Musik auf der Stereoanlage
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Musik auf der Stereoanlage
Digitale Musik Musik kommt immer häufiger von der Festplatte oder von einem Chip. Dass sich eine CD dreht, ist schon fast die Ausnahme. Wir zeigen Ihnen, wie die Musik auf die Festplatte kommt, in welchem Format sie am besten digitalisiert wird und wo man in der Schweiz Musik einkaufen kann. D as gabs noch nie: Die britischen Charts, Trendsetter in Sachen Pop für den ganzen Planeten, haben Anfang April einen Nummer-1-Hit verzeichnet, der zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht lieferbar war. «Crazy» heisst der Song, und er stammt von der Gruppe Gnarls Barkley. Als «Crazy» die Charts eroberte, war der Song erst als Download verfügbar. Das Stück ist so oft per Internet gekauft worden, dass die Downloads allein ausreichten, um es in die Charts zu hieven. Über 16 000-mal ist das Lied auf den Britischen Inseln per Internet bestellt worden. Das ist umso erstaunlicher, 18 anthrazit juni 2006 als es schon seit Herbst 2005 im Web als Raubkopie herumgereicht wird. Wenn es noch einen Beweis benötigte, dass das Internet die Musikindustrie nicht zerstört, sondern ihr im Gegenteil neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet, dann hat ihn Gnarls Barkley geliefert. Freilich ist das nur für die Musikindustrie neu – wir Benutzer haben es schon lange gewusst. Denn wir kombinieren ja alle gekaufte und geklaute Musik problemlos in unserem digitalen Leben. Probleme machen uns derzeit aber noch Dateiformate, Rechte und Restriktionen. Denn so frei, wie wir in der analogen Welt CDs und Platten handhaben, können wir in der digitalen Welt mit den Dateien noch nicht umgehen. Da sind Formate nicht kompatibel mit Playern, Rechte nicht verfügbar, und wenn der Rechner abstürzt, ist die Musik hin. Denn Backups finden bei den meisten Menschen nach wie vor nur im Handbuch statt – in der Realität ist es einfach zu mühsam. Wir geben Ihnen auf den folgenden Seiten Tipps und Tricks für das digitale Musikleben sowie Hinweise auf einige interessante, nicht kommerzielle Dienste und bieten Ihnen eine aktuelle Marktübersicht über das Angebot der Download-Musikshops in der Schweiz. Fortsetzung folgt Im nächsten Heft geben wir Ihnen eine Übersicht über die besten und interessantesten MP3-Player für unterwegs – vom kleinen Player zum Joggen bis zur Hi-Fi-Lösung für das Auto. Im übernächsten Heft zeigen wir Ihnen den Guide mit den spannendsten Podcasts. anthrazit juni 2006 19 Musik herunterladen Musik digitalisieren Sechs kommerzielle Downloadshops sind in der Schweiz verfügbar (siehe folgende Doppelseite) – noch nie war Musikeinkaufen so einfach. Apple iTunes, Ex Libris, M-Electronic, MSN Music, MyCokeMusic und Sony Connect bieten eine breite Musikpalette an – iTunes hat bereits über 2 Millionen Songs im Angebot, Ex Libris auch etwa 2 Millionen. Darunter ist beileibe nicht nur Sound aus der Hitparade, sondern auch Musik mit Ecken und Kanten und immer mehr Klänge aus der Schweiz. Das ist toll – doch die Musikshops haben ihre Tücken: Anders als eine CD, die in jedem Abspielgerät problemlos läuft, lässt sich die Musik aus den Downloadshops nur mit den dafür vorgesehenen Programmen und den darauf abgestimmten Playern abspielen. Musik aus dem iTunes Music Store lässt sich nur mit Apples iTunes und den iPods hören. Musik aus den anderen Shops wird im Windows-Mediaformat WMA angeliefert und lässt sich deshalb nur im Windows Media Player abspielen – und läuft nicht auf dem iPod. Bevor Sie sich einen Hit in einem der Shops kaufen, sollten Sie sich deshalb überlegen, womit Sie Ihre Musik wiedergeben möchten. Damit Sie am Computer und auf einem portablen Musikplayer Musik hören könnnen, müssen Sie nicht unbedingt Musik in einem Downloadshop kaufen – Sie können sie auch selbst digitalisieren. > Erstellen Sie Sicherheitskopien Nicht alle Shops ermöglichen es Ihnen, bereits eingekaufte Songs nach einem Absturz Ihres Computers noch einmal downzuloaden. Sichern Sie deshalb die eingekauften Titel regelmässig. Brennen Sie sie zum Beispiel als Dateien auf eine Daten-CD oder sichern Sie sie in einem Backup. > Wechseln des Programms Wenn Sie doch einmal die Software wechseln müssen, können Sie mit einem kleinen Trick die gekauften Songs hinüberretten: Brennen Sie im alten Programm mit den Songs eine Musik-CD und digitalisieren Sie diese mit dem neuen Programm. 20 anthrazit juni 2006 Musik ab CD Die Musik einer CD zu digitalisieren, ist ganz einfach: Das Musikprogramm, also iTunes, der Windows Media Player oder der RealPlayer, liest die CD in mehrfacher Geschwindigkeit ein und verwandelt die digitalen Audiodaten auf der Scheibe in Computerdateien. Ausser bei ganz exotischen CDs müssen Sie die Stücke nicht beschriften – die Programme nehmen alle mit Internetdatenbanken Kontakt auf und suchen die Beschriftung selbst heraus. Wenn Sie CDs digitalisieren, sollten Sie deshalb Verbindung mit dem Internet haben. Die grösste Datenbank für CD-Titel ist Gracenote. Hier sind 4 Millionen Alben und 55 Millionen Songs verzeichnet. Sie können die Datenbank auch über das Web von Hand nach Titeln, Künstlern oder Alben abfragen. www.gracenote.com Wählen Sie Software und Player Wenn Sie einen iPod besitzen und mit Apples iTunesProgramm arbeiten, sollten Sie Musik im iTunes Music Store einkaufen – Musik aus den anderen Shops ist mit iTunes nicht kompatibel. Wenn Sie noch keinen MP3Player besitzen oder Musik mit Microsofts Media Player abspielen, können Sie einen der anderen Shops wählen. > > > Musik ab LP oder Kassette Auch die guten alten schwarzen Scheiben oder Musikkassetten lassen sich digitalisieren – bloss geht es nicht ganz so schnell wie bei einer CD. Faktisch müssen Sie die LP oder die Kassette nämlich abspielen und mit dem PC aufnehmen. Dazu müssen Sie Ihre Stereoanlage mit dem Computer verbinden. Sie brauchen also ein Kabel, das Sie auf der einen Seite mit Cinch-Steckern mit Ihrem Verstärker (meist Tape-Out) und auf der anderen Seite mit einem Mini-Klinkenstecker mit dem Audioeingang (Mic-In) Ihres Computers verbinden können. Damit Sie das Tonsignal auf dem Computer in eine Sounddatei verwandeln können, benötigen Sie ein Aufnahmeprogramm. Eine Möglichkeit ist das Open-Source-Programm Audacity. Das gibt es kostenlos in Versionen für Windows, Mac und Linux. www.audacity.de digitale musik Musik verwalten Musik auf der Stereoanlage Mit der Musik ist es wie mit den Bildern: Aus den paar Songs am Anfang wird im Nu eine ganze Songbibliothek, die sich kaum mehr überschauen lässt. Während Sie zu Hause im CD-Regal eine bestimmte CD auch dann finden, wenn Sie nur noch wissen, dass der Rücken schwarz ist und sich vorne ein Bild mit vielen Glühbirnen befindet, sind Sie am Computer verloren, wenn Sie sich nicht wenigstens daran erinnern, dass es sich um eine CD von Pink Floyd handelt. Im CD-Regal finden Sie «Delicate Sound of Thunder» dagegen relativ rasch – nur schon deshalb, weil es eine Doppel-CD ist. Eine weitere Ähnlichkeit der Songs auf dem PC mit den Digitalbildern: Sie bleiben auf dem Computer und werden sonst nicht mehr gesehen respektive gehört. Das muss nicht sein – und die Musik kriegen Sie wesentlich einfacher in guter Qualität von Ihrem Computer herunter in die analoge Welt als die digitalen Fotos. > > Bewerten Sie die Songs Erstellen Sie Playlisten Ihr Musikplayer kann die Musik nach Künstlern und nach Alben anordnen – auf die Dauer ist das aber natürlich langweilig. Deshalb lassen sich mit den Programmen Playlisten kreieren. Das sind virtuelle Alben, in die Sie einzelne Songs kopieren können. Der Song selbst wird dabei nicht verschoben. Er kann also beliebigen Playlisten zugeordnet sein. Solche Listen ermöglichen es, Songs schneller wiederzufinden – und sie machen das Musikhören abwechslungsreicher. Per Kabel Für viele MP3-Player gibt es Dockingstationen, die sich an die Stereoanlage anschliessen lassen. Sobald Sie den Player in die Dockingstation schieben, können Sie die Musik auch auf der Stereoanlage hören. Eine ganz simple Möglichkeit bietet der «Music Party»-Player von ARP Datacon: Das Gerätchen wird an die Stereoanlage angeschlossen, in die USB-Buchse stecken Sie einen Speicherstift mit Ihrer Musik oder Sie schliessen eine Festplatte an. Der Player spielt Musik im MP3- oder im WMA-Format ab und leitet sie an Ihre Stereoanlage weiter. Die meisten Musikprogramme ermöglichen es, Songs zu bewerten. Bei iTunes etwa können Sie ein Stück mit der rechten Maustaste anklicken und im Kontextmenü «Meine Wertung» auswählen. Jetzt vergeben Sie dem Stück einen bis fünf Sterne – so finden Sie wenigstens Ihre Lieblingssongs schneller wieder. > Per CD Alle Musikprogramme können problemlos ganz normale Audio-CDs brennen, die Sie in jeder Stereoanlage, im Auto und mit dem Ghettoblaster abspielen können. Den Inhalt der CDs können Sie dabei frei zusammenstellen. Sie können also Ihre Lieblings-Playlisten auf CD brennen und so auch im Auto oder im Wohnzimmer hören. Theoretisch können Sie dafür auch wiederbeschreibbare CD-RW-Scheiben nehmen. Allerdings schlucken noch nur die wenigsten CD-Player diese wiederbeschreibbaren Scheiben. Fügen Sie Covergrafik dazu Wenn Sie einen Song kaufen, speichert das Musikprogramm auch ein Bild des Albumcovers dazu ab – Sie könnten also den Song von Pink Floyd tatsächlich durch die Suche nach Glühbirnen finden. Wenn Sie Musik selbst digitalisieren, fehlt diese Covergrafik. Sie können das Bildchen aber auf einfache Art von Hand hinzufügen. Entweder scannen Sie dazu das Cover der CD ein – oder Sie suchen die CD in einem Onlineshop und kopieren die Grafik heraus. > > > Per Funk Sie können die Musik auch direkt per Funk an Ihre Stereoanlage senden. Möglich machen es spezielle WLAN-Adapter, die Sie an die Hi-Fi-Anlage anschliessen können. So funktioniert etwa Apples Air-Tunes-Prinzip, es gibt aber auch andere Hersteller, die entsprechende Geräte im Angebot haben. Der Vorteil: Sie können die Musik direkt ab PC einspeisen und können so nicht nur eigene Songs, sondern auch Musik aus Internetradios einspielen. anthrazit juni 2006 21 Die Schweizer Musik-Downloadshops Dienstleister iTunes Music Store Ex Libris AG M-Electronic Direkte URL Anzahl downloadbare Songs Anzahl Künstler Anzahl Schweizer Songs Deutschsprachige Hörbücher www.exlibris.ch Ca. 2 Millionen K. A. Ca. 50 000 Ein vollumfänglicher Hörbuch-Downloadshop ist bereits in Bearbeitung und wird im Laufe der nächsten Monate aufgeschaltet. www.i-m.ch 1,5 Millionen Über 70 000 12 000 Ja, dieses topaktuelle Angebot wird in Zukunft laufend ausgebaut. Preis pro Song (in Fr.) www.itunes.ch Über 2 Millionen K. A. K. A. Über 15 000 und über alle Genres: von Klassikern wie Sir ArthurCanon Doyle oder Rilke über Krimis u. a. von Agatha Christie bis zum neuen Buch von Benjamin von Stuckrad-Barre 1.50 1.50 Ab 1.35 Preis pro Album (in Fr.) Ist der Preis fix für alle Songs? 15.– Ja 15.– Für alle Songs fix Rechte pro Song / Kopierschutz Bis zu 5 Endgeräte parallel, identische Playlisten max. 7 x brennen – ansonsten unbeschränkt auf CDs, Freischaltung auf 5 verschiedenen Rechnern gleichzeitig. Je nach Label unterschiedlich. Bei MP3Dateien keine Einschränkungen. Die genauen Angaben können Sie in den Detailinformationen zum jeweiligen Song unter «Nutzungsberechtigung» einsehen. Ab 2.30 Verschieden abgestufte Bonuspakete: 13.50 plus 1.50 Bonus 50.00 plus 10.00 Bonus 100.00 plus 20.00 Bonus Unterschiedlich, Standard ist mindestens 3 x herunterladen, 3 x auf CD brennen, 3 x auf portablen Player übertragen Sind die Rechte immer dieselben? Immer dieselben Rechte / Fair Play DRM Unterschiedlich, siehe oben. Dateiformat m4p (MPEG 4 File Format, mit AAC als Codierung) iTunes (kostenlose Jukebox) Je nach Label und Vertrieb können die die Rechte unterschiedlich sein. MP3 und WMA DRM Es wird keine Software benötigt. Internet Explorer ab Version 6.0, Windows Media Player 7 (oder höher) Windows 98, ME, 2000 oder XP Software Systemvoraussetzungen Windows 2000, XP; Mac OS X 10.2.8 oder neuer Zahlungsmöglichkeiten Kreditkarten, Swisscom Click & Buy, Prepaidkarten, Gutscheine Besonderheiten Über 35 000 kostenlose Audio- und Videopodcasts, auch von Schweizer Anbietern. Auf Wunsch Musikvorschläge aus Ministore, Kundenbeurteilungen von Liedern, Alben und Podcasts, iMix-Listen, Geschenkgutscheine, iTunes Exclusives, Coverbilder und digitale Booklets, «intelligente» Wiedergabelisten (autom. Rating), Zufallswiedergabe, Kindersicherung 22 anthrazit juni 2006 Ab Windows 98 (empfohlen: Win XP), ab Windows Media Player 8 (empfohlen: Windows Media Player 10) Alle Kreditkarten, Postcard und Swisscom Click & Buy Im Ex-Libris-Downloadshop wird weder Abo noch Prepay verlangt. Neben den Downloads können auch alle anderen Produkte von Ex Libris (CDs, DVDs, Bücher, Software etc.) bestellt werden, und die Cumulus-Punkte werden auch bei Onlineeinkäufen verrechnet. WMA DRM 128 und 192 kbps Kreditkarten: Mastercard, Visa, American Express und Dinners sowie Swisscom Click & Buy. Zweisprachig, Streamingflatrate für 12 Franken pro Monat. Schweizer Seite «i-m Swizz» inkl. Playlistsvon Schweizer Künstlern, Musicdownloadkurse in Zusammenarbeit mit der Klubschule Migros, laufende Kooperationen aller Art im Markt, neunsprachiger Kundenservice mit Antwortzeiten innerhalb von 24 Stunden, «Step by Step»-Guide. Dienstleister MSN OD2 Sony Connect Direkte URL Anzahl downloadbare Songs Anzahl Künstler Anzahl Schweizer Songs Deutschsprachige Hörbücher www.msn.ch/music 1,2 Millionen 70 000 Nicht genau ermittelbar Derzeit nicht, eine Ausweitung des Angebots um Hörbücher wird aber diskutiert. Zwischen 1.35 und 1.80 www.mycokemusic.ch Über 1 Million Über 50 000 Siehe Subsite «MySwissmusic» Keine www.connect-europe.com Über 1 Million K. A. K. A. Ja 1.50 Ab 1.35 Preis pro Album (in Fr.) Ist der Preis fix für alle Songs? Zwischen 3.80 (Singles) und 18.00 Es gibt unterschiedliche Preise, siehe oben. 15.– Fix. Coca-Cola passt sich dem Markt an und wirkt nicht preisbildend. Ab 15.– Preise variieren. Rechte pro Song / Kopierschutz Kopierschutz: WMA DRM, Zahl der CDKopien und Transfers auf portable Player mindestens 3, maximal unendlich Die entsprechende Infromation zu jedem Titel finden Sie im Shop unter «Nutzungsrechte». Bis auf wenige Ausnahmen können Titel 3 x bis 10 x auf CD gebrannt werden. Mindestens 3 Red Book Burns / 3 AtracCDs / 3 Transfers auf Mobile Devices. Sind die Rechte immer dieselben? Sie variieren. Nach Lizenzverwaltung im Song Dateiformat WMA DRM, 128 kbps (im Übergang zu 192 kbps) MSN Music Manager zur Steuerung des Downloadprozesses, zum Anlegen von Playlisten, Ausdrucken von Tracklistings etc. Win 98, ME, 2000 oder XP (Win NT, 95 oder Mac leider nicht möglich), Internet Explorer 6.0 und Media Player 7 (oder höher) Firstgate Click & Buy, Kreditkarte (Visa, Mastercard, Amex, Diners) – demnächst auch SMS Payment Flatrate für beliebig viele Streams kostet 12 Franken pro Monat. WMA Variieren von Label zu Label. Min. 3 bis unbegrenzt Atrac3 Preis pro Song (in Fr.) Software Systemvoraussetzungen Zahlungsmöglichkeiten Besonderheiten Music Manager hilft dabei, die ausgewählten Musiktitel schnell und problemlos herunterzuladen und zu speichern. Win 98 ME, 2000 oder XP (mit Win NT, 95 oder Mac leider nicht möglich), Windows Media Player 9 (oder höher) Zurzeit akzeptieren wir Visa und Mastercard, Bezahlung per SMS und Firstgate Click & Buy. Breites Angebot an Schweizer Musik, spezielle Nachwuchsförderungsprogramme «Soundcheck», Pincode-Promotion für Free Downloads und Streams, Musikerlebnisse wie Onlinechats mit Bands, Tour-Tagebücher, etc. SonicStage-Musikmanagement-Software (kostenlos zum Download) PC mit OS Windows 98 SE oder höher Kreditkarte (MasterCard, Visa, American Express und Dinners Club) 30 Sekunden Pre-Listening zu allen Tracks. Katalog kann auch ohne Software via Web eingesehen werden – auch hier 30 Sek. Pre-Listening möglich. ExclusiveTracks (Connect Only). anthrazit juni 2006 23 Tipps Pandora Gute Musik müssen Sie nicht immer gleich kaufen. Es gibt viele gut gemachter Radiosender, die Musik in CD-Qualität über das Web verbreiten. Ein ganz besonderer Sender ist Pandora.com: Diesem Dienst können Sie sagen, was Sie gern hören, dann stellt er ein Musikprogramm für Sie zusammen. Das verfeinern Sie, in dem Sie die Songs, die Sie hören, mit «Mag ich» oder «Mag ich nicht» bewerten. Dahinter steckt das Music Genome Project: Im Rahmen dieses Projekts haben Musiker seit dem Jahr 2000 über 250 000 Musikstücke analysiert und in 400 Wesensmerkmale, die «Musikgene», zerlegt. Pandora.com gibt deshalb nicht einfach zufällig ein paar Titel aus, sondern Musik, die «musikgenetisch» mit den Stücken verwandt ist, die Sie mögen. Das Resultat ist eine Art persönlicher Radiosender mit Musik nach Ihrem Geschmack. Wenn Ihnen ein Lied besonders gut gefällt, können Sie es mit einem Mausklick im iTunes Music Store oder gleich als ganze CD bei Amazon.com kaufen. Pandora.com ist an sich nur in den USA verfügbar. Wenn Sie beim Registrieren eine fünfstellige Postleitzahl eingeben, werden Sie aber auch aus der Schweiz zugelassen. Die Übergabe der Titelinformationen funktioniert auch mit dem Schweizer iTunes Music Store. www.pandora.com Podcasts Eine andere Möglichkeit, kostenlos zu guter Musik (und auch zu anderen hörbaren Inhalten) zu kommen, sind Podcasts. Das Wort «Podcast» ist ein Zusammenzug von «iPod» und von «Broadcast» (Rundfunk). Podcasts sind oft privat produzierte Radiosendungen, die über das Internet verbreitet werden. Der Witz ist dabei, dass Sie diese Sendungen abonnieren können: Automatisch landet immer die neuste Ausgabe als MP3-Datei auf dem Computer. Da lässt sie sich sofort anhören oder auf einem externen MP3-Player speichern. Dies im Unterschied zu normalen Webradiosendungen, die sich nur anhören lassen, wenn man Verbindung mit dem Internet hat. Podcasts können alles sein: Nachrichtensendungen, Kostproben aus dem Proberaum, Hörbücher, Jokes, gesprochene Weblogs und sogar Fernsehsendungen mit Videos. Wir werden Ihnen im übernächsten Heft einen Guide mit interessanten Podcasts präsentieren. Hier vorab Links auf Podcastverzeichnisse: iPodder www.ipodder.org Podcast Alley www.podcastalley.com MP3-Kostproben Ein interessanter Tipp für gute und kostenlose Musik ist MP3.ch. Auf dem Portal finden Sie eine gut sortierte Auswahl der aktuellsten Schweizer Newcomer-Bands und Musiker. Sie können spannende neue Musik entdecken und sich kostenlos MP3-Dateien auf den Computer laden. Ganz nebenbei gibt es auf der Website auch regelmässig Nachrichten aus der MP3-Szene sowie Testberichte über neue MP3-Player. www.mp3.ch anthrazit juni 2006 25