedeutet jedoch
nicht, dass den jungen Frauen alles
vorgesetzt wird. „Sie müssen schon
für sich und ihr Kind im Rahmen der
Möglichkeiten sorgen. Tue etwas für
die Gemeinschaft, so nennen wir das,
schließlich sollen sie eines Tages, wenn
sie nicht mehr minderjährig sind,
selbstständig leben.“
„Damit aus ihnen etwas wird“…
… ist das erklärte Ziel der drei Mitarbeiterinnen in der Mutter-KindWG. Ein anstrengender Beruf.
Eine bewundernswerte Tätigkeit,
selbstlos und aufopferungsvoll.
24 Stunden am Tag. Die Familie
ersetzen für minderjährige Mütter, die manchmal schwierig sind.
Lebenserfahrung weitergeben an
junge Frauen, die das oft gar nicht
wollen. Aber auch in dankbare Augen blicken, wenn die Lebenserfahrung „angekommen“ ist. Glück
empfinden, wenn man die einst
Schutzbefohlenen später trifft und
sieht, dass sie es geschafft haben.
„Das ist meine Motivation und die
meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Veronika Arndt am
Schluss unseres Gesprächs. „Eine
Motivation, die man sich jeden Tag neu
erarbeiten und an die man sich jeden
Tag neu erinnern muss.“
Eine Motivation, der hin und wieder auch ein wenig Dankbarkeit
gut tun würde, damit sie nicht zur
Routine wird oder sich gar abnutzt.
Joachim Stennert
18
Eberswalder Ortsgruppe 2 ließ sich informieren
Das Eberswalder Stadtoberhaupt
hatte uns Senioren zu sich ins Rathaus eingeladen. Wer hätte gedacht,
dass man noch so staunen kann
über ein Haus, das man seit vielen
Jahren besucht hat. Bürgermeister
Boginski hat mit Begeisterung so
viele Details im Haus erklärt, dass
wir aus dem Staunen gar nicht herausgekommen sind. Inschriften,
Figuren, Fenster, architektonische
und Ausstattungsbesonderheiten
bis hin zum Tresorraum mit recht
beeindruckenden Türen. Kein
Wunder, dass der Tresor bei den
mageren Haushaltsgeldern jetzt
alte Akten beherbergt. Wir waren
begeistert und möchten uns für
die Einladung inklusive Kaffee
und Kuchen und das schöne Gruppenfoto ganz herzlich bedanken.
Mit einem letzten Blick aus dem
Erkerfenster des Bürgermeisters
auf den nun wieder sehenswerten
Eberswalder Markt ging ein schöner Nachmittag zu Ende.
Brigitte Böhm,
OG 2 Westend Eberswalde
DANK AN EHRENAMTLICHE
Fleißige Arbeit wurde mit einer Fahrt gewürdigt
Dankeschön sagte die Ortsgruppe
42 Rüdersdorf der Volkssolidarität
ihren aktiven Ehrenamtlichen mit
einer Busfahrt nach Potsdam. Sie
haben kontinuierlich Zeit für andere, indem sie Kranke besuchen,
Sport- und Interessengruppen leiten, Veranstaltungen und Reisen
organisieren, zu Geburtstagen
und Jubiläen gratulieren, Beiträge
kassieren, Mitglieder werben.Während einer Stadtrundfahrt wurde
durch eine Stadtbilderklärerin alles
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Wissenswerte über die Landeshauptstadt erläutert. Ein Stopp am
Schloss Sanssouci war eine willkommene Abwechslung.
Im Beelitzer Jakobs-Hof gab es
dann Kaffee und Kuchen und ein
Alleinunterhalter sorgte für Stimmung. Den Ehrenamtlichen hat es
gefallen und sie werden weiterhin
unter dem Motto „Gemeinsam und
nicht einsam“ tätig sein.
Käte Preibisch
Volkssolidarität im Barnim 4|12
ZU GAST BEIM BÜRGERMEISTER
Bericht Neue Küche
Den Hausmeistern Thomas Schulz und Wolfgang Jahrling wurde
mit Präsentkörben für ihre fleißige Arbeit gedankt.
ESSEN AUF RÄDERN KOMMT
JETZT AUS NEUER KÜCHE
Moderne Einrichtung wurde feierlich in Betrieb genommen
Seit Januar wurde im Eberswalder Fleischwerk ein Gebäude
ausgebaut, in dem die Großküche
der Volkssolidarität ein neues zu
Hause erhalten sollte, da das im
Gewerbepark vorhandene Objekt nicht mehr den Ansprüchen
entsprach. Es wurde eine Bauzeit von einem Vierteljahr veranschlagt. Aber wie so oft, kommt
es anders. Zunächst ließ der harte Winter einen Ausbau nicht zu,
dann ergaben sich weitere Probleme, die es zu lösen galt. Als
ein fast unlösbares Problem stellte sich der Stromanschluss heraus. Ein Anschluss an das in der
Nähe des Gebäudes vorhandene
Netz wurde durch EON Edis aus
Kapazitätsgründen
verwehrt.
Es musste ein neuer Trakt verlegt werden. Dazu veranschlagte EON EDIS 15 Wochen, die sie
auch prompt einhielten. So wurden aus dem geplanten Vierteljahr acht Monate, in denen rund
200 000 € verbaut wurden. Inzwischen ist der Umzug erfolgt und
20
Im Rahmen der offiziellen Einweihung des 250 Quadratmeter
großen Objektes sprach Kerstin
Maier, Geschäftsführerin der
Volkssolidarität Barnim, allen,
die dieses Bauvorhaben ermöglicht haben, ihren Dank aus. Besonderer Dank galt Dr. Kronach, Geschäftsführer der Fleischwerke,
der das Gebäude der Volkssolidarität verpachtet hat, sowie Frau
Gottwald, Assistentin des Geschäftsführers, die bei aufgetretenen Hindernissen und Schwierigkeiten immer ein offenes Ohr
hatte und mit Rat und Tat dem
Unternehmen Ausbau zur Seite
stand. Anerkennung sprach Frau
Maier auch den beiden fleißigen
Hausmeistern Thomas Schulz und
Wolfgang Jahrling aus, „die es ermöglichten, aus einem anfänglich
chaotischen Durcheinander eine
moderne, technisch hochwertige
Großküche werden zu lassen.“
Im Namen des Vorstandes überreichte sie jedem einen prall ge21
Volkssolidarität im Barnim 4|12
alle Unannehmlichkeiten sind
fast vergessen. Etwa 400 Essen
werden täglich unter der Leitung
des Chefkochs Thomas Köpke
zubereitet und ausgefahren.
Geschäftsführerin Kerstin Meier bei
ihrer Eröffnungsrede.
füllten Präsentkorb für ihr umfängliches Engagement.
Bei einem Rundgang durch das
Objekt konnte sich jeder ein Bild
darüber machen, was in den acht
Monaten geleistet und geschaffen
worden ist. Bei ausgezeichneten
Arbeitsbedingungen kann nun das
Personal für die Kita „Regenbogen“, die Caféteria in der Agentur
für Arbeit sowie an eine umfangreiche Anzahl an Essen-auf-Rädern-Abnehmern liefern.
Text und Fotos: Gerd Wiesner
Bericht Vier Jahre Wohnterrassen am Finowkanal
Für ein Erinnerungsfoto nahm die Ortsgruppe 12, Schwärzetal Eberswalde,
Kerstin Maier in die Mitte. Foto: W. Hickel
GESPRÄCH MIT DER VORSITZENDEN
ZUM KAFFEENACHMITTAG
Ortsgruppe 12, Schwärzetal Eberswalde, hatte eingeladen
Zum 67. Jahrestag der Volkssolidarität führte unsere Ortsgruppe
21, Schwärzetal Eberswalde, einen
Kaffeenachmittag durch. Dazu
hatten wir die Vorsitzende des
Kreisverbandes Barnim e.V., Kerstin Maier, eingeladen. Frau Maier
bedankte sich für die Einladung
und nutzte die Gelegenheit über
Struktur und Arbeitsweise unseres
Kreisverbandes zu informieren
und mit den anwesenden Ortsgruppenmitgliedern ins Gespräch
zu kommen. Es sei die erste Einladung aus einer Ortsgruppe, die
sie in ihrer bisherigen noch jungen
Amtszeit erhalten habe, betonte
Frau Maier. Sie habe der Einladung gern Folge geleistet, denn im
direkten Gespräch mit den Mitgliedern könne man wichtige Informationen vermitteln und durch
das Beantworten von Fragen so
manche Unklarheit aus dem Weg
räumen.
Bereitwillig ließ sich Frau Maier
zum Abschluss von unseren Ortsgruppenmitgliedern für ein Erinnerungsfoto in die Mitte nehmen.
Wilhelm Lange,
Vorsitzender der OG 12
22
In den Wohnterrassen am Finowkanal wurde gefeiert
Mit einem Grillnachmittag feierte
die Ortsgruppe 71 Eberswalde das
vierjährige Bestehen der Wohnterrasse am Finowkanal. Dazu war
der Platz vor dem Hochhaus zu einer Festwiese hergerichtet worden.
Es sollten nämlich nicht nur Würste
und Steaks vom Grill verzehrt werden, sondern auch ein paar unterhaltsame Stunden geboten werden.
Der größte Teil des Programms
wurde von den Hausbewohnern
selbst gestaltet. So gab es zum
Beispiel bei einer Überraschungstombola ganz besondere Preise
zu gewinnen. Die Mitglieder der
Sportgruppe zeigten Ausschnitte
aus ihrem Übungsprogramm und
bekamen dafür viel Beifall. Mit Liedern und Tänzen sorgte auch eine
Gruppe von Mädchen und Jungen
aus der benachbarten Kita für Unterhaltung. Und schließlich wurde
auch noch fleißig gemeinsam gesungen.
Text und Foto: EK
Die Sportgruppe der Ortsgruppe 71 Eberswalde, Wohnterrassen am Finowkanal,
zeigte Ausschnitte aus ihrem Übungsprogramm.
23
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Buntes Programm zum
vierjährigen bestehen
Unsere Sponsoren
Fragen an Bürgermeister
Ortgruppe 71 hatte das Stadtoberhaupt eingeladen
Auf Einladung der Ortsgruppe
71 war der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski am
4. September zu einer Gesprächsrunde in die Wohnterrassen am
Finowkanal gekommen. Nach
seinem Ausführungen in Wort
und Bild über die Entwicklung
der Kreisstadt beantwortete das
Stadtoberhaupt die zahlreichen
Fragen der anwesenden Seniorinnen und Senioren. Im Vorfeld
des Gespräches hatte der Vorstand der Ortsgruppe im Namen
der Bewohner bei der Stadtverwaltung angefragt, ob es möglich
sei, vorübergehend eine Busverbindung zwischen Leibnizviertel
und Stadtzentrum zu schaffen.
Aufgrund des Neubaus der Fußgängerbrücke sei der Weg in das
Stadtzentrum für die älteren Bürger länger und beschwerlicher
geworden. Die Anfrage fand
Gehör und Bürgermeister Boginski konnte berichten, dass ab 2.
Oktober bis zur Fertigstellung
der neuen Fußgängerbrücke an
den Markttagen, also zweimal in
der Woche, ein Bus morgens ins
Zentrum und mittags zurück ins
Wohngebiet fahren wird.
EK
Christa Rettig dankte dem Bürgermeister
Friedhelm Boginski mit einem Blumenstrauß. Foto EK
24
Eine Reihe von regionalen Unternehmen unterstützt die Arbeit der
Volkssolidarität Barnim e.V. mit einer monatlichen Geldspende.
Dies ermöglicht die Etablierung und Fortführung von Leistungen
und Maßnahmen, die ohne die regelmäßigen Zuwendungen nicht
möglich wären. Für diese kontinuierliche Unterstützung sei unseren
Sponsoren an dieser Stelle herzlich gedankt!
SPONSOREN DER VOLKSSOLIDAR ITÄT BARNIM:
Westend-Apotheke Eberswalde Tel. 03334-22 422
Heegermühler Straße 15a, 16225 Eberswalde
Sanitätshaus Koeppe Tel. 03334-35 42 06
Frankfurter Allee 51, 16227 Eberswalde
TZMO Deutschland GmbH Tel. 03337-45 13 29-0
Waldstraße 2, 16359 Biesenthal
Bestattungshaus Sylvia Pöschel Tel. 03334-25 350
Friedrich-Ebert/Ecke Kirchstraße 24, 16225 Eberswalde
Gillert Medizintechnik Tel. 03334-21 24 29
Hausbergstraße 14, 16225 Eberswalde
Malerfachbetrieb Adams Tel. 03334-35 20 37
Heinrich-Rau-Straße 14, 16227 Eberswalde
Physiotherapie Brehmer & Hadamietz Tel. 03338-60 41 60
Im Büroturm Bernau, Börnicker Chaussee 1, 16321 Bernau
Gebäudereinigung Platz GmbH Tel. 03334-25 27-0
Heegermühler Straße. 64, 16225 Eberswalde
Steinmetzbetrieb Thieme Tel. 03334-22 582
Breite Straße 15-16, 16225 Eberswalde
Sana Vetus Gesundheitsforum Tel. 033638-89 47 89
Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 13, 15562 Rüdersdorf
25
Volkssolidarität im Barnim 4|12
REGELMÄSSIGE UNTERSTÜTZUNG
SCHAFFT SICHERES FUNDAMENT
Service
Servicebereiche
im Kreisverband Barnim e.V.
Schneiderstraße 19 · 16225 Eberswalde
Telefon: 03334 639880 · Fax: 03334 639885
E-Mail: [email protected]
Ambulante Pflegedienste | Hauswirtschaftspflege | Hausnotruf:
Bereich Eberswalde: Frau Dana von Wilucki · 03334 22468
Bereich Oderberg: Frau Nicole Hermoneit · 033369 241
Tagespflege-Einrichtungen Eberswalde: Frau Elke Schulze · 03334 818029
Stationäre Pflegeeinrichtung Biesenthal: Frau Kornelia Kögler · 03337 4502-0
Mahlzeitendienst: Herr Thomas Köpke · 03334 279106
Betreutes Wohnen – Wohnungen am Richterplatz:
Frau Sandra Schroeder · Mauerstr. 17 · 16225 Eberswalde · 03334 639880
Tagesstätte für chronisch psychisch Kranke:
Frau Kirsten Michalewitz · 03334 288649
Gesundheitssport und Sporttherapie:
Herr Werner Schwarzlose · 03334 639880
Frau Kirstin Karge · 03334 639880
Wassergymnastik: 03334 639880
Ambulante Behinderten-Betreuung: Herr Rainer Marschall · 03334 212661
Kinderheimverbund: Frau Veronika Arndt · 03334 23161
Jugendtreff und -Club – STINO: · Frau Renate Gerstmeier · 03334 279360
Jugendkoordination:
Bereich Schorfheide: Herr Matthias Barsch · 03334 278286
Bereich Biesenthal: Frau Renate Schwieger · 03337 41770
Soziale Fragen:
Frau Roswitha Markert · Mauerstr.17 · 16225 Eberswalde · 03334 22468
Frau Monika Chalati · Angermüder Str.23 · 16248 Oderberg · 033369 241
Rentensprechstunde:
Herr Frank Gaethke · Schneiderstr. 19 · 16225 Eberswalde · 03334 63988-0
BGST der Volkssolidarität · Sonnenallee 2 · 16321 Bernau · 03338 907883
Mobile med. Fußbehandlung:
Frau Sandra Kulicke · Büro Leibnizstr. 33 · 16225 Eberswalde · 0160 6221061
Die aktuellen Kontaktdaten unserer Kindertages- und Begegnungsstätten
erfragen Sie bitte unter der Telefonnummer 03334 639880.
26
Folgende Eheleute feierten hohe Jubiläen ihrer Zweisamkeit:
Goldene Hochzeit (50 Jahre)
08.09.2012 Ruth und Wilhelm Schönbeck (OG 30 Eberswalde)
06.10.2012 Ingrid und Günther Steffen (OG 49 Bernau-Blumenhag)
13.10.2012 Waltraut und Dietrich Nierenz (OG 5 Westend 5)
10.11.2012 Gitta und Horst Gothan (OG 5 Westend 5)
01.12.2012 Margot und Wolfgang Kell (OG 20 Leibnizviertel)
Diamantene Hochzeit (60 Jahre)
04.10.2012 Christel und Bernhard Tews (OG 2 Westend 2)
Eiserne Hochzeit (65 Jahre)
13.09.2012 Elli und Günter Diener (OG 5 Westend)
Runde Geburtstage feierten u.a.:
60. Geburtstag: Sigrid Pulfer 22.12.2012 (OG 49 Bernau-Blumenhag)
70. Geburtstag: Erika Tews 17.09.2012 (OG 24 Neuehütte), Monika Sander
12.11.2012 (OG 49 Bernau-Blumenhag), Brigitte Kühn 20.11.2012 (OG 63 Altenhof)
75. Geburtstag: Hannelore Malkus 01.10. 2012 (OG 63 Altenhof), Harry Scharney 21.11.2012 (OG 9 Sommerfelde), Ingrid Maruhn 08.10.2012, Christa Maeß
25.11.2012, Ingrid Hermann 22.12.2012 (alle OG 49 Bernau-Blumenhag)
80. Geburtstag: Inge Marasus 26.10.2012 (OG 63 Altenhof), Anneliese Menze
31.10.2012, Helmut Arlt 26.11.2012 (beide OG 49 Bernau-Blumenhag)
90. Geburtstag: Margarete Häntsch 17.10.2012 (OG 22 Bernau-Friedenstal),
Gerda Tantow 11.12.2012 (OG 9 Sommerfelde)
Herzlichen Glückwunsch!
Seit Jahrzehnten im Dienst am Menschen
Mehr als 200 hauptamtlich Beschäftigte hat unser Kreisverband
der Volkssolidarität Barnim. Einige unter ihnen feierten Jubiläen ihrer
Tätigkeit in der Volkssolidarität.
27
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Wir gratulieren zu besonderen
Ereignissen in den Ortsgruppen!
Bericht Tag der offenen Tür in Eberswalde
10 Jahre Betriebszugehörigkeit:
Sandra Regling (Pflegeheim Biesenthal)
Heike Ströse (Kinderheimverbund Eberswalde)
Wilfried Lißner (Hausmeister Kita „Regenbogen“, Eberswalde)
15 Jahre Betriebszugehörigkeit:
Doreen Weichselbaum-Zucknick (Tagesstätte für chronisch psychisch
Kranke)
Annette Seeger (Geschäftsführung)
Besonderes Ehrenamt gewürdigt
Auch in diesem Jahr konnte unser Kreisverband Ehrungen an Mitglieder mit besonderem ehrenamtlichen Engagement vergeben. Diese
wurden zuvor durch den Landesverband der Volkssolidarität bestätigt,
was allein schon eine hohe Anerkennung bedeutet.
Die Ehrenurkunden wurden zum Tag der offenen Tür am 24. Oktober
2012 in Eberswalde feierlich übergeben.
Folgende Ehrungen wurden überreicht:
Ehrenurkunde der
Ehrennadel der
Volkssolidarität:
Volkssolidarität in Bronze:
Doris Bleich
Katharina Michaelis (OG 5 Westend 5)
Helga Just (OG 42 Rüdersdorf)
(OG 58 Klara-Zetkin-Siedlung)
Karin Stahl (OG 21 Eberswalde)
Dora Schwarz (OG 52 Bernau-WaldGerda-Erika Bringmann
frieden)
(OG 43 Biesenthal)
Ingrid Haase (OG 63 Altenhof)
Wolfgang Stoye (OG 43 Biesenthal)
Christa Lehmann (OG 5 Westend 5)
Herzlichen Glückwunsch!
Sabine Geelhaar (OG 5 Westend 5)
Gabriele Schmidt (OG 42 Rüdersdorf)
Ingrid Hoppe (OG 42 Rüdersdorf)
Elke Schwandt (OG 42 Rüdersdorf)
Ilse Spiegelberg (OG 18 Ostend)
Uwe Kretzschmar (OG 47 Basdorf)
Winfried Bohn (Mitglied des
Kreisvorstandes)
Ehrenfried Keil (OG 20 Leibnizviertel)
28
Viele Informationen zur Tätigkeit der Volkssolidarität
Zum 67. Jahrestag der Gründung
der Volkssolidarität führte der
Kreisverband Barnim e.V. traditionsgemäß einen Tag der offenen
Tür in der Einrichtung Mauerstraße 17 in Eberswalde durch. In ihrer
Eröffnungsrede betonte Geschäftsführerin Kerstin Maier, dass dieser
Tag dazu diene, das Leistungsangebot zu präsentieren, Haupt– und
Ehrenamt noch enger zu verbinden und neue Kontakte zu knüpfen. Dementsprechend war auch
der Programmablauf gestaltet worden. Sozialstation und Tagespflege
zeigten in ihren Räumen, was sie
zur Betreuung und Pflege bedürftiger Menschen anbieten. Die Geschäftsführerin würdigte die hohe
Einsatzbereitschaft der haupt–
und ehrenamtlichen Mitarbeiter.
In Anerkennung dieses Engagements überreichte sie an 13 aktive
Mitstreiter die Ehrenurkunde der
Volkssolidarität.
Blick aus der Vogelperspektive auf das bunte
Treiben zum Tag der offenen Tür. Fotos: Gerd Wiesner
29
Volkssolidarität im Barnim 4|12
UNTERHALTSAME STUNDEN
BEIM TAG DER OFFENEN TÜR
Bericht Tag der offenen Tür in Eberswalde
Geschäftsführerin Kerstin Maier zeichnete verdienstvolle Mitstreiter
mit der Ehrenurkunde der Volkssolidarität aus.
Das anschließende bunte Pro- zubereitet worden war. Für den
gramm war äußerst vielseitig. Da Mittagstisch sorgte unser Mahlgab es praktische Angeboten wie zeitendienst.
EK
Blut– und Venendruckmessung
und Service Rund um die Brille
sowie Vortragsreihen beispielsweise zur Vorsorgevollmacht. Für
Unterhaltung sorgten unter anderem die Veeh-Harfen-Gruppe,
Mädchen und Jungen aus der
Kindertagesstätte „Regenbogen“
Eberswalde und der Rapper Rudio. Auch der traditionelle Trödelmarkt fehlte nicht. Einen besonderen Leckerbissen bot der
Kinderheimverbund an. Es handelte sich um Butterblumenhonig,
Am Stand von Hoffmann&Ewert ging
der aus selbst gesammelten Blüten
es rund um die Brille.
30
Mehr als nur ein Büchertausch im Begegnungszentrum
Am ersten Mittwoch jeden Monats
findet im Altenhilfe- und Begegnungszentrum der Volkssolidarität in Bernau-Süd der Bücher- und
Zeitschriftentausch statt. Dieser
wurde von Vera Pannewitz ins Leben gerufen.
Am 19. September 2012 war es die
20. Veranstaltung, die die Lehrerin (77 Jahre) im „Un-Ruhestand“
durchführte. Eigentlich müsste
man diese Veranstaltung treffender bezeichnen. Es ist nicht nur
ein Büchertausch, sondern es können neue Bücher erworben werden.
Die Buchhandlung „Schatzinsel“
bietet diese in Kommission an. Oft
braucht jemand ein Geschenk oder
die Teilnehmer sind selbst an neuer
Literatur interessiert.
Jede Veranstaltung steht unter
einem bestimmten Thema. Dazu
recherchiert Vera Pannewitz über
das Leben, Wirken und Schaffen
von Schriftstellern, Kabarettisten,
Schauspielern und anderen – ob
Frank Leonhardt, Ringelnatz, Fontane, Otto Häuser, Heinz Erhard,
Ursula Karusseit, um nur einige
31
Vera Pannewitz bei
einer Lesung. Foto: B. Albrecht
zu nennen. Die Leiterin der Buchhandlung bereicherte uns mit ihren Ausführungen auch schon
zweimal zu der entsprechenden
Literatur. Zum „Frauentag“ beschäftigten wir uns natürlich mit
„Frauen-Geschichten“; zum nächsten Treff haben wir „Gerd E. Schäfer“ ausgewählt.
Da Vera Pannewitz diese Veranstaltungsreihe ehrenamtlich vorbereitet und gestaltet, dafür viel Zeit
und Mühe investiert, möchten wir
ihr DANKESCHÖN sagen.
Elke Huhn,
im Namen aller Teilnehmer
Volkssolidarität im Barnim 4|12
VERA PANNEWITZ IN AKTION
Bericht Ortsgruppe48 Bernau-Süd
WEG ZUM STÜTZPUNKT IN
BERNAU IST SEHR LANG
Könnte nicht eine Außenstelle eingerichtet werden?
Am Rande der Gesundheitswoche
diskutierte die Volkssolidaritätsgruppe Bernau-Süd über das Thema „Ist bei der häuslichen Pflege
die medizinische Versorgung gesichert?“
Für uns Langlebigen ein aktuelles
Problem: 33 Prozent der Gruppenmitglieder sind über 80 Jahre alt, 40
Prozent sind in der Altersgruppe
70 bis 80 Jahre. Mehrere Mitglieder
haben Erfahrungen als pflegende
Angehörige, und andere haben bereits eine Pflegestufe.
nische Versorgung. Frau Dipl.Med. Schwarck, Hausärztin, Praxis
mitten im Stadtteil Bernau-Süd,
war bereit, mit uns über diese Anliegen zu sprechen.
Ihre Niederlassung hier als allgemeine Ärztin ist bewusst gewählt,
wie wir im Gespräch erfahren. Patienten in einem Stadtteil betreuen,
der einen hohen Anteil von älteren
Bürgern beherbergt, in dem gleichzeitig Familien mit vielen Kindern
leben und in dem viele Migrantenfamilien sesshaft wurden, das ist
viel Raum für soziales Engagement
im medizinischen Beruf. Umfassende Kenntnis über die günstige
medizinische Gesamtversorgung
in Bernau verschließen nicht ihr
Verständnis für die spezifischen
Probleme hier vor Ort.
Alle möchten möglichst lange in
der eigenen Wohnung bleiben, nur
wenn es gar nicht mehr geht ins
Heim ziehen oder betreutes Wohnen in Anspruch nehmen. Sind
dafür aber alle notwendigen Bedingungen gegeben: Zur Pflege geeignete Wohnungen? Pflegedienste Warum haben es neu zugezogene
mit Angebot der Grundpflege so- ältere Bürger so schwer, von allgemeinen Ärzten als Patient angewie der Hauswirtschaftspflege?
nommen zu werden?
Ein entscheidender wichtiger Bereich ist die begleitende medizi- Neuerdings werden andere Medi32
Für uns war überraschend der
Einblick in den Umfang der Beratungstätigkeit in ihrer ärztlichen
Praxis. Ein großer Aufwand von
medizinischem Management ist
für ordnungsgemäße Versorgung
der Patienten von den Mitarbeitern der Praxis zu leisten.
Ab 1. Januar 2009 haben nach § 7a
des Pflegegesetzes Personen Anspruch auf individuelle Beratung
und Hilfestellung durch Pflegeberater und –beraterinnen. Verantwortlich sollen dafür Pflegestützpunkte sein, deren Neutralität
und Unabhängigkeit der Beratung
gewährleistet ist. Das Land Brandenburg hat zwölf Stützpunkte
geschaffen. Einer davon befindet
sich im Paul-Wunderlich-Haus
in Eberswalde, weit entfernt für
Bernauer und Bürger des Südteils
vom Barnim.
Zum Abschluss unsere gemeinsame Idee: Sollte nicht in Bernau eine Außenstelle des Eberswalder Stützpunktes eingerichtet
werden, die entsprechend den
spezifischen Bedingungen die
gemeinsame Verantwortung (§
8; Pflegegesetz) für pflegerische
Versorgung organisiert, realisiert
und kontrolliert?
Für die Bernauer würde das eine
Und genau hier finden wir die wesentliche Erleichterung mit
Übereinstimmung von Patienten sich bringen.
und Ärzten in der Sorge um die
Pflegeberatung, für die von Pflege Betroffenen und für die pfleDr. Ruth Sommerfeld,
genden Angehörigen.
OG 48 Bernau-Süd
33
Volkssolidarität im Barnim 4|12
kamente verschrieben – bekomme
ich dann auch das notwendige
Arzneimittel? Für mobilitätseingeschränkte Personen werden
von der Kasse nicht alle notwendigen Fahrten finanziert; Aufsuchen von Fachärzten oder Therapien ist zum Teil mit hohen
Taxikosten verbunden. Wer berät
die pflegenden Angehörigen?
Wie werden die Patienten von
Pflegediensten betreut? Arbeiten
Pflegedienste und Ärzte zusammen? Wer kontrolliert die Pflegedienste? Auch über traurige und
unschöne Erfahrungen, Nachlässigkeiten und Betrug, wird offen
gesprochen.
Bericht Ortsgruppe 5 Westend Eberswalde
AUSFLUG IN DEN SPREEWALD
Kahnfahrt wurde zum Höhepunkt des Tages
In froher Erwartung stiegen wir
48 Mitglieder und Gäste der Ortsgruppe 5, Westend Eberswalde,
in den Reisebus der Firma Wutskowsky. Hatten wir doch ein
wunderbares Ziel für unseren Tagesausflug – die Spreewaldstadt
Lübbenau. Nach der Begrüßung
und Einweisung durch Herrn
Hensch und seiner Begleiterin,
Frau Herbst, ging es los. Auch das
Wetter ließ uns hoffen. Während
der Fahrt konnten wir auf Windräder schauen, wir kamen an einer
imposanten Großbaustelle vorbei,
und es huschten Felder und Wiesen mit rotem Mohn und blauen
Kornblumen an uns vorüber. Nach
kurzer Erfrischungspause kamen
wir nach 2,5 Stunden in Lübbenau
an. In mehreren kleinen Shuttles
gelangten wir dann ins Spreewalddorf Lehde. Schon der Dichter
Theodor Fontane hatte Lehde als
Märkisches Venedig be­schrieben.
Davon konnten wir uns später
während unserer zweistündigen
Kahnfahrt überzeugen.
Zuerst einmal reichten uns schmucke Spreewälderinnen bei der Ankunft Brot und Salz. Im Gurkenmuseum sichteten wir Originale
aus der Zeit vor 200 Jahren. In altdeutscher Schrift sind dort Rezepte
über das Einlegen und Konservieren von Gurken vorhanden. Na-
Bei der Kahnfahrt durch den Spreewald. Foto: privat
34
35
in Paddelbooten, Kähnen und an
den Rastplätzen. Als wir wieder
im Fährhafen von Lübbenau ankamen, bedankten wir uns herzlich bei unseren Fährmännern. Im
Hafengebiet herrschte ein lebhafter
Besucherstrom. Man konnte hier
auch nach Lust und Laune einkaufen, aber auch Gelegenheit für
einen Imbiss oder zum Kaffeetrinken gab es.
Nahe der Orangerie mit Blick auf
das Schloss von Lübbenau stand
um 16.00 Uhr unser Bus zur Heimfahrt bereit. Während der Rückfahrt hingen wir in Gedanken und
in Gesprächen den Erlebnissen
des Tages nach. Bei der Ankunft
in Eberswalde zollten wie Herrn
Hensch und Frau Herbst Lob und
Dank für die sichere Fahrt und die
Versorgung während der Fahrt.
Frau Bondzio schloss in ihren
Dankesworten auch die Organisatoren ein, besonders Frau Karla
Puppe. Alle Mitreisenden waren
sich einig, dass dieser herrliche
Tagesausflug uns ein wunderschönes Brandenburger Landschaftsgebiet präsentiert hat.
Gisela Ristow,
Ortsgruppe 5 Westend
Volkssolidarität im Barnim 4|12
türlich durften wir unter anderem
auch die Königsgurke kosten. Auf
dem Bauernmarkt im Objekt der
Hotelanlage Starick und der Quappenschänke wurden neben Gurken auch andere Erzeugnisse der
Region angeboten.
Mit einem Schmunzeln nahmen
wir die kuriosen Geschichten bei
der Besichtigung der Bauernstuben aus der Zeit der Vorfahren zur
Kenntnis. Mittags ließ sich jeder
das Gericht seiner Wahl schmecken. Auch ein kleiner Trunk
weckte die Lebensgeister.
Dann warteten an der Anlegestelle auch schon die Kähne. Freundliche Fährmänner halfen uns beim
Einstieg. Die Kahnfahrt wurde
zum Höhepunkt des Tages. Beim
Staken übermittelte uns der Kahnführer gleichzeitig sein Wissen
und seine Erfahrungen über die
Besonderheiten dieser einmaligen
Kulturlandschaft. Für uns gab es
somit neben der Entspannung eine
Fülle schöner Eindrücke von Flora
und Fauna: uralte Baumgruppen,
Ufergestade mit gelben Lilien, Seerosen, muntere Enten, blaue Libellen und natürlich die verträumten
Spreewaldgehöfte. Auf den vielen
kleinen Inseln und Wasserstraßen
trafen wir zahlreiche Touristen
Bericht Ortsgruppe Bernau-Waldsiedlung/-frieden
TRIP ZUM RICHTERSHORN
Herbstwanderung führte nach Altglienicke
Wie in jedem Jahr hatte auch in
diesem Spätsommer die Tageszeitung „Neues Deutschland“ zu ihrer Herbstwanderung eingeladen.
Am 16.9. machten sich darum
auch 7 Wanderer der Ortsgruppe
der Volkssolidarität Bernau Waldfrieden/Waldsiedlung „auf die
Socken“. Mit Fahrgemeinschaft
und S-Bahn erreichten wir frohgelaunt den Ausgangspunkt unserer Wanderung, Altglienicke.
Die Wolken runzelten drohend
die Brauen, aber das konnte uns
nicht schrecken. Gemeinsam mit
vielen anderen Wanderern begaben wir uns nach einer kurzen
Stärkung auf die Strecke. An der
Gartenstadt des berühmten Architekten Bruno Taut, der „Tuschkastensiedlung“, liefen wir leider
vorbei. Vandalen hatten die Wegemarkierungen abgerissen, aber
wir fanden trotzdem dank Intuition und Instinkt wieder auf unsere Wanderroute zurück. Und als
Trost für das erlittene Ungemach
kämpfte sich unsere liebe Sonne
durch die Wolken und ließ sich
für den Rest des Tages nicht mehr
vertreiben. Wir unterquerten
Froh gelaunt auf
Schusters Rappen. Foto: privat
die S-Bahn und drangen in den
Grünauer Forst ein. Nun ging es
auf „Trampelpfaden“ durch den
Wald. Herrlich! Wir überquerten
das Adlergestell und erreichten
die „Krumme Lake“. Ein alter Seitenarm der Dahme im Berliner
Urstromtal ist eines der wenigen
Feuchtgebiete innerhalb der Berliner Stadtgrenzen. Dieses Naturschutzgebiet ist besonders durch
seinen Reichtum an Schmetterlingsarten bekannt.
Inzwischen war es noch einmal
richtig sommerlich warm geworden und wir legten nach und nach
36
derung reichte sie nicht mal für die
Hälfte der Wanderer. Diesmal war
sie reichlich, aber, vorsichtig gesagt
„al dente“. Das konnte uns unsere
gute Laune nicht verderben. Auch
dass keiner aus unserer Wandergruppe im Quiz etwas gewann,
konnten wir verschmerzen. Frei
nach der Lessingschen Fabel vom
Fuchs und den Trauben stellten
wir fest, dass keiner von uns ein
Fahrrad gebraucht hätte. Ein echtes
Highlight war der Auftritt Gregor
Gysis, der hier seinen Wahlkreis
hat. Er trat locker, humorvoll und
überzeugend auf und schlug seine
Zuhörer in seinen Bann.
Ein Erlebnis der ganz besonderen
Art bereitete uns die Heimfahrt.
Die am Richtershorn vorbeiführende Tram wird im Moment erneuert, und in den Bus des Schienenersatzverkehrs stiegen mit viel
Geduld und unter Lachen gefühlte 200 Wanderer ein. Wir danken
dem „ND“ und unseren WanderEntlang der Dahme strebten wir leitern Alfred Förster und Klaus
unserem Ziel zu, dem „Western- Luczak für die Vorbereitung dieses
restaurant am Richtershorn“. Dort schönen Wandertages.
gab es die traditionelle Party mit der
traditionellen Erbsensuppe. Und
traditionell war die Erbsensuppe
Klaus Brucker,
ein Reinfall! Bei der vorigen WanBernau
37
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Jacken und Pullover ab. Als ganz
überraschend an der Bammelecke
das Wasser der Dahme vor uns aufblitzte, hätte nicht viel gefehlt, und
wir hätten wenigstens die Füße
in das kühle Nass gehalten. Für
den Namen „Bammelecke“ gibt
es übrigens zwei Erklärungen. Die
eine besagt, dass wegen der dort
geringen Wassertiefe der Dahme
an dieser Stelle oft Kähne hängen,
„bammeln“, blieben. Die andere bezieht sich auf den dort seit langem
etablierten FKK-Strand. Sei es, wie
es sei, der Ausblick auf die Dahme
mit ihren Schiffen, Kähnen und
Booten und auf die Müggelberge
ist einfach atemberaubend und
wir konnten uns kaum losreißen.
Kein Wunder, dass hier 1868 die
erste Segelregatta Deutschlands
stattfand. Damit ist dieser Teil der
Dahme die älteste Sportstätte Berlins. Kaiser Wilhelm der II. pflegte
die Regatten von seiner Yacht aus
zu beobachten.
Bericht Ein Kunstwerk in Eberswalde
EIN ECHTES KUNSTWERK
Ein altes Haus mit neuem Ansehen in Eberswalde
Ein Kunstwerk an der Giebelseite des Hauses Breite Straße 104
zieht alle Blicke auf sich, besonders von der Friedensbrücke aus
wunderbar anzusehen.
sprengt, wie alle anderen Brücken über den Finowkanal auch.
Die Häuser am Kanal wurden
bei der Sprengung mit zerstört
und in der Folge auch die Häuser rechts der Straße bis hin zum
Ein Rückblick: Vormals war hier Schlachthof. So blieben von der
bis 1945 die Stettiner Straße, alten Stettiner Straße nur wenige
von der Mühlenstraße über die Häuser auf der linken Seite.
Hubbrücke und den Finowkanal in Richtung Angermünde. Die Brücke wurde bald notdürfAm Kriegsende wurde diese ge- tig befahrbar gemacht, damit der
Ein Stück Natur wurde gekonnt an
die Hauswand „gezaubert“. Foto: G. Falckenberg
38
39
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Berlin, die Baustelle übernommen und im Auftrage der WHG
an der nach Süden zeigenden
Giebelseite ein sehr natürlich
wirkendes Kunstwerk geschaffen. Für die Idee, die Motivwahl
und alle Vorbereitungen verging
Im Jahre 1952 war die neue Frie- schon ein halbes Jahr.
densbrücke fertig. Damit war
die Engstelle Hubbrücke mit den Zehn Wochen haben die KünstWartezeiten für Schiffe und Stra- ler an dem Kunstwerk gearbeitet.
ßenfahrzeuge beseitigt und auch Das Bild zeigt eine Eiche im frider Finowkanal wieder durch- schen Grün mit lebendigen Szenen und vielen Hinweisen auf
gängig befahrbar.
die Eberswalder Geschichte. Der
Der von der Breiten Straße ab- Paradiesvogel, der viele Jahre die
zweigende Rest der Stettiner Giebelfläche belebte, verlässt sie
Das Bild
Straße mit Kopfsteinpflaster ab- im Bild oben gerade.
wärts zum Kanal und mit den wirkt so natürlich wie ein lebenHäusern aus der Bauzeit um 1896 der Baum und wird bei Dunkel(Breite Str. 104 bis 108) fand jahre- heit angestrahlt. Es verschönt die
gerade renovierten Altbauten zulang wenig Beachtung.
sätzlich.
Die WHG begann im November
2011 mit der Rekonstruktion der Es ist ein Geschenk der WHG an
beiden Häuser Nr. 104 und 105. die Bürger unserer Stadt und finDen Abschluß bildeten im Mai/ det bei Nutzern der FriedensbrüJuni 2012 die Außenanlagen und cke, bei Wanderern auf dem Treidie Montage neuer Balkone für delweg und Bootstouristen auf
12 modernisierte Wohnungen dem Finowkanal große Bewunderung.
mit Blick auf den Kanal.
Dann haben die Künstler von
„Creative Stadt“, eine für solche
Arbeiten kompetente Firma aus
Gerhard Falckenberg
Verkehr wieder rollen konnte, der
Kanal aber blieb versperrt. Später
wurden die Trümmer der Gebäude für die Erhöhung des Dammes
beim Bau der neuen Brücke über
den Finowkanal eingesetzt.
Weihnachtsgeschichte
WEIHNACHTSGESCHICHTE
ANNO 2008 N. CHR.
Von Brigitte Albrecht
Jedes Mal, wenn Marie Kummer
hatte, zog es sie in ihr Heimatdorf
zurück. Schon lange lebte sie nicht
mehr dort. Die Verbindung zu ihren Eltern war abgebrochen – aus
banalen Gründen, die später nicht
mehr nachvollziehbar waren. Richtige Freunde hatte sie auch nicht
mehr – außer einem alten Apfelbaum. Er stand auf einer großen
Wiese. Allein dieser Apfelbaum
kannte ihre größten Sorgen und
Nöte. Als Kind saß sie oft auf seinen Ästen, versteckte sich in seinem Blätterwerk vor Menschen,
die sie nicht sehen sollten. Oder sie
kam vergnügt zu ihm, knabberte
ein paar von seinen Äpfeln und
erzählte dem guten, alten Baum,
als wäre dieser ihr fürsorglicher
Großvater, von den neuesten Neuigkeiten oder den Zweifeln, die sie
plagten.
So erging es ihr auch in jener Weihnachtszeit. Sie hatte mal wieder
große Sorgen, denn sie war hoch
schwanger und wusste nicht genau zu sagen, wer der Vater sein
könnte. Traurig umklammerte sie
den Stamm des Baumes und fragte:
„Sag, was soll ich tun? – Soll ich das
Kind behalten? – Oder soll ich es,
wenn es geboren ist, heimlich in
einer Babyklappe abgeben? – Was
kann ich ihm bieten? Ich hab doch
nur mich! – Bitte, lieber Baum, gib
mir eine Antwort. Hilf mir, eine
Entscheidung zu treffen!“
Es war, als hätte der Baum die
Worte verstanden, denn plötzlich
schob sich ein Schneegestöber über
der freien Wiese zusammen. Der
Wind blies immer eisiger und heftiger. In ihrer größten Not dachte
Marie sofort an Jo. Jo war ein Hirte. Er hatte Marie schon mehrmals,
wenn er seine Schafe zum Grasen
über diese Weide führte, durch
Zufall am Apfelbaum gesehen.
Manchmal unterhielten sie sich
auch. Mit Jo konnte Marie über alles reden. Die Gespräche mit ihm
gaben ihr Kraft zum Leben. Zu
ihm hatte sie Vertrauen, obwohl sie
ihn kaum kannte.
Jos Gehöft lag nicht weit vom Ap40
41
helfen, bitte, es geht doch um das
Leben MEINES Schäfchens!“ – Viel
Zeit zum Reden oder Nachdenken
hatten beide nicht. Dann lag ein
kleiner Junge in Maries Armen.
Jo hatte das Neugeborene in sein
Hemd gewickelt. „Nun, Marie,
wie soll denn unser neues Schäfchen heißen?“ – „Weiß nicht, Jo. Es
ist ja ein richtiges Christ-Kind! –
Wollen wir es Christian nennen?“
– „Ja, Christian ist gut. – Dieser
Name passt zum heutigen Ereignis.“ Dann nahmen sie das Kind
in ihre Mitte und kuschelten sich
zusammen ins Stroh. Der Hütehund bewachte das „traute Paar“
und Marie erzählte Jo ihre ganze
Geschichte.
Charly, Maik und Ben kämen als
mögliche Väter in Frage. Sie sprach
von einem „dummen Ochsen“,
von einem „blöden Esel“ und von
einem „Kamel“. Es könnte aber
auch jemand der Vater sein, der
sich sofort nach der schönsten
Nacht ihres Lebens aus dem Staub
gemacht hatte. Sie wusste nicht
mal genau wie er aussah; es war zu
dunkel, als es geschah. Vielleicht
war tatsächlich er der „Bulle“? Der
nannte sie damals „blöde Kuh“.
Diese „Titulierung“ tat ihr sehr
Volkssolidarität im Barnim 4|12
felbaum entfernt. Den Weg zum
Stall konnte Marie selbst im dichten Schneegestöber und in der
Finsternis finden. Marie war sich
sicher, dass Jo zu dieser Zeit im
Stall sein würde. Bei Kälte saß er
gern abends bei seinen Schafen; sie
schenkten ihm Wärme und sein
Hund sorgte für Geborgenheit.
Ganz entkräftet kam Marie am
Stall an. Jo spielte gerade auf seiner
Panflöte das Lied „Ihr Kinderlein
kommet…“. Als er die Tür knarren
hörte, unterbrach er das Stück. Mit
offenen Armen stürzte Marie ihm
entgegen und rief weinend: „Jo, Jo
– mein Kind, mein Kind…“ – „Was
ist mit deinem Kind?“ – „Jo, ich
glaub, es kommt. – Bitte hilf mir.
Ich weiß doch nicht, wie das geht.
Ich hab doch noch nie ein Kind zur
Welt gebracht“ – „Marie, ich auch
nicht!“ – „Aber Schafe! – Bitte, hilf
mir! – ICH war für meinen Vater
schon immer das schwarze Schaf.“
– „Aber Marie, schau dir meine
Herde an, immer wieder habe ich
ein schwarzes Schaf dabei. Das
gibt es doch in jeder Familie.“ – „Ja,
aber DU verstößt es nicht, so wie
mein Vater. … Bitte, Jo, ich brauche
deine Hilfe, ich hab Angst.“ – „Ich
auch, Marie; ein Baby ist doch kein
Schaf.“ – „Nein, aber du musst mir
Weihnachtsgeschichte
weh. Darum konnte sie sich daran
gut erinnern. Aber die Gier nach
intimer Zweisamkeit ließ sie das
ertragen. Die besten Freunde von
Charly, Maik und Ben hießen Drogen und Alkohol. Deshalb rannte
Marie weg und wollte mit ihnen
nie wieder etwas zu tun haben.
Sie war nur noch traurig und hatte
das Gefühl, ewig auf Irrwegen im
Dunkeln zu tappen.
Doch in derselben Nacht, als das
„neue Schäfchen“ das Licht der
Welt erblickte, hatten Charly,
Liebevoll hergerichtet werden alljährlich in den Ortsgruppen
die Festtafeln zu den Weihnachtsfeiern. Foto: EK
42
ganzen Stall. – Der „blöde Esel“
klaute seiner Familie ein Erbstück
seiner Urgroßmutter und schenkte
dem Kind wahrhaftig echtes Gold.
Wahrscheinlich kannte er den Wert
der aktuellen Goldaktien nicht. –
Ob ihnen bei der Begegnung mit
dem Neugeborenen ein Licht auf
ging, ist unbekannt. Wahrscheinlich nicht, denn sie hatten weder
das Kind noch Marie angebetet.
Und ob sie sich tatsächlich für die
„Heiligen Drei Könige“ oder die
„Weisen aus dem Morgenland“
hielten, weiß auch niemand. Das
ist nur eine böse Vermutung. Denn
als Zeichen, dass die möglichen
Väter da waren, schrieb jeder, den
anderen zur Kenntnis, mit Kreide
seinen Anfangsbuchstaben außen
an die alte Stalltür. Zum Schluss
stand da zu lesen 20* C + M + B + 08.
Das „Kamel“ schenkte dem Kind
Myrrhe, ein Allheilmittel, und
wünschte ihm viel Gesundheit.
– Der „dumme Ochse“ war vielleicht ebenfalls auf das Wohl des
Kindes bedacht oder er glaubte
ernsthaft, dass Weihrauch für Gottesduft mit geheimer Kraft stehe.
Er verräucherte jedenfalls mit allerlei „Hasch-mich-Kräutern“ den
Marie behielt all die Worte von
früher in ihrem Kopf und bewegte
sie lange in ihrem Herzen. – Doch
das gehörte jetzt Jo. Und der hatte
ihr längst sein Herz geschenkt. Das
teilte sie gern mit ihrem Kind.
43
Als sich die „Heiligen Drei Könige“
wieder auf dem Heimweg befanden, flüsterte Marie Jo ins Ohr:
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Maik und Ben „himmlische Träume“. Ein „Engel“ sprach zu ihnen:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, denn
euch ist heute ein Kindlein geboren…, macht euch auf den Weg.
… Und das habt zum Zeichen: Ihr
werdet finden das Kind in Windeln
gewickelt und in einer Krippe liegen…“ Und als die „Engel“ wieder
zum Himmel fuhren, sprachen die
Männer untereinander: „Lasst uns
gehen und sehen, ob die Geschichte wahr ist.“ So zogen sie los; einer
nach dem anderen. Sie sahen einen
hellen Stern am Himmel leuchten
und folgten ihm. Alle drei wunderten sich, dass der Weg an einem
Schafstall endete. Doch ein jeder
brachte dem Kind ein „kostbares“
Geschenk mit, schließlich macht
man das so zur Geburt und zur
Weihnachtszeit.
Bericht Zu Gast im Amt Biesenthal
„Du, sag, darf ich mir was wünschen? … Wollen wir gemeinsam
auf unserer Wiese einen kleinen
Apfelbaum pflanzen?“
Noch bevor Jo etwas erwidern
konnte, fügte sie lächelnd hinzu:
„Vielleicht brauchen ihn mal unsere Enkelkinder? …“ Und Jo sagte
leise: „Marie, noch nie habe ich solch ein Weihnachtsfest wie dieses
erlebt. … IHR seid mein schönstes
Geschenk.“ Dann spielte er wieder
auf seiner Panflöte „Ihr Kinderlein
kommet…“. Marie lehnte sich mit
dem Kind im Arm ganz dicht an Jo
und sang dazu.
Als sie wieder gestärkt war, ging
sie zu ihrem alten Apfelbaum, um
sich bei ihm zu bedanken und
legte ihr Kind ganz dicht an seine
Wurzeln, als sie mit ihm sprach. Er
sollte es spüren – genau wie sie. An
eine Babyklappe wollte Marie nie
mehr denken. Dieses Thema lag
tief im Dunkeln und gehörte der
Vergangenheit an. Das Kind brachte für sie Licht in der Finsternis. Ein
gutes Gefühl, um glücklich in die
Zukunft gehen zu können.
ABSCHIED VOM KULTURBAHNHOF
Kulturangebote in Finow bleiben
Obwohl der Kulturbahnhof Finow zum 31.12.2012 seine Pforten
schließt, bietet der Standort Bahnhofstraße 32 in Finow ab Januar
2013 weiterhin attraktive Kulturangebote. Die am gleichen Standort
seit Jahren etablierte Begegnungsstätte erhält den neuen Namen
„Bahnhofstreff“. Ab Januar 2013
bietet der „Bahnhofstreff“ dann
neben den seit Jahren am Standort
erfolgreichen Offerten einen Teil
der im Kulturbahnhof etablierten
Veranstaltungsreihen mit an. So
wird es das monatliche „Tanzcafé“
mit unseren beliebten DJ’s weiter
geben, auch Frauentags-, Muttertags- und Weihnachtskonzert,
Chorkonzerte sowie interessante
Vortragsreihen sind geplant. Auch
Kooperationen mit Eberswalder
Kitas haben sich inzwischen angebahnt und sollen ausgebaut werden. Und selbstverständlich ist der
„Bahnhofstreff“ für Feierlichkeiten
bis 45 Personen zur Einmietung
eine ideale Adresse.
Rückfragen zu den neuen Terminen im „Bahnhofstreff“ unter:
Tel. 03334-383586
44
Herzliche Begegnungen mit Senioren aus Nowy Tomysl
Am 19. September wurde mit dem
Seniorentreffen eine schon länger
währende Tradition fortgesetzt.
Diesmal waren wir, d.h. die Senioren aus den Gemeinden des
Amtsbezirks Biesenthal die Gastgeber. Wir begannen in der Gemeinde Rüdnitz. Nach der Begrüßung, einem herzhaften Frühstück
und einem kleinen Programm des
Kindergartens und einem Vortrag
über die Entwicklung der Gemeinde gab es eine eindrucksvolle Führung mit Pfarrer Brust durch die
Dorfkirche. Einer der polnischen
Begleiter spielte dabei auf der Orgel
gekonnt eine Fuge von Bach.
Dann ging in das Fachwerkrathaus
nach Biesenthal, wo Bürgermeister
Stahl die Gäste herzlich begrüßte.
Nach einer Gesprächsrunde, bei
der Fragen der Gäste beantwortet
wurden, ging es zum Schlossberg,
wo zu dieser Zeit in einer deutschpolnischen Werkstatt Steinmetzkünste gezeigt wurden.
Zu Kaffee und Kuchen hatte Frau
Couvé nach Tuchen-Klobbicke auf
ihr Grundstück eingeladen. Dabei
fand das Grundstück einschließlich der Pferde die Bewunderung
45
unserer Gäste.
Abschließend ging es nach Melchow, wo die Volkssolidaritätsgruppe ein schmackhaftes Abendessen vorbereitet hatte. Mit einem
Tänzchen klang der Abend aus,
und um 20 Uhr wurden die Gäste
verabschiedet. Zuvor war noch
eine Gegeneinladung für den
23. August nächsten Jahres nach
Nowy Tomysl ausgesprochen worden.
Wolfgang Stoye,
OG 43 Biesenthal
In der Dorfkirche Rüdnitz.
Volkssolidarität im Barnim 4|12
ZU GAST IM AMT BIESENTHAL
Reportage Das System der natürlichen Gesundung
EIN SPEKTAKULÄRES
ERNÄHRUNGSKONZEPT
„Das System der natürlichen Gesundung“ der Dr. med. G. Schatalova
Jeder wünscht sich, gesund und vital zu sein und das auch bis in sein
hohes Alter zu bleiben. Warum
sieht die Realität da meist ganz anders aus? Dr. med. Galina Schatalova, eine russische Ärztin, suchte
und fand die Ursachen in unserer
Lebensweise. Als Alternative bietet sie ihr „System der natürlichen
Gesundung“ an, das ein längeres
Leben bei optimaler Gesundheit
verspricht. Zu ihren Maßnahmen
der Gesundung gehören eine außergewöhnliche natürliche Ernährung, ein besonderes Programm
von Körper- und Atemübungen
sowie Abhärtungsmaßnahmen,
eine radikale Entschlackung des
Magen-Darm-Traktes und die
Harmonisierung von Körper und
Seele. Damit gelingt ihr die Wiederherstellung geistiger und körperlicher Gesundheit, das heißt die
Heilung schwerster chronischer
Krankheiten wie Herz-KreislaufErkrankungen, Gicht, Diabetes
und Krebs.
Galina Schatalova, Jahrgang 1916,
gestorben 2011, war Chirurgin und
Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Sie leitete
die medizinische Auswahlkommission für die sowjetischen Kosmonauten. Seit 1960 entwickelte
sie ihr revolutionäres Heilkonzept.
Um die Erfolge ihrer Theorie zu beweisen, unternahm sie mit von ihr
erfolgreich behandelten Patienten
kilometerlange Fußmärsche durch
Wüsten (der längste 500 km) und
führte viel beachtete Ernährungsstudien vor allem mit Leistungssportlern durch. Ausgangspunkt
ihrer Erkenntnisse über die gesunde Lebensweise sind Naturgesetze,
nach denen der menschliche Organismus funktioniert. Eines davon
ist die bekannte Tatsache, dass
der Mensch ein sich selbst regulierendes System darstellt, das nur
optimal arbeitet, wenn alle Zellen
des Organismus gesund sind.
In Schatalovas Buch „Wir fressen
uns zu Tode“ spielen unter anderen die Fragen der Ernährung
eine große Rolle. Sie schreibt: „Was
denken Sie, was mit einer Riesenschlange passieren würde, wenn
46
47
Fleischprodukte in der menschlichen Ernährung zu verzichten,
begründet Schatalova weiter mit
den physiologischen und anatomischen Besonderheiten des Menschen. Zur Erläuterung zieht sie
das altbekannte Beispiel heran: Jeder Autofahrer tankt nur das vom
Hersteller vorgegebene Benzin.
Auf lebende Organismen übertragen wird bewusst gemacht, dass
Gras-, Fleisch- und die so genannten Allesfresser unterschiedlich
„gebaut“ sind. Wie wir wissen, hat
beispielsweise der Fleischfresser
scharfe Krallen, spitze Zähne und
schnelle Laufwerkzeuge, um Wild
jagen und erlegen zu können. Mit
unserer Körperlichkeit ist weder
das Jagen noch das Roh-Verzehren
von Tieren möglich. Erst nach der
Erfindung der Jagdwaffen und
der Nutzung des Feuers kam das
Fleisch auf unsere Tische.
Auch der Magen-Darm-Trakt von
Menschen und Fleischfressern hat
wenig Ähnlichkeiten. Der Raubtiermagen ist beispielsweise rund
und der Darm entschieden kürzer
als der menschliche. Das deutet auf
andere Nahrung hin, die verdaut
werden muss. Jede spezifische Art
der Ernährung ist vorprogrammiert durch die Anatomie und
Volkssolidarität im Barnim 4|12
sie nicht ein lebendiges, sondern
ein abgehäutetes, der Bequemlichkeit halber kleingehacktes Kaninchen verschlingen würde? Der Verdauungsprozess wäre erschwert.“
Der Wissenschaftler A.M. Ugolev
belegte, dass bei der Verdauung
– auch der des Menschen – die so
genannte Selbstauflösung bzw.
Selbstverdauung stattfindet. Das
heißt, dass Enzyme (Stoffe, die
verdauen helfen) zu 50% im Magensaft der Esser und zu 50% im
Gewebe der Opfer zu finden sind.
Letzteres trifft aber einzig auf naturbelassene Nahrungsmittel zu.
Werden sie zerstückelt und/oder
stark erhitzt, wie zum Beispiel
Fleisch, verlieren die Enzyme ihre
Funktion. Sie fehlen dann auch
beim Prozess der Ausscheidung.
Deshalb verschlackt der Körper
über die Jahre immer mehr, die
Zellen reichern sich mit Toxinen,
überflüssigen Fetten, Calcium usw.
an. Sie behindern dadurch auch
die Kommunikationsmöglichkeit
der Zellen untereinander, und es
kommt zu krankhaften Veränderungen und Funktionsausfällen
von Organen, zu den typischen
chronischen Erkrankungen des
Alters.
Die Notwendigkeit, auf Fleisch und
Reportage Das System der natürlichen Gesundung
Physiologie des Konsumenten.
Auf den Stoffwechsel wirkt sich
ebenfalls die Tatsache aus, dass die
Fleischverdauung des Menschen
acht Stunden, die Verdauung von
Gemüse vier und die Obstverdauung nur eine Stunde dauert. Essen
wir beispielsweise eine Gänsekeule, Rotkohl, Kartoffeln und Kompott, wählt das Unterbewusstsein
keine drei Verdauungsprogramme,
sondern das heftigste. Da leuchtet
ein, dass die Verdauung aller Bestandteile des Gerichtes nur differenziert gelingt, zumal Fleisch
sauer und Obst basisch verstoffwechselt wird. Der Körper lässt
sich auch anders in die Irre führen.
Essen wir gesüßte stärkehaltige
Nahrungsmittel, so wird weniger,
teilweise überhaupt kein Ptyalin
(Enzym zur Stärkespaltung) in
den Speichel abgegeben, weil der
Zucker, in den die Stärke mit dem
Enzym gespalten wird, bereits im
Mund vorhanden ist. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass wir mit
unserem „lecker Essen“ oft Naturgesetze ignorieren und aus diesem
Grund die Zellen verschlacken.
Im Gegensatz zur „Lehre der ausgewogenen Ernährung“, die für
erwachsene Menschen ca. 2200 bis
3500 Kalorien zum täglichen Ver-
zehr errechnet hat, plädierte G.
Schatalova auf Grund zahlreicher
von ihr durchgeführter Studien
für 250 bis 400 Kalorien für Gesunde pro Tag. Chronisch Kranke
sollten ihrer Meinung nach 1200
bis 1700 Kalorien zu sich nehmen.
Dabei reicht es nicht aus, sich wie
gewohnt zu ernähren und nur die
Nahrungsmenge zu reduzieren.
Schatalova wirbt für artgerechte
Nahrungsmittel, das sind rein
pflanzliche, die den Mechanismus der Selbstverdauung noch in
sich tragen. Eine Kartoffel, die reine Stärke enthält, besitzt unter der
oberen Schicht der Knollenschale
stärkeumwandelnde Substanzen.
Das gleiche gilt für Weizen-, Roggen- und andere Getreidekörner.
Auch die Substanzen ihrer Hüllen
können die Stärke der Körner in
Energie verwandeln. Dieses Prinzip erfüllt eine wichtige Funktion. Es versorgt den Keimling mit
Stoffen, die seine Entwicklung
ermöglichen. Der Sinn der artgerechten Ernährung liegt darin,
dass alle lebenden Organismen die
Selbstverdauung anderer, jeweils
passender Objekte nutzen, um Energie aufzubauen. Aus der Anatomie und Physiologie des Menschen
schlussfolgert Schatalova, dass der
48
49
Ein Rezept möchte ich Ihnen aber
doch ans Herz legen: Keimen
Sie Bio-Weizen oder andere BioKörner. Sie führen sich damit alle
benötigten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine (außer Vitamin C) in einer Form zu, die der
Körper benötigt und verarbeiten
kann. So stellen Sie sicher, dass alles dort ankommt, wo es gebraucht
wird. Übliche Nahrungsergänzungsmittel kosten viel Geld, da
sie aber isoliert gegessen werden,
ist ihre Wirkung unzureichend.
Oder warum haben beispielsweise
so viele Menschen Probleme mit
dem Skelettsystem, obwohl sie wie
verordnet Calcium, Vitamin D 3,
Vitamin K, Phosphor usw. zu sich
nehmen? Da viele Mineralstoffe
Antagonisten sind, besteht außerdem die Gefahr, dass sie ein Ungleichgewicht provozieren. Essen
Sie beispielsweise zu viel Calcium,
sinkt Ihr Magnesiumspiegel. Derartige „Pannen“ schließen natürliche Nahrungsmittel aus.
Zum Keimvorgang: 1. Wässern Sie
die Körner drei Tage und spülen
Sie sie jeden Tag mit Wasser durch.
Am vierten Tag geben Sie die Körner in eine Schale mit flachem Boden (zwei cm hoch) und lassen sie
ca. 24 Stunden keimen. Je nach Ge-
Volkssolidarität im Barnim 4|12
Mensch kein Allesfresser ist. Anatomisch unterscheidet er sich zwar
von gras- und fleischfressenden
Tieren. Aber er liegt auch nicht
zwischen ihnen. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es
eine dritte Gruppe im Tierreich, die
Fruchtfresser, zu diesen gehört der
Mensch. Damit sind unsere artgerechte Nahrung Obst, Beeren, Getreide, Nüsse, Samen, Knollen, teils
roh, teils wenig erhitzt. In diesen
Pflanzenteilen sind die Nährstoffe
unvergleichlich höher konzentriert als in ihrem grünen Anteil,
und das Wichtigste: Sie können
vom Menschen restlos verdaut sowie ausgeschieden und in Energie
umgewandelt werden. Allein bei
artgerechter Ernährung ist die Stabilität der chemischen Zusammensetzung der Zellen gewährleistet
und chronische Erkrankungen
„sterben“ aus. Rezepte zur artgerechten Ernährung finden Sie in
Schatalovas Buch „Heilkräftige
Ernährung“. Aber leider! Auch
mit noch so guten Vorsätzen wird
der einzelne seine Ernährung auf
Dauer kaum allein auf Früchte umstellen können. Hierzu bedarf es
Gleichgesinnter, die sich gegenseitig motivieren, und professioneller
Anleitung.
schmack können die Körner dann
roh gegessen oder getrocknet und
in einer Kaffee- bzw. Kornmühle
gemahlen werden. Geben Sie das
Mehl dann in gerade abgekochtes
Wasser und lassen Sie es kurz
ziehen. Jetzt verfeinern Sie die
Suppe beispielsweise mit einem
geriebenen Apfel oder andere für
Sie schmackhafte Zutaten. Diese
sollten möglichst kaum süß sein.
2. Eine weitere Keimmöglichkeit:
Waschen Sie die Körner, schütten
Sie sie in eine Schale mit flachem
Boden (zwei cm hoch) und decken Sie sie mit einem sehr nassen
Papierküchentuch ab. Das Tuch
muss immer sehr feucht bleiben.
Der Keimvorgang dauert 24 bis 36
Stunden. Dann verfahren Sie wie
oben. Keimen die Körner nicht,
sind sie nicht mehr fortpflanzungsfähig, das heißt, zu alt.
Vielleicht schauen Sie sich die Rezepte der russischen Ärztin in
oben genanntem Buch einmal an
und probieren das eine oder andere Gericht aus. Vor allem die
Soßen sind sehr heilkräftig. Wie
gewöhnungsbedürftig ist aber der
Geschmack? Laut Internet gibt es
in Süddeutschland einen Cateringdienstleister, der Hochzeitsmenüs
nach Schatalova anbietet.
Dr. oec. Ursula Ehlert
DAS GEMEINSAME TANZEN IST ZU
EINEM SCHÖNEN HOBBY GEWORDEN
„Club 23“ Bernau erfreut sich zunehmender Beliebtheit
Die Seniorentanzgruppe „Club
23“ Bernau erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei den Zuschauern. Alle „Mädels“ und
„Jungen“ im Alter zwischen 64
und 84 Jahren sind unter der Leitung von Annemarie Dittmer mit
vollem Herzen bei der Sache. Sie
legt Wert darauf, dass jeder Tanzschritt richtig gesetzt, das Gesicht
freundlich den Zuschauern zu-
gewandt ist und jeder eine gute
Figur macht. Als Zuschauer erkennt man das freundliche Miteinander in der Gruppe und die
Liebe zu dem schönen Hobby. Einen Höhepunkt der Arbeit dieser
Gruppe stellte der Auftritt zum
Sommerfest des Nachbarschaftsvereins des Wohnortes „Im Blumenhag“ in Bernau unter freiem
Himmel auf schöner Tanzfläche,
50
eins, Andreas Langkowski, hofft
auf weitere Auftritte bei kulturellen Höhepunkten, dann aber
hoffentlich bei schönerem Wetter.
Alle Zuschauer würden sich sicher freuen!
Lydia Langkowski,
OG 49 Bernau Blumenhag
GRIFF ZUR STRICKNADEL
FÜR EINEN GUTEN ZWECK
Wolle kommt aus Spenden der Ortsgruppe 23, Nordend Eberswalde
Die Ortsgruppe 23 Nordend
Eberswalde strickt fürs Gemeinwohl: Für die „Lobetaler Lärchen“, einem Chor aus Behinderten der Einrichtung in Lobetal,
strickten fingerfertige Mitglieder
35 Paar Socken. Der Erlös kommt
diesem Chor und den Behinderten zugute.
in der Eberswalder Pfeilstraße
werden bis zum Nikolaustag 130
kleine Socken gefertigt. Außerdem bekommen die Puppen dieser Einrichtung eine neue „Winterkollektion“.
Die Wolle stammt aus Spenden
zahlreicher
Ortsgruppenmitglieder, und den rührigen Frauen
20 Paar Socken erhält die Suppen- macht das Stricken Freude und
küche Eberswalde für Obdachlo- bringt Abwechslung und Bestäse, die dort zum Essen kommen. tigung.
Für die Kindertagesstätte „Regenbogen“ der Volkssolidarität
51
Edeltraud Maeß,
OG 23 Nordend Eberswalde
Volkssolidarität im Barnim 4|12
leider bei gewittrigem Wetter,
dar. Er war eine schöne kulturelle
Bereicherung dieses Sommerfestes. Bei Melodien nach Paul
Lincke oder der „Kleinen Ballerina“ schunkelten sogar unsere
Enkel mit Lust zum Takt der Musik. Alle Zuschauer, ob jung oder
alt, äußerten sich lobend und
achtungsvoll zu den gezeigten
Leistungen der Tänzerinnen und
Tänzer. Der Vorsitzende des Ver-
Kreisvorstand und Geschäftsführung der
Volkssolidarität Barnim e.V. wünschen allen
Mitgliedern und Freunden der
Volkssolidarität ein frohes Weihnachtsfest
und ein gesundes Jahr 2013
52

Documents pareils