Fitness, Gesundheit, Wohlbefinden
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Fitness, Gesundheit, Wohlbefinden
Ausgabe 03/2016 F 10 002 Fitness, Gesundheit, Wohlbefinden: Sporttreiben in der Natur boomt! Foto: imago AG Integration mit erstem Treffen Kinder-Sport-Event in Zella-Mehlis Sport und Steuern LSB Thüringen wird Fortbildungsangebot ausbauen! Rund 1.000 Kinder bei Premieren-Veranstaltung Steuerpflicht bei Zuschüssen von Kommunen? Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Ihr attraktives Sportund Tagungszentrum Zehn Jahre Deutscher Olympischer Sportbund Sport und Gesundheit als Teil der Interessenvertretung des Sports Am Eingang des Schwarzatales gelegen, ist die Landessportschule als eines der modernsten Sport- und Tagungszentren Deutschlands ein guter Ausgangspunkt für Touren in die schöne Landschaft des Thüringer Waldes. Für Ihre Veranstaltungen stehen 20 multifunktionelle Seminarräume sowie 3500 qm Sporthallenfläche zur Verfügung. Alle Hallen zeichnen sich durch hervorragende Funktionalität und Ausstattung aus. Der Outdoor-Sportbereich ist ein weiteres Highlight der Landessportschule und bietet großzügige Möglichkeiten für Training, Wettkampf und Freizeit. Peter Gösel Präsident des Landessportbundes Thüringen e.V. „Wir kommen immer wieder sehr gern in die Sportschule nach Bad Blankenburg. Die Anlage ist in einem Topzustand und jedem Mitarbeiter merkt man an, dass hier der Sport an erster Stelle steht!“ Andre Haber Manager/Co-Trainer SC DHFK Leipzig Handball Unsere Zimmer bieten Ihnen Raum und Gelegenheit zur Entspannung nach Training oder Seminar. Alle 115 Zimmer sind mit Dusche und WC sowie WLAN, TV, Telefon und Schreibtisch ausgestattet. Die Saunalandschaft VITALION lädt zum Relaxen ein. Aufschlag | 3 Das Sportrestaurant mit Terrasse am Teich bietet Ihnen eine abwechslungsreiche Vollversorgung. In den Nachmittags- und Abendstunden laden wir Sie in unseren Champions PUB ein. Freie Termine: 13.08.-15.08. I 21.09.-23.09. I 09.10.-14.10. I 30.10.-04.11. I 13.11.-15.11. I Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) feierte am 20. Mai diesen Jahres seinen zehnten Geburtstag in der Frankfurter Paulskirche, in der 2006 die Gründung des DOSB als Zusammenschluss vom Deutschen Sportbund und Nationalen Olympischen Komitee (NOK) der Bundesrepublik Deutschland vollzogen wurde. Und so wie vor zehn Jahren mit Ansprachen der Bundeskanzlerin Angela Merkel und von Dr. Thomas Bach, diesmal jedoch im Amt des Präsidenten des Internationalen Olympischen Committees (IOC), zugleich aber auch mit Blick auf gute und erfolgreiche Jahre als erster Präsident des DOSB. In einer von den Geburtstagsgästen, zu der auch wir als Vertreter des Thüringer Sports gehörten, mit viel Anerkennung versehenen Rede, ging DOSB-Präsident Alfons Hörmann auf wichtige Ergebnisse der letzten zehn Jahre ein und ließ auch kritische Töne zu den Problemen und mancher Fehlentwicklung des organisierten Sports in Deutschland - aber auch international - nicht aus. Auch die Einschätzungen der kritischen Begleiter des DOSB sparte er nicht aus und stellte sich diesen. Ein Jubiläum wie das zehnjährige Bestehen ist auch immer Anlass, Bilanz zu ziehen. Aus Sicht des LSB Thüringen, und auch aus meiner persönlichen Sicht als derjenige, der die zehn Jahre aktiv miterleben und mitgestalten konnte, stellte sich diese Bilanz deutlich mehrheitlich positiv dar. Der DOSB ist der Interessenvertreter des Sports und dabei auch der Interessen der Vereine gegenüber den Ebenen des Bundes. Als wenige Stichworte hierfür seien genannt Lärmschutzverordnung, Sport in der Natur, Integration, Flüchtlinge und Inklusion. Und auch unser Titelthema der aktuellen Ausgabe des „Thüringen-Sports“, das Thema „Sport und Gesundheit“ ist eines, wo der DOSB mit seinen Fachbereichen im Sinne des Vereins- und Verbandssports sehr aktiv war. Gerade der Bereich Gesundheit ist durch sehr viele Akteure mit unterschiedlichsten Interessen bestimmt und nicht selten werden dabei die Potentiale des Sports bewusst oder unbewusst unterschätzt. Auch deshalb war es wichtig, dass das Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ und das „Rezept für Bewegung“ Eingang in das vom Bundestag verabschiedete Präventionsgesetz gefunden hat. Auch am Beispiel dieses Gesetzes wird deutlich, dass ein erfolgreiches Wirken der Dachorganisation des deutschen Sports auch ihre Wirkungen für die Arbeit der Vereine hinterlässt. Deshalb beste Wünsche nach Frankfurt am Main aus Thüringen für eine weitere erfolgreiche Arbeit des DOSB und auf eine weitere gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Unsere Partner: Impressum 06.09.-09.09. 02.10.-05.10. 16.10.-21.10. 06.11.-08.11. 16.11.-19.11. Sport- und Tagungszentrum Bad Blankenburg Wirbacher Straße 10 · 07422 Bad Blankenburg · Telefon: 036741 620 · sportschule-badblankenburg.de Herausgeber: Landessportbund Thüringen e.V. Haus des Thüringer Sports Werner-Seelenbinder-Straße 1 99096 Erfurt Telefon: 0361 34054-0 Telefax: 0361 34054-77 E-Mail:[email protected] Redaktion: Rolf Beilschmidt (V.i.S.d.P.), Alexander Krospe (Leitung), Nadin Czogalla, Lisa Kalkofe, Heike Wichmann, Pierre Müller, Kerstin Lang, Anette Skujin, Thomas Goldmann, Dr. Jana Conrad, Arnd Heymann Layout: Ute Hermeth Anzeigenverwaltung: LSB Sportmanagement GmbH Reproduktion, Druck und Versand: Druckhaus Gera, NL Erfurt Auflage: 5.600 mit Beileger Thüringer Sportkongress, Arena Erfurt und Sport.aktiv Verkaufspreis: 2,– Euro Die Sportvereine, Landessportfachverbände, Anschlussorganisationen sowie Kreis- und Stadtsportbünde erhalten je ein Exemplar. Weitere Exemplare werden an diese in Abhängigkeit von der Mitgliederstärke vergeben. Der Versand erfolgt an die Geschäftsstellen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. Die Zeitschrift erscheint sechsmal im Jahr und wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. 4 | Streckenplan Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Streckenplan | 5 Inhalt Aufschlag 3 Zehn Jahre Deutscher Olympischer Sportbund 4/5 Inhalt Sportbild 6/7 Im Sucher: Spaß am Sport - Fromm-Fotopreis LSB-Arena 8 Aus der Tagung des LSB-Präsidiums berichtet 9 Arbeitsgruppe „Integration durch Sport“ mit erstem Treffen Kinder-Sport-Event in Zella Mehlis Mit 1.000 Kindern und Sven Fischer 10 Hohe Anerkennung für das Engagement im und neben dem Sport 11 Thüringer Sportabzeichentag 12 Erste Fachtagung zur Inklusion im Sport 13 Ehemalige Spitzensportler klärten über Doping auf Titelthema 14/15 Gesundheits- und Rehasport Seite 22/23 16 Motive für das Sporttreiben im Verein 17 Serviceplattform SPORT PRO GESUNDHEIT startet im Herbst! Gesundheitssportvereine in Thüringen erleben einen deutlichen Wie ein Delfin im Wasser: Katrin Strößenreuther: Landestrainerin Flossenschwimmen Mitgliederanstieg. Seite 24/25 20 Fünf Säulen der Gesundheit Gesundheitssport für alle! 18 Im Bewegungsraum Wasser hält sich die ganze Familie fit 19 Von 300 auf 950 - durch Ehrenamt und professionelle Arbeit 21 Projekt „Gesundheitliche Jugendbildung“ Magische Momente in der Luft: 10 Fragen an Speerwerfer Tom Meier Seite 14-21 Seite 27 Sportplatz 22/23 Sportbegeisterte Knirpse als Vorbilder für den Olympiasieger 24/25 Wie ein Delfin im Wasser: Katrin Strößenreuther 26 Hafermann neuer Präsident des KSB Gotha 27 Magische Momente in der Luft: Speerwerfer Tom Meier Integrationsarbeit: SV Schmölln 1913 Bundesverdienstkreuz verliehen: Manuela Siegfried Seite 29 28 Neue Vereinsberaterin in Eisenach 29 Bundesverdienstkreuz für außerordentliches Engagement im Sport 30 Integrationsarbeit: SV Schmölln 1913 31 Sportjugend Seite 30 32 Interkulturelle Begegnung beim Rennsteig-Juniorcross 33 Workshop zur „Offensive §§ 11/12" geplant Strategie und Taktik Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis 2016 überreicht Seite 10 Bei Baumaßnahmen, Unterhaltsund Pflegearbeiten richtig versichert? Seite 37 34 Zuschüsse von Kommunen können Steuerpflicht auslösen 36 Sportkongress: Sport bildet. Stark und flexibel in die Zukunft 37 Bei Baumaßnahmen, Unterhalts- und Pflegearbeiten richtig versichert? Endspurt 38 Bilderrätsel 6 | Sportbild Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Im Sucher: Spaß am Sport Der Sportfotograf der Zeitung Thüringer Allgemeine, Sascha Fromm, ist für seine zahlreichen national und international preisgekrönten Fotos bekannt. Im Frühjahr 2016 wurde der Riechheimer bereits mehrfach geehrt. Kürzlich erhielt der TA-Fotograf beim Wettbewerb des Verbandes Deutscher Sportjournalisten und des Fachmagazins „Kicker“ die Auszeichnung zum „Sportfoto des Jahres 2015“. Der Schnappschuss „Ins Netz gegangen“ zeigt einen Rettungsversuch von RotWeiß Erfurts Ex-Fußballer Juri Judt im Spiel gegen Duisburg. Dazu gesellten sich jüngst noch weitere hochkarätige Auszeichnungen. „2015 scheint in der Hinsicht mein erfolgreichstes Jahr zu werden“, freut er sich über die Ehrungen. Auch Thüringens Hobby- und Profifotografen können Fromm nacheifern. Noch bis zum 31. Juli 2016 sucht der Landessportbund gemeinsam mit der Thüringer Allgemeine die besten Thüringer Sportfotos beim Manfred Fromm-Fotopreis zu Ehren von Sascha Fromms verstorbenen Vaters. Eine Jury unter dem Vorsitz von Sascha Fromm wählt die besten Motive aus. Zu gewinnen gibt es bis zu 500 Euro. Manfred FrommFotopreis: bis 31. Juli teilnehmen! Zeigen Sie uns Ihre besten Sportfotos! Anmeldeformular und Ausschreibung: www.thueringen-sport.de Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportbild | 7 8 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Aus der Tagung des LSB-Präsidiums berichtet Förderbeträge innerhalb der Vereinsförderung 2016 aufgestockt Der Landessportbund Thüringen erhöht für 2016 im Vergleich zu den Vorjahren die Förderbeträge innerhalb der Vereinsförderung. Das beschloss das LSB-Präsidium auf seiner Tagung im Mai. Basis für diese Erhöhung bildete unter anderem die Aufstockung der Sportförderung seitens des Freistaates Thüringen ab dem Jahr 2016. Die Förderung pro lizenziertem Übungsleiter/Trainer und Vereinsmanager beträgt nun 165 Euro (vgl. 2015: 157 Euro). Kinder- und Jugendübungsgruppen können nun mit 45 Euro pro Gruppe unterstützt werden (vgl. 2015: 42 Euro). Zugleich wird die Bezuschussung der Kooperationsmaßnahmen Schule/Kita – Sportverein von 170.000 Euro in 2015 auf 210.000 Euro angehoben. Den Thüringer Sportvereinen steht damit eine Gesamtfördersumme von fast 2,4 Millionen Euro seitens des LSB zur Verfügung. Die Vizepräsidentin Bildung/Ehrenamt, Marion Seeber informierte zu den Bildungsaktivitäten des LSB und seiner Kreis- und Stadtsportbünde sowie zur Lizenzentwicklung und den aktuell erfassten Lizenzen in den KSB/ SSB sowie den Sportfachverbänden. So hatten zum Stichtag 31. Dezember 2015 genau 7.952 tätige Trainer von Thüringer Sportvereinen eine Fachlizenz ihres jeweiligen Sportverbandes sowie 3.018 Übungsleiter und Vereinsmanager eine fachübergreifende Lizenz. Die Gesamtzahl der tätigen Trainer, Übungsleiter und Vereinsmanager mit einer entsprechenden Lizenz erhöhte sich damit um 150 von 10.820 im Jahr 2013 auf 10.970 im Jahr 2015. Bei 3.422 Sportvereinen in Thüringen und rund 21.000 Übungsleitern und Trainern gibt es somit durchschnittlich rund sechs Übungsleiter/Trainer pro Sportverein, wobei statistisch nur etwa die Hälfte eine entsprechende Ausbildung mit Lizenzierung im Sport durchlaufen hat. Zur zukünftigen Qualitätssicherung der Angebote in den Sportvereinen ist es für den Thüringer Sport nahezu existenziell, diese Zahl der qualifizierten Trainer und Übungsleiter weiter auszubauen. Weiterhin beschlossen die Mitglieder des Präsidiums die Überarbeitung der LSB-Reisenkostenrichtlinie, die sich an jene des Freistaates Thüringen anpasst, die Neugestaltung der LSBHomepage sowie die Ausrichtung des Werner-Bache-Sportmedienpreises, mit dem verdiente Sportjournalisten Thüringens und herausragende journalistische Werke über den Thüringer Sport geehrt werden sollen. Ehrenurkunde im Rahmen für regionale Förderer des Sports LSB-ARENA | 9 Arbeitsgruppe „Integration durch Sport“ mit erstem Treffen LSB Thüringen wird Fortbildungsangebot im laufenden Jahr ausbauen LSB-Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt, zudem Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Integration durch Sport“, baut auf die Erfahrungen der Flüchtlinge Moshfig und Nabila Frontan (von links). Foto: LSB Das Thema Flucht und Asyl ist seit letztem Jahr ein viel diskutiertes. Um die in Thüringen ankommenden Flüchtlinge zu integrieren, leisten auch Sportvereine einen großen Beitrag. Diese Arbeit soll zukünftig noch besser koordiniert und unterstützt werden. Deshalb trafen sich am 12. Mai beim Landessportbund Thüringen Vertreter von Sportvereinen und -verbänden mit Mirjam Kruppa, der Beauftragten des Freistaates Thüringen für Integration, Migration und Flüchtlinge, Frank Roßner, dem Präsidenten des Landesverwaltungsamtes und Norbert Sondermann, Mitarbeiter der Fraktion „Die Grünen“. Aus der Sicht der Flüchtlinge berichteten Nabila und Moshfig Frontan, die sich beim SV Aerobic Arnstadt engagieren. Moshfig Frontan hat bereits in Afghanistan als Übungsleiter im Bereich Fitness gearbeitet. Sein Ziel ist es, dies nun auch in Arnstadt zu tun und insbesondere anderen Flüchtlingen bei den ersten Schritten in Deutschland zu helfen. Gerade Menschen mit eigener Migrationsbiographie sind besonders wertvoll für den Sportverein. Sie treten nicht nur als Dolmetscher auf, sondern können als „Türöffner“ zwischen den Kulturen vermitteln. Uneingeschränkt waren sich die Teilnehmenden darin einig, dass die Arbeit der Thüringer Sportvereine für die Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft unverzichtbar ist. Die meist ehrenamtlich organisierten Vereine benötigen aber mehr Unter- stützung und Beratung. Dies betrifft sowohl rechtliche wie auch kulturelle Fragen. Dafür wird der LSB Thüringen sein Fortbildungsangebot in diesem Bereich im laufenden Jahr ausbauen. Außerdem werden Informationen zur Aufnahme von Flüchtlingen in den Sportverein auf der Homepage des LSB Thüringen veröffentlicht. Unter der Voraussetzung der Bewilligung von Fördergeldern wird es ebenfalls in diesem Jahr eine personelle Unterstützung der Arbeit in den Regionen geben. Alle Beteiligten stimmen dahingehend überein, dass die Integrationsarbeit nun in eine neue Phase geht. Im Vordergrund steht im Moment nicht mehr die Aufnahme von vielen neuen Flüchtlingen, sondern die Aufgabe, die in Thüringer Kommunen lebenden Flüchtlinge und Asylbewerber willkommen zu heißen und heimisch werden zu lassen. Dafür wird auch weiterhin die Unterstützung der Sportvereine benötigt, die im Integrationsprozess eine große und wichtige Bedeutung haben. Aufnahmen von Sportvereinen in den Landessportbund Thüringen (Mai 2016) SV Petkus Wutha-Farnroda GutsMuths-Ehrenplakette des Landessportbundes Thüringen in Gold Dieter Grothe Der Vizepräsident Leistungssport, Lutz Rösner, hat seinen Vorsitz im Beirat Inklusion aus persönlichen Gründen niedergelegt, nimmt aber weiterhin seine Aufgaben als Vizepräsident wahr. Mit Michaela Tielsch, die auch beruflich als Förderschullehrerin einen Wissens- und Erfahrungsschatz im Handlungsfeld Inklusion mitbringt, fand sich eine Nachfolgerin für die Fortführung des Aufgabenbereiches. Ehrungen im Thüringer Sport – Herzlichen Glückwunsch SSV-Technik GmbH Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 KSB / SSB LSB Nr. Verein Erfurt 100357 Ostwest-Express ESV Lokomotive Erfurt 100358 SC Rapid Erfurt Gotha 130265 FSV Rot-Weiß Tabarz GutsMuths-Ehrenplakette des Landessportbundes Thüringen in Silber GutsMuths-Ehrenplakette des Landessportbundes Thüringen in Bronze Schmalkalden-Meiningen 210321 Reitverein Stedtlingen Klaus Bodner VfB Apolda Sabine Delcuvé Tauchsportclub Erfurt Saale-Schwarza 270224 Echt e.V. Saalfeld Volkmar Görnandt SV Chemie Gotha Marko Naperkowski FC Einheit Bad Berka Kyffhäuser 320207 Sportfreunde Niederbösa Manuela Gottschall Frauensportgruppe Dermbach Andreas Sawade SG Fortuna Bettenhausen Weimarer Land 370213 Tierisch-Menschlich e.V. Wormstedt Peter Heß KC Union Schweina/ Bad Liebenstein Andrea Schulz ESV Lok Mühlhausen Edgar Krauß SV Rot-Weiß Berlingerode Kathrin Strößenreuther Tauchsportclub Erfurt Peter Lindner SV Blau-Weiß Saargrund Angelika Urban MC Apolda AvD KSB / SSB LSB Nr. Verein Wolfgang Rüde ESV Lok Meiningen Günter Wrobel Schützengesellschaft „1782“ Hildburghausen Erfurt 100311 Lust und Laune Kicker 2009 Beendigung von Mitgliedschaften (Mai 2016) Auflösung 10 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 LSB-ARENA | 11 Thüringer Sportabzeichentag 3. September 2016 ab 10 Uhr Arena Erfurt ∆ Menschen mit und ohne Behinderung können kostenlos das Deutsche Sportabzeichen ablegen Die Coubertin-Preisträger erhielten ihre Auszeichnung in der Landessportschule Bad Blankenburg. Foto: LSB Hohe Anerkennung für das Engagement im und neben dem Sport 38 Absolventen mit dem Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis ausgezeichnet Der Landessportbund Thüringen und das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport haben zum mittlerweile 13. Mal den Pierre-de-CoubertinSchülerpreis verliehen. In der Landessportschule Bad Blankenburg wurden 30 Abiturienten und acht RegelschulAbsolventen am 7. Juni traditionell zum Ende eines Schuljahres mit dem höchsten Thüringer Schulsportpreis geehrt. Überreicht wurde die Auszeichnung von LSB-Präsident Peter Gösel, Ines Nikolaus vom Pierre-deCoubertin-Komitee, Cornelia Geyer, Präsidentin des Sportlehrerverbandes und dem Referatsleiter des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Rüdiger Sperschneider. Der Preis wird zu Ehren des französischen Sportpädagogen und Gründer der olympischen Bewegung der Neuzeit, Pierre de Coubertin vergeben. Durch die Verleihung sollen die sportpädagogischen Werte der olympischen Idee und des Sportunterrichts, wie Fair Play, soziales Verhalten oder Motivation zur Bildung auf verschiedensten Gebieten, herausgestellt werden. Pro Einrichtung in Thüringen und im Schuljahr kann der Preis nur an einen Schüler vergeben werden. In diesem Jahr haben sich mehr als ein Drittel aller Schulen des Freistaates beworben. LSB-Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt lobte die 38 Preisträger für ihr soziales Verhalten, was neben den schulischen und sportlichen Leistungen eines der drei Kriterien bei der Preisvergabe darstellte. „Mit dem Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis haben wir einen würdigen Rahmen für die Anerkennung Ihres Engagements gefunden", so Beilschmidt. Erfreulich war auch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte aller Geehrten junge Frauen waren. Unter den Preisträgern waren viele aufstrebende Sportler, unter anderem der Deutsche U20-Meister im Speerwerfen, Tom Meier, die Juniorenweltmeisterin-U14 im Skilanglauf, Antonia Fräbel, und Annika Graser, die mit 17 Jahren bereits einen Einsatz in der Frauenfußball-Bundesliga verzeichnen konnte. ∆ Team-Wettbewerb für drei Personen (Unternehmen, Sportverein, Familie/Freunde, inklusiv) ∆ Tag der offenen Tür der Arena Erfurt ∆ Buntes Rahmenprogramm Die Namen aller Preisträger finden Sie unter: www.thueringen-sport.de Informationen unter: www.thueringen-sport.de 12 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 LSB-ARENA | 13 Erste Fachtagung zur Inklusion im Sport Ehemalige Spitzensportler klärten über Doping auf Am 26. März 2009 trat das internationale Übereinkommen der UN-Generalversammlung zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung als deutsches Bundesgesetz in Kraft. Der Sport besitzt als Medium die Möglichkeit, Menschen über Beeinträchtigungen hinweg zu verbinden und Inklusion zu betreiben. Zwei Unterrichtsstunden der besonderen Art erlebten rund 70 Schüler der Klassenstufen A17/A18 am Pierre-deCoubertin-Gymnasium in Erfurt am 12. Mai. Die beiden ehemaligen Weltklassesportler Uwe Trömer und Dr. Sigurd Hanke sensibilisierten die Schüler im Unterrichtsfach Sporttheorie über das Thema Doping. Beide Ex-Sportler waren einst Schüler an der Einrichtung. Im Laufe ihrer Karriere kamen sowohl der damalige Bahnradfahrer Trömer als auch der frühere Schwimmer Hanke mit Doping in Berührung. Unter den Folgen leidet insbesondere das staatlich anerkannte Dopingopfer Trömer LSB Thüringen will Menschen über Beeinträchtigungen hinweg verbinden Der Landessportbund Thüringen als Dach des organsierten Sports hat zum 9. Landessporttag im November 2015 eine Grundsatzerklärung „Inklusion im Thüringer Sport" verabschiedet. Ein erster Meilenstein fand am 4. Juni mit der Fachtagung „Inklusion im Sport" in der Landessportschule Bad Blankenburg statt. Den rund 35 Anwesenden aus Vereinen, Sportfachverbänden, Kreis- und Stadtsportbünden, Wissenschaft und Politik bot sich die Möglichkeit des fachlichen Austausches und der Weiterbildung. Anzeige Die Teilnehmer der Fachtagung „Inklusion im Sport“ konnten auch ihren Umgang mit dem Rollstuhl während sportlicher Übungen testen. Foto: LSB Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des LSB Thüringen, und Michael Linß, Präsident des Thüringer Behinderten und Rehabilitationssportverbandes (TBRSV), eröffneten die gemeinsame Veranstaltung des LSB und der Behindertensportfachverbände. Beilschmidt machte in seiner Rede nochmals deutlich, dass der organsierte Sport am Beginn eines langen Prozesses steht und alle Beteiligten gemeinsam wirken müssen. Besonders erfreulich war die Teilnahme von Joachim Leibiger in seiner Funktion als Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Thüringer Landesregierung. Der sehbehinderte Leibiger sagte in seinem Grußwort: „Inklusion und Sport passt zusammen wie das Tandem fahren“. Er selbst fuhr ganz sportlich mit dem Tandem von Weimar nach Bad Blankenburg. Christiane Bernuth, Präsidiumsmitglied der Deutschen Soccer Liga, schloss mit ihrem Impulsreferat an die Vorredner an und machte deutlich, dass Inklusion neben materiellen und finanziellen Ressourcen auch eine persönlich Einstellung eines Jeden benötigt. Die Teilnehmenden hatten dann in zwei Workshop-Phasen noch die Möglichkeit des Austausches und dabei sportpraktische Inhalte, wie „Kleine Spiele im Rollstuhl“, selbst auszuprobieren. Der Landessportbund hofft, dass die anwesenden Vertreter zukünftig als Multiplikatoren fungieren und ihre positiven Erfahrungen aus der Fachtagung mit in den Sport hineintragen. Uwe Trömer und Dr. Sigurd Hanke zu Gast am Pierre-de-CoubertinGymnasium in Erfurt Anzeige Uwe Trömer und Dr. Sigurd Hanke (von links) kehrten an ihre ehemalige Schule zurück, um die Sportschüler zum Thema Doping zu sensibilisieren. Foto: LSB noch heute. Damit die Jugend nicht auch - bewusst oder unbewusst - zu Dopingmitteln greift, betrieben beide bei der vom LSB Thüringen mitorganisierten Veranstaltung im Erfurter Sportgymnasium Aufklärungsarbeit. „Es hat viele Jahre gedauert, bevor ich über dieses Thema überhaupt wieder reden konnte“, erklärte Trömer. Sowohl Trömer als auch Hanke appellierten vor allem an den Verstand der Nachwuchssportler. Dr. Hanke warnte neben Doping im Leistungssport insbesondere vor Doping im Volkssport sowie vor der Gefahr, einem Gruppenzwang zu erliegen. "Ich glaube, dass es immer Doping geben wird. Insofern sind Kontrollen richtig und wichtig", erklärte Hanke und Trömer ergänzte: "Wir sind keine Nestbeschmutzer, wie in der Vergangenheit oftmals behauptet. Wir wollen den Sport wieder sauber gestalten." 14 | Titelthema Gesundheitssportvereine in Thüringen erleben einen deutlichen Mitgliederanstieg. Vor allem das Sporttreiben in der Natur erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In Thüringen gibt es zahlreiche Beispiele für die positive Entwicklung im Gesundheitssport. Thüringen-Sport stellt auf den nachfolgenden Seiten die Motive für das Sporttreiben im Verein, erfolgreiche Gesundheitssportvereine und Projekte in Kreis und Verbänden vor. Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Titelthema | 15 16 | Titelthema Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Fitness, Gesundheit, Wohlbefinden und Gemeinschaft - Motive für das Sporttreiben im Verein Die Sportvereinslandschaft verändert sich und die Angebote passen sich den Interessen und Bedürfnissen der Bevölkerung an. Neben dem Kinder- und Jugendsport und dem Wettkampfsport führen vor allem die Motive Fitness, Gesundheit, Wohlbefinden und Gemeinschaft neue Mitglieder zum Sporttreiben in die Vereine. Dass Sport gesund ist, weiß jedes Kind, aber erst 50 Prozent der Kinder sind Mitglieder im Sportverein. Der sitzende Lebensstil in der Gesellschaft ist von immer weniger Alltagsbewegung geprägt. Nur selten werden die empfohlenen 3.000 Schritte am Tag erreicht. Mehr als zwei Drittel der Deutschen bewegen sich stattdessen weniger als zwei bis drei Stunden körperlich pro Woche. Um diesen Mangel an Alltagsbewegung auszugleichen, reichen drei Stunden Schulsport nicht aus. Empfehlenswert ist eine Sportstunde täglich. Bewegungsmangelerkrankungen wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Krebs und viele mehr könnten vermieden werden. Das kostengünstigste Medikament ohne Nebenwirkungen ist Bewegung. Seine gesundheitlichen Wirkungen sind bestens erforscht. Dabei sollten Erwachsen 60 und Kinder mindestens 90 Minuten täglich körperlich aktiv sein. Gesundheitsförderung – wöchentlicher Sport für alle Altersklassen Sport ist es erst dann, wenn er unter fachkompetenter Anleitung eines Übungsleiters, Trainers oder Sportlehrers systematisch und kontinuierlich durchgeführt wird. Dabei ist im Sinne der Gesundheitsförderung jede wöchentliche Sportstunde wichtig. Körperlicher Ausgleich tut gut, das erleben immer mehr Erwachsene und Ältere und suchen gezielt nach Angeboten für mehr Fitness und Wohlbefinden. Vor allem das gesellige Sporttreiben in der freien Natur ist von Vorteil. Sportvereine haben Wiesen und Parks für sich wiederentdeckt - Outdoor-Fitness boomt. Da wird nach der Joggingrunde auch mal wieder die Parkbank als Fitnessgerät „entdeckt“. Fitte Kinder liegen dabei der gesamten Sportfamilie besonders am Herzen. In Kooperation mit der AOK Plus wird der Kinder- und Jugendsportpreis ausgelobt und Bewegungsfreundliche Kindertagesstätten ausgezeichnet. Prävention –SPORT PRO GESUNDHEIT Präventionssport hat in Deutschland einen Namen: SPORT PRO GESUNDHEIT. Unter diesem Qualitätssiegel bieten in Thüringen 144 Sportvereine 460 Präventions-Angebote an. Neben Dauergruppen sind es vor allem zeitlich befristete Kurse, die Neu- und Wiedereinsteiger in die Sportvereine ziehen, denn der Start im Gesundheitssport wird von den Krankenkassen im Rahmen der Primarprävention finanziell gefördert. Mehr als 1.250 Übungsleiter Prävention hat der Landessportbund in den letzten 20 Jahren qualifiziert. Damit kann die Zahl der Qualitätssiegel-Angebote zukünftig weiter steigen. Diese sind Basis dafür, dass Ärzte mit dem „Rezept für Bewegung“ gesunde Menschen mit Bewegungsmangel in diese Angebote vermitteln. Sowohl das Qualitätsmanagement rund um das Siegel als auch das „Rezept für Bewegung“ werden von der AOK Plus in Thüringen finanziell unterstützt. Rehasportgruppen - anerkannt & zertifiziert Über den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband werden Übungsleiter für den Rehabilitationssport ausgebildet. Diese Qualifikation und Zusammenarbeit mit einem Vereinsarzt sind Voraussetzung für die Anerkennung und Zertifizierung als Rehasportgruppe. Derzeit gibt es 3.437 anerkannte Gruppen in Thüringen, in denen Menschen mit chronischen Erkrankungen auf Verordnung vom Arzt mit Krankenkassenförderung Rehasport betreiben. Ziel bei allen geförderten Angeboten ist aber die Eigenverantwortung jedes Einzelnen für seine Gesundheit. Selber aktiv leben, Mitgliedsbeitrag für Gesundheitssport im Verein selber zahlen und damit auch Sportvereine in ihrer gesundheitspolitischen Verantwortung für die Solidargemeinschaft stärken! Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Titelthema | 17 Serviceplattform SPORT PRO GESUNDHEIT startet im Herbst! Zertifizierung zweier Siegel mit nur einem Antrag Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT zeichnet gesundheitsorientierte Sportangebote in Sportvereinen aus. Diese müssen sechs Qualitätskriterien erfüllen. Durch die neue digitale Zertifizierungsplattform schafft der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ein schnelles, unbürokratisches Antragsverfahren. Das Ganze geht einher mit einem neuen Erscheinungsbild von SPORT PRO GESUNDHEIT. Ab Herbst 2016 bietet der DOSB über eine neue digitale Plattform die Zertifizierung zweier Siegel mit nur einem Antrag an: Das im Jahr 2000 vom DOSB in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer entwickelte Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT für gesundheitsorientierte Sportangebote in Sportvereinen und das seit 2014 durch die Zentrale Prüfstelle Prävention vergebene Siegel „Deutscher Standard Prävention“ der Kooperationsgemeinschaft der Krankenkassen. Das gesamte Antragsverfahren wurde deutlich vereinfacht und bietet eine transparente und schnelle Bedienung. Vereine und Übungsleiter können ihre Angebote nicht nur einreichen, sondern auch langfristig verwalten, Kurstermine für die Suchseiten der Krankenkassen einstellen und vieles mehr. Transparenz und Verbindlichkeit Mehr als je zuvor bietet das Qualitätssiegel Transparenz, Verbindlichkeit und Planungssicherheit. Sobald die Kurse im Rahmen des einen Antragsverfahrens mit beiden Siegeln ausgezeichnet sind, kann die Teilnahme von den Krankenkassen bezuschusst werden. Was ändert sich? Zum Start der Plattform im Herbst 2016 ändert sich einiges an SPORT PRO GESUNDHEIT: ∆ Die Kurse können mit einer Dauer von acht bis zwölf Kurseinheiten stattfinden ∆ Übungsleiter haben die Wahl zwischen standardisierten Programmen und den neuentwickelten Masterprogrammen, die die individuellen Programme ersetzen ∆ Durch ein Baukastensystem können die Übungsleiter die Masterprogramme individuell gestalten. Mehr Informationen zu den Masterprogrammen und dem Baukastensystem erhalten Übungsleiter in Thüringen in den Qualitätszirkeln SPORT PRO GESUNDHEIT des LSB bei Kerstin Lang, Tel. 0361 34054-35: ∆ 27. August in Leinefelde ∆ 24. September in Weimar ∆ 29. Oktober in Eisenach ∆ 12. November in Suhl ∆ 26. November in Erfurt. Grundlage hierfür ist der Paragraph 20 „Prävention und Selbsthilfe“ des Sozialgesetzbuch V. Die genauen Kriterien zur Bezuschussung sind im Leitfaden Prävention des GKV Spitzenverbandes geregelt. SPORT PRO GESUNDHEIT-Angebote sind über das erste Präventionsprinzip „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität“ förderfähig. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.sportprogesundheit.de 18 | Titelthema Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Titelthema | 19 Von 300 auf 950 - durch Ehrenamt und professionelle Arbeit Gesundheitssportverein vorgestellt: das Fitness- und Gesundheitszentrum Der Saalfelder Schwimmverein e.V. beim Vereinsschwimmfest 2015. Foto: Verein Im Bewegungsraum Wasser hält sich die ganze Familie fit Gesundheitssportverein vorgestellt: der Saalfelder Schwimmverein Der Saalfelder Schwimmverein kann auf eine lange und ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken. Der Verein wurde 1990 aus den Schwimmabteilungen der ehemaligen BSG Stahl Maxhütte und Motor Saalfeld gegründet und ist heute Heimstätte für 340 Mitglieder, davon 182 Kinder und Jugendliche. Diese werden vier Mal wöchentlich in der Schwimmhalle Saalfeld in leistungsorientierten und allgemeinen Trainingsgruppen von insgesamt 15 ehrenamtlichen Trainern und Übungsleitern betreut. Die Wettkampfmannschaft setzt sich aus Schwimmerinnen und Schwimmern aller Altersklassen bis in den Seniorenbereich zusammen. Im Verlaufe der Vereinsentwicklung kamen Wassergymnastik und Seniorenschwimmen hinzu. Heute betreut der Verein mehrere Baby- und Kleinkindschwimmkurse. Die Angebote Aquafitness im Flach- und Tiefwasser sind mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichnet und werden im Bereich Primärprävention von den Krankenkassen gefördert. Damit hält der Schwimmverein Angebote für die Altersgruppen von 0 bis 100 Jahre parat. Zahlreiche und vielfältige Veranstaltungen bereichern das Vereinsleben. Für Kinder werden Oster- und Weihnachtsschwimmfeste sowie Wochenendfreizeiten veranstaltet. Besonders aktive Senioren treffen sich alljährlich zum Wanderwochenende und zur Vereinsreise ins europäische Ausland. Alle Mitglieder sind am Jahresende zum Vereinsschwimmfest eingeladen, bei dem sich jung und alt, groß und klein und von nah und fern in der heimischen Schwimmhalle treffen. Diese Vielfalt ist nur mit einer gut funktionierenden Leitung möglich. Der Vereinsvorsitzende Andreas Wachau wird dabei von seinem ehrenamtlichen Vereinsausschuss tatkräftig unterstützt. Die Übungsleiterinnen schwärmten bei der letzten Fortbildung in Bad Blankenburg über ihren Verein: „Schwimmen kann man bei uns in jedem Alter. Besonderen Wert legen wir aber auf die ganz Kleinen. Sie sollen Spaß und Freude im Wasser erleben, sich sicher bewegen lernen und mit dem Schwimmen lebenslang fit bleiben. Da kommen auch Omas mit ihren Enkeln mit und landen anschließend bei der Wassergymnastik. Trotz unserer Größe sind wir ein Familienverein, jeder ist willkommen und alle machen mit!“ Der nächste Höhepunkt im Vereinsleben des Saalfelder Schwimmvereins ist die 28. Saalfelder Stauseemeile am 9. Juli 2016 ab 13 Uhr in Bucha mit Schwimmstrecken über 1.852 oder 400 Meter. Information und Anmeldung: Saalfelder Schwimmverein e.V. Internet: www.saalfelder-schwimmverein.de E-Mail: [email protected] Das Fitness- und Gesundheitszentrum (FGZ) e.V. wurde 2012 in Dingelstädt von Steffen Fuhlrott und Frank Reinecke gegründet. Basis für das rasante Wachstum auf aktuell 950 Mitglieder war die Anmietung eines Schlecker-Marktes und der Umbau in Eigenleistung. Aktuell stehen zwei Kursräume mit Kleingeräten, zwei Räume mit Fitnessgeräten, Umkleideräume und Duschen für die Mitglieder bereit. Das FGZ mit all seinen Angestellten, Übungsleitern und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern, bietet mittlerweile wöchentlich circa 60 Kursstunden, sowie fast ganztägig das Gerätetraining unter Anleitung an: ∆ Rehabilitationssport mit Arzt ∆ Prävention mit SPORT PRO GESUNDHEIT ∆ Fitness mit Body Fit, Body Power, Aqua, Tabata, Zumba ∆ Kindersport mit Turnen, Theo Theo, Rehasport, Ballschule, große und kleine Frösche, Babyschwimmen ∆ Wing Chun Kampfschule ∆ Pilates, Yoga, Ernährungskurse. Zusätzlich sind im FGZ Physio- und Sporttherapeuten, Sport- und Fitnesskaufleute, Sportstudenten, Fitnesstrainer und Kräfte an der Rezeption, Reinigung und Hausmeister im Einsatz. Im Rahmen des LSB „Meetings – Sport für alle“ im März 2016 in Oberhof stellte der Vorstand sein Konzept für die Mitgliedergewinnung vor. Der Verein biete Schnuppertraining an und betreibt viel Werbung über Mundpropaganda, Zeitungsannoncen, Flyer und Plakate. „Wir sind in Arztpraxen präsent und beteiligen uns als Verein an Sportfesten und Veranstaltungen, ob Neujahrslauf oder Frauensporttag des Kreissportbundes Eichsfeld. Aktionen wie Blutspende im FGZ, Fit in den Sommer oder Weihnachtsaktionen bringen auch neue Mitglieder“, heißt es aus dem Verein. Aber auch über die Zusammenarbeit mit benachbarten Vereinen, zum Beispiel mit Fitnesstraining zur Leistungssteigerung für Mannschaftssportarten und Trikotwerbung, steigt die Bekanntheit. Ihren Mitgliedern bietet das FGZ ein gutes Preis- Leistungsverhältnis, Flexibilität, keine Langzeitverträge und immer wieder neue Kurse an. Das FGZ nutzt neue Medien: mit Informationen, Kursplänen, Fotos und Neuheiten ist es unter anderem bei Facebook facebook.com/fgz.dingelstaedt präsent. Offensichtlich trifft das junge Team im Fitness- und Gesundheitszentrum Dingelstädt den Zeitgeist und ist mit den Eigenschaften kompetent, flexibel und ganzheitlich zukunftsfähig aufgestellt. Weitere Informationen unter: www.facebook.com/fgzdingelstaedt 20 | Titelthema Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Titelthema | 21 Projekt „Gesundheitliche Jugendbildung“ Wasser Bewegung Heilpflanzen Ernährung Lebensordnung Fünf Säulen der Gesundheit Der Kneipp-Landesverband Thüringen hat es sich zur Aufgabe gestellt, das Gesundheitskonzept von Sebastian Kneipp zu verbreiten und zur Gesundheit möglichst vieler Menschen beizutragen. Er setzt in seinen 15 örtlichen Vereinen, in denen 800 Mitglieder organisiert sind, dieses Gesundheitskonzept in die Praxis um und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich bei Vorträgen, Veranstaltungen und Kursen zu informieren und Ansätze zur Gesundheitsförderung, zur Stärkung von Selbstbewusstsein und Lebensqualität zu finden. Basis aller Angebote sind die fünf Säulen „Wasser– Bewegung – Heilpflanzen – Ernährung – Lebensordnung“. Um diese Bausteine werden vielfältige gesundheitsorientierte Bewegungs- angebote wie Entspannung mit Yoga, Walking, Wassertreten und Kräuterwanderungen unterbreitet. Seit 1997 bringt der Kneipp-Bund Landesverband sein Gesundheitswissen im Beirat Sport und Gesundheit des LSB ein, ist Partner von Fachtagungen und kooperiert mit der LSB Thüringen Bildungswerk GmbH. Über das eigene Kneipp-Bildungswerk bietet er zahlreiche Weiterbildungen an, die Voraussetzungen für die Zertifizierung von sogenannten Kneipp-Einrichtungen sind. Kneipp-Gesundheitserzieher sind in 40 zertifizierten Kneipp-Kindergärten tätig und Kneipp-Gesundheitslehrer arbeiten in elf Kneipp-Grundschulen nach dem Konzept „Gesundheit macht Schule“. Auch das Kneipp-Symposium im April in Tabarz registriert jährlich wachsende Teilnehmerzahlen. Um Kinder, Jugendliche und ihre Erzieher an die Kneipp´sche Lehre heranzuführen, bietet der Kneipp-Bund seit 2015 das „aktiv & gesund – Camp“ auf dem Inselsberg an. Mit Taulaufen, Wassertreten, Kletterwand, Geocaching, Zumba-Party und Biobar wird ein erlebnisreiches Programm geboten. Weitere Informationen unter: Kneipp-Bund Landesverband Thüringen e.V. Theodor-Neubauer-Park 3 99891 Tabarz Tel.: 36259/319207 www.kneipp-thueringen.de Sport und Gesundheit im KSB Weimarer Land zielgerichtet dem Thema Gesundheitssport zugewandt. Grundlagen dafür sind ausgebildete Übungsleiter, starke Partner im Gesundheitsbereich, zahlreiche Gesundheitssportangebote und gute Voraussetzungen wie die anerkannten Heilbäder in Bad Sulza und Bad Berka, wo Kliniken angesiedelt sind und auch die Regeneration in Thermen möglich ist. Präventionsübungsleiterin Sylvia Laube vom SV Grün-Weiß Niedertrebra führt seit 2008 zum Gesundheitstag die Nordic Walking Interessierten an. Seit 2008 führt der Kreissportbund Weimarer Land jedes Jahr im Mai einen Gesundheitstag in Bad Sulza durch. Neben Erwachsenen und Älteren sind In den letzten Jahren hat sich der Landkreis Weimarer Land unter Mitwirkung des Kreissportbundes besonders Familien mit Kindern zum Gesundheitssport von Achtsamkeitstraining bis Walking eingeladen. Seit 2015 ist Martin Wolf im Vorstand des KSB ehrenamtlicher Koordinator „Sport und Gesundheit“. Er berät Sportvereine auf dem Weg zum Qualitätssiegel individuell. „Aber noch ist vielen Ärzten nicht klar, was Sportvereine im Bereich des Gesundheitssports zu bieten haben. Hier wollen wir ansetzen und uns nach Möglichkeit Unterstützung durch eine Praktikumsstelle im KSB organisieren“, verrät Wolf. Auch im Rahmen der Landesgartenschau von April bis September 2017 in Apolda versucht der KSB, dort im Grünen seine Gesundheitssportangebote vorzustellen und die Besucher zum Mitmachen zu animieren. Die Thüringer Sportjugend wird im Rahmen des Landesjugendförderplans seit 2007 bei der Umsetzung der „Gesundheitlichen Jugendbildung“ (GJB) gefördert. Ziel war und ist es, Kinder und Jugendliche anzuregen, sich mit einer gesunden Lebensweise auseinander zu setzen. Sie werden befähigt, ihr Leben bewusst und aktiv zu gestalten, Gefährdungspotenziale zu erkennen und Bewältigungsstrategien für belastende Lebenssituationen und Anforderungen parat zu haben. Die inhaltliche Ausrichtung des Projektes erfolgt auf Grundlage der Empfehlungen des 13. Kinder- und Jugendberichtes der Bundesregierung. Gesund aufwachsen heißt, mit gesundheitlicher Aufklärung so früh wie möglich (ab Schulalter) zu beginnen und es mit positiven Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen von Fitness, Freude, Ästhetik und Genuss zu verbinden. „Zurücklehnen und die anderen mal machen lassen“ gilt bei der Thüringer Sportjugend nicht. Vielmehr heißt es „gemeinsam anpacken“, denn gemeinsam gemachte Erfahrungen sind nachhaltiger. In der Gruppe ist es möglich, soziale Kompetenzen zu erlernen, soziale Konflikte zu lösen und die eigene Position zu finden. Deshalb sind viele der GJB-Angebote Gruppenerlebnisse. Beispielsweise wird gemeinsam mit der Suchthilfe in Thüringen gGmbH (SiT) die Veranstaltungsreihe „Drogenrausch“ angeboten. Die Inhalte zu legalen und illegalen Drogen werden in Form einer Quizshow jugendgemäß in zwei Stunden im Wohnmobil der SiT vermittelt. Dieses kommt am Rande von Sportveranstaltungen, Suchtpräventionstagen in Vereinen, Jugendclubs und Schulen oder anderen Veranstaltungen bestens an. Auch beim Thema gesunde Ernährung werden gemeinsam gesunde Lebensmittel selbst verarbeitet und verkostet, Cocktails mit frischen Säften, Obst und Wasser gemixt und probiert sowie das Wissen, was im Essen alles drin ist und in welchen Mengen es richtig ist, erforscht. Die Angebote der GJB sind offen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre im Rahmen der außerschulischen Jugendbildung und für Erzieher, Betreuer, Übungsleiter, Pädagogen, Fachberater, Eltern als Fortbildungsangebot. Themenschwerpunkte Förderung des Sozialverhaltens Um die körperlichen, psychischen und sozialen Dimensionen von Gesundheit zu stärken, ist das Projekt aus folgenden sechs Themenschwerpunkten aufgebaut. A Ernährung und Essgewohnheiten – „Essen ist mehr als Hunger stillen!“ B Bewegung und aktive Lebensgestaltung – „Ja zu einem bewegten Leben!“ C Stress und Stressbewältigung – „Stress, lass nach!“ D Förderung des Sozialverhaltens – „Prima Klima!“ E Suchtprävention – „Bist du stark genug, um „nein“ zu sagen?“ F Fitnesscamps in allen Ferien „Von Jedem etwas“ Diese Themenschwerpunkte sind durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit dem Label „GUT DRAUF“ zertifiziert. Diese Qualitätsstandards werden alle drei Jahre erneut nachgewiesen und geben damit Eltern und Erziehenden Sicherheit. Individuell zugeschnittene Veranstaltungen im Waldhof oder vor Ort Die Themenschwerpunkte sind aus Bausteinen zusammengesetzt, die individuell kombiniert werden können. So können die Inhalte auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gruppen von 12-20 angepasst werden. Ein Baustein umfasst etwa drei Zeitstunden. Jugendbildungslotsen, Referenten und zahlreiche Partner unterstützen das Projekt, um die vielen Anfragen der GJB thüringenweit abdecken zu können. Sie setzen die Bausteine im „Waldhof“ Finsterbergen oder vor Ort in Schule, Verein oder Club so um, dass sie mit Spaß verbunden sind und bei den Teilnehmern sehr gut ankommen. Jede Veranstaltung ist ein wertvoller Beitrag zur gesundheitlichen Aufklärung der Kinder und Jugendlichen und hilft ihnen, gesund aufzuwachsen. Gesundheitliche Jugendbildung ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich die Thüringer Sportjugend weiterhin kompetent stellt! Die Thüringer Sportjugend hofft aufgrund der aktuellen gesundheitlichen Situation der Kinder und Jugendlichen, dass die auslaufende Förderung der GJB auch über 2016 hinaus fortgesetzt wird. „Waldhof“ Finsterbergen: Bildungs- und Freizeitstätte der Thüringer Sportjugend im LSB Thüringen e.V. Michael König (Tel. 03623 306310) Mail: [email protected] www.thueringer-sportjugend.de 22 | Sportplatz Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportplatz | 23 Stimmen: Wolfgang Schlegelmilch, Präsident des KSB Schmalkalden-Meiningen: „Als die Frage nach der Ausrichtung des KinderSport-Events kam, haben wir als Kreissportbund sofort zugesagt. Die Anlage hier in ZellaMehlis ist geradezu prädestiniert für derartige Veranstaltungen. Wir haben mit dem THC Bad Langensalza, dem VfB Suhl und natürlich Sven Fischer tolle Partner gefunden. Ausdrücklich möchte ich auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Zella-Mehlis und deren Sportvereine loben und allen Helfern danken. Sie alle waren hier wegen der Kinder. Und genau um die ging es uns und darum, wie wir ihnen den Sport wieder näher bringen können. Wir wollen auch den Kontakt zu den Schulen noch vertiefen. Das Ergebnis ist ganz toll.“ Richard Rossel, Bürgermeister der Gastgeberstadt Zella-Mehlis: „Wir stellen die Infrastruktur für diese große Veranstaltung gerne zur Verfügung. Zella-Mehlis ist eine Sportstadt mit vielen Vereinen, die dazu in der Lage sind, das alles auch organisatorisch zu stemmen. Ich bin der Meinung, dass derartige Veranstaltungen jeden Zweifel daran beseitigen, dass in sportliche Infrastruktur investiert werden muss. Es freut mich, zu sehen, wie eifrig die Kinder bei der Sache sind. Sportbegeisterte Knirpse als Vorbilder für den Olympiasieger Die rund 1.000 Teilnehmer ließen sich beim ersten Kinder-SportEvent auch vom Wetter die Stimmung nicht vermiesen Fotos: Gerhard König Das erste Kinder-Sport-Event, veranstaltet vom Landessportbund Thüringen, Kreissportbund Schmalkalden-Meiningen und Suhler Stadtsportbund sowie in Kooperation mit der Barmer GEK, am ersten Juni-Wochenende in Zella-Mehlis war ein voller Erfolg. Insgesamt 750 Grundschüler aus der Region testeten am 3. Juni ihre Fitness und versuchten sich in verschiedenen Sportarten. Am 4. Juni waren noch einmal rund 200 Kinder dabei. Es war sehr schade, dass das Wetter nicht so mitspielte, wie es ein Event dieser Größe verdient gehabt hätte. Während sich die Organisatoren deswegen bestimmt geärgert haben, focht das die Hauptpersonen, die sportlichen Knirpse, überhaupt nicht an. An den Wettkampfstätten in und rund um die Zella-Mehliser Arena „Schöne Aussicht“ herrschte trotz des Regens schon am frühen Freitagmorgen hektische Betriebsamkeit. Daher fand Ehrengast Sven Fischer bei der Eröffnung auch ungewöhnliche Worte des Lobes: „Es ist für mich sehr schön zu sehen, wie ihr dem Wetter trotzt und hier auch bei strömendem Regen eure Wettkämpfe durchführt. Ich bin hier als Ehrengast geladen und soll euch als Vorbild anspornen. Für mich seid ihr aber heute die Vorbilder“, so der Biathlon-Olympiasieger. „Und wenn ihr heute heim kommt, dann erzählt es ruhig euren Eltern. Sagt, dass da ein ehemaliger Sportler war, für den ihr Vorbilder wart, weil ihr trotz des schlechten Wetters so fleißig Sport getrieben habt.“ Und es war in der Tat kein Zuckerschlecken am Morgen, als der Regen seine „Stipp-Visite“ beim Kinder-SportEvent abgab. Aber überall war der Enthusiasmus der Kinder zu spüren, sich zu bewegen und sich in den verschiedenen Sportarten mit anderen Kindern zu messen. Besonderen Jubel und lautstarke Anfeuerung gab es bei der offiziellen Eröffnung. Anschließend erfolge der Startschuss zum Maskottchen-Lauf. „Muskelkater“, das Maskottchen des Landessportbundes, „Flocke“ (Biathlon-Weltcup Oberhof), „Rosalie“ (THC Bad Langensalza/Handball) und „Wolf“ (VfB 91 Suhl/Volleyball) liefen mit Unterstützung der Ehrengäste, wobei sich Muskelkater an der Hand von LSB-Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt den Sieg sicherte. Aber an diesem Tag standen die Platzierungen nicht im Vordergrund. Vielmehr ging es darum, sich zu bewegen und die vielen verschiedenen Disziplinen auszuprobieren. Vom Sommer-Biathlon über Street-Soccer, Ball-über-dieSchnur, Zwei-Felder-Ball und verschiedene leichtathletische Übungen bis hin zu Tischtennis und Judo gab es allerhand auszuprobieren. Eine ganze Reihe von Grundschülern zeigten ihre Fähigkeiten beim Deutschen MotorikTest. An mehreren Stationen ging es zum Beispiel um Aktionsschnelligkeit, Koordination bei Präzisionsaufgaben, Koordination unter Zeitdruck, Überprüfung der Kraftausdauer, Überprüfung der Schnellkraft beim Sprung, Messung der Rumpfbeweglichkeit und Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen: „Das Kinder-Sport-Event ins Leben zu rufen, um Kinder wieder mehr für das Sporttreiben zu animieren, war eine richtige Entscheidung. Schade, dass wir Pech mit dem Wetter hatten, sonst hätten wir die Kinder noch mehr begeistern können. Eine ähnliche Veranstaltung werden wir möglicherweise auch in Zukunft an einem anderen Ort fortführen.“ Messung der aeroben Ausdauer. Insgesamt 187 Schüler der zweiten Klassen der teilnehmenden Grundschulen stellten sich diesen Aufgaben. Das Ziel des Kinder-Sport-Events wurde auf alle Fälle erreicht. Es sollen wieder mehr Kinder im Grundschulalter für den Sport begeistert werden. Wer an den beiden Veranstaltungstagen in Zella-Mehlis war, der konnte genau diese Begeisterung sehen. Insgesamt 90 Helfer von LSB, KSB und den Zella-Mehliser Vereinen halfen dabei und hatten damit entscheidenden Anteil am Erfolg des ersten Kinder-Sport-Events. Ralf Ilgen 24 | Sportplatz Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportplatz | 25 Fotos: OSP Thüringen (Porträt), Sascha Fromm (Streckentauchen) Wie ein Delfin im Wasser Katrin Strößenreuther – Landestrainerin Flossenschwimmen Eigentlich heißt die Sportart seit 2006 offiziell „Finswimming“ und doch gehört sie gar nicht zum Schwimmen. Die Flossenschwimmer gehören nämlich mit den Orientierungstauchern und Unterwasserrugbyspielern zum „Verband Deutsche Sporttaucher“ (VDST). Dabei ist der Bezug zum Schwimmsport durchaus gegeben, denn bei Wettkämpfen werden die gleichen Strecken über 50, 100, 200, 400, 800 und 1.500 Meter (in der Halle) und 20 Kilometer (im Freiwasser) geschwommen. Das alles jedoch in wesentlich höherem Tempo, weil eine riesige Monoflosse zum Einsatz kommt. Mit dieser großen Flosse, in der beide Füße fixiert sind, werden mit delfinähnlichen Bewegungen Spitzengeschwindigkeiten von deutlich über drei Meter pro Sekunde erreicht. Ausgestattet mit einem Schnorchel, der Kopf bleibt im Gegensatz zu den Schwimmern die ganze Zeit im Wasser, „pflügt“ der Flossenschwimmer geradezu durch das Wasser. In einer weiteren Disziplin der Sportart, dem Streckentauchen, werden die 50 Meter „Apnoe“, also mit angehaltenem Atem, bewältigt. Über 100, 400 und 800 Meter kommt eine Luftdruckflasche zum Einsatz. Finswimming ist seit 1986 zwar vom IOC anerkannt, aber bislang noch nicht in das Programm der Olympischen Spiele aufgenommen worden. Immerhin gab es bei den ersten Europaspielen im vergangenen Jahr in Baku einen Demonstrationswettkampf. Es ist weniger eine trendige Massensportart als eher eine attraktive Extremsportart. Die Deutschen gehören dabei zur Weltspitze und mit Christoph Oefner kommt sogar ein aktueller Weltmeister aus Thüringen. Im Freistaat gibt es zurzeit 19 Tauchvereine, von denen sieben aktiven Wettkampfsport im Flossenschwimmen betreiben. Der Kinder- und Jugendsport steht dabei im Vordergrund. Im Landesverband dafür zuständig ist die Landessportwartin und Landestrainerin Katrin Strößenreuther. Sie übernahm das Amt im Jahr 2008 von der Pößneckerin Karin Trunk, die in langjähriger und verdienstvoller Tätigkeit den Standort in der größten Stadt des Saale-OrlaKreises aufgebaut und den Sport darüber hinaus in Thüringen entwickelt und vorangebracht hat. Als Landestrainerin arbeitet Katrin Strößenreuther, im Ehrenamt wohlgemerkt! Es muss die Liebe zum nassen Element sein, das die Berufsschullehrerin dazu bewegt, sich in der Freizeit über das Training hinaus mit der Betreuung von Landeskadern, der Arbeit in Verein, Landes- und Bundesverband, der Wettkampf- und Trainingslagerorganisation sowie der Sportverwaltung „herumzuschlagen“. „Das Wasser hatte schon immer große Anziehungskraft auf mich, hier war ich einfach glücklich.“ Die Multifunktionärin erinnert sich gut an die Anfänge. Mit fünf Jahren lernte sie in der BSG Umformtechnik Erfurt das Schwimmen und wechselte später in das Trainingszentrum Erfurt. Schon früh begann sich die Schülerin als Übungsleiterin und Wettkampfrichterin für die Sportart zu engagieren und arbeitete als ehrenamtliche Rettungsschwimmerin. Damit war es im Verlauf der Ausbildung zur Konditorin und dem anschließenden Erwerb der Hochschulreife an der Universität Dresden jedoch erst einmal vorbei. Es folgten erstes und zweites Staatsexamen in Dresden und Ilmenau. Heute ist sie diplomierte Berufsschullehrerin im Fachbereich „Lebensmittel und Ernährung“ sowie für Mathematik an der Ernst-BenarySchule in Erfurt und Referentin am Staatlichen Schulamt Mittelthüringen. Wie kam sie zum Flossenschwimmen? „Das war 2002 im Türkei-Urlaub. Dort merkte ich bei meinem allerersten Tauchgang, was für eine Entspannung das sein kann, sich scheinbar schwerelos und dreidimensional durch den Raum zu bewegen. Das geht sonst nirgendwo so leicht, es war einfach herrlich!“ Nach dem Urlaub meldete sich die Erfurterin direkt bei einem ansässigen Tauchverein an. Hier stellte die Mutter eines kleinen Sohnes fest, dass es überhaupt keine Kinder und Jugendlichen gab. Also eröffnete sie eine Trainingsgruppe und erwarb die Trainerlizenz im Flossenschwimmen. Fortan wurde gezielt die Schwimmtechnik und das Umsetzen des stilvollen Duoflossenschwimmens trainiert. Wenig später stieg die Gruppe erfolgreich in den Wettkampfsport Finswimming ein. Bei ihrer ersten Teilnahme an Deutschen Meisterschaften im Jahr 2005 gewann die Jungs-Staffel sensationell den Titel und auch die Mädchen brachen in die Phalanx der etablierten Vereine Deutschlands ein und platzierten sich im Ländermaßstab weit vorn. „Das war wie ein Push!“ sagt Strößenreuther. Die Trainerin war nun „mittendrin“ und arbeitete seit diesem Zeitpunkt sehr eng und kollegial mit der damaligen Landesund Bundestrainerin Karin Trunk aus Pößneck zusammen. Weitere Erfolge stellten sich in den kommenden Jahren ein: Medaillen bei den jährlich stattfindenden Länderpokalen, wo man sich mit Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Sachsen messen muss, die allesamt über Bundesstützpunkte verfügen. Das Flossenschwimmen in Thüringen entwickelt sich positiv Die Landestrainerin musste jedoch erst mit dem Gefühl umgehen lernen, „immer nur halbe Sachen zu machen, weil so viele Baustellen parallel zu bewältigen sind.“ Doch sie weiß ein tolles Team von engagierten Mitstreitern um sich, zum Beispiel Sabine Delcuvé, die sie bereits seit 2005 unterstützt und Peter Rauschenbach oder die Athletiktrainer Uwe Stiehler, Steffi Leipold und Heiko Timpel sowie Nicole Dürrfeld und Anja Schröter. Mittlerweile trainieren im „Erfurter Tauchsportclub“ circa 70 Kinder und Jugendliche Finswimming. Damit es stetig mehr werden, veranstalten die Flossenschwimmer um ihre Landestrainerin Katrin Strößenreuther zum Beispiel die Aktion „Otter oder Robbe?“: Während des Schwimmunterrichtes in den Grundschulen können Kinder ein „Schnorchelabzeichen“ ablegen und wer weiß, vielleicht ist eines von ihnen irgendwann bei Olympischen Spielen für Deutschland erfolgreich am Start, im Finswimming. Thomas Recknagel 26 | Sportplatz Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportplatz | 27 Magische Momente in der Luft Hafermann neuer Präsident des KSB Gotha 57-Jähriger tritt die Nachfolge des verstorbenen Siegmar Cotts an Zehn Fragen an Speerwerfer Tom Meier „Gehen wir es an. Ich bin bereit.“ Ralf Hafermanns Antrittsrede als neuer Präsident des Kreissportbundes Gotha fiel kurz aus. An Motivation schien es dem 57-Jährigen für sein neues Amt aber nicht zu mangeln. Hafermann, einst Präsident des Thüringer Leichtathletik-Verbandes, wurde beim 9. Kreissporttag an die Spitze des KSB Gotha gewählt. Der Ohrdrufer tritt damit die Nachfolge des im vergangenen Jahr verstorbenen Siegmar Cott an und wird bis 2018 die Geschicke des Sportbundes leiten und lenken. derstärksten Kreis- und Stadtsportbünde in Thüringen. Das geschäftsführende Präsidium des KSB Gotha mit Marco Reimer (Schatzmeister) Ralf Hafermann (Präsident) und Dr. Lutz Wagner (Vizepräsident/von links). Foto: KSB Gotha „Ich werde mein Bestes geben, um das hohe Niveau, das der Landkreis Gotha und das KSB-Präsidium in den vergangenen Jahren für den Sport hier erreicht haben, zu halten“, schrieb sich das Mitglied des Ohrdrufer Leichtathletikvereins für seine erste Amtszeit auf die Fahne. Ein Sorgenkind scheint sich Hafermann mit dem Gothaer KSB nicht ans Bein gebunden zu haben. „Der Kreissportbund befindet sich auf einem richtigen Weg“, sagte der wiedergewählte Vizepräsident Dr. Lutz Wagner, der die Geschicke bis zum 27. Mai 2016 leitete. Der KSB Gotha ist mit seinen 201 Vereinen und seinen 23.447 Mitgliedern einer der mitglie- Positiv fiel der Finanzbericht von Marco Reimer aus, der in seine dritte Amtszeit als Schatzmeister gewählt wurde. „Der Kreissportbund steht auf einer soliden finanziellen Basis“, erklärte der 43-jährige Steuerberater. Dass die erfolgreiche Entwicklung im Sportbereich nicht ohne finanzielles Engagement von Städten, Gemeinden und Landkreis denkbar ist, betonte Landrat Konrad Gießmann in seinem Grußwort. „Alljährlich reicht der Landkreis 112.000 Euro als direkte Förderung an die Vereine aus und gibt 24.000 Euro als Investitionshilfen für Sportanlagen, die an Gemeinden oder Sportvereine gehen.“ Dass es dennoch keinen Grund gebe, sich auf den Errungenschaften auszuruhen, erklärte Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des LSB Thüringen. Viele Rahmenbedingungen hätten sich geändert, so Beilschmidt. So sehen sich gerade Vereine, die im regen Wettkampfbetrieb stehen, mit gestiegenen Kosten konfrontiert. Auch die gesellschaftliche Entwicklung würde um den Sport keinen Bogen machen. So gelte es, dafür zu kämpfen, Sportstätten weiter unentgeltlich nutzen zu können. Auch die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen müsse zukünftig noch stärker im Fokus stehen. Auch die Einführung des „Anstatt-Beitrages“ ab 2017 stand als separater Tagesordnungspunkt auf dem Programm. Nach den Berichten des Präsidiums, des Schatzmeisters, der Kreissportjugend und der Kassenprüfer konnte das Präsidium einstimmig entlastet werden. Mit der Verabschiedung der Arbeitsschwerpunkte 2016 bis 2018 wurden wichtige Aufgaben des KSB Gotha verabschiedet. Der Vorstand des KSB Gotha im Überblick: Vorsitzender: Vizepräsident: Schatzmeister: Beisitzer: Vors. Kreissportjugend: Ralf Hafermann Dr. Lutz Wagner Marco Reimer Elke Baumbach Jana Scheiding Frank Schuchardt Dieter Hild Volkhard Schüller Falko Zenker www.ksb-gotha.de Geboren: Sportart: Verein: Tätigkeit: Erfolge: Ziel: 12. Mai 1997 Leichtathletik, Speerwurf LC Jena Schüler Deutscher Meister U18, Deutscher Meister U20, Deutscher Rekord U18, 9. Platz U20-EM 2015 Olympiasieger werden Tom Meier wurde 2015 Deutscher U20-Meister in Jena, zog sich beim letzten Wurf aber einen Kreuzbandriss zu. Foto: imago 1. Was ist für Dich das Besondere an Deiner Sportart? Das Besondere an meiner Sportart ist es, den ganzen Winter zu trainieren und im Sommer seine eigene Arbeit fliegen zu sehen. Der Moment, wenn man abwirft und der Speer sich in der Luft befindet, ist für den Werfer magisch. In diesem Moment spürt man, dass man alles richtig gemacht hat und dass alle Komponenten zusammengepasst haben. 2. Wie und wann bist Du zum Sport gekommen? Ich war und bin leidenschaftlicher Fußballer. Damals hat mich mein Bruder mit dem Virus angesteckt und wir sind seitdem Schalker mit ganzem Herzen. Zum Speerwerfen bin ich über meine Mama (Olympiasiegerin Petra Felke; Anm. d. Red.) gekommen. Sie trainierte eine kleine Gruppe von Athleten und nach meinem Fußballtraining habe ich dort immer zugeschaut und irgendwann entschieden, den Speer selbst in die Hand zu nehmen. Aus Spaß wuchsen Erfolgen. Mit dem Erfolg kommt dann bekanntlich auch der Hunger nach mehr. 3. Was ist Deine typischste Charaktereigenschaft? 5. Worauf könntest Du niemals verzichten? Sportlich auf meine Mama als Trainerin und Krafttraining. In der Freizeit könnte ich nicht auf Familie und Freunde sowie spannende Bundesliga-Nachmittage verzichten. 6. Was nervt Dich? Es nervt mich ungemein, wenn Menschen nach Misserfolgen Ausreden suchen, um ihre Leistung zu entschuldigen. Im Leistungssport sollte man sich für keine seiner Leistungen entschuldigen müssen. Die Ausnahme sind Verletzungen. Fehler und Misserfolge sind der Grundstein dafür, dass man erfolgreich ist. Ohne sie lernen wir die großen Triumphe nicht zu schätzen und können uns nicht weiterentwickeln. 7. Worüber freust Du Dich besonders? Über Fortschritte und Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. 8. Wohin möchtest Du unbedingt reisen? Nach New York City und Los Angeles. Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen. 9. Mit wem würdest Du gerne einmal trainieren? 4. Was sind Deine größten Stärken und Schwächen? Beim Speerwurf mit Andreas Thorkildsen und Jan Zelazny. Allgemein mit Dmitry Klokov. Meine Stärken sind Beharrlichkeit beim Erreichen meiner Ziele, Nervenstärke, Zielstrebigkeit und Ehrgeiz. Zu meinen Schwächen zählt, dass ich zu emotional bin. 10. Mit welchem Prominenten würdest Du gerne einen Tag verbringen? Kanye West. 28 | Sportplatz Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Kooperation Kindertagesstätte und Schulen Neue Vereinsberaterin im Kreissportbund Eisenach Alle Sportvereine, die im neuen Schuljahr 2016/2017 Kooperationsmaßnahmen mit Kindertagesstätten und Schulen planen, können ab sofort ∆ die Ausschreibung, ∆ das Formular Vereinbarung und ∆ die Anlage Teilnehmerliste auf der Homepage des Landessportbundes Thüringen im Downloadbereich Kinder- und Jugendsport herunterladen, oder ausdrucken oder gleich das PDF-Formular ausfüllen und damit zur Kita oder zur Schule gehen und alle notwendigen Absprachen zur Kooperation treffen. Fragen zur Inhaltlichen Umsetzung der Vereinbarungen können durch die zuständigen Stadt- oder Kreissportbünde, die Koordinatoren für Sport und Wettbewerbe in den Staatlichen Schulämtern und das Referat Kinder- und Jugendsport des Landessportbundes Thüringen unter Tel. 0361-3405436 beantwortet werden. Seit dem 17. Mai hat der Kreissportbund Eisenach eine neue Vereinsberaterin. Manuela Körner übernimmt bis zum 31. Dezember 2017 die Elternzeitvertretung von Christiane Sandner. Die gebürtige Gothaerin ist seit mehreren Jahren im organisierten Sport tätig. Durch ihr duales Betriebswirtschafts-Studium mit dem Schwerpunkt Sportmanagement, der Arbeit innerhalb zwei verschiedener Praxispartner und durch ihre Tätigkeit bei der Sportjugend Dresden kennt die 26-Jährige die Aufgaben einer Vereinsberaterin. Ehrenamtlich engagiert sie sich unter anderem im Bereich der Steher-Veranstaltungen auf der Radrennbahn Andreasried in Erfurt und bei den diesjährigen Deutschen Straßen-Radmeisterschaften, die in Thüringen stattfinden. Manuela Körner - Tel. 03691-203091 Anzeige Entdecken und erleben Sie Köstritzer! Begeben Sie sich auf eine sensorische Reise durch die einzigartige Welt unserer Biere und lassen Sie sich von der faszinierenden Geschmacksvielfalt der Köstritzer Bierspezialitäten verführen. Erleben Sie bei einer Brauereibesichtigung, was Köstritzer einzigartig macht. Sehen Sie unseren Brauern über die Schulter und erfahren Sie hautnah, wie aus besten Zutaten die Köstritzer Biere entstehen. Vom Sudhaus bis zur Abfüllung sind Sie live dabei. Im historischen Dreiseitenhof runden wir Ihr Erlebnis mit der Bierverkostung und einem Thüringer Snack ab. Ein weiteres Highlight bieten wir am „Biermichel“ an. Der Clou des „Biermichels“ ist die 360 Grad, auf Kugellager, drehende Sitzbank. So ist jeder in der Lage sein Bier selbst zu zapfen bevor sich die Sitzbank wieder dreht. Von montags bis donnerstags können Sie sich zu Brauereibesichtigungen unter Tel. 036605 2006 323 oder per E-Mail: [email protected] anmelden und zwischen zwei Angeboten wählen. Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportplatz | 29 Manuela Siegfried (Bild links) und Peter Kramer (Bild rechts) gehörten zu den Thüringern, die kürzlich von Ministerpräsident Bodo Ramelow mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurden. Foto: TSK Bundesverdienstkreuz für außerordentliches Engagement im Sport Fünf Thüringer kürzlich von Ministerpräsident Bodo Ramelow geehrt Zwei Thüringerinnen und drei Thüringer wurden jüngst mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für ihr außerordentliches Engagement im Sport in der Thüringer Staatskanzlei von Ministerpräsident Bodo Ramelow geehrt. Thüringen-Sport stellt die Ausgezeichneten vor. Angelika Wilhelm aus Schmalkalden ist seit 25 Jahren im Verein für den Judosport und im Thüringer Judoverband vor allem als Kampfrichterreferentin ehrenamtlich aktiv. Sie ist Vorsitzende des Sportvereins Schmalkalden 04, Abteilung Judo. Angelika Wilhelm, die als diplomierte Ingenieurin für Elektrotechnik und Elektronik seit vielen Jahren auch als Berufsschullehrerin hauptamtlich arbeitet, lässt ihre im Laufe der Jahrzehnte gesammelte Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen in die Trainerarbeit mit einfließen. Manuela Siegfried engagiert sich seit jeher ehrenamtlich vor allem im Sport. Zum einen unterstützt sie junge Leichtathleten auf ihrem Werdegang. Ebenso lebt die Sportwissenschaftlerin seit fast zwei Jahrzehnten für die Frauensportgruppe, sie setzt sich für die Förderung von Mädchen und Frauen im Thüringer Sport ein und vertritt als Delegierte des Deutschen Olympischen Sportbundes stets die Thüringer Belange. Sie war lange Zeit Mitglied im Präsidium des LSB Thüringen. Günter Stöckmann aus Artern war neben seiner beruflichen Tätigkeit schon in den 50er und 60er Jahren aktiver Turner und Leichtathlet. Sein ehrenamtliches Engagement führt er seit damals bis heute fort. Insbesondere gehört die Gründung des 1. Basketballsportvereins (BSV)'94 Artern zu seinem Engagement. Stöckmann ist seitdem auch der Präsident des Vereins. Am 1. Mai 1994 initiierte er das erste Arterner Streetballturnier und legte damit den Grundstein für eine mehr als 20-jährige Tradition. Das Turnier verzeichnete einst bis zu 120 teilnehmende Mannschaften pro Jahr. Peter Kramer aus Witterda engagiert sich seit gut 40 Jahren für den Sport und insbesondere für die Seniorenund Jugendarbeit. Ihm ist es zu verdanken, dass sich der SV Witterda in den schwierigen Zeiten der Neuorientierung nach 1989 gut aufstellen konnte. Bis heute hat Peter Kramer die Funktion des Vorstandsvorsitzenden inne, er ist darüber hinaus auf vielfältige Weise in der Gemeindearbeit tätig. Klaus Karpinsky aus Rudolstadt ist seit über 60 Jahren im SV 1883 Schwarza aktiv – als 1. Vorsitzender, Abteilungsleiter und Übungsleiter. Zudem arbeitet der staatlich geprüfte Schwimmmeister seit 1994 im Stadtrat von Rudolstadt und setzt sich dabei besonders für die Belange des Sports in der Stadt und im Landkreis ein. 30 | Sportplatz Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportplatz | 31 Anerkennung für 44 erfolgreiche Thüringer Talente Stiftung Thüringer Sporthilfe ehrt Nachwuchssportler in den Wintersportarten 2016 Das BMW-Werk Eisenach und die LINDIG Fördertechnik GmbH waren am 9. Juni Gastgeber für die Nachwuchselite des Freistaates. Im Vorfeld der Ehrung gab es Führungen durch beide Firmen. So konnten sich die Sportler und ihre Trainer einen Einblick in den Werkzeugbau bei BMW und die Vielfalt der Stapler bei LINDIG verschaffen. Anschließend erhielten 44 Sportler Einmal wöchentlich trainieren Dr. Emil Rittig (hintere Reihe Dritter von links) und seine Mitstreiter rund 20 Migranten. Foto: SV Schmölln 1913 der Wintersportarten Biathlon, Bob, Eisschnelllauf, Nordische Kombination, Rennschlitten, Skeleton, Skilanglauf und Skisprung aus den Händen der Kuratoriumsvorsitzenden und Thüringer Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Birgit Klaubert, dem 1. Vorsitzenden der Stiftung, Dr. Kuno Schmidt, und dem Vizepräsidenten Leistungssport des LSB Thüringen, Lutz Rösner, eine Individualförderung von insgesamt 20.000 Euro überreicht. Mit Integrationsarbeit gegen Nachwuchsprobleme Alle geehrten Sportler finden Sie im Internet unter: Der SV Schmölln 1913 hat bereits 25 Migranten in seine Fußballteams integriert Um Flüchtlingen die Möglichkeit zu bieten, Sport im Verein zu treiben, hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Ende 2015 gemeinsam mit 13 Landessportbünden das Projekt Willkommen im " Sport" gestartet. Darüber hinaus unterstützt das von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration geförderte Projekt die vielen Ehrenamtlichen in den Sportvereinen, die sich für Flüchtlinge engagieren. „Thüringen-Sport“ stellt die Vereine vor, die sich im Projekt engagieren. Als der SV Schmölln 1913 im Jahr 2010 aus der Fußball-Thüringenliga abstieg und auch im Nachwuchs mit keinen neuen Talenten für die Männermannschaft zu rechnen war, machte der Verein aus der Not eine Tugend und fing 2011 an, mit den Asylbewerbern im Ort Integrationsarbeit zu betreiben. „Wir haben uns gesagt, wenn das in der Bundesliga funktioniert, warum dann nicht auch bei uns“, erklärt Dr. Emil Rittig, der sich fortan für das Projekt verantwortlich zeigte. Gemeinsam mit den Übungsleitern Bernd Naundorf, Roland Radermacher und Eberhard Dallmann - für Letzteren ist inzwischen Volkmar Teichmann dabei - trainierte er immer mittwochs Migranten aus der Umgebung. „Am Anfang mussten sich noch einige daran gewöhnen. Doch das hat sich schnell rumgesprochen und ganz gut entwickelt“, so Rittig. Inzwischen kommen zwischen 15 und 24 Migranten, unter anderem aus Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia, Marokko, Albanien, Serbien und dem Kosovo zum Training. Die Atmosphäre beim Training sei trotz sehr unterschiedlicher Kulturen immer gut. „Die Disziplin würde sich mancher Trainer in anderen Mannschaften wünschen“, so Rittig. Auch erste Erfolge, etwa bei Turnieren stellen sich schnell ein. „Das Entscheidende ist jedoch, dass die Spieler in die Mannschaften im Spielbetrieb eingegliedert werden. Es muss Normalität werden, wer hier lebt, kann im Verein Fußball spielen“, ergänzt der 72-Jährige. In den vergangenen Jahren sei das mit etwa 25 Spielern gelungen. Auch umliegende Vereine profitieren inzwischen von der Integrationsarbeit des SV Schmölln 1913, indem Akteure auch beim Weißbacher SV 1951, SV Löbichau und beim SV Osterland Lumpzig spielen. „Wir streuen die Spieler. Die Integrationsarbeit hat keine exklusive Wirkung mehr für unseren Verein. Indem die Spieler auch in anderen Vereinen aktiv sind, ist allen geholfen“, so Rittig, dem es mit seinen Mitstreitern gelungen ist, einigen Migranten auch Arbeit und Wohnungen zu verschaffen. Auch Deutsch lernen die vier Trainer mit ihren Schützlingen. „Wir werden gut vom Verein, der Stadt Schmölln sowie dem Landes- und Kreissportbund unterstützt. Sie bestärken uns darin, was wir machen“, freut sich Rittig, sieht aber auch noch Verbesserungspotential. „Man hat leider bis zur Entscheidung des Asylantrages keine Planungssicherheit, wer bleibt und wer wieder abgeschoben wird. Die Genehmigungspflicht bei der Anmeldung von Spielern ist mit fünf bis sechs Wochen auch zu lang. Schade ist auch, dass wir die finanziellen Förderungen vom DOSB und LSB Thüringen nicht für Material wie Fußballschuhe verwenden dürfen.“ Das BMW-Werk Eisenach und die LINDIG Fördertechnik GmbH in Krauthausen waren Gastgeber der diesjährigen Nachwuchsförderung in den Wintersportarten der Stiftung Thüringer Sporthilfe. 44 Thüringer Nachwuchssportler wurden für ihre Leistungen in der vergangenen Saison 2015/2016 mit einer Gesamtfördersumme von 20.000 Euro ausgezeichnet. www.thueringersporthilfe.de Anzeige IHR GEBT JA AUF DEM PLATZ SCHON GENUG! Sichert euch 60 %* Teamrabatt auf einen kompletten Trikotsatz! *Ab mindestens 10 Trikots mit Sponsorenlogo von Telekom oder Tipico. Eure Ansprechpartner vor Ort: Karstadt Sports – Anger 2 – 99084 Erfurt Tel: 0361 / 6768-469 Fabian Klotz [email protected] Martin Müller [email protected] Karstadt sports | Anzeige Teamsport „Filiale Erfurt“ | 182,5 x 130 mm | Anlage 1:1 32 | Sportjugend Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Interkulturelle Begegnung beim Rennsteig-Juniorcross Thüringer Sportjugend lud zum dreitägigen Internationalen Jugendlager Teilnehmer des 16. Internationalen Jugendlagers. Erstmalig in der 16-jährigen Geschichte des Internationalen Jugendlagers der Thüringer Sportjugend (THSJ) während des Rennsteig-Juniorcross‘ am 21. Mai nahmen Sportler teil, zu deren regelmäßigem Training das Laufen nicht unbedingt gehört. Eigentlich lernen die Mädchen und Jungen des TSV 1858 Pößneck beim Anzeige Jiu-Jitsu (mental) stark zu sein und sich selbst zu verteidigen. „Was uns mit den Läufern verbindet, ist, dass man auch Kampfgeist braucht, um wie hier in einer Sportart zu bestehen, die wir nicht vordergründig betreiben“, so die Betreuerin der vier jungen Kampfsportler. Kampfgeist und Ausdauer haben die insgesamt 21 jungen Sportler des Jugendlagers bewiesen, die allesamt mit guten und sehr guten persönlichen Leistungen das Ziel in Schmiedefeld erreichten. Zu diesen gehörten außerdem Jugendliche vom TSV 1860 Römhild sowie Gäste aus Polen, Tschechien und Ungarn. Dabei war die Teilnahme am 24. Internationalen RennsteigJuniorcross nur ein Höhepunkt der dreitägigen interkulturellen Begeg- nung, in der das Kennenlernen und der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt standen. Neben sportlichen Aktivitäten im Waldhof Finsterbergen, in dem die Sportler wieder gastierten, standen Ausflüge ins Jenaer Planetarium, ein Spaziergang in den Baumkronen des Hainichs und Sommer-Rodeln am Inselsberg auf dem Programm. Ausdauernd ist das Engagement des tschechischen Betreuers und Lehrers vom Gymnasium in Karlovy Vary, Kurt Schöninger. Er nahm bereits zum 15. Mal mit Schülern seines Gymnasiums am Jugendlager teil. Die THSJ hofft, ihn und weitere internationale Gäste zur Neuauflage des Jugendlagers im Jubiläumsjahr des Juniorcross' 2017 (25. Mal) begrüßen zu dürfen. Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Sportjugend | 33 Workshop zur „Offensive §§ 11/12“ geplant Positive Bilanz nach Regionalkonferenzen der Thüringer Sportjugend Auf den diesjährigen Regionalkonferenzen konnte die Thüringer Sportjugend (THSJ) erneut zahlreiche Interessenten willkommen heißen. Fast 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Vereinen, Kreisen und Verbänden kamen am 31. Mai und 7. Juni nach Jena und Gotha. Kernthemen der Veranstaltung waren die Vorstellung der Weiterentwicklung der „Offensive 11“ zur Offensive §§ 11/12“, Internationale Jugendarbeit sowie Aktuelles aus den Freiwilligendiensten im Sport. Darüber hinaus wurden besondere Anforderungen bei den Antrags- und Abrechnungsmodalitäten der THSJ besprochen. Die Herausforderungen der Zukunft, und damit auch die der jugendverbandlichen Arbeit, sind groß: Demografischer Wandel und gesellschaftliche Anforderungen. Eine Antwort darauf könnte die Erweiterung der „Offensive 11“ zur „Offensive §§ 11/12“ geben. Deren Intention und Zielstellung wurde noch einmal detailliert erläutert. Die Offensive 11 der THSJ formulierte bereits 2009 den Anspruch, verstärkt Maßnahmen nach § 11 SGB VIII zu organisieren – zur außerschulischen Jugendbildung, von Sport & Spiel, internationale Jugendbegegnungen, Jugendfreizeiten – und dies mithilfe jugendverbandlicher Strukturen: Dies sind aktive Jugendleitungen, die – nach § 12 SGB VIII – selbständig und doch in Abstimmung mit der jeweiligen Vereins-/Verbandsleitung agieren. Dies geschah im Wissen um die Tatsache, dass „die Sportjugend … in der Kinder- und Jugendarbeit eine besondere Organisationsform dar(stellt).“ (Quelle: 14. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung) Im Zuge der Umsetzung dieser Strategie wurde aber auch deutlich, dass die jugendverbandliche Arbeit nicht aus dem Blick geraten darf. Deshalb hat der 9. Landesjugendtag der THSJ die Erweiterung zur „Offensive §§ 11/12“ als einen Arbeitsschwerpunkt formuliert. Diesen gilt es nunmehr gemeinsam zu realisieren. Ein Resultat dieser Regionalkonferenzen ist die Idee, einen eigenen Workshop zur „Offensive §§ 11/12“ anzubieten. Hier soll exemplarisch an einem ausgewählten Landkreis erklärt werden, welche jugendhilferelevanten Zusammenhänge bestehen (Jugendamt, örtliche Jugendförderpläne, Jugendhilfeausschüsse und -unterausschüsse …). Im Ergebnis der Konferenzen, die gemeinsam mit den THSJ-Untergliederungen vor Ort organisiert wurden, kann die THSJ eine positive Bilanz ziehen: „Wir haben uns bewusst für diese nicht einfachen Themen entschieden. Wir wollten den fachlichen Austausch vorantreiben und das ist uns gelungen", resümiert Sarah Möckel, stellvertretende Vorsitzende der THSJ. www.thueringer-sportjugend.de Jugendarbeit im Sport Eine Investition in die Zukunft! 34 | Strategie und Taktik Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Strategie und Taktik | 35 Sport und Steuern Dass Sportvereine sich mehr und mehr selbst um ihre von der Kommune überlassenen Sportstätten und -anlagen kümmern müssen, um diese in gepflegtem und gewartetem Zustand für Zwecke des Sports vorzufinden, ist längst bekannt. Da ist es gut, wenn sich die Kommunen wenigstens mit einem finanziellen Beitrag an der Pflege und Wartung der Anlagen beteiligen. Doch bei der steuerlichen Behandlung des sogenannten Zuschusses ist Vorsicht geboten. Im Rahmen der LSB-Fortbildungen zum Vereinssteuerrecht wurde mehrmals auf die drohende Gefahr hingewiesen. Nun ist sicher: Der Zuschuss, den eine Kommune an den Sportverein im Rahmen eines Vertragsverhältnisses für die Pflege und Wartung der in ihrem Besitz stehenden Sportanlagen zahlt, stellt einen Leistungsaustausch dar mit der Folge, dass dieser Zuschuss der Umsatzsteuer unterliegt. Eine Zuordnung zum (steuerbegünstigten) Zweckbetrieb kann nicht vorgenommen werden, so dass der Zuschuss durch die zwangsläufige Zuordnung in den steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb mit 19 Prozent der Umsatzsteuer unterworfen werden muss und auch der Körperschaft- steuer und Gewerbesteuer unterliegt. Weiterhin kann für Leistungen, die die Mitglieder dafür ehrenamtlich erbringen, keine steuerfreie Ehrenamtspauschale gezahlt werden. Diese steuerliche Würdigung des Zuschusses wurde in einem durch den Landessportbund Thüringen initiierten und unterstützten Rechtsstreit durch das Finanzgericht Thüringen vorgenommen. Mit verheerenden Auswirkungen für die Sportvereine, die ihre Anlage selbst in Schuss halten. Steuerberatungsgesellschaft Ruschel & Coll. GmbH & Co. KG Foto: Alexander Funk Zuschüsse von Kommunen können Steuerpflicht auslösen Qualifikation geschafft Unser C2 für Rio! Franz Anton (Foto) und Jan Benzien WirfuerD Dazu folgendes Beispiel: Ein Sportverein erhält von der Kommune auf der Basis eines Vertrages einen Betrag von jährlich 5.000 Euro dafür, dass er die Sportanlage regelmäßig pflegt, Rasen mäht und kleinere Reparaturen durchführt. Diese Arbeit wird durch fünf ehrenamtliche Mitglieder des Vereins gemacht, die am Ende des Jahres eine kleine finanzielle Entschädigung von je 100 Euro erhalten. Diese Tätigkeit führt zum Teilergebnis, dass nach Einnahmen (5.000 €) minus Ausgaben (500 Euro) ein Gewinn von 4.500 Euro übrig bleibt. Die Einnahmen der Kommune unterliegen beim Sportverein der 19prozentigen Umsatzsteuer, das heißt es müssen aus den 5.000 Euro 19 Prozent (= 798,32 Euro) herausgerechnet und an das Finanzamt abgeführt werden. Vereine, die umsatzsteuerlicher Kleinunternehmer sind (Grenze: 17.500 Euro), brauchen diese Umsatzsteuer jedoch nicht abzuführen. Da der Zuschuss dem steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zugeordnet wird, muss auf den Teilgewinn, der auf diese Tätigkeit entfällt, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer gezahlt werden. Abhängig vom Hebesatz der jeweiligen Gemeinde werden hierfür circa 30 Prozent (= 1.350 Euro) fällig, aber nur, wenn der Verein die sogenannte Besteuerungsfreigrenze von 35.000 Euro pro Jahr überschritten hat, das heißt, wenn er insgesamt mit allen steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben (dazu gehört auch der Zuschuss) mehr als 35.000 Euro erzielt hat. Bleibt er unter diese Grenze, fällt keine Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer an. Außerdem hat jeder Verein noch einen Freibetrag von 5.000 Euro jährlich. Im Beispiel sei unterstellt, dass dieser Freibetrag bereits durch andere steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe (Sponsoring, Verkauf von Speisen und Getränken, Trikotwerbung etc.) ausgeschöpft ist. Weiterhin müssen die ehrenamtlichen Helfer die erhaltenen 100 Euro pro Person versteuern, da der Ehrenamtsfreibetrag im steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb nicht angesetzt werden darf. Da sie sich in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis befinden, muss der Verein dafür die Steuern und Sozialabgaben zahlen. Behandelt er sie als Aushilfen, muss er 30 Prozent an die Bundesknappschaft abführen. Die Gesamtsteuern für den Zuschuss betragen demnach 2.148,32 Euro (1.350 Euro Körperschaftsteuer plus Gewerbesteuer plus 798,32 Euro Umsatzsteuer). Hinzu kommen die Abgaben für die Aushilfen in Höhe von insgesamt 150 Euro. Oftmals wird ein derartiger Sachverhalt im Rahmen einer Betriebsprüfung (steuerliche Tiefenprüfung) festgestellt. Diese findet meistens für drei Jahre statt, das heißt, die drei zurückliegenden Jahre werden durch einen Betriebsprüfer des Finanzamtes intensiv geprüft. Steuernachzahlungen ergeben sich dann gleich für drei Jahre und können den Verein in große finanzielle Schwierigkeiten bringen, die schlimmstenfalls zur Insolvenz des Vereins führen können. Das musste erst kürzlich ein Thüringer Sportverein erfahren, der die erheblichen Steuerforderungen auf den Zuschuss der Kommune nicht zahlen konnte und daraufhin in Insolvenz gehen musste. Es ist damit zu rechnen, dass die Finanzämter – auch aufgrund der brisanten Berichterstattung – die Zahlungen der Kommunen näher beleuchten und viele andere Sportvereine mit Steuerforderungen konfrontiert werden. Verein Musterstadt e.V. Für Vereine & Verbände - Verwaltung vereinfachen Vereins logo 6050 7830 0523 7945 MAX MUSTERMANN LANDES SPORT BUND DOSB-Nr. 0000203890 SPITZEN FACH MITGLIED VERBAND - Management modernisieren - Kosten senken www.sportausweis.de/info 36 | Strategie und Taktik Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Sport bildet. Stark und flexibel in die Zukunft 3. Thüringer Sportkongress 9. bis 11. September in Bad Blankenburg Für drei Tage steht die Landessportschule Bad Blankenburg im Mittelpunkt der Thüringer Sportvereine. Beim 3. Thüringer Sportkongress vom 9. bis 11. September erwartet die Teilnehmer in über 80 Workshops und Fachreferaten Wissen für erfolgreiches Handeln im Sport in kompakter Form rund um das Kongressmotto „Sport bildet – Stark und flexibel in die Zukunft“. Die Workshops reichen von A wie „Allgemeines Krafttraining im Nachwuchsbereich" bis Y wie „Yin-Yoga“. Ob Trainer, Übungsleiter oder Vereinsmanager - für jeden Ehrenamtlichen ist beim Thüringer Sportkongress etwas dabei. Als Organisator und einer der größten Bildungsanbieter Thüringens sorgt der Landessportbund Thüringen für neue Fakten aus Wissenschaft und Praxis. Hinweise: Kongress-Gebühren: 3-Tageskarte 130,00 Euro, inkl. 2 Abendessen, 1 Mittagessen, Freigetränke 2-Tageskarte 105,00 Euro, inkl. 1 Abend-/ 1 Mittagessen, Freigetränke Tageskarte für Samstag 80,00 Euro, inkl. 1 Mittagessen, Freigetränke Tageskarte für Freitag oder Sonntag 50,00 Euro, inkl. Freigetränke In drei Hauptreferaten werden folgende Themen behandelt: Die Gesellschaft zwischen Solidarität und Verunsicherung: Was kann der Sport im Umgang mit der Flüchtlingssituation leisten? Referent: Prof. Dr. Dierk Borstel, Professor für praxisorientierte Politikwissenschaften Effekte von Stretching auf muskuläre Leistung, Beweglichkeit und das Auftreten von Verletzungen Referent: Dr. phil. Christian Puta, Forschungsleiter am Lehrstuhl für Sportmedizin und Gesundheitsförderung der Friedrich-Schiller-Universität Jena Superman kann Seilchen springen – Geschlechterbezogene Förderung von Jungen und Mädchen im Sport Referent: Dr. phil. Sebastian Salomon, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Sportpädagoge Wer sich bis zum 8. Juli anmeldet, erhält einen Rabatt von zehn Euro auf die Teilnehmergebühr. Frühbucherrabatt sichern lohnt sich also! Übernachtungen sind nicht in der Kongressgebühr enthalten, sind aber an der Landessportschule Bad Blankenburg möglich. Die Buchung muss dort selbständig bis zum 31. Juli 2016 unter dem Stichwort: Thüringer Sportkongress 2016 vorgenommen werden (Tel. 036741 620, E-Mail: [email protected]). Gerne senden wir Ihnen das ausführliche Programm (inklusive schriftlichem Anmeldeformular) zu. Einfach anfordern Tel.: 0361 34054-71/74, E-Mail: [email protected]. Ausführliche Beschreibung der Referate/ Workshops und organisatorische Hinweise in der Kongressbroschüre sowie unter: www.thueringen-sport.de Aktuelle Bildungsangebote – Landessportbund Thüringen Fortbildung Übungsleiter der ersten und zweiten Lizenzstufe Zusatzqualifikation Outdoorcoach 01.07.-03.07.2016 Bad Blankenburg 20 Lehreinheiten werden zur Fortbildung anerkannt BIF – Bewegung im Freien 13.08.2016 Erfurt 8 Lehreinheiten werden zur Fortbildung anerkannt Leinefelde 8 Lehreinheiten werden zur Fortbildung anerkannt Fortbildung Übungsleiter der zweiten Lizenzstufe Qualitätszirkel SPORT PRO GESUNDHEIT 27.08.2016 Informationen und Anmeldung: Heike Wichmann, Tel. 0361 34054-71, E-Mail: [email protected] Jana Riedel, Tel. 0361 34054-74, E-Mail: [email protected] Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Strategie und Taktik | 37 Sport und Versicherung Bei Baumaßnahmen, Unterhalts- und Pflegearbeiten richtig versichert? Der Sportversicherungsvertrag beinhaltet auch den Tätigkeitsbereich von Baumaßnahmen sowie Unterhalts- und Pflegearbeiten im Verein. Es besteht neben dem Haftpflichtversicherungsschutz für den Verein und dessen Mitglieder auch Unfallversicherungsschutz über die Grunddeckung im Sportversicherungsvertrag. Unfallversicherungsschutz Gemäß Sportversicherungsvertrag Unfallversicherung besteht für Vereinsmitglieder auch Unfallversicherungsschutz bei Unterhalts- und Pflegearbeiten an der Vereinsanlage sowie bei Baumaßnahmen. Wichtig hierbei ist, wie auch in der kompletten Grunddeckung, dass nur Helfer versichert sind, die Mitglied in dem Verein sind, für den sie diese Arbeiten durchführen. Versicherungsleistung: Invaliditätsgrundsumme 30.000 Euro Bei Vollinvalidität 150.000 Euro Im Todesfall von 10.000 bis 19.000 Euro für einen Erwachsenen je nach Familienstand Haftpflichtversicherungsschutz Die Vereine genießen bei Unterhalts- und Pflegarbeiten Deckung über die Haftpflichtversicherung. Sollten jedoch Neubauten oder Umbauten durchgeführt werden, besteht nur dann eine Bauherrenhaftpflichtversicherung, wenn die Bausumme von 500.000 Euro nicht überschritten wird. Wichtig: Wird diese Bausumme überschritten, muss nachversichert werden. Bleibt diese Nachversicherung aus, entfällt dieser Versicherungsbereich komplett. Darüber hinaus sind auch die Mitglieder, die bei den Baumaßnahmen ehrenamtlich helfen, bei Schäden gegenüber Dritten abgedeckt. Deckungssummen in der Haftpflichtversicherung: 5.000.000 Euro pauschal für Personen und Sachschäden Arbeitsmaschinen Häufig werden Baumaschinen wie Rüttelplatte oder Bagger für Arbeiten an der Vereinsanlage ausgeliehen. Auch diese Maschinen sind über die bestehende Haftpflichtversicherung im Sportversicherungsvertrag mitversichert. Allerdings besteht nur dann Deckung über den Sportversicherungsvertrag, wenn diese selbstfahrenden Arbeitsmaschinen deren bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h nicht überschreitet. In diesem Einschluss für Arbeitsmaschinen ist nicht der Schaden an den geliehenen Maschinen gedeckt, sondern der Schaden durch diese Maschinen an Dritte. Bitte daher darauf achten, dass die Arbeitsmaschinen vom Verleiher Kasko versichert sind. Neubau Bei Neubauten könnte zudem ein zusätzlicher Versicherungsbedarf bestehen, beispielsweise eine Feuerrohbauversicherung (Auflage der Banken zur Kreditbewilligung) oder eine Bauwesenversicherung. Ihr Ansprechpartner: BÜCHNER • BARELLA Servicebüro Sportversicherung des LSB Thüringen Werner-Seelenbinder-Straße 1 99096 Erfurt Tel.: 0361 666 2020 Fax: 0361 666 2049 E-Mail: sportversicherung@buechner- barella.de 38 | Endspurt Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2016 Endspurt | 39 Original Gewinnspiel - Original oder Fälschung Der zweifache Bob-Weltmeister Maximilian Arndt (28) aus Oberhof gab im Juni sein überraschendes Karriereende bekannt. Ein Grund ist der Nachwuchs, den er mit Lebensgefährtin Annemarie Mannhardt erwartet. Doch was ist im Bild unten falsch? Sechs Fehler sind eingebaut. Finden Sie diese? Dann deutlich kennzeichnen und die Lösung (Originalseite oder Kopie) einsenden. Bei mehr als drei richtigen Einsendungen entscheidet das Los. … weil Zeitunglesen verbindet! Einsendeschluss: 20. Juli 2016 Foto: Karina Heßland Ihr Gewinn! Fälschung Der Plüsch-Muskelkater vom Landessportbund Thüringen wird unter allen Teilnehmern dreimal verlost. Gewinnspieladresse: LSB Thüringen Kennwort: Thüringen-Sport Werner-Seelenbinder-Straße 1 99096 Erfurt E-Mail: [email protected] Für jede Generation das Passende dabei: Schon gewusst? +++ Landessportbund kooperiert mit F.C. Flick Stiftung und Deutscher Soccer Liga: Der Landessportbund Thüringen hat durch seinen Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt am 10. Juni eine Kooperationsvereinbarung mit der F.C. Flick Stiftung und der Deutschen Soccer Liga unterzeichnet. Anliegen der Partner ist es, gegen alle Formen von Rassismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus einzutreten und gemeinsame Maßnahmen zur Qualifizierung und Professionalisierung von Multiplikatoren – unter anderem durch das präventive Bildungsprojekt „Fairplay Botschafter*in“ umzusetzen. +++ Broschüre zur "Vereinsarbeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern" veröffentlicht: Viele Thüringer Sportvereine haben sich der Integrationsarbeit von Flüchtlingen und Asylbewerbern angenommen. Um für diese Arbeit wichtige Fragen, etwa zum Steuerrecht, zu beantwor- ten, hat die Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes die Broschüre zur „Vereinsarbeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern" veröffentlicht. Die von den Rechts- und Steuerexperten Stefan Wagner und Horst Lienig konzipierte und inhaltlich gestaltete 40-seitige Broschüre bietet einen umfassenden Blick auf die rechtlichen Bedingungen der Unterstützung und Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Die Broschüre ist über die FührungsAkademie des DOSB zu beziehen und kostet 9,80 Euro zuzüglich 2,20 Euro Versandpauschale.+++ Gedruckte Zeitung: ePaper: News-App: PLUS-Mitgliedschaft: Die TA als gedruckte Zeitung von Montag bis Samstag jeden Morgen druckfrisch in Ihrem Briefkasten Ihre TA in gewohnter Qualität – dargestellt auf dem PC oder als Tablet-App TA-Nachrichten rund um die Uhr übersichtlich auf dem Smartphone lesen (Android und iOS) Unbeschränkter Zugang zu allen exklusiven Inhalten auf unserem Onlineportal • allewichtigenNachrichten ausIhrerRegionundderWelt fürSiezusammengestellt • jederzeitundüberalllesen– zuHause,amArbeitsplatz, unterwegsundsogarimUrlaub • personalisierenSieIhreApp nachRegionundIhrenInteressen • exklusiveReportagen mitdetaillierterHintergrund- BerichterstattungundausgewählteregionaleNachrichten • journalistischverpackt inspannendeReportagen, BerichteundKommentare • dankNewstickerinderTablet-App immertagesaktuellinformiert • mitPush-Notifications immerzuerstüberNeuigkeiten inThüringeninformiert • inklusivezahlreicher BildergalerienundVideos • onlineundofflineverfügbar • idealfürunterwegs undzwischendurch Telefon: 0361 / 227 3333 www.thueringer-allgemeine.de/vielfalt 40 | Endspurt Ausgabe 03-2016 | Thüringen-Sport Gebraut mit Charakter. 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