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24849 15. Jahrgang Januar 2013 1 STERILTECHNIK • HYGIENE • PRODUKTION Branchenschwerpunkt: Pharmazeutische Industrie Themenschwerpunkt: Reinraum-Bekleidung Monitoring von Reinräumen – Anne-Grit Klees, Tony Ancrum Tutorial – Die Qualifizierung von Reinräumen Teil IV – Prof. Gernod Dittel Kalibrieren und Justieren direkt vor Ort. HygroGen2 s Schafft genaue Feuchte- und Temperaturbedingungen s Innerhalb von 5 Minuten stabile Feuchtewerte Si e u n s Besuchen 2.8 / S ta n d L 3 e l l a H in der s Kalibriert bis zu 6 Fühler gleichzeitig s «AutoCal» Automatische Kalibration (optional) s Integrierte Trocknungspatrone und digitale Wasserfüllstandüberwachung s Einfach zu bedienender Touchscreen-Monitor s Sofortiger Ausdruck der Kalibrierprotokolle Alles Weitere über Feuchte- und Temperaturmessung auf www.rotronic.de oder unter Telefon 07243 383 250. ROTRONIC Messgeräte GmbH, Einsteinstrasse 17-23, D-76275 Ettlingen Tel. +49 7243 383 250, [email protected] Seite 2E Mechatronic 52 Alfa Laval Lund AB Comfort & Refrigeration 46 Bardusch 22, 61 basan – the cleanroom company 21, 40 Bayer MaterialScience 52 Bolidt Kunststoftoepassing and Systems 61 Robert Bosch Packaging Technology 58 BSR Ing.-Büro 38 CAS Clean-Air-Service CCI von Kahlden 5 Beilage CDA 52 Chemgineering Technology 32 Clear & Clean Werk für Reintechnik 19 Contec Dastex Reinraumzubehör de Man Industrie-Automation 42, 4. Umschlagsseite 14, 26, 60 24 DEHA Haan & Wittmer 45 Dittel Engineering 17 Dostmann Electronic 56 Dürr Ecoclean 50 Gesa Hygiene-Gruppe 57 HPT Hochwertige Pharmatechnik 49 HWP Planungsgesellschaft 38 Igus Initial Textil Service 29, 39, 61 52 3, 28 Inspire 6, 7, 51, Teil-Beilage Instron 52 IPA Fraunhofer Inst. für Produktionstechnik & Automatisierung Knapp 9 49 Lindner 57 Merck 43 Messe Düsseldorf 52 Messe Frankfurt Exhibition 15 Multivac 20, 52 Müller Feinblechbautechnik 47, 60 nora systems 33, 34 Novasina Nürnberg Messe Messezentrum 56 58 Österreichische Reinraumgesellschaft 16 27, 36 PMT Partikel Messtechnik 20 profi-con Contamination Control 31 pure11 59 Qioptiq Photonics ReinraumAkademie 56 21, 54, 62, Beilage Robert-Koch-Institut 28 Rotronic Messgeräte 59, 2. Umschlagsseite Schülke & Mayr Sensirion 9 52 Spetec 20 TSI 45 UBM Canon VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau 10, Beilage 9 Weiss Klimatechnik Geräte- und Anlagenbau 55 WIKA Alexander Wiegand 58 Witt-Hygienemanagement 36 WZB Werkstatt für behinderte Menschen der Lebenshilfe ZVO Zentralverband Oberflächentechnik Produktmanager Dr. Michael Reubold Tel.: 06201/606 -745 [email protected] Chefredaktion Dr. Roy T. Fox Tel.: 06201/606 -714 [email protected] Anzeigen Roland Thomé (Leitung) Tel.: 06201/606 -757 [email protected] Ronny Schumann Tel.: 06201/606 -754 [email protected] Dr. Katja Habermüller Tel.: 06201/606 -719 [email protected] Dr. Heiko Baumgartner Tel.: 06201/606 -703 [email protected] Redaktionsassistenz Beate Zimmermann Tel.: 06201/606 -764 [email protected] Herstellung Christiane Potthast Kerstin Kunkel (Anzeigen) Elli Palzer (Layout+Litho) 12, Titelseite Ortner Reinraumtechnik Pfennig Reinigungstechnik Geschäftsführung Jon Walmsley, Bijan Ghawami Roy Opie (Director) 49 decontam Hydroflex Herausgeber Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG 30, 57 61 Sonderdrucke Dr. Roy T. Fox Tel.: 06201/606 -714 [email protected] Adressmanagement Silvia Amend Tel.: 06201/606 -700 [email protected] Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG Boschstraße 12 69469 Weinheim Tel.: 06201/606-0 Fax: 06201/606-792 [email protected] www.gitverlag.com Bankkonten Commerzbank AG Darmstadt Konto Nr.: 0171550100 BLZ: 50880050 Erscheinungsweise 5 Ausgaben im Jahr Druckauflage 14.000 (IVW-Auflagenmeldung, Q3 2012: 13.007 tvA) 15. Jahrgang 2013 Abonnement 2013 5 Ausgaben 53,00 € zzgl. 7 % MwSt. Einzelheft 14,80 € zzgl. MwSt. und Porto Schüler und Studenten erhalten unter Vorlage einer gültigen Bescheinigung 50 % Rabatt. Abonnement bestellungen gelten bis auf Widerruf; Kündigungen 6 Wochen vor Jahresende. Abonnementbestellungen können innerhalb einer Woche schriftlich widerrufen werden, Ver sandreklamationen sind nur innerhalb von 4 Wochen nach Erscheinen möglich. Originalarbeiten: Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stehen in der Verantwortung des Autors. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Abbildungen übernimmt der Verlag keine Haftung. Dem Verlag ist das ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich eingeschränkte Recht eingeräumt, das Werk/den redaktionellen Beitrag in unveränderter Form oder bearbeiteter Form für alle Zwecke beliebig oft selbst zu nutzen oder Unternehmen, zu denen gesellschaftsrechtliche Beteiligungen bestehen, so wie Dritten zur Nutzung übertragen. Dieses Nutzungsrecht bezieht sich sowohl auf Print- wie elektronische Medien unter Einschluss des Internets wie auch auf Datenbanken / Datenträgern aller Art. Alle etwaig in dieser Ausgabe genannten und /oder gezeigten Namen, Bezeichnungen oder Zeichen können Marken oder eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer sein. Druck Frotscher-Druck, Darmstadt Printed in Germany ISSN 1439-4251 Leichtgewicht mit Riesenkräften! Der VertiKlean MAX Wand- und Bodenmopp s$IESERULTRALEICHTEmACHE-OPPEIGNETSICHHERVORRAGEND FàR7ËNDE"ÚDENUND$ECKEN s%NORME!RBEITSERLEICHTERUNGUND&ÚRDERUNGDER"EST0RACTICE s"ENETZTMITEINER3CHICHTHYDROPHILISCHEN3CHAUMSFàRUNERREICHTE !UFNAHMEFËHIGKEIT s'EWEBTES0OLYESTERAUFREINEN053CHAUMLAMINIERTSORGTFàR EINENGLATTENUNDGLEICHMËIGEN!UFTRAGDES$ESINFEKTIONSMITTELS %RFAHREN3IEMEHRàBERDEN6ERTI+LEAN-!87ANDUND"ODENMOPPDER)HNEN EINEEFFEKTIVEREUNDEFlZIENTERE2EINIGUNGERMÚGLICHTUNDBESUCHEN3IE www.contecinc.com Besuchen Sie uns auf der [email protected] 5. - 7. Feb 2013 Stand N 1.8 © kk-artworks | Fotolia e D I to r I a l Same procedure as every year, James! liebe leserinnen und leser, das alte Jahr ist kaum vorüber – Weihnachten, Familie, Silvester sind nur einige Schlagworte in diesem Zusammenhang – das neue Jahr hat uns schon wieder voll im Griff. Und vieles ist wie in 2012. Und wie Ms. Sophie im Klassiker Dinner for one sagt: „Same procedure as every year, James“ starten wir in das neue Jahr. Das Messejahr 2013 beginnt ungewöhnlicherweise sehr früh und startet mit einem Branchen-Highlight, den „New Lounges“ vom 05.02.– 07.02. in Karlsruhe. Die diesjährige Veranstaltung wird noch größer als 2012. Zirka 300 Firmen präsentierten Highlights aus den Bereichen Reinraum, Hygiene, Wasser, GMP, Facility, Automation, und Analytik. Abgerundet werden die Lounges durch eine Vielzahl von hochkarätigen Vorträgen von renommierten Referenten aus der Branche. Die Highlights der Redaktion finden Sie auf Seite 8 zusammengefasst. Parallel zu den Lounges findet zeitgleich dieses Jahr wieder die Vision Pharma statt. Hier werden die Bereiche Herstellung, Verpackung / Transport, GxP und Qualitätssicherung für den Pharmaprozess in einer eigenen Ausstellung, in einem eigenständigen Vortragsprogramm und auf Aktionsbühnen präsentiert. In unserem begleitenden Branchenfokus Pharmazeutische Industrie haben wir Ihnen eine Auswahl an Projekten und Berichten aus diesem Marktsegment zusammengestellt. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 43. Kommen Sie nach Karlsruhe, um sich einen Überblick über die aktuellen Branchentrends zu verschaffen sowie neue Kontakte zu knüpfen. Ich lade Sie dazu herzlich ein. Registrieren Sie sich bis zum 01. Feb. 2013 kostenfrei mit unserem Registrierungscode „e490100“. Fehler kann sie sich nicht leisten. Unsere Null-FehlerToleranz schon. Vom 26.– 28. Februar trifft sich in Stuttgart auf der Medtec Europe die Medizintechnikbranche, um sich über aktuelle Branchentrends, neueste Entwicklungen und Technologien, Maschinen, Materialien, Produktionsverfahren und -anlagen, Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Die kommenden Veranstaltungen und aktuellen Termine entnehmen Sie wie immer unserem Terminkalender auf Seite 62. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer aktuellen Messeausgabe und freue mich über Ihren Besuch an unserem Stand Q2.2 auf den Lounges. Herzlichst, Ihr Roy T. Fox Reinraumbekleidung erfordert ein Höchstmaß an Präzision bei der Dekontamination und Pflege. Und genau das garantiert Ihnen Initial. Mehr als 25 Jahre Erfahrung und strikte NullFehler-Toleranz haben uns zum Technologieführer in Europa gemacht. Über 700 namhafte Unternehmen vertrauen bereits unserem führenden Reinraum-Textilservice, unserem Moppservice und unserem hochwertigen Reinraumzubehör. Lernen Sie uns jetzt kennen: www.initialservice.de Tel.: +49 7121 31 21 57 Halle 3 Stand Q 2.4. ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 3 I n H a lt REINRAUMTECHNIK EDITORIAL same procedure as every year, James! Dr. R. T. Fox 3 VERANSTALTUNGEN ein thema im Fokus: reinraumtechnik Lounges und Vision Pharma 2013 J. Würsching 10 nächste Cleanzone am 22. und 23. oktober 2013 15 TITELSTORY 12 16 TUTORIAL Die Qualifizierung von reinräumen – teil 4 Änderungsprotokolle, Requalifizierung und Abnahmeinspektion Prof. G. Dittel, C. Uhl 17 SCHWERPUNKT REINRAUM-BEKLEIDUNG Produktschutz in Perfektion Moderne Reinraumbekleidung J. Schmitteckert 22 FaQs Häufig gestellte Fragen rund um Reinraumbekleidung M. Schad 24 reinraumkleidung neu erfunden? Individuelle Bekleidungskonzepte oder „0815“-Kleidung? C. Moschner 26 4 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 rFID in reinraumtextilien Technologischer Meilenstein in der Reinraum-Wäscherei des WZB D. Cavelius 30 REINRAUMBAU optimierung des Produktschutzes Realisierung verbesserter Hygienezonen am Schweizer Standort Sisseln Dr. W. Müller 32 Der Prozess steht im Mittelpunkt Auch bei der Auswahl des Reinraumbodens K. Kutter 34 REINRAUMREINIGUNG VERBANDSNACHRICHTEN neues von der Örrg 2013 Das war ein Jahr 2012! 2013 wird sicher noch dynamischer 28 6 Innovationen in der Medizintechnik Europäische Fachmesse Medtec Europe 2013 zeigt Top-Entwicklungen der Branche J. van Doorn Klares Bekenntnis zur Pharmabranche NürnbergMesse und APV starten Relaunch der Fachmesse TechnoPharm W. Viethen und Dr. M. Bornhöft Der Weg in die Zukunft Innovative Messmethodiken zur Dekontaminierung von Reinraum-Textilien N. Cassanelli ein Wischsystem für jeden reinraum Modulares Reinraum Reinigungssystem M. Witt-Mäckel und D. Pfennig 36 Mopp Befeuchtungsmethode für die reinraumreinigung T. R. Becker 39 VERBRAUCHSMATERIALIEN Volle Versorgungstechnik aus einer Hand Das Full Service Concept von basan: Best Practice im Reinraum – Teil 1 40 erweiterung des Portfolio Neue Produkte für das Reinraum-Sortiment 42 R Reine Luft ist unser Business. STERILTECHNIK PHARMA Monitoring von reinräumen Eigenschaften von Equipment A.-G. Klees und T. Ancrum 43 Pharma-Produktionsausfälle reduzieren 45 effiziente gerätereinigung leicht gemacht Gerätedesign und Reinigungsverfahren spielen eine wichtige Rolle P.-A. Ohlsson 46 effizienter Materialfluss im reinraum De Man liefert Transportsystem für Pharmaprodukte an HPT S. Friedlein 49 PRODUKTION optimierung der Qualitätssicherung Vollautomatische Inline-Sauberkeitsprüfung nach VDA 19 50 NACHLESE Compamed 2012 Medizintechnik bleibt weiter in der Erfolgsspur K. Jopp 52 Fünf reinraumtagungen in einem Jahr 54 Die Cleanroom Expert Days erfreuen sich zunehmender Beliebtheit gMP-konforme sterilherstellung Nachlese zum 2. Weiss-Symposium NEWS PRODUKTE TERMINE INDEX/IMPRESSUM 55 Messtechnik und -service – Reinraumqualifizierung – Filtersystem-Integritätstest – Instandhaltung und Sanierung – Strömungsvisualisierung Prozessvalidierung – Qualifizierung von thermischen Prozessen Dienstleistungen – Qualitätssicherungsmassnahmen – Validierungsvorschriften – Arbeitsvorschriften – Kundenseminare und Workshops Kalibrierservice – Vertrieb von CLiMET-Partikelzähler und deren Kalibrierung – Kalibrierung von physikalischen Messgeräten 9 20, 21, 56 – 61 62 3. us CAS Clean-Air-Service AG CH–9630 Wattwil T +41 (0)71 987 01 01 CAS Clean-Air-Service AG D-52134 Herzogenrath T +49 (0)2407 5656 - 0 CAS Clean-Air-Service AG A-1120 Wien T +43 (0)1 71728 285 www.cas.ch Sie uns Besuchen ges vom un o L r auf de in ruar 2013 b e F . 7 – . 5 .6 4 Q d n Sta Karlsruhe ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 5 V e r a n s ta lt u n g e n lounges 2013 Als Querschnittstechnologie findet die Reinraumtechnik in enorm vielen Bereichen Anwendung. Angepasst an die jeweiligen spezifischen Anforderungen zum Schutz des Mitarbeiters und des Produkts, ergibt sich eine enorme Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten. Die unterschiedlichen Marksituationen der Anwender sowie die gesetzlichen Regularien verschärfen zusätzlich den Druck, immer auf dem aktuellsten Stand der Technik zu bleiben. Auch 2013 werden deshalb im Vortragsbereich der Lounges u. a. Themen wie „Photovoltaik“, „Mikroelektronik“, „Reinraumtaugliche Materialien“, eine wichtige Rolle spielen. Ein Thema im Fokus: Reinraumtechnik lounges und Vision Pharma 2013 Jennifer Würsching 6 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 Über 7.100 Fachbesucher aus 26 Ländern besuchten die Lounges 2012 und zogen eine positive Bilanz aus Ausstellung, Vorträgen und den vielfältigen Kontakten. Auch 2013 werden erneut über 250 interessante Vorträge und vielfältige Aktionsbühnen das große Interesse des Fachpublikums treffen. Nahezu 300 Firmen und Institutionen bieten innerhalb der Lounges und der zeitgleichen Vision Pharma ihre Produkte und Dienstleistungen auf ihrem Messestand an. Zum zweiten Mal findet zeitgleich die Vision Pharma – diesmal in einer separaten Halle statt. Hier werden die Bereiche „Herstellung, Verpackung/ Transport, GxP und Qualitätssicherung“ für den Pharmaprozess in der Ausstellung, dem eigenständigen Vortragsprogramm und auf Aktionsbühnen von ca. 100 namhaften Anbietern vorgestellt. Während die Lounges die prozessbegleitenden Technologien darstellen, wird mit der nun zeitgleichen Vision Pharma der Herstellungsprozess für pharmazeutische und biotechnologische Produkte selbst beleuchtet. Zusätzlich zu den bisherigen Vortragsschwerpunkten im Pharmaumfeld werden künftig die reinraumrelevanten Anwendungen u. a. bei der Herstellung von Solar- und Photovoltaik-Modulen und bei der Produktion von Mikroelektronik thematisch behandelt und in den Fokus gerückt. Mikrosystem- und Nanotechnik, Elektronikfertigung, Waferproduktion, Sensorenfertigung, ESD, die notwendige Reinraumtechnik sowie die kostensenkende Energieeffizienz dazu, sind ebenfalls Themen im Vortragsprogramm. Die Fachbesucher können selbstverständlich nach vorheriger Registrierung beide Veranstaltungen besuchen. Mit dem Code „RRT2013“ können sich die Leser der ReinRaumTechnik kostenfrei für den Besuch registrieren. Mehr Infos unter www.new-lounges.de, www.vision-pharma.de und [email protected]. Ko n ta K t Jennifer Würsching Inspire GmbH, Bensheim Tel.: +49 6251 706068 [email protected] www.new-lounges.de V e r a n s ta lt u n g e n Vormittagsession Beginn 9.00 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 9.30 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 10.00 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 10.30 Uhr (Raum 8)) Dienstag, 05. Februar 2013 Vormittagsession Aspekte der Reinheitstechnik Guido Kreck, Fraunhofer IPA Voraussetzung reiner Produktion Minimierung kontaminationsbe dingter Produktionsausfälle Beispiel: LED Produktion Beispiel: Reinraum für die Reinigung von Raumfahrtkomponenten AMC: Luftgetragene chemische Kontaminationen Markus Keller, Fraunhofer IPA Material-Ausgasungsmessungen nach VDI 2083-17 Messung und Klassifizierung von Reinräumen nach ISO 14644-8 AMC-Reduktionsstrategien Reinraum-Berechnungsmodell Prozessgeräte als Kontaminationsquellen Frank Bürger, Fraunhofer IPA Kritische Kontaminationen, Partikel Kontaminationsquellen Prozessgräte und Optimierungs potenziale, Beispiellösungen Zertifizierung von Prozessgeräten Reinstmediensyteme richtig auslegen und planen Bodo Ney, Foster Wheeler Engineering AG Interpretation der Reinstwasserqualität Festlegung der Planungsgrundlagen (Verbraucherliste und Gleichzeitigkeit) Vorgehen bei der Dimensionierung Umsetzung der GMP-Guides in der Planung und Realisierung Nachmittagssession Beginn 15.30 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 16.00 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 16.30 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 17.00 Uhr (Raum 11) Dienstag, 05. Februar 2013 Nachmittagsession Reinheits- und Reinraumtauglichkeit von Werkstoffen und Equipment Dr. Udo Gommel, Fraunhofer IPA Reines Equipment nach Maß Klassifizierung Reinheitstauglichkeit (VDI 2083, Blätter 9.1, 17 und 18) Datenbanken zu reinraumtauglichen Materialien und Equipment Regulatorische Anforderungen an das mikrobiologische Hygienemonitoring Dr. Timo Krebsbach, SKAN AG USP <1116>, <1117> und <1208> Guidance for Industry – Sterile Products produced by Aseptic Processing EG-GMP Leitfaden Annex 1 PIC/S Recommendation on Sterility Testing Kritische Kontaminationen in Zukunftsindustrien Frank Bürger, Fraunhofer IPA Industriebereiche (Halbleiterindustrie, Flachbildschirmfertigung, Photovoltaik und OLED-Produktion) Kritische Kontaminationen, Partikel Vakuumtribologie Werkstoffauswahl Reinigungsvalidierung Biotechnologie Dr. Hans-Georg Eckert, gempex GmbH Regulatorische Grundlagen Organisation der Reinigungsvalidierung/CVMP Umsetzung der Reinigungs validierung Erhaltung des validierten Zustands Fallbeispiele Vormittagsession Beginn 9.00 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 9.30 Uhr (Raum 12) Beginn ca. 10.00 Uhr (Raum 12) Beginn ca. 10.30 Uhr (Raum 7) Mittwoch, 06. Februar 2013 Vormittagsession Zytostatika- und Sterilproduktion in Apotheken Karl-Heinz Lotz, Weiss Klimatechnik GmbH Anforderungen und Vergleich von Raum- und Lüftungskonzepten Einsatz von Zytostatikawerkbänken oder Isolatortechnik Monitoringsysteme Qualifizierungsanforderungen Bedeutung der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) im Reinraum Christian Stiebritz, VWR International GmbH PSA als Teil des Reinraum-Prozesses Auswirkung auf Abläufe in der Produktion Auswahl der richtigen PSA für mehr Produktitvität Photodynamik: Dekontamination von Personen im bekleideten Zustand Stefanie Rud, Ortner Reinraumtechnik GmbH Neue Möglichkeit zur schonenden Dekontamination von Oberflächen Besonderheiten der eingesetzten Farbstoffe Moderne LED Lichttechnik Einsatzgebiete der Photodynamik Isolatoren in der ZytostatikaHerstellung der Apotheke Thomas Hinrichs, Berner International GmbH CMR-Arzneimittel DIN 12980 §35 Apothekenbetriebsordnung 2012 Arbeits- vs. Produktschutz Validierung Nachmittagssession Beginn 15.30 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 16.00 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 16.30 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 17.00 Uhr (Raum 11) Mittwoch, 06. Februar 2013 Vormittagsession Betriebsmittel / Verbrauchsmaterial Klassifizierung nach Reinheitsklasse T. v. Kahlden, CCI – von Kahlden GmbH W. Labuda, Clear & Clean GmbH Maschinen generieren Partikel Verbrauchsmaterialien (Handschuhe, etc.) können keiner Reinheitsklasse der Luft zugeordnet werden Partikel entstehen an Betriebsmitteln und gehen in die Luft über Verbrauchsmaterialien für den Reinraum Frank Bürger, Fraunhofer IPA Spektrum der Verbrauchsmaterialien Notwendigkeit der Beurteilung der Reinheits- und Reinraumtauglichkeit Aktueller Status der Standardisierungsarbeiten VDI 2083 Blatt 9.2 Die Partikelfreisetzung beim Gebrauch von Reinraum-Tüchern Phillip Schwarz, Clear & Clean Werk für Reintechnik GmbH Beim Reinigen gelangen Partikel aus den Tüchern in die Umgebung Partikelmengen variieren nach Tücher-Art und Hersteller Erfassung der Partikelmengen und eine Klassifizierung der Tücher Handschuhe und Masken – Zuordnung zu einer Reinraumklasse möglich? Monika Lambrecht, SHIELD Scientific B.V. Wann ist ein Reinraumhandschuh ein Reinraumhandschuh? Materialabhängig? Nachreinigung nötig? Anforderungen an die Verpackung Dokumentation Vormittagsession Beginn 9.00 Uhr (Raum 12) Beginn ca. 9.30 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 10.00 Uhr (Raum 10) Beginn ca. 10.30 Uhr (Raum 12) Donnerstag, 07. Februar 2013 Nachmittagsession Validierung von H2O2-Begasungs prozessen Michael Klein, Berner International GmbH Einsatz von Bio- und Chemoidikatoren Anschmutzungssimulation Halte- und Einwirkzeit Sicherheitswerkbänke und Isolatoren HEPA- und ULPA-Filter CSM – Standardisierung durch die Industrie Dr. Udo Gommel, Fraunhofer IPA Prüfvorgehensweisen Bewertungs- und Klassifzierungsverfahren Auswahlhilfe für reinraum- und reinheitstaugliche Materialien Lüftungssysteme in Herstellbetrieben für hochaktive Wirkstoffe Cristopher Dohm, Dohm Pharmaceutical Engineering Containment Engineering Machbarkeitsstudien Lösungen Beispiele Komplexer raumschonender H2O2 Prozess in Sterilproduktion Josef Ortner, Ortner Reinraumtechnik GmbH Automatisierte H2O2 Raum desinfektion CFD Simulation für H2O2 Begasung Raumschonender H2O2 Prozess Mehrere Räume und Geräte mit einem Verfahren Nachmittagssession Beginn 14.00 Uhr (Raum 7) Beginn ca. 14.30 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 15.00 Uhr (Raum 11) Beginn ca. 15.30 Uhr (Raum 7) Donnerstag, 07. Februar 2013 Nachmittagsession GMP-konformes Monitoring in Reinraum, Produktion und Lager Joachim Gau, Elpro Messtechnik GmbH Warum braucht es Monitoring? Wo ist Monitoring notwendig? Was sollte ein Monitoringsystem können? B est practices für Einführung und Betrieb eines Monitoringsystems Spezifische Anforderungen an Wischsysteme in Reinräumen Dietmar Pfennig, Pfennig Reinigungstechnik GmbH Anforderungen gemäß ISO Anforderungen gemäß GMP Forderungen durch den Anwender G rundlegende Unterschiede der Methodik in technischen und pharmazeutischen Reinräumen Der Weg zum komplett gereinigten Reinraum Thorsten Hinken, Shield Medicare – ein Geschäftsbereich von Ecolab Desinfektion Detektion Elimination Luftkeim-Messprozesse in Isolatoren und flexibel benutzten Reinräumen Wolfgang Brugger, Hecht Automatisierungs-Systeme GmbH Probenahmemethoden Betrachtung des Messprozesses Optimierung des Messprozesses Praxisvorschläge für den Isolator Praxisvorschläge für den flexibel benutzten Reinraum Eine detaillierte Übersicht aller Vorträge finden Sie unter: www.new-lounges-2013.de/downloaddaten/Journal_LuVP2013.pdf 8 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 V e r a n s ta lt u n g e n Neuauflage VDMA-Fachverbandsschrift Der VDMA-Arbeitskreis „Schnittstellenproblematik bei Aseptikanlagen“ hat seine Zusammenstellung von Risikofaktoren bei Produkt- und Versorgungsleitungen neu aufgelegt. Die Zusammenstellung basiert auf den Erfahrungen der Mitarbeiter des Arbeitskreises. Sie ist gedacht als Hilfestellung für Betriebsingenieure in Abfüllbetrieben bei deren Aufgabe, Unsterilitätsrisiken in „gewachsenen“ Anlagen vorzubeugen. Dazu enthält die Fachverbandsschrift neben Ausführungsleitlinien 15 Fallbeispiele mit jeweils einer Erläuterung der Problemstellung und Hinweisen auf vorbeugende Maßnahmen. Die Fachverbandsschrift mit dem Titel „Unsterilitätsrisiken bei Produktund Versorgungsleitungen - Planungs- und Installationsfehler“ wird kostenlos zum Download angeboten unter www.vdma.org/nuv, Rubrik Technik - Aseptik. An gleicher Stelle finden Interessenten auch eine Übersicht weiterer Veröffentlichungen des Arbeitskreises zum Thema „hygienische und aseptische Abfüllung von Nahrungsmitteln“. www.vdma.org Clean! 2013 Erstmals vergibt das Fraunhofer IPA den Fraunhofer Reinheitstechnik-Preis »CLEAN!« im Rahmen der Lounges 2013 vom 5.– 7. Februar 2013 in Karlsruhe. Mit dem Preis werden jährlich innovative Anwendungen innerhalb aller Disziplinen der Reinheitstechnik gewürdigt. Herausragende Reinheitskonzepte sind in zahlreichen Produktionen Voraussetzung für qualitativ hochwertige Produkte und effiziente Fertigung. Außerdem ist die Reinheitstechnik maßgeblich am Innovationsgrad und Fortschritt vieler Branchen beteiligt. Mit der Auslobung des Preises »CLEAN! 2013« unterstreicht das Fraunhofer IPA diese wichtige Stellung der Reinheitstechnik. Zur Teilnahme am Wettbewerb sind alle aufgefordert, die die Reinheitstechnik-Branche innovativ und nachhaltig mitgestaltet haben. Eine unabhängige Jury entscheidet nach den Kriterien Inno vationssprung, Nachhaltigkeit, in dustrielle Machbarkeit und En abler-Qualität. Neben dem Juryvorsitzenden Dr.-Ing. Udo Gommel, Fraunhofer IPA, gehören Dipl.-Phys. Thomas Wollstein, VDI e. V., Dr. Lothar Gail, GMP Reinraumtechnik, Dr. Gerhard Kminek, European Space Agency sowie Dipl.-Ing. Arnold Brunner, Hochschule Luzern, zur Fachjury. Besuc hen S ie Loung uns! es 2013 05.02 . – 07.0 Messe 2.13 Karlsr uhe Volle Performance für den Reinraum. perform® sterile wipes IPA, mit 70 % v/v IPA getränkte Tücher zur Desinfektion von Flächen. t t t t t t 4PGUQBDLNJU5àDIFSO 'BSCTUPòVOEQBSGàNGSFJ 1BSUJLFMBSNHFFJHOFU̓GàS3FJOSBVN LMBTTF"#*40,MBTTF #JP[JESJDIUMJOJFOLPOGPSNF8JSLTUPòF 4UFSJMFT1SPEVLUFOUTQSFDIFOE"OOFY* EFS&6(.1(VJEFMJOF /BDI&VSP/PSNFOHFQSàGUF%FTJOGFLUJPOTXJSLTBNLFJU NEU perf orm ® ster il e wi : pes IPA www.ipa.fraunhofer.de/clean perform® sterile perform® advanced perform® classic perform® select %FTJOGFLUJPOTNJUUFMTJDIFSWFSXFOEFO7PS(FCSBVDITUFUT,FOO[FJDIOVOHVOE1SPEVLUJOGPSNBUJPOMFTFO Rufen Sie uns an und erfahren Sie mehr über unser umfangreiches Produktsortiment für Ihre Produktionshygiene. Schülke & Mayr GmbH XXXTDIVFMLFDPN]5FM ]QFSGPSN!TDIVFMLFDPN V e r a n s ta lt u n g e n Die Innovationskraft der Medizintechnik bildet die Grundlage für hohe Wachstumsraten, ebenso bestimmt sie auch das Tempo für Produktneuentwicklungen. Ziel gerichteten Zugang zu neuen Entwicklungen bietet die Fachmesse Medtec Europe vom 26.– 28. Februar 2013. Warum die Besucher des Stuttgarter Messegeländes vom dichten Angebot profitieren, erläutert Jeannette van Doorn, Event-Director des Veranstalters UBM Canon in einem Interview. Innovationen in der Medizintechnik Europäische Fachmesse Medtec Europe 2013 zeigt Top-Entwicklungen der Branche Die Medtec Europe erfreut sich weiter wachsender Beliebtheit. Welche Anreize bietet die Ausstellung im Jahr 2013? Jeannette van Doorn, Event-Director Medtec Europe, UBM Canon 10 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 J. van Doorn: Die Medtec Europe ist einzigartig. Keine andere Veranstaltung kann mit ihr mithalten im Hinblick auf die Tiefe der Informationsbeschaffung. Die Medtec definiert sich durch Innovation. Man kann leicht durch das, was in Zukunft möglich sein wird, abgelenkt werden, und natürlich macht es Spaß über Roboter, neue Techniken oder virtuelle Umgebungen zu reden. Doch in der Realität muss sich die Medizintechnikbranche auf dramatische Veränderungen vorbereiten, die sich bereits heute abzeichnen. Denn, um zu überleben, müssen Innovationen künftig zweierlei bewirken: den Patientennutzen weiter verbessern und, auf der Herstellerseite, den Gewinn sichern. Die Messe bietet die gesamte Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen, um diese Herausforderung zu meistern. Sie ist damit tatsächlich an der Weichenstellung für die Zukunft beteiligt. Welche Ausstellungsbereiche legten im Vergleich zum Vorjahr zu? J. van Doorn: Bis jetzt hatten wir die Messe nicht in einzelne Gebiete eingeteilt. Doch das hat sich wegen des starken Wachstums mittlerweile geändert. Um dem Besucher einen besseren Überblick zu gewähren und um den Messebesuch besser planen zu können, haben wir im kommenden Jahr zum ersten Mal das umfassende Angebot übersichtlich in neun Medical-Themenbereiche strukturiert: Diagnostik, Fertigungsautomatisierung, Reinraumund Kontaminationskontrolltechnik, Metalle und Bearbeitungstechniken für medizinische Produkte, Verpackungstechnik, Kunststoffe, Rapid Manufacturing, Testverfahren und, in einem Sonderpavillon, Fertigung von In-Vitro-Diagnostika (IVD). Darüber hinaus gibt es noch einen allgemeinen Bereich für interdisziplinäre Aussteller. Obwohl wir nicht das Wachstum einzelner Ausstellungsbereiche präzisieren können, steht fest, dass die Medtec Europe insgesamt zugelegt hat. V e r a n s ta lt u n g e n Das umfassende Angebot der Medtec Europe ist über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg übersichtlich in Themenbereiche strukturiert Der Messeveranstalter UBM Canon optimiert stetig die Besucherführung auf der Messe. Womit ist im Jahr 2013 zu rechnen und welche Vorteile bieten sich dadurch den Messeteilnehmern? Wie beurteilen Aussteller und Besucher den Standort Stuttgart? J. van Doorn: Stuttgart bleibt unbestritten der ideale Standort für die europäische Leitmesse der Medizintechnik. Jahr für Jahr werden nach der Medtec Europe Aussteller und Besucher über ihre Erfahrungen, Eindrücke und Meinungen befragt. Zum wiederholten Mal erhielt im vergangenen Jahr die Zufriedenheit mit dem Standort Stuttgart eine hervorragende Bewertung. Stuttgart selbst und die neue Landesmesse insbesondere bieten logistische Vorteile, die von unseren Besuchern außerordentlich geschätzt werden. Die Wirtschaftsregion Baden-Württemberg, in der die Medizintechnik fest verankert ist, beherbergt mehr als 400 Unternehmen im Bereich Medizintechnik. Wichtige Cluster oder Kompetenznetzwerke der Medizintechnik sind hier ansässig. Alle diese Faktoren sprechen für Stuttgart als idealen Austragungsort der führenden Medizintechnikmesse. Sie wechseln im Jahr 2013 erstmals von den geraden Hallennummern 2, 4, 6 und 8, auf die ungeraden 1, 3 und 5. Warum und wie sieht die neue Hallenzuordnung bezüglich der Themen und der Parallelmesse Südtec aus? J. van Doorn: Der Wechsel von den geraden zu den ungeraden Hallen macht es möglich unser Produktspektrum besser zu präsentieren. Auf der Medtec Europe präsentieren die Aussteller die komplette Wertschöpfungskette der Medizintechnik, die sich so sehr anschaulich darstellen lässt. Des Weiteren ermöglicht uns der Hallenwechsel dem Potenzial der Messe besser gerecht zu werden. Parallel findet auch die Südtec statt, die sich als Zulieferplattform für die süddeutsche Wirtschaftsregion etabliert hat. Die Aussteller der Südtec präsentieren sich im Eingangsbereich der Halle 1 und genießen somit ebenfalls die Aufmerksamkeit der Messe-Besucher. J. van Doorn: Wegen des qualitativ hochwertigen Messeangebots verzeichnen wir zahlreiche Besucher aus dynamischen, innovativen Unternehmen der Medizintechnik. Als Veranstalter orientieren wir uns an diesen High Potentials, indem wir allergrößten Wert auf Neuentwicklungen legen. Wie bereits an anderer Stelle gesagt, bieten wir 2013 mit den Medical-Themenbereichen eine komfortablere Übersicht. Interaktive Hallenpläne, aber auch Apps fürs Handy einschließlich leicht zugänglicher Ausstellerlisten, Konferenzpläne und Informationen über Referenten, machen den Besuch noch effizienter. Um nur einige Beispiel zu nennen. Unser Angebot für den Besucher umfasst jedoch noch einiges mehr. So können zum Beispiel Aussteller und Besucher ihren Messebesuch auf dem PC vorbereiten, in dem sie ihr persönliches Netzwerk wie Linkedin oder Facebook nutzen. Das Innovationsforum ist eine etablierte Veranstaltung während der Medtec. Welche Intention steckt aus der Sicht der Messe veranstalter dahinter? J. van Doorn: Wir möchten unseren Besuchern gehaltvolle Informationen an die Hand geben. Aus diesem Grund wurde das Innovationsforum ins Leben gerufen, um den Messebesuchern einen tiefen Einblick in die Top-Themen im Bereich Entwicklung und Konstruktion in der Medizintechnik zu geben. Das Innovationsforum, auch bekannt als Stuttgarter Gespräche, schließt eine beeindruckende Reihe namhafter Redner ein und gewinnt damit immer mehr an Bedeutung. Für zahlreiche Besucher war das Innovationsforum einer der Gründe, die Medtec Europe 2012 zu besuchen. Verglichen mit den vorangegangenen Jahren sagen mehr Besucher, dass das Innovationsforum der Hauptgrund für den Messebesuch war. Der Zugang zum Forum ist übrigens kostenlos. Ko n ta k t Jeannette van Doorn UBM Canon, London Tel.: +44 20 7560 4454 [email protected] www.ubm.com ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 11 Ti t e l s t o ry Die TechnoPharm präsentiert sich 2013 mit neuem Markenauftritt und klarem Fokus auf die Pharma branche. Vier Monate vor der beliebten Hightech-Messe, die vom 23.– 25. April 2013 im Messezentrum Nürnberg zum zweiten Mal den Schwerpunkt Reinraumtechnik setzt, sprach ReinRaumTechnik mit Willy Viethen von der NürnbergMesse und Dr. Martin Bornhöft von der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik (APV) über Hintergründe des Relaunch sowie die Highlights des Cleanroom Village und des CleanRoom Congress auf der TechnoPharm 2013. Klares Bekenntnis zur Pharmabranche NürnbergMesse und APV starten Relaunch der Fachmesse TechnoPharm Herr Viethen, die TechnoPharm ist Europas Leitmesse für Prozesstechnik in den Bereichen Pharma, Food und Kosmetik. Wie wurde das erreicht? Macher des Cleanroom Village auf der TechnoPharm: Willy Viethen, Projektleiter bei der NürnbergMesse Gastgeber des CleanRoomCongress im Rahmen der TechnoPharm: Dr. Martin Bornhöft, Geschäftsstellenleiter der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik (APV) 12 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 W. Viethen: In den vergangenen 14 Jahren hat sich die TechnoPharm als das europäische Messeforum für reine und zertifizierte Prozesse in Pharma, Food und Kosmetik etabliert. Der Fokus liegt nun zwar klar auf Pharma, doch die gezeigten Technologien werden auch in der Food- und Kosmetikproduktion immer relevanter. Profitiert hat die Messe auch von ihren Synergien zur parallel stattfindenden Powtech, der internationalen Fachmesse rund um Technologien zum Mischen, Fördern, Zerkleinern, Sichten und Granulieren von Pulver und Schüttgütern. M. Bornhöft: Die TechnoPharm ist aufgrund der einzigartigen Ausstellervielfalt für Mitarbeiter aus der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie die wichtigste Plattform, um sich fokussiert und umfassend über aktuelle Entwicklungen und Angebote in den Life Science Prozesstechnologien zu informieren. Die Attraktivität zeigt sich an der hohen Anzahl an qualifizierten Fachbesuchern und Entscheidungsträgern, die die TechnoPharm alle 18 Monate besuchen. Die Fachmesse präsentiert sich 2013 in neuem Outfit. Warum der Relaunch? W. Viethen: Die TechnoPharm ist auch deshalb so erfolgreich, weil wir unser Ohr an der Branche haben durch regelmäßige Besucherbefragungen und die enge Zusammenarbeit mit der APV. Dabei hat sich gezeigt, dass Pharma einen stärkeren Fokus braucht auf der TechnoPharm. Der Relaunch begleitet also den nächsten Entwicklungsschritt – hin zu einer Fachmesse, die die gesamte Pharmaprozesskette abbildet und alles zeigt, was benötigt wird für eine hochwertige, GMP konforme Pharmaproduktion − vom Pulver bis zur verpackten Tablette. M. Bornhöft: Ich halte den neuen Auftritt für sehr gelungen. Er besticht durch ein markantes und unverwechselbares Design und ist Ausdruck der kontinuierlichen und dynamischen Weiterentwicklung der TechnoPharm. Ti t e l s t o ry „Pharma. Manufacturing. Excellence.“ So der neue Claim der TechnoPharm. Was ändert sich damit für Pharmaproduktionsinteressierte auf der Fachmesse? Herr Dr. Bornhöft, seit September 2012 sind Sie neuer Geschäftsstellenleiter der APV. Ändert sich etwas an der Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse zur TechnoPharm? W. Viethen: Kurz gesagt: Am Angebot der TechnoPharm ändert sich nichts. Wir schieben, das was wir haben, nur besser ins Scheinwerferlicht. Und als Europas umfassendste Technologie messe für Pharmaproduktion haben wir eine ganze Menge: Auf TechnoPharm und Powtech präsentieren über 450 Aussteller Lösungen für die Pharmabranche. Wir haben zwei Fachforen, eines zur Pharmaproduktion, eines zur Reinraumtechnik. Und wir haben den Fokus Cleanroom, bestehend aus dem CleanRoom Congress sowie dem Cleanroom Village. TechnoPharm heißt für Pharmaproduktionsinteressierte: drei Tage konzentrierte Lösungsfindung für Excellence im Produktionsalltag. M. Bornhöft: Ich möchte die bewährte Zusammenarbeit fortsetzen und unter Nutzung der vorhandenen Strukturen in der APV intensivieren. Die APV als ideeller Träger der TechnoPharm verfügt mit ihren Fachgruppen und deren Mitgliedern über ein exzellentes Expertennetzwerk, dessen Expertise und Kompetenz ich gerne in Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse für die Weiterentwicklung der Messe nutzen möchte. W. Viethen: Die APV ist für uns ein wichtiger Inputgeber aus fachlicher Sicht, u. a. bei der Definition der genannten Schwerpunkte wie Reinraum. Darüber hinaus ist die APV wissenschaftlicher Berater und strategischer Partner. Die APV war beispielsweise maßgeblich beteiligt am Relaunch der TechnoPharm. Was bedeutet das für die Zukunft der Fachmesse? W. Viethen: Wir entwickeln die TechnoPharm weiter, über eine Technologiemesse hinaus. Den Takt gibt die Pharmabranche vor. Das heißt im Klartext: Wir legen auf der Messe Schwerpunkte, die für die Pharmabranche relevant sind. Ein erster solcher Fokus ist die Reinraumtechnik. Zudem gibt es 2013 eine Sonderschau Verpackung. Dies ist ein weiterer Schwerpunkt, den wir auf der TechnoPharm ausbauen. Weitere Schwerpunkte müssen noch definiert werden. Veranstaltungen rund um das Thema Reinraum gibt es inzwischen viele. Warum der Schwerpunkt auf der TechnoPharm? W. Viethen: Sie haben Recht. Das Thema Reinraum wird auf verschiedenen Veranstaltungen fokussiert. Es ist aber schon lange wichtiger Teil der TechnoPharm. Cleanroom ist nichts Neues auf der Messe, sondern war schon immer da. Es gab schon immer gut 100 Aussteller auf der TechnoPharm und der Powtech mit reinraumrelevanten Lösungen. Befragungen haben gezeigt: Wir müssen unsere Stärken noch mehr betonen. Das haben wir getan. Mit dem Cleanroom Village und dem CleanRoom Congress. Das Cleanroom Village gab es 2011 zum ersten Mal. Was erwartet den Besucher 2013? W. Viethen: 2013 wird das Cleanroom Village noch fokussierter werden. Wir schaffen DEN Treffpunkt für Reinraumexperten auf der Messe. Hier präsentieren ca. 25 Aussteller ihre Neuigkeiten und Produkte rund um Reinräume. Es gibt ein Fachforum sowie ein nachmittägliches Networking-Event. Und natürlich werden auch Aussteller mit reinraumrelevanten Lösungen, die keinen Stand im Village haben, in diesen hochwertig gestalteten Cleanroom-Marktplatz eingebunden, beispielsweise durch Vorträge im Fachforum. Welche Herausforderungen stehen beim CleanRoom Congress 2013 im Fokus? M. Bornhöft: Beim CleanRoom Congress 2013 steht die Reinraumtechnik als Schlüsseltechnologie in der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie wieder im Fokus. Es werden Themen wie Reinraum-Qualifizierung, Umbau von Reinräumen zur energieeffizienten Nutzung, Neubau von Reinräumen zum Handling hoch aktiver Substanzen und eine Vielzahl weiterer aktueller Themen behandelt. ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 13 Ti t e l s t o ry Auf einen Blick: Wer ist Besucher des Kongress? Cleanroom Village Das Cleanroom Village, eine hoch spezialisierte Sonderschau unterstützt durch den Tüv Süd Cleancert, wird das gesamte Spektrum der Reinraumtechnik abbilden. Der 2013 neu gestaltete Pavillon umfasst ca. 25 Aussteller mit Lösungen zu Planung, Ausstattung und Bau von Reinräumen. Das Herz des Village wird ein Marktplatz sein, mit Fachvorträgen, Catering und der täglichen Village Hour zum Netzwerken und Fachsimpeln rund um das Thema Cleanroom. Insgesamt zeigten 2011 auf der TechnoPharm und der Powtech 114 Aussteller Produkte und Lösungen rund um das Thema Reinraum. Näheres zum Cleanroom Village unter: www.technopharm.de/reinraum M. Bornhöft: Die Besucher setzen sich vornehmlich aus Betreibern, Planern und Anbietern von Reinraumtechnik-Systemen zusammen. Vielen Dank für das Gespräch. Alle Informationen zur TechnoPharm finden Sie unter: www.technopharm.de Die aktuelle Ausstellerliste finden Sie unter: www.ask-technopharm.de Auf einen Blick: CleanRoom Congress Wie modernisiert man eine Pharmaproduktion reibungslos, effizient und vor allem GMP-gerecht? Antworten u. va. auf diese Frage gibt der CleanRoom Congress, der vom 24.– 25. April 2013 im Rahmen der TechnoPharm im Messezentrum Nürnberg stattfindet. Er wird organisiert von der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik und Concept Heidelberg. Case Studies zeigen, wie sich Reinräume effizient gestalten, betreiben, qualifizieren und überwachen lassen. Betreiber, Planer und Anbieter von Reinraumtechniksystemen erhalten so an zwei Tagen wertvolle Einblicke in die Cleanroom-Best-Practice von Marktführern der Pharmabranche wie Merck, CSL Behring, Novartis und Boehringer Ingelheim. Das komplette Programm des CleanRoom Congress gibt es unter: www.cleanroom-congress.de Ko n ta k t Willy Viethen NürnbergMesse, Nürnberg Tel.: +49 911 86 06 0 [email protected] www.nuernbergmesse.de Besuchen Sie uns auf der Reinraum-Lounges in Karlsruhe, Halle 3, Stände: Q 1.5 und Q 1.6 Professionelle ReinraumKompetenz Konzepte nach Maß »ALLES« zum Betreiben eines Reinraumes! dastex Reinraumzubehör GmbH & Co. KG · Draisstraße 23 · D-76461 Muggensturm Tel. +49 (0) 72 22 - 96 96-60 · Fax +49 (0) 72 22 - 96 96-88 · [email protected] · www.dastex.com 14 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 V e r a n s ta lt u n g e n Live-Demonstrationen auf der Cleanzone Plaza (© Messe Frankfurt /Jochen Günther) Es geht weiter in Frankfurt: Die nächste Cleanzone findet am 22. und 23. Oktober 2013 statt. Damit bestätigt die Messe Frankfurt jetzt den bereits angekündigten Termin der Fachmesse mit Kongress für Reinraumtechnologie, die 2012 ein erfolgreiches Debüt abgeliefert hat. Nächste Cleanzone am 22. und 23. Oktober 2013 Mehrzahl der Aussteller von 2012 sind auch 2013 wieder dabei „Die Branche hat uns deutlich signalisiert, dass der Oktober der ideale Zeitpunkt für diese international ausgerichtete Fachveranstaltung ist. Wir freuen uns, dass in dieser Frage so eine hohe Überstimmung herrscht und werden die Cleanzone in diesem Jahr auf allen Ebenen weiter entwickeln“, sagt Klaus Reinke, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt Exhibition und Verantwortlicher für neue Messen. Zur Premiere im Oktober 2012 begrüßte die Cleanzone 600 Teilnehmer aus 13 Ländern. In ihrem zweiten Jahr soll die Fachmesse gezielt international ausgebaut und der Kongress um weitere aktuelle Themenfelder aufgestockt werden. In der Planung sind auch wieder Highlights wie das kostenfreie Vortragsareal Cleanzone Plaza sowie ein abendliches Get-together für Aussteller und Besucher. „Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange. Zur Erstveranstaltung 2012 waren wir auf eine sehr kurze Vermarktungszeit angewiesen. 2013 nutzen wir den guten Vorlauf sowie die internationale Schlagkraft, die unserer Organisation zur Verfügung steht“, kündigt Reinke an. Die Messe Frankfurt ist eines der größten deutschen Messeunternehmen. Sie verfügt über ein globales Netz aus 28 Tochter- gesellschaften sowie rund 50 internationalen Vertriebspartnern und ist damit in mehr als 150 Ländern vertreten. Zufrieden: Aussteller von 2012 sind auch 2013 wieder dabei Die neue Cleanzone bekam von allen Beteiligten beste Noten. Der jetzt veröffentlichte PostShow-Report offenbart das große Potenzial der neuen Veranstaltung: Ganze 89 % der Besucher und 84 % der Aussteller zeigten sich mit der Veranstaltung zufrieden bis sehr zufrieden. 96 % der Befragten sagten, dass sie die Teilnahme an der Cleanzone anderen Unternehmen weiterempfehlen würden. Noch während der laufenden Messe wussten bereits 60 % der Aussteller, dass sie an der Cleanzone 2013 wieder teilnehmen wollen. Grund für dieses positive Feedback war unter anderem die sehr hohe Besucherqualität der Veranstaltung, die von vielen Ausstellern hervorgehoben wurde. Die Ergebnisse der Messe befragung bestätigen den Eindruck: Danach stammten 46 % der Besucher aus dem Top-Management. 88 % der Messegäste haben in ihrem Unternehmen Einfluss auf Einkauf und Beschaffung. Auch verzeichnete die Cleanzone vom Start weg eine hohe internationale Resonanz. Die Besucher kamen aus Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, der Russischen Föderation, Österreich, Schweiz, Spanien, der Slowakischen und der Tschechischen Republik sowie der Ukraine. Mehr Details zur Cleanzone 2012 sind im PostShow-Report unter: www.cleanzone.messefrankfurt.com Ko n ta k t Anja Diete Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt/Main Tel.: +49 69 7575 6290 [email protected] www.messefrankfurt.com ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 15 V e r b a n d s n a ch r ich t e n Die Österreichische Reinraum gesellschaft (ÖRRG) übernimmt die Aufgabe aktuelle reinraumtechnische Themen aufzugreifen und verstärkt den Wissenstransfer zwischen Herstellern, Industrie, Behörden und Anwender zu katalysieren. Produkte werden qualitativ immer besser und damit verbunden, die Anforderungen an die Produktionsprozesse. Die Notwendigkeit nach noch reineren Arbeitsprozessen wird immer größer. Die Reinraumtechnik ist ein überaus interdisziplinäres und rasch wachsendes Fachgebiet. Neues von der ÖRRG 2013 Das war ein Jahr 2012! 2013 wird sicher noch dynamischer Verstärktes Netzwerken und Lobbying zwischen den unterschiedlichen Industriebereichen, den Behörden, dem Gesetzgeber und öffentlichen Verwaltungen ist mehr denn je gefordert. Die Österreichische Reinraumgesellschaft (ÖRRG) hat dafür 2012 zahlreiche Veranstaltungen, Fachsymposien und Schulungen initiiert und begleitet. Besonders erfolgreich werden die OP-Schulungen im Schulungs-OP angenommen. Die ÖRRG ist die Reinraumtechnik Plattform in Österreich und arbeitet international, als Partner der International Confederation of Contamination Control Societies (ICCCS), für den Wissenstransfer und die Richtlinien Harmonisierung über die Grenzen hinaus. Die nationalen Kernaufgaben der ÖRRG sind, die neuesten reinraumtechnischen Erkenntnisse rasch und zielgerichtet an seine Mitglieder und Partner zu kommunizieren, den Erfahrungsaustausch zwischen Produzenten und Anwender zu unterstützen, die Erstellung und Mitarbeit an Richtlinien, Standards und Normen, die Förderung des Themas in der Fachwelt und der Öffentlichkeit, sowie die Entwicklung spezieller Trainings und Schulungen der Reinraumtechnik. Auf internationaler Ebene war die ÖRRG 2012 auf der Vision Pharma-Lounges 2012 in Karlsruhe, der Cleanzone in Frankfurt ebenso 16 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 vertreten, wie auch am International Symposium on Contamination Control 2012 an der ETH Zürich in der Schweiz. Reinraumtechnik in der Medizin, speziell im Krankenhausbereich ist ein komplexes und auch sensibles Thema. Standards die in der Industrie bereits seit langem eingefordert und gelebt werden sind gerade im Krankenhausbereich erst Schritt für Schritt in Optimierung. Hygienebeauftragte und deren Teams arbeiten daran wirksamen Methoden und Prozesse zu etablieren, um eine bestmöglich Gesamtversorgung der Patienten zu gewährleisten. Auf Basis der Erfahrungen und dem Expertenwissen aus der Industrie hat die ÖRRG ein spezielles OP-Team Training entwickelt. Im Vorfeld wurden die Schulungsinhalte von den zuständigen Behörden, unter Mithilfe von Experten der Medizin und Hygiene evaluiert, damit speziell jene Inhalte vermittelt werden, die im Rahmen behördlicher Überprüfungen zur Qualitätssicherung abgefragt werden. Seit 2011 wird die OP-Schulung im Schulungs-OP in Österreich sehr erfolgreich umgesetzt. Diese fachspezifische Schulung ist speziell für Ärzte, OP Dienste, Hygieneteams und alle, die im Operationsbereich arbeiten, entwickelt. Zahlreiche Operationssituationen können in dem voll funktionsfähigen Schulungs-OP realistisch nachgestellt und über- prüft werden. Unerkannten Fehlerquellen werden mit den Luftstromvisualisierungen und Partikelmessungen eindrucksvoll aufgezeigt und sorgen selbst bei den fittesten Profis für unerwartete „Aha – Effekte“. Kompakt zugeschnitten, mit einem Theorie- und einem umfangreichen „hands on“ Praxisteil ist dieser Schulungstag ein Muss. Ab Januar 2013 werden die OP-Schulung im Schulungs-OP wieder laufend von der ÖRRG angeboten. Anmeldungen sind ab sofort auf der Homepage möglich. Zusätzlich werden neben diesem Schulungsprogramm industriebezogene Trainings erarbeitet, Symposien national und international unterstützt und mitgestaltet. Dem nicht genug, wird die Mitarbeit an Richtlinien, Standards und Normen auch 2013 für ein dynamisches Engagement der ÖRRG sorgen. Die nächsten OP-Schulungen im Schulungs-OP finden am 21.Februar und 21. März 2013 im Schulungszentrum Wiener Neudorf statt. Ko n ta k t Mag. Angelika Reichl Österreichische Reinraumgesellschaft, Ilz/Österreich Tel.: +43 3385 8117 [email protected] www.oerrg.at t u to r I a l 4 Die Qualifizierung von Anlagen der Reinraumtechnik ist eine aufwändige Nagelprobe, bei der © Gina Sanders l Fotolia es für die Betriebe um alles geht. Für viele von ihnen ist der Nachweis der Fähigkeit, die saubere Produktion im Reinraum tatsächlich zu beherrschen, keine freiwillige Kür, sondern notwendige Pflicht. Die Qualifizierung von Reinräumen – Teil 4 Änderungskontrolle, requalifizierung und abnahmeinspektion Prof. gernod Dittel, Dittel engineering Christian uhl, Dittel engineering In der Pharmabranche ist die Qualifizierung die Voraussetzung dafür, dass überhaupt produziert werden darf. Mit dem regulären Betrieb darf nämlich erst begonnen werden, nachdem die Geeignetheit der Räume festgestellt wurde. Mit anderen Worten: nach der „Qualifizierung“. Im ReinRaum Tutorial „Qualifizierung von Reinräumen“ erläutert Prof. Gernod Dittel die Richtlinien und Maßnahmen zur Qualifizierung. Teil 41 beschäftigt sich mit den Themen Änderungskontrolle, Requalifizierung und Abnahmeinspektion. Änderungskontrolle (Change Control) Ist die Anlage erst einmal qualifiziert und in Betrieb, muss weiterhin jede Änderung daran nach einem genauen Verfahren eingeführt und geprüft werden (EU-GMP-Leitfaden Anhang 15 (2001): Qualifizierung und Validierung, Nr. 43). Ein System der Änderungskontrolle (ChangeControl-System) soll sicherstellen, dass die geplante Änderung die Produktqualität und den Herstellungsprozess nicht negativ beeinflusst. abb. 3: aufgaben von Bundes- und landesbehörden (Hiob, Michael (2009): Deutsche Behörden, in: Maas, anita/Peither, Barbara/ Peither, thomas (Hg.): gMP-Berater. nachschlagewerk für Pharmaindustrie und lieferanten, schopfheim, Maas&Peither ag – gMP-Verlag, nr. 18.e.2.2) ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 17 T u t o r i a l Dies gilt, falls die Änderung einen der folgenden Punkte berührt: ◾◾ die Produktqualität und Reproduzierbarkeit des Prozesses, ◾◾ das Impact Assessment (Systeme, die bisher keinen oder nur indirekten Einfluss auf das Produkt hatten, haben nun direkten Einfluss, und umgekehrt), ◾◾ elementare Elemente der Entwurfsplanung ◾◾ und die Kundenspezifikationen (URS) des Systems. (EU-GMP-Leitfaden Anhang 15 (2001): Qualifizierung und Validierung, Nr. 43), (International Society for Pharmaceutical Engineering (2001): Pharmaceutical Engineering Guides for New and Renovated Facilities, Volume 5 Commissioning and Qualification 05.2001, Nr. 6.5.3.) Die Vorgehensweise bei der Änderungskontrolle definiert der Anwender vorab und dokumentiert sie. Änderungen müssen beantragt und von der Verantwortlichen Person genehmigt werden. Des Weiteren sollte eine Risikoanalyse zur Bestimmung weiterer Maßnahmen folgen, zum Beispiel zur Requalifizierung und Revalidierung (EU-GMP-Leitfaden Anhang 15 (2001): Qualifizierung und Validierung, Nr. 43), (International Society for Pharmaceutical Engineering (2001): Pharmaceutical Engineering Guides for New and Renovated Facilities, Volume 5 Commissioning and Qualification 05.2001, Nr. 6.5.3.). Requalifizierung und Überwachung Mit „Requalifizierung“ ist der Nachweis gemeint, dass die Anlage andauernd mit der Klassifizierung der Anlage übereinstimmt – es wird also der hohe Standard immer wieder auf seine Einhaltung überprüft. Relevant dafür sind der EU-GMP-Leitfaden (EU-GMP-Leitfaden Anhang 1 (2009): Herstellung steriler Arzneimittel, Nr. 7.) und die EN ISO 14644-2 (EN ISO 14644-2 (2001): Festlegungen zur Prüfung und Überwachung zum Nachweis der fortlaufenden Übereinstimmung mit ISO 14644-1, Nr. 3.1.1). Üblich sind zwei Arten der Requalifizierung. Die erste ist die wiederkehrende, zum Beispiel jährliche Requalifizierung. Sie dient der Prüfung zum Nachweis der andauernden Übereinstimmung gemäß den Spezifikationen. Die zweite Art ist die Requalifizierung, die nach besonderen Ereignissen nötig wird (Schicht, Hans (2009): Requalifizierung, in: Maas, Anita / Peither, Barbara / Peither, Thomas (Hg.): GMP-Berater. Nachschlagewerk für Pharmaindustrie und Lieferanten, Schopfheim, Maas&Peither AG – GMP-Verlag, Nr. 3.J.8.). Gemäß der EN ISO 14644-2 muss neben der wiederkehrenden Prüfung nach folgenden Gegebenheiten eine Requalifizierung durchgeführt werden: ◾◾ nach Verletzung der Grenzwerte und Abschluss der resultierenden Aus-/Verbesserungsmaßnahmen, ◾◾ bei signifikanten Änderungen der Spezifikationen der Anlage, zum Beispiel der Anpassung des Druckzonenkonzepts, ◾◾ bei signifikanten Störungen der Lüftungsanlage, zum Beispiel bei Stromausfall und der folgenden Unterbrechung der Luftströmung sowie ◾◾ bei Instandhaltungsarbeiten, die den Betrieb der Anlage signifikant beeinflussen, zum Beispiel bei Wechsel der endständigen Schwebstofffilter. Inwiefern eine Änderung signifikant ist oder nicht, bestimmen Kunden und Lieferanten untereinander (EN ISO 14644-2 (2001): Festlegungen zur Prüfung und Überwachung zum Nachweis der fortlaufenden Übereinstimmung mit ISO 14644-1, Nr. 4.2.8.). Tabelle 4 zeigt, welche Messungen zur Requalifizierung der Anlage durchgeführt werden sollten. Die Forderungen der verschiedenen Quellen stimmen demnach nicht ganz überein. Ohne Einschränkung bindend ist nach EN ISO 14644-2 nur die Messung der Partikelzahlen (Klassifizierung der Luftreinheit). Alle weiteren Prüfungen sind entweder fakultativ oder nach Absprache zwischen Kunden und Lieferanten durchzuführen. Der GMP-Berater empfiehlt, die Requalifizierung der Reinraumtechnischen Anlage im Pharmabereich jährlich mit folgenden Maßnahmen zu wiederholen: ◾◾ alle normativen Tests aus der ISO 14644-2 (vgl. Tabelle 4), ◾◾ Filterlecktest bei Anlagen der Steril herstellung, ◾◾ mikrobiologische Messungen der Luft und der Oberflächen im Betriebszustand, ◾◾ Erstellung von Trendanalysen auf Grundlage früherer Qualifizierungen und der vorhandenen Überwachungs-/Monitoringdaten, ◾◾ ggf. Test auf Dichtheit der Reinraumhülle, Strömungsvisualisierung und weitere Messungen auf Basis einer Risikoanalyse (Schicht, Hans (2009): Requalifizierung, in: Maas, Anita / Peither, Barbara / Peither, Thomas (Hg.): GMP-Berater. Nachschlagewerk für Pharmaindustrie und Lieferanten, Schopfheim, Maas&Peither AG – GMP-Verlag, Nr. 3.J.8.). Tab. 4: Empfohlene oder geforderte Messungen zur Requalifizierung einer Reinraumtechnischen Anlage ISO 14644 Sichtprüfung VDI 2083 Messung Prüfintervall / Bemerkung Messung Prüfintervall / Bemerkung --- --- Empfohlen Keine Angaben Luftvolumenstrom oder Luftgeschwindigkeit (Luftwechselzahl) Normativ alle 12 Monate Empfohlen Keine Angaben Leckprüfung am eingebauten Filtersystem1 Fakultativ2 alle 24 Monate Empfohlen Keine Angaben Dichtheit des Containments (der Einschließung) Fakultativ2 alle 24 Monate --- --- Druckverlust am Luftfilter --- --- Empfohlen Keine Angaben Druckdifferenz zwischen Räumen Normativ2 alle 12 Monate Empfohlen Keine Angaben alle 24 Monate --- --- Empfohlen Keine Angaben Strömungsvisualisierung 2 2 Fakultativ ≤ ISO-Klasse 5 --> alle 6 Monate Klassifizierung der Luftreinheit Normativ Erholzeitmessung Fakultativ2 alle 24 Monate --- --- Temperatur und rel. Feuchte --- --- Empfohlen Kein Angaben 1 2 > ISO-Klasse 5 --> alle 12 Monate Prüfintervall für aseptische Anlagen gemäß FDA-Auflagen: alle 6 Monate. Die Erfordernis der Prüfung ist in Absprache zwischen Kunde und Lieferant zu bestimmen (EN ISO 14644-2). 18 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 T u to r i a l Die Requalifizierung darf nicht mit der Überwachung des Reinraums verwechselt werden (EU-GMPLeitfaden Anhang 1 (2009): Herstellung steriler Arzneimittel, Nr. 4). Letztere ist die „messtechnische Beobachtung nach einem definierten Verfahren und Plan zum Nachweis der Leistung einer Anlage“ (EN ISO 14644-2 (2001): Festlegungen zur Prüfung und Überwachung zum Nachweis der fortlaufenden Übereinstimmung mit ISO 14644-1, Nr. 3.1.3) und wird häufig als das Monitoring des Reinraums bezeichnet. Die Überwachung festgelegter Parameter erfolgt periodisch (täglich, wöchentlich) per Hand oder (quasi-)fortlaufend automatisch (Schicht, Hans (2009): Raumluft- und reinraumtechnische Daten, in: Maas, Anita/Peither, Barbara/Peither, Thomas (Hg.): GMP-Berater. Nachschlagewerk für Pharmaindustrie und Lieferanten, Schopfheim, Maas&Peither AG – GMP-Verlag, Nr. 3.K.3.). Überwacht werden dabei: ◾◾ die Partikelzahl (in Reinraumklasse A und B vorgeschrieben/ empfohlen) (EU-GMP-Leitfaden Anhang 1 (2009): Herstellung steriler Arzneimittel, Nr. 9+10), ◾◾ der Differenzdruck (Ebenda: Herstellung steriler Arzneimittel, Nr. 55), ◾◾ mikrobiologische Messgrößen (vgl. Grenzwerte in Tabelle 3, s. ReinRaumTechnik Ausgabe 05/2012) ◾◾ ggf. Temperatur, relative Feuchte und weitere produkt- und prozessrelevante Parameter. Die Überwachungspunkte wählen Anwender anhand einer Risikoanalyse und der Klassifizierung der Reinräume (Ebenda: Herstellung steriler Arzneimittel, Nr. 8). Während sie die Requalifizierung meist im Zustand „at rest“ durchführen, um die Funktionsfähigkeit der Anlage zu bestätigen, wird die Überwachung im Betriebszustand („in operation“) vollzogen. So erkennen die Betriebe, ob die Produktion tatsächlich innerhalb der Grenzwerte stattfindet (VDI-Richtlinie 2083 Blatt 3 (2005): Messtechnik in der Reinraumluft, Nr. 4.1.1.1). Abnahmeinspektion Nach der Fertigstellung des Reinraums und den Qualifizierungstätigkeiten erfolgt die Abnahmeinspektion. Erst nach dieser kann eine Erlaubnis für Herstellung, Einfuhr und Großhandel von Pharmaprodukten erteilt werden (Hiob, Michael (2009): GMP-Inspektionen, in: Maas, Anita/Peither, Barbara / Peither, Thomas (Hg.): GMP-Berater. Nachschlagewerk für Pharmaindustrie und Lieferanten, Schopfheim, Maas&Peither AG – GMP-Verlag, Nr. 18.E.5.1.). Die Inspektion von Betrieben, die in Deutschland Arzneimittel herstellen, prüfen, lagern, verpacken, in den Verkehr bringen oder mit ihnen Handel treiben, obliegt verschiedenen Behörden (Abbildung 2, § 64 AMG). Die Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG) koordiniert die zuständigen Landesbehörden (Ebenda: 18.E.2.2). Zugelassen sind nur hauptberuflich tätige Prüfer (Arzneimittelgesetz (AMG) vom 12. Dezember 2005, BGBl. I S. 3394, i.d.F. vom 23. Juli 2009, BGBL. I S. 1990, § 64 Abs. 1+2). Die Landesbehörde untersucht, ob die örtlichen Gegebenheiten die Einhaltung der GMP-Grundsätze gewährleisten, ob die Herstellung und Prüfung der Arzneimittel dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen und alle Vorraussetzungen für die Erlaubniserteilung gegeben sind (Ebenda: 18.E.5.1). Sind die Grundsätze der Guten Herstellungspraxis erfüllt, bekommt der Betrieb innerhalb von 90 Tagen ein Zertifikat ausgestellt (Arzneimittelgesetz (AMG) vom 12. Dezember 2005, BGBl. I S. 3394, i.d.F. vom 23. Juli 2009, BGBL. I S. 1990, § 64 Abs. 3). Ko n ta k t Prof. Gernod Dittel Dittel Engineering, Ried/Kochel am See Tel.: +49 8857 8990 0 [email protected] www.dittel-ce.de Wir sind Europas einziger Hersteller von Verbrauchsmaterial der Reinraumtechnik mit über 30 Jahren Produktionserfahrung. Präzisions- und FeinReinigungstücher aus Gestricken und aus Vliesstoffen Spendersysteme für Feinreinigungstücher Reinraum-Notizbücher und reine Papiere CLEAR & CLEAN - Werk für Reintechnik GmbH, Lübeck Tel. 49 - 451 - 38 95 00, Fax 49 - 451 - 38 171 mail [email protected] Internet cleanboss.de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 19 ProDuKte sichere Verpackungsprozesse Mikrobiologisches Monitoring in echtzeit Das Unternehmen Multivac präsentiert leistungsfähige Kompaktmodelle, die speziell für die Anforderungen der Medizingüterindustrie entwickelt wurden. Zu ihnen zählt der Traysealer T 260, der sich vor allem für die Verpackung von empfindlichen Medizingütern in kleinen und mittleren Serien eignet. Die T 260 ist kann unterschiedlichste Verpackungsmaterialien verarbeiten. Eine Begasungseinrichtung ist serienmäßig integriert, sodass sich MAP-Verpackungen ohne zusätzliche Installationen herstellen lassen. Mess- und Steuerungstechnik sowie die übrige Ausstattung des T 260 sind auf Prozesssicherheit hin ausgerichtet. Die halb automatische Verpackungsmaschine ermöglicht einen stufenlos einstellbaren Verpackungsprozess, der reproduzierbar, visualisierbar und messbar ist. Die Tiefziehverpackungsmaschine R 145 ist das kleinste Modell in diesem Maschinensegment, das speziell für die Pharma- und Medizintechnikindustrie entwickelt wurde. Durch frei wählbare Werkzeuge und ihren modularen Aufbau lässt sich die R 145 sehr einfach und flexibel erweitern und kann somit optimal auf die Anforderungen der Hersteller ausgelegt werden. Das BioTrak Messsystem von der Firma PMT Partikel-Messtechnik steht für die Detektion luftgetragener Keime in Echtzeit. Es analysiert kontinuierlich die Reinraumluft aseptischer Prozesse und warnt unverzüglich bei mikrobiellen Kontaminationen. Grundlage für die Sofortalarmierung ist die kontinuierliche Keimzählung mitsamt grafischer Anzeige aller Messergebnisse in sechs Größenkanälen. Als wichtiger Unterstützungsparameter werden auch konventionelle Partikel in den sechs Größenkanälen zwischen 0,5 und 25 µm gezählt. Während Partikel mittels konventioneller Lichtstreuung detektiert werden, basiert der Keimnachweis auf laserinduzierter, intrinsischer Fluoreszenz. Als Autofluoreszenz-Keimzähler der zweiten Generation berücksichtigt BioTrak inelastische Streuinformationen mehrerer Wellenlängen und kann eventuell auftretende mikrobiologische Fehlbefunde (false positives) massiv reduzieren. Der hohe Probenahmestrom von 1 cfm (28,3 l/min) unterdrückt die Sedimentation größerer Partikel und erlaubt Probenahmestrecken analog zu konventionellen Partikelzählern. Mikrobiologische Sofortbefunde können im Nachhinein verifiziert werden. Dazu wird der Probestrom durch einen Gelatinefilter geleitet. PMt Partikel-Messtechnik gmbH Tel.: +49 7033 5374 0 [email protected] ∙ www.pmt.eu Multivac sepp Haggenmüller gmbH & Co. Kg Tel.: +49 8334 601 0 [email protected] ∙ www.multivac.com laminar Flow Box und reinraumzelle In der industriellen Fertigung, Veredelung und Verpackung sowie in Wissenschaft und Forschung spielt eine partikel- und keimfreie Umgebung eine immer wichtigere Rolle. Es werden deshalb Reinräume eingerichtet, deren Anschaffung und Unterhalt mit hohen Kosten verbunden sind. Oftmals reicht es aus, nur für einen bestimmten Teilbereich Reinraumbedingungen zu schaffen. Dafür ist die Spetec Flow Box FBS konzipiert. Mit Hilfe einer Laminar Flow Box ist es möglich, genau dort Reinraumbedingungen zu schaffen, wo sie gerade benötigt werden. Die effektive Reinraumfläche kann je nach Größe der Box zwischen 0,24 und 1,12 m2 liegen. Für die Herstellung der Flow Box FBS werden nur hochwertige Materialien wie Acrylglas und Edelstahl verwendet. Metallteile sind säurefest kunststoffbeschichtet. Dadurch ist die Flowbox FBS für den Einsatz im Chemischen Laboratorium geeignet. Die Flow Box ist mit einem Filter des Typs H14 ausgestattet. Der Filter H14 ist in der Lage, 99,995% aller Partikel mit einer Größe von > 0,5 µm zurückzuhalten (EU 14). Für kleinere Partikel (> 0,21 µm) beträgt der Grad der Rückhaltung immer noch 99,95%. Hier beträgt der Isolationsfaktor 103, d.h. die Luftqualität in der Flow Box wird gegenüber der Umgebung, um das 1.000 fache verbessert. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,45m/sec wird der Luftstrom laminar, d.h. die Luft fließt in parallelen Stromlinien nach unten. Eine weitere Variante ist die Reinraumzelle. Sie besteht aus eloxierten Aluminium Profilen und kann in jedem Labor, jeder Produktionsraum/halle oder Büro aufgebaut werden, ohne dass bauliche Maßnahmen getroffen werden müssen. Ein kompletter Reinraum-Arbeitsplatz lässt sich in der Reinraumzelle installieren. Die Zelle selbst wird von einem PVC Streifenvorhang umrahmt, sodass eine abgeschlossene Einheit entsteht. Über die Zusammenstellung von einzelnen, verschieden großen Laminar Flow Modulen kann die effektive Reinraumfläche variabel bestimmt werden. Selbst Fertigungsstraßen oder Fließbänder können in die Reinraumzelle integriert werden. spetec gmbH Tel.: +49 8122 99533 [email protected] ∙ www.spetec.de 20 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 ProDuKte Monitoring fallender Partikel Auf der Cleanzone, der internationalen Messe und Kongress für Reinraumtechnologie, hat die ReinraumAkademie am 25. Oktober 2012 zum ersten Mal den Cleanroom Award vergeben. Um den Innovationspreis für Reinraumtechnologie haben sich über zwanzig nationale und internationale Unternehmen und Einzelpersonen mit den unterschiedlichsten Projekten beworben. Aus ihnen hat eine Jury fünf Projekte ausgewählt, die dann auf der Cleanzone dem Publikum vorgestellt wurden. Das Cleanzone-Publikum hat dann den Gewinner gewählt. Die Firma Technology of Sense hat mit APMON den Cleanroom Award 2012 gewonnen. APMON misst alle Arten von Partikeln, auch Metall und Plastik, auf der Arbeitsoberfläche. Die gemessenen Partikel haben eine Größenordnung zwischen 25 µm und 1000 µm. Der optische Sensor des APMONMessgerätes sendet die Daten in kurzen Abständen an eine Zentraleinheit, die sich auch außerhalb des Reinraumes befinden kann. Die Zentraleinheit sendet die Daten an einen Computer oder ein mobiles Endgerät, dass permanent die aktuelle Kontamination der Oberfläche anzeigt. Wird der Grenzwert übertroffen, gibt es Alarm. Mit der Überwachung der größeren Partikel gewinnt der Reinraumbetreiber einen besseren Einblick in die Reinheit seines Reinraumes. Ein Vorteil des Systems besteht darin, dass große Partikel genau dort gemessen werden, wo sie gefährlich werden können - in der unmittelbaren Umgebung des Produktes. Ein weiterer Vorteil ist die EchtzeitDarstellung der Kontamination, die ein schnelles Eingreifen ermöglicht und die Anzahl schadhafter Produkte reduziert. reinraumakademie gmbH Tel.: +49 341 98989 303 [email protected] ∙ www.reinraum-akademie.de basan weiß, wo es lang geht. uns auf Besuchen Sie unge in lo um ra in der Re 2.2013, 7. Karlsruhe, 5. . .5 P.1 d Stan 30 Jahre basan: Unsere Erfahrung ist Ihr Vorteil basan Portfolio: Ihr Vollversorger für den Reinraum und kontrollierte Umgebungen basan Service: Maßgeschneidert für Ihre Anforderungen basan Beratung: Mitarbeiter, die Sie kennen, verstehen und Lösungsfinder sind basan Logistik: Zuverlässige Lieferleistung, SAP-Bestellabwicklung, 4100 m² Hochregallager mit topmoderner Lagertechnologie basan Kooperationen: Starke und stabile Lieferanten- und Kundenbeziehungen basan GmbH the cleanroom division of VWR Versorgungssicherheit aus einer Hand Mönchhof-Gelände Donaustraße 1 65451 Kelsterbach Tel. +49 6107 9008-500 [email protected] www.basan.de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 21 Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Reinräume sind nach EN ISO 14644 definierte Produktionsstätten, in denen je nach Klassifizierung eine bestimmte Anzahl und Größe an luftgetragenen Teilchen pro Volumeneinheit nicht überschritten werden darf. So unterscheidet der GMP Leitfaden die Klassen A, B, C und D. Diese werden anhand der maximalen Partikelanzahl pro m³ im Ruheund Betriebszustand definiert. So darf ein Reinraum der Klasse A nach GMP Leitlinien eine Anzahl von 3.520 Partikeln ≥ 0,5 µm und 20 Partikel ≥ 5,0 µm im Betriebszustand nicht überschreiten. Produktschutz in Perfektion Moderne Reinraumbekleidung Reinräume sind das Herzstück der Fertigung unterschiedlichster Branchen. Von der Pharmazie, Biomedizin, Halbleiterfertigung und Nanotechnologie über die Lebensmitteltechnik bis hin zur Raumfahrt finden sich Reinräume in vielen Industriezweigen. Um die empfindlichen Produktionsprozesse und hochwertigen Erzeugnisse in Reinräumen nicht zu gefährden, bedarf es der ständigen Kontrolle von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -druck und der Partikelzahl. Ein mit speziellen Filtern gekoppeltes Be- und Entlüftungssystem sorgt dafür, dass die Anzahl der im Raum befindlichen Partikel das zulässige Limit nicht überschreitet. Das ständige Bestreben ist, dass keine zusätzlichen Mikropartikel den Reinraum kontaminieren. Die größte Emissionsquelle diesbezüglich stellt der Mitarbeiter dar. Er sondert kleinste Partikel ab und ist Wirt von Mikro organismen, die sich ohne geeignete Schutzmaßnahmen ungehindert im Reinraum ausbreiten können. Durch diese Kontamination kann es zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Produktion kommen. Reinraumtextilien Als Schutzmaßnahme kommt spezielle Reinraumkleidung zum Einsatz. Sie hindert luftgetragene Teilchen, die der Mitarbeiter absondert, daran, in den Raum zu gelangen. Reinraumkleidung muss abriebfest sein damit sie nicht selbst zur ungewollten Quelle von Partikeln wird. Die Abriebfestigkeit ist von der Qualität der verwendeten Materialien sowie dem Reinigungsprozess abhängig. So genannte „Sandwichfasern“, bestehend aus mit Karbon durchsetzten Polyesterfasern, bilden das hochdichte Gewebematerial. Aufgrund der eng verwebten, parallel angeordneten Fasern und der Beschaffenheit des Gewebes spricht man auch von Endlosfasern. Diese weisen keine Faserenden an der Stoffoberfläche auf und sind reibungsresistenter und bruchsicherer als herkömmliche, mit Baumwolle durchsetzte Mischgewebe. Die leitfähige Karbonzwischenlage verhindert ungewollte elektrostatische Entladungen. Reinigung von Reinraumtextilien Aufgrund ihrer hohen Anforderungen sind Reinraumtextilien nur selten Einwegartikel und werden meist wiederverwendet. Neben dem Materi- 22 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 al ist der Reinigungsprozess ein entscheidender Faktor für die Haltbarkeit eines Kleidungsstückes. Die verschiedenen Reinigungsstufen wirken sich dabei unterschiedlich stark auf die Haltbarkeit der Textilien aus. Bei einer Reinigung mit milderen Reinigungsmitteln können bis zu 100 Einsätze möglich sein. Kommt die Bekleidung in aseptischen Räumen zum Einsatz, verringert sich die Einsatzhäufigkeit, bedingt durch aggressivere Reinigungsmittel, auf circa 50 – 60 Einsätze. Das badische Traditionsunternehmen Bardusch ist einer der Dienstleister, die sich auf die Reinigung und Aufbereitung von Reinraumtextilien spezialisiert haben. Zur Reinraumkollektion von Bardusch gehören Overalls, Hauben, Überstiefel sowie, Mundschutz und Damen- und Herrenmäntel. Großen Wert legt das Unternehmen auf den Tragekomfort. In den Wäschereien an den Standorten Werder bei Berlin und Eisenach dekontaminiert, desinfiziert und sterilisiert Bardusch seit 2004 Reinraumbekleidung. Die hochmodernen Betriebe sind nach ISO 9001 für prozessorientiertes Qualitätsmanagement und der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Thomas Walz, der seit knapp 10 Jahren bei der Firma Bardusch für den Bereich Reinraum zuständig ist, kann sich noch gut an die Anfangsphase erinnern. „Immer häufiger kam von Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g unseren Kunden aus der Pharmazie, Mikroelektronik und Chemie die Frage, ob wir nicht auch Lösungen für deren Reinräume anbieten können. So war es nur konsequent, dass Bardusch sein über 140-jähriges Know-how in der Textilreinigung auch für die Aufbereitung von Reinraumkleidung einsetzt.“ Das Vollservice-Mietsystem Bardusch bietet dem Kunden in einem lückenlosen Abholungs-, Aufbereitungs- und Liefersystem einen Full Service für Reinraumkleidung an. Mitarbeiter des unternehmenseigenen Fuhrparks bzw. der Logistikpartner holen die benutzten Reinraumtextilien direkt beim Kunden ab. In der Außenzone der Wäscherei prüfen Facharbeiter für Textilreinigung die Textilien auf Abnutzungserscheinungen und reparieren eventuelle kleine Schäden. Bei größeren Schäden wird das Kleidungsstück sofort ausgetauscht. Danach reinigen Waschschleudermaschinen die Textilien in mehreren Waschvorgängen. An- schließend werden die Textilien getrocknet. Nach dem Waschen und Trocknen gelangen die Textilien in das Herzstück der Wäscherei, einen Reinraum der Klasse 5 gemäß ISO 14644-1. Nur so können die durch den Waschprozess zuverlässig desinfizierten und dekontaminierten Textilien sicher gelegt und verpackt werden. Eine erneute Verunreinigung der Kleidung, während der Aufbereitung, ist somit ausgeschlossen. Über ein spezielles OnlineMonitoring System findet dabei eine stetige Überwachung der Partikelanzahl in der Raumluft, des Luftdrucks sowie der Wasserqualität statt. Probenahmen im Betriebs- und Ruhezustand messen die Partikelanzahl pro m³. Wird die Anzahl von 2.900 Partikeln ≥ 5,0 µm, im Betriebszustand, überschritten, kommt es zu einer Warnmeldung des Systems. Eine wichtige Rolle spielt für das Unternehmen die sehr aufwändige Wasser- und Luftaufbereitung. Jedes Kleidungsstück ist mit einem Barcode-Etikett versehen, sodass sein Lebenszyklus nachverfolgbar ist. Eine mit dem Kunden vereinbarte Waschzählerlimitierung sorgt dafür, dass Wäschestücke nach einer bestimmten Anzahl von Durchläufen ausgesondert werden. Nach der Reinigung werden die Textilien in speziellen PEBeuteln bzw. in Autoklaviertüten doppelt verpackt. Damit kann die Wäsche, falls sie steril sein muss, in einem Autoklaven (Anforderung EN 285) im letzten Schritt nach der Norm EN 17665-1 sterilisiert werden. Die Bardusch Reinraumverpackung stellt sicher, dass auch beim Transport weder Partikel noch Keime an den Inhalt gelangen. Reinraumtextilien müssen höchste Anforderungen erfüllen. Dies erfordert ein großes Vertrauen seitens des Kunden und eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit. „Unsere Aufbereitung unterliegt höchsten Qualitätsstandards, gemäß den ISO-Klassifizierungen DIN EN 9001 und 14001“, erläu- tert Thomas Walz das „VollserviceMietsystem“ von Bardusch. Gemäß den GMP Regeln sind alle Prozesse transparent und rückverfolgbar. Um die hohen Qualitätsstandards einzuhalten sind regelmäßige und intensive Schulungen der Mitarbeiter und Führungskräfte notwendig. Unternehmen können sich durch eigene Audits von den hohen Standards überzeugen. Ko n ta k t Jeannette Schmitteckert Bardusch GmbH & Co. KG, Ettlingen Tel.: +49 7243 707 124 [email protected] www.bardusch.de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 23 Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Es ist allgemein bekannt, dass Reinraumbekleidung das Arbeiten von Menschen in besonders kritischen Produktionsumgebungen ermöglicht. Ob nun in der Halbleiterherstellung oder in einer aseptischen Produktionsumgebung, ein ausgefeiltes Bekleidungskonzept schützt das Produkt wirksam vor Kontaminationen, welche vom Menschen ausgehen. FAQs Häufig gestellte Fragen rund um Reinraumbekleidung Damit Reinraumbekleidung seine „Schutzfunktion“ erfüllen kann, gilt es die Besonderheiten bei der Anwendung zu beachten. Klassisch fallen darunter: ◾◾ Richtige Artikel (bspw. Overall, Mantel, Zwischenbekleidung) ◾◾ Einhalten des definierten Turnus zum Bekleidungswechsel ◾◾ Korrektes Verhalten im Reinraum ◾◾ Fachgerechte Aufbereitung (Dekontamination und ggf. Sterilisation) Diese Punkte lassen sich in der Regel gut beantworten und die einzelnen Komponenten gut planen und schulen. In der Praxis jedoch, ergeben sich immer wieder neue Fragestellungen rund um die Reinraumbekleidung. Nachfolgend haben wir einige immer wiederkehrende Fragen aufgegriffen und Lösungsvorschläge aufgezeigt. Wir haben für unsere Bekleidung Datenblätter erhalten, in denen eine Aussage über das Partikelrückhaltevermögen getroffen wird. Wie aber steht es eigentlich um das Partikelrückhaltevermögen von Strickbündchen? M. Schad: Im Gegensatz zu dem klassischen Reinraumgewebe, handelt es sich bei Strickbündchen nicht um ein Gewebe, sondern um 24 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 ein Gestrick (Maschenware). Das Gestrick ermöglicht aufgrund seiner Konstruktion eine besondere Formgebung (bspw. Schlauch) und Eigenschaften, wie Elastizität. Gerade diese Eigenschaft ist bei Arm- und Beinabschlüssen von Bekleidungsstücken besonders wichtig, da sich das Material optimal der individuellen Größe anpasst. Durch die Elastizität des Materials verändert sich jedoch auch laufend die Maschengröße, so dass sich hier keine technisch fundierte Aussage über das Partikelrückhaltevermögen treffen lässt. In Rauchstudien wurde gezeigt, dass dieser Bereich (Armbündchen) durchaus als kritisch einzustufen ist. Insbesondere bei hochreinen Produktionen ist somit das Tragen von Handschuhen (über den Bündchen) unabdingbar für eine optimale Kontaminationskontrolle. Kürzlich klagte eine Kollegin, dass sie von der Reinraumbekleidung Hautrötungen bekommt. Kann es sein, dass Reinraumbekleidung Haut irritationen auslöst? M. Schad: Betrachtet man Hautirritationen, muss man zunächst die möglichen Ursachen prüfen. Sind es Ursachen, welche unmittelbar mit der Bekleidung zusammenhängen, oder handelt es sich um andere Umstände? Rein- raumbekleidung besteht grundsätzlich zu 100 % aus Kunststofffasern. Diese Fasern besitzen kaum allergenes Potential. Im Gegensatz zu Baumwollbasierten Geweben, besteht Reinraumgewebe aus Endlosfasern (sog. Mono filamente) welche eine sehr glatte Oberfläche bilden. Selten kommt es vor, dass Faserenden von Reinraumgeweben die Haut reizen. Auch allergische Reaktionen auf Waschmittelrückstände sind nur in sehr seltenen Ausnahme fällen registriert worden. Hier gewährleisten der aufwendige Aufbereitungsprozess und die Konstruktion des Gewebes, dass nur minimalste Kontaminationen im Gewebe verbleiben. Externe Umstände wie der Jahreszeitenwechsel von Sommer zu Winter bedingt, dass der Säureschutzmantel der Haut sich verändert. Die Empfindlichkeit der Haut ist deutlich erhöht und reagiert deutlich sensibler auf beispielsweise Reibung. Auch die sog. „Erdbeersaison“ führt dazu, dass der Körper deutlich empfindlicher oder allergisch reagiert. Der Erfahrung nach, liegt die Ursache für Hautirritationen oftmals in der Passform der Bekleidung und einer (temporären) Überempfindlichkeit der Haut. Beispielsweise können ein sehr enger Kragen oder sehr straffe Bündchen der Auslöser für Hautirritationen sein. Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g In unserer Produktion wird die Bekleidung Prozessbedingt immer wieder mit verschiedenen Ölen verunreinigt. Diese können durch die Reinigung und Dekontamination nicht immer vollständig entfernt werden. Ist die Bekleidung trotzdem noch reinraumtauglich? M. Schad: Im Rahmen des Aufbereitungsprozesses müssen große Verschmutzungen auf der Reinraumbekleidung speziell behandelt werden. Das reicht von einer Detachur (spezielle Fleckenbehandlung) bis hin zur separaten Vorwäsche. Wichtig in jedem Fall ist die Kenntnis der Art der Verunreinigung, d. h. um welche Stoffe handelt es sich genau, damit eine gezielte Fleckenbehandlung möglich ist. Die Fleckenbehandlung sollte sehr schonend vollzogen werden, um das Gewebe und seine Funktionalität so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Es ist zu beachten, dass die erhöhte Belastung des Gewebes durch spezielle Reinigungsschritte die Lebensdauer des Textils verkürzt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Qualitätsvereinbarungen hinsichtlich Fleckenbehandlung und Austausch der Bekleidung mit dem Textilaufbereiter zu treffen. Bei den im Gewebe verbleibenden Farbveränderungen (Flecken), handelt es sich um chemische Reaktionen zwischen Faser und Kontaminante und/oder durch die Einlagerung von Farbpigmenten in der Faser. Diese Farbveränderungen sind größtenteils irreversible und verursachen grundsätzlich selbst keine Kontaminationen. In der Regel beeinträchtigen diese Farbveränderungen somit die Reinraumtauglichkeit des Gewebes nicht, jedoch werden die optischen Beeinträchtigungen als störend in den reinen Umgebungen betrachtet. Wir möchten die Reinheit in unserem Reinraum erhöhen und hierzu Reinraumstiefel einführen. Was gilt es hierbei zu beachten? M. Schad: Zunächst sollte das Bekleidungskonzept sorgfältig geplant werden. Das umfasst zum einen den Personalfluss und zum anderen die Bereitstellung zusätzlicher Artikel. Hier können beschränkende Faktoren wie Platz in den Schleusen und eventuell zusätzliche Möbel wie eine Überschwenkbank berücksichtigt werden. Geht es dann an die genaue Auswahl des Stiefelmodells, stellt sich zunächst folgende Frage: Sollen die aktuellen Reinraumschuhe in das Konzept integriert oder neue „Unterschuhe“ angeschafft werden? Dieser Punkt ist ganz entscheidend für die Auswahl des Stiefelmodells, denn das Zusammenspiel zwischen Überstiefel und darunter getragenem Schuh ist für die Größenfindung und den Tragekomfort ganz entscheidend. Zur Bestimmung der jeweils notwendigen Stiefelgröße, muss der zu Anwendung kommende „Unterschuh“ verwendet werden. In der Praxis ist dies eine der häufigsten Fehlerquellen bei der Auswahl von Stiefeln. Beachtung sollte auch das Umkleideprozedere finden. Manche Stiefelmodelle erweisen sich hier als vorteilhafter und erleichtern den Mitarbeitern das Umkleiden. Beachtet man diese kleinen Regeln, so wird die Einführung von Reinraumstiefeln ein echter Erfolg. Haben Sie auch Fragen rund um das Thema Reinraumbekleidung und dessen richtige Anwendung? M. Schad: Schreiben Sie mir unter: [email protected]! Ko n ta k t Markus Schad decontam GmbH, Bad Windsheim Tel.: +49 9841 401408 50 [email protected] www.decontam.de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 25 Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Die Reinraumbekleidung ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Reinraumkonzeptes. Sie ist der einzige „Filter“ zwischen dem Produkt bzw. dem eigenen Prozess und einer der größten Kontaminationsquellen im Reinraum, dem Menschen. Verschiedene Studien haben gezeigt, welch hohes Kontaminationsrisiko der Mensch im Reinraum darstellen kann und wie effizient die richtige Reinraumbekleidung dieses Risiko minimiert. Nur was heißt in diesem Falle „richtig“? Reinraumkleidung neu erfunden? Individuelle Bekleidungskonzepte oder „0815“-Kleidung? Carsten Moschner, Dastex Reinraumzubehör Das Wort „richtig“ sollte in erster Linie so verstanden werden, dass die Reinraumbekleidung oder besser das Reinraumbekleidungskonzept auf die jeweiligen Prozesse des Kunden in seinen kontrollierten Bereichen abgestimmt ist. Eine pauschale, einfache Zuordnung von Reinraumbekleidung beispielsweise in Anlehnung an Luftreinheitsklassen ist aus heutiger Sicht (Stand der Technik) nicht möglich und in der Regel auch aus Sicht des Kunden nicht unbedingt zielführend. 26 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Ein Beispiel: Es fordern sowohl Anwender aus dem Bereich sterile Abfüllung von Grippeimpfstoffen als auch Anwender aus dem Bereich sterile Fertigung von Zytostatika Reinraumbekleidung, die in sogenannten A-/ B-Bereichen eingesetzt werden dürfen. Es ist aber sicherlich sehr gut nachvollziehbar, dass die Anwender aus dem Bereich Zytostatikaherstellung noch ganz andere Anforderungen an die Bekleidung stellen und hier Bereiche der PSA (persönliche Schutzausrüstung) betroffen sind. Würden diese nur darauf bestehen und fordern, dass die Kleidung für A- / B-Bereiche verwendet werden kann, besteht die Gefahr, dass die Träger dieser Kleidung dann einem höheren persönlichen Risiko ausgesetzt sind (nämlich mit Zytostatika kontaminiert zu werden). So gibt es noch viele weitere Beispiele, die anschaulich zeigen, dass aus Sicht des Anwenders zunächst einmal der eigene Prozess, die Fertigung der eigenen Produkte im Vordergrund stehen sollte und sich daraus dann die Anforderungen an das jeweilige Bekleidungskonzept ableiten. Selbstverständlich gibt es aber auch Anwender, bei denen ein einfaches, typisches Anforderungsprofil an die Bekleidung ausreicht, oftmals basierend auf den Faktoren Abriebsfestigkeit und Filtrationseffizienz meistens in Verbindung mit einer Mindestanforderung an die Antistatik. Mitarbeiterakzeptanz Ein sehr wichtiger Aspekt bei jedem Bekleidungssystem ist sicherlich das Thema Mitarbeiterakzeptanz. Eine in 2011 veröffentlichte Studie belegt recht eindrucksvoll, dass Unterschiede im Tragekomfort und damit einhergehende höhere bzw. niedrigere Akzeptanz der Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit der Träger beeinflussen kann. Allerdings ist auch das Thema „Tragekomfort und Mitarbeiterakzeptanz“ ein vielschichtiges und kann in den seltensten Fällen auf nur einen textilen Parameter wie beispielsweise Atmungsaktivität zusammengefasst werden. So spielen viele subjektive Empfindungen der Träger bei dieser Thematik eine entsprechende Rolle. Neben der Wasserdampfdurchlässigkeit ist die Haptik, also der textile Griff (die Weichheit des Gewebes) ein wichtiger Grund, warum Kleidung akzeptiert oder abgelehnt wird. Das Flächengewicht, die Optik (Design), der Schnitt (Passform) oder die Wertigkeit (der Kleidung) usw. sind alles weitere Bestandteile, die letztendlich die Mitarbeiterakzeptanz in die ein oder andere Richtung beeinflussen können. Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g entwicklung bestehender Konzepte, Funktionalität und Tragekomfort nochmals zu optimieren. Ähnlich wie bei der Reinraumoberbekleidung gibt es auch bei der reinraumtauglichen Zwischenbekleidung immer öfter weitergehende Anforderungen insbesondere im Hinblick auf antistatische und antimikrobielle Eigenschaften. Zum Abschluss noch der Hinweis, dass – ebenfalls je nach Prozessanforderungen und Abläufen in den jeweiligen kontrollierten Bereichen – konfektionstechnische Details wie Taschen, Bündchen, Laschen (z. B. zum Befestigen eines Ausweises) Dinge sind, die der Anwender im Vorfeld festzulegen hat, genauso wie die ergänzenden Bestandteile eines Bekleidungssystems wie Handschuhe, Schutzbrillen, Mundschutze usw.. Fazit So individuell die Prozesse bei den verschiedenen Anwendern der Reinraumtechnologie sind, so Das Bekleidungskonzept Unabhängig von dem Parameter Tragekomfort (denn hier möchte selbstverständlich jeder Anwender das Optimum für sich erreichen) ist es also unabdingbar, zunächst einmal den eigenen Prozess – sprich die Fertigung unter kontrollierten Bedingungen – so zu durchleuchten, dass sich daraus dann das Anforderungsprofil an das Bekleidungskonzept ableiten lässt. Dinge, die hier je nach Anwendung (und Umgebungsbedingungen) eine Rolle spielen können, sind neben den klassischen Reinheitsparametern wie Rückhaltevermögen und Abriebsfestigkeit in erster Linie Anforderungen aus dem Bereich antistatische Eigenschaften (Stichwort ESD-Bereiche oder explosionsgeschützte Bereiche) und Aspekte im Zusammenhang mit dem Schutz des Mitarbeiters vor Gefahren aus dem Prozess bzw. vom Produkt, also klassische PSA-Aspekte. Dazu zählen aber auch Themen, wie und wie oft unter welchen Bedingungen die Reinraumbekleidung dekontaminiert werden muss, in welcher Form diese angeliefert werden sollte, welche Wechselzyklen der Prozess erfordert usw.. Die Unterbekleidung bzw. Zwischenbekleidung gehört ebenfalls zu den maßgeblichen Einflussfaktoren im Hinblick auf ein funktionierendes Bekleidungskonzept. Die nicht kontrollierbare, private Straßenkleidung bedeutet in vielen Fällen für den eigenen Prozess ein unkalkulierbares Risiko, was in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass viele Kunden eine sogenannte definierte reinraumtaugliche Zwischenkleidung eingeführt haben. Auch zu diesem Themenblock gab es schon verschiedene Veröffentlichungen, die die Effizienz einer solchen definierten Zwischenbekleidung bewiesen haben. Neben der wichtigsten Aufgabe, nämlich das Kontaminationsrisiko ausgehend vom Träger zu minimieren, kann die reinraumtaugliche Zwischenbekleidung auch den Tragekomfort des ganzen Bekleidungssystems entsprechend positiv beeinflussen. Gerade im Hinblick auf das sensible Thema Mitarbeiterakzeptanz haben es sich einige Anbieter zum Ziel gemacht, durch eine Weiter- individuell sind in der Regel auch die darauf basierenden Bekleidungskonzepte. Auch wenn es aus Sicht der Logistik und der daraus vermuteten Kostenoptimierung möglicherweise wünschenswert wäre, auf möglichst einfache, standardisierte Reinraumbekleidung zurückzugreifen, so erweist sich in vielen Fällen ein auf die Prozesse des Kunden abgestimmtes Bekleidungskonzept als wesentlich effizienter. Unter Einbeziehung aller direkten und indirekten Kosten kann ein prozessoptimiertes Bekleidungskonzept letztendlich sogar Einsparpotentiale bei den Gesamtproduktionskosten ermöglichen. Ko n ta k t Carsten Moschner Dastex Reinraumzubehör GmbH & Co. KG, Muggensturm Tel.: +49 7222 96 96 60 [email protected] www.dastex.com P M G p o M y s Ea und her reinigen ® Prozesssic n in desinfiziere tischen pharmazeu Reinräumen Sie Besuchen uns auf den nd L 1.1 Halle 3 Sta Pfennig Reinigungstechnik GmbH · Heubachstraße 1 · 87471 Durach www.pps-pfennig.de · 08 31/ 5 6122 - 0 ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 27 Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Ganz gleich, ob in der Mikroelektronik an hochsensiblen Halbleitern geforscht wird oder in der PharmaBranche neue Medikamente ent wickelt und produziert werden: In den Reinräumen ist höchste Reinheit unabdingbare Pflicht. Damit die Konzentration luftgetragener Partikel und Keime so gering wie möglich bleibt, gelten in Rein- und Reinsträumen strenge Hygiene- und Dekontaminierungs-Vorschriften. Dies gilt insbesondere für die spezielle Reinraum-Bekleidung der dort tätigen Mitarbeiter. Der Weg in die Zukunft Innovative Messmethodiken zur Dekontaminierung von Reinraum-Textilien Nicola Cassanelli, General Manager Europe, Initial Cleanrooms Praktisch alle Unternehmen beziehen ihre Reinraum-Textilien von externen Dienstleistern wie zum Beispiel Initial Cleanrooms (Micronclean), einen der europäischen Marktführer auf diesem Gebiet. Diese bieten nicht nur maßgeschneiderte Bekleidungskonzepte im Mietservice, sondern kümmern sich zugleich auch um die fachgerechte Pflege und Dekontaminierung der Textilien. Wichtiger Mehrwert: Professionelle Dienstleister erstellen eine prozesssichere, auch im Nachhinein nachvollziehbare Dokumentation dieser Dekontaminierung. 28 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Der eigentliche Waschvorgang ist dabei schnell erläutert: Die auf der „grauen“ Seite der Reinraum-Wäscherei angelieferten Textilien werden bei klar definierten Temperaturen über einen festgelegten Zeitraum gereinigt und desinfiziert, auch die Zugabe von Wasser, Wasch- und Desinfektionsmitteln ist je nach Materialqualität und Verschmutzungsgrad der Bekleidung eindeutig beschrieben. Wirklich interessant wird es auf der „reinen“ Seite, die selbst einen Reinraum darstellt. Hier geht es nach der Entnahme der Textilien aus der Waschtrommel um die Trocknung und Konfektionierung sowie vor allem um die Kontrolle auf Keime und Partikel. Zwei zertifizierte Prüfmethoden kommen derzeit in Europa zum Einsatz. Beim ASTM F51Test (für: American Society for Testing and Materials) werden einzelne Kleidungsstücke stichprobenartig aus der Gesamtcharge herausgegriffen, bevor eine spezielle Messapparatur Luft durch die Textilien absaugt und auf diese Weise Partikel herauslöst, die sich eventuell noch in den Fasern befinden. Dabei werden standardisiert fünf besonders kritische Textilbereiche untersucht: Oberarm, Brust und Bauch sowie Oberschenkel vorn und hinten. ASTM F51 eignet sich entsprechend vor allem für luftdurchlässige ReinraumBekleidung, wie sie die Pharma-, Mikroelektronik- und Ernährungsmittelindustrie nutzt. Speziell für weniger luftdurchlässige Textilien bietet sich der vor allem in Frankreich und den BeNeLux-Staaten bevorzugte Helmke Drum-Test an. Bei dieser parallelen Messmethode wird die Kleidung nach der Trocknung in eine sich drehende Trommel gelegt. Durch die Rotationsbewegung werden Partikel herausgelöst und mittels eines Partikelzählers bestimmt. Auch in diesem Fall können stichprobenhaft nur einzelne Textilien überprüft werden, diese jedoch – anders als beim ASTM F51-Test – ganzheitlich. Häufig angeführter Nachteil des Helmke Drum-Tests: Zu dichte Packung der Kleidung kann das Freisetzen von Partikeln beeinträchtigen. Markante Abweichung zwischen beiden Testmethoden in Bezug auf die Messgenauigkeit scheinen sich dennoch nicht zu ergeben: „Wir haben bei beiden Prüfmethoden die Vorund Nachteile aufwändig bewertet“, so Nicola Cassanelli, bei Initial Cleanrooms europaweit für den Geschäftsbereich Cleanrooms verantwortlich. „Ein klares Unterscheidungsmerkmal ergaben die Ergebnisse nicht. Für uns gilt bei der Auswahl der Prüfmethodik daher: Wir finden gemeinsam mit dem Kunden die jeweils optimale Einzelfall-Lösung.“ Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Echtzeit-Messung der Partikelbelastung während der Wäsche da wir uns Schwächen oder Fehler gar nicht erlauben können“, so Nicola Cassanelli. Initial Cleanrooms arbeitet weiterhin intensiv an noch präziseren Messmethoden. Ziel ist es, nicht nur einzelne Teile, sondern jeweils die gesamte Wasch-Charge am Ende des Trocknungsprozesses im Trockner zu erfassen. Diese permanente hausinterne Qualitätsüberwachung per Online-Messung in der zirkulierenden Umluft setzt über einen speziellen Partikelsensor in der Abkühlphase ein. 20-sekündige Freispülphasen unterbrechen dabei die vier je einminütigen Messvorgänge. Ergibt die Analyse, dass die maximal zulässige Partikelmenge überschritten wird, fährt eine intelligente Steuerelektronik den Trockner erneut an. „Wir haben festgestellt, dass sich mehr Partikel durch das Trocknen ablösen als bei dem eigentlichen Waschvorgang“, so Nicola Cassanelli. „Dabei fängt ein ULPA U15Filter mit einem Abscheidegrad von 99,9995 % die Partikel auf und verfeinert den Dekontaminierungsprozess auf diese Weise.“ Einziger Nachteil der neuen Prüfmethodik: Sie ist – noch – nicht zertifiziert. Ob der Waschund Trocknungsvorgang wiederholt wird, entscheiden Nicola Cassanelli und sein Team derzeit noch anhand von hausintern gewonnenen Erfahrungswerten, auch wenn diese auf quasi wissenschaftliche Art in aufwändigen Testreihen ermittelt wurden. Ohne die Validierung des Prozesses über Monitoring-Systeme wie Data Focus kann die Online-Partikelmessung aber weder ASTM F51 noch den Helmke Drum-Test ersetzen: Die Kunden wollen die komplette Daten-Prozesskette einsehen – von der Waschtemperatur und -zeit über die Art und Menge der Zusätze bis hin zu Laufzeit und Temperatur des Trockners. Dies gilt erst recht, wenn sie zum Beispiel für den Export von Arzneimitteln in die USA die strengen Richtlinien der dortigen Food and Drug Administration (FDA) einhalten müssen. „Viele unserer Kunden brauchen die absolute Gewissheit, dass wir alle Prozesse einhalten. Deswegen werden wir von ihnen in regelmäßigen Abständen auditiert. Wir durchlaufen praktisch jede Woche eine Auditierung. Mit anderen Worten: Wir arbeiten auf einem hohen Qualitäts-Level, Die Zukunft der Reinraum-Textilbearbeitung ist energiesparend Dabei könnte die Online-Partikelmessung den Weg ebnen für interessante Zusatzvorteile – wie zum Beispiel einen nachhaltigeren Waschvorgang mit niedrigeren Temperaturen als bislang. Stellen derzeit 60 °C das Maß der Dinge dar, sollen schon bald 40 °C genügen. Dies würde den hohen Energie-Einsatz an dieser Stelle der Prozesskette um 15 –20 % senken, Betriebskosten sparen und obendrein der Umwelt nutzen. Wichtige Voraussetzung für diesen Entwicklungsschritt sind entsprechende Waschmittel, die auch bei 40 °C die Reinraum-Textilien optimal desinfizieren und dekontaminieren. Sie können allerdings erst dann zum Einsatz kommen, nachdem sie von den Experten des Robert-KochInstituts (RKI) inklusive der exakten Beschreibung der Waschprozesskette auf eine Positivliste gesetzt wurden. Noch höheres Einsparpotenzial bietet der besonders Energie intensive Trocknungsvorgang. Derzeit verläuft er nach exakt festgelegten Parametern, also zum Beispiel mit einer ZuluftTemperatur von 140 und einer Abluft-Temperatur von 80 °C sowie über eine Dauer von zirka 20 Minuten. Dies soll in naher Zukunft durch eine bedarfsgerechte Steuerung auf Basis von Infrarot-Warentemperatur-Messungen ersetzt werden. Bei ihr erkennt ein spezieller Sensor in Echtzeit die Temperatur der Textiloberflächen, die wiederum stichhaltige Rückschlüsse auf den Grad der Trocknung erlaubt. Resultat: Sicherheitsmargen in der Trocknungsdauer erübrigen sich. „Dies könnte den Energieverbrauch um 15 –20 %, in Einzelfällen sogar um fast 30 % reduzieren“, so Nicola Cassanelli.v ICH VERTRAUE AUF HYDROFLEX Dank der ganzheitlichen Beratung und dem beeindruckenden Produktsortiment bekomme ich genau die zuverlässige Reinheit, die für meine sensiblen Produkte notwendig ist. Durch die vielen innovativen Features sparen wir Geld – und Nerven! STAND M1.1! Ko n ta k t Nicola Cassanelli Initial Cleanrooms, Reutlingen Tel.: +49 7121 3121 0 [email protected] www.initialservice.de REINE ZUFRIEDENHEIT: Mehr Effizienz und Sicherheit bei der Reinraum-Reinigung 360° Beratung Effiziente Innovationen High-Tech-Produkte Erstklassiger Service Mehr Infos: +49 64 62 9 15 98-0 www.cleanroom-hygiene.de Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Abb. 1: RFID-Tag unterhalb des Etikettes eingenäht im Kragen eines Reinraum-Overalls Moderne elektronische Wäsche verwaltung mittels Radio-Frequency Identification (RFID) Transponder zur berührungslosen Erfassung und Dokumentation RFID in Reinraumtextilien Technologischer Meilenstein in der Reinraum-Wäscherei des WZB Mitarbeiter in der Reinraumwäscherei des WZB diese Kennzeichnung manuell ausführen. Rund 100.000 € wurden in eine Wäschereisoftware und die zugehörige Hardware wie Server, PCArbeitsstationen, Drucker, Antennen und RFIDChips investiert. Dokumentation im 21. Jahrhundert Daniel Cavelius, Leiter Kundenmanagement, WZB Um das Lebensalter und die Waschzyklen eines Bekleidungsteils zu überwachen, hatten sich die Verantwortlichen bei WZB vor rund 25 Jahren eine simple wie kostengünstige Idee zunutze gemacht: Jedes Bekleidungsteil – abgesehen von Mehrweg-Handschuhen und – Socken – erhielt ein Waschraster, in dem bis zu 160 Waschzyklen manuell markiert werden konnten. Der Name des Kunden, das Herstellungsdatum, die Abteilung und weitere Informationen wurden ebenfalls eingedruckt. Auf einen Blick war somit für Träger und Wäscherei erkennbar, wie alt und wie oft ein Bekleidungsteil gewaschen wurde. Mit der Einführung eines ERP-Systems ist es seit 2010 nicht mehr notwendig, dass die 30 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 RFID steht für Radio-Frequency Identification. Damit können Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt gelesen und gespeichert werden. In Sicherheitssystemen von Kaufhäusern, wo Produkte mit einem RFID-Transponder vor Diebstahl geschützt werden sollen, wird diese Technik eingesetzt. Mit der Einführung des neuen Systems wurde der gesamte Wäschereiprozess überarbeitet und auf die heutigen Erfordernisse umgestellt. Gegenüber der Arbeit mit den klassischen Barcode-Patches bietet das System viele Vorteile, denn jedes Bekleidungsteil wird beim Warenein- und -ausgang, bei jeder Reparatur und jeder weiteren Bearbeitung kontaktlos erfasst. Dies spart beim Einlesen im Pulk Arbeitszeit, denn bis zu 30 Bekleidungsteile können im Wareneingang im Tunnelreader gleichzeitig erfasst werden. Diese Vorzüge der RFID-Technologie hat WZB erkannt und sich von Beginn an auf die Einführung dieses Systems konzentriert. Anfangs mussten deutlich mehr als hunderttausend Bekleidungsteile, die bei den Kunden des WZB im Umlauf sind, gekennzeichnet werden. Für jedes Teil werden in der Datenbank die Informationen über Typ, Modell, Größe, Material, Farbe, Herstelldatum, Anzahl der bisherigen Waschzyklen, Träger, Abteilung usw. hinterlegt und mit dem RFID-Chip „verheiratet“. Der etwa knopfgroße RFID-Chip wird anschließend unter ein Etikett genäht, beim Reinraum-Overall bspw. im Kragen. Das Bekleidungsstück mit all seinen Informationen ist nach dieser Prozedur fest mit dem Chip, der sich über eine alphanumerische Nummer definiert, verbunden. Auf dem Etikett ist aus Sicherheitsgründen die genannte Nummer aufgedruckt, sowie weitere kundenspezifische Informationen wie Firmenname, Träger, Größe, oder Spindnummer. Diese müssen für den Träger beim Kunden im verpackten Zustand lesbar sein. Moderne Wäscheverwaltung Die elektronische Wäscheverwaltung bietet den Kunden viele Vorteile. Über ein Online-Modul kann beispielsweise Einblick in den gesamten Schw e r p u n k t R e i n r a u m - B e k l e id u n g Abb. 2: eingesetzte RFID-Transponder, Größenvergleich zu einer Büroklammer Abb. 3: Mitarbeiter in der Reinraumwäscherei des WZB Bekleidungsbestand genommen werden, oder es lassen sich einzelne Stücke gezielt nachverfolgen. Gibt ein Kunde der Wäscherei beispielsweise vor, dass ein Bekleidungsteil nach einer definierten Anzahl an Wäschezyklen aussortiert werden soll, erscheint automatisch ein Hinweis für den Mitarbeiter in der Wäscherei. Nach erfolgter Dekontamination wird jedes Wäschestück in der Regel einzeln in spezielle PE-Beutel Vakuum verpackt. Damit ist gewährleistet, dass bis zur Verwendung in der Schleuse kein Kontaminationsrisiko besteht. Durch die RFID-Technik ist eine schnelle Erfassung im Warenausgang gewährleistet. Über eine Sortierstation kann die Bekleidung in bis zu 200 Schrankfächer sortiert werden, beispielsweise nach Mitarbeitername oder Größen getrennt. Die Sortierstation wurde so optimiert, dass die Werkstattbeschäftigten im WZB die Sortierarbeit selbstständig ausführen können. Dem Kunden wiederum kann eine fachbezogene Sortierung erheblichen Sortieraufwand vor Ort ersparen. Jeder Träger bekommt sein eigenes Paket. Ein weiterer Vorteil ist, dass stark verschmutzte oder risikobehaftete Bekleidung, bspw. aus Zytostatika-Laboren, beim Wareneingang kontaktlos erfasst werden kann und in den Dekontaminationsprozess einfließen kann. Sonderbehandlungen wie Reparaturen, ESDMessungen, die Sterilisation oder weitere Arbeitsschritte können ohne großen Aufwand in die Historie von jedem Bekleidungsteil per Klick hinterlegt werden. Selbstverständlich überstehen die Transponder auch die enorme physische Belastung einer Heißdampfsterilisation ohne Probleme. Erfahrungsgemäß ist der Lebenszyklus eines RFID-Chips deutlich länger als der eines Bekleidungsteils. Inzwischen arbeiten auch die Werkstattbeschäftigten im WZB sicher mit dem System. Im Wareneingang gibt es akustische Signale, wenn die Bekleidung erfasst wird. Die Sortieranlage ermöglicht mit farblich unterschiedlichen Leuchtsignalen eine eindeutige Fachzuordnung. Wo früher jede Lieferung bei Ein- und Ausgang manuell gezählt wurde, übernimmt diese Arbeit nun der Computer. Übertragungsfehler auf Prüfprotokollen und Lieferscheinen werden so ausgeschlossen. Ko n ta k t Daniel Cavelius WZB GmbH, Spiesen-Elversberg Tel.: +49 6821 793 158 [email protected] www.wzb.de $IE0ROkSFÌR Reinraumreinigung und ReinraumSCHuLung WWWPrOkCOnCOm Wir sind auf der Internationale Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie 22.-23.10. 2013 in Frankfurt/M. REINHEIT ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 31 R e i n r a u mb a u Innerhalb von zwei Jahren konnte Chemgineering als Generalplaner und Totalunternehmer einen Abfüllbetrieb bei DSM gemäß aktuellen Standards umbauen. Die effiziente Zusammenarbeit von Projektteam und Kunde ist der Erfolgsgarant des ehrgeizigen Millionenprojekts. Optimierung des Produktschutzes Realisierung verbesserter Hygienezonen am Schweizer Standort Sisseln Royal DSM ist einer der weltweit führenden Life Sciences- und Materials Sciences-Unternehmen. Es ist in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Materialien tätig. DSM steht für innovative Lösungen, die ernähren, schützen und mehr leisten. Dabei bedient das Unternehmen weltweit Märkte für Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel, Körperpflege, Futtermittel, Pharmazeutika und Medizin, die Automobilindustrie, Farben und Lacke, Elektrotechnik und Elektronik, Schutz des Lebens, alternative Energien sowie Materialien auf biologischer Grundlage. DSM erwirtschaftet mit rd. 22.000 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von über 9 Mrd. €. Mit rund 900 Beschäftigten und einer jährlichen Produktionsmenge von 40.000 t ist das Werk Sisseln (Schweiz) als Zweigniederlassung der DSM Nutritional Products eine der wichtigsten Produktionsstätten der Life Science-Sparte des DSM-Konzerns. Vom Planer zum Totalunternehmer Start der Planungsaktivitäten mit DSM war eine Konzeptphase im Jahre 2009. Im Bau 320 des DSM-Werks in Sisseln sollte bei laufender Produktion ein bestehender Fabrikbereich komplett umgestaltet und an neue Anforderungen ange- 32 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 passt werden: Die als Bulkware angelieferten, festen und flüssigen Zwischenprodukte waren in einem GMP-konformen Umfeld mit der momentan vorhandenen Abfülltechnik in handelsübliche Gebinde zu verpacken. Chemgineering erhielten zunächst den Auftrag, das Projektvorhaben mit dem Namen «GUPAS+» in verschiedenen Varianten technisch und kommerziell zu entwickeln. Das bedeutete neben verschiedenen Umbauarbeiten auch die Einrichtung neuer bzw. Optimierung bestehender Hygienezonen (Reinräume). Im Anschluss an die Konzeptphase wurden die Technology Designer 2010 als Generalplaner für das Gesamtprojekt mit dem Basic Design beauftragt. 2011 sprach DSM Chemgineering schliesslich besonderes Vertrauen aus: Von da an durfte Chemgineering das Projekt in der Rolle des Totalunternehmers mit voller Kosten-, Termin- und Qualitätsverantwortung realisieren. Bei der Umsetzung galt es, vielfältige Betreiberanforderungen und natürlich auch die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen. Die Hauptziele des Projektes waren: Die cGMP-konforme Umsetzung der internen Richtlinien von DSM für die Abfüllung der Pulver- und Flüssigprodukte im Bau 320 ▶▶ Abschätzung bzw. Gegenüberstellung unterschiedlicher Prozessvarianten ▶▶ Planung und Realisierung eines Hygienekonzeptes nach den internen Richtlinien von DSM für Personal, Material und Produktionseinheiten ▶▶ Planung und Realisierung eines Druckstufenkonzeptes für die Belüftung der Räume ▶▶ Anpassung der neuen Apparatetechnologien (z. B. Fördertechnik) sowie der Infrastruktur an die bestehenden Prozess- und Sicherheitsanforderungen ▶▶ Termingerechte Realisierung des Projektes ohne Auswirkungen auf andere Projekte, Bereiche oder die laufende Produktion im Bau 320 ▶▶ Umbau bei laufendem Betrieb Da alle Aktivitäten bei laufender Produktion und mit nur wenigen Ausnahmen für Totalstillstand umzusetzen waren, erforderte die Umgestaltung der Gebäudebereiche mehrere Bauphasen. So wurden zunächst bestehende Gebäudeteile und Anlagen in mehreren Phasen zurückgebaut, um eine Umpalletierungsanlage mit Senkrechtfördertechnologie für Paletten installieren zu können. Auch wurde die bestehende Abfülltechnik umgebaut. Auf drei Gebäudeebenen entstanden neue Reinräume (Hygienezonen). Dafür waren auf 1.800 m2 neue Reinraumböden zu verlegen. R e i n r a u mb a u Um Platz für ein neues Lüftungssystem zu schaffen, wurden alte Lüftungskomponenten (Kanäle, Monoblocks usw.) rückgebaut. Zudem wurden eine neue Infrastruktur und Energieversorgung (z. B. WRG-System, Kältespeicher) eingebaut und angeschlossen. Im letzten Schritt erfolgte die Inbetriebnahme und Qualifizierung der neuen Anlagen und Hygienezonen. Bei der Planung und Realisierung wurden die aktuellen cGMP-Standards berücksichtigt und gemeinsam mit dem Kunden umgesetzt. Die Realisierungs- und Bauphase betraf Bereiche wie Prozessoptimierung, Automation und EMSRTechnik, Baustellenleitung, Lüftungstechnik, Reinrauminstallation und Qualifizierungssup- port. Die enge Zusammenarbeit mit DSM war Voraussetzung für die Erreichung der Projektziele. Der komplette Umbau des Abfüllbetrieb es im Bau 320 gelang ohne wesentliche Be einträchtigung der Produktion. Dabei konnten die hohen Anforderungen an Produktqualität und Arbeitssicherheit (Null Unfälle auf der Bau stelle) zur vollsten Zufriedenheit des Kunden erfüllt werden. Effiziente Partnerschaft mit Zukunft Nach nur zwei Jahren Planungs- und Umbauphase konnte Chemgineering das Projekt im Januar 2012 erfolgreich abschließen und an den Betrieb der DSM übergeben. Dank der intensiven, zielorientierten und vertrauensvollen Zusammenarbeit ist die Basis für gemeinsame, zukünftige Projekte geschaffen. Ko n ta k t Dr. Wolfgang Müller Chemgineering Technology AG, Münchenstein, Schweiz Tel.: +41 61 467 54 54 [email protected] www.chemgineering.com Reine Räume mit Sicherheit · ESD-Schutz mit Garantie: nora® Bodenbeläge aus Kautschuk tPartikelemissionsverhalten: bis ISO Klasse 2 / GMP Klasse A tAusgasungsverhalten: bis ISO AMC Klasse -6.3 tBeständigkeit gegen biologische Kontaminationen: hervorragend t Desinfektionsmittel- und Chemikalienbeständigkeit: sehr gut tAufladungsneigung: < 10 V tESD-Schutz: 10 Jahre Gewährleistung auf die elektrostatischen Eigenschaften Besuchen Sie uns auf der Reinraum Lounge 2013: Stand O4.4 und Aktionsfläche A49b. Melden Sie sich noch heute kostenlos mit dem Registrierungscode e544445 unter www.new-lounges.de an. nora systems GmbH Höhnerweg 2-4 69469 Weinheim Deutschland Frau Ulrike Kühnle / Tel.: +49 (0)6201 – 80 4270 Frau Kathrin Kutter / Tel.: +49 (0)6201 – 80 5184 [email protected] · www.nora.com/de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 33 R e i n r a u mb a u Für die Produktqualität als auch für den Erfolg von Forschungsarbeiten ist die Kontaminationskontrolle in sauberkeitskritischen Bereichen entscheidend. Einsatzbereiche, Prozesse und Produkte müssen bei der individuellen Konzeption des Reinraums berücksichtigt werden und beeinflussen damit die Auswahl der Produktionsanlagen und ein gesetzten Werkstoffe. Der Prozess steht im Mittelpunkt Auch bei der Auswahl des Reinraumbodens Bereits bei der Planung des Reinraums sollten Materialien ausgewählt werden, deren Kontaminationspotential so gering wie möglich ist. Der Produktionsprozess ist dabei in den Mittelpunkt der Planung zu stellen und die Anforderungen an Bodenbeläge und -systeme prozessspezifisch zu definieren. Erste Anhaltspunkte für die Auswahl Reinraum geeigneter Materialien bieten die international anerkannten Regelwerke ISO 14644 und der GMP-Leitfaden. Oberflächen wie Bodenbeläge müssen nach ISO 14644-4 ein geringes Partikelemissionsverhalten und eine porenfreie Oberfläche aufweisen. Sie müssen rutschfest und beständig gegen statische und dynamische Belastungen sowie die eingesetzten Prozessmedien, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sein. Darüber hinaus sollten sie zweckentsprechende elektrostatische Eigenschaften besitzen. Der GMP-Leitfaden ergänzt das Anforderungsprofil um eine glatte Oberfläche, die frei ist von Rissen und offenen Fugen, und leicht gereinigt sowie ggf. desinfiziert werden kann. Dieses Eigenschaftsprofil kann nur eine Orientierungshilfe sein. Die Unterscheidung nach Reinraum- und Reinheitstauglichkeit von Werkstoffen, wie sie in der VDI 2083 Blatt 17 dargestellt ist, berücksichtigt weitere relevante Kriterien. 34 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Reinraum- und Reinheitstauglichkeit von Werkstoffen Die Reinraumtauglichkeit berücksichtigt ausschließlich die partikuläre Kontamination von Materialien und Werkstoffen. Das ist für Reinräume der Life Science-Industrien nicht ausreichend. Dort sind weitere Kriterien zu berücksichtigen. Hier setzt die Betrachtung der Reinheitstauglichkeit an. Sie stellt den Fertigungsprozess in den Mittelpunkt der Betrachtungen und berücksichtigt auch die molekulare Kontamination, die Reinigbarkeit, die Chemikalienbeständigkeit und die Verstoffwechselbarkeit reinraumtauglicher Materialien. Die Definition der relevanten Kriterien erfolgt individuell unter Berücksichtigung des spezifischen Fertigungsprozesses und des Produkts. Bereits bei der Planung des Reinraums ist der so erstellte Anforderungskatalog zu berücksichtigen. Je nach Branche werden dabei unterschiedliche Schwerpunkte hinsichtlich der kritischen Kontaminationsarten gesetzt: Prozessspezifische Bodenauswahl Für die Auswahl des Bodenbelags bedeutet das, dass verschiedene Bodenarten miteinander ver- glichen werden müssen, um die bestmögliche Lösung zu ermitteln. Das gestaltet sich erfahrungsgemäß schwierig, da eine Vielzahl von Bodenbelägen und -systemen aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen technischen Eigenschaften zur Verfügung stehen. Es versteht sich von selbst, dass der Wandanschluss des Bodens in den Life Science-Indus- R e i n r a u mb a u Partikelemission Ausgasungsemission ESD-Verhalten Reinigbarkeit Chemikalienbeständigkeit Halbleiterindustrie ++ ++ ++ + + Mikrosystemtechnik ++ + ++ + + Pharmazie ++ o + ++ ++ Biotechnologie + + o ++ ++ Medizintechnik + o + ++ ++ Fotovoltaik Dünnschicht + + + o o Fotovoltaik Polysilicium + + + o o Nahrungsmittel + + o ++ ++ Legende: ++ zwingend erforderlich + empfohlen o nicht allgemein erforderlich, Einzelfallprüfung empfohlen trien so auszuführen ist, dass eine einwandfreie Reinigung gewährleistet werden kann, beispielsweise mit Hohlkehlen. Ebenso sind offene Fugen zu vermeiden, da sie ein Hygienerisiko darstellen. Die Reihe der Bodensysteme, die das erfüllt, unterscheidet sich teils erheblich voneinander. Beschichtungsfreie Oberflächen Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Beschaffenheit der Oberfläche des Bodens. Zusätzliche Oberflächenbeschichtungen, -versiegelungen oder -vergütungen sind generell als kritisch anzusehen, da sie eine Schwachstelle darstellen. Unter der Einwirkung tribologischer Belastungen (z. B. rollende Transportbehältnisse, Laufverkehr der Mitarbeiter) lösen sie sich in der Regel von dem Trägermaterial ab und verursachen luftgetragene partikuläre Kontaminationen. Bei partiell gelösten oder beschädigten Beschichtungen besteht zudem die Gefahr, dass sich Keimherde an schwer zugänglichen Stellen bilden, die nicht ausreichend desinfiziert und abgereinigt werden können. nora Bodenbeläge aus Kautschuk benötigen keine Beschichtung. Aufgrund des Produktionsprozesses besitzen sie eine extrem dichte Oberfläche, die besonders abriebfest ist und einen dauerhaft hohen Hygienestandard bietet. Eine gründliche Desinfektion ist ebenso möglich wie eine und rückstandslose Abreinigbarkeit. Ein weiteres Sicherheitsrisiko geht von Rissen in der Oberfläche aus. Selbst in Haarrissen können sich biologische Kontaminationen ansammeln, die nicht ausreichend entfernt werden können. Mitunter entstehen diese Risse nicht durch eine Beschädigung der Oberfläche, sondern werden durch Bewegungen im Unterboden verursacht. Anders als starre, feste Beschichtungen können dauerelastische Kautschuk-Bodenbeläge diese Bewegungen bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. ESD-Schutz für sensibelste Produkte In der Halbleiterindustrie und Mikrosystemtechnik kommt dem ESD-Schutz eine große Bedeutung zu. Bei vor Ort angemischten Bodenbe- schichtungen werden die leitfähigen Zusätze während der Verarbeitung der Mischung zugeschlagen. Die langfristig verlässliche Funktionalität des Bodensystems hängt damit sehr stark von den handwerklichen Fähigkeiten des Bodenlegers ab. Bei anderen Bodenbelägen werden leitfähige Zusätze physikalisch oder chemisch während des Produktionsprozesses in das Material eingebunden. Sie sind gleichmäßig im Bodenbelag verteilt und dauerhaft wirksam. Abschließend aufgebrachte Oberflächen versiegelungen oder vergütungen jedweder Art sind zu vermeiden, da sie einen entscheidenden Einfluss auf die Funktionalität des Systems haben. Verlängerte Gewährleistungen auf die elektrostatischen Eigenschaften wie sie bspw. für beschichtungsfreie Kautschuk-Bodenbeläge der nora systems GmbH ausgestellt werden, bieten Entscheidern eine anhaltend funktionale Sicherheit. Geh- und Stehkomfort für Mitarbeiter Auch die ergonomischen Eigenschaften des Bodenbelags sollten nicht vernachlässigt werden. Mitarbeiter in Reinräumen stehen oft den ganzen Tag lang. Ein dauerelastischer Bodenbelag aus Kautschuk trägt zu einem erhöhten Gehund Stehkomfort bei. Er entlastet den Körper und sorgt für weniger Ermüdungserscheinungen und Schmerzen als härtere Untergründe. Das wirkt sich positiv auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aus. Quelle: VDI 2083 Blatt 17 (Entwurf), 2012 blick auf ihre Eignung für Reinräume gestaltete sich aufgrund der fehlenden einheitlichen Prüfverfahren zur Bestimmung der Reinraum- und Reinheitstauglichkeit äußerst schwierig. Im Rahmen des Industrieverbunds CSM hat das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) zusammen mit Vertretern der Industrie Prüfmethoden und Bewertungsschemata erarbeitet, mit deren Hilfe Materialien miteinander vergleichen werden können. Unter einheitlichen Prüfbedingungen werden Werkstoffe auf ihr Partikelemissionsverhalten, der Emissionen molekularer Kontaminationen, der Beständigkeit gegen biologische Kontaminationen und der Chemikalienbeständigkeit hin untersucht. Oberflächen wie Bodenbeläge werden unter identischen Prüfbedingungen geprüft und ihre Ergebnisse einheitlich dokumentiert. Das erleichtert den Entscheidern die Vergleichbarkeit der angebotenen Systeme und bietet zusammen mit den zuvor genannten Eigenschaften eine funktionale Sicherheit vor Ort – wichtige Faktoren, denn nachträgliche Korrekturen sind zeitund kostenintensiv. Einheitliche Prüfverfahren ermöglichen Vergleichbarkeit Die oben genannten Materialeigenschaften sind beispielhaft für die zu bewertenden Kriterien. Betrachtet man darüber hinaus die Verlegung auf Estrich, Doppel- oder Hohlraumboden, die Druckbelastbarkeit und die Reparaturmöglichkeiten, steigt die Komplexität des Auswahlprozesses weiter an. Bis vor wenigen Jahren war es nur anhand der von den Herstellern zur Verfügung gestellten technischen Daten möglich, Bodensysteme hinsichtlich ihrer generellen Eignung für Industriebereiche zu vergleichen. Eine Auswahl im Hin- Ko n ta k t Kathrin Kutter nora systems GmbH, Weinheim Tel.: +49 6201 80 5184 [email protected] www.nora.com ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 35 reInrauMreInIgung abb. 1: systemwagen Clino Cr9 © pps Die einschlägigen Regelwerke geben für die einzelnen Reinheitsklassen (ISO und GMP) bestimmte Anforderungen an mobile Systeme vor, die auch die im Raum verwendeten Gerätschaften für die Wischsysteme betreffen. Ein Wischsystem für jeden Reinraum Modulares reinraum reinigungssystem Margarete Witt-Mäckel, Dipl.-Ing. (FH) Hygienetechnik Witt-Hygienemanagement Dietmar Pfennig, gebäudereinigermeister, Pfennig reinigungstechnik 36 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 Die während der Produktion entstehenden Kontaminationen, die betrieblichen Räumlichkeiten sowie der Anwender der Wischsysteme selbst beeinflussen die Auswahl eines geeigneten Moppbezugs und des dazugehörenden Equipments wie Presse, Eimer, Mopphalter oder Vorpräparation. Um alle spezifischen Anforderungen abzudecken, hat Pfennig Reinigungstechnik ein modules System entwickelt. Höchste Anforderungen an Produktsicherheit und Produktqualität erfordern definierte Produktionsumgebungen und damit spezielle Anforderungen an die Raumluft, an die eingesetzten Betriebsmittel und Prozessmedien sowie an das Personal. Hygienemaßnahmen sind notwendig, um die definierten Reinheitsanforderungen der Umgebung zu erhalten und um Übertragungen von Kontaminationen im gesamten Herstellungsprozess vorbeugend zu vermeiden. Auch wenn Decken, Wände und Böden nicht im direkten Produktkontakt sind, ist die Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion dieser Flächen eine wichtige Maßnahme zur Wiederherstellung der gewünschten Reinheit nach Produktion. Dabei sollten eingesetzte Gerätschaften, Textilien und Mittel natürlich selbst keine Quelle von Kontaminationen darstellen. Je nach Produktspezifikation und der daraus resultierenden Reinheitsklasse müssen unterschiedliche Kontaminationen berücksichtigt werden. Während in der technischen Industrie Partikel aller Art zu Störungen, Produktionsausfällen oder Qualitätsverlusten führen können und damit die Entfernung bzw. Vermeidung dieser unerwünschten Partikel im Vordergrund steht, bekommen mikrobiologische Kontaminationen in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie sowie in der Lebensmittelindustrie und Medizintechnik eine besondere Bedeutung, da diese zu Verderbnis und vor allem zu Gesundheitsrisiken führen können. Die Desinfektion als gezielte Inaktivierung von Mikroorganismen steht in diesen Industriebereichen daher im Vordergrund. Ein besonderes Augenmerk richtet sich an die Produktion steriler Arzneimittel, die aufgrund der Sensibilität der hergestellten Produkte wesentlich strenger reguliert ist. Beide Maßnahmen, die Reinigung sowie die Desinfektion, erfordern neben den entsprechenden Chemikalien Gerätschaften, die den jeweiligen Reinraumklassen angepasst sein und bezogen auf die jeweilige Tätigkeit eine hohe Effektivität und Prozesssicherheit bieten müssen. Reinraumreinigung ISO-Klasse 8/7 6 5 und niedriger Reinigungsmittel Wässrige alkoholische Lösungen, z. B. Isopropanol Gerätschaften Edelstahl oder definierte Kunststoffe Edelstahl oder definierte, sterilisierbare Kunststoffteile Mopphaltersystem für Aluminium oder definierte Kunststoffteile Decken und Wände eloxiertes Aluminium oder definierte, sterilisierbare Kunstoffe Wischtücher Handelsübliche Reinraumtücher (Mikrofaser) Qualifizierte Reinraumtücher (Mikrofaser) Verarbeitung, Design - Geringstmögliche Abgabe von Partikeln und keine Quelle von Partikeln - Beständig gegenüber den Reinigungsmitteln - Reinraumtauglichkeit - Geringstmögliche Abgabe von Partikeln und keine Quelle von Partikeln - Beständig gegenüber den Reinigungsmitteln - Reinraumtauglichkeit Anwendung ◾◾ - Ergonomie - hohe Flächenleistung - Prozesssicherheit - Wirtschaftlichkeit ◾◾ ◾◾ Tab. 1: Anforderungen an die Gerätschaften und Textilien für Reinräume (Quellen: DIN EN ISO 14644-5; VDI 2083, Blatt 5.1 und 8) Reinheitsklasse GMP-Leitfaden, Annex 1 A/B vergleichbare ISO-Klasse 5 Betrachtet man nun die Gerätschaften und Textilien, die zur Umsetzung von Wischverfahren notwendig sind, so ergeben sich je nach Reinheitsklasse (ISO und/oder GMP) unterschiedliche Anforderungen (Tab. 1 und 2). Vereinfacht lassen sich die Reinheitsklassen der Industriebreiche in drei Gruppen einteilen: C/D 7/8 Reinigungsmittel - a uf mikrobiologische Verunreinigungen - auf mikrobiologische Verunreinigungen geprüft geprüft - vor Gebrauch steril Desinfektionsmittel - Wechsel zwischen zwei oder mehreren - Wechsel zwischen zwei oder Wirkstoffgruppen, mehreren Wirkstoffgruppen, ggf. ein sporizides Desinfektionsmittel ggf. ein sporizides Desinfektionsmittel im Programm im Programm - a uf mikrobiologische Verunreinigungen - auf mikrobiologische Verunreinigungen geprüft geprüft - geeignet für die vorgesehene - vor Gebrauch steril Desinfektionsmethode - g eeignet für die vorgesehene Desinfektionsmethode Gerätschaften - keine Quelle für Verunreinigungen - partikelarm - ggf. pyrogenfrei - leicht zu reinigen und zu desinfizieren - sterilisierbar/autoklavierbar - keine Quelle für Verunreinigungen - partikelarm - leicht zu reinigen und zu desinfizieren - b eständig gegenüber Reinigungsund Desinfektionsmittel Werkstoffe - E delstahl oder sterilisierbarer Kunststoff - Mopphalter ggf. aus eloxiertem Aluminium - beständig gegenüber Reinigungsund Desinfektionsmittel - sterilisierbar/autoklavierbar - Edelstahl oder hochwertiger Kunststoff - Mopphalter ggf. aus eloxiertem Aluminium - b eständig gegenüber Reinigungsund Desinfektionsmittel Moppbezüge und Wisch- - M oppbezüge aus autoklavierbaren tücher und partikelarmen Mikrofasern (Zertifikat) - sterile Einmaltücher (Zertifkat) - Moppbezüge und Wischtücher aus partikelarmen Mikrofasern (Zertifikat) - partikelarme Einmaltücher (Zertifikat) Verarbeitung, Design - GMP-konform - GMP-konform GMP - Validierbarkeit der Prozesse - Sichere und reproduzierbare Benetzung - Hohe Prozesssicherheit und Effektivität Anwendung - Ergonomie - Hohe Flächenleistung - Wirtschaftlichkeit Tab. 2: Anforderungen an die Gerätschaften und Textilien zur Reinigung und Desinfektion in GMPBereichen (Quellen: EU-GMP-Richtlinie, DIN EN ISO 14644-5; VDI 2083, Blatt 5.1 und 8) Gruppe 1: technische Reinräume (z. B. Halbleiterindustrie, Mikroelektronik, Feinmechanik, Nanotechnologie) Gruppe 2: Pharmazeutische GMP-Bereiche einschließlich Sterilbereiche und Produk tionsbereiche sensibler Medizinprodukte Gruppe 3: Bereiche, in denen eine gewisse Sicherheit gefordert, die aber nicht der pharmazeutischen GMP entsprechen müssen (z. B. Medizintechnik, Nahrungsergänzungsmittel, kosmetische Industrie) Alle Gruppen vereinen die Forderungen nach Effektivität, Prozesssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Anwenderfreundlichkeit. Kundenorientierte Lösung Die Fa. Pfennig Reinigungstechnik, die Gerätschaften und Textilien in alle Reinheitsklassen nach ISO und GMP liefert, hat daher ein Modulsystem entwickelt. Alle Systeme und Komponente können gemäß den spezifischen Kundenanforderungen zusammengestellt und auf Wunsch ausgetauscht oder ergänzt werden. Neben der Konformität bezogen auf die Reinheitsklassen bieten alle Systeme eine hohe Anwenderfreundlichkeit, die sich in klar strukturierten Arbeitsabläufen, einfacher Bedienbarkeit und Ergonomie zeigt, sowie eine hohe Sicherheit in der Umsetzung. Folgende Systemfamilien stehen zur Verfügung: Systemwagenfamilie für technische Bereiche, die über alle anwendungstechnischen Vorteile verfügen, aber nicht autoklavierbar sind: Grundrahmen, Anbauteile, Griffe und Flachpressen bestehen aus Edelstahl, Eimer dagegen aus Polypropylen. Systemboxen aus Kunststoff können aber jederzeit bei höheren Anforderungen gegen Systemboxen aus Edelstahl ausgetauscht werden. Systemwagenfamilie für den GMP-Bereich einschließlich der Sterilbereiche: Eigens für den Einsatz in Reinräumen entwickelte Systemwagenfamilie, umfangreich begutachtet und qualifiziert. Vollständig aus Edelstahl hergestellt, GMP-konform und autoklavierbar. Systemwagenfamilie für Bereiche, in denen eine gewisse Sicherheit gefordert ist: Rahmen und Flachpressen bestehen aus Edelstahl, Eimer und Handgriffe dagegen aus Polypropylen. ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 37 reInrauMreInIgung Ingenieur-Büro SpezIalISten in Sachen Qualifizierung Wartung Messtechnik Strömungsvisualisierung Monitoring Service Beratung Schulung … wir kennen uns aus! Besuchen Sie uns auf der Reinraum-Lounges in Karlsruhe, Stand: L2.6 BSR Ingenieur-Büro Beratung & Service im Reinraum Marienstraße 156 68794 Oberhausen-Rheinhausen eMail [email protected] Tel. 07254/959 590 Fax 07254/959 5929 38 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 Pfennig Reinigungstechnik auf den Lounges 2013: Stand Nr. L 1.1, Halle 3. In seinem Vortrag mit dem Thema „Spezifische Anforderungen an Wischsystemen im Reinraum“ am 7. Februar 2013, Beginn 14:30 Uhr, Raum 11, Halle 3, wird Herr Dietmar Pfennig, Geschäftsführer der Fa. Pfennig Reinigungstechnik GmbH, auf die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich eingehen. Ko n ta K t Margarete Witt-Mäckel Witt Hygienemanagement Beratung & Schulung, Stuttgart Tel.: +49 711 50 42 97 63 [email protected] www.witt-hygienemanagement.de Dietmar Pfennig Pfennig Reinigungstechnik GmbH, Durach Tel.:+49 831 56 122 0 [email protected] www.pps-pfennig.de REINRAUMREINIGUNG Mopp Befeuchtungsmethode für die Reinraumreinigung Abb. 1: Das Dreieimersystem (PurQuip ERGO 320) mit Zusatzbehältern auf der Rückseite Der Hygienestatus im Reinraum wird maßgeblich durch die Reinigung (und Desinfektion) beeinflusst und erhalten. Je weniger Abweichungen und Variablen es gibt, desto höher sind die Produktionssicherheit und die Qualität der Produkte. Ziel jeder Reinigung sollte es somit sein, alle notwendigen Arbeitsschritte so reproduzierbar wie möglich zu gestalten. Erst eine hohe Reproduzierbarkeit gewährleistet konstante Ergebnisse und lückenlose Validierbarkeit. Ausschlaggebend für eine Reproduzierbarkeit ist, dass jeder Mopp im Einsatzzustand exakt die gleiche, korrekte Flüssigkeitsmenge besitzt. Diese muss wiederum an die zu reinigende Fläche, die vorherrschende Verunreinigung und das gewünschte Wischverfahren (ein- oder zweistufig, Reinigung/Desinfektion) angepasst werden. Herkömmliche Methoden Beim Auspressen mit Standard Flachpressen, variiert die Flüssigkeitsmenge in den Mopps je nach Kraftaufwand des Anwenders. Unterm Strich heißt das, die optimale Flüssigkeitsmenge im Mopp kann nicht sichergestellt werden – hiermit ist eine Variable gegeben, welche ausgeschlossen werden sollte. Hinzu kommt, dass das Auspressen eine nicht unerhebliche Anstrengung des Anwenders beim Auspressen jedes Mopps erfordert, und schnell zu Ermüdung und Demotivation der Reinigungsfachkraft führen kann. Auch die Vorpräparation von Mopps in Moppboxen bietet oftmals nur unzureichende Sicherheit. Eine zu 100 % gleichmäßige Durchdringung der Flüssigkeit in den Mopps wird Abb. 2: Die Befeuchtungs-Vorrichtung bringt bei jeder Betätigung exakt die gleiche Flüssigkeitsmenge auf den Mopp hier in vielen Fällen nicht erreicht. Zu hoch sind die möglichen Fehlerquellen und Variablen, beispielsweise bei der Befüllung oder beim Umdrehen der Boxen. Das Resultat einer Fehlbedienung sind dann oftmals Mopps, welche nur teilweise durchtränkt, oder ungleichmäßig befeuchtet sind. Durch aufwändiges Handling mehrteiliger Boxensysteme ergibt sich nicht die für den Reinraum so wichtige Anwenderentlastung. Gleiches gilt für den Arbeitsaufwand bei der Tränkung, und die zwangsläufig entstehende Leerlaufzeit zwischen Bestückung der Moppboxen und dem Einsatz der Mopps im Reinraum. Eine völlig neue Methode Hydroflex bietet mit PurQuip ERGO eine neue Baureihe an Reinraum Reinigungswagen an, welche elegant die Brücke schlagen zwischen höchster Reproduzierbarkeit und optimaler Ergonomie. Die Reinigungswagen der PurQuip ERGO Serie besitzen ein Mehr-Eimer-Prinzip mit einer darin platzierten Mopp-BefeuchtungsVorrichtung. Dieses neu entwickelte System kombiniert nicht nur Reproduzierbarkeit und Anwenderfreundlichkeit, sondern ermöglicht gleichzeitig eine erhebliche Zeitersparnis beim Reinigungsvorgang. In einem Schritt zur optimalen Moppfeuchte Für die optimale Mopp-Befeuchtung ist lediglich ein Arbeitsschritt notwendig. Die BefeuchtungsVorrichtung bringt dabei bei jeder Betätigung die exakt gleiche Flüssigkeitsmenge auf den Mopp auf. Die Aufnahme von frischen Mopps und der Abwurf der gebrauchten Mopps erfolgt ohne Handkontakt. Dies gewährleistet optimale Hygiene und verhindert Kreuzkontaminationen. Außerdem müssen sich Anwender während des gesamten Vorgangs weder bücken, noch mit schweren Bauteilen handeln. Universell und modular Das Mopp-Befeuchtungs-System kann für alle Arten von Mopps (Mehrweg und Einweg) verwendet werden, und ist für Reinraumbereiche jeglicher Art ausgelegt. Die Reinigungswagen werden in verschiedenen Konfigurationen angeboten und sind als 3-Eimer-System sowie kompakte 2-Eimer Ausführung erhältlich. Durch Optionen wie Zusatzbehälter oder Mehrzweckbeutel auf der Rückseite, können die PurQuip ERGO Reinigungswagen individuell an nahezu alle Anforderungen im Reinraum angepasst werden. KO N TA K T Terry R. Becker Hydroflex OHG, Gladenbach Tel.: + 49 646 29 15 98 0 [email protected] www.hydroflex-solutions.de REINR AUMTECHNIK 1/2013 ◾ 39 V e r B r a u C H s M at e r I a l I e n Full service Concept Immer mehr Branchen und Unter- logistikservices nehmen müssen sich mit dem Thema ‚Arbeiten in kontrollierten Umgebungen‘ auseinandersetzen. Preissicherheit In vielen Produktionsbereichen ist liefersicherheit das Arbeiten im Reinraum gesetzliche Vorgabe und Voraussetzung für Produkt- und Personenschutz. Warenkorbanalyse Individueller Kundenservice Jenseits des Kerngeschäfts müssen Anforderungen erfüllt und ein reibungsloser Prozess gewährleistet sein. Volle Versorgungssicherheit aus einer Hand Das Full service Concept von basan: Best Practice im reinraum – teil 1 Die Firma basan aus Kelsterbach ist den Unternehmen ein zuverlässiger Partner und bietet seinen Kunden bei Bedarf Full Service – in persönlicher Beratung, Produkten, Dienstleistungen. Der Nutzen für den Kunden: Versorgungssicherheit aus einer Hand, Effizienz in Kosten und Prozessen sowie Expertenwissen auf persönlicher Ebene. Das Arbeiten in kontrollierten Umgebungen stellt höchste Anforderungen an die Mitarbeiter wie auch Produktionsbedingungen und –prozesse. Dies beginnt bei der Planung der Produktionsstätten und betrifft dann jeden einzelnen Arbeitsschritt sowie das Verhalten der Mitarbeiter im reinen Raum. Die Vorgaben zur Kontaminationskontrolle dienen dem Produkt- und Personenschutz. Sie sind heutzutage die Basis in der Produktion vieler Branchen. Aber, sie sind nicht das Kerngeschäft dieser Unternehmen. Zum reibungslosen Ablauf einer Produktion in kontrollierter Umgebung bedarf es einer passgenauen Versorgungskette mit Produkten zur Kontaminationskotrolle. Das bedeutet, den Überblick zu haben über eine erhebliche Anzahl an Produktkategorien und Produkten, die Sichtung der Lieferanten nach den besten Produkten und Preisen sowie die Sicherstellung einer lückenlosen Versorgungslogistik und Prozesskette. Das Wunschszenario eines jeden Verant- 40 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 wortlichen im Reinraum: Die richtigen Produkte müssen zur richtigen Zeit am richtigen Platz sein. Gut für das Unternehmen, das sich hier professionelle Partner sucht – am besten aus einer Hand. Full service – aber bitte maßgeschneidert Die Komplexität in der Organisation einer kontrollierten Umgebung lassen Full Service Konzepte in den Fokus der Überlegungen vieler Reinraumverantwortlichen rücken. Sie stehen unter den Begriffen On-Site-Distribution, One-StopShop oder Full-Service Provider. Was muss ein Full Service Anbieter können, um die gewünschten Vorteile für die Unternehmen zu bringen? Das anforderungsprofil: ◾ ◾ ◾ ◾ ◾ ◾ Komplettsortiment für den Reinraum Kenntnis der Abläufe des Kunden vor Ort Erfahrung in der Vollversorgung Globales Produktscouting Modernes Warenwirtschaftssystem und Logistik Partnerschaftliches Denken für maßgeschneiderte Lösungen Full service in der Praxis: Profit durch maßgeschneiderte lösungen Full Service Konzepte können und dürfen keine Standardlösungen sein. Jedes Unternehmen muss in Zusammenarbeit mit dem Full Service Provider sein Versorgungsformat finden, das abgestimmt ist auf die besonderen Gegebenheiten des Unternehmens. Stellgrößen sind: ◾ Produktportfolio (Sortiment, Quantitäten, Lieferantenpool) ◾ Logistik (Lager- und Distributionsbedingungen, Distributionsgeschwindigkeit) ◾ Administrative Abläufe ◾ Prozessketten Bei basan werden in enger Absprache mit dem Kunden maßgeschneiderte Konzepte entwickelt. Alle Konzepte haben eines gemeinsam: Der Kunde spezifiziert die benötigten Materialien und benennt die Verbrauchsmenge, basan errechnet daraus die notwendigen Sicherheitsbestände, um eventuell entstehende Engpässe schon im Vorfeld auszuschließen. Der administrative und logistische Ablauf wird dann auf die spezifischen Prozesse beim Kunden abgestimmt – alles individuell. So können zum Beispiel auch einzelne Produkte aus dem Versorgungsvertrag ausge- V e r b r a u ch s m at e r i a l i e n schlossen werden, wenn diese sehr eng im Fertigungsprozess des Unternehmens verzahnt sind. Oder es werden spezifische Produkte für den Kunden entwickelt, sollte dieser spezielle Anforderungen haben. Basierend auf den Ergebnissen der Bedarfs analyse wählen Sie in enger Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitern das für Sie passende Full Service Concept aus die Art der Versorgungsverträge erfolgt völlig individuell. Der Grundbaustein des Full Service Conceptes – Die Bedarfsanalyse Die gängigen Varianten sind: ◾◾ Der Einteilungsauftrag ◾◾ Der Mengenkontrakt / die Mengenverein barung ◾◾ Der FSC Kontrakt ◾◾ Das Konsignationslager So funktioniert sie: ◾◾ ◾◾ ◾◾ Sie nennen uns die von Ihnen eingesetzten Reinraumprodukte und Ihren Jahresbedarf und Sicherheitsbestände basan analysiert Preise und Mengen und erarbeitet einen auf Ihre Anforderungen optimierten Warenkorb Bündelungseffekte, aber auch der Einsatz alternativer Produkte, können zu erheblichen Einsparungen führen ◾◾ Die Kunden, die mit basan das Full Service Concept umsetzen, schätzen die Vorteile, die sich daraus ergeben. Die Vorteile im Überblick: ◾◾ ◾◾ Zusätzlich zur Vollversorgung bietet basan seinen Kunden weitere Dienstleistungen im Full Service Concept. ◾◾ Online-Modelle (kundeninterner onlineShop, SAP-Systemintegration) ◾◾ Dekontamination und Leasing von Reinraumbekleidung Dienstleistungen wie Schulung von Reinraumpersonal, Erarbeitung von Personalschleusenkonzepten, Erstellung von Reinigungs- und Desinfektionsplänen ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ Ein einziger Lieferant als Ansprechpartner für Ihre Reinraumprodukte Optimierung des Warenkorbes mit Potential zu Einsparungen durch z. B. Vereinheitlichung der Produktpalette, Mengenkonsolidierung oder günstigere Alternativprodukte Klare Kommunikationsweg Durchgängige Prozesse Versorgungs- und Liefersicherheit auch bei kurzfristig schwankenden Abnahmemengen Prozessoptimierung in Einkauf, Logistik, Buchhaltung etc. Höhere Preis- und Planungssicherheit Individueller und persönlicher Kundenservice (festes Team) In der kommenden Ausgabe der ReinRaum Technik 02 / 2013 stellen wir Ihnen ein FullService-Anwendungsbeispiel aus der Praxis vor. Ko n ta k t Basan – the cleanroom division of VWR, Kelsterbach Tel.: +49 6107 9008 500 [email protected] www.basan.com ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 41 V e r b r a u ch s m at e r i a l i e n Contec ist ein führender Hersteller von Reinigungs- und Desinfizierungsprodukten zur Kontaminierungs kontrolle in Produktionsumgebungen auf der ganzen Welt: dazu gehören Pharmazeutika, Mikroelektronik, Optik, Halbleiter, Biotechnologien und das Gesundheitswesen. Das Unternehmen feiert dieses Jahr sein 25. Jubiläum und hat in all diesen Jahren viel Erfahrung gesammelt, die helfen, die einzigartigen Reinigungsanforderungen dieser verschiedenen Märkte zu verstehen. Erweiterung des Portfolio Neue Produkte für das Reinraum-Sortiment Weiterhin sind sie in der Lage bei der Produkt auswahl zu beraten und unterstützen oder Produkte herzustellen, die deren Reinigungs anforderungen für kritische Umgebungen am besten entsprechen. Neue Wischtücher Auch auf Kundennachfragen reagiert Contec – so wurden jetzt die Prosat Sterile Polynit Heat seal-Wischtücher mit 70 % IPA und 30 % WFI (EP) in das Sortiment an vorgetränkten Wischtüchern aufgenommen. Jede Charge wird mit hochgradig destilliertem Reinstwasser (EP) hergestellt und besitzt einen garantierten Endotoxinwert von weniger als 1 EU pro Wischtuch. Das Polynit Heatseal-Wischtuch besteht zu 100 % aus gewirktem Polyester mit versiegelten Rändern und ist hochgradig partikel- und faserarm. Die Tücher wurden in einer Reinraum umgebung gewaschen und für zusätzliches Absorptionsvermögen behandelt – ideal also für die Nutzung in produktberührenden Bereichen. Das Produkt ist in zwei Größen erhältlich: 230 x 230 mm oder 300 x 300 mm. Beide Größen werden in einem gefalteten und wiederverschließbaren Beutel geliefert, der, wenn die Tücher in einem Isolator oder einem Barriere 42 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 system mit beschränktem Zugang genutzt werden, nur wenig Platz verbraucht. Jeder Beutel enthält 10 Wischtücher, wodurch jeglicher Abfall am Ende einer Reinigungseinheit vermieden wird. Die Beutel sind dreifach verpackt und somit auf Sterilität bestätigt – sie können also auch in hochgradig reinen pharmazeutischen Reinräumen genutzt werden. Zwei neue Moppköpfe für Flachmöppe Die Flachmoppsysteme bieten eine effektive Reinigung und Desinfektion von Oberflächen in Reinräumen. Zur Mopp-Reihe QuickTask von Contec gehört ein drehbarer Mopprahmen aus Edelstahl oder ein haltbarer und autoklavier barer Mopprahmen aus Polypropylen. Eine Auswahl an fünf Moppköpfen ist jetzt für die Flachmöppe aus der QuickTask-Reihe erhältlich und diese gewährleisten, dass der ideale Moppkopf für jede Aufgabe ausgewählt werden kann. Erst kürzlich wurde das Sortiment um den TASK0500 erweitert, einem kosteneffektiven Moppkopf aus Polyester/Zellulose, der hochabsorbierend und ideal für leicht Verschmutzungen und Rückstände ist. Auch neu im Sortiment war der TASK0600, der eine Abdeckung aus gerippten Mikrofasern über einem Schaumstoffkern besitzt und außerordentliche Reinigungs- und Trockenleistung bietet. Diese Neuzugänge ergänzen die bestehende Reihe an erhältlichen Moppköpfen aus Polyester und Mikrofasern. Ko n ta k t Contec – Europe, Vannes / Frankreich Tel.: +33 2 97 43 77 51 [email protected] www.Contecinc.com Pharma Seit Jahren steigen die regula torischen Anforderungen an das Partikel- und Hygienemonitoring in Reinräumen und Isolatoren, jedoch sind für die pharmazeutische Industrie damit auch Vorteile verbunden: das Risiko einer Auslieferung kontaminierter pharmazeutischer Produkte oder gar einer Rückruf aktion wird reduziert. Monitoring von Reinräumen Eigenschaften von Equipment Voraussetzung ist jedoch eine sorgfältige Auswahl von Instrumenten und Verbrauchsmaterialien sowie deren sachgemäße Bedienung. Deshalb sind sowohl die pharmazeutische Industrie als auch ihre Zulieferer ständig bemüht, die Verfahren und Produkte fürs Monitoring von Luft und Oberflächen in kritischen Produktionsumgebungen zu testen, bewerten und optimieren. Die meisten pharmazeutischen Hersteller ziehen nur solche Produkte in Betracht, die nach anerkannten Standards validiert sind, insbesondere denjenigen der FDA. Für namhafte Lieferanten von Monitoring-Produkten ist es deshalb selbstverständlich, dass ihre Instrumente für alle relevanten Märkte weltweit vollständig validiert sind, schon allein wegen des Vorteils, dass sie so ihren Kunden Zeit und Kosten ersparen können. Für ihre Nährmedien führen sie meist Studien zur Unterstützung der In-House-Validierung ihrer Kunden durch. Natürlich sollten Verbrauchsmaterialien wie Sedimentationsplatten, Abklatschplatten und Swabs für den Einsatz in kritischen Bereichen ebenfalls unter streng kontrollierten Bedingungen hergestellt werden, also in Reinräumen, die hohe mikrobiologische Standards erfüllen. Je nach Reinraumklasse, für die sie bestimmt sind, sind die Produkte doppelt oder dreifach verpackt. Für die gleichzeitige Nutzung in Reinraumklasse A (ISO 5) und Isolatoren sind transparente Dreifachverpackungen ideal. Um eine bestimmte Menge des universell zur Dekontamination eingesetzten H2O2 zu neutralisieren, das sich auf Kulturmedien (z. B. infolge des aktiven Luft-Monitorings) ansammeln kann, supplementiert Merck Millipore alle Kulturmedien für den Einsatz in Isolatoren entsprechend. Lieferanten verursachte Kontaminationen auf bestrahlten Medien extrem selten. Sollte dies dennoch vorkommen, sind die Keime aufgrund der Bestrahlung in der Regel nicht lebensfähig. Von den Sedimentations- und Abklatschplatten, die Merck Millipore 2011 bestrahlt hat, war keine einzige als Folge des Herstellungsprozesses durch lebensfähige Mikroorganismen kontaminiert. Zur Sicherheit empfiehlt es sich dennoch, auch bestrahlte Kulturmedien vor der Verwendung visuell zu überprüfen. Strahlendosis optimieren Feuchtigkeitsverlust minimieren Da verpackte, feste Nährmedien nicht im Endbehältnis sterilisiert werden können, bestrahlt man diese. Die gewählte Strahlungsdosis sollte ein kontaminationsfreies Produkt gewährleisten, aber zugleich sicherstellen, dass die Wachstumseigenschaften des Mediums nicht beeinträchtigt werden. Aufgrund langjähriger Erfahrung hat Merck Millipore eine Dosis zwischen 9 und 20 kGy für eine optimale Balance gewählt. Da die Strahlendosis von maximal 20 kGy im Anschluss an eine aseptische Abfüllung jedoch keine terminale Sterilisation darstellt, lässt sich kein SAL-Wert definieren. Allerdings sind durch Für das passive Monitoring der Umgebungsluft kommen in der Regel Sedimentationsplatten zum Einsatz. Diese enthalten meist CASO-Agar (TSA), ein Universalmedium, oder SabouraudGlukose-Agar (SDA), welcher für Hefen und Schimmelpilze geeignet ist. Die Platten werden an bestimmten Stellen innerhalb des zu überwachenden Bereichs platziert und ihre Deckel abgenommen. Nach Ablauf einer vorbestimmten Dauer werden die Platten geschlossen und inkubiert, woraufhin gegebenenfalls gewachsene Kolonien gezählt und die Organismen identifiziert werden. ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 43 Pharma Während der Probennahme stehen verdunstet aus den Sedimentationsplatten Wasser, wodurch die Agar-Oberfläche allmählich austrocknet. Dies kann das Wachstum bestimmter Mikroorganismen beeinträchtigen, was zu falsch negativen Ergebnissen führt. TSA-Platten können unter einer Sicherheitswerkbank mit unidirektionalen Luftströmen in vier Stunden bis zu 16 % ihres ursprünglichen Gewichts verlieren. Wurden diese Platten jedoch mit typischen Kontaminanten beimpft, betrug die Ausbeute stets mindestens 70 % Literatur. Um längere Expositionen und Inkubationen zu ermöglichen ohne die Wachstumseigenschaften zu beeinträchtigen, em pfiehlt sich ein erhöhtes Füllvolumen der Nährmedien. Grundsätzlich muss aber die maximale Expositionsdauer unter Berücksich tigung der Luftströmung, Turbulenzen, Tem pe ratur und rela tiven Luftfeuchte für jede Fertigungslinie eigens validiert werden. Rückstände inaktivieren Auch auf Oberflächen, z. B. auf Sicherheitswerkbänken, Fußböden, an Handschuhen und Personal, können sich lebensfähige Mikroorganismen ansiedeln. Zum Testen ebener oder gewölbter Oberflächen dienen Abklatschplatten. Diese Platten sind so befüllt, dass der Agar, in der Regel TSA oder SDA, in Form einer konvexen Halbkugel über den Plattenrand herausragt. Die Agaroberfläche wird gegen die zu prüfende Oberfläche gedrückt und anschließend sämtliche Agar-Rückstände entfernt. Nach der Inkubation wird die Anzahl der entstandenen Kolonien ermittelt. Weil sie mit Oberflächen in Kontakt kommen, nehmen Abklatschplatten oft Rückstände von Desinfektionsmitteln auf, die zur Reinigung oder Desinfektion von Reinräumen eingesetzt werden. Diese Substanzen, von denen Hunderte in pharmazeutischen Anlagen auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen, können das Wachstum eventuell vorhandener Kontaminanten auf dem Agarmedium hemmen. Um die wachstumshemmenden Eigenschaften solcher Rückstände zu neutralisieren, werden den Kulturmedien so genannte Enthemmer oder Inaktivierungsmittel zugesetzt. Geeignete Kombinationen von Lecithin, Polysorbat 80, Histidin und Natriumthiosulfat inaktivieren bis zu 80 % aller typischerweise verwendeten Desinfektionsmittel. Einige Substanzen, wie z. B. Polyhexamethylenbiguanid, können mit dieser Enthemmermischung jedoch nicht zuverlässig inaktiviert werden. Um einen größeren Anteil der Desinfektionsmittel abzudecken, bietet Merck Millipore inzwischen Abklatschplatten mit „Enthemmer A“ an. Alle bisher getesteten Desinfektionsmittel konnten durch Enthemmer A erfolgreich inaktiviert werden, sodass im Vergleich zu Kontrollplatten ohne Desinfektionsmittel mindestens 50 % der eingesetzten Keimzahlen. 44 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Abb. 1: Wiederauffindungsraten von Bakterienstämmen auf vegetarischem TSA-Abklatschagar (Duplikatplatten) BSE/TSE-freie vegetarische Medien Da TSA per Definition Rohstoffe tierischen Ursprungs enthält – und somit das Potenzial besitzt BSE/TSE zu übertragen – sind Medien mit alternativen Rohstoffen pflanzlichen Ursprungs entwickelt worden. Für verschiedene Bakterienstämme aus Stammsammlungen wurden die wachstumsfördernden Eigenschaften eines vegetarischen Abklatschagars getestet (siehe Abb. 1). Die Ergebnisse zeigen, dass das Medium vergleichbare wachstumsfördernde Eigenschaften wie TSA aufweist. Solche vegetarischen Medien werden auch für Media Fill-Untersuchungen verwendet, die den eigentlichen Abfüllvorgang so genau wie möglich simulieren sollen und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. In diesem Prozess wird anstelle der pharmazeutischen Wirkstoffe ein Kulturmedium eingesetzt. Die vegetarischen Medien ermöglichen die Anzucht eines ähnlich breiten Spektrums von Mikroorganismen wie Pepton-Medien tierischen Ursprungs. All-in-one Swabs Zum Testen trockener, gekrümmter Oberflächen, wie sie in Ecken, Spalten, englumigen Gefäßen und an Abfüllnadeln verkommen, ist die Verwendung von Abklatschplatten nicht geeignet. Hierfür gibt es vorbefeuchtete Swabs, mit denen Reinigungs- und Desinfizierungsprozesse validiert oder die Einhaltung des erforderlichen Reinheitsgrads überprüft werden. Um eventuell vorhandene Mikroorganismen aufzunehmen, wird der Abstrichtupfer vorsichtig aus dem Röhrchen gezogen und mit einer Dreh- bewegung über die zu testende Fläche gestrichen. Bei herkömmlichen Swabs wird der Tupfer dann in Kulturmedium oder Puffer resuspendiert und geschüttelt, um möglichst viele der aufgenommenen Mikroorganismen in die Lösung zu übertragen. Anschließend wird das Medium überprüft, z. B. über einen direkten Ausstrich oder über Membranfiltration und Inkubation des Filters auf einem Medium. Ein Nachteil der herkömmlichen Swabs sind ihre vielen Arbeitsschritte, von denen jeder ein Potential für Bedienungsfehler und somit für Kontaminationen birgt. Um das Röhrchen nicht mehrmals öffnen zu müssen, ist der dreifach verpackte und gamma-bestrahlte ICR Swab entwickelt worden. Hier muss das Röhrchen nur einmal geöffnet werden, weil der Swab bereits einen Vorratsbehälter mit Kulturmedium enthält. Nachdem der Abstrichtupfer wieder ins Röhrchen gesteckt worden ist, wird der Vorratsbehälter abgeknickt und ausgedrückt, woraufhin das Kulturmedium den Tupfer flutet. Nach der Inkubation wird das Medium überprüft: Eine Trübung zeigt an, dass eine Kontamination vorgelegen hat. Instrumentelles Design zur Risiko minderung Instrumente für aktives Partikel- oder HygieneMonitoring ziehen ein vorbestimmtes Volumen von Umgebungsluft an. Luftkeimsammler lenken den Luftstrom zur Sammlung auf einen Agarnährboden oder -streifen. Hierbei sollte die laminare Strömung im Reinraum oder dem Isolator so wenig wie möglich durch den Betrieb oder die Umsetzung des Instruments gestört wird, da sich Partikel dann leichter am Gehäuse anlagern. Luft- Pharma keimsammler wie MAS-100 und RCS High Flow Touch (Merck Millipore) sind speziell mit abgerundeten Kanten konzipiert worden, um Störungen des laminaren Luftstroms zu minimieren. In kritischen Bereichen wird die Umgebungsluft zudem regelmäßig auf Partikel überprüft. In vielen pharmazeutischen Produktionsstätten sind die Partikelzähler vorinstalliert. Wird es zu einem späteren Zeitpunkt aber notwendig, das Partikelmonitoringsystem anzupassen, kann dies die Abläufe empfindlich stören. Viele Pharmaunternehmen entscheiden sich daher für die Flexibilität tragbarer Partikelzähler. So kann der APC SmartTouch von Merck Millipore von seinem Touchscreen aus programmiert werden und die Messpunkte in einem Reinraum visuell darstellen, was das Risiko menschlicher Bedienungsfehler reduziert. Weil das Instrument mit zwei leistungsstarken Akkus ausgestattet ist, kann Au to r e n Anne-Grit Klees, Ph.D (korrespondierender Autor), Product Manager, Heipha Dr. Müller Tony Ancrum, Technical Marketing Manager Microbiology & Hygiene, Merck Ko n ta k t er kontinuierlich Proben nehmen, ohne dass es zu Ausfallzeiten während des Aufladens kommt. Letztlich ist es eine strategische Entscheidung, ob die Wahl auf vorinstallierte oder tragbare Partikelzähler fällt. Anne-Grit Klees Heipha Dr. Müller GmbH, Eppelheim Tel.: + 49 6221 759019 02 [email protected] Tony Ancrum Merck KGaA, Darmstadt Tel.: +49 6151 72 3740 [email protected] Pharma-Produktionsausfälle reduzieren Biologische Verunreinigungen erzeugen immense finanzielle Schäden in der pharmazeutischen Produktion und Forschung. Mit laserinduzierter Fluoreszenstechnologie (LIF) ermöglicht der BioTrak des Herstellers TSI die Echtzeit-Über wachung luftgetragener und lebensfähiger Keime durch Messung der Lebensfähigkeit. Eine Alarmfunktion warnt vor den Gefahren aus der Luft: „So können sofortige Maßnahmen bis zum Produktionsstop ergriffen werden, um die personellen und finanziellen Risiken so ge- ring wie möglich zu halten“, erklärt Nathalie Cholin, EMEA-Marketing Manager von TSI. Der durch Zeitverlust entstehende wirtschaftliche Schaden ist geringer als bei einer herkömmlichen Methode, die bis zu vier Labortage benötigt, um eine im Reinraum produzierte Charge final freizugeben. Damit ist ein deutlicher Vorsprung gegenüber der herkömmlichen Laboranalyse einer Filterprobe gegeben. Der tragbare BioTrak misst die gesamte Partikelanzahl in der Luft, die Partikelkonzentra tion sowie die Lebensfähigkeit – Viabilität – der Viren, Bakterien oder Pilze, die in der Luft sein können. Luftgetragene Partikel werden mittels laserinduzierte Fluoreszenstechnologie (LIF) ultraviolettem Laserlicht ausgesetzt. Über Zellstoffwechselprodukte wie NADH, Flavine und Tryptophan ist ein Rückschluss auf die Zell viabilität möglich – die Fluoreszenztechnologie macht die Nutzung dieses Hauptmarkers möglich. Das Gerät erfüllt die Anforderungen der Norm ISO 21501-4 durch die Partikelzählung mit einer Durchflussrate von 28,3 L /min, sowie die ISO 14698-1 für weitere mikrobiologische Untersuchungen der Proben. Ein integrierter Filter mit 37 mm kann für Messläufe von bis zu neun Stunden genutzt werden. „So ist eine klassische Laboranalyse weiter möglich, bei der alle luftge- tragenen Stoffe genau analysiert und bestimmt werden können“, so Nathalie Cholin von TSI. Durch drei optische Messparameter ermöglicht das Gerät geringste Fehlerraten und eine hohe Einsatzsicherheit, die auch für Pharma unternehmen validierbar ist. Das Gerät unterscheidet zwischen Mikroorganismen und ungefährlichen Partikeln. Zwei Empfindlichkeitsstufen sind auf die kritische Prozessüberwachung der Stufe GMP A / B-ISO 5/6 oder die Stufe GMP C / DISO 7/8 für Reinräume abgestimmt. Ein integrierter Probensammelfilter sammelt die Partikel, die mittels der Fluoreszenzerkennung gemessen wurden und ermöglicht mit Hilfe von standard isierten Begleitverfahren eine weitere mikrobiologische Analyse und Spezifikation gemäß ISO 14698-1. Ethernet- und USB-Schnittstelle erlauben die Nutzung von Berichten gemäß ISO14644-1, EU GMP Annex 1 und FS209E aus dem bis zu 10.000 Datensätze fassenden Speicher. Dieser Export erlaubt auch die nahtlose An bindung in ein Monitoringsystem (FMS). Ko n ta k t TSI GmbH, Aachen Tel.: +49 241 52303 0 [email protected] www.tsi.com Wir freuen uns auf Ihren Besuch – Reinraum Lounges, Stand Q4.3 ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 45 Pharma Üblicherweise werden Sterilisation oder Desinfektion angewendet, um Bakterien in einem System abzutöten. Zudem werden die Geräte gereinigt, um Rückstände der vorherigen Produktcharge zu entfernen, und anschließend gespült, um die Rei nigungsflüssigkeiten zu entfernen. Um sicherzustellen, dass Sterilisation und Reinigung effizient und sicher © werbefoto-burger.ch | Fotolia sind, reicht es nicht aus, die entsprechenden Verfahren zu entwickeln. Die Auswahl der richtigen Produk tionsgeräte verbessert die Kosten effizienz sowie die Patientensicherheit noch weiter. Effiziente Gerätereinigung leicht gemacht Gerätedesign und Reinigungsverfahren spielen eine wichtige Rolle Die Geräteauswahl Die gewählten Geräte müssen das Risiko einer Kontamination durch die unsachgemäße Produktberührung von Oberflächen minimieren. Maschinen sollten weder Partikel und Staub aus der Luft in die Umwelt abgeben, noch sollten sie das Risiko bergen, dass Öl oder andere für ihren Betrieb benötigten Substanzen das Produkt kontaminieren. Wenn ein Bediener nicht alle Geräteoberflächen angemessen erreichen kann, so kann er sie auch nicht reinigen. Zur Vereinfachung einer effizienten Reinigung müssen Geräte in Bezug auf dieses Prinzip konzipiert werden. Der Kreis mit Zeit, Aktion, Chemikalie und Temperatur (Time, Action, Chemicals, Temperature = TACT) wurde ursprünglich von Sinner im Jahr 1960 entwickelt und zeigt die Reinigungswirkung, die diese Parameter in Bezug auf die Geräteoberfläche erzeugen (siehe Abb. 1). Dieser Kreis zeigt, in welchem Umfang die Zeit plus mindestens einem weiteren Parameter zum Entfernen von Rückständen von einer Oberfläche beiträgt. Wenn ein Parameter erhöht wird, können die anderen möglicherweise reduziert werden. Wenn zum Beispiel jemand fettige Hände in Wasser eintaucht, werden sie davon nicht sauber. Wenn man sie in Seifenwasser eintaucht, 46 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 werden sie zwar sauber, aber erst nach langer Zeit. Erhöht man jedoch die Temperatur des Seifenwassers, werden die Hände schneller sauber. Wenn man nun zusätzlich die Hände aneinanderreibt, werden sie noch schneller sauber. Der Rückstand und die Produktkontaktfläche bestimmen die Größe, oder die Wirkung, die für den Reinigungsvorgang benötigt wird. Die am besten geeignete Art von Chemikalien und die entsprechende Temperatur werden je nach Rückstandsart bestimmt. Durch eine hohe Oberflächenaktion können Chemikalien und Temperatur effizienter wirken, was es ermöglicht, diese beiden Parameter sowie die Reinigungszeit zu reduzieren. Da die Aktion häufig in das Gerätedesign einbezogen wird, kann die Auswahl der richtigen Geräte die Kosten reduzieren und die Reinigungsfähigkeit eines Systems steigern. Die Reinigungswirkung an der Geräteoberfläche wird durch die Schaffung hoher Geschwindigkeit oder Strömung von Reinigungsflüssigkeiten auf allen produktberührten Flächen erreicht. Durch diese Technik verteilen sich Chemikalien und Temperatur besser als bei niedriger Geschwindigkeit. Eine erhöhte Geschwindigkeit erzeugt auch hohe Turbulenz und Scherkraft an der Oberfläche, was gewährleistet, dass die Chemikalien und Temperaturen tief in die Rück stände einwirken und sie sicher und effizient lösen oder trennen. Testen von TACT-Parametern Um den Einfluss der TACT-Parameter zu testen, entwarf der Autor einen Tankreinigungstest mit zwei Tankreinigungsgeräten, die unterschiedliche Aktionsstärken erzeugten. Eine statische Sprühkugel erzeugt typischerweise eine Wandschubspannung von 2–5 Pa (d. h. fallende Filmspannung in Abhängigkeit von der Flüssigkeitstemperatur). Ein rotierender Düsenkopf erzeugt typischerweise eine Wandschubspannung von 40–1.000 Pa (d. h. Strahlaufprall je nach Strahlmusterstruktur). Um den Tank ausreichend zu reinigen, liefen zwei statische Sprühköpfe 48 Minuten lang bei einem Durchfluss von 20 m3/h und einem Systemdruck von 2,5 bar. Ein rotierender Düsenkopf erzielte jedoch bessere Ergebnisse, als er 14 Minuten lang bei einem Durchfluss von 6 m3/h und einem Systemdruck von 5,0 bar lief (siehe Abb. 2 und 3 und Tab. 1) Der Test zeigte, dass die Theorie des TACT-Kreises in der Praxis funktioniert. Um einen bestimmten Rückstand von einer bestimmten Oberfläche zu entfernen, können die Parameter des TACT-Kreises Pharma Abb. 1: Der Kreis mit Zeit, Aktion, Chemikalie und Temperatur © AlfaLaval Abb 2: Ein Tank, der mit (a) zwei statischen Sprühkugeln und (b) einem rotierenden Düsenkopf gereinigt wird © AlfaLaval Abb. 3: TACTKreise für 8a) zwei statische Sprühköpfe und (b) einen rotierenden Strahlkopf © AlfaLaval zur Kostenoptimierung angepasst werden (siehe Abb. 3). Durch eine Erhöhung der Aktion konnten die Zeit, die Menge an Chemikalien und die Wärmenergie reduziert und trotzdem ein gleiches oder besseres Ergebnis erreicht werden. Hohe Scherkräfte können Rückstände von den meisten Oberflächen selbst entfernen, ohne dass dazu Chemikalien oder hohe Temperaturen erforderlich sind. Diese Technik kann die Gefahr einer Kontamination durch Reinigungschemikalien reduzieren und die Reinigungskosten drastisch reduzieren. Abb. 4: Totraum © AlfaLaval Gefahren des Gerätedesigns Eine starke Reinigungswirkung gegenüber allen produktberührenden Oberflächen minimiert die Risiken einer Kontamination und der Fehlfunktion des Systems und ermöglicht zudem eine kostengünstige Reinigung. Einige Tücken beim Design beeinträchtigen jedoch die Reinigungs- Feinblechbautechnik fähigkeit von Geräten. Toträume, Taschen und Fugen, Lufttaschen und ungeeignete Geräteoberflächen sind Gefahren, die in der pharmazeutischen Industrie zu häufig vorkommen. Toträume Es wird allgemein anerkannt, dass Toträume in einem System vermieden oder minimiert werden sollten (siehe Abb. 4). Einige Vorgaben legen fest, dass das Verhältnis von Länge zu Durchmesser (L/D) bei Toträumen nicht mehr als 2 betragen sollte, und in einigen Fällen nicht mehr als 3. Das Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit im Hauptrohr und der L/D-Messung wird jedoch oft übersehen. Eine hohe Geschwindigkeit im Hauptrohr sorgt dafür, dass die Turbulenz tiefer in den Totraum reicht, und wenn die Turbulenz oder Aktion stark genug ist, entfernt sie die Rückstände unten im Totraum. ('(/67$+/1$&+0$66 Ã,QGLYLGXHOOH6RQGHUDQIHUWLJXQJHQ IUGLHSKDUPD]HXWLVFKH,QGXVWULH Ã+|FKVWH4XDOLWlWVVWDQGDUGV Ã+HUJHVWHOOWLQ'HXWVFKODQGQDFK *035LFKWOLQLHQ .RQWDNW 0OOHU*PE+é*HZHUEHVWUé )UDPPHUVEDFK 7HOHIRQé )D[ ZZZPXHOOHUUHLQUDXPGHéLQIR#PXHOOHUUHLQUDXPGH Pharma Abb. 7: Typische Lufttasche © AlfaLaval Abb. 5: Messung von Geschwindigkeit und Länge/ Durchmesser © AlfaLaval Abb. 6: Eine schwer zu reinigende Tasche kann sich zwischen zwei Metallteilen und einer O-Ring-Dichtung bilden © AlfaLaval Tab. 1: Parameter von zwei Reinigungsvorgängen © AlfaLaval In einem 1997 erschienenen Artikel präsentierten Haga et al. Ergebnisse aus Tests mit verschiedenen Geschwindigkeiten im Hauptrohr bei verschiedenen L/D-Messungen. Sie fanden heraus, dass bei einem L/D von 6 es möglich ist, den Rückstand ausreichend zu entfernen, wenn die Geschwindigkeit im Hauptrohr mehr als 1,5 m/s beträgt. Sie fanden ebenfalls heraus, dass bei einem L/D von 3 es unmöglich ist, den Rückstand zu entfernen, wenn die Geschwindigkeit im Hauptrohr niedriger als 0,7 m/s ist (siehe Abb. 5). in einer Lufttasche ansammeln, haften sie an ihrer Oberfläche. Es ist schwierig, beim Reinigungsvorgang die Luft aus diesen Taschen zu entfernen, was bedeutet, dass die Reinigungsflüssigkeit den oberen Teil der Lufttasche nicht erreichen und sie dementsprechend auch nicht reinigen kann. Lufttaschen müssen daher beseitigt werden, da sie sonst ein hohes Kontaminierungsrisiko darstellen. Taschen und Fugen Die Oberflächengüte wird häufig als Maß für ein hygienisches Design angesehen. Die Maxime ist, dass je glatter die Oberfläche ist, sie umso hygienischer und leichter zu reinigen ist. Aber dieses Prinzip lässt Fragen offen. Eine Studie von Hilbert et al. aus dem Jahr 2003 hat die Adhärenz von Bakterien an verschiedenen Flächen und der Reinigungsfähigkeit dieser Flächen überprüft. Die Oberflächen, von 0,1 μm elektropoliert bis 0,8 μm mechanisch poliert, zeigten keine Unterschiede bei Haftung oder Reinigungsfähigkeit. Der Hauptgrund war die relativ große Größe der einzelnen Bakterien im Vergleich mit der ge ringen Größe der Unebenheiten der Oberfläche. Solange die Oberflächengüte unterhalb von RA 0,8 –1,0 μm liegt, sind die Bakterien zu groß, um sich zwischen den Unebenheiten zu verfangen. In einer anderen Studie wies Riedewald jedoch nach, dass, wenn sich Bakterien in einem Biofilm ansammeln, die Haftfähigkeit und Reinigungsfähigkeit von der Oberflächengüte abhängen. Es ist schwierig für einen Biofilm, sich an eine glatte Oberfläche zu hängen, und somit ist es einfach, ihn von einer solchen Oberfläche zu entfernen. Es gibt keine Faustregel, welche die Tiefe von Taschen und Fugen regelt. Abbildung 6 zeigt eine typische Fuge, wie sie in pharmazeutischen Anlagen vorkommt. Viele Vorgaben legen fest, dass Fugen nach Möglichkeit vermieden oder beseitigt werden sollten. Diese Aussage wirkt schwach, wenn man bedenkt, dass eine Fuge mit einem Totraum mit einem L/D-Maß von 50 –100 verglichen werden könnte, im Gegensatz zu dem normalen Wert von 2 – 3. Nach Haga et al. wäre es unmöglich, die erforderliche Geschwindigkeit zu erreichen, um den Boden einer Fuge zu reinigen. Daher sollten in pharmazeutischen Systemen weder Taschen noch Fugen existieren, da sie immer ein großes Kontaminationsrisiko darstellen. Lufttaschen Lufttaschen können als Toträume oder Fugen beschrieben werden, die auf dem Kopf stehen (siehe Abb. 7). Auch wenn sich Rückstände nicht 48 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Oberflächengüte Das Gleiche gilt für andere haftende Rückstände. Eine Studie am Technischen Institut von Kolding, Dänemark, untersuchte die Reini gungsfähigkeit von Oberflächen, die mit einer Joghurt-Lösung versetzt waren, die im Ofen getrocknet war. Diese Studie zeigte deutlich, dass eine Oberfläche mit einem niedrigen Ra-Wert leichter zu reinigen ist als eine mit einem hohen Ra-Wert. Die getesteten Flächen reichten von Ra 0,15 bis 2,4 μm. Elektropolierte Oberflächen waren außerdem ein facher zu reinigen als mechanisch polierte Oberflächen, die wiederum leichter zu reinigen sind als gebeizte Ober flächen. Fazit Korrekt konstruierte Geräte vermeiden die oben genannten Gefahren und erleichtern so eine sichere, kostengünstige und effiziente Reinigung. Je mehr Aktion bei der Reinigung auf alle Produktkontaktflächen angewendet wird, desto einfacher, sicherer und schneller wird die Reinigung des Systems. Ko n ta k t Per-Åke Ohlsson Alfa Laval Lund AB, Lund /Schweden Tel.: +46 4636 74 18 [email protected] Pharma Leichte Reinigung, keine toten Ecken, innenliegende Verkabelung und und und – die Anforderungen an automatische Fördertechnik in Reinräumen sind hoch. Dennoch nimmt auch hier der Automatisierungsgrad stetig zu, schließlich sprechen hierfür bei Einhaltung der Vorschriften nicht nur die bessere Hygiene, sondern u. a. auch eine höhere Geschwindigkeit und Effizienz, keine Ausfallzeiten und weniger Personalbindung. Effizienter Materialfluss im Reinraum de Man liefert Transportsystem für Pharmaprodukte an HPT Auch die Firma HPT Hochwertige Pharmatechnik suchte im Rahmen einer Kapazitätserweiterung ein Fördersystem für Pharmaprodukte im Reinraumbereich. Als Generalunternehmer beauftragt wurde die de Man Industrie-Automation GmbH aus Borgholzhausen. HPT ist ein mittelständischer konzernunabhängiger Systemlieferant für pharmazeutische Primärpackmittel aus Kunststoff. Um seinen Kunden weiterhin die gewohnte Liefersicherheit und Flexibilität gewährleisten zu können entschied sich das Unternehmen einen dritten Reinraum zu bauen. Hiefür benötigte HPT ein Transportsystem für gepackte Primärverpackung en, das sowohl zum Transport von Cleanpacks als auch Alutrays geeignet sein sowie einen Umpackplatz integrieren sollte. Auswahlkriterien waren neben einem ansprechenden Design und der reinraumtauglichen Ausführung auch diverse technische Voraussetzungen und eine Leistung von 30 verpackten Einheiten pro Stunde. Einfache Reinigung Das von de Man installierte Transportsystem besteht aus staudrucklosen Förderern vom Typ Midi Move des de Man Partners Knapp AB. Trag rollen und Stützen aus verzinktem Stahl sowie Rahmenprofile aus Aluminium mit integriertem Kabelkanal für eine innenliegende Verkabelung gewährleisten neben der einfachen Reinigung auch eine ästhetische Optik. Die Förderstrecke ist in Sektionen mit separaten Antrieben aufgeteilt, um ein Auffahren der Trays zu verhindern. Um die zu fördernden Produkte problemlos von den Transportwagen auf die Fördertechnik abgeben zu können, wurde die Höhe der Fördertechnik entsprechend angepasst. Die Produkte werden vom Transportwagen seitlich auf die Fördertechnik geschoben und dann zum Umpackplatz gefördert. „Um zwischen Cleanpacks und Alutrays zu unterscheiden haben wir hier eine Höhenabfrage durch eine Lichtschranke eingesetzt“, erklärt Sebastian de Man. Cleanpacks werden direkt zur Palettierung gefördert, Alutrays hingegen werden von einem Pusher auf den Umpackplatz geschoben. Hier wird der Inhalt unter Einsatz einer Hebehilfe von einem Mitarbeiter in Kartons umgefüllt, die dann ebenfalls zur Palettierung gefördert werden. fünf vorhandenen Palettierstationen zugeordnet werden. Mittels eines Abschiebers werden die Produkte auf die einzelnen Stationen verteilt und von Mitarbeitern manuell palettiert. Die zugehörigen Artikeldaten der einzelnen Produkte werden automatisch an das übergeordnete Zentralrechnersystem gesendet. Die Bedienung der Anlage erfolgt über einen IPC. „Insgesamt haben sich die Erwartungen an die neue Förderanlage voll erfüllt“, erklärt Martin Reitz, Assistent der technischen Leitung bei HPT. Der Betrieb verläuft reibungslos, auch die Hebehilfe am Umpackplatz hat sich in der Praxis bewährt, ebenso wurden alle Hygienevorschriften erfüllt. Die Zuordnung der Palettierplätze über Barcode und die Weiterleitung sämtlicher Daten von der Produktion zum Etikettendrucker bin hin zum Zentralrechner garantiert zu jeder Zeit eine lückenlose Nachverfolgbarkeit der Produkte. Ko n ta k t Identifizierung über Barcode Die versandfertigen Produkte laufen zu einer Materialschleuse, vor der sie mit Hilfe von zwei Barcodescannern eindeutig identifiziert und den Sandra Friedlein de Man Industrie-Automation, Borgholzhausen Tel.: +49 5425 9497 0 [email protected] www.deman.de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 49 ProDuKtIon Das innovative ecoClab ermöglicht es, die sauberkeitsprüfung nach VDa 19 vollautomatisch inline durchzuführen. Seit der Einführung der VDA 19 hat die Überwachung der technischen Sauberkeit nicht nur in der Automobilindustrie enorm an Bedeutung gewonnen. Ein großes Manko der Sauberkeitsprüfung ist allerdings, dass sie bisher zeit- und kostenintensiv in Labors durchgeführt werden muss. Optimierung der Qualitätssicherung Vollautomatische Inline-sauberkeitsprüfung nach VDa 19 Mit dem neuen Ecoclab bietet Dürr Ecoclean jetzt eine automatisierte Inline-Kontrolle und Dokumentation der Partikelsauberkeit nach VDA 19 ermöglicht. Dadurch sind die Ergebnisse deutlich schneller verfügbar, während die Prozesssicherheit signifikant steigt. Die Partikelsauberkeit zählt in der Automobilindustrie und in zahlreichen anderen Branchen zu den wichtigsten Qualitätsfaktoren. Die Kontrolle und Dokumentation der so genannten technischen Sauberkeit stellt für OEM und Zulieferer jedoch eine Herausforderung dar. Denn oft befinden sich die als kritisch spezifizierten Partikel auf innenliegenden Flächen eines Bauteils, beispielsweise im Ölkanal eines Kurbelgehäuses, sodass eine Prüfung mit direkten Messverfahren nicht möglich ist. Entsprechend der VDA 19 beziehungsweise ISO 16232 erfolgen die Restschmutzanalysen bei diesen Teilen in einem separaten Labor. Dort werden die Partikel zunächst in einem Reinigungsschritt mit Flüssigkeit aus den Bauteilen extrahiert, auf einem Filter gesammelt und anschließend entsprechend der Kundenspezifikation analysiert. Dieser von der Fertigung abgekoppelte Prozess birgt durch den Zeitverzug im Qualitätsregelkreis die Gefahr, dass bereits montierte Teile nachgereinigt oder ausgelieferte Werkstücke zeit- und kostenintensiv zurückgerufen werden müssen. Daraus resul- 50 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 tiert die Forderung nach einer inlinefähigen Lösung zur Durchführung der Restschmutzanalyse nach VDA 19. Genau das bietet das innovative Ecoclab. Es ermöglicht erstmals eine automatisierte Überprüfung kritischer Bereiche bei Einzelteilen, zum Beispiel Kurbelgehäusen, direkt im Fertigungsprozess. Für die Sauberkeitskontrolle transportiert ein Handlingsystem das zu analysierende Werkstück nach der Trocknung in die Extraktionseinheit des kompakten Inline-Sauberkeitslabors. Dort wird der zu prüfende Bereich, etwa der Ölkanal, abgedichtet und mit einer definierten Flüssigkeitsmenge durchspült. Die enthaltenen Partikel werden anschließend über einen Filter extrahiert. Ein integriertes Kamerasystem erfasst und dokumentiert die auf dem Filter abgeschiedenen Partikel. Anschließend erfolgt deren analytische Auswertung hinsichtlich Größe und Anzahl. Dies ermöglicht Aussagen über die Gesamtpartikelmenge und deren Größenverteilung. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise feststellen, dass im Ölkanal kein Partikel größer 600 µm vorhanden ist. Das Ergebnis wird im System gespeichert und kann über einen integrierten Drucker ausgegeben werden. Die automatisierte Sauberkeitskontrolle dauert nur wenige Minuten. Software und Auswertungselektronik des Ecoclab sind einfach an die Spezifikationen für unterschiedliche Teile und kundenspezifische Vorgaben anpassbar. Im Vergleich zu herkömmlichen Laborprüfungen steht bei der Restschmutzanalyse mit dem Ecoclab das Ergebnis nicht nur schneller zur Verfügung. Die Kontrollen lassen sich auch sehr viel engmaschiger durchführen. Abweichungen von definierten Restschmutzwerten werden deutlich früher erkannt und können beseitigt werden, bevor teure Nacharbeiten oder Rückrufaktionen anfallen. Gleichzeitig ermöglicht es die kontinuierliche Sauberkeitsprüfung, Badpflegemaßnahmen besser zu planen und optimal in den Fertigungsablauf zu integrieren. Plötzlich auftretende, starke Abweichungen von den Normwerten, beispielsweise durch eine defekte Filtereinheit in der Badaufbereitung, werden schneller erkannt. Ebenso lassen sich Veränderungen im Gesamtprozess, etwa eine bei der spanenden Herstellung von Werkstücken unzureichende Vorreinigung in der Werkzeugmaschine, durch den vermehrten Schmutzeintrag schnell aufspüren. Ko n ta K t Dürr Ecoclean GmbH, Filderstadt Tel.: +49 711 7006 0 [email protected] www.durr-ecoclean.com N a ch l e s e © Messe Düsseldorf/ctillmann Die Compamed in Düsseldorf bleibt weiter in der Erfolgsspur. In Parallelität zur mit 4.554 Ausstellern weltgrößten Medizinmesse Medica waren vom 14.– 16. November auch bei der Fachmesse für den Zuliefermarkt der Medizintechnik-Industrie die Hallen (8a und 8b) komplett ausgelastet. 645 Aussteller aus 34 Ländern bedeuteten einen neuen Rekord, und mehr als 16.000 Besucher interessierten sich gezielt für die Themen der Compamed. Nachlese Compamed 2012 Medizintechnik bleibt weiter in der Erfolgsspur „Den Besuchern wurde ein eindrucksvoller Überblick über das Leistungsspektrum der Zulieferer vermittelt. Längst geht es nicht mehr nur um die Herstellung einzelner Bauteile. Die CompamedAussteller erweisen sich als kompetente Partner für alle Phasen des Produktlebenszyklus – von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zum Ersatzteilhandling“, erklärt Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, die enge Verzahnung der Geschäftsprozesse der Zulieferer mit denen der Medizintechnik-Anbieter (Aussteller der Medica). Schon der enorm kurze Innovationszyklus medizintechnischer Produkte und Systeme verlange nach einem kooperativen Vorgehen, führt Joachim Schäfer weiter aus: „Europäische `MedTech´-Unternehmen investieren durchschnittlich acht Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Vielfach liegt der Produktlebenszyklus bei nicht einmal zwei Jahren. Wer da als Hersteller mithalten will, braucht auch innovative Zulieferer.“ Als innovativ hinsichtlich der in der Medizintechnik immer weiter voranschreitenden Miniaturisierung darf beispielsweise die 2E Mechatronic gelten. Beim erstmals ausgeschriebenen und im Rahmen der Compamed 2012 vergebenen „DeviceMed Award“ gewann das Unternehmen in der Kategorie Mikro- und Nanotechnologie den 52 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Preis für die Entwicklung eines extrem kleinen thermischen Strömungssensors. „Der SMD-Chip bei unserem Bauteil sitzt in einem MID-Gehäuse, also einem im Spritzguss hergestellten Schaltungsträger, und kommt ohne Leiterplatte aus“, erklärt Stephan Huttenlocher, Produktmanager bei 2E Mechatronic. Dabei steht MID für Molded Interconnect Devices. Verwendet wird der Spezialkunststoff LCP (Liquid Crystalline Polymer), der metallische Anteile enthält. Die Laserbearbeitung legt diese quasi frei, so dass die benötigten Leiterbahnen in einem dreistufigen Metallisierungsprozess erzeugt werden können. Gegenüber dem Vorgängermodell ist der neue Sensor, der zum Beispiel in Beatmungsgeräten zum Einsatz kommen kann, etwa um den Faktor 20 kleiner. Kleine Komponenten für mobile Endgeräte Noch einen Schritt weiter geht die Sensirion AG: Die Schweizer präsentierten den weltweit kleinsten Feuchte- und Temperatursensor. „Gerade für mobile Endgeräte kann es gar nicht klein genug sein“, begründet Andreas Meile, Marketingleiter bei Sensirion den „Schrumpfungsprozess“ auf nun nur noch zwei mal zwei mal 0,8 mm. Der Produktstart für den Winzling erfolgt im Frühjahr 2013. Auch Awaiba setzt auf kleinste Abmessungen. So bringt es das digitale 3D-Kameramodul „NanEye Stereo“ auch nur auf 1,0 mal 2,2 mal 1,4 mm. In diesen kompakten Maßen ist ein kompletter Stereokamerakopf zur 3D-Endoskopie untergebracht, die bei mikroinvasiven Operationen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Drei Beispiele von vielen - der Trend zur Miniaturisierung ist ungebrochen nachvollziehbar. Um ein Vielfaches größer ist die TiefziehVerpackungsmaschine von Multivac, die die vollautomatische, GMP-konforme Verpackung von sensiblen Produkten und Sterilgütern in großen und kleinen Losgrößen ermöglicht. „Medizinprodukte werden heute in immer kleineren Stückzahlen hergestellt, um regionale und andere Spezifika zu erfüllen. Deshalb stellen die produzierenden Unternehmen sehr hohe Anforderungen an einen schnellen Formatwechsel, eine sichere Line Clearance und an intelligente Automatisierungstechnologien für die Be- und Entladung“, begründet Luc van de Vel, Leiter des Geschäftsbereichs Medical Devices, Cosmetics und Pharmaceuticals bei Multivac. Die voll reinraumtaugliche Maschine, die 50 bis 100 Prozent schneller arbeitet als Vorgängermodelle, erhielt ebenfalls einen „DeviceMed Award“ in der Kategorie Ausrüster. N a ch l e s e Medizintechnik in der „Folterkammer“ Maschinen ganz anderer Art – „zum Kaputtmachen“ – baut die amerikanische Instron, die in Deutschland über eine eigene Tochter vertreten ist und zum ersten Mal ausstellte. „Wir fertigen Prüfmaschinen, die den hohen Ansprüchen an Qualität und Funktionalität von Medizintechnik gerecht wird“, erklärt Jens Stalkopf, im Vertrieb dynamischer Prüfsysteme bei Instron. Dabei geht es einerseits um die Erarbeitung von Materialkennwerten, andererseits auch um die Belastungsprüfung im Zeitraffer von Implantaten, Stents, Verpackungen oder Katheterschläuchen. „Wir beliefern also gleichermaßen Hersteller von Medizintechnik, aber auch viele Forschungsund Entwicklungsfirmen, die zum Beispiel neue Materialen testen wollen“, so Stalkopf. Dabei müssen häufig die Umgebungsbedingungen in den Prüfvorrichtungen simuliert werden, also zum Beispiel die Mundumgebung für Dentalimplantaten. „Printed Electronics“ halten Einzug auch in die Medizintechnik Immer häufiger Einzug in der Medizintechnik hält die gedruckte Elektronik – gleich rund ein Dutzend Aussteller beschäftigen sich zumindest auch mit dieser Thematik. So hat die CDA als erstes Unternehmen die Printed Electronic mit mikrostrukturierten Oberflächen kombiniert. Zuvor schon hatte CDA zur drucktechnischen Herstellung von elektrischen Leiterbahnen weitere Bauteile – Schalter, Kondensatoren und Spulen – integriert. Nun kommt die Einbindung funktioneller Oberflächen und Strukturen auf Kunststoffträgern hinzu. „Derartige Lösungen sind unter anderem in mikrofluidischen Life Science-Anwendungen interessant, zudem ermöglicht unsere Technologie die Kombination von optischen und elektronischen Funktionen in einem System“, so Pia Harju, Leiterin Geschäftsentwicklung bei CDA. Im nächsten Schritt sollen gedruckte Batterien eingebunden werden. Unter http://www.pepso-global.com hat die Messe Düsseldorf für diesen Bereich eine eigene Informationsplattform eröffnet. „Gedruckte Elektronik wird für viele Anwenderbereiche relevant, hinsichtlich derer die Messe Düsseldorf die jeweilige Branchenleitveranstaltung organisiert. Deshalb haben wir für das Thema eine eigene Plattform geschaffen und integrieren es auch in die passenden Fachmessen für den Handel, die Glasverarbeitung, Kunststoffverarbeitung, für Verpackungen oder eben auch die Medizin“, sieht Geschäftsführer Joachim Schäfer die Messe Düsseldorf in einer idealen Ausgangsposition, um den Anbietern von „Printed Electronics“ zielgruppenspezifische Vermarktungslösungen bieten zu können. einstellbaren Klebkraft können die Klebstoffe in einer Vielzahl von Wundbehandlungen eingesetzt werden. Ebenfalls mit Kunststoffen, aber für ganz andere Einsatzmöglichkeiten beschäftigt sich Igus. „Wir entwickeln eigene Polymere für Teile, die in Bewegung sind, aber ohne Schmierung auskommen sollen“, sagt Dominik Hartmann, Produktmanager von Igus. Über 40 verschiedene thermoplastische Polymerblends setzt Igus ein – in erster Linie, um Metalle zu ersetzen. Mit mehr als 80.000 Produkten ab Lager bietet das Unternehmen einen großen Baukasten im Bereich Energie- und Leitungsführung, hochflexibler Leitungen sowie Schmiermittel und wartungsfreier Gleitlagerlösungen für alle Bewegungsarten. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Kreuz- und OP-Tischen über Verstelleinheiten bis hin zu miniaturisierten Systemen für Laboruntersuchungen und die Beschickung wie Pipettierer oder Minisampler. Die nächste Compamed findet vom 20.– 22. November 2013 in Düsseldorf statt. Weitere Informationen eerhalten Sie unter: www.compamed.de. Neue Materialien Keine Compamed ohne neue Materialien: So hat Bayer MaterialScience einen neuen Polyurethanrohstoff entwickelt, der die Herstellung besonders weicher und anschmiegsamer Schäume erlaubt. Mit einer hohen Absorption und herausragender Flüssigkeitsretention erfüllen sie die heutigen Anforderungen an das Feuchtigkeitsmanagement moderner Wundauflagen. Die Schäume lassen sich mit einem hautverträglichen Klebstoff beschichten, der ebenfalls auf der aliphatischen Polyurethenchemie beruht. Aufgrund des hydrophilen Charakters und ihrer Au to r Klaus Jopp, Wissenschaftsjournalist, Hamburg Ko n ta k t Messe Düsseldorf Customer Care Center Tel.: +49 211 45 60 01 [email protected] ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 53 N a ch l e s e Es war eine anspruchsvolle Aufgabe, der sich die ReinraumAkademie in Leipzig stellte: fünf Tagungen zu unterschiedlichen Reinraumthemen verteilt über ein Jahr. Doch der Erfolg der Cleanroom Experts Days 2012 steigerte sich von Veranstaltung zu Veranstaltung. Nach den 9. Expertentagen im November steht nun fest, dass die ReinraumAkademie im kommenden Jahr erneut fünf Cleanroom Experts Days veranstalten wird. Fünf Reinraumtagungen in einem Jahr Die Cleanroom Experts Days erfreuen sich zunehmender Beliebtheit Im Jahr 2010 entwickelte die ReinraumAkade mie das Projekt Cleanroom Experience, ein medienübergreifendes Wissensprojekt zum Thema Reinraum. Das Wissensportal www.CL-EX.com entstand als erste Säule dieses Projektes. Gefolgt wurde es vom Cleanroom Experience Showroom am Firmenstandort in Leipzig. Die Cleanroom Experts Days, als dritte Säule, starteten im Januar 2011 mit ihrer ersten Tagung. Den vier Veranstaltungen im ersten Jahr folgten fünf Veranstaltungen im Jahr 2012. Die Themen in diesem Jahr lauteten: „Reinraumgeeignete Maschinen, Geräte, Einrichtungen und Anlagen“, „Hygienemanagement im Reinraum“, „Reinraum und Krankenhaus: Ein Thema – zwei Welten“, „Reinheitszonen“ und „Reinigung von Reinräumen“. Zu jedem Thema lud die ReinraumAkademie Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen ein, welche das Tagungsthema aus verschiedenen Richtungen betrachteten. Die Experten der ReinraumAkademie sind handverlesen. Jeder einzelne verfügt über langjährige praktische Erfahrungen in der Reinraum-Branche. Das allein würde die Expertentage jedoch nicht von vielen anderen Angeboten dieser Art unterscheiden. Hinzu kommt, dass die Tagungen im Cleanroom Experience Showroom 54 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 stattfinden. Der Showroom verfügt u. a. über eine vollständig eingerichtete, nach einer Seite offene Reinraumschleuse, in der praxisnah unterschiedliche Einschleuseprozedere vorgeführt werden könne. Zur Demonstration der Arbeit mit gefährlichen Stoffen gibt es eine Sicherheitswerkbank. Luftströmungen im Reinraum können in zwei Nebelboxen sichtbar gemacht werden. Hinzu kommt eine Materialschleuse, ein MiniReinraum und mehr. Annett Michel, Leiterin der ReinraumAkademie: „Der Benefit für unsere Tagungsteilnehmer liegt darin, dass sie bei uns den Reinraum direkt erfahren können. Neben der großen Praxiserfahrung unserer Experten gibt es in unserem Showroom viele Ausstellungsstücke, die den Reinraum und alles was dazu gehört erfahrbar machen. Sie können bei uns zum Beispiel unterschiedliche Reinraumbekleidung nicht nur ansehen sondern auch anfassen. Die Referenten bauen das in ihre Vorträge und Workshops mit ein. Das ist es, was für uns Cleanroom Experience, also ReinraumErfahrung, von Anfang an bedeutet hat – und das ist es auch, was die Cleanroom Experts Days so erfolgreich macht.“ Viele Tagungsteilnehmer betonten nach den Veranstaltungen, dass ihnen die große Praxisnähe und Anschaulichkeit der Vorträge und Workshops sehr gefallen habe. Manche kündigten an, aufgrund der neuen Erkenntnisse auf den Expertentagen Änderungen in ihren Firmen durchzuführen. Von Tagung zu Tagung erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer. Mittlerweile berücksichtigen viele Unternehmen die Cleanroom Experts Days in der jährlichen Planung für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Aus diesem Grund veranstaltet die ReinraumAkademie in Leipzig auch 2013 wieder fünf Expertentage zu folgenden Terminen: ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ 15.– 16. Januar 2013: Planung und Bau von Reinräumen 4.– 5. März 2013: Der Reinraum als Arbeitsplatz 4.– 5. Juni 2013: Qualifizierung von Reinräumen 1. Oktober 2013: Reinraum und Krankenhaus 5.– 6. November 2013: Betrieb von Reinräumen Ko n ta k t Annett Michel ReinraumAkademie GmbH, Leipzig [email protected] www.cl-ex.com N a ch l e s e Bereits zum zweiten Mal lud am 8. und 9. November die Weiss Klimatechnik GmbH zu seinem ApothekenSymposium – diesmal unter dem Vorzeichen der Mitte des Jahres in Kraft getretenen „Vierten Verordnung zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung“ ein. Ein wesentliches Ziel der Überarbeitung ist eine verbesserte Arzneimittelsicherheit, insbesondere bei der Arzneimittelherstellung durch die Apotheke. GMP-konforme Sterilherstellung Nachlese zum 2. Weiss-Symposium Die zweitägige, kostenlose Veranstaltung fand in München statt und richtete sich wieder an Apotheker sowie Betreiber und Entscheidungsträger von Krankenhaus-Apotheken, Offizin-Apotheken bzw. Compounding-Centern. Sie konnten sich einen Überblick über wirtschaftliche und politische sowie über gesetzliche und technische Aspekte der reinraumgerechten Fertigung nach GMP in Apotheken verschaffen. Ausgewiesene Experten und Vertreter der Genehmigungsbehörden zeigten praktikable Lösungen für ein durch Marktverdichtung, zunehmenden Preisdruck und komplexe Regularien geprägtes Arbeitsgebiet. Das breite Themenspektrum umfasst Fragen der gesundheitspolitischen Relevanz, Wirtschaftlichkeit, Rechtssicherheit und die gesetzlichen Grundlagen – einschließlich internationaler Standards – für Zytostatika- und Sterilproduktion sowie der Ausstattung und Überwachung, Mikrobiologie und GMP-Qualifizierung. Außerdem wurde das Thema der regelkonformen MedikamentenZweitverblisterung angeschnitten. Dazu hatte Weiss Klimatechnik ausgewiesene Experten eingeladen, darunter den renommierten Juristen und Mediziner Prof. Dr. iur. Dr. med. Alexander Ehlers von der Kanzlei Ehlers, Ehlers & Partner, der in die gesundheitspolitische Dimension der Problematik einführte. Daran schlossen sich ein Beitrag von Dr. Rainer Gnibl vom Regierungspräsidium Oberbayern zu den gesetzliche Grundlagen nach gegenwärtigem Stand sowie drei Kurzvorträge im Rahmen eines „Speed-Datings“: Dabei konnten die Teilnehmer drei Themen-Inseln besuchen – mit jeweils etwa halbstündigen Kurzvorträgen und live zu besichtigenden Exponaten: Thomas Hinrichs von Berner International befasste sich mit Sicherheitswerkbank und Isolator in der Apotheke, Thomas Christen von der Vali.sys GmbH mit Monitoring-Systemen für Reinräume. Bei Anja Monning von Fresenius Kabi Deutschland und Kerstin Glöser von Weiss Klimatechnik ging es um das Thema „Qualifizierung und Dokumentation“. Einen Einblick in die Anforderungen an aspetische Zubereitungen gab Dr. Uli Lösch vom Universitätsspital Basel – und Dr. Luzian Baumann von den Wetzlarer Lahn-Dill-Kliniken sprach zum Thema „GMP und deren mikrobiologische Validierung. Prof. Dr. Weißsieker von TÜV Süd und Karl-Heinz Lotz, Spartenleiter Reinraumtechnik bei der Weiss Klimatechnik, moderierten die Veranstaltung sowie eine Publikumsdiskussion und schlossen die Veranstaltung mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse ab. ADKA und BLAK sowie GSASA erkennen jeweils Fortbildungspunkte für die Veranstaltung an. Karl-Heinz Lotz zieht eine ausgesprochen positive Bilanz: „Unsere Gäste und wir konnten das Symposium wieder zu sehr qualitätsvollen und interessanten Gesprächen nutzen. Ich freue mich vor allem über das sehr erfreuliche Feedback der Teilnehmer: Die anregende Atmosphäre, die hochaktuellen Expertenbeiträge und die intensiven Speed-Datings kamen eben nicht als trockener Frontal-Unterricht daher, sondern boten ein echtes Forum zum wissenschaftlichen Austausch.“ Am zweiten Tag der Veranstaltung hatten Teilnehmer die Möglichkeit, eine von Weiss Klimatechnik geplante und ausgeführte Reinraumanlage für das Compounding bei Fresenius Kabi in Neufahrn bei München zu erleben. An diesem Tag waren Diskussionen und Fragen zur operativen Abwicklung und den effizienten Betrieb eines Reinraum-Neubaus die Schwerpunkte. Aufgrund des hohen Interesses ist für das Frühjahr 2013 das 3. Weiss Apotheken-Symposium in Planung. Ko n ta k t Karl-Heinz Lotz Weiss Klimatechnik GmbH, Reiskirchen-Lindenstruth Tel.: +49 6408 84 6539 [email protected] www.wkt.com ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 55 Produkte Anzeige Qioptiq baut neuen Reinraum Abb. 1: Qioptiq Göttingen: Cleanroom assembly Qioptiq hat am Standort Göttingen einen neuen Reinraum in Betrieb genommen. Das Investitionsbudget hierfür – sowie für eine mit dem Reinraum in Verbindung stehende Kälte- und Wärmerückgewinnungsanlage - lag bei rund 0,9 Mio. € Die Reinraumfläche zur Montage komplexer optischer Systeme am Standort Göttingen erhöhte sich damit von 104 m² auf 254 m². Das Photonics-Unternehmen hatte sich im April 2012 zu dieser Investition entschieden. Vorbereitende Umbaumaßnahmen für die Kälteanlage hatten bereits im Februar 2012 begonnen. Nach umfangreichen räumlichen Umstrukturierungen in den vergangenen Monaten kann jetzt planmäßig mit der Produktion der ersten Produkte im neuen Reinraum begonnen werden. Die Investition stellt sicher, dass Qioptiq auch zukünftig den stetig steigenden Anforderungen seiner Kunden gerecht wird. Dies betrifft insbesondere den Halbleiterbereich, denn die neueste Generation von Maschinen zur Herstellung hochintegrierter Halbleiter macht es erforderlich, dass die Arbeitsumgebung weder durch Restgase noch durch sonstige Partikel verunreinigt wird. Darüber hinaus müssen bei der Produktion stabile Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerte gewährleistet sein. Der neue Reinraum erfüllt diese Voraussetzungen. 56 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 Technologie von großer Bedeutung Der Bereich Halbleitertechnologie gewinnt für Qioptiq insgesamt und insbesondere für den Standort Göttingen zunehmend an Bedeutung. In diesem Segment erwartet der Photonics-Spezialist in den nächsten Jahren weitere signifikante Umsatzsteigerungen. Der Standort Göttingen ist in diesem Segment hochspezialisiert. Die aktuelle Investition ermöglichen, das angestrebte Wachstum zu realisieren – das Unternehmen konnte auf Grund des neuen Reinraums bereits mehrere zukunftsträchtige und aussichtsreiche neue Projekte für die nächsten Jahre auf dem Halbleitermarkt akquirieren. Dr. Mario Ledig, Vice President Semiconductor & Laser Technology: „Kontinuierliche Investitionen in neueste Technologien bilden die Basis für einen anhaltenden Geschäftserfolg im zyklischen Halbleitermarkt – Qioptiq folgt dieser Strategie seit mehr als zwei Jahrzehnten.“ Flächenbündiges Bedien- und Anzeigepanel Als Weltpremiere präsentiert das Unternehmen Novasina aus der Schweiz das neue Novasina CICTouch Bedien-/Anzeigepanel mit Touchscreen, das sich einfach und flächenbündig in Reinraumwände integrieren lässt, ganz unabhängig von der Position der Sensoren. Der Einbau erfolgt ohne zu schrauben durch einfaches Einrasten in die Reinraumwand. Das flächenbündige Frontpanel ist nur 2 mm dick. Durch die geringe Einbautiefe ist es für sämtliche Reinraumwände einsetzbar. Dieses neue Produkt besticht durch gute Konnektivität, einfache Bedienung und ideale Ablesbarkeit. Das CIC-Touch ist mit analogen und digitalen Schnittstellen ausgestattet und zeigt bis zu vier Messparameter gleichzeitig an. Novasina AG Tel.: +41 55 642 67 66 [email protected] ∙ www.novasina.com Logger mit externen Eingängen Mit dem Opus 20E erweitert die Firma Dostmann electronic, Spezialist für elektronische Messgeräte, seine Palette der Datenlogger. Der Opus 20E besitzt Eingänge für externe Sensoren und eignet sich ideal zur Aufzeichnung von Spannungs-, Stromoder Temperaturverläufen in verschiedenen Anwendungsbereichen. Er wird in der Qualitätssicherung, bei Maschinen- und Anlagenüberwachung sowie in Forschung und Entwicklung eingesetzt. Zudem ist er hilfreich bei der Störungssuche und dokumentiert schnell Messergebnisse von Testaufbauten. Der praktische Datenlogger verfügt über ein einstellbares Messintervall von 10 Sekunden bis zu 24 Stunden und kann dabei bis zu 3.200.000 Messwerte speichern. Dies ermöglicht die zuverlässige Kontrolle auch über längere Zeiträume. Der Temperaturmessbereich reicht (auch abhängig vom Thermoelement) von -200°C bis +1.700°C, bei PT 100-Fühlern von –200°C bis + 500°C. Das Gerät besitzt ein gut ablesbares dreizeiliges LCD-Display zur Momentwertanzeige. Zusätzlich verfügt es über eine optische und akustische Alarmfunktion, die durch das Über- bzw. Unterschreiten von vorgewählten Grenzwerten ausgelöst wird. Ko n ta k t Marina Schaefer Qioptiq, Göttingen Tel.: +49 551 6935 123 [email protected] www.qioptiq.com Dostmann electronic GmbH Tel.: +49 9342 308 90 [email protected] ∙ www.dostmann-electronic.de Produkte TÜV-geprüfte hygienische Wartung Im Rahmen eines Audits hat die Firma Gesec Hygiene + Instandhaltung, ein Unternehmen der Gesa Hygiene-Gruppe, im September 2012 die TÜV-Zertifizierung für die Einhaltung aktueller Qualitätsstandards bei der Reinigung raumlufttechnischer Einrichtungen erhalten. Damit ist offiziell bestätigt, was Gesec-Kunden seit Langem wissen: Der Augsburger Hygienespezialist erfüllt sämtliche Standards und bietet seinem Kunden Qualität auf höchstem Niveau. Jeder Betreiber einer raumlufttechnischen Anlage ist zu deren regelmäßigen hygienischen und technischen Wartung verpflichtet. Die Zertifizierung dieser Maßnahme bietet die Gewähr, dass die ausführenden Unternehmen alle für den Bereich der Instandhaltung und Reinigung von raumlufttechnischen Einrichtungen wichtigen Normen und Richtlinien, etwa der VDI 6022, einhalten. Der beauftragende Kunde kann somit sicher sein, dass die Qualität der gereinigten und wieder instand gesetzten Anlage nach der Maßnahme auch tatsächlich den Ansprüchen genügt. Initiiert wurde die Möglichkeit der Zertifizierung durch den TÜV von der Arbeitsgruppe Instandhaltung und Reinigung raumlufttechnischer Einrichtungen im Fachverband Gebäude-Klima (FGK). Diese hat bereits 2004 einen Ehrenkodex herausgegeben, auf den der Anforderungskatalog für eine erfolgreiche Zertifizierung zurückgeht. Die Einhaltung des Ehrenkodex war für die Unternehmen, die Dienstleistungen auf dem Gebiet der Hygienetechnik anbieten, freiwillig. Er wurde an Firmen verliehen, die schriftlich bestätigten, die definierten Forderungen einzuhalten. Das Zertifikat dagegen, das nun seit Beginn des Jahres 2012 nach einem von TÜV-Inspektoren durchgeführten Audit vergeben wird, macht das Einhalten der Qualität transparent, nachvollziehbar und vergleichbar. Es bietet öffentlichen wie privaten Auftraggebern eine wichtige Orientierung bei der Auswahl des Dienstleisters. „Unsere Philosophie ist es, höchste Qualität in allen unseren Bereichen zu erbringen. Mit der TÜV-Zertifizierung erhalten wir durch eine externe, unabhängige Gesellschaft die Bestätigung der Umsetzung dieses hohen Qualitätsanspruchs und lassen die Anregungen in unseren permanenten Verbesserungsprozess einfließen“, sagt Anja Rothmund, Geschäftsleitung Vertrieb und Technik bei Gesec. Lindner Reinraumtechnik Für Reinraum-Projekte realisieren wir innovative Komplettlösungen, die sich durch Vielseitigkeit und Flexibilität auszeichnen. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung und nutzen Sie unsere Kompetenzen in der Umsetzung von schlüsselfertigen Reinraumlösungen. www.Lindner-Group.com 5HLQUDXPEHNOHLGXQJ Das Zertifikat umfasst die vier Bereiche Wasserhygiene, Instandhaltung, Reinigung von raumlufttechnischen Anlagen sowie Reinigung von Küchenabluftanlagen. Das Leistungsspektrum von Gesec umfasst alle Bereiche, mit Ausnahme der Instandhaltung. Ziel der Maßnahmen ist es, nicht nur äußerliche Hygiene an der Anlage sicherzustellen, sondern vor allem die Qualität der in den Raum geleiteten Luft sicherzustellen. Darüber hinaus ist der vorbeugende Brandschutz bei raumlufttechnischen Anlagen in Großküchen ein wichtiges Anliegen. Gesa Hygiene-Gruppe Tel.: +49 821 79015 0 [email protected] ∙ www.gesa.de (QWZLFNOXQJ )HUWLJXQJ 9HUNDXI 'HNRQWDPLQDWLRQ 6WHULOLVDWLRQ (XURSDZHLWHU0LHWVHUYLFH :HUNVWDWW]HQWUXPIUEHKLQGHUWH 0HQVFKHQGHU/HEHQVKLOIHJ*PE+ $P%HFNHUZDOG 6SLHVHQ(OYHUVEHUJ )RQ )D[ (PDLOYHUNDXI#Z]EGH ,QIRZZZZ]EGH ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 57 Produkte Klein und effizient Mit dem TF44 bietet WIKA einen Temperaturfühler an, der speziell zur Temperaturerfassung an Rohrleitungsoberflächen entwickelt wurde. Die kleine Bauform der Schutz hülse ermöglicht auch an Rohrleitungen mit kleinen Nennweiten eine optimale Montage des Fühlers und der darüber liegenden Isolation. Aluminium für das Schutzrohrmaterial sorgt für den bestmöglichen Wärmetransport vom Medium zum Messelement. Als Messelemente stehen neben Pt1000 und Pt100 auch NTC’s sowie andere kundenspezifische Lösungen zur Auswahl. Die Anschlussleitung aus Silikon oder PVC wird in kundenspezifischen Längen konfektioniert. Der Anlege temperaturfühler ist die ideale Lösung für Ihre Temperaturregelung in den Bereichen Erneuerbare Energien, HKL und Kältetechnik. WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG Tel.: +49 9372 132 0 [email protected] ∙ www.wika.de Schleusen- und Dekontaminationssysteme für sichere Endprodukte Als Systemlieferant für Schleusen- und Dekontaminationsprozesse verfügen wir über eine ausgewählte Produktpalette zur Schaffung von Reinheit. Unser Produktportfolio: Material- und Personenschleusen Isolatoren Laminarflow-Anlagen Raumdekontamination mobil und stationär Für unsere Kunden schaffen wir dadurch reine und hochwertige Produktionsprozesse für sichere Endprodukte. Ortner Reinraumtechnik GmbH 6GFSXFHt"7JMMBDIt5FM 'BYtSFJOSBVN!PSUOFSHSPVQBU www.ortner-group.at Besuchen Sie uns auf der Reinraum-Lounges in Karlsruhe, Stand: Q 4.1 58 ◾ ReinRaumTechnik 1/2013 CIP/SIP-Kompaktanlage für beste Reinigungsqualität Die standardisierte Kompaktanlage für CIP/SIP (Cleaning and Sterilization in Place) von Bosch Packaging Technology eignet sich neben der Reinigung und Sterilisation von pharmazeutischen Behältnissen und Gefäßen ebenfalls für diverses Kleinequipment aus der Produktion. Dazu zählen unter anderem Filtereinheiten, Mühlen, Pumpen und Schlauchleitungen. Gefertigt werden die modular konzipierten Anlagen von Pharmatec, einem Tochterunternehmen von Bosch Packaging Technology, am Standort Dresden. CIP/SIP-Anlagen kommen überall dort zum Einsatz, wo Anlagen und Geräte zuverlässig und reproduzierbar gereinigt und sterilisiert werden müssen. Besonders bei der Produktion steriler Pharmazeutika garantiert der Reinigungs- und Sterilisationsprozess höchste Produktqualität. Durch den modularen Aufbau der Neuentwicklung lässt sich nahezu jede Kundenanforderung schnell und problemlos realisieren. Zur Grundausstattung gehören neben dem CIP-Behälter zum Ansetzen der notwendigen Reinigungsmedien eine Vorlaufpumpe, Medienleitungen für PW (purified water, Reinstwasser), WFI (water for injection), Reindampf und Druckluft sowie die erforderliche Mess-, Regel- und Ventiltechnik. Je nach Anforderung lässt sich die Anlage schnell und unkompliziert um weitere „Bausteine“ ergänzen. So kann neben einer selbstansaugenden Rücklaufpumpe auch ein pharmagerechter Wärmetauscher in das bestehende CIP-Gestell eingefügt werden. Die Temperierung der Reinigungsmedien erfolgt entweder mit einem dampfbeheizten oder einem elektrisch beheizten Wärmetauscher. Zusätzlich können diverse Dosierstationen für Detergent-Konzentrate sowie Sterilluftfiltereinheiten zum Ausblasen und Trocknen der Anlagen integriert werden. „Der modulare Aufbau und der Einsatz bewährter Standardkomponenten ermöglicht eine schnelle Zusammenstellung der gewünschten Anlagenkonfiguration“, betonte Volker Kempf, Projektleiter bei Pharmatec. „Auf diese Weise garantieren wir eine effiziente Projektabwicklung in kürzester Zeit, auch bei zusätzlichen Anforderungen.“ Am Standort Dresden stehen für die Inbetriebnahme der Anlage alle in der Pharmaindustrie vorgeschriebenen Medien, wie etwa WFI und Reinstdampf, zur Verfügung. Dies ermöglicht neben der Installationsqualifizierung (IQ) auch die Durchführung der Funktionsqualifizierung (OQ) inklusive Sprühbildkontrolle, wie beispielsweise dem Riboflavintest und Temperaturmapping (Cold Spot Analyse). Somit ist die CIP-Anlage innerhalb kürzester Zeit nach der Lieferung an den Kunden einsatzbereit. Die Reinigungseffizienz wird durch die Veränderung einzelner Parameter reguliert. Zeit, Temperatur, Konzentration der Reinigungslösungen und Fließgeschwindigkeit müssen optimal aufeinander abgestimmt sein, um beste Ergebnisse zu erzielen. Die CIP-Anlage von Pharmatec wird bei einer Temperatur von bis zu 90°C und einer Fließgeschwindigkeit von 500–5.000 l pro Stunde betrieben. Aufgrund parallel laufender Prozessschritte lässt sich auch bei kurzen Zyklen höchste Reinigungsqualität erzielen. Robert Bosch GmbH, Packaging Technology Tel.: +49 711 811 0 [email protected] ∙ www.boschpackaging.com Produkte HygroGen2 mit neuer AutoCal-Funktion Rotronic’s neuestes Produkt ist ein völlig unabhängig funktionierender transportabler Generator zur Kalibrierung von Feuchte und Temperatur. Der neue HygroGen2 ist sehr schnell. Der gewünschte Zielwert der ausgewählten relativen Luftfeuchtigkeit in der HygroGen-Kammer wird innerhalb von fünf Minuten erreicht. Dies bedeutet, dass eine Drei-Punkt-Kalibrierung innerhalb von 30 Minuten ausgeführt werden kann. Der HygroGen2 arbeitet in einem Temperaturbereich von 0…60 °C und einem Feuchtebereich von 5...95 % rF. Optional ist eine Bereichserweiterung möglich. Hochwertige Materialen garantieren optimale thermische Leistungen: Schnelle Reaktionszeiten, Regelstabilität und präzise Temperaturmessungen. Die Temperaturstabilität ist im Gleichgewicht besser als +/-0.02 K und die Feuchtigkeitsstabilität ist besser als 0,1 % rF. Der HygroGen2 bringt das Kalibrierungslabor zum Kunden und ermöglicht eine einfache, flexible Kalibrierung mit dem Vorteil, dass die zu kalibrierenden Geräte schnell wieder in die Betriebsprozesse integriert werden können. Die Anschaffungskosten sind damit in Kürze amortisiert. Eine „Touchscreenbedienung“ sorgt für Echtzeit-Sollwert-Anpassungen und die Anzeige von tatsächlichen Bedingungen in einem numerischen wie auch graphischen Format. Daten werden auf dem 8“ LC-Display angezeigt, können aber auch mittels einer DVI-Schnittstelle auf einen externen Monitor übertragen werden. Der HygroGen2 arbeitet mit der HW4 Software, die einen großen Funktionsumfang bietet, validiert ist, ständig erweitert und optimiert wird. Die durch den Anwender programmierbaren Sollwerte erlauben ein automatisches Wechseln der Temperatur- und der Feuchtesollwerte. Einmal gesetzt, erlaubt die „Rampe / Haltezeit Funktion“, dass die Instrumente mit mehreren Punkten, ohne weitere Anwendereingriffe, kalibriert werden können. Die integrierte HW4 Software gewährleistet, dass alle gemessenen und eingestellten Soll-Werte automatisch abgespeichert werden. Die neue optionale Funktion ermöglicht die automatisierte Kalibrierung von bis zu 5 HygroClip2-Fühlern, verbunden über AC3001 USB-Adapter, und bietet zudem weitere Highlights wie:Option zur automatischen Justierung von bis zu 10 Feuchtewerten; Erzeugt PDF Kalibrierzertifikate für jeden Prüfling; 20 Anwenderprogramme hinterlegbar. Rotronic Messgeräte GmbH Tel.: +49 7243 383 255 [email protected] ∙ www.rotronic.de c l e a n r o o m c o n s u m a b l e s ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 59 ProDuKte Weiterentwickelter Wischmopp Funktionale reinraum-Zwischenbekleidung Der Mikrofaser-Schlingen-Wischmopp ist an vielen Stellen für die Bodenreinigung in kontrollierten Bereichen bereits heute weit verbreitet. Oftmals wird allerdings von Anwenderseite kritisiert, dass diese Art von Reinigungs-Mopp in puncto Flüssigkeitsaufnahme und -speicherung Schwächen hat und es deshalb bei bestimmten Anwendungen sehr schwierig ist, gleichmäßig größere Oberflächen zu benetzen bzw. gleichmäßig Desinfektionsmittel über den Boden zu verteilen. Daher hat die Firma Dastex eine verbesserte Version, basierend auf dem bisherigen Modell, entwickelt. Eine Schaumstoffschicht zwischen den beiden Oberflächen (Schlingenseite zum Boden, glatte Polyesterseite nach oben) sorgt dafür, dass mehr Flüssigkeit darin gespeichert und beim Wischen gleichmäßiger über den Boden verteilt werden kann. Der Wischmopp kann wie gehabt dekontaminiert und autoklaviert werden und verfügt ansonsten über die typischen Eigenschaften des bisherigen Standardartikels. Der Schlingenmopp mit integrierter Schaumstoffschicht ist eine weitere Ergänzung des umfangreichen Lieferprogramms rund um das Thema Wischmopps. Um den Anforderungen und Wünschen der Anwender in den unterschiedlichen Bereichen der Reinraum-Industrie noch besser gerecht zu werden, hat die Firma Dastex ihr Lieferprogramm im Bereich reinraumtaugliche Zwischenbekleidung um weitere Textilien erweitert. Dabei hat die Kombination aus hohem Tragekomfort und Funktionalität den Schwerpunkt der Weiterentwicklungen gebildet. Stichworte wie hohe Atmungsaktivität, aktiver Feuchtigkeitstransport, antimikrobielle Wirkung und bei Bedarf Antistatik sind Eigenschaften, die in die Weiterentwicklungen für diese Textilien integriert wurden. Auch modernes Design, farbliche Gestaltung, Schnittführung und Nahttechnik sind Bestandteile des erweiterten Bekleidungskonzeptes in diesem Segment. Mittlerweile kann aus acht unterschiedlichen Textilien die für die eigenen Anforderungen optimierte Reinraumzwischenbekleidung ausgewählt werden. Kundenspezifische Modelle und Farben sind genau so möglich wie etwa Sondergrößen, CorporateIdentity-Designs oder Firmenlogos. Dastex reinraumzubehör gmbH & Co. Kg Tel.: +49 7222 96966 0 [email protected] ∙ www.dastex.com Dastex reinraumzubehör gmbH & Co. Kg Tel.: +49 7222 96966 0 [email protected] ∙ www.dastex.com Individuelle lösungen aus edelstahl Müller Reinraum ist seit 2012 die Marke für Edelstahlmöbel und Sonderanfertigungen für die pharmazeutische Industrie der Firma Müller Edelstahl-Feinblechbautechnik. Dabei greift Müller auf einen großen Erfahrungsschatz in diesem Bereich zurück. Seit über 20 Jahren fertigt der Betrieb Reinraummöbel und Sonderteile für die pharmazeutische Industrie, die bislang unter dem Namen des bisherigen Vertriebspartners bekannt waren. Dank seiner flexiblen Fertigungsmöglichkeiten kann Müller nahezu jedes Produkt aus Edelstahl und anderen Feinblechen herstellen, das der Kunde wünscht. Neben klassischen Reinraum,- Labor,- Schleusen- und Arbeitsplatzeinrichtungen werden auch komplexe Spezialprodukte wie höhenverstellbare Prüftische, Förderbänder und angetriebene Rundtische, Verpackungsgeräte, Andocksysteme oder Spülstationen individuell nach Kundenbedürfnissen entwickelt und produziert. So bietet Müller Reinraum dort optimale Lösungen für anspruchsvolle Kunden, wo die Möglichkeiten anderer Hersteller ausgeschöpft sind. Dabei bietet das Unternehmen die Komplettlösung von der Angebotserstellung über die Projektbetreuung und eigene Herstellung bis hin zur Montage beim Kunden. Die Edelstahlproduktion ist bei Müller räumlich streng getrennt von korrodierenden Materialien, sodass Flugrost ausgeschlossen ist. Die Produkte werden nach GMP-Richtlinien gefertigt und es werden, je nach Anforderung, FDA-konforme Materialien verwendet. Arbeitsplatten können neben Edelstahl auch aus Materialien wie Granit, Glas oder Mineralwerkstoffe sein. Spülbecken gibt es bei Müller Reinraum in allen Sondergrößen, Energieleisten und Armaturen sind in unterschiedlichen Ausführungen für alle Ansprüche lieferbar. Selbst die Auszüge von Schubladenschränken sind komplett aus Edelstahl gefertigt und zur Reinigung herausnehmbar. Individuelle Edelstahlmöbel und -geräte ermöglichen effektives Arbeiten auf höchstem hygienischen Standard. Die Qualität der Produkte garantiert Langlebigkeit und Ausdauer, was auf lange Sicht Kosten spart. Müller Feinblechbautechnik gmbH Tel.: +49 9355 9738 0 [email protected] ∙ www.mueller-fbt.de 60 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013 ProDuKte reinigungssysteme bedarfsgerecht auslegen Mikrofaser-Mopp mit Bürststreifen Die industrielle Bauteilreinigung leistet einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung und Qualitätssicherung in der Fertigung. Mit einer Checkliste, in der über die bei der Investition in eine Reinigungsanlage relevanten Punkte informiert wird, unterstützt der Fachverband industrielle Teilereinigung (FiT) Anwender bei der Auswahl. Die Checkliste informiert über die Daten, die von Unternehmen bei der Kontaktaufnahme mit einem Anlagenhersteller für ein qualifiziertes Angebot erforderlich sind. Enthalten sind auch Informationen über Prozesse, die beim Anlagen- beziehungsweise Medienhersteller für einen konkreten, auf den Anwender zugeschnittenen Lösungsvorschlag durchzuführen sind. Eventuell erforderliche Genehmigungen beziehungsweise Anmeldungen bei Behörden werden in der Checkliste ebenfalls thematisiert. Die Checkliste ist im Download-Bereich der Homepage des FiT www.fit-online.org kostenfrei abrufbar. Speziell für Reinräume mit einem erhöhten Maß an Verunreinigungen, oder Sicherheits-Bodenbelägen, hat Hydroflex einen neuen Mikrofaser Mopp entwickelt, den PurMop MLB40. Im Vordergrund steht hierbei eine hohe Schmutzlösekraft, sowie bestmögliche Reinigungsleistung dank ultradünner Mikrofaser. Somit wird auch auf raueren und stärker verschmutzen Böden eine optimale Reinigungsleistung bei gleichzeitigem Erhalt der Reinraumtauglichkeit mit diesem neuen Mopp sichergestellt. Die neu konzipierten „Bürststreifen“ im Polyester/Polypropylen Besatz, die dank ihrer speziellen Verarbeitung eine gute Formstabilität aufweisen, ergeben eine dreidimensionale Materialstruktur für optimale Gleiteigenschaft bei gleichzeitig verstärktem Abreinigungs-Effekt. Durch die Höhe des Besatzes, können Verunreinigungen jeglicher Art sicher aufgenommen und zurückgehalten werden. Der neue Mopp ist auf das ergonomische PurQuip Profi-Zubehör abgestimmt – die weite Auswahl umfasst Edelstahl- und Kunststoff Equipment sowie Wagensysteme mit Presse, Vorpräparation oder Mopp-Befeuchter. Fit Fachverband industrielle teilereinigung e.V. Tel.: +49 2103 2556 10 [email protected] ∙ www.fit-online.org erste laborprüfungen antimikrobieller Bodenbeläge vielversprechend Bolidt Synthetic Products & Systems und das niederländische Forschungsinstitut TNO haben verschiedene Tests an den antimikrobiellen Fußbodensystemen, bei denen eine revolutionäre neue Methode der Bakterienbekämpfung benutzt wird, durchgeführt. Die ersten Prüfungsergebnisse sind vielversprechend. Die Anwendung einer Bekämpfungsmethode in einem Fußbodensystem, bei der Bakterien mittels Stromschlag beseitigt werden, ist neu. Bolidt hat eine Serie von Kunststoffbodensystemen für das Gesundheitswesen entwickelt, bei denen diese revolutionäre Technik angewandt wird. Während bereits eingeführte antibakterielle (Farb-)Systeme auf einer chemischen Bekämpfung multiresistenter Bakterien basieren, basieren die Bolidt-Systeme auf einer patentierten mechanischen AM-Inside Technologie. Deren antimikrobielle Wirkung beruht auf einen Prozess, bei dem die Bakterie bei Kontakt mit der Bodenfläche durch die inhärente elektrische Spannung zwischen der Bodenfläche und der Bakterie selbst abgetötet wird. Die multiresistenten Bakterien können sich dann nicht weiter vermehren und überleben. Auf diese Weise werden also große Kontaktflächen vor der Neubildung und Verbreitung von Bakterien geschützt. „Weil gerade über die Böden das Verbreitungsrisiko der multiresistenten Bakterien besonders groß ist, ist diese Entwicklung für Krankenhäuser und Gesundheitszentren ein enormer Schritt vorwärts im Kampf gegen multiresistente Bakterien, wie Klebsiella pneumoniae und Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Die erste Reihe von Laborprüfungen zeigt, dass die in den Bolidt Fußbodensystemen integrierte antimikrobielle Technologie gegen eine Vielzahl von multiresistenten Bakterien wirksam ist. Außerdem können die Bakterien nicht resistent werden. Die Tests und Laborprüfungen bei TNO und im eigenen Labor von Bolidt befinden sich in der letzten Phase, es müssen nur noch einige abschließende Tests durchgeführt werden. Auch die Ausstattung unserer speziellen hygienischen Wandsysteme für das Gesundheitswesen mit derselben Technologie nähert sich der Vollendung“, sagt kaufmännischer Geschäftsführer Ruud van der Sloot. Bolidt Kunststoftoepassing B.V. Tel.: +31 78 684 54 44 [email protected] ∙ www.bolidt.de Hydroflex oHg Tel.: +49 6462 91598 0 [email protected] ∙ www.hydroflex-solutions.de Reinraum-Service von Bardusch t Umfassendes Sortiment an Reinraumkleidung t Zertifizierter Reinigungs-Service nach GMP t Einhaltung sämtlicher Reinheitsklassen, Reinraumanforderungen und Vorschriften Wir beraten Sie gerne persönlich, rufen Sie uns einfach an. Tel.: 0 36 91 / 82 24 - 0 Bardusch GmbH & Co. KG Textil-Mietdienste Wartburgstraße 3 99817 Eisenach-Stedtfeld www.bardusch.de ReinR aumTechnik 1/2013 ◾ 61 terMIne Mo Di 1 7 8 14 15 21 22 28 29 Mi 2 9 16 23 30 Do 3 10 17 24 31 Fr 4 11 18 25 sa 5 12 19 26 so 6 13 20 27 Woche 05 06 07 08 09 Mo Di Mi Do Fr 1 4 5 6 7 8 11 12 13 14 15 18 19 20 21 22 25 26 27 28 sa 2 9 16 23 so 3 10 17 24 März Woche 01 02 03 04 05 Februar Januar 2013 Woche 09 10 11 12 13 Mo Di Mi Do Fr 1 4 5 6 7 8 11 12 13 14 15 18 19 20 21 22 25 26 27 28 29 sa 2 9 16 23 30 so 3 10 17 24 31 Januar 30. Verhalten in reinen räumen aschaffenburg www.reinraum-akademie.de Februar 05.– 07. reinraum lounge Karlsruhe www.new-lounges.de 18.– 19. grundlagen der professionellen reinraumreinigung leipzig www.reinraum-akademie.de 20.– 21. Pharma 2013 Frankfurt www.euroforum.com 22. reinigung von Zytostatika-Bereichen nach gMP aschaffenburg www.reinraum-akademie.de 26.– 28. Medtec europe stuttgart www.medteceurope.com 27. Hygienekonzepte der reinraumklassen a und B München www.pcs-gmp.de März 04.– 05. 11. Cleanroom expert Days – Der reinraum als arbeitsplatz leipzig www.cl-ex.com 05.– 07. Der Pharma-Ingenieur (Pt25), Block I Heidelberg www.concept-heidelberg.de 05.– 07. Dampfsterilisation – Praxiskurs Horn (CH) www.concept-heidelberg.de 06. gMP-Bewusstsein in der Verpackung Hamburg www.pcs-gmp.de 06. reinraum Messtechnik für den anwender Wattwil (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 07.– 08. Pharmazeutische Betriebshygiene (H2), aufbaukurs Heidelberg www.concept-heidelberg.de 12. reinigungsvalidierung Mannheim www.pcs-gmp.de 13. Die Praxis der raumreinigung und Desinfektion Mannheim www.pcs-gmp.de 13. erfolgreiche Personalauswahl im reinraum Bereich rheinfelden (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 19. anforderungen an die raumlufttechnik niederlenz (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 19.– 20. raumlufthygiene schulung Kat. a gemäß VDI 6022 Frankfurt (M) www.vdi-wissensforum.de 19.– 20. Pharma Kongress 2013 – Produktion & technik Düsseldorf www.concept-heidelberg.de 21. Verhalten in reinen räumen solothurn (CH) www.reinraum-akademie.de 21. anforderungen an Barrieresysteme allschwil (CH) www.swisscleanroomconcept.ch CLEANROOM EXPERIENCE www. CL-EX .com Ein Projekt der reinraum-akademie Ein reiner Raum entsteht im Kopf • Seminare CLEANROOM EXPERTS DAYS Die Tagungsreihe • Trainings • Schulungen • Workshops CLEANROOM EXPERIENCE WISSENSPORTAL www.CL-EX.com CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM Die Reinraumausstellung • Fachveranstaltungen Wir sind auf der Internationale Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie 22.-23.10. 2013 in Frankfurt/M. Kontakt: Rosa-Luxemburg-Str. 12-14 • 04103 Leipzig • Tel.: +49-341-98989-303 • Mail: [email protected] 62 ◾ ReinR aumTechnik 1/2013