Changeof Control-Klauseln im deutschen Unternehmensrecht
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Changeof Control-Klauseln im deutschen Unternehmensrecht
Carsten Cramer Changeof Control-Klauseln im deutschen Unternehmensrecht Nomos Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 17 A. Einleitung 23 I. II. Einfuhrung in den Untersuchungsgegenstand Eingrenzung und Gang der Darstellung 24 30 B. Lösungsrechte abseits von change ofcontrol-Klauseln 33 I. II. Überblick über die Problematik Interessenlage der beteiligten Parteien im Falle .des Kontrollwechsels 1. Im Grundsatz: Interesse an der Fortsetzung des Vertragsverhältnisses 2. Interesse an der Beendigung der Vertragsbeziehung a) Fälle besonderer Vertrauensbeziehungen b) Zweifelhafte Bonität oder Geschäftsabsichten des neuen Gesellschafters c) Fehlschlag vertraglicher Vorkehrungen d) Geschäftsschädigende Wirkung als Folge der Aufrechterhaltung der Vertragsbeziehung e) Negative Auswirkungen als Folge der Konzernierung der Gesellschaft III. Schutzbedürftigkeit der Interessen 1. Maßgeblichkeit der Vertragspartnerwahl 2. Wahrung der Vermögensinteressen durch gesetzliche Schutzinstrumentarien 3. Fähigkeit des Vertragspartners zum Selbstschutz 4. Aushebelung der vertraglichen Kräfteverhältnisse 5. Zusammenfassende Bewertung der Schutzbedürftigkeit IV. Gesetzliche Lösungsrechte des Vertragspartners 1. § 34 Abs. 3 S. 2, 3 UrhG 2. Ergänzende Vertragsauslegung a) Vorliegen einer Regelungslücke b) Ausfüllungsbedürftigkeit der Lücke c) Ermittlung des hypothetischen Parteiwillens d) Anwendungsfälle der ergänzenden Vertragsauslegung 33 36 37 37 38 39 39 40 42 43 44 44 46 47 48 49 49 52 53 54 55 56 V. C. 3. Rechtliche Unmöglichkeit a) § 275 Abs. 1 BGB b) §275 Abs. 2 BGB c) § 275 Abs. 3 BGB d) Zweckerreichung, Zweckfortfall und Zweckvereitelung 4. Wegfall der Geschäftsgrundlage 5. Anwendung spezialgesetzlicher Kündigungsrechte 6. Außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund a) Konkurrenzverhältnis der außerordentlichen Kündigung zum Wegfall der Geschäftsgrundlage b) Voraussetzungen der außerordentlichen Kündigung Abschließendes Resümee und Konkurrenzverhältnis der verschiedenen Reaktionsmöglichkeit des Vertragspartners 69 70 73 Die verschiedenen change o/cow?ro/-Klauseln und ihre Wirkungsweise im deutschen Recht 75 I. Rechtstatsächliche Erscheinungsformen von change of control-Klauseln 1. Einfache Kündigungsklauseln 2. Change ofcontrol-Klauseln mit Zusatzverpflichtungen 3. Die so genannten penalty change ofcontrol-Klauseln 4. Einzelne Vertragsarten a) Change ofcontrol-Klauseln mit Gesellschaftsinternen aa) Anstellungsverträge von Vorstandsmitgliedern bb) Change ofcontrol-Klauseln mit Aufsichtsratsmitgliedern cc) Change ofcontrol-Klauseln mit leitenden Angestellten b) Change ofcontrol-Klauseln in Drittrechtsverhältnissen aa) Anleihen bb) Kreditverträge cc) Lizenzverträge dd) Vertriebsverträge ee) Joint Ventures und sonstige Gesellschaftsverträge ff) Sonstige Verträge 5. Exkurs: change ofcontrol im öffentlichen Recht II. Zwecke von change ofcontrol-Klauseln 1. Vertragspartnerschutz durch Herabsetzung der Voraussetzungen, unter denen von Rechts wegen ein Lösungsrecht in Betracht kommt 2. Wahrung der wirtschaftlichen Vertragspartneridentität 3. Vereitelung von Unternehmensübernahmen III. Abgrenzung der change o/co«?ro/-Klauseln gegenüber anderen Rechtsinstituten 1. Material adverse change-Klzuseln 10 59 59 61 61 62 63 67 68 75 75 78 79 82 82 83 90 92 94 94 98 99 100 101 103 104 105 106 109 110 113 113 i 2. Patronatserklärungen 3. Gesellschafterzusagen und Gesellschaftervereinbarungen' 4. Garantieverträge 5. Vertragsstrafen IV. Zusammenfassung 115 119 119 121 124 D. 125 Gestaltung von change ofcontrol-Klauseln I. Die Unzulänglichkeit einer allein an den Kontrollwechsel anknüpfenden Klausel 1. Vielschichtigkeit des Begriffs der Kontrolle beziehungsweise des Kontrollwechsels a) Der Begriff der Kontrolle im Übernahmerecht b) Der Begriff der Kontrolle im Konzernrecht c) Der Begriff der Kontrolle im Kartellrecht 13 d) Der Begriff der Kontrolle im Konzernbilanzrecht e) Zusammenfassende Bewertung der verschiedenen Kontrolltatbestände • 2. Die Konsequenz für die Auslegung einer allein an den Kontrollwechsel anknüpfenden change ofcontrol-Klausel a) Auslegung der Klausel anhand des übereinstimmenden Partei willens b) Auslegung der Klausel im Sinne des natürlichen Sprachverständnisses c) Heranziehung gesetzlicher Kontrolldefinitionen d) Zusammenfassende Bewertung II. Die vertragliche Fixierung einer gesetzlichen Kontrolldefinition als Lösung des Problems? 1. Die Ungeeignetheit der formalen Kontrollverständnisse 2. Die Ungeeignetheit der materiellen Kontrollkonzepte III. Das Erfordernis einer maßgeschneiderten Gestaltung der change ofcontrol-Klausel 1. Zu berücksichtigende Gesichtspunkte auf der Tatbestandsseite a) Präzisierung der die Rechte begründenden Ereignisse (so genannte triggering events) aa) Veränderung der Gesellschafterzusammensetzung bb) Umwandlungen des Rechtsträgers cc) Abschluss von Unternehmensverträgen dd) Wirtschaftliche Abhängigkeit ee) Sonstige Vorgänge b) Ausnahme für nicht vom Sinn der Klausel erfasste Vorgänge c) Zeitpunkt des Kontrollerwerbs 125 126 127 128 0 132 133 135 136 136 137 139 140 141 143 145 146 146 147 151 152 153 155 156 157 11 2. Gestaltung der Rechtsfolgenseite a) Kündigungsrecht b) Vereinbarung sonstiger Rechtsfolgen IV. Mögliche Nachteile und Rechtsfragen der individualvertraglichen Lösung 1. Kosten der individualvertraglichen Regelung 2. Kenntniserlangung des Vertragspartners a) Rechtslage bei Vertragsschluss mit einer Gesellschaft mbH b) Rechtsstellung des Vertragspartners einer Aktiengesellschaft aa) Informationsmöglichkeiten bei Ausgabe von Inhaberaktien bb) Informationsmöglichkeiten bei Ausgabe von Namensaktien (1) Anwendbarkeit des § 810 BGB neben § 67 Abs. 6 S. 1 AktG (2) Tatbestandliche Voraussetzungen des § 810 BGB (3) Fazit: Kein Anspruch des Vertragspartners aus §810 BGB cc) Zwischenergebnis c) Zusätzliche Informationspflicht der Gesellschaft nach § 241 Abs. 2 BGB? aa) Erkennbares Informationsgefälle bb) Entscheidungserheblichkeit cc) Abwägung (1) Vereinbarkeit der Aufklärungspflicht mit § 67 Abs. 6 S. 3, 4 AktG sowie datenschutzrechtlichen Grundsätzen (2) Zumutbarkeit des Verweises auf den change ofcontrol dd) Fazit: Informationspflicht der Gesellschaft in Ausnahmefällen V. Zusammenfassende Bewertung der Gestaltung von change of control-Klauseln 158 158 160 E. 185 Die rechtlichen Grenzen von change o/co«?ro/-Klauseln I. Change of control-Klause\n in Drittrechtsverhältnissen 1. Bürgerlich-rechtliche Grenzen a) In Allgemeinen Geschäftsbedingungen enthaltene change qfcontrol-Klauseki aa) Überraschende Klauseln im Sinne des § 305c Abs. 1 BGB bb) Inhaltskontrolle nach § 307 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 BGB (1) Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 26. November 1984 (2) Stellungnahme cc) Transparenzgebot 12 160 160 162 162 165 165 165 166 168 171 172 173 174 178 178 179 181 182 184 186 187 188 189 190 190 192 194 b) Individualvertragliche change ofcontrol-Klauseln ' Allgemein gesellschaftsrechtliche Grenzen a) Von Aktiengesellschaften zugesagte change ofcontrol-Klauseln aa) Die Zulässigkeit von change o/co«/ro/-Klauseln als übernahmerechtliche Präventivmaßnahme (1) Anerkennung einer aktienrechtlichen Neutralitätspflicht? (2) Konsequenz für die rechtliche Behandlung von change o/co«?ro/-Klauseln bb) Sonderproblem: Vereinbarkeit von an Strukturänderungen anknüpfenden change o/co/rtro/-Klauseln mit der aktienrechtlichen Verbandsautonomie cc) Vereinbarkeit mit dem Unternehmensinteresse dd) Zuständigkeit zum Abschluss (1) Dogmatische Verankerung der Hauptversammlungszuständigkeit (2) Konkretisierung der Anforderungen an Vorlage und Beschlussfassung b) Von Gesellschaften mbH zugesagte change ofcontrol-Klauseln 3. Vereinbarkeit mit dem übernahmerechtlichen Vereitelungsverbot a) Beschränkter Anwendungsbereich des § 33 WpÜG b) Kreis der change ofcontrol-Klauseln mit Vereitelungswirkung aa) An die Gesellschafterzusammensetzung anknüpfende change ofcontrol-Klauseln bb) An Strukturänderungen anknüpfende change of control-Klauseln c) Rechtfertigung der change of control-KXausel nach §33 Abs. 1 S. 2, l.Var. WpÜG 4. Wettbewerbsrechtliche Grenzen 5. Ausübungsschranken des Kündigungsrechts a) Kündigung zur Unzeit b) Ausübungsbeschränkung nach Treu und Glauben (§ 242 BGB) aa) Verlust des Kündigungsrechts infolge Duldung der Kontrolländerung bb) Formale Kontrolländerung bei materieller Vertragspartneridentität cc) Erneuter change ofcontrol nach vorheriger Billigung (1) Auslegung der change ofcontrol-Klausel (2) Ergänzende Heranziehung des § 242 BGB? Change ofcontrol-Klauseln mit Vorstandsmitgliedern 1. Bürgerlich-rechtliche Grenzen 2. Gesellschaftsrechtliche Grenzen a) Vereinbarkeit spezifischer Gestaltungen mit dem Unternehmensinteresse 2. II. 196 199 199 199 200 202 204 206 209 209 213 214 215 216 216 217 218 218 219 221 222 223 224 225 227 228 230 231 231 233 233 13 aa) Unzulässigkeit wegen unternehmensschädlicher Anreizwirkung? bb) Unzulässigkeit der so genannten Single triggerRegelung? cc) Übereinstimmung der Gestaltung mit den im Mannesmann-Urteil niedergelegten Grundsätzen b) Vereinbarkeit der Leistungszusage mit § 87 AktG aa) Rechtliche Einordnung innerhalb des § 87 AktG bb) Grenze der Angemessenheit (1) Double /ngger-Regelung (2) Single Jngger-Regelung (3) Sonderfall der nachträglichen Vereinbarung einer change ofcontrol-Klausel c) Unzulässige Beschränkung der Entschließungsfreiheit des Aufsichtsrats? 3. Vereinbarkeit mit dem übernahmerechtlichen Vereitelungsverbot a) Anwendbarkeit des § 33 WpÜG auf die Vereinbarung von change q/'coMfrio/-Klauseln in Anstellungsverträgen b) Eignung zur Verhinderung einer Übernahme? III. Zusammenfassende Betrachtung der rechtlichen Grenzen 234 235 236 238 238 240 241 242 243 244 246 246 248 250 F. Transparenz und Publizität von change o/cowft-o/-Klauseln I. Change ofcontrol-Klausel in Drittrechtsverhältnissen 254 1. Offenlegungspflicht nach §§ 289 Abs. 4 Nr. 8, 315 Abs. 4 Nr. 8 HGB 254 a) Hintergrund 255 b) Anwendungsbereich 257 c) Der (Konzern-)Lagebericht als Regelungsort 257 d) Tatbestandliche Voraussetzungen der Offenlegungspflicht 259 aa) Wesentliche Vereinbarungen 259 (1) Bezugspunkt der Wesentlichkeit 260 (2) Richtlinienkonforme Auslegung des Begriffs der Wesentlichkeit 262 (3) Vorgeschlagene Präzisierungen der Norm 264 (4) Eigener Ansatz 265 bb) Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots 272 (1) Die Ungeeignetheit des Terminus der Bedingung 272 (2) Kontrollwechsel infolge eines Übernahmeangebots 273 cc) Umfang der Offenlegungspflicht 277 (1) Keine konzernweite Anwendung des §315 Abs. 4 Nr. 8 HGB 278 14 252 II. (2) Inhaltliche Ausgestaltung dd) Keine Eignung erheblicher Nachteilszufügung (1) System der abgestuften Publizität (2) Rechtliche Handhabung der Voraussetzungen (3) Einzelfälle ee) Angabepflicht nach anderen Vorschriften ff) Zusätzliche Erläuterungspflicht des Vorstands e) Zwischenergebnis 2. Transparenz und Publizität nach anderen Vorschriften a) §§ 289 Abs. 1, 315 Abs. 1 HGB b) Prospektpflicht nach dem WpPG und VerkprospG c) § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 WpÜG d) § 15 Abs. 1 S. 1 WpHG e) § 131 Abs. 1 AktG aa) Börsennotierte Aktiengesellschaften im Sinne der §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB, § 2 Abs. 7 WpÜG bb) Sonstige Aktiengesellschaften f) Besondere Informationsrechte anlässlich von Strukturentscheidungen g) § 51a Abs. 1 GmbHG aa) Kenntniserlangung durch einen Gesellschafter bb) Kenntniserlangung durch einen außenstehenden Erwerber 3. Bewertung der gesetzlich gewährleisteten Transparenz Change ofcontrol-Klauseln mit Vorstandsmitgliedern 1. §§ 285 S. 1 Nr. 9 a) S. 6-8, 314 Abs. 1 Nr. 6 a) S. 6-8 HGB 2. §§289 Abs. 2 Nr. 5, 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB 3. §§ 289 Abs. 4 Nr. 9, 315 Abs. 4 Nr. 9 a) Reichweite der Vorschriften im Vergleich zu §§ 285 S. 1 Nr. 9 a) S. 6-8, 314 Abs. 1 Nr. 6 a) S. 6-8 HGB b) Konkretisierung der Publizitätsanforderungen aa) Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots bb) Umfang der Angabepflicht cc) Geltung der Schutzklausel? dd) Rechtliche Behandlung von Vertraulichkeitsabsprachen 4. Das Konkurrenzverhältnis der verschiedenen Rechtsgrundlagen a) Rechtslage bis Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes b) Rechtslage ab Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 5. Transparenz nach anderen Vorschriften a) Prospektpflicht nach WpPG und VerkprospG b) § 27 Abs. 1 WpÜG 279 284 285 286 289 291 292 294 295 295 298 300 303 305 307 311 312 313 313 315 317 320 321 323 323 324 325 325 328 330 331 332 332 333 334 334 335 15 6. G. c) § 15 Abs. 1 S. 1 WpHG d) § 131 Abs. 1 AktG aa) Börsennotierte Aktiengesellschaften bb) Nichtbörsennotierte Aktiengesellschaften e) § 51a Abs. 1 GmbHG Bewertung der gesetzlich gewährleisteten Publizität Zusammenfassung der Ergebnisse 337 339 340 342 344 344 346 Anhang 1: Beispielhafte change ofcontrol-Klauseln 355 Anhang 2: Konzernlageberichterstattung der DAX-30 Gesellschaften 359 Literaturverzeichnis 367 16